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Westfälische Rundschau · Nr. 38 · RWS1_ Westfalen-Rundschau Dienstag, 14. Februar 2012 Yana und Tayisiya Morderger aus Dortmund sind auf dem besten Weg zum Tennisprofi – Für die Eltern ist es ein Leben randvoll mit Entbehrungen !), Dennis Betzholz Titel für Deutschland Dortmund/Kamen. Vater Vitali, 36, ein Diplom-Tennistrainer, fährt Lastwagen, um die Miete zu zahlen. Natürlich nur nachts, wenn seine Mädchen schlafen. Mutter Julia, 35, eine Diplom-Betriebswirtin, sammelt morgens wie abends die Bälle auf, die ihre Mädchen tausendfach am Tag übers Netz dreschen. Die sollen sich schließlich aufs Wesentliche konzentrieren können. Das Leben der Mordergers ist eine minutiös durchgeplante Investition. Eine Art Familienunternehmen, das zwar noch keine Gewinne erzielt, aber in dessen Mittelpunkt zwei der derzeit größten deutschen Tennistalente stehen: ihre Töchter, die eineiigen Zwillinge Tayisiya und Yana. Die eine Nummer eins in der deutschen Rangliste. Die andere amtierende deutsche Meisterin. Beide auf dem allerbesten Weg ins Profi-Geschäft. Julia und Vitali Morderger sind vor zehn Jahren aus ihrer Heimat Ukraine nach Deutschland gekommen. Die gesamte Familie hat längst die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen. Gut für das deutsche Tennis: Sollten die Zwillinge den Weg tatsächlich bis zum Ende gehen, würden sie mit dem Adler auf der Brust ihre Matches bestreiten. Nationaltrainerin Barbara Rittner hat die Zwillinge ebenfalls in Beobachtung. Kein Wunder: Die 14-Jährigen spielen bereits erfolgreich bei JugendWeltranglistenturnieren und hochdotierten Preisgeldturnieren. „Frau Rittner sagt nur Gutes über die Zwei“, berichtet Mutter Julia. Es ist kurz nach zehn Uhr morgens, ein Freitag. In den Schulen verteilen sie gerade die Zeugnisse, als die 14-jährigen Zwillinge aus Dortmund die neunte Trainingseinheit dieser Woche beginnen. Noch sind drei der vier Hallenplätze im Kamener Leistungszentrum frei – auch die Verbandselite drückt die Schulbank. Nicht so Yana und Tayisiya: Sie lernen an einer Privatschule, flexibel, ohne Anwesenheitspflicht. Dies ist nur ein Baustein eines Systems, das – wenn es funktioniert – in der Weltspitze enden soll. Ein ambitioniertes Ziel, das ihnen selbst ausgewiesene Experten zutrauen. Neulich spielten sie bei Heinz Günthardt, dem einstigen Steffi Graf-Trainer, in der Schweiz vor. Sein Urteil: Er habe in seiner gesamten Laufbahn noch nie bessere 14jährige Tennisspielerinnen gesehen. # !# * Das rote Hütchen an der Grundlinie ist das einzige, das an diesem Morgen stillsteht. Papa Vitali, als Junior selbst Im Leben der Morderger-Zwillinge Tayisiya (links) und Yana, 14 Jahre alt, dreht sich alles um die gelbe Filzkugel. mal auf dem Sprung ins Millionengeschäft Tennis, spielt die Bälle im Drei-Sekunden-Takt zu. Yana und Tayisyia peitschen sie abwechselnd wie Kanonenkugeln zurück. Präzise, kraftvoll, es folgen schnelle Schritte ums rote Hütchen. Hunderte Male pro Tag, tausende Male pro Woche. Hier macht’s nicht „plopp“, hier macht’s „bumm“. Geredet wird wenig, gelacht selten, auf die Zähne gebissen – immer. Die Anweisungen von Trainer Vitali sind ruhig. Diesmal. „Ich kann auch wie der Klopp explodieren“, sagt er und lacht. Seine Frau fügt hinzu: „Jetzt geht es nicht mehr nur um Spaß. Es ist auch ein Job.“ Später werden die sympathischen Talente einstimmig sagen: „Natürlich würden wir manchmal lieber ausschlafen, das passiert aber nur drei, vier Mal im Jahr. Selbst dann motivieren wir uns gegenseitig.