Monatsthema Erfolgreiche Reformen
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Monatsthema Erfolgreiche Reformen
Business Software E-Business Solutions Internet & Websites Communication & Mobile Computing Hardware & Office Equipment Security Networks IT-Services & Consulting Online Marketing Ausstellerkatalog mit Seminarverzeichnis Messezentrum Zürich 22.–25. Mai 2007 n a t z t Je m elden Fordern Sie die Ausstellereinladung an: [email protected] +41 44 806 33 80 www.or b i t - i e x .ch Erfolgreiche Reformen: Vom Ausland lernen Schweizer Wirtschaftsbranchen: Metall- und Maschinenindustrie Erfolgreiche Haushaltssanierungen Jugendarbeitslosigkeit Die Volkswirtschaft 3-2007 IT für Die Volkswirtschaft Business. People Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 80. Jahrgang CHF 15.90 Serie Spotlight Dossier Schweizer Wirtschaftsbranchen: Metall- und Maschinenindustrie Erfolgreiche Haushaltssanierungen im internationalen Vergleich Jugendarbeitslosigkeit – Lagebeurteilung und Massnahmen Monatsthema Erfolgreiche Reformen: Vom Ausland lernen Eidgenössisches Volkswirtschaftsdepartement EVD Staatssekretariat für Wirtschaft SECO Eidgenössisches Volkswirtschaftsdepartement EVD Inhalt Monatsthema 3 Editorial Jean-Daniel Gerber 4 Aufholpotenzial der Schweiz im Dienstleistungssektor Aymo Brunetti und Sven Michal 8 Auswirkungen der Postreform in Schweden Peter Andersson 12 Anreizorientierte Regulierung der britischen Elektrizitätsverteilnetze Tooraj Jamasb und Michael Pollitt 15 Regulierungen des internationalen Roaming in Mobilfunknetzen Christian Jervelund und Simen Karlsen 18 Effekte des Ausschreibungswettbewerbs im regionalen Bahnverkehr in Deutschland Arne Beck, Ingo Kühl und Christoph Schaaffkamp 22 Effekte der Liberalisierung des internationalen Warenverkehrs auf den Detailhandel Michael Grass und Thomas Stocker 25 Effekte des EU-Binnenmarktes für Versicherungen Paul Fenn, Dev Vencappa, Stephen Diacon und Enrico Bachis 28 Liberalisierung juristischer Dienstleistungen: Erfahrungen aus England&Wales, Schottland und Irland Frank H. Stephen 31 Reform der Krankenversicherung in den Niederlanden Rudy Douven, Esther Mot und Marc Pomp Serie 34 Wirtschaftspolitische Agenda 39 Schweizer Metallindustrie und Maschinenbau im Hoch Andreas Steffes 3–33 Untersuchungen zeigen, dass geeignete Strukturreformen im Dienstleistungsbereich ein grosses Wachstumspotenzial beinhalten. Gerade aber in der Schweiz verhindert oft die Angst vor negativen Auswirkungen – wie dem Abbau der Grundversorgung –, dass umfassende Reformen überhaupt in Angriff genommen werden. Das Monatsthema stellt Beispiele gelungener Strukturreformen anderer europäischer Staaten vor, die an der SECO-Reformtagung vom 19. und 20. 2. 2007 präsentiert wurden. 39 Im Fokus der Serie zu den Wirtschaftsbranchen der Schweiz ist diesmal die Metallindustrie und der Maschinenbau. Die Teilbranchen dieses heterogenen Industriezweigs (Metallerzeugung, Metallverarbeitung und im Maschinenbau) haben unterschiedlich auf den wachsenden Globalisierungsdruck der letzten Jahrzehnte reagiert, zum Teil allerdings sehr erfolgreich. Spotlight 44 Voranschläge 2007 von Bund, Kantonen und Gemeinden Eva May 48 Eigenschaften erfolgreicher Haushaltssanierungen: Ein internationaler Vergleich Christoph A. Schaltegger und Martin-Hans Weder Dossier 52 Die Situation von Jugendlichen auf dem Schweizer Arbeitsmarkt Bernhard Weber 55 Übergang von der Schule ins Berufsleben: Politisches Massnahmenpaket 2007 Belinda Walther 59 Jugendarbeitslosigkeit: Was ist zu tun? Streitgespräch zwischen Otto Ineichen und Paul Rechsteiner 48 Die Verschuldungsquoten öffentlicher Haushalte haben sich in vielen OECD-Staaten stark erhöht, so auch in der Schweiz. Beim Schuldenabbau bedeutend erfolgreicher als wir war etwa Irland. Der Artikel beschreibt die Merkmale erfolgreicher Haushaltssanierungen und vergleicht die Sanierungsbemühungen Irlands und der Schweiz unter Hinweis auf den unterschiedlichen Grad der Bundeshoheit in Finanzfragen. Aktuelle Wirtschaftsdaten 63 Auswahl statistischer Tabellen Monatsthema der nächsten Ausgabe: Arbeitsbedingungen in der Schweiz 52–62 Die aktuelle Arbeitsmarktsituation für Jugendliche und ihre Perspektiven werden unter ökonomischen und politischen Aspekten analysiert. Was sehen Bund, Kantone und Wirtschaft insbesondere für schulisch und/oder sozial schwächere Schulabgänger vor? Im abschliessenden Streitgespräch stehen sich die Sicht eines engagierten Unternehmers und eines Gewerkschaftspräsidenten, die beide Politiker sind, gegenüber. tagen · präsentieren · lernen · zentral · funktional Residential and Office Nordstrasse 1, CH-8006 Zürich Phone 044 368 36 68, Fax 044 368 36 36 www.ema-house.ch, [email protected] THE ZURICH ALL SUITE HOTEL Tagungszentren und Seminarhotels Impressum Herausgeber Eidgenössisches Volkswirtschaftsdepartement (EVD), Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) Redaktionsausschuss Aymo Brunetti (Leitung), Rita Baldegger, Christian Maillard, Christophe Hans, Eric Scheidegger, Geli Spescha, Markus Tanner Redaktion Effingerstrasse 1, 3003 Bern Telefon +41 (0)31 322 29 39 Fax +41 (0)31 322 27 40 E-Mail: [email protected] Internet: www.dievolkswirtschaft.ch Gesamtleitung: Markus Tanner Chefredaktor: Geli Spescha Redaktion: Simon Dällenbach, Käthi Gfeller, Christian Maillard, Jane-Lise Schneeberger Der Inhalt der Artikel widerspiegelt die Auffassung der Autorinnen und Autoren und deckt sich nicht notwendigerweise mit der Meinung der Redaktion. Der Nachdruck von Artikeln ist, nach Bewilligung durch die Redaktion, unter Quellenangabe gestattet; Belegexemplare erwünscht. Verlag, Herstellung Zollikofer AG, Fürstenlandstrasse 122, 9001 St.Gallen, Telefon +41 (0)71 272 77 77, Fax +41 (0)71 272 75 86, www.zollikofer.ch Inserate Zollikofer AG, Alfred Hähni, Telefon +41 (0)44 788 25 78, Fax +41 (0)44 788 25 79, E-Mail: [email protected] Abonnemente/Leserservice Zollikofer AG, Eliane Zuberbühler, Telefon +41 (0)71 272 74 01, Fax +41 (0)71 272 75 86, E-Mail: [email protected] Abonnementpreise Inland Fr. 149.–, Ausland Fr. 169.–, Studierende Fr. 69.–, Einzelnummer Fr. 15.90 (MWST inkl.) Cover Grafikatelier Saxer, Muri BE Erscheint 10 jährlich in deutscher und französischer Sprache (französisch: La Vie économique), 80. Jahrgang, mit Beilagen. Abonnierte Auflage mit Beilage ISSN 1011-386X Monatsthema Editorial Auf dem Weg zu Reformen, die ankommen Die gegenwärtige Wirtschaftslage ist erfreulich. 2006 ist die Schweizer Volkswirtschaft so stark gewachsen wie seit 2000 nicht mehr. Die Aussichten für 2007 bleiben gut: Die Teuerung ist tief und die Arbeitslosigkeit im Sinken begriffen. Das WEF hält die Schweiz gar für das wettbewerbsfähigste Land der Welt. Ist das nicht Grund genug, die Reformdiskussionen zu beenden und im Status quo zu verharren? Der Eindruck im Alltag ist ein anderer. Egal, ob es um Importhürden für Milchschnitten oder um die andauernd steigenden Krankenkassenprämien geht: Die Medien berichten täglich über wirtschaftspolitische Themen. Trotz aller medialen Aufmerksamkeit und Klagen über die hohen Preise gilt die Schweiz nicht als Reformwunder. Oft werden für Konsumenten und Mittelstand vielversprechende Reformen durch kleine, homogene Interessengruppen blockiert. Internationale Organisationen wie die OECD oder der IWF kritisieren die Schweiz in ihren Examen gar recht offen als reformmüde. Es gibt also keinen Grund, im Status quo zu verharren. Wir können uns zwar an der guten Konjunktur in der Schweiz erfreuen, sollten aber nicht vergessen: Die Basis für langfristiges Wachstum wird mit einer Steigerung der Produktivität gelegt, was wiederum Voraussetzung für Reallohnerhöhungen und eine weitere gute Konjunktur ist. Nicht zuletzt deshalb richtet sich der Blick im Monatsthema der vorliegenden Ausgabe des Magazins «Die Volkswirtschaft» auf gelungene Strukturreformen im Ausland. Die vorgestellten Beispiele zeigen auf, wo Produktivitätspotenziale liegen und wie sie sich umsetzen lassen. Produktivität und Wachstum sollen dabei nicht einfach abstrakte Ziele bleiben. Reformen sind nämlich vor allem dann als Erfolg zu werten, wenn sie auch in der realen Welt, bei den Menschen ankommen. Wenn nur wenige Marktmächtige die Profite der Liberalisierung abschöpfen und die Produktivitätsgewinne am Mittelstand vorbeigehen, haben sie einen schweren Stand. Damit der breite Nutzen von Reformen gewährleistet ist, braucht es besonders in den Infrastrukturbereichen Regeln. Erst dann kann der Wettbewerb zu Gunsten der Kunden richtig spielen. Die vorgestellten Reformbeispiele helfen bei der Diskussion darüber, in welchen Märkten welche Regeln notwendig sind. Staatssekretär Jean-Daniel Gerber Direktor Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) Monatsthema Aufholpotenzial der Schweiz im Dienstleistungssektor Strukturreformen provozieren. Häufig stehen Renten von Interessengruppen auf dem Spiel. In Branchen wie den Infrastrukturdiensten oder dem Gesundheitswesen kommen Befürchtungen hinzu, dass Liberalisierungen die Grundversorgung gefährden könnten. Oft wird in der Diskussion auf gescheiterte Reformen im Ausland verwiesen. Dabei geht allerdings unter, dass in Strukturreformen im Dienstleistungssektor auch ein beträchtliches ökonomisches Potenzial liegt, was zahlreiche Beispiele aus dem Ausland belegen. Das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) hat Experten beauftragt, in Fallstudien die Erfahrungen von eu- Vergleicht man den Liberalisierungsstand in der Schweiz mit dem Durchschnitt der EU15-Staaten, so liegt die Schweiz nur in wenigen Bereichen zurück, namentlich im Elektrizitäts- und im Postmarkt. Gegenüber dem jeweils liberalsten EU15-Staat besteht jedoch ein grösserer Rückstand der Schweiz. Bild: Keystone ropäischen Staaten zu untersuchen, die in Dienstleistungsbranchen frühzeitig und erfolgreich liberalisiert haben. Die Resultate zeigen: Auch in heiklen Dienstleistungsbranchen können ökonomisch fundierte Strukturreformen funktionieren. Für Konsumenten und Unternehmen bestehen beträchtliche Chancen. Schweizerische und ausländische Untersuchungen zeigen, dass geeignete Reformen im Bereich der Dienstleistungen ein grosses Wachstumspotenzial beinhalten. Dies ist auch kaum erstaunlich vor dem Hintergrund der Tatsache, dass inzwischen mehr als 70% der Beschäftigten im Dienstleistungssektor arbeiten und die meisten Dienstleistungsmärkte noch relativ stark vor Konkurrenz geschützt sind. Wie die Erfahrung der EU mit der Dienstleistungsrichtlinie zeigt, besteht aber ein weit verbreitetes Unbehagen darüber, die Dienstleistungen auf breiter Ebene mit einem umfassenden Ansatz zu liberalisieren (vgl. Kasten 1). Prof. Dr. Aymo Brunetti Leiter der Direktion Wirtschaftspolitik, Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO), Bern Sven Michal Ressort Wachstum und Wettbewerbspolitik, Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO), Bern 4 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 Zudem werden Liberalisierungen nach wie vor mit dem Hinweis auf die immer gleichen Beispiele – Probleme mit der Bahnreform in Grossbritannien und die Elektrizitätskrise in Kalifornien – pauschal abgetan. Inzwischen liegen aber zahlreiche Beispiele von erfolgreichen Reformen aus dem Ausland vor; die vorliegende Ausgabe des Magazins «Die Volkswirtschaft» präsentiert einige davon. Sie zeigen, dass man inzwischen einiges darüber weiss, wie man Dienstleistungsbranchen dem Wettbewerb so öffnen kann, dass dies den Wohlstand positiv beeinflusst. Wo steht die Schweiz im europäischen Vergleich? Das SECO hat die Frage des Liberalisierungsstands in der Schweiz Ende 2005 im so genannten Dienstleistungsbericht untersucht, der im Rahmen des Wachstumspakets des Bundesrates erstellt wurde.1 Unter dem Begriff der Liberalisierung wurde im Bericht keine einseitige Deregulierungs- und Privatisierungspolitik verstanden, sondern eine Annäherung an einen regulatorischen Rahmen, der den Wettbewerb ermöglicht; nicht blinde Monatsthema Kasten 1 Umfassender Ansatz der Dienstleistungsrichtlinie Der ursprüngliche Vorschlag der Europäischen Kommission für eine Dienstleistungsrichtlinie sorgte für Aufsehen: Der Entwurf der Richtlinie, die als ein Kernstück der Lissabon-Strategie galt, hätte mit einem Schlag den EU- Binnenmarkt für Dienstleistungen weit geöffnet. Eine Kernidee der Richtlinie war die Einführung des so genannten Herkunftslandsprinzips auch für Dienstleistungen. Dieses hat der Europäische Gerichtshof im Fall der Waren bereits mehrfach bestätigt. Bei Einführung des Herkunftslandsprinzips hätte ein in seinem EU-Heimatland tätiger Dienstleister auch in einem anderen EU-Staat tätig sein dürfen, ohne weitere Vorschriften erfüllen oder Genehmigungen einholen zu müssen. Bereits von anderen sektoralen Richtlinien abgedeckte Branchen wie die Infrastrukturdienste und die Finanzdienstleistungen waren vom Entwurf ausgenommen. Gleichwohl war der immer noch ambitiöse Ansatz der Europäischen Kommission im politischen Prozess letztlich chancenlos: Im Dezember 2006 verabschiedete der EUMinisterrat einen stark überarbeiteten Entwurf, der das Herkunftslandprinzip durch den weniger weit gehenden Grundsatz der Dienstleistungsfreiheit ersetzte und einen längeren Ausnahmekatalog vorsieht. Weiter gehen unterdessen die Bemühungen der Europäischen Kommission, branchenspezifische Liberalisierungsschritte voranzutreiben. Exemplarisches Beispiel dafür ist der Postmarkt, dessen vollständige Öffnung in der EU für 2009 vorgesehen ist. Deregulierung, sondern das Setzen wettbewerbsfreundlicher Regeln steht im Vordergrund. So können bei monopolistischen Engpässen durchaus neue Regulierungen notwendig sein, die den Wettbewerb auf den Infrastrukturen erst ermöglichen. Ein Beispiel für einen monopolistischen Engpass, der Regulierung erforderlich macht, ist das Stromverteilnetz. Wenn neue Anbieter keinen oder zu teuren Zugang zum Verteilnetz erhalten, müssten sie in (ökonomisch kaum effiziente) neue Leitungen investieren. Da diese Leitungen beim Scheitern des Markteintritts kaum Dritten verkauft werden können, wird das Vorhaben für die potenziellen Konkurrenten zu riskant – der Wettbewerb bleibt Fiktion. Die staatliche Regulierung spielt hier also eine wichtige Rolle, damit der Wettbewerb überhaupt in Gang kommt. Vergleicht man den als «wettbewerbsfreundlich regulierend» definierten Liberalisierungsstand in der Schweiz mit dem Durchschnitt der EU15-Staaten, so liegt die Schweiz nur in wenigen Bereichen zurück, namentlich im Elektrizitäts- und im Postmarkt. In anderen Branchen – beispielsweise bei den Bankdienstleistungen – reguliert die Schweiz liberaler als der Durchschnitt der EU15-Staaten. Stellt man hingegen den Liberalisierungsstand in der Schweiz dem Stand des jeweils liberalsten EU15-Staats gegenüber, so besteht ein grösserer Rückstand der Schweiz (vgl. Tabelle 1). Der Vergleich mit den besonders wettbewerbsfreundlich regulierenden EU-Staaten wird umso bedeutender, wenn man sich die Ergebnisse der quantitativen Modelle vor Augen führt, die im Rahmen des Dienstleistungsberichts erstellt wurden. Sie folgerten, dass es hauptsächlich die Liberalisierung in der Schweiz – und nur in geringerem Ausmass diejenige in der EU – ist, die über mögliche Wohlstandsgewinne in der Schweiz entscheidet. Mit anderen Worten: Die Schweiz sollte ihre wirtschaftspolitischen Hausaufgaben im Dienstleistungssektor lösen – unabhängig davon, wie sich der Liberalisierungsprozess in anderen Staaten entwickelt. Denn auch die unilaterale Öffnung verspricht volkswirtschaftliche Vorteile. Aus Sicht einer wachstumsorientierten Wirtschaftspolitik sollen deshalb allfällig stockende Reformen im Ausland nicht als Hinderungsgrund für Reformen im Inland dienen. Das wirtschaftliche Potenzial ist gross 1 Vgl. Staatssekretariat für Wirtschaft (2005): Bericht zur Dienstleistungsliberalisierung in der Schweiz im Vergleich zur EU. 2 Vgl. Copenhagen Economics (2005): The Economic Effects of Services Liberalization in Switzerland, und Ecoplan (2005): Liberalizing Services in Switzerland and with the European Union. Die Modellrechnungen deuten auf ein grosses ökonomisches Potenzial von Reformen im Dienstleistungssektor hin. Bei einer Liberalisierung in den fünf Branchen Handel, Geschäftsdienste (dazu gehören Werbung, 5 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 Beratung, Informatikdienste u.ä.), reglementierte Berufe, Telekommunikation und Elektrizitätsversorgung nach Vorbild der BestPractice-Staaten der EU zeigte sich in den Modellen für die Schweiz ein einmaliger, langfristiger Wachstumseffekt von 2% des Bruttoinlandprodukts (BIP),2 was nach Abschluss der Anpassungen eine jährliche Erhöhung des BIP um beinahe 10 Mrd. Franken bedeutet. Weitere Branchen – wie das Gesundheitswesen und die Finanzdienstleistungen – sind in den Modellrechnungen noch nicht berücksichtigt. Da die Simulationen mittels komparativ-statischer Gleichgewichtsmodelle durchgeführt wurden, sind auch die aus einer gesteigerten Wettbewerbsintensität zu erwartenden Innovationseffekte nicht enthalten. Vermutlich liegt deshalb in gelungenen Reformen ein noch grösseres Potenzial, als von den Modellen vorausgesagt wird. Nicht zu unterschätzen ist auch das Potenzial der Reformen auf Beschäftigung und Reallöhne. Wenn in liberalisierten Branchen die Produktivität zunimmt, können zwar in manchen Bereichen Stellen verloren gehen. Die Wachstumswirkung der Reformen führt aber gleichzeitig dazu, dass anderswo neue Stellen entstehen, welche gemäss Modellen zu einem insgesamt positiven Beschäftigungssaldo führen. Ebenso eröffnet die steigende Produktivität ein nachhaltiges Potenzial für Reallohnerhöhungen. Die Liberalisierung im Dienstleistungssektor ist also kein Selbstzweck. Im Ausland gemachte Erfahrungen sind zwar nicht ohne Einschränkungen übertragbar; aus ihnen lassen sich aber wertvolle Erkenntnisse gewinnen. Denn ökonomische Grundprinzipien behalten auch in der Schweiz ihre Gültigkeit. Wenn die Schweiz in manchen Märkten erst spät Liberalisierungsschritte ergreift, führt dies zu verpassten Chancen. Immerhin kann diese Verzögerung genutzt werden, um von den Erfahrungen anderer Staaten zu profitieren. Folgestudien zum Dienstleistungsbericht Folgend auf den Dienstleistungsbericht hat das SECO deshalb Ökonomen beauftragt, Fallstudien über Erfahrungen in Staaten zu erstellen, die in der jeweiligen Branche frühzeitig und erfolgreich liberalisierten. Sie werden auf den folgenden Seiten der vorliegenden Ausgabe des Magazins «Die Volkswirtschaft» von den Autoren vorgestellt. Bei der Auswahl der untersuchten Fragestellungen zu Liberalisierungen in Dienstleistungsbranchen wurde besonderes Augenmerk auf Faktoren gelegt, die gemäss den Schlussfolgerungen des Dienstleistungsberichts zum Monatsthema Tabelle 1 Einschätzung des heutigen Liberalisierungsstandes in der Schweiz im Vergleich zu besonders wettbewerbsfreundlich regulierenden Staaten Dienstleistungsbereich Best-Practice-Staat Vergleich Schweiz – Best-Practice-Staat Faktoren, die zum Rückstand der Schweiz beitragen Handelsdienstleistungen Detailhandel Luxemburg – CH abseits vom Binnenmarkt (vgl. Agrarschutzniveau, Grosshandel Deutschland – CH abseits vom Binnenmarkt (vgl. Agrarschutzniveau, Merchanting (Schweiz) «Cassis de Dijon» etc.) (Vorsprung CH) «Cassis de Dijon» etc.) Unternehmensbezogene Dienstleistungen Geschäftsdienste (Dänemark) Reglementierte Berufe (Schweden / nur juristische Dienste) – (Liberalisierungsstand juristische Dienste) Telekommunikation Dänemark – Fehlende Privatisierung des Ex-Monopolisten Postdienste Schweden Schienenverkehr (Güter) (Deutschland) Schienenverkehr (Personen) Schwedena Infrastrukturdienstleistungen – Fehlende Durchgriffsmöglichkeiten des Regulators – Breite der Monopoldienste – Privilegien des Ex-Monopolisten – (Grad der horizontalen Trennung) – Kaum Nutzung von Ausschreibungen im Schienenverkehr – Grad der horizontalen und vertikalen Trennung Elektrizität Grossbritannien – Fehlende Privatisierung der Stromerzeugung – Anreizorientierte Regulierung in Grossbritannien Luftverkehr (Niederlande) – (Fehlen der achten Luftverkehrsfreiheit) Finanzdienstleistungen Banken (Schweiz) Versicherungen Irland (Vorsprung CH) – Rückstand bei grenzüberschreitenden Versicherungsdiensten – Monopole in gewissen Versicherungsmärkten Gesundheitswesen Gesundheitswesen Niederlande – Kontrahierungszwang und schwacher Risikoausgleich – Territorialitätsprinzip Bildungswesen Primar- und Sekundarstufe Schweden – Geringere Freiheit der Schulwahl Tertiärstufe Niederlande – Wettbewerbsorientierte Bildungsfinanzierung der Hochschulen in NL Legende zur Spalte «Vergleich Schweiz – Best-Practice-Staat»: kaum Liberalisierungsrückstand leichter Liberalisierungsrückstand grosser Liberalisierungsrückstand a Aufgrund der Besonderheiten des Schweizer Personenschienenverkehrs (Engmaschigkeit und Auslastung des Netzes) ist die Schweiz bezüglich Liberalisierungsstand im Personenschienenverkehr nur indirekt mit Schweden oder anderen Staaten vergleichbar. Mögliche weitere Barrieren in der Schweiz durch die mit der EU nicht vertraglich gesicherte Dienstleistungsfreiheit. Quelle: SECO / Die Volkswirtschaft Liberalisierungsrückstand der Schweiz beitragen (vgl. Tabelle 1). Es wurden Experten aus wettbewerbsfreundlich regulierenden Staaten beauftragt, zu den ausgewählten Fragestellungen Fallstudien über Liberalisierungserfahrungen zu erstellen. Auch im Nachhinein zeigt sich, dass die Aktualität der gewählten Untersuchungsfragen ungebrochen ist. So insbesondere bei den Infrastrukturdiensten: – Die vollständige Marktöffnung im Postmarkt und ihre möglichen Folgen werden auch in der Schweiz diskutiert. Gleichzeitig heben immer mehr Staaten in Europa den reservierten Bereich vollständig auf (vgl. Andersson, S. 8-11). – Die Regulierung der Verteilnetze im Elektrizitätsmarkt wird in der Schweiz spätestens dann zu einem wichtigen Thema, wenn die Strommarktöffnung erfolgt ist. (vgl. Jamasb/Pollitt, S.12-14). – In der Telekommunikation bleibt weiterhin umstritten, wie weit die Kompetenz der 6 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 Regulatoren gehen soll. Die Europäische Kommission möchte Roamingtarife preisregulieren. Was bedeutet dies für die Schweiz, besonders für die Konsumenten (vgl. Jervelund/Karlsen, S.15-17)? – Die Frage des Ausschreibungswettbewerbs im Bahnverkehr wird in der Schweiz zum Thema der neu aufgelegten Bahnreform 2 (vgl. Beck et al. zu Erfahrungen aus Deutschland, S.18-20). Aber auch in den übrigen Dienstleistungsmärkten bleiben Liberalisierungs- und Regulierungsfragen von hoher Aktualität: – Im Detailhandel bleiben mit der weitergehenden Konzentration Wettbewerbsfragen und das Cassis-de-Dijon-Prinzip hoch aktuell (vgl. Grass/Stocker, S. 22-24). – Die Integration der Versicherungsmärkte in Europa gewinnt auch in der Schweiz an Bedeutung und wirft zunehmend regulatorische Fragen auf (vgl. Fenn et al., S. 2527). Monatsthema – Bei den juristischen Diensten beschäftigt die Frage der Zulässigkeit der Anwalts-AG gerade die kantonalen Aufsichtskommissionen, während aus Kundensicht die Höhe der Tarife im Vordergrund steht (vgl. Stephen, S. 28-30). – Und schliesslich sind die Fragestellungen der KVG-Revision im Parlament weiterhin umstritten. Niederländische Erfahrungen können zu einer sachlichen Diskussion beitragen (vgl. Douven et al., S. 31-33). Zusammenfassung der Resultate 3 Interdepartementelle Arbeitsgruppe Wachstum (2006): Das Wachstumspaket des Bundesrates: Stand der Umsetzung im Dezember 2006. 4 Vgl. in diesem Zusammenhang auch OECD (2006): Switzerland: Seizing the Opportunities for Growth – OECD Country Reviews of Regulatory Reform. Auf den ersten Blick scheint es, dass in jeder Dienstleistungsbranche andere Regulierungsprobleme zu lösen sind. Trotz der Unterschiede lassen sich die Erfahrungen der vorgestellten Studien aber mit ökonomischem «Common Sense» gut zusammenfassen: – Aus wachstumspolitischer Sicht sollte auch im Dienstleistungssektor die Bestreitbarkeit der Märkte ein vorrangiges Ziel sein. Mit anderen Worten: Marktzutrittshürden sollen gesenkt werden. Denn nur schon die potenzielle Konkurrenz kann volkswirtschaftlichen Nutzen bringen. Ein Beispiel für eine künstlich geschaffene Marktzutrittshürde ist der Monopolbereich im Postmarkt. – Die internationale Öffnung ist auch im Dienstleistungssektor ein höchst probates Liberalisierungsinstrument. Sie ermöglicht die Spezialisierung und die Ausschöpfung von Skalenerträgen, trägt zur Vielfalt des Angebots bei und erhöht die Wettbewerbsintensität. Hinweise dafür finden sich in den Fallstudien zu den Wirkungen der Liberalisierung des Warenhandels auf den Detailhandel sowie zum europäischen Versicherungsmarkt. – Wenn Marktversagen droht, ist Regulierung privater Wettbewerber in der Regel die effizientere Lösung als die Leistungserbringung durch staatliche Monopolbetriebe. Regulierung ist insbesondere in jenen Bereichen gefragt, wo stabile monopolistische Engpässe bestehen, namentlich in der Elektrizitätsversorgung mit den Verteilnetzen und im Bahnverkehr mit dem Schienennetz. Die Sicherung von Qualität und Effizienz der monopolistischen Infrastrukturen ist eine anspruchsvolle regulatorische Aufgabe. Eine mindestens buchhalterische vertikale Trennung ist oft notwendig, um Quersubventionierungen zwischen dem monopolistischen Engpass und den Wettbewerbsbereichen zu verhindern. Darüber hinaus können Instrumente wie Ausschreibungswettbewerb oder Benchmarking zur Förderung von Effizienz und Innovation genutzt werden. 7 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 Und die Umsetzung? Das grosse wirtschaftliche Potenzial der Liberalisierung wirft die Frage nach der politischen Umsetzung auf. Tatsächlich hat die Schweiz in den letzten Jahren einige Schritte in Richtung Liberalisierung der Dienstleistungsmärkte unternommen. Namentlich die bilateralen Abkommen mit der EU dürften einiges bewirkt haben, so das Landverkehrsabkommen, das Luftverkehrsabkommen und die im Personenfreizügigkeitsabkommen mit der EU enthaltene Klausel zu den Dienstleistungen (auf 90 Tage pro Kalenderjahr beschränkte freie Dienstleistungserbringung; Erleichterungen für Selbstständigerwerbende). Andere Liberalisierungsschritte sind hingegen ausgeblieben oder werden – wie im Fall der Reformen in der Krankenversicherung und im Elektrizitätsmarkt – noch im Parlament diskutiert. Einige der bedeutendsten Massnahmen für die Zukunft finden sich im Wachstumspaket des Bundesrates wieder.3 Das neue Stromversorgungsgesetz, die wettbewerbsorientierte Revision des Krankenversicherungsgesetzes und die Einführung des für den Handel wichtigen Cassis-de-Dijon-Prinzips bilden gemeinsam ein beträchtliches Potenzial. Weitere Schritte dürften folgen, so z.B. die Fortsetzung der Öffnung des Postmarkts. Bei der Umsetzung der politisch heiklen Reformen können Details über das Ausmass des ökonomischen Erfolges entscheiden. Unvollkommenheiten – wie die monopolistischen Engpässe, aber auch die in vielen Branchen politisch zu definierende Breite der Grundversorgung – verlangen nach staatlichen Regeln. Entscheidend für die Umsetzung der ökonomischen Potenziale wird dabei sein, dass die aufgestellten Regeln den Wettbewerb nicht hemmen oder verzerren. Die Erfahrungen ausländischer Staaten, die bereits frühzeitig Erfahrungen mit Liberalisierungen gesammelt haben, sowie die Empfehlungen internationaler Organisationen wie der OECD können dabei helfen, die richtigen Regeln zu finden.4 Die beschriebenen Fallstudien zeigen auf, dass für Konsumentinnen und Konsumenten sowie Unternehmen beträchtliche ökonomische Interessen auf dem Spiel stehen. So geht beispielsweise die im Artikel Grass/Stocker vorgestellte Untersuchung davon aus, dass eine umfassende Liberalisierung der Produktmärkte Preissenkungen im Schweizer Detailhandel von 15% auslösen könnte. Monatsthema Auswirkungen der Postreform in Schweden Der schwedische Postmarkt wurde bereits 1993 vollständig liberalisiert. Die Marktöffnung erwies sich als erfolgreiche Massnahme. Massen- und Briefsendungen ab einer bestimmten Gewichtsgrenze sind heute real günstiger, und die entsprechenden Margen sind gesunken. Innovationen wurden rascher realisiert, während die Qualität der Dienstleistungen unverändert auf einem hohen Niveau liegt. Die Produktivität wurde gesteigert, während gleichzeitig die Preise unter Druck gerieten. Die Grunddienstleistungen werden von der Schwedischen Post nach wie vor ohne staatliche Beiträge erbracht. Die ausschlaggebenden Schweden war weltweit das erste Land, das seinen Postmarkt wirklich liberalisierte, und ist nach wie vor eines der wenigen Länder, die ihr Postmonopol vollständig abgeschafft haben. Die Aufhebung des gesetzlich verankerten Monopols des staatlichen Postunternehmens erfolgte am 1. Januar 1993. Per 1. März 1994 wurde das staatliche Postunternehmen in ein öffentliches Unternehmen umgewandelt, das vollständig im Eigentum des Staates steht. Zum gleichen Zeitpunkt wurde die alte Monopol-Proklamation aus dem Jahr 1888 durch ein neues Postgesetz und eine Postverordnung ersetzt sowie eine Regulierungsbehörde geschaffen. Seit 1994 wurde das Postgesetz in den Jahren 1996, 1998 und 1999 drei Mal revidiert und ergänzt. Im Januar 2005 legte eine Regierungskommission eine detaillierte Analyse der damaligen Situation im Postmarkt vor und beantragte ein neues Postgesetz. Ziele der Liberalisierung Markteintritts durch die Besei- Im Zusammenhang mit der Liberalisierung standen für Schweden ursprünglich drei Hauptziele im Vordergrund: Steigerung des wirtschaftlichen Wachstums, Vorteile für die Anbieter im Postsektor und die Gewährleistung des Universaldienstes. Weitere Ziele, die erst später hinzukamen, waren die wirtschaftliche Effizienz des Marktes und der Konsumentennutzen. tigung von Zugangsbeschränkun- Steigerung des Wirtschaftswachstums Erfolgsfaktoren einer Postmarktreform sind klare Ziele hinsichtlich der Liberalisierung, gleiche Marktvoraussetzungen für alle Anbieter und die Förderung des gen. Peter Andersson Ausserordentlicher Professor, Wirtschaftsabteilung der Universität für Management und Ingenieurwesen, Linköping Dieses Ziel war 1990 in einem Gesetzesentwurf der Sozialdemokraten zur Ankurbelung des Wirtschaftswachstums in Schweden enthalten. Der Auslöser für die Vorlage war die Tatsache, dass Schweden während 20 Jahren nur ein schwaches Wirtschaftswachstum zu verzeichnen hatte. Durch die Änderung der Wettbewerbsbedingungen und der Organisation des staatlichen Postunternehmens sollte der Postsektor – zusammen mit anderen liberalisierten Sektoren – dazu beitragen, das Problem der Wachstumsschwäche zu lösen. Dieses Ziel wurde 1991 auch von der neuen, nicht sozialdemokratischen Regierung beibehalten, die ein Jahr danach die Marktöffnung beschloss. Das Wachstumsziel ist im Zusammenhang mit der EU-Richtlinie für Postdienstleistungen ebenfalls von Bedeutung, da 8 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 es ein Element zur Realisierung der LissabonStrategie ist. Vorteile für die Anbieter im Postsektor Das Ziel im Zusammenhang mit den Vorteilen für die Anbieter im Postsektor spielte in zweierlei Hinsicht eine wichtige Rolle. Zunächst gingen die Verantwortlichen davon aus, dass die künftigen Gewinne und Geschäftsmöglichkeiten des staatlichen Postunternehmens gefährdet seien. Die Liberalisierung wurde von der Geschäftsleitung der staatlichen Post – und später auch von den Politikern – als Lösung erachtet, um das staatliche Postunternehmen mit gleich langen Spiessen wie die Konkurrenten im Wettbewerb operieren zu lassen. Als zu einem späteren Zeitpunkt die Zukunft des neu in den Markt eingetretenen Unternehmens City Mail gefährdet war, wurde rasch eine vollständige Öffnung des Markts realisiert, um den einzig möglichen Konkurrenten zur Schwedischen Post im Markt zu retten. Gewährleistung des Universaldienstes Bei diesem Ziel geht es um das klassische Motiv der politischen Intervention im Postbereich. In Schweden sollen die postalischen Grunddienstleistungen im ganzen Land gewährleistet sein. Dies bedeutet, dass alle Schweden die Möglichkeit haben müssen, Postsendungen bis zu einem Höchstgewicht von 20 kg zu verschicken und zu erhalten. Die Postdienstleistungen sollen von guter Qualität sein und die Postsendungen zu angemessenen Preisen befördert werden. Für Einzelpostsendungen sollen einheitliche Preise angeboten werden. In Schweden machten die Verantwortlichen des staatlichen Postunternehmens bereits 1990 geltend, es beständen keine Zielkonflikte zwischen der Gewährleistung des Universaldienstes und der angestrebten Liberalisierung. Aufgrund der realisierbaren Skalenerträge könnten solche Dienstleistungen in einem deregulierten Umfeld sogar in einer noch besseren Qualität erbracht werden. Bislang hat sich auch diese Voraussage als richtig erwiesen. Gemäss den Verantwortlichen der Schwedischen Post war das Unternehmen dank der Deregulierung in der Lage, sich dem Wettbewerb durch neue Anbieter und neue Technologien zu stellen, welchen den künftigen Erfolg in Frage stellten. Monatsthema Tabelle 1 Veränderung der realen Preise von Postprodukten in Schweden, 1991–2006 Ohne Zeitschriften und Pakete, exkl. MwSt. Ungefährer Anteil 20 Gramm Listenpreis Ausgehandelter Preis Listenpreis 50 Gramm Ausgehandelter Preis Massensendungen erster Klasse unsortiert vorsortiert vorsortiert, Zustellung in grossen Städten 24% +49% +37% +17% +42 % +10% -6% +49 % +34 % +17% +42% +10% -6% Massensendungen zweiter Klasse unsortiert vorsortiert vorsortiert, Zustellung in grossen Städten 21% +16% -9% -22% +5% -27% -37% -37% -48% -55% -40% -58% -64% Massensendungen dritter Klasse unsortiert vorsortiert vorsortiert, Zustellung in grossen Städten 15% +34% +22% +9% +28% -2% -13% -22% -31% -36% -26% -45% -49% Einzelbrief Erste Klasse Zweite Klasse 18% 5% +43 % +35% +43% +35% Lokale Zustellung, erste Klasse Min. 250 gering +10 % +12 % Quelle: Andersson / Die Volkswirtschaft Markteffizienz und Konsumentennutzen Ein weiteres Motiv im Zusammenhang mit der Liberalisierung ist die wirtschaftliche Effizienz des Marktes per se, was erstaunlicherweise anfänglich nicht zu den Prioritäten gehörte. Erst im Jahr 2005 wurde die Markteffizienz zu einem bedeutenden Ziel erklärt. In einer ersten Phase gehörte auch der Nutzen für die Konsumenten nicht zu den Hauptzielen der Liberalisierung. Im Rahmen von späteren Reformen sowie von Massnahmen der Regulierungsbehörde und der Wettbewerbsbehörde wurde dann aber dem Konsumentennutzen die entsprechende Bedeutung eingeräumt. Auswirkungen der Liberalisierung Die Auswirkungen der Liberalisierung sind nur schwer von den Auswirkungen anderer Faktoren inner- und ausserhalb des Postmarktes – wie beispielsweise dem Wandel im Bereich der Nachfrage und der Technologie – zu unterscheiden. Ausserdem wurden in Bezug auf die Liberalisierung zu Beginn keine klar definierten Ziele festgelegt, auf deren Basis die Auswirkungen heute evaluiert werden könnten. Als massgebende Bezugsgrössen für deren Abschätzung müssen daher die Effizienz und Leistungsfähigkeit des Marktes herangezogen werden. Die grössten Auswirkungen wurden im Bereich der Preise und der Produktivität verzeichnet. Das gesamte Preisniveau der Postdienstleistungen in Schweden ist seit der Liberalisierung um ungefähr 30%–40% angestiegen. Diese Steigerung liegt zwar 10%– 20% über dem durchschnittlichen Preisanstieg in der Gesamtwirtschaft. Wenn man 9 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 jedoch berücksichtigt, dass die Kosten im Postsektor, die sich hauptsächlich aus Arbeitsund Transportkosten zusammensetzen, im gleichen Zeitraum um 60%–70% gestiegen sind, hatte der Wettbewerb höchstwahrscheinlich einen insgesamt erheblichen preissenkenden Einfluss. Die Schwedische Post anerkennt die Rolle der Konkurrenz zur Steigerung der Produktivität. Diese Erfahrungen zeigen, dass bei ehemals monopolisierten Märkten ein tatsächlicher Wettbewerb erforderlich ist und ein potenzieller Wettbewerb nicht genügt. Die Liberalisierung ging mit einer radikalen Änderung der Preisstrukturen einher. Die Preise bei verschiedenen Produkten wurden mehr den tatsächlichen Kosten angeglichen. Das Ausmass der Preisanpassungen hängt davon ab, wie gross der Unterschied zwischen den Kosten und Preisen vor der Reform war. In der Regel sind die Preise vor einer Liberalisierung zu einheitlich ausgestaltet. Die Preise für Massensendungen zweiter Klasse, für die Zustellung in grossen Städten und für schwere Briefsendungen sind real deutlich gesunken. Grosskunden erhalten zusätzliche individuelle Rabatte, die ihnen vertraglich zugesichert werden (siehe Tabelle 1). Seit der Liberalisierung hat sich der schwedische Markt nicht deutlich innovativer entwickelt als andere moderne Postmärkte. Der Haupteffekt der Liberalisierung bestand darin, dass zu einem frühen Zeitpunkt innovative Lösungen realisiert wurden. Bezüglich Organisation, Vielfalt des Angebots und Preisanpassungen gehörte Schweden zu den Vorreitern. Das bereits vor der Liberalisierung hohe Qualitätsniveau der schwedischen Postdienstleistungen wurde insbesondere im Geschäftskundensegment noch weiter gesteigert. Monatsthema Grafik 1 Dies ist hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass eine kleine Lohnprämie wegfiel. Gemäss einer kürzlich durchgeführten Studie resultierte aus der Liberalisierung des Postmarktes in Schweden ein Wohlfahrtsgewinn. Dies bedeutet, dass beträchtliche Verluste aus Regulierungsversagen reduziert wurden. Der Nettoeffekt wird auf ungefähr 125 Mio. Schwedische Kronen geschätzt, wobei keine beträchtliche Umverteilung von den Anbietern zu den Konsumenten erfolgte. Die Reform war somit ganz klar ein Beitrag zu einer verbesserten Effizienz und zu einem höheren Wirtschaftswachstum.1 Anzahl Verkaufspunkte der Schwedischen Post, 1988–2005 Poststellen Geschäftszentren Verkaufspunkte von Partnern Total 2500 2000 1500 Kein Widerspruch zur Erbringung des Universaldienstes 1000 500 1 Cohen, R. et al. (2006): The Impact of Competitive Entry into the Swedish Postal Market. Studie, die an der Jahreskonferenz der Rutgers University zu Post- und Transportdienstleistungen präsentiert wurde. Bern, 3. Juni 2006. 05 04 20 03 20 02 20 01 20 9 8 00 20 20 19 9 19 9 6 Anmerkung: Die Zahlen beziehen sich ausschliesslich auf die Schwedische Post. Auf Grund von Veränderungen im Bereich des Dienstleistungsniveaus sind die Zahlen nicht vollständig vergleichbar. Im Jahr 2005 wurde in 189 der Verkaufspunkte von Partnern (in abgelegenen Ortschaften) nur eine begrenzte Palette von Dienstleistungen angeboten. Andererseits hatten die meisten Verkaufspunkte im Jahr 2005 längere Öffnungszeiten als vor der Reform im Jahr 2001. 19 97 5 19 9 19 9 3 19 94 2 19 9 19 9 0 19 91 9 19 9 19 8 19 8 8 0 Quelle: Sika (2006); Schwedische Post (Okt. 2006) / Die Volkswirtschaft Sowohl die etablierten als auch die neuen Unternehmen richteten ihre Strategie vermehrt nach den Kundenbedürfnissen aus. Bezüglich der rechtzeitigen Zustellung von Postsendungen über Nacht gehört Schweden zu den europaweit besten Postmärkten. Nach einer Neustrukturierung des Netzes im Jahr 2002 stehen nun sogar mehr Annahmestellen zur Verfügung (siehe Grafik 1). Die Marktkonzentration ist seit der Reform etwas zurückgegangen: Der Marktanteil der Schwedischen Post nahm von 100% auf 92% ab. Im Bereich der Massensendungen besteht nun ein bedeutender Mitbewerber, und was die lokale Zustellung anbelangt, operieren ungefähr 30 Anbieter im Markt. Diese Entwicklung hatte auf die Rentabilität des Sektors zunächst keine nennenswerten Auswirkungen. Doch im Jahr 2002 erodierte der Gewinn der Schwedischen Post infolge eines starken Volumenrückgangs. Dies war hauptsächlich auf einen Substitutionseffekt sowie auf den Verlust von Marktanteilen an das Unternehmen City Mail zurückzuführen, das seine Erträge steigern konnte. Seit der Lancierung der Reform ging die Beschäftigung im Postsektor erheblich zurück. In dieser Entwicklung kommt die Kombination eines abnehmenden Volumens an Postsendungen mit Produktivitätssteigerungen zum Ausdruck, die ihrerseits durch die Liberalisierung und den technischen Fortschritt ausgelöst wurden. Das relative Einkommen der Postangestellten nahm leicht ab. 10 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 Eine Marktöffnung steht nicht im Widerspruch zum Ziel, den Universaldienst zu gewährleisten. Die in Schweden gemachten Erfahrungen zeigen, dass die Verpflichtung zum Universaldienst selbst in einem grossen und nur dünn besiedelten Land mit abnehmender Nachfrage auch 15 Jahre nach Einführung der Liberalisierung erfüllt werden kann. Die Erkenntnisse aus Schweden bestätigen verschiedene Studien, welche die mit der Verpflichtung zum Universaldienst verbundene finanzielle Belastung als verhältnismässig gering einschätzen. Dies gilt auch dann, wenn die landesspezifischen Faktoren stärker ins Gewicht fallen. Unter normalen Umständen werden die Kosten durch den Nutzen, der aus der Möglichkeit zur postalischen Versorgung aller Haushalte eines Landes resultiert, doch mehr als aufgewogen. Durch den Wettbewerb wurde die Erbringung des Universaldienstes verbessert, indem die Produktivität der Schwedischen Post gesteigert wurde. Gleichzeitig gingen die Gewinne in gewissen Sparten zurück. Sollten diese noch weiter abnehmen, ist eine öffentliche Ausschreibung von bestimmten unprofitablen Dienstleistungen unter Umständen die bessere Lösung als ein reservierter Bereich und eine Quersubventionierung, wie sie gegenwärtig in vielen europäischen Ländern praktiziert wird. Empfehlungen für andere Länder Bevor eine Liberalisierung eingeleitet wird, müssen unbedingt die Probleme identifiziert werden, die mit der Liberalisierung gelöst werden sollen. Ausserdem sind die allgemeinen Ziele für den Postsektor festzulegen. In Schweden wurde im Vorfeld der ersten Liberalisierungsschritte eine zu wenig detaillierte Analyse vorgenommen, was in der Folge mehrere gesetzgeberische Anpassungen erforderlich machte. Ungerechtfertigte Hindernisse beim Markteintritt sind zu beseitigen. Als Monatsthema Kasten 1 Bibliografie – Andersson P. (2000): Lokala postoperatörer i Sverige. Tema T, Arbeitspapier Nr. 209, Universität Linköping. – Andersson P. (2004): Tio år efter postmarknadens avreglering: effekter och reformförslag. Schwedische Wettbewerbsbehörde, April 2004. – Cohen R. et al. (2006): «The Impact of Competitive Entry into the Swedish Postal Market» (Die Auswirkungen der Einführung von Wettbewerb im schwedischen Postmarkt). Studie, die an der Jahreskonferenz der Rutger’s University zu Post- und Transportdienstleistungen präsentiert wurde, Bern, Schweiz, 3. Juni 2006. – Crew M. und Kleindorfer P. (1998): «Efficient Entry, Monopoly, and the Universal Service Obligation in Postal Services». Journal of Regulatory Economics, Band 14, S. 103–125. – ITPS (2004): Samhällsekonomisk analys av effekterna av liberaliseringen av postarknaden – underlag och överväganden för Post- och kassaserviceutredningen. Falkenhall B: och Kolmodin A. Schwedisches Institut für Studien zur Wachstumspolitik. – PTS (2004): Den svenska postmarknaden – en beskrivning och övergripande analys. – PTS (2006a): Service och konkurrens 2006. – PTS (2006b): Undersökning av befolkningens post- och kassavanor 2006. – PWC (2006): The impact on Universal service of the full market accomplishment of the postal internal market in 2009. PricewaterhouseCoopers, Mai 2006. – WIK (2004): Main Developments in the European Postal Sector. Zielsetzung muss die Steigerung der Markteffizienz bei gleichzeitiger Gewährleistung des von der Politik gewünschten Universaldienstes im Vordergrund stehen. Der Wettbewerbsdruck wurde als wirksames Instrument identifiziert, um dieses Ziel zu erreichen. Auch wenn die im Postmarkt bestehenden versunkenen Kosten begrenzt sind, können sie doch einen Markteintritt auf kleiner Ebene verhindern. Ein landesweiter Markteintritt erfordert wiederum so umfangreiche Investitionen, dass ein solcher Schritt nur von bestehenden grossen Unternehmen oder von ausländischen Postunternehmen realisiert werden kann. Es geht darum, ein «Level Playing Field» für alle Anbieter unter Berücksichtigung der historischen Vor- und Nachteile des staatlichen Monopolunternehmens zu schaffen. Alle Wettbewerber müssen punkto Mehrwert-, Gewinn- und anderer Steuern, Treibstoffpreisen sowie Rentenleistungen über die gleichen Voraussetzungen verfügen. Im Bereich der Regulierung muss eine vollständige Trennung der Kompetenzen zwischen dem Eigentümer und dem Regulierungsorgan bestehen. Der uneingeschränkte Zugang für alle Anbieter zur postalischen Infrastruktur – wie z.B. Postleitzahlen und Adressen – war in Schweden anfänglich eines der zu lösenden Probleme. Die Universaldienst-Anbieter müssen einen gleichwertigen und nicht diskriminierenden Zugang zu den nicht substituierbaren Elementen des Netzwerks gewährleisten. Falls der bestehende Anbieter einen zu hohen Preis für diesen Zugang verlangt, um den Markteintritt von anderen Anbietern zu verhindern, ist unter Umständen eine Übergangsregelung für den Preis von Einzelpostsendungen erforderlich. Durch angemessene, nicht einheitliche Regionenpreise für Massensendungen können Markteffizienz und Wettbewerb gefördert werden. Eine wesentliche Voraussetzung ist das Bestehen einer Regulierungsbehörde, die über Integrität, Unabhängigkeit und ausreichende Kompetenzen verfügt und klare Ziele verfolgt. Die obligatorische Marktlizenz der Anbieter sollte so ausgestaltet werden, dass der Markteintritt nicht verunmöglicht wird. In Schweden haben sich einfache Verfahren und günstige Gebühren bezüglich der Vergabe der Marktlizenzen positiv ausgewirkt. Für die Kunden ist es ein Qualitätsmerkmal, wenn neue Anbieter eine Lizenz der Regulierungsbehörde vorweisen können. Schliesslich ist auch eine Trennung zwischen den eigentlichen Postdienstleistungen und den übrigen Aktivitäten zu empfehlen. In Schweden wird die Postbank getrennt von den übrigen Dienstleistungen betrieben. Die früher in den Poststellen angebotenen Finanz- 11 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 dienstleistungen wurden in eine Tochtergesellschaft der Schwedischen Post ausgelagert, die über ein separates Netzwerk verfügt. Diese Umstrukturierung führte in einer ersten Phase zu Verwirrung. Es muss folglich dafür gesorgt werden, dass die Kunden die Verkaufspunkte für Finanzdienstleistungen und andere Postprodukte problemlos erkennen können. Welche Marktstruktur wird sich durchsetzen? In Zukunft sind am ehesten drei Arten von Marktstrukturen vorstellbar: – Der frühere Monopolist agiert nach wie vor als marktbeherrschendes Unternehmen, dessen Marktanteil durch neue Nischenanbieter und erweiterte Zuliefermöglichkeiten (Upstream Access) begrenzt wird. Mittelfristig ist dies das Szenario mit der grössten Wahrscheinlichkeit. Der Markteintritt von neuen Anbietern kann entweder in kleinen Gebieten mit einer relativ breiten Produktpalette, in grossen Regionen oder sogar landesweit mit einigen wenigen Produkten erfolgen. Der daraus resultierende Wettbewerbsdruck reicht aus, um die Markteffizienz zu steigern. – Der Markt entwickelt sich zu einem Oligopol mit zwei bis vier Unternehmen, die alle Postdienstleistungen anbieten. Aufgrund der abnehmenden Skalen- und Verbunderträge sowie der rückläufigen Volumina ist dieses Szenario eher unwahrscheinlich. – Der Markt bleibt grundsätzlich ein Monopol mit einer sehr begrenzten Markterweiterung und einem beschränkten Markteintritt von neuen Anbietern. Wenn die Volumina stark zurückgehen und die Markteintrittsschranken (z.B. eine unterschiedliche Besteuerung) beibehalten werden, ist dieses Szenario nicht unwahrscheinlich. Entweder kann das frühere staatliche Monopolunternehmen sein Monopol beibehalten, oder es verliert seine Marktstellung an ein Konkurrenzunternehmen. Für die erste Variante besteht eine höhere Wahrscheinlichkeit, da das bestehende Unternehmen über gewisse Vorteile verfügt. Wenn der frühere staatliche Monopolist jedoch zu wenig effizient operiert und die notwendigen Anpassungen unterlässt, kann ein anderes Unternehmen die Monopolstellung mit tieferen Kosten aushebeln. Das zeigen die Erfahrungen aus der Luftfahrtindustrie. Je heftiger ein Monopolist seine Marktstellung verteidigt, desto grösser ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine Marktöffnung erforderlich ist, um den Wettbe werb zu ermöglichen. Monatsthema Anreizorientierte Regulierung der britischen Elektrizitätsverteilnetze Mitte der Achtzigerjahre wurde in Grossbritannien eine umfassende marktorientierte Reform der staatlichen Netzindustrien eingeleitet. Die Reform beinhaltete Restrukturierungen, Privatisierungen, eine unabhängige Regulierung und die Einführung von Wettbewerb in vertikal integrierten Sektoren wie Telekom, Verkehr und Energie einschliesslich Strommarkt. Seither haben sich im Zuge eines weltweiten Reformtrends die Struktur, das Betriebsumfeld und die institutionellen Rahmenbedingungen der Netzindustrien in vielen Ländern gewandelt. Im vorliegenden Artikel werden die Erfahrungen Grossbritanniens mit der anreizorientierten Regulierung der Stromverteilnetze beleuchtet und nützliche Schlüsse für allfällige künftige Reformen in der Schweiz gezogen. Tooraj Jamasb Faculty of Economics, University of Cambridge Die Reformen im europäischen Strommarkt wurden hauptsächlich von den Richtlinien der Europäischen Union (EU) vorangetrieben, wenn auch mit unterschiedlicher Dynamik in den verschiedenen Ländern. Als Nichtmitglied der EU besteht für die Schweiz keine formelle Verpflichtung, sich am Reformprozess des europäischen Strommarkts zu beteiligen. Infolgedessen ist der Schweizer Strommarkt wohl der am wenigsten stark reformierte aller europäischen OECD-Länder. Die Reformdebatte in der Schweiz war in erster Linie durch das Ziel geprägt, die Position des Landes als Exporteur von Spitzenstrom in benachbarte Märkte zu bewahren. Zusammen mit der geografischen Lage macht diese Position die Schweiz zu einem wichtigen Marktplayer in Europa. Im Rahmen dieser Diskussion wurde – im Gegensatz zum Übertragungsnetz – kaum über die Verteilnetze gesprochen. Merkmale der Strombranche Strom ist technisch gesehen ein homogenes, nicht lagerbares Produkt. Ein zuverlässiges System muss Angebot und Nachfrage fast augenblicklich in Einklang bringen. Die Strombranche umfasst die miteinander verbundenen Bereiche Erzeugung, Übertragung, Verteilung und Vertrieb. Zur Erzeugung werden die Produktion und die Umwandlung von Strom gezählt. Die Übertragung besteht im Transport von Hochspannungsstrom über grosse Distanzen. Die Verteilung beinhaltet den Transport von Niederspannungsstrom über lokale Netze und umfasst Freileitungen, Kabel, Schaltanlagen, Transformatoren, Kontrollsysteme und Zählwerke im Zusammenhang mit dem Transport von Strom vom Übertragungsnetz zu den Kunden. Zum Vertrieb werden Messen, Zählen, Abrechnen und der Verkauf von Strom an die Endverbraucher gezählt. Die Strombranche ist kapitalintensiv und weist einen hohen Anteil an versunkenen Kosten auf. Britische Stromreform von 1990 Michael Pollitt Judge Business School, University of Cambridge Vor der Verstaatlichung im Jahr 1947 zählte man in Grossbritannien 569 Verteilnetze, von denen lediglich zwei Fünftel direkt vom Übertragungsnetz beliefert wurden. Mit der Ver- 12 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 staatlichung gingen sowohl private als auch kommunale Versorger in nationalstaatlichen Besitz über, und die Branche wurde konsolidiert. Neu entstanden die British Electricity Authority (BEA), die für die Erzeugung und die Hochspannungsübertragung von Strom verantwortlich war, und sechzehn unabhängige Verteiler. 1990 wurde dann die Privatisierung und Reform der Branche in Angriff genommen. Die 1990er-Reform beinhaltete die Entflechtung der Kernbereiche, Restrukturierungen, Privatisierungen, Regulierungen und die Einführung von Wettbewerb. Zudem wurde ein unabhängiger Regulator (Ofgem)1 geschaffen. Ursprünglich stand der Wettbewerb bei der Erzeugung von Strom im Zentrum der Reform, während dem Potenzial für Effizienzsteigerungen in den Netzen keine Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Mit den umfangreichen Gewinnen, welche die neuen Privateigentümer der Verteilnetze dank der Kontrolle über einen wichtigen monopolistischen Engpass erzielten, rückte die Notwendigkeit von Regulierungen in diesem Bereich ins Bewusstsein. Der Markt wurde schrittweise stärker reguliert sowie die Performance und Verteilung von Effizienzgewinnen verbessert. Für die kontrollierbaren Betriebskosten der Verteilnetzbetreiber kommt ein Anreizelement zur Anwendung. Dabei werden die Kosten weniger effizienter Betreiber mit denjenigen der effizientesten Verteiler verglichen. Die Obergrenze für die Betriebskosten ist so festgelegt, dass die einzelnen Betreiber ihren Rückstand gegenüber der Best Practice schrittweise aufholen müssen. Zudem erhalten alle Verteiler ein identisches technisches Effizienzsteigerungsziel. Die Erträge der Verteilnetzbetreiber werden zunehmend durch die Kapitalkosten bestimmt. Dafür gibt es zwei Gründe: Einerseits hat das Benchmarking die laufenden Betriebskosten gesenkt und anderseits traten in den letzten Jahren vermehrt Neuinvestitionen zum bestehenden Kapitalstock hinzu, die eine Verbesserung der Servicequalität und eine Verminderung der Übertragungsverluste mit sich brachten. Die Betreiber erarbeiten nun Investitionspläne, welche durch die beratenden Ingenieure des Ofgem geprüft werden. So ergibt sich ein Soll an notwendigen Investitionen, auf die das Anreizschema für Anlagein- Monatsthema vestitionen Anwendung findet. Letzteres entspricht einer Regulierung, die eine Auswahl an Standardverträgen vorgibt, welche die Investitionseffizienz honorieren. Für die Qualität der Leistungen bestehen separate Anreize in Form von Leistungszielen. Die Ziele werden für jeden Verteilnetzbetreiber einzeln festgelegt. Bei Abweichungen kommt ein im Vorfeld vereinbartes Bonus-Malus-System zum Tragen, das die dem Versorger zugestandenen Erträge beeinflusst. Zur Sicherung der finanziellen Nachhaltigkeit der Unternehmen ist der Höchstbetrag im Rahmen des Leistungsqualitätssystems als Prozentsatz der zugestandenen Erträge festgelegt. Energieverluste in den Netzen werden auf der Basis eines Yardstick-Systems nach Vergleichsmassstäben beurteilt. Dazu werden die gesamten Energieverluste aller Unternehmen und eine zusammengesetzte erklärende Variable herangezogen, die nach Energie, Transformatorleistung und Netzlänge gewichtet wird. Als Ganzes ist die genannte Kombination von Anreizmodellen eine Anreizregulierung mit Erlösobergrenze (Revenue Cap). Performance der Verteilnetze unter dem System der Preiskontrolle 1 Office of Gas and Electricity Markets. 2 Vgl. Europäische Kommission, 2005. Das Ziel der ersten fünfjährigen Preiskontrolle (1990/91 bis 1994/95) in Grossbritannien war in erster Linie, die Vermögenswerte erfolgreich zu verkaufen. Das Ziel, Effizienzgewinne an die Konsumenten weiterzugeben, kam erst mit den nachfolgenden Preisüberprüfungen (1994/95 bis 1999/00 sowie 2000/01 bis 2004/05) hinzu. Damit wurden signifikante Effizienzsteigerungen und Kosteneinsparungen erzielt und an die Kunden weitergegeben. Die Grafik 1 zeigt, dass Privatkunden mit Einheitstarif von Reduktionen bei den Verteiltarifen profitiert haben. Besonders substanziell fielen die Reduktionen bei den Festpreisen aus. Kunden mit dem Programm «Economy 7», bei denen zwischen Spitzenund Normalstrom unterschieden wird, bezahlten ebenfalls weniger. Der Kurvenverlauf steht in Einklang mit den strenger gewordenen Preiskontrollen. Für die Geschäftskunden, zu denen Handels- und Industriebetriebe zählen, gingen die Tarife ebenfalls zurück. Bei den Festpreisen war in den ersten Jahren ein Rückgang zu verzeichnen. Darauf folgte tendenziell ein Anstieg gegen Ende des Beobachtungszeitraumes bis auf ein Niveau leicht unter dem Stand von 1998/99. Seit Beginn der Reform wurden – gemäss Effizienzstudien und Kosten-Nutzen-Analysen des Stromsektors – im Verteilnetz signifikante Gesamtgewinne erzielt. 