4.3 Einführung in die Buchhaltung

Transcrição

4.3 Einführung in die Buchhaltung
Lernfeld 4
Geschäftsprozesse als Werteströme erfassen, dokumentieren und auswerten
4.3
Einführung in die Buchhaltung
4.3.1
Erfolgs- und Bestandskonten
Erfolgskonten
Im Rahmen des Leistungsprozesses kommt es im Betrieb zu Aufwendungen (Wertezuflüssen) und Erträgen (Werteabflüssen). Bevor diese am Ende des Geschäftsjahres auf
dem GuV-Konto gegenübergestellt werden (siehe Kapitel 4.2.1)1, wird im Hauptbuch für
jeden Aufwand bzw. Ertrag ein eigenes Konto geführt. Das betriebliche Rechnungswesen wird dadurch übersichtlicher und kann seiner Informationsfunktion besser gerecht
werden.
Auch für diese Erfolgskonten gilt: Ein Wertezufluss (z. B. Einkauf von Werbung) wird
immer auf der Sollseite (+) des Aufwandskontos abgebildet. Die Habenseite (–) eines
Erfolgskontos zeigt die Werteabflüsse aus dem Unternehmen (z. B. Verkauf von Waren).
Auf dieser Kontenseite werden daher nur die dafür erzielten Erträge dargestellt2.
Im Gegensatz zu Bestandskonten haben Erfolgskonten keine Anfangsbestände, da Aufwendungen und Erträge früherer Perioden keine unmittelbaren Auswirkungen auf den
Erfolg des aktuellen Geschäftsjahres haben.
Soll (+)
Aufwandskonto
Haben (–)
Soll (+)
Ertragskonto
Wertezufluss
Haben (–)
Werteabfluss
Beispiel:
쐌 Die TRIAL GmbH zahlt Gehälter in Höhe von 15 000,00 EUR an ihre Mitarbeiter aus.
⇒ Gehälter für die Arbeitsleistung der Angestellten ⇒ Wertezufluss (Leistungsprozess)
⇒ Aufwand
Soll (+)
Aufwendungen
für Gehälter
Haben (–)
15 000,00 EUR
쐌 Im letzten Monat konnten Waren im Wert von 80 000,00 EUR verkauft werden.
⇒ Wert der verkauften Waren
⇒ Werteabfluss (Leistungsprozess)
⇒ Ertrag
Soll (+)
Umsatzerlöse
Haben (–)
80 000,00 EUR
1
2
Beachten Sie, dass es auch Aufwendungen und Erträge gibt, die unabhängig vom betrieblichen Leistungsprozess
anfallen (siehe Kapitel Abgrenzungsrechnung).
Müssen Korrekturbuchungen vorgenommen werden, ist es möglich, dass bei Aufwandskonten im Haben und
bei Erfolgskonten im Soll gebucht wird.
43
10045_lf04_1.indd 43
19.10.2006 9:56:33 Uhr
Lernfeld 4
Geschäftsprozesse als Werteströme erfassen, dokumentieren und auswerten
Zum Schluss des Geschäftsjahres muss das Unternehmen ein GuV-Konto aufstellen.
Dazu müssen zunächst alle Erfolgskonten abgeschlossen werden. Der Saldo eines Kontos
ergibt sich aus der Summe der Aufwendungen bzw. der Summe der Erträge:
Aufwendungen
für Gehälter
Soll (+)
Haben (–)
Soll (+)
Umsatzerlöse
15 000,00 EUR
Haben (–)
80 000,00 EUR
Auf dem GuV-Konto werden die Salden der Erfolgskonten gesammelt. Im Anschluss daran kann der Erfolg ermittelt werden (siehe Kapitel 4.2.1):
Soll (+)
Aufwandskonto I
Wertezufluss
Soll (+)
Haben (–)
Saldo I
Aufwandskonto II
Wertezufluss
Saldo I
Haben (–)
Saldo II
GuV-Konto
Haben (–)
Werteabfluss
Ertragskonto II
Soll (+)
Saldo II
Aufwendungen
Ertragskonto I
Soll (+)
Haben (–)
Werteabfluss
Erträge
Saldo I
Saldo I
Saldo II
Saldo II
Z U S A M M E N FA S S U N G
앫 Erfolgskonten haben keine Anfangsbestände, da der Erfolg für jedes Geschäftsjahr
neu ermittelt wird.
