Infoblättsche #7 – VfL Bochum

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Infoblättsche #7 – VfL Bochum
VORWORT
[Kami] Servus Betzefans,
Lautreee!
unser erstes Pflichtspiel gegen das verachtenswerte Kunstprodukt aus Leipzig ist Geschichte
und der Fußballgott hätte uns kaum ein besseres Spiel als Kontrastprogramm zu Kommerz
und Kundentum bescheren können. Mit dem
Vfl Bochum gastiert heute Abend ein gestandener Verein mit guter Fanszene, die freundschaftlichen Kontakte zu den Schickeria Kaspern mal
ausgenommen, auf unserem Heiligen Berg. Das
Flutlicht dürfte sein übriges zu geiler Fußballatmosphäre beitragen.
Also die Bedingungen stimmen und was gibt es
besseres als sich Freitag Abends so dermaßen
die Stimme zu ruinieren, dass man sich am Tag
danach eine kühle Schorle nach dem anderen
in den Hals schütten muss um wenigstens etwas Linderung zu erfahren.
Let´s go Betze!
Auch wenn wir weiterhin auf den ersten Sieg in
der Fremde warten müssen, der Betze jedenfalls wird auch heute wieder zur uneinnehmbaren Festung werden, darauf zumindest lässt
die Leistung unserer Jungen Wilden in Leipzig
schließen.
Diese Mannschaft macht einfach wieder Spaß,
der Zusammenhalt und Kampfeswille stimmen,
keiner ist sich zu Schade dafür auch mal eine ordentliche Sense auszupacken um den den Gegenspieler von den Socken zu holen. Des isch
Vorschau:
09.11.2014, 14:00 Uhr - FCK II - SpVgg Neckarelz - Fritz-Walter-Stadion, Kaiserslautern
21.11.2014, 20:30 Uhr - FCK - SV Darmstadt 98 - Fritz-Walter-Stadion, Kaiserslautern
22.11.2014, 14:00 Uhr - FCK II - Wormatia Worms - Fritz-Walter-Stadion, Kaiserslautern
23.11.2014, 14:00 Uhr - Jahreshauptversammlung 2014 - Fritz-Walter-Stadion, Kaiserslautern
29.11.2014, 14:00 Uhr - FC Homburg - FCK II - Waldstadion, Homburg
Infoblättsche der Generation Luzifer · Auflage: 1.000 Stück · Herausgeber: Generation Luzifer
Redaktion: Dön, Jonas, Julian, Kami, Thomas · Layout: Thomas · online unter: www.gl98.de
Das Infoblättsche ist kein Erzeugnis im presserechtlichen Sinne. Es dient vielmehr als Rundbrief von Fans für Fans des 1. FC Kaiserslautern. Alle hier dargestellten Fotos und Berichte stellen lediglich Tatsachen dar und sollen weder zu Gewalt noch zu Alkoholkonsum
aufrufen. Es sei auch darauf hingewiesen, dass das Abbrennen von Pyrotechnik in deutschen Stadien verboten ist! Berichte und Fotos
spiegeln lediglich die Meinung der jeweiligen Autoren wieder, nicht zwangsläufig die Meinung der Generation Luzifer.
| Spielberichte
1. FC Kaiserslautern - Fortuna Düsseldorf 1:1
Scheiß Fortuna, scheiß Fortuna...
[Jonas]
Neben der Aufforderung am Freitag nach Pirmasens zu fahren zeigten wir noch ein Spruchband
mit dem Inhalt „Niemand hat die Absicht, den
Verein auszugliedern“. Zwar verneint der Verein
bisher, dass er eine Ausgliederung vorbereitet,
diverse Äußerungen, die Tagesordnung der
Jahreshauptversammlung oder eine personelle
Verpflichtung hingegen lassen Zweifel daran
aufkommen, dass eine Ausgliederung wirklich
nicht geplant ist.
Spiel
Klarer Sieger in der Statistik, dennoch geht nur
ein Punkt auf das FCK-Konto. Wiedermal meldete sich die altbekannte mangelhafte Chancenverwertung als Begleiter an und so gelang
es erst in der allerneunzigsten Minute den 1:1
Ausgleich zu erzielen. Zuvor war Düsseldorf in
der 77. Minute in Führung gegangen. Kein Spiel,
an das man sich lange erinnern will oder wird.
Vermutlich ist dem Vorstand das Wort „Ausgliederung“ zu negativ behaftet, weswegen man
Westkurve
versucht die Nachteile des e.V. anzuprangern,
um so das Mitglied selbst zum (vom Vorstand
Auf dem Podest nahm Niklas den Platz von gewünschten Schluss) kommen zu lassen. Wir
Kempf ein, da dieser an diesem Samstag seine werden die Tage bis zur JahreshauptversammHochzeit feierte. Auch an dieser Stelle nochmal lung gespannt verfolgen – 1.FC Kaiserslautern
Glückwunsch, Sascha!
e.V.!