13 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 Dank des anreizbasierten Regulierungssystems gehören die Netztarife und Endverbraucherpreise für Strom in Grossbritannien heute EU-weit zu den niedrigsten. Der von Haushalten mit niedrigem Einkommen für Strom aufgewendete Lohnanteil ist in Grossbritannien kleiner als in den meisten anderen EU-Ländern.2 Gleichzeitig war für Qualitätsindikatoren – wie die Anzahl Lieferunterbrüche pro 100 Kunden, die durchschnittliche Anzahl verlorener Minuten pro Kunde und Verteilverluste in Prozent der gelieferten Energie – seit Beginn der Reform eine Verbesserung festzustellen. Lehren für die Schweiz Das britische Anreizregulierungssystem für die Stromverteilnetze hat bewirkt, dass die Verteilgebühren gesenkt, die Qualität der Leistungen verbessert und die Bereitschaft für Investitionen gestärkt wurden. Ein strenges Benchmarkmodell für die Betriebskosten führte zu Kostensenkungen. Das kombinierte Regulierungs- und Benchmarkmodell des Ofgem mit Benchmarks für Betriebskosten, Überprüfung von Investitionsplänen sowie Belohnungs- und Sanktionselementen für Leistungsqualität und Energieverluste entspricht nicht in allen Punkten einem idealen integrierten theoretischen Modell. Dennoch hat sich das Modell bewährt und dem Regulator die Möglichkeit gegeben, prioritäre Aspekte gezielt anzugehen. Welche Schlüsse lassen sich nun aufgrund der in den vergangenen sechzehn Jahren in Grossbritannien mit der Anreizregulierung gewonnenen Erfahrungen für die Schweiz ziehen? – Entgegen der gängigen Praxis kann die Anreizregulierung auch bereits vor der Einführung von Wettbewerbselementen im Erzeugungsbereich realisiert werden. Ebenso ist eine Privatisierung nicht Voraussetzung für eine Anreizregulierung, wie die Beispiele Norwegen und Niederlande gezeigt haben. – Eine wichtige Voraussetzung zur Umsetzung einer Anreizregulierung und eines Benchmarkings ist die wirksame und möglichst frühzeitige Trennung der Netze, die einen monopolistischen Engpass darstellen. – Unkontrollierte Fusionen und Übernahmen vor einer Reform können die bevorstehende Reform verkomplizieren. Dies hat das Beispiel EU mit nationalen und internationalen Konsolidierungen gezeigt. – Das Reformgesetz sollte die Ziele der Reform und den Auftrag des Regulators klar festlegen und in den wichtigsten Monatsthema Grafik 1 Entwicklung der Verteilnetztarife in Grossbritannien Tarif «Economy 7», Haushalte (zu Preisen von 2005/06) Einheitstarif Haushalte (zu Preisen von 2005/06) Tarif pro Einheit Festpreis Spitzentarif Tarif pro Einheit p/KWh Festpreis p/Haushalt/Tag 2.5 Festpreis Spitzen- und Normaltarif p/KWh 12 10 2.0 Normaltarif 8 1.5 Festpreis p/Haushalt/Tag 3.5 16 3.0 14 12 2.5 10 2.0 8 6 1.5 1.0 4 0.5 2 0 0.5 2 0.0 0 19 9 19 9 Einheitstarif Unternehmen (zu Preisen von 2005/06) Tarif pro Einheit 4 0 19 91 19 92 19 93 19 94 19 95 19 96 19 97 19 98 19 99 20 00 20 01 20 02 20 03 20 04 20 05 0 19 91 19 92 19 93 19 94 19 95 19 96 19 97 19 98 19 99 20 00 20 01 20 02 20 03 20 04 20 05 0.0 6 1.0 Tarif «Economy 7», Unternehmen (zu Preisen von 2005/06) Spitzentarif Festpreis Tarif pro Einheit p/KWh Festpreis Spitzen- und Normaltarif p/KWh Festpreis p/Unternehmen/Tag 2.0 Normaltarif 10 2.5 8 2.0 6 1.5 4 1.0 2 0.5 Festpreis p/Unternehmen/Tag 14 12 1.5 10 8 1.0 6 4 0.5 2 6 5/ 0 20 0 04 /0 5 20 /0 4 20 03 02 /0 3 20 20 01 /0 2 0/ 01 20 0 19 99 / 00 0 99 05 /0 6 20 04 /0 5 20 20 03 /0 4 3 02 /0 20 20 01 /0 2 01 20 00 / 19 99 /0 0 9 8/ 9 19 9 0.0 19 98 / 0 0.0 Quelle: Ofgem / Die Volkswirtschaft Kasten 1 Literatur – Byatt, I. C. R. (1979). The British Electrical Industry 1875–1914: The Economic Returns to a New Technology, Clarendon Press: Oxford. – Europäische Kommission (2005). Bericht über die Fortschritte bei der Schaffung des Erdgas- und Elektrizitätsbinnenmarktes, Technische Anhänge zur Mitteilung der Kommission und den Rat und das Europäische Parlament, Arbeitsdokument der Kommissionsdienststellen, SEK (2005), Kommission der Europäischen Gemeinschaften, Brüssel. – Jamasb, T. and Pollitt, M. (2007): Incentive Regulation and Benchmarking of Electricity Distribution Networks: From Britain to Switzerland. – Joskow, P. J. and Schmalensee, R. (1986). Incentive regulation for electric utilities. Yale Journal on Regulation, Volume 4 (1), S. 1–49. Regulationsbereichen genügend Spielraum lassen. – Neu eingesetzte Regulatoren können hinsichtlich Auftrag und Ressourcen noch eine schwache Stellung haben. Transparente Regeln helfen dem Regulator, seine Unabhängigkeit zu bewahren. – Wichtig ist, die Leistungsqualität in die Anreizregulierung einzubeziehen. In Grossbritannien wurden Performanceziele mit Belohnungs- und Sanktionsanreizen kombiniert. In Norwegen trugen integrierte Kosten-Qualitäts-Regulierungen zur Verbesserung der Leistungsqualität bei. – In der Schweiz gibt es rund 900 Verteiler. Viele kleine Anbieter verfügen nicht über geeignetes Zahlenmaterial. In einer ersten Phase drängt sich deshalb die Konzentration auf die grössten Versorger auf, welche die meisten Kunden bedienen. 14 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 Später kann indirekter Druck durch Vergleiche mit den Gewinnen anderer Versorger und die Veröffentlichung von Tarifen Strukturverbesserungen bewirken. – Zuverlässige Daten sind für die Regulierung entscheidend. Der Zeitraum vor einer Reform kann sinnvoll genutzt werden, um geeignete rechtliche Grundlagen zur Offenlegung und zur Datenbeschaffung zu kreieren. – Verteilnetze müssen nicht sehr gross sein, um von Skaleneffekten zu profitieren. Der Spielraum für Einsparungen durch Fusionen ist in der Schweiz durchaus vorhanden. Dies haben die Beispiele Niederlande, Norwegen und auch Grossbritannien mit gros sen Versorgern gezeigt. Monatsthema Regulierungen des internationalen Roaming in Mobilfunknetzen Schweizer Endverbraucher, die ihr Mobiltelefon im Ausland benützen, zahlen Gebühren, die weit über den Kosten liegen. Dabei ist es ein schwacher Trost, dass die Gebühren in der Europäischen Union (EU) ähnlich hoch sind. Deshalb hat die Europäische Kommission vorgeschlagen, die Auslandsroaming-Gebühren in der EU sowohl auf der Grosskundenals auch auf der Endverbraucherebene zu regulieren. Die Auswirkungen dieser Massnahmen für Schweizer Endverbraucher dürften allerdings gering sein. Angesichts der limitierten Interventionsmöglichkeiten der Schweizer Regulierungsbehörden ist davon auszugehen, dass die Schweizer Konsumenten mindestens kurz- und mittelfristig weiterhin überhöhte Auslandsroaming-Gebühren zahlen müssen. Schweizer Roaming-Gebühren im Vergleich Die Roaming-Gebühren von Schweizer Endverbrauchern, wenn sie ihr Mobiltelefon in einem anderen Land benützen, werden mit den Gebühren verglichen, welche die Endverbraucher des besuchten Landes für die gleichen Telefondestinationen bezahlen. Als Beispielland wurde Frankreich gewählt, da es ein beliebtes Reiseziel für Schweizer Touristen und Geschäftsleute ist. Ausserdem gehören die französischen Mobilfunkgebühren seit jeher zu den höchsten in der EU. Wenn also die schweizerischen Auslandsroaming-Gebühren im Vergleich mit den französischen Gebühren hoch erscheinen, liegt dies nicht an den besonders niedrigen Inlands- und internationalen Gebühren Frankreichs. Wir vergleichen die Gebühren für die drei am häufigsten vorkommenden Arten von Auslandtelefonaten: – Ein Schweizer Endverbraucher, der in Frankreich einen Endverbraucher in der Schweiz anruft; – ein Schweizer Endverbraucher, der in Frankreich einen anderen Endverbraucher anruft; – ein Schweizer Endverbraucher, der in Frankreich von einem Endverbraucher in der Schweiz angerufen wird. Es zeigt sich, dass Schweizer Endverbraucher für die gleichen Telefondestinationen viel höhere Gebühren bezahlen als die französischen Endverbraucher (siehe Grafik 2). Der Preis ist etwa doppelt so hoch für einen Schweizer Endverbraucher, der eine Person in der Schweiz anruft (3.20 Fr.) wie für einen französischen Endverbraucher, der eine Person in der Schweiz anruft (1.70 Fr.). Bei einem Anruf an eine andere Person in Frankreich ist der Preisunterschied sogar noch frappanter (2.30 statt 0.90 Fr.). Damit bewegt sich die Gebühr für einen erhaltenen Anruf deutlich über den Kosten. Die Europäische Kommission schätzt die durchschnittlichen Nettokosten, um innerhalb von Europa einen Anruf von zwei Minuten entgegenzunehmen, auf 0.32 Franken. Handelt es sich jedoch um einen Schweizer Endverbraucher, der in Frankreich einen Anruf entgegennimmt, so liegt der Preis mit 1.20 Franken fast viermal höher. Zwar können diese Ergebnisse nur als illustratives Beispiel betrachtet werden. Die Preisstruktur unterliegt einem stetigen Wandel und stellt deshalb eine Momentaufnahme dar, während die von uns genannten Gebühren nur einige der Abos abdecken. Nichtsdestotrotz decken sich unsere Ergebnisse voll und ganz mit jenen der Europäischen Kommission (siehe Kasten 2) sowie der nationalen Regulierungsbehörden in EU-Mitgliedsstaaten: Auslandsroaming-Gebühren in Europa sind um ein Vielfaches höher als nationale Gebühren, und es gibt keine Hinweise darauf, dass diese Erkenntnisse nicht auch für die Schweiz Geltung haben. Voraussichtliche Auswirkungen des EU-Vorschlags in der Schweiz Da die Schweiz kein Mitglied der EU ist, wird sie vom Vorschlag der Kommission, die Roaming-Gebühren zu regulieren, nicht direkt betroffen sein. Die Schweizer RoamingGebühren für Endverbraucher werden deshalb nicht automatisch fallen, sollte der Vorstoss der Kommission den politischen Prozess erfolgreich durchlaufen. Weil Roaming immer zwischen zwei Ländern stattfindet, kann diese Angelegenheit nur auf einer internationalen Ebene wirkungsvoll angegangen werden. Grosskunden: Gebühren könnten sinken Christian Jervelund Senior Economist, Copenhagen Economics, Kopenhagen Simen Karlsen Economist Copenhagen Economics Kopenhagen 15 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 Dennoch besteht unserer Ansicht nach die Möglichkeit, dass die schweizerischen Grosskundengebühren für das Auslandsroaming sinken könnten. Der Grund für diese Annahme ist die Tatsache, dass die neue Technologie den Mobilfunkbetreibern ermöglicht, ihren Auslandsroaming-Verkehr auf die Netze derjenigen Betreiber zu leiten, welche die tiefsten Monatsthema Grafik 1 nen, welche die (zukünftigen) durch die EU regulierten Gebühren übersteigen. Deshalb liegt es zwar im Bereich des Möglichen, aber nicht unbedingt des Wahrscheinlichen, dass die Schweizer Grosskunden im Roaming-Bereich tiefere Gebühren erleben werden. Auslandsroaming am Beispiel Schweiz-Frankreich Endverbraucher: Stabile Gebühren zu erwarten Besuchtes Netz Ein Abonnent von swisscom ruft in die Schweiz an. Endverbrauchergebühr Eine Abonnentin von sunrise erhält einen Anruf aus Frankreich Grosskundengebühr Quelle: Copenhagen Economics / Die Volkswirtschaft Roaming-Gebühren anbieten. Der verschärfte Wettbewerb bei den Grosskunden würde zu tieferen Grosskundengebühren führen. Dieser Trend könnte sich auch auf schweizerische Mobilfunkbetreiber übertragen, zumal schweizerische Mobilfunkbetreiber zu Allianzen mit Betreibern in der EU gehören. Gegen eine solche Entwicklung spricht, dass es im Interesse von Betreibern in der EU liegt, den Schweizer Betreibern Gebühren zu berech- Kasten 1 Was ist Auslandsroaming? Man spricht von Auslandsroaming, wenn Endverbraucher ihr Mobiltelefon im Ausland benützen. Nehmen wir beispielsweise an, ein Schweizer Swisscom-Kunde ruft mit seinem Mobiltelefon von Frankreich aus seine Freundin in der Schweiz an, die ein Sunrise-Abo hat. Um von Frankreich aus einen Anruf zu tätigen, wird das Mobiltelefon des Schweizer Endverbrauchers zunächst mit einem französischen Netz verbunden, zum Beispiel mit Orange France (siehe Grafik 1). Orange France übermittelt den Anruf anschliessend an das Netz von Sunrise in der Schweiz. Dazu erhebt Orange France eine Gebühr von seinem Grosskunden, d.h. von Swisscom. Gleichzeitig verlangt Swisscom vom Schweizer Endverbraucher eine Endverbrauchergebühr, da dieser ja ein Swisscom-Abo hat.a Neben Anrufen in sein Heimatland macht unser Schweizer Endverbraucher, der aus Frankreich telefoniert, aber auch andere Telefonate. Er ruft zum Beispiel eine andere Person in Frankreich an. In diesem Falle überquert der Anruf die franzö- sische Grenze nicht. In einer dritten Variante schliesslich telefoniert der Schweizer Endverbraucher mit jemandem, der sich in einem Drittland, nehmen wir an in Deutschland, aufhält. In allen drei Fällen ruft der Schweizer Endverbraucher entweder auf ein Mobiltelefon oder auf einen Festnetzanschluss an. Der Schweizer Endverbraucher bezahlt jeweils an seinen Betreiber zu Hause eine Endverbrauchergebühr, während gleichzeitig der Betreiber daheim dem Betreiber des besuchten Netzes eine Grosskundengebühr für das Auslandsroaming entrichten muss.b a Zusätzlich erhält Sunrise eine Terminationsgebühr, und zwar entweder vom besuchten Betreiber, Orange France, oder von einem Transitbetreiber. Normalerweise ist die Termination in der Standardgebühr für AuslandsroamingGrosskunden eingeschlossen. b Es gibt auch noch eine vierte Variante für den Schweizer Endverbraucher, der sich in Frankreich aufhält: Er erhält einen Anruf von seiner Freundin. 16 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 Auf der Endverbraucherebene könnten Marktunvollkommenheiten verhindern, dass Endverbraucher in der Schweiz von den gesunkenen Grosskundenentgelten für das Auslandsroaming profitieren können. Dafür sprechen insbesondere zwei Gründe: – Zum einen besteht für die meisten Endverbraucher wenig Veranlassung, bei der Wahl ihres Abos den Auslandsroaming-Gebühren grosse Beachtung zu schenken. Die Kosten für das Auslandsroaming sind ein integraler Teil des Mobiltelefon-Abos und stellen für die meisten Endverbraucher einen ziemlich kleinen Teil ihrer Ausgaben für das mobile Telefonieren dar. Dies bedeutet, dass viele Endverbraucher – insbesondere Konsumenten – bei der Wahl ihres Abos nicht darauf achten, wer die niedrigsten Roaming-Gebühren hat, und stattdessen anderen, wirtschaftlich wichtigeren Aspekten des Abos Beachtung schenken. – Dass die Endverbraucher die Auslandsroaming-Gebühren nicht in den Vordergrund stellen, liegt auch am Mangel an Transparenz. Derzeit ist es für die meisten Endverbraucher schwierig, sich einen Überblick darüber zu verschaffen, welche Anbieter tatsächlich die niedrigsten Gebühren haben. Die Gebühren variieren, je nachdem, ob der Endverbraucher ein Ortsgespräch im Land macht, in dem er sich gerade befindet, ob er daheim oder ein Drittland anruft oder ob er einen Anruf entgegennimmt, während er sich im Ausland befindet. Ausserdem sind die Gebühren zwischen den Anbietern auch unterschiedlich in Bezug darauf, ob es sich um Hauptverkehrszeiten handelt oder nicht oder ob jemand auf einem Festnetz- oder einem Mobilanschluss angerufen wird. Die verschiedenen Betreiber können ihre Gebühren je nachdem auch pro Sekunde, pro 15, 30 oder 60 Sekunden berechnen. Solch komplexe Preisstrukturen reduzieren die Transparenz für die Endverbraucher. So besteht für Mobilfunkbetreiber wenig Anlass, ihre Auslandsroaming-Gebühren im Endkundensektor zu senken, um damit Kunden anzuziehen. Daraus lässt sich wiederum schliessen, dass die Endverbraucher nur teilweise von sinkenden Auslandsroaming-Gebühren im Grosskundensektor werden profitieren können. Monatsthema Grafik 2 Gebühren für aus Frankreich telefonierende Schweizer und französische Endverbraucher, 2006 Kosten für ein Gespräch von 2 Minuten, inkl. MwSt. Schweizer Endverbraucher in Frankreich Französischer Endverbraucher in Frankreich in CHF oft eine neue Handynummer beantragen, was bedeutet, dass sie alle ihre Kontakte entsprechend informieren müssen. Aus diesem Grund ist diese Variante auch nur für die Kunden eine gute Lösung, die viel international unterwegs sind. 3.5 Regulierung kann eine Senkung der Endverbrauchergebühren bewirken 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0 …ruft eine Person in der Schweiz an …ruft eine Person in Frankreich an Quelle: Copenhagen Economics (2006); Internet / Die Volkswirtschaft Neue Technologien: Internet-Telefonie und internationale SIM-Karten Kasten 2 Untersuchungsergebnisse der Europäischen Kommission Die Europäische Kommission schätzt, dass die europäischen Endkundengebühren für Auslandsroaming viermal höher sind als die inländischen Gebühren. Die Kommission stützt sich bei diesem Ergebnis auf vertrauliche Zahlen und bewertet die Auslandsroaming-Gebühren sowohl im Grosskundenwie auch im Endverbraucherbereich als viel zu hoch. Im Durchschnitt sind die Grosskundengebühren für Auslandsroaming viermal höher als die Kosten. Ferner ist das Preisniveau für Endverbraucher in Europa ca. 50% höher als dasjenige für durchschnittliche Grosskunden. Durchschnittlich beträgt das Endkundenentgelt für Auslandsroaming 2.30 Euro (3.60 Fr.) für einen zweiminütigen Anruf innerhalb der EU. Diese Zahlen lassen vermuten, dass die schweizerischen Auslandsroaming-Gebühren für einen Anruf in Frankreich (zwischen 2.3 und 3.2 Franken) leicht unter dem EU-Durchschnitt liegen. Dies ist jedoch nicht der Fall, da die EU-Durchschnittsgebühren auch Telefonate beinhalten, bei denen höhere Durchquerungskosten anfallen, weil auch Anrufe in ein Drittland mitgerechnet werden (Beispiel: ein Däne, der aus Griechenland jemanden in Polen anruft). Vergleicht man die beiden Niveaus der Durchschnittsgebühren ohne diese Variante, liegen die EU-Gebühren etwas tiefer und nähern sich dadurch den schweizerischen Gebühren an. Hohe Auslandsroaming-Gebühren können technologische Innovationen und Entwicklungen im Bereich Auslandsroaming ankurbeln. Nachstehend betrachten wir die zwei Alternativen, die unserer Ansicht nach das grösste Potenzial haben, Endverbraucherpreise zu senken. Eine preissenkende Wirkung werden beide Technologien wenn überhaupt erst langfristig entfalten können. Die erste Alternative ist die Internet-Telefonie (Voice over IP), die bereits massive Auswirkungen auf die Fixnet-Telefonie hat. Durch die Entstehung von 3G- und Wireless-NetzTechnologien – wie Wi-Fi – sowie neue Terminals wird es technisch möglich, auch die IPMobilfunk-Technologie auszunützen. Die meisten Endverbraucher werden kurz- oder mittelfristig aus den durch IP-Telefonie billiger gewordenen Auslandsroaming-Gebühren keinen Nutzen ziehen. Die zweite Alternative sind internationale SIM-Karten, welche es den Endverbrauchern ermöglichen, viel günstiger aus dem Ausland zu telefonieren. Diese Technologie wird von Betreibern wie Riing Mobile und United Mobile angeboten. Um den Endverbrauchern im Ausland bessere Gebühren anbieten zu können, erwerben diese Anbieter entweder internationale Interkonnektions-Leitungen zu tiefen Gebühren oder sie sind im Besitz von eigenen internationalen Netzen. Bei dieser Lösung müssen die Endverbraucher jedoch 17 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 Angesichts des Befunds, dass die RoamingGebühren für schweizerische Endverbraucher trotz sinkender Preise für Grosskunden kaum fallen werden, rückt die Möglichkeit einer regulatorischen Intervention vermehrt ins Blickfeld der Behörden. Eine solche Intervention erweist sich jedoch als schwierig, gelten doch hierzulande keine EU-internen Binnenmarktvorschriften, sondern nur Bestimmungen des Wettbewerbsrechts, sektorspezifische Bestimmungen und/oder Regeln über den Preismissbrauch. Die Eidg. Kommunikationskommission (ComCom) hat zurzeit keine Kompetenzen in Bezug auf Auslandsroaming-Gebühren. Zudem sind die Prozesse langwierig, da Rekurse zu langen Verfahrensdauern führen. Aufgrund des Mangels an Regulierungsmöglichkeiten der Roaming-Gebühren im Endverbrauchersektor könnte es von Vorteil sein, stattdessen die beiden Marktschwächen zu beheben, welche die Endkunden direkt betreffen: den Mangel an Transparenz und die fehlende Sensibilität der Endverbraucher. Eine mögliche Massnahme zur Sensibilisierung der Endverbraucher wäre die Veröffentlichung von Preisvergleichen der Roaming-Gebühren verschiedener Anbieter im Internet. Weiter könnten die Schweizer Behörden verlangen, dass Mobilfunkbetreiber ihren Endverbrauchern kostenlose Informationen zu den Roaming-Gebühren – entweder per SMS oder telefonisch – zukommen lassen. Auch könnten Mobilfunkanbieter potenzielle neue Abonnenten mit Informationen zu den geltenden Roaming-Gebühren versorgen. Und schliesslich könnten die Schweizer Wettbewerbsorgane die Auslandsroaming-Gebühren in der EU als Massstab für Schweizer Anbieter verwenden, um dadurch tiefere Auslandsroaming-Gebühren für Schweizer Endverbraucher zu fordern. Dieser letzte Vorschlag kann jedoch nur dann funktionieren, wenn die Roaming-Gebühren in der EU nicht auf dem gleichen überhöhten Niveau verhar ren wie in der Schweiz. Monatsthema Effekte des Ausschreibungswettbewerbs im regionalen Bahnverkehr in Deutschland Busverkehrsleistungen werden in der Schweiz in zunehmendem Umfang ausgeschrieben. Im Schienenpersonenverkehr liegen hingegen kaum eigene Erfahrungen mit Ausschreibungen vor. Aus diesem Grund erschien es sinnvoll, die Effekte des Ausschreibungswettbewerbs anhand von Erfahrungen im Ausland näher zu untersuchen. Ausgewählt wurden hierfür zwei Fallbeispiele aus Deutschland: die Marschbahn und die Odenwaldbahn.1 Aus der Untersuchung geht hervor, dass sich durch die Ausschreibungen nicht nur die Wirtschaftlichkeit verbessert, sondern auch die Angebotsqualität in beiden Fällen deutlich Die Erfahrungen mit Ausschreibungsverfahren von Leistungen des Schienenverkehrs in Deutschland sind weit gehend positiv. In beiden untersuchten Fallbeispielen wurde die Angebotsqualität für die Fahrgäste – insbesondere durch den Einsatz von neuem Fahrzeugmaterial – deutlich verbessert. Im Bild: Marschbahn in Schleswig-Holstein. Bild: KCW zugenommen hat. Ausschreibungswettbewerb in Schleswig-Holstein und Hessen Mit der Bahnreform im Jahre 1996 wurde in Deutschland die Zuständigkeit für die Bestellung des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) auf die Bundesländer oder von ihnen bestimmte Institutionen (Besteller) übertragen. Die meisten Besteller haben inzwischen einen Teil ihrer Leistungen im Wettbewerb vergeben bzw. ausgeschrieben. Die Intensität des Ausschreibungswettbewerbs ist in den einzelnen Bundesländern sehr Arne Beck Experte für Marktorganisation und Ausschreibungen im ÖPNV; Projektleiter, KCW GmbH, Berlin www.kcw-online.de Ingo Kühl Experte für Bahnverkehr, Infrastruktur, Qualitätssteuerung; Projektleiter, KCW GmbH, Berlin 18 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 unterschiedlich. Die Besteller in SchleswigHolstein (LVS) und Hessen (RMV und NVV) haben vergleichsweise früh mit ersten wettbewerblichen Vergabeverfahren begonnen. LVS und RMV zählen heute deutschlandweit zu den Bestellern mit der grössten Erfahrung im Ausschreibungswettbewerb. Beide entwickelten Wettbewerbskonzepte mit einem «Ausschreibungsfahrplan», der die zeitlich gestaffelte Ausschreibung aller SPNV-Leistungen vorsieht. Welche Potenziale die Besteller mit wettbewerblichen Vergaben für sich nutzbar machen konnten und welche Probleme dabei auftra- Christoph Schaaffkamp Experte für Marktorganisation und Ausschreibungen, Geschäftsführer KCW GmbH, Berlin Monatsthema Kasten 1 Definitionen – SPNV: Schienenpersonennahverkehr (entspricht in etwa dem regionalen abgeltungsberechtigten Schienenpersonenverkehr der Schweiz). – Ausschreibungswettbewerb im SPNV: Beschaffung von SPNV-Leistungen zu Marktpreisen über wettbewerbliche, transparente und nichtdiskriminierende Verfahren (die unterschiedlich ausgestaltet sein können). – Transportunternehmung (TU): Betreiber von SPNV-Leistungen, z.B. SBB oder Veolia. – Nettovertrag (Grundprinzip): Dienstleistungsvertrag zur Erbringung der Verkehrsleistung zwischen TU und öffentlicher Hand, bei dem die TU das Produktionskosten- und das Fahrgelderlösrisiko trägt und die öffentliche Hand das von der TU kalkulierte Defizit über einen festen Zuschuss zahlt. – Bruttovertrag (Grundprinzip): Dienstleistungsvertrag zur Erbringung der Verkehrsleistung, bei dem die TU das Produktionskostenrisiko trägt. Die öffentliche Hand gleicht die Produktionskosten der TU gemäss seiner Angebotskalkulation über einen festen Betrag aus, vereinnahmt die Fahrgelderlöse und trägt das Risiko ihrer Entwicklung. 1 Die in diesem Artikel dargestellten Untersuchungsergebnisse basieren auf den Ergebnissen der vom Staatssekretariat für Wirtschaft der Schweiz (SECO) in Auftrag gegebenen Studie «Liberalisierung im Schienenverkehr – Ergebnisse des Ausschreibungswettbewerbs in Schleswig-Holstein und Hessen und Folgerungen für die Schweiz». 2 Strecke Hamburg–Westerland mit 273 km Streckenlänge und ca. 4,2 Mio. Zugkilometern pro Jahr. 3 Strecken Frankfurt bzw. Darmstadt–Eberbach mit 210 km Streckenlänge und ca. 1,84 Mio. Zugkilometern pro Jahr. 4 Alle Währungsangaben zum Umrechnungskurs: 1 Euro = 1,585 CHF. 5 Im Laufe der Vertragsverhandlungen führten Mehrbestellungen zu einer leichten Preisänderung des ursprünglichen Ausschreibungsergebnisses auf schliesslich 6,93 CHF. Vertraglich nicht vereinbarte Änderungen der Rahmenbedingungen führten in jüngster Zeit zu einer Kostenerhöhung für den Betreiber, die trotz derzeit laufender Verhandlungen über eine Nachforderung voraussichtlich nicht zu einer wesentlichen Reduktion des Einspareffektes für den Besteller führen werden. ten, wird im Folgenden exemplarisch anhand der Ausschreibungsergebnisse der Marschbahn (Schleswig-Holstein)2 und der Odenwaldbahn (Hessen)3 dargestellt. Kosten des Verkehrsangebotes Die wirtschaftliche Bewertung der Ausschreibungsergebnisse fällt in beiden Fallbeispielen aus Sicht der öffentlichen Hand positiv aus. Das Land Schleswig-Holstein vergab im Falle der Marschbahn einen Nettovertrag, bei dem der Betreiber das Produktionskostenund das Fahrgelderlösrisiko trägt und das Land lediglich einen festen Zuschuss zahlt. Dieser Zuschuss konnte durch die Ausschreibung um ca. 44% gegenüber dem an den Altbetreiber Deutsche Bahn AG gezahlten Zuschuss gesenkt werden. Das Land spart damit bei einer in etwa gleich bleibenden Zugkilometerleistung insgesamt ca. 221,9 Mio. Franken4 über die gesamte Vertragslaufzeit von 10 Jahren ein. Der an den Neubetreiber NordOstsee-Bahn GmbH (NOB – Veolia Gruppe) zu zahlende Zuschuss je Zugkilometer beträgt ca. 6,93 Franken gegenüber ca. 11,86 Franken zuvor.5 Den Einsparungen stehen auf Seiten der öffentlichen Hand nach deren eigener Einschätzung einmalige Kosten für die Durchführung der Vergabe von ca. 158 500 Franken und Kosten für das laufende Vertragscontrolling von ca. 79 250 Franken pro Jahr gegenüber. Hierbei ist zu beachten, dass die Transportunternehmungen (TU) regelmässig nur ca. 50% der Kosten selbst beeinflussen können. Die übrigen Kosten sind insbesondere Nutzungsgebühren für die Infrastruktur und Energiekosten. Demnach wirkte sich die Ausschreibung stets nur auf rund die Hälfte der Wertschöpfung des SPNV aus. Die Untersuchung ergab weiterhin, dass die NOB die Ausschreibung nicht über die Kostenstruktur gewann, sondern über eine hohe Erwartung hinsichtlich der Steigerung der Fahrgelderlöse. Diese kann über zusätzliche Nachfrage oder eine höhere Abschöpfung der Zahlungsbereitschaft generiert werden. Für Preiserhöhungen im schleswig-holsteinischen öffentlichen Personennahverkehr ist die Zustimmung der Besteller nötig. Die TU können aber auf den von ihnen bedienten Strecken das Preisgefüge eigenständig beeinflussen, indem sie die Anzahl der für bestimmte Relationen anfallenden Tarifzonen bestimmen. Bislang hat die NOB hiervon jedoch noch keinen Gebrauch gemacht. Die Steigerung der Erlöse soll also offensichtlich primär durch eine Steigerung der Nachfrage erreicht werden. Dieser Effekt wird verstärkt durch vertraglich vereinbarte Bonuszahlungen des Bestellers für Fahrgaststeigerungen. Die der NOB eingeräumten Erlöschancen und Gestal- 19 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 tungsspielräume haben somit deren günstige Abgeltungsforderung massgeblich beeinflusst. In Hessen konnte bei der Vergabe der Odenwaldbahn der Preis der Leistung für den Besteller trotz Verbesserung der Angebotsqualität stabil gehalten werden. Hier wurde ein Bruttovertrag vergeben, bei dem die TU kein Fahrgelderlösrisiko trägt. Dadurch konzentrieren sich die Optimierungsbestrebungen des Gewinners Vias GmbH auf eine Verbesserung der Produktivität. Die Vergabe- und Vertragscontrollingkosten sind in diesem Fall etwas geringer als in SchleswigHolstein. Deutliche Verbesserung der Angebotsqualität In beiden Fallbeispielen wurde die Angebotsqualität für die Fahrgäste – insbesondere durch den Einsatz von neuem Fahrzeugmaterial – deutlich verbessert. Qualitätssteigerungen wurden beispielsweise durch klimatisierte und behindertengerechte Neufahrzeuge mit niedrigen Geräuschpegeln sowie durch die Installation von Fahrgastinformationssystemen erreicht. Im Falle der Odenwaldbahn konnten durch die Anschaffung spurtstarker Fahrzeuge Fahrtzeitreduktionen von bis zu 20 Minuten realisiert werden. Nach Betriebsaufnahme traten in beiden Fallbeispielen zunächst erhebliche operative Probleme auf, die sich vor allem auf die Pünktlichkeit und die Zuverlässigkeit negativ auswirkten. Neben den TU waren für diese Probleme jedoch zu einem erheblichen Anteil auch die Fahrzeughersteller und der Infrastrukturbetreiber verantwortlich. Inzwischen sind die aufgetretenen Probleme behoben. Hinsichtlich der insgesamt angebotenen Qualität ist festzustellen, dass diese trotz der vorübergehenden operativen Probleme gegenüber der Angebotsqualität des Verkehrsangebotes vor der Ausschreibung erheblich gestiegen ist. Innovationstätigkeit Die Initiativen der TU im Bereich der Innovationen erstrecken sich bei der mit einem Nettovertrag ausgeschriebenen Marschbahn sowohl auf direkt fahrgastrelevante Aspekte als auch auf Aspekte der Produktion. Ohne vertragliche Vorgabe entschied sich die TU beispielsweise für den Einbau von Klimaanlagen und Audiosystemen in die Fahrzeuge, für den Einsatz von zusätzlichem Servicepersonal und die Etablierung eines Cateringservices. Im Falle der mit einem Bruttovertrag ausgeschriebenen Odenwaldbahn konzentrierten sich die Innovationen der TU auf eine Verbesserung der internen Abläufe und ein neues Werkstattkonzept mit einem ortsansässigen Unternehmer. Monatsthema Grafik 1 Innovationstätigkeit in Abhängigkeit von der Vertragsart Wichtige, vom Besteller vorgegebene Innovationen Wichtige, auf Initiative der TU entstandene Innovationen Odenwaldbahn (Bruttovertrag: Fahrgelderlösrisiko beim Besteller) – Spurtstarke Neufahrzeuge aus Fahrzeugpool des Bestellers – Niederflurig – Behindertengerecht – Klimatisiert – Geräuscharm – Mindestquote Servicekräfte – Werkstattkonzept mit ortsansässigem Unternehmer – Optimierung Betriebsabläufe Marschbahn (Nettovertrag, Fahrgelderlösrisiko beim TU) – – – – – – – Fahrzeuge klimatisiert und geräuscharm – Radio am Platz – Catering – Zusätzliches Servicepersonal – Expressbus als Zubringer – Werkstattkonzept – Optimierung Betriebsabläufe Neufahrzeuge Niederflurig Behindertengerecht Reservierungsmöglichkeit Mindestquote Servicepersonal Kundengarantie Quelle: KCW/Die Volkswirtschaft Auswirkungen auf Arbeitnehmende Das durchschnittliche Lohnniveau reduzierte sich auf den untersuchten Strecken im Zuge der Ausschreibung um ca. 10%, was unter anderem auf die beim Neubetreiber jüngere Altersstruktur der Mitarbeitenden zurückzuführen ist. Der Spielraum des vom Neubetreiber abgeschlossenen Tarifvertrags wurde nicht ausgeschöpft. Die Anzahl der Arbeitsplätze im operativen Bereich blieb insgesamt relativ konstant, da der Altbetreiber bereits produktivitätssteigernde Massnahmen eingeleitet hatte. Die Arbeitsbelastung je Beschäftigten nahm jedoch nach Ansicht der befragten Experten zu. Deutlich verändert hat sich die Beschäftigtenstruktur. So sank im Falle der Marschbahn die Anzahl der Mitarbeitenden in der Verwaltung zugunsten eines verstärkten Einsatzes von Servicepersonal. In beiden Fallbeispielen wurden durch die Ansiedelung der Werkstätten neue Arbeitsplätze in strukturschwachen Regionen geschaffen. Wirtschaftlichkeit der Transportunternehmungen Nach Einschätzung von Experten sinkt die Profitabilität der SPNV-Betreiber im Zuge der Einführung des Ausschreibungswettbewerbs. Dies erscheint angesichts des Ausgangsniveaus eines nicht wettbewerblich organisierten Marktes mit zum Teil monopolartigen Renditen allerdings nicht verwunderlich. Die teilweise erheblichen Investitionen weisen allerdings gleichzeitig auf zumindest hinreichend positive finanzielle Erwartungen der TU hin. So investierte die Nord-Ostsee-Bahn im Zuge der Übernahme der Marschbahn al- 20 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 lein für den Bau einer Betriebswerkstatt ca. 28,53 Mio. Franken. Die wirtschaftlichen Risiken aus der Beschaffung von Fahrzeugen und die damit einhergehenden Markteintrittsbarrieren konnten aus Sicht der TU in beiden Fällen durch die Nutzung entsprechender Vertragsinstrumente minimiert werden. Der RMV beschaffte die einzusetzenden Fahrzeuge über einen eigenen Fahrzeugpool und stellte sie der TU zur Verfügung. In Schleswig-Holstein nutzte man das Instrument der Wiedereinsatzgarantie. Hierbei wird der TU der Einsatz der Fahrzeuge auch nach Ablauf der Vertragslaufzeit zugesagt, selbst wenn die TU in der dann nötigen Ausschreibung nicht erfolgreich ist. Fazit Wie die Fallbeispiele zeigen, konnte die öffentliche Hand durch die Nutzung des Ausschreibungswettbewerbs bei diesen beiden Strecken bislang Einsparungen erzielen und die Angebotsqualität steigern. Diese positiven Erfahrungen mit der Ausschreibung von SPNV-Leistungen decken sich weitestgehend mit jenen auf anderen Strecken in Deutschland. Aus diesem Grund wird derzeit von den befragten Marktteilnehmern, auch vor dem Hintergrund der zunehmend schwierigen Lage der öffentlichen Haushalte, von einem weiter steigenden Ausschreibungsvolumen im deutschen SPNV ausgegangen. Mit Blick auf die hier dargestellten Erfahrungen in Deutschland könnte es sinnvoll sein, das Instrument des Ausschreibungswettbewerbs auch bei abgeltungspflichtigen Leistungen des Schienenpersonenverkehrs in der Schweiz als Handlungsoption zu prüfen. Für den Bund und die Kantone böte dies die Chance, bei steigendem Qualitätsniveau den Zuschussbedarf zu reduzieren bzw. die Kosten für die öffentliche Hand trotz Qualitätssteigerung zu stabilisieren. Dies könnte einen Beitrag dazu leisten, das herausragende Angebot des schweizerischen Schienenpersonenverkehrs auch unter möglichen künftigen Budgetrestriktionen erhalten und ausbauen zu können. Monatsthema Effekte der Liberalisierung des internationalen Warenverkehrs auf den Detailhandel Die Preise im Schweizer Detailhandel sind im europäischen Vergleich hoch. Als zentraler Grund für die hohen Preise wird häufig die Abschottung des Schweizer Marktes genannt. Diese ergebe sich aus staatlichen Hürden (z.B. Zöllen, technischen Handelshemmnissen) oder aufgrund von Vertikalabsprachen. Die Beseitigung der Hemmnisse im Warenhandel wird als wichtiges Instrument zur Reduktion der Konsumentenpreise angesehen. Die hier vorgestellte Studie diskutiert verschiedene Aspekte der Hemmnisse im Warenhandel und quantifiziert mögliche Preiseffekte bei einer Liberalisierung des internationalen Warenhandels zwischen der EU und der Schweiz. Die Untersuchung erfolgt in drei Schritten: – Erstens werden die verschiedenen staatlichen Regulierungen im Bereich der internationalen Warenbeschaffung im Detail analysiert. – Zweitens werden am Beispiel des EU-Beitritts von Österreich 1995 mögliche Effekte einer Liberalisierung im Bereich des internationalen Warenhandels dank dem Wegfall der staatlichen Importhürden aufgezeigt. – Drittens wird anhand einer Simulationsanalyse untersucht, welche Kosten- und Preiseffekte sich in einem Freihandelsszenario im Schweizer Detailhandel ergeben würden. Regulatorische Rahmenbedingungen für den Detailhandel Welche Rolle spielen nun die staatlichen Regulierungen für die beobachteten Differenzen? Die Regulierung der eigentlichen Dienstleistungen ist in der Schweiz recht liberal ausgestaltet. In den für den Bericht zur Dienstleistungsliberalisierung4 quantifizierten Regulierungsfeldern Geschäftsaufnahme, Werbung, Vertrieb und Verkauf weist der Schweizer Detailhandel eine niedrigere Regulierungsdichte auf als der EU15-Durchschnitt. Lediglich hinsichtlich der gesetzlichen Ladenöffnungszeiten muss für die Schweiz eine überdurchschnittliche Regulierungsintensität festgestellt werden. Im Handel sind aber auch Regulierungen von Bedeutung, die nicht ausschliesslich oder direkt den Handel betreffen, für die wirt- 1 Vgl. «Die Volkswirtschaft», 7-2003, S. 4ff für einen Überblick verschiedener Studien im Rahmen der Strukturberichterstattung des SECO 2003. Eine aktuellere Studie von BAK Basel Economics (2006) untersucht die Konsumentenpreise im Detailhandel im internationalen Vergleich. 2 BAK Basel Economics, 2006. 3 Vgl. Balastèr/Elias, 2006. 4 Vgl. SECO, 2005. Michael Grass Senior Economist, BAK Basel Economics, Basel Thomas Stocker Economist, BAK Basel Economics, Basel 22 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 schaftliche Entwicklung des Handels aber trotzdem schwer wiegende Konsequenzen aufweisen. Dies betrifft die Regulierungen im Zusammenhang mit dem internationalen Warenhandel, staatliche Vorgaben im Baurecht und lange Bewilligungsverfahren im Hinblick auf die Bautätigkeit sowie die Produktmarktregulierung in anderen Schweizer Branchen, die sich beim Detailhandel in erhöhten Beschaffungs- und Vorleistungspreisen niederschlagen. In diesen Bereichen sind die Schweizer Regulierungen insgesamt restriktiver ausgestaltet als im EU-Durchschnitt. Ein Übermass staatlicher Eingriffe in den Marktprozess führt in der Regel zu Effizienzverlusten und höheren Kosten und wirkt sich so hemmend auf das Wirtschaftswachstum aus. Deshalb wird die Produktmarktliberalisierung als zentrale wirtschaftspolitische Stossrichtung auf dem Weg zu mehr Wachstumsdynamik angesehen. Aufgrund des Zusammenhangs zwischen Regulierung und Kosten können aus einer Analyse verschiedener Kostenfaktoren und deren Ursachen auch Schlussfolgerungen im Blick auf die Relevanz unterschiedlicher Ausprägungen staatlicher Regulierung gezogen werden. Internationaler Vergleich der Preise und Kosten Zahlreiche Studien belegen, dass die Preise in der Schweiz im internationalen Vergleich hoch sind.1 Ein wichtiger Grund dafür sind die Kostennachteile des Schweizer Detailhandels beim Warenimport. Dies zeigt eine Analyse der wichtigsten Kostenfaktoren Warenbeschaffung, Vorleistungen und Arbeitskosten im internationalen Vergleich mit Deutschland, Frankreich, Österreich und Italien (EU4).2 Im Durchschnitt liegen die Warenbeschaffungskosten beim Import in den vier analysierten Ländern um 39% tiefer als in der Schweiz. Über die Hälfte der beobachteten Preisunterschiede von 15% zwischen dem Schweizer Detailhandel und dem EU4-Durchschnitt kann mit diesem Kostennachteil erklärt werden. Für die höheren Beschaffungskosten des Schweizer Detailhandels beim Warenimport gibt es eine Vielzahl von Ursachen, die teilweise unmittelbar mit staatlichen Eingriffen im Bereich der Warenbeschaffung zusammen- Monatsthema Grafik 1 Interdependenzen bestehen. Technische Handelshemmnisse, Patentrecht und Vertikalbindungen verstärken sich in ihrer Wirkung oftmals gegenseitig.3 Ein zentraler Grund für Importpreisunterschiede ist auch in Skaleneffekten zu sehen. Aufgrund ihrer Grössenvorteile beschaffen Einkäufer aus Deutschland, Frankreich oder Italien ihre Waren zu günstigeren Konditionen als Einkäufer, die den schweizerischen Markt bedienen. Relative Importpreisniveaus für Güter im Food- und Non-Food-Segment, 2005 Food Non Food Total Index Schweiz = 100 120 100 80 Importpreisunterschiede im Food-Bereich... 60 40 20 0 Schweiz EU4 Deutschland Frankreich Österreich Italien Quelle: BAK Basel Economics 2007 / Die Volkswirtschaft hängen: Hierzu gehören unter anderem Zölle, zollrechtliche Deklarationsbestimmungen, technische Handelshemmnisse, patentrechtliche Regelungen sowie das Vorgehen gegen Vertikalabreden (siehe Kasten 1). Hinzu kommt, dass zwischen den Faktoren, die zur Verhinderung von Parallelimporten führen, Kasten 1 Mögliche Gründe für unterschiedliche Kosten beim Warenimport – Zölle: Im Food-Sektor spielen Einfuhrzölle noch eine wichtige Rolle. Für in die Schweiz importierte Food-Produkte beträgt der durchschnittliche implizite Zollaufschlag gegenüber der EU 2005 rund 8%. – Zollrechtliche Deklarationsbestimmungen: Aufwendigere Zollformalitäten, kurze Zollöffnungszeiten oder lange Wartezeiten an der Grenze erhöhen die Transaktionskosten. Wie eine Studie von Avenir Suisse (2006) aufzeigt, betragen die Transaktionskosten im Zusammenhang mit den Zollschranken 2,3% des Importwertes. – Technische Handelshemmnisse: Gesetze und Bestimmungen hinsichtlich Beschaffenheit, Eigenschaften, Verpackung, Beschriftung, Herstellung, Transport, Lagerung, Prüfung, Konformitätsbewertung, Anmeldung und Zulassung von Produkten. Weichen die schweizerischen Vorschriften von jenen des umliegenden Auslandes ab, führt dies dazu, dass für den relativ kleinen Schweizer Markt Spezialanfertigungen bei den ausländischen Produzenten nötig sind, was zu höheren Stückpreisen für den Schweizer Importeur führt. – Patentrechtliche Regelungen: Aufgrund der nationalen Erschöpfung im Schweizer Patent- recht wird der Direktimport bestimmter Produkte unterbunden. Die Warenbeschaffung muss über den offiziellen Importeur abgewickelt werden, der unter Umständen mehr verlangt, als das Produkt im Endverkauf im Ausland kostet. – Vertikalabsprachen: In vielen Fällen versuchen Produzenten, Händler in einem bestimmten Land dazu zu zwingen, den Import über einen Generalimporteur abzuwickeln, anstatt direkt zu importieren. Dies gelingt beispielsweise durch die Androhung, Service- oder Garantieleistungen nicht mehr zu erbringen, sollte der Händler direkt importieren. Vertikale Abreden können sowohl nach schweizerischem wie auch nach EU-Recht unter gewissen Voraussetzungen wettbewerbsrechtlich verfolgt werden. Bei grenzüberschreitenden vertikalen Abreden lassen sich allfällige Sanktionen seitens der Schweiz im Ausland jedoch kaum durchsetzen. Zudem sind dem Informationsaustausch zwischen den schweizerischen und ausländischen Wettbewerbsbehörden enge Grenzen gesetzt. – Skaleneffekte: Sie resultieren aus Grössenvorteilen ausländischer Detailhändler beim Warenimport. 23 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 Die Schweizer Importeure bezahlen gemäss BAK Basel Economics für den gleichen Importgüterwarenkorb im Food-Segment rund 30% (EU4-Durchschnitt) mehr als ihre Pendants im Ausland. Die grössten Preisdifferenzen resultieren hier bei den Waren tierischen Ursprungs (37% zum EU4-Schnitt) und bei den Erzeugnissen der Lebensmittelindustrie (33%). Vor allem bei den bearbeiteten Produkten ausländischer Lebensmittelhersteller wirken sich technische Handelshemmnisse und Vertikalabsprachen preistreibend für die Schweizer Importeure aus. Skaleneffekte bilden wohl den entscheidenden Kostennachteil in den anderen Produktgruppen. Aufgrund des kleinen Absatzmarkts liegen die Stückkosten in der Schweiz um einiges höher als im EU-Binnenmarkt. ...und im Non-Food-Bereich Bei den Gütern im Non-Food-Bereich betrug die Preisdifferenz im Jahr 2005 sogar fast 40%. Hier lassen die empirischen Befunde auf die Grössenvorteile als entscheidendes Kriterium der Importpreisunterschiede schliessen. Mit Österreich und der Schweiz haben die beiden Länder mit dem kleinsten Absatzmarkt die mit Abstand höchsten Einstandspreise zu bezahlen. Im Non-Food-Bereich importiert Österreich deutlich mehr Güter aus dem Nicht-EU-Raum als bei den Food-Produkten, so dass der Vorteil aufgrund des EU-Binnenmarktes gegenüber der Schweiz, die in ähnlichem Umfang Waren aus Ländern wie China importiert, schwindet. Den zweiten Grund für die hohen Schweizer Importpreise bilden die technischen Handelshemmnisse und die Anwendung der nationalen Erschöpfung bei Patenten. Importpreisunterschiede existieren aber auch zwischen den EU-Staaten – ein Hinweis darauf, dass der EU-Binnenmarkt noch nicht vollkommen ist und historisch gewachsene Vertriebsstrukturen weiterhin eine grosse Rolle spielen. Denn in einem integrierten und kompetitiven Markt wären die Detailhändler gezwungen, ihre Strukturen rasch anzupassen und Skaleneffekte auszuschöpfen, z.B. über Fusionen, Anpassung der logistischen Strukturen oder Einkaufskooperationen. Monatsthema Grafik 2 Freihandelsszenarien – Auswirkungen auf Schweizer Detailhandel Indexiertes relatives Preisniveau im Schweizer Detailhandel, Referenz EU4 CH – Status quo EU4 – Status quo CH – Freihandel CH – Freihandel ++ Index CH – Status quo = 100 120 100 80 60 40 20 0 Total Food Non-Food Quelle: BAK Basel Economics 2007 / Die Volkswirtschaft EU-Integrationseffekte in Österreich nach 1995 Kasten 2 Literatur – Avenir Suisse (2006): Teure Grenzen, März 2006. – BAK Basel Economics (2006): Internationaler Vergleich der Kosten und Preis bestimmenden Faktoren im Detailhandel, Studie im Auftrag der Interessengemeinschaft Detailhandel Schweiz IG DHS, September 2006. – BAK Basel Economics (2007): Auswirkungen einer Liberalisierung des internationalen Warenverkehrs auf den Schweizer Detailhandel, Studie im Auftrag des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO). – Peter Balastèr, Jiri Elias (2006): Staatliche Einflüsse auf die Preisbildung im Detailhandel, In: Die Volkswirtschaft 10-2006, S.48–51. – SECO (2005): Bericht zur Dienstleistungsliberalisierung in der Schweiz im Vergleich zur EU, Grundlagen der Wirtschaftspolitik Nr. 12D. In diesem Zusammenhang ist es wertvoll, die Effekte der Integration Österreichs in die EU zu untersuchen. Denn mit dem EU-Beitritt Österreichs 1995 kam es hinsichtlich der staatlichen Rahmenbedingungen beim Warenimport zu einer deutlichen Verbesserung in Form eines Wegfalls von Zöllen, dem Abbau von technischen Handelshemmnissen sowie der Integration des Patentrechts in das EU-Regime der regionalen Erschöpfung. In der Tat waren mit dem EU-Beitritt in Österreich deutliche Preiseffekte zu beobachten. Bei den Importpreisen kam es vor allem im Food-Sektor zu einer Verbesserung der Einkaufskonditionen. Die Konsumentenpreise sanken im Bereich der Nahrungsmittel allerdings 1995 weniger stark als erwartet. Offensichtlich wurden die Kosteneinsparungen nicht sofort vollumfänglich an die Konsumenten weitergegeben. Die Entwicklungen in den nachfolgenden Jahren deuten jedoch darauf hin, dass die Kostensenkungen infolge des zunehmenden Wettbewerbs nach und nach auch die Konsumenten erreichten. Mit dem EU-Beitritt kam es im österreichischen Detailhandel – auch durch den zunehmenden Markteintritt ausländischer Anbieter – zu einer Zunahme des Wettbewerbsdrucks. Dies und der damit verbundene Strukturwandel machten sich deutlich in der positiven wirtschaftlichen Entwicklung des österreichischen Detailhandels bemerkbar. 24 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 Weitere Anhaltspunkte für die Auswirkungen einer Liberalisierung des internationalen Warenhandels ergeben sich aus quantitativen Simulationen möglicher Spielräume für Kosten- und Preissenkungen im Schweizer Detailhandel bei Eintritt unterschiedlicher Liberalisierungsszenarien. In der Simulation eines Freihandelsszenarios, bei dem die Beseitigung sämtlicher Importbarrieren unterstellt wird, ergibt sich für den Schweizer Detailhandel ein Preissenkungspotenzial von rund 4%. Damit blieben auch nach einer Marktöffnung im Vergleich zu den europäischen Nachbarstaaten signifikante Unterschiede bei den Konsumentenpreisen bestehen. Eine deutlich stärkere Dämpfung der Kosten- und Preisrelationen lässt sich laut den Simulationsergebnissen bei einer zusätzlichen Deregulierung des Schweizer Binnensektors erreichen (siehe Grafik 2, Szenario «Freihandel ++»). Das Preissenkungspotenzial beträgt in diesem Szenario 15%. Dabei gehören der Agrar- und der Energiesektor zu den wichtigsten Liberalisierungsbranchen. Das gesamte Preissenkungspotenzial kann aber nur bei einer generell liberal ausgerichteten Ausgestaltung der Produktmarktregulierung in allen Sektoren erreicht werden. Fazit Für die wirtschaftspolitische Prioritätensetzung kann zusammengefasst werden, dass die «Hochpreisinsel Schweiz» durch eine Liberalisierungspolitik erodiert werden kann. Eine Analyse der Regulierungsintensität im Schweizer Detailhandel zeigt, dass im Bereich des internationalen Warenverkehrs eine Reihe staatlicher Regulierungen besteht, die sich preistreibend auswirken und oftmals gegenseitig verstärken. Eine Freihandelspolitik kann in der Schweiz zu spürbaren Preissenkungen führen. Beschränken sich die Reformen allerdings auf den internationalen Warenverkehr, dürften im Vergleich mit dem europäischen Durchschnitt weiterhin erhebliche Konsumentenpreisunterschiede bestehen bleiben. Erst bei einer umfassenden Liberalisierung aller Märkte könnten die Preise im Schweizer Detailhandel auf ein mit der EU vergleichbares Niveau sinken. Monatsthema Effekte des EU-Binnenmarktes für Versicherungen In den vergangenen 15 Jahren hat die Europäische Union (EU) den Sektor der Finanzdienstleistungen schrittweise mit einer Reihe von Richtlinien für Banken und Versicherungen dereguliert. Ziel war die Schaffung eines EU-Binnenmarktes für Finanzdienstleistungen. Zum ersten Mal wurde damit im europäischen Versicherungsmarkt für Privatkunden ein echter Preis- und Produktwettbewerb sowohl im Leben-Bereich als auch im Nichtleben-Bereich eingeführt. Mit den Richtlinien wurde das «Single Passport»- Die schrittweise Liberalisierung der nationalen Versicherungsmärkte auf europäischer Ebene hat die Beziehung zwischen Marktstruktur und Performance dieser Märkte auf drei Arten beeinflusst: – Konkurrenz von Versicherern aus anderen EU-Ländern, die ihre Rechte gemäss «Single Passport»-Konzept wahrnehmen; – Markteintritt von Versicherern aus anderen EU-Ländern, die im Heimmarkt neue Niederlassungen eröffnen oder übernehmen; – Fusionen und Übernahmen (M&As) in grosser Zahl im europäischen Versicherungsmarkt. Zwischen 1990 und 2002 waren europäische Versicherer an 2 595 M&As beteiligt; bei 1 669 davon kam es zu einem Führungswechsel. Konzept umgesetzt, wonach seit 1994 ein Versicherer, der in einem EU-Land eine Bewilligung besitzt, in allen EU-Ländern Geschäfte tätigen kann.1 Für die Schaffung eines Einheitsmarktes sprach hauptsächlich die Aussicht auf Kosteneinsparungen. Diese sollten einerseits durch den verschärften Wettbewerb über die Landesgrenzen hinaus und die damit verbundene Bereinigung von Ineffizienzen erreicht werden und andererseits durch die Konsolidierung über M&As und damit verbundene Skaleneffekte. Ein Nebeneffekt des Konsolidierungsprozesses besteht allerdings darin, dass die Position der Unternehmen in ihrem Heimmarkt durch die wachsende Grösse gestärkt wird. Das kann zur Folge haben, dass die Wettbewerbsanreize für Innovationen und zur Kostensenkung mittels Bereinigung von Ineffizienzen geschmälert werden. Grenzen bisheriger Forschungsarbeiten Trotz dieser substanziellen Veränderungen im europäischen Markt für Finanzdienstleistungen existieren bisher nur wenige Forschungsarbeiten zu den wirtschaftlichen Auswirkungen dieser Entwicklung. Dies gilt 1 Als Nicht-EU-Land ist die Schweiz nicht Teil des EU-Binnenmarkts für Versicherungen. Die Schweizer Versicherungsunternehmen profitieren jedoch von diesen Entwicklungen über ihre Niederlassungen in den EU-Ländern. Prof. Dr. Paul Fenn Divisional Research Director (Industrial Economics), Centre for Risk and Insurance Studies (CRIS), Nottingham University Business School Dr. Dev Vencappa Assistant Undergraduate Examinations Officer, Centre for Risk and Insurance Studies (CRIS), Nottingham University Business School 25 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 namentlich für den Versicherungsmarkt, dessen Marktstruktur einschneidende Veränderungen erfahren hat. Nachfolgend ein Überblick der gemachten Studien zu diesem Thema: – Gemäss Schätzungen von Barros (1996) zum portugiesischen Autoversicherungsmarkt bewirkte die Deregulierung eine klare Abnahme koordinierter Entscheidungen. Die Liberalisierung hatte also einen positiven Einfluss auf den Wettbewerb. – Die Untersuchung der direkten Auswirkungen der Deregulierung auf die Effizienz von deutschen und britischen Lebensversicherern von Rees und Kessner (2000) lieferten – allerdings relativ unsichere – Hinweise dafür, dass die weniger starke Regulierung, der Wettbewerb und die Konkursgefahr zu einer Angleichung des Effizienzstandards vieler Unternehmen an die Besten führten. – Auch Cummins und Rubio-Misas (2001) kamen im Rahmen einer Data Envelopment Analysis (DEA) zum Schluss, dass die Konsolidierung in der Versicherungsbranche Spaniens zwischen 1989 und 1998 zu wesentlichen Effizienzsteigerungen und Preissenkungen sowohl im Leben- als auch im Nichtleben-Bereich führten. – Cummins und Weiss (2004) stützen sich bei Ihrer Analyse zu den Auswirkungen der Fusionen und Übernahmen in der europäischen Versicherungsbranche von 1990– 2002 für den Shareholder Value auf eine Ereignisstudie. Sie stellten einen deutlich positiven Einfluss der grenzüberschreitenden M&A-Transaktionen fest; bei nationalen Transaktionen hingegen fielen die Ergebnisse nicht eindeutig aus. – Eine Studie zu den Auswirkungen der Deregulierung im italienischen Markt für Motorfahrzeugversicherungen von Prof. Dr. Stephen Diacon Associate Director, Centre for Risk and Insurance Studies (CRIS), Nottingham University Business School Enrico Bachis Research Associate, Centre for Risk and Insurance Studies (CRIS), Nottingham University Business School Monatsthema Kasten 1 Cost Frontier – Definition Eine (Best Practice) Cost Frontier ist definiert als Mindestkosten (C) zur Produktion einer bestimmten Output-Einheit (x) bei gegebenen Input-Preisen (p): C = C (x, p) Weil bei allen reellen Daten sowohl Messfehler als auch Ineffizienzen auftreten, müssen diese Komponenten bei einer Schätzung der Best Practice Cost Frontier ausgeklammert werden. Die Stochastic Frontier Analysis (SFA) bietet einen Lösungsansatz für dieses Problem. Das Konzept der SFA wurde von Aigner, Lovell und Schmidt (1977) eingeführt. Durch explizite Annahmen über die Verteilung der Messfehler und die Ineffizienz spezifischer Unternehmen lässt sich die Frontier schätzen, und es lassen sich positive und negative Skaleneffekte identifizieren. Auch eine Veränderung der Frontier im Laufe eines Beobachtungszeitraumes lässt sich schätzen. Damit kann der Anteil des technologischen Fortschritts am Produktivitätswachstum eruiert werden. Turchetti und Daraio (2004) ergab, dass die Kosteneffizienz und die Gesamtfaktorproduktivität im untersuchten Zeitraum (1982–2000) zunahm, namentlich in der zweiten Hälfte der Neunzigerjahre, also nach der Deregulierung. – Schliesslich analysierten Bikker und Leuvensteijn (2005) den Wettbewerb und die Effizienz in der niederländischen Lebensversicherungsbranche anhand verschiedener Faktoren, welche die Wettbewerbssituation in einem Markt beeinflussen können. Alle fünf Indikatoren lassen auf einen begrenzten Wettbewerb im niederländischen Versicherungsmarkt schliessen. Angesichts des Aggregationsgrads der Arbeit und der Tatsache, dass möglicherweise relevante institutionelle Gegebenheiten nicht berücksichtigt wurden, scheint jedoch bei der Interpretation dieser Ergebnisse eine gewisse Vorsicht geboten. Wie Kosteneffizienz im europäischen Versicherungsmarkt messen? 2 Vgl. Cummins und Weiss (2000), S. 791–793. 3 Vgl. Berger, Cummins, Weiss und Zi (2000). 