Monatsthema Erfolgreiche Reformen

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Monatsthema Erfolgreiche Reformen
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Ausstellerkatalog
mit Seminarverzeichnis
Messezentrum
Zürich
22.–25. Mai
2007
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Erfolgreiche Reformen: Vom Ausland lernen  Schweizer Wirtschaftsbranchen: Metall- und Maschinenindustrie  Erfolgreiche Haushaltssanierungen  Jugendarbeitslosigkeit
Die Volkswirtschaft
3-2007
IT für Die Volkswirtschaft
Business.
People
Das Magazin für Wirtschaftspolitik
3-2007
80. Jahrgang
CHF 15.90
Serie
Spotlight
Dossier
Schweizer Wirtschaftsbranchen: Metall- und
Maschinenindustrie
Erfolgreiche Haushaltssanierungen im internationalen Vergleich
Jugendarbeitslosigkeit –
Lagebeurteilung und
Massnahmen
Monatsthema
Erfolgreiche Reformen:
Vom Ausland lernen
Eidgenössisches Volkswirtschaftsdepartement EVD
Staatssekretariat für Wirtschaft SECO
Eidgenössisches Volkswirtschaftsdepartement EVD
Inhalt
Monatsthema
3
Editorial
Jean-Daniel Gerber
4
Aufholpotenzial der Schweiz im Dienstleistungssektor
Aymo Brunetti und Sven Michal
8
Auswirkungen der Postreform in Schweden
Peter Andersson
12
Anreizorientierte Regulierung der britischen Elektrizitätsverteilnetze
Tooraj Jamasb und Michael Pollitt
15
Regulierungen des internationalen Roaming in Mobilfunknetzen
Christian Jervelund und Simen Karlsen
18
Effekte des Ausschreibungswettbewerbs im regionalen Bahnverkehr in Deutschland
Arne Beck, Ingo Kühl und Christoph Schaaffkamp
22
Effekte der Liberalisierung des internationalen Warenverkehrs auf den Detailhandel
Michael Grass und Thomas Stocker
25
Effekte des EU-Binnenmarktes für Versicherungen
Paul Fenn, Dev Vencappa, Stephen Diacon und Enrico Bachis
28
Liberalisierung juristischer Dienstleistungen: Erfahrungen aus England&Wales,
Schottland und Irland
Frank H. Stephen
31
Reform der Krankenversicherung in den Niederlanden
Rudy Douven, Esther Mot und Marc Pomp
Serie
34
Wirtschaftspolitische Agenda
39
Schweizer Metallindustrie und Maschinenbau im Hoch
Andreas Steffes
3–33 Untersuchungen zeigen, dass geeignete
Strukturreformen im Dienstleistungsbereich ein
grosses Wachstumspotenzial beinhalten. Gerade
aber in der Schweiz verhindert oft die Angst vor
negativen Auswirkungen – wie dem Abbau der
Grundversorgung –, dass umfassende Reformen
überhaupt in Angriff genommen werden. Das
Monatsthema stellt Beispiele gelungener Strukturreformen anderer europäischer Staaten vor,
die an der SECO-Reformtagung vom 19. und
20. 2. 2007 präsentiert wurden.
39 Im Fokus der Serie zu den Wirtschaftsbranchen der Schweiz ist diesmal die Metallindustrie
und der Maschinenbau. Die Teilbranchen dieses
heterogenen Industriezweigs (Metallerzeugung,
Metallverarbeitung und im Maschinenbau) haben
unterschiedlich auf den wachsenden Globalisierungsdruck der letzten Jahrzehnte reagiert, zum
Teil allerdings sehr erfolgreich.
Spotlight
44
Voranschläge 2007 von Bund, Kantonen und Gemeinden
Eva May
48
Eigenschaften erfolgreicher Haushaltssanierungen: Ein internationaler Vergleich
Christoph A. Schaltegger und Martin-Hans Weder
Dossier
52
Die Situation von Jugendlichen auf dem Schweizer Arbeitsmarkt
Bernhard Weber
55
Übergang von der Schule ins Berufsleben: Politisches Massnahmenpaket 2007
Belinda Walther
59
Jugendarbeitslosigkeit: Was ist zu tun?
Streitgespräch zwischen Otto Ineichen und Paul Rechsteiner
48 Die Verschuldungsquoten öffentlicher Haushalte haben sich in vielen OECD-Staaten stark
erhöht, so auch in der Schweiz. Beim Schuldenabbau bedeutend erfolgreicher als wir war etwa
Irland. Der Artikel beschreibt die Merkmale
erfolgreicher Haushaltssanierungen und vergleicht
die Sanierungsbemühungen Irlands und der
Schweiz unter Hinweis auf den unterschiedlichen
Grad der Bundeshoheit in Finanzfragen.
Aktuelle Wirtschaftsdaten
63
Auswahl statistischer Tabellen
Monatsthema der nächsten Ausgabe:
Arbeitsbedingungen in der Schweiz
52–62 Die aktuelle Arbeitsmarktsituation
für Jugendliche und ihre Perspektiven werden
unter ökonomischen und politischen Aspekten
analysiert. Was sehen Bund, Kantone und
Wirtschaft insbesondere für schulisch und/oder
sozial schwächere Schulabgänger vor? Im
abschliessenden Streitgespräch stehen sich die
Sicht eines engagierten Unternehmers und eines
Gewerkschaftspräsidenten, die beide Politiker sind,
gegenüber.
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Inland Fr. 149.–, Ausland Fr. 169.–,
Studierende Fr. 69.–,
Einzelnummer Fr. 15.90 (MWST inkl.)
Cover
Grafikatelier Saxer, Muri BE
Erscheint 10 jährlich in deutscher
und französischer Sprache (französisch:
La Vie économique), 80. Jahrgang,
mit Beilagen.
Abonnierte Auflage mit Beilage
ISSN 1011-386X
Monatsthema
Editorial
Auf dem Weg zu Reformen, die ankommen
Die gegenwärtige Wirtschaftslage ist erfreulich. 2006 ist die Schweizer Volkswirtschaft so stark gewachsen wie seit 2000 nicht mehr. Die Aussichten für 2007 bleiben
gut: Die Teuerung ist tief und die Arbeitslosigkeit im Sinken begriffen. Das WEF
hält die Schweiz gar für das wettbewerbsfähigste Land der Welt. Ist das nicht Grund
genug, die Reformdiskussionen zu beenden und im Status quo zu verharren?
Der Eindruck im Alltag ist ein anderer. Egal, ob es um Importhürden für Milchschnitten oder um die andauernd steigenden Krankenkassenprämien geht: Die
Medien berichten täglich über wirtschaftspolitische Themen. Trotz aller medialen
Aufmerksamkeit und Klagen über die hohen Preise gilt die Schweiz nicht als Reformwunder. Oft werden für Konsumenten und Mittelstand vielversprechende Reformen
durch kleine, homogene Interessengruppen blockiert. Internationale Organisationen
wie die OECD oder der IWF kritisieren die Schweiz in ihren Examen gar recht offen
als reformmüde. Es gibt also keinen Grund, im Status quo zu verharren. Wir können
uns zwar an der guten Konjunktur in der Schweiz erfreuen, sollten aber nicht
vergessen: Die Basis für langfristiges Wachstum wird
mit einer Steigerung der Produktivität gelegt, was
wiederum Voraussetzung für Reallohnerhöhungen
und eine weitere gute Konjunktur ist.
Nicht zuletzt deshalb richtet sich der Blick im
Monatsthema der vorliegenden Ausgabe des
Magazins «Die Volkswirtschaft» auf gelungene
Strukturreformen im Ausland. Die vorgestellten
Beispiele zeigen auf, wo Produktivitätspotenziale
liegen und wie sie sich umsetzen lassen. Produktivität
und Wachstum sollen dabei nicht einfach abstrakte
Ziele bleiben. Reformen sind nämlich vor
allem dann als Erfolg zu werten, wenn sie
auch in der realen Welt, bei den Menschen
ankommen. Wenn nur wenige Marktmächtige die Profite der Liberalisierung abschöpfen und die Produktivitätsgewinne am
Mittelstand vorbeigehen, haben sie einen
schweren Stand. Damit der breite Nutzen
von Reformen gewährleistet ist, braucht es
besonders in den Infrastrukturbereichen
Regeln. Erst dann kann der Wettbewerb
zu Gunsten der Kunden richtig spielen.
Die vorgestellten Reformbeispiele helfen
bei der Diskussion darüber, in welchen
Märkten welche Regeln notwendig sind.
Staatssekretär Jean-Daniel Gerber
Direktor Staatssekretariat
für Wirtschaft (SECO)
Monatsthema
Aufholpotenzial der Schweiz im Dienstleistungssektor
Strukturreformen provozieren.
Häufig stehen Renten von Interessengruppen auf dem Spiel. In
Branchen wie den Infrastrukturdiensten oder dem Gesundheitswesen kommen Befürchtungen
hinzu, dass Liberalisierungen
die Grundversorgung gefährden
könnten. Oft wird in der Diskussion auf gescheiterte Reformen
im Ausland verwiesen. Dabei geht
allerdings unter, dass in Strukturreformen im Dienstleistungssektor auch ein beträchtliches
ökonomisches Potenzial liegt,
was zahlreiche Beispiele aus dem
Ausland belegen. Das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO)
hat Experten beauftragt, in Fallstudien die Erfahrungen von eu-
Vergleicht man den Liberalisierungsstand in der Schweiz mit dem Durchschnitt der EU15-Staaten, so liegt die Schweiz
nur in wenigen Bereichen zurück, namentlich im Elektrizitäts- und im Postmarkt. Gegenüber dem jeweils liberalsten
EU15-Staat besteht jedoch ein grösserer Rückstand der Schweiz.
Bild: Keystone
ropäischen Staaten zu untersuchen, die in Dienstleistungsbranchen frühzeitig und erfolgreich
liberalisiert haben. Die Resultate
zeigen: Auch in heiklen Dienstleistungsbranchen können ökonomisch fundierte Strukturreformen
funktionieren. Für Konsumenten
und Unternehmen bestehen beträchtliche Chancen.
Schweizerische und ausländische Untersuchungen zeigen, dass geeignete Reformen im
Bereich der Dienstleistungen ein grosses
Wachstumspotenzial beinhalten. Dies ist auch
kaum erstaunlich vor dem Hintergrund der
Tatsache, dass inzwischen mehr als 70% der
Beschäftigten im Dienstleistungssektor arbeiten und die meisten Dienstleistungsmärkte
noch relativ stark vor Konkurrenz geschützt
sind. Wie die Erfahrung der EU mit der
Dienstleistungsrichtlinie zeigt, besteht aber
ein weit verbreitetes Unbehagen darüber, die
Dienstleistungen auf breiter Ebene mit einem
umfassenden Ansatz zu liberalisieren (vgl.
Kasten 1).
Prof. Dr. Aymo Brunetti
Leiter der Direktion
Wirtschaftspolitik,
Staatssekretariat für
Wirtschaft (SECO), Bern
Sven Michal
Ressort Wachstum und
Wettbewerbspolitik,
Staatssekretariat für
Wirtschaft (SECO), Bern
4 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
Zudem werden Liberalisierungen nach wie
vor mit dem Hinweis auf die immer gleichen
Beispiele – Probleme mit der Bahnreform in
Grossbritannien und die Elektrizitätskrise in
Kalifornien – pauschal abgetan. Inzwischen
liegen aber zahlreiche Beispiele von erfolgreichen Reformen aus dem Ausland vor; die
vorliegende Ausgabe des Magazins «Die Volkswirtschaft» präsentiert einige davon. Sie zeigen, dass man inzwischen einiges darüber
weiss, wie man Dienstleistungsbranchen dem
Wettbewerb so öffnen kann, dass dies den
Wohlstand positiv beeinflusst.
Wo steht die Schweiz
im europäischen Vergleich?
Das SECO hat die Frage des Liberalisierungsstands in der Schweiz Ende 2005 im so
genannten Dienstleistungsbericht untersucht,
der im Rahmen des Wachstumspakets des
Bundesrates erstellt wurde.1 Unter dem Begriff der Liberalisierung wurde im Bericht
keine einseitige Deregulierungs- und Privatisierungspolitik verstanden, sondern eine Annäherung an einen regulatorischen Rahmen,
der den Wettbewerb ermöglicht; nicht blinde
Monatsthema
Kasten 1
Umfassender Ansatz
der Dienstleistungsrichtlinie
Der ursprüngliche Vorschlag der Europäischen Kommission für eine Dienstleistungsrichtlinie sorgte für Aufsehen: Der Entwurf der Richtlinie, die als ein Kernstück der
Lissabon-Strategie galt, hätte mit einem
Schlag den EU- Binnenmarkt für Dienstleistungen weit geöffnet. Eine Kernidee der
Richtlinie war die Einführung des so genannten Herkunftslandsprinzips auch für Dienstleistungen. Dieses hat der Europäische Gerichtshof im Fall der Waren bereits mehrfach
bestätigt. Bei Einführung des Herkunftslandsprinzips hätte ein in seinem EU-Heimatland tätiger Dienstleister auch in einem anderen EU-Staat tätig sein dürfen, ohne weitere Vorschriften erfüllen oder Genehmigungen
einholen zu müssen. Bereits von anderen sektoralen Richtlinien abgedeckte Branchen wie
die Infrastrukturdienste und die Finanzdienstleistungen waren vom Entwurf ausgenommen.
Gleichwohl war der immer noch ambitiöse
Ansatz der Europäischen Kommission im
politischen Prozess letztlich chancenlos:
Im Dezember 2006 verabschiedete der EUMinisterrat einen stark überarbeiteten Entwurf, der das Herkunftslandprinzip durch
den weniger weit gehenden Grundsatz der
Dienstleistungsfreiheit ersetzte und einen
längeren Ausnahmekatalog vorsieht.
Weiter gehen unterdessen die Bemühungen der Europäischen Kommission, branchenspezifische Liberalisierungsschritte voranzutreiben. Exemplarisches Beispiel dafür ist
der Postmarkt, dessen vollständige Öffnung
in der EU für 2009 vorgesehen ist.
Deregulierung, sondern das Setzen wettbewerbsfreundlicher Regeln steht im Vordergrund. So können bei monopolistischen
Engpässen durchaus neue Regulierungen notwendig sein, die den Wettbewerb auf den Infrastrukturen erst ermöglichen.
Ein Beispiel für einen monopolistischen
Engpass, der Regulierung erforderlich macht,
ist das Stromverteilnetz. Wenn neue Anbieter
keinen oder zu teuren Zugang zum Verteilnetz
erhalten, müssten sie in (ökonomisch kaum
effiziente) neue Leitungen investieren. Da
diese Leitungen beim Scheitern des Markteintritts kaum Dritten verkauft werden können,
wird das Vorhaben für die potenziellen Konkurrenten zu riskant – der Wettbewerb bleibt
Fiktion. Die staatliche Regulierung spielt hier
also eine wichtige Rolle, damit der Wettbewerb überhaupt in Gang kommt.
Vergleicht man den als «wettbewerbsfreundlich regulierend» definierten Liberalisierungsstand in der Schweiz mit dem Durchschnitt der EU15-Staaten, so liegt die Schweiz
nur in wenigen Bereichen zurück, namentlich
im Elektrizitäts- und im Postmarkt. In anderen Branchen – beispielsweise bei den Bankdienstleistungen – reguliert die Schweiz liberaler als der Durchschnitt der EU15-Staaten.
Stellt man hingegen den Liberalisierungsstand in der Schweiz dem Stand des jeweils
liberalsten EU15-Staats gegenüber, so besteht
ein grösserer Rückstand der Schweiz (vgl. Tabelle 1).
Der Vergleich mit den besonders wettbewerbsfreundlich regulierenden EU-Staaten
wird umso bedeutender, wenn man sich die
Ergebnisse der quantitativen Modelle vor
Augen führt, die im Rahmen des Dienstleistungsberichts erstellt wurden. Sie folgerten,
dass es hauptsächlich die Liberalisierung in
der Schweiz – und nur in geringerem Ausmass
diejenige in der EU – ist, die über mögliche
Wohlstandsgewinne in der Schweiz entscheidet. Mit anderen Worten: Die Schweiz sollte
ihre wirtschaftspolitischen Hausaufgaben im
Dienstleistungssektor lösen – unabhängig
davon, wie sich der Liberalisierungsprozess in
anderen Staaten entwickelt. Denn auch die
unilaterale Öffnung verspricht volkswirtschaftliche Vorteile. Aus Sicht einer wachstumsorientierten Wirtschaftspolitik sollen
deshalb allfällig stockende Reformen im Ausland nicht als Hinderungsgrund für Reformen
im Inland dienen.
Das wirtschaftliche Potenzial ist gross
1 Vgl. Staatssekretariat für Wirtschaft (2005): Bericht zur
Dienstleistungsliberalisierung in der Schweiz im Vergleich zur EU.
2 Vgl. Copenhagen Economics (2005): The Economic Effects of Services Liberalization in Switzerland, und Ecoplan (2005): Liberalizing Services in Switzerland and
with the European Union.
Die Modellrechnungen deuten auf ein
grosses ökonomisches Potenzial von Reformen im Dienstleistungssektor hin. Bei einer
Liberalisierung in den fünf Branchen Handel,
Geschäftsdienste (dazu gehören Werbung,
5 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
Beratung, Informatikdienste u.ä.), reglementierte Berufe, Telekommunikation und Elektrizitätsversorgung nach Vorbild der BestPractice-Staaten der EU zeigte sich in den
Modellen für die Schweiz ein einmaliger, langfristiger Wachstumseffekt von 2% des Bruttoinlandprodukts (BIP),2 was nach Abschluss
der Anpassungen eine jährliche Erhöhung des
BIP um beinahe 10 Mrd. Franken bedeutet.