Der Support gestaltete sich eher durchwachsen, dennoch Mittelmaß in dieser Saison. Besonders emotional der Torjubel kurz vor Abpfiff,
da war eine Menge Schadenfreude gegenüber
F95 dabei.
Gästeblock
Fortuna mit einer stattlichen Anzahl (~3.000)
an Auswärtsfahrern auf dem Betze. Im Stehplatzblock positionierten sich Dissidenti und co.
mit einem kleinen Haufen über dem Mundloch,
während der Haufen rund um Ultras Düsseldorf
die Sitzplätze bevorzugte. Scheint wohl zum
Standard zu werden, dass sich bei großen Gästemobs die Szene im Sitzplatzbereich einfindet.
UD wirkten allerdings recht verloren, das hatte
man schon deutlich besser erlebt. Lediglich die
Pyroshow sowie die große „Fortuna Fans“-Zaunfahne blieben positiv in Erinnerung.
Aktionen
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| Spielberichte
1. FC Kaiserslautern - SpVgg Fürth 2:0
Doppelter Hofmann genügt
4|
[Julian] DFB-Pokal, zweite Runde. Heimspiel
gegen die SpVgg Fürth. Alles andere als ein
Klassiker zur undankbaren Anstoßzeit am
Dienstag Abend.
Spiel
Da man beim Ligaspiel wenige Wochen zuvor
noch wichtige Punkte in Fürth liegen lassen
musste, war man heute umso heißer auf einen
Sieg. Es gab natürlich interessantere Gegner
im Lostopf, aber man ist ja gerade beim Pokal daran gewöhnt, nur die zweite oder gar
dritte Wahl zugelost zu bekommen. Aber alles
Nörgeln bringt nichts, in der nächsten Runde wird es schon besser werden (oder auch
nicht... Dank geht wieder an die sogenannte
Losfee). Die Roten Teufel waren von Beginn an
die bessere Mannschaft. Aggressiv wurde nach
vorne gespielt und Fürth zog sich immer wieder tief in seine Hälfte zurück. Das erste Tor fiel
bereits in der 12. Minute durch Hofmann, der
heute den am Rücken verletzten Lakic vertreten durfte. Dieser musste nach gutem Zuspiel
von Younes nur noch den Schlappen hinhalten. Hofmann kann also doch aus kurzer Entfernung das Tor treffen, wer hätte das gedacht.
Nur zehn Minuten später konnte Hofmann mit
einem Kopfballtor dann sogar auf 2:0 erhöhen.
Das Ganze lief wieder über die starke rechte
Seite, wo Schulze eine schöne Flanke in den
Strafraum zauberte. Bis zur Halbzeit passierte
dann nicht mehr viel. Auch in Halbzeit zwei
blieb es ruhig. Fast hätte der stark spielende
Hofmann noch seinen dritten Treffer erzielt,
aber leider stand der Torpfosten im Weg. Ansonsten ging der FCK das Spiel langsamer an,
was Fürth aber nicht nutzen konnte. Generell
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| Spielberichte
blieben die Kleeblätter heute sehr blass, kein
Vergleich zum Ligaspiel. Gegen Ende gab es
dann noch eine Rudelbildung auf dem Rasen
zu bewundern, die Spiel und Stimmung noch
einmal anfachte. Tore fielen aber keine mehr.
Revanche geglückt, auf ins Achtelfinale!
Stimmung
ging es dann noch für Hofmann auf den Zaun,
wo er das allseits beliebte F-C-K zum Besten
gab.
Gäste
400 Anhänger der Kleeblätter belagerten den
Gästeblock. Ein paar mehr hätten es schon sein
„Ein Pokalspiel in Kaiserslautern ist immer geil“, können, auch wenn die Terminierung nicht
so die Aussage von Fürths Trainer Frank Kramer. optimal war. Wirklich vernehmen konnte man
Und wo er Recht hat, hat er Recht. Flutlicht, die Gäste auch nicht.
Mittwochabend und 23.000 Betzefans. Gerade
bei den doch eher geringen Zuschauerzahlen Aktionen
ist gute Stimmung meist vorprogrammiert.
Schon zu Beginn überzeugte die Westkurve Das Spiel in Leipzig warf natürlich seine Schatmit einer Vielzahl von großen Schwenkfahnen. ten voraus. Da die Szene dem Spiel fernbleiben
Davon können andere Kurven selbst an einem würde, wurde vor der Westkurve zum Besuch
Samstag nur träumen. Auch die Stimmung des Amateurspiels in Pirmasens aufgerufen. So
war sehr ansprechend über das gesamte Spiel. musste keiner auf seine Dosis Betze am WocheNach dem 2:0 wurde bereits lautstark zu einer nende verzichten. Auch nach dem Spiel gab es
Reise nach Berlin aufgerufen. Schau mer mal, noch Spruchbänder, die sich gegen den Retorwie weit wir es dieses Mal schaffen. Am Ende tenclub richteten.
