Familie Arpa
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Familie Arpa
Sehr geehrte Frau Huemer! Nach langem Überlegen haben wir uns dazu entschlossen einen Pudel in unserer Familie aufzunehmen. Durch Internetrecherche und Bekannte sind wir auf ihre Zwergpudelzucht gestoßen, die uns sofort sehr angesprochen hat. Wir sind eine Familie mit zwei Töchtern (9 und 14 Jahre alt). Wir wohnen in einem Haus mit großem Garten in Mödling. Wir hätten gerne einen Zwergpudelwelpen in apricot oder harlekin. Wir tendieren eher zu einer Hündin, jedoch ist uns allein Gesundheit und Charakter des Welpen wichtig. Wir bräuchten idealerweise einen Hund aus einem Wurf, der zwischen April und Juni geboren wäre, um ihn dann in den Sommerferien in unsere Familie zu integrieren und um uns ausreichend um seine Sozialisierung kümmern zu können. Planen Sie einen Wurf in diesem Zeitraum? Wir würden Sie und ihre Hunde auch gerne besuchen kommen. Wir freuen uns über ihre Antwort! Mit freundlichen Grüßen, Mag. Markus Arpa und Familie PS: Anbei ist ein Text, welcher von unserer älteren Tochter Elodie verfasst wurde. Sie hat sich schon sehr lange und ausführlich mit Hunden, insbesondere Pudeln beschäftigt. Vielleicht gefällt Ihnen dieser Text. DAS IST KEIN HUND- DAS IST EIN PUDEL Genau, und Alles was dein Hund kann, kann mein Pudel besser! Allein an solchen Sprüchen erkennt man, dass der Pudel etwas ganz Besonderes ist, doch zuerst einmal beginne ich von ganz vorn, mit den allgemeinen Fakten: Pudel gibt es in 4 verschiedenen Größen. Man unterscheidet Groß, Klein, Zwerg und Toypudel. So unterschiedlich sie von der jeweiligen Größe auch sind, der Charakter ist beim Großpudel, so wie beim Toy sehr ähnlich. Die Kleinen werden meist von ihren Besitzern verhätschelt und haben deshalb den Ruf hibbeliger zu sein, so wie mehr zum Kläffen zu neigen und in den schlimmsten Fällen mit Eifersucht zu reagieren- dies hat meistens nur mit der Erziehung zu tun, denn jeder und ich meine wirklich jeder Hund kann mit der „passenden“ Erziehung der nervigste und unsicherste Kläffer werden, egal ob Chihuahua oder Deutsche Dogge! Nun, bevor ich euch alles über die verschiedenen Größen erzähle und die Seite nach gerade mal 2 Sekunden vollgeschrieben ist, möchte ich nur schnell erwähnen, dass ich mich nur auf den Zwergpudel einschränken werde. Zwischen 28 und 35cm hoch ist der Zwerg und ist damit zwar nicht so groß wie der Kleinpudel oder der Großpudel, und kann somit noch im Passagierraum beim Fliegen sein und bei irgendeiner Notsituation einfach getragen werden, jedoch viel robuster als der Toy und damit kann er locker bei Wanderungen, im Spiel mit großen Hunden oder Kindern mithalten. Er wiegt ca. 6 kg. Von der Statur her ist der Pudel ein eleganter Hund. Mit seinen langen, muskulösen Hinterbeinen ist sein Gang leicht und federnd- und er kann ohne Probleme auch mal für einen Leckerbissen auf zwei Beinen ausharren Im Gegensatz zu Mastiffs, Pitbulls oder Bulldoggen ist er ein Federgewicht, jedoch auch neben einem ganz gewöhnlichen Labrador wirkt er mit seinem quadratischem Körperbau sehr „leichtpfotig“. Was am Aussehen eines Pudels wirklich besonders ist und manchmal auch verschreckt, ist das Fell. Gekraust wie es ist, ist es schon ungewöhnlich genug, wenn jedoch jemand davon spricht, es würde nicht ausfallen, dann bleibt einigen Leuten der Mund offen stehen. Ein Hund der nicht haart, ist nicht nur für Allergiker etwas, ein Haus ohne Tierhaaren ist doch auch schon so ein erfüllter Traum. Und was, wenn man dann noch hört, dass der Pudel keinen Eigengeruch hat? Jubeln, schreien, feiern- genau! Um die Sache mit den Haaren noch einmal zu klären: Das Pudel keine Haare verlieren stimmt so nicht, natürlich verlieren sie ebenso Fell, jedoch ist das bei ihnen nicht normales Fell, sondern eher mit unseren Härchen an Armen und Beinen zu vergleichen. Auch diese fallen irgendwann einmal aus, auch wenn nicht so häufig, Tun sie das, bleiben sie jedoch im gekräuseltem Haar stecken und fallen erst beim häufigem Kämmen und Bürsten aus. Allergiker sind- was die meisten Menschen nicht wissen- nämlich nicht auf die Haare allergisch, sondern auf die Hautschuppen, und da der Pudel so gut wie keine verliert ist das Thema erledigt. Jedoch haben Pudel ungemein mit Vorurteilen zu kämpfen, unter anderem auch wegen ihrem Fell. Wenn man das Wort Pudel auch nur sagt, machen die Leute entweder große Augen und fragen: „Hast du gerade Pudel gesagt?