Weitere Branchen – wie das Gesundheitswesen und die Finanzdienstleistungen – sind in
den Modellrechnungen noch nicht berücksichtigt. Da die Simulationen mittels komparativ-statischer
Gleichgewichtsmodelle
durchgeführt wurden, sind auch die aus einer
gesteigerten Wettbewerbsintensität zu erwartenden Innovationseffekte nicht enthalten.
Vermutlich liegt deshalb in gelungenen Reformen ein noch grösseres Potenzial, als von den
Modellen vorausgesagt wird.
Nicht zu unterschätzen ist auch das Potenzial der Reformen auf Beschäftigung und
Reallöhne. Wenn in liberalisierten Branchen
die Produktivität zunimmt, können zwar in
manchen Bereichen Stellen verloren gehen.
Die Wachstumswirkung der Reformen führt
aber gleichzeitig dazu, dass anderswo neue
Stellen entstehen, welche gemäss Modellen
zu einem insgesamt positiven Beschäftigungssaldo führen. Ebenso eröffnet die steigende
Produktivität ein nachhaltiges Potenzial für
Reallohnerhöhungen.
Die Liberalisierung im Dienstleistungssektor ist also kein Selbstzweck. Im Ausland gemachte Erfahrungen sind zwar nicht ohne
Einschränkungen übertragbar; aus ihnen lassen sich aber wertvolle Erkenntnisse gewinnen. Denn ökonomische Grundprinzipien
behalten auch in der Schweiz ihre Gültigkeit.
Wenn die Schweiz in manchen Märkten erst
spät Liberalisierungsschritte ergreift, führt
dies zu verpassten Chancen. Immerhin kann
diese Verzögerung genutzt werden, um von
den Erfahrungen anderer Staaten zu profitieren.
Folgestudien
zum Dienstleistungsbericht
Folgend auf den Dienstleistungsbericht hat
das SECO deshalb Ökonomen beauftragt,
Fallstudien über Erfahrungen in Staaten zu
erstellen, die in der jeweiligen Branche frühzeitig und erfolgreich liberalisierten. Sie werden auf den folgenden Seiten der vorliegenden
Ausgabe des Magazins «Die Volkswirtschaft»
von den Autoren vorgestellt.
Bei der Auswahl der untersuchten Fragestellungen zu Liberalisierungen in Dienstleistungsbranchen wurde besonderes Augenmerk
auf Faktoren gelegt, die gemäss den Schlussfolgerungen des Dienstleistungsberichts zum
Monatsthema
Tabelle 1
Einschätzung des heutigen Liberalisierungsstandes in der Schweiz im Vergleich zu besonders wettbewerbsfreundlich regulierenden Staaten
Dienstleistungsbereich
Best-Practice-Staat
Vergleich Schweiz –
Best-Practice-Staat
Faktoren, die zum Rückstand
der Schweiz beitragen
Handelsdienstleistungen
Detailhandel
Luxemburg
– CH abseits vom Binnenmarkt (vgl. Agrarschutzniveau,
Grosshandel
Deutschland
– CH abseits vom Binnenmarkt (vgl. Agrarschutzniveau,
Merchanting
(Schweiz)
«Cassis de Dijon» etc.)
(Vorsprung CH)
«Cassis de Dijon» etc.)
Unternehmensbezogene Dienstleistungen
Geschäftsdienste
(Dänemark)
Reglementierte Berufe
(Schweden /
nur juristische Dienste)
– (Liberalisierungsstand juristische Dienste)
Telekommunikation
Dänemark
– Fehlende Privatisierung des Ex-Monopolisten
Postdienste
Schweden
Schienenverkehr (Güter)
(Deutschland)
Schienenverkehr (Personen)
Schwedena
Infrastrukturdienstleistungen
– Fehlende Durchgriffsmöglichkeiten des Regulators
– Breite der Monopoldienste
– Privilegien des Ex-Monopolisten
– (Grad der horizontalen Trennung)
– Kaum Nutzung von Ausschreibungen im Schienenverkehr
– Grad der horizontalen und vertikalen Trennung
Elektrizität
Grossbritannien
– Fehlende Privatisierung der Stromerzeugung
– Anreizorientierte Regulierung in Grossbritannien
Luftverkehr
(Niederlande)
– (Fehlen der achten Luftverkehrsfreiheit)
Finanzdienstleistungen
Banken
(Schweiz)
Versicherungen
Irland
(Vorsprung CH)
– Rückstand bei grenzüberschreitenden Versicherungsdiensten
– Monopole in gewissen Versicherungsmärkten
Gesundheitswesen
Gesundheitswesen
Niederlande
– Kontrahierungszwang und schwacher Risikoausgleich
– Territorialitätsprinzip
Bildungswesen
Primar- und Sekundarstufe
Schweden
– Geringere Freiheit der Schulwahl
Tertiärstufe
Niederlande
– Wettbewerbsorientierte Bildungsfinanzierung
der Hochschulen in NL
Legende zur Spalte
«Vergleich Schweiz – Best-Practice-Staat»:
kaum
Liberalisierungsrückstand
leichter
Liberalisierungsrückstand
grosser
Liberalisierungsrückstand
a Aufgrund der Besonderheiten des Schweizer Personenschienenverkehrs (Engmaschigkeit und Auslastung des
Netzes) ist die Schweiz bezüglich Liberalisierungsstand
im Personenschienenverkehr nur indirekt mit Schweden
oder anderen Staaten vergleichbar.
Mögliche weitere Barrieren in der Schweiz durch die
mit der EU nicht vertraglich gesicherte Dienstleistungsfreiheit.
Quelle: SECO / Die Volkswirtschaft
Liberalisierungsrückstand der Schweiz beitragen (vgl. Tabelle 1). Es wurden Experten aus
wettbewerbsfreundlich regulierenden Staaten
beauftragt, zu den ausgewählten Fragestellungen Fallstudien über Liberalisierungserfahrungen zu erstellen.
Auch im Nachhinein zeigt sich, dass die
Aktualität der gewählten Untersuchungsfragen ungebrochen ist. So insbesondere bei den
Infrastrukturdiensten:
– Die vollständige Marktöffnung im Postmarkt und ihre möglichen Folgen werden
auch in der Schweiz diskutiert. Gleichzeitig
heben immer mehr Staaten in Europa den
reservierten Bereich vollständig auf (vgl.
Andersson, S. 8-11).
– Die Regulierung der Verteilnetze im Elektrizitätsmarkt wird in der Schweiz spätestens dann zu einem wichtigen Thema,
wenn die Strommarktöffnung erfolgt ist.
(vgl. Jamasb/Pollitt, S.12-14).
– In der Telekommunikation bleibt weiterhin umstritten, wie weit die Kompetenz der
6 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
Regulatoren gehen soll. Die Europäische
Kommission möchte Roamingtarife preisregulieren. Was bedeutet dies für die
Schweiz, besonders für die Konsumenten
(vgl. Jervelund/Karlsen, S.15-17)?
– Die Frage des Ausschreibungswettbewerbs
im Bahnverkehr wird in der Schweiz zum
Thema der neu aufgelegten Bahnreform 2
(vgl. Beck et al. zu Erfahrungen aus
Deutschland, S.18-20).
Aber auch in den übrigen Dienstleistungsmärkten bleiben Liberalisierungs- und Regulierungsfragen von hoher Aktualität:
– Im Detailhandel bleiben mit der weitergehenden Konzentration Wettbewerbsfragen und das Cassis-de-Dijon-Prinzip
hoch aktuell (vgl. Grass/Stocker, S. 22-24).
– Die Integration der Versicherungsmärkte
in Europa gewinnt auch in der Schweiz an
Bedeutung und wirft zunehmend regulatorische Fragen auf (vgl. Fenn et al., S. 2527).
Monatsthema
– Bei den juristischen Diensten beschäftigt
die Frage der Zulässigkeit der Anwalts-AG
gerade die kantonalen Aufsichtskommissionen, während aus Kundensicht die
Höhe der Tarife im Vordergrund steht (vgl.
Stephen, S. 28-30).
– Und schliesslich sind die Fragestellungen
der KVG-Revision im Parlament weiterhin
umstritten. Niederländische Erfahrungen
können zu einer sachlichen Diskussion
beitragen (vgl. Douven et al., S. 31-33).
Zusammenfassung der Resultate
3 Interdepartementelle Arbeitsgruppe Wachstum (2006):
Das Wachstumspaket des Bundesrates: Stand der Umsetzung im Dezember 2006.
4 Vgl. in diesem Zusammenhang auch OECD (2006): Switzerland: Seizing the Opportunities for Growth – OECD
Country Reviews of Regulatory Reform.
Auf den ersten Blick scheint es, dass in jeder
Dienstleistungsbranche andere Regulierungsprobleme zu lösen sind. Trotz der Unterschiede lassen sich die Erfahrungen der vorgestellten Studien aber mit ökonomischem
«Common Sense» gut zusammenfassen:
– Aus wachstumspolitischer Sicht sollte auch
im Dienstleistungssektor die Bestreitbarkeit der Märkte ein vorrangiges Ziel sein.
Mit anderen Worten: Marktzutrittshürden
sollen gesenkt werden. Denn nur schon die
potenzielle Konkurrenz kann volkswirtschaftlichen Nutzen bringen. Ein Beispiel
für eine künstlich geschaffene Marktzutrittshürde ist der Monopolbereich im
Postmarkt.
– Die internationale Öffnung ist auch im
Dienstleistungssektor ein höchst probates
Liberalisierungsinstrument. Sie ermöglicht die Spezialisierung und die Ausschöpfung von Skalenerträgen, trägt zur Vielfalt
des Angebots bei und erhöht die Wettbewerbsintensität. Hinweise dafür finden
sich in den Fallstudien zu den Wirkungen
der Liberalisierung des Warenhandels auf
den Detailhandel sowie zum europäischen
Versicherungsmarkt.
– Wenn Marktversagen droht, ist Regulierung privater Wettbewerber in der Regel die
effizientere Lösung als die Leistungserbringung durch staatliche Monopolbetriebe. Regulierung ist insbesondere in jenen Bereichen gefragt, wo stabile monopolistische
Engpässe bestehen, namentlich in der Elektrizitätsversorgung mit den Verteilnetzen
und im Bahnverkehr mit dem Schienennetz. Die Sicherung von Qualität und Effizienz der monopolistischen Infrastrukturen ist eine anspruchsvolle regulatorische
Aufgabe. Eine mindestens buchhalterische
vertikale Trennung ist oft notwendig, um
Quersubventionierungen zwischen dem
monopolistischen Engpass und den Wettbewerbsbereichen zu verhindern. Darüber
hinaus können Instrumente wie Ausschreibungswettbewerb oder Benchmarking zur
Förderung von Effizienz und Innovation
genutzt werden.
7 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
Und die Umsetzung?
Das grosse wirtschaftliche Potenzial der
Liberalisierung wirft die Frage nach der politischen Umsetzung auf. Tatsächlich hat die
Schweiz in den letzten Jahren einige Schritte in
Richtung Liberalisierung der Dienstleistungsmärkte unternommen. Namentlich die bilateralen Abkommen mit der EU dürften einiges
bewirkt haben, so das Landverkehrsabkommen, das Luftverkehrsabkommen und die im
Personenfreizügigkeitsabkommen mit der EU
enthaltene Klausel zu den Dienstleistungen
(auf 90 Tage pro Kalenderjahr beschränkte
freie Dienstleistungserbringung; Erleichterungen für Selbstständigerwerbende). Andere
Liberalisierungsschritte sind hingegen ausgeblieben oder werden – wie im Fall der Reformen in der Krankenversicherung und im
Elektrizitätsmarkt – noch im Parlament diskutiert.
Einige der bedeutendsten Massnahmen für
die Zukunft finden sich im Wachstumspaket
des Bundesrates wieder.3 Das neue Stromversorgungsgesetz, die wettbewerbsorientierte
Revision des Krankenversicherungsgesetzes
und die Einführung des für den Handel wichtigen Cassis-de-Dijon-Prinzips bilden gemeinsam ein beträchtliches Potenzial. Weitere
Schritte dürften folgen, so z.B. die Fortsetzung
der Öffnung des Postmarkts.
Bei der Umsetzung der politisch heiklen
Reformen können Details über das Ausmass
des ökonomischen Erfolges entscheiden. Unvollkommenheiten – wie die monopolistischen Engpässe, aber auch die in vielen Branchen politisch zu definierende Breite der
Grundversorgung – verlangen nach staatlichen Regeln. Entscheidend für die Umsetzung
der ökonomischen Potenziale wird dabei sein,
dass die aufgestellten Regeln den Wettbewerb
nicht hemmen oder verzerren. Die Erfahrungen ausländischer Staaten, die bereits frühzeitig Erfahrungen mit Liberalisierungen gesammelt haben, sowie die Empfehlungen
internationaler Organisationen wie der OECD
können dabei helfen, die richtigen Regeln zu
finden.4
Die beschriebenen Fallstudien zeigen auf,
dass für Konsumentinnen und Konsumenten
sowie Unternehmen beträchtliche ökonomische Interessen auf dem Spiel stehen. So geht
beispielsweise die im Artikel Grass/Stocker
vorgestellte Untersuchung davon aus, dass
eine umfassende Liberalisierung der Produktmärkte Preissenkungen im Schweizer

Detailhandel von 15% auslösen könnte.
Monatsthema
Auswirkungen der Postreform in Schweden
Der schwedische Postmarkt wurde
bereits 1993 vollständig liberalisiert. Die Marktöffnung erwies
sich als erfolgreiche Massnahme.
Massen- und Briefsendungen ab
einer bestimmten Gewichtsgrenze
sind heute real günstiger, und die
entsprechenden Margen sind gesunken. Innovationen wurden rascher realisiert, während die Qualität der Dienstleistungen unverändert auf einem hohen Niveau
liegt. Die Produktivität wurde gesteigert, während gleichzeitig die
Preise unter Druck gerieten. Die
Grunddienstleistungen werden
von der Schwedischen Post nach
wie vor ohne staatliche Beiträge
erbracht. Die ausschlaggebenden
Schweden war weltweit das erste Land, das
seinen Postmarkt wirklich liberalisierte, und
ist nach wie vor eines der wenigen Länder,
die ihr Postmonopol vollständig abgeschafft
haben. Die Aufhebung des gesetzlich verankerten Monopols des staatlichen Postunternehmens erfolgte am 1. Januar 1993. Per
1. März 1994 wurde das staatliche Postunternehmen in ein öffentliches Unternehmen
umgewandelt, das vollständig im Eigentum
des Staates steht. Zum gleichen Zeitpunkt
wurde die alte Monopol-Proklamation aus
dem Jahr 1888 durch ein neues Postgesetz
und eine Postverordnung ersetzt sowie eine
Regulierungsbehörde geschaffen. Seit 1994
wurde das Postgesetz in den Jahren 1996, 1998
und 1999 drei Mal revidiert und ergänzt.
Im Januar 2005 legte eine Regierungskommission eine detaillierte Analyse der damaligen
Situation im Postmarkt vor und beantragte
ein neues Postgesetz.
Ziele der Liberalisierung
Markteintritts durch die Besei-
Im Zusammenhang mit der Liberalisierung standen für Schweden ursprünglich drei
Hauptziele im Vordergrund: Steigerung des
wirtschaftlichen Wachstums, Vorteile für die
Anbieter im Postsektor und die Gewährleistung des Universaldienstes. Weitere Ziele, die
erst später hinzukamen, waren die wirtschaftliche Effizienz des Marktes und der Konsumentennutzen.
tigung von Zugangsbeschränkun-
Steigerung des Wirtschaftswachstums
Erfolgsfaktoren einer Postmarktreform sind klare Ziele hinsichtlich der Liberalisierung, gleiche Marktvoraussetzungen für alle Anbieter und die Förderung des
gen.
Peter Andersson
Ausserordentlicher
Professor, Wirtschaftsabteilung der Universität
für Management und
Ingenieurwesen, Linköping
Dieses Ziel war 1990 in einem Gesetzesentwurf der Sozialdemokraten zur Ankurbelung
des Wirtschaftswachstums in Schweden enthalten. Der Auslöser für die Vorlage war die
Tatsache, dass Schweden während 20 Jahren
nur ein schwaches Wirtschaftswachstum zu
verzeichnen hatte. Durch die Änderung der
Wettbewerbsbedingungen und der Organisation des staatlichen Postunternehmens sollte
der Postsektor – zusammen mit anderen liberalisierten Sektoren – dazu beitragen, das
Problem der Wachstumsschwäche zu lösen.
Dieses Ziel wurde 1991 auch von der neuen,
nicht sozialdemokratischen Regierung beibehalten, die ein Jahr danach die Marktöffnung
beschloss. Das Wachstumsziel ist im Zusammenhang mit der EU-Richtlinie für Postdienstleistungen ebenfalls von Bedeutung, da
8 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
es ein Element zur Realisierung der LissabonStrategie ist.
Vorteile für die Anbieter im Postsektor
Das Ziel im Zusammenhang mit den Vorteilen für die Anbieter im Postsektor spielte in
zweierlei Hinsicht eine wichtige Rolle. Zunächst gingen die Verantwortlichen davon
aus, dass die künftigen Gewinne und Geschäftsmöglichkeiten des staatlichen Postunternehmens gefährdet seien. Die Liberalisierung wurde von der Geschäftsleitung der
staatlichen Post – und später auch von den
Politikern – als Lösung erachtet, um das staatliche Postunternehmen mit gleich langen
Spiessen wie die Konkurrenten im Wettbewerb operieren zu lassen. Als zu einem späteren Zeitpunkt die Zukunft des neu in den
Markt eingetretenen Unternehmens City Mail
gefährdet war, wurde rasch eine vollständige
Öffnung des Markts realisiert, um den einzig
möglichen Konkurrenten zur Schwedischen
Post im Markt zu retten.