4 Angaben von Eurostat und den Zentralbanken verschiedener Länder. Das Ziel des aktuell im Centre for Risk and Insurance Studies an der Nottingham University Business School laufenden Forschungsprojekts ist es, die Kosteneffizienz im europäischen Versicherungssektor mittels einer «Stochastic Frontier Analysis» (SFA) zu modellieren und zu messen. Damit lassen sich – unter Berücksichtigung von Unternehmensgrösse und Marktstruktur – Anhaltspunkte zur Effizienz in den einzelnen Ländern und über deren Entwicklung in einem bestimmten Zeitraum gewinnen. Einer der wichtigsten Vorteile der SFA bei der Schätzung von Cost Frontiers (siehe Kasten 1) besteht darin, dass zwischen Messfehlern und systematischen Ineffizienzen unterschieden werden kann. Als wichtigste Datenquelle wurden die Eurothesys-Daten von Standard and Poor's über Versicherungsunternehmen aus 15 europäischen Ländern für die Jahre 1995–2003 herangezogen. Diese enthalten u.a. Daten zu Belgien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Grossbritannien, Deutschland, Irland, Italien, Luxemburg, den Niederlanden, Österreich, Portugal, Spanien, Schweden und der Schweiz. Der europäische Versicherungsmarkt zeichnet sich durch das Nebeneinander verschiedener Organisationsformen aus. Einerseits gibt es zahlreiche multinationale Grosskonzerne, die Lebens- und andere Versicherungen über eine Reihe von zum Teil auf bestimmte Produktlinien spezialisierte Niederlassungen verkaufen. Diese Niederlassungen können ihre Tätigkeit jedoch zu Regulations- und Marktwertzwecken in konsolidierten Konten ausweisen. Sie verfügen normalerweise über einen (unterschiedlichen) Grad an Unab- 26 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 hängigkeit in ihrer Geschäftstätigkeit und konkurrieren mit einer grossen Anzahl vollständig unabhängiger Unternehmen, die auf das Leben- oder das Nichtleben-Geschäft spezialisiert oder in beiden Bereichen aktiv sein können. Anhand der Eurothesys-Daten konnten wir für jedes Unternehmen und jedes Jahr konsistente Messungen zu den Betriebskosten vornehmen. Die Kosten sind definiert als Gesamtverwaltungsaufwand vor aktivierten Abschlusskosten, einschliesslich Aufwendungen für die Verwaltung von Kapitalanlagen und Schadenregulierungskosten gemäss versicherungstechnischer bzw. nichtversicherungstechnischer Erfolgsrechnung per Jahresende. In der Fachliteratur gab es eine breite, ungelöste Debatte über die geeignete Methode zur Messung der Produktion von Versicherungsfirmen.2 Unseres Erachtens entspricht das von den Versicherern an die Versicherten gelieferte Produkt am ehesten dem erwarteten aktuellen Wert der künftigen Forderungen, die aufgrund der Policen vermutlich bezahlt werden müssen. Da es sich bei diesem Wert um eine latente, nicht beobachtbare Variable handelt, muss sie mittels Proxy-Variablen gemessen werden. Für eine Annäherung an den Output von Versicherungsunternehmen verwenden wir deshalb den Nettoschadenaufwand für Leben- bzw. Nichtleben-Policen. Dieser entspricht für beide Geschäftsbereiche den geleisteten Bruttozahlungen, abzüglich der Rückerstattungen von Rückversicherern, plus Deckungsrückstellungserhöhung, plus Beitragsrückerstattung, aber vor Schadenregulierungskosten. Der Nettoschadenaufwand lässt sich für Leben- und Nichtleben-Versicherer anhand der versicherungstechnischen Erfolgsrechnung per Jahresende berechnen. Die Angaben zu Gesamtkapital und Reserven, versicherungstechnischen Rückstellungen und übrigem Fremdkapital stammen von Eurothesys. Wir gehen davon aus, dass es sich beim Fremdkapital und bei der Arbeit um variable Inputs handelt, die sich kurzfristig verändern lassen. Darüber hinaus nehmen wir an, dass Gesamtkapital, Reserven und versicherungstechnische Rückstellungen feste Input-Grössen sind, die über einen langen Zeitraum aufgebaut wurden und nicht sofort angepasst werden können.3 Bei den Input-Preisen benutzen wir eine versicherungsspezifische Lohnvariable und eine Zinsvariable für die Schätzung der Fremdkapitalkosten. Die Lohnvariable wurde aus den nominalen Lohndaten der Kategorie «Versicherungen (ohne Sozialversicherung)» von Eurostat vom Oktober übernommen. Die Zinsvariable wurde anhand der Sätze für langfristige Staatsanleihen geschätzt.4 Monatsthema Grafik 1 Erste Ergebnisse des laufenden Forschungsprojektes Komponenten des Produktivitätswachstums, Lebensversicherungsspezialisten 1996–2003 Technischer Wandel X-Effizienz Skaleneffizienz 0.07 0.05 0.03 0.01 –0.01 –0.03 –0.05 –0.07 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 Quelle: CRIS / Die Volkswirtschaft Grafik 2 Internationaler Vergleich: Importe von Versicherungsleistungen, 1985–2004 In Mio. Euro 6000 Österreich Belgien Dänemark Finnland Frankreich Deutschland Griechenland Irland 4000 2000 0 6000 Unterschiedliche Effizienzsteigerungen in den einzelnen Ländern 4000 2000 Italien Luxemburg Niederlande Norwegen Spanien Schweden Schweiz Vereinigtes Königreich 1986 1988 1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 1986 1988 1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 1986 1988 1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 0 6000 4000 2000 0 6000 Die von uns geschätzten Cost Frontiers für europäische Leben- und Nichtleben-Spezialisten sowie in beiden Bereichen tätige Konzerne passen gut zu den verfügbaren Daten. Allerdings bestehen klare, signifikante Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern, die möglicherweise in Zusammenhang mit unterschiedlichen Rechnungslegungs- und Regulierungssystemen sowie der Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Märkte stehen. Was die «Form» dieser Frontiers betrifft, scheint diese in allen Geschäftsbereichen einheitlich, mit substanziell zunehmenden Skalenerträgen. Ebenfalls geprüft wurde die Veränderung hinsichtlich Skaleneffizienz. Dabei ergaben sich für alle Bereiche sehr signifikante Steigerungen der Skaleneffizienz als Folge des Wachstums der durchschnittlichen Firmengrösse und der damit verbundenen Skalenerträge. Insbesondere im Lebengeschäft dominierten diese Skaleneffizienz-Verbesserungen die relativ geringen Veränderungen im Bereich des technischen Fortschritts und der Ineffizienzen («X-Ineffizienz»). Falls sich überhaupt etwas geändert hat, kam es im Lebengeschäft in diesen Produktivitätsbereichen zu Verschlechterungen, wenn auch in den meisten Jahren die Skaleneffizienzsteigerungen so gross waren, dass insgesamt eine Produktionszunahme resultierte (siehe Grafik 1). Die Liberalisierung des europäischen Lebensversicherungssektors dürfte dazu beigetragen haben, dass der Shareholder Value in erster Linie durch einen anhaltenden Wachstums- und Konsolidierungstrend gesteigert wurde, was möglicherweise die Anreize für Innovationen und zur Beseitigung von Ineffizienzen schmälerte. 4000 2000 1986 1988 1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 0 Quelle: CRIS / Die Volkswirtschaft 27 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 Ein Vergleich zwischen den einzelnen Ländern zeigt, dass gewisse europäische Länder beim grenzüberschreitenden Handel mit Versicherungsleistungen eindeutig ein stärkeres Wachstum zu verzeichnen hatten als andere (siehe Grafik 2). Wichtig ist nun die Beantwortung der Frage, ob die relative Offenheit gewisser Versicherungsmärkte in Europa seit 1994 dazu geführt hat, dass die Versicherer in gewissen Ländern stärker an Effizienz gewannen als in anderen. Diese Frage ist Gegenstand unse rer aktuellen Forschungsarbeit. Monatsthema Liberalisierung juristischer Dienstleistungen: Erfahrungen aus England&Wales, Schottland und Irland Ländern mit einer angelsächsischen Rechtstradition wird oft nachgesagt, sie seien marktorientierter als Länder, deren Rechtssystem auf dem römischen Recht beruht. Diese Einschätzung hat im Bereich der juristischen Dienstleistungen ihre Berechtigung. In den europäischen Rechtsordnungen ist die Erbringung derartiger Dienstleistungen in unterschiedlichem Ausmass reguliert. Im Vereinigten Königreich und in Irland setzte die Liberalisierung dieses Marktes schon früh ein. Beschränkungen in Bezug auf Marktzugang, Werbung und Festsetzung der Honorare wurden gelockert. Zurzeit befasst sich das Parlament des Vereinigten Königreichs mit der Liberalisierung der Organisationsstrukturen, die für Rechtsanwälte zulässig sind. Gemeinsame Herkunft, unterschiedliche Entwicklung Das hier vorgestellte Projekt wurde vom Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) als Fallstudie über die Regulierung von juristischen Dienstleistungen in Ländern mit einer wettbewerbsfreundlichen Reglementierung in Auftrag gegeben. In dieser Studie werden die Erfahrungen betrachtet, die in den letzten drei Jahrzehnten in den drei angelsächsischen Rechtsordnungen England&Wales, Schottland und Irland mit der Liberalisierung der Märkte für juristische Dienstleistungen gemacht wurden. Diese drei Jurisdiktionen wurden für die Studie ausgewählt, weil ihre juristischen Berufe zwar ähnliche Ursprünge haben, sich aber angesichts der unterschiedlichen wirtschaftlichen, sozialen und politischen Gegebenheiten sowie Wettbewerbsordnungen verschieden entwickelt haben. Die drei Rechtsordnungen weisen ein gemeinsames Merkmal auf: Die Regulierung der Märkte für juristische Dienstleistungen erfolgt dadurch, dass bestimmte Formen dieser Dienstleistungen nur durch die Mitglieder dazu vorgesehener Berufsverbände erbracht werden dürfen, die den Zugang zum Beruf reglementieren und Standesregeln festlegen (Selbstregulierung). Der Staat reglementiert das Verhalten der Berufsangehörigen somit nicht direkt. Im Verlauf der letzten rund 30 Jahre haben die Berufsverbände jedoch ihre Standesregeln auf Druck der Regierung und der Wettbewerbsbehörden gelockert. Zweiteilung des Anwaltsstands In allen drei Rechtsordnungen besteht eine traditionelle Zweiteilung der juristischen Be- Prof. Dr. Frank H. Stephen Professor für Regulierung, Codirektor des Institute for Law, Economy and Global Governance, University of Manchester 28 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 rufe in beratende Anwälte («solicitors») und Prozessanwälte («barristers» – in Schottland «advocates» genannt). Die Unterschiede zwischen diesen beiden Berufsständen werden im Kasten 1 genauer erläutert. Beratende Anwälte können nach den Regeln ihrer Berufsverbände als Personengesellschaften oder in einer anderen Form von gemeinsamem Firmen tätig sein. Prozessanwälte hingegen müssen unabhängig und selbstständig bleiben. Sie können jedoch in Bürogemeinschaften mit anderen Prozessanwälten zusammenarbeiten. Die Regeln ihres Berufsverbandes untersagen Prozessanwälten direkte Kontakte zu Mandanten; solche sind nur den beratenden Anwälten gestattet. Oft wird der Beruf des Prozessanwalts deshalb als «Überweisungsberuf» bezeichnet. Diese Zweiteilung des Anwaltsstands war in allen drei Rechtsordnungen ein Thema der Liberalisierungsdiskussion und geriet entsprechend ins Visier der Wettbewerbsbehörden. Sie wurde als Wettbewerbsbeschränkung erachtet, die unter anderem deshalb nicht im Interesse der Konsumenten sei, weil der Mandant für Verfahren vor höheren Gerichten sowohl einen beratenden Anwalt als auch einen Prozessanwalt benötige. Die Vertreter der Prozessanwälte machten allerdings geltend, die Zweiteilung sei im öffentlichen Interesse, da die damit verbundene stärkere Spezialisierung eine höhere Qualität der Anwaltstätigkeit bewirke. Die Zweiteilung hatte konkrete Auswirkungen auf Ausgestaltung der Liberalisierung weiterer Praktiken des Berufsstands. Liberalisierung der Märkte für juristische Dienstleistungen Die Liberalisierung zielte in zwei Richtungen: – die Erhöhung der Anzahl Verbände, deren Mitglieder zur Erbringung bestimmter Dienstleistungen zugelassen sind; – die Lockerung der Regeln, die das Verhalten der einzelnen Berufsangehörigen reglementieren, insbesondere die Festsetzung der Honorare und die Werbung. Im Vergleich zur Schweiz interessieren erstens die Lockerung der Standesregeln und zweitens der Wettbewerb bei denjenigen Monatsthema Grafik 1 Anzahl Einwohner pro Anwalt, 1973–2003 England&Wales Irland Schottland 1800 1600 1400 1200 1000 800 600 400 200 0 1973 1983 1993 Anmerkung: Ein Rückgang der Quote bedeutet eine Zunahme der Anzahl Anwälte in der Bevölkerung. 2003 Quelle: Stephen / Die Volkswirtschaft Dienstleistungen, die in der Schweiz den Notaren vorbehalten sind. In allen drei Rechtsordnungen erfolgt der Zugang zu den einzelnen Berufen durch eine Kombination aus Universitätsstudium, Vollzeit-Berufsausbildung und Praktikum. In den letzten 30 Jahren wurde die Kapazität der Universitätsausbildung in allen drei Rechtssystemen ausgebaut. Das Haupthindernis für das Wachstum war zwar die Verfügbarkeit von Praktikumsplätzen. Nichtsdestotrotz hat die Kasten 1 Juristische Berufe in England&Wales, Schottland und Irland England&Wales (53 Mio. Einwohner) sowie Schottland (5 Mio. Einwohner) sind Teil des Vereinigten Königreichs, weisen jedoch ihre eigenen Rechtsordnungen auf. Dies ist in der Unionsakte von 1707 festgeschrieben, die eine Zusammenlegung des Parlaments, aber die Erhaltung eines gesonderten Rechtssystems für Schottland vorsieht. Der schottische Anwaltsberuf unterscheidet sich in Bezug auf die Organisation und die Reglementierung noch heute von jenem in England&Wales. Das Wettbewerbsrecht und die Wettbewerbspolitik sind jedoch Sache des Parlaments des Vereinigten Königreichs. Daher sind die gleichen Wettbewerbsbehörden für Schottland wie auch für England&Wales zuständig. Die Rechtsordnung von Irland (4,2 Mio. Einwohner) weist viele Ähnlichkeiten mit jener von England&Wales auf. Vor allem der Anwaltsberuf ist sehr ähnlich organisiert. Ein gemeinsames Merkmal aller drei Rechtsordnungen ist die historische Zweiteilung des Anwaltsstands: Während der Prozessanwalt spezifische Kompetenzen in der Anwaltstätigkeit vor Gericht aufweist, sind die Kompetenzen des beratenden Anwalts auf die Rechtsberatung von Mandanten und die Prozessführung ausgerichtet. Die genaue Abgrenzung der Tätigkeitsbereiche und die Organisationsform dieser beiden Berufsgruppen sind je nach Rechtsordnung unterschiedlich. Das Recht, vor höheren Gerichten aufzutreten, stand traditionell und in der Praxis nur den Prozessanwälten zu. In Schottland wurden jedoch die beratenden Anwälte zu höheren Gerichtsinstanzen früher zugelassen als in den anderen beiden Rechtsordnungen. Daher unterscheidet sich das zahlenmässige Verhältnis zwischen beratenden Anwälten und Prozessanwälten in Schottland von jenem in den anderen beiden Rechtssystemen: In Schottland sind weniger als 5% aller Anwälte Prozessanwälte. In England& Wales liegt ihr Anteil bei rund 11%, in Irland bei etwa 18%. 29 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 Gesamtzahl der Anwälte deutlich zugenommen (vgl. Grafik 1). Die stärkste Zunahme von einem Jahrzehnt zum nächsten war in allen drei Rechtssystemen im Zeitraum 1973–1983 zu verzeichnen, der dem Beginn des Liberalisierungsprozesses voranging. Dies ist möglicherweise auf den Ausbau der Universitätsausbildung in den Siebzigerjahren zurückzuführen. Theoretisch könnte die Nachfrage nach Anwälten sogar noch stärker zugenommen haben. Die Daten weisen jedoch nicht darauf hin, dass die Zahl der Personen, die zu den einzelnen Berufen zugelassen wurden, von den Berufsverbänden sehr streng beschränkt wurde. Gegenwärtig liegt dem Parlament von England&Wales ein Gesetzesentwurf zu den juristischen Dienstleistungen vor, der radikale Veränderungen bringen könnte. Er würde nicht nur multidisziplinäre Partnerschaften zwischen Anwälten und Mitgliedern anderer Berufe ermöglichen, sondern auch zulassen, dass Rechtsanwälte über Geschäftsstrukturen, die im Eigentum von Nichtanwälten stehen, juristische Dienstleistungen erbringen. Eine solche Öffnung wäre auch für die Schweiz neu. Zugang zu den Märkten für juristische Dienstleistungen In allen drei Rechtsordnungen dürfen einige juristische Dienstleistungen nur von Mitgliedern der dazu vorgesehenen juristischen Berufe erbracht werden. Zu diesen Dienstleistungen gehören das Auftreten vor Gericht, die Prozessführung, die Übertragung von Grundeigentum und Verurkundungen. Die Beschränkung des Zugangs zu den Märkten für juristische Dienstleistungen auf die Mitglieder bestimmter Berufsverbände blieb im untersuchten Zeitraum bestehen. Hingegen hat die Zahl der Berufsverbände zugenommen, deren Mitglieder berechtigt sind, gewisse Dienstleistungen zu erbringen. Rechtsvertretung vor Gericht Ein Laie kann sich zwar unter gewissen Umständen mit Unterstützung eines «Freundes» vor Gericht selbst vertreten; doch eine entgeltliche Vertretung darf nur von Mitgliedern der dazu vorgesehenen Berufe vorgenommen werden. In England&Wales wie auch in Schottland wurde das Recht zum Auftreten vor höheren Gerichten auf beratende Anwälte ausgedehnt. In Irland haben beratende Anwälte seit 1971 das Recht, vor allen Gerichten aufzutreten. Somit sind die Mitglieder von zwei Berufsgruppen berechtigt, vor allen Gerichten des Landes aufzutreten. Dies führt in beschränktem Ausmass zu Wettbewerb in Bezug auf die Monatsthema Kasten 2 Bibliografie – RWG (2006): Report of the Research Working Group on the Legal Services Market in Scotland, Edinburgh: Scottish Executive. – Shinnick, E., Bruinsma, F. und Parker, C. (2003): Aspects of regulatory reform in the legal profession: Australia, Ireland and the Netherlands, in: International Journal of the Legal Profession, Bd. 10, Nr. 3. – Stephen, F. H. (2006): The Market Failure Justification for the Regulation of Professional Service Markets and the Characteristics of Consumers, in: C.-D. Ehlermann und I. Atanasiu (Hrsg.): European Competition Law Annual 2004: The Relationship between Competition Law and (Liberal) Professions, Hart Publishing, Oxford and Portland, Oregon. – Stephen, F. H. und Love, J. H. (2000): Regulation of Legal Profession, in: B. Bouckaerts und G. De Geest (Hrsg): Encyclopaedia of Law and Economics, Bd. III, Regulation of Contracts, S. 987-1017, Aldershot: Edward Elgar. Anwaltstätigkeit zwischen den beiden Berufen. In England&Wales wurde auch für die Mitglieder des Institute of Legal Executives (die in Unternehmen von beratenden Anwälten arbeiten) ein sehr stark eingeschränktes Recht eingeführt, vor Gericht aufzutreten. Übertragung von Grundeigentum Die Beurkundung von Eigentumsübertragungen war in allen drei Rechtssystemen ein Monopol der beratenden Anwälte und machte einen erheblichen Teil des Einkommens vieler kleiner und mittelgrosser Kanzleien aus. In den späten Achtzigerjahren wurde dieses Monopol in England&Wales durch die Einführung eines juristischen Hilfsberufs – des zugelassenen Notars für Eigentumsübertragungen («licensed conveyancer») – aufgehoben. Ähnliche Rechtsvorschriften wurden für Schottland erlassen, jedoch nicht umgesetzt. Der drohende Markteintritt dieses neuen Berufs scheint eine Senkung der Gebühren für Eigentumsübertragungen von beratenden Anwälten bewirkt zu haben.Später verringerten sich die Honorarunterschiede in vielen Märkten. Im Vergleich zur Zahl der beratenden Anwälte gibt es nur sehr wenige zugelassene Notare für Eigentumsübertragungen. Einige sind bei beratenden Anwälten angestellt, andere bei Immobilienmakler-Gesellschaften, die einen routinemässigen Eigentumsübertragungsdienst anbieten. Die Konkurrenz wird somit weiterhin als beschränkt betrachtet. Daher wurde der Ruf nach einer weiteren Liberalisierung laut, die auch Banken und weitere Finanzdienstleister berechtigt, im Bereich der Eigentumsübertragung tätig werden zu können. In keiner der untersuchten Rechtsordnungen hat der Liberalisierungsprozess zu einer vollständigen Beseitigung der Beschränkungen gegenüber den Personen geführt, die juristische Dienstleistungen erbringen dürfen. Hingegen wurde bei gewissen Dienstleistungen die Zahl der dazu berechtigten Berufe erweitert. Dies kann als Einführung einer Art regulatorischen Wettbewerbs in diesen Bereichen betrachtet werden. Lockerung der Standesregeln 1 Nach Ansicht einiger wurden diese eingeführt, weil sich die Regierung mit zahlreichen Klagen von ehemaligen Mitgliedern der irischen Armee wegen Körperverletzung konfrontiert sah. In allen drei Rechtssystemen erfolgte auch eine Liberalisierung der Regeln, nach denen Anwälte miteinander um Geschäfte konkurrenzieren dürfen. Dazu lockerten die Berufsverbände die Standesregeln, die für ihre Mitglieder gelten. In den meisten Fällen erfolgte dieser Schritt, weil eine Klage der Wettbewerbsbehörden drohte. Als Wettbewerbshindernisse wurden insbesondere obligatorische Honorarordnungen oder -empfehlungen sowie Werbeverbote beurteilt. 30 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 Obligatorische Honorarordnungen für Anwälte wurden in England&Wales 1973 abgeschafft, in Schottland 1984 und in Irland 1991. In England&Wales wurden jedoch noch bis 1984 und in Schottland bis 2005 Honorarempfehlungen veröffentlicht. Die Wettbewerbsbehörden stellten sich auf den Standpunkt, Honorarempfehlungen kämen einer obligatorischen Honorarordnung gleich. Aus Studien zu Irland und Schottland geht jedoch hervor, dass die tatsächlichen Honorare selbst bei Vorliegen derartiger Empfehlungen eine erhebliche Bandbreite aufweisen können. Seit Mitte der Achtzigerjahre dürfen beratende Anwälte in Schottland sowie in England&Wales Werbung betreiben. Die Werberegeln für Prozessanwälte wurden in diesen beiden Rechtssystemen hingegen erst viel später gelockert. In Irland bestand bis 1988 ein Werbeverbot für beratende Anwälte; seit 1994 dürfen sie mit Honorarangaben werben. Im Zusammenhang mit Verfahren wegen Körperverletzung bestehen in Irland Werbebeschränkungen.1 Studien zeigen, dass rund 60% der Unternehmen von beratenden Anwälten in Schottland sowie England&Wales für ihre Dienstleistungen werben, während es in Irland gut 50% sind. Je nach Region ist die Werbeintensität unterschiedlich. Die Werbung mit Honorarangaben ist nicht sehr verbreitet und wird von weniger als 4% genutzt. Es wurde festgestellt, dass die Tarife für eine juristische Routine-Dienstleistung – wie die Beurkundung von Eigentumsübertragungen – umso niedriger sind, je mehr in einem lokalen Markt geworben wird. Im Fall von Schottland führte eine Verdoppelung des Anteils von werbetreibenden Firmen in einem Markt zu um 7% tieferen Honoraren. Ähnliche Grössenordnungen wurden auch in England&Wales festgestellt. Die Erfahrungen aus den drei hier untersuchten Rechtsordnungen zeigen, dass die Liberalisierung der Werberegeln tatsächlich zu unterschiedlichen Honoraren führt, sofern diese nicht vorgeschrieben werden. Die Einführung von regulatorischem Wettbewerb in England&Wales hatte im Bereich der Beurkundung von Eigentumsübertragungen Auswirkungen. Diese waren jedoch in finanzieller Hinsicht geringer, als die politischen Entschei dungsträger erwartet hatten. Monatsthema Reform der Krankenversicherung in den Niederlanden Während vielen Jahren beruhte das niederländische Krankenversicherungssystem bezüglich den kurativen Grund-Dienstleistungen auf einem Zweisäulensystem. Die erste Säule war das Sozialversicherungssystem für Personen im tieferen Einkommenssegment, die zweite das freiwillige Privatversicherungssystem für Personen mit höherem Einkommen. Mit den radikalen Marktreformen im Jahre 2006 verschmolzen beide Säulen zu einem obligatorischen Krankenversicherungssystem mit privaten Versicherern. Die zentrale Idee hinter den Reformen ist eine Verbesserung der Leistungsfähigkeit durch die Förderung des Wettbewerbs auf beiden Märkten des Gesundheitswesens, d.h. bei den Versicherern und den Leistungserbringern. 1 Vgl. Dekker-Kommission, 1987. Erste Vorschläge für ein einheitliches nationales Krankenversicherungssystem mit Elementen des regulierten Wettbewerbs wurden bereits 1987 von der Dekker-Kommission vorgelegt.1 Dieser Bericht regte an, die staatliche zentrale Planung durch ein System zu ersetzen, in dem untereinander konkurrierende Krankenversicherer als kluge Einkäufer von Versorgungsleistungen für ihre Mitglieder fungieren sollten. Obwohl es fast zwanzig Jahre bis zur Einführung der eigentlichen Reformen dauerte, wurden einzelne Anpassungen bereits vor 2006 vorgenommen. Dazu gehörten zum Beispiel die Einführung von Kopfprämien und ein Risikoausgleichssystem in der Sozialversicherung. Wettbewerb ja, aber unter Wahrung von Qualität und Solidarität Die Einführung des freien Wettbewerbs auf dem Gesundheitsmarkt ist mit Risiken verbunden, da dadurch die Solidarität und die Qualität gefährdet sein könnten. Ausserdem können die Kosten steigen, wenn die Marktmacht einiger Leistungserbringer und Versicherer zu gross wird. Um die Solidarität zu bewahren, führte der Staat für alle niederländischen Bürgerinnen und Bürger ein obligatorisches Grundversicherungspaket ein. Alle Bürger können ihren Krankenversicherer frei wählen. Dieser wiederum ist verpflichtet, innerhalb der jährlichen Anmeldefristen alle Anmeldungen zu berücksichtigen. Zudem müssen die Krankenversicherer jedem Versicherungsnehmer die gleiche Kopfprämie berechnen (das sog. «Community-Rating»-Konzept). Im Falle von Versicherungsnehmern mit vorhersehbar hohen medizinischen Ausgaben führen diese Prämienrestriktionen zu vorhersehbaren Verlusten für Krankenversicherer. Dr. Rudy Douven Short Term Analysis and Fiscal Affairs, Netherlands Bureau for Economic Policy Analysis (CPB), Den Haag Dr. Esther Mot Short Term Analysis, Netherlands Bureau for Economic Policy Analysis (CPB), Den Haag 31 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 Deshalb führte die niederländische Regierung ein Risikoausgleichssystem ein, das die Versicherer für vorhersehbare Differenzen in ihren medizinischen Ausgaben kompensiert. Die Entwicklung dieses Risikoausgleichssystem begann 1991 im Sozialversicherungssystem und wurde später weiter verbessert. Funktionsweise des niederländischen Systems Grafik 1 illustriert das niederländische Gesundheits-Finanzierungssystem. Alle Bürgerinnen und Bürger ab 18 Jahren müssen dem Krankenkassenfonds einen einkommensabhängigen Beitrag zahlen, dessen Höhe durch die Steuerbehörden erhoben wird. Der Krankenkassenfonds erhält Zuschüsse der öffentlichen Hand (beispielsweise für die Ausgaben der Kinder unter 18) und rückvergütet dieses Geld den Krankenversicherern, nachdem der Risikoausgleich vorgenommen wurde. Die Konsumenten zahlen eine Kopfprämie direkt an ihren Krankenversicherer. Dahinter steckt der Gedanke, dass die Konsumenten die Krankenversicherer gewissermassen erziehen, indem sie abspringen, wenn sie mit der Leistung ihres Versicherers nicht zufrieden sind. Das Reformpaket: Wichtigste Massnahmen Das radikale Reformpaket, das 2006 in Kraft trat, umfasst folgende Massnahmen: Die Erhöhung der Kopfprämie, Anreize und Instrumente zur Effizienzsteigerung sowie Veränderungen auf der Anbieterseite. Erhöhung der Nominalprämie Während dieses Finanzierungssystem bereits vor der Reform des Sozialversicherungs- Dr. Marc Pomp Program Leader Market Sectors, Netherlands Bureau for Economic Policy Analysis (CPB), Den Haag Monatsthema Grafik 1 Finanzierungssystem des niederländischen Gesundheitswesens staatlicher Zuschuss (< 18 Jahre) Krankenkassenfonds einkommensabhängiger Beitrag Abgabe an Krankenkassenfonds Versicherte Versicherer Prämie (< 18 Jahre) Quelle: CPB / Die Volkswirtschaft systems existierte, so war die Höhe der Kopfprämie zuvor beträchtlich kleiner als die Höhe des einkommensabhängigen Beitrags. Im neuen Gesundheitssystem verlangt das Gesetz, dass die Ausgaben je zur Hälfte aus den einkommensabhängigen Beträgen und den Kopfprämien gedeckt werden. Dies bedeutete einen beträchtlichen Anstieg der Kopfprämie für Leute in den tieferen Einkommensschichten, nämlich von ca. 350 Euro im Jahre 2005 auf ca. 1050 Euro im Jahre 2006. Eine hohe Kopfprämie sollte die Bevölkerung auf die hohen Gesundheitskosten aufmerksam machen bzw. ihr Kostenbewusstsein wecken. Diese Erhöhung führte zu einer verminderten Kaufkraft in den tieferen Einkommensgruppen. Deshalb kompensiert der Staat heute über 5 Mio. Bürgerinnen und Bürger durch monatliche einkommensabhängige Subventionen. Anreize und Instrumente zur Effizienzsteigerung 2 Vgl. Douven und Schut, 2006. 3 Vgl. Schut, 2006. Die Leistungsfähigkeit des Gesundheitsmarktes zu verbessern, ist keine einfache Aufgabe. Krankenversicherer brauchen nicht nur einen Anreiz, sie benötigen auch Instrumente, um effizienter arbeiten zu können. Um so viele Anreize wie möglich zu schaffen, entschied sich die niederländische Regierung für ein privat organisiertes Krankenversicherungssystem, welches unter die Dritte Richtlinie über Schadensversicherungen im Wettbewerbsrecht der Europäischen Kommission fällt. Die Krankenversicherer erhielten dadurch verschiedene Instrumente, um Kunden anzuziehen. Sie stehen bezüglich des Preises für das Grundversicherungspaket im Wettbewerb zueinander. Dabei dürfen sie Prämien- 32 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 rabatte für Gruppenpolicen anbieten, solange eine vergleichbare Einzelpolice höchstens 10% teurer ist. Ausserdem kann der Versicherungsnehmer einen freiwilligen Selbstbehalt von 100 bis 500 Euro pro Jahr wählen. Zusätzlich zu diesen Vorteilen gilt für die gesamte Bevölkerung ein obligatorischer Schadenfreiheitsrabatt von 255 Euro pro Jahr. Krankenversicherungen werben auch mit diversen Zusatzversicherungspaketen, Dienstleistungsniveaus und Netzwerken von Vertragsärzten und -spitälern (bevorzugte Anbieternetzwerke). Letztere sollen die Krankenversicherungen dazu ermutigen, günstige Verträge mit den Leistungserbringern auszuhandeln. Das Ziel dieser Idee ist die Förderung einer leistungsfähigen medizinischen Versorgung, indem die Krankenversicherer ihre Mitglieder nur effizienten Leistungserbringern zuführen, welche die Qualitätsanforderungen erfüllen. Natürlich kann dies nur funktionieren, wenn Informationen über die Versorgungsqualität einfach zu beschaffen sind. Zurzeit fehlt es noch an verlässlichen Qualitätsinformationen. Sowohl von Seiten des Staates wie auch von privaten Organisationen sind intensive Bemühungen im Gange, um den Informationsfluss zu beschleunigen. Veränderungen auf Anbieterseite Auch wenn die Liberalisierung auf dem Anbietermarkt noch hinter dem Versicherungsmarkt herhinkt, so haben doch bereits viele Veränderungen stattgefunden, die zur Förderung des Wettbewerbs beitragen. Gesetzliche Hürden für neue Marktteilnehmer wurden gesenkt, und in den letzten paar Jahren sind viele unabhängige Kliniken zum Markt gestossen. Die Einführung eines neuen Spitalverwaltungssystems, das auf Fallpauschalen basiert, erleichtert das Aushandeln von Spitaldienstleistungen durch die Versicherer und die Spitäler. Um sich an diesen Verhandlungsprozess zu gewöhnen, dürfen Spitäler und Krankenversicherer seit 2005 über etwa 10% der Spitaldienstleistungen verhandeln, und zwar in Bezug auf Volumen, Preis und Qualität. Die übrigen 90% der Spitaldienstleistungen sind noch immer vorgegeben, aber der Staat beabsichtigt, die Spitaldienstleistungen weiter zu liberalisieren. In Zukunft ist vorgesehen, dass Krankenhäuser und Versicherer über 70% der Spitalleistungen miteinander verhandeln können. Erste Bestandesaufnahme nach einem Jahr Erfahrung Das erste erstaunliche Resultat der Reform war ein von den Krankenversicherern begonnener Prämienkrieg. Die Angst, dass viele Kunden den Versicherer wechseln würden, Monatsthema Kasten 1 Zögerliche Verwendung des Handlungsspielraums für selektive Vertragsabschlüsse Der echte Prüfstein für die Reformen liegt in der effizienteren Bereitstellung von Versorgungsdienstleistungen. Dies würde unter anderem dadurch erreicht, dass die Krankenversicherer ihren neu erworbenen Spielraum dazu verwenden, beim Abschluss von Verträgen selektiv vorzugehen. Bisher schienen sie jedoch davon kaum Gebrauch zu machen. Für dieses Verhalten werden vier Gründe geltend gemacht: 1. Der Anreiz, mit Spitälern zu verhandeln, ist nicht sehr stark, sind doch nur gerade 10% aller Spitaldienstleistungen frei verhandelbar. Hinzu kommt, dass die Differenz der Spitalausgaben zwischen den einzelnen Krankenversicherer 50 Euro pro Prämienzahler nicht übersteigen darf. Diese Regel wurde eingeführt, um zu verhindern, dass Versicherer bei hohen oder tiefen Spitalausgaben Risiken eingehen, welche durch temporäre Schwächen des neuen Spitalverwaltungssystems entstehen könnten. 2. Noch immer sind nicht genügend Qualitätsinformationen erhältlich. Ein billiges Angebot könnte auch als Hinweis auf (echte oder erwartete) Qualitätseinbussen gedeutet werden. 3. Die Verhandlungsposition der Krankenversicherer ist nicht stark genug, um vorteilhafte Verträge mit Spitälern auszuhandeln. Spitäler verfügen nicht nur über mehr Informationen in Hinblick auf die Kosten und die Qualität ihrer Dienstleistungen; sie können auch Einfluss auf den Markt ausüben – besonders in Regionen, wo die Spitaldichte geringer ist. 4. Krankenversicherer haben Mühe, ihre Kunden den bevorzugten Leistungserbringern zuzuführen, da Kunden, welche eine Police für ein bevorzugtes Anbieternetzwerk abschliessen, immer noch die Möglichkeit haben, zusätzliche Kosten in Kauf zu nehmen und einen externen Anbieter ausserhalb des Netzwerks zu wählen. Kasten 2 Referenzen – Dekker-Kommission (1987), Der Wille zur Veränderung, Den Haag: DekkerKommission (auf Niederländisch). – Douven R. und E. Schut (2006), Prämienwettbewerb zwischen den Krankenversicherern, ESB, 91, S. 272–275 (auf Niederländisch). – Schut, E. (2006), Wettbewerb im Gesundheitswesen, ein Jahr danach, ESB-Dossier: Markt in Aktion, Dezember 2006, S. 20–24 (auf Niederländisch). hatte weit reichende Auswirkungen auf die Prämienstruktur. Besonders Prämien für Gruppenpolicen wurden unter dem kostendeckenden Preis angeboten. Man schätzt, dass die Krankenversicherer mit ihren GrundDienstleistungspaketen zwischen 375 und 950 Mio. Euro verloren haben.2 Diese Verluste können aber von den meisten Krankenversicherern – insbesondere den grösseren Unternehmen – noch verschmerzt werden, da sie über beträchtliche finanzielle Reserven verfügen. Ein zweites unerwartetes Ergebnis war, dass ca. 20% der niederländischen Bevölkerung den Versicherer wechselten. Ein so reges Wechselverhalten hatte es noch nie gegeben. Durch die Reformen sowie durch einen massiven Medienwirbel um die Prämiendifferenzen war sich die Bevölkerung offensichtlich über die verschiedenen Versicherungsoptionen bewusst geworden. Viele Leute wechselten 2006 von einer Einzel- zu einer Gruppenpolice, von denen es ein breites Angebot gab und die vielfach grosse Prämienrabatte beinhalteten (durchschnittlich ca. 6,5% billiger als Einzelpolicen). Diese Gruppenpolicen waren nicht nur auf Arbeitgeber beschränkt, sondern wurden auch anderen Gruppen angeboten, zu der eine grosse Anzahl potenzieller Versicherungsnehmer gehörten, so zum Beispiel grössere Gewerkschaften, nationale Sportverbände und eine grosse Bankkooperative. Sogar für Interessensgruppen älterer Menschen und von Chronischkranken (z.B. Diabetes oder rheumatische Arthritis) wurden Gruppenpolicen abgeschlossen. Solche Verträge sind möglich, weil die Krankenversicherer durch das Risikoausgleichskonzept für vorhersehbare Auslagen entschädigt werden. Die Reformen riefen auf dem Krankenversicherungsmarkt eine Reihe von Reaktionen hervor. Eine Krankenkasse meldete Verluste auf dem Krankenversicherungssektor an und begann, Arbeitskräfte und Verwaltungskosten abzubauen. Kosten wurden auch über die Risikoselektion gesenkt. Einige Versicherer nützten vermutlich die Mängel am Risikoausgleichssystem aus, indem sie vorteilhafte Gruppenverträge akquirierten. Ein weiteres mögliches Instrument zur Risikoselektion waren Zusatzversicherungen. Jedoch meldeten die Krankenversicherer, dass sie 2006 und 2007 alle in die Zusatzversicherung aufnehmen würden, die dies beantragen. Zudem wurden Fusionen angekündigt, welche in der Zwischenzeit von der niederländischen Wettbewerbsbehörde genehmigt worden sind. Nach diesen Fusionen werden ca. 90% der Bevölkerung bei sechs grossen Versicherungsunternehmen versichert sein, die restlichen 10% bei sieben kleinen, regional-orientierten Krankenversicherern.3 33 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 Gegenwärtig ist es noch zu früh, um in Bezug auf die Leistungsfähigkeit definitive Schlussfolgerungen zu ziehen. Die Reformen sind gerade erst angelaufen, und bessere Informationen über die Qualität der medizinischen Versorgung müssen noch gesammelt werden. Sowohl die Krankenversicherer wie auch Leistungserbringer brauchen Zeit, um sich an die neue Situation zu gewöhnen. Zudem sind noch nicht alle Strategien in die Tat umgesetzt worden, die verstärkt zu selektiven Vertragsabschlüssen und einem Managed-Care-System motivieren sollen (vgl. Kasten 1). Steigende Gesundheitsausgaben Zu Beginn des neuen Jahrtausends wurde das Globalbudget, das wachsende Wartelisten produzierte, suspendiert. Diese Massnahme reduzierte zwar die Wartelisten, führte aber gleichzeitig zu einem Anstieg der Gesundheitsausgaben, was eine grosse Belastung für die niederländischen Reformen darstellt. Die Reformen werden – falls erfolgreich – durch Effizienzsteigerungen den Druck auf die Preise in der Gesundheitsversorgung mildern. In der Tat scheint im Spitalsektor bereits eine Effizienzsteigerung eingetreten zu sein: Die Teuerung bei liberalisierten Spitalleistungen lag um einen Prozentpunkt unter der Teuerungsrate der Gesamtwirtschaft. Erfolgreiche Reformen und steigende Gesundheitsausgaben können Hand in Hand gehen, da diese Kombination ein Anzeichen für mehr Effizienz, Produktion und Qualität der Dienstleistungen im Gesundheitswesen ist. Der Staat wird jedoch eine glaubhafte Erklärung für die steigenden Kosten abgeben müssen, da das Volk dies als Zeichen für das Scheitern der Reformen und die mangelnde Leistungsfähigkeit des Systems auslegen könnte. Schweizer Volkswirtschaft Wirtschaftspolitische Agenda Wirtschaftspolitische Agenda Wirtschaftspolitische Agenda Stand 20. Februar 2007 Dossiers Unternehmens- Start Vernehmlassung Botschaft 05.12.2003 22.06.2005 steuerreform II Erstrat Zweitrat Kommission Plenum Kommission Plenum WAK-S: Beratung SR: Beratung abgeschlossen WAK-N: Beratung NR: Beratung abgeschlossen (26.05.2006) (13.06.2006) 1 Differenzbereinigung abgeschlossen (29.08.2006) abgeschlossen (04.10.2006) Schlussabstimmung in eidg. Räten Informationen im Internet Beiträge in: «Die Volkswirtschaft» Laufende www.parlament.ch, DV 10-2004, S. 3ff. Differenzbereinigung Dokumentation KVG-Revisionspakete www.edi.admin.ch, Themen Vertragsfreiheit (1B)2 19.04.-27.04.2004 26.05.2004 Kostenbeteiligung (1D)3 19.04.-27.04.2004 26.05.2004 SGK-S: Beratung SR: Beratung abgeschlossen abgeschlossen (24.08.2004) (21.09.2004) Spitalfinanzierung (2A)4 12.05.2004 15.09.2004 Subkommission SGK-S: Beratung abgeschlossen (30.08.2005) Managed Care (2B)5 12.05.2004 15.09.2004 SGK-S: Beratung SR: Beratung abgeschlossen abgeschlossen (14.11.2006) (04.12.2006) Pflegefinanzierung (3)6 23.06.2004 16.02.2005 SGK-S: Beratung SR: Beratung abgeschlossen abgeschlossen (22.08.2006) (19.09.2006) DV 07-2004, S. 3 ff. www.parlament.ch, Dokumentation SR: Beratung abgeschlossen (08.03.2006) SGK-N: Beratung abgeschlossen (24.11.2006) IV-Revision 5. IVG-Revision Referendum www.parlament.ch, Dokumentation 24.09.2004 22.06.2005 SGK-N: Beratung NR: Beratung abgeschlossen abgeschlossen (17.02.2006) (22.03.2006) Zusatzfinanzierung 24.09.2004 22.06.2005 SGK-N: Beratung abgeschlossen (26.01.2007) Stromversorgungsgesetz8 01.07.2004 03.12.2004 UREK-N: Beratung abgeschlossen CO2-Abgabe9 20.10.2004 23.03.2005 UREK-N: Beratung NR: Beratung abgeschlossen abgeschlossen (30.05.2006) (20.06.2006) 11. AHV-Revision 02.05.2005 21.12.2005 SGK-N: Laufende Beratung 7 NR: Beratung abgeschlossen (21.09.2005) 06.10.2006 DV 07-2004, S. 3ff. SGK-S: Beratung SR: Beratung abgeschlossen abgeschlossen (30.05.2006) (22.06.2006) Differenzbereinigung abgeschlossen (03.10.2006) DV 10-2005 S. 3ff. UREK-S: Beratung abgeschlossen SR: Beratung abgeschlossen (05.10.2006) Laufende Differenzbereinigung www.parlament.ch, Dokumentation DV 01 + 02-2005, S. 3 ff. UREK-S: Beratung SR: Beratung abgeschlossen abgeschlossen (23.11.2006) (14.12.2006) Laufende Differenzbereinigung www.parlament.ch, Dokumentation DV 07+08-2005, S. 3ff. www.parlament.ch, Dokumentation Agrarpolitik 201110 www.blw.admin.ch, Dossier DV 09-2006, S. 3ff. Vorlage 1 14.09.2005 17.05.2006 WAK-S: Beratung SR: Beratung abgeschlossen abgeschlossen (10.11.2006) (20.12.2006) WAK-N: Beratung abgeschlossen (20.02.2007) Vorlagen 2–6 14.09.2005 17.05.2006 WAK-S: Beratung abgeschlossen (02.02.2007) Patentgesetz-Revision11 Dez. 2001 / 07.06.2004 23.11.2005 RK-N: Beratung NR: Beratung abgeschlossen abgeschlossen (10.11.2006) (20.12.2006) www.ige.ch, Juristische Infos DV 07+08-2006, S. 3ff. FINMAG12 15.10.2003 01.02.2006 WAK-N: Beratung abgeschlossen (23.01.2007) www.efd.admin.ch, Themen DV 03-2005, S. 3ff. Aktienrechts-Revision13 05.12.2005 www.ejpd.admin.ch Themen DV 04-2003, S. 14f. DV 11-2006, S. 28f. Revision THG14 29.11.2006 www.evd.admin.ch, Themen DV 10-2006, S. 48f. DV 06-2006, S. 11f. Systementscheid bei Ehepaarbesteuerung 15.12.2006 www.efd.admin.ch, Aktuell, Laufende Vernehmlassungen Mehrwertsteuer-Reform 15.02.2007 www.efd.admin.ch, Aktuell, Laufende Vernehmlassungen DV 05-2007 (geplant) Quelle: Die Volkswirtschaft / Weitere Quellen: www.parlament.ch; www.bk.admin.ch 34 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 35 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 36 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 Monatsthema Wirtschaftspolitische Agenda Wirtschaftspolitische Agenda Kasten 1 Zögerliche Verwendung des Handlungsspielraums für selektive Vertragsabschlüsse Entscheidungen des Bundesrates (18. Januar bis 20. Februar 2007) 47 Änderungen auf einen Blick • Der Bundesrat hat zum Entwurf betreffend die Mehrwertsteuer-Reform die Vernehmlassung eröffnet. • Die WAK-N hat die Beratungen über FINMAG abgeschlossen. • Die WAK-N hat die Beratungen über die Vorlage 1 der AP 2011 abgeschlossen. • Die WAK-S hat die Beratungen über die Vorlagen 2 bis 6 der AP 2011 abgeschlossen. • Die SGK-N hat die Beratungen über die IV-Revision betreffend Zusatzfinanzierung abgeschlossen. Vollständige Titel der Dossiers 1 Unternehmenssteuerreformgesetz II 2 Bundesgesetz über die Krankenversicherung. Teilrevision. Vertragsfreiheit 3 Bundesgesetz über die Krankenversicherung. Teilrevision. Kostenbeteiligung 4 Bundesgesetz über die Krankenversicherung. Teilrevision. Spitalfinanzierung 5 Bundesgesetz über die Krankenversicherung. Teilrevision. Managed Care 6 Bundesgesetz über die Krankenversicherung. Teilrevision. Pflegefinanzierung 7 5. Revision des Bundesgesetzes über die Invalidenversicherung 8 Stromversorgungsgesetz und Elektrizitätsgesetz. 9 CO2-Gesetz / CO2-Abgabe 10 Agrarpolitik 2011. Weiterentwicklung der Agrarpolitik 11 Bundesgesetz über die Erfindungspatente. Revision 12 Bundesgesetz über die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finanzmarktaufsichtsgesetz; FINMAG) 13 Revision des Aktien- und Rechnungslegungsrechts 14 Revision des Bundesgesetzes über die technischen Handelshemmnisse (THG) Diverse Abkürzungen APK: BR: DV: KVF: NR, N: RK: SGK: SR, S: UREK: WAK: WBK: Aussenpolitische Kommission Bundesrat «Die Volkswirtschaft» Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen Nationalrat Kommission für Rechtsfragen Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit Ständerat Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie Kommission für Wirtschaft und Abgaben Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur 37 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 14.02. Revision des Aktienrechts: Der Vorentwurf wurde insgesamt in der Vernehmlassung gut aufgenommen und der gesetzgeberische Handlungsbedarf bejaht. Allerdings muss die Vorlage im Lichte der Stellungnahmen überarbeitet werden. Kontrovers aufgenommen wurden die Vorschläge für eine Verbesserung der Corporate Governance, namentlich der Ausbau der Aktionärsrechte sowie die Neuregelung der institutionellen Stimmrechtsvertretung. Ein weiterer Kritikpunkt betraf die Haftungsbeschränkung für die Revisionsstelle. 15.02. Mehrwertsteuer-Reform: Der Bundesrat hat die Vernehmlassung zu einer umfassenden Vereinfachung der Mehrwertsteuer (MWST) eröffnet. Die Vorlage umfasst das vollständig überarbeitete MWST-Gesetz und drei Module: Das erste Modul sieht einen einheitlichen Steuersatzes von 6% vor und die Abschaffung von 20 der bestehenden 25 Ausnahmen, das zweite Modul einen Einheitssatz von 6,4% und die Befreiung des Gesundheitswesens von der MWST und das dritte Modul zwei Steuersätze, inkl. Wegfall der Ausnahmen gemäss Modul 1. 26.01. 02.02. Entscheidungen der Kommissionen (18. Januar bis 20. Februar 2007) 23.01. AP 2011: Die WAK-N ist ohne Gegenstimme auf die Botschaft zur Weiterentwicklung der AP 2011 eingetreten und hat die Detailberatung aufgenommen. Bei den Parallelimporten und bei den Verkäsungszulagen ist die Kommission den Beschlüssen des SR gefolgt. 23.01. FINMAG: Die WAK-N hat die Vorberatung der Vorlage mit der Änderung von Bestimmungen im Börsengesetz abgeschlossen. Vor dem Hintergrund der neusten Entwicklungen auf den internationalen Finanzmärkten kam die Kommission zum Schluss, dass die Änderungen bei den Offenlegungsvorschriften im Börsengesetz keinen Aufschub dulden. Sie beantragt dem Rat deshalb, diese Bestimmungen im Rahmen einer separaten Vorlage für dringlich zu erklären. Stimmen beide Räte diesem Vorgehen zu, können die geänderten Vorschriften am Tag der Schlussabstimmung in Kraft treten. In der Gesamtabstimmung wurde das FINMAG mit 21 zu 0 Stimmen bei 3 Enthaltungen und die separate Vorlage zum Börsengesetz mit 19 zu 3 Stimmen bei 2 Enthaltungen angenommen. 26.01. IV-Revision. Zusatzfinanzierung: Eine befristete Erhöhung der MWST soll die IV finanziell wieder ins Lot bringen. Dies beantragt die SGK-N. Vorausgesetzt wird, dass das Volk die 5. IV-Revision 02.02. 20.02. gutheisst. Um die schwer defizitäre und hoch verschuldete IV zu sanieren, hatte der BR einen linearen MWST-Zuschlag von 0,7 Prozentpunkten und eine Erhöhung der Lohnbeiträge von 1,4% auf 1,5% vorgeschlagen. Nach Prüfung zahlreicher Modelle entschied sich die SGK-N nun für eine Lösung ohne Lohnbeiträge. 11. AHV-Revision: Die SGK-N beschloss, die beantragte Erhöhung des Frauenrentenalters nicht losgelöst von Modellen zur Flexibilisierung zu diskutieren. AP 2011. Vorlagen 2-6: An der letzten Sitzung fasste die WAK-S beim BG über das bäuerliche Bodenrecht (Vorlage 2) den Grundsatzentscheid, die Möglichkeit, sich vor dem Risiko einer Erhöhung der Landwirtschaftsbodenpreise zu schützen, beizubehalten (Bekämpfung der übersetzten Preise). Mit 6 zu 5 Stimmen bei 1 Enthaltung beschloss die WAK-S, die Kantone zu befugen, bei einem starken Anstieg der Preise für Grundstücke oder Landwirtschaftsbetriebe in gewissen Regionen eine Preisbeschränkung vorzusehen. Eine Minderheit der Kommission wünschte hier eine gesamtschweizerische Regelung mit einer für alle Kantone geltende Höchstlimite. An der Gesamtabstimmung sprach sich die WAK-S mit 6 Stimmen (ohne Gegenstimme) bei 6 Enthaltungen für die Vorlage 2 aus. Beim Lebensmittelgesetz (Vorlage 5) befasste sich die WAK-S mit den Gebühren für Inspektionen und Kontrollen. Die Kommission sprach sich einstimmig für eine Formulierung aus, welche es ermöglicht, unsere Gesetzgebung an das EU-Recht anzupassen und dabei gleichzeitig weiterhin die verschiedenen kantonalen Praktiken zu gewährleisten. Unternehmenssteuerreform II. Differenzen: Aufgrund der Diskussion und der Argumente in den beiden Rechtsgutachten, die in der letzten Sitzung beraten worden waren, sprach sich die WAK-S für eine Änderung ihres Beschlusses vom Juni 2006 aus. Sie beantragt nun mit 9 zu 4 Stimmen, die Teilbesteuerung des Privatvermögens auf 70% anzuheben (Beschluss SR 60%; Beschluss NR 50%). Die WAK-S beschloss zudem, an einer minimalen Beteiligung von 10% festzuhalten, damit eine Teilbesteuerung gewährt werden kann. AP 2011. Vorlage 1: Die WAK-N will – wie der SR – das Tempo der Agrarreform drosseln und den Agrarkredit um 150 Mio. auf 13,65 Mrd. aufstocken. Mit der Aufnahme von Wettbewerbselementen geht sie auf den BR zu. Dabei verringerte die WAK-N die Summe für die Direktzahlungen zu Gunsten der Gelder für die Förderung von Produktion und Absatz. In der Gesamtabstimmung passierte die revidierte Vorlage mit 14 zu 9 Stimmen. Der Finanzierungsbeschluss ging nur mit 12 zu 10 Stimmen bei 3 Enthaltungen durch. 38 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 Der echte Prüfstein für die Reformen liegt in der effizienteren Bereitstellung von Versorgungsdienstleistungen. Dies würde unter anderem dadurch erreicht, dass die Krankenversicherer ihren neu erworbenen Spielraum dazu verwenden, beim Abschluss von Verträgen selektiv vorzugehen. Bisher schienen sie jedoch davon kaum Gebrauch zu machen. Für dieses Verhalten werden vier Gründe geltend gemacht: 1. Der Anreiz, mit Spitälern zu verhandeln, ist nicht sehr stark, sind doch nur gerade 10% aller Spitaldienstleistungen frei verhandelbar. Hinzu kommt, dass die Differenz der Spitalausgaben zwischen den einzelnen Krankenversicherer 50 Euro pro Prämienzahler nicht übersteigen darf. Diese Regel wurde eingeführt, um zu verhindern, dass Versicherer bei hohen oder tiefen Spitalausgaben Risiken eingehen, welche durch temporäre Schwächen des neuen Spitalverwaltungssystems entstehen könnten. 2. Noch immer sind nicht genügend Qualitätsinformationen erhältlich. Ein billiges Angebot könnte auch als Hinweis auf (echte oder erwartete) Qualitätseinbussen gedeutet werden. 3. Die Verhandlungsposition der Krankenversicherer ist nicht stark genug, um vorteilhafte Verträge mit Spitälern auszuhandeln. Spitäler verfügen nicht nur über mehr Informationen in Hinblick auf die Kosten und die Qualität ihrer Dienstleistungen; sie können auch Einfluss auf den Markt ausüben – besonders in Regionen, wo die Spitaldichte geringer ist. 4. Krankenversicherer haben Mühe, ihre Kunden den bevorzugten Leistungserbringern zuzuführen, da Kunden, welche eine Police für ein bevorzugtes Anbieternetzwerk abschliessen, immer noch die Möglichkeit haben, zusätzliche Kosten in Kauf zu nehmen und einen externen Anbieter ausserhalb des Netzwerks zu wählen. Kasten 2 Referenzen – Dekker-Kommission (1987), Der Wille zur Veränderung, Den Haag: DekkerKommission (auf Niederländisch). – Douven R. und E. Schut (2006), Prämienwettbewerb zwischen den Krankenversicherern, ESB, 91, S. 272–275 (auf Niederländisch). – Schut, E. (2006), Wettbewerb im Gesundheitswesen, ein Jahr danach, ESB-Dossier: Markt in Aktion, Dezember 2006, S. 20–24 (auf Niederländisch). hatte weit reichende Auswirkungen auf die Prämienstruktur. Besonders Prämien für Gruppenpolicen wurden unter dem kostendeckenden Preis angeboten. Man schätzt, dass die Krankenversicherer mit ihren GrundDienstleistungspaketen zwischen 375 und 950 Mio. Euro verloren haben.2 Diese Verluste können aber von den meisten Krankenversicherern – insbesondere den grösseren Unternehmen – noch verschmerzt werden, da sie über beträchtliche finanzielle Reserven verfügen. Ein zweites unerwartetes Ergebnis war, dass ca. 20% der niederländischen Bevölkerung den Versicherer wechselten. Ein so reges Wechselverhalten hatte es noch nie gegeben. Durch die Reformen sowie durch einen massiven Medienwirbel um die Prämiendifferenzen war sich die Bevölkerung offensichtlich über die verschiedenen Versicherungsoptionen bewusst geworden. Viele Leute wechselten 2006 von einer Einzel- zu einer Gruppenpolice, von denen es ein breites Angebot gab und die vielfach grosse Prämienrabatte beinhalteten (durchschnittlich ca. 6,5% billiger als Einzelpolicen). Diese Gruppenpolicen waren nicht nur auf Arbeitgeber beschränkt, sondern wurden auch anderen Gruppen angeboten, zu der eine grosse Anzahl potenzieller Versicherungsnehmer gehörten, so zum Beispiel grössere Gewerkschaften, nationale Sportverbände und eine grosse Bankkooperative. Sogar für Interessensgruppen älterer Menschen und von Chronischkranken (z.B. Diabetes oder rheumatische Arthritis) wurden Gruppenpolicen abgeschlossen. Solche Verträge sind möglich, weil die Krankenversicherer durch das Risikoausgleichskonzept für vorhersehbare Auslagen entschädigt werden. Die Reformen riefen auf dem Krankenversicherungsmarkt eine Reihe von Reaktionen hervor. Eine Krankenkasse meldete Verluste auf dem Krankenversicherungssektor an und begann, Arbeitskräfte und Verwaltungskosten abzubauen. Kosten wurden auch über die Risikoselektion gesenkt. Einige Versicherer nützten vermutlich die Mängel am Risikoausgleichssystem aus, indem sie vorteilhafte Gruppenverträge akquirierten. Ein weiteres mögliches Instrument zur Risikoselektion waren Zusatzversicherungen. Jedoch meldeten die Krankenversicherer, dass sie 2006 und 2007 alle in die Zusatzversicherung aufnehmen würden, die dies beantragen. Zudem wurden Fusionen angekündigt, welche in der Zwischenzeit von der niederländischen Wettbewerbsbehörde genehmigt worden sind. Nach diesen Fusionen werden ca. 90% der Bevölkerung bei sechs grossen Versicherungsunternehmen versichert sein, die restlichen 10% bei sieben kleinen, regional-orientierten Krankenversicherern.3 33 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 Gegenwärtig ist es noch zu früh, um in Bezug auf die Leistungsfähigkeit definitive Schlussfolgerungen zu ziehen. Die Reformen sind gerade erst angelaufen, und bessere Informationen über die Qualität der medizinischen Versorgung müssen noch gesammelt werden. Sowohl die Krankenversicherer wie auch Leistungserbringer brauchen Zeit, um sich an die neue Situation zu gewöhnen. Zudem sind noch nicht alle Strategien in die Tat umgesetzt worden, die verstärkt zu selektiven Vertragsabschlüssen und einem Managed-Care-System motivieren sollen (vgl. Kasten 1). Steigende Gesundheitsausgaben Zu Beginn des neuen Jahrtausends wurde das Globalbudget, das wachsende Wartelisten produzierte, suspendiert. Diese Massnahme reduzierte zwar die Wartelisten, führte aber gleichzeitig zu einem Anstieg der Gesundheitsausgaben, was eine grosse Belastung für die niederländischen Reformen darstellt. Die Reformen werden – falls erfolgreich – durch Effizienzsteigerungen den Druck auf die Preise in der Gesundheitsversorgung mildern. In der Tat scheint im Spitalsektor bereits eine Effizienzsteigerung eingetreten zu sein: Die Teuerung bei liberalisierten Spitalleistungen lag um einen Prozentpunkt unter der Teuerungsrate der Gesamtwirtschaft. Erfolgreiche Reformen und steigende Gesundheitsausgaben können Hand in Hand gehen, da diese Kombination ein Anzeichen für mehr Effizienz, Produktion und Qualität der Dienstleistungen im Gesundheitswesen ist. Der Staat wird jedoch eine glaubhafte Erklärung für die steigenden Kosten abgeben müssen, da das Volk dies als Zeichen für das Scheitern der Reformen und die mangelnde Leistungsfähigkeit des Systems auslegen � könnte. Serie Schweizer Metallindustrie und Maschinenbau im Hoch Die Metallproduzenten und Maschinenbauer gehören zu den wichtigsten Arbeitgebern der Schweiz: Rund 5% der Schweizer Erwerbstätigen sind in der Metallindustrie oder im Maschinenbau beschäftigt. Die Metallbearbeitung und -verarbeitung, aber auch der Maschinenbau spüren seit langem den Druck der Globalisierung und zeigten zu Beginn wenig Dynamik. Dies hat in der Metall- und Maschinenindustrie zu einem Strukturwandel geführt. Viele Betriebe und Betriebsteile wurden an kostengünstige Standorte verlagert. Damit ging eine Spezialisierung auf höherwertige Segmente einher. Innerhalb Rund 65% der Schweizer Maschinen und Metallerzeugnisse gehen in den Export. Die Branche reagiert deshalb besonders sensibel auf internationale Konjunkturschwankungen. Sie konnte denn auch vom konjunkturellen Aufschwung der Weltwirtschaft seit 2004 profitieren. Bild: Keystone dieses sehr heterogenen Industriezweiges haben es zahlreiche Schweizer Unternehmen in ihren Nischen zur Weltmarktführerschaft gebracht und weisen heute ein hohes Wachstumstempo auf. Andreas Steffes Economist, BAK Basel Economics, Basel Schweizer Metall und Maschinen – eine Industrie im Wandel Das Branchenaggregat «Metall- und Maschinenindustrie» umfasst ein weites Tätigkeitsfeld von der Metallerzeugung und -bearbeitung über die Herstellung von Metallerzeugnissen bis zum Maschinenbau (vgl. Kasten 1). An rund 11 400 Betriebsstätten werden in der Schweiz die unterschiedlichsten Produkte vom Baustahl bis zu den kompliziertesten Maschinen hergestellt. Zudem sind die Produzenten von Metall, Metallwaren und Maschinen mit einem Anteil von 4,7% an den gesamten Schweizer Erwerbstätigen einer der wichtigsten Arbeitgeber in der Schweiz: Fast 200 000 Menschen verdienen ihren Lebensunterhalt in dieser Branche. Ungefähr gleich hoch fällt auch der Wertschöpfungsanteil aus, der in der Schweiz von Unternehmen des Branchenaggregats erbracht wird. Die Wertschöpfung von ca. 22 Mrd. Schweizer Franken entspricht einem Anteil an der Wertschöpfung der Gesamtwirtschaft von 4,8% respektive einem Anteil von rund 30% am Schweizer Industriesektor. Sie wird zu je 50% durch die Produktion von Maschinen und Metallen/ Metallwaren erbracht. 