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| Spielberichte
FK Pirmasens - 1. FC Kaiserslautern II 1:3
20 Fans, 3 Zähne, FKP
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[Thomas] Lautern Amateure. Ein Vergnügen,
das dem gemeinen Fan aufgrund von Parallelansetzungen zu „Risikospielen“ und sonstiger
Gängelei nicht mehr allzu oft in seiner früheren Gänze vergönnt ist. Schade, war doch die
Atmosphäre auf Platz 4 eine besondere, nicht
zu vergleichen mit 200 Menschen im verkappten 65.000er WM-Stadion. Der Protest gegen
das Kunstprodukt des Dosenherstellers jedoch
bescherte uns mal ein echtes Highlight im Rahmen unseres U23-Nachwuchses. Statt montags
nach Leipzig führte uns der Weg nach Pirmasens, zum Fußballklub von 1903, gegen den
selbst Fritz Walter gern die Nerven verlor und
sich wochenlange Sperren einhandelte, weil
er den Schiedsrichter in dessen Kabine anging.
Passend auch die Terminierung, war es doch
der Abend vor Allerheiligen, und wer öfters mal
durch Pirmasens läuft und speziell das Gesindel
in der Heimkurve anschaut, der fühlt sich eh an
Halloween erinnert.
Mit einem großen Haufen, den mancher Retortenbundesligist für Spiele in der Fremde kaum
auf die Beine bekommt, ging es vom Parkplatz
zum Stadion. Sehr entspannt, handelt es sich
beim großen Rivalen der Oberligazeiten doch
um einen Verein, für den leider der Spottgesang
„20 Fans, 3 Zähne, FKP“ noch hoch gegriffen
ist. Die Zaunbeflaggung würdigte unsere Kleinen und schickte den obligatorischen Gruß an
die Losfee, diese dumme Fotze. Zu Spielbeginn
wurde erst einmal ein optisches Zeichen gesetzt
und der Gästeblock erstrahlte im Feuer dutzender Fackeln. Stets ein wunderschönes Bild und
wieder einmal wurden weder Kinder noch Rollstuhlfahrer oder andere Wehrlose abgefackelt.
Das Spiel entschied sich recht schnell, „Manni“
Osei Kwando mit zwei Treffern und Pokar stellten in der ersten Halbzeit gleich klar, wer auf der
Husterhöhe das Sagen hat. Kam „die Klub“ – der
gemeine Braddler hat es nicht so mit korrekten
Artikeln – doch mal vor das Tor, räumte Sallinger
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| Spielberichte
konsequent alles weg. Der Gästeblock trieb die
Jungs auch ordentlich vorwärts, von Heimseite
war leider selbst die Haupttribüne, die an guten Tagen richtig asozial und laut werden kann,
nicht zu vernehmen. Ist man ehrlich, war aber
auch weit über die Hälfte der 1.903 Zuschauer
(ihr Scherzkekse) dem Gast zugeneigt. Selbst in
der eigenen Stadt hat Pirmasens nichts zu melden. Daran ändert auch nix, dass nach dem 1:3
in der zweiten Hälfte ein süßer kleiner Haufen
samt Frankfurter Lauternschweineschal meinte, den Dicken machen zu wollen. Lustig wurde es nochmals in der 77., als Marco Steil sich
erst gepflegt mit einem Foul vom Platz nahm
und über die Leistung seiner Mitspieler so sauer war, dass er diese dezent umboxen wollte.
Geiler Hund, man merkt, wo du das Spiel gelernt hast. Ansonsten ein alles in allem ruhiger
Abend, wenngleich es auch einfach traurig ist,
was aus diesem Hassduell geworden ist, das
früher eine ganze Region praktisch Krieg führen
ließ, inklusive Schlägereien auf jedem Bahnhof
von Hohenecken bis Waldfischbach. Trotzdem:
Scheiß FKP!
Leipzig - 1. FC Kaiserslautern 0:0
Nein zu RB
[Jonas]
Vorspiel
Erstmals in der Geschichte unserer Gruppe
entscheid man sich dazu, ein Pflichtspiel unseres FCK zu boykottieren. Die Gründe für den
Boykott sind auf www.gl98.de nochmals ausführlich nachzulesen. Allgemeine Infos sind auf
www.nein-zu-rb.de zu finden.
Wenn ein Verein in einem Maße gesponsert
wird, welches in keinem Verhältnis zur dargebrachten (sportlichen) Leistung steht, so ist
das extrem bedenklich und es gilt, dagegen zu
kämpfen. RB Leipzig hingegen kehrt diese Art
des Sponsorings um. Hier befindet sich ein Energy-Drink auf dem Markt, für dessen Promotion
ein Fußballclub geschaffen wird. Das Markenlogo auf der Brust irgendeines Vereins? Zu wenig!