앫 Auswirkungen von Geschäftsvorfällen auf Erfolgskonten:
• Aufwand = Wertezufluss Sollseite (+)
Soll (+)
Aufwandskonto
Haben (–)
Wertezufluss
= Aufwand
• Ertrag = Werteabfluss ⇒ Habenseite (–)
Soll (+)
Aufwandskonto
Haben (–)
Werteabfluss
= Ertrag
앫 Saldo Erfolgskonto = Summe der Aufwendungen bzw. Erträge
44
10045_lf04_1.indd 44
02.10.2006 13:47:24 Uhr
Lernfeld 4
Geschäftsprozesse als Werteströme erfassen, dokumentieren und auswerten
AUFGABEN
Übung macht den Meister: Herr Ernst hat der Auszubildenden Katja Müller daher die folgende
Aufgabe vorgelegt. Katja ist leider völlig überfordert. Helfen Sie ihr bei der Lösung:
a) Eröffnen Sie auf dem Arbeitsblatt für folgende Aufwendungen und Erträge jeweils ein
T-Konto:
Aufwendungen
Erträge
Zinsaufwendungen
Umsatzerlöse
Mietaufwendungen
Zinserträge
Aufwendungen für Gehälter
b) Folgende Geschäftsvorfälle haben sich während des Geschäftsjahres ereignet. Tragen Sie
die sich dadurch ergebenden Veränderungen auf den T-Konten ein. Berücksichtigen Sie
dabei nur die Auswirkungen auf die Erfolgskonten:
Geschäftsvorfall
Betrag in EUR
I.
Verkauf von 30 Rad-Trikots:
500,00
II.
Bank erhebt Zinsen für ein Darlehen:
120,00
III. Bank schreibt Zinsen für Bankguthaben gut:
IV. Unternehmen erstellt Gehaltsabrechnung:
V.
Unternehmen überweist Miete:
50,00
150,00
50,00
c) Schließen Sie die Erfolgskonten ab und übertragen Sie die dabei ermittelten Salden in ein
GuV-Konto.
d) Berechnen Sie den Erfolg des Unternehmens.
Bestandskonten
Für jede Vermögens- und Kapitalposition wird im Hauptbuch ein eigenes Konten geführt. Dort werden die Wertveränderungen durch Geschäftsvorfälle erfasst.
I. Erfassung der Anfangsbestände
Investitionen in Vermögensgegenstände bedeuten für ein Unternehmen einen Wertezufluss. Die Höhe sämtlicher Vermögenswerte, in die in den vergangenen Perioden investiert wurde (= Bestand), wird bei der Inventur festgestellt. Die dabei ermittelten Werte
werden im Inventar zusammengefasst und stimmen mit denen des (Eröffnungs-)Bilanzkontos überein. Auf dem Hauptbuchkonto werden die Werte als Anfangsbestand auf der
Sollseite (+) gebucht.
45
10045_lf04_1.indd 45
02.10.2006 13:47:24 Uhr
Lernfeld 4
Geschäftsprozesse als Werteströme erfassen, dokumentieren und auswerten
Aktiva
Passiva
Eröffnungsbilanz
Vermögen gemäß Inventar
= Anfangsbestand
Soll (+)
Haben (–)
Vermögenskonto
Anfangsbestand
Das von den Fremdkapitalgebern für Investitionen zur Verfügung gestellte Kapital (Finanzierungsprozess) muss wieder zurückbezahlt werden. Sämtliche Fremdkapitalpositionen sind daher für ein Unternehmen Schuldpositionen. Schulden (Verbindlichkeiten)
bedeuten für das Unternehmen einen, wenn auch weit in der Zukunft liegenden, Werteabfluss. Werteabflüsse werden auf der Habenseite (–) eines Kontos erfasst.
Im Gegensatz zum Fremdkapital wird das Eigenkapital unbefristet in das Unternehmen eingebracht. Nur in seltenen Ausnahmefällen (Unternehmensauflösung oder Kapitalherabsetzungsbeschluss der Gesellschafter) erhalten die Anteilseigner das Kapital wieder
zurück. Dennoch haben die Anteilseigner dauerhaft einen Anspruch auf das Eigenkapital.