39 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 Vor 25 Jahren sah die Welt anders aus: 1980 erbrachten 7,4% der Erwerbstätigen 6,3% der Schweizer Wertschöpfung. Der Rückgang des Anteils auf heute unter 5% zeigt, dass das Branchenaggregat nicht mit dem allgemeinen Schweizer Wachstumstempo Schritt halten konnte. Die Diskrepanz von Wertschöpfungs- Kasten 1 Branchenaggregat «Metall und Maschinen» Zum Branchenaggregat «Metall und Maschinen» gehören nach der Allgemeinen Systematik der Wirtschaftszweige (Noga) des Bundesamtes für Statistik (BFS) von 2002 die Branchen «Metallerzeugung und -bearbeitung» (Noga 27), die «Herstellung von Metallerzeugnissen» (Noga 28) und der «Maschinenbau» (Noga 29). Während die Branche Metallerzeugung und -bearbeitung alle Tätigkeiten beinhaltet, die mit dem Schmelzen und Legieren von Metallen aus Erz, Roheisen oder Schrott zu tun haben, gehört die Weiterverarbeitung, also die Produktion «reiner» Metallerzeugnisse (wie Bauelemente, Behälter und Konstruktionen), zur Noga-Klasse 28. In der Branche Maschinenbau wird die Herstellung von Maschinen erfasst. Nicht hierzu gehören der allgemeine Fahrzeugbau und die Herstellung von Kontrollvorrichtungen, Datenverarbeitungsgeräten und -einrichtungen, Mess- und Prüfvorrichtungen sowie Elektrizitäts- und Schalteinrichtungen. Serie Grafik 1 Schweizer Produkte im Ausland gefragt Anteil der Metall- und Maschinenindustrie an der Bruttowertschöpfung und den Erwerbstätigen der Gesamtwirtschaft Nominale Bruttowertschöpfung Erwerbstätige In % des BIP 8 7 6 5 4 3 2 1 0 1980 2005 Quelle: BFS, BAK Basel Economics / Die Volkswirtschaft Grafik 2 Entwicklung der realen Bruttowertschöpfung der Metall und Maschinenindustrie im Vergleich zur Gesamtwirtschaft (ohne Metall und Maschinen), 1980–2005 Metall & Maschinen Gesamtwirtschaft ohne Metall & Maschinen Index 1980 = 100 170 160 150 140 130 120 110 100 90 19 8 0 19 81 19 82 19 83 19 84 19 85 19 86 19 87 19 88 19 89 19 90 19 91 19 92 19 93 19 94 19 95 19 96 19 97 19 98 19 99 20 00 20 01 20 02 20 03 20 04 20 05 80 Quelle: BFS, BAK Basel Economics / Die Volkswirtschaft und Erwerbstätigenanteil bedeutete 1980 eine Arbeitsproduktivität, die deutlich unter dem Schweizer Durchschnitt lag. Erst Ende der Neunzigerjahre konnte die Arbeitsproduktivität der Schweizer Metall- und Maschinenindustrie dank der starken Redimensionierung und Restrukturierung vieler Betriebe gesteigert werden; heute liegt sie leicht über dem Schweizer Durchschnitt. 40 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 Rund 65% ihres Umsatzes generieren die Unternehmen dieses Branchenaggregates im Export. Zusammen erbringen sie rund 30% der gesamten Schweizer Exporte. Das macht sie nach den chemischen Produkten (36%) zur zweitwichtigsten Exportwarengruppe der Schweiz. Durch ihren hohen Exportanteil reagiert die Metallindustrie besonders sensibel auf internationale Konjunkturschwankungen. In der Folge konnten die Schweizer Produzenten von Metall und Metallerzeugnissen besonders vom konjunkturellen Aufschwung profitieren, der die Weltwirtschaft seit 2004 erfasst hat. Auch Wechselkursbewegungen und die Preisentwicklung für Rohstoffe und Energie bekommen die Unternehmen deutlich zu spüren. Auf der anderen Seite konnten die Unternehmen gerade in der näheren Vergangenheit die Verkaufspreise für ihre Produkte relativ flexibel anpassen, ohne dass dies grosse Auswirkungen bei der verkauften Menge hatte. Hier kommt vielen Schweizer Unternehmen ihre Fokussierung auf erfolgreiche Nischen und höherwertige Produktsegmente – wie z.B. Teile für den Flugzeugbau – zugute. Obwohl heute ein Grossteil der Produkte der Metallindustrie von sehr produktiven, auf den Weltmarkt ausgerichteten Unternehmen hergestellt wird, existieren auch in der Schweiz weiterhin Unternehmen, die im Markt der relativ unproduktiven Massenprodukte tätig sind. Diese Unternehmen sind jedoch hauptsächlich auf dem Schweizer Binnenmarkt – z.B. als Zulieferer für die Bauindustrie – tätig, der weit gehend abgeschottet und aufgrund erheblicher Transportkosten für ausländische Konkurrenten nur bedingt interessant ist. Bei der Konstruktion von Maschinen ist die Exportabhängigkeit sogar noch deutlich höher als in der Metallindustrie. Rund 80% des Umsatzes dieses Industriezweiges werden im Export erwirtschaftet. Dank der wiedererwachten Investitionstätigkeit im Ausland erzielten die Produzenten von Maschinen in den letzten Jahren erhebliche Exportzuwächse – insgesamt über 15% von 2003 bis 2006. Hohe Produktivität… Die Schweizer Metall- und Maschinenunternehmen agieren und konkurrieren auf globalen Märkten. Ihre Produkte werden in die ganze Welt verkauft. Es stellt sich daher die Frage nach der internationalen Konkurrenzfähigkeit: Wie viel Wertschöpfung wird in der Schweiz in einer Arbeitsstunde generiert (vgl. Kasten 2)? Im Metallbereich werden in einer Arbeitsstunde 56,5 Franken Wertschöpfung (2005) erzeugt (Schweizer Wirtschaft insgesamt: 65,3 Serie Grafik 3a Anteil der Bruttowertschöpfung von Metall und Maschinen an der jeweiligen Gesamtwirtschaft in den Schweizer MS-Regionen, 2005 Nominale Bruttowertschöpfung, in % < = 0.6 < = 1.9 < = 3.2 < = 5.3 MS = Mobilité spatiale < = 13.1 Quelle: BAK Basel Economics / Die Volkswirtschaft Grafik 3b Verteilung der nominalen Bruttowertschöpfung der Metall- und Maschinenindustrie in den Schweizer MS-Regionen, 2005 Nom. Bruttowertschöpfung in Mio. CHF 542,60 150,00 25,00 Franken). Obwohl noch zum Teil verhältnismässig unproduktive Massenprodukte für den relativ abgeschotteten Heimatmarkt hergestellt werden, konnte sich die internationale Konkurrenzfähigkeit der Branche dank der deutlichen Steigerung des Spezialisierungsgrades erheblich erhöhen. Demgegenüber erzeugt eine Arbeitsstunde im Maschinenbau 68,5 Franken Wertschöpfung. Da die Branche stärker vom Export abhängt als die Metallindustrie, steht sie unter einem noch höheren Kosten- und Produktivitätsdruck. Dank einer ausgeprägteren Automatisierung seit den Neunzigerjahren konnten die Maschinenbauer eine deutlich stärkere Steigerung ihrer Stundenproduktivität erreichen als die Metallindustrie. Betrachtet man das Aggregat beider Industriebereiche zusammen, liegt die Stundenproduktivität im Schweizer Durchschnitt. Vorteilhafter präsentiert sich die Produktivität im internationalen Branchenvergleich: Die Schweizer Metall- und Maschinenindustrie weist hier die höchste Stundenproduktivität auf. Am markantesten zeigt sich der Unterschied im Maschinenbau: Die Schweizer Stundenproduktivität ist rund 20% höher als im Durchschnitt von Westeuropa. Dank der seit den Neunzigerjahren gestiegenen Nachfrage nach teuren, massgeschneiderten Spezialmaschinen und der zunehmenden modularen Bauweise konnte eine Konzentration auf höherwertige Produktlinien erfolgen und die Massenfertigung in den Fernen Osten und nach Osteuropa verlagert werden. …und dennoch schwaches Wachstum MS = Mobilité spatiale Quelle: BAK Basel Economics / Die Volkswirtschaft Kasten 2 Arbeits- und Stundenproduktivität Aufgrund der national unterschiedlichen Reglementierung der Arbeitsmärkte unterscheidet sich auch die durchschnittlich geleistete Anzahl Arbeitstunden von Land zu Land wie auch zwischen den unterschiedlichen Branchen. Während im Vergleich von verschiedenen Branchen innerhalb eines Landes die Produktivität eines einzelnen Arbeitnehmers (Arbeitsproduktivität) durchaus aussagekräftig ist, ist es im internationalen Vergleich wichtig, die Produktivität einer geleisteten Arbeitsstunde (Stundenproduktivität) zu vergleichen. 41 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 Dennoch erzielte die Schweizer Metallund Maschinenindustrie im langfristigen, internationalen Vergleich nur eine unterdurchschnittliche Wertschöpfungszunahme. Die schon im Vergleich der Schweizer Branchen identifizierte Wachstumsschwäche offenbart sich auch im Vergleich mit der internationalen Metall- und Maschinenindustrie. Die klassischen Schwergewichte dieses Industriezweiges in Skandinavien, Deutschland, Österreich und Italien konnten während der letzten 25 Jahre ein markant höheres Wachstum erzielen. Da in diesen Ländern der Anteil dieses Industriezweigs an der Gesamtwirtschaft zudem um einiges grösser ist als der in der Schweiz, konnte die Industrie auch einen höheren Wachstumsbeitrag an das nationale Bruttoinlandsprodukt beisteuern. Nur im Vereinigten Königreich erzielten Metall und Maschinen über den Zeitraum 1980–2005 ein schlechteres Wachstum als in der Schweiz. Auf den ersten Blick erscheinen somit Maschinenbau und Metallindustrie in der Schweiz als eher reifes Technologiegebiet mit unter- Serie Grafik 4 Produktion von Low- bis Hightech Entwicklung der Umsätze der Schweizer Metall- und Maschinenindustrie Metalle Metallwaren Maschinen Index 1. Quartal 1996 = 100 140 130 120 110 100 06 1/ 20 05 20 20 1/ 1/ 1/ 04 03 20 02 20 1/ 01 20 1/ 00 20 1/ 9 1/ 19 9 8 19 97 19 9 1/ 1/ 1/ 19 9 6 90 Quelle: BFS, BAK Basel Economics / Die Volkswirtschaft Grafik 5 Wachstumsbeitrag der Metall- und Maschinenindustrie an die Gesamtwirtschaft pro Jahr, 1980–2005 Wachstum Bruttowertschöpfung «Metall und Maschinen» real, 1980–2005 p.a. 5% Finnland 4% USA Schweden 3% Österreich Spanien Frankreich 2% Italien 1% Deutschland Westeuropa (17) Schweiz Wachstumsbeitrag 1980–2005 3% 2% 1% 0,5% 0% Vereinigtes Königreich –1% 2% 3% 4% 5% 6% 7% Anteil Metall und Maschinen am BIP, nominal, 2005 Quelle: BAK Basel Economics / Die Volkswirtschaft durchschnittlichem Wachstum. Jedoch fanden seit Ende der Neunzigerjahre auch die Hersteller von Metallen und Maschinen auf einen höheren Wachstumspfad. Zudem sind die Wachstumsaussichten für die nächsten Jahre wieder etwas besser Dies hat nur zum Teil zyklische Gründe. 42 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 Die Metall- und Maschinenindustrie hat in den letzten 10 Jahren einen tief greifenden Strukturwandel erlebt: Im Bereich der Metallerzeugung hat sich die Zahl der Betriebsstätten seit der Betriebszählung 1995 um nahezu 20% reduziert. Gleichzeitig verringerte sich die Zahl der Beschäftigten dieser Branche um 13,5%. Diese Entwicklung resultierte in einer Vergrösserung der Betriebe auf durchschnittlich 52 Beschäftigte – eine Betriebsvergrösserung um 7% in 15 Jahren! Heute arbeiten mehr als 50% der Beschäftigten in der Metallerzeugung in einem Grossbetrieb. Ganz anders haben sich die weiteren zwei Branchen des Aggregats entwickelt. Zwar reduzierte sich auch in der Metallverarbeitung und Maschinenbau die Zahl der Betriebsstätten um 0,8% respektive 11,3%. Jedoch wurden deutlich stärkere Rationalisierungsmassnahmen getroffen und einfache Produktionslinien im Bereich der Massenfertigung an Standorte mit geringen Kostenstrukturen verlegt. Dadurch reduzierte sich die Zahl der Beschäftigten jeweils weitaus stärker (8% resp. 12,3%) als die Betriebszahl, was letztendlich in diesen Branchen zu einer Verkleinerung der Betriebe auf durchschnittlich 11 bzw. 28 Beschäftigte je Betriebsstätte (Verringerung um 7,3% resp. 1%) führte. Die Reduzierung der Zahl der Arbeitsplätze führte in vielen Schweizer Grossbetrieben zu schlankeren Produktionsstrukturen. Zusammen mit der technologisch oft herausragenden Produktpalette ebnete dies den Weg für eine Industrie, die in vielen Bereichen zu den Weltmarktführern gehört. Aber auch unter den kleineren Unternehmen finden sich dank der erfolgreichen Besetzung wichtiger Produktnischen Unternehmen von Weltrang. Dies zeigt sich auch innerhalb der Exporte. Die Warengruppe der Industriemaschinen, die von zahlreichen Grossunternehmen hergestellt werden, konnte ihren Exportanteil innerhalb der Maschinenexporte markant steigern. Massengefertigte Standardwaren wie Haushaltsgeräte haben hingegen an Bedeutung verloren. Regionale Zentren bestimmen die Branchenentwicklung Grosse Unternehmen der Metall- und Maschinenbranchen finden sich in nahezu allen Kantonen. Die Verteilung der Industrie auf die Regionen der Schweiz ist jedoch von deutlichen regionalen Mustern gekennzeichnet. Dabei lässt sich eine räumliche Konzentration auf unterschiedliche Pole feststellen: Einige Regionen haben den Wandel von der Schwerzur Hightech-Industrie weitaus erfolgreicher Serie Grafik 6a gen und das übrige Mittelland – leiden darunter, dass die Metall- und Maschinenindustrie, die einen überdurchschnittlichen Anteil ihrer Wirtschaft ausmacht, nur eine schwache Wachstumsdynamik erreicht. Nominale Stundenproduktivität in der Metallindustrie und der Gesamtwirtschaft, 2005 Metall Gesamtwirtschaft Nominale Stundenproduktivität, in CHF 80 Deutlich spürbarer Globalisierungsdruck... 70 60 50 40 30 20 10 17 ) A Ve r ei ni gt W es es te ur op a( US en Sc hw ed nn la nd n ie Kö Fi gr ni te r Ös Sp an ch ei ich re n ie al It ich re nk Fr a an hl sc De ut Sc hw ei z d 0 Quelle: BAK Basel Economics / Die Volkswirtschaft Grafik 6b Nominale Stundenproduktivität im Maschinenbau und in der Gesamtwirtschaft, 2005 Maschinenbau Gesamtwirtschaft ...und doch intakte Chancen Nominale Stundenproduktivität, in CHF 80 70 60 50 40 30 20 10 17 ) A W es te ur op a( US en d la n nn Fi n ie Sc hw ed sK te Ve r ei ni g Sp ig ön te r Ös an ch re i ch re i n lie It a ich re nk Fr a De ut sc hl a z nd 0 Sc hw ei Aktuell sehen sich die Unternehmen der Metall- und Maschinenindustrie einigen Herausforderungen gegenüber. Im Fernen Osten und in Osteuropa weist der Industriezweig – wie die gesamte Wirtschaft – eine deutlich höhere Wachstumsdynamik auf. Um im Wettbewerb mit diesen kostengünstigeren Standorten die internationale Weltmarktposition zu halten bzw. auszubauen, müssen sich die Schweizer Unternehmen durch Innovation und hohe Qualität profilieren. Die zunehmende Komplexität der Produkte, aber auch die zunehmende Forschungsintensität führen jedoch bereits heute zu einem spürbaren Mangel an Ingenieuren und Naturwissenschaftern. Die aufstrebenden, bevölkerungsreichen BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien und China) erreichen bei diesen Ausbildungsabschlüssen hingegen Zuwachsraten, die in der Schweiz aktuell ausserhalb der Möglichkeiten liegen. Quelle: BAK Basel Economics / Die Volkswirtschaft Dennoch ist der Industriezweig dank des bereits vollzogenen Strukturwandels und neuen eingesetzten Technologien international konkurrenzfähig. Und die Schweizer Metall- und Maschinenindustrie weist zukünftig noch einiges an Potenzial auf. Die Marktchancen sind intakt: Zwar hat China in letzter Zeit die Kapazitäten in der Stahlherstellung deutlich erhöhen können und wird so zur Exportnation für Metalle und Metallwaren. Die Weltnachfrage nach Qualitätsmetallen und -metallwaren wird aber weiterhin deutlich zunehmen. Hinzu kommt ein steigender Bedarf an Öl und Gas. Die Produzenten von Maschinen zur Erzeugung und Nutzung von Energie (Turbinen, Pumpen, Lager, Getriebe etc.) – eine Kernkompetenz des Schweizer Maschinenbaus – werden dadurch deutliche Wachstumsimpulse erhalten. Kasten 3 und schneller vollzogen als andere. Vor allem in den Kantonen Zürich/Aargau, im Rheintal, im Tessin/Wallis und in der Zentralschweiz (LU, OW, NW, SZ, ZG, UR), die einen hohen Anteil an Metall- und Maschinenindustrie aufweisen, herrscht eine Dynamik, die auch im internationalen Vergleich Spitzenplätze garantiert. Andere Regionen – wie der Jurabo- 43 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 Quellen – BAK Basel Economics (2006): CH-PLUS – Analysen und Prognosen für die Schweizer Wirtschaft, Basel. – BAK Basel Economics (2006): International Benchmarking Report 2006, Basel. – Bundesamt für Statistik (2002): Noga, Amtliche Systematik der Wirtschaftssystematik, Neuenburg. Spotlight Voranschläge 2007 von Bund, Kantonen und Gemeinden Die Voranschläge von Bund, Kantonen und Gemeinden für das Jahr 2007 zeigen insgesamt ein Defizit von 350 Mio. Franken. Dies entspricht einer markanten Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr. Der Bund veranschlagt für 2007 gemäss Finanzstatistik ein Defizit von 102 Mio. Franken; das budgetierte Defizit der Kantone beträgt 850 Mio. Franken. Die Gemeinden rechnen gar mit einem leichten Überschuss von 600 Mio. Franken. Die Bruttoschuld der öffentlichen Hand dürfte im Jahr 2007 227 Mrd. Franken oder 46,7% des Bruttoinlandprodukts (BIP) erreichen. Durch die konjunkturelle Erholung sowie der Tatsache, dass die Kantone die überschüssigen Goldreserven der Schweizerischen Nationalbank grösstenteils für den Schuldenabbau verwendet haben, wird sich die Bruttoverschuldung der öffentlichen Haushalte 2007 stabilisieren. Bild: Keystone Voranschläge 2007 der öffentlichen Haushalte inkl. Sozialversicherungen Gemäss Tabelle 1 budgetieren der Bund, die Kantone und die Gemeinden konsolidiert ein Defizit von knapp 350 Mio. Franken. Finanzierungsfehlbeträge erwarten erneut der Bund mit 102 Mio. Franken1 und die Kantone mit 850 Mio. Franken. Die Gemeinden rechnen hingegen mit einem Überschuss von 600 Mio. Franken. Bei Bund und Kantonen reduzieren sich die Finanzierungsfehlbeträge um 1,6 bzw. 0,9 Mrd. Franken; bei den Gemeinden erhöhte sich der Überschuss um 100 Mio. Franken (vgl. Grafik 1). 1 Die Differenz im Vergleich zum Budgetergebnis der Finanzrechnung des Bundes (904 Mio. Fr. gemäss Beschluss der eidg. Räte vom Dezember 2006) ist darauf zurückzuführen, dass in der Finanzstatistik sowohl der Fonds für Eisenbahngrossprojekte (Saldo: –943 Mio. Fr.) wie auch der ETH-Bereich (Saldo: –63 Mio. Fr.) bei den Ausgaben und Einnahmen des Bundes mitberücksichtigt werden. 2 Im Einklang mit den Sektorgliederungskriterien der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (ESVG 95) werden in der Finanzstatistik beim Sektor der Sozialversicherungen die Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV), die Invalidenversicherung (IV), die Erwerbsersatzordnung (EO) und die Arbeitslosenversicherung (ALV) berücksichtigt. 3 Dies entspricht einem geschätzten nominellen Wirtschaftswachstum von 2,6% gegenüber dem Vorjahr. Eva May Sektion Finanzausgleich und Statistik, Eidg. Finanzverwaltung (EFV), Bern 44 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 Zwecks internationaler Vergleichbarkeit ist dem konsolidierten Gesamthaushalt von Bund, Kantonen und Gemeinden noch der Saldo aus konsolidierten Einnahmen und Ausgaben der Sozialversicherungen hinzuzufügen. Für das Jahr 2007 budgetieren die Sozialversicherungen2 insgesamt ein Defizit von 2,0 Mrd. Franken. Damit erhöht sich das Finanzierungsdefizit der öffentlichen Verwaltung (inkl. Sozialversicherungen) im Jahr 2007 auf 2,3 Mrd. Franken. Bezogen auf das prognostizierte nominelle Bruttoinlandprodukt (BIP) von rund 486 Mrd. Franken3 ergibt dies gemäss Finanzstatistik eine Defizitquote für die Schweiz (inkl. Sozialversicherungen) von 0,5%. Durch die konjunkturelle Erholung sowie der Tatsache, dass die Kantone die überschüssigen Goldreserven der Schweizerischen Nationalbank grösstenteils für den Schuldenabbau verwendet haben, wird sich die Bruttoverschuldung der öffentlichen Haushalte stabilisieren. Sie dürfte Ende 2007 schätzungsweise 227 Mrd. Franken betragen, was 46,7% des BIP entspricht. Die Hälfte dieser Summe wird vom Bund geschuldet. Der Rest entfällt zu 2/3 auf die Kantone und zu 1/3 auf die Spotlight Tabelle 1 Rechnungen und Voranschläge von Bund, Kantonen und Gemeinden, 2002–2007 Jahre Ausgaben in Mio. Franken Veränderung in % gegenüber Vorjahr Einnahmen in Mio. Franken Veränderung in % gegenüber Vorjahr Überschuss in Mio. Franken Bunda Rechnung Budget 2002 51 927 1.5 51 431 4.0 - 496 2003 51 284 -1.2 47 511 -7.6 - 3 773 - 3 711 2004 52 656 2.7 48 945 3.0 2005b 52 607 -0.1 52 984 8.3 378 2006 54 112 2.9 52 444 -1.0 - 1 668 2007 56 314 4.1 56 212 7.2 - 102 2002 66 591 4.2 66 290 1.7 –301 Kantonec Rechnung Budget 2003 67 946 2.0 65 731 –0.8 –2 215 2004 68 893 1.4 67 913 3.3 –980 2005 b 70 237 2.0 70 581 3.9 344 2006 70 100 –0.2 68 400 –3.1 –1 700 2007 71 200 1.6 70 350 2.9 –850 2002 42 498 1.9 43 651 1.4 1 153 2003 44 131 3.8 44 123 1.1 –8 2004 44 330 0.5 44 866 1.7 536 Gemeindenc Rechnung Budgete 2005d 45 100 1.7 46 100 2.8 1 000 2006 45 300 0.4 45 800 –0.7 500 2007 46 500 2.6 47 100 2.8 600 134 611 2.8 357 Bund, Kantone und Gemeinden (ohne Doppelzählungen) Rechnung Budget 2002 e 134 254 3.3 2003 135 811 1.2 129 814 –3.6 –5 997 2004 138 378 1.9 134 224 3.4 –4 154 2005b 140 125 1.3 141 847 5.7 1 721 2006 141 196 0.8 138 328 –2.5 –2 868 2007 145 698 3.2 145 346 5.1 –352 a Inkl. Fonds für Eisenbahngrossprojekte und ETH-Bereich. b Rechnungsergebnis 2005 ohne Berücksichtigung der Einnahmen aus den überschüssigen Goldreserven der SNB. c Statistische Gesamtrechnung; nach Ausschaltung der buchmässigen Vorgänge. d Gemeinden: provisorische Zahlen. e Gemeinden: Schätzungen. Quelle: EFV / Die Volkswirtschaft Grafik 1 Rechnungsabschlüsse von Bund, Kantonen und Gemeinden, 1981–2007 In Mrd. Franken 10 5 0 –5 –10 –15 2007b 2005a 2006b 2003 2004 2001 2002 1999 2000 1997 1998 1996 1994 1995 1993 1991 1992 1989 1990 1987 1988 1986 1985 1983 a Schätzung. b Budget. 1984 1981 1982 –20 Quelle: EFV / Die Volkswirtschaft 45 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 Gemeinden (vgl. Grafik 2). Damit liegt die Schweiz unter dem Maastricht-Kriterium der EU, wonach die öffentliche Verschuldung 60% des BIP nicht überschreiten darf. Seit 1990 (29,9%) hat sich die Bruttoverschuldungsquote der Schweiz allerdings um 20%-Punkte des BIP erhöht. In jüngster Zeit konnte der Trend aus oben genannten Gründen jedoch gebrochen werden. Die Bruttoverschuldungsquote ist seit 2005 rückläufig (2006: 49,9%). Voranschlag 2007 des Bundes Der von den eidg. Räten in der Wintersession (Dezember 2006) verabschiedete Voranschlag 2007 sieht bei Ausgaben von 55 107 Mio. Franken Einnahmen von 56 011 Mio. Franken vor. Inklusive den ebenfalls vom Parlament verabschiedeten resp. budgetierten Defiziten des Fonds für Eisenbahngrossprojekte und des ETH-Bereichs (vgl. Fussnote 1) erhöhen sich die Ausgaben auf 56 314 Mio. und die Einnahmen auf 56 212 Mio. Franken. Gemäss Finanzstatistik weist der Bund damit ein konsolidiertes Defizit von 102 Mio. Franken aus (vgl. Tabelle 1). Als Folge der verbesserten Wirtschaftsperspektiven sind die Einnahmenschätzungen gegenüber früheren Annahmen nach oben korrigiert worden. Verglichen mit dem Voranschlag 2006 wachsen die Einnahmen um 7,2%. Sie nehmen deutlich stärker als das geschätzte nominelle BIP-Wachstum zu. Im Vergleich zum Voranschlag 2006 wird bei der direkten Bundessteuer (+1,4 Mrd. Fr.) und der Mehrwertsteuer (+1,2 Mrd. Fr.) mit beträchtlichen Mehreinnahmen gerechnet. Ebenso dürften die Stempelabgaben im Zuge der Konjunkturerholung und der damit verbundenen Entwicklung der Börsenmärkte gegenüber dem Vorjahr mehr einbringen. Mehr oder weniger unverändert zeigen sich die Einnahmenschätzungen für die Verrechnungssteuer, die Mineralölsteuern, die Verkehrsabgaben sowie die Einfuhrzölle. Mindereinnahmen weist bei den fiskalischen Einnahmen namentlich die Tabaksteuer (–114 Mio. Fr.) auf. Die markante Steuererhöhung vom Oktober 2004 brachte bisher nicht die budgetierten Mehreinnahmen. Die wichtigste Einnahmenquelle des Bundes bleibt mit mehr als einem Drittel die Mehrwertsteuer (19,7 Mrd. Fr.). Die im Jahr 2007 veranschlagten konsolidierten Ausgaben des Bundes liegen bei 56,3 Mrd. Franken und somit um 4,1% über dem Vorjahresbudget. Zu berücksichtigen ist, dass das Ausgabenwachstum ohne die hauhaltsneutrale, NRM-bedingte Aufblähung und ohne die für den Bund nicht steuerbaren Durchlaufposten unter der geschätzten Entwicklung des BIP liegen würde. Das grösste Spotlight Grafik 2 Schulden von Bund, Kantonen und Gemeinden, 1981–2007 Bund Kantone Gemeinden In Mrd. Franken 250 200 150 100 50 a Schätzung. b Budget. 2007b 2005a 2006b 2004 2003 2001 2002 1999 2000 1997 1998 1996 1994 1995 1993 1991 1992 1990 1989 1987 1988 1986 1985 1983 1984 1981 1982 0 Quelle: EFV / Die Volkswirtschaft nominelle Wachstum verzeichnet der Bereich Finanzen und Steuern (+931 Mio. Fr.). Dieser ist mit 16,7% (oder 9,7 Mrd. Fr.) der zweitgrösste Bundesaufgabenbereich. Gründe für den Anstieg sind die höheren Anteile Dritter (Kantone und Sozialversicherungen) an Bundeseinnahmen. Ebenso soll mehr für das Aufgabengebiet Bildung und Forschung (+522 Mio. Fr.)4 ausgegeben werden. Dies entspricht dem Willen der eidg. Räte, die wegen der wachstumsfördernden Wirkung von Bildungsausgaben eine Priorisierung in diesem Bereich verlangt hatten. Die soziale Wohlfahrt ist mit 17,3 Mrd. Franken (+714 Mio. Fr.) nach wie vor die bedeutendste Bundesaufgabe. Ihr Anteil an den Gesamtausgaben liegt bei 31,5%. Im Vergleich zum Vorjahresbudget nehmen die Verkehrsausgaben um 152 Mio. Franken ab, bleiben aber mit 8,2 Mrd. Franken (13,6% der Gesamtausgaben) das drittgrösste Aufgabengebiet des Bundes.5 Alle anderen Aufgabengebiete wurden in der Grössenordnung des Vorjahresbudgets budgetiert. 4 Die Differenz zum Voranschlag des Bundes ist durch die zusätzlichen Ausgaben im ETH-Bereich (+513 Mio. Fr.) erklärt. 5 Die Differenz zum Voranschlag des Bundes erklärt sich durch die zusätzlichen Ausgaben des Fonds für Eisenbahngrossprojekte (+694 Mio. Fr.). 6 Die Budgetzahlen basieren auf den definitiven Parlamentsbeschlüssen der einzelnen Kantone. Diese wurden in Zusammenarbeit mit der Fachgruppe für kantonale Finanzfragen (FkF) erhoben und uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt. 7 Die Gemeindeschätzung stützt sich auf die provisorischen Budgetzahlen von 37 Städten und Kantonshauptorten. Voranschläge 2007 der Kantone Für das Jahr 2007 budgetieren die Kantone6 Ausgaben im Betrag von 71,2 Mrd. Franken. Gegenüber dem Voranschlag 2006 entspricht dies einem Zuwachs von 1,6%. Die Kantonseinnahmen werden mit 70,4 Mrd. Franken und somit um 2,9% höher veranschlagt als im Vorjahr. Da die Einnahmen deutlich schneller als die Ausgaben wachsen, ist der 46 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 Finanzierungsfehlbetrag gegenüber dem Vorjahresbudget um rund 1 Mrd. Franken tiefer; er erreicht 850 Mio. Franken (vgl. Tabelle 1). Bei den Einnahmen aus den direkten Steuern, die fast die Hälfte des Ertrages der Laufenden Rechnung darstellen, wird gegenüber dem Vorjahr ein Zuwachs von 5,0% erwartet. Bei den Ausgaben ist es die Rubrik Beiträge und Entschädigungen (+5,1%), welche die höchste Zuwachsrate aufweist. Der Rückgang des Personalaufwandes (–2,1%) und des Sachaufwandes (–1,7%) fällt relativ hoch aus. Dies ist durch die Verselbtständigung von Spitälern sowie anderen Einheiten zu erklären und widerspiegelt sich zudem in der Zunahme der Beiträge. Der Rückgang bei den Passivzinsen (–8,1%) ist auf das tiefe Zinsniveau und den erfolgten Schuldenabbau durch die Ausschüttung der überschüssigen Goldreserven der Nationalbank zurückzuführen. Die Investitionen in Sachgütern, die anteilsmässig mehr als zwei Drittel der Investitionsausgaben ausmachen, nehmen ab (–2,8%). Die Beiträge an Investitionen Dritter nehmen um 11,7% zu. Insgesamt wächst das Investitionsvolumen gegenüber 2006 um 1,4%. Fünfzehn Kantone budgetieren einen positiven Saldo der laufenden Rechnung (2006: 12 Kantone). Mit den Abschreibungen auf dem Verwaltungsvermögen im Betrag von 3,8 Mrd. Franken ergibt sich eine Selbstfinanzierung von 3,2 Mrd. Franken. Der Selbstfinanzierungsgrad steigt gegenüber 2006 von 54,2 auf 79,4% und erreicht damit praktisch den gewünschten Wert von 80%. Einen Selbstfinanzierungsgrad von mehr als 100% erreichen acht Kantone. Die einzelnen Rechnungsabschlüsse 2005 sowie deren Voranschläge 2006 und 2007 sind in Tabelle 2 dargestellt. Voranschläge 2007 der Gemeinden Gestützt auf die Budgetzahlen der Stadtgemeinden und Kantone wird der Einnahmenüberschuss der Gemeinden7 im Jahr 2007 auf insgesamt 600 Mio. Franken geschätzt (Ausgaben von 46,5 Mrd. Fr. und Einnahmen von 47,1 Mrd. Fr.). Für das Jahr 2007 weist die Mehrheit der Städte und Kantonshauptorte in ihren Budgets Ausgabenüberschüsse aus. Positive Abschlüsse erwarten 14 der 37 erhobenen Budgets. Die laufenden Rechnungen der untersuchten Gemeinden lassen für 2007 ein Ausgabenwachstum von 3,1% und ein Einnahmenwachstum von 4,0% erwarten. Dadurch ist mit einer leichten Verbesserung der Voranschläge gegenüber dem Vorjahr zu rechnen. Der durchschnittliche Selbstfinanzierungsgrad steigt gegenüber 2006 von 56,0 auf knapp 59,0%. Investitionsseitig rechnen die Gemein- Spotlight Tabelle 2 Rechnungsabschlüsse 2005 sowie Voranschläge 2006 und 2007 gemäss kantonalen Staatsrechnungen (von den Kantonen veröffentlichte Ergebnisse, ohne Investitionsrechnungen und interne Verrechnungen; in Mio. Franken) Kantone Aufwand Ertrag Saldo R 2005 B 2006 B 2007 R 2005 B 2006 B 2007 R 2005 B 2006 B 2007 10 434.4 10 573.4 10 068.1 10 161.2 10 171.9 9 780.7 –273.2 –401.5 –287.4 Bern 8 428.8 8 378.2 8 695.0 8 535.5 8 448.2 8 719.6 106.8 70.0 24.6 Luzern 0.6 Zürich 3 026.6 3 027.3 3 117.9 3 116.0 3 028.6 3 118.5 89.5 1.2 Uri 309.4 280.2 302.5 305.8 297.0 309.5 –3.7 16.9 7.1 Schwyz 838.9 875.7 895.8 783.0 809.4 863.5 –55.9 –66.3 –32.3 Obwalden 250.3 233.2 238.7 236.2 233.1 238.8 –14.1 –0.1 0.1 Nidwalden 262.6 266.1 273.7 270.8 268.1 275.6 8.2 1.9 2.0 Glarus 387.9 398.8 389.9 385.3 399.1 391.1 –2.6 0.2 1.2 Zug 954.8 1 036.6 1 135.6 1 001.0 1 039.7 1 142.5 46.2 3.1 6.9 Freiburg 2 422.2 2 468.1 2 590.0 2 575.3 2 468.7 2 591.0 153.1 0.6 0.9 Solothurn 1 480.5 1 555.6 1 624.5 1 568.5 1 572.7 1 645.5 88.0 17.1 21.0 Basel-Stadt 3 886.2 3 845.3 3 757.9 3 911.2 3 795.7 3 818.6 25.1 –49.6 60.7 Basel-Landschaft 3 055.8 2 522.5 2 604.4 2 715.4 2 502.0 2 597.8 –340.4 –20.5 –6.6 Schaffhausen 530.9 535.5 552.9 544.4 539.7 557.1 13.4 4.2 4.2 Appenzell A.Rh. 324.3 333.9 342.0 329.5 327.6 341.7 5.3 –6.3 –0.3 Appenzell I.Rh. 110.1 113.9 118.1 110.2 113.4 116.2 0.0 –0.4 –1.9 3 203.2 3 224.0 3 402.0 3 299.6 3 200.2 3 398.4 96.4 –23.8 –3.5 38.6 St. Gallen Graubünden 1 971.7 1 917.0 2 041.8 2 052.4 1 962.6 2 080.5 80.7 45.6 Aargau 3 412.7 3 480.6 3 667.5 3 443.5 3 495.1 3 673.3 30.8 14.6 5.8 Thurgau 1 316.5 1 331.7 1 358.3 1 308.5 1 321.9 1 348.6 –8.0 –9.8 –9.7 Tessin 2 695.9 2 661.8 2 726.0 2 472.3 2 468.4 2 556.0 –223.5 –193.5 –170.0 Waadt 6 329.3 6 338.5 6 623.1 6 375.6 6 279.1 6 633.9 46.3 –59.4 10.8 Wallis 2 189.0 2 146.7 2 252.1 2 243.4 2 157.9 2 279.4 54.5 11.3 27.3 Neuenburg 1 700.8 1 725.2 1 745.1 1 622.1 1 680.2 1 701.9 –78.7 –45.0 –43.2 Genf 7 581.5 6 470.5 6 783.7 6 608.4 6 178.2 6 592.6 –973.1 –292.3 –191.1 Jura 683.5 687.6 703.8 672.6 676.1 698.3 –10.9 –11.5 –5.5 R Rechnung. B Budget. Quelle: EFV; FkF / Die Volkswirtschaft den mit einem starken Anstieg der Ausgaben und einer Zunahme bei den Einnahmen; die Nettoinvestitionen erhöhen sich um 9,6%. Ausblick Aufgrund der verbesserten Konjunkturlage kann für 2006 mit einem Überschuss der öffentlichen Haushalte und Sozialversicherungen gerechnet werden und stellt gegenüber den Budgetzahlen eine deutliche Verbesserung dar. Gleichwohl besteht immer noch ein dringender Bedarf, strukturelle Defizite zu beseitigen und die Stabilisierung der nominellen Bruttoschulden herbeizuführen. Im Rechnungsjahr 2006 des Bundes resultiert gemäss Finanzstatistik anstelle des budgetierten Defizits von 1,7 Mrd. Franken ein Überschuss von 1,4 Mrd. Franken. Der Grund für diese positive Entwicklung liegt sowohl bei der starken Entwicklung der Fiskaleinnahmen als auch in der konsequenten Ausgabendisziplin. In diesen Zahlen nicht enthalten sind ausserordentliche Einnahmen von 3,2 Mrd. Franken aus dem Verkauf von Swisscom-Ak- 47 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 tien, welche für den Schuldenabbau verwendet werden. Die verfügbaren Kantonsdaten 2006 zeigen ein ähnliches Bild wie beim Bund: Statt eines budgetierten Defizits von 1,7 Mrd. Franken wird ein Überschuss von 500 Mio. Franken erwartet. Wiederum fielen auf der Einnahmenseite die Fiskaleinnahmen deutlich höher als budgetiert aus. In Anbetracht der engen Verbindung zwischen den kantonalen und kommunalen Fiskaleinnahmen werden auch die Rechnungen 2006 der Gemeinden besser als budgetiert abschliessen. Ingesamt dürfte der Überschuss von Bund, Kantonen und Gemeinden im Jahr 2006 2,7 Mrd. Franken erreichen. Schliesst man die insgesamt defizitären Sozialversicherungen mit ein, so resultiert ein Überschuss von 1 Mrd. Franken. Spotlight Eigenschaften erfolgreicher Haushaltssanierungen: Ein internationaler Vergleich Über die letzten 40 Jahre haben sich die Verschuldungsquoten vieler OECD-Staaten auf ein Niveau erhöht, das historisch nur im Nachgang zu grossen Kriegen zu beobachten war. Die Schweiz ist dabei keine Ausnahme, auch wenn die Verschuldungsquote hierzulande im internationalen Vergleich eher tief ist. Für die Politik stellt sich daher seit ein paar Jahren das Problem der adäquaten Haushaltssanierung. In diesem Zusammenhang sind insbesondere folgende Fragen zu beantworten: In welchem Umfang sollen Haushaltsentlastungen vorgenommen werden? Soll die 2006 verzeichnete die Schweiz eine wesentliche Haushaltsverbesserung. Gelingt es im Gegensatz zu 1999/2000, die Ausgaben längerfristig im Griff zu halten, sind die Chancen für eine erfolgreiche Sanierung gegeben. Bild: Keystone Sanierung über Ausgabenreduktionen oder über Einnahmenerhöhungen angestrebt werden? Unter welchen Umständen wird die Sanierung den Haushalt längerfristig erfolgreich entlasten? Verursacht eine Haushaltssanierung zwingend eine Rezession?1 Mit der empirischen Untersuchung von Haushaltssanierungen haben sich als Erste Alesina und Perotti (1997) sowie Alesina und Ardagna (1998) befasst. Sie argumentieren, dass Haushaltsentlastungen vor allem über gezielte Ausgabenreduktionen im Transferbereich Erfolg versprechend sind. Demgegenüber scheitern Sanierungen oft, wenn primär Ausgabenkürzungen für Investitionen sowie Steuererhöhungen vorgenommen werden. Auch Zaghini (2001) findet empirische Evidenz, dass langfristig erfolgreiche Sanierun- Dr. Christoph A. Schaltegger Lehrbeauftragter Universität St.Gallen, Referent des Departementsvorstehers,Eidgenössisches Finanzdepartement (EFD), Bern Martin-Hans Weder B.A. HSG, Student, Universität St.Gallen 48 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 gen über diskretionäre Ausgabenreduktionen erreicht wurden. Dieser Beitrag überprüft die erwähnten Erkenntnisse. Ausserdem wird die Situation der Schweiz im internationalen Vergleich und speziell im Vergleich mit Irland betrachtet. Der Vergleich mit Irland ist deshalb von Interesse, weil in beiden Ländern im Jahr 2000 Haushaltssanierungen eingeleitet wurden, die aber unterschiedlich erfolgreich waren. Haushaltssanierungen in den OECD-Staaten Im Rahmen dieser Analyse wurden die Daten der OECD verwendet. Mit Ausnahme von Norwegen wurden alle Länder betrachtet, welche für den Zeitraum 1980–2007 keine grösseren Lücken in den Daten enthalten.2 Norwegen wird wegen der vorhandenen hohen Ölvorkommen und der dadurch reduzierten Aussagefähigkeit zum öffentlichen Haushalt in der Regel bei internationalen Vergleichen nicht berücksichtigt. Damit ergaben sich mit dem Sample von 23 Ländern über die Zeitperiode 1980–2007 insgesamt 644 Beobachtungen. Spotlight Tabelle 1 Perioden erheblicher Haushaltsverbesserung in den OECD-Staaten, 1980–2007 Land Anzahl Jahr(e) Australien 3 1987–88, 1994 Belgien 2 1982, 1984 Dänemark 5 1983–86, 2005 Deutschland 2 1989, 2000 Finnland 9 1984, 1989–90, 1994–98, 2000 Frankreich 1 1996 Griechenland 7 1986–87, 1991, 1994, 1996, 1998, 2005 Grossbritannien 7 1988, 1994–98, 2000 Irland 6 1983–84, 1987–89, 2000 Island 9 1984, 1987, 1990, 1995–97, 1999, 2004–05 Italien 4 1991–92, 1995, 1997 Japan 2 1984, 2004 Kanada 6 1986–87, 1994–97 Luxemburg 4 1993–94, 1997, 2000 Neuseeland 4 1992–93, 1999, 2001 Niederlande 4 1985, 1991, 1996, 2005 Österreich 4 1984, 1996–97, 2001 Portugal 3 Schweden 10 1982, 1992, 1995 1983–84, 1987, 1994–98, 2000, 2004 Schweiz 2 1999–2000 Spanien 4 1986–87, 1996–97 Südkorea 2 2000, 2004 Quelle: Schaltegger, Weder / Die Volkswirtschaft Tabelle 2 Veränderungen der Einnahmen, Ausgaben, Defizite, Schulden und Wachstumsraten über die Zeit (in Prozent bzw. Prozentpunkten des BIP) Beobachtungen Konsolidierung Erfolgreich Anzahl Perioden 644 100 46 Misslungen 54 Primärsaldo 0,32% 1,05% 0,74% 1,32% Primärsaldo 0,06% 2,31% 2,32% 2,30% Staatsquote 0,07% –1,34% –1,86% –0,89% Einnahmenquote 0,17% 0,88% 0,45% 1,23% Wachstum 2,78% 3,47% 3,87% 3,14% Wachstum vs. G7 0,66% 0,60% 0,69% 0,58% Schuld 0,88% 0,17% –0,94% 1,09% Schulden 61,0% 65,2% 69,0% 61,8% Quelle: Schaltegger, Weder / Die Volkswirtschaft 1 Die in diesem Artikel vertretenen Ansichten sind ausschliesslich jene der Autoren. 2 Für die Schweiz weist die OECD Daten erst ab 1990 aus. 3 S. 220–221. Die Definition konzentriert sich auf die Identifikation von markanten und diskretionär vorgenommenen Haushaltsentlastungen. Haushaltsentlastungen, die graduell über einen längeren Zeithorizont vorgenommen wurden, finden in dieser Definition keine Berücksichtigung. In einem ersten Schritt wurde untersucht, ob und wann die 23 Länder Massnahmen ergriffen haben, um den Staatshaushalt zu sanieren. In einem zweiten Schritt wurde berechnet, ob diese Sanierungsphasen längerfristig erfolgreich waren. Die Definition einer erheblichen und erfolgreichen Verbesserung der Finanzlage orientiert sich an Alesina und Perotti (1997).3 – Eine Phase bedeutender Haushaltsverbesserung liegt dann vor, wenn der Primärsaldo sich innerhalb eines Jahres um mindestens 1,5 Prozentpunkte des Bruttoinlandprodukts (BIP) verbessert oder wenn sich der Primärsaldo innerhalb zweier aufeinander folgender Jahre um mindestens 1,25 Prozentpunkte des BIP pro Jahr verbessert. 49 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 – Eine Phase der Haushaltssanierung ist dann erfolgreich, wenn in den drei Jahren nach der Konsolidierung der Primärsaldo im Durchschnitt um mindestens 2 Prozentpunkte des BIP höher liegt als im letzten Jahr der Sanierungsphase, oder wenn drei Jahre später die Bruttoverschuldungsquote um mindestens 5 Prozentpunkte unter dem Wert des letzten Jahres der Sanierungsphase liegt. Anhand dieser Kriterien ergeben sich von den 644 Beobachtungen insgesamt 100 Perioden der Haushaltssanierung, welche sich auf 22 der 23 Länder verteilen. Bei der Datenaufbereitung stellt sich die Frage, ob der Konjunkturzyklus berücksichtigt werden soll. Zu diesem Zweck haben wir die Primärsaldi mit den zyklisch adjustierten Primärsaldi verglichen. Die zyklisch adjustierten Primärsaldi führen aber nur zu einer unwesentlichen Veränderung bei der Identifikation von erheblichen Haushaltsentlastungen (vgl. Tabelle 1). Merkmale des Erfolgs und Misserfolgs von Sanierungen In Tabelle 2 wird der Erfolg der identifizierten Haushaltssanierungen untersucht. Gemäss den Definitionen I und II verliefen 46% der Haushaltsentlastungen erfolgreich, in den übrigen 54% waren die Massnahmen längerfristig nicht nachhaltig. Neun der 22 Länder, welche Anstrengungen zur Haushaltsentlastung unternommen hatten, waren ohne Ausnahme nicht erfolgreich: Belgien, Deutschland, Frankreich, Japan, Luxemburg, Österreich, Portugal, Schweiz und Südkorea. Über den Zeitraum von 1980 bis 2007 betrug der Primärsaldo im Durchschnitt 0,32% des BIP. Werden die Zinszahlungen mitberücksichtigt, so beläuft sich das Defizit auf durchschnittlich 2% des BIP. Die Staatsquote erhöhte sich im Durchschnitt leicht um 0,07 Prozentpunkte pro Jahr, während die Einnahmenquote deutlich stärker um 0,17 Prozentpunkte pro Jahr zulegte. Markant war auch die Zunahme der Sozialausgaben, welche pro Jahr durchschnittlich um 0,16 Prozentpunkte des BIP zunahmen. Ebenso stieg die Verschuldung pro Jahr um durchschnittlich 0,88 Prozentpunkte des BIP. Der durchschnittliche Primärsaldo lag mit einem Wert von 1,05% während den Konsolidierungsphasen wesentlich höher als in den anderen Perioden. Ausserdem zeichneten sich die Konsolidierungsphasen mit einer stark positiven Entwicklung des Primärsaldos aus (2,31% pro Jahr). Diese Perioden gehen zudem mit bedeutenden Ausgabenreduktionen (–1,34%) und vergleichsweise geringen Einnahmenerhöhungen (0,88%) einher. Bei er- Spotlight Tabelle 3 Entwicklungen vor, während und nach der Konsolidierungsphase (in Prozent bzw. Prozentpunkten des BIP) Erfolgreich (46) Misslungen (54) Variable Vorher Während Nachher Vorher Während Primärsaldo –1,28% 0,74% 2,47% –0,63% 1,32% 0,60% 0,82% 2,32% 0,09% –0,01% 2,30% –0,54% 0,44% –1,86% –0,23% 0,43% –0,89% 0,46% –0,41% 0,45% 0,05% 0,33% 1,23% 0,04% Primärsaldo Staatsquote Einnahmenquote Nachher Wachstum 1,89% 3,87% 3,54% 2,69% 3,14% 2,31% Wachstum vs. G7 0,24% 0,69% 1,02% 0,63% 0,58% –0,12% Schuld 2,82% –0,94% -2,53% 2,58% 1,09% 1,90% Schulden 64,3% 69,0% 61,3% 57,9% 61,8% 64,9% Quelle: Schaltegger, Weder / Die Volkswirtschaft folgreichen Haushaltsentlastungen nahm die Staatsquote im Durchschnitt um 1,86% ab, während sich die Einnahmenquote um 0,45% erhöhte. Das Wirtschaftswachstum fiel in den erfolgreichen Haushaltssanierungen mit 3,9% ausgesprochen hoch aus und lag deutlich über dem ungewichteten Wachstum der G7 (Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Italien, Japan, Kanada, USA). Die Schulden konnten während erfolgreicher Sanierungsphasen erwartungsgemäss deutlich stärker reduziert werden als bei erfolglosen. Ausserdem fällt auf, dass Länder, welche ihren Haushalt erfolgreich konsolidiert haben, zuvor unter überdurchschnittlich hohen Schuldenlasten zu leiden hatten. Die Verschuldung betrug in diesen Fällen durchschnittlich knapp 69% des BIP, während über alle Perioden gesehen die Verschuldung bei 61% des BIP lag. Die berechneten Werte stützen die These, dass Haushaltsentlastungen besonders dann längerfristig erfolgreich sind, wenn sie vorwiegend über die Ausgabenseite erfolgen.4 Bei misslungenen Haushaltssanierungen nahmen die Einnahmen nämlich um durchschnittlich 1,23% zu, bei erfolgreichen nur um 0,45%. Ebenso konnten die Ausgaben bei erfolglosen Versuchen nur um 0,89% gesenkt werden, während die Staatsquote in erfolgreichen Fällen um 1,86% pro Jahr gesenkt werden konnte. 4 Vgl. Alesina und Perotti (1997). 5 Durchschnitt der drei vorangehenden Jahre. 6 Diese Feststellung ist nicht frei von Tautologie, schliesslich gibt es keinen Grund für eine Haushaltssanierung ohne Haushaltsungleichgewicht. Andererseits korrespondiert die Aussage auch mit dem oft geäusserten Unbehagen, dass Haushaltskorrekturen erst dann ergriffen werden, wenn sich Notlagen einstellen, anstatt dass die Notlage verhindert worden wäre. 7 Vgl. die Arbeiten von Giavazzi und Pagano (1995), Hogan (2004), Miller und Russek (2003) oder Perotti (1999). 8 Vgl. Prammer (2004). 9 Vgl. Bundesbeschlüsse vom 19.12.2003, AS 2004 1633 und vom 17.06.2005, AS 2005 5427. 10 Im Weiteren muss berücksichtigt werden, dass die Schweiz über die gesamte Periode deutlich tiefere Wachstumsraten aufwies als Irland. Finanzielle Lage vor und nach Sanierungsphasen Aus Tabelle 3 wird ersichtlich, dass in der Vorphase5 der Anstrengungen zur Haushaltssanierung der Länder relativ hohe Primärdefizite anfallen. Die Daten bestätigen damit die Vermutung, dass die Politik dann aktiv wird, wenn sich Haushaltsnotlagen manifestieren.6 Interessanterweise ist das Primärdefizit bei erfolgreichen Sanierungen in der Vorphase mit –1,28% des BIP doppelt so hoch wie bei Ländern, deren Sanierung längerfristig nicht nachhaltig war (0,63% des BIP). Ebenso sind 50 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 steigende Staatsquoten zu beobachten. Die bereits hohe Verschuldung nimmt in der Vorphase zur Haushaltsentlastung im Schnitt um 2,8% bzw. 2,6% pro Jahr zu. Das Wirtschaftswachstum fällt mit 1,9% resp. 2,7% moderat bzw. durchschnittlich aus. Die Phase nach der Haushaltsentlastung unterscheidet sich markant von der Vorphase: Die erfolgreichen Länder erzielten in den drei Jahren danach durchschnittlich einen Primärüberschuss von 2,5% des BIP mit einer leichten Tendenz zu weiteren Verbesserungen. Die Staatsquote konnte um weitere 0,2% pro Jahr gesenkt werden. Die Verschuldung nahm in den drei Jahren im Durchschnitt insgesamt um 2,5% ab, und das Wirtschaftswachstum lag bei überdurchschnittlichen 3,5% pro Jahr. Dies könnte dahingehend interpretiert werden, dass eine restriktivere Finanzpolitik nicht eine Rezession auslösen muss, sondern sich viel mehr sogar expansiv auswirken kann. Ökonomisch kann dies damit begründet werden, dass durch eine Reduktion von verzerrenden Transfers und Abgaben sowohl die Allokations- als auch die Produktionseffizienz verbessert werden können. Die empirische Evidenz für solche «nicht-keynesianischen» Effekte ist jedoch nicht eindeutig.7 Entscheidend für eine positive Wirkung der Konsolidierung auf Wachstum und Konsum scheint letztendlich das glaubwürdige Handeln der Regierung zu sein, den Finanzhaushalt tatsächlich konsolidieren zu wollen.8 Haushaltssanierung 2000: Vergleich Schweiz–Irland Der Vergleich Schweiz-Irland hat rein illustrativen Charakter, weil einerseits beide Länder im selben Jahr eine deutliche Haushaltsverbesserung aufweisen und anderseits der Erfolg in beiden Fällen unterschiedlich war. Die Ausagekraft eines Vergleichs von zwei Ländern mit sehr unterschiedlichem historischem, kulturellem, institutionellem, ökonomischem und sozio-demografischem Hintergrund ist jedoch nur sehr beschränkt. Insbesondere muss berücksichtigt werden, dass die Finanzpolitik in der Schweiz im Unterschied zu Irland sehr stark föderalistisch geprägt ist. Wie Tabelle 1 zeigt, verzeichneten sowohl Irland als auch die Schweiz im Jahre 2000 eine wesentliche Haushaltsverbesserung. Die Haushaltsverbesserung der Schweiz kann gemäss der Definition von Alesina und Perotti nicht als längerfristig nachhaltig bezeichnet werden. Nach dem Jahr 2000 verschlechterte sich der Primärsaldo wieder. Die notwendig gewordenen Entlastungsprogramme 03 und 049 auf Bundesebene und zahlreiche Haushaltsentlastungen bei Kantonen und Gemein- Spotlight Tabelle 4 Vergleich Schweiz-Irland: Haushaltssanierungen 1999/2000 (in Prozent bzw. Prozentpunkten des BIP) Schweiz Variable Irland Vorher (a) Während (b) Nachher (c) Primärsaldo –0,97% 1,90% 0,57% 2,87% 1,53% Staatsquote 35,63% 34,25% 35,73% –1,38% Einnahmenquote 33,87% 35,45% 35,60% Wachstum Während (b) Nachher (c) 4,13% 5,20% 0,33% 1,07% 0,10% 35,10% 31,60% 33,33% –3,50% –1,77% 1,58% 1,73% 37,17% 36,00% 33,53% –1,17% –3,63% b–a c–a Vorher (a) b–a c–a –3,80% 1,73% 2,45% 0,33% 0,72% –1,40% 10,33% 9,20% 5,57% –1,13% –4,77% Wachstum vs. G7 –0,60% –0,90% –1,04% –0,53% –0,13% 7,69% 5,31% 4,20% –2,38% –3,49% Schulden 52,90% 52,95% 55,77% 0,05% 2,87% 58,51% 42,60% 36,37% –15,90% –22,10% Quelle: Schaltegger, Weder / Die Volkswirtschaft Kasten 1 Literatur – Alesina, A. & Ardagna S. (1998). Tales of Fiscal Adjustment, Economic Policy, 21, S. 205-247. – Alesina, A. & Perotti, R. (1997). Fiscal Adjustments in OECD Countries: Composition and Macroeconomic Effects, IMF Staff Papers, 44, S. 210-248. – Giavazzi, F. & Pagano, M. (1995). Non-Keynesian Effects of Fiscal Policy Changes: International Evidence and the Swedish Experience. NBER Working Paper Nr. 5332. Cambridge: NBER. – Hogan, V. (2004). Expansionary Fiscal Contractions? Evidence from Panel Data. Scandanavian Journal of Economics, 106, S. 647-659. – Miller, S. & Russek, F. (2003). The Relationship between Large Fiscal Adjustments and Short-term Output Growth under Alternative Fiscal Policy Regimes, Contemporary Economic Policy, 21, S. 41-58. – Perotti, R. (1999). Fiscal Policy in Good Times and Bad, Quarterly Journal of Economics, 114, S. 1399-1436. – Prammer, D. (2004). Expansionary Fiscal Consolidations? An Appraisal of the Literature on Non-Keynesian Effects of Fiscal Policy and a Case Study for Austria. In: Österreichische Nationalbank, Monetary Policy & The Economy: Quarterly Review of Economic Policy (S. 34-52). Wien: Österreichische Nationalbank. – Zaghini, A. (2001). Fiscal Adjustments and Economic Performing: A Comparative Study, Applied Economics, 33, S. 613-624. – Bericht des Bundesrates über die Schuldenentwicklung der öffentlichen Haushalte (2006), EFV. den zeugen davon, dass der Sanierungsbemühung 1999/2000 langfristig kein Erfolg beschieden war. Im Fall der Schweiz muss zwar berücksichtigt werden, dass sich die Schulden im Jahr 2002 wegen der Bereinigung von Altlasten und aufgrund statistischer Korrekturen zusätzlich um etwa 10 Mrd. Franken erhöhten.10 Doch auch ohne Berücksichtigung dieser Sonderfaktoren kann die Sanierung von 1999/2000 nicht als erfolgreich bezeichnet werden. Ähnlich wie in der Schweiz konnte die Verbesserung der Haushaltslage – nach einer anfänglichen Verbesserung des Primärsaldos – auch in Irland nicht dauerhaft durchgehalten werden. Tabelle 4 offenbart, warum Irland trotzdem als geglückte Sanierung bezeichnet wird: Während es Irland gelang, über die Sanierungsphase hinaus die Schulden eindrücklich abzutragen, erhöhten sich die Schulden der Schweiz nach der Sanierungsphase wieder (Schuldenbericht des Bundesrates). Mitte der Achtzigerjahre betrug der Schuldenstand in Irland noch über 100% des BIP. Eine erste Sanierung des Haushalts in den Jahren 1983– 1984 schlug fehl. Mit dem Regierungswechsel von 1987 wurde eine weitere Haushaltssanierung eingeleitet, die sich auf die Ausgabenseite konzentrierte – diesmal mit Erfolg. In der Folge reduzierte sich der Schuldenstand markant. Ein ähnliches Muster verfolgte die Sanierung von 2000: Der Schuldenstand konnte von über 50% nochmals auf deutlich unter 40% des BIP gesenkt werden. Diese eindrückliche Reduktion der öffentlichen Verschuldung war vor allem die Folge umfassender Privatisierungen seit 1987, was eine nicht beliebig wiederholbare Massnahme ist. Vergleicht man die Zusammensetzung des Budgets nach der Ausgaben- und Einnahmenentwicklung, zeigen sich ebenfalls interessante Unterschiede. Die Schweiz konnte die Ausgabenquote während der Sanierungsphase deutlich senken, hielt diese Ausgabendisziplin aber längerfristig nicht durch. Im Gegensatz dazu konnte Irland die Ausgabensenkungen dauer- 51 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 haft durchsetzen. Während Irland die Sanierung im Wesentlichen auf ausgabenseitige Massnahmen fokussierte, wurde die eingeleitete Ausgabensenkung in der Schweiz wieder rückgängig gemacht. Fazit Die Analyse der 23 OECD-Länder zeigt, dass der Problemdruck auf den Erfolg von Haushaltssanierungen einen grossen Einfluss hat. Länder mit erfolgreichen Haushaltssanierungen hatten vor der Sanierung eine hohe und ansteigende Verschuldung, steigende Staatsquoten und ein geringes Wirtschaftswachstum zu verzeichnen. Interessanterweise ist es für den Erfolg der Konsolidierungsbemühungen entscheidend, dass sie sich auf die Ausgabenseite konzentrieren. So scheiterte die Haushaltssanierung der Schweiz 1999/2000 in erster Linie daran, dass die eingeleitete Ausgabendisziplin nicht durchgehalten werden konnte. 2006 war für die Schweiz mit grosser Wahrscheinlichkeit wieder ein Jahr erheblicher Haushaltsverbesserung. Gelingt es im Gegensatz zur Sanierung von 1999/2000, die Ausgabenentwicklung längerfristig im Griff zu halten, sind die Chancen für eine erfolgreiche Sanierung gegeben. Dossier Die Situation von Jugendlichen auf dem Schweizer Arbeitsmarkt Die positive Arbeitsmarktentwicklung im Jahre 2006 hat auch die Situation von Jugendlichen auf dem Arbeitsmarkt verbessert. Dennoch bleibt die Jugendarbeitslosenquote überdurchschnittlich hoch und das Thema Jugendarbeitslosigkeit weit oben auf der arbeitsmarktpolitischen Prioritätenliste. Der folgende Beitrag wirft einen Blick auf die aktuelle Arbeitsmarktsituation. Aus der Analyse der jüngsten Entwicklung versuchen wir gewisse Vorhersagen zum weiteren Verlauf abzuleiten. 1 Gemäss einer Schätzung aus dem Jahr 2004 reagierte die Jugendarbeitslosenquote auf eine Erhöhung/Senkung der Gesamtarbeitslosenquote von 10% jeweils mit einer Erhöhung/Senkung von 12,4%. Der Rückgang der Gesamtarbeitslosenquote im Verlauf 2006 um 15% hat demnach einen Rückgang der Jugendarbeitslosenquote in der Grössenordnung von rund 19% erwarten lassen, ein Wert, welcher nun leicht übertroffen wurde. Entwicklung der Jugendarbeitslosigkeit seit 2001 Mit der Verschlechterung der Arbeitsmarktsituation zwischen 2001 und 2004 ist das Thema Jugendarbeitslosigkeit sehr rasch und nachhaltig in das öffentliche Bewusstsein gedrungen. Zu Beginn des Jahres 2001, als die Arbeitslosenquote letztmals einen Tiefpunkt erreicht hatte, lag die saisonbereinigte Arbeitslosenquote der 15- bis 24-Jährigen gemäss Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) bei 1,5% und damit leicht unter der Gesamtarbeitslosenquote von 1,6%. Drei Jahre später hatte sie sich mehr als verdreifacht und lag mit 5,1% um rund 30% über der Gesamtarbeitslosenquote von damals 4,0%. Wie schon in den vergangenen Phasen mit steigender Arbeitslosigkeit stieg die Jugendarbeitslosenquote deutlich stärker an als die Gesamtarbeitslosigkeit (vgl. Grafik 1). In den Jahren 2004 und 2005 verharrten die Arbeitslosenquoten – bedingt durch die weiterhin schwache Arbeitsmarktentwicklung – auf praktisch unverändert hohem Niveau. Erst gegen Ende 2005 setzte ein leichter Rückgang ein, welcher sich im Verlauf von 2006 beschleunigte, als die seit längerem bereits gut laufende Konjunktur schliesslich auf den Arbeitsmarkt übergriff und zu Beschäftigungszuwächsen führte. Im Dezember 2006 betrug die saisonbereinigte Jugendarbeitslosenquote noch 3,7% und lag damit um gut 20% über der Gesamtarbeitslosenquote. Damit bestätigte die Entwicklung im Jahr 2006 ein bereits in der Vergangenheit beobachtbares Muster: Die Jugendarbeitslosenquote bildet sich bei einer Verbesserung der Arbeitsmarktlage – spiegelbildlich zu einer sich verschlechternden Arbeitsmarktlage – überproportional zurück. Zwischen Dezember 2005 und Dezember 2006 ging die Jugendarbeitslosigkeit um 21% zurück, gegenüber einer Verringerung um 15% der Arbeitslosigkeit insgesamt.1 Graduelle Unterschiede zwischen den Zahlen des SECO und der Sake (BFS) Bernhard Weber Ressort Arbeitsmarktanalyse und Sozialpolitik, Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO), Bern Neben den Zahlen des SECO liefert die Schweizerische Arbeitskräfteerhebung (Sake) des Bundesamtes für Statistik (BFS) umfangreiche Daten zur Arbeitsmarktsituation von Jugendlichen. In der Sake wird die Zahl der 52 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 Erwerbslosen nach internationalen Standards erhoben und umfasst – im Gegensatz zu den Arbeitslosenzahlen des SECO – auch Personen, welche nicht bei einem Regionalen Arbeitsvermittlungszentrum (RAV) zur Stellensuche gemeldet sind. Da der Anteil der nicht registrierten Erwerbslosen bei den Jugendlichen relativ hoch ist, liegt die Jugenderwerbslosenquote gemäss Sake jeweils deutlich über dem entsprechenden SECO-Wert. So lag im zweiten Quartal 2006 der Sake-Wert bei 7,7%, derjenige des SECO bei 3,9% (Mai 2006). Gemäss Sake waren im zweiten Quartal 2006 insgesamt 46 700 Jugendliche erwerbslos. Davon waren 17 400 oder 37% bei einem RAV eingeschrieben; 29 300 waren nicht gemeldet. Zum Vergleich: Bei den 25- bis 64-Jährigen betrug der Anteil der eingeschriebenen am Total der Erwerbslosen 59%. Geringere Meldeneigung bei Jugendlichen – Erklärungsmuster Für die deutlich geringere Meldeneigung bei Jugendlichen gibt es verschiedene Gründe. Knapp ein Viertel der jugendlichen Erwerbslosen befand sich zum Zeitpunkt der Erwerbslosigkeit in Ausbildung und war somit auf der Suche nach einem Nebenerwerb (vgl. Grafik 2). Nur 3% dieser in Ausbildung befindlichen Jugendlichen waren bei einem RAV gemeldet. 35% der erwerbslosen Jugendlichen hatten unmittelbar vor Beginn der Stellensuche eine Ausbildung abgeschlossen; von diesen stellensuchenden Jugendlichen waren nur ein Drittel bei einem RAV gemeldet. Diese unterdurchschnittliche Meldeneigung dürfte u.a. damit zu erklären sein, dass die Leistungen der ALV für Bildungsabgängerinnen und -abgänger eher gering sind und (mit Ausnahme von Lehrabgängerinnen und -abgängern) erst nach einer Wartefrist von 120 Tagen bezogen werden können. Denkbar ist auch, dass die Bereitschaft, einen beliebigen, von der ALV als zumutbar eingestuften Job anzunehmen, nicht immer gegeben ist. Mit 40% ebenfalls unterdurchschnittlich war die Meldeneigung bei den 12% erwerbslosen Jugendlichen, welche vor Aufnahme der Arbeitssuche nicht erwerbstätig waren. Von den 28% verbleibenden erwerbslosen Jugendlichen, welche unmittelbar vor Beginn der Arbeitssuche erwerbstätig waren, waren 70% Dossier Grafik 1 Arbeitslosenquote nach Altersklassen, saison- und zufallsbereinigt, Januar 1990–Dezember 2006 15–24 Jahre Total In % 7 6 5 4 3 2 1 05 04 03 02 01 06 n. Ja n. Ja n. Ja n. Ja n. Ja n. 99 00 Ja n. Ja n. 97 96 95 98 Ja n. Ja n. Ja n. Ja n. Ja 93 Ja n. 94 n. 92 Ja n. Ja n. Ja Ja n. 90 91 0 Quelle: SECO; Weber / Die Volkswirtschaft Grafik 2 Erwerbslosenquote nach Altersklasse, aktueller Ausbildungssituation und Situation unmittelbar vor Aufnahme der Arbeitssuche, 2. Quartal 2006 vorher beruftstätig vorher nicht erwerbstätig vorher in Ausbildung momentan in Ausbildung in % 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0 15–24 Jahre 25–34 Jahre 35–64 Jahre Quelle: BFS (Sake 2006); Weber / Die Volkswirtschaft 2 Zwischen dem 2. Quartal 2005 und 2006 sank die Jugenderwerbslosenquote gemäss Sake um 12%, die Jugendarbeitslosenquote gemäss SECO um 14% (Mai 2005 bis Mai 2006). 