Die Marke Red Bull muss omnipräsent sein. Ein
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| Spielberichte
darf keine Akzeptanz, nicht einmal Toleranz
erfahren. Viel zu viele Leute in unserer Gesellschaft sind zu satt, als sich offensiv gegen solche Veränderungen zu wehren. Doch es ist viel
einfacher, als man denkt: Trinkt kein Red Bull,
konsumiert, sofern es für euch so wichtig ist, andere Energy-Drinks! Es gilt, Red Bull so unattraktiv wie möglich zu machen. Bleibt der erhoffte
positive Marketingeffekt aus, so wird Red Bull
keinen Sinn mehr in einem Sponsoring in der
Bundesliga sehen - das muss das Ziel sein.
Was bleibt
Werbewahn, in dessen Folge schon Menschen
für Red Bull ihr Leben lassen mussten. Es ist die
perverse Geschichte eines Geschäftsmanns auf
der Suche nach immer neuen Märkten, auf der
Jagd nach immer mehr Geld.
Das Spiel ist aus
8|
RB Leipzig und der FCK teilen sich die Punkte.
0:0 - es gibt keinen Sieger. Verlierer ist der Fußball. Mit jedem weiteren Spiel auf dem Konto
wird RB Leipzig ein Stück mehr Normalität werden.
Der Protest geht weiter
300 Leute an einem Montagabend, die zusammen im Irish House Fußball schauen und den
schweren Schritt gehen, nicht die eigene Mannschaft auswärts zu unterstützen, machen einen
stolz. Eine Entscheidung, die niemand zu bereuen braucht. Es ist ein Zeichen gegen den Ausverkauf unseres Sports, gegen RB und gegen all
diejenigen die glauben, dass solche Konstrukte
irgendwann schon akzeptiert werden. Nun gilt
es, den Blick nach vorne zu richten. Der Tag,
an welchem RB Leipzig nach Kaiserslautern
kommt, wird jedem die Chance bieten, seiner
Wut Ausdruck zu verleihen.
Lasst die Köpfe qualmen, der Protest hat gerade
Doch dies gilt es zu verhindern. RB Leipzig erst begonnen…
| Wegbegleiter
Horda Frenetik Metz
Schwere Zeiten auf der Tribune Est
[Thomas] In Frankreich sind so langsam die
ersten Vorboten der EM 2016 zu spüren. Nachdem bereits bei uns in Deutschland in jüngster
Vergangenheit verdächtig oft der Fall „Daniel
Nivel“ hervorgekramt wurde, scheint man in
Frankreich wohl übervorsichtig zu sein. Wenige
Tage vor dem Spiel des FC Metz bei St. Etienne
am 26.10.2014 wurde kurzerhand der Gästeb-
lock geschlossen, sodass eine Anreise der Messins als zwecklos angesehen wurde und diese
ebenso wie einige angemeldete Lautrer den
Kick vergessen konnten.
Vor kurzem zeigte dann der FC Metz, dass man
im Erfolg gerne mal vergisst, wer ihm im Niedergang die Stange hält. Der Aufstieg in die Li-
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| Wegbegleiter
gue 1 und das doch recht ordentliche Auftreten
samt Mittelfeldplatz mit wenig Abstand zu den
internationalen Plätzen lässt die Vereinsoffiziellen dazu neigen, den „Abschaum“ in der Kurve
zu gängeln. Im Spiel gegen Caen am vergangenen Wochenende wurden den Fans im Stade
St. Symphorien das Verwenden von Fahnen
und das Zeigen von Spruchbändern untersagt,
einzig Megafon, Trommeln und Zaunfahnen
waren erlaubt. Dies gilt für unbestimmte Zeit,
bis sich eine „signifikante Verbesserung im Verhalten einiger Bereiche des St. Symphorien“
einstellt. Offiziell bezieht sich dies wohl auf das
gelegentliche Zünden von Fackeln hinter den
Spruchbändern, tatsächlich geht es um den
Inhalt, auf welchem die Vereinsoberen derzeit
nicht immer gut wegkommen. Die Antwort darauf kann natürlich nur „Nous sommes supporters à 100%, nous ne serons pas Ultras à 50%”
(100% Supporter, nicht 50% Ultras) lauten,
weshalb die Horda gegen Caen in einen Stimmungsboykott getreten ist. Wer möchte schon
mit einer solch eklatanten Beschneidung der
Stilmittel leben, mit denen man seine Liebe
ausdrückt? Selbstverständlich ist man sich in
Metz darüber im Klaren, dass damit in erster Linie wieder die Spieler getroffen werden. Keine
leichten Zeiten in Metz.