Dieser bedeutet für das Unternehmen einen Werteabfluss. Das vom Unternehmen aufgenommene Fremdkapital und das zur Verfügung gestellte Eigenkapitals wird daher auf der
Habenseite (–) des entsprechenden Hauptbuchkontos abgebildet. Diese entspricht dem
bei der Inventur festgestellten Anfangsbestand.
Aktiva
Passiva
Eröffnungsbilanz
Kapital gemäß Inventar
= Anfangsbestand
Soll (+)
Kapitalkonto
Haben (–)
Anfangsbestand
Beispiel:
쐌 Die Höhe der Warenbestände (Mountainbikes) beträgt laut Inventar 50 000,00 EUR.
⇒ Wert der nicht verkauften Waren
⇒ Wertezufluss
⇒ Anfangsbestand auf Sollseite (+)
Warenbestände
Mountainbikes
Soll (+)
Haben (–)
50 000,00 EUR
46
10045_lf04_1.indd 46
02.10.2006 13:47:25 Uhr
Lernfeld 4
Geschäftsprozesse als Werteströme erfassen, dokumentieren und auswerten
쐌 Bei der Deutschen Bank Heidelberg wurde ein Darlehen aufgenommen. Der noch ausstehende
Tilgungsbetrag beträgt laut Inventar 35 000,00 EUR
⇒ Verbindlichkeiten = Rückzahlungsanspruch Dritter
⇒ Werteabfluss (Finanzierungsprozess)
⇒ Anfangsbestand auf Habenseite (+)
Verbindlichkeiten gegenüber
der Deutschen Bank
Soll (+)
Haben (–)
35 000,00 EUR
Im Zusammenhang mit Finanzierungs- und Investitionsprozessen kommt es im Unternehmen während des Geschäftsjahres zu Geschäftsvorfällen. Diese Vorfälle verändern
die bei der Inventur festgestellten Anfangsbestände der Vermögens- und Kapitalposten.
Die Investition in ein neues Gebäude stellt z. B. auf dem betreffenden Vermögenskonto
einen Wertezufluss und der Verkauf eines Geschäftswagens einen Werteabfluss dar.
Die Aufnahme eines neuen Darlehens (Kapitalkonto) bedeutet für das Unternehmen
einen Werteabfluss, da dadurch die Ansprüche Dritter gegenüber der TRIAL GmbH
steigen. Die Begleichung einer Schuld (z. B. Zahlung einer Lieferantenrechnung) erhöht
den Wert der Unternehmung (Wertezufluss), da die Ansprüche Dritter sinken (korrigiert
werden). Zusätzliche Schulden werden daher auf der Habenseite (–), eine Minderung
der Schulden auf der Sollseite (+) des Kontos dargestellt.
Soll (+)
Vermögenskonto
Anfangsbestand
Wertezufluss
Haben (–)
Werteabfluss
Soll (+)
Kapitalkonto
Wertezufluss
Haben (–)
Anfangsbestand
Werteabfluss
Ausgehend vom Anfangsbestand der Periode lässt sich auf den Bestandskonten zu jedem Zeitpunkt die Höhe des Vermögens bzw. des Kapitals berechnen.
Dazu muss zunächst die Summe der beiden Kontenseiten ermittelt werden (). Im Anschluss subtrahiert man die wertmäßig niedrigere von der wertmäßig höheren Kontenseite (). Das Ergebnis ist der aktuelle Buchwert (Saldo) des Postens (). Der Saldo
wird der wertmäßig niedrigeren Kontenseite zugebucht (), da beide Kontenseiten
wertmäßig gleich hoch sein müssen.