Gewährleistung des Universaldienstes
Bei diesem Ziel geht es um das klassische
Motiv der politischen Intervention im Postbereich. In Schweden sollen die postalischen
Grunddienstleistungen im ganzen Land gewährleistet sein. Dies bedeutet, dass alle
Schweden die Möglichkeit haben müssen,
Postsendungen bis zu einem Höchstgewicht
von 20 kg zu verschicken und zu erhalten. Die
Postdienstleistungen sollen von guter Qualität
sein und die Postsendungen zu angemessenen
Preisen befördert werden. Für Einzelpostsendungen sollen einheitliche Preise angeboten
werden. In Schweden machten die Verantwortlichen des staatlichen Postunternehmens
bereits 1990 geltend, es beständen keine Zielkonflikte zwischen der Gewährleistung des
Universaldienstes und der angestrebten Liberalisierung. Aufgrund der realisierbaren Skalenerträge könnten solche Dienstleistungen in
einem deregulierten Umfeld sogar in einer
noch besseren Qualität erbracht werden. Bislang hat sich auch diese Voraussage als richtig
erwiesen. Gemäss den Verantwortlichen der
Schwedischen Post war das Unternehmen
dank der Deregulierung in der Lage, sich dem
Wettbewerb durch neue Anbieter und neue
Technologien zu stellen, welchen den künftigen Erfolg in Frage stellten.
Monatsthema
Tabelle 1
Veränderung der realen Preise von Postprodukten in Schweden, 1991–2006
Ohne Zeitschriften und Pakete, exkl. MwSt.
Ungefährer
Anteil
20 Gramm
Listenpreis
Ausgehandelter
Preis
Listenpreis
50 Gramm
Ausgehandelter
Preis
Massensendungen
erster Klasse
unsortiert
vorsortiert
vorsortiert,
Zustellung in grossen Städten
24%
+49%
+37%
+17%
+42 %
+10%
-6%
+49 %
+34 %
+17%
+42%
+10%
-6%
Massensendungen
zweiter Klasse
unsortiert
vorsortiert
vorsortiert,
Zustellung in grossen Städten
21%
+16%
-9%
-22%
+5%
-27%
-37%
-37%
-48%
-55%
-40%
-58%
-64%
Massensendungen
dritter Klasse
unsortiert
vorsortiert
vorsortiert,
Zustellung in grossen Städten
15%
+34%
+22%
+9%
+28%
-2%
-13%
-22%
-31%
-36%
-26%
-45%
-49%
Einzelbrief
Erste Klasse
Zweite Klasse
18%
5%
+43 %
+35%
+43%
+35%
Lokale Zustellung,
erste Klasse
Min. 250
gering
+10 %
+12 %
Quelle: Andersson / Die Volkswirtschaft
Markteffizienz und Konsumentennutzen
Ein weiteres Motiv im Zusammenhang
mit der Liberalisierung ist die wirtschaftliche
Effizienz des Marktes per se, was erstaunlicherweise anfänglich nicht zu den Prioritäten
gehörte. Erst im Jahr 2005 wurde die Markteffizienz zu einem bedeutenden Ziel erklärt.
In einer ersten Phase gehörte auch der Nutzen
für die Konsumenten nicht zu den Hauptzielen der Liberalisierung. Im Rahmen von
späteren Reformen sowie von Massnahmen
der Regulierungsbehörde und der Wettbewerbsbehörde wurde dann aber dem Konsumentennutzen die entsprechende Bedeutung
eingeräumt.
Auswirkungen der Liberalisierung
Die Auswirkungen der Liberalisierung sind
nur schwer von den Auswirkungen anderer
Faktoren inner- und ausserhalb des Postmarktes – wie beispielsweise dem Wandel im
Bereich der Nachfrage und der Technologie –
zu unterscheiden. Ausserdem wurden in Bezug auf die Liberalisierung zu Beginn keine
klar definierten Ziele festgelegt, auf deren Basis die Auswirkungen heute evaluiert werden
könnten. Als massgebende Bezugsgrössen für
deren Abschätzung müssen daher die Effizienz und Leistungsfähigkeit des Marktes herangezogen werden.
Die grössten Auswirkungen wurden im
Bereich der Preise und der Produktivität
verzeichnet. Das gesamte Preisniveau der
Postdienstleistungen in Schweden ist seit der
Liberalisierung um ungefähr 30%–40% angestiegen. Diese Steigerung liegt zwar 10%–
20% über dem durchschnittlichen Preisanstieg in der Gesamtwirtschaft. Wenn man
9 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
jedoch berücksichtigt, dass die Kosten im
Postsektor, die sich hauptsächlich aus Arbeitsund Transportkosten zusammensetzen, im
gleichen Zeitraum um 60%–70% gestiegen
sind, hatte der Wettbewerb höchstwahrscheinlich einen insgesamt erheblichen preissenkenden Einfluss. Die Schwedische Post anerkennt
die Rolle der Konkurrenz zur Steigerung der
Produktivität. Diese Erfahrungen zeigen, dass
bei ehemals monopolisierten Märkten ein
tatsächlicher Wettbewerb erforderlich ist und
ein potenzieller Wettbewerb nicht genügt.
Die Liberalisierung ging mit einer radikalen Änderung der Preisstrukturen einher. Die
Preise bei verschiedenen Produkten wurden
mehr den tatsächlichen Kosten angeglichen.
Das Ausmass der Preisanpassungen hängt davon ab, wie gross der Unterschied zwischen
den Kosten und Preisen vor der Reform war. In
der Regel sind die Preise vor einer Liberalisierung zu einheitlich ausgestaltet. Die Preise für
Massensendungen zweiter Klasse, für die Zustellung in grossen Städten und für schwere
Briefsendungen sind real deutlich gesunken.
Grosskunden erhalten zusätzliche individuelle Rabatte, die ihnen vertraglich zugesichert
werden (siehe Tabelle 1).
Seit der Liberalisierung hat sich der schwedische Markt nicht deutlich innovativer entwickelt als andere moderne Postmärkte. Der
Haupteffekt der Liberalisierung bestand darin, dass zu einem frühen Zeitpunkt innovative Lösungen realisiert wurden. Bezüglich
Organisation, Vielfalt des Angebots und
Preisanpassungen gehörte Schweden zu den
Vorreitern. Das bereits vor der Liberalisierung
hohe Qualitätsniveau der schwedischen Postdienstleistungen wurde insbesondere im Geschäftskundensegment noch weiter gesteigert.
Monatsthema
Grafik 1
Dies ist hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass eine kleine Lohnprämie wegfiel.
Gemäss einer kürzlich durchgeführten
Studie resultierte aus der Liberalisierung des
Postmarktes in Schweden ein Wohlfahrtsgewinn. Dies bedeutet, dass beträchtliche Verluste aus Regulierungsversagen reduziert wurden. Der Nettoeffekt wird auf ungefähr 125
Mio. Schwedische Kronen geschätzt, wobei
keine beträchtliche Umverteilung von den
Anbietern zu den Konsumenten erfolgte. Die
Reform war somit ganz klar ein Beitrag zu
einer verbesserten Effizienz und zu einem
höheren Wirtschaftswachstum.1
Anzahl Verkaufspunkte der Schwedischen Post, 1988–2005
Poststellen
Geschäftszentren
Verkaufspunkte von Partnern
Total
2500
2000
1500
Kein Widerspruch zur Erbringung
des Universaldienstes
1000
500
1 Cohen, R. et al. (2006): The Impact of Competitive Entry
into the Swedish Postal Market. Studie, die an der Jahreskonferenz der Rutgers University zu Post- und Transportdienstleistungen präsentiert wurde. Bern, 3. Juni
2006.
05
04
20
03
20
02
20
01
20
9
8
00
20
20
19
9
19
9
6
Anmerkung: Die Zahlen beziehen sich ausschliesslich auf die
Schwedische Post. Auf Grund von Veränderungen im
Bereich des Dienstleistungsniveaus sind die Zahlen nicht
vollständig vergleichbar. Im Jahr 2005 wurde in 189 der
Verkaufspunkte von Partnern (in abgelegenen Ortschaften)
nur eine begrenzte Palette von Dienstleistungen
angeboten. Andererseits hatten die meisten Verkaufspunkte im Jahr 2005 längere Öffnungszeiten als vor der Reform
im Jahr 2001.
19
97
5
19
9
19
9
3
19
94
2
19
9
19
9
0
19
91
9
19
9
19
8
19
8
8
0
Quelle: Sika (2006); Schwedische Post (Okt. 2006) / Die Volkswirtschaft
Sowohl die etablierten als auch die neuen Unternehmen richteten ihre Strategie vermehrt
nach den Kundenbedürfnissen aus. Bezüglich
der rechtzeitigen Zustellung von Postsendungen über Nacht gehört Schweden zu den europaweit besten Postmärkten. Nach einer Neustrukturierung des Netzes im Jahr 2002
stehen nun sogar mehr Annahmestellen zur
Verfügung (siehe Grafik 1).
Die Marktkonzentration ist seit der Reform etwas zurückgegangen: Der Marktanteil
der Schwedischen Post nahm von 100% auf
92% ab. Im Bereich der Massensendungen
besteht nun ein bedeutender Mitbewerber,
und was die lokale Zustellung anbelangt, operieren ungefähr 30 Anbieter im Markt. Diese
Entwicklung hatte auf die Rentabilität des
Sektors zunächst keine nennenswerten Auswirkungen. Doch im Jahr 2002 erodierte der
Gewinn der Schwedischen Post infolge eines
starken Volumenrückgangs. Dies war hauptsächlich auf einen Substitutionseffekt sowie
auf den Verlust von Marktanteilen an das Unternehmen City Mail zurückzuführen, das
seine Erträge steigern konnte.
Seit der Lancierung der Reform ging die
Beschäftigung im Postsektor erheblich zurück. In dieser Entwicklung kommt die Kombination eines abnehmenden Volumens an
Postsendungen mit Produktivitätssteigerungen zum Ausdruck, die ihrerseits durch die
Liberalisierung und den technischen Fortschritt ausgelöst wurden. Das relative Einkommen der Postangestellten nahm leicht ab.
10 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
Eine Marktöffnung steht nicht im Widerspruch zum Ziel, den Universaldienst zu gewährleisten. Die in Schweden gemachten Erfahrungen zeigen, dass die Verpflichtung zum
Universaldienst selbst in einem grossen und
nur dünn besiedelten Land mit abnehmender
Nachfrage auch 15 Jahre nach Einführung
der Liberalisierung erfüllt werden kann. Die
Erkenntnisse aus Schweden bestätigen verschiedene Studien, welche die mit der Verpflichtung zum Universaldienst verbundene
finanzielle Belastung als verhältnismässig gering einschätzen. Dies gilt auch dann, wenn
die landesspezifischen Faktoren stärker ins
Gewicht fallen. Unter normalen Umständen
werden die Kosten durch den Nutzen, der aus
der Möglichkeit zur postalischen Versorgung
aller Haushalte eines Landes resultiert, doch
mehr als aufgewogen. Durch den Wettbewerb
wurde die Erbringung des Universaldienstes
verbessert, indem die Produktivität der Schwedischen Post gesteigert wurde. Gleichzeitig
gingen die Gewinne in gewissen Sparten zurück. Sollten diese noch weiter abnehmen, ist
eine öffentliche Ausschreibung von bestimmten unprofitablen Dienstleistungen unter
Umständen die bessere Lösung als ein reservierter Bereich und eine Quersubventionierung, wie sie gegenwärtig in vielen europäischen Ländern praktiziert wird.
Empfehlungen für andere Länder
Bevor eine Liberalisierung eingeleitet wird,
müssen unbedingt die Probleme identifiziert
werden, die mit der Liberalisierung gelöst
werden sollen. Ausserdem sind die allgemeinen Ziele für den Postsektor festzulegen. In
Schweden wurde im Vorfeld der ersten Liberalisierungsschritte eine zu wenig detaillierte
Analyse vorgenommen, was in der Folge mehrere gesetzgeberische Anpassungen erforderlich machte. Ungerechtfertigte Hindernisse
beim Markteintritt sind zu beseitigen. Als
Monatsthema
Kasten 1
Bibliografie
– Andersson P. (2000): Lokala postoperatörer i Sverige. Tema T, Arbeitspapier
Nr. 209, Universität Linköping.
– Andersson P. (2004): Tio år efter postmarknadens avreglering: effekter och
reformförslag. Schwedische Wettbewerbsbehörde, April 2004.
– Cohen R. et al. (2006): «The Impact of
Competitive Entry into the Swedish Postal
Market» (Die Auswirkungen der Einführung von Wettbewerb im schwedischen
Postmarkt). Studie, die an der Jahreskonferenz der Rutger’s University zu Post- und
Transportdienstleistungen präsentiert
wurde, Bern, Schweiz, 3. Juni 2006.
– Crew M. und Kleindorfer P. (1998): «Efficient Entry, Monopoly, and the Universal
Service Obligation in Postal Services».
Journal of Regulatory Economics, Band 14,
S. 103–125.
– ITPS (2004): Samhällsekonomisk analys av
effekterna av liberaliseringen av postarknaden – underlag och överväganden för
Post- och kassaserviceutredningen. Falkenhall B: och Kolmodin A. Schwedisches
Institut für Studien zur Wachstumspolitik.
– PTS (2004): Den svenska postmarknaden –
en beskrivning och övergripande analys.
– PTS (2006a): Service och konkurrens 2006.
– PTS (2006b): Undersökning av befolkningens post- och kassavanor 2006.
– PWC (2006): The impact on Universal
service of the full market accomplishment
of the postal internal market in 2009.
PricewaterhouseCoopers, Mai 2006.
– WIK (2004): Main Developments in the
European Postal Sector.
Zielsetzung muss die Steigerung der Markteffizienz bei gleichzeitiger Gewährleistung des
von der Politik gewünschten Universaldienstes im Vordergrund stehen. Der Wettbewerbsdruck wurde als wirksames Instrument identifiziert, um dieses Ziel zu erreichen. Auch
wenn die im Postmarkt bestehenden versunkenen Kosten begrenzt sind, können sie doch
einen Markteintritt auf kleiner Ebene verhindern. Ein landesweiter Markteintritt erfordert
wiederum so umfangreiche Investitionen,
dass ein solcher Schritt nur von bestehenden
grossen Unternehmen oder von ausländischen Postunternehmen realisiert werden
kann.
Es geht darum, ein «Level Playing Field» für
alle Anbieter unter Berücksichtigung der historischen Vor- und Nachteile des staatlichen
Monopolunternehmens zu schaffen. Alle
Wettbewerber müssen punkto Mehrwert-,
Gewinn- und anderer Steuern, Treibstoffpreisen sowie Rentenleistungen über die gleichen
Voraussetzungen verfügen. Im Bereich der
Regulierung muss eine vollständige Trennung
der Kompetenzen zwischen dem Eigentümer
und dem Regulierungsorgan bestehen. Der
uneingeschränkte Zugang für alle Anbieter
zur postalischen Infrastruktur – wie z.B. Postleitzahlen und Adressen – war in Schweden
anfänglich eines der zu lösenden Probleme.
Die Universaldienst-Anbieter müssen einen
gleichwertigen und nicht diskriminierenden
Zugang zu den nicht substituierbaren Elementen des Netzwerks gewährleisten. Falls der
bestehende Anbieter einen zu hohen Preis für
diesen Zugang verlangt, um den Markteintritt
von anderen Anbietern zu verhindern, ist unter Umständen eine Übergangsregelung für
den Preis von Einzelpostsendungen erforderlich. Durch angemessene, nicht einheitliche
Regionenpreise für Massensendungen können Markteffizienz und Wettbewerb gefördert
werden.
Eine wesentliche Voraussetzung ist das Bestehen einer Regulierungsbehörde, die über
Integrität, Unabhängigkeit und ausreichende
Kompetenzen verfügt und klare Ziele verfolgt.
Die obligatorische Marktlizenz der Anbieter
sollte so ausgestaltet werden, dass der Markteintritt nicht verunmöglicht wird. In Schweden haben sich einfache Verfahren und günstige Gebühren bezüglich der Vergabe der
Marktlizenzen positiv ausgewirkt. Für die
Kunden ist es ein Qualitätsmerkmal, wenn
neue Anbieter eine Lizenz der Regulierungsbehörde vorweisen können.
Schliesslich ist auch eine Trennung zwischen den eigentlichen Postdienstleistungen
und den übrigen Aktivitäten zu empfehlen. In
Schweden wird die Postbank getrennt von den
übrigen Dienstleistungen betrieben. Die früher in den Poststellen angebotenen Finanz-
11 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
dienstleistungen wurden in eine Tochtergesellschaft der Schwedischen Post ausgelagert,
die über ein separates Netzwerk verfügt. Diese
Umstrukturierung führte in einer ersten Phase zu Verwirrung. Es muss folglich dafür gesorgt werden, dass die Kunden die Verkaufspunkte für Finanzdienstleistungen und andere
Postprodukte problemlos erkennen können.
Welche Marktstruktur wird
sich durchsetzen?
In Zukunft sind am ehesten drei Arten von
Marktstrukturen vorstellbar:
– Der frühere Monopolist agiert nach wie vor
als marktbeherrschendes Unternehmen,
dessen Marktanteil durch neue Nischenanbieter und erweiterte Zuliefermöglichkeiten (Upstream Access) begrenzt wird.
Mittelfristig ist dies das Szenario mit der
grössten Wahrscheinlichkeit. Der Markteintritt von neuen Anbietern kann entweder in kleinen Gebieten mit einer relativ
breiten Produktpalette, in grossen Regionen oder sogar landesweit mit einigen wenigen Produkten erfolgen. Der daraus resultierende Wettbewerbsdruck reicht aus,
um die Markteffizienz zu steigern.
– Der Markt entwickelt sich zu einem Oligopol mit zwei bis vier Unternehmen, die alle
Postdienstleistungen anbieten. Aufgrund
der abnehmenden Skalen- und Verbunderträge sowie der rückläufigen Volumina
ist dieses Szenario eher unwahrscheinlich.