3 Vgl. Weber, Bernhard (2004), «Jugendarbeitslosigkeit in der Schweiz», in: Die Volkswirtschaft 10/2004, S. 49–52; Credit Suisse (2006), «Jugendarbeitslosigkeit als Ergebnis einer anderen Nachfrage nach Arbeit?», Swiss Issues Wirtschaftspolitik, CS Economic Research, Zürich. der Ausbildung bzw. dem Eintritt in den Arbeitsmarkt zusammenhängt. Trotz erheblichen Niveauunterschieden zeigte auch die Sake-Erwerbslosenquote jüngst einen Rückgang der Jugenderwerbslosigkeit an. Die Jugenderwerbslosenquote sank zwischen dem 2. Quartal 2005 und dem 2. Quartal 2006 von 8,8% auf 7,7% und damit relativ gesehen in ähnlichem Ausmass wie die entsprechenden SECO-Werte.2 Noch deutlich positiver fiel die Beurteilung der Erwerbsentwicklung von Jugendlichen in der gleichen Zeitspanne aus. Gemäss Sake stieg die Zahl der jugendlichen Erwerbstätigen zwischen dem 2. Quartal 2005 und dem 2. Quartal 2006 um rund 36 000 oder 6,8% an. Zum Vergleich: Bei den über 25-Jährigen stieg die Erwerbstätigkeit lediglich um 1,2%. Angesichts dieser markanten Zunahme der Jugenderwerbstätigkeit fiel der Rückgang der Erwerbslosigkeit mit 3600 allerdings bescheiden aus. Ein näherer Blick auf die Daten gibt gewisse Hinweise für die Ursachen. Einerseits stieg die Anzahl jugendlicher Personen um rund 1% oder knapp 9000 Personen an. Zweitens gingen v.a. Personen in Ausbildung vermehrt einer Erwerbstätigkeit nach. Rund 15 000 der zusätzlichen knapp 36 000 Stellen gingen an Personen in Ausbildung. Diese Zunahme äusserte sich vor allem in einer Erhöhung der Arbeitsmarktbeteiligung und nur zum geringeren Teil in einem Rückgang der Erwerbslosenzahl. Ein ebenfalls erheblicher Anteil der zusätzlich Erwerbstätigen machten Lehrlinge aus (+13 000). Auch diese Zunahme reichte jedoch nicht aus, um das Arbeitsmarktungleichgewicht bei den Jugendlichen deutlicher zu senken, was u.a. auch damit zusammenhängen dürfte, dass noch viele Jugendliche Zwischenlösungen – z.B. ein 10. Schuljahr – wahrnehmen. Insgesamt hat sich die sehr gute Arbeitsmarktentwicklung zwischen dem 2. Quartal 2005 und dem 2. Quartal 2006 für Jugendliche bisher vorwiegend in einer Erhöhung der Erwerbsbeteiligung und erst ansatzweise in einem Rückgang der Jugenderwerbslosenquote niedergeschlagen. Die Erwerbsquote der 15- bis 24-Jährigen stieg um rund 3 Prozentpunkte von 65,7% auf 68,6%. bei einem RAV gemeldet. Deren Meldeneigung unterschied sich nicht von älteren Erwerbslosen, die vor Antritt der Stellensuche ebenfalls erwerbstätig waren, deren Anteil bei den 25- bis 64-Jährigen jedoch zwei Drittel ausmachten. Insgesamt veranschaulichen diese Zahlen, dass die geringere Meldeneigung jugendlicher Erwerbsloser in erster Linie mit 53 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 Gründe für höheres Niveau und stärkere Reaktion auf Schwankungen Die Gründe für das im Durchschnitt höhere Niveau und die stärkere Reaktion auf Schwankungen in der Arbeitsmarktentwicklung wurden für die Schweiz schon verschiedentlich untersucht.3 Die meisten Erklärungsversuche haben direkt oder indirekt mit dem Umstand zu tun, dass die grosse Mehrheit der Jugendlichen in der Schweiz im Alter zwischen 15 und 24 Jahren den Übergang vom Bil- Dossier Tabelle 1 Jugenderwerbslosenquoten im internationalen Vergleich, 2. Quartal 2006 Land Erwerbslosenquote 15–24-Jährige, in % Erwerbslose in % der Bevölkerung Jugend- relativ zur Gesamterwerbslosenquote Niederlande 6.0 4.2 1.5 Dänemark 7.6 5.2 1.9 Schweiz 7.7 5.3 1.9 Österreich 8.7 5.0 1.8 Deutschland 13.4 6.6 1.3 Vereinigtes Königreich 13.7 8.3 2.5 EU15 15.9 7.5 2.0 EU27 17.3 7.5 2.1 Italien 20.6 6.7 3.1 Frankreich 21.6 7.9 2.5 Quelle: Eurostat; BFS / Die Volkswirtschaft 4 Gemäss Sake waren im Jahr 2006 rund 82% der 24-Jährigen erwerbstätig, weitere 10% waren es in der Vergangenheit. Rund 3% waren erwerbslos und erstmals auf Stellensuche. Für insgesamt rund 95% der Jugendlichen war damit der Übergang vom Bildungssystem in der Phase von 15-24 Jahren bereits ein oder mehrmals ein Thema. 5 Neuere Untersuchungen zeigen allerdings, dass das Lehrstellenangebot der Unternehmen durchaus auch positiv auf eine Erhöhung der Anzahl Lehrstellensuchender reagiert, weil damit auch mehr geeignete Bewerber zur Verfügung stehen. Vgl. Schweri, Jürg (2006), «Hat die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe abgenommen?», in: Die Volkswirtschaft 12/2006, S. 35–39. dungssystem in den Arbeitsmarkt vollzieht.4 Der Übergang vom Bildungssystem in den Arbeitsmarkt ist aus verschiedenen Gründen mit einem erhöhten Arbeitslosenrisiko verbunden: – Grundsätzlich sind alle Jugendlichen am Ende ihrer schulischen Ausbildung auf Stellensuche und damit dem Risiko, arbeitslos zu werden, ganz unmittelbar ausgesetzt. Für Lehrstellensuchende kommt erschwerend hinzu, dass sie nicht nur eine Arbeitsstelle suchen, sondern gleichzeitig eine für sie auch auf lange Sicht optimale Berufswahl treffen möchten. – Neben diesen «normalen» Friktionen bei der ersten Stellensuche verschärft sich die Übergangsproblematik in Zeiten schlech- Kasten 1 Geringe Jugenderwerbslosenquote im europäischen Vergleich Die Schweiz gehört in Europa zu den Ländern mit der geringsten Jugenderwerbslosenquote (vgl. Tabelle 1). Nur die Niederlande und Dänemark wiesen im 2. Quartal 2006 noch geringere Werte als die Schweiz auf (7,7%). Weniger gut schneidet die Schweiz bezüglich des Anteils erwerbsloser Jugendlicher an der Bevölkerung ab. Insgesamt wiesen 10 Länder der EU-27 geringere Anteile jugendlicher Erwerbsloser auf als die Schweiz (5,3%). Neben den Niederlanden, Österreich und Dänemark gehörten dazu v.a. Länder mit stark schulisch geprägten Bildungssystemen. Gut wiederum scheidet die Schweiz im dritten Indikator ab: Die Jugenderwerbslosenquote liegt um den Faktor 1,9 über der Gesamterwerbslosenquote, ein Wert, den nur 4 Länder unterbieten konnten. Dieser Indikator trägt dem Umstand Rechnung, dass das Niveau der Jugendarbeitslosigkeit auch von der generellen Arbeitsmarktsituation abhängig ist. Wie bereits beim zweiten Indikator ist auch hier festzustellen, dass die relativen Unterschiede zwischen den Ländern geringer ausfallen, als die traditionellen Jugenderwerbslosenquoten vielleicht vermuten liessen. dungssystemen erschwert. In Ländern wie Deutschland, Österreich, den Niederlanden und Dänemark, in denen die so genannte duale Berufsbildung eine ähnlich grosse Bedeutung wie in der Schweiz hat, erfolgt der Eintritt in den Arbeits- bzw. den Lehrstellenmarkt sehr früh. Jugendliche sind dem Risiko der Erwerbslosigkeit damit sehr früh ausgesetzt. Die Erwerbsbeteiligung der Jugendlichen ist in diesen Ländern entsprechend relativ hoch. Anders verhält es sich in Ländern mit stark schulisch geprägten Bildungssystemen: Hier sind nur relativ wenige Jugendliche überhaupt auf dem Arbeitsmarkt. Die teilweise hohen Jugenderwerbslosenquoten beziehen sich somit auf einen relativ kleinen Anteil von Jugendlichen, welche das schulische Bildungssystem frühzeitig verlassen haben. Da es sich bei diesen Jugendlichen um Schulaussteiger handelt, dürfte ihr individuelles Arbeitslosenrisiko ebenfalls erhöht sein. Um das absolute Ausmass der Problematik Jugendarbeitslosigkeit zu vergleichen, ist es daher sinnvoll, auch den Anteil der erwerbslosen Jugendlichen an der jugendlichen Bevölkerung anzuschauen. Duale Bildungssysteme zentral Internationale Vergleiche von Jugendarbeitslosenquoten sind durch Unterschiede in den Bil- 54 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 ter Arbeitsmarktlage zusätzlich. Der Grund hierfür ist im Einstellungs- und Entlassungsverhalten von Unternehmen zu suchen. Diese bauen bei Bedarf Stellen in der Regel so weit als möglich ab, indem sie auf den Ersatz natürlicher Abgänge verzichten. Leidtragende dieses Vorgehens sind u.a. Jugendliche am Ende der Ausbildung, welche sich auf eine schrumpfende Zahl offener Stellen bewerben. Besonders benachteiligt sind dabei Jugendliche, welche bislang gar keine Berufserfahrungen sammeln und damit ihre beruflichen Fähigkeiten noch nie unter Beweis stellen konnten. – Ein weiterer Einflussfaktor ist die demografische Entwicklung. So stieg gerade in den Jahren 2003 bis 2005 mit schwacher Arbeitsmarktentwicklung die Zahl der Jugendlichen, welche das Ende der obligatorischen Schulzeit erreichten um 2,5%, 3,0% respektive 1,7% gegenüber dem jeweiligen Vorjahr, womit sich die Konkurrenz um die offenen Stellen auf dem Lehrstellen- und Arbeitsmarkt zusätzlich verschärfte.5 Perspektiven Die jüngsten Entwicklungen sowie die Prognosen geben Anlass zur Hoffnung, dass sich die Arbeitsmarktsituation für Jugendliche auch in diesem Jahr weiter verbessern wird und die Jugendarbeitslosigkeit weiter abgebaut werden kann. Die Entwicklung 2006 bestätigte, dass sich die SECO-Jugendarbeitslosenquote bei guter Arbeitsmarktlage überproportional zurückbildet. Trifft die Prognose der Expertengruppe Konjunktur des Bundes ein, so dürfte die Gesamtarbeitslosigkeit in diesem Jahr erneut um rund 15% – nämlich von 3,3% (2006) auf 2,8% (2007) – zurückgehen. Damit wäre bei der Jugendarbeitslosigkeit mit einem Rückgang um gut 20% von 4,3% (2006) auf etwa 3,4% (2007) zu rechnen. Auch die Demografie dürfte zunehmend zu Gunsten der Jugendlichen spielen, indem die Bevölkerungszunahme bei der jugendlichen Bevölkerung nach und nach abflacht. Mit einer deutlichen Entspannung ist aber erst im Verlauf der nächsten drei Jahre zu rechnen, befinden sich doch noch viele Jugendliche in Zwischenlösungen; sie werden entsprechend verzögert auf den Lehrstellen- und Arbeitsmarkt treten. Hinzu kommt, dass die Angebote für Jugendliche am Ende der Ausbildungszeit heute sehr gut ausgebaut sind. Dies ist auch notwendig. Denn für alle arbeitslosen Jugendlichen muss es in erster Linie darum gehen, diese Zeit bestmöglich dazu zu nutzen, die eigenen Aussichten auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern. Dossier Übergang von der Schule ins Berufsleben: Politisches Massnahmenpaket 2007 Der Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit hat Priorität. Denn eine zunehmende Zahl von Jugendlichen stehen nach der obligatorischen Schulzeit vor Schwierigkeiten, sich in den Berufs- oder Arbeitsmarkt zu integrieren. Aus volkswirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Gründen gilt es sicherzustellen, dass möglichst alle Jugendlichen eine schulische oder berufliche Ausbildung abschliessen. Dazu braucht es eine vermehrte Zusammenarbeit der Bildungs- und Arbeitsmarktbehörden. Entsprechend wurde an der Nationalen Lehrstellenkonferenz vom 13. November 2006 ein Paket mit bewährten und neuen Trotz den gemeinsamen Anstrengungen von Bund, Kantonen und der Wirtschaft haben letztes Jahr rund 4% aller Jugendlichen, die eine Lehrstelle suchten, keine Lösung gefunden. Zu den neuen Massnahmen, welche die Lehrstellenkonferenz verabschiedet hat, gehört das Case Management, eine Art Hilfe zur Selbsthilfe für gefährdete Jugendliche. Bild: BBT Massnahmen zur Erhaltung und Schaffung von zusätzlichen Lehrstellen sowie der gezielten Förderung der Lehrstellensuchenden verabschiedet. Auf dem Lehrstellenmarkt gibt es erste Anzeichen der Entspannung. Der günstige Konjunkturverlauf und die gemeinsamen Anstrengungen von Bund, Kantonen und der Wirtschaft wirken sich positiv auf das Lehrstellenangebot aus. Die Zahl der angebotenen Lehrstellen konnte in den letzten beiden Jahren jährlich um rund 2% gesteigert werden. Trotzdem wird der Übergang von der obligatorischen Schule ins Berufsleben zunehmend als problematisch empfunden. Tatsache ist, dass insbesondere schulisch und sozial schwächere Jugendliche sowie Jugendliche der letzten Migrationswelle Probleme bei der Suche nach einer geeigneten und nachhaltigen Anschlusslösung an die obligatorische Schulzeit haben. Situation auf dem Lehrstellenmarkt Belinda Walther Referentin Bildung, Forschung und Innovation, Generalsekretariat, Eidg. Volkswirtschaftsdepartement (EVD), Bern Die Statistiken der letzten Jahre zeigen, dass je nach Beruf, Branche oder Region das Angebot und die Nachfrage von Lehrstellen nicht übereinstimmen. Die Gründe dafür sind vielfältig: Einerseits ändern sich die Erwartungen der Auszubildenden, andererseits 55 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 aber auch die Ansprüche derjenigen, welche die Lernenden in den Erwerbsprozess übernehmen. Lehrstellenangebot der Unternehmen Neben den soziodemografischen und gesellschaftlichen Veränderungen prägt vor allem die wirtschaftliche Entwicklung die Situation auf dem Lehrstellenmarkt. Da das Anbieten von Lehrstellen von der Bereitschaft der Betriebe abhängt, haben sowohl konjunkturelle wie auch strukturelle Veränderungen in der Wirtschaft Einfluss auf die Entwicklung des Lehrstellenangebots: – Konjunkturverlauf: Lehrbetriebe brauchen immer auch Aufträge, um Lernende auszubilden. Während sich der Markt nach einer Konjunkturkrise erholt, haben Turbulenzen auf dem Lehrstellenmarkt längerfristige Auswirkungen. Entstehen in einem Aufschwung neue Firmen, so weisen diese eine erheblich geringere Ausbildungsneigung auf. Gründe dafür sind das hohe wirtschaftliche Marktrisiko und die anfänglich fehlenden Ausbildungskompetenzen. von neu gegründeten Unternehmen. Dossier – Strukturwandel: Der wachsenden Bedeutung des Dienstleistungssektors steht ein rückläufiger Anteil von Industrie und verarbeitendem Gewerbe an der gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung gegenüber. Das Verhältnis von Ausbildungsplätzen zu Beschäftigten ist jedoch gerade im Produktionssektor traditionell höher als im Dienstleistungssektor. Weiter wird das Angebot von Lehrstellen durch den zunehmenden Spezialisierungsgrad von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) – insbesondere in den zukunftsträchtigen Hightech-Bereichen und anspruchsvollen Dienstleistungssegmenten – eingeschränkt, da die Betriebe nicht mehr in der Lage sind, das vollständige Ausbildungsspektrum abzudecken. Nachfrage der Jugendlichen nach Lehrstellen 1 Im Mittel aller OECD-Staaten haben 68% der 25- bis 64-jährigen Bevölkerung mindestens einen Abschluss des Sekundarbereichs II, d.h. entweder einen gymnasialen Abschluss oder eine abgeschlossene berufliche Grundbildung. In der Schweiz liegt dieser Anteil mit 89% erheblich höher. 2 Internet: www.verbuende.ch. 3 Internet: www.chance06.ch. 4 Berufspraktika: Die Arbeitslosenversicherung bietet die Möglichkeit, in der öffentlichen Verwaltung oder in Privatunternehmen Berufspraktika zu absolvieren. Sie übernimmt 75% der Kosten. Die restlichen 25% (mindestens 500 Franken pro Monat bei einer Vollzeitstelle) gehen zu Lasten des Arbeitsgebers. 5 In Übungsfirmen können Versicherte Erfahrungen und neue Berufskenntnisse im Handelsbereich sowie teilweise in den Branchen Handwerk und Technik in einem wirklichkeitsnahen Umfeld sammeln (Learning-byDoing). 6 Der Masterplan Berufsbildung stellt sicher, dass die Umsetzung des Berufsbildungsgesetzes tragbar ist. Aufgrund der Komplexität, der knappen Personalressourcen und der finanziellen Konsequenzen allfälliger Innovationen kann der Beginn der Berufsreformen nicht einseitig von einem Verbundpartner festgelegt werden. Die Reformen sind auf die zur Verfügung stehenden Mittel abzustimmen und zusammen mit den Verbundpartnern – Bund, Kantone und Organisationen der Arbeitswelt – auszuhandeln. Die Entwicklung des Lehrstellenangebots der Unternehmen wird nicht allein durch deren Arbeitskräftebedarf bestimmt. Auch die Verfügbarkeit von Jugendlichen, welche bereit und in der Lage sind, eine Berufsbildung zu absolvieren, spielt eine entscheidende Rolle. Persönliche Erwartungen, Wunschvorstellungen und der Lifestyle der Jugendlichen sind dabei ebenfalls relevante Faktoren: – Demografie: Im Zuge der «demografischen Welle» dürften die Schülerzahlen auf der Sekundarstufe II noch bis 2008 zunehmen und sich danach verringern. In der Berufsbildung ist seit 2004 bis 2008 mit einer Zunahme der Anzahl Lernenden von 7%–8% zu rechnen. Ab 2008 bis 2014 wird eine Abnahme von 5%–8% erwartet. Dabei sind grosse regionale Unterschiede zu erkennen. Gesamtschweizerisch dürfte die demografische Entwicklung noch bis 2010 eine steigende Nachfrage nach Lehrstellen bewirken, da die Jugendlichen aus den Zwischen- bzw. Übergangslösungen ein bis zwei Jahre später auf den Markt treten. Ob und wie stark der Lehrstellenmarkt sich mit der demografischen Entwicklung entschärft, lässt sich heute noch nicht sagen. – Trendberufe: Durch die stetige Modernisierung und Technologisierung der Arbeitsprozesse sind «neue» Berufe im Aufwind. Besonders beliebt sind Ausbildungen in Informatik, Design oder Telekommunikation. Nationale Lehrstellenkonferenz: Massnahmenpaket 2007 Ziel der Bildungs- und Wachstumspolitik ist es, die Mehrheit der Jugendlichen über eine berufliche Grundausbildung in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Heute haben rund 90%1 56 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 der erwachsenen Bevölkerung einen Abschluss auf der Sekundarstufe II. Diese Quote gilt es, in den nächsten Jahren sukzessive zu erhöhen. Trotz den gemeinsamen Anstrengungen von Bund, Kantonen und der Wirtschaft haben letztes Jahr rund 4% aller Jugendlichen, die eine Lehrstelle suchten, keine Lösung gefunden. Um dieses Ungleichgewicht auf dem Lehrstellenmarkt kurz- und mittelfristig anzugehen, ist ein verstärktes Engagement aller Beteiligten notwendig. So haben sich auf Einladung der Vorsteherin des EVD die Verantwortlichen aus Bildung und Wirtschaft am 13. November 2006 in Genf zur zweiten Nationalen Lehrstellenkonferenz getroffen. Als Resultat wurde ein Paket mit bewährten und neuen Massnahmen zur Erhaltung und Schaffung von zusätzlichen Lehrstellen sowie der gezielten Förderung der Lehrstellensuchenden verabschiedet. Bewährte Massnahmen Heute verfügen Bund und Kantone über ein abgestimmtes Set an bewährten Massnahmen. Diese zeigen Wirkung und sollen beibehalten werden. Erhöhung des Lehrstellenangebote Der Einsatz von Lehrstellenförderinnen und -förderern sowie die Anschubfinanzierung von Lehrbetriebsverbünden dienen der Schaffung von neuen Lehrstellen vor Ort. – Die Lehrstellenförderung hat sich in den letzten Jahren bewährt und ist ins kantonale Lehrstellenmarketing integriert. Um neue Ausbildungsplätze zu schaffen, engagierten immer mehr Kantone Lehrstellenförderer. Die in der regionalen Wirtschaft eingebetteten Personen nutzen ihr Beziehungsnetz und motivieren Unternehmen, zusätzliche Lehrstellen bereitzustellen oder einem Lehrbetriebsverbund beizutreten. – Der Lehrbetriebsverbund ist eine Chance für Klein- und Mittelbetriebe, sich an der Berufsbildung aktiv zu beteiligen. Zwei oder mehrere Betriebe mit ergänzenden Tätigkeiten schliessen sich zusammen und bilden gemeinsam Lernende aus. Durch die Nutzung gemeinsamer Ressourcen wird eine verordnungskonforme Ausbildung vermittelt und der Ausbildungsaufwand für den einzelnen Betrieb optimiert. Dank der Ausbildung im Verbund können auch Betriebe ausbilden, die bisher aufgrund zu hoher Kosten, zu geringer Betriebsgrösse oder zu hoher Spezialisierung auf die Ausbildung von Lernenden verzichtet haben.2 – Mit der neu im Berufsbildungsgesetz vorgesehenen zweijährigen beruflichen Grundbildung mit Attest (Attestausbildungen) er- Dossier halten praktisch begabte Jugendliche die Möglichkeit, einen eidgenössischen Abschluss zu erreichen, der von der Wirtschaft nachgefragt wird. Die ersten vier Attestausbildungen wurden auf Sommer 2005 eingeführt (Detailhandel, Gastrobereich). Weitere vier folgten auf Lehrbeginn 2006 (Hauswirtschaft, Milchverarbeitung, Reifenbranche, Schreinerei) und fünf sind auf 2007 geplant (Auto, Büro, Logistik, Metall, Seilbahn). Verbesserung der Chancen der Lehrstellensuchenden Schwierigkeiten bei der Lehrstellensuche haben vor allem schulisch und sozial Schwächere sowie Schülerinnen und Schüler der letzten Migrationswelle. Die erfolgsversprechendste Massnahme zur Integration dieser Jugendlichen ist die individuelle Begleitung beim Übergang der obligatorischen Schule in die Berufsbildung. Darunter fallen Brückenangebote, Mentoringprogramme, das Coaching von Jugendlichen ohne Lehrstelle, spezielle Programme für Migrantinnen und Migranten sowie die arbeitsmarktlichen Massnahmen (Motivationssemester, Berufspraktika etc.). – Individuelle Begleitung und Mentoring: Fachpersonen machen Jugendliche ohne Lehrstelle gezielt auf offene Lehrstellenangebote aufmerksam, beraten und vermitteln sie den Unternehmen. Migrantinnen und Migranten werden gezielt durch Schlüsselpersonen ihres Kulturkreises betreut. Erfahrungen zeigen, dass die Bereitschaft, einen Jugendlichen ehrenamtlich auf seinem Weg ins Arbeitsleben zu begleiten, sehr hoch ist. Immer öfter übernehmen auch pensionierte Arbeitnehmende diese Aufgabe. – Promotionsaktivitäten: In den letzten Jahren wurden zahlreiche Promotionsaktivitäten (z.B. die nationale Ausbildungsvignette) durchgeführt. Zu der Vielzahl von Massnahmen im Lehrstellenmarketing der Kantone zählt unter anderem, dass den internationalen Firmen vermehrt die Stärken und Möglichkeiten unseres Berufsbildungssystems aufgezeigt werden. Ausgebaut wird die vom Bund zusammen mit den Kantonen und den Organisationen der Arbeitswelt lancierte nationale Lehrstellenkampagne3 zur Sensibilisierung der Unternehmen und Jugendlichen. Eine Internet-Plattform fasst die bestehenden Angebote zusammen und dient als Wegweiser: Sie verhilft Unternehmen rasch zu den richtigen Kontakten vor Ort. Jugendliche erfahren mehr über Informations- und Beratungsangebote der kantonalen Berufsbildungsämter und Berufsberatungen. 57 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 Unterstützung für Stellensuchende nach der Sekundarstufe II Mit den gezielten Massnahmen der Arbeitslosenversicherung soll vermieden werden, dass Arbeitswillige nach ihrer Ausbildung ohne Beschäftigungschancen vom Arbeitsmarkt ausgeschlossen sind. Im Rahmen der arbeitsmarktlichen Massnahmen subventioniert der Bund Berufspraktika4 und Übungsfirmen5. Diese Massnahmen stellen jedoch für diejenigen, die über keinen beruflichen Erstabschluss verfügen, die Ausnahme dar. Auch hier gilt: Bildung hat Vorrang. Neue Massnahmen Junge Menschen haben heute nur noch geringe Aussichten, in einer Hilfstätigkeit Anstellung zu finden. Dadurch werden zwangsläufig mehr schulisch und sozial schwache Jugendliche eine berufliche Grundbildung benötigen. Die Situation wird sich auch nach einer demografischen Wende nicht ändern. Es ist davon auszugehen, dass weiterhin ein Anteil an Jugendlichen bestehen bleibt, die aufgrund ihrer Leistungsfähigkeit an Grenzen stossen. Bei der Integration dieser Jugendlicher in den Arbeitsmarkt kommt der Berufsbildung eine zentrale Rolle zu. Es braucht gezielte, individualisierte Massnahmen. Dabei bedarf es einer engen Zusammenarbeit sowohl mit der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) als auch mit den Institutionen des Arbeitsmarktes und den sozialen Stellen («interinstitutionelle Zusammenarbeit»). Ausserdem sollen neue Massnahmen in die bestehenden Strukturen eingebettet und die betriebliche Ausbildung besonders berücksichtigen werden: Mehr Angebote im praktisch orientierten Bereich Die Schaffung von beruflichen Grundbildungen mit Attest sollen Vorrang bei der Masterplanung Berufsbildung6 erhalten. Begleitung und Beratung der Lehrbetriebe Wenn sich heute Unternehmen wegen mangelnder Lernleistungsfähigkeit der Schulabgängerinnen und Schulabgänger, Schwierigkeiten im Umgang Jugendlichen mit besondern Anforderungen oder den administrativen Aufwendungen aus der Ausbildung zurückziehen, können nur entsprechende Unterstützungsangebote die Situation verbessern. Diese müssen verstärkt werden. Die Betriebe sollen auf Beratung und Unterstützung in rechtlichen, organisatorischen und sozialen Fragen sowie Vermittlungstätigkeit bei Konflikten und in Krisensituationen zurückgreifen können. Dossier Kasten 1 Case Management: Rolle des Bundes – – – – Der Bund unterstützt die Kantone beim Auf- und Ausbau des Case Managements Berufsbildung. Voraussetzung für die Unterstützung ist ein kantonales Gesamtkonzept. Der Bund richtet für die Erarbeitung des kantonalen Konzepts eine Pauschale aus. Gesuche zur Unterstützung von Auf- und Ausbaumassnahmen werden von den Kantonen beim BBT eingereicht und aufgrund des Gesamtkonzepts beurteilt. Quelle: Umsetzungskonzept Case Management (BBT, SBBK / Stand Februar 2007) Case Management als neuer Ansatz Es handelt sich hier um eine Hilfe zur Selbsthilfe für gefährdete Jugendliche (siehe Kasten 1).7 Diese werden frühzeitig identifiziert und durch individuelle Begleitung und Förderung zu einer Ausbildung auf der Sekundarstufe II geführt. Das Case Management stellt sicher, dass auf dem Weg von der Schule über die Grundbildung in die Berufswelt keine Lücken in der Unterstützung der gefährdeten Jugendlichen entstehen und dient der effizienteren Abstimmung der Aktivitäten aller Beteiligten. Um dieses Ziel zu erreichen, braucht es eine umfassende Standortbestimmung der gefährdeten Jugendlichen bereits in der obligatorischen Schulzeit. Die Standortbestimmung soll sich nicht nur auf Schulleistungen beschränken, sondern auch die Berufswahlreife sowie soziale und personale Kompetenzen berücksichtigen. Umsetzungskonzept 7 Im Berufsbildungsbereich ist Case Management ein strukturiertes Verfahren, um adäquate Massnahmen für Jugendliche sicher zu stellen, deren Einstieg in die Berufswelt stark gefährdet ist. Es koordiniert die beteiligten Akteurinnen und Akteure sowohl über institutionelle und professionelle Grenzen als auch über die Dauer der Berufswahl und der Grundbildung hinweg. 8 Vgl. Umsetzungskonzept Case Management (BBT, SBBK / Stand Februar 2007). Das Umsetzungskonzept Case Management8 besteht aus folgenden Elementen: 1. Identifikation, Erfassung und laufende Beobachtung der Risikogruppe: Voraussetzung für das Case Management Berufsbildung ist, dass die Risikogruppen identifiziert, erfasst und laufend beobachtet werden. Diese Identifizierung findet so früh wie möglich statt. Gefährdete Jugendliche werden bereits ab dem 7./8. Schuljahr identifiziert. Sobald das Dropout-Risiko (keine Lehre, Lehrabbruch, Scheitern der Lehre) einer jugendlichen Person identifiziert worden ist, wird die Stelle bezeichnet, die den Kontakt mit beteiligten Stellen sucht und mit ihnen und mit der oder dem Jugendlichen den allenfalls zu treffende Massnahmen festlegt. 2. Berufsfindung: Das Kompetenz- und Beziehungsnetzwerk von Fachpersonen im wirtschaftlichen und im institutionellen Umfeld wird eingesetzt, um gefährdete Jugendliche auf effiziente Weise bei der Vorbereitung auf die Lehre zu unterstützen. Zielvereinbarungen stellen die Eigenverantwortung, das Commitment und die Autonomie der Jugendlichen sicher. Ein bereits etabliertes Instrument im Rahmen dieser Hilfe ist die reguläre Berufsberatung. 3. Übergänge: Jugendlichen, die nicht unmittelbar nach der obligatorischen Schule in die Sekundarstufe II eintreten, sondern sich im Übergang zwischen der obligatorischen und der nachobligatorischen Bildung befinden, wird ebenfalls Hilfe zur Selbsthilfe bei der Berufswahl und bei der Suche eines geeigneten Ausbildungsplatzes geboten. Die Brückenangebote bzw. die 58 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 Wahl des richtigen Angebots gehören zu den Massnahmen, bei denen eine vermehrte Abstimmung unter den Institutionen und den konkreten Angeboten notwendig ist. 4. Berufliche Grundbildung: Jugendlichen, die nicht in die berufliche Grundbildung integriert werden konnten oder die Ausbildung abbrechen, wird bei der Suche eines geeigneten Ausbildungsplatzes oder beim Wiedereinstieg Hilfe zur Selbsthilfe geboten. Auch hier wird das Beziehungsnetzwerk von Lehraufsicht, Coaches usw. wirksam. Die Zielvereinbarung spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. 5. Flankierende Massnahmen: Das Case Management ist auf die sozial benachteiligte oder schulisch schwächere jugendliche Person fokussiert. Die flankierenden Massnahmenrichten richten sich auf Systeme, Abläufe oder Institutionen im Umfeld der Person – so etwa Beratungs- und Unterstützungsangebote für Lehrbetriebe in rechtlichen, organisatorischen und sozialen Fragen durch Hotlines und zusätzlichen Berufsverbandsangeboten. Fazit und Ausblick Der Druck auf den Lehrstellenmarkt wird anhalten. In den nächsten zehn Jahren werden zwei Entwicklungen zusammentreffen, die das schweizerische Bildungssystem – und das vieler anderer Staaten – vor grosse Herausforderungen stellen. Einem steigenden Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften wird ein Rückgang der jungen Bevölkerung gegenüberstehen. Entsprechend fehlen diese Jugendlichen auf dem Lehrstellenmarkt. Andererseits müssen die Massnahmen für schulisch und sozial Schwächere verstärkt werden, um sie auf die steigenden Anforderungen vorzubereiten sowie in die Gesellschaft und den Arbeitsmarkt zu integrieren. Einem nach wie vor beschränkten Angebot für schulisch und sozial schwächere Jugendliche steht also eine vermehrte Nachfrage der Betriebe nach leistungsstarken Jugendlichen gegenüber: Vollschulische Bildungsinstitutionen werden verstärkt mit Industrie und Gewerbe um die Gruppen der leistungsstarken Jugendlichen konkurrieren. Umso wichtiger wird es sein, möglichst viele Menschen möglichst gut auszubilden. Durch die bestehenden und geplanten Massnahmen und die ständige Weiterentwicklung wird unser duales System seine Zukunftsfähigkeit unter Beweis stellen und weiterhin massgeblich zur Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Volkswirtschaft und zur Integration möglichst aller Jugendlichen in den Arbeitsmarkt beitragen. Dossier Jugendarbeitslosigkeit: Was ist zu tun? Ein Streitgespräch unter Politikern Zwar gehört die Jugendarbeitslosenquote der Schweiz zu den tiefsten Europas. Trotzdem bleibt die Jugendarbeitslosigkeit auch in der Schweiz ein Problem, liegt sie doch – trotz Hochkonjunktur – deutlich höher als die generelle Arbeitslosigkeit. Unter Jugendlichen mit Migrationshintergrund ist sie besonders hoch. Haben wir in erster Linie ein Lehrstellenoder ein Motivationsproblem? Welche Erfolge wurden in den letzten Jahren im Lehrstellenbereich erzielt? Und was muss noch getan werden, um die betroffenen Jugendlichen in den Arbeitsprozess zu integrieren? Zu diesen und anderen Fragen debattieren die Nationalräte Otto Ineichen und Paul Rechsteiner. Die Volkswirtschaft: Wie gross ist für Sie das Problem der Jugendarbeitslosigkeit? Rechsteiner: Die hohe Jugendarbeitslosigkeit ist eines der zentralen Probleme der Schweiz, ganz besonders die Langzeitarbeitslosigkeit. Keine Perspektiven zu haben, ist für die betroffenen Jugendlichen eine Katastrophe und für die Gesellschaft eine Zeitbombe. Ineichen: Ich bin mit der Analyse einverstanden. Die Volkswirtschaft: Trotzdem, im internationalen Vergleich steht die Schweiz bezüglich Jugendarbeitslosigkeit relativ gut da. Mit der anziehenden Konjunktur hat sich auch die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen verringert. Ein Resultat der dualen Berufsbildung? Ineichen: Ganz eindeutig. Alle europäischen Länder, die ein vergleichbares duales Berufsbildungssystem haben, weisen eine tiefere Jugendarbeitslosigkeit aus als jene, die es nicht kennen. Das ist ein klares Indiz dafür, dass das duale Berufsbildungssystem Vorteile hat. Rechsteiner: Ein wesentlicher Faktor, der über Jugendarbeitslosigkeit entscheidet, ist die Konjunktur. Deshalb ist es wichtig, einen langfristigen Aufschwung herbeizuführen. Aber die Konjunktur regelt nicht alles. Trotz guter Konjunktur fehlen immer noch Ausbildungsplätze. Besonders in den Städten gilt es dringend, neue Lehrstellen zu schaffen. Die Volkswirtschaft: Gemäss letztem Lehrstellenbarometer vom August 2006 ist das Lehrstellenangebot gegenüber 2005 um 1500 gestiegen. Wie beurteilen Sie diese Entwicklung? Rechsteiner: Die positive Entwicklung ist das Resultat des ständigen Drucks der Gewerkschaften, aber auch anderer Kreise. Wir anerkennen, dass die Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) sehr viel NR Otto Ineichen Mitglied der FDP-Fraktion, Unternehmer, Präsident des Vereins «Speranza 2000». NR Paul Rechsteiner Mitglied der SP-Fraktion, Präsident des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes 59 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 aktiver geworden ist. Und auch das Eidg. Volkswirtschaftsdepartement (EVD) ist mit den Lehrstellenkonferenzen aktiv. All diese Bemühungen haben Früchte getragen. Trotzdem ist das Problem bei weitem nicht gelöst. Dazu sind weitere Grossanstrengungen nötig. Ineichen: Dass das Problem nicht gelöst ist, liegt auch an den Jugendlichen selber. Wir von «Speranza 2000» konnten sehr viele Lehrstellen nicht besetzen. Ich stelle ernüchtert fest, dass den Jugendlichen teilweise die Flexibilität fehlt. Es gibt viele Jugendliche, die ihren Wunschberuf erlernen möchten und nicht bereit sind, sich der Realität zu stellen. So gesehen haben wir kein Lehrstellenproblem in der Schweiz, sondern ein Motivationsproblem von Jugendlichen. Die Volkswirtschaft: Haben Sie dazu konkrete Beispiele? Ineichen: Kürzlich waren wir von «Speranza» beim Lehrverbund Zug eingeladen. Dieser betreut 18- bis 20-jährige Jugendliche, die faktisch keine Chancen mehr haben, ins Berufsleben einzusteigen. Mit dabei waren der kantonale Volkswirtschaftsdirektor und alle Entscheidungsträger der kantonalen Berufsbildung. Es kamen zehn Jugendliche an die Veranstaltung. Ich habe den Jugendlichen sehr provokativ die Frage gestellt: Gibt es nicht zu viele Jugendliche, die sich weigern, in den Arbeitsprozess einzusteigen, weil unsere sozialen Auffangnetze zu grosszügig sind? Sieben dieser zehn Jugendlichen haben klar geantwortet, dass dem so sei und sie selber ähnliche Fälle kennen würden. Rechsteiner: Herr Ineichen spricht, wie Teile der älteren Generation bereits seit den alten Griechen gesprochen haben: Die Jugendlichen seien faul oder dumm oder nicht motiviert. Wenn man den Jugendlichen selber die Schuld gibt, verkürzt das extrem die sehr gravierende Thematik. Die Jugendlichen selber sind überaus motiviert. Doch die Zukunftsaussichten waren in der Generation, aus der Herr Ineichen oder ich stammen, weit besser als jene der heutigen Jugendlichen aus nicht privilegierten Verhältnissen, die mit grossen Unsicherheiten und Diskriminierungen zu kämpfen haben. Die Volkswirtschaft: Herr Rechsteiner, gibt es denn für Sie kein Motivationsproblem bei Dossier Rechsteiner: Ein wesentlicher Faktor, der über die Jugendarbeitslosigkeit entscheidet, ist die Konjunktur. Trotz guter Konjunktur fehlen aber immer noch Ausbildungsplätze. Besonders in den Städten gilt es dringend, neue Lehrstellen zu schaffen. Bild: J.-C. Poffet Kasten 1 Speranza 2000 – Unternehmen gegen Jugendarbeitslosigkeit Mit dem Projekt „Speranza 2000“ sollen Jugendliche mit schulischen Lerndefiziten oder sozialen Schwierigkeiten eine neue Berufsperspektive erhalten: Kurzfristig mit der Zuweisung in ein einjähriges Praktikum, mittelfristig mit der Schaffung von mehr Ausbildungsplätzen bei der zweijährigen Grundbildung mit eidgenössischem Berufsattest. Der Verein „Speranza 2000“, der vom Unternehmer und Nationalrat Otto Ineichen präsidiert wird, setzt beim Angebot an. Speranza-Unternehmer motivieren andere Unternehmer innerhalb ihres Netzwerkes, soziale Verantwortung für die Jugend zu übernehmen und neue Ausbildungsplätze im niederschwelligen Bereich zu schaffen. Die Kantone decken die Nachfrageseite ab. Deren Aufgabe ist es, mit einem fachgerechten individuellen Coaching die Jugendlichen ohne Anschlusslösung in die vom Speranza-Netzwerk bereit gestellten zusätzlichen Lehr- und Praktikumsplätze zu vermitteln. Zur Trägerorganisation des Vereins „Speranza 2000“ gehören die Verbundpartner der Schweizerischen Berufsbildung (Gewerbeverband, Arbeitgeberverband, Erziehungsdirektoren-Konferenz, Berufsbildungsämter-Konferenz) sowie der Verein Speranza FDP BaselLand und Initiant Otto Ineichen. Das Projekt, das in fünf Kantonen (LU, AG, ZH, BL, GR) bereits initiiert wurde, läuft drei Jahre und wird laufend den Anforderungen angepasst. Es wird gemeinsam vom Bund und der Wirtschaft getragen. Jugendlichen – und auch nicht bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund? Rechsteiner: Die Motivation der überwiegenden Mehrheit der Jugendlichen – auch der Jugendlichen mit Migrationshintergrund – ist hoch. Die Jugendlichen, die aus nicht privilegierten Verhältnissen stammen, haben allerdings die schlechteren Perspektiven. Das müssen sehr viele Schüler aus der Realschule erfahren. Gemäss Pisa-Studie kommen drei von vier Schülern aus privilegierten Verhältnissen ins Gymnasium. Bei Schülern aus nicht privilegierten Verhältnissen ist es noch gerade einer von fünf – dies nota bene bei exakt gleichen schulischen Leistungen. Die soziale Herkunft entscheidet leider wieder sehr stark über Schulbildung und Karriere. Ineichen: Ich bezweifle, dass es überhaupt sinnvoll ist, wenn mehr Jugendliche als heute einen Maturitätsabschluss haben. Dass wir die niedrigste Arbeitslosigkeit in Europa haben, hängt mit dem dualen Berufsbildungssystem zusammen. Umgekehrt gilt: Je höher die Maturitätsquote, desto höher die Arbeitslosigkeit. Rechsteiner: Sie konstruieren hier einen kuriosen Zusammenhang. Auch wenn sich die Gewerkschaften immer für das duale Berufsbildungssystem ausgesprochen haben: Als Land, das über keine natürlichen Ressourcen verfügt, hat die Schweiz nur Erfolg, wenn wir eine gut ausgebildete Erwerbsbevölkerung haben. Dazu gehört auch der akademische Weg. Die Volkswirtschaft: Herr Ineichen, spielen Sie mit Ihrer Analyse nicht die tatsächlichen Schwierigkeiten von Jugendlichen mit Migrationshintergrund herunter? 60 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 Ineichen: Ich finde für jeden Werkschüler, der motiviert ist, einen Ausbildungsplatz. Dass es nicht an Angeboten fehlt, zeigt sich in den Statistiken: Die Wirtschaft stellt im Moment mehr Lehrstellen zur Verfügung, als Stellen besetzt werden. Bei der Integration von Jugendlichen mit Migrationshintergrund – besonders aus dem Balkan – haben die Volksschulen versagt. Wir haben heute das Problem, dass rund 15 000 bis 20 000 Jugendliche nicht integriert sind. Diese Jugendlichen den Unternehmen zu vermitteln – etwa für eine Schnupperlehre – ist fast unmöglich, erst recht wenn die Unternehmen bereits wiederholt negative Erfahrungen gemacht haben. Rechsteiner: Es ist eine ganz gefährliche Haltung, die Jugendlichen nach ihrer Herkunft zu diskriminieren. In der Schweiz besteht eine unselige Tendenz, die Menschen nach der Herkunft einzustufen. Das vermindert die Chancengleichheit eben gerade. Die Volkswirtschaft: Was unternehmen Sie, Herr Ineichen, konkret, um arbeitslose Jugendliche zu integrieren? Ineichen: Wir haben im Kanton Luzern ein Projekt zur Eingliederung von arbeitslosen Jugendlichen zwischen 18 und 20 Jahren. Daran nehmen 60 bis 80 Jugendliche teil, die zusätzlich sozial begleitet werden. Das Problem, das wir dort haben, ist, dass Jugendliche eine Arbeit ablehnen und ihnen dann noch ständig gesagt wird, dass sie die Arbeitslosengelder und die Sozialhilfe abholen können. Das stimmt mich nachdenklich. Im Rahmen des Projekts «Speranza» wollen wir zusätzliche Attestausbildungen schaffen. Mit Networkern versuchen wir Unterneh- Dossier men – hauptsächlich KMU, die nicht mehr ausbilden – davon zu überzeugen, Jugendlichen wieder eine Chance für eine Attestausbildung zu geben. Rechsteiner: Wie gross die Diskrimierung von Jugendlichen mit Migrationshintergrund ist, zeigt sich, wenn Jugendliche sich anonymisiert bewerben. Tönt der Name nach Balkan, bekommen die Bewerber die Lehrstelle nicht. Diesem Problem müssen wir begegnen – auch mit der notwendigen Sorgfalt in der Analyse seitens der Politiker. Herrn Ineichen ist zu attestieren, dass er mit «Speranza» eine Initiative lanciert hat, die dringend nötig ist. Allerdings müssen die Initianten in Zukunft vermehrt darauf achten, dass diese Ausbildungen einen Abschluss beinhalten, auf dem die Absolventinnen und Absolventen nachher aufbauen können. Ineichen: Wir haben bei «Speranza» unsere Lehren gezogen. Es macht in der Tat keinen Sinn, beispielsweise im Coiffeurbereich eine Attestausbildung anzubieten, weil hier die Nachhaltigkeit nicht gegeben ist. Deshalb versuchen wir, dort Attestausbildungen zu schaffen, wo die Leute nachher auch gebraucht werden, so etwa im Gesundheitswesen. Die Volkswirtschaft: Rund ein Viertel der Jugendlichen bezeichnen ihre Wahl nach der obligatorischen Schulzeit als Zwischenlösung, d.h. geht weiter in die Schule oder wählt ein Brückenangebot. Was halten Sie in diesem Kontext von Brückenangeboten wie das Motivationssemester, deren Abschaffung ja jetzt teilweise gefordert wird? Rechsteiner: Den betroffenen Jugendlichen ist mit der Abschaffung der Motiva- tionssemester nicht gedient. Wir sind uns einig, dass das Ziel eine Berufsausbildung für alle Jugendlichen sein muss. Für Schnellschüsse eignet sich das Thema «Motivationssemester» aber nicht. Ineichen: Ich bin für die Beibehaltung der Brückenangebote. Diese Angebote sollten Praxis und Schule kombinieren – etwa in Form von vier Tagen Arbeit und einem Tag Schule pro Woche. Hier ist die Wirtschaft gefordert; sie soll mithelfen, entsprechende Angebote zu schaffen. Mittelfristig bin ich für die Abschaffung der Motivationssemester, weil diese für die Jugendlichen demütigend sind. Sollten sie dennoch beibehalten werden, plädiere ich für straff organisierte und gut begleitete Motivationssemester. Einen interessanten Ansatz verfolgt der Kanton Zug. Dort übernimmt das so genannte Berufsbildungsnetz die Anstellung, das Coaching, die Kontrolle und alle weiteren administrativen Arbeiten. Wenn Probleme mit den Jugendlichen auftauchen, liegt die Verantwortung nicht bei den Unternehmen, sondern beim Berufsbildungsnetz. Dieses Modell ist zwar relativ teuer, aber extrem wertvoll. Die Volkswirtschaft: Welche Rolle haben Ihrer Meinung nach Politik und Wirtschaft bei der Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit wahrzunehmen? Rechsteiner: Wenn wir wollen, dass alle Jugendlichen die Möglichkeit haben, eine Berufsausbildung zu absolvieren, braucht es ein gemeinsames Handeln der Wirtschaft sowie von Bund und Kantonen. Dass es stärkere und schwächere Jugendliche gibt, ist eine alte Weisheit. Die schweizerische Wirtschaft braucht Ineichen: Wichtig ist, unbedingt die richtigen Anreize dafür zu schaffen, dass die Jugendlichen den Start in die Arbeitswelt nicht verschlafen. Die Gewährung von Arbeitslosengeld direkt nach dem Schulabgang schadet der beruflichen Integration. Bild: J.-C. Poffet 61 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 Dossier auch Leute, die praktische Tätigkeiten verrichten, heute und in Zukunft. In der Wissensgesellschaft steigt aber der Anteil qualifizierter Tätigkeiten. Ineichen: Wichtig ist, unbedingt die richtigen Anreize dafür zu schaffen, dass die Jugendlichen den Start in die Arbeitswelt nicht verschlafen. Die Gewährung von Arbeitslosengeld direkt nach dem Schulabgang schadet der beruflichen Integration. Diese Problematik ist am deutlichsten sichtbar in der Westschweiz. Arbeitslosengelder ohne Coaching der Jugendlichen zu streichen, wäre kontraproduktiv. Falsch finde ich es, wenn etwa Spitäler Kurzaufenthalter für unqualifizierte Arbeiten aus dem benachbarten Ausland in die Schweiz holen. Allein im Gesundheitswesen hätten wir die Möglichkeit, mit einer Attestausbildung 2000–3000 Lehrstellen zu schaffen. Rechsteiner: In der Tat wäre ein Abbau der Leistungen bei der Arbeitslosenversicherung das dümmste, was man in der heutigen Situation machen könnte. In die Schul- und Berufsbildung sollte mehr investiert werden. Dazu sind verschiedene Massnahmen nötig. Einiges deutet darauf hin, dass die öffentliche Hand weiterhin aktiv bleiben muss, um die regionalen Ungleichgewichte zu mindern. Erforderlich sind auch Investitionen wie das Coaching, das in Genf entwickelt worden ist. Auszubildende müssen, wo nötig, begleitet werden. Denn zum Erfolg gehört nicht nur der gelungene Start der Lehre, sondern dass die Lehre auch abgeschlossen wird. Ineichen: Case Management ist ein probates Mittel; aber es greift eher langfristig. Wir haben jedoch dieses und nächstes Jahr die grossen Probleme. Kleine Kantone gehen sie pragmatisch und innovativ an. Die Volkswirtschaft: Wie äussern sich die Unterschiede zwischen den Kantonen? Ineichen: In den kleineren Kantonen bestehen heute bei der beruflichen Integration von Jugendlichen keine Probleme mehr. Anders präsentiert sich die Lage in den grösseren Kantonen. Das liegt daran, dass die schulisch schwachen Jugendlichen in den kleineren Kantonen systematisch gecoacht und betreut werden. Ich bin erstaunt, wie gut das funktioniert. In grösseren Kantonen ist die Bürokratie zu gross, um die Probleme konsequent angehen zu können. Letztes Jahr wurden bei über 100 Ausbildungsplätzen die Bewilligungen nicht erteilt, obwohl es sich um Ausbildungsbetriebe handelte. So haben McDonald’s und Valora in kleineren Kantonen die Bewilligungen erhalten. In grösseren Kantonen wurden hingegen die Gesuche abgelehnt, mit der Begründung, die Jugendlichen würden ausgenützt. 62 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 Rechsteiner: Dort, wo es um gefährliche Arbeiten geht, macht eine gewisse Zurückhaltung auch Sinn. Das Unfallrisiko bei Jugendlichen ist nun einmal höher als bei Älteren. Und es gibt viele gute Gründe, dass solche Arbeiten – wie etwa das Staplerfahren – nur in einer regulären Lehre und nicht unqualifiziert verrichtet werden dürfen. Der Schutz für jugendliche Arbeitnehmende darf nicht ausgehöhlt werden. Die Volkswirtschaft: Wir haben bisher den Blick auf die 15- bis 19-Jährigen geworfen, die in der Phase des Übergangs von der Schule zur Ausbildung stecken. Wenden wir uns nun den 20- bis 24-Jährigen zu, die den Übergang vom Berufsabschluss in den Arbeitsmarkt bewerkstelligen müssen. Wie beurteilen Sie hier die Situation? Welche Massnahmen erachten Sie als geeignet für den Einstieg ins Berufsleben? Rechsteiner: Deren Situation ist in erster Linie von der konjunkturellen Entwicklung und der Lage auf dem Arbeitsmarkt abhängig. Leider hat man sich mental von der Vorstellung weit gehend verabschiedet, wieder einmal unter 100 000 Arbeitslose zu kommen. Gerade für die jungen Arbeitnehmenden wäre ein nachhaltiger Aufschwung entscheidend. Ausserdem müssten die ausbildenden Betriebe den Wert ihrer Lehrabgängerinnen und -abgänger wieder vermehrt erkennen und mehr Verlässlichkeit schaffen. Dadurch könnten sie die jungen Arbeitskräfte stärker an ihren Betrieb binden. Denn mittelfristig werden sie wieder auf diese angewiesen sein. Für eine gute Ausbildung ist schliesslich nicht nur die Lehrzeit ausschlaggebend, sondern auch die Erfahrung am Arbeitsplatz. Dem Humankapital muss also wieder mehr Wertschätzung entgegengebracht werden. Ineichen: Meiner Meinung nach müssten möglichst viele Arbeitgeber ihren Lehrlingen die Möglichkeit geben, weitere sechs Monate nach Abschluss der Ausbildung im Betrieb zu arbeiten, um Erfahrungen sammeln zu können. Das ist eventuell in Kleinbetrieben nicht möglich. Dass aber grosse Unternehmen wie Banken, Versicherungen usw. diese Möglichkeit nicht anbieten, dafür habe ich kein Verständnis. Die Volkswirtschaft: Meine Herren, ich danke Ihnen für das Gespräch. Gesprächsleitung und Redaktion: Geli Spescha, Chefredaktor «Die Volkswirtschaft» Aufzeichnung des Gesprächs: Simon Dällenbach, Redaktor «Die Volkswirtschaft» Aktuelle Wirtschaftsdaten Inhalt 64 A Internationaler Überblick 67 B Wirtschaftsdaten Schweiz 67 B 1 70 71 75 78 80 83 85 90 91 92 95 98 99 B 2 B 3 B 4 B 5 B 6 B 7 B 8 B 9 B 10 B 11 B 12 B 13 B 14 101 102 104 B 15 B 16 B 17 Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung Produktion Aussenwirtschaft Geld-, Kapital- und Devisenmarkt Preise Öffentliche Finanzen Bevölkerung Arbeitsmarkt Arbeitszeit Löhne Sozialversicherungen Bildung Forschung und Entwicklung Betriebs- und Unternehmensstruktur Detailhandel, Konsum Tourismus Kantone 106 106 Stichwortverzeichnis Abkürzungsverzeichnis Zusätzliche Statistik-Informationen – Weitere Zahlen und vertiefte Informationen zu den meisten Tabellen sind aus der vom Bundesamt für Statistik (BFS) herausgegebenen Fachreihe «Statistik der Schweiz» erhältlich. (Bestellungen: Tel. 032/713 60 60). – Zur Arbeitslosenstatistik: Vergleichen Sie die monatlich erscheinenden Fachpublikationen des SECO «Die Lage auf dem Arbeitsmarkt», «Kurzarbeit» (Bestellungen: Tel. 031/322 28 64) und das Jahresheft «Arbeitslosigkeit in der Schweiz» (Bestellungen: Tel. 032/713 60 60). – Zur Statistik über den Geld-, Kapital- und Devisenmarkt: Vergleichen Sie auch die Statistischen Monatshefte und Quartalshefte der Schweizerischen Nationalbank (Bestellungen: Tel. 044/631 32 84). – Die Tage, an denen neueste Statistikwerte in der Schweiz veröffentlicht werden, können jeweils ein Quartal im Voraus auf dem Dissemination Standards Bulletin Board des Internationalen Währungsfonds unter folgender Internet-Adresse abgerufen werden: http://dsbb.imf.org. Erläuterungen – Zahlen werden laufend aktualisiert; revidierte Daten werden nicht speziell gekennzeichnet. – Provisorische Daten, Schätzungen und Prognosen sind hingegen in den Fussnoten vermerkt. – Rundungen: Bei relativen Zahlen (Prozentzahlen, Durchschnitten, Pro-Kopf-Werten usw.) wird in der Regel jede Zahl einer Tabelle für sich gerundet, ohne Rücksicht darauf, ob sich bei einer Addition oder Subtraktion der gerundeten Relativzahlen weiterhin eine angegebene Summe bzw. 100% ergibt. Zeichenerklärungen – Es kommt nichts vor (Wert genau Null) 0 0,0 Grösse, die kleiner ist als die Hälfte der kleinsten verwendeten Einheit () Zahlenangabe unterbleibt aus Gründen des Datenschutzes ... Zahl nicht bekannt, gegenstandslos oder aus statistischen Gründen nicht aufgeführt 63 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 Aktuelle Wirtschaftsdaten A Internationaler Überblick A1 Bruttoinlandprodukt Nominal Mrd. Reale Veränderung in % gegenüber der Vorperiode 2005 2001 2002 2003 2004 2005 4/2005 1/2006 2/2006 Schweiz CHF 457 1.0 0.3 -0.31) 2.11) 1.91) 0.7 0.7 0.6 3/2006 0.4 Deutschland EUR 2241 1.2 0.1 -0.2 1.6 1.0 1.1 3.2 4.3 2.5 Frankreich EUR 1710 1.9 1.0 1.1 2.3 1.2 0.7 2.0 4.7 -0.1 Italien EUR 1417 1.8 0.3 0.0 1.1 -0.0 -0.1 3.1 2.6 1.3 Grossbritannien GBP 1225 2.2 2.0 2.5 3.2 1.8 2.7 2.6 2.8 2.6 EU25 EUR 7999 2.0 1.2 1.3 2.3 1.7 1.9 3.4 3.9 2.2 USA USD 12487 0.8 1.6 2.7 4.2 3.5 1.8 5.5 2.5 2.2 Japan JPY 503 0.4 0.1 1.8 2.3 2.6 4.0 3.1 1.5 2.0 OECD USD 348751) 1.2 1.6 2.0 3.3 2.7 2.4 4.4 3.1 ... 1) Provisorische Zahlen. A2 Quellen: BFS, SECO, OECD Vorlaufende Indikatoren der Konjunktur Indikator inkl. Trend Mai 2006 Veränderungsraten über 6 Monate, hochgerechnet auf Jahresbasis Juni 2006 Juli 2006 August 2006 Sept. 2006 Okt. 2006 Nov. 2006 Mai 2006 Juni 2006 Juli 2006 August 2006 Sept. 2006 Okt. 2006 Nov. 2006 Schweiz 111.6 111.9 112.5 113.5 113.3 114.4 115.3 2.9 2.9 3.2 4.5 3.6 4.8 5.8 Deutschland 113.8 113.9 114.0 114.0 114.0 114.3 114.9 7.6 6.5 5.4 4.6 3.6 3.3 3.5 Frankreich 107.2 107.3 107.5 108.0 108.2 108.6 108.5 2.9 2.6 2.4 2.6 2.6 2.8 2.3 97.6 97.6 97.0 96.6 96.3 96.4 95.8 1.6 1.5 0.1 -0.7 -1.2 -1.1 -2.0 Italien Grossbritannien 101.8 101.6 101.7 101.7 101.9 102.1 102.3 1.6 1.0 1.1 0.9 1.0 1.3 1.4 EU15 108.2 108.3 108.3 108.3 108.4 108.6 108.8 4.4 3.8 3.1 2.6 2.2 2.2 2.0 USA 106.2 106.1 106.0 106.2 106.2 106.4 106.6 2.6 1.8 1.2 1.3 0.9 0.8 1.0 Japan 101.8 101.0 100.4 100.5 100.7 100.8 100.9 0.6 -1.0 -2.2 -1.9 -1.5 -1.2 -0.9 OECD 108.2 108.3 108.3 108.3 108.4 108.6 108.8 4.4 3.8 3.1 2.6 2.2 2.2 2.0 Quelle: OECD A3 Internationales Handelsvolumen Exporte Importe In Mrd. USD Jährliche Veränderung in % In Mrd. USD Jährliche Veränderung in % 2005 2000-2005 2004 2005 2005 2000-2005 2004 2005 10159 10.1 21.6 13.4 10511 9.9 21.7 12.9 Nordamerika1) 1478 3.8 13.8 11.7 2285 6.2 16.4 13.6 Lateinamerika 355 12.6 29.6 25.0 298 7.6 28.0 22.6 Güter Weltweit Europa 4372 10.7 19.6 7.9 4543 10.4 20.2 9.2 4001 10.4 19.4 7.3 4135 10.1 19.7 8.6 GUS 340 18.5 36.4 28.1 216 21.5 30.8 24.8 Afrika 298 15.0 30.2 29.4 249 14.0 28.9 18.6 EU (25) Naher Osten Asien 538 15.0 31.9 34.8 322 14.0 31.1 16.9 2779 10.7 24.8 15.5 2599 11.5 26.8 16.2 2415 10.0 20.0 10.0 2345 10.0 19.0 10.0 422 5.0 13.0 10.0 366 6.0 15.0 9.0 1245 12.0 19.0 8.0 1120 11.0 17.0 8.0 1121 12.0 19.0 8.0 1038 11.0 16.0 7.0 525 11.0 26.0 14.0 573 9.0 24.0 12.0 Dienstleistungen Weltweit Nordamerika Europa EU (25) Asien 1) Mit Mexiko. A4 Quelle: WTO Ertragsbilanz In % des BIP In Mrd. USD 2002 2003 2004 2005 20061) 20071) 2002 2003 2004 2005 20061) Schweiz 8.3 13.3 14.6 13.2 13.5 13.6 23.3 43.2 52.3 48.2 48.2 49.9 Deutschland 2.3 2.2 3.8 4.1 4.6 5.2 46.3 53.3 103.4 114.0 125.4 144.2 Frankreich 20071) 0.9 0.4 -0.4 -1.6 -1.4 -1.1 13.3 7.8 -7.9 -33.1 -29.3 -24.0 Italien -0.8 -1.3 -0.9 -1.5 -1.9 -2.3 -9.9 -19.7 -15.3 -25.5 -32.6 -40.0 Grossbritannien -1.6 -1.5 -2.0 -1.8 -2.3 -2.7 -24.6 -27.6 -42.6 -40.5 -49.8 -60.9 0.7 0.3 0.5 -0.2 -0.2 -0.1 45.6 23.9 43.6 -17.0 -19.2 -5.9 -4.5 -4.7 -5.7 -6.5 -6.7 -7.0 -475.2 -519.7 -668.1 -805.7 -889.6 -980.0 Euro-Zone USA Japan 2.8 3.2 3.7 3.4 3.9 4.7 112.1 137.2 172.0 158.0 171.7 215.1 OECD -1.2 -1.1 -1.3 -1.8 -2.0 -2.0 -309.8 -328.7 -420.5 -642.9 -721.1 -755.3 1) Schätzungen und Prognosen (Dezember 2005). Quelle: OECD 64 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 Aktuelle Wirtschaftsdaten A5 Veränderung in % gegenüber Vorjahresperiode Konsumentenpreise 2002 2003 2004 2005 Juni 2006 Juli 2006 Okt. 2006 Nov. 2006 Schweiz 0.6 0.6 0.8 1.2 1.6 1.4 Aug. 2006 Sept. 2006 1.4 0.8 0.3 0.5 Deutschland 1.4 1.0 1.7 2.0 2.0 1.9 1.7 1.0 1.1 1.5 Frankreich 1.9 2.1 2.1 1.7 1.9 1.9 1.9 1.2 1.1 1.4 Italien 2.5 2.7 2.2 2.0 2.3 2.2 2.2 2.1 1.8 1.8 Grossbritannien 1.6 2.9 3.0 2.8 3.3 3.3 3.4 3.6 3.7 3.9 EU15 2.1 2.2 2.2 2.2 2.5 2.4 2.4 2.0 2.0 2.1 USA 1.6 2.3 2.7 3.4 4.2 4.1 3.8 2.1 1.3 1.9 Japan -0.9 -0.3 -0.0 -0.3 0.5 0.3 0.9 0.6 0.4 0.3 OECD 2.5 2.5 2.5 2.7 3.2 3.2 3.0 2.1 1.7 2.1 Quellen: BFS, OECD A6 In % Zinssätze 2004 2005 2006 Juli 2006 Aug. 2006 Sept. 2006 Okt. 2006 Nov. 2006 Dez. 2006 Kurzfristige Zinssätze Schweiz1) 0.48 0.81 ... 1.55 1.68 1.81 1.86 1.95 ... Grossbritannien 4.57 4.70 4.80 4.68 4.90 4.98 5.09 5.18 5.25 Euro-Zone 2.11 2.19 3.08 3.10 3.23 3.34 3.50 3.60 3.68 USA 1.56 3.51 5.15 5.46 5.38 5.34 5.33 5.32 5.32 Japan 0.03 0.03 ... 0.37 0.38 0.39 0.38 0.41 ... Langfristige Zinssätze Schweiz1) 2.74 2.10 ... 2.74 2.55 2.37 2.50 2.34 ... Grossbritannien 4.87 4.41 4.45 4.64 4.63 4.49 4.61 4.52 4.59 Euro-Zone 4.14 3.44 3.86 4.10 3.97 3.84 3.88 3.80 3.89 USA 4.27 4.29 4.79 5.09 4.88 4.72 4.73 4.60 4.56 Japan1) 1.49 1.35 1.74 1.93 1.67 1.63 1.72 1.69 1) Jahres- bzw. Monatsende. A7 1.65 Quelle: OECD Devisenkurse Interbankhandel (Ankauf 11 Uhr) Wechselkurse (Geldkurse) Devisenkurse1) 2003 2004 2005 2006 Juni 2006 Juli 2006 Aug. 2006 Sept. 2006 Okt. 2006 Nov. 2006 Dez. 2006 CHF/USD 1 USD 1.35 1.24 1.25 1.25 1.23 1.24 1.23 1.24 1.26 1.24 1.21 CHF/GBP 1 GBP 2.20 2.27 2.26 2.31 2.27 2.28 2.33 2.35 2.36 2.36 2.37 CHF/JPY 100 JPY 1.16 1.15 1.13 1.08 1.07 1.07 1.06 1.06 1.06 1.05 1.03 CHF/EUR 1 EUR 1.52 1.54 1.55 1.57 1.56 1.57 1.58 1.58 1.59 1.59 1.60 Reale und nominelle Wechselkursindizes2) Real total Index 100.9 100.1 98.6 96.7 97.8 96.6 96.2 95.6 95.4 95.6 96.0 Deutschland Index 103.4 101.0 100.0 97.9 98.9 97.4 97.1 96.8 96.8 96.6 96.3 Frankreich Index 101.8 99.0 98.2 96.2 97.0 96.0 95.3 94.9 94.9 94.7 94.7 Italien Index 98.6 95.8 94.8 92.5 93.5 92.1 91.6 91.1 91.1 91.0 90.7 Grossbritannien Index 98.0 92.6 91.6 97.9 89.7 88.7 86.6 85.5 85.2 85.1 84.6 USA Index 96.1 102.1 99.6 97.1 98.5 97.2 97.7 96.9 96.0 97.8 100.6 Japan Nominal total Index 113.2 115.4 118.9 126.2 126.7 126.9 127.1 126.8 127.2 128.2 131.2 Index 106.8 107.2 106.7 105.3 106.6 106.1 105.5 105.0 104.4 104.7 105.0 1) Jahresmittel, Monatsmittel. 2) Gegenüber 24 Handelspartnern. Zur Revision der Wechselkursindizes vgl. Quartalsheft 3/2001 der SNB. Index Januar 1999 = 100. A8 Quelle: SNB Internet: www.snb.ch Aktienkurse1) Index (Ende 1993 = 100), Periodenendwerte Veränderung in % 2003 2004 2005 2006 Nov. 2006 Dez. 2006 Jan. 2007 Schweiz 212 227 307 371 401 408 441 Ende Juni 2006 bis Ende Jan. 2007 21.6 Deutschland 175 188 239 291 312 314 353 19.4 Frankreich 157 168 208 244 296 312 304 13.7 Italien 201 237 270 322 303 328 350 16.6 Grossbritannien 131 141 164 182 202 207 199 7.0 USA 278 287 286 334 318 312 301 11.9 61 66 93 99 87 101 108 Japan 1) Aktienindizes: Schweiz Swiss Performance, Deutschland DAX, Frankreich CAC-40, Grossbritannien FT-SE-100, Italien MIBTEL, Japan Nikkei-225, USA Dow Jones Industrieaktien. 65 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 12.8 Quelle: Finanz und Wirtschaft Aktuelle Wirtschaftsdaten A9 Bevölkerung In Mio. Veränderung in % gegenüber Vorjahresperiode 1960 1970 1980 1990 2003 2004 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 5.3 6.2 6.3 6.7 7.3 7.3 0.2 0.4 0.6 0.6 0.8 0.8 0.0 Deutschland1) 55.6 60.7 61.6 63.3 82.5 82.5 0.0 0.1 0.1 -1.0 1.4 0.1 0.0 Frankreich 45.5 50.8 53.9 56.7 60.0 60.2 0.3 0.4 0.5 0.5 0.5 0.5 0.3 Italien 50.2 53.7 56.4 56.7 57.5 57.6 0.2 0.1 0.2 0.3 0.2 0.0 0.1 Grossbritannien 52.4 55.6 56.0 57.2 59.6 59.8 0.4 0.4 0.4 -1.6 0.9 0.4 0.4 EU 280.2 303.3 317.9 348.0 381.7 383.3 0.2 0.3 0.4 -0.1 1.0 0.4 0.4 USA 180.7 205.1 227.7 250.0 290.8 293.7 0.9 0.9 0.9 3.7 0.9 1.0 1.0 Japan 93.3 103.7 116.8 123.6 127.6 127.7 0.3 0.2 0.2 0.3 0.1 0.1 0.1 OECD 640.8 715.1 780.5 1025.3 1153.1 1160.7 0.7 0.7 0.6 1.4 0.8 0.7 0.7 Welt 3019.0 3693.0 4450.0 5266.4 6301.5 ... 