47
10045_lf04_1.indd 47
02.10.2006 13:47:26 Uhr
Lernfeld 4
Geschäftsprozesse als Werteströme erfassen, dokumentieren und auswerten
Soll (+)
Haben (–)
Konto
Anfangsbestand
Wertezufluss
= Zunahme
Vermögen
Soll (+)
Werteabfluss
= Abnahme
Vermögen
Wertezufluss
= Abnahme
Schulden
Saldo
Saldo
Anfangsbestand
Werteabfluss
= Zunahme
Schulden
Sollseite
Habenseite
Sollseite
Habenseite
Werteabfluss
= Abnahme
Vermögen
–
Haben (–)
Konto
Wertezufluss
= Abnahme
Schulden
–
Saldo
Saldo
Beispiel: Geschäftsvorfall „Kauf eines Geschäftswagens für 30 400,00 EUR auf Rechnung“
Soll (+)
Anfangsbestand
Summe
Sollseite =
Wertezufluss
74 900,00 EUR
{
Haben (–)
Fuhrpark
35 000,00 EUR
30 400,00 EUR
Saldo
65 400,00 EUR
65 400,00 EUR
65 400,00 EUR
}
Summe
Habenseite
= 0,00 EUR
Summe Sollseite 65 400,00 EUR – Summe Habenseite 0,00 EUR = Saldo 65 400,00 EUR
Summe
Sollseite =
0,00 EUR
Soll (+)
{
Verbindlichkeiten aus L. u. L.1
Haben (–)
Anfangsbestand 73 500,00 EUR
Saldo
103 900,00 EUR
Werteabfluss 30 400,00 EUR
103 900,00 EUR
103 900,00 EUR
}
Summe
Habenseite =
103 900,00 EUR
Summe Habenseite 103 900,00 EUR – Summe Sollseite 0,00 EUR = Saldo 103 900,00 EUR1
Die (vorläufigen) Salden (Schlussbestände) der Vermögens- und Kapitalkonten werden
zum Geschäftsjahresende in die Hauptabschlussübersicht (siehe nächste Seite) übernommen. Gleiches gilt für die Werte des Inventars (). Die Zahlen des Inventars werden als
endgültiger Schlussbestand den Hauptbuchkonten zugebucht (). Haben sich die Werte
der Hauptbuchkonten und des Inventars unterschieden, müssen die Ursachen herausgefunden werden und das Hauptbuch muss korrigiert werden (). Die Hauptbuchkonten
können nun abgeschlossen werden und das (Schluss-)Bilanzkonto kann erstellt werden
(). Die Werte des Inventars werden in die (Jahresabschluss-)Bilanz übernommen ().
1
Im Folgenden wird der Begriff „Lieferungen und Leistungen“ mit L.u.L. abgekürzt.
48
10045_lf04_1.indd 48
19.10.2006 9:56:36 Uhr
Lernfeld 4
Geschäftsprozesse als Werteströme erfassen, dokumentieren und auswerten
Finanzbuchhaltung
(Eröffnungs-)Bilanz
Aktiva
Vermögen
Vermögenskonto
Soll (+)
Passiva
Kapital
Haben (–)
Kapitalkonto
Soll (+)
Haben (–)
Anfangsbestand
Werteabfluss
Werteabfluss
Anfangsbestand
Wertezufluss
Saldo
Saldo
Wertezufluss
햲
햲
햲
Inventar
Hauptabschlussübersicht
1. Vermögen
2. Schulden
3. Reinvermögen
Vergleich und Korrektur
햳
Soll (+)
햳
Vermögenskonto
Anfangsbestand
Haben (–)
Kapitalkonto
Soll (+)
Werteabfluss
Haben (–)
Werteabfluss
Anfangsbestand
Saldo lt. Inventar
Wertezufluss
햴
Wertezufluss
햵
Saldo lt. Inventar
Aktiva
(Schluss-)Bilanzkonto
Vermögen
Passiva
햵
햶
Kapital
(Schluss-)Bilanzkonto und Bilanz haben identische Werte
Jahresabschluss (ohne GuV-Rechnung)
Bilanz
Aktiva
Vermögen
Passiva
Kapital
Z U S A M M E N FA S S U N G
앫 Die Anfangsbestände der Vermögens- und Kapitalkonten ergeben sich aus den Werten des Vorjahres.
– Vermögenskonten (Aktiva): Anfangsbestand ⇒ Sollseite (+)
– Kapitalkonten (Passiva): Anfangsbestand ⇒ Habenseite (-)
앫 Auswirkungen von Geschäftsvorfällen:
– Vermögenskonten (Aktiva):
49
10045_lf04_1.indd 49
02.10.2006 13:47:27 Uhr
Lernfeld 4
Geschäftsprozesse als Werteströme erfassen, dokumentieren und auswerten
– Zunahme Vermögen = Wertezufluss ⇒ Sollseite (+)
– Abnahme Vermögen = Werteabfluss ⇒ Habenseite (–)
Soll (+)
Vermögenskonto
Anfangsbestand
Haben (–)
Werteabfluss
Wertezufluss
– Kapital- (Schuld-)konten (Passiva)
– Zunahme Schulden = Werteabfluss ⇒ Habenseite (–)
– Abnahme Schulden = Wertezufluss ⇒ Sollseite (+)
Soll (+)
Kapitalkonto
Wertezufluss
Haben (–)
Anfangsbestand
Werteabfluss
앫 Saldo:
wertmäßig höhere Kontoseite
– wertmäßig niedrigere Kontenseite
Saldo Bestandskonto
AUFGABEN
1
Überprüfen Sie folgende Behauptungen:
richtig
falsch
a) Der Anfangsbestand wird immer im Soll gebucht.