– Der Markt bleibt grundsätzlich ein Monopol mit einer sehr begrenzten Markterweiterung und einem beschränkten Markteintritt
von neuen Anbietern. Wenn die Volumina
stark zurückgehen und die Markteintrittsschranken (z.B. eine unterschiedliche Besteuerung) beibehalten werden, ist dieses
Szenario nicht unwahrscheinlich. Entweder kann das frühere staatliche Monopolunternehmen sein Monopol beibehalten,
oder es verliert seine Marktstellung an ein
Konkurrenzunternehmen. Für die erste
Variante besteht eine höhere Wahrscheinlichkeit, da das bestehende Unternehmen
über gewisse Vorteile verfügt. Wenn der
frühere staatliche Monopolist jedoch zu
wenig effizient operiert und die notwendigen Anpassungen unterlässt, kann ein anderes Unternehmen die Monopolstellung
mit tieferen Kosten aushebeln. Das zeigen
die Erfahrungen aus der Luftfahrtindustrie. Je heftiger ein Monopolist seine
Marktstellung verteidigt, desto grösser ist
die Wahrscheinlichkeit, dass eine Marktöffnung erforderlich ist, um den Wettbe
werb zu ermöglichen.
Monatsthema
Anreizorientierte Regulierung
der britischen Elektrizitätsverteilnetze
Mitte der Achtzigerjahre wurde in
Grossbritannien eine umfassende
marktorientierte Reform der
staatlichen Netzindustrien eingeleitet. Die Reform beinhaltete
Restrukturierungen, Privatisierungen, eine unabhängige Regulierung und die Einführung von
Wettbewerb in vertikal integrierten Sektoren wie Telekom, Verkehr und Energie einschliesslich
Strommarkt. Seither haben sich
im Zuge eines weltweiten Reformtrends die Struktur, das Betriebsumfeld und die institutionellen
Rahmenbedingungen der Netzindustrien in vielen Ländern gewandelt. Im vorliegenden Artikel
werden die Erfahrungen Grossbritanniens mit der anreizorientierten Regulierung der Stromverteilnetze beleuchtet und nützliche Schlüsse für allfällige künftige Reformen in der Schweiz gezogen.
Tooraj Jamasb
Faculty of Economics,
University of Cambridge
Die Reformen im europäischen Strommarkt wurden hauptsächlich von den Richtlinien der Europäischen Union (EU) vorangetrieben, wenn auch mit unterschiedlicher
Dynamik in den verschiedenen Ländern. Als
Nichtmitglied der EU besteht für die Schweiz
keine formelle Verpflichtung, sich am Reformprozess des europäischen Strommarkts
zu beteiligen. Infolgedessen ist der Schweizer
Strommarkt wohl der am wenigsten stark reformierte aller europäischen OECD-Länder.
Die Reformdebatte in der Schweiz war in erster Linie durch das Ziel geprägt, die Position
des Landes als Exporteur von Spitzenstrom in
benachbarte Märkte zu bewahren. Zusammen
mit der geografischen Lage macht diese Position die Schweiz zu einem wichtigen Marktplayer in Europa. Im Rahmen dieser Diskussion wurde – im Gegensatz zum Übertragungsnetz – kaum über die Verteilnetze
gesprochen.
Merkmale der Strombranche
Strom ist technisch gesehen ein homogenes, nicht lagerbares Produkt. Ein zuverlässiges System muss Angebot und Nachfrage fast
augenblicklich in Einklang bringen. Die
Strombranche umfasst die miteinander verbundenen Bereiche Erzeugung, Übertragung,
Verteilung und Vertrieb. Zur Erzeugung werden die Produktion und die Umwandlung von
Strom gezählt. Die Übertragung besteht im
Transport von Hochspannungsstrom über
grosse Distanzen. Die Verteilung beinhaltet
den Transport von Niederspannungsstrom
über lokale Netze und umfasst Freileitungen,
Kabel, Schaltanlagen, Transformatoren, Kontrollsysteme und Zählwerke im Zusammenhang mit dem Transport von Strom vom
Übertragungsnetz zu den Kunden. Zum Vertrieb werden Messen, Zählen, Abrechnen und
der Verkauf von Strom an die Endverbraucher
gezählt. Die Strombranche ist kapitalintensiv
und weist einen hohen Anteil an versunkenen
Kosten auf.
Britische Stromreform von 1990
Michael Pollitt
Judge Business School,
University of Cambridge
Vor der Verstaatlichung im Jahr 1947 zählte
man in Grossbritannien 569 Verteilnetze, von
denen lediglich zwei Fünftel direkt vom Übertragungsnetz beliefert wurden. Mit der Ver-
12 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
staatlichung gingen sowohl private als auch
kommunale Versorger in nationalstaatlichen
Besitz über, und die Branche wurde konsolidiert. Neu entstanden die British Electricity
Authority (BEA), die für die Erzeugung und
die Hochspannungsübertragung von Strom
verantwortlich war, und sechzehn unabhängige Verteiler. 1990 wurde dann die Privatisierung und Reform der Branche in Angriff genommen.
Die 1990er-Reform beinhaltete die Entflechtung der Kernbereiche, Restrukturierungen, Privatisierungen, Regulierungen und die
Einführung von Wettbewerb. Zudem wurde
ein unabhängiger Regulator (Ofgem)1 geschaffen. Ursprünglich stand der Wettbewerb
bei der Erzeugung von Strom im Zentrum
der Reform, während dem Potenzial für Effizienzsteigerungen in den Netzen keine Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Mit den umfangreichen Gewinnen, welche die neuen
Privateigentümer der Verteilnetze dank der
Kontrolle über einen wichtigen monopolistischen Engpass erzielten, rückte die Notwendigkeit von Regulierungen in diesem Bereich
ins Bewusstsein. Der Markt wurde schrittweise stärker reguliert sowie die Performance und
Verteilung von Effizienzgewinnen verbessert.
Für die kontrollierbaren Betriebskosten
der Verteilnetzbetreiber kommt ein Anreizelement zur Anwendung. Dabei werden die
Kosten weniger effizienter Betreiber mit denjenigen der effizientesten Verteiler verglichen.
Die Obergrenze für die Betriebskosten ist so
festgelegt, dass die einzelnen Betreiber ihren
Rückstand gegenüber der Best Practice schrittweise aufholen müssen. Zudem erhalten alle
Verteiler ein identisches technisches Effizienzsteigerungsziel.
Die Erträge der Verteilnetzbetreiber werden zunehmend durch die Kapitalkosten bestimmt. Dafür gibt es zwei Gründe: Einerseits
hat das Benchmarking die laufenden Betriebskosten gesenkt und anderseits traten in den
letzten Jahren vermehrt Neuinvestitionen
zum bestehenden Kapitalstock hinzu, die eine
Verbesserung der Servicequalität und eine
Verminderung der Übertragungsverluste mit
sich brachten. Die Betreiber erarbeiten nun
Investitionspläne, welche durch die beratenden Ingenieure des Ofgem geprüft werden. So
ergibt sich ein Soll an notwendigen Investitionen, auf die das Anreizschema für Anlagein-
Monatsthema
vestitionen Anwendung findet. Letzteres entspricht einer Regulierung, die eine Auswahl an
Standardverträgen vorgibt, welche die Investitionseffizienz honorieren.
Für die Qualität der Leistungen bestehen
separate Anreize in Form von Leistungszielen.
Die Ziele werden für jeden Verteilnetzbetreiber
einzeln festgelegt. Bei Abweichungen kommt
ein im Vorfeld vereinbartes Bonus-Malus-System zum Tragen, das die dem Versorger zugestandenen Erträge beeinflusst. Zur Sicherung
der finanziellen Nachhaltigkeit der Unternehmen ist der Höchstbetrag im Rahmen des
Leistungsqualitätssystems als Prozentsatz der
zugestandenen Erträge festgelegt.
Energieverluste in den Netzen werden auf
der Basis eines Yardstick-Systems nach Vergleichsmassstäben beurteilt. Dazu werden die
gesamten Energieverluste aller Unternehmen
und eine zusammengesetzte erklärende Variable herangezogen, die nach Energie, Transformatorleistung und Netzlänge gewichtet
wird.
Als Ganzes ist die genannte Kombination
von Anreizmodellen eine Anreizregulierung
mit Erlösobergrenze (Revenue Cap).
Performance der Verteilnetze unter dem
System der Preiskontrolle
1 Office of Gas and Electricity Markets.
2 Vgl. Europäische Kommission, 2005.
Das Ziel der ersten fünfjährigen Preiskontrolle (1990/91 bis 1994/95) in Grossbritannien war in erster Linie, die Vermögenswerte erfolgreich zu verkaufen. Das Ziel,
Effizienzgewinne an die Konsumenten weiterzugeben, kam erst mit den nachfolgenden Preisüberprüfungen (1994/95 bis 1999/00
sowie 2000/01 bis 2004/05) hinzu. Damit
wurden signifikante Effizienzsteigerungen
und Kosteneinsparungen erzielt und an die
Kunden weitergegeben.
Die Grafik 1 zeigt, dass Privatkunden mit
Einheitstarif von Reduktionen bei den Verteiltarifen profitiert haben. Besonders substanziell fielen die Reduktionen bei den Festpreisen aus. Kunden mit dem Programm
«Economy 7», bei denen zwischen Spitzenund Normalstrom unterschieden wird, bezahlten ebenfalls weniger. Der Kurvenverlauf
steht in Einklang mit den strenger gewordenen Preiskontrollen. Für die Geschäftskunden, zu denen Handels- und Industriebetriebe
zählen, gingen die Tarife ebenfalls zurück. Bei
den Festpreisen war in den ersten Jahren ein
Rückgang zu verzeichnen. Darauf folgte tendenziell ein Anstieg gegen Ende des Beobachtungszeitraumes bis auf ein Niveau leicht unter dem Stand von 1998/99. Seit Beginn der
Reform wurden – gemäss Effizienzstudien
und Kosten-Nutzen-Analysen des Stromsektors – im Verteilnetz signifikante Gesamtgewinne erzielt.
13 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
Dank des anreizbasierten Regulierungssystems gehören die Netztarife und Endverbraucherpreise für Strom in Grossbritannien
heute EU-weit zu den niedrigsten. Der von
Haushalten mit niedrigem Einkommen für
Strom aufgewendete Lohnanteil ist in Grossbritannien kleiner als in den meisten anderen
EU-Ländern.2 Gleichzeitig war für Qualitätsindikatoren – wie die Anzahl Lieferunterbrüche pro 100 Kunden, die durchschnittliche
Anzahl verlorener Minuten pro Kunde und
Verteilverluste in Prozent der gelieferten Energie – seit Beginn der Reform eine Verbesserung festzustellen.
Lehren für die Schweiz
Das britische Anreizregulierungssystem
für die Stromverteilnetze hat bewirkt, dass die
Verteilgebühren gesenkt, die Qualität der Leistungen verbessert und die Bereitschaft für
Investitionen gestärkt wurden. Ein strenges
Benchmarkmodell für die Betriebskosten
führte zu Kostensenkungen. Das kombinierte
Regulierungs- und Benchmarkmodell des
Ofgem mit Benchmarks für Betriebskosten,
Überprüfung von Investitionsplänen sowie
Belohnungs- und Sanktionselementen für
Leistungsqualität und Energieverluste entspricht nicht in allen Punkten einem idealen
integrierten theoretischen Modell. Dennoch
hat sich das Modell bewährt und dem Regulator die Möglichkeit gegeben, prioritäre Aspekte gezielt anzugehen.
Welche Schlüsse lassen sich nun aufgrund
der in den vergangenen sechzehn Jahren in
Grossbritannien mit der Anreizregulierung
gewonnenen Erfahrungen für die Schweiz
ziehen?
– Entgegen der gängigen Praxis kann die
Anreizregulierung auch bereits vor der
Einführung von Wettbewerbselementen
im Erzeugungsbereich realisiert werden.
Ebenso ist eine Privatisierung nicht Voraussetzung für eine Anreizregulierung,
wie die Beispiele Norwegen und Niederlande gezeigt haben.
– Eine wichtige Voraussetzung zur Umsetzung einer Anreizregulierung und eines
Benchmarkings ist die wirksame und möglichst frühzeitige Trennung der Netze, die
einen monopolistischen Engpass darstellen.
– Unkontrollierte Fusionen und Übernahmen vor einer Reform können die
bevorstehende Reform verkomplizieren.
Dies hat das Beispiel EU mit nationalen
und internationalen Konsolidierungen gezeigt.
– Das Reformgesetz sollte die Ziele der Reform und den Auftrag des Regulators
klar festlegen und in den wichtigsten
Monatsthema
Grafik 1
Entwicklung der Verteilnetztarife in Grossbritannien
Tarif «Economy 7», Haushalte (zu Preisen von 2005/06)
Einheitstarif Haushalte (zu Preisen von 2005/06)
Tarif pro Einheit
Festpreis
Spitzentarif
Tarif pro Einheit p/KWh
Festpreis p/Haushalt/Tag
2.5
Festpreis
Spitzen- und Normaltarif p/KWh
12
10
2.0
Normaltarif
8
1.5
Festpreis p/Haushalt/Tag
3.5
16
3.0
14
12
2.5
10
2.0
8
6
1.5
1.0
4
0.5
2
0
0.5
2
0.0
0
19
9
19
9
Einheitstarif Unternehmen (zu Preisen von 2005/06)
Tarif pro Einheit
4
0
19
91
19
92
19
93
19
94
19
95
19
96
19
97
19
98
19
99
20
00
20
01
20
02
20
03
20
04
20
05
0
19
91
19
92
19
93
19
94
19
95
19
96
19
97
19
98
19
99
20
00
20
01
20
02
20
03
20
04
20
05
0.0
6
1.0
Tarif «Economy 7», Unternehmen (zu Preisen von 2005/06)
Spitzentarif
Festpreis
Tarif pro Einheit p/KWh
Festpreis
Spitzen- und Normaltarif p/KWh
Festpreis p/Unternehmen/Tag
2.0
Normaltarif
10
2.5
8
2.0
6
1.5
4
1.0
2
0.5
Festpreis p/Unternehmen/Tag
14
12
1.5
10
8
1.0
6
4
0.5
2
6
5/
0
20
0
04
/0
5
20
/0
4
20
03
02
/0
3
20
20
01
/0
2
0/
01
20
0
19
99
/
00
0
99
05
/0
6
20
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19
9
0.0
19
98
/
0
0.0
Quelle: Ofgem / Die Volkswirtschaft
Kasten 1
Literatur
– Byatt, I. C. R. (1979). The British Electrical
Industry 1875–1914: The Economic
Returns to a New Technology, Clarendon
Press: Oxford.
– Europäische Kommission (2005). Bericht
über die Fortschritte bei der Schaffung des
Erdgas- und Elektrizitätsbinnenmarktes,
Technische Anhänge zur Mitteilung der
Kommission und den Rat und das Europäische Parlament, Arbeitsdokument der
Kommissionsdienststellen, SEK (2005),
Kommission der Europäischen Gemeinschaften, Brüssel.
– Jamasb, T. and Pollitt, M. (2007): Incentive Regulation and Benchmarking of
Electricity Distribution Networks: From
Britain to Switzerland.
– Joskow, P. J. and Schmalensee, R. (1986).
Incentive regulation for electric utilities.
Yale Journal on Regulation, Volume 4 (1),
S. 1–49.
Regulationsbereichen genügend Spielraum lassen.
– Neu eingesetzte Regulatoren können hinsichtlich Auftrag und Ressourcen noch eine
schwache Stellung haben. Transparente
Regeln helfen dem Regulator, seine Unabhängigkeit zu bewahren.
– Wichtig ist, die Leistungsqualität in
die Anreizregulierung einzubeziehen. In
Grossbritannien wurden Performanceziele
mit Belohnungs- und Sanktionsanreizen
kombiniert. In Norwegen trugen integrierte Kosten-Qualitäts-Regulierungen zur
Verbesserung der Leistungsqualität bei.
– In der Schweiz gibt es rund 900 Verteiler.
Viele kleine Anbieter verfügen nicht über
geeignetes Zahlenmaterial. In einer ersten
Phase drängt sich deshalb die Konzentration auf die grössten Versorger auf,
welche die meisten Kunden bedienen.
14 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
Später kann indirekter Druck durch Vergleiche mit den Gewinnen anderer Versorger und die Veröffentlichung von Tarifen Strukturverbesserungen bewirken.
– Zuverlässige Daten sind für die Regulierung entscheidend. Der Zeitraum vor einer
Reform kann sinnvoll genutzt werden, um
geeignete rechtliche Grundlagen zur Offenlegung und zur Datenbeschaffung zu
kreieren.
– Verteilnetze müssen nicht sehr gross sein,
um von Skaleneffekten zu profitieren. Der
Spielraum für Einsparungen durch Fusionen ist in der Schweiz durchaus vorhanden.
Dies haben die Beispiele Niederlande, Norwegen und auch Grossbritannien mit gros
sen Versorgern gezeigt.
Monatsthema
Regulierungen des internationalen Roaming in Mobilfunknetzen
Schweizer Endverbraucher, die ihr
Mobiltelefon im Ausland benützen, zahlen Gebühren, die weit
über den Kosten liegen. Dabei ist
es ein schwacher Trost, dass die
Gebühren in der Europäischen
Union (EU) ähnlich hoch sind.
Deshalb hat die Europäische Kommission vorgeschlagen, die Auslandsroaming-Gebühren in der
EU sowohl auf der Grosskundenals auch auf der Endverbraucherebene zu regulieren. Die Auswirkungen dieser Massnahmen
für Schweizer Endverbraucher
dürften allerdings gering sein.
Angesichts der limitierten Interventionsmöglichkeiten der
Schweizer Regulierungsbehörden
ist davon auszugehen, dass die
Schweizer Konsumenten mindestens kurz- und mittelfristig weiterhin überhöhte Auslandsroaming-Gebühren zahlen müssen.