1.3 1.3 1.3 1.3 1.5 1.2 ... Schweiz 1) Bis 1990: Exkl. «Neue Bundesländer». A 10 Quellen: BFS, OECD, UNO Erwerbstätigkeit Erwerbstätige In Mio. In %1) 2004 2005 2000 2001 2002 2003 2004 2005 4.2 77.2 1.6 1.6 0.6 -0.2 0.3 0.1 Deutschland 38.9 65.5 0.5 0.3 -0.8 -0.8 0.3 ... Frankreich 24.7 62.3 2.8 2.0 0.6 0.1 0.0 0.3 Italien 22.2 57.5 1.8 2.0 1.5 1.0 1.5 0.8 Grossbritannien 28.5 72.6 1.6 0.6 0.7 ... ... ... EU-15 169.3 65.4 1.9 1.3 0.7 0.5 0.8 ... USA Schweiz Veränderung in % gegenüber Vorjahresperiode 139.2 71.5 2.6 0.0 -0.3 0.9 1.1 1.8 Japan 63.3 69.3 -0.2 -0.5 -1.3 -0.2 0.2 0.4 OECD 516.7 65.5 1.7 0.5 0.1 0.6 0.9 1.3 1) Erwerbstätige in % der Wohnbevölkerung im Erwerbsalter. A 11 Quellen: BFS, OECD Arbeitslosigkeit Arbeitslose In 1000 2005 Schweiz Deutschland Arbeitslosenquote 2004 2005 3/2005 4/2005 1/2006 2/2006 3/2006 Juni 2006 Juli 2006 2002 2003 149 2.5 3.7 3.9 3.8 3.6 3.7 3.8 3.3 3.1 3.1 3.1 4861 9.8 9.1 9.6 9.6 9.2 9.3 8.8 8.3 8.5 8.3 8.3 August 2006 Sept. 2006 Okt. 2006 Nov. 2006 3.1 3.1 3.1 3.1 8.5 8.5 8.1 8.0 Frankreich 2420 9.1 9.5 9.6 9.9 9.8 9.8 9.6 9.3 9.0 9.1 9.0 8.9 8.8 8.7 8.6 Italien 1889 8.6 8.4 8.0 7.7 7.6 7.8 7.2 6.8 ... 6.9 ... ... ... ... ... 874 3.1 4.9 4.7 4.8 4.7 5.0 5.2 5.5 ... 5.4 5.4 5.4 5.5 ... ... ... 7.6 8.0 8.1 7.9 7.8 7.8 7.6 7.4 7.4 7.4 7.3 7.3 7.3 7.2 7.2 USA 7591 5.8 6.0 5.5 5.1 5.0 5.0 4.7 4.7 4.7 4.6 4.8 4.7 4.6 4.4 4.5 Japan 2944 5.4 5.3 4.7 4.4 4.3 4.5 4.2 4.1 4.1 4.2 4.1 4.2 4.2 4.1 4.0 ... 6.9 7.1 6.9 6.6 6.5 6.5 6.2 6.0 6.0 6.0 6.0 6.0 5.9 5.9 5.8 Grossbritannien EU15 OECD Quellen: SECO, OECD A 12 In % des BIP F&E-Bruttoinlandaufwendungen 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 ... ... 2.67 ... ... ... 2.57 ... ... ... Deutschland 2.18 2.19 2.19 2.24 2.27 2.40 2.45 2.46 2.49 2.52 Frankreich 2.32 2.29 2.27 2.19 2.14 2.16 2.15 2.20 2.23 2.18 Italien 1.05 1.00 1.01 1.05 1.07 1.04 1.07 1.11 1.16 ... Grossbritannien 2.01 1.95 1.88 1.81 1.80 1.87 1.86 1.87 1.89 1.88 EU 1.80 1.78 1.78 1.78 1.79 1.84 1.87 1.90 1.91 1.91 USA 2.42 2.51 2.55 2.58 2.62 2.66 2.74 2.76 2.65 2.68 Japan 2.77 2.90 2.78 2.84 2.95 2.96 2.99 3.07 3.12 3.15 OECD 2.06 2.08 2.10 2.13 2.15 2.19 2.23 2.28 2.24 2.26 Schweiz 2003 Quelle: OECD 66 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 Aktuelle Wirtschaftsdaten B Wirtschaftsdaten Schweiz B1 Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung B 1.1 Bruttoinlandprodukt nach Verwendungsarten, zu laufenden Preisen In Mio. Fr. 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 20042) 20052) Konsumausgaben 256883 260760 266136 270576 275278 279775 286289 295430 304233 309739 314731 321076 326723 Private Haushalte und POoE1) 274764 Gliederung 214480 217732 222625 226273 231320 235793 241996 249243 255236 259342 262672 268920 Staat 42403 43029 43511 44303 43957 43982 44293 46187 48997 50398 52059 52156 51959 Bruttoinvestitionen 80366 86497 87003 84276 84185 91284 89170 96369 99828 93310 91017 93587 98046 97716 Bruttoanlageinvestitionen 83399 86861 86849 82940 82473 87223 88851 94899 93754 92812 89915 94032 Ausrüstungen 40940 41424 42968 43000 44332 48835 51014 54333 53235 51890 48854 50745 51911 Bau 42459 45437 43882 39940 38141 38389 37837 40567 40519 40922 41062 43287 45805 -2061 Vorratsveränderungen Nettozugang an Wertsachen Exporte -2465 -79 670 1054 -3 22 -43 148 1011 -427 -120 -1147 -568 -285 -517 282 1715 4039 362 1321 5063 926 1222 702 2392 128786 131258 131877 135499 151608 156909 165832 189823 190767 187974 188534 205524 218096 158695 Waren 94519 97030 97462 99729 111459 115168 121466 137746 140060 138031 137062 148704 Dienstleistungen 34267 34228 34415 35770 40149 41741 44367 52077 50707 49942 51472 56819 59401 107709 110786 112765 116359 130477 137778 143398 166093 172343 160497 159518 172877 187271 155583 Importe Waren 92070 94794 96422 98583 111913 117497 121742 141963 144710 132930 132726 141981 Dienstleistungen 15639 15992 16343 17776 18564 20281 21657 24130 27633 27567 26792 30896 31688 358326 367729 372250 373993 380593 390191 397894 415529 422485 430527 434764 447309 455594 Bruttoinlandprodukt 1) Private Organisationen ohne Erwerbszweck. 2) Provisorische Zahlen. B 1.2 Quelle: BFS Info-Telefon: 032/713 66 48 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch Veränderung in % gegenüber dem Vorjahr, zu Preisen des Vorjahres Bruttoinlandprodukt nach Verwendungsarten, Veränderung in % Gliederung 2003 20042) 20052) 0.2 1.1 1.1 0.9 0.0 0.8 1.5 1.3 4.2 1.7 2.6 -0.8 -1.6 1.3 2.3 -2.6 -1.8 2.7 2.1 4.3 -3.1 0.3 -1.4 4.5 3.2 4.9 5.5 -2.9 -1.1 -3.9 4.9 2.9 1.0 -3.7 2.7 -3.4 2.2 1.8 3.9 3.5 ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... 3.6 11.1 3.9 6.5 12.2 0.2 -0.7 -0.4 8.4 6.4 5.8 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 Konsumausgaben 1.1 0.7 1.0 1.2 1.9 2.0 2.4 2.3 Private Haushalte und POoE1) 1.0 0.7 1.0 1.5 2.4 2.3 2.3 2.0 Staat 2.0 1.0 0.9 -0.1 -0.9 0.3 2.6 Bruttoinvestitionen 8.2 4.2 -2.1 -1.9 11.1 -5.0 6.6 4.4 -1.7 2.1 6.6 1.2 Ausrüstungen 5.9 13.3 3.1 5.4 11.3 Bau 7.1 -3.6 -6.4 -1.5 Vorratsveränderungen ... ... ... Nettozugang an Wertsachen ... ... 1.9 0.5 Bruttoanlageinvestitionen Exporte Waren Dienstleistungen Importe 3.0 1.7 3.8 11.7 3.8 6.5 11.6 1.4 1.1 -0.1 7.8 -1.0 -2.8 3.0 9.3 4.2 6.4 13.6 -2.8 -5.7 -1.4 10.0 8.0 7.7 4.3 3.2 8.3 7.5 4.3 9.6 3.2 -2.6 1.0 7.4 5.3 Waren 8.0 3.4 3.2 10.7 7.1 4.0 10.2 1.8 -3.0 2.2 6.4 5.5 Dienstleistungen 5.9 10.1 3.4 -4.9 9.8 6.0 5.9 11.2 -0.7 -4.8 12.1 4.4 Bruttoinlandprodukt 1.1 0.4 0.5 1.9 2.8 1.3 3.6 1.0 0.3 -0.2 2.3 1.9 1) Private Organisationen ohne Erwerbszweck. 2) Provisorische Zahlen. Quelle: BFS Info-Telefon: 032/713 66 48 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch 67 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 Aktuelle Wirtschaftsdaten B 1.3 P.1 In Mio. Fr. Produktionskonto nach institutionellen Sektoren, zu laufenden Preisen Produktionswert Code Institutionelle Sektoren S.11 Nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften S.12 Finanzielle Kapitalgesellschaften 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 20041) 444977 450048 457478 460824 469496 482434 496744 508613 528600 546025 546386 572187 101978 63624 62460 63506 68733 77869 85363 87863 99568 95418 100478 102292 S.121/S.122 Finanzielle Kapitalgesellschaften (ohne S.125) 34441 33312 33268 37191 45161 51586 54598 64021 60079 58149 56893 57158 S.125 Versicherungsgesellschaften und Pensionskassen 29183 29148 30238 31542 32708 33777 33264 35547 35339 42329 45398 44820 50803 52112 52686 53552 53147 53843 54629 57119 60176 61992 64037 64878 450 465 472 606 839 900 917 800 805 878 968 1163 Private Haushalte 93984 98899 100706 100791 100427 100894 92296 95886 92340 86909 86777 88062 S.13 Staat S.1314 Öffentliche Sozialversicherungen S.14 S.15 Private Organisationen ohne Erwerbszweck 10145 10398 10503 10442 10549 10733 10846 11239 11986 12799 13186 13700 D.21 Gütersteuern 18748 18946 21764 22071 22742 24985 26976 29656 29474 28372 28771 29942 D.31 Gütersubventionen Total -5636 -5994 -6034 -6359 -5443 -6467 -3929 -3711 -4018 -3962 -3791 -3777 676645 686869 700609 710054 728788 751785 765425 798370 813975 832612 837656 866969 P.2 Vorleistungen Code Institutionelle Sektoren S.11 Nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften S.12 Finanzielle Kapitalgesellschaften S.121/S.122 Finanzielle Kapitalgesellschaften (ohne S.125) S.125 Versicherungsgesellschaften und Pensionskassen S.13 Staat S.1314 Öffentliche Sozialversicherungen S.14 Private Haushalte S.15 Private Organisationen ohne Erwerbszweck P.119 Unterstellte Bankdienstleistung Total 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 20041) 229542 227965 234065 238031 245484 252640 260359 267291 274330 283304 286326 303756 23150 23974 25074 27345 29718 31907 33745 37802 40678 41050 39763 39984 8730 9043 10132 11252 13691 15013 16668 19322 19676 17960 16683 17532 14420 14931 14942 16093 16028 16894 17077 18480 21002 23090 23079 22452 12913 13242 13647 13979 13937 14384 14795 15391 15913 16213 16859 17220 283 302 310 413 609 669 678 582 566 620 682 864 29223 31451 32394 32580 32176 32932 28435 29175 27350 26974 25947 26630 3895 3960 3987 3952 4006 4062 4102 4246 4560 4927 5084 5239 19597 18548 19192 20173 22872 25669 26096 28936 28659 29618 28913 26831 318319 319140 328359 336061 348195 361594 367532 382841 391490 402086 832612 419660 B.1 Bruttowertschöpfungen und Bruttoinlandprodukt Code Institutionelle Sektoren S.11 Nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften S.12 Finanzielle Kapitalgesellschaften S.121/S.122 S.125 Finanzielle Kapitalgesellschaften (ohne S.125) Versicherungsgesellschaften und Pensionskassen S.13 Staat S.1314 Öffentliche Sozialversicherungen S.14 Private Haushalte S.15 Private Organisationen ohne Erwerbszweck Bruttoinlandprodukt 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 20041) 215435 222084 223413 222793 224012 229794 236385 241322 254270 262721 260059 268431 40474 38486 38432 41388 48151 53456 54118 61766 54740 59429 62529 61994 25711 24269 23136 25938 31471 36573 37931 44698 40403 40189 40210 39626 14763 14218 15296 15450 16680 16883 16187 17067 14337 19240 22319 22368 37890 38870 39039 39573 39209 39459 39834 41728 44263 45778 47178 47657 167 163 163 192 230 232 239 219 240 257 286 299 64761 67448 68312 68211 68251 67962 63862 66711 64989 59935 60829 61432 6517 6490 6543 6671 6744 6993 7426 7872 8102 8461 372250 373993 380593 390191 397894 415529 422485 430527 434764 447309 6250 6437 358326 367729 1) Provisorische Zahlen. B 1.4 Quelle: BFS; Info-Telefon: 032/713 66 48; E-Mail: [email protected]; Internet: www.statistik.admin.ch Hauptindikatoren der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung 1992 Zu laufenden Preisen 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 20041) Veränderung in % gegenüber dem Vorjahr Bruttoinlandprodukt 2.2 2.1 2.6 1.2 0.5 1.8 2.5 2.0 4.4 1.7 1.9 1.0 2.9 Inländlische Endnachfrage 0.8 0.5 2.2 1.5 0.2 1.2 2.6 2.2 4.0 2.0 1.1 0.5 2.6 Bruttoinlandprodukt 0.0 -0.2 1.1 0.4 0.5 1.9 2.8 1.3 3.6 1.0 0.3 -0.2 2.3 Inländische Endnachfrage -1.8 -1.2 2.5 1.7 0.3 1.4 2.9 1.8 2.8 1.0 0.2 0.5 1.9 ... Zu Preisen des Vorjahres Entwicklung der gesamtwirtschaftlichen Arbeitsproduktivität ausgedrückt in: Vollzeitäquivalente Beschäftigung Verhältnis in % ... 2.2 2.4 0.5 1.9 3.4 2.5 0.4 1.8 -0.4 ... ... 1.0 0.8 0.5 1.7 2.2 2.6 1.0 -0.8 2.9 1.8 ... ... ... -2.4 -2.7 -1.9 -1.2 -1.4 -2.4 -1.5 0.0 2.4 0.9 0.1 -1.3 -1.1 Haushaltsersparnis in % des verfügbaren Bruttohaushaltseinkommens2) 15.9 16.3 16.3 16.6 16.2 15.4 15.5 15.1 16.8 16.9 14.5 14.3 13.8 Volksersparnis in % des Bruttovolkseinkommens3) 28.3 29.0 28.9 28.9 28.3 29.6 30.4 30.9 32.3 30.1 28.0 30.7 31.2 4.4 5.9 5.6 5.1 5.1 5.6 4.9 5.6 5.7 4.4 6.4 6.7 7.3 Geleistete Arbeitsstunden Staatsdefizit im Verhältnis zum BIP Sparquote Aussenbeitrag in % des BIP In Franken pro Person, zu laufenden Preisen Ausgaben für den letzten Konsum der privaten Haushalte und POoE4) pro Einwohner 30154 30689 30941 31440 31845 32519 33061 33767 34574 35155 35318 35472 36077 Letzter Verbrauch der privaten Haushalte und POoE4) pro Einwohner 33347 33914 34171 34739 35209 35970 36571 37262 38050 38771 39109 39489 40067 Verfügbares Einkommen der privaten Haushalte und POoE4) pro Einwohner 32078 32778 33265 34106 34230 34377 35043 35856 37476 39014 38336 38451 38885 Verfügbares Einkommen der privaten Haushalte und POoE4) pro Einwohner (Verbrauchskonzept) 35271 36003 36495 37406 37594 37828 38552 39352 40953 42630 42126 42469 42874 1) Provisorische Zahlen. 2) Die Haushaltsersparnis in % des verfügbaren Bruttohaushaltseinkommens zeigt den Anteil des verfügbaren Einkommens, der nicht zu Konsumzwecken gebraucht wird. 3) Die Volksersparnis in % des Bruttovolkseinkommens zeigt den gesparten Anteil des Volkseinkommens. 4) POoE: Private Organisationen ohne Erwerbszweck. 68 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 Quelle: BFS, Info-Telefon: 032/713 66 48 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch Aktuelle Wirtschaftsdaten B 1.5 Entwicklung des Bruttoinlandproduktes gemäss Verwendungsansatza) Quartalswerte (real) gemäss ESVG951), zu Preisen des Vorjahres, verkettete Werte Konsumausgaben Private Haushalte und POoE2) Staat Bruttoanlageinvestitionen Veränderung in % gegenüber dem Vorquartal (saisonbereinigte Werte) 4/2004 1/2005 2/2005 3/2005 4/2005 1/2006 2/2006 0.1 0.3 0.2 0.4 0.6 0.3 0.2 3/2006 0.5 0.2 0.5 0.2 0.6 0.7 0.3 0.5 0.5 0.0 -0.7 -0.1 -0.7 0.1 0.4 -1.2 0.7 -2.1 1.6 3.6 -1.2 0.2 0.8 3.6 -0.2 -1.0 Ausrüstungen -2.0 1.1 1.3 0.2 1.1 2.2 5.1 Bau -2.1 2.3 6.3 -2.8 -0.9 -0.8 1.9 0.9 -0.4 0.6 1.0 0.0 0.5 0.4 1.0 0.4 Inlandnachfrage -0.4 0.3 -0.3 0.9 1.3 0.4 0.6 -1.6 Exporte -0.3 0.1 6.0 1.7 2.8 2.6 0.1 2.8 -1.1 -0.4 7.5 -0.5 2.9 4.9 -0.2 3.6 0.3 -1.3 8.6 -1.3 2.8 4.1 1.6 1.7 1.8 1.3 2.1 7.6 2.4 -3.5 0.9 0.6 Inländische Endnachfrage3) Waren Waren ohne Wertsachen4) Dienstleistungen Gesamtnachfrage -0.4 0.2 1.8 1.1 1.8 1.1 0.4 -0.1 Importe -1.7 0.0 4.1 1.6 4.6 2.1 0.0 -1.2 -1.3 Waren -1.9 -0.5 4.8 1.7 4.6 2.8 -0.3 -2.0 -0.3 4.4 2.2 3.2 3.4 -0.4 -2.1 Dienstleistungen -0.7 2.6 1.0 1.6 4.5 -1.6 1.4 -0.6 Bruttoinlandprodukt 0.2 0.3 0.9 1.0 0.7 0.7 0.6 0.4 Waren ohne Wertsachen4) a) Für Fussnoten vgl. Tab. B1.8. B 1.6 Quelle: SECO, Info-Telefon: 031/323 16 81 E-Mail: [email protected], Internet: www.seco.admin.ch Entwicklung des Bruttoinlandproduktes gemäss Verwendungsansatza) Jahres- und Quartalswerte (nominal) gemäss ESVG951), zu laufenden Preisen Konsumausgaben Private Haushalte und POoE2) Staat Bruttoanlageinvestitionen in Mio. Fr. Veränderung in % gegenüber Vorjahresperiode (Ursprungswerte) 20045) 20055) 4/2005 1/2006 2/2006 3/2006 20045) 20055) 4/2005 1/2006 2/2006 321076 326723 85325 84357 82467 82164 2.0 1.8 2.5 2.9 3.1 3.4 268920 274764 72286 71219 69402 69028 2.4 2.2 3.0 3.2 3.7 3.7 52156 51959 13038 13138 13065 13135 0.2 -0.4 -0.3 1.2 0.2 1.8 94032 97716 24980 22958 26966 26312 4.6 3.9 4.8 3.9 4.3 6.2 3/2006 Ausrüstungen 50745 51911 13637 12982 14323 13536 3.9 2.3 3.5 3.9 8.8 7.3 Bau 43287 45805 11343 9976 12643 12777 5.4 5.8 6.5 3.8 -0.3 5.0 Inländische Endnachfrage3) 415108 424439 110305 107315 109433 108476 2.6 2.2 3.0 3.1 3.4 4.1 Inlandnachfrage 414663 424769 113641 102620 111021 109302 2.2 2.4 3.1 3.5 5.0 2.9 Exporte 205524 218096 57316 58861 59601 60381 9.0 6.1 9.7 14.8 8.4 10.7 148704 158695 42056 43358 44113 43886 8.5 6.7 9.8 17.3 8.3 12.7 143051 153385 40507 41831 42589 42126 8.1 7.2 10.2 16.6 8.5 11.6 56819 59401 15259 15503 15488 16495 10.4 4.5 9.6 8.5 8.8 5.6 Gesamtnachfrage 620186 642865 170956 161481 170621 169683 4.4 3.7 5.2 7.4 6.2 5.5 Importe 172877 187271 49665 50795 51926 51216 8.4 8.3 13.4 15.6 11.4 8.8 Waren 141981 155583 41984 43521 43304 41705 7.0 9.6 14.5 17.8 12.4 9.4 135626 147881 39550 41057 40797 39695 7.0 9.0 13.2 17.0 11.0 8.8 Waren Waren ohne Wertsachen4) Dienstleistungen Waren ohne Wertsachen4) Dienstleistungen Bruttoinlandprodukt 30896 31688 7681 7274 8622 9512 15.3 2.6 7.6 4.3 6.6 6.3 447309 455594 121291 110686 118696 118467 2.9 1.9 2.2 4.0 4.0 4.2 a) Für Fussnoten vgl. Tab. B1.8. B 1.7 Quelle: SECO, Info-Telefon: 031/323 16 81 E-Mail: [email protected], Internet: www.seco.admin.ch Entwicklung des Bruttoinlandproduktes gemäss Produktionsansatza) Quartalswerte (real) gemäss ESVG951), zu Preisen des Vorjahres, verkettete Werte Veränderung in % gegenüber Vorquartal (saisonbereinigte Werte) 4/2004 1/2005 2/2005 3/2005 4/2005 1/2006 2/2006 3/2006 -0.5 0.3 -2.7 -1.5 -3.7 -2.7 -3.0 -3.8 A2 Bergbau, Industrie, Energie- und Wasserversorgung 0.4 0.8 1.4 0.2 0.4 -0.7 1.6 0.6 A3 Baugewerbe 0.0 0.4 1.8 0.2 0.1 0.2 -0.2 -0.1 -1.0 1.2 0.4 1.0 1.1 -0.1 1.9 0.3 1.2 1.7 2.2 2.4 2.7 2.6 0.5 -0.1 -0.3 0.0 -0.1 0.5 0.3 0.2 0.1 0.8 A1 Land- und Forstwirtschaft, Jagd, Fischerei, Fischzucht A4 Handel und Reparatur, Gastgewerbe, Verkehr und Nachrichtenübermittlung A5 Kreditgewerbe, Versicherungen, Immobilien, Vermietung, Informatik, F&E A6 Öffentliche Verwaltung und Sozialversicherung, Unterrichtswesen, Gesundheitsund Sozialwesen, sonstige öffentliche und private Dienstleistungen, Vermietung (private Haushalte) FISIM7) 2.6 8.2 2.9 1.7 0.1 4.2 2.9 1.0 Gütersteuern 1.8 0.5 -0.4 1.1 -0.3 1.5 0.6 0.6 Gütersubventionen -0.2 -4.8 -4.6 5.7 2.1 -3.9 -2.2 4.3 Bruttoinlandprodukt 0.2 0.3 0.9 1.0 0.7 0.7 0.6 0.4 a) Für Fussnoten vgl. Tab. B1.8. Quelle: SECO, Info-Telefon: 031/323 16 81 E-Mail: [email protected], Internet: www.seco.admin.ch 69 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 Aktuelle Wirtschaftsdaten B 1.8 Entwicklung des Bruttoinlandproduktes gemäss Produktionsansatz Jahres- und Quartalswerte (nominal) gemäss ESVG951), zu laufenden Preisen in Mio. Fr. Veränderung in % gegenüber Vorjahresperiode (Ursprungswerte) 20046) 20056) 4/2005 1/2006 2/2006 3/2006 20046) 20056) 4/2005 1/2006 2/2006 3/2006 5866 5540 1146 1335 1355 1238 8.1 -5.5 -9.9 -10.9 -10.0 -10.9 A2 Bergbau, Industrie, Energie- und Wasserversorgung 93541 96274 24837 24024 25019 24894 1.8 2.9 3.5 2.8 3.5 4.1 A3 Baugewerbe 24332 25335 6276 5965 6949 6827 1.7 4.1 4.2 5.1 2.6 3.2 A4 Handel und Reparatur, Gastgewerbe Verkehr und Nachrichtenübermittlung A1 Land- und Forstwirtschaft, Jagd, Fischerei, Fischzucht 97608 99399 26124 24714 26009 24966 2.7 1.8 3.3 2.6 3.6 3.7 A5 Kreditgewerbe, Versicherungen, Immobilien, Vermietung, Informatik, F&E 108030 112363 29424 29951 30699 30973 1.9 4.0 5.9 11.1 10.0 10.4 A6 Öffentliche Verwaltung und Sozialversicherung, Unterrichtswesen, Gesundheits- und Sozialwesen, sonstige öffentliche und private Dienstleistungen, Vermietung (private Haushalte) 118601 120403 30359 30509 30625 31046 1.9 1.5 1.7 2.1 2.4 2.6 FISIM7) 26831 30494 7770 8178 8443 8533 -7.2 13.7 13.5 10.6 11.0 10.4 Gütersteuern 29942 30421 11876 3259 7401 7962 4.1 1.6 -3.7 -0.4 2.3 -0.9 3777 3649 981 894 918 907 -0.4 -3.4 -1.5 0.9 3.6 1.2 447309 455594 121291 110686 118696 118467 2.9 1.9 2.2 4.0 4.0 4.2 Gütersubventionen Bruttoinlandprodukt 1) Saisonbereinigungsverfahren gemäss www.seco.admin.ch/themen/zahlen/bip/index.html, Rubrik Daten, technische Notizen, Methoden. 2) Der Konsum der privaten Haushalte wird gemäss Inländerkonzept ausgewiesen. Ebenfalls enthalten ist der Endverbrauch der privaten Organisationen ohne Erwerbscharakter (POoE). 3) Die inländische Endnachfrage enthält keine Vorratsveränderungen. 4) Wertsachen = Aussenhandel mit Edelmetallen, Edel- und Schmucksteinen sowie Kunstgegenständen und Antiquitäten. 5) Jahresergebnisse 2004 und 2005 gemäss BFS. 6) Ergebnisse des BFS. 7) Financial intermediation services indirectly measured (FISIM) oder auf deutsch: unterstellte Bankgebühr, indirekte Messung. B2 Produktion B 2.1 Produktionsindex Index (1995 = 100) 2005 4/2005 1/2006 2/2006 Sekundärer Sektor ohne Baugewerbe: Total C Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden1) CA Gewinnung von energetischen Produkten CB Gewinnung von Steinen und Erden. Bergbau D Verarbeitendes Gewerbe, Industrie DA Nahrungsmittel und Getränke, Tabakverarbeitung DB Textilien und Bekleidung DC Lederwaren und Schuhe 3/2006 Quelle: SECO Info-Telefon: 031/323 16 81 E-Mail: [email protected] Internet: www.seco.admin.ch Veränderung in % gegenüber Vorjahresperiode 2002 2003 2004 2005 3/2005 4/2005 1/2006 2/2006 3/2006 129.5 129.5 126.1 131.4 130.8 -5.1 0.0 4.0 2.7 3.1 4.1 8.4 5.2 8.2 101.8 101.8 64.2 111.2 116.0 -1.5 -0.7 4.2 -5.6 -2.4 -0.9 23.3 6.5 7.3 ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... 101.8 101.8 63.5 111.2 116.0 -1.5 -0.7 4.2 -5.6 -2.4 -0.9 23.3 6.5 7.3 131.3 131.3 126.9 134.4 134.0 -5.2 -0.1 4.4 3.1 3.9 4.7 9.3 5.2 8.3 99.2 99.2 91.6 98.1 95.0 0.7 -0.9 1.3 1.4 3.4 2.1 4.7 5.7 5.9 71.4 71.4 76.9 73.6 74.5 -7.7 -4.7 7.4 1.7 0.2 0.1 7.2 3.4 0.6 61.4 61.4 56.9 54.1 56.1 -15.0 -3.9 6.2 -1.2 -6.3 11.4 -4.4 0.9 -1.2 DD Be- und Verarbeitung von Holz (ohne Möbel) 131.1 131.1 103.8 123.1 124.7 0.3 0.1 6.6 -0.4 0.1 0.7 8.5 5.3 6.3 DE Papier-. Karton-. Verlags- und Druckgewerbe 106.7 106.7 97.2 99.8 96.4 -9.6 -3.7 -1.2 -1.2 -0.3 -2.5 -0.1 -4.2 1.7 DF Kokerei, Mineralölverarb., nukl. Brennstoffe 111.5 111.5 121.5 113.2 120.0 -0.2 -5.8 11.8 -6.0 13.2 0.0 15.2 37.4 -0.4 DG Chemische Industrie 223.0 223.0 246.5 242.8 246.5 5.6 8.6 4.6 8.5 10.8 11.3 11.0 8.1 9.0 119.9 119.9 126.8 132.6 133.3 -3.1 2.5 5.9 -0.1 -0.2 1.5 10.7 0.5 8.7 DH Gummi- und Kunststoffwaren DI Sonstige Produkte aus nichtmetallischen Mineralien 207.4 207.4 158.6 222.3 221.5 -7.7 4.9 22.1 9.1 7.1 4.9 12.4 -2.6 3.1 DJ Metallbearbeitung und -verarbeitung 123.8 123.8 113.4 121.0 119.5 -9.6 -1.1 1.0 -0.3 -1.8 2.9 5.1 1.2 5.6 DK Maschinenbau 115.7 115.7 109.7 115.4 116.3 -10.5 -6.0 7.2 -1.5 -1.0 -1.9 9.9 6.1 10.8 DL Elektr. Geräte und Einrichtungen, Feinmechanik. Optik 124.0 124.0 120.0 129.7 129.3 -8.9 -2.1 2.4 6.5 5.5 12.1 14.2 11.3 16.8 92.5 92.5 79.7 91.0 86.4 -6.5 -4.8 5.0 -9.9 -14.6 -8.4 21.3 5.8 12.0 DM Fahrzeugbau DN Sonstiges verarbeitendes Gewerbe E Energie- und Wasserversorgung Sekundärer Sektor ohne Baugewerbe: Total 107.2 107.2 96.3 103.3 96.6 -6.9 -5.8 1.4 2.8 5.2 3.2 8.9 -1.8 2.0 112.6 112.6 122.0 101.6 98.8 -4.0 2.0 -0.4 -2.4 -6.2 -2.1 -1.1 4.3 6.0 8.2 129.5 129.5 126.1 131.4 130.8 -5.1 0.0 4.0 2.7 3.1 4.1 8.4 5.2 Vorleistungsgüter 124.5 124.5 122.2 126.9 126.0 -4.7 1.4 4.3 1.5 1.7 1.4 8.0 4.0 7.5 Investitionsgüter 125.9 125.9 113.7 121.6 122.8 -8.8 -2.7 5.5 0.1 -0.2 4.1 11.1 5.3 8.9 Gebrauchsgüter 121.8 121.8 117.3 125.4 114.0 -8.7 -8.3 6.0 9.0 7.3 11.6 2.4 5.8 5.7 Verbrauchsgüter 150.0 150.0 155.0 157.4 160.1 -0.9 5.0 1.8 5.6 8.0 7.9 8.8 7.3 9.4 1) Klassifikation nach der Allgemeinen Systematik der Wirtschaftszweige (Noga). 70 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 Quelle: BFS Info-Telefon: 032/713 64 34 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch Aktuelle Wirtschaftsdaten B3 Aussenwirtschaft B 3.1 Aussenhandel Übersicht1) Total 12) Export in Mio. Fr. Vorjahresveränderung in % nominal real4) Mittelwertindex3),4) Import in Mio. Fr. Vorjahresveränderung in % nominal real4) Mittelwertindex3),4) Handelsbilanzsaldo 2003 2004 2005 2006 1/2006 2/2006 3/2006 4/2006 Okt. 2006 Nov. 2006 Dez. 2006 Jan. 2007 135472.2 146312.3 156977.3 177194.9 42653.0 43433.3 42868.3 47372.8 16624.4 16777.1 13973.8 15564.9 -0.2 8.0 7.3 12.9 16.1 8.0 11.0 14.4 19.8 14.8 8.2 15.4 0.2 5.3 5.5 9.1 10.5 7.5 6.1 10.8 17.8 5.2 6.5 14.6 -0.4 2.6 1.7 3.4 5.1 0.5 4.6 3.3 1.6 9.2 1.6 0.7 128595.5 136986.5 149094.3 165540.1 40228.3 40759.1 39140.4 44244.4 15048.1 15471.8 13543.5 14293.8 0.3 6.5 8.8 11.0 13.4 9.8 5.9 11.9 16.4 10.1 7.9 13.2 0.1 3.6 3.5 5.6 5.0 3.9 1.3 8.1 12.7 6.1 4.0 9.4 0.2 2.8 5.2 5.2 8.1 5.6 4.6 3.5 3.2 3.8 3.7 3.5 6876.7 9325.8 7883.0 11654.8 2424.8 2674.2 3728.0 3128.4 1576.3 1305.2 430.3 1271.1 141157.5 152756.5 162991.1 184887.3 44378.2 45163.9 44824.0 49626.1 17646.7 17501.9 14483.6 16286.6 Total 2 (gesamter Warenverkehr) Export in Mio. Fr. Vorjahresveränderung in % nominal Import in Mio. Fr. Vorjahresveränderung in % nominal -1.2 8.2 6.7 13.4 16.8 7.9 12.1 15.0 23.2 14.4 7.2 16.7 134986.7 143996.2 157544.5 177259.8 42930.9 43441.2 41343.1 48312.9 15790.7 16575.5 15752.1 15033.8 -0.7 6.7 9.4 12.5 14.4 11.2 6.6 14.6 16.3 10.0 16.6 11.7 Handelsbilanzsaldo 6170.8 8760.4 5446.7 7627.5 1447.2 1722.7 3480.9 1313.2 1856.0 926.3 -1268.5 1252.8 Exporte in % des Einfuhrwertes (Total 2) 104.6 106.1 103.5 104.3 103.4 104.0 108.4 102.7 111.8 105.6 91.9 108.3 99.4 99.8 96.7 98.3 97.2 95.2 100.0 99.8 98.4 105.2 98.0 97.3 Terms of trade in % (Total 1) 1) Zahlen des laufenden Jahres sind provisorisch und werden nicht laufend revidiert. 2) Ohne Edel- und Schmucksteine sowie Kunstgegenstände und Antiquitäten. 3) Schätzungen der Preisveränderungen im Aussenhandel. 4) Optimierter (revidierter) Index nach neuer Berechnungsmethode. B 3.2 Quelle: EZV/OZD Info-Telefon deutsch: 031/322 66 06 Info-Telefon französisch: 031/322 66 54 Internet: www.zoll.admin.ch Aussenhandel nach Verwendungszweck (Total 1)1) Warengruppen In Mio. Fr. 2003 2006 %-Anteil am Total 2006 Export total 135472.2 146312.3 156977.3 177194.9 Rohstoffe, Halbfabrikate Energieträger und Hilfsstoffe Investitionsgüter Maschinen und Apparate Nutzfahrzeuge Konsumgüter Nahrungs- und Genussmittel Übrige nicht dauerhafte Waren Dauerhafte Waren Import total Rohstoffe, Halbfabrikate Energieträger und Hilfsstoffe Investitionsgüter Maschinen und Apparate Nutzfahrzeuge Konsumgüter Nahrungs- und Genussmittel 2004 2005 In Mio. Fr. 1/2006 2/2006 3/2006 4/2006 Okt. 2006 Nov. 2006 Dez. 2006 Jan. 2007 100.0 40228.3 43433.3 42868.3 47372.8 16624.4 16777.1 13973.8 15564.9 33144.4 35482.5 36411.0 40560.0 22.9 10054.6 10137.7 9800.8 10753.1 3778.4 3800.2 3165.5 3633.0 2808.9 2810.7 3456.2 4461.2 2.5 3537.2 848.3 839.0 996.2 368.2 309.7 318.3 351.0 43834.5 46540.5 48251.1 53021.6 29.9 10286.6 12863.6 12968.1 14588.5 4785.2 4999.5 4817.0 4209.1 38640.1 41395.9 43739.2 47958.0 27.1 8027.9 11802.0 11730.8 13022.2 4268.2 4469.5 4297.1 3802.6 3907.1 3780.1 3126.8 3561.0 2.0 1477.1 709.9 854.4 1166.7 379.0 380.6 407.3 274.5 55684.3 61478.7 68859.0 79152.1 44.7 16349.9 19583.7 19260.4 21035.2 7692.6 7667.5 5673.0 7371.9 3244.7 3562.8 3874.7 4731.1 2.7 1687.3 1131.4 1222.5 1300.1 472.3 452.0 376.1 391.1 36649.7 40604.9 45779.6 52960.5 29.9 8727.0 13034.1 13105.9 13222.1 4982.4 4804.1 3441.6 5380.3 15789.9 17311.0 19204.7 21460.5 12.1 5935.6 5418.1 4932.0 6513.0 2237.9 2411.4 1855.3 1600.5 128595.5 136986.5 149094.3 165540.1 100.0 42653.0 40759.1 39140.4 44244.4 15048.1 15471.8 13543.5 14293.8 4200.9 32884.5 36004.1 38875.8 43590.7 26.3 9837.5 11045.7 10499.0 11842.4 4389.0 4144.8 3258.2 6905.7 7767.7 11194.4 13978.3 8.4 940.2 3312.2 3118.7 3305.4 1120.1 1067.0 1122.7 1244.9 34219.5 36096.7 38954.3 43031.5 26.0 12595.0 10502.9 10219.0 11863.9 3780.9 4164.4 3854.2 3460.9 26401.3 28100.2 30711.4 33246.4 20.1 11392.3 7992.5 8021.0 9062.6 2982.9 3195.6 2825.9 2759.9 5203.2 5079.1 5039.5 6144.4 3.7 832.9 1588.5 1241.4 1827.5 439.3 611.4 774.3 423.7 54585.8 57117.9 60069.7 64939.7 39.2 19280.4 15898.2 15303.6 17232.8 5758.1 6095.6 5308.4 5387.0 6238.0 6265.3 6507.3 7023.7 4.2 1075.6 1764.5 1632.7 1913.6 601.6 674.3 626.6 558.2 Übrige nicht dauerhafte Waren 27819.3 29402.6 31298.2 34318.4 20.7 13616.3 8294.5 8382.7 8847.3 2927.0 3193.0 2696.6 3009.6 Dauerhafte Waren 20528.5 21450.0 22264.2 23597.6 14.3 4588.5 5839.2 5288.2 6471.9 2229.5 2228.4 1985.2 1819.2 1) Zahlen des laufenden Jahres sind provisorisch und werden nicht laufend revidiert. 71 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 Quelle: EZV/OZD Info-Telefon deutsch: 031/322 66 06 Info-Telefon französisch: 031/322 66 54 Internet: www.zoll.admin.ch Aktuelle Wirtschaftsdaten B 3.3 Aussenhandel nach Warenarten (Total 1)1) Warengruppen Export total Land- und Forstwirtschaft, Fischerei Energieträger und Hilfsstoffe Textilien, Bekleidung, Schuhe Papier und Papierwaren Leder, Kautschuk, Kunststoffe Chemikalien Steine und Erden Metalle Maschinen Fahrzeuge Präzisionsinstrumente, Uhren u. Bijouterie Verschiedene übrige Waren Import total Land- und Forstwirtschaft, Fischerei Energieträger und Hilfsstoffe Textilien, Bekleidung, Schuhe Papier und Papierwaren Leder, Kautschuk, Kunststoffe Chemikalien Steine und Erden Metalle Maschinen Fahrzeuge Präzisionsinstrumente, Uhren u. Bijouterie Verschiedene übrige Waren %-Anteil In Mio. Fr. am Total 2003 2004 2005 2006 2006 135472.2 146312.3 156977.3 177194.9 100.0 4427.0 4863.4 5192.2 6180.4 3.5 2808.9 2810.7 3456.2 4461.2 2.5 4169.2 4239.9 4200.3 4406.0 2.5 3308.1 3370.9 3415.2 3513.2 2.0 3794.4 4030.6 4165.7 4648.8 2.6 45193.6 49601.9 54838.0 62968.7 35.5 806.7 859.2 881.0 934.4 0.5 9976.0 11112.5 11663.7 13422.6 7.6 31183.3 33839.3 35172.0 38601.6 21.8 4968.9 4990.0 4425.0 4941.0 2.8 23086.0 24666.9 27638.4 31250.3 17.6 1750.0 1927.1 1929.6 1866.8 1.1 128595.5 136986.5 149094.3 165540.1 100.0 10368.7 10505.2 10997.4 11930.1 7.2 6905.7 7767.7 11194.4 13978.3 8.4 8611.5 8699.3 8846.2 9386.5 5.7 4748.2 4901.0 5049.5 5328.7 3.2 4453.1 4835.9 5198.8 5702.1 3.4 27489.4 29606.7 32796.5 35770.4 21.6 2307.4 2509.8 2620.0 2864.8 1.7 9789.9 11571.9 12367.2 15522.1 9.4 26009.6 27659.7 29972.3 32060.9 19.4 14204.1 14349.8 14333.2 15616.0 9.4 9210.7 9904.3 10785.9 12172.8 7.4 4497.0 4675.2 4932.9 5207.5 3.2 1) Zahlen des laufenden Jahres sind provisorisch und werden nicht laufend revidiert. B 3.4 In Mio. Fr. 1/2006 2/2006 3/2006 42653.0 43433.3 42868.3 1423.9 1503.5 1581.7 940.2 848.3 839.0 1142.3 1050.3 1118.5 884.2 878.4 853.8 1127.1 1173.1 1165.3 16005.5 15566.5 15387.0 219.6 220.0 220.9 3253.6 3297.1 3281.1 8909.0 9482.6 9588.7 1160.4 1065.1 1187.2 7110.7 7929.1 7199.0 476.4 419.2 446.3 40228.3 40759.1 39140.4 2904.7 3021.8 2773.7 3537.2 3312.2 3118.7 2568.1 1966.3 2664.9 1350.5 1274.7 1301.3 1367.8 1404.2 1455.7 8480.9 9334.4 8093.2 609.5 729.0 743.4 3545.0 3783.1 3910.0 7766.0 7619.0 7687.8 3762.7 4171.0 3348.5 3083.6 2941.7 2799.5 1252.2 1201.8 1243.7 Okt. 4/2006 2006 47372.8 16624.4 1671.0 604.5 996.2 368.2 1095.2 375.2 907.5 313.0 1178.3 426.1 16010.7 5945.6 275.9 99.3 3588.1 1278.7 10599.1 3446.3 1533.1 509.8 8991.3 3078.6 526.5 178.9 44244.4 15048.1 3191.1 1045.3 3305.4 1120.1 2153.8 800.1 1388.4 497.9 1451.6 535.7 9783.1 3368.4 776.0 284.9 4240.3 1553.5 8846.9 2924.9 4312.3 1325.4 3301.1 1072.1 1494.5 519.8 Nov. Dez. Jan. 2006 2006 2007 16777.1 13973.8 15564.9 584.3 482.9 509.2 309.7 318.3 351.0 396.7 323.8 409.0 324.4 261.1 294.6 433.3 318.2 401.2 5700.4 4372.8 6277.5 104.9 72.0 79.6 1307.0 1004.8 1241.3 3629.4 3526.1 2993.0 509.8 513.7 387.9 3283.6 2626.3 2472.5 193.5 154.0 148.2 15471.8 13543.5 14293.8 1128.5 997.4 970.4 1067.0 1122.7 1244.9 743.7 599.0 884.3 472.9 413.4 481.0 518.8 391.9 490.3 3480.5 2903.7 3344.3 279.3 208.7 212.7 1518.9 1150.9 1446.8 3171.5 2691.0 2702.3 1425.2 1552.6 1154.0 1137.0 1072.0 933.5 528.7 440.2 429.2 Quelle: EZV/OZD Info-Telefon deutsch: 031/322 66 06, französisch: 031/322 66 54. Internet: www.zoll.admin.ch Aussenhandel nach Ländern und Ländergruppen (Total 1)1) Export total Nach Ländern: Deutschland Frankreich Italien Vereinigtes Königreich Niederlande USA Japan Hongkong Singapur Nach Ländergruppen: Industrieländer EU Efta Transformationsländer Entwicklungsländer Opec Nicht ölexportierende Schwellenländer Import total Nach Ländern: Deutschland Frankreich Italien Vereinigtes Königreich Niederlande USA Japan Hongkong Singapur Nach Ländergruppen: Industrieländer EU Efta Transformationsländer Entwicklungsländer Opec Nicht ölexportierende Schwellenländer %-Anteil In Mio.Fr. am Total 2003 2004 2005 2006 2006 135472.2 146312.3 156977.3 177194.9 100.0 28707.1 30270.6 12047.0 12927.9 1566.1 13432.0 6343.4 6946.9 4456.0 4435.9 14045.4 14451.9 5141.6 5333.5 2840.6 3165.1 1345.7 1471.3 35738.1 15214.9 15773.5 8337.5 6028.0 18205.3 6361.6 3562.5 1800.8 20.2 8.6 8.9 4.7 3.4 10.3 3.6 2.0 1.0 8409.0 3745.3 4011.0 2187.3 1534.1 4270.1 1450.3 784.0 435.8 108979.9 116338.0 125303.1 139620.7 86637.6 92589.5 98735.8 109894.2 541.2 562.9 653.7 756.5 4876.6 5912.8 6726.3 8640.1 8950.4 9783.1 10605.4 12423.8 3938.8 4218.0 4639.9 5582.2 4733.4 5236.5 5659.8 6435.6 12665.3 14278.4 14342.5 16510.3 128595.5 136986.5 149094.3 165540.1 78.8 62.0 0.4 4.9 7.0 3.2 3.6 9.3 100.0 34062.7 27060.7 189.6 1847.2 2940.0 1373.6 1470.3 3803.0 40228.3 34251.0 33642.5 36813.7 13221.1 26854.7 26366.5 28770.5 10172.8 189.7 184.8 192.4 67.7 2136.6 2053.0 2595.5 728.1 2949.0 3043.7 3484.9 1142.8 1306.4 1370.0 1526.1 489.4 1563.6 1588.4 1812.7 610.5 4096.8 4129.1 4478.6 1532.4 40759.1 39140.4 44244.4 15048.1 55179.8 16972.0 18498.8 6028.5 8261.9 8318.8 2614.9 830.3 342.9 33.3 10.3 11.2 3.6 5.0 5.0 1.6 0.5 0.2 13243.3 3919.9 4438.5 1592.8 1984.9 2167.1 711.5 234.2 89.0 13293.5 4112.7 4613.7 1380.7 2091.2 2042.1 685.5 177.9 85.6 13502.5 3677.0 4473.1 1510.2 1998.5 1978.8 596.5 197.2 81.6 14698.7 4813.6 4861.7 1522.0 2158.6 2119.5 612.1 222.1 86.0 5021.1 1615.0 1637.6 614.3 745.9 698.3 211.0 87.3 27.5 116801.1 123779.7 133891.7 147764.4 106957.4 113368.7 122760.8 135149.2 297.7 335.2 332.0 444.4 3076.7 3608.6 4463.4 5684.1 4532.3 5090.7 5803.1 6603.2 2058.8 2408.0 3168.8 4077.8 2369.1 2572.9 2551.0 2297.2 4185.4 4507.5 4936.1 5488.3 89.3 81.6 0.3 3.4 4.0 2.5 1.4 3.3 35762.4 32515.5 106.7 1245.6 1877.8 1238.7 602.4 1342.5 36593.6 33394.9 116.7 1346.5 1539.8 931.5 570.5 1279.2 34879.8 39455.2 31882.2 36314.2 100.9 114.7 1381.0 1646.0 1558.9 1630.6 985.7 930.5 541.0 567.9 1320.7 1512.7 13521.3 12448.0 42.0 532.0 472.1 195.4 192.2 522.7 42053.8 45653.5 14986.9 14542.0 13989.4 15755.9 5235.2 5040.2 6478.8 6951.1 6025.1 6268.1 2757.9 2899.6 664.1 697.6 271.7 280.3 1) Zahlen des laufenden Jahres sind provisorisch und werden nicht laufend revidiert. 31180.8 13497.8 14514.3 8005.5 5524.5 16333.2 5703.7 3172.4 1604.1 In Mio.Fr. Okt. 1/2006 2/2006 3/2006 4/2006 2006 42653.0 43433.3 42868.3 47372.8 16624.4 48884.1 14928.1 16413.9 6337.7 7524.4 6986.1 2762.8 775.4 299.6 8730.9 3669.6 3781.1 1968.9 1505.3 4531.1 1581.2 921.2 429.5 8811.2 3625.1 3563.4 2118.3 1416.9 4410.6 1605.3 854.7 456.0 9334.0 4030.1 4162.3 2053.4 1576.0 4982.1 1725.9 1002.8 480.2 3168.7 1569.8 1474.8 764.5 543.3 1881.1 657.2 350.5 181.0 Nov. Dez. Jan. 2006 2006 2007 16777.1 13973.8 15564.9 3358.5 1409.8 1463.2 731.7 521.8 1664.1 626.6 360.2 157.7 2799.6 1048.1 1223.6 557.9 512.0 1432.8 455.6 290.5 140.9 3204.0 1404.1 1515.9 744.3 487.1 1587.0 491.3 279.3 155.2 12974.0 10622.6 12630.7 10210.8 8381.7 10005.3 67.8 57.3 71.7 1004.6 860.2 596.5 1248.2 1097.0 980.7 557.4 481.5 383.2 631.6 571.3 564.3 1550.4 1394.0 1357.0 15471.8 13543.5 14293.8 5227.6 1667.5 1741.1 469.7 714.9 715.4 225.0 85.8 31.4 4393.1 1510.9 1476.2 425.9 694.5 692.6 174.6 48.8 27.1 4798.1 1347.9 1570.0 570.2 714.9 705.5 226.4 53.1 29.3 13828.5 11953.2 12777.0 10955.3 40.2 31.9 599.4 503.3 492.0 661.2 265.5 469.3 189.0 181.9 551.9 425.8 12766.8 11699.7 40.8 550.6 491.7 275.6 204.9 484.6 Quelle: EZV/OZD Info-Telefon deutsch: 031/322 66 06, französisch: 031/322 66 54. Internet: www.zoll.admin.ch 72 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 Aktuelle Wirtschaftsdaten B 3.5 Zahlungsbilanz der Schweiz1) In Mrd. Fr. 2003 20042) 20053) 3/20053) 4/20053) 1/20064) 2/20064) 3/20064) 58.1 60.7 75.0 17.0 18.3 22.5 21.5 21.1 Waren Saldo 4.3 6.7 3.0 0.6 0.3 0.2 0.8 2.8 Spezialhandel, Saldo 6.9 9.3 7.9 1.7 1.9 2.1 2.7 3.8 Exporte 135.5 146.3 157.0 38.6 41.4 42.8 43.7 43.2 Importe Ertragsbilanz Saldo -128.6 -137.0 -149.1 -36.9 -39.5 -40.8 -41.1 -39.4 Sonstiger Warenverkehr, Saldo -2.6 -2.6 -4.9 -1.1 -1.6 -1.8 -1.8 -1.0 Dienste Saldo 24.7 26.3 29.6 7.2 8.1 9.1 7.8 7.6 2.3 2.2 2.2 0.0 0.4 1.5 0.3 0.0 Fremdenverkehr, Saldo Einnahmen 12.4 13.1 13.7 4.0 3.0 3.7 3.7 4.3 Ausgaben -10.1 -10.9 -11.6 -4.0 -2.6 -2.1 -3.4 -4.3 Bankkommissionen, Saldo 10.4 10.6 11.7 3.0 3.3 3.3 3.1 3.1 Sonstige Dienste, Saldo 12.0 13.5 15.7 4.2 4.4 4.3 4.4 4.6 Arbeits- und Kapitaleinkommen Saldo 36.3 35.0 53.8 12.1 14.6 14.9 14.7 13.6 Arbeitseinkommen, Saldo -9.7 -10.1 -10.3 -2.6 -2.6 -2.7 -2.7 -2.8 Kapitaleinkommen, Saldo 46.1 45.2 64.1 14.7 17.1 17.5 17.4 16.4 Einnahmen 83.5 87.9 131.1 36.5 36.1 32.9 36.0 35.8 Ausgaben -37.4 -42.7 -67.0 -21.8 -18.9 -15.4 -18.6 -19.4 Laufende Übertragungen Saldo -7.3 -7.4 -11.3 -2.9 -4.7 -1.8 -1.8 -2.9 -0.9 -1.7 -1.0 -0.2 -0.2 -0.2 -0.2 -0.2 -36.2 -70.1 -92.0 -22.2 -33.8 -19.4 -32.0 -24.2 1.4 -31.0 -69.2 -18.0 -19.5 -23.7 -14.9 -36.4 Schweizerische Direktinvestitionen im Ausland -20.8 -32.7 -67.6 -17.4 -20.5 -26.6 -20.3 -36.9 Ausländische Direktinvestitionen in der Schweiz 22.2 1.7 -1.6 -0.6 1.0 2.9 5.4 0.5 Portfolioinvestitionen Saldo -47.0 -49.7 -59.2 -21.9 -12.5 -43.5 -7.1 5.3 Schweizerische Portfolioinvestitionen im Ausland -44.5 -53.3 -66.3 -22.9 -15.9 -43.2 -7.2 6.1 Ausländische Portfolioinvestitionen in der Schweiz -2.5 3.6 7.2 0.9 3.4 -0.3 0.2 -0.7 Übrige Investitionen Saldo 13.9 12.3 14.3 13.0 -1.4 46.6 -10.0 7.0 Kredite der Geschäftsbanken, Saldo -6.8 16.9 1.9 14.8 0.5 45.2 -8.0 -3.9 17.3 Vermögensübertragungen Saldo Kapitalverkehr Saldo Direktinvestitionen Saldo Kredite der Unternehmen 5), Saldo 6.1 -12.7 14.6 2.0 2.5 9.2 -4.5 Kredite der öffentlichen Hand, Saldo -0.1 0.4 0.1 0.0 0.1 0.0 -0.1 0.0 Sonstige Investitionen, Saldo 14.8 7.7 -2.3 -3.8 -4.5 -7.9 2.6 -6.3 -4.5 -1.8 22.0 4.7 -0.3 1.2 -0.2 -0.2 -21.0 11.2 18.0 5.5 15.7 -2.8 10.8 3.4 Währungsreserven Restposten 1) Ein Minus bedeutet in der Ertragsbilanz einen Überschuss der Importe über die Exporte, bei den übrigen Positionen einen Kapitalexport. Abweichungen zwischen Aggregaten bzw. Salden und Summen der Komponenten sind durch das Runden der Zahlen bedingt. 2) Revidiert. 3) Provisorisch. 4) Schätzung. 5) Konzernkredite sind unter Direktinvestitionen ausgewiesen. B 3.6 Quelle: SNB Internet: www.snb.ch Schweizerische Direktinvestitionen im Ausland1) In Mio. Fr. Personalbestand im Ausland am Jahresende Kapitalexporte2) Kapitalbestand am Jahresende (Buchwert) 2001 2002 2003 20043) 2001 2002 2003 20043) 2001 2002 2003 20043) Total 418090 400706 418563 448614 30916 12785 20795 33373 1725220 1832673 1808938 1869298 EU4) 851440 173574 173621 176861 197818 11698 7841 6524 15825 768126 801513 758999 Deutschland 27630 27669 26366 24019 5696 247 304 41 215655 225575 218267 214590 Frankreich 17495 20155 20273 22590 -1582 985 -1873 3220 137373 149648 158648 159999 103679 Vereinigtes Königreich Übriges Europa Nordamerika 32852 34921 37756 46753 769 363 741 5413 119606 126093 105788 34293 33093 37416 31876 1763 2433 2912 -248 111525 151563 151655 89429 104678 82108 83334 85662 9679 3642 6769 8879 339827 335872 327624 327727 4077 2848 2952 1074 108 307 353 3141 28859 29656 30818 29685 Vereinigte Staaten 100601 79260 80382 84588 9571 3336 6416 5738 310968 306217 296806 298042 Mittel- und Südamerika 64039 65778 74083 85561 6254 -1162 3753 2986 161776 160243 180203 196938 45584 48539 54999 67327 5595 -440 3943 1839 7566 6666 6212 7268 33321 37080 32374 34745 1416 86 128 5158 250249 281397 283620 295746 68587 Kanada Offshore Finanzzentren5) Asien China (Volksrepublik) 2061 1911 2404 2682 181 -64 -188 202 40496 54514 60164 Hongkong 3628 3691 3942 2980 5 -363 101 -149 14901 16553 16770 16790 567 620 628 729 139 76 140 165 20274 20979 21481 22469 36295 Indien Japan 4271 7261 7239 7722 741 -481 -165 1039 29344 35734 35134 13055 14410 9045 11013 -519 1050 -202 3683 18898 21018 16679 16018 Afrika 4403 3496 3305 2586 143 -489 -248 -372 63736 71198 74204 69377 Ozeanien 3782 5531 11191 10367 -37 433 957 1144 29981 30887 32633 38641 Singapur 1) Erweiterung des Erhebungskreises im Jahr 2004 und die Ländergliederung entspricht der Geonomenklatur Eurostat. 2) Ein Minuszeichen (-) bedeutet einen Kapitalrückfluss in die Schweiz (Desinvestition). 3) Provisorische Werte. 4) Bis 2003 EU15, ab 2004 EU25. 5) Amerikanische Jungferninseln, Anguilla, Antigua und Barbuda, Bahamas, Barbados, Belize, Bermuda, Brititsche Jungferninseln, Dominica, Grenada, Jamaica, Kaimaninseln, Montserrat, Niederländische Antillen, Panama, St. Kitts und Nevis, St. Lucia, St. Vincent und die Grenadinen, Turks- und Caicos-Inseln. 73 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 Quelle: SNB Internet: www.snb.ch Aktuelle Wirtschaftsdaten B 3.7 Ausländische Direktinvestitionen in der Schweiz1) In Mio. Fr. Kapitalimporte2) Kapitalbestand am Jahresende (Buchwert) 2001 2002 2003 20043) 2001 2002 2003 Total 148887 173085 200357 221713 14945 9783 22224 932 EU4) 89721 99680 112101 124607 11385 7976 14125 -3956 Deutschland 15976 15696 16327 17833 -1425 -321 -21 -317 Frankreich 11364 14145 13797 16011 944 2685 939 694 Niederlande 35766 35752 41637 48137 7505 297 6025 -2731 Übriges Europa5) Nodamerika 20043) 1142 798 1906 2017 34 -786 34 110 53193 67544 81825 91297 2869 3075 7213 6736 Kanada 1788 1813 1758 1967 -454 193 290 -175 Vereinigte Staaten 51405 65731 80067 89330 3323 2883 6923 6911 Mittel- und Südamerika 1577 1926 1953 1390 119 32 932 -1430 1261 1622 1649 27 137 43 941 -1966 3254 3137 2572 2402 538 -515 -79 -529 Israel 764 469 487 509 14 -310 26 33 Japan 1637 1346 1102 1081 278 -291 -263 -229 Offshore Finanzzentren Asien, Afrika, Ozeanien 1) Erweiterung des Erhebungskreises im Jahr 2004 und die Ländergliederung entspricht der Geonomenklatur Eurostat. 2) Ein Minuszeichen (-) bedeutet einen Kapitalrückfluss in die Schweiz (Desinvestition). 3) Provisorische Werte. 4) Bis 2003 EU15, ab 2004 EU25. 5) Bis 2003 inkl. Baltische Staaten, Malta, Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechische Republik, Ungarn und Zypern. B 3.8 Quelle: SNB Internet: www.snb.ch In Mio. Fr. Auslandvermögen der Schweiz Aktiven am Jahresende 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 989785 1246565 1471222 1646967 1984329 2231718 2213905 2096556 2184685 2237112 444740 Direktinvestitionen 163922 190638 240655 253596 311258 381911 425280 406804 423706 Portfolioinvestitionen 399270 484462 557063 646297 807264 820670 820181 722060 813312 857765 Übrige Aktiven (ohne Währungsreserven) 370605 505674 602797 678108 793521 941260 881392 880319 859289 849853 Währungsreserven Passiven am Jahresende Direktinvestitionen 55987 63795 68710 68966 70287 87877 87052 85370 86375 84754 640238 791089 1020096 1154692 1410539 1711225 1618018 1508522 1595413 1638611 204857 65651 72596 86618 99101 121561 142055 148887 173085 200159 Portfolioinvestitionen 239975 273831 397013 486691 543049 673331 586605 486163 556790 589510 Übrige Passiven 334612 444663 536466 568900 745928 895839 882527 849314 838503 844244 Währungsreserven Nettovermögen Direktinvestitionen Portfolioinvestitionen - - - - - - - - - - 349546 453479 449129 492275 571791 520492 595887 586032 587269 598500 98272 118042 154037 154494 189696 239856 276393 233719 223547 239883 159295 210632 160050 159606 264215 147339 233576 235898 256521 268255 Saldo übrige (übrige Aktiven minus übrige Passiven) 35993 61011 66332 109209 47593 45421 -1134 31045 20826 5609 Währungsreserven 55987 63795 68710 68966 70287 87877 87052 85370 86375 84754 Quelle: SNB Internet: www.snb.ch B 3.9 Exportrisikogarantie (ERG) In Mio. Fr. 1975 Veränderung in % gegenüber Vorjahr 1980 1985 1990 1995 2000 2003 2004 2005 1996 2000 2003 2004 2005 -35.3 Garantiesumme Neugarantien 3067 6959 2007 1885 2149 3124 2201 2338 1513 -34.0 28.6 12.8 6.2 Gesamtengagement1) 8465 25283 14123 8296 6367 8345 8965 8611 7840 7.2 23.1 5.3 -3.9 -9.0 Saldo der Jahresrechnung2) 98 -25 -195 -96 - - 224 422 274 - - 34.1 88.4 -35.1 Forderungen aus Konsolidierungsabkommen1) 57 171 721 2437 3137 2602 2656 2529 2074 -0.0 2.2 0.7 -4.8 -18.0 - - 794 1931 1728 550 150 - - 8.7 -15.4 -53.8 - - Bundesvorschuss1) 1) Stand Jahresende. 2) Ab 1986 Forderungen aus Konsolidierungsabkommen in der Bilanz aktiviert. 74 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 Quelle: SECO Info-Telefon: 031/324 08 95 Aktuelle Wirtschaftsdaten B4 Geld-, Kapital- und Devisenmarkt B 4.1 Geldmenge1) Ausweise am Ende der entsprechenden Zeitperiode In Mio. Fr. 2006 Veränderung in % gegenüber Vorjahresperiode Sept. 2006 Okt. 2006 Nov. 2006 Dez. 2006 2004 2005 2006 Sept. 2006 Okt. 2006 Nov. 2006 Dez. 2006 Notenbankgeldmenge 43124 42178 42504 42747 45530 3.2 0.4 3.0 2.5 2.5 2.4 1.8 Saisonbereinigte Notenbankgeldmenge 43128 42957 43251 43350 43689 3.2 0.4 3.0 2.4 2.5 2.4 1.8 Geldmenge Bargeldumlauf 35211 34676 34904 35445 38097 1.4 2.1 2.3 1.8 2.1 1.4 2.4 Sichteinlagen 149272 149005 150309 148223 145869 7.7 -5.3 -2.6 -3.9 -4.3 -6.4 -5.9 Einlagen auf Transaktionskonti2) Geldmenge M1 Spareinlagen3) Geldmenge M2 Termineinlagen Geldmenge M3 97825 96625 96457 98473 95698 3.2 3.8 1.3 -0.8 -1.0 -2.0 -2.4 282307 280306 281670 282141 279664 5.5 -1.5 -0.7 -2.2 -2.4 -4.0 -3.7 199203 195021 194236 193220 192033 2.8 0.1 -4.0 -5.6 -5.8 -6.6 -7.1 481510 475327 475906 475361 471697 4.3 -0.8 -2.1 -3.6 -3.8 -5.1 -5.1 119387 125443 131044 131872 143623 -4.1 40.9 26.6 28.8 34.0 32.7 46.6 600897 600770 606950 607233 615320 3.2 4.2 2.6 1.7 2.4 1.2 3.4 1) Neue Definition 1995. 2006: provisorische Zahlen. 2) Einlagen auf den Spar- und Depositenkonti, die vor allem Zahlungszwecken dienen. 3) Einlagen auf Spar- und Depositenkonti minus die unter diesen Positionen enthaltenen Einlagen zu Zahlungszwecken ./. Vorsorgegelder. B 4.2 Quelle: SNB Internet: www.snb.ch Ausweise am Ende der entsprechenden Zeitperiode Schweizerische Nationalbank In Mio. Fr. Veränderung in % gegenüber Vorjahresperiode 2005 2006 Nov. 2006 Dez. 2006 2006 Aug. 06 Sept. 06 Okt. 06 Nov. 06 Dez. 06 108988.2 111805.2 105613.4 111805.2 -2.5 5.0 3.1 4.5 3.6 2.6 Gold und Forderungen aus Goldgeschäften 28050.2 32220.4 31210.8 32220.4 -12.9 34.5 22.5 22.7 22.8 14.9 Devisenanlagen 46585.5 45592.1 45557.7 45592.1 2.2 -2.9 -0.4 0.6 0.3 -2.1 1079.8 557.3 556.6 557.3 93.8 -53.3 -52.8 -56.7 -61.5 -48.4 Bilanzsumme Aktiven1) Reserveposition beim IWF Internationale Zahlungsmittel Währungshilfekredite Forderungen aus Repogeschäften in CHF 78.9 330.8 52.2 330.8 -76.1 114.1 3587.5 404.3 108.0 319.3 270.2 236.6 242.5 236.6 14.2 -31.5 -29.8 -30.0 -11.2 -12.4 26198.6 27126.9 22201.0 27126.9 -3.4 -1.5 -4.5 0.0 -2.2 3.5 - - - - - - - - - - 5729.1 4907.6 4964.1 4907.6 16.7 -9.9 -9.8 -10.8 -12.6 -14.4 990.6 828.5 828.2 828.5 19.6 -11.1 -14.3 -12.4 -13.5 -16.4 41366.5 43182.2 38818.9 43182.2 -4.2 1.9 2.5 2.3 1.9 4.4 9462.9 8193.9 7739.8 8193.9 15.5 -12.5 -20.8 -14.9 -15.3 -13.4 189.9 163.2 206.1 163.2 16.4 8.3 -14.5 8.6 -22.3 -14.1 57968.8 60265.9 58848.6 60265.9 -3.8 9.8 7.6 8.4 8.2 4.0 Lombardvorschüsse Inländische Wertschriften Übrige Aktiven Passiven1) Notenumlauf Sichtverbindlichkeiten: Girokonten inländ./ausländ. Banken, Verbindlichkeiten gegenüber dem Bund Übrige Sichtverbindlichkeiten Übrige Passiven 1) Differenzen in den Summen durch Runden der Zahlen. B 4.3 Quelle: SNB Internet: www.snb.ch Kredittätigkeit im Inland1) Ausweise am Ende der entsprechenden Zeitperiode %-Anteil am Total In Mio. Fr. Beanspruchungsquote3) Veränderung in % gegenüber Vorjahresperiode Vormonat 2003 2004 2005 Nov. 2006 Nov. 2006 2005 Nov. 2006 2005 Okt. 2006 Nov. 2006 Stand der bewilligten Kredite 715378 749432 788929 835247 100.0 ... ... 5.3 6.2 1.4 0.1 0.8 davon Baukredite Hypothekarforderungen2) 12182 505825 13564 531834 13543 558909 15171 579050 1.8 69.3 ... ... ... ... -0.2 5.1 8.3 4.1 1.9 0.4 2.4 0.1 1.6 0.2 Stand der beanspruchten Kredite 610597 633240 659891 695166 100.0 -16.4 -16.8 4.2 5.4 0.7 0.3 0.6 davon Baukredite Hypothekarforderungen2) Nov. 2006 Sept. 2006 5306 5299 5107 5498 0.8 -62.3 36.2 -3.6 5.4 3.6 2.8 3.6 489388 516617 541992 562827 81.0 -3.0 97.2 4.9 4.2 0.4 0.3 0.3 1) Gemäss Kreditstatistik, inländische Bankstellen. 2) Hypothekaranlagen sowie feste Vorschüsse gegen hypothekarische Deckung. 3) Anteil der beanspruchten an den bewilligten Krediten in %. 75 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 Quelle: SNB Internet: www.snb.ch Aktuelle Wirtschaftsdaten B 4.4 Ausweise am Ende der entsprechenden Zeitperiode Banken %-Anteil am Total In Mio. Fr. Bilanz Bilanzsumme von 249 Banken1) Veränderung in % gegenüber Vorjahresperiode Vormonat 2004 2005 Okt. 2006 Nov. 2006 Nov. 2006 2005 Nov. 2006 Sept. 2006 Okt. 2006 Nov. 2006 2484720 2842902 3206117 3191307 100.0 -12.6 10.8 3.1 1.7 -0.5 Aktiven 249 Banken Forderungen gegenüber Banken auf Sicht 74425 80129 93112 94183 3.0 -7.1 13.1 0.4 9.3 1.2 auf Zeit 644517 745943 831632 773968 24.3 -13.6 0.6 4.7 2.7 -6.9 Forderungen gegenüber Kunden 393561 465545 645141 644478 20.2 -15.5 34.9 6.4 -0.4 -0.1 Hypothekarforderungen 584047 630119 649393 645765 20.2 -7.3 4.0 0.8 0.6 -0.6 CHF 1004963 1033759 1074605 1104482 34.6 -2.8 4.1 0.2 0.1 2.8 USD 722040 923467 1130666 1069852 33.5 -21.8 15.7 7.2 3.1 -5.4 EUR 320877 394288 445846 455599 14.3 -18.6 12.0 1.9 -0.4 2.2 Übrige Währungen 394108 444058 500748 506770 15.9 -11.2 15.1 1.9 5.3 1.2 Aktiven im Inland 948051 982967 1020386 1036479 32.5 -3.6 4.1 0.8 -0.4 1.6 Aktiven im Ausland 1536669 1859935 2185731 2154828 67.5 -17.4 14.4 4.2 2.7 -1.4 Inland total 701991 732654 766139 769847 24.1 -4.2 5.0 0.6 0.2 0.5 Ausland total 274886 362379 527861 519867 16.3 -24.1 42.4 8.0 -0.1 -1.5 Monatsbilanzen Aktiven nach Währungen total Kredite2) Passiven 249 Banken Verpflichtungen gegenüber Banken auf Sicht 71527 79686 89625 95980 3.0 -10.2 16.6 2.2 4.6 7.1 auf Zeit 655329 732482 868928 821160 25.7 -10.5 6.9 6.6 2.3 -5.5 349007 360141 346070 347101 10.9 -3.1 -3.7 -0.7 -0.3 0.3 255080 ... ... ... ... ... ... ... ... ... 93926 ... ... ... ... ... ... ... ... ... auf Sicht 256402 293372 299433 315535 9.9 -12.6 6.1 0.6 1.6 5.4 auf Zeit 435102 557519 703197 685658 21.5 -22.0 29.4 1.9 0.9 -2.5 Verpflichtungen gegenüber Kunden in Sparform in Anlageform Übrige Verpflichtungen gegenüber Kunden Kassenobligationen 27895 27368 31540 32181 1.0 1.9 18.0 2.6 0.9 2.0 178861 233654 275215 277943 8.7 -23.5 19.7 2.9 0.8 1.0 CHF 1025270 1080617 1116796 1133941 35.5 -5.1 3.8 0.7 0.8 1.5 USD 704687 859519 998305 943838 29.6 -18.0 11.4 4.8 -0.2 -5.5 Anleihen und Pfandbriefdarlehen Monatsbilanzen Passiven nach Währungen total EUR 347159 414496 532296 537709 16.8 -16.2 22.4 2.0 4.7 1.0 Übrige Währungen 366466 444078 509535 527527 16.5 -17.5 15.7 7.2 5.5 3.5 Passiven im Inland 1089016 1168877 1219154 1226052 38.4 -6.8 3.7 0.7 0.6 0.6 Passiven im Ausland 1395704 1674025 1986963 1965255 61.6 -16.6 15.8 4.7 2.4 -1.1 319071 389312 423813 419516 13.1 -18.0 13.2 2.1 0.6 -1.0 2551 2478 2770 2788 0.1 2.9 9.3 -10.4 5.4 0.6 Aktiven im Ausland 316520 386834 421042 416729 13.1 -18.2 13.2 2.2 0.6 -1.0 Treuhandpassiven total 319071 389311 423813 419516 13.1 -18.0 13.2 2.1 0.6 -1.0 Passiven im Inland 53892 67094 78366 79890 2.5 -19.7 18.7 2.7 2.2 1.9 Passiven im Ausland 265179 322217 345447 339626 10.6 -17.7 12.0 2.0 0.3 -1.7 Treuhandaktiven total Aktiven im Inland 1) Bankstellen in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein sowie die Filialen im Ausland. Nur Unternehmen, deren Bilanz- und Treuhandgeschäft mindestens 150 Mio. Franken beträgt. Erhebungsstufe: Unternehmung. 2) Forderungen gegenüber Kunden und Hypothekarforderungen. Ohne Edelmetalle, Leih- und Repogeschäfte. B 4.5 Quelle: SNB Internet: www.snb.ch In % Geld- und Kapitalmarktsätze 2002 2003 2004 2005 2006 Sondersatz Engpassfinanzierungsfazilität1) 2.75 2.25 2.51 2.52 3.68 Juli 2006 Aug. 2006 Sept. 2006 Okt. 2006 Nov. 2006 Dez. 2006 Jan. 2007 3.28 3.35 3.65 3.56 3.76 3.68 ... Dreimonatsdepots bei Grossbanken2) 0.90 0.21 0.25 0.52 1.21 1.25 1.30 1.41 1.56 1.60 1.65 1.81 Spareinlagen Kantonalbanken2) 1.18 0.63 0.51 0.48 0.48 0.48 0.49 0.50 0.50 0.51 0.52 0.53 Kassenobligationen Grossbanken2) 2.57 1.65 1.88 1.62 2.17 2.25 2.39 2.39 2.34 2.27 2.27 2.30 Neue Hypotheken Kantonalbanken 1.Rang2),3) 3.93 3.27 3.20 3.12 3.03 3.03 3.03 3.03 3.03 3.05 3.03 3.03 1) Bis 30. April 2004 Lombardsatz. 2) Jahr: Durchschnitt aus Monatswerten, Anfang Monat. 3) Wohnbau und Landwirtschaft. Quelle: SNB Internet: www.snb.ch 76 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 Aktuelle Wirtschaftsdaten B 4.6 Emissionen In Mio. Fr. Emissionswert %-Anteil am Total In Mio. Fr. 2004 2005 2006 2006 1/2006 2/2006 3/2006 4/2006 32088.8 21926.2 21922.7 100.0 7218.6 7277.0 2989.4 4437.7 16547.3 6591.0 5680.8 30.1 2485.3 2162.2 611.9 421.4 3565.4 1208.8 201.5 5.5 - - - 201.5 Gemeinden 504.0 828.0 402.6 3.8 402.6 - - - Kraft-, Gas-, Wasserwerke 100.4 632.5 627.9 2.9 402.2 - 125.5 100.2 Industrie 175.0 302.3 351.8 1.4 - - 201.4 150.5 Warenhandel, Vermittlung 452.4 252.2 - 1.2 - - - - Banken 4245.5 3646.0 4687.6 16.6 1186.4 1862.3 459.9 1179.1 Pfandbriefinstitute 3899.0 5440.8 6408.8 24.8 1544.0 1896.4 1084.8 1883.6 Holdinggesellschaften 1660.7 893.5 375.1 4.1 - 150.0 - 225.1 939.2 2131.0 3186.5 9.7 1198.1 1206.1 505.9 276.3 24412.7 22790.6 24833.6 ... 4917.7 9323.6 5448.0 5144.3 Nettobeanspruchung des Marktes durch schweizerische Anleihen 7676.1 -864.4 -2910.9 ... 2300.9 -2046.6 -2458.6 -706.6 Öffentlich aufgelegte schweizerische Aktienemissionen1),2) 5130.9 4318.7 5049.2 ... - 3578.9 8.0 1462.4 7646.4 9150.9 5368.6 ... 588.5 567.8 3452.4 759.9 Öffentlich aufgelegte Anleihen schweizerischer Schuldner1),2) Bund Kantone Übrige Rückzahlungen schweizerischer Anleihen Rückzahlungen schweizerischer Aktien Nettobeanspruchung des Marktes durch schweizerische Aktien Total schweizerische Emittenten, netto1) Öffentlich aufgelegte Anleihen ausländischer Schuldner1) Rückzahlungen Anleihen ausländischer Schuldner Nettobeanspruchung des Marktes durch ausländische Anleihen Total Emissionen, netto1) -2515.4 -4832.2 -319.4 ... -588.5 3011.1 -3444.4 702.5 5160.7 -5696.6 -3230.3 ... 1712.4 964.5 -5903.0 -4.1 34931.4 55011.2 62377.6 ... 19398.2 16932.1 9858.6 16188.7 25764.7 39170.0 37949.0 ... 14062.0 7412.0 7130.0 9345.0 9166.7 15841.2 24428.6 ... 5336.2 9520.1 2728.6 6843.7 14327.4 10144.6 21198.3 ... 7048.6 10484.6 -3174.4 6839.6 1) Ohne Gewähr für Vollständigkeit. 2) Nach Liberierungsdatum. B4.7 Quelle: SNB Internet: www.snb.ch Swiss Performance Index der Börse Schweiz 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 Gesamtindex (mit Dividenden-Reinvestitionen)1) 908.3 1052.8 1238.6 1867.8 1725.5 2123.4 2511.9 3898.2 4497.1 5022.9 5621.1 4382.9 3245.5 3961.6 4234.6 Namenaktien1) 1117.5 Inhaberaktien und PS1) 812.2 Banken2) 1347.4 1602.9 2267.5 2082.9 2523.6 3150.8 5222.7 6060.3 6526.6 918.9 1073.5 1694.0 1569.0 1954.4 7517.9 5981.8 4364.9 5276.7 5593.6 2176.1 3084.4 3602.9 4403.6 4513.9 3271.2 2583.4 3313.9 3668.7 … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … 1070.9 765.6 359.6 510.3 622.9 Versicherungen2) … … … … … … … … … … 939.9 478.8 490.7 484.7 Nahrungsmittel und Getränke2) … … … … … … … … … … 1305.9 1239.3 1044.5 1135.4 1132.1 Finanzdienstleistungen2) 1) 1.6.1987= 1000. 2) 1.1.2000= 1000. 1297.9 1183.7 1175.7 955.5 1209.9 1354.7 Quelle: SNB Internet: www.snb.ch 77 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 Aktuelle Wirtschaftsdaten B 4.8 Devisen- und Goldmarkt Devisenkurse1) Interbankhandel (Ankauf 11 Uhr) 2003 2004 2005 2006 Juni 2006 Juli 2006 Aug. 2006 Sept. 2006 Okt. 2006 Nov. 2006 Dez. 2006 CHF/USD 1 USD 1.35 1.24 1.25 1.25 1.23 1.24 1.23 1.24 1.26 1.24 1.21 CHF/GBP 1 GBP 2.20 2.27 2.26 2.31 2.27 2.28 2.33 2.35 2.36 2.36 2.37 CHF/JPY 100 JPY 1.16 1.15 1.13 1.08 1.07 1.07 1.06 1.06 1.06 1.05 1.03 CHF/EUR 1 EUR 1.52 1.54 1.55 1.57 1.56 1.57 1.58 1.58 1.59 1.59 1.60 96.0 Reale und nominelle Wechselkursindizes1,2) Real total Index 100.9 100.1 98.6 96.7 97.8 96.6 96.2 95.6 95.4 95.6 Europa Index 100.5 97.6 96.3 94.1 95.2 93.9 93.2 92.8 92.7 92.5 92.2 Euro-Währungsgebiet Index 100.9 98.3 97.2 95.0 96.0 94.7 94.2 93.8 93.8 93.6 93.3 Nordamerika Index 95.5 100.9 98.0 95.2 96.4 95.2 95.6 94.9 94.1 95.9 98.7 Asien Index 114.0 118.9 119.1 120.2 121.7 120.8 121.2 120.3 119.9 121.0 123.4 Australien Index 89.5 84.6 80.3 79.5 82.0 79.9 78.5 78.3 77.8 77.3 77.7 Deutschland Index 103.4 101.0 100.0 97.9 98.9 97.4 97.1 96.8 96.8 96.6 96.3 Frankreich Index 101.8 99.0 98.2 96.2 97.0 96.0 95.3 94.9 94.9 94.7 94.7 Italien Index 98.6 95.8 94.8 92.5 93.5 92.1 91.6 91.1 91.1 91.0 90.7 Grossbritannien Index 98.0 92.6 91.6 97.9 89.7 88.7 86.6 85.5 85.2 85.1 84.6 USA Index 96.1 102.1 99.6 97.1 98.5 97.2 97.7 96.9 96.0 97.8 100.6 Japan Index 113.2 115.4 118.9 126.2 126.7 126.9 127.1 126.8 127.2 128.2 131.2 Index 106.8 107.2 106.7 105.3 106.6 106.1 105.5 105.0 104.4 104.7 105.0 CHF/kg 15646 16199 17992 24375 23648 25030 24380 24074 23988 24594 24693 USD/Unze 366.1 408.2 447.7 609.2 598.3 633.5 620.1 599.4 598.1 636.1 632.0 Nominal total Goldkurs 3) 1) Jahresmittel, Monatsmittel. 2) Gegenüber 24 Handelspartnern. Index Januar 1999 = 100. 