“ In Sachen Disziplin geht Vater Vitali ja auch vorbildlich voran: Nachts bis zu zehn Stunden im 40-Tonner Geld verdie- nen, morgens zweieinhalb Stunden die Töchter trainieren, nachmittags fünf Stunden schlafen, abends wieder zwei Stunden die Töchter trainieren, spätabends zwei Stunden dösen. Und wieder alles auf Anfang. Täglich grüßt das Murmeltier. Wer behauptet, der Weg nach ganz oben sei ein Spaziergang, dem beweisen die Mordergers das Gegenteil. abbringen können. Er meint Verletzungen. Die eine klagte zuletzt über leichte Knie-, die andere über Rückenprobleme. Schuld sei das Wachstum, sagen die Ärzte. Verletzungen sind für das Familienunternehmen Morderger das, was Kurseinbrüche für Aktiengesell- ! # ! # " # "$ Die Hälfte dieses Weges hätten sie bereits hinter sich, schätzen die Zwillinge. Die Eltern nicken zustimmend. Einen Plan B gibt es nicht. Warum auch? Einen Masterplan, wann der Durchbruch gelingen soll, aber auch nicht. „Ich weiß ja nicht, was morgen passiert“, sagt Trainer Vitali. Er meint nicht die Pubertät, den ersten Freund, die erste durchzechte Nacht oder andere Unwägbarkeiten, die Mädchen in diesem Alter vom rechten Weg Immer im Gleichschritt: Das nächste Ziel ist der EM-Titel. " Arztfrau muss sich wegen Mordes an ihrem Geliebten verantworten Bernd Kiesewetter Bochum. Liebe und Verrat, Geburt und Tod, Angst und Begierde -- das sind die großen Themen der Literatur. Es sind aber auch die Zutaten eines spektakulären Mordprozesses, der gestern vor dem Bochumer Schwurgericht begann. Angeklagt ist eine 31-jährige Ehefrau eines niedergelassenen Arztes (41) aus Bochum. Heimlich hatte sie eine verhängnisvolle Affäre mit einem Börsenmakler (36). Als sie im August 2011 ein Baby zur Welt gebracht hatte, drehte sie durch. Obwohl sie das außereheliche Abenteuer längst beendet hatte, soll sie panische Angst gehabt haben, dass es in der Arztfamilie auffliegt. „Er drohte damit, die Geschichte öffentlich zu machen“, sollte sie später bei der Kripo sagen. Als der verliebte Banker am 2. September 2011 das Fuß- @ [email protected] ballspiel Deutschland gegen Österreich schauen wollte, betäubte sie ihn in seiner Wohnung in Bochum mit einem Kakao mit Amaretto, in den sie zuvor das Beruhigungsmittel Bromazepam geschmuggelt hatte, und mit einer sattsam gefüllten Morphiumspritze, die sie in die rechte Ellenbeuge setzte. Als ihr Geliebter bewusstlos auf seinem Bett lag, soll sie aus seiner Küche ein Käsemesser geholt und es ihm 14-mal in den Oberkörper gestoßen ha- Die 31-Jährige beim Prozessauftakt in Bochum. Foto: dapd ben, davon zweimal ins Herz. Ein Vaterschaftstest ergab später: Der Getötete ist der Vater des Säuglings. Im Sitzungssaal erscheint die Frau – begleitet von einer Pfarrerin -- mit Sonnenbrille und schwarzer Wollmütze. Niemand soll ihr ganzes Gesicht sehen. Als die vielen Medienkameras vor ihr loszucken, sitzt sie wie eine Büßerin da: Kopf nach unten gebeugt, die Hände verkrampft auf dem Schoß gefaltet und alles reglos und schweigend über sich ergehen lassend. An jenem Freitagabend allerdings, dem Tattag, soll sie eine eiskalte Mörderin gewesen sein. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass sie bereits zu Hause einen potenziell tödlichen Giftcocktail vorbereitet hatte und entschlossen war, ihren Liebhaber zu töten. Die Medizin soll sie sich in der Praxis ihres Mannes besorgt haben, wo sie als Arzthelferin arbeitete. Sogar Einweghandschuhe hatte sie zum Tatort mitgebracht. Bei der Kripo hatte sie be- reits zugegeben, für den Tod des Bankers verantwortlich zu sein. Von heimtückischem Mord will sie allerdings nichts wissen. Ihre Version läuft auf Totschlag im Affekt hinaus. Sie habe ihren Geliebten nur betäuben wollen, damit er sie über das Wochenende in Ruhe lasse, bis er die ganze Woche über wieder an der Börse in Frankfurt sei. Er habe ständig auf einen Vaterschaftstest gedrängt. Es drohte ein Skandal in ihrer Familie, in der sie, wie sie der Kripo sagte, „immer einen schweren Stand“ gehabt habe. Als ihr Liebhaber in die Bewusstlosigkeit stürzte, war die Arztgattin trotzdem nicht zufrieden. „Ich habe erkannt, dass alles nur ein Aufschieben ist.“ Sie holte sich, gab sie zu, ein Käsemesser aus der Küche des Bankers und stach zu. Sie sei „so wütend“ gewesen. Zum Prozessauftakt schwieg sie. Ihr Sohn wird ihr regelmäßig ins Frauengefängnis Gelsenkirchen gebracht. Der Kleine lebt jetzt in der Familie ihres Ehemannes. WR-Fotos: Klaus Hartmann schaften sein können: unkalkulierbar, verlustreich, existenzbedrohend. # "! # # # # "! Vorbilder haben Tayisiya und ihre wenige Minuten ältere Schwester keine. Dabei lägen so viele nahe: die Williams-Schwestern – klar. Der geflochtene, blonde Zopf – erinnert an Anna Kournikowa. Die knallharte Vorhand, die beidhändige Rückhand – ähnelt dem Spielstil von Maria Sharapowa. „Die beiden wollen sie selbst sein“, sagt Frau Mama. Und mit dieser Einstellung feiern sie Triumph um Triumph. Beide spielen in der Westfalenliga für den Kamener Verein TC Methler – an Position eins und zwei, versteht sich. Sie haben schon Gegnerinnen geschlagen, die gar schon unter den Top 500 der Damen-Weltrangliste positioniert waren. Und spielen nun vom kommenden Freitag Nur gegeneinander spielen die beiden Schwestern, die sich auch als Freundinnen bezeichnen, höchst ungern. „Ich möchte ja, dass auch meine Schwester gewinnt und im Turnier weiterkommt“, sagt Yana. Und Tayisiya ergänzt: „Neid gibt es bei uns nicht. Wenn die andere verliert, bauen wir uns gegenseitig wieder auf.“ an für Deutschland um die Team-Europameisterschaft in Tschechien. Mindestens so professionell wie ihre Einstellung auf dem Platz ist ihr Umfeld: Diverse Fitnessgeräte stehen daheim, ein Schlägervertrag ist längst abgeschlossen, eine eigene pinkfarbene Homepage eingerichtet. Selbst ein eigener Pressebeauftragter steht an ihrer Seite. Einzig ein Sponsor, der das finanzielle Risiko der Familie mindert, fehlt noch. Und die Eltern, die stellen sich ohnehin aufopferungsvoll in den Dienst der Töchter. „Eigentlich habe ich nicht sechs Jahre studiert, um nur Tennis-Mami zu sein“, seufzt Julia Morderger am Rande des Trainingsplatzes, um nur ein paar Augenblicke später zu sagen: „Um 19 Uhr haben WIR wieder Training.“ * !"#$ ""#$ $ # $ #"# # '# () Parteien bemühen sich um gemeinsamen Kandidaten Duisburg. Nach der Abwahl von Oberbürgermeister Adolf Sauerland (CDU) bemühen sich die Parteien in Duisburg um einen parteiübergreifenden Kandidaten für die Nachfolge. Man werde noch in dieser Woche Sondierungsgespräche mit den Grünen, den Linken und der FDP führen, um einen möglichen Kandidaten zu benennen, sagte der Geschäftsführer der Duisburger SPD, Jörg Lorenz. Auch die CDU kündigte an, „konstruktive Gespräche“ mit den anderen Parteien führen zu wollen. Als möglicher Wahltermin gilt derzeit der 17. Juni. Eine Stichwahl zwischen