Schweizer Roaming-Gebühren
im Vergleich
Die Roaming-Gebühren von Schweizer
Endverbrauchern, wenn sie ihr Mobiltelefon
in einem anderen Land benützen, werden mit
den Gebühren verglichen, welche die Endverbraucher des besuchten Landes für die gleichen Telefondestinationen bezahlen. Als Beispielland wurde Frankreich gewählt, da es ein
beliebtes Reiseziel für Schweizer Touristen
und Geschäftsleute ist. Ausserdem gehören die
französischen Mobilfunkgebühren seit jeher
zu den höchsten in der EU. Wenn also die
schweizerischen Auslandsroaming-Gebühren
im Vergleich mit den französischen Gebühren
hoch erscheinen, liegt dies nicht an den besonders niedrigen Inlands- und internationalen
Gebühren Frankreichs. Wir vergleichen die
Gebühren für die drei am häufigsten vorkommenden Arten von Auslandtelefonaten:
– Ein Schweizer Endverbraucher, der in
Frankreich einen Endverbraucher in der
Schweiz anruft;
– ein Schweizer Endverbraucher, der in
Frankreich einen anderen Endverbraucher
anruft;
– ein Schweizer Endverbraucher, der in
Frankreich von einem Endverbraucher in
der Schweiz angerufen wird.
Es zeigt sich, dass Schweizer Endverbraucher für die gleichen Telefondestinationen viel
höhere Gebühren bezahlen als die französischen Endverbraucher (siehe Grafik 2). Der
Preis ist etwa doppelt so hoch für einen
Schweizer Endverbraucher, der eine Person in
der Schweiz anruft (3.20 Fr.) wie für einen
französischen Endverbraucher, der eine Person in der Schweiz anruft (1.70 Fr.). Bei einem
Anruf an eine andere Person in Frankreich ist
der Preisunterschied sogar noch frappanter
(2.30 statt 0.90 Fr.).
Damit bewegt sich die Gebühr für einen
erhaltenen Anruf deutlich über den Kosten.
Die Europäische Kommission schätzt die
durchschnittlichen Nettokosten, um innerhalb von Europa einen Anruf von zwei Minuten entgegenzunehmen, auf 0.32 Franken.
Handelt es sich jedoch um einen Schweizer
Endverbraucher, der in Frankreich einen Anruf entgegennimmt, so liegt der Preis mit 1.20
Franken fast viermal höher.
Zwar können diese Ergebnisse nur als illustratives Beispiel betrachtet werden. Die Preisstruktur unterliegt einem stetigen Wandel
und stellt deshalb eine Momentaufnahme dar,
während die von uns genannten Gebühren
nur einige der Abos abdecken. Nichtsdestotrotz decken sich unsere Ergebnisse voll und
ganz mit jenen der Europäischen Kommission
(siehe Kasten 2) sowie der nationalen Regulierungsbehörden in EU-Mitgliedsstaaten: Auslandsroaming-Gebühren in Europa sind um
ein Vielfaches höher als nationale Gebühren,
und es gibt keine Hinweise darauf, dass diese
Erkenntnisse nicht auch für die Schweiz Geltung haben.
Voraussichtliche Auswirkungen
des EU-Vorschlags in der Schweiz
Da die Schweiz kein Mitglied der EU ist,
wird sie vom Vorschlag der Kommission, die
Roaming-Gebühren zu regulieren, nicht direkt betroffen sein. Die Schweizer RoamingGebühren für Endverbraucher werden deshalb nicht automatisch fallen, sollte der
Vorstoss der Kommission den politischen
Prozess erfolgreich durchlaufen. Weil Roaming immer zwischen zwei Ländern stattfindet, kann diese Angelegenheit nur auf einer
internationalen Ebene wirkungsvoll angegangen werden.
Grosskunden: Gebühren könnten sinken
Christian Jervelund
Senior Economist,
Copenhagen Economics,
Kopenhagen
Simen Karlsen
Economist
Copenhagen Economics
Kopenhagen
15 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
Dennoch besteht unserer Ansicht nach die
Möglichkeit, dass die schweizerischen Grosskundengebühren für das Auslandsroaming
sinken könnten. Der Grund für diese Annahme ist die Tatsache, dass die neue Technologie
den Mobilfunkbetreibern ermöglicht, ihren
Auslandsroaming-Verkehr auf die Netze derjenigen Betreiber zu leiten, welche die tiefsten
Monatsthema
Grafik 1
nen, welche die (zukünftigen) durch die EU
regulierten Gebühren übersteigen. Deshalb
liegt es zwar im Bereich des Möglichen, aber
nicht unbedingt des Wahrscheinlichen, dass
die Schweizer Grosskunden im Roaming-Bereich tiefere Gebühren erleben werden.
Auslandsroaming am Beispiel Schweiz-Frankreich
Endverbraucher: Stabile Gebühren zu erwarten
Besuchtes Netz
Ein Abonnent
von swisscom
ruft in die
Schweiz an.
Endverbrauchergebühr
Eine Abonnentin
von sunrise erhält
einen Anruf
aus Frankreich
Grosskundengebühr
Quelle: Copenhagen Economics / Die Volkswirtschaft
Roaming-Gebühren anbieten. Der verschärfte
Wettbewerb bei den Grosskunden würde zu
tieferen Grosskundengebühren führen. Dieser Trend könnte sich auch auf schweizerische
Mobilfunkbetreiber übertragen, zumal
schweizerische Mobilfunkbetreiber zu Allianzen mit Betreibern in der EU gehören. Gegen
eine solche Entwicklung spricht, dass es im
Interesse von Betreibern in der EU liegt, den
Schweizer Betreibern Gebühren zu berech-
Kasten 1
Was ist Auslandsroaming?
Man spricht von Auslandsroaming, wenn Endverbraucher ihr Mobiltelefon im Ausland benützen. Nehmen wir beispielsweise an, ein Schweizer
Swisscom-Kunde ruft mit seinem Mobiltelefon
von Frankreich aus seine Freundin in der Schweiz
an, die ein Sunrise-Abo hat. Um von Frankreich
aus einen Anruf zu tätigen, wird das Mobiltelefon
des Schweizer Endverbrauchers zunächst mit
einem französischen Netz verbunden, zum Beispiel mit Orange France (siehe Grafik 1). Orange
France übermittelt den Anruf anschliessend an
das Netz von Sunrise in der Schweiz. Dazu erhebt
Orange France eine Gebühr von seinem Grosskunden, d.h. von Swisscom. Gleichzeitig verlangt
Swisscom vom Schweizer Endverbraucher eine
Endverbrauchergebühr, da dieser ja ein Swisscom-Abo hat.a
Neben Anrufen in sein Heimatland macht unser Schweizer Endverbraucher, der aus Frankreich
telefoniert, aber auch andere Telefonate. Er ruft
zum Beispiel eine andere Person in Frankreich an.
In diesem Falle überquert der Anruf die franzö-
sische Grenze nicht. In einer dritten Variante
schliesslich telefoniert der Schweizer Endverbraucher mit jemandem, der sich in einem Drittland, nehmen wir an in Deutschland, aufhält.
In allen drei Fällen ruft der Schweizer Endverbraucher entweder auf ein Mobiltelefon oder auf
einen Festnetzanschluss an. Der Schweizer Endverbraucher bezahlt jeweils an seinen Betreiber
zu Hause eine Endverbrauchergebühr, während
gleichzeitig der Betreiber daheim dem Betreiber
des besuchten Netzes eine Grosskundengebühr
für das Auslandsroaming entrichten muss.b
a Zusätzlich erhält Sunrise eine Terminationsgebühr, und
zwar entweder vom besuchten Betreiber, Orange France,
oder von einem Transitbetreiber. Normalerweise ist die
Termination in der Standardgebühr für AuslandsroamingGrosskunden eingeschlossen.
b Es gibt auch noch eine vierte Variante für den Schweizer
Endverbraucher, der sich in Frankreich aufhält: Er erhält
einen Anruf von seiner Freundin.
16 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
Auf der Endverbraucherebene könnten
Marktunvollkommenheiten verhindern, dass
Endverbraucher in der Schweiz von den gesunkenen Grosskundenentgelten für das Auslandsroaming profitieren können. Dafür
sprechen insbesondere zwei Gründe:
– Zum einen besteht für die meisten Endverbraucher wenig Veranlassung, bei der Wahl
ihres Abos den Auslandsroaming-Gebühren grosse Beachtung zu schenken. Die
Kosten für das Auslandsroaming sind ein
integraler Teil des Mobiltelefon-Abos und
stellen für die meisten Endverbraucher
einen ziemlich kleinen Teil ihrer Ausgaben
für das mobile Telefonieren dar. Dies bedeutet, dass viele Endverbraucher – insbesondere Konsumenten – bei der Wahl ihres
Abos nicht darauf achten, wer die niedrigsten Roaming-Gebühren hat, und stattdessen anderen, wirtschaftlich wichtigeren
Aspekten des Abos Beachtung schenken.
– Dass die Endverbraucher die Auslandsroaming-Gebühren nicht in den Vordergrund
stellen, liegt auch am Mangel an Transparenz. Derzeit ist es für die meisten Endverbraucher schwierig, sich einen Überblick
darüber zu verschaffen, welche Anbieter
tatsächlich die niedrigsten Gebühren haben. Die Gebühren variieren, je nachdem,
ob der Endverbraucher ein Ortsgespräch
im Land macht, in dem er sich gerade befindet, ob er daheim oder ein Drittland
anruft oder ob er einen Anruf entgegennimmt, während er sich im Ausland befindet. Ausserdem sind die Gebühren zwischen den Anbietern auch unterschiedlich
in Bezug darauf, ob es sich um Hauptverkehrszeiten handelt oder nicht oder ob jemand auf einem Festnetz- oder einem
Mobilanschluss angerufen wird. Die verschiedenen Betreiber können ihre Gebühren je nachdem auch pro Sekunde, pro 15,
30 oder 60 Sekunden berechnen. Solch
komplexe Preisstrukturen reduzieren die
Transparenz für die Endverbraucher.
So besteht für Mobilfunkbetreiber wenig
Anlass, ihre Auslandsroaming-Gebühren im
Endkundensektor zu senken, um damit Kunden anzuziehen. Daraus lässt sich wiederum
schliessen, dass die Endverbraucher nur teilweise von sinkenden Auslandsroaming-Gebühren im Grosskundensektor werden profitieren können.
Monatsthema
Grafik 2
Gebühren für aus Frankreich telefonierende Schweizer und französische Endverbraucher, 2006
Kosten für ein Gespräch von 2 Minuten, inkl. MwSt.
Schweizer Endverbraucher in Frankreich
Französischer Endverbraucher in Frankreich
in CHF
oft eine neue Handynummer beantragen, was
bedeutet, dass sie alle ihre Kontakte entsprechend informieren müssen. Aus diesem Grund
ist diese Variante auch nur für die Kunden eine
gute Lösung, die viel international unterwegs
sind.
3.5
Regulierung kann eine Senkung der
Endverbrauchergebühren bewirken
3.0
2.5
2.0
1.5
1.0
0.5
0.0
…ruft eine Person in der Schweiz an
…ruft eine Person in Frankreich an
Quelle: Copenhagen Economics (2006); Internet / Die Volkswirtschaft
Neue Technologien: Internet-Telefonie
und internationale SIM-Karten
Kasten 2
Untersuchungsergebnisse
der Europäischen Kommission
Die Europäische Kommission schätzt, dass
die europäischen Endkundengebühren für
Auslandsroaming viermal höher sind als
die inländischen Gebühren. Die Kommission
stützt sich bei diesem Ergebnis auf vertrauliche Zahlen und bewertet die Auslandsroaming-Gebühren sowohl im Grosskundenwie auch im Endverbraucherbereich als viel
zu hoch.
Im Durchschnitt sind die Grosskundengebühren für Auslandsroaming viermal
höher als die Kosten. Ferner ist das Preisniveau für Endverbraucher in Europa ca. 50%
höher als dasjenige für durchschnittliche
Grosskunden. Durchschnittlich beträgt das
Endkundenentgelt für Auslandsroaming 2.30
Euro (3.60 Fr.) für einen zweiminütigen Anruf
innerhalb der EU.
Diese Zahlen lassen vermuten, dass die
schweizerischen Auslandsroaming-Gebühren
für einen Anruf in Frankreich (zwischen 2.3
und 3.2 Franken) leicht unter dem EU-Durchschnitt liegen. Dies ist jedoch nicht der Fall,
da die EU-Durchschnittsgebühren auch Telefonate beinhalten, bei denen höhere Durchquerungskosten anfallen, weil auch Anrufe in
ein Drittland mitgerechnet werden (Beispiel:
ein Däne, der aus Griechenland jemanden in
Polen anruft). Vergleicht man die beiden
Niveaus der Durchschnittsgebühren ohne
diese Variante, liegen die EU-Gebühren etwas
tiefer und nähern sich dadurch den schweizerischen Gebühren an.
Hohe Auslandsroaming-Gebühren können technologische Innovationen und Entwicklungen im Bereich Auslandsroaming ankurbeln. Nachstehend betrachten wir die zwei
Alternativen, die unserer Ansicht nach das
grösste Potenzial haben, Endverbraucherpreise zu senken. Eine preissenkende Wirkung
werden beide Technologien wenn überhaupt
erst langfristig entfalten können.
Die erste Alternative ist die Internet-Telefonie (Voice over IP), die bereits massive Auswirkungen auf die Fixnet-Telefonie hat. Durch
die Entstehung von 3G- und Wireless-NetzTechnologien – wie Wi-Fi – sowie neue Terminals wird es technisch möglich, auch die IPMobilfunk-Technologie auszunützen. Die
meisten Endverbraucher werden kurz- oder
mittelfristig aus den durch IP-Telefonie billiger gewordenen Auslandsroaming-Gebühren
keinen Nutzen ziehen.
Die zweite Alternative sind internationale
SIM-Karten, welche es den Endverbrauchern
ermöglichen, viel günstiger aus dem Ausland
zu telefonieren. Diese Technologie wird von
Betreibern wie Riing Mobile und United Mobile angeboten. Um den Endverbrauchern im
Ausland bessere Gebühren anbieten zu können, erwerben diese Anbieter entweder internationale Interkonnektions-Leitungen zu
tiefen Gebühren oder sie sind im Besitz von
eigenen internationalen Netzen. Bei dieser
Lösung müssen die Endverbraucher jedoch
17 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
Angesichts des Befunds, dass die RoamingGebühren für schweizerische Endverbraucher
trotz sinkender Preise für Grosskunden kaum
fallen werden, rückt die Möglichkeit einer regulatorischen Intervention vermehrt ins
Blickfeld der Behörden. Eine solche Intervention erweist sich jedoch als schwierig,
gelten doch hierzulande keine EU-internen
Binnenmarktvorschriften, sondern nur Bestimmungen des Wettbewerbsrechts, sektorspezifische Bestimmungen und/oder
Regeln über den Preismissbrauch. Die Eidg.
Kommunikationskommission (ComCom)
hat zurzeit keine Kompetenzen in Bezug auf
Auslandsroaming-Gebühren. Zudem sind die
Prozesse langwierig, da Rekurse zu langen
Verfahrensdauern führen.
Aufgrund des Mangels an Regulierungsmöglichkeiten der Roaming-Gebühren im
Endverbrauchersektor könnte es von Vorteil
sein, stattdessen die beiden Marktschwächen
zu beheben, welche die Endkunden direkt
betreffen: den Mangel an Transparenz und die
fehlende Sensibilität der Endverbraucher.
Eine mögliche Massnahme zur Sensibilisierung der Endverbraucher wäre die Veröffentlichung von Preisvergleichen der Roaming-Gebühren verschiedener Anbieter im
Internet. Weiter könnten die Schweizer Behörden verlangen, dass Mobilfunkbetreiber
ihren Endverbrauchern kostenlose Informationen zu den Roaming-Gebühren – entweder
per SMS oder telefonisch – zukommen lassen.
Auch könnten Mobilfunkanbieter potenzielle
neue Abonnenten mit Informationen zu den
geltenden Roaming-Gebühren versorgen.
Und schliesslich könnten die Schweizer Wettbewerbsorgane die Auslandsroaming-Gebühren in der EU als Massstab für Schweizer Anbieter verwenden, um dadurch tiefere
Auslandsroaming-Gebühren für Schweizer
Endverbraucher zu fordern. Dieser letzte Vorschlag kann jedoch nur dann funktionieren,
wenn die Roaming-Gebühren in der EU nicht
auf dem gleichen überhöhten Niveau verhar
ren wie in der Schweiz.
Monatsthema
Effekte des Ausschreibungswettbewerbs
im regionalen Bahnverkehr in Deutschland
Busverkehrsleistungen werden in
der Schweiz in zunehmendem Umfang ausgeschrieben. Im Schienenpersonenverkehr liegen hingegen kaum eigene Erfahrungen
mit Ausschreibungen vor. Aus diesem Grund erschien es sinnvoll,
die Effekte des Ausschreibungswettbewerbs anhand von Erfahrungen im Ausland näher zu untersuchen. Ausgewählt wurden
hierfür zwei Fallbeispiele aus
Deutschland: die Marschbahn und
die Odenwaldbahn.1 Aus der Untersuchung geht hervor, dass sich
durch die Ausschreibungen nicht
nur die Wirtschaftlichkeit verbessert, sondern auch die Angebotsqualität in beiden Fällen deutlich
Die Erfahrungen mit Ausschreibungsverfahren von Leistungen des Schienenverkehrs in Deutschland sind weit gehend
positiv. In beiden untersuchten Fallbeispielen wurde die Angebotsqualität für die Fahrgäste – insbesondere durch
den Einsatz von neuem Fahrzeugmaterial – deutlich verbessert. Im Bild: Marschbahn in Schleswig-Holstein.