3) Monatsende. B5 Preise B 5.1 Konsumentenpreise ausgewählter Warengruppen Quelle: SNB Internet: www.snb.ch Index (Dezember 2005 = 100) Veränderung in % gegenüber Gewichtung in % Jahresmittel 2007 2006 Nov. 2006 Dez. 2006 Jan. 2007 2006 Jan. 2007 Jan. 2007 100.5 100.6 100.6 99.9 1.1 0.1 -0.7 10.984 101.2 100.7 100.6 101.6 0.0 0.8 1.0 1.712 100.1 100.1 100.3 100.3 1.1 0.3 0.0 Totalindex Vorjahresperiode Vormonat Bedarfsgruppen Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke Alkoholische Getränke und Tabak Bekleidung und Schuhe 4.618 94.1 102.0 102.0 83.8 1.9 -3.7 -17.8 25.448 101.4 101.8 101.8 101.2 2.8 1.1 -0.6 4.649 100.4 100.2 100.8 100.8 0.1 0.8 0.0 Gesundheitspflege 15.903 100.1 99.8 99.8 99.8 0.0 -0.6 0.1 Verkehr 10.796 101.6 100.3 100.2 100.3 2.8 -0.3 0.1 Nachrichtenübermittlung 2.748 98.4 97.9 97.8 97.8 -6.9 -2.2 0.0 Freizeit und Kultur 9.016 99.5 99.1 99.2 99.2 -0.2 -0.7 0.0 Erziehung und Unterricht 0.561 100.5 101.5 101.7 101.7 1.6 1.7 0.0 Restaurants und Hotels 8.884 101.2 100.9 100.9 102.8 1.2 1.5 1.9 Sonstige Waren und Dienstleistungen 4.681 100.8 100.7 100.7 100.3 0.9 -0.3 -0.5 -1.9 Wohnen und Energie Hausrat und laufende Haushaltführung Waren 43.642 99.9 99.7 99.7 97.8 1.1 -1.3 Nichtdauerhafte Waren 26.669 100.8 99.5 99.4 99.2 1.6 -1.2 -0.2 Semidauerhafte Waren 8.275 96.6 100.8 100.9 90.8 0.9 -2.3 -10.0 Dauerhafte Waren Dienstleistungen Private Dienstleistungen 8.698 100.1 99.5 99.4 99.8 -0.5 -0.7 0.4 56.358 101.0 101.3 101.3 101.6 1.1 1.2 0.3 46.810 101.0 101.3 101.3 101.6 1.1 1.2 0.2 9.548 100.9 101.3 101.4 101.8 1.2 1.4 0.4 Inland 72.085 100.8 101.0 101.0 101.3 0.8 0.9 0.2 Ausland 27.915 99.7 99.6 99.6 96.4 1.9 -1.9 -3.1 Öffentliche Dienstleistungen Herkunft der Güter Quelle: BFS Info-Telefon: 032/713 69 00 Internet: www.statistik.admin.ch 78 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 Aktuelle Wirtschaftsdaten B 5.2 Produzenten- und Importpreisindex, Baupreisindizes Index (Mai 2003 = 100) Veränderung in % gegenüber Gewichtung in % Dez. 2006 Jan. 2007 Vorjahresmonat Dez. 2005 Preisindex Gesamtangebot: Total1) 100.0000 105.4 105.2 2.2 -0.2 Vormonat -0.2 Preisindex Gesamtangebot im Inland: Total2) 100.0000 106.5 106.3 2.7 -0.2 -0.2 Produzentenpreisindex: Total 100.0000 104.8 104.6 1.7 -0.1 -0.1 Produktgruppen Land- und forstwirtschaftliche Produkte Landwirtschaftliche Produkte Forstwirtschaftliche Produkte 3.8087 100.5 100.4 1.2 -0.1 -0.1 3.6113 100.5 100.4 0.8 -0.1 -0.1 0.0 0.1974 99.1 99.1 9.6 0.0 Natursteine, Sand und Kies 0.8051 102.5 102.5 1.4 0.0 0.0 Verarbeitende Produktion3) 90.8214 105.2 105.1 1.8 -0.1 -0.1 Nahrungsmittel, Tabakwaren 11.9663 102.8 102.7 0.2 -0.1 -0.1 Textilien, Bekleidung 1.9905 102.8 102.8 0.7 0.0 0.0 Holz, Holzprodukte 2.8210 103.7 104.2 1.6 0.5 0.5 Papier, Papierprodukte, Druckereierzeugnisse 5.3645 100.3 100.3 1.1 0.0 0.0 Mineralölprodukte 1.4418 142.4 138.5 -5.9 -2.7 -2.7 16.7734 96.7 96.7 -1.7 0.0 0.0 Gummi- und Kunststoffprodukte 2.8696 107.8 107.8 2.7 0.0 0.0 Produkte aus Glas, Keramik, Steinen, Erden 2.0203 105.8 106.1 3.0 0.3 0.3 -0.3 Chemische Produkte Metall, Metallprodukte 9.3864 117.9 117.6 8.4 -0.3 Maschinen 14.0547 103.2 103.2 1.6 0.0 0.0 Elektrotech. und feinmech. Produkte, Uhren 18.3367 107.0 106.9 2.7 -0.1 -0.1 Fahrzeuge, Fahrzeugteile 1.8960 106.9 106.9 1.4 0.0 0.0 Möbel und sonstige Produkte, Rückgewinnung 1.7279 116.8 116.8 7.8 0.0 0.0 4.5648 99.8 99.2 1.5 -0.6 -0.6 Inlandabsatz 53.6175 106.5 106.3 2.2 -0.2 -0.2 Export 46.3825 102.8 102.8 1.2 0.0 0.0 3.8087 100.5 100.4 1.2 -0.1 -0.1 -0.1 Energieversorgung Land- und forstwirtschaftliche Produkte Vorleistungsgüter 29.9727 107.1 107.0 4.0 -0.1 Investitionsgüter 26.6196 105.6 105.6 2.3 0.0 0.0 Gebrauchsgüter 7.2910 104.1 104.1 2.5 0.0 0.0 Verbrauchsgüter 26.3014 100.9 100.9 -0.9 0.0 0.0 6.0066 110.0 108.6 -0.9 -1.3 -1.3 100.0000 106.5 106.3 3.2 -0.2 -0.2 2.5236 102.8 105.6 -0.8 2.7 2.7 Vorleistungsgüter 31.9865 117.2 116.9 9.0 -0.2 -0.2 Investitionsgüter 0.0 Energie Importpreisindex: Total Landwirtschaftliche Produkte 34.0702 91.8 91.8 -0.4 0.0 Gebrauchsgüter 5.6207 93.0 93.0 -0.6 0.0 0.0 Verbrauchsgüter 21.6882 102.2 102.3 1.7 0.0 0.0 4.1108 188.7 184.2 -0.3 -2.4 -2.4 Energie Index Schweizerischer Baupreisindex4) Veränderung in % gegenüber Vorjahr Okt. 2005 April 2006 Okt. 2006 Okt. 2005 April 2006 Baugewerbe insgesamt 112.6 113.9 116.8 1.9 2.5 3.7 Hochbau total 110.6 112.1 114.7 1.9 2.2 3.7 Neubau von Bürogebäuden 112.6 114.4 117.6 1.9 2.3 4.4 Neubau von Mehrfamilienhäusern 110.1 111.3 114.1 1.7 2.1 3.7 Neubau von Mehrfamilienhäusern aus Holz5) 102.9 104.4 106.8 1.4 2.1 3.6 Renovation von Mehrfamilienhäusern 110.7 112.2 114.3 2.1 2.4 3.3 118.7 119.8 123.3 2.1 3.5 3.9 Tiefbau total6) Okt. 2006 Neubau von Strassen 115.8 117.4 121.5 2.1 3.6 4.9 Neubau von Unterführungen7) 105.3 105.8 108.4 2.1 3.4 2.9 Regionale Baukostenindizes Stadt Zürich8) ... 101.6 ... ... 1.6 ... Stadt Bern9) 127.8 129.8 133.5 0.9 2.4 4.5 Kanton Genf10) 102.1 104.3 107.1 ... 1.6 4.8 1) Total von Produzenten- (Anteil: 65,8169%) und Importpreisindex (Anteil: 34,1831%). 2) Total von Produzentenpreisindex Inlandabsatz (Anteil: 50,7959%) und Importpreisindex (Anteil: 49,2041%). 3) Im Folgenden ohne Leder/Schuhe. 4) Oktober 1998 = 100. 5) April 2003 = 100. 6) Für die Aggregation wurde der Teilindex «Neubau von Unterführungen aus Stahlbeton» auf Oktober 1998 umbasiert. 7) April 2001 = 100. 8) April 2005 = 100. 9) April 1987 = 100. 10) April 2003 = 100. Quellen: Produzenten- und Importpreisindex, BFS Schweizerischer Baupreisindex, BFS Statistische Ämter der Städte Zürich, Bern Statistisches Amt des Kantons Genf 79 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 Info-Telefon: 032/713 69 95 Info-Telefon: 032/713 62 81 Internet: www.statistik.admin.ch Aktuelle Wirtschaftsdaten B6 Öffentliche Finanzen B 6.1 Finanzen der öffentlichen Hand In Mio. Fr. 1990 Durchschnittliche jährliche Veränderung in % 1995 2000 2002 2003 2004 Schätzung 2005 Budget 2006 19701980 19801990 19901995 2002/ 2003 2003/ 2004 3.4 Einnahmen1) Total2) 83161 103555 131491 134560 129814 134224 140693 138328 8.9 6.0 4.5 -3.6 Bund3) 30837 36162 51994 51431 47511 48945 52984 52444 7.4 6.6 3.2 -7.6 3.0 Kantone 39264 50147 62818 66290 65731 67913 69500 68400 8.9 6.1 5.0 -0.8 3.3 Gemeinden6) 29423 37587 42068 43651 44123 44866 45750 45800 10.2 5.7 5.0 1.1 1.7 Ausgaben1) Total2) 86614 111054 123611 134253 135811 138379 139532 141196 8.8 6.2 5.1 1.2 1.9 Bund3) 31616 40856 48208 51927 51284 52656 52604 54112 8.4 5.9 5.3 -1.2 2.7 Kantone 41116 52111 60194 66591 67946 68893 69469 70100 8.7 6.5 4.9 2.0 1.4 Gemeinden6) 30245 38427 40599 42498 44131 44330 45000 45300 9.2 6.3 4.9 3.8 0.5 Saldo1) Total2) -3453 -7499 7879 357 -5997 -4155 1161 -2868 - - - - - Bund3) -779 -4695 3786 -496 -3773 -3711 380 -1668 - - - - - -1852 -1964 2624 -301 -2215 -980 31 -1700 - - - - - -822 - - - - 2.4 Kantone Gemeinden6) -840 1469 1153 -8 535 750 500 Schulden Total 98044 169793 207422 234273 240624 246454 244212 245880 7.8 2.4 11.7 2.7 Bund3) 38509 79936 105333 122438 123809 126740 130412 132680 10.9 2.0 15.7 1.1 2.4 Kantone 30535 52857 64090 73335 77815 80314 75100 75000 8.4 3.1 11.8 6.1 3.2 Gemeinden6) 29000 37000 38000 38500 39000 39400 38700 38200 4.4 2.3 5.0 1.3 1.0 Schulden in % des BIP Total 29.9 45.8 49.9 54.5 55.5 55.3 53.4 52.0 - - - - - Bund3) 11.8 21.5 25.3 28.5 28.6 28.4 28.5 28.1 - - - - - Kantone 9.3 14.4 15.4 17.0 17.9 18.0 16.4 15.9 - - - - - Gemeinden6) 8.9 9.9 9.1 8.9 9.0 8.8 8.5 8.1 - - - - - Staatsquote4) 26.4 29.8 29.7 31.1 31.3 31.0 30.5 29.9 - - - - - Fiskalquote5) 19.9 20.3 23.1 22.3 22.1 ... ... ... - - - - - 1) Finanzrechnung (gemäss Finanzstatistik). 2) Total ohne Doppelzählungen. 3) Inkl. ETH-Bereich und Fonds für die grossen Eisenbahnprojekte. 4) Gesamtausgaben (laufende und investive Ausgaben der öffentlichen Verwaltungen ohne Doppelzählungen) gemäss Finanzstatistik in % des BIP. 5) Steuereinnahmen und obligatorische Beiträge an die Sozialversicherungen in % des BIP. 6) Teilweise geschätzt. 80 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 Quelle: EFV Info-Telefon: 031/322 60 21 Aktuelle Wirtschaftsdaten B 6.2 Einnahmen und Ausgaben nach Funktionen und Sachgruppen Total in Mio Fr.2) Gesamteinnahmen 2004 nach Gebietskörperschaften in Mio Fr. Anteil am Total in % Kantone4) Gemeinden5) Veränderung in % 1990 2003 2004 Bund3) 83161 129814 134224 48945 64700 94568 97643 44723 32041 20879 72.8 72.7 3.3 47444 66042 68274 17205 30130 20830 50.9 50.9 3.4 67913 44866 2003 2004 2003/2004 100.0 100.0 3.4 davon Steuern1) Steuern auf Einkommen und Vermögen Belastung des Verbrauchs6) Gesamtausgaben 17256 28526 29369 27518 1911 50 22.0 21.9 3.0 86614 135811 138379 52656 68893 44330 100.0 100.0 1.9 -3.8 Funktionen Allgemeine Verwaltung 6031 9204 8855 1918 3396 3783 6.8 6.4 Öffentliche Sicherheit 11590 12938 12949 5382 5720 2308 9.5 9.4 0.1 1581 2365 2427 2427 - - 1.7 1.8 2.6 16658 26560 27684 5233 17280 9590 19.6 20.0 4.2 3122 4212 4249 447 1415 2496 3.1 3.1 0.9 Gesundheit 10698 18839 19326 200 12538 9156 13.9 14.0 2.6 Soziale Wohlfahrt Beziehungen zum Ausland Bildung Kultur und Freizeit 13444 26481 27742 13807 13064 7002 19.5 20.0 4.8 Verkehr 9171 14024 14411 8549 6293 3165 10.3 10.4 2.8 Umwelt, Raumordnung 3699 4897 4907 730 1367 3532 3.6 3.5 0.2 Volkswirtschaft 5173 6466 6344 4546 4067 678 4.8 4.6 -1.9 Finanzen und Steuern 5447 9825 9486 9417 3752 2620 7.2 6.9 -3.4 Laufende Ausgaben 74173 119910 122908 45987 62149 44330 88.3 88.8 2.5 Personalaufwand 31740 48752 49408 5860 25625 38895 35.9 35.7 1.3 Sachaufwand 16184 22628 22795 4709 8507 9579 16.7 16.5 0.7 Passivzinsen 4568 6866 6618 3172 1889 1557 5.1 4.8 -3.6 Anteile, Beiträge ohne Zweckbindung 3718 8415 8388 6029 1567 732 1.4 1.4 -0.3 - 6550 6463 ... ... ... ... ... -1.3 31809 60234 62864 26216 25722 10986 28.2 28.2 4.4 10128 20435 20702 ... ... ... ... ... 1.3 12441 15901 15472 6669 6744 5436 11.7 11.2 -2.7 9907 11072 10762 886 4941 4935 8.2 7.8 -2.8 914 2270 2223 1920 224 79 1.7 1.6 -2.1 5125 6128 5972 3864 1594 515 2.1 2.0 -2.6 3572 3584 3489 ... ... ... ... ... -2.7 67 14 3 - 2 1 0.0 0.0 -75.6 Sachgruppen davon an Gemeinwesen Beiträge davon an Gemeinwesen Investitionsausgaben Sachgüter Darlehen und Beteiligungen Beiträge davon an Gemeinwesen Übrige 1) Ohne Kirchensteuern. 2) Ohne Doppelzählungen. 3) Inkl. ETH-Bereich und Fonds für die grossen Eisenbahnprojekte. 4) Ohne Doppelzählungen Kantone-Kantone. 5) Ohne Doppelzählungen Gemeinden-Gemeinden. 6) Inkl. Spielbankenabgabe. B 6.3 Quelle: EFV Info-Telefon: 031/322 60 21 Ausgaben des Bundes Finanzrechnung in Mio. Fr. Anteil am Haushalt in % Veränderung in % gegenüber Vorjahr 1980 1990 2004 2005 Budget 2006 1980 1990 2004 2005 Gliederung nach Sachgruppen Total Ausgaben 17816 31615 50285 51403 52743 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 2.2 2.6 Laufende Ausgaben 15479 28115 44620 45560 47214 86.9 88.9 88.7 88.6 89.5 2.1 3.6 Personalausgaben 2188 4056 4410 4321 4441 12.3 12.8 8.8 8.4 8.4 -2.0 2.8 Sachausgaben 1375 2518 2780 2662 2917 7.7 8.0 5.5 5.2 5.5 -4.2 9.6 Rüstungsausgaben 1624 2793 1556 1491 1408 9.1 8.8 3.1 2.9 2.7 -4.2 -5.6 Passivzinsen 1117 1832 3172 3577 3731 6.3 5.8 6.3 7.0 7.1 12.8 4.3 Anteile an Bundeseinnahmen 1310 2442 6029 6614 7004 7.4 7.7 12.0 12.9 13.3 9.7 5.9 64 90 59 54 54 0.4 0.3 0.1 0.1 0.1 -8.5 0.0 Entschädigungen an Gemeinwesen Beiträge an laufende Ausgaben Budget Rechnung 2006 2005 Budget 2006/ Rechnung 2005 7801 14384 26614 26841 27659 43.8 45.5 52.9 52.2 52.4 0.9 3.0 Investitionsausgaben 2337 3500 5665 5843 5529 13.1 11.1 11.3 11.4 10.5 3.1 -5.4 Investitionsgüter 269 582 568 537 600 1.5 1.8 1.1 1.0 1.1 -5.5 11.7 Darlehen und Beteiligungen 102 410 333 398 299 0.6 1.3 0.7 0.8 0.6 19.5 -24.9 1966 2508 4764 4908 4630 11.0 7.9 9.5 9.5 8.8 3.0 -5.7 17816 31615 50285 51403 52743 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 2.2 2.6 674 1581 2441 2466 2463 3.8 5.0 4.9 4.8 4.7 1.0 -0.1 Landesverteidigung 3620 6053 4641 4576 4541 20.3 19.1 9.2 8.9 8.6 -1.4 -0.8 Bildung und Grundlagenforschung 1372 2438 3903 3925 4062 7.7 7.7 7.8 7.6 7.7 0.6 3.5 Soziale Wohlfahrt 3622 6866 13813 14143 14588 20.3 21.7 27.5 27.5 27.7 2.4 3.1 Verkehr 2728 4680 7435 7806 7693 15.3 14.8 14.8 15.2 14.6 5.0 -1.4 Investitionsbeiträge Gliederung nach Aufgabengebieten Total Ausgaben Beziehungen zum Ausland Landwirtschaft und Ernährung 1639 2676 3902 3771 3754 9.2 8.5 7.8 7.3 7.1 -3.4 -0.5 Finanzen und Steuern 2482 4331 9417 10216 10806 13.9 13.7 18.7 19.9 20.5 8.5 5.8 Quelle: EFV Info-Telefon: 031/322 61 16 81 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 Aktuelle Wirtschaftsdaten B 6.4 Einnahmen des Bundes nach Sachgruppen Finanzrechnung in Mio. Fr. Anteil am Haushalt in % Veränderung in % gegenüber Vorjahr 1980 1990 2004 2005 Budget 2006 1980 1990 2004 2005 Budget Rechnung 2006 2005 Budget 2006/ Rechnung 2005 Gliederung nach Sachgruppen Total Einnahmen 16745 32673 48629 51282 52157 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 5.5 Laufende Einnahmen 16612 32583 48206 51002 51968 99.2 99.7 99.1 99.5 99.6 5.8 1.9 Fiskaleinnahmen 14516 28815 44755 47520 48595 86.7 88.2 92.0 92.7 93.2 6.2 2.3 1.7 Direkte Bundessteuer 3420 6710 11822 12213 13765 20.4 20.5 24.3 23.8 26.4 3.3 12.7 Verrechnungssteuer 1249 4044 2628 4000 3014 7.5 12.4 5.4 7.8 5.8 52.2 -24.7 3.6 Stempelabgaben Warenumsatzsteuer Mehrwertsteuer Tabaksteuer Verkehrsabgaben Landwirtschaftliche Abgaben WTO, zweckgebundene Zolleinnahmen Einfuhrzölle Mineralölsteuer auf Treibstoffen 696 2091 2755 2703 2800 4.2 6.4 5.7 5.3 5.4 -1.9 4772 9871 - - - 28.5 30.2 - - - - - - - 17666 18119 18485 - - 36.3 35.3 35.4 2.6 2.0 634 988 2040 2051 2119 3.8 3.0 4.2 4.0 4.1 0.5 3.3 - 328 993 1537 1500 - 1.0 2.0 3.0 2.9 54.8 -2.4 542 450 4 4 2 3.2 1.4 - - - 0.0 -50.0 - - - - - - - - - - - - 946 1193 1054 974 980 5.6 3.7 2.2 1.9 1.9 -7.6 0.6 955 1322 2927 2957 2970 5.7 4.0 6.0 5.8 5.7 1.0 0.4 1263 1745 1979 1997 2010 7.5 5.3 4.1 3.9 3.9 0.9 0.7 Automobilsteuer - - 312 310 330 - - 0.6 0.6 0.6 -0.6 6.5 Lenkungsabgaben Umweltschutz - - 156 170 146 - - 0.3 0.3 0.3 9.0 -14.1 Mineralölsteuerzuschlag auf Treibstoffen Übrige Fiskaleinnahmen 39 73 419 485 474 0.2 0.2 0.9 0.9 0.9 15.8 -2.3 Regalien und Konzessionen 390 328 1237 1307 1245 2.3 1.0 2.5 2.5 2.4 5.7 -4.7 Vermögenserträge 405 689 890 959 1063 2.4 2.1 1.8 1.9 2.0 7.8 10.8 Entgelte 864 914 1324 1216 1065 5.2 2.8 2.7 2.4 2.0 -8.2 -12.4 437 1837 - - - 2.6 5.6 - - - - - 133 90 423 280 189 0.8 0.3 0.9 0.5 0.4 -33.8 -32.5 Einnahmenüberschuss PKB1) Investitionseinnahmen 1) Pensionskasse des Bundes. B 6.5 Quelle: EFV Info-Telefon: 031/322 61 15 In Mio. Fr. Finanzen der Kantone Einnahmen Kantone Ausgaben Abschlüsse 2004 davon Steuern 2005 davon Steuern 2004 2005 2004 2005 10154 4641 10397 4726 10586 10754 -432 -357 Bern 8261 3975 8753 4211 8142 8407 120 346 Luzern 2960 1007 3068 1014 2941 2922 19 146 Uri 418 102 448 100 419 452 -1 -4 Schwyz 792 335 834 359 877 861 -85 -27 Obwalden 298 72 302 75 280 284 18 18 Nidwalden 361 128 374 126 350 379 11 -5 Glarus 339 152 345 155 366 366 -28 -21 943 466 958 486 944 917 0 41 2387 847 2539 962 2321 2383 66 156 Zürich Zug Freiburg Solothurn 1657 768 1708 803 1595 1639 62 69 Basel-Stadt 3726 2038 3930 2201 3641 3820 85 110 Basel-Landschaft 180 2385 1261 2680 1506 2417 2500 -32 Schaffhausen 647 249 645 245 610 604 37 41 Appenzell A.Rh. 411 149 410 151 411 397 0 13 Appenzell I.Rh. 125 40 124 37 128 129 -3 -5 St. Gallen 3644 1523 3770 1596 3599 3643 45 127 Graubünden 2068 659 2193 691 2039 2040 29 153 Aargau 3914 1845 4075 1905 3837 3955 77 120 Thurgau 1513 637 1531 626 1496 1519 17 12 Tessin 2568 1251 2677 1358 2889 2882 -321 -205 Waadt 6630 3704 6933 3918 6607 6755 23 178 Wallis 2349 839 2407 877 2285 2220 64 187 Neuenburg 1630 675 1686 832 1732 1765 -102 -79 Genf 6830 4465 6993 4442 7562 7826 -732 -833 Jura 903 212 801 248 818 816 86 -15 Total 67913 32041 70581 33650 68893 69419 -980 1162 Quelle: EFV 82 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 Aktuelle Wirtschaftsdaten B7 Bevölkerung B 7.1 Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung Szenario A-00-2005 1960 Bevölkerungsstand in 1000, 1. Januar 5295.5 1970 1980 1990 1995 2000 6168.7 6303.6 6673.9 7019.0 7164.4 2005 2010 2015 2020 2025 2030 7415.1 7650.0 7850.0 7983.1 8073.4 8134.9 2035 2040 2045 2050 8161.0 8155.3 8124.3 8073.1 64.9 Bewegungen Lebendgeborene 94.4 99.2 73.7 83.9 82.2 78.5 72.9 70.5 71.6 71.9 70.4 67.8 66.0 65.2 65.0 Gestorbene 52.1 57.1 59.1 63.7 63.4 62.5 61.1 62.6 64.6 67.1 70.4 74.8 79.8 84.5 88.7 92.3 Geburtenüberschuss 42.3 42.1 14.6 20.2 18.8 15.9 11.8 8.0 6.9 4.7 -0.009 -7.0 -13.8 -19.4 -23.7 -27.3 Zuzüger ... ... ... 154.2 114.0 110.3 118.3 120.8 115.4 107.5 107.5 107.5 107.5 107.5 107.5 107.5 Wegzüger ... ... ... 97.6 99.5 90.1 82.1 86.5 89.3 92.5 92.5 92.5 92.5 92.5 92.5 92.5 22.4 -17.7 17.1 56.6 14.5 20.2 36.2 34.3 26.1 15.0 15.0 15.0 15.0 15.0 15.0 15.0 6750.7 7062.4 7204.1 7459.1 7692.3 7883.0 8002.8 8088.3 8142.9 8162.1 8151.0 8115.6 8061.0 Wanderungssaldo Bevölkerungsstand in 1000, 31. Dezember 5360.2 6193.1 6335.2 Veränderung in 1000 in % 64.7 24.4 31.7 76.8 43.3 39.6 44.0 42.3 33.0 19.7 15.0 8.0 1.2 -4.4 -8.7 -12.4 1.2 0.4 0.5 1.2 0.6 0.6 0.6 0.6 0.4 0.2 0.2 0.1 0.0 -0.1 -0.1 -0.2 Quelle: BFS/Espop Info-Telefon: 032/713 67 11 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch B 7.2 Wohnbevölkerung nach Alter und Heimat Mittlere Wohnbevölkerung1) 19802) in 1000 Ständige Wohnbevölkerung 19902) in % 20002) in 1000 in % in 1000 20052) 20103) 2005 20153) in % in 1000 in % in 1000 in % in 1000 in % in 1000 in % Altersgruppen 0–19 1755.6 27.5 1577.8 23.2 1665.7 23.1 1640.4 21.9 1634.3 21.9 1595.0 21.4 1546.2 20.7 20–39 1954.5 30.6 2162.3 31.8 2106.2 29.2 2091.8 27.9 2037.7 27.3 2024.4 27.1 2055.3 27.6 40–64 1800.3 28.2 2078.1 30.6 2335.6 32.4 2585.7 34.5 2594.6 34.8 2741.0 36.7 2794.0 37.5 874.8 13.7 978.1 14.4 1101.5 15.3 1183.3 15.8 1192.4 16.0 1332.5 17.9 1488.4 20.0 Total 6385.2 100.0 6796.3 100.0 7209.0 100.0 7501.3 100.0 7459.1 100.0 7692.3 100.0 7883.0 100.0 Schweizer 5410.5 84.7 5615.6 82.6 5768.8 80.0 5903.8 78.7 5917.2 79.3 6057.7 81.2 6173.9 82.8 Ausländer 974.7 15.3 1180.6 17.4 1440.3 20.0 1597.4 21.3 1541.9 20.7 1634.6 21.9 1709.2 22.9 65+ 1) Mittlere Wohnbevölkerung: bis 2001 inkl. Saisonniers, ab 2002 inkl. alle Kurzaufenthalter mit max. 12 Monaten Aufenthaltsdauer. 2) BFS/Espop. 3) BFS/Szenario A-00-2005. B 7.3 Quelle: BFS/Espop Info-Telefon: 032/713 67 11 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch In 1000 Sozioökonomische Daten Heiraten1) Scheidungen1) Haushaltungen2) 1960 1970 1980 1990 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 41.6 46.7 35.7 46.6 38.7 40.6 39.8 39.2 40.2 40.1 39.5 40.1 4.7 6.4 10.9 13.2 17.9 20.8 10.5 15.8 16.4 16.8 17.9 21.3 1594.0 2062.4 2459.3 2859.8 ... ... 3181.6 ... ... ... .... .... 1) BFS/Bevnat. 2) Volkszählungswerte. 2005 Quelle: BFS Info-Telefon: 032/713 67 11 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch 83 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 Aktuelle Wirtschaftsdaten B 7.4 Wohnbevölkerung nach Sprache, 20001) Wohnbevölkerung Sprachgruppen Schweizer Ausländer Total Männer Frauen Total Männer Frauen Total Männer Frauen 7288010 3567567 3720443 5792461 2766020 3026441 1495549 801547 694002 Deutsch 63.67 63.51 63.82 72.53 73.19 71.93 29.36 30.13 28.47 Französisch 20.38 20.18 20.57 21.00 20.81 21.17 17.97 18.02 17.92 Italienisch 6.46 6.85 6.09 4.30 4.21 4.38 14.84 15.95 13.57 Rätoromanisch 0.48 0.48 0.48 0.58 0.60 0.57 0.08 0.08 0.08 Andere 9.01 8.98 9.04 1.59 1.20 1.95 37.74 35.82 39.96 Total in 1000 %-Anteil: 1) Volkszählungsdaten, provisorische Werte. B 7.5 Quelle: BFS/VZ 2000 Info-Telefon: 032/713 61 11 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch Jahresdurchschnitt Bilanz der Jahresaufenthalter und Niedergelassenen Stand der ausländischen Wohnbevölkerung1), Dezember 1980 1990 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 892807 1100262 1368670 1384382 1419095 1447312 1471033 1495008 1511937 14.2 16.4 19.3 19.4 19.7 19.9 20.1 20.3 20.3 Anteil an der gesamten Wohnbevölkerung in % Zugänge Geburten 11535 14471 17946 17332 18160 18663 18793 18573 18264 Einwanderungen 75262 117711 85838 87448 101353 101876 94049 96270 94357 Abgänge Sterbefälle 3834 4158 4544 4602 4510 4606 4844 4858 4769 Auswanderungen 63697 59587 58104 55770 52713 49697 46320 47894 49745 Bürgerrechtswechsel2) 16060 8658 20363 28700 27583 36515 35424 35685 38437 7701 10313 13402 12730 13650 14057 13949 13715 13495 11565 58124 27734 31678 48640 50649 45181 45957 41856 Geburtenüberschuss Wanderungsüberschuss 1) Ohne internationale Funktionäre und deren Familienangehörige. 2) Total (Einbürgerung und Adoption). B 7.6 Quellen: BFM/ZAR Info-Telefon: 031/325 95 36 Ende Dezember Jahresaufenthalter und Niedergelassene nach Staatsangehörigkeit Anteile in % absolut Veränderung absolut 1985 1990 1995 2000 2004 2005 2005 1990/85 1995/90 2000/1995 2005/2000 2005/2004 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 1511937 160591 230312 53808 127555 16929 78.7 72.5 62.2 57.8 58.1 58.7 887187 58222 29879 -28241 87537 18348 41.8 34.4 27.0 23.1 20.1 19.6 296392 -13732 -19816 -39292 -23249 -3822 Serbien und Montenegro1) 7.4 12.8 22.1 13.8 13.3 13.0 196179 71212 153478 ... 5448 -2971 Portugal 3.3 7.8 10.1 9.7 10.7 11.1 167269 54798 49178 -152 32594 7532 Spanien 11.5 10.6 7.6 6.0 5.0 4.7 71376 7786 -14726 -18007 -12029 -2913 Total EU- und EftaStaaten, total Italien Deutschland 8.6 7.6 6.8 7.9 9.7 10.4 157580 2259 7502 17912 48765 12716 Türkei 5.4 5.8 5.9 5.7 5.1 5.0 75448 13269 14423 861 -4028 -1183 Frankreich 5.0 4.5 4.0 4.3 4.5 4.6 68986 2884 3632 6201 9173 2012 Österreich 3.1 2.6 2.1 2.1 2.2 2.2 32822 -360 -693 803 3910 334 Grossbritannien 1.6 1.5 1.4 1.5 1.6 1.6 24867 1222 1719 2367 4116 780 Niederlande 1.1 1.1 1.0 1.0 1.0 1.0 15804 1071 1749 600 1582 391 Griechenland 0.9 0.8 0.5 0.4 0.4 0.4 5659 -448 -1176 -1111 -340 -42 Belgien 0.5 0.5 0.5 0.5 0.6 0.6 8799 800 719 1115 1357 271 0.4 0.4 0.4 0.4 0.4 0.4 6025 818 571 350 534 163 Europa Schweden 93.7 92.9 91.8 89.7 87.5 87.4 1321138 141810 199634 19846 79797 12527 Afrika 0.5 0.7 1.0 2.3 2.8 2.9 43505 3382 5360 18898 11535 1496 Nordamerika (USA, Kanada) 1.2 1.1 1.1 1.2 1.2 1.2 18640 913 2428 2464 1721 657 Mittel- und Südamerika 1.0 1.3 1.6 2.1 2.5 2.5 38464 4288 6749 7908 9883 1701 Asien 2.6 2.8 3.3 4.5 5.8 5.8 87217 7141 12055 19570 24308 561 Übrige Staaten 0.1 0.2 0.2 0.2 0.2 0.2 2973 459 304 -14878 311 -13 1) Bis 31.12.98 Ex-Jugoslawien - wird ab 1.1.99 nicht mehr ausgewiesen, daher keine Veränderung möglich. 84 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 Quelle: BFM/ZAR Info-Telefon: 031/325 95 36 Aktuelle Wirtschaftsdaten B 7.7 Jahresdurchschnitt Ausländer nach Aufenthaltskategorien Mittlere ausländische Wohnbevölkerung 1975 1980 1990 2000 2001 2002 2003 2004 2005 1123357 974738 1180631 1439139 1468792 1434695 1461221 1486608 1597427 Jahresaufenthalter 388110 205341 269323 343635 345001 350053 364097 378067 389389 Niedergelassene 655011 680679 801869 1035108 1058752 1079605 1087076 1090027 1090386 19900 20690 25675 25897 25972 27259 27480 27248 27334 ... ... ... ... ... 8636 10048 18515 24558 98900 97100 173200 150641 163626 171238 177218 185542 201739 ... 27660 28578 25447 26164 26261 25190 24417 23827 ... ... 67132 71854 65733 66506 64556 55103 48193 Internationale Funktionäre1) Kurzaufenthalter >= 12 Mt. Grenzgänger Anerkannte Flüchtlinge2) Asylsuchende und vorläufig Aufgenommene (Bestand Ende Jahr) 1) Inkl. Familienangehörige. 2) Im Bestand der Jahresaufenthalter oder der Niedergelassenen inbegriffen. B8 Arbeitsmarkt B 8.1 Erwerbstätige1) Quellen: BFS/Espop BFM/ZAR Erwerbstätige in 1000 Personen 20042) Erwerbstätige insgesamt 4178 20052) 20062)3) 4196 4291 Info-Telefon:032/713 67 11 Info-Telefon: 031/325 95 36 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch Veränderung in % gegenüber Vorjahr 1/2006 4246 2/2006 3/20063) 4/20063) 4272 4321 4325 2005 20063) 1/2006 0.4 2.3 2.0 2/2006 3/20063) 4/20063) 2.1 2.6 2.4 Nach Geschlecht: Frauen 1858 1869 1917 1897 1905 1932 1935 0.6 2.6 2.1 2.2 3.3 2.6 Männer 2320 2326 2374 2349 2366 2390 2390 0.3 2.0 1.9 2.0 2.0 2.3 Schweizer 3133 3138 3197 3173 3179 3212 3222 0.2 1.9 1.7 1.7 2.1 1.9 Ausländer 1045 1057 1094 1072 1093 1109 1103 1.1 3.5 2.8 3.2 4.0 4.0 Nach Nationalität: Nach Sektoren und Wirtschaftszweigen4) 01-05 Sektor 1 159 159 159 157 160 160 158 0.2 -0.2 -0.2 -0.5 -0.2 0.0 10-45 Sektor 2 986 993 1019 996 1017 1035 1029 0.7 2.6 2.1 2.5 2.9 3.0 5 5 5 5 5 5 5 -1.2 3.8 6.7 1.2 3.6 3.6 Herstellung von Nahrungsmitteln und Getränken 60 60 59 58 59 60 60 0.1 -0.9 -3.7 -0.2 0.5 -0.1 17 Textilgewerbe 12 11 12 11 11 12 12 -6.7 0.6 -0.8 -1.6 2.7 2.3 19 Herstellung von Lederwaren und Schuhen 2 2 2 2 2 2 2 2.3 -4.2 0.1 -8.8 -3.7 -4.4 20 Be-/Verarbeitung von Holz 10-14 Bergbau und Gewinnung von Steinen/Erden 15 37 38 39 38 38 39 39 1.7 1.6 0.8 1.3 2.5 2.0 23-24 Chemische Industrie 66 67 70 68 70 71 70 1.9 3.9 2.5 6.7 3.2 3.1 25 Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren 25 25 25 25 25 26 25 -1.0 3.1 1.7 2.7 4.8 3.1 27 Erzeugung und Bearbeitung von Metall 14 14 16 15 16 16 16 1.3 12.1 13.6 10.2 12.7 11.9 28 Herstellung von Metallerzeugnissen 84 84 88 86 87 89 89 0.5 3.8 3.0 4.1 3.7 4.5 29 Maschinenbau 99 99 103 102 102 103 104 0.2 3.4 3.4 2.0 2.9 5.1 33 Medizinische Geräte/Präzisionsinstrumente/Uhren 75 78 84 80 83 86 87 4.0 7.2 6.2 6.5 8.0 7.9 26 25 25 24 25 25 25 -2.8 -1.4 -4.2 -0.6 0.6 -1.5 40-41 Energie- und Wasserversorgung 45 Baugewerbe 50-95 Sektor 3 50-52 Handel, Reparatur von Autos/Gebrauchsgütern 288 293 300 290 302 308 300 1.4 2.6 3.2 2.5 2.5 2.2 3033 3043 3113 3093 3095 3126 3138 0.3 2.3 2.1 2.1 2.6 2.3 653 647 650 646 647 650 658 -0.9 0.5 -0.2 -0.1 0.9 1.4 96 97 100 101 100 100 100 1.5 3.2 4.6 4.2 2.7 1.5 50 Handel, Reparatur von Automobilen/Tankstellen 51 Handelsvermittlung und Grosshandel 201 201 205 202 205 206 207 -0.1 2.0 0.6 1.9 2.4 3.1 52 Detailhandel, Reparatur von Gebrauchsgütern 356 349 345 344 342 343 351 -2.1 -1.1 -2.0 -2.3 -0.5 0.4 55 Gastgewerbe 241 240 246 250 248 245 243 -0.3 2.5 4.3 4.5 1.1 0.0 277 274 280 279 277 280 284 -0.9 2.0 1.0 2.1 2.3 2.7 60-64 Verkehr und Nachrichtenübermittlung 64 Nachrichtenübermittlung 94 91 91 91 91 92 91 -3.9 0.6 -0.2 1.7 0.0 0.9 65-67 Kredit- und Versicherungsgewerbe 220 216 219 214 217 221 222 -1.8 1.3 -1.1 1.7 1.9 2.6 65 Kreditgewerbe 134 131 133 130 132 135 136 -2.2 2.1 -2.1 2.4 3.8 4.2 66 Versicherungsgewerbe 60 59 58 57 57 58 58 -2.7 -1.8 -2.1 -0.2 -3.0 -1.8 70-74 Immobilien/Vermietung/Informatik/F&E 489 493 520 512 513 528 525 0.8 5.3 5.8 3.9 5.8 6.0 74 Erbringung von Dienstleistungen für Unternehmen 366 369 387 382 381 394 390 0.7 4.9 6.0 3.1 5.1 5.4 75 Öffentl. Verwaltung/Landesvert./Sozialvers. 172 177 177 178 176 177 178 3.0 0.4 1.6 0.0 -0.1 0.0 80 Unterrichtswesen 273 275 281 279 279 282 282 0.8 2.0 1.9 1.4 3.1 1.5 85 Gesundheits- und Sozialwesen 471 484 496 490 494 499 500 2.7 2.5 2.4 2.7 2.9 2.1 180 184 191 190 190 192 191 2.1 3.7 3.9 3.5 4.8 2.6 90-93 Erbringung v. sonst. öff. u. pers. Dienstleistungen 1) Gemäss der Definition des Internationalen Arbeitsamtes. 2) Jahresdurchschnitt. 3) Provisorische Werte. 4) Nomenklatur: Noga, Gruppierung: SECO. Quelle: BFS Info-Telefon: 032/713 63 63 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch 85 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 Aktuelle Wirtschaftsdaten B 8.2 Erwerbstätige Ausländer1) Erwerbstätige in 1000 Personen Veränderung in % gegenüber Vorjahr 20042) 20052) 20062)3) 1/2006 2/2006 3/20063) 4/20063) 2005 20063) 1/2006 2/2006 3/20063) 4/20063) 1045 1057 1094 1072 1093 1109 1103 1.1 3.5 2.8 3.2 4.0 4.0 Niedergelassene 579 573 571 569 573 573 569 -1.0 -0.3 -0.7 -0.5 -0.2 0.2 Aufenthalter 227 242 265 257 265 270 270 6.6 9.8 10.8 10.9 9.6 8.3 Grenzgänger4) Erwerbstätige Ausländer 174 177 185 179 183 188 190 1.7 4.3 1.4 2.9 6.3 6.6 Kurzaufenthalter5) 55 56 63 58 63 68 64 1.8 13.7 13.1 12.5 14.9 14.3 Übrige Ausländer6) 11 10 9 9 9 10 10 -10.1 -2.8 -9.8 -7.3 0.6 5.9 1) Gemäss der Definition des Internationalen Arbeitsamtes. 2) Jahresdurchschnitt. 3) Provisorische Werte. 4) Gemäss Grenzgängerstatistik, basierend auf der Beschäftigungsstatistik (Besta), der Betriebszählung (BZ) und dem zentralen Ausländerregister (ZAR). 5) Die Kurzaufenthalter mit einer Bewilligung ab 12 Monaten sind bei den Aufenthaltern mitgezählt. 6) Personen im Asylprozess, Personal der Schweizer Botschaften, Konsulate und Hochseeflotte. B 8.3 Quelle: BFS Info-Telefon: 032/713 63 63 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch Einwanderung ausländischer Arbeitskräfte Anzahl Veränderung in % gegenüber Vorjahr 2004 2005 3/2005 4/2005 1/2006 2/2006 3/2006 2005 4/2005 1/2006 2/2006 3/2006 32.0 Kurzaufenthalter ≥12 Monate 15173 17580 4260 5296 5586 5909 5624 15.9 33.3 55.1 33.6 Aufenthalter 24426 22381 5675 5643 5751 5393 6096 -8.4 -5.8 -0.1 1.6 7.4 352 312 72 76 84 81 84 -11.4 -12.6 20.0 -13.8 16.7 108449 101624 22744 28113 24019 32274 26879 -6.3 3.8 14.4 8.4 18.2 Niedergelassene Nicht ständige ausländische Wohnbevölkerung Quelle: BFM/ZAR Info-Telefon: 031/325 95 36 B 8.4 Registrierte Arbeitslose Arbeitslosenquoten in %1) Anzahl 20042) 20052) 20062) Nov. 2006 153091 148537 131532 124133 128580 131057 3.9 3.8 3.3 3.1 3.3 3.3 ... ... ... 122776 121317 119738 ... ... ... 3.1 3.1 3.0 Deutsche Schweiz 98549 92762 79539 73494 75793 76566 3.4 3.2 2.8 2.6 2.7 2.7 Westschweiz und Tessin 54543 55775 51994 50639 52787 54491 5.0 5.1 4.8 4.7 4.9 5.0 Total Saisonbereinigt Dez. 2006 Jan. 2007 20042) 20052) 20062) Nov. 2006 Dez. 2006 Jan. 2007 Nach Regionen Nach Geschlecht Frauen 69541 69713 63396 61146 60294 60356 4.0 4.0 3.6 3.5 3.5 3.5 Männer 83551 78824 68136 62987 68286 70701 3.8 3.6 3.1 2.9 3.1 3.2 Schweizer 90039 87468 76783 71704 73445 74514 2.9 2.9 2.5 2.3 2.4 2.4 Ausländer 63052 61069 54749 52429 55135 56543 7.1 6.8 6.1 5.9 6.2 6.3 Nach Nationalität Nach Alter 15-24 Jahre 28310 28042 23807 22468 22400 22848 5.1 5.1 4.3 4.1 4.0 4.1 25-49 Jahre 94864 90327 79323 74691 78235 80016 3.9 3.7 3.3 3.1 3.2 3.3 50 und mehr 29917 30168 28403 26974 27945 28193 3.0 3.1 2.9 2.7 2.8 2.9 127833 123331 108558 102593 106701 109100 ... ... ... ... ... ... 25258 25207 22975 21540 21879 21957 ... ... ... ... ... ... 1-6 Monate 84987 83564 74241 74377 77436 80596 ... ... ... ... ... ... 7-12 Monate 38374 35472 30836 25476 26600 25962 ... ... ... ... ... ... > 1 Jahr 29731 29501 26455 24280 24544 24499 ... ... ... ... ... ... Nach Erwerbsstatus Ganzarbeitslose Teilweise Arbeitslose Nach bisheriger Dauer Nach Erwerbssituation Vorher erwerbstätig 134205 129586 115115 107958 113736 115605 ... ... ... ... ... ... Erstmals auf Stellensuche 5891 5900 5377 5197 4956 4884 ... ... ... ... ... ... Wiedereintritt ins Erwerbsleben 3684 3284 3085 3014 3034 3099 ... ... ... ... ... ... Umschulung, Weiterbildung 9312 9767 7956 7964 6854 7469 ... ... ... ... ... ... 1) Die Berechnung der Arbeitslosenquoten erfolgt auf der Grundlage der Volkszählung 2000 mit 3946988 Erwerbspersonen. 2) Jahresdurchschnitt. 86 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 Quelle: SECO Info-Telefon: 031/322 28 92 E-Mail: [email protected] Internet: www.amstat.ch Aktuelle Wirtschaftsdaten B 8.5 Registrierte Arbeitslose nach Kantonen Arbeitslosenquoten in %1) Anzahl Total 20052) 20062) Dez. 2006 Jan 2007 20052) 20062) Dez. 2006 Jan 2007 148537 131532 128580 131057 3.8 3.3 3.3 3.3 Zürich 29042 24175 22530 22823 4.0 3.3 3.1 3.2 Bern 14810 13046 13044 13038 2.8 2.5 2.5 2.5 5784 5099 4922 5005 3.1 2.7 2.6 2.7 231 192 221 260 1.3 1.1 1.3 1.5 1649 1412 1378 1374 2.3 2.0 1.9 1.9 Obwalden 283 261 249 200 1.6 1.5 1.4 1.1 Nidwalden 411 345 323 311 2.0 1.6 1.5 1.5 Luzern Uri Schwyz Glarus 513 472 454 457 2.5 2.3 2.2 2.2 Zug 1827 1457 1395 1422 3.2 2.5 2.4 2.5 Freiburg 3932 3845 3867 4152 3.1 3.0 3.0 3.3 Solothurn 4471 3874 3634 3711 3.4 2.9 2.7 2.8 Basel-Stadt 3971 3649 3549 3639 4.1 3.7 3.6 3.7 Basel-Landschaft 4588 3851 3661 3660 3.3 2.8 2.6 2.6 Schaffhausen 1278 1118 1015 1063 3.3 2.9 2.6 2.7 Appenzell A.Rh. 617 535 520 537 2.2 1.9 1.8 1.9 Appenzell I.Rh. 111 85 87 97 1.5 1.1 1.2 1.3 St. Gallen 7197 6075 5753 5817 3.0 2.5 2.4 2.4 Graubünden 2203 1849 1841 1612 2.2 1.8 1.8 1.6 Aargau 9965 8756 8185 8401 3.3 2.9 2.7 2.7 Thurgau 3811 3289 3032 3139 3.1 2.7 2.4 2.5 Tessin 7218 7260 7767 8163 4.9 4.9 5.2 5.5 Waadt 15468 15881 15259 15801 5.3 4.8 4.6 4.7 Wallis 4722 4806 6166 6254 4.0 3.5 4.5 4.5 Neuenburg 3820 3530 3346 3412 4.3 4.1 3.9 4.0 Genf 14307 15365 15060 15316 7.4 7.0 6.8 6.9 Jura 1653 1308 1322 1393 4.2 3.8 3.9 4.1 1) Vgl. Tabelle B8.4, Fussnote 1. 2) Jahresdurchschnitt. B 8.6 Quelle: SECO, Info-Telefon: 031/322 28 92 E-Mail: [email protected], Internet: www.amstat.ch B 8.7 Gemeldete offene Stellen nach Kantonen 20051) 20061) Dez. 2006 Jan. 2007 Total 8802 11226 10072 12062 Zürich 1549 2554 2337 2990 Bern 814 970 756 914 Luzern 188 198 137 162 Uri 19 23 14 24 Schwyz 98 140 115 203 Obwalden 18 30 14 25 Nidwalden 12 29 24 28 Glarus 42 47 47 49 Zug 107 127 195 306 Freiburg 272 300 247 277 Solothurn 246 249 216 246 Basel-Stadt 145 196 158 226 Basel-Landschaft 135 206 250 229 Schaffhausen 115 126 164 174 Appenzell A.Rh. 23 24 12 23 Appenzell I.Rh. 5 6 3 10 St. Gallen 778 925 733 862 Graubünden 770 960 1039 940 Aargau 627 801 703 848 Thurgau 489 586 453 572 Tessin 290 321 223 388 Waadt 771 1053 939 1211 Wallis 519 464 383 512 Neuenburg 160 177 191 161 Genf 523 625 654 591 Jura 87 90 65 91 1) Jahresdurchschnitt. Kurzarbeit Betriebe Betroffene Arbeitnehmer 20041) 20051) 20061) Okt. 2006 Nov. 2006 Dez. 2006 366 219 98 48 55 47 3490 2107 836 372 473 262 Frauen 2711 1610 575 268 332 186 Männer 779 496 262 104 141 76 210890 141790 55080 29294 35981 17635 143762 97338 38582 23733 29040 13000 67127 44452 16499 5561 6941 4635 Ausgefallene Arbeitsstunden Deutsche Schweiz Westschweiz und Tessin 1) Jahresdurchschnitt. Quelle: SECO Info-Telefon: 031/322 28 92 E-Mail: [email protected] Internet: www.amstat.ch 87 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 Quelle: SECO Info-Telefon: 031/322 28 92 E-Mail: [email protected] Aktuelle Wirtschaftsdaten B 8.8 Registrierte Arbeitslose nach Wirtschaftszweigen1) Arbeitslosenquoten in %3) Anzahl Total 20052) 20062) Dez. 2006 Jan. 2007 20052) 20062) Dez. 2006 Jan. 2006 148537 131532 128580 131057 3.8 3.3 3.3 3.3 1507 1346 1638 1803 1.2 1.1 1.3 1.4 A, B Sektor 1 (Land- und Forstwirtschaft) C-F Sektor 2 (Industrie) 30141 25223 25411 26287 3.6 3.0 3.0 3.1 G-P Sektor 3 (Dienstleistungen) 97794 85379 82143 83098 4.3 3.8 3.6 3.7 1.4 A, B Land- und Forstwirtschaft 1507 1346 1638 1803 1.2 1.1 1.3 C Bergbau, Steine und Erden 60 51 51 48 1.4 1.2 1.2 1.1 DA Nahrungsmittel, Getränke, Tabak 1578 1478 1373 1425 3.0 2.8 2.6 2.7 DB Textilien und Bekleidung 1307 1040 922 883 7.3 5.8 5.2 4.9 DC Lederwaren, Schuhe 160 148 136 130 8.3 7.7 7.0 6.7 DD Be- und Verarbeitung von Holz 1121 878 817 893 3.3 2.6 2.4 2.7 DE Papier-, Verlags- und Druckgewerbe 2599 2139 1993 1986 4.2 3.4 3.2 3.2 DG, DF Chemische Industrie, Mineralölverarbeitung 938 852 793 816 2.1 1.9 1.7 1.8 DH Gummi- und Kunststoffwaren 488 403 377 380 2.4 2.0 1.8 1.9 DI Glas-, Keramik- und Zementwaren 404 347 340 352 2.5 2.1 2.1 2.2 DJ Metall, Metallerzeugnisse 3038 2433 2223 2326 3.6 2.9 2.6 2.7 DK Maschinenbau 2694 2052 1864 1879 2.9 2.2 2.0 2.0 DL Elektrotechnik, Elektronik, Uhren, Optik 4694 3827 3378 3364 4.2 3.4 3.0 3.0 1157 995 905 880 5.0 4.3 3.9 3.8 DL33.5 Uhren DM Fahrzeugbau 418 332 288 293 3.0 2.4 2.1 2.1 DN Möbel, Schmuck, etc./Recycling 872 1032 1123 913 3.4 4.0 4.4 3.6 E Energie- und Wasserversorgung F Baugewerbe G Handel, Reparatur- und Autogewerbe 520 431 375 374 2.4 2.0 1.7 1.7 9251 7779 9358 10225 3.9 3.2 3.9 4.3 24489 20673 18978 19391 4.5 3.8 3.5 3.6 2216 1904 1786 1830 2.9 2.5 2.4 2.4 G50 Autohandel und -reparatur, Tankstellen G51 Grosshandel 8538 7049 6415 6509 4.8 4.0 3.6 3.7 G52 Detailhandel, Gebrauchsgüterreparatur 13736 11720 10777 11052 4.8 4.1 3.8 3.9 H Gastgewerbe 17979 15675 15668 15315 10.3 9.0 9.0 8.8 I Verkehr, Nachrichtenübermittlung 5877 4906 4527 4632 2.9 2.4 2.2 2.3 J Kredit- und Versicherungsgewerbe 4943 3979 3739 3707 2.5 2.0 1.9 1.9 J65 Banken 3478 2747 2541 2479 2.6 2.0 1.9 1.8 J66 Versicherungen 1003 866 815 842 1.8 1.5 1.4 1.5 Immob., Informatik, F&E, DL für Unternehmen 19332 16593 16796 17589 5.6 4.8 4.9 5.1 K70/71 Immobilienwesen, Vermietung 1210 1093 1089 1100 3.7 3.3 3.3 3.4 K72 Informatik 2032 1534 1358 1321 4.1 3.1 2.8 2.7 K73 Forschung und Entwicklung 496 407 383 399 4.1 3.4 3.2 3.3 K74 Dienstleistungen für Unternehmen 15594 13558 13966 14769 6.2 5.4 5.6 5.9 5758 5526 5315 5368 4.0 3.8 3.7 3.7 K L Öffentliche Verwaltung, Sozialversicherung M Unterrichtswesen 3458 3164 3000 2972 1.8 1.6 1.6 1.5 N Gesundheits- und Sozialwesen 8944 8359 8012 8000 2.7 2.5 2.4 2.4 O 6160 5723 5384 5351 4.5 4.2 4.0 3.9 O90-92 Sonstige öffentliche Dienstleistungen Sonstige Dienstleistungen 3589 3346 3192 3175 3.8 3.6 3.4 3.4 O93 2571 2377 2192 2176 6.1 5.6 5.2 5.1 854 783 724 773 ... ... ... ... 19096 19585 19388 19869 ... ... ... ... Persönliche Dienstleistungen P Private Haushalte 00 Keine Angaben 1) Gliederung der Wirtschaftszweige nach Noga-2002. 2) Jahresdurchschnitt. 3) Die Arbeitslosenquoten für die einzelnen Wirtschaftszweige werden auf der Grundlage der Volkszählung 2000 erstellt. B 8.9 Quelle: SECO Info-Telefon 031/322 28 92 E-Mail: [email protected] Internet: www.amstat.ch Langzeitarbeitslose Anzahl Anteile am Total der Arbeitslosen in % 20051) 20061) Dez. 2006 Jan. 2007 20051) 20061) Dez. 2006 Jan. 2007 Total 29501 26455 24544 24499 19.9 20.1 19.1 18.7 Deutsche Schweiz 15086 12889 11627 11552 16.3 16.2 15.3 15.1 Westschweiz und Tessin 14415 13566 12917 12947 25.8 26.1 24.5 23.8 Frauen 13586 12812 12028 11980 19.5 20.2 19.9 19.8 Männer 15915 13643 12516 12519 20.2 20.0 18.3 17.7 Schweizer 16771 15173 14120 14054 19.2 19.8 19.2 18.9 Ausländer 18.5 12730 11282 10424 10445 20.8 20.6 18.9 15–24 Jahre 2102 1755 1482 1510 7.5 7.4 6.6 6.6 25–49 Jahre 17245 14717 13427 13369 19.1 18.6 17.2 16.7 50 und mehr 10154 9983 9635 9620 33.7 35.1 34.5 34.1 1) Jahresdurchschnitt. Quelle: Seco Info-Telefon: 031/322 28 92 E-Mail: [email protected], Internet: www.amstat.ch 88 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 Aktuelle Wirtschaftsdaten B 8.10 Registrierte Arbeitslose nach Berufsgruppen1) Anzahl Total Anteile in % 20052) 20062) Dez. 2006 Jan. 2007 2005 2006 Dez. 2006 Jan. 2007 148537 131532 128580 131057 100 100 100 100 11 Land- und Forstwirtschaft, Tierzucht 2056 1928 2521 2719 1.4 1.5 2.0 2.1 21 Lebens-/Genussmittelherst. und -verarbeitung 1362 1232 1157 1179 0.9 0.9 0.9 0.9 22 Textil- und Lederherstellung und -verarbeitung 896 762 702 669 0.6 0.6 0.5 0.5 23 Keramik- und Glasverarbeitung 52 48 42 40 0.0 0.0 0.0 0.0 2.7 2.4 2.2 2.3 24 Metallverarbeitung und Maschinenbau 4065 3144 2865 2964 25 Elektrotechnik, Elektronik, Uhrenindustrie, Fahrzeug- und Gerätebau sowie -unterhalt 2820 2375 2185 2248 1.9 1.8 1.7 1.7 26 Holzverarbeitung, Papierherstellung und -verarb. 988 800 803 868 0.7 0.6 0.6 0.7 27 Graphische Industrie 1133 873 788 808 0.8 0.7 0.6 0.6 28 Chemie- und Kunststoffverfahren 785 664 619 630 0.5 0.5 0.5 0.5 29 Übrige be- und verarbeitende Berufe 5957 5118 4747 4898 4.0 3.9 3.7 3.7 31 Ingenieurberufe 1724 1276 1147 1172 1.2 1.0 0.9 0.9 32 Techniker/innen 1168 949 827 823 0.8 0.7 0.6 0.6 33–34 Technische Zeichner/innen und Fachkräfte 2187 1710 1561 1615 1.5 1.3 1.2 1.2 35 Maschinisten/Maschinistinnen 1481 1283 1511 1589 1.0 1.0 1.2 1.2 36 Informatik 3255 2478 2153 2150 2.2 1.9 1.7 1.6 41 Baugewerbe 9884 8902 11447 12843 6.7 6.8 8.9 9.8 42 Bergbau, Stein- und Baustoffherst. sowie -verarb. 51 Handel und Verkauf 52 53 54 Post- und Fernmeldewesen 61 Gastgewerbe und Hauswirtschaf t 3)4) 62 Reinigung, Hygiene, Körperpflege 71 Unternehmer/innen, Direktoren/Direktorinnen und leitende Beamte/Beamtinnen 72 Kaufmännische und administrative Berufe 73 74 136 123 151 160 0.1 0.1 0.1 0.1 15486 14003 12919 13125 10.4 10.6 10.0 10.0 Werbung, Marketing, Tourismus und Treuhand 2431 2060 2001 2033 1.6 1.6 1.6 1.6 Transport und Verkehr 4492 3973 3941 4081 3.0 3.0 3.1 3.1 809 699 648 639 0.5 0.5 0.5 0.5 19423 17750 17545 17385 13.1 13.5 13.6 13.3 8115 7714 7706 7725 5.5 5.9 6.0 5.9 6994 6016 5676 5685 4.7 4.6 4.4 4.3 15455 13319 12244 12080 10.4 10.1 9.5 9.2 Bank- und Versicherungsgewerbe 1323 1134 1046 1032 0.9 0.9 0.8 0.8 Sicherheits- und Ordnungspflege 1089 968 950 979 0.7 0.7 0.7 0.7 75 Rechtswesen 81 Medienschaffende und verwandte Berufe 82 Künstlerische Berufe 404 364 364 357 0.3 0.3 0.3 0.3 1353 1228 1193 1218 0.9 0.9 0.9 0.9 1901 1702 1581 1607 1.3 1.3 1.2 1.2 83–84 Unterricht, Bildung, Seelsorge und Fürsorge 4803 4642 4425 4339 3.2 3.5 3.4 3.3 85 Wissenschaften 1044 933 909 907 0.7 0.7 0.7 0.7 86 Gesundheitswesen 5570 5227 4991 5012 3.8 4.0 3.9 3.8 87 Sport und Unterhaltung 192 188 154 164 0.1 0.1 0.1 0.1 91 Dienstleistungsberufe, wenn nicht anderswo 423 387 382 402 0.3 0.3 0.3 0.3 92–93 Übrige Berufe 11154 9994 9527 9803 7.5 7.6 7.4 7.5 Keine Angabe 6128 5568 5152 5109 4.1 4.2 4.0 3.9 1) Die Umschlüsselung der Berufscodes auf die Berufsgruppen nach BN-2000 des Bundesamts für Statistik wurde aktualisiert. Dadurch werden weniger Arbeitslose unter “Keine Angabe“ ausgewiesen. Die Zahl der Arbeitslosen in den einzelnen Berufsgruppen wurde rückwirkend bis 2004 angepasst. 2) Jahresdurchschnitt. 3) Davon entfallen auf die Hauswirtschaft 3703 Personen (Ø 2005), 3436 Personen (Ø 2006). 4) Davon entfallen auf die Hauswirtschaft 3377 Personen (Januar 2007). B 8.11 Registrierte Arbeitslose nach Altersklassen Arbeitslosenquoten in %1) B 8.12 Quelle: SECO Info-Telefon: 031/322 28 92 E-Mail: [email protected] Internet: www.amstat.ch Anteile in % Registrierte Arbeitslose nach zuletzt ausgeübter Funktion 20052) 20062) Dez. 2006 Jan. 2007 20051) 20061) Dez. 2006 Jan. 2007 Total 3.8 3.3 3.3 3.3 Total 100 100 100 100 15–19 3.4 3.0 2.7 2.7 Selbständigerwerbende 0.9 1.0 1.0 0.9 20–24 6.1 5.1 4.9 5.0 Kaderfunktion 6.1 5.9 5.7 5.6 25–29 4.7 4.1 4.1 4.2 Fachfunktion 55.2 53.9 52.9 53.0 30–34 3.8 3.3 3.2 3.3 Hilfsfunktion 30.6 32.0 33.8 34.2 35–39 3.5 3.0 2.9 3.0 Lehrling 3.8 3.8 3.4 3.1 40–44 3.6 3.2 3.2 3.2 Heimarbeiter 0.2 0.2 0.2 0.2 Schüler, Studierende 3.2 3.3 3.1 3.0 45–49 3.3 3.0 3.0 3.0 50–54 2.8 2.6 2.6 2.6 55–59 3.0 2.8 2.7 2.8 60 und älter 3.6 3.6 3.5 3.5 1) Vgl. Tabelle B8.4, Fussnote 1. 2) Jahresdurchschnitt. 1) Jahresdurchschnitt. Quelle: SECO Info-Telefon: 031/322 28 92 E-Mail: [email protected] Internet: www.amstat.ch 89 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 Quelle: SECO Info-Telefon: 031/322 28 92 E-Mail: [email protected] Internet: www.amstat.ch Aktuelle Wirtschaftsdaten B9 Arbeitszeit B 9.1 Tatsächliches jährliches Arbeitsvolumen und tatsächliche Jahresarbeitszeit gemäss Inlandkonzept1) Tatsächliche Jahresarbeitszeit in Stunden pro Arbeitsstelle2) Tatsächliches jährliches Arbeitsvolumen in Mio. Stunden 2000 2001 2002 2003 2004 2000 2001 2002 2003 2004 Geschlecht Männer 4452 4395 4378 4383 4455 1856 1828 1813 1812 1843 Frauen 2436 2444 2422 2447 2519 1283 1257 1236 1242 1269 Schweizer 5126 5062 5031 5050 5150 1579 1548 1524 1525 1556 Ausländer 1763 1778 1769 1780 1824 1677 1648 1650 1651 1671 2153 Nationalität Wirtschaftsabschnitte Noga A,B Land- und Forstwirtschaft C,D,E Industrie, Energie- und Wasserversorgung 403 386 376 363 365 2144 2157 2083 2077 1349 1326 1260 1216 1235 1754 1714 1693 1687 F Baugewerbe 1735 526 526 519 516 528 1749 1736 1750 1763 1806 G Handel, Reparaturgewerbe H Gastgewerbe 1061 1051 1040 1056 1077 1626 1601 1578 1578 1606 426 393 388 396 401 1687 1591 1568 1586 I 1612 Verkehr und Nachrichten 467 451 457 459 459 1659 1613 1619 1620 1634 J Kredit- und Versicherungsgewerbe 362 378 387 386 388 1718 1690 1690 1709 1748 K Immobilien, Informatik, F&E 755 781 787 796 820 1604 1575 1551 1559 1589 L Öffentliche Verwaltung 278 274 283 310 318 1578 1530 1509 1535 1527 M Unterrichtswesen 344 352 363 369 380 1244 1236 1216 1224 1252 N Gesundheits- und Sozialwesen 616 615 635 652 685 1369 1352 1340 1338 1365 O Sonstige Dienstleistungen 257 259 261 268 276 1300 1291 1282 1292 1293 P Private Haushalte 46 48 43 44 44 634 671 676 678 684 Vollzeit (90%-100%) 5733 5681 5631 5614 5725 1976 1944 1928 1931 1967 Teilzeit (weniger als 90%) 1155 1159 1169 1216 1249 827 812 804 821 837 805 805 816 859 879 1263 1235 1225 1229 1249 Beschäftigungsgrad davon Teilzeit I (50-89%) davon Teilzeit II (weniger als 50%) Total 350 353 353 357 370 461 456 448 456 469 6888 6840 6800 6830 6974 1603 1573 1555 1556 1584 1) Total aller produktiven Tätigkeiten innerhalb des Schweizer Wirtschaftsgebietes. 2) Die hier verwendeten Beschäftigungszahlen berücksichtigen im Unterschied zur Beschäftigungsstatistik (Besta) auch den Primärsektor, die Beschäftigten mit weniger als 6 Arbeitsstunden pro Woche, die Heimarbeiter, die Angestellten von Privathaushalten und die Selbständigen ohne Betrieb. B 9.2 Quelle: BFS Info-Telefon: 032/713 64 86 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch Jahresdurchschnitt in Std. pro Woche Betriebsübliche wöchentliche Arbeitszeit Noga-Abschnitte 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 A–O Total 41.9 41.9 41.8 41.8 41.7 41.7 41.7 41.6 41.6 A (01.12, 02) Sektor 1 (Gartenbau und Forstwirtschaft) 43.4 43.3 43.3 43.2 43.1 43.0 43.0 42.8 42.8 C-F Sektor 2 41.7 41.6 41.6 41.5 41.5 41.4 41.4 41.3 41.3 C,E Bergbau und Gewinnung von Steinen/ Erden, Energie- und Wasserversorgung 41.6 41.6 41.5 41.4 41.3 41.4 41.3 41.3 41.3 D Industrie, Verarbeitendes Gewerbe 41.4 41.4 41.3 41.3 41.2 41.2 41.2 41.2 41.2 F Baugewerbe 42.4 42.3 42.1 42.0 42.0 41.9 41.8 41.7 41.7 G-O Sektor 3 42.0 42.0 41.9 41.9 41.8 41.8 41.8 41.7 41.7 G Handel, Reparaturgewerbe 42.3 42.3 42.2 42.1 42.1 41.9 41.9 41.9 41.9 H Gastgewerbe 42.8 42.9 42.3 42.2 42.2 42.2 42.2 42.1 42.1 I Verkehr und Nachrichten 42.2 42.2 42.2 42.2 41.9 42.0 42.0 42.0 42.1 J Kredit- und Versicherungsgewerbe 41.6 41.5 41.5 41.5 41.4 41.5 41.5 41.5 41.5 K Immobilien, Informatik, F&E 41.9 41.9 41.9 41.8 41.8 41.7 41.7 41.7 41.8 L Öffentliche Verwaltung 41.7 41.7 41.7 41.6 41.6 41.6 41.6 41.6 41.5 M Unterrichtswesen 41.7 41.8 41.7 41.6 41.5 41.4 41.5 41.4 41.5 N Gesundheits- und Sozialwesen 41.7 41.7 41.7 41.7 41.7 41.6 41.6 41.5 41.5 O Sonstige Dienstleistungen 42.0 42.0 42.0 41.9 41.7 41.8 41.9 41.7 41.6 Quelle: BFS Info-Telefon: 032/713 64 86 (aufgrund der Daten der SSUV) E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch 90 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 Aktuelle Wirtschaftsdaten B 10 Löhne B 10.1 Monatlicher Bruttolohn, Zentralwert (Median)2) in Franken Monatlicher Bruttolohn1) nach Wirtschaftszweigen, 2004 Anforderungsniveau des Arbeitsplatzes3) Insgesamt Wirtschaftszweige (Noga) 1+2 3 4 Total Frauen Männer Total Frauen Männer Total Frauen Männer Total Frauen Männer Privater Sektor 5500 4735 5910 7290 6241 7722 5323 4870 5550 4235 3893 4588 15 Herstellung von Nahrungsmitteln und Getränken 4965 4162 5293 6698 5557 6984 5130 4522 5336 4055 3652 4452 17 Textilgewerbe 4768 3884 5422 6825 5496 7356 4882 4210 5303 4040 3539 4678 21 Papier- und Kartongewerbe 5688 4391 5964 7437 6300 7692 5831 5107 5984 4818 3776 5200 22 Verlag, Druck, Vervielfältigung 6192 5200 6647 7475 6331 7800 6120 5417 6414 4701 4117 5236 23–24 Kokerei, chemische Industrie 7273 6493 7590 9652 8590 10000 6919 6341 7131 5469 4331 5961 27–28 Metallbe- und verarbeitung 5373 4405 5525 6690 5813 6817 5407 4767 5471 4562 3895 4777 29, 34–35 Maschinen- und Fahrzeugbau 6107 5025 6271 7265 6233 7363 5794 5309 5862 4695 4044 4979 40–41 Energie- und Wasserversorgung 7003 5813 7137 8553 6954 8696 6509 5604 6638 5932 5139 6080 45 Baugewerbe 5411 5118 5419 6189 5525 6243 5343 5067 5358 4816 4333 4829 51 Handelsvermittlung, Grosshandel 5977 5302 6346 8057 6620 8571 5564 5262 5710 4508 4152 4672 52 Detailhandel und Reparatur 4260 3975 4984 5778 4908 6521 4224 3981 4876 3904 3792 4280 55 Gastgewerbe 3825 3707 4017 4722 4321 5104 4000 3846 4186 3482 3466 3514 65 Kreditgewerbe 7540 6171 8933 10337 8443 11000 6111 5794 6662 5693 5571 5964 66 Versicherungsgewerbe 7068 5853 8484 9506 7705 10143 6130 5630 7135 5438 5196 5928 Öffentlicher Sektor (Bund) 6378 5908 6535 9016 8105 9190 6456 6073 6522 5238 5000 5301 Kantonaler öffentlicher Sektor 7154 6500 8017 8949 7848 9783 6436 6131 6846 5134 4851 5532 1) Standardisierter Monatslohn (Vollzeitäquivalent basierend auf 4 1/3 Wochen à 40 Arbeitsstunden). 2) Für die eine Hälfte der Arbeitsstellen liegt der standardisierte Lohn über, für die andere Hälfte dagegen unter dem ausgewiesenen Zentralwert (Median). 3) 1 = Verrichtung höchst anspruchsvoller und schwierigster Arbeiten. 2 = Verrichtung selbstständiger und qualifizierter Arbeiten. 3 = Berufs- und Fachkenntnisse vorausgesetzt. 4 = Verrichtung einfacher und repetitiver Tätigkeiten. B 10.2 Quelle: BFS Info-Telefon: 032/713 64 29 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch Veränderung in % gegenüber Vorjahr (Jahresdurchschnitt) Lohnentwicklung Noga-Abschnitte 2000 2001 2002 2003 2004 2005 Nominal Total 1.3 2.5 1.8 1.4 0.9 1.0 A (01.12, 02) Gartenbau, Forstwirtschaft 1.9 1.7 2.3 1.4 0.9 ... C,E Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden, Energie- und Wasserversorgung 1.3 2.5 0.7 1.2 0.8 1.1 D Verarbeitendes Gewerbe, Industrie 1.3 2.7 1.8 1.2 0.7 1.3 F Baugewerbe 1.9 2.8 1.6 1.0 0.4 1.1 G,H Handel, Reparatur, Gastgewerbe 1.0 2.4 1.9 1.5 1.0 1.2 I Verkehr und Nachrichtenübermittlung 0.3 1.6 2.0 1.6 1.4 0.4 J,K Kredit- und Vers.-Gewerbe, Immobilien, Vermarktung, Informatik, F&E 2.1 3.1 1.7 1.6 1.3 0.9 L Öffentliche Verwaltung, Landesverteidigung, Sozialversicherungen 1.0 1.5 2.3 1.4 0.6 1.1 M,N,O Unterrichtswesen, Gesundheits- und Sozialwesen, sonstige öffentliche Dienstleistungen, persönliche Dienstleistungen Real Total1) 1.0 2.1 1.7 1.7 1.3 0.6 -0.3 1.5 1.1 0.8 0.1 -0.2 1) Deflationiert mit dem Landesindex der Konsumentepreise (Jahresdurchschnitt). B 10.3 Quelle: BFS (aufgrund der Daten der SSUV) Info-Telefon: 032/713 64 66 E-Mail: [email protected] Internet www.statistik.admin.ch Nominal- und Reallohnindex, 1939 = 100 1980 1985 1990 1995 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 1058 1323 1595 1887 1938 1963 2011 2047 2076 2095 2115 Männer 1005 1256 1511 1789 1835 1856 1902 1933 1958 1975 1992 Frauen 1162 1459 1775 2087 2156 2190 2245 2296 2334 2360 2386 Real Total 254 259 272 279 280 279 284 287 289 289 289 Männer 241 246 257 264 265 264 268 270 272 272 271 Frauen 279 285 302 307 311 311 316 321 324 325 325 Nominal total Quelle: BFS Bis 1993: Oktoberlohnerhebung, ab 1994: aufgrund der Daten der SSUV Info-Telefon: 032/713 64 66 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch 91 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 Aktuelle Wirtschaftsdaten B 10.4 Nominallohnindex, 1993=100 Total Total 2004 2005 114.1 115.2 Total Abteilung (Noga) Total 2004 2005 Männer 2005 Frauen 2005 114.1 115.2 114.3 117.9 115.7 ... ... ... Abschnitt (Noga) 01.12 Gartenbau 116.0 ... A (01.12, 02) Gartenbau, Forstwirtschaft 02 Forstwirtschaft 114.0 ... C, E Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden, Energie- und Wasserversorgung 112.5 113.7 113.7 ... 113.7 D Verarbeitendes Gewerbe, Industrie 113.5 115.0 114.0 119.9 10–14, Bergbau u. Gewinnung v. Steinen u. Erden, 40–41 Energie- und Wasserversorgung 112.5 15–16 H. v. Nahrungsm. und Getränken, Tabakverarb. 112.5 114.0 F Baugewerbe 112.7 114.0 114.0 … 17–18 Herstellung von Textilien und Bekleidung 110.5 112.4 G, H Handel, Reparatur, Gastgewerbe 114.5 115.9 115.0 117.4 20 Be- und Verarbeitung von Holz 111.6 113.4 I Verkehr und Nachrichtenübermittlung 111.5 111.9 111.6 112.6 21–22 Papier-, Karton-, Verlags- und Druckgewerbe 109.7 110.5 J, K 19, 23–25 H. v. Lederwaren und Schuhen, Kokerei, chemische Industrie, H. v. Gummi- und Kunststoffwaren Immob., Verm., Informatik, F&E, Kredit- und Vers. Gewerbe 120.4 121.5 120.2 123.9 L 119.5 123.2 Öffentliche Verwaltung, Landesverteidigung, Sozialversicherung 111.1 112.3 111.6 114.7 26 Herstellung v. sonst. nichtmetallischen Mineralien 112.6 113.3 M, N, O 27–28 Metallbe- und -verarbeitung 113.2 113.8 112.0 112.5 Unterrichtswesen, Gesundheits- und Sozialwesen, sonstige öffentliche Dienstleistungen, persönliche Dienstleistungen 113.5 114.1 112.6 115.4 116.3 29, 34–35 Maschinen- und Fahrzeugbau 30–33 H. v. elektr. und elektron. Geräten, Feinmechanik 114.5 36 H. v. Möbeln, Schmuck u. sonst. Erzeugn. 112.6 113.5 45 Baugewerbe 112.7 114.0 50 Handel, Instandhalt. u. Reparatur v. Autos 113.1 114.8 Sektor I 115.7 ... ... ... 51 Handelsvermittlung und Grosshandel 114.3 115.2 Sektor II 113.3 114.7 114.0 119.3 Sektor III 114.8 115.7 114.7 117.6 52 Detailhandel, Reparatur von Gebrauchsgütern 114.2 115.9 55 Gastgewerbe 115.6 117.0 Wirtschaftssektor Arbeitsbereich 60–63 Verkehr 106.8 107.2 Betrieb 112.0 ... ... ... 64 Nachrichtenübermittlung 120.0 120.5 Büro und Technik 114.1 ... ... ... 65 Kreditgewerbe 123.4 124.0 Verkauf 116.4 ... ... ... 66 Versicherungsgewerbe 124.9 126.1 Qualifikation 67 Mit Kredit- und Versicherungsgew. verb. Tätigkeit 124.1 125.3 Gelernte 113.1 ... ... ... 70–74 Immobilienwesen, Informatik, F&E 116.6 117.8 An- und Ungelernte 113.0 ... ... ... 75 Öffentl. Verwaltung, Landesverteid., Sozialversich. 111.1 112.3 80 Unterrichtswesen 110.3 110.9 85 Gesundheits- und Sozialwesen 114.2 114.9 90–93 Erbringung von sonstigen öffentlichen und persönlichen Dienstleistungen 115.9 116.8 Quelle : BFS (aufgrund der Daten der SSUV) Info-Telefon: 032/713 64 66 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch B 11 Sozialversicherungen B 11.1 Betriebsrechnungen und Gesamtrechnung der Sozialversicherungen: Einnahmen und Ausgaben1) Einnahmen Ausgaben Beiträge 20042) in Mio. Fr. Alters- und Hinterlassenenversicherung AHV Ergänzungsleistungen zur AHV Versicherte, Arbeitgeber Öffentliche Hand 2003 2004 2005 in Mio. Fr. in % in Mio. Fr. 31958 32387 33712 22799 70.4 1573 1651 1695 – – Sozialleistungen 20042) in Mio. Fr. in % 2003 2004 2005 in Mio. Fr. in % 8300 25.6 29981 30423 31327 30272 99.5 1651 100.0 1573 1651 1695 1651 100.0 Invalidenversicherung IV 9210 9511 9823 3826 40.2 5548 58.3 10658 11096 11561 10586 95.4 Ergänzungsleistungen zur IV 1099 1197 1286 – – 1197 100.0 1099 1197 1286 1197 100.0 Berufliche Vorsorge BV3) 46100 48093 … 33820 70.3 – – 33900 35202 … 24664 70.1 Krankenversicherung KV 17042 18285 … 14849 81.2 3191 17.5 16435 17446 … 16477 94.4 6449 6914 … 5385 77.9 – – 5236 5364 … 4645 86.6 932 957 1024 818 85.5 – – 703 550 842 543 98.6 Arbeitslosenversicherung ALV 5898 4802 4805 4341 90.4 453 9.4 6706 7074 6683 5566 78.7 Familienzulagen FZ3) 4827 4823 … 4669 96.8 116 2.4 4758 4790 … 4649 97.0 123398 127065 … 89730 70.6 20455 16.1 110349 114015 … 99471 87.2 Unfallversicherung UV Erwerbsersatzordnung EO Total der Gesamtrechnung1),4) 1) Die harmonisierten Daten der Gesamtrechnung der Sozialversicherungen können von den Angaben der Betriebsrechnungen der einzelnen Sozialversicherungen abweichen. 2) Letztes vollständig verfügbares Jahr. 3) Schätzung BSV. 4) Konsolidierte Rechnung, d.h. Doppelzählungen sind bereinigt. 92 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 Quelle: BSV Info-Telefon: 031/322 90 23, Mi-Do E-Mail: [email protected] Internet: www.bsv.admin.ch Aktuelle Wirtschaftsdaten B 11.2 Betriebsrechnungen und Gesamtrechnung der Sozialversicherungen: Saldi/Reserven/Bezügerinnen und Bezüger Stand Kapitalkonto Ende Jahr1) in Mio. Fr. Saldo in Mio. Fr. Bezügerinnen und Bezüger in 10002) 2003 2004 2005 2003 2004 2005 2003 2004 2005 1977 1964 2385 25044 27008 29393 1791 1836 1885 – – – – – – 146 149 153 -1448 -1586 -1738 -4450 -6036 -7774 457 478 487 – – – – – – 79 85 92 Berufliche Vorsorge BV3) 12200 12892 … 468000 491900 … 830 840 … Krankenversicherung KV 607 840 … 7087 8008 … 6105 6076 6104 1214 1551 … 31584 33563 … 111 112 112 229 406 182 2274 2680 2862 318 239 293 -808 -2272 -1878 1475 -797 -2675 317 330 323 69 33 … ... ... … ... ... ... 13050 13050 … 531013 556326 … ... ... ... Alters- und Hinterlassenenversicherung AHV Ergänzungsleistungen zur AHV Invalidenversicherung IV Ergänzungsleistungen zur IV Unfallversicherung UV Erwerbsersatzordnung EO Arbeitslosenversicherung ALV Familienzulagen FZ3) Total der Gesamtrechnung4) 1) BV: Bilanzsumme der Pensionskassen, bereinigt um Kreditoren und Passivhypotheken. UV: Rückstellungen, Reseven. KV: Reserven. 2) AHV, IV und EL: Anzahl Personen. KV: Personen, welche mindestens einmal ambulante oder stationäre Kosten verursacht haben. UV: Rentenbezüger, ALV: Taggeldbezüger. 3) Schätzung BSV. 4) Die harmonisierten Daten der Gesamtrechnung der Sozialversicherungen können von den Angaben der Betriebsrechnungen der einzelnen Sozialversicherungen abweichen. B 11.3 Quelle: BSV Info-Telefon: 031/322 90 23 E-Mail: [email protected] Internet: www.bsv.admin.ch Arbeitslosenversicherung In 1000 Fr. Veränderung in % gegenüber Vorjahr 2002 2003 2004 2005 2002 2003 2004 2005 7248703 6387440 5267849 5233387 3.0 -11.9 -17.5 -0.7 6762019 5626530 4357591 4361933 3.0 -16.8 -22.6 0.1 5245228 7195317 7539772 7111731 45.7 37.2 4.8 -5.7 davon Leistungen insgesamt 3901895 5655978 5906861 5508742 57.0 45.0 4.4 -6.7 Arbeitslosenentschädigung 3195834 4755330 5030962 4625748 54.4 48.8 5.8 -8.1 Kurzarbeitsentschädigungen 182901 201128 102609 57058 568.1 10.0 -49.0 -44.4 128.0 Einnahmen total davon Beiträge der Versicherten und Arbeitgeber Ausgaben total Schlechtwetterentschädigungen 23639 51269 46096 105081 12.4 116.9 -10.1 Insolvenzentschädigungen 75095 56661 43651 41136 70.2 -24.5 -23.0 -5.8 Arbeitsmarktmassnahmen 424426 591590 683543 679718 31.3 39.4 15.5 -0.6 Quelle: SECO Info-Telefon: 031/300 71 37 B 11.4 Bezüger der Arbeitslosenversicherung Veränderung in % gegenüber Vorjahr 2003 2004 2005 2003 2004 2005 Bezüger Total 316850 330328 322640 29.6 4.3 -2.3 Männer 176895 179966 170780 34.8 1.7 -5.1 Frauen 139955 150362 151860 23.7 7.4 1.0 Bezugstage1) Total 32906175 34441105 32542885 45.7 4.7 -5.5 Männer 18341358 18562901 16943153 54.5 1.2 -8.7 Frauen 14564817 15878204 15599732 36.3 9.0 -1.8 -3.3 Durchschnittliche Bezugsdauer je Bezüger in Tagen Total 104 104 101 13.0 0.4 Männer 104 103 99 15.1 -0.5 -3.8 Frauen 104 106 103 10.0 1.5 -2.7 Durchschnittliche Auszahlungen je Bezüger in Fr.2) Total 13793 13801 13012 19.7 0.1 -5.7 Männer 15751 15681 14727 20.5 -0.4 -6.1 Frauen 11318 11552 11084 16.5 2.1 -4.1 Durchschnittliche Auszahlungen je Bezugstag und Bezüger in Fr. Total 133 132 129 5.9 -0.3 -2.5 Männer 152 152 148 4.4 0.1 -2.4 Frauen 109 109 108 5.8 0.6 -1.4 1) Inkl. Einstelltage. 