“, fuchteln mit den Händen herum und versuchen ihre ganzen Vorurteile auf einmal zu erzählen oder bekommen einen Lachanfall- an das muss man sich eben gewöhnen, wenn man ein Pudelbesitzer ist/werden will, doch genau den Leuten wird spätestens nachdem der Zwerg nach einer 4 Stunden Wanderung top fit ist, im Obedience den ersten Platz belegt hat oder sich um Welten besser als ihr eigener Hund benimmt, das Lachen vergehen. Doch selbst echten Pudelliebhabern fällt es schwer vor Entsetzen nicht den Mund offenstehen zu lassen, wenn einem ein Ausstellungspudel über den Weg läuft. Klar macht man sich da ein schreckliches Bild, von diesem in Wirklichkeit so wundervollen Hund. Unkompliziert, höchst intelligent und aktiv kommt er da auf jeden Fall nicht rüber. Da denken sich die meisten Leute dann ihren Teil dazu und so entstehen dann viele Vorurteile, die nur schwer wieder verschwinden. Zugegeben, nicht allen Leuten gefallen diese Modeschuren, aber einen Pudel zu halten bedeutet nicht unbedingt ihm dann auch eine solche Schur zu verpassen. Man kann auch genauso das Fell überall gleich lange lassen, auch bei der Schnauze und den Ohren. Eine solche Schur sieht gut aus und ist auch für den Hund selbst praktisch. Doch auch bei einer einfachen Schur ist die Fellpflege wichtig. Bürsten und kämmen sollte man alle zwei Tage, wenn man nicht möchte, dass sich das Fell verfilzt. Doch das lässt sich schnell mit der normalen Kontrolle verbinden und gehört dann einfach dazu. Wichtig ist nur den Hund von Anfang an daran zu gewöhnen, dann lässt er es sogar genüsslich über sich ergehen. Aber zu Wissen, dass die Fellpflege des Pudels etwas mehr Arbeit macht, als bei dem kurzhaarigen Labrador ist kein Vergleich zu den ganzen Vorzügen der Pudelhaare. Über Krankheiten ist nicht sehr viel zu sagen. Im Gegensatz zu anderen Hunderassen ist der Pudel noch nicht allzu überzüchtet und deshalb auch nicht sehr krankheitsanfällig. Seine Schnauze ist lang, somit hat er nicht mit Atemproblemen zu kämpfen. Typische Krankheiten sind jedoch unter anderem PRA, eine Augenkrankheit, die im späteren Verlauf zum Erblinden führt. Katarakt (graue Star) und Patellaluxation sind auch genetisch vererbbar. Beim Großpudel kann auch die Hüftdyplasie auftreten. Es ist wichtig, den Pudel bei einem seriösen Züchter zu kaufen, der seine Zuchttiere auch auf diese Krankheiten prüft, um so das Krankheitsrisiko zu verkleinern. Das Wesen des Pudels zu beschreiben, ist das schwierigste Thema. Jedes Tier ist einzigartig und kann so immens von dem Rassestandart abweichen- ganz besonders der Pudel. Er ist lernwillig und -in guter Führung-folgsam und unterwürfig. Er freut sich darauf neues kennenzulernen und zu erlernen. Mit seiner Familie zusammen zu arbeiten ist sein Ziel. Jeden Tag aufs Neue versucht er zu gefallen. Am liebsten ist er mitten im Geschehen oder gar der Mittelpunkt. Um das zu erreichen macht er Unmögliches möglich. Manchmal lehrt er sich selbst Tricks und Kunststückchen - nur um Aufsehen zu erregen. Kein Wunder also, dass er früher sehr oft als Zirkushund gehalten wurde! Intelligent ist der Pudel ebenfalls. Unheimlich intelligent sogar. Er ist nach dem Border Collie die intelligenteste Hunderasse überhaupt. Mit seiner Intelligenz überrascht er seine Besitzer gerne jeden Tag aufs Neue. Der Pudel will gefordert werden. Vielleicht nicht so, wie der Border Collie oder der Schäferhund- nein. Er will anders gefordert werden, neues lernen und nicht immer das Gleiche sehen. Diese Rasse ist- wie so viele Leute nicht wissen- sehr aktiv und sportlich. Besonders das Köpfchen gehört ausgelastet. Zum Beispiel mit Suchspielen, Apportieren, Tricks, Aufgaben oder vielleicht auch Hundesport, für welchen sie sich hervorragend eignen. Anhänglich und Wachsam sind Pudel auch und nicht zu vergessen sensibel. Es ist schwer seine Gefühle vor seinem Hund zu verstecken, bei einem Pudel ist das jedoch unmöglich. Sie merken sofort ob man glücklich, traurig oder wütend ist und passen sich dann wunderbar der jeweiligen Laune an. Auch sie selbst sind eigen Persönlichkeiten, die ebenso einmal gut oder schlecht gelaunt sind. Jedoch überwiegt die Gute Laune deutlich und so kann man sich jeden Tag an seinen glücklichen Pudel erfreuen. Was für die Rasse jedoch typisch ist, ist die Anpassungsfähigkeit. Eine enorme Anpassungsfähigkeit, die den Pudel, deutlich von anderen Rassen abgrenzt. Das macht es auch so schwer den Charakter des Pudels zu beschreiben. Zwei Welpen des gleichen Wurfs, die einander wie ein Ei dem anderen gleichen werden in Familien verteilt. Ein Jahr später liegt der eine täglich auf dem Sofa, lässt sich streicheln und gibt sich mit einigen kleinen Spaziergängen zufrieden. Der andere läuft täglich stundenlang neben dem Rad her, absolviert atemberaubende Bergsteigertouren und ist nach nur kurzen Ruhepausen wieder voll dabei. Wahrscheinlich fragt ihr euch, ob das wirklich zwei Welpen aus dem gleichen Wurf sind. Die Antwort ist: Ja. Das Alles kann Anpassungsfähigkeit bewirken! Elodie Arpa