Bild: KCW
zugenommen hat.
Ausschreibungswettbewerb
in Schleswig-Holstein und Hessen
Mit der Bahnreform im Jahre 1996 wurde
in Deutschland die Zuständigkeit für die Bestellung des Schienenpersonennahverkehrs
(SPNV) auf die Bundesländer oder von ihnen
bestimmte Institutionen (Besteller) übertragen. Die meisten Besteller haben inzwischen
einen Teil ihrer Leistungen im Wettbewerb
vergeben bzw. ausgeschrieben.
Die Intensität des Ausschreibungswettbewerbs ist in den einzelnen Bundesländern sehr
Arne Beck
Experte für Marktorganisation und Ausschreibungen im ÖPNV; Projektleiter, KCW GmbH, Berlin
www.kcw-online.de
Ingo Kühl
Experte für Bahnverkehr,
Infrastruktur, Qualitätssteuerung; Projektleiter,
KCW GmbH, Berlin
18 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
unterschiedlich. Die Besteller in SchleswigHolstein (LVS) und Hessen (RMV und NVV)
haben vergleichsweise früh mit ersten wettbewerblichen Vergabeverfahren begonnen. LVS
und RMV zählen heute deutschlandweit zu
den Bestellern mit der grössten Erfahrung im
Ausschreibungswettbewerb. Beide entwickelten Wettbewerbskonzepte mit einem «Ausschreibungsfahrplan», der die zeitlich gestaffelte Ausschreibung aller SPNV-Leistungen
vorsieht.
Welche Potenziale die Besteller mit wettbewerblichen Vergaben für sich nutzbar machen
konnten und welche Probleme dabei auftra-
Christoph Schaaffkamp
Experte für Marktorganisation und Ausschreibungen, Geschäftsführer
KCW GmbH, Berlin
Monatsthema
Kasten 1
Definitionen
– SPNV: Schienenpersonennahverkehr
(entspricht in etwa dem regionalen abgeltungsberechtigten Schienenpersonenverkehr der Schweiz).
– Ausschreibungswettbewerb im SPNV:
Beschaffung von SPNV-Leistungen zu
Marktpreisen über wettbewerbliche, transparente und nichtdiskriminierende Verfahren (die unterschiedlich ausgestaltet
sein können).
– Transportunternehmung (TU): Betreiber
von SPNV-Leistungen, z.B. SBB oder
Veolia.
– Nettovertrag (Grundprinzip): Dienstleistungsvertrag zur Erbringung der Verkehrsleistung zwischen TU und öffentlicher
Hand, bei dem die TU das Produktionskosten- und das Fahrgelderlösrisiko trägt und
die öffentliche Hand das von der TU kalkulierte Defizit über einen festen Zuschuss
zahlt.
– Bruttovertrag (Grundprinzip): Dienstleistungsvertrag zur Erbringung der Verkehrsleistung, bei dem die TU das Produktionskostenrisiko trägt. Die öffentliche Hand
gleicht die Produktionskosten der TU gemäss seiner Angebotskalkulation über
einen festen Betrag aus, vereinnahmt die
Fahrgelderlöse und trägt das Risiko ihrer
Entwicklung.
1 Die in diesem Artikel dargestellten Untersuchungsergebnisse basieren auf den Ergebnissen der vom Staatssekretariat für Wirtschaft der Schweiz (SECO) in Auftrag
gegebenen Studie «Liberalisierung im Schienenverkehr
– Ergebnisse des Ausschreibungswettbewerbs in Schleswig-Holstein und Hessen und Folgerungen für die
Schweiz».
2 Strecke Hamburg–Westerland mit 273 km Streckenlänge
und ca. 4,2 Mio. Zugkilometern pro Jahr.
3 Strecken Frankfurt bzw. Darmstadt–Eberbach mit 210
km Streckenlänge und ca. 1,84 Mio. Zugkilometern pro
Jahr.
4 Alle Währungsangaben zum Umrechnungskurs:
1 Euro = 1,585 CHF.
5 Im Laufe der Vertragsverhandlungen führten Mehrbestellungen zu einer leichten Preisänderung des
ursprünglichen Ausschreibungsergebnisses auf schliesslich 6,93 CHF. Vertraglich nicht vereinbarte Änderungen
der Rahmenbedingungen führten in jüngster Zeit zu einer Kostenerhöhung für den Betreiber, die trotz derzeit
laufender Verhandlungen über eine Nachforderung voraussichtlich nicht zu einer wesentlichen Reduktion des
Einspareffektes für den Besteller führen werden.
ten, wird im Folgenden exemplarisch anhand
der Ausschreibungsergebnisse der Marschbahn (Schleswig-Holstein)2 und der Odenwaldbahn (Hessen)3 dargestellt.
Kosten des Verkehrsangebotes
Die wirtschaftliche Bewertung der Ausschreibungsergebnisse fällt in beiden Fallbeispielen aus Sicht der öffentlichen Hand positiv
aus. Das Land Schleswig-Holstein vergab im
Falle der Marschbahn einen Nettovertrag, bei
dem der Betreiber das Produktionskostenund das Fahrgelderlösrisiko trägt und das
Land lediglich einen festen Zuschuss zahlt.
Dieser Zuschuss konnte durch die Ausschreibung um ca. 44% gegenüber dem an den Altbetreiber Deutsche Bahn AG gezahlten Zuschuss gesenkt werden. Das Land spart damit
bei einer in etwa gleich bleibenden Zugkilometerleistung insgesamt ca. 221,9 Mio. Franken4 über die gesamte Vertragslaufzeit von 10
Jahren ein. Der an den Neubetreiber NordOstsee-Bahn GmbH (NOB – Veolia Gruppe)
zu zahlende Zuschuss je Zugkilometer beträgt
ca. 6,93 Franken gegenüber ca. 11,86 Franken
zuvor.5 Den Einsparungen stehen auf Seiten
der öffentlichen Hand nach deren eigener
Einschätzung einmalige Kosten für die Durchführung der Vergabe von ca. 158 500 Franken
und Kosten für das laufende Vertragscontrolling von ca. 79 250 Franken pro Jahr gegenüber.
Hierbei ist zu beachten, dass die Transportunternehmungen (TU) regelmässig nur ca.
50% der Kosten selbst beeinflussen können.
Die übrigen Kosten sind insbesondere Nutzungsgebühren für die Infrastruktur und
Energiekosten. Demnach wirkte sich die Ausschreibung stets nur auf rund die Hälfte der
Wertschöpfung des SPNV aus.
Die Untersuchung ergab weiterhin, dass
die NOB die Ausschreibung nicht über die
Kostenstruktur gewann, sondern über eine
hohe Erwartung hinsichtlich der Steigerung
der Fahrgelderlöse. Diese kann über zusätzliche Nachfrage oder eine höhere Abschöpfung
der Zahlungsbereitschaft generiert werden.
Für Preiserhöhungen im schleswig-holsteinischen öffentlichen Personennahverkehr ist die
Zustimmung der Besteller nötig. Die TU können aber auf den von ihnen bedienten Strecken das Preisgefüge eigenständig beeinflussen, indem sie die Anzahl der für bestimmte
Relationen anfallenden Tarifzonen bestimmen. Bislang hat die NOB hiervon jedoch
noch keinen Gebrauch gemacht. Die Steigerung der Erlöse soll also offensichtlich primär
durch eine Steigerung der Nachfrage erreicht
werden. Dieser Effekt wird verstärkt durch
vertraglich vereinbarte Bonuszahlungen des
Bestellers für Fahrgaststeigerungen. Die der
NOB eingeräumten Erlöschancen und Gestal-
19 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
tungsspielräume haben somit deren günstige
Abgeltungsforderung massgeblich beeinflusst.
In Hessen konnte bei der Vergabe der
Odenwaldbahn der Preis der Leistung für den
Besteller trotz Verbesserung der Angebotsqualität stabil gehalten werden. Hier wurde
ein Bruttovertrag vergeben, bei dem die TU
kein Fahrgelderlösrisiko trägt. Dadurch konzentrieren sich die Optimierungsbestrebungen des Gewinners Vias GmbH auf eine
Verbesserung der Produktivität. Die Vergabe- und Vertragscontrollingkosten sind in
diesem Fall etwas geringer als in SchleswigHolstein.
Deutliche Verbesserung der Angebotsqualität
In beiden Fallbeispielen wurde die Angebotsqualität für die Fahrgäste – insbesondere
durch den Einsatz von neuem Fahrzeugmaterial – deutlich verbessert. Qualitätssteigerungen wurden beispielsweise durch klimatisierte
und behindertengerechte Neufahrzeuge mit
niedrigen Geräuschpegeln sowie durch die
Installation von Fahrgastinformationssystemen erreicht. Im Falle der Odenwaldbahn
konnten durch die Anschaffung spurtstarker
Fahrzeuge Fahrtzeitreduktionen von bis zu 20
Minuten realisiert werden.
Nach Betriebsaufnahme traten in beiden
Fallbeispielen zunächst erhebliche operative
Probleme auf, die sich vor allem auf die Pünktlichkeit und die Zuverlässigkeit negativ auswirkten. Neben den TU waren für diese Probleme jedoch zu einem erheblichen Anteil
auch die Fahrzeughersteller und der Infrastrukturbetreiber verantwortlich. Inzwischen
sind die aufgetretenen Probleme behoben.
Hinsichtlich der insgesamt angebotenen Qualität ist festzustellen, dass diese trotz der vorübergehenden operativen Probleme gegenüber
der Angebotsqualität des Verkehrsangebotes
vor der Ausschreibung erheblich gestiegen
ist.
Innovationstätigkeit
Die Initiativen der TU im Bereich der Innovationen erstrecken sich bei der mit einem
Nettovertrag ausgeschriebenen Marschbahn
sowohl auf direkt fahrgastrelevante Aspekte
als auch auf Aspekte der Produktion. Ohne
vertragliche Vorgabe entschied sich die TU
beispielsweise für den Einbau von Klimaanlagen und Audiosystemen in die Fahrzeuge, für
den Einsatz von zusätzlichem Servicepersonal
und die Etablierung eines Cateringservices.
Im Falle der mit einem Bruttovertrag ausgeschriebenen Odenwaldbahn konzentrierten
sich die Innovationen der TU auf eine Verbesserung der internen Abläufe und ein neues
Werkstattkonzept mit einem ortsansässigen
Unternehmer.
Monatsthema
Grafik 1
Innovationstätigkeit in Abhängigkeit von der Vertragsart
Wichtige, vom Besteller
vorgegebene Innovationen
Wichtige, auf Initiative der TU
entstandene Innovationen
Odenwaldbahn
(Bruttovertrag: Fahrgelderlösrisiko beim Besteller)
– Spurtstarke Neufahrzeuge
aus Fahrzeugpool des Bestellers
– Niederflurig
– Behindertengerecht
– Klimatisiert
– Geräuscharm
– Mindestquote Servicekräfte
– Werkstattkonzept mit
ortsansässigem Unternehmer
– Optimierung Betriebsabläufe
Marschbahn
(Nettovertrag, Fahrgelderlösrisiko beim TU)
–
–
–
–
–
–
– Fahrzeuge klimatisiert und
geräuscharm
– Radio am Platz
– Catering
– Zusätzliches Servicepersonal
– Expressbus als Zubringer
– Werkstattkonzept
– Optimierung Betriebsabläufe
Neufahrzeuge
Niederflurig
Behindertengerecht
Reservierungsmöglichkeit
Mindestquote Servicepersonal
Kundengarantie
Quelle: KCW/Die Volkswirtschaft
Auswirkungen auf Arbeitnehmende
Das durchschnittliche Lohnniveau reduzierte sich auf den untersuchten Strecken im
Zuge der Ausschreibung um ca. 10%, was unter anderem auf die beim Neubetreiber jüngere Altersstruktur der Mitarbeitenden zurückzuführen ist. Der Spielraum des vom
Neubetreiber abgeschlossenen Tarifvertrags
wurde nicht ausgeschöpft.
Die Anzahl der Arbeitsplätze im operativen
Bereich blieb insgesamt relativ konstant, da
der Altbetreiber bereits produktivitätssteigernde Massnahmen eingeleitet hatte. Die
Arbeitsbelastung je Beschäftigten nahm jedoch nach Ansicht der befragten Experten zu.
Deutlich verändert hat sich die Beschäftigtenstruktur. So sank im Falle der Marschbahn die
Anzahl der Mitarbeitenden in der Verwaltung
zugunsten eines verstärkten Einsatzes von
Servicepersonal. In beiden Fallbeispielen wurden durch die Ansiedelung der Werkstätten
neue Arbeitsplätze in strukturschwachen Regionen geschaffen.
Wirtschaftlichkeit
der Transportunternehmungen
Nach Einschätzung von Experten sinkt die
Profitabilität der SPNV-Betreiber im Zuge der
Einführung des Ausschreibungswettbewerbs.
Dies erscheint angesichts des Ausgangsniveaus eines nicht wettbewerblich organisierten Marktes mit zum Teil monopolartigen
Renditen allerdings nicht verwunderlich. Die
teilweise erheblichen Investitionen weisen allerdings gleichzeitig auf zumindest hinreichend positive finanzielle Erwartungen der
TU hin. So investierte die Nord-Ostsee-Bahn
im Zuge der Übernahme der Marschbahn al-
20 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
lein für den Bau einer Betriebswerkstatt ca.
28,53 Mio. Franken.
Die wirtschaftlichen Risiken aus der Beschaffung von Fahrzeugen und die damit einhergehenden Markteintrittsbarrieren konnten aus Sicht der TU in beiden Fällen durch die
Nutzung entsprechender Vertragsinstrumente minimiert werden. Der RMV beschaffte die
einzusetzenden Fahrzeuge über einen eigenen
Fahrzeugpool und stellte sie der TU zur Verfügung. In Schleswig-Holstein nutzte man das
Instrument der Wiedereinsatzgarantie. Hierbei wird der TU der Einsatz der Fahrzeuge
auch nach Ablauf der Vertragslaufzeit zugesagt, selbst wenn die TU in der dann nötigen
Ausschreibung nicht erfolgreich ist.
Fazit
Wie die Fallbeispiele zeigen, konnte die
öffentliche Hand durch die Nutzung des Ausschreibungswettbewerbs bei diesen beiden
Strecken bislang Einsparungen erzielen und
die Angebotsqualität steigern. Diese positiven
Erfahrungen mit der Ausschreibung von
SPNV-Leistungen decken sich weitestgehend
mit jenen auf anderen Strecken in Deutschland. Aus diesem Grund wird derzeit von den
befragten Marktteilnehmern, auch vor dem
Hintergrund der zunehmend schwierigen
Lage der öffentlichen Haushalte, von einem
weiter steigenden Ausschreibungsvolumen im
deutschen SPNV ausgegangen.
Mit Blick auf die hier dargestellten Erfahrungen in Deutschland könnte es sinnvoll
sein, das Instrument des Ausschreibungswettbewerbs auch bei abgeltungspflichtigen Leistungen des Schienenpersonenverkehrs in der
Schweiz als Handlungsoption zu prüfen. Für
den Bund und die Kantone böte dies die
Chance, bei steigendem Qualitätsniveau
den Zuschussbedarf zu reduzieren bzw. die
Kosten für die öffentliche Hand trotz Qualitätssteigerung zu stabilisieren. Dies könnte
einen Beitrag dazu leisten, das herausragende Angebot des schweizerischen Schienenpersonenverkehrs auch unter möglichen
künftigen Budgetrestriktionen erhalten und

ausbauen zu können.
Monatsthema
Effekte der Liberalisierung des internationalen Warenverkehrs
auf den Detailhandel
Die Preise im Schweizer Detailhandel sind im europäischen Vergleich hoch. Als zentraler Grund
für die hohen Preise wird häufig
die Abschottung des Schweizer
Marktes genannt. Diese ergebe
sich aus staatlichen Hürden
(z.B. Zöllen, technischen Handelshemmnissen) oder aufgrund
von Vertikalabsprachen. Die Beseitigung der Hemmnisse im Warenhandel wird als wichtiges Instrument zur Reduktion der Konsumentenpreise angesehen.
Die hier vorgestellte Studie diskutiert verschiedene Aspekte der Hemmnisse im Warenhandel und quantifiziert mögliche Preiseffekte bei einer Liberalisierung des internationalen
Warenhandels zwischen der EU und der
Schweiz. Die Untersuchung erfolgt in drei
Schritten:
– Erstens werden die verschiedenen staatlichen Regulierungen im Bereich der internationalen Warenbeschaffung im Detail
analysiert.
– Zweitens werden am Beispiel des EU-Beitritts von Österreich 1995 mögliche Effekte
einer Liberalisierung im Bereich des internationalen Warenhandels dank dem Wegfall der staatlichen Importhürden aufgezeigt.
– Drittens wird anhand einer Simulationsanalyse untersucht, welche Kosten- und
Preiseffekte sich in einem Freihandelsszenario im Schweizer Detailhandel ergeben würden.
Regulatorische Rahmenbedingungen für
den Detailhandel
Welche Rolle spielen nun die staatlichen
Regulierungen für die beobachteten Differenzen? Die Regulierung der eigentlichen
Dienstleistungen ist in der Schweiz recht liberal ausgestaltet. In den für den Bericht zur
Dienstleistungsliberalisierung4 quantifizierten Regulierungsfeldern Geschäftsaufnahme,
Werbung, Vertrieb und Verkauf weist der
Schweizer Detailhandel eine niedrigere Regulierungsdichte auf als der EU15-Durchschnitt.
Lediglich hinsichtlich der gesetzlichen Ladenöffnungszeiten muss für die Schweiz eine
überdurchschnittliche Regulierungsintensität
festgestellt werden.