2) Nettoauszahlung : Taggelder + Zulagen – Abzüge. Quelle: SECO Info-Telefon: 031/322 27 42 93 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 Aktuelle Wirtschaftsdaten B11.5 Krankenversicherungsprämien-Index: Zusatzversicherungen VVG nach Kanton Index (1999 = 100) Veränderung in % gegenüber Vorjahr Kanton 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2001 2002 2003 2004 2005 2006 Zürich 113.5 118.0 119.0 120.5 121.9 126.6 5.0 4.0 0.8 1.3 1.1 3.8 Bern 112.0 116.7 118.1 119.7 120.5 122.7 5.8 4.2 1.2 1.4 0.7 1.9 Luzern 109.1 113.5 114.3 115.8 116.6 119.4 3.7 4.0 0.7 1.3 0.7 2.4 Uri 109.5 113.4 113.8 115.3 116.0 118.5 3.5 3.6 0.4 1.3 0.7 2.1 Schwyz 109.8 113.3 114.0 115.4 116.2 120.1 3.8 3.1 0.6 1.2 0.7 3.4 Obwalden 111.1 115.0 115.8 117.3 118.1 121.3 3.6 3.5 0.7 1.3 0.7 2.8 Nidwalden 111.6 115.3 115.7 117.2 118.0 120.6 3.8 3.3 0.4 1.3 0.7 2.2 Glarus 108.2 111.1 111.6 112.9 114.2 118.4 2.3 2.6 0.5 1.2 1.1 3.7 Zug 108.7 112.1 112.6 114.1 114.9 117.1 3.5 3.2 0.4 1.3 0.7 1.9 Freiburg 109.4 114.2 115.1 116.6 117.4 119.6 5.0 4.4 0.7 1.3 0.7 1.9 Solothurn 110.6 114.1 115.3 116.9 117.7 120.3 3.8 3.2 1.1 1.3 0.7 2.2 Basel-Stadt 114.8 119.7 120.9 122.5 123.9 126.6 5.5 4.3 1.0 1.3 1.1 2.1 Basel-Landschaft 110.8 115.4 116.0 117.6 118.4 121.1 3.7 4.1 0.6 1.3 0.7 2.3 Schaffhausen 112.5 117.3 118.4 119.9 120.7 124.5 5.1 4.2 1.0 1.2 0.7 3.2 Appenzell A.Rh. 110.4 113.5 114.3 115.7 116.4 118.2 3.7 2.9 0.7 1.2 0.7 1.5 Appenzell I.Rh. 108.9 112.4 112.8 114.1 114.9 117.1 3.6 3.1 0.4 1.2 0.7 1.9 St. Gallen 110.4 114.8 115.6 117.0 118.3 122.1 3.9 4.0 0.7 1.2 1.1 3.2 Graubünden 109.7 113.0 113.9 115.2 116.0 117.4 3.8 3.0 0.7 1.2 0.7 1.2 Aargau 110.2 114.5 115.6 117.1 117.9 121.0 4.9 3.9 1.0 1.3 0.7 2.6 Thurgau 110.5 114.2 114.8 116.3 117.1 119.9 4.7 3.3 0.6 1.3 0.7 2.4 Tessin 111.7 114.8 115.5 116.9 117.7 119.4 3.6 2.8 0.6 1.2 0.7 1.5 Waadt 110.2 115.0 116.0 117.6 118.9 124.2 3.8 4.3 0.9 1.3 1.1 4.5 Wallis 108.6 112.4 113.4 114.7 116.2 121.0 4.0 3.4 0.9 1.1 1.4 4.1 Neuenburg 110.9 115.1 116.0 117.6 118.4 120.8 4.3 3.8 0.8 1.3 0.7 2.0 Genf 110.0 115.2 116.1 117.6 118.9 123.4 3.5 4.7 0.8 1.3 1.1 3.8 Jura 110.8 114.6 115.1 116.6 117.4 120.9 3.6 3.4 0.4 1.3 0.7 2.9 Schweiz 111.1 115.4 116.4 117.9 118.9 122.4 4.4 3.9 0.8 1.3 0.9 2.9 Quelle: BFS Info-Telefon: 032/713 65 04 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch B11.6 Krankenversicherungsprämien-Index: Zusatzversicherungen VVG nach Produkt Index (1999=100) Gewichtung 2006 Veränderung in % gegenüber Vorjahr 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2001 2002 2003 2004 2005 100.000 111.1 115.4 116.4 117.9 118.9 122.4 4.4 3.9 0.8 1.3 0.9 2.9 Allgemeine Abteilung ganze Schweiz 23.820 107.5 107.9 110.0 113.3 114.2 113.4 3.0 0.4 1.9 3.0 0.8 -0.7 Männer Zusatzversicherungen (Spital) 2006 11.362 107.4 107.9 110.1 113.5 114.4 113.6 3.0 0.5 2.0 3.1 0.8 -0.7 10 Jahre (0-18 Jährige) 0.642 107.7 108.1 117.8 120.9 121.8 121.0 2.9 0.4 9.0 2.6 0.8 -0.7 20 Jahre (19-35 Jährige) 1.849 106.8 107.3 108.9 112.3 113.0 112.3 2.5 0.5 1.5 3.1 0.7 -0.7 42 Jahre (36-65 Jährige) 5.723 107.4 108.3 110.0 113.6 114.5 113.6 2.5 0.8 1.6 3.2 0.8 -0.7 68 Jahre (66+ Jährige) 3.148 107.9 107.7 109.3 112.4 113.4 112.6 4.2 -0.2 1.4 2.9 0.8 -0.7 12.458 107.5 108.0 109.9 113.2 114.1 113.3 3.1 0.4 1.8 3.0 0.8 -0.7 10 Jahre (0-18 Jährige) 0.631 107.7 108.1 115.3 118.3 119.3 118.5 2.9 0.4 6.7 2.6 0.8 -0.7 20 Jahre (19-35 Jährige) 1.998 107.1 107.7 109.3 112.5 113.3 112.5 2.5 0.5 1.5 2.9 0.7 -0.7 42 Jahre (36-65 Jährige) 5.875 107.3 108.2 109.8 113.4 114.2 113.4 2.5 0.8 1.5 3.2 0.8 -0.7 Frauen 68 Jahre (66+ Jährige) 3.954 107.9 107.7 109.3 112.4 113.4 112.6 4.2 -0.2 1.4 2.9 0.8 -0.7 45.211 112.5 117.5 117.9 118.6 119.4 123.8 4.7 4.4 0.3 0.6 0.7 3.6 17.827 113.0 118.1 118.5 119.9 120.7 123.6 5.2 4.5 0.3 1.2 0.7 2.4 20 Jahre (0-35 Jährige) 0.780 113.5 118.3 117.6 118.7 118.9 120.4 5.4 4.2 -0.6 0.9 0.2 1.3 42 Jahre (36-65 Jährige) 10.360 112.5 117.3 116.2 117.5 117.7 119.5 5.1 4.2 -0.9 1.1 0.2 1.6 6.687 113.8 119.6 122.8 124.5 126.4 131.4 5.5 5.1 2.7 1.4 1.5 3.9 Halbprivate Abteilung ganze Schweiz Männer 68 Jahre (66+ Jährige) Frauen 27.384 112.2 117.1 117.5 117.8 118.6 123.9 4.3 4.4 0.3 0.3 0.7 4.4 20 Jahre (0-35 Jährige) 2.110 112.5 117.5 117.1 117.1 117.3 121.3 4.5 4.5 -0.4 0.0 0.2 3.4 42 Jahre (36-65 Jährige) 15.027 111.7 116.5 115.4 115.7 116.0 120.1 4.1 4.2 -0.9 0.3 0.2 3.6 68 Jahre (66+ Jährige) 10.247 112.8 118.1 121.0 121.4 123.2 130.5 4.6 4.7 2.5 0.3 1.5 5.9 Private Abteilung ganze Schweiz 30.969 112.5 119.3 120.1 121.2 122.7 128.5 5.5 6.0 0.7 0.9 1.3 4.7 Männer 3.7 14.132 112.9 119.8 120.7 122.3 123.9 128.4 6.0 6.1 0.8 1.3 1.3 20 Jahre (0-35 Jährige) 0.493 113.4 119.5 119.6 120.8 121.2 124.2 6.1 5.4 0.1 1.0 0.3 2.5 42 Jahre (36-65 Jährige) 7.812 112.8 118.8 118.9 120.3 120.8 123.8 5.9 5.4 0.1 1.2 0.4 2.5 68 Jahre (66+ Jährige) 5.827 113.2 121.8 124.6 126.4 129.9 137.0 6.1 7.6 2.2 1.4 2.8 5.4 16.837 112.1 118.9 119.7 120.3 121.8 128.5 5.1 6.0 0.7 0.5 1.3 5.5 20 Jahre (0-35 Jährige) 0.916 112.4 118.8 119.2 119.4 119.8 126.0 5.2 5.7 0.4 0.1 0.3 5.2 42 Jahre (36-65 Jährige) 9.162 112.1 118.1 118.0 118.7 119.1 124.6 5.0 5.4 -0.1 0.6 0.4 4.6 68 Jahre (66+ Jährige) 6.759 112.2 120.4 123.0 123.5 127.0 135.6 5.2 7.3 2.1 0.4 2.8 6.8 Frauen Quelle: BFS Info-Telefon: 032/713 65 04 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch 94 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 Aktuelle Wirtschaftsdaten B11.7 Krankenversicherungsprämien-Index, Totalindex Schweiz Index (1999=100) Veränderung in % gegenüber Vorjahr 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2001 2002 2003 2004 2005 Grundversicherung1) 109.8 120.8 133.0 142.1 145.6 151.5 5.8 10.0 10.1 6.8 2.5 4.0 Zusatzversicherung 111.1 115.4 116.4 117.9 118.9 122.4 4.4 3.9 0.8 1.3 0.9 2.9 Total 110.3 119.0 127.4 134.0 136.7 141.7 5.4 7.9 7.0 5.2 2.0 3.7 1) Bis 2003: Entwicklung der Durchschnittsprämie (Minimalfranchise) aller Versichertenkategorien. Ab 2004: Schätzung der durchschnittlichen Prämienentwicklung des gesamten Versichertenbestandes (inkl. Wahlfranchisen, Bonusversicherungen usw.) gemäss BAG. B11.8 2006 Quelle: BFS, Info-Telefon: 032/713 65 04 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch Gesamtrechnung der Sozialen Sicherheit in Mio. Fr. 1990 Zu laufenden Preisen 2000 2003 2004 in % Leistungen nach Funktionen 1990 2000 2003 2004 Gesamtausgaben 64551 113722 127461 132008 Alter 46.2 47.2 43.9 44.3 Sozialleistungen 57752 103484 117610 122967 Krankheit/Gesundheitspflege 28.5 25.1 26.3 26.0 Einnahmen 87058 135723 147877 147923 Invalidität 9.7 11.7 12.7 12.6 in % Überleben Hinterbliebener 5.5 4.6 4.3 4.2 29.6 Familie/Kinder 6.3 5.1 5.0 4.8 Im Verhältnis zum BIP1) Gesamtausgaben 19.7 27.4 29.3 Sozialleistungen 17.6 24.9 27.1 27.6 Arbeitslosigkeit 0.8 2.8 4.7 4.7 Einnahmen 26.6 32.7 34.0 33.2 Soziale Ausgrenzung, Wohnen 2.9 3.6 3.2 3.4 1) Die Ausgaben, Leistungen und Einnahmen für die Soziale Sicherheit stellen keine Teilmengen des BIP dar. Quelle: BFS, Info-Telefon: 032/713 66 63 E-Mail: [email protected], Internet: www.statistik.admin.ch B 12 Bildung B 12.1 Ausgewählte Bildungabschlüsse Frauen Anzahl Schulstufen Anteil in % 1990 1995 12090 11009 absolut 2000 2005 1990 1995 2000 2005 2005 12932 15024 16471 48.6 50.8 53.9 56.8 9357 11923 13984 16149 46.9 49.5 52.9 56.6 9135 1081 1009 1040 322 65.3 65.5 67.3 68.9 222 1551 2104 1998 584 72.0 74.2 71.3 78.4 458 Berufliche Grundbildung mit EFZ2) 58640 46001 49151 51182 43.9 41.5 43.1 43.3 22144 Berufliche Grundbildung mit EBA3) ... ... ... 94 ... ... ... 13.8 13 Berufe der Landwirtschaft 1769 1406 1169 963 5.5 6.3 12.5 13.7 132 Berufe des Schweizerischen Roten Kreuzes 3455 3954 4565 1090 91.5 90.6 88.6 88.9 969 Handelsmittelschulen BBG 3319 2504 2209 2799 66.6 62.3 59.9 56.9 1593 Anlehre 1541 1635 2081 2526 40.6 36.9 30.2 31.9 807 ... 480 6478 10719 ... 18.8 35.9 44.0 4714 Sekundarstufe II Gymnasiale Maturität Eidgenössisch anerkannt Nicht eidgenössisch anerkannt Schulen für Unterrichtsberufe1) Berufliche Grundbildung Berufsmaturität Technische Richtung ... 230 2686 3678 ... 3.0 9.0 12.2 449 Kaufmännische Richtung ... 154 3315 5604 ... 51.3 55.5 58.6 3286 Übrige ... 96 477 1437 ... 4.2 51.2 68.1 979 Tertiärstufe Höhere Berufsbildung Höhere Fachschulen (Vorgänger Fachhochschulen) 3505 4133 1083 ... 15.1 20.3 43.1 ... ... Höhere Fachschulen 1922 2944 3068 4055 13.3 16.4 24.0 28.8 1167 Eidg. Diplome (höhere Fachprüfungen) 3115 3147 3232 2556 9.7 16.9 16.2 17.6 450 Eidg. Fachausweise (Berufsprüfungen) 4005 6068 8082 12251 21.5 25.3 32.4 32.8 4022 ... 8822 8126 10613 ... 52.2 55.6 66.7 7083 ... ... 1811 7889 ... ... 17.9 39.6 3125 Nicht vom Bund regl. höhere Berufsbildungen Hochschulen Fachhochschulen Universitäre Hochschulen Lizentiate, Diplome 7752 8690 9686 9251 33.1 38.7 43.9 51.2 4732 Bachelordiplome ... ... ... 2927 ... ... ... 40.4 1183 Masterdiplome ... ... ... 1294 ... ... ... 29.9 387 2140 2597 2746 3093 23.0 27.9 34.5 37.1 1146 Doktorate 1) Primarlehrerpatente. 2) Eidg. Fähigkeitszeugnis. 3) Eidg. Berufsattest. Quelle: BFS, Info-Telefon: 032/713 66 93 E-Mail: [email protected], Internet: www.statistik.admin.ch 95 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 Aktuelle Wirtschaftsdaten B 12.2 In 1000 Erwerbsstatus und höchste abgeschlossene Ausbildung nach Geschlecht und Heimat, 2006 Männer Ständige Wohnbevölkerung ab 15 Jahren Frauen Total CH Ausländer B/C Total CH Ausländerinnen B/C Total CH Ausländer B/C Total 322 45 367 171 18 189 493 63 555 27 3 30 55 5 59 82 8 90 1264 435 1699 1189 307 1496 2453 743 3195 Lehrlinge 96 22 118 79 15 93 175 36 211 Erwerbslose 41 37 78 50 41 91 91 78 169 111 28 138 111 30 141 222 58 279 6 3 9 227 83 310 233 86 319 475 80 555 711 71 782 1186 151 1337 Erwerbsstatus Selbstständige Mitarbeitende Familienmitglieder Arbeitnehmer Personen in Ausbildung Hausfrauen/Hausmänner Rentner Andere Nichterwerbspersonen Total 29 16 45 41 24 65 70 40 110 2369 670 3039 2634 593 3227 5003 1263 6266 1375 Höchste abgeschlossene Ausbildung Obligatorische Grundschule 337 221 557 573 244 817 910 465 Anlehre, angelernt 34 25 59 53 16 69 86 42 128 Diplommittelschule und andere1) 30 11 41 164 19 182 193 30 223 964 158 1122 1039 103 1143 2004 261 2265 82 28 111 184 32 215 266 60 326 Maturität 154 50 204 245 58 303 398 108 507 Höhere Berufsausbildung 494 58 552 211 34 245 706 92 797 Universität/Hochschule 274 117 391 164 87 250 438 204 642 Berufslehre Vollzeitberufsschule Keine Angabe, Weiss nicht Total ... ... ... ... ... ... ... ... ... 2369 670 3039 2634 593 3227 5003 1263 6266 1) 2-3 Jahre allgemeinbildende Schule, Diplommittelschule, Verkehrsschule, Handelsschule kurz (1-2 Jahre), Haushaltslehrjahr. B 12.3 Quelle: BFS, Sake 2006 Info-Telefon: 032/713 64 76 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch Schülerinnen, Schüler und Studierende1) Anteile in % Anzahl Frauen 2005 Ausländer 1995 2000 2005 2000 Total 1995 2000 2005 2000 2005 Vorschule 158210 156364 156129 48.6 48.5 48.4 26.0 26.7 10.8 10.4 Obligatorische Schulen 777050 807347 806905 48.7 48.8 48.7 22.9 23.7 56.0 53.9 Schulstufen Primarstufe 452789 473739 454092 49.2 49.3 49.2 21.9 23.1 32.9 30.3 Sekundarstufe I 280537 285014 304064 49.5 49.9 49.7 20.8 21.1 19.8 20.3 Schulen mit besonderem Lehrplan 43724 48594 48749 38.3 37.9 37.7 45.9 45.0 3.4 3.3 280195 307121 317417 45.9 47.6 47.3 16.3 17.0 21.3 21.2 Maturitätsschulen 61833 66888 68264 51.1 55.0 56.3 12.3 13.3 4.6 4.6 Andere allgemein bildende Schulen 16376 17335 23629 70.5 70.4 68.6 24.6 25.3 1.2 1.6 9330 5993 332 80.3 83.4 82.2 2.3 2.4 0.4 0.0 188510 209157 213130 40.7 42.9 42.2 16.7 16.7 14.5 14.2 960 3215 5288 20.6 31.0 44.8 14.3 10.6 0.2 0.4 3186 3876 4966 37.6 33.9 33.2 42.7 41.5 0.3 0.3 Sekundarstufe II Schulen für Unterrichtsberufe Berufliche Grundbildung Berufsmaturität (nach der Berufslehre) Anlehre Vorlehre Tertiärstufe Höhere Berufsbildung Höhere Fachschulen (Übergang zu Fachhochschulen) Höhere Fachschulen Vorbereitung auf höhere Fachprüfungen Vorbereitung auf Berufsprüfungen Übrige Hochschulen ... 657 1808 ... 42.9 54.7 43.7 46.3 0.0 0.1 148024 162646 206404 37.7 41.9 46.9 17.2 19.2 11.3 13.8 59781 41072 39955 31.5 43.1 44.3 12.1 15.6 2.8 2.7 17123 2205 795 19.3 53.0 65.9 7.0 3.8 0.2 0.0 0.1 4956 4989 9796 6.1 5.7 28.2 10.8 13.2 0.3 0.7 10645 7484 4278 23.9 33.5 35.4 21.6 9.3 0.5 0.3 7936 8856 11623 32.1 39.0 40.0 9.9 12.1 0.6 0.8 19121 17538 13463 55.0 58.6 61.3 10.2 23.1 1.2 0.9 ... 121574 166449 ... 41.5 47.6 19.0 20.0 8.4 11.1 ... 24902 54140 ... 25.7 44.4 14.9 15.0 1.7 3.6 Universitäre Hochschulen 88243 96672 112309 45.7 45.6 49.1 20.0 22.4 6.7 7.5 Geistes- und Sozialwissenschaften 28738 34729 41685 65.4 62.5 63.9 18.4 18.7 2.4 2.8 Fachhochschulen Wirtschaftswissenschaften 12071 13159 14233 30.2 27.5 30.3 25.5 29.8 0.9 1.0 Recht 10791 10762 13247 48.4 47.5 52.3 11.6 14.5 0.7 0.9 Exakte und Naturwissenschaften 15230 15797 18714 31.5 31.6 35.6 24.7 29.3 1.1 1.3 Medizin und Pharmazie 10479 10153 10706 56.5 54.9 60.8 12.0 14.5 0.7 0.7 Technische Wissenschaften 9929 10061 10940 22.4 22.1 25.4 27.7 33.8 0.7 0.7 Interdisziplinäre und andere 1005 2011 2784 30.5 40.2 45.4 23.6 19.4 0.1 0.2 6261 8215 9562 50.6 50.1 49.0 87.2 87.9 0.6 0.6 1369740 1441693 1496417 46.9 47.8 48.1 21.6 22.4 100.0 100.0 Nicht auf Stufen zuteilbar Total 1) Jahreszahl = Schuljahr, z.B. 1995 = Schuljahr 1995/96. Quelle: BFS Info-Telefon: 032/713 66 93 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch 96 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 Aktuelle Wirtschaftsdaten B 12.4 Berufliche Grundbildung nach Berufsgruppen Anteile in % Total Berufsgruppen Total Frauen Ausländer Total 1990 1995 2000 2005 1990 1995 2000 2005 2000 2005 2000 2005 218780 188510 209157 213130 42.0 40.7 42.9 42.2 16.7 16.7 100.0 100.0 Pflanzenbau und Tierwirtschaft 10197 8603 8824 8959 28.4 31.5 32.3 31.6 2.5 2.8 4.7 4.2 Industrie und Handwerk 77042 71635 78110 81316 8.9 9.5 10.1 11.1 17.2 16.4 35.2 38.2 Technische Berufe 17746 13347 10318 10534 24.2 22.7 23.6 24.4 14.5 11.7 8.1 4.9 Handel und Verwaltung 74358 57677 69288 66457 66.2 65.2 66.1 64.3 18.6 18.9 34.0 31.2 Verkehrsberufe 4953 1804 1395 697 43.9 34.4 26.2 15.8 9.0 11.5 2.3 0.3 Gastgewerbe, Hauswirtschaft 7082 7823 10180 9873 60.5 56.6 55.9 56.9 13.2 14.8 3.2 4.6 Reinigung, Hygiene und Körperpflege 5197 5174 5028 5174 91.6 90.1 89.5 87.6 28.3 26.0 2.4 2.4 Rechts-, Sicherheits-, Ordnungspflege 478 384 583 ... 12.3 18.0 23.8 ... 1.9 ... 0.2 ... 15009 15496 19040 20158 91.8 87.4 89.4 89.3 13.1 15.6 6.9 9.5 Künstlerische Berufe 4961 4609 3687 3534 56.8 55.2 55.1 59.3 27.2 29.9 2.3 1.7 Seelsorge, Fürsorge 609 556 801 1587 98.9 96.0 96.4 96.8 11.1 8.4 0.3 0.7 1148 1402 1903 4841 5.1 10.5 11.5 19.7 26.6 20.2 0.5 2.3 Heilbehandlung Übrige Berufe Quelle: BFS Info-Telefon: 032/713 66 93 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch B 12.5 Berufsbildung der Sekundarstufe II: BBG-Berufe Frauen Total Anteile in % 1990 1995 2000 absolut 2005 1990 1995 2000 2005 2005 Berufliche Grundbildung mit EFZ1) Neu abgeschlossene Lehrverträge 58474 54878 62294 62548 42.3 39.7 42.1 40.8 25526 Gesamtbestand der Lehrverträge 169639 148680 168319 174814 36.8 35.2 38.3 38.7 67608 Lehrabschlussprüfungen 62870 51466 54710 57624 43.9 41.0 42.4 42.5 24516 Ausgestellte Fähigkeitszeugnisse 58640 46001 50406 51182 43.2 41.5 43.1 43.3 22144 Berufliche Grundbildung mit EBA2) Neu abgeschlossene Lehrverträge ... ... ... 1406 ... ... ... 64.5 907 Gesamtbestand der Lehrverträge ... ... ... 1550 ... ... ... 60.8 942 Lehrabschlussprüfungen ... ... ... 94 ... ... ... 13.8 13 Ausgestellte Fähigkeitszeugnisse ... ... ... 94 ... ... ... 13.8 13 Anlehre Neu abgeschlossene Anlehrverträge 1413 1519 2437 2655 38.8 33.1 31.9 26.9 715 Gesamtbestand der Anlehrverträge 2572 3158 4127 4416 35.5 32.4 31.2 30.3 1336 Ausgestellte Ausweise 1541 1635 2081 2526 40.1 36.8 30.2 31.9 807 Handelsmittelschulen Prüfungskandidat/innen 3592 2734 2450 3131 65.8 61.4 58.4 54.3 1700 Ausgestellte Diplome 3319 2504 2181 2799 66.6 62.3 59.8 56.9 1593 1) Eidg. Fähigkeitszeugnis. 2) Eidg. Berufsattest. B 12.6 Quelle: BFS Info-Telefon: 032/713 66 93 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch Studierende an universitären Hochschulen Anteile in % Total Frauen Ausländer Total 1995 2000 2004 2005 2000 2004 2005 2000 2004 2005 2000 2004 Basel 7981 7606 9222 9957 47.0 53.1 54.3 18.8 20.7 20.8 7.9 8.3 8.9 Bern 9918 10193 13274 12174 48.2 52.7 51.0 7.7 8.4 9.8 10.5 12.0 10.8 Freiburg 2005 8746 8849 9913 9937 52.4 56.4 56.6 16.8 17.9 18.1 9.2 8.9 8.8 12583 13178 14652 14566 57.5 58.8 58.8 34.9 37.9 37.3 13.6 13.2 13.0 8996 9893 10231 10452 51.8 54.9 55.2 20.7 20.7 20.5 10.2 9.2 9.3 250 256 1500 1771 46.5 54.2 55.4 18.4 9.2 9.8 0.3 1.4 1.6 Neuenburg 3234 3136 3296 3595 50.4 55.4 55.3 22.9 23.5 24.7 3.2 3.0 3.2 St.Gallen HSG 4015 4705 4556 4661 25.1 27.7 27.9 26.1 33.5 34.8 4.9 4.1 4.2 St.Gallen PHS 236 294 324 382 52.4 55.9 61.0 6.8 6.2 5.0 0.3 0.3 0.3 16224 20598 23395 23832 51.1 53.5 54.0 11.6 13.5 13.8 21.3 21.1 21.2 Genf Lausanne Luzern Zürich Università della Svizzera Italiana EPFL ... 1410 1856 2023 50.6 48.4 48.4 41.6 48.2 54.1 1.5 1.7 1.8 4485 5095 6493 6407 17.9 23.0 23.8 35.5 39.8 40.8 5.3 5.8 5.7 ETHZ 11575 11459 12388 12552 26.3 29.2 29.3 19.2 21.8 22.8 11.9 11.2 11.2 Schweiz 88243 96672 111100 112309 45.6 48.9 49.1 20.0 21.9 22.4 100.0 100.0 100.0 Quelle: BFS Info-Telefon 032/713 69 56 E-Mail: [email protected] Internet: www.education-stat.admin.ch 97 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 Aktuelle Wirtschaftsdaten B 12.7 Universitäre Hochschulen: Eintritte und Abschlüsse Anteile in % Total Eintritte auf Stufen Lizenziat/Diplom und Bachelor nach Fachbereichen1) Total Frauen Ausländer 1990 1995 2000 2004 2005 1990 1995 2000 2004 2005 2005 13877 13928 15392 16342 16525 44.8 46.0 49.6 54.5 52.0 20.1 Geistes- und Sozialwissenschaften 4696 4358 5576 6257 5711 65.6 66.4 67.2 69.8 69.3 18.1 Wirtschaftswissenschaften 2471 2230 2703 2184 2377 29.0 30.0 31.0 34.6 33.6 27.8 Recht 1616 1950 1617 2002 2137 47.1 48.7 56.7 60.4 57.0 15.8 Exakte und Naturwissenschaften 2040 2143 2328 2492 2543 29.0 30.7 35.8 38.3 36.3 20.4 Medizin und Pharmazie 1328 1499 1270 1384 1486 53.9 57.5 64.5 68.4 67.0 12.9 Technische Wissenschaften 1606 1563 1618 1625 1795 18.5 20.0 22.7 28.3 26.1 31.2 Interdisziplinäre und andere 120 185 280 398 476 46.7 36.8 41.4 52.3 50.6 4.4 12.7 Abschlüsse nach Prüfungsstufe2) Lizenziate und Diplome 7752 8688 9575 9781 9251 33.1 38.7 43.8 47.7 51.2 Bachelor ... ... ... 1057 2927 ... ... ... 42.9 40.4 16.4 Master ... ... ... 287 1294 ... ... ... 28.2 29.9 18.8 39.4 Doktorate 2176 2578 2745 2768 3093 22.8 27.9 34.5 38.2 37.1 451 1207 1288 1699 ... 44.1 43.3 45.5 49.4 ... ... Weiterbildung (mind. 60 ECTS-Credits) ... ... ... ... 584 ... ... ... ... 33.7 47.9 Universitäres Aufbau-, Vertiefungsstudium ... ... ... ... 1175 ... ... ... ... 54.0 56.7 Nachdiplome (bis 2004) 1) Als Eintritt gilt eine Person, die sich in einem gegebenen Wintersemester erstmals auf einer bestimmten Studienstufe (Bachelor, Master, Diplom/Lizenziat, Doktorat, universitäre Weiterbildung, Aufbau- und Vertiefungsstudien) eines bestimmten Hochschultyps (universitäre Hochschule, Fachhochschule) immatrikuliert. Eine Person kann im Verlauf ihrer Studienbiografie mehrmals als Eintritt auf unterschiedlichen Studienstufen und in unterschiedlichen Hochschultypen erfasst werden. 2) Die %-Anteile beziehen sich auf das Total Männer/Frauen bzw. Schweiz/Ausland (ohne unbekannt). Quelle: BFS Info-Telefon 032/713 69 56 E-Mail: [email protected] Internet: www.education-stat.admin.ch B 13 Forschung und Entwicklung (F&E) B 13.1 Öffentliche und private F&E-Finanzierung in der Schweiz, 2004 In Mio. Fr. Finanzierungsquelle Total 13100 Öffentliche Mittel 2975 davon Bund 2085 davon Kantone Private Mittel 890 9135 Übrige Mittel in der Schweiz 305 Auländische Mittel 685 Quelle: BFS Info-Telefon: 032/713 68 28 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch B 13.2 F&E-Aufwendungen nach Sektor, 2004 Intramuros-Aufwendungen F&E-Personal in Mio. Fr. in Personenjahren 13100 52250 Total in der Schweiz Bund 140 810 Hochschulen 3000 18355 Privatwirtschaft 9660 33085 300 ... Private Organisationen ohne Erwerbszweck Extramuros-Aufwendungen Total Ausland 2880 ... 450 ... F&E-Aufträge und -Beiträge der Privatwirtschaft1) 2430 ... Intra-sektorielle Aufwendungen im Ausland2) 9600 F&E-Aufträge und -Beiträge des Bundes 1) Extramuros-Aufwendungen an ausländische Forschungsstellen (ohne Tochtergesellschaften). 2) Von ausländischen Niederlassungen schweizerischer Unternehmungen im Ausland getätigte F&E- Aufwendungen. 98 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 Quelle: BFS Info-Telefon: 032/713 68 28 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch Aktuelle Wirtschaftsdaten B 14 Betriebs- und Unternehmensstruktur B 14.1 Sektoral- und Branchenstruktur1) Marktwirtschaftliche Unternehmen absolut Veränderung in % 2005 1998/2001 Marktwirtschaftliche Unternehmen nach Grössenklassen, 2005 Arbeitsstätten absolut Veränderung in % Anteil Unternehmen in % 0-9 10-49 50-249 250+ 298720 1.9 -2.7 372549 1.0 -2.7 87.6 10.3 1.8 0.4 72540 1.0 -4.2 76927 -0.1 -4.4 79.4 16.6 3.4 0.8 303 5.4 -8.5 395 -2.4 -4.6 59.7 36.6 3.6 ... Herstellung von Nahrungsmitteln und Getränken, Tabakverarbeitung 2273 -1.3 -13.4 2597 -5.0 -9.8 74.8 17.0 6.2 2.7 Herstellung von Textilien und Bekleidung 1365 -6.8 -17.2 1414 -7.7 -17.8 82.4 13.4 3.9 0.4 Herstellung von Lederwaren und Schuhen 211 -3.1 -26.2 212 -3.6 -27.1 86.3 10.4 2.8 0.5 Be- und Verarbeitung von Holz 6234 -2.8 -4.1 6328 -3.2 -4.2 86.9 12.2 0.8 0.1 Papier-, Karton-, Verlags- und Druckgewerbe 4131 -4.1 -10.4 4358 -4.8 -10.8 80.4 15.1 3.6 1.0 Branchen Noga Total Sektor II Bergbau, Gewinnung von Steinen und Erden Mineralölverarbeitung, Kokerei 2001/2005 2005 1998/2001 2001/2005 9 50.0 -25.0 10 27.3 -28.6 55.6 11.1 22.2 20.0 Chemische Industrie 883 21.4 -9.1 967 18.0 -6.7 54.7 26.3 13.6 9.9 Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren 765 1.7 -6.7 833 1.4 -6.8 54.8 29.5 13.6 3.8 Herstellung von sonstigen nicht mineralischen Produkten 1231 3.2 -11.9 1416 0.9 -9.3 75.8 18.3 5.2 1.0 Erzeugung und Bearbeitung von Metall, Metallerzeugnissen 7710 3.9 -6.8 7966 4.0 -6.8 76.7 19.0 3.8 0.6 Maschinenbau 3406 -2.7 1.2 3662 -3.8 1.4 68.1 21.3 8.7 2.9 Herstellung von elektr. und elektron. Geräten, Feinmechanik, Optik 4970 5.3 -4.1 5235 4.2 -4.1 73.2 17.8 7.1 2.6 Fahrzeugbau Sonstiges verarbeitendes Gewerbe Energie- und Wasserversorgung Baugewerbe Sektor III 583 -2.7 1.9 632 -4.0 1.3 78.4 14.8 5.0 2.4 3631 0.4 -13.3 3758 0.4 -13.1 86.6 11.2 2.0 0.3 451 18.7 9.2 938 -6.3 -6.6 41.9 40.1 14.2 9.0 34384 1.5 -0.4 36206 0.5 -1.0 81.8 16.0 2.0 0.2 226180 2.2 -2.2 295622 1.2 -2.3 90.2 8.2 1.3 0.3 Handel, Reparatur 68830 -5.8 -3.9 84430 -5.9 -3.6 89.9 8.8 1.2 0.2 Gastgewerbe 25110 -0.9 -1.5 28004 -0.7 -1.9 87.0 11.8 1.1 0.1 Verkehr, Nachrichtenübermittlung 10728 0.9 -3.2 18572 3.6 0.1 83.9 12.9 2.6 0.8 2.2 Kredit- und Versicherungsgewerbe Immobilien, Informatik, Dienstleistungen für Unternehmen 5866 25.5 7.9 11276 15.2 1.2 78.4 16.8 3.1 72321 13.6 -0.5 76312 13.4 -1.0 93.0 6.0 0.9 0.1 67 -36.5 24.1 8687 -5.1 -6.1 31.3 40.3 23.9 14.3 Öffentliche Verwaltung, Landesverteidigung Unterrichtswesen 4227 7.0 -8.7 15019 1.1 -4.4 82.6 13.9 3.2 0.3 Gesundheits- und Sozialwesen 19456 0.1 -2.5 25407 -0.2 -1.2 89.5 7.1 2.7 0.8 Erbringung von sonstigen Dienstleistungen 19575 -2.8 -3.8 27915 -4.5 -3.7 94.5 4.8 0.7 0.1 1) Betriebszählung 2005. B 14.2 Quelle: BFS Info-Telefon: 032/713 62 66 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch Neue Unternehmen und Beschäftigte nach Wirtschaftszweigen Total Beschäftigte1) Anzahl Unternehmen 2001 2002 2003 2004 2001 2002 2003 2004 852 706 807 943 1919 1405 1709 2218 Baugewerbe 1200 1023 1039 1224 2432 2240 2248 2651 Sekundärer Sektor 2052 1729 1846 2167 4351 3645 3957 4869 Handel 5069 Industrie 2298 2257 2564 2682 4791 4361 4994 Gastgewerbe 273 360 419 316 1244 1666 1754 1119 Verkehr und Nachrichtenübermittlung 535 483 462 498 1244 1011 1089 1113 Kredit- und Versicherungsgewerbe 353 318 469 534 892 778 898 1168 Immobilienwesen, Dienstleistungen für Unternehmen 3639 3279 3531 3672 6862 6072 6598 6782 Informatikdienstleistungen 1387 1016 900 840 2862 1876 1613 1587 Unterrichtswesen 137 116 157 179 274 302 402 395 Gesundheits- und Sozialwesen 181 177 227 263 637 549 709 756 Sonstige öffentliche und persönliche Dienstleistungen 495 453 589 637 1026 997 1223 1389 Tertiärer Sektor Total 9298 8459 9318 9621 19832 17612 19280 19378 11350 10188 11164 11788 24183 21257 23237 24247 1) Total Beschäftigte = Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigte. Vollzeitbeschäftige = mindestens 90% der betriebsüblichen Arbeitszeit. Teilzeitbeschäftigte = weniger als 90% der betriebsüblichen Arbeitszeit, aber mindestens 6 Std. pro Woche. 99 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 Quelle: BFS Info-Telefon: 032/713 66 40 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch Aktuelle Wirtschaftsdaten B 14.3 Voll- und Teilzeitbeschäftigte1 ) Beschäftigte in marktwirtschaftlichen Unternehmen nach Grössenklassen, 2005 Beschäftigte (Voll- und Teilzeit) in Arbeitsstätten absolut Veränderung in % 2005 Anteil in % 0-9 10-49 50-249 250+ 5.8 0.7 100.0 100.0 26.3 21.7 19.4 32.5 996970 1.6 -3.6 20.9 27.0 18.8 26.0 26.2 29 4771 -8.6 0.0 0.1 0.1 18.9 59.1 22 ... Herstellung von Nahrungsmitteln und Getränken, Tabakverarbeitung 63126 0.8 -1.6 1.7 1.7 10.9 14.5 24.3 50.3 Herstellung von Textilien und Bekleidung 16320 -16.7 -24.6 0.6 0.4 20.1 28.2 37.6 14.2 Herstellung von Lederwaren und Schuhen 2034 -31.3 -9.8 0.1 0.1 26.6 27.1 27.1 19.2 Total Sektor II Bergbau, Gewinnung von Steinen und Erden 1998/2001 2001/2005 Anteil Beschäftigte (Voll- und Teilzeit) in % 3698734 Branchen Noga 2001 2005 Be- und Verarbeitung von Holz 37135 -1.7 -1.5 1.0 1.0 46.4 39.8 9.8 4 Papier-, Karton-, Verlags- und Druckgewerbe 59828 -2.2 -13.1 1.9 1.6 19.0 24.7 30.4 25.9 752 13.3 2.3 0.0 0.0 4.2 3.0 56 36.7 66867 6.5 1.5 1.8 1.8 2.7 9.2 19.7 68.4 Mineralölverarbeitung, Kokerei Chemische Industrie Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren 24676 3.4 -3.1 0.7 0.7 7.5 21.9 43 27.6 Herstellung von sonstigen nichtmineralischen Produkten 17897 -5.1 -5.3 0.5 0.5 15.6 27.7 34.7 22 Erzeugung und Bearbeitung von Metall, Metallerzeugnissen 97919 4.8 -6.1 2.8 2.6 20.6 32.5 30.8 16 Maschinenbau 99243 -0.3 -9.0 3.0 2.7 8.3 17.3 33.3 41 136554 8.5 -4.2 3.9 3.7 8.5 14.7 28 48.8 Fahrzeugbau 17421 -0.7 -8.1 0.5 0.5 9.8 12.3 20.9 57.1 Sonstiges verarbeitendes Gewerbe 28090 4.3 -11.8 0.9 0.8 27.6 32.7 27.4 12.3 48.5 Herstellung von elektr. und elektron. Geräten, Feinmechanik, Optik Energie- und Wasserversorgung 25312 -4.0 6.5 0.6 0.7 3.5 18.3 29.7 299025 1.4 1.8 8.0 8.1 30.7 37.6 21.6 10.1 2701764 7.5 2.4 71.8 73.0 29.8 19.8 16.3 34.1 Handel, Reparatur 585468 -0.7 -1.4 16.2 15.8 33.2 21.0 14.4 31.3 Gastgewerbe 220801 2.3 -6.2 6.4 6.0 46.1 29.5 14.7 9.7 Verkehr, Nachrichtenübermittlung 248736 10.3 -4.4 7.1 6.7 11.2 13.4 13.1 62.4 Baugewerbe Sektor III Kredit- und Versicherungsgewerbe 199492 10.6 -3.8 5.6 5.4 7.5 11.4 10.7 70.4 Immobilien, Informatik, Dienstleistungen für Unternehmen 450429 25.2 4.6 11.7 12.2 42.1 22.6 18.8 16.5 Öffentliche Verwaltung, Landesverteidigung 161402 6.7 10.5 4.0 4.4 1.9 10.5 29.6 58 Unterrichtswesen 239990 7.5 6.7 6.1 6.5 19.8 36.9 32.3 11.1 Gesundheits- und Sozialwesen 439657 7.1 11.1 10.8 11.9 20.7 13.3 20.7 45.3 Erbringung von sonstigen Dienstleistungen 155789 1.4 8.6 3.9 4.2 50.6 24.4 15.5 9.6 1) Betriebszählung 2005. B 14.4 Quelle: BFS Info-Telefon: 032/713 62 66 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch Unternehmen nach Rechtsform, Betreibungen und Konkursen Veränderung in % gegenüber Vorjahr 2000 2001 2002 2003 2004 2005 1999 2001 2002 2003 2004 2005 -0.1 Unternehmen nach Rechtsforma),1) Aktiengesellschaften2) 171984 173127 173332 174370 174149 173944 -0.1 0.7 0.1 0.6 -0.1 Einzelfirmen 142316 142579 144839 147311 148263 148982 1.8 0.2 1.6 1.7 0.6 0.5 16360 15862 15680 15455 14951 14524 -2.0 -3.0 -1.1 -1.4 -3.3 -2.9 Kollektivgesellschaften Komanditgesellschaften 3118 2917 2836 2727 2665 2632 -3.2 -6.4 -2.8 -3.8 -2.3 -1.2 GmbH 46035 53863 61442 68633 76428 84291 23.7 17.0 14.1 11.7 11.4 10.3 Genossenschaften 13590 13221 12975 12529 12198 11860 -1.7 -2.7 -1.9 -3.4 -2.6 -2.8 Zahlungsbefehle 2153280 2250931 2281650 2386989 2449129 2522040 -2.8 4.5 1.4 4.6 2.6 3.0 Pfändungsvollzüge 1027219 1088690 1110352 1210438 1302452 1321114 -5.5 6.0 2.0 9.0 7.6 1.4 373241 397494 392877 388633 414850 435619 -0.4 6.5 -1.2 -1.1 6.7 5.0 Konkurseröffnungen 8665 8945 9376 9798 10524 10678 -4.0 3.2 4.8 4.5 7.4 1.5 Konkurserledigungen 8142 8143 7844 9395 10281 10496 -1.2 0.0 -3.7 19.8 9.4 2.1 Konkurserledigungen: Verluste in 1000 Fr. 3955 3724 3666 3553 4698 4453 -1.3 -5.8 -1.6 -3.1 32.2 -5.2 110 124 130 232 ... ... -18.3 12.7 4.8 78.5 ... ... Betreibungshandlungenb) Verwertungen Bestätigte Nachlassverfahren 1) Bestand am Jahresende. 2) Aktiengesellschaften und Kommandit-Aktiengesellschaften. 100 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 Quellen: a) Eidg. Handelsregister Info-Telefon: 031 322 41 96 b) BFS Info-Telefon: 032/713 61 54 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch Aktuelle Wirtschaftsdaten B 15 Detailhandel, Konsum B 15.1 Einkommens- und Verbrauchserhebung (EVE): Ausgabenstruktur der Haushalte 2003 und 2004 Gliederung Personen pro Haushalt Monatliche Ausgaben pro Haushalt in Franken (Mittelwert) Konsumausgaben Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke Alkoholische Getränke und Tabakwaren Bekleidung und Schuhe Wohnen und Energie Wohnungseinrichtung und laufende Haushaltsführung Gesundheitspflege Verkehr Nachrichtenübermittlung Unterhaltung, Erholung und Kultur Schul- und Ausbildungsgebühren1) Gast- und Beherbergungsstätten Andere Waren und Dienstleistungen Transferausgaben Versicherungen Steuern und Gebühren Beiträge, Spenden und sonstige Übertragungen 2003 2.30 In Fr. pro Monat 7752 4781 631 88 223 1364 215 336 589 152 490 45 475 172 2971 1727 1071 173 2004 2.25 2003 In % 100.0 61.7 8.1 1.1 2.9 17.6 2.8 4.3 7.6 2.0 6.3 0.6 6.1 2.2 38.3 22.3 13.8 2.2 7684 4752 614 101 214 1307 236 339 568 160 514 36 484 180 2931 1710 1018 204 1) Variationskoeffizient >10%. B 15.2 2004 100.0 61.9 8.0 1.3 2.8 17.0 3.1 4.4 7.4 2.1 6.7 0.5 6.3 2.3 38.1 22.3 13.2 2.7 Quelle: BFS Info-Telefon: 032/713 68 11 Internet: www.statistik.admin.ch Detailhandelsumsätze nach Warengruppen und Witrtschaftszweigen1) Veränderungen in % gegenüber Vorjahresmonat Dezember 2006 Ergebnisse pro Monat Detailhandelsumsätze nach Warengruppen Total ohne Motorfahrzeuge, Treib- und Brennstoffe Nahrungsmittel, Getränke, Tabak und Raucherwaren Nahrungsmittel Getränke Tabak. Raucherwaren Bekleidung, Schuhe Übrige Gruppen Ergebnisse pro Verkaufstag Nominal Real Nominal Real 0.5 0.8 8.8 9.2 -1.4 -2.0 6.8 6.2 -1.7 -2.4 6.5 5.7 1.7 1.8 10.2 10.2 -6.7 -7.1 1.0 0.7 1.9 -0.1 10.4 8.3 11.7 1.1 3.1 9.6 Persönliche Ausstattung 0.2 -0.9 8.6 7.4 Gesundheit, Körperpflege, Schönheit 0.7 5.0 9.1 13.8 Wohnungseinrichtung 5.1 3.2 13.9 11.8 Küche, Haushalt 0.2 0.4 8.6 8.8 Unterhaltungs- und Büroelektronik 1.1 8.9 9.5 17.9 11.9 Do-it-yourself, Freizeit Kultur Nicht aufteilbar2) 3.0 3.3 11.6 -6.5 -7.4 1.3 0.3 3.2 3.6 11.8 12.2 Ergebnisse pro Verkaufstag Nominal Nominal Total ohne Motorfahrzeuge, Treib- und Brennstoffe 0.5 8.8 Detailhandel und Reparatur von Gebrauchsgütern 0.5 8.8 Detailhandelsumsätze nach Wirtschaftszweigen Detailhandel mit Waren verschiedener Art (in Verkaufsräumen) -1.8 6.3 Fachdetailhandel in Verkaufsräumen mit Nahrungsmitteln, Getränken und Tabakwaren 0.3 8.6 Fachdetailhandel mit pharmazeutischen, medizinischen und kosmetischen Artikeln 1.4 9.9 2.8 11.3 Sonstiger Fachdetailhandel (Bekleidung, Schuhe, Möbel, elektrische Haushaltsgeräte, Metallwaren, Bücher usw.) Detailhandel mit Antiquitäten und Gebrauchtwaren (in Verkaufsräumen) -3.9 4.1 Detailhandel nicht in Verkaufsräumen (Versandhandel, Märkte) -4.7 3.2 0.4 8.7 Reparatur von Gebrauchsgütern 1) Provisorische Ergebnisse. 2) Umsätze, die keiner Warengruppe zugeordnet werden können. 101 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 Info-Telefon: 032/713 61 69 Internet: www.statistik.admin.ch Aktuelle Wirtschaftsdaten B 15.3 Detailhandelsumsätze nach Hauptgruppen1) Veränderungen in % gegenüber Vorjahr Quartalsdurchschnitte Gliederung 4/2006 Kumulative Werte2) Dez. 2005 2006 2.8 1.1 1.6 2.6 1.6 2.1 -0.1 1.1 2.0 1.1 3.2 -0.1 1.8 7.1 1.8 Dez. 2006 4/2005 1/2006 2/2006 3/2006 Total 0.5 2.2 1.0 1.5 Nahrungsmittel, Getränke, Tabak und Raucherwaren -1.4 1.5 0.8 2.0 1.9 6.3 1.1 3.4 Nominelle Detailhandelsumsätze Bekleidung, Schuhe Übrige Gruppen 1.1 1.6 1.1 0.6 3.2 2.2 1.8 1.9 1.8 Total je Verkaufstag 8.8 2.2 -1.5 4.4 2.8 4.2 2.5 2.6 2.5 Nahrungsmittel, Getränke, Tabak und Raucherwaren 6.8 1.5 -1.8 4.9 2.1 2.8 2.0 2.0 2.0 10.4 6.3 -1.5 6.3 3.2 2.8 2.9 7.1 2.9 9.6 1.6 -1.4 3.4 3.2 5.4 2.8 1.9 2.8 Total 0.8 2.8 1.4 2.0 3.0 1.5 1.9 3.1 1.9 Nahrungsmittel, Getränke, Tabak und Raucherwaren -2.0 2.1 1.3 2.5 1.2 -0.8 1.0 2.7 1.0 Bekleidung, Schuhe -0.1 4.5 0.1 1.2 0.3 -2.0 -0.1 5.3 -0.1 Bekleidung, Schuhe Übrige Gruppen Reale Detailhandelsumsätze Übrige Gruppen 3.1 2.8 2.4 1.7 5.3 4.2 3.4 3.0 3.4 Total je Verkaufstag 9.2 2.8 -1.2 4.8 3.0 4.6 2.9 3.1 2.9 Nahrungsmittel, Getränke, Tabak und Raucherwaren 6.2 2.1 -1.4 5.3 1.2 2.2 1.9 2.7 1.9 Bekleidung, Schuhe 8.3 4.5 -2.4 4.2 0.3 0.8 0.9 5.3 0.9 11.7 2.8 -0.2 4.6 5.3 7.5 4.4 3.0 4.4 Übrige Gruppen 1) Provisorische Ergebnisse. 2) Kumulierte Umsatzentwicklung in den Monaten des laufenden Jahres im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum. Quelle: BFS Info-Telefon: 032/713 61 69 Internet: www.statistik.admin.ch B 16 Tourismus B 16.1 Volkswirtschaftliche Bedeutung des Tourismus %-Anteil am Total Totaleinnahmen des schweizerischen Tourismus, in Mio. Fr. 2004 2005 2004 2005 2003 2004 2005 21994 22605 … 100.0 100.0 0.4 2.8 … 5.1 5.1 … ... ... ... ... … 12370 13126 13747 57.3 ... 0.8 6.1 4.7 9624 9656 … 43.3 ... -0.6 0.3 … 4.7 In % des BIP Einnahmen von Ausländern in der Schweiz, in Mio. Fr. Einnahmen aus dem Binnentourismus, in Mio. Fr.1) Veränderung in % gegenüber Vorjahr 2003 Fremdenverkehrsbilanz2) Einnahmen von Ausländern in der Schweiz, in Mio. Fr. 12370 13126 13747 ... ... 0.8 6.1 Ausgaben von Schweizern im Ausland, in Mio. Fr. 10061 10939 11584 ... ... -2.4 8.7 5.9 2309 2187 2163 ... ... 20.0 -5.3 -1.1 6.6 6.4 6.3 ... ... ... ... … ... ... … ... ... ... ... … Überschuss, in Mio. Fr. Einnahmen von Ausländern in der Schweiz In % der Exporteinnahmen3) Marktanteil Schweiz weltweit, in %4) 1) Schätzung. 2) Gliederung nach IWF 1993. 3) Waren- und Dienstleistungsexporte. 4) Quelle: World Tourism Organization (WTO), Berechnungsbasis USD. B 16.2 Quelle: BFS Info-Telefon 032/713 60 66 Internet: www.statistik.admin.ch Angebot und Nachfrage nach Beherbergungsformen %-Anteil am Total Veränderung in % gegenüber Vorjahr 2003 20042) 20053) 20042) 20053) 2003 20042) 2005 64961 64705 32944 100.0 100.0 -1.4 -0.4 - 32086 - 32416 - 98.4 -2.7 - - 1030 - 527 - 1.6 0.0 - - Parahotellerie 32875 - - - - -0.1 - - Inländer 36392 - 14622 - 44.4 0.4 - - Ausländer 28569 - 18321 - 55.6 -3.6 - - der vorhandenen Betten - - 33 - - - - - der verfügbaren Betten - - - - - - - - Logiernächte total (in 1000)1) Hotelbetriebe Kurbetriebe Bettenbesetzung in Hotellerie in % 1) Hotel- und Kurbetriebe: Erhebung. Ohne Logiernächte von Eigentümern und Dauermietern in Zweitresidenzen. 2) Im Rahmen der Sparanstrengungen des Bundes ersetzt 2004 eine Stichprobenerhebung die Beherbergungsstatistik. 3) Zahlen 2005 ohne die Parahotellerie. 102 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 Quelle: BFS Info-Telefon: 031/323 66 36 Internet: www.statistik.admin.ch Aktuelle Wirtschaftsdaten B 16.3 Verwendungsseitig ausgelöste, direkt tourismuswirtschaftliche Effekte im Satellitenkonto Tourismus Schweiz 19981), zu laufenden Preisen Total touristische Verwendung im Inland In Mio. Fr. Touristische Bruttowertschöpfung (BWS) In Mio. Fr. Anteil an direkt touristischer BWS In % A. Tourismusspezifische Wirtschaftszweige 25530 12270 95.1 160600 11 A.1 Charakteristisch touristische Wirtschaftszweige 21540 9910 76.8 143300 29 Gliederung 1. Beherbung Tourismusbezogene Beschäftigung In Mio. Fr. Tourismusanteil In % 7370 4000 31.0 55700 19 1.1 Hotellerie/1.2 Parahotellerie 6320 3230 25.0 55700 76 1.3/1.4 Nutzung und Vermietung der Eigentümer 1050 770 6.0 ... 4 3600 1830 14.2 31200 29 3. Passagierverkehr2) 7860 2590 20.1 30200 46 3.1a Eisenbahnen 1580 700 5.4 9800 28 2. Gaststättengewerbe 3.1b Berg- und Spezialbahnen 750 380 3.0 4700 92 3.2 Landverkehr 640 290 2.2 4000 23 3.3 Schiffahrt 3.4 Luftverkehr/3.5 Hilfstätigkeiten Verkehr 3.6 Vermietung von Transportfahrzeugen 4. Reisebüros und Tourismusvereine3) 5. Kultur 110 60 0.5 900 80 4630 1070 8.3 10100 63 140 100 0.8 600 67 1760 1140 8.8 12700 100 14 300 110 0.8 1400 5.1 Darstellende Kunst und Kultur 160 50 0.4 700 11 5.2 Museen und andere kulturelle Angebote 140 50 0.4 700 23 6. Sport und Unterhaltung 6.1 Sport 6.2 Unterhaltung A.2 Tourismusverwandte Wirtschaftszweige Detailhandel3) Tankstellen, Autoreparaturgewerbe, Autohandel3) Produktion dauerhafter tourismusspezifischer Konsumgüter4) Banken und Versicherungen 650 240 1.8 3100 19 300 120 0.9 1400 21 350 120 0.9 1600 17 3990 2360 18.3 26300 3 1610 1010 7.8 13900 5 90 60 0.4 800 1 470 50 0.4 700 100 20 10 0.1 40 <0.1 Aus- und Weiterbildung 360 250 1.9 1800 4 Gesundheits- und Sozialwesen 930 650 5.0 5800 4 Nachrichtenübermittlung 160 100 0.8 600 1 Weitere touristische Dienstleistungen B. Nicht tourismusspezifische Wirtschaftszweige Total Tourismusanteile in % 350 220 1.7 2700 4 5080 630 4.9 4900 <0.5 30610 12900 100.0 165500 ... - 3.4 - 5.2 1) Das Bundesamt für Statistik (BFS) hat die Logiernächtestatistik aus Kostengründen eingestellt. Als Ersatz publizierte das Amt im Jahr 2003 dafür zum ersten Mal ein Satellitenkonto Tourismus (Tourism Satellite Account, TSA) für die Schweiz. Das TSA wird nach den Methoden der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung erstellt. Es enthält alle wichtigen wirtschaftlichen Wirkungen, welche der Tourismus in der Schweiz auslöst. Das Satellitenkonto zeigt namentlich die Umsätze, die Wertschöpfung, die Vorleistungen, die Beschäftigung und die Produktivität der Tourismuswirtschaft sowie der verwandten Branchen auf. Vorläufig ist das TSA nur für das Jahr 1998 verfügbar. Das BFS wird in Zukunft das Satellitenkonto periodisch aufdatieren und publizieren. 2) Bei den hier berücksichtigten Wirtschaftszweigen besteht keine Differenzierung nach Passagier- und Warenverkehr. 3) Bei Detailhandel, Reisebüros, Tankstellen, Autohandel: Bruttomarge. 4) Verwendungsseitig: Nettoimporte (Importe - Exporte). 103 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 Quelle: BFS Internet: www.statistik.ch Aktuelle Wirtschaftsdaten B 17 Kantone B 17.1 Kantonale Wirtschaftsdaten Zeitpunkt/ Zeitraum Einheit CH ZH BE LU UR SZ OW NW GL ZG FR 2006 Anzahl 2740 171 398 97 20 30 7 11 27 11 168 Vertreter im Nationalrat 2003 Anzahl 200 34 26 10 1 4 1 1 1 3 7 Fläche 2005 in km2 41285 1729 5959 1493 1077 908 491 276 685 239 1671 1992/97 in % 36.9 43.4 43.3 54.8 24.4 40.9 37.9 37.9 30.5 44.8 57.3 2.7 Politische Gemeinden Landw. Nutzfläche Bevölkerungsentwicklung Lebendgeborene 2005 in 1000 72.9 13.3 8.6 3.4 0.3 1.5 0.3 0.4 0.3 1.1 Gestorbene 2005 in 1000 61.1 10.2 8.8 2.8 0.3 1.0 0.3 0.3 0.4 0.7 1.9 Geburtenüberschuss 2005 in 1000 11.8 3.1 -0.2 0.6 0.0 0.5 0.0 0.1 -0.1 0.5 0.9 Wanderungssaldo Mittlere Wohnbevölkerung Ausländer Bevölkerungsdichte 2005 in 1000 36.2 8.8 2.4 1.2 0.0 0.9 0.0 0.2 -0.1 0.9 2.8 2005 in 1000 7501.2 1292.5 963.7 355.8 34.7 136.5 33.1 39.1 38.1 106.4 255.5 2005 in % 21.2 22.8 12.8 15.8 9.6 17.1 12.1 10.3 21.0 21.5 15.9 2004 pro km2 180 730 160 238 33 150 68 143 56 441 150 Wohnungswesen Wohnungsbestand (approximativ) 2005 Anzahl 3748920 633695 485224 162016 16451 59981 17193 18330 19531 46909 113790 Baubewilligte Wohnungen 2005 Anzahl 31928 6995 3002 1300 45 1066 115 110 45 597 2503 Neuerstellte Wohnungen 2005 Anzahl 37958 6814 3670 2108 82 948 168 404 74 773 1942 1.6.2006 in % 1.06 0.81 1.10 1.06 0.76 0.58 0.97 0.81 2.50 0.40 1.06 2005 Anzahl 57340 12931 5795 2887 161 1553 385 431 162 1341 1789 Unternehmungen1) 2005 Anzahl 307220 56494 36257 12807 1109 6545 1326 1888 1608 8090 8628 Arbeitsstätten 2005 Anzahl 372549 67545 44581 15792 1405 7538 1587 2190 1969 8936 10813 Beschäftigte2) Leerwohnungsziffer Im Bau befindliche Wohnungen 2005 Anzahl 3698734 729805 478573 168773 13840 54310 14113 17531 16675 69620 99993 Industrie, Gewerbe, Energieversorgung 2005 in % 18.9 12.9 18.3 20.0 22.9 20.8 27.8 22.9 33.4 19.4 21.4 Baugewerbe 2005 in % 8.1 6.6 7.8 8.9 14.0 12.4 13.2 10.3 11.6 8.0 9.4 Handel, Rep. Gastgewerbe 2005 in % 21.8 21.3 20.7 22.5 22.7 26.0 23.4 22.4 19.5 27.0 23.7 Verkehr, Nachrichtenübermittlung 2005 in % 6.7 7.8 7.9 6.4 7.3 5.2 4.8 4.0 4.0 3.0 4.5 Kredit- und Versicherungsgewerbe 2005 in % 5.4 10.4 3.3 3.7 2.2 3.5 1.9 6.4 3.5 4.1 2.7 Immobilien, Informatik, Dienstl.f.Untern. 2005 in % 12.2 16.1 10.5 11.3 5.1 11.9 5.2 14.8 5.0 19.7 8.1 Öffentliche Verwaltung 2005 in % 4.4 3.4 7.9 4.3 5.1 2.7 4.2 3.4 3.5 2.7 5.2 Unterrichtswesen 2005 in % 6.5 6.9 5.8 6.7 5.0 4.8 5.2 5.2 5.0 5.3 8.8 Gesundheits- und Sozialwesen 2005 in % 11.9 10.3 13.5 12.0 12.6 9.0 10.4 8.0 10.8 7.0 12.1 Erbringung v.s. Dienstleistungen 2005 in % 4.2 4.3 4.4 4.2 3.1 3.6 3.7 2.7 3.7 3.7 4.0 Arbeitslose (Jahresdurchschnitt) 2006 Anzahl 131532 24175 13046 5099 192 1412 261 345 472 1457 3845 Männer 2006 Anzahl 68136 12556 6770 2567 94 757 143 182 249 813 1947 Frauen 2006 Anzahl 63396 11618 6276 2532 98 655 118 163 224 644 1898 Ganzarbeitslose 2006 Anzahl 108558 19887 9902 4214 163 1181 223 289 425 1185 3159 Teilweise Arbeitslose 2006 Anzahl 22975 4288 3144 885 30 231 38 56 48 272 686 Ausländer 2006 Anzahl 54749 10208 4312 1944 64 529 95 94 194 574 1470 3.0 Arbeitslosenquote (Jahresmittel) 2006 in % 3.3 3.3 2.5 2.7 1.1 2.0 1.5 1.6 2.3 2.5 Männer 2006 in % 3.1 3.2 2.3 2.4 0.9 1.8 1.4 1.5 2.1 2.5 2.7 Frauen 2006 in % 3.6 3.6 2.7 3.1 1.4 2.2 1.6 1.8 2.5 2.6 3.4 Anzahl 32943736 349496 Tourismus Logiernächte in Hotels 2005 3567970 4697253 1407112 219753 552396 562552 268707 139974 236312 Ausländeranteil 2005 in % 55.6 71.1 53.4 62.1 63.7 33.6 59.9 53.4 19.2 47.9 36.4 2006 Anzahl 3899917 658722 478508 171365 16138 76528 17297 21810 18558 61928 140577 Ärzte 2005 Dichte3) 204 230 212 151 124 131 118 118 152 183 153 Zahnärzte 2005 Dichte3) 50 56 52 48 32 44 36 46 42 45 38 Apotheken 2005 Dichte3) 22 17 19 9 6 9 9 5 5 13 25 2004 in Mio. Fr. 392285 86309 43125 15073 1543 6669 1274 2652 2674 9648 9765 52627 67375 44845 42592 44374 49336 38562 68450 69865 92168 38760 Personenwagen Medizinalbereich Volkseinkommen4) Volkseinkommen pro Einwohner 2004 in Fr. Kantonsausgaben 2005 in Mio. Fr. 70236.9 10754.1 8407.2 2922.4 451.8 860.6 284.2 378.9 366.3 916.8 2383.4 Kantonseinnahmen 2005 in Mio. Fr. 70580.5 10397.2 8753.4 3067.9 448.1 833.7 301.6 374.3 344.9 957.5 2538.9 Saldo Einnahmen/Ausgaben 2005 in Mio. Fr. 343.6 -356.9 346.2 145.5 -3.7 -26.9 17.4 -4.6 -21.4 40.7 155.5 2.89 Steuerbelastung Einkommen von 30‘000 Fr. 2005 in % 1.8955) 3.05 1.30 1.83 4.13 2.30 4.82 1.19 4.27 0.78 Einkommen von 50‘000 Fr. 2005 in % 5.4655) 5.67 6.20 7.12 6.45 4.57 7.29 4.53 7.11 2.67 7.31 Einkommen von 100‘000 Fr. 2005 in % 11.9015) 10.52 13.70 13.03 11.99 8.63 12.19 10.31 13.16 6.74 13.60 2005 in % 20.4115) 19.04 22.69 21.15 20.90 15.49 18.93 17.25 21.49 13.79 22.63 2006/07 Ziffer 100 147 68 64 40 110 30 128 77 224 47 Einkommen von 200‘000 Fr. Finanzkraft 1) Total der privaten und öffentlichen Unternehmen. 2) Total Voll- und Teilzeitbeschäftigte. 3) Pro 100000 Einwohner. 4) Provisorische Werte. 5) Mittlere gewogene Belastung inkl. Direkte Bundessteuer. 104 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 Aktuelle Wirtschaftsdaten SO BS BL SH AR AI SG GR AG TG TI VD VS NE GE JU 125 3 86 32 20 6 89 207 229 80 199 381 153 62 45 83 7 5 7 2 1 1 12 5 15 6 8 18 7 5 11 2 791 37 518 298 243 173 2026 7105 1404 991 2812 3212 5224 803 282 839 43.4 12.1 41.3 45.0 56.1 55.7 47.9 29.8 45.3 53.2 14.3 43.4 20.3 42.0 41.5 49.3 2.2 1.6 2.3 0.6 0.4 0.2 4.3 1.5 5.5 2.1 2.8 7.2 2.8 1.8 4.8 0.7 2.2 2.2 2.1 0.7 0.5 0.1 3.8 1.6 4.0 1.8 2.8 5.1 2.3 1.6 3.1 0.6 0.0 -0.5 0.1 0.0 0.0 0.0 0.6 -0.1 1.5 0.3 0.0 2.1 0.5 0.3 1.8 0.0 1.0 -0.4 0.6 0.0 -0.2 0.1 0.7 0.1 3.1 1.0 2.5 5.3 3.4 0.6 1.3 0.0 246.9 190.5 264.7 74.1 52.4 15.0 461.0 191.3 567.2 234.0 322.1 663.5 289.5 169.3 436.7 67.9 18.3 29.8 18.2 21.9 13.5 10.3 20.9 17.2 20.5 20.1 25.9 28.7 19.9 23.4 38.2 12.4 313 5047 513 247 218 87 227 26 403 235 114 202 55 209 1514 82 116617 107716 124626 36141 25576 6401 216031 136130 255909 106508 193973 340575 181937 83699 211720 32241 568 137 1035 196 201 58 1468 1346 2619 796 2192 2776 1490 235 939 94 860 240 1171 355 130 83 1966 1395 3618 1143 1802 3513 2316 568 1581 234 2.05 1.98 1.37 0.59 1.59 2.04 1.16 1.66 0.84 1.50 1.93 0.89 0.64 1.41 1.28 0.16 1142 566 1469 418 306 75 2506 1789 4724 1752 2911 6498 2935 549 2111 154 9049 8456 9633 3008 2372 696 18834 9171 21380 9635 15778 24628 12074 6452 18524 2778 10927 10564 11544 3702 2795 797 22855 11640 25751 11451 19117 30674 14765 8145 22035 3431 109661 153536 115432 35272 19948 5494 225015 91358 247563 96739 163060 294568 120569 80492 245961 30833 28.1 17.2 24.1 30.0 29.4 24.9 27.8 12.8 26.8 29.6 17.3 13.3 16.4 30.0 10.1 36.0 7.7 5.5 8.1 7.0 7.4 12.8 8.7 13.6 9.1 9.2 10.0 7.6 12.3 6.2 5.9 7.4 20.1 15.6 20.3 18.9 17.4 30.9 20.4 30.4 21.9 19.9 24.2 23.1 28.8 18.2 21.2 18.0 9.0 10.0 7.1 6.5 3.7 3.6 5.2 8.0 6.1 4.6 5.9 5.9 7.2 4.0 6.3 4.1 2.6 7.1 2.0 2.7 1.8 3.1 3.6 3.0 2.5 2.8 6.8 4.4 3.0 2.0 9.7 3.8 8.8 16.1 13.2 9.0 6.5 5.9 10.5 7.6 10.4 8.6 10.2 13.3 7.2 8.8 15.7 4.6 3.1 3.8 3.9 4.1 3.7 2.6 3.1 4.0 3.0 3.5 4.1 4.7 3.5 5.5 5.0 5.0 5.2 6.5 5.9 4.9 6.1 4.7 6.5 5.1 5.8 6.0 6.2 8.8 5.1 7.3 7.1 5.4 12.1 13.7 12.1 13.4 19.9 8.7 10.9 11.6 10.7 12.3 10.9 13.9 12.1 13.6 12.9 12.6 3.3 4.5 3.2 3.7 4.1 2.9 3.3 4.0 3.6 3.5 4.3 5.0 4.5 4.3 5.9 3.1 3874 3649 3851 1118 535 85 6075 1849 8756 3289 7260 15881 4806 3530 15365 1308 2072 2026 2068 619 267 37 3042 958 4519 1625 3811 8216 2564 1812 7741 681 1802 1622 1783 499 269 48 3033 891 4238 1663 3449 7665 2242 1718 7624 627 3038 2986 3003 915 443 83 4988 1575 7058 2670 6134 13432 4174 2940 13409 1083 836 663 847 203 92 2 1087 274 1698 619 1126 2448 632 590 1956 224 1559 1663 1289 493 158 29 2720 811 3509 1280 3211 7316 2093 1437 7326 373 2.9 3.7 2.8 2.9 1.9 1.1 2.5 1.8 2.9 2.7 4.9 4.8 3.5 4.1 7.0 3.8 2.8 3.9 2.7 2.9 1.7 0.8 2.2 1.7 2.6 2.3 4.4 4.5 3.2 3.8 6.6 3.5 3.1 3.6 2.9 2.9 2.2 1.5 2.9 2.0 3.2 3.1 5.5 5.1 3.8 4.4 7.4 4.3 300141 734313 206106 105697 164045 144889 1012368 5569534 598870 367820 2538996 2340096 4201759 202986 2379795 74796 47.5 70.9 46.8 58.5 35.2 17.2 40.2 48.6 47.7 34.5 45.5 62.7 52.5 51.3 84.0 13.6 133213 64810 134693 38219 26490 7421 228732 94140 316298 129898 195471 351753 170635 86894 222710 36977 163 375 197 197 172 120 161 176 151 132 201 244 176 211 329 163 43 76 49 46 179 33 45 42 40 34 58 50 40 47 60 27 11 37 15 65 10 7 3 19 19 9 54 36 38 34 39 28 11291 20545 13707 3999 2285 667 20260 8804 27126 10304 12960 33788 10559 8164 26463 2632 45873 107592 51917 53916 43488 45429 44103 45946 48153 44230 40577 51474 36850 48401 61223 38762 1639.1 3820.4 2499.9 604.3 397.3 128.9 3642.9 2039.9 3955.1 1519.4 2882.4 6754.5 2219.9 1765.0 7826.1 816.1 1708.1 3929.6 2679.5 645.1 410.3 124.0 3770.0 2193.4 4075.2 1530.9 2677.2 6932.9 2406.9 1686.3 6992.6 801.0 69.0 109.2 179.6 40.8 13.0 -4.9 127.1 153.5 120.1 11.5 -205.2 178.4 187.0 -78.7 -833.5 -15.1 1.72 2.94 1.25 2.26 2.78 2.80 2.35 2.32 2.21 1.40 0.00 1.12 0.00 2.78 2.10 0.08 6.70 7.06 6.63 6.88 7.03 4.63 6.17 4.96 3.93 4.09 2.78 5.22 6.76 5.18 2.40 7.19 14.77 15.00 13.78 13.26 13.07 9.22 13.56 11.23 10.12 11.91 10.44 14.49 12.09 15.33 12.00 15.10 23.83 23.99 23.39 22.09 21.06 16.48 23.56 20.72 19.83 20.22 21.09 22.74 22.73 24.95 22.57 24.16 76 173 109 94 61 61 79 58 108 86 88 99 32 63 152 38 Quellen: BFS/SECO/EFV/ESTV 105 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 Aktuelle Wirtschaftsdaten Stichwortverzeichnis Ärzte B17.1 Aktienindex B4.7 Aktienkurse A8 Apotheken B17.1 Arbeitslosenquote A11/B8.4/B8.5/B8.8/B8.11/B17.1 Arbeitslosenversicherung B11 Arbeitsmarkt Arbeitslose, Anzahl A11/B8.4/B8.5/B8.8/B8.9/B8.10/B17.1 Arbeitslosenquote international A11 Schweiz A11/B8.4/B8.5/B8.8/B8.11/B17.1 Ausl. Arbeitskräfte, erwerbstätige B8.2 Ausl. Arbeitskräfte, Einwanderung B8.3 Berufsausbildung B12.2/B12.4/B12.5 Beschäftigung B14.2/B14.3/B17.1 Kurzarbeit B8.7 Langzeitarbeitslose B8.9 Offene Stellen B8.6 Arbeitszeit B9 Arbeitsvolumenstatistik B9.1 Betriebsübliche wöchentliche Arbeitszeit B9.2 Ausfuhr B3.1–B3.4 Ausländer, erwerbstätige B8.2 Ausländische Arbeitskräfte: Einwanderung B8.3 Auslandvermögen der Schweiz B3.8 Aussenwirtschaft B3 Aussenhandel nach Ländern und Ländergruppen B3.4 Aussenhandel nach Verwendungszweck B3.2 Aussenhandel nach Warenarten B3.3 Handelsbilanzsaldo B3.1 Schweiz: Übersicht B3.1 Terms of Trade B3.1 Welthandelsvolumen A3 Zahlungsbilanz B3.5 Banken B4.4 Berufsausbildung B12.2/B12.4/B12.5 Beschäftigung B14.2/B14.3/B17.1 Betreibungen B14.4 Betriebs- und Unternehmensstruktur B14 Bevölkerung international A9 Schweiz A9/B7/B17.1 Ausländer nach Aufenthaltskategorien B7.7 Bilanz der Jahresaufenth. und Niedergelassenen B7.5 Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung B7.1 Jahresaufenth. und Niedergelassene nach Staatsangehörigkeit B7.6 Sozioökonomische Daten B7.3 Wohnbevölkerung nach Alter und Heimat B7.2 Wohnbevölkerung nach Sprache B7.4 Bildung Berufsausbildung B12.2/B12.4/B12.5 Bildungsstand der Bevölkerung B12.1 Diplome bzw. Schulabschlüsse B12.2 Lehrlinge B12.5 Maturanden B12.2 Schüler und Studenten B12.3 Studenten nach Fachrichtungen B12.7 Studenten nach Hochschulen B12.6 Börse A8/B4.7 Bruttoinlandprodukt A1/B1 Bundesfinanzen B6 Detailhandelsumsätze nominal/real B15.2/B15.3 Einfuhr B3.1–B3.4 Einwanderung ausländischer Arbeitskräfte B8.3 Ertragsbilanz A4/B3.5 Erwerbstätige Ausländer B8.2 Erwerbstätigkeit A10/B8.1 Exportrisikogarantie (ERG) B3.9 Finanzen, öffentliche B6 Finanzkraft der Kantone B17.1 Forschung und Entwicklung A12/B13 Fremdenverkehrsbilanz B16.1 Geld-, Kapital- und Devisenmarkt B4 Banken B4.4 Börse A8/B4.7 Emissionen B4.6 Geldmenge B4.1 Geld- und Kapitalmarktsätze A6/B4.5 Kredittätigkeit im Inland B4.3 Nationalbank, schweizerische B4.2 Wechselkurse A7/B4.8 Gemeinden Anzahl B17.1 Finanzen B6.1/B6.2 Handelsbilanzsaldo B3.1 Haushaltausgaben B1/B15.1 Index Aktienindex B4.7 Baukostenindizes, Regionale B5.2 Baupreisindex, Schweizerischer B5.2 Importpreisindex B5.2 Krankenversicherungsprämien-Index B11.5 Landesindex der Konsumentenpreise A5/B5.1 Mittelwertindex Aussenhandelsstatistik B3.1 Nominallohnindex und Reallohnindex B10.3/B10.4 Produktionsindex B2.1 Produzentenpreisindex B5.2 Sammelindex der vorlaufenden Indikatoren der Konjunktur A2 Swiss Performance Index B4.7 Investitionen Ausrüstungsinvestitionen B1.1/B1.2/B1.5–B1.8 Bauinvestitionen B1.1/B1.2/B1.5–B1.8 Abkürzungsverzeichnis AHV ALV ARE Astra Bafu BAG BAK Bakom BAP BAV Bazl BBG BBT Bevnat BFE BFM BFS BIP BIT BIZ BJ BK BPV BLW BSV BUR BVG BWL BWO BZ Créa Deza EBK EDA EDI EFD Efta EFV EG EJPD ERG Espop Alters- und Hinterlassenenversicherung Arbeitslosenversicherung Bundesamt für Raumentwicklung Bundesamt für Strassen Bundesamt für Umwelt Bundesamt für Gesundheit BAK Basel Economics Bundesamt für Kultur Bundesamt für Kommunikation Bundesamt für Polizei Bundesamt für Verkehr Bundesamt für Zivilluftfahrt Berufsbildungsgesetz Bundesamt für Berufsbildung und Technologie Natürliche Bevölkerungsbewegung Bundesamt für Energie Bundesamt für Migration Bundesamt für Statistik Bruttoinlandprodukt Bundesamt für Informatik und Telekommunikation Bank für Internationalen Zahlungsausgleich Bundesamt für Justiz Bundeskanzlei Bundesamt für Privatversicherungen Bundesamt für Landwirtschaft Bundesamt für Sozialversicherung Betriebs- und Unternehmensregister BG über berufliche Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung Bundesamt für Wohnungswesen Betriebszählung Institut Créa de macroéconomie appliquée de l’université de Lausanne Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit Eidg. Bankenkommission Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten Eidg. Departement des Innern Eidg. Finanzdepartement European Free Trade Association Eidg. Finanzverwaltung Europäische Gemeinschaft Eidg. Justiz- und Polizeidepartement Exportrisikogarantie Statistik des jährlichen Bevölkerungsstandes 106 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007 Kantone B17.1 Finanzen der Kantone B6.1/B6.2/B6.5/B17.1 Finanzkraft der Kantone B17.1 Kantonale Wirtschaftsdaten B17.1 Steuerbelastung B17.1 Konkurse B14.4 Konsum Detailhandelsumsätze B15.2/B15.3 Privater Konsum B1/B15 Konsumentenpreise international A5 Schweiz A5/B5.1 Krankenversicherungsprämien-Index B11.5 Logiernächte in der Hotellerie B16.2/B17.1 Löhne B10 Bruttolohn nach Wirtschaftszweigen B10.1 Lohnentwicklung (Abschnitt Noga) B10.2 Nominal- und Reallohnindex B10.3/B10.4 Nationalbank, Schweizerische B4.2 Nationale Buchhaltung B1 Bruttoinlandprodukt A1/B1 Öffentliche Finanzen B6 Bund: Einnahmen B6.1/B6.2/B6.4 Ausgaben B6.1/B6.2/B6.3 Finanzen von Bund, Kantonen und Gemeinden B6.1/B6.2/B6.5 Fiskalquote B6.1 Staatsquote B6.1 Personenwagen B17.1 Produktion Industrieproduktion B2.1 Sozialversicherungen B11 Steuerbelastung der Kantone B17.1 Tourismus B16 Angebot und Nachfrage nach Beherbergungsformen B16.2 Fremdenverkehrsbilanz B16.1 Logiernächte in der Hotellerie B16.2/B17.1 Unternehmen nach Rechtsform B14.4 Unternehmen nach Sektoral- und Branchenstruktur B14.1 Unternehmen nach Voll- und Teilzeitbeschäftigten B14.3 Unternehmen, neue und Beschäftigte nach Wirtschaftszweigen B14.2 Volkseinkommen B17.1 Volkwirtschaftliche Gesamtrechnung B1 Wachstum A1/B1 Wechselkurse A7/B4.8 Zahlungsbilanz B3.5 Zahnärzte B17.1 Zinssätze International A6 Schweiz A6/B4.5 ESTV ETHL ETHZ EU EVD EZB EZV FAO F&E GAV HTL IAO IB IEA IGE IMF IV KMU KOF KTI Neat Noga OECD Opec Osec OZD PHS RAV Sake SBF SECO SHAB SNB SSUV Suva UN Uvek VBS VZ Weko WHO WTO ZAR Eidg. Steuerverwaltung Eidg. Technische Hochschule Lausanne Eidg. Technische Hochschule Zürich Europäische Union Eidg. Volkswirtschaftsdepartement Europäische Zentralbank Eidg. Zollverwaltung Food and Agriculture Organization of the UN Forschung und Entwicklung Gesamtarbeitsvertrag Höhere Technische Lehranstalt Internationale Arbeitsorganisation Integrationsbüro EDA/EVD Internationale Energieagentur Eidg. Institut für Geistiges Eigentum International Monetary Fund Invalidenversicherung Kleine und mittlere Unternehmen Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich Kommission für Technologie und Innovation Neue Eisenbahn-Alpentransversale Nomenclature générale des activités économiques Organization for Economic Cooperation and Development Organization for Petroleum Exporting Countries Business Network Switzerland Oberzolldirektion Pädagogische Hochschule St.Gallen Regionale Arbeitsvermittlungszentren Schweiz. Arbeitskräfteerhebung Staatssekretariat für Bildung und Forschung Staatssekretariat für Wirtschaft Schweiz. Handelsamtsblatt Schweiz. Nationalbank Sammelstelle für die Statistik der Unfallversicherung Schweiz. Unfallversicherungsanstalt United Nations Eidg. Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation Eidg. Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport Volkszählung Wettbewerbskommission Word Health Organization World Trade Organization Zentrales Ausländerregister