b) Werteabflüsse werden immer auf der Habenseite (+) gebucht.
c) Im Hauptbuch werden nur die Bestandskonten geführt.
2
a) Übertragen Sie die folgenden Anfangsbestände in die T-Konten:
Konto
Anfangsbestand in EUR
Gebäude
100 000,00 EUR
Forderungen aus L.u.L.
1
8 000,00 EUR
Bank
10 000,00 EUR
Kasse
5 000,00 EUR
Verbindlichkeiten aus L.u.L.
11 000,00 EUR
Fuhrpark
30 000,00 EUR
b) Auf welchem der o. g. Konten der TRIAL GmbH führen die folgenden Geschäftsvorfälle zu
einem Wertezu- bzw. -abfluss?
50
10045_lf04_1.indd 50
02.10.2006 13:47:28 Uhr
Geschäftsprozesse als Werteströme erfassen, dokumentieren und auswerten
Geschäftsvorfall
Konto
Lernfeld 4
(+)
(–)
I. Barverkauf eines Geschäftswagens (Fahrzeugwert 5 000,00 EUR):
II. Die Trial GmbH erhält eine Lieferantenrechnung über 2 000,00 EUR:
III. Ein Kunde erhält von der Trial GmbH eine
Rechnung über 1 500,00 EUR:
IV. Die Trial GmbH überweist 2 000,00 EUR
vom Bankkonto
V. Die Trial GmbH bekommt 200,00 EUR
überwiesen:
c) Übertragen Sie die entsprechenden Werte in die T-Konten. Schließen Sie die Konten anschließend ab.
4.3.2
Kontenrahmen
PROBLEM
Bei der Analyse des Jahresabschlusses steht Gesellschafterin Knötig erneut vor einem
Rätsel: In der GuV-Rechnung ist sie auf den Saldo eines in diesem Jahr neu von Herrn
Ernst aufgenommenen Kontos „Erträge aus Spekulationsgeschäften“ gestoßen: „Ein
solches Konto habe ich ja noch bei keinem anderen Unternehmen gesehen!“
Arbeitsaufträge:
1. Machen Sie Frau Knötig einen Vorschlag, um welche Art von Ertrag es sich dabei handelt.
2. In Zukunft sollen solche Verständnisprobleme vermieden werden. Sie sollen der Geschäftsleitung einen entsprechenden Lösungsvorschlag unterbreiten.
Kaufleute haben sich bei der Erstellung des Jahresabschlusses an die Gliederungsvorschriften des HGB zu halten. Nur so kann das Rechnungswesen seine Informationsfunktion effizient erfüllen. Eine feststehende Ordnung macht es beispielsweise für Außenstehende leichter, den Jahresabschluss mit denen anderer Geschäftsjahre oder dem anderer
Unternehmen zu vergleichen.
Der Informationsgehalt des Jahresabschlusses wird zusätzlich dadurch erhöht, dass Vertreter unterschiedlicher Wirtschaftsbranchen (z. B. Groß- und Außenhandel, Industrie)
die Konten ihren jeweiligen Bedürfnissen in einheitlichen Kontenrahmen angepasst haben. So benötigen z. B. Handelsbetriebe im Gegensatz zu Industriebetrieben kein Konto
für Rohstoffe, sondern nur Konten für Handelswaren. In diesem Buch wird der Schulkontenrahmen für Groß- und Außenhandel verwendet (siehe Anhang).
Die Kontenrahmen können nach dem Abschluss- oder dem Prozessgliederungsprinzip
aufgebaut sein.
51
10045_lf04_1.indd 51
02.10.2006 13:47:54 Uhr

Documentos relacionados