Zukunftsmodell FCK
Grünes Licht von der EU | 9
[Kami] Monatelang stand das Zukunftsmodell
des 1. FC Kaiserslautern auf der Kippe. René
Quante, der Geschäftsführer des Bundes der
Steuerzahler in Rheinland-Pfalz, brachte die
Thematik rund um die reduzierte Stadionmiete und den Rückkauf des Nachwuchsleistungszentrums „Fröhnerhof“ auf die Agenda. Er sah
darin eine Verletzung des von der Europäischen
Union festgelegten Beihilferechtes, also eine Art
illegale Subventionierung des Vereins durch die
Politik. Ob gewollt oder ungewollt löste Herr
Quante damit eine Lawine aus, die den FCK zu
einem denkbar schlechten Zeitpunkt erfasste.
Mitten im Lizenzierungsverfahren des DFB und
auf der Suche nach einem neuen Hauptsponsor
war der Verein plötzlich nur noch durch negative Berichterstattung in den Medien präsent, sogar der Landtag nahm sich des Themas in einer
Sitzung an.
päischen Kommission letzte Woche zu dem
Ergebnis kam, dass weder die in der zweiten
Liga reduzierte Miete des Fritz-Walter-Stadions
noch der Rückkauf des Fröhnerhofs gegen das
Beihilferecht verstoßen. Die Kommission erklärte sogar, dass die geminderte Pacht während
Zweitligazeiten genügt, um die Kosten der Infrastruktur zu decken und zusätzlich eine angemessene Verzinsung im Rahmen der Nutzung
durch den FCK zu garantieren. Ähnlich verhält
es sich mit dem Nachwuchsleistungszentrum,
dessen Verkehrswert durch einen vereidigten
Sachverständigen bestätigt wurde und dementsprechend auch der vereinbarte Kaufpreis mindestens diesem Wert entspricht.
Somit gibt die Europäische Union grünes Licht
für die zweckgebundene Verwendung der Betze-Anleihe, um den Fröhnerhof wieder in Besitz
des Vereins zu bringen und notwendige SanieUmso erfreulicher, dass die Prüfung der Euro- rungsmaßnahmen zu ermöglichen.
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| Fanpolitik
Jahreshauptversammlung 2014
Aufsichtsratswahl
[Kami] Am 23.11.2014 findet die diesjährige
Jahreshauptversammlung unseres 1.FC Kaiserslautern statt, ein Datum, welches jedes
Vereinsmitglied fest in seinem Westkurven-Kalender markiert haben sollte. Während wir bereits in unserer letzten Ausgabe über den wohl
brisantesten Punkt der Tagesordnung informierten, einen Vortrag zu den Risiken der aktuellen
Rechtsform als eingetragener Verein und die
damit wohl einhergehende Sensibilisierung der
Mitglieder bezüglich einer Ausgliederung der
Abteilung Fußball, könnte auch die anstehende
Wahl des Aufsichtsrates für Zündstoff sorgen.
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Einzelne Personen innerhalb dieses Gremiums genießen bei einem großen Teil der Fans
und Mitglieder, milde gesagt, nicht gerade
vollstes Vertrauen. In letzter Zeit konnten die
handelnden Personen in ihrer Funktion als
Kontrollorgan des Vorstandes nicht immer den
Erwartungen der Mitglieder entsprechen. Hier
bleibt die geplante Selbstentmachtung des
Aufsichtsrates im Jahr 2012 in Erinnerung, als
dem Vorstand das Recht eingeräumt werden
sollte, ohne Zustimmung dieses Gremiums finanzielle Geschäfte bis zu einem jährlichen
Gesamtvolumen von 2,5 Millionen Euro eigenständig abwickeln zu können. Glücklicherweise
verstanden die Mitglieder, was solche Summen
für einen chronisch klammen Verein bedeuten,
und stimmten bei der Jahreshauptversammlung gegen die komplette Entmachtung des eigentlich zur Kontrolle genau solcher Geschäfte
gewählten Aufsichtsrates. Bezeichnend dafür
war auch die vorzeitige Vertragsverlängerung
des Vorstandsvorsitzenden Stefan Kuntz im
Frühjahr 2014, er selbst war es, der nach dem
erneut verpassten Aufstieg versprach, alles
auf den Prüfstand zu stellen. Da erscheint es
natürlich schon etwas merkwürdig, wenn der
Aufsichtsrat bereits kurz nach dem letzten Saisonspiel seine Prüfung zum Abschluss bringt
und als Konsequenz daraus den Vertrag des in
den letzten drei Spielzeiten sportlich nicht gerade erfolgreichen Vorstandsvorsitzenden ohne
große Not verlängert. Besonders der Aufsichtsratsvorsitzende Prof. Dr. Dieter Rombach geriet
erst vor kurzem wieder in die Negativschlagzeilen. Laut seiner Aussage sollte das Geld
der eigens zur Sanierung des Nachwuchsleistungszentrums aufgelegten Betzeanleihe ausschließlich zweckgebunden dafür verwendet
werden. Immer wieder betonte Rombach, dass
das Geld der Anleihe nicht für andere Zwecke
angetastet wurde oder wird. Dass dies nicht der
Fall war, wissen wir alle, das Geld wurde genutzt,
um kurzzeitige Verbindlichkeiten zu decken
und teuren Zinsen für Kredite aus dem Weg zu
gehen. Vorstand und Aufsichtsrat beteuerten
jedoch, dass das zweckentfremdete Geld durch
die Einnahmen der Übertragungsrechte direkt
wieder in die Anleihe gewandert sei. Zu diesem
Punkt kann man nun stehen wie man will, einerseits konnten Zinsen gespart werden, aber
andererseits sollte dieses Geld ausschließlich
für das Nachwuchsleistungszentrum genutzt
werden.