Im Handel sind aber auch Regulierungen
von Bedeutung, die nicht ausschliesslich oder
direkt den Handel betreffen, für die wirt-
1 Vgl. «Die Volkswirtschaft», 7-2003, S. 4ff für einen
Überblick verschiedener Studien im Rahmen der Strukturberichterstattung des SECO 2003. Eine aktuellere
Studie von BAK Basel Economics (2006) untersucht die
Konsumentenpreise im Detailhandel im internationalen
Vergleich.
2 BAK Basel Economics, 2006.
3 Vgl. Balastèr/Elias, 2006.
4 Vgl. SECO, 2005.
Michael Grass
Senior Economist, BAK
Basel Economics, Basel
Thomas Stocker
Economist, BAK Basel
Economics, Basel
22 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
schaftliche Entwicklung des Handels aber
trotzdem schwer wiegende Konsequenzen
aufweisen. Dies betrifft die Regulierungen im
Zusammenhang mit dem internationalen
Warenhandel, staatliche Vorgaben im Baurecht und lange Bewilligungsverfahren im
Hinblick auf die Bautätigkeit sowie die Produktmarktregulierung in anderen Schweizer
Branchen, die sich beim Detailhandel in erhöhten Beschaffungs- und Vorleistungspreisen niederschlagen. In diesen Bereichen sind
die Schweizer Regulierungen insgesamt restriktiver ausgestaltet als im EU-Durchschnitt.
Ein Übermass staatlicher Eingriffe in den
Marktprozess führt in der Regel zu Effizienzverlusten und höheren Kosten und wirkt sich
so hemmend auf das Wirtschaftswachstum
aus. Deshalb wird die Produktmarktliberalisierung als zentrale wirtschaftspolitische
Stossrichtung auf dem Weg zu mehr Wachstumsdynamik angesehen. Aufgrund des Zusammenhangs zwischen Regulierung und
Kosten können aus einer Analyse verschiedener Kostenfaktoren und deren Ursachen auch
Schlussfolgerungen im Blick auf die Relevanz
unterschiedlicher Ausprägungen staatlicher
Regulierung gezogen werden.
Internationaler Vergleich der Preise
und Kosten
Zahlreiche Studien belegen, dass die Preise
in der Schweiz im internationalen Vergleich
hoch sind.1 Ein wichtiger Grund dafür sind die
Kostennachteile des Schweizer Detailhandels
beim Warenimport. Dies zeigt eine Analyse
der wichtigsten Kostenfaktoren Warenbeschaffung, Vorleistungen und Arbeitskosten
im internationalen Vergleich mit Deutschland, Frankreich, Österreich und Italien
(EU4).2 Im Durchschnitt liegen die Warenbeschaffungskosten beim Import in den vier
analysierten Ländern um 39% tiefer als in der
Schweiz. Über die Hälfte der beobachteten
Preisunterschiede von 15% zwischen dem
Schweizer Detailhandel und dem EU4-Durchschnitt kann mit diesem Kostennachteil erklärt werden.
Für die höheren Beschaffungskosten des
Schweizer Detailhandels beim Warenimport
gibt es eine Vielzahl von Ursachen, die teilweise unmittelbar mit staatlichen Eingriffen im
Bereich der Warenbeschaffung zusammen-
Monatsthema
Grafik 1
Interdependenzen bestehen. Technische Handelshemmnisse, Patentrecht und Vertikalbindungen verstärken sich in ihrer Wirkung oftmals gegenseitig.3 Ein zentraler Grund für
Importpreisunterschiede ist auch in Skaleneffekten zu sehen. Aufgrund ihrer Grössenvorteile beschaffen Einkäufer aus Deutschland,
Frankreich oder Italien ihre Waren zu günstigeren Konditionen als Einkäufer, die den
schweizerischen Markt bedienen.
Relative Importpreisniveaus für Güter im Food- und Non-Food-Segment, 2005
Food
Non Food
Total
Index Schweiz = 100
120
100
80
Importpreisunterschiede im Food-Bereich...
60
40
20
0
Schweiz
EU4
Deutschland
Frankreich
Österreich
Italien
Quelle: BAK Basel Economics 2007 / Die Volkswirtschaft
hängen: Hierzu gehören unter anderem Zölle,
zollrechtliche Deklarationsbestimmungen,
technische Handelshemmnisse, patentrechtliche Regelungen sowie das Vorgehen gegen
Vertikalabreden (siehe Kasten 1). Hinzu
kommt, dass zwischen den Faktoren, die zur
Verhinderung von Parallelimporten führen,
Kasten 1
Mögliche Gründe für unterschiedliche Kosten beim Warenimport
– Zölle: Im Food-Sektor spielen Einfuhrzölle
noch eine wichtige Rolle. Für in die Schweiz
importierte Food-Produkte beträgt der durchschnittliche implizite Zollaufschlag gegenüber
der EU 2005 rund 8%.
– Zollrechtliche Deklarationsbestimmungen:
Aufwendigere Zollformalitäten, kurze Zollöffnungszeiten oder lange Wartezeiten an der
Grenze erhöhen die Transaktionskosten. Wie
eine Studie von Avenir Suisse (2006) aufzeigt,
betragen die Transaktionskosten im Zusammenhang mit den Zollschranken 2,3% des Importwertes.
– Technische Handelshemmnisse: Gesetze und
Bestimmungen hinsichtlich Beschaffenheit,
Eigenschaften, Verpackung, Beschriftung,
Herstellung, Transport, Lagerung, Prüfung,
Konformitätsbewertung, Anmeldung und Zulassung von Produkten. Weichen die schweizerischen Vorschriften von jenen des umliegenden Auslandes ab, führt dies dazu, dass für
den relativ kleinen Schweizer Markt Spezialanfertigungen bei den ausländischen Produzenten nötig sind, was zu höheren Stückpreisen
für den Schweizer Importeur führt.
– Patentrechtliche Regelungen: Aufgrund der
nationalen Erschöpfung im Schweizer Patent-
recht wird der Direktimport bestimmter Produkte unterbunden. Die Warenbeschaffung
muss über den offiziellen Importeur abgewickelt werden, der unter Umständen mehr verlangt, als das Produkt im Endverkauf im Ausland kostet.
– Vertikalabsprachen: In vielen Fällen versuchen
Produzenten, Händler in einem bestimmten
Land dazu zu zwingen, den Import über einen
Generalimporteur abzuwickeln, anstatt direkt
zu importieren. Dies gelingt beispielsweise
durch die Androhung, Service- oder Garantieleistungen nicht mehr zu erbringen, sollte der
Händler direkt importieren. Vertikale Abreden
können sowohl nach schweizerischem wie
auch nach EU-Recht unter gewissen Voraussetzungen wettbewerbsrechtlich verfolgt werden.
Bei grenzüberschreitenden vertikalen Abreden
lassen sich allfällige Sanktionen seitens der
Schweiz im Ausland jedoch kaum durchsetzen.
Zudem sind dem Informationsaustausch zwischen den schweizerischen und ausländischen
Wettbewerbsbehörden enge Grenzen gesetzt.
– Skaleneffekte: Sie resultieren aus Grössenvorteilen ausländischer Detailhändler beim
Warenimport.
23 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
Die Schweizer Importeure bezahlen gemäss BAK Basel Economics für den gleichen
Importgüterwarenkorb im Food-Segment
rund 30% (EU4-Durchschnitt) mehr als ihre
Pendants im Ausland. Die grössten Preisdifferenzen resultieren hier bei den Waren tierischen Ursprungs (37% zum EU4-Schnitt)
und bei den Erzeugnissen der Lebensmittelindustrie (33%). Vor allem bei den bearbeiteten
Produkten ausländischer Lebensmittelhersteller wirken sich technische Handelshemmnisse und Vertikalabsprachen preistreibend
für die Schweizer Importeure aus. Skaleneffekte bilden wohl den entscheidenden Kostennachteil in den anderen Produktgruppen.
Aufgrund des kleinen Absatzmarkts liegen die
Stückkosten in der Schweiz um einiges höher
als im EU-Binnenmarkt.
...und im Non-Food-Bereich
Bei den Gütern im Non-Food-Bereich betrug die Preisdifferenz im Jahr 2005 sogar fast
40%. Hier lassen die empirischen Befunde auf
die Grössenvorteile als entscheidendes Kriterium der Importpreisunterschiede schliessen.
Mit Österreich und der Schweiz haben die
beiden Länder mit dem kleinsten Absatzmarkt
die mit Abstand höchsten Einstandspreise zu
bezahlen. Im Non-Food-Bereich importiert
Österreich deutlich mehr Güter aus dem
Nicht-EU-Raum als bei den Food-Produkten,
so dass der Vorteil aufgrund des EU-Binnenmarktes gegenüber der Schweiz, die in ähnlichem Umfang Waren aus Ländern wie China
importiert, schwindet. Den zweiten Grund für
die hohen Schweizer Importpreise bilden die
technischen Handelshemmnisse und die Anwendung der nationalen Erschöpfung bei Patenten.
Importpreisunterschiede existieren aber
auch zwischen den EU-Staaten – ein Hinweis
darauf, dass der EU-Binnenmarkt noch nicht
vollkommen ist und historisch gewachsene
Vertriebsstrukturen weiterhin eine grosse
Rolle spielen. Denn in einem integrierten und
kompetitiven Markt wären die Detailhändler
gezwungen, ihre Strukturen rasch anzupassen
und Skaleneffekte auszuschöpfen, z.B. über
Fusionen, Anpassung der logistischen Strukturen oder Einkaufskooperationen.
Monatsthema
Grafik 2
Freihandelsszenarien – Auswirkungen
auf Schweizer Detailhandel
Indexiertes relatives Preisniveau im Schweizer Detailhandel, Referenz EU4
CH – Status quo
EU4 – Status quo
CH – Freihandel
CH – Freihandel ++
Index CH – Status quo = 100
120
100
80
60
40
20
0
Total
Food
Non-Food
Quelle: BAK Basel Economics 2007 / Die Volkswirtschaft
EU-Integrationseffekte in Österreich
nach 1995
Kasten 2
Literatur
– Avenir Suisse (2006): Teure Grenzen,
März 2006.
– BAK Basel Economics (2006): Internationaler Vergleich der Kosten und Preis
bestimmenden Faktoren im Detailhandel,
Studie im Auftrag der Interessengemeinschaft Detailhandel Schweiz IG DHS,
September 2006.
– BAK Basel Economics (2007): Auswirkungen einer Liberalisierung des internationalen Warenverkehrs auf den Schweizer
Detailhandel, Studie im Auftrag des
Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO).
– Peter Balastèr, Jiri Elias (2006): Staatliche
Einflüsse auf die Preisbildung im Detailhandel, In: Die Volkswirtschaft 10-2006,
S.48–51.
– SECO (2005): Bericht zur Dienstleistungsliberalisierung in der Schweiz im Vergleich
zur EU, Grundlagen der Wirtschaftspolitik
Nr. 12D.
In diesem Zusammenhang ist es wertvoll,
die Effekte der Integration Österreichs in die
EU zu untersuchen. Denn mit dem EU-Beitritt Österreichs 1995 kam es hinsichtlich
der staatlichen Rahmenbedingungen beim
Warenimport zu einer deutlichen Verbesserung in Form eines Wegfalls von Zöllen, dem
Abbau von technischen Handelshemmnissen
sowie der Integration des Patentrechts in das
EU-Regime der regionalen Erschöpfung.
In der Tat waren mit dem EU-Beitritt in
Österreich deutliche Preiseffekte zu beobachten. Bei den Importpreisen kam es vor allem
im Food-Sektor zu einer Verbesserung der
Einkaufskonditionen. Die Konsumentenpreise sanken im Bereich der Nahrungsmittel allerdings 1995 weniger stark als erwartet. Offensichtlich wurden die Kosteneinsparungen
nicht sofort vollumfänglich an die Konsumenten weitergegeben. Die Entwicklungen in
den nachfolgenden Jahren deuten jedoch darauf hin, dass die Kostensenkungen infolge
des zunehmenden Wettbewerbs nach und
nach auch die Konsumenten erreichten.
Mit dem EU-Beitritt kam es im österreichischen Detailhandel – auch durch den zunehmenden Markteintritt ausländischer Anbieter
– zu einer Zunahme des Wettbewerbsdrucks.
Dies und der damit verbundene Strukturwandel machten sich deutlich in der positiven
wirtschaftlichen Entwicklung des österreichischen Detailhandels bemerkbar.
24 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
Weitere Anhaltspunkte für die Auswirkungen einer Liberalisierung des internationalen
Warenhandels ergeben sich aus quantitativen
Simulationen möglicher Spielräume für Kosten- und Preissenkungen im Schweizer Detailhandel bei Eintritt unterschiedlicher Liberalisierungsszenarien.
In der Simulation eines Freihandelsszenarios, bei dem die Beseitigung sämtlicher Importbarrieren unterstellt wird, ergibt sich für
den Schweizer Detailhandel ein Preissenkungspotenzial von rund 4%. Damit blieben
auch nach einer Marktöffnung im Vergleich
zu den europäischen Nachbarstaaten signifikante Unterschiede bei den Konsumentenpreisen bestehen.
Eine deutlich stärkere Dämpfung der Kosten- und Preisrelationen lässt sich laut den
Simulationsergebnissen bei einer zusätzlichen
Deregulierung des Schweizer Binnensektors
erreichen (siehe Grafik 2, Szenario «Freihandel ++»). Das Preissenkungspotenzial beträgt
in diesem Szenario 15%. Dabei gehören der
Agrar- und der Energiesektor zu den wichtigsten Liberalisierungsbranchen. Das gesamte
Preissenkungspotenzial kann aber nur bei
einer generell liberal ausgerichteten Ausgestaltung der Produktmarktregulierung in
allen Sektoren erreicht werden.
Fazit
Für die wirtschaftspolitische Prioritätensetzung kann zusammengefasst werden, dass
die «Hochpreisinsel Schweiz» durch eine Liberalisierungspolitik erodiert werden kann.
Eine Analyse der Regulierungsintensität im
Schweizer Detailhandel zeigt, dass im Bereich
des internationalen Warenverkehrs eine Reihe
staatlicher Regulierungen besteht, die sich
preistreibend auswirken und oftmals gegenseitig verstärken.
Eine Freihandelspolitik kann in der Schweiz
zu spürbaren Preissenkungen führen. Beschränken sich die Reformen allerdings auf
den internationalen Warenverkehr, dürften
im Vergleich mit dem europäischen Durchschnitt weiterhin erhebliche Konsumentenpreisunterschiede bestehen bleiben. Erst bei
einer umfassenden Liberalisierung aller Märkte könnten die Preise im Schweizer Detailhandel auf ein mit der EU vergleichbares Niveau

sinken.
Monatsthema
Effekte des EU-Binnenmarktes für Versicherungen
In den vergangenen 15 Jahren hat
die Europäische Union (EU) den
Sektor der Finanzdienstleistungen schrittweise mit einer Reihe
von Richtlinien für Banken und
Versicherungen dereguliert. Ziel
war die Schaffung eines EU-Binnenmarktes für Finanzdienstleistungen. Zum ersten Mal wurde
damit im europäischen Versicherungsmarkt für Privatkunden ein
echter Preis- und Produktwettbewerb sowohl im Leben-Bereich
als auch im Nichtleben-Bereich
eingeführt. Mit den Richtlinien
wurde das «Single Passport»-
Die schrittweise Liberalisierung der nationalen Versicherungsmärkte auf europäischer
Ebene hat die Beziehung zwischen Marktstruktur und Performance dieser Märkte auf
drei Arten beeinflusst:
– Konkurrenz von Versicherern aus anderen
EU-Ländern, die ihre Rechte gemäss
«Single Passport»-Konzept wahrnehmen;
– Markteintritt von Versicherern aus anderen EU-Ländern, die im Heimmarkt neue
Niederlassungen eröffnen oder übernehmen;
– Fusionen und Übernahmen (M&As) in
grosser Zahl im europäischen Versicherungsmarkt. Zwischen 1990 und 2002
waren europäische Versicherer an 2 595
M&As beteiligt; bei 1 669 davon kam es
zu einem Führungswechsel.
Konzept umgesetzt, wonach seit
1994 ein Versicherer, der in einem
EU-Land eine Bewilligung besitzt,
in allen EU-Ländern Geschäfte
tätigen kann.1
Für die Schaffung eines Einheitsmarktes
sprach hauptsächlich die Aussicht auf Kosteneinsparungen. Diese sollten einerseits durch
den verschärften Wettbewerb über die Landesgrenzen hinaus und die damit verbundene
Bereinigung von Ineffizienzen erreicht werden und andererseits durch die Konsolidierung über M&As und damit verbundene
Skaleneffekte. Ein Nebeneffekt des Konsolidierungsprozesses besteht allerdings darin,
dass die Position der Unternehmen in ihrem
Heimmarkt durch die wachsende Grösse gestärkt wird. Das kann zur Folge haben, dass die
Wettbewerbsanreize für Innovationen und
zur Kostensenkung mittels Bereinigung von
Ineffizienzen geschmälert werden.
Grenzen bisheriger Forschungsarbeiten
Trotz dieser substanziellen Veränderungen
im europäischen Markt für Finanzdienstleistungen existieren bisher nur wenige Forschungsarbeiten zu den wirtschaftlichen Auswirkungen dieser Entwicklung. Dies gilt
1 Als Nicht-EU-Land ist die Schweiz nicht Teil des EU-Binnenmarkts für Versicherungen. Die Schweizer Versicherungsunternehmen profitieren jedoch von diesen Entwicklungen über ihre Niederlassungen in den EU-Ländern.
Prof. Dr. Paul Fenn
Divisional Research
Director (Industrial Economics), Centre for Risk
and Insurance Studies
(CRIS), Nottingham University Business School
Dr. Dev Vencappa
Assistant Undergraduate
Examinations Officer,
Centre for Risk and Insurance Studies (CRIS), Nottingham University Business School
25 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
namentlich für den Versicherungsmarkt, dessen Marktstruktur einschneidende Veränderungen erfahren hat. Nachfolgend ein Überblick der gemachten Studien zu diesem
Thema:
– Gemäss Schätzungen von Barros (1996)
zum portugiesischen Autoversicherungsmarkt bewirkte die Deregulierung eine
klare Abnahme koordinierter Entscheidungen. Die Liberalisierung hatte also einen positiven Einfluss auf den Wettbewerb.
