Schwein des Monats

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Schwein des Monats
Schwein des Monats
November 2014
„Schlachtfest“
Definition:
Als „Schlachtfest“ bezeichnet man ein anlässlich einer Hausschlachtung
veranstaltetes Essen.
Der November wird auch Schlacht-oder Schmeermonat bezeichnet wird.
Geschichte
Das feierliche gemeinschaftliche Zerlegen und Essen von erlegten Tieren kann bis in
die Altsteinzeit nachgewiesen werden. Mit der Domestikation verlagerte sich der
Brauch zunehmend zur Feier der Schlachtung eines aufwändig und über einen
langen Zeitraum gemästeten Tieres, das für die ganze Dorfgemeinschaft oder auch
nur einer Familie meist etwas Besonderes war. Parallelen mit griechischen
Opferfesten und dem Schlachtfest können ebenfalls gezogen werden.
Schließlich entwickelte sich aus den Schlachtfesten auch die amerikanische
Barbecue-Tradition.
Wenn früher auf einem Bauernhof ein Schwein oder ein Rind geschlachtet wurden,
so war das nicht nur ein sachlicher Vorgang der Fleischbevorratung und konservierung für die Winterzeit, sondern ein Ereignis, zu dem es für die Kinder
sogar schulfrei gab.
Alle, oft auch die Verwandten, Bekannten, Nachbarn, beteiligten sich an den
Arbeiten. Am Abend wurde die gemeinsam erledigte Arbeit gefeiert: Wurstbrühe,
Wellfleisch, Blut-, Leber- und Grützwürste, Speck, Tierfüße, Schweineohren und
anderes wurden mit Sauerkraut, gedünsteten Äpfeln und - natürlich - mit Bier und
Schnaps gereicht. Wer nicht mitfeiern konnte, dem schickte man eine Auswahl der
Köstlichkeiten nach Hause.
Beim Schlachtfest trifft man auf den Heischebrauch: Die Nachbarskinder zogen zu
dem Haus, in dem ein Schlachtfest stattfand und sangen, bis sie mit Würsten belohnt
wurden (daher: „um die Wurst singen”, „es geht um die Wurst” als Preis oder Gabe).
Schwein des Monats
Gegenwart
In manchen Gegenden Deutschlands z.B. in der Pfalz war und ist die
Hausschlachtung eines selbst aufgezogenen Schweins oder eines für die
Schlachtung gekauften Schweins durch einen Privathaushalt oder eine
Gastwirtschaft ein Fest, das als Schlachtfest bezeichnet und gefeiert wird.
Zu einem Schlachtfest in der Pfalz gehören Wurstsuppe, Pfälzer Leberwurst,
Blutwurst, Bratwurst, Leberknödel, Schweinepfeffer, Kesselfleisch und
Sauerkraut. Üblich war bei einer Hausschlachtung, dass Metzelsuppe an die
Nachbarn verschenkt wurde, die diese oft mit Milchkannen abholten. Oft kauften die
Nachbarn dann auch etwas von den frischen Würsten. Auch die Hausschlachtung
einer Gastwirtschaft wird dort als Schlachtfest bezeichnet. Im Dorf wusste jeder
Bescheid, Auswärtige konnten das Schlachtfest an einer draußen aufgehängten
aufgeblasenen Schweinsblase erkennen. Vereinzelt wird dies in Dörfern heute noch
praktiziert.
In Österreich wird ein Schlachtfest meist als Sautanz bezeichnet.

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