Was jedoch bleibt ist die Erkenntnis, dass auch
der Aufsichtsratsvorsitzende nicht vor Lügen
zurückschreckt, um unangenehmen Themen
auszuweichen. Die Frage ist dann aber, ob wir
als Mitglieder solche Personen mit der Kontrolle immens wichtiger Geschäfte innerhalb
unseres Vereines betrauen wollen, denn wer
einmal lügt, dem glaubt man bekanntlich nicht
mehr. All diese Vorfälle der letzten Jahre lassen die Mitglieder mittlerweile daran zweifeln,
ob der Aufsichtsrat in seiner jetzigen Zusammensetzung der Funktion eines vom Vorstand
unabhängigen Kontrollgremiums entspricht.
Inwieweit das Vertrauen der FCK-Mitglieder in
einzelne Personen dieses Gremiums gelitten
hat, wird sich bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung zeigen. Eines ist jedoch klar, ein
„weiter so“ darf es einfach nicht geben!
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| Fanpolitik
Football for sale
Fair-Play-Gedanke unerwünscht?
[Kami] Das erste Aufeinandertreffen unseres
1.FC Kaiserslautern gegen das Konstrukt aus
dem Leipziger Umland ist Geschichte. Wenn
man diversen durch die Medien geisternden
Gerüchten glauben schenken darf, war ein Boykott dieses Spiels der völlig korrekte Weg. Red
Bull schafft sich gerade ein Fußballimperium
und interessiert sich einen absoluten Scheißdreck für Fair Play oder sonstige für unseren
Sport typischen Werte.
größeres Problem für ein Unternehmen mit
nahezu unbegrenzten finanziellen Mitteln dar.
Ist der Brausehersteller erstmal in der Premier
League, dem „Premiumprodukt der vermarkteten Fußballwelt“ angekommen, wird die daraus
resultierende Publicity die vorher getätigten
Investitionen vergessen machen. Der englische
Fußball mit all seinen dort kickenden Topstars
hat schließlich weltweit die höchsten Zuschauerquoten. Somit könnten die Bullen ihre Werbebotschaften mit nur einem weiteren Club
Verschiedenen Medien zufolge befindet sich bestmöglich über den gesamten Kontinent
der österreichische
streuen.
Brauseriese derzeit
in
VerhandlunEin weiterer posigen mit Massimo
tiver Nebenaspekt
Cellino, um über
könnte natürlich
Anteilskäufe bei
sein, dass sich die
Leeds United zu
englische Marioverhandeln.
nette dann an
den geeigneten
Bereits vor über
Spielern ihrer Auseinem Jahr gab es
bildungsvereine
erste Gespräche
aus Salzburg und
zwischen beiden
Leipzig bedienen
Seiten, die jedoch
könnte.
Damit
laut
Medienbewäre für RB Leirichten aufgrund
pzig bereits der
der Höhe des Verkaufspreises von 40 Millionen Fall eingetreten, vor dem viele Fußballfans seit
Pfund scheiterten.
Jahren warnen, wenn es um den Einstieg von
Investoren geht. Sicherlich wird Red Bull sein
Prinzipiell ist es ja nichts neues, dass der Kon- Engagement in Deutschland nicht für beendet
zern sich an gewachsenen Vereinen bedient erklären, doch im Zuge der attraktiveren Prewie Ottonormalverbraucher an ihren täglichen mier League wird die Filiale in Leipzig in der
Frühstücksbrötchen, doch langsam aber sicher Gunst ihrer Gönner nach hinten fallen.
wird erkennbar, welche Strategie hinter den Aktivitäten des Herrn Mateschitz steckt. England, Die besten Spieler werden dann wohl wie bedas Mutterland des Fußballs, eigentlich eine reits jetzt zwischen den beiden bestehenden
absolute Schande, dort eventuell bald einen Retortenclubs angedacht und umgesetzt nach
von Red Bull gesteuerten Club spielen sehen zu Leeds transferiert, um die am besten zu vermüssen. Zwar spielt Leeds United derzeit noch marktende Filiale noch weiter zu stärken.