den beiden bestplatzierten Kandidaten könnte dann zwei Wochen später stattfinden. SPD-Geschäftsführer Lorenz betonte, bis Ende März solle ein Konsenskandidat benannt werden. Dass es dabei auch zu einer Absprache mit der CDU kommen könnte, er- wartet Lorenz eher nicht. Dazu habe sich die Partei vor dem Bürgerentscheid zu sehr vor Sauerland gestellt. CDU-Kreis-Chef Thomas Mahlberg bekundete seinerseits grundsätzliche Bereitschaft, einen parteiübergreifenden Kandidaten zu benennen. Man werde sich „konstruktiven Gesprächen“ nicht verschließen, sagte Mahlberg. Die CDU sei bereit, die entstandenen Gräben zuzuschütten. Der Sprecher der Bürgerinitiative „Neuanfang für Duisburg“, Theo Steegmann, erklärte, seine Partei werde „Wahlprüfsteine“ definieren, an denen sich jeder Kandidat messen lassen müsse. Offiziell scheidet Sauerland morgen aus dem Amt, wenn der Wahlausschuss das endgültige amtliche Endergebnis feststellt. Dann gehen die Amtsgeschäfte bis zur Neuwahl an Stadtdirektor Peter Greulich (Grüne) aus Soest und den Ersten stellvertretenden Bürgermeister Benno dapd Lensdorf (CDU) über. # $ % &" Christina Makarona Dortmund. Eine Vielzahl ihrer Arten sind auch in NRW gefährdet: Tiere, Pilze und Pflanzen, für Flora und Fauna von großer Bedeutung. Um den Bestand solcher im Ruhrgebiet gefährdeten Arten zu schützen, hat das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) nun die vierte Auflage der „Roten Liste NRW“ veröffentlicht. „Die neue Liste analysiert die Gefährdungssituation von 22 verschiedenen Artengruppen von Tieren, Pflanzen und Pilzen mit circa 11 500 Arten“, erklärt Dietrich Büscher, Mitautor und Mitglied des Landschaftsbeirates in Dortmund. Im Laufe der Jahre wird die Entwicklung der Natur in NRW beobachtet. Das Fazit der Naturschützer: Vor allem für Arten, die in der Agrarlandschaft leben, habe sich die Situation deutlich verschlechtert. So seien bekannte Arten wie Feldlerche, Kuckuck und Feldsperling heute stärker gefährdet als beispielsweise im Jahr 1999. Neu in die Liste aufgenommen wurden zudem Arten wie Wildbienen und Wespen, Ameisen oder auch Rotund Braunalgen. Infos: www.lanuv.nrw.de Kathrin Melliwa Dortmund. Es waren widerliche Dinge, die die drei Pflegekinder über sich ergehen lassen mussten. Wegen schweren sexuellen Missbrauchs von Widerstandsunfähigen und Missbrauchs Schutzbefohlenen, um nur zwei Vorwürfe zu nennen, verurteilte das Dortmunder Landgericht den Pflegevater (50) zu drei Jahren und elf Monaten Haft. Zwei der drei Mädchen, die der Mann in dern Jahren von 1994 bis 2007 missbraucht hat, waren geistig behindert. Eine gesunde Zehnjährige hatte den Stein 2007 ins Rollen gebracht. „Mein Papa macht schlimme Sachen mit mir“, hatte sie in der Schule erzählt. Daraufhin wurden alle Kinder befragt, die je in der Familie lebten. Dem Jugendamt könne kein Vorwurf gemacht werden, so die Staatsanwältin: Die Mädchen hatten niemanden etwas gesagt. Völlig ahnungslos war auch die Ex-Ehefrau, die sich bei Bekanntwerden der Taten sofort von dem Mann trennte. !))*+,-) Lotto Klasse 1: Klasse 2: Klasse 3: Klasse 4: Klasse 5: Klasse 6: Klasse 7: Klasse 8: 6 aus 45 Klasse 1: Klasse 2: Klasse 3: Klasse 4: Klasse 5: Klasse 6: 13er Wette Klasse 1: Klasse 2: Klasse 3: Klasse 4: Spiel 77 Klasse 1: unbesetzt Jackpot: 2.364.964,50 378.394,30 53.749,10 2.925,20 220,20 37,70 30,00 9,30 unbesetzt Jackpot: 834.153,50 11.285,20 735,90 22,10 22,10 1,90 13.080,30 213,60 18,50 3,00 777.777,00 (ohne Gewähr)