in der zweiten englischen Liga, aber wie das
Beispiel RB Leipzig zeigt, stellt diese Hürde kein Deutlich erkennbar wird diese Vorgehensweise
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| Fanpolitik
durch Aussagen von Ralf Rangnick: „Einige Spieler, die jetzt noch in Salzburg spielen, werden
im nächsten Sommer nicht mehr dort sein“. Die
Rede ist hier von dem slowenischen Nationalspieler Kampl, dem Brasilianer André Ramalho
und eventuell auch dem aktuellen Stammtorhüter Peter Gulacsi mit einem Gesamtmarktwert
von etwa 14 Millionen Euro. Ob wohl auch ein
normaler aktueller Zweitligist solche Transfersummen aufbringen könnte? Perfide ist hierbei
auch, nach welchen Kriterien über die Zeitpunkte eines Wechsels entschieden werden soll.
Demnach könnten ein Ausscheiden des Standortes Salzburg aus dem internationalen Wettbewerb bis zum Jahreswechsel und der Verbleib
der Leipziger Filiale im Aufstiegsrennen schon
für einen Wechsel in der Winterpause sorgen.
von allen Seiten als Retter des Ostfußballs feiern
lassen. Anscheinend trifft ein bekanntes Nürnberger Spruchband über Geisteszustände nicht
nur auf den aktuellen Sportdirektor zu. Red Bull
zerstört all das, was unseren Sport zur Religion
werden ließ, und interessiert sich für rein gar
nichts, außer der daraus entstehenden Werbung zum Zwecke der Profitmaximierung. Fakt
ist, RB Leipzig wird seinen Platz in der ersten
Bundesliga einnehmen und somit einen weiteren Traditionsverein in die Zweitklassigkeit
drängen. All das sollte Beweis genug sein, dass
diese Konstrukte keinerlei Interesse an Fußball,
geschweige denn an einem fairen Wettstreit der
Vereine haben und deshalb sollten sie auch niemals unsere Akzeptanz erlangen. Spiele gegen
RB dürfen niemals zur Normalität werden, denn
nur so schaffen wir ihnen nicht die Kulisse, um
Es ist einfach unglaublich, wie diese Personen ihre Produkte bestmöglich zu vermarkten.
das Prinzip eines sportlich fairen Wettbewerbs
ad absurdum führen und sich dafür auch noch Nein zu RB!
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| Fußballkulturen
Ostasien-Spezial
Teil 4
[Dön] Weitere 1.444 Kilometer in diesmal 20 suchen. Sehr schönes Ambiente am Abend, da
Stunden und 17 Minuten später betraten wir passte das uns dargebotene Beziehungsdrawiederum kantonesischen Boden.
ma mit weit umherfliegendem Autoschlüssel
so gar nicht ins Bild. Den Weg zum 600 Meter
Die Fahrt hatte man bei ein paar Blue Lion Bie- hohen Canton Tower hatten wir wohl ein wenig
ren gut herumbekommen, sieht man mal von
irgendwelchen Vollidioten ab, die meinten,
mitten in der Nacht anfangen müssen zu singen. Dank der gemütlichen Ankunftszeit zur
Mittagsstunde konnte man es sich jetzt erst mal
gut gehen lassen, sodass der erste Weg nach
dem Zurückmelden in der Unterkunft ins Wirtshaus führte, bevor man sich zu einem Bier und
ein paar Planungen im Gemeinschaftsraum niederließ. Als es dann begann zu dämmern war es
an der Zeit, den einigermaßen nahegelegenen
Perlfluss zu einem kleinen Spaziergang aufzuInfoblättsche Nr. 07 | Saison 2014/15 | FCK - VfL Bochum
| Fußballkulturen
ich den einen oder anderen Yuan auf Kutteln
gesetzt. Immer wieder ein Abenteuer. So oder
so war eine Basis geschaffen, um mit einigen
Perlfluss- und Harbin-Bieren mal die Hippies im
Hostel aufzumischen. Den anwesenden Franzmännern wurden die Grenzen am Kickertisch
aufgezeigt und der Perser konnte außer labern
mal gar nichts. Freunde von New York bis Teheran, Business von Dubai bis zum Kosovo. Sehr
glaubhaft, wenn man sich im teuren China dann
so einen Schuppen gönnt. Aber so einen besser
nach Suff im selben Zimmer als 20 Stunden im
gleichen Zugabteil.
Guangdong Sunray Cave FC - Hebei Zhongji
FC 2:2
unterschätzt, sodass man sich mit einem Blick
aus der Ferne zufriedengab und auf der anderen Flussseite den Rückzug antrat. Mangels
Garküchen am Ufer entschied ich mich zurück
im Viertel dann für Altbewährtes. Am Mittagstisch hatte ich geglaubt, Lunge und Leber in der
Schüssel identifizieren zu können, jetzt hätte
Bloß keine Hektik am frühen Samstagmorgen
dachte man sich, standen doch erst am Nachmittag die Termine des Tages an. Heute sollte
Guangzhou auch in fußballerischer Hinsicht mal
auf den Zahn gefühlt werden. Heimspiele aller
drei in der Stadt ansässigen Erst- und Zweitligisten am selben Wochenende, die Schmiergelder
an den chinesischen Verband sind geflossen,
kann ich euch sagen. Den Anfang sollte der
zweitklassige Guangdong FC machen. Dieser
spielt aktuell nicht im Guangdong Provincial
People’s Stadium, wie das Mannschaftsfoto dieser Spielzeit vermuten ließe, und leider auch
nicht im fetten 80.000er Guangdong Olympic
Stadium, in dem die ganzen Interviews und das
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| Fußballkulturen
14 |
Fotoshooting mit Lilian (21, 1,63 Meter, 45 Kilo)
für die Stadionzeitung arrangiert wurden, sondern im um einiges bescheideneren Huangpu
Sports Center. Mit der Metro bis Dashadong und
dann die Socken wetzen. Kaum waren wir drin
im Bau mit überdachten Tribünen auf beiden
Längsseiten (nach Durchschreiten eines Metalldetektors), als man auch gleich wieder mit dem
ersten Fotowunsch an uns herantrat. Habt doch
euren Quotenosteuropäer (schon wieder ein
ehemaliger Nürnberger), mit dem ihr euch ablichten könnt. Mit einem 2:2-Unentschieden endete letztendlich das Spektakel auf dem Rasen,
zumindest war der Rübenacker wohl als solcher
deklariert. Aus anderer Perspektive hätte man
das Geläuf auch als ungepflegten Hartplatz, auf
dem hier und dort mal das Gras spross, interpretieren können. Technische Höhenflüge sah man
so oder so nicht.
FC 4:1
Zeit für die Chinese Super League! Das nach
Clubangaben mit 50.000 Sitzschalen ausgestattete Tianhe Stadium mit seinem umliegenden
Sportzentrum verfügt über gleich zwei Metrostationen. Standesgemäß für eine Mannschaft,
die nun seit einigen Jahren mit viel Geld den
chinesischen Fußball dominiert und im vergangenen Jahr auch erstmals die AFC Champions
League an den Perlfluss holte. Ausländische
Spieler wie der italienische Nationalspieler
Alessandro Diamanti oder Torschützenkönig
Elkeson aus Brasilien sind die Stars des Teams,
Lucas Barrios wechselte seinerzeit als zweifacher deutscher Meister hierher, und seit zwei
Jahren gönnt man sich den königlichen Luxus,
für einen kolportierten zweistelligen Millionenbetrag Weltmeistertrainer Marcello Lippi zu
beschäftigen, hierzulande besser bekannt als Li
Guangzhou Evergrande FC - Harbin Yiteng Pi. Na denn Prost, Mahlzeit. Stellt lieber mal ein
Infoblättsche Nr. 07 | Saison 2014/15 | FCK - VfL Bochum
| Fußballkulturen
paar Ticketstände mehr auf, der eine allein auf
weiter Flur war nämlich gar nicht so einfach zu
finden. Zum Glück kauft der gemeine Chinese
keine Eintrittskarten, sondern marschiert mit
irgendeinem laminierten Wisch ein, den hier
so gut wie jeder Stadiongänger umhängen hat.
Ganz schön was los, offiziell 43.684 Zuschauer,
und bei einem Blick auf die Ränge könnte das
sogar gepasst haben. Selbst Gäste waren angereist, liegt ja auch nur läppische 3.350 Kilometer
nördlich, dieses Harbin. Strenge Winter herrschen dort, weit droben in der Mandschurei,
weshalb der Capo stilsicher mit Uschanka auf
der Birne einlief. Was ein Köter. Das Spiel lief
dann lange Zeit ganz nach seinem Geschmack.
Zunächst biss sich der Meister am Schlusslicht
die Zähne aus, die Führung kurz vor dem Pausenpfiff wurde unter kollektivem Staunen im
Gegenzug egalisiert, und erst in den letzten
20 Minuten setzte es die spielentscheidenden
Gegentreffer zwei bis vier, nun ganz zur Freude
der Heimschar, die wie in Brasilien auf verschiedene Stimmungsgruppen aufgeteilt ist, anstatt
sich in einer Kurve zu versammeln. Hatte ich
dort nicht verstanden, verstand ich hier nun genauso wenig. Genug fürs Erste, ein paar kühle
Perlfluss-Biere wollten ja auch noch konsumiert
werden, bevor es nach ähnlichem Programm
wie am Vorabend in die Heia ging.
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