– Die Untersuchung der direkten Auswirkungen der Deregulierung auf die Effizienz von deutschen und britischen Lebensversicherern von Rees und Kessner
(2000) lieferten – allerdings relativ unsichere – Hinweise dafür, dass die weniger
starke Regulierung, der Wettbewerb und
die Konkursgefahr zu einer Angleichung
des Effizienzstandards vieler Unternehmen an die Besten führten.
– Auch Cummins und Rubio-Misas (2001)
kamen im Rahmen einer Data Envelopment Analysis (DEA) zum Schluss, dass die
Konsolidierung in der Versicherungsbranche Spaniens zwischen 1989 und 1998 zu
wesentlichen Effizienzsteigerungen und
Preissenkungen sowohl im Leben- als auch
im Nichtleben-Bereich führten.
– Cummins und Weiss (2004) stützen sich bei
Ihrer Analyse zu den Auswirkungen der
Fusionen und Übernahmen in der europäischen Versicherungsbranche von 1990–
2002 für den Shareholder Value auf eine
Ereignisstudie. Sie stellten einen deutlich
positiven Einfluss der grenzüberschreitenden M&A-Transaktionen fest; bei nationalen Transaktionen hingegen fielen die Ergebnisse nicht eindeutig aus.
– Eine Studie zu den Auswirkungen der
Deregulierung im italienischen Markt
für Motorfahrzeugversicherungen von
Prof. Dr. Stephen Diacon
Associate Director, Centre
for Risk and Insurance
Studies (CRIS), Nottingham University Business
School
Enrico Bachis
Research Associate, Centre for Risk and Insurance
Studies (CRIS), Nottingham University Business
School
Monatsthema
Kasten 1
Cost Frontier – Definition
Eine (Best Practice) Cost Frontier ist definiert als Mindestkosten (C) zur Produktion
einer bestimmten Output-Einheit (x) bei
gegebenen Input-Preisen (p):
C = C (x, p)
Weil bei allen reellen Daten sowohl Messfehler als auch Ineffizienzen auftreten, müssen diese Komponenten bei einer Schätzung
der Best Practice Cost Frontier ausgeklammert werden. Die Stochastic Frontier Analysis
(SFA) bietet einen Lösungsansatz für dieses
Problem. Das Konzept der SFA wurde von Aigner, Lovell und Schmidt (1977) eingeführt.
Durch explizite Annahmen über die Verteilung der Messfehler und die Ineffizienz spezifischer Unternehmen lässt sich die Frontier
schätzen, und es lassen sich positive und
negative Skaleneffekte identifizieren. Auch
eine Veränderung der Frontier im Laufe eines
Beobachtungszeitraumes lässt sich schätzen.
Damit kann der Anteil des technologischen
Fortschritts am Produktivitätswachstum
eruiert werden.
Turchetti und Daraio (2004) ergab, dass die
Kosteneffizienz und die Gesamtfaktorproduktivität im untersuchten Zeitraum
(1982–2000) zunahm, namentlich in der
zweiten Hälfte der Neunzigerjahre, also
nach der Deregulierung.
– Schliesslich analysierten Bikker und Leuvensteijn (2005) den Wettbewerb und die
Effizienz in der niederländischen Lebensversicherungsbranche anhand verschiedener Faktoren, welche die Wettbewerbssituation in einem Markt beeinflussen können.
Alle fünf Indikatoren lassen auf einen begrenzten Wettbewerb im niederländischen
Versicherungsmarkt schliessen. Angesichts
des Aggregationsgrads der Arbeit und der
Tatsache, dass möglicherweise relevante
institutionelle Gegebenheiten nicht berücksichtigt wurden, scheint jedoch bei der
Interpretation dieser Ergebnisse eine gewisse Vorsicht geboten.
Wie Kosteneffizienz im europäischen
Versicherungsmarkt messen?
2 Vgl. Cummins und Weiss (2000), S. 791–793.
3 Vgl. Berger, Cummins, Weiss und Zi (2000).
4 Angaben von Eurostat und den Zentralbanken verschiedener Länder.
Das Ziel des aktuell im Centre for Risk and
Insurance Studies an der Nottingham University Business School laufenden Forschungsprojekts ist es, die Kosteneffizienz im europäischen Versicherungssektor mittels einer
«Stochastic Frontier Analysis» (SFA) zu modellieren und zu messen. Damit lassen sich –
unter Berücksichtigung von Unternehmensgrösse und Marktstruktur – Anhaltspunkte
zur Effizienz in den einzelnen Ländern und
über deren Entwicklung in einem bestimmten
Zeitraum gewinnen. Einer der wichtigsten
Vorteile der SFA bei der Schätzung von Cost
Frontiers (siehe Kasten 1) besteht darin, dass
zwischen Messfehlern und systematischen
Ineffizienzen unterschieden werden kann.
Als wichtigste Datenquelle wurden die
Eurothesys-Daten von Standard and Poor's
über Versicherungsunternehmen aus 15 europäischen Ländern für die Jahre 1995–2003
herangezogen. Diese enthalten u.a. Daten zu
Belgien, Dänemark, Finnland, Frankreich,
Grossbritannien, Deutschland, Irland, Italien,
Luxemburg, den Niederlanden, Österreich,
Portugal, Spanien, Schweden und der Schweiz.
Der europäische Versicherungsmarkt zeichnet sich durch das Nebeneinander verschiedener Organisationsformen aus. Einerseits
gibt es zahlreiche multinationale Grosskonzerne, die Lebens- und andere Versicherungen
über eine Reihe von zum Teil auf bestimmte
Produktlinien spezialisierte Niederlassungen
verkaufen. Diese Niederlassungen können
ihre Tätigkeit jedoch zu Regulations- und
Marktwertzwecken in konsolidierten Konten
ausweisen. Sie verfügen normalerweise über
einen (unterschiedlichen) Grad an Unab-
26 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
hängigkeit in ihrer Geschäftstätigkeit und
konkurrieren mit einer grossen Anzahl vollständig unabhängiger Unternehmen, die auf
das Leben- oder das Nichtleben-Geschäft
spezialisiert oder in beiden Bereichen aktiv
sein können.
Anhand der Eurothesys-Daten konnten
wir für jedes Unternehmen und jedes Jahr
konsistente Messungen zu den Betriebskosten
vornehmen. Die Kosten sind definiert als Gesamtverwaltungsaufwand vor aktivierten Abschlusskosten, einschliesslich Aufwendungen
für die Verwaltung von Kapitalanlagen und
Schadenregulierungskosten gemäss versicherungstechnischer bzw. nichtversicherungstechnischer Erfolgsrechnung per Jahresende.
In der Fachliteratur gab es eine breite, ungelöste Debatte über die geeignete Methode
zur Messung der Produktion von Versicherungsfirmen.2 Unseres Erachtens entspricht
das von den Versicherern an die Versicherten
gelieferte Produkt am ehesten dem erwarteten
aktuellen Wert der künftigen Forderungen,
die aufgrund der Policen vermutlich bezahlt
werden müssen. Da es sich bei diesem Wert
um eine latente, nicht beobachtbare Variable
handelt, muss sie mittels Proxy-Variablen
gemessen werden. Für eine Annäherung an
den Output von Versicherungsunternehmen verwenden wir deshalb den Nettoschadenaufwand für Leben- bzw. Nichtleben-Policen. Dieser entspricht für beide
Geschäftsbereiche den geleisteten Bruttozahlungen, abzüglich der Rückerstattungen
von Rückversicherern, plus Deckungsrückstellungserhöhung, plus Beitragsrückerstattung, aber vor Schadenregulierungskosten.
Der Nettoschadenaufwand lässt sich für Leben- und Nichtleben-Versicherer anhand der
versicherungstechnischen Erfolgsrechnung
per Jahresende berechnen.
Die Angaben zu Gesamtkapital und Reserven, versicherungstechnischen Rückstellungen und übrigem Fremdkapital stammen von
Eurothesys. Wir gehen davon aus, dass es sich
beim Fremdkapital und bei der Arbeit um
variable Inputs handelt, die sich kurzfristig
verändern lassen. Darüber hinaus nehmen wir
an, dass Gesamtkapital, Reserven und versicherungstechnische Rückstellungen feste Input-Grössen sind, die über einen langen Zeitraum aufgebaut wurden und nicht sofort
angepasst werden können.3
Bei den Input-Preisen benutzen wir eine
versicherungsspezifische Lohnvariable und
eine Zinsvariable für die Schätzung der
Fremdkapitalkosten. Die Lohnvariable wurde
aus den nominalen Lohndaten der Kategorie
«Versicherungen (ohne Sozialversicherung)»
von Eurostat vom Oktober übernommen. Die
Zinsvariable wurde anhand der Sätze für langfristige Staatsanleihen geschätzt.4
Monatsthema
Grafik 1
Erste Ergebnisse
des laufenden Forschungsprojektes
Komponenten des Produktivitätswachstums, Lebensversicherungsspezialisten 1996–2003
Technischer Wandel
X-Effizienz
Skaleneffizienz
0.07
0.05
0.03
0.01
–0.01
–0.03
–0.05
–0.07
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
Quelle: CRIS / Die Volkswirtschaft
Grafik 2
Internationaler Vergleich: Importe von Versicherungsleistungen, 1985–2004
In Mio. Euro
6000
Österreich
Belgien
Dänemark
Finnland
Frankreich
Deutschland
Griechenland
Irland
4000
2000
0
6000
Unterschiedliche Effizienzsteigerungen
in den einzelnen Ländern
4000
2000
Italien
Luxemburg
Niederlande
Norwegen
Spanien
Schweden
Schweiz
Vereinigtes Königreich
1986
1988
1990
1992
1994
1996
1998
2000
2002
2004
1986
1988
1990
1992
1994
1996
1998
2000
2002
2004
1986
1988
1990
1992
1994
1996
1998
2000
2002
2004
0
6000
4000
2000
0
6000
Die von uns geschätzten Cost Frontiers für
europäische Leben- und Nichtleben-Spezialisten sowie in beiden Bereichen tätige Konzerne passen gut zu den verfügbaren Daten.
Allerdings bestehen klare, signifikante Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern, die
möglicherweise in Zusammenhang mit unterschiedlichen Rechnungslegungs- und Regulierungssystemen sowie der Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Märkte stehen. Was die
«Form» dieser Frontiers betrifft, scheint diese
in allen Geschäftsbereichen einheitlich, mit
substanziell zunehmenden Skalenerträgen.
Ebenfalls geprüft wurde die Veränderung hinsichtlich Skaleneffizienz. Dabei ergaben sich
für alle Bereiche sehr signifikante Steigerungen der Skaleneffizienz als Folge des Wachstums der durchschnittlichen Firmengrösse
und der damit verbundenen Skalenerträge.
Insbesondere im Lebengeschäft dominierten
diese Skaleneffizienz-Verbesserungen die relativ geringen Veränderungen im Bereich des
technischen Fortschritts und der Ineffizienzen
(«X-Ineffizienz»). Falls sich überhaupt etwas
geändert hat, kam es im Lebengeschäft in diesen Produktivitätsbereichen zu Verschlechterungen, wenn auch in den meisten Jahren die
Skaleneffizienzsteigerungen so gross waren,
dass insgesamt eine Produktionszunahme
resultierte (siehe Grafik 1). Die Liberalisierung des europäischen Lebensversicherungssektors dürfte dazu beigetragen haben, dass
der Shareholder Value in erster Linie durch
einen anhaltenden Wachstums- und Konsolidierungstrend gesteigert wurde, was möglicherweise die Anreize für Innovationen und
zur Beseitigung von Ineffizienzen schmälerte.
4000
2000
1986
1988
1990
1992
1994
1996
1998
2000
2002
2004
0
Quelle: CRIS / Die Volkswirtschaft
27 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
Ein Vergleich zwischen den einzelnen Ländern zeigt, dass gewisse europäische Länder
beim grenzüberschreitenden Handel mit Versicherungsleistungen eindeutig ein stärkeres
Wachstum zu verzeichnen hatten als andere
(siehe Grafik 2). Wichtig ist nun die Beantwortung der Frage, ob die relative Offenheit gewisser Versicherungsmärkte in Europa seit 1994
dazu geführt hat, dass die Versicherer in gewissen Ländern stärker an Effizienz gewannen als
in anderen. Diese Frage ist Gegenstand unse
rer aktuellen Forschungsarbeit.
Monatsthema
Liberalisierung juristischer Dienstleistungen:
Erfahrungen aus England&Wales, Schottland und Irland
Ländern mit einer angelsächsischen Rechtstradition wird oft
nachgesagt, sie seien marktorientierter als Länder, deren Rechtssystem auf dem römischen Recht
beruht. Diese Einschätzung hat
im Bereich der juristischen
Dienstleistungen ihre Berechtigung. In den europäischen
Rechtsordnungen ist die Erbringung derartiger Dienstleistungen
in unterschiedlichem Ausmass
reguliert. Im Vereinigten Königreich und in Irland setzte die Liberalisierung dieses Marktes schon
früh ein. Beschränkungen in
Bezug auf Marktzugang, Werbung
und Festsetzung der Honorare
wurden gelockert. Zurzeit befasst
sich das Parlament des Vereinigten Königreichs mit der Liberalisierung der Organisationsstrukturen, die für Rechtsanwälte
zulässig sind.
Gemeinsame Herkunft, unterschiedliche
Entwicklung
Das hier vorgestellte Projekt wurde vom
Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) als
Fallstudie über die Regulierung von juristischen Dienstleistungen in Ländern mit einer
wettbewerbsfreundlichen Reglementierung
in Auftrag gegeben. In dieser Studie werden
die Erfahrungen betrachtet, die in den letzten
drei Jahrzehnten in den drei angelsächsischen
Rechtsordnungen England&Wales, Schottland und Irland mit der Liberalisierung der
Märkte für juristische Dienstleistungen gemacht wurden. Diese drei Jurisdiktionen
wurden für die Studie ausgewählt, weil ihre
juristischen Berufe zwar ähnliche Ursprünge
haben, sich aber angesichts der unterschiedlichen wirtschaftlichen, sozialen und politischen Gegebenheiten sowie Wettbewerbsordnungen verschieden entwickelt haben.
Die drei Rechtsordnungen weisen ein gemeinsames Merkmal auf: Die Regulierung der
Märkte für juristische Dienstleistungen erfolgt dadurch, dass bestimmte Formen dieser
Dienstleistungen nur durch die Mitglieder
dazu vorgesehener Berufsverbände erbracht
werden dürfen, die den Zugang zum Beruf
reglementieren und Standesregeln festlegen
(Selbstregulierung). Der Staat reglementiert
das Verhalten der Berufsangehörigen somit
nicht direkt. Im Verlauf der letzten rund 30
Jahre haben die Berufsverbände jedoch ihre
Standesregeln auf Druck der Regierung und
der Wettbewerbsbehörden gelockert.
Zweiteilung des Anwaltsstands
In allen drei Rechtsordnungen besteht eine
traditionelle Zweiteilung der juristischen Be-
Prof. Dr. Frank
H. Stephen
Professor für Regulierung,
Codirektor des Institute
for Law, Economy and
Global Governance,
University of Manchester
28 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
rufe in beratende Anwälte («solicitors») und
Prozessanwälte («barristers» – in Schottland
«advocates» genannt). Die Unterschiede zwischen diesen beiden Berufsständen werden im
Kasten 1 genauer erläutert. Beratende Anwälte
können nach den Regeln ihrer Berufsverbände als Personengesellschaften oder in einer
anderen Form von gemeinsamem Firmen tätig sein. Prozessanwälte hingegen müssen unabhängig und selbstständig bleiben. Sie können jedoch in Bürogemeinschaften mit
anderen Prozessanwälten zusammenarbeiten.
Die Regeln ihres Berufsverbandes untersagen
Prozessanwälten direkte Kontakte zu Mandanten; solche sind nur den beratenden Anwälten gestattet. Oft wird der Beruf des Prozessanwalts deshalb als «Überweisungsberuf»
bezeichnet.
Diese Zweiteilung des Anwaltsstands war
in allen drei Rechtsordnungen ein Thema der
Liberalisierungsdiskussion und geriet entsprechend ins Visier der Wettbewerbsbehörden. Sie wurde als Wettbewerbsbeschränkung erachtet, die unter anderem deshalb
nicht im Interesse der Konsumenten sei, weil
der Mandant für Verfahren vor höheren Gerichten sowohl einen beratenden Anwalt als
auch einen Prozessanwalt benötige. Die Vertreter der Prozessanwälte machten allerdings
geltend, die Zweiteilung sei im öffentlichen
Interesse, da die damit verbundene stärkere
Spezialisierung eine höhere Qualität der Anwaltstätigkeit bewirke. Die Zweiteilung hatte
konkrete Auswirkungen auf Ausgestaltung
der Liberalisierung weiterer Praktiken des
Berufsstands.
Liberalisierung der Märkte
für juristische Dienstleistungen
Die Liberalisierung zielte in zwei Richtungen:
– die Erhöhung der Anzahl Verbände, deren
Mitglieder zur Erbringung bestimmter
Dienstleistungen zugelassen sind;
– die Lockerung der Regeln, die das Verhalten der einzelnen Berufsangehörigen reglementieren, insbesondere die Festsetzung
der Honorare und die Werbung.
Im Vergleich zur Schweiz interessieren erstens die Lockerung der Standesregeln und
zweitens der Wettbewerb bei denjenigen
Monatsthema
Grafik 1
Anzahl Einwohner pro Anwalt, 1973–2003
England&Wales
Irland
Schottland
1800
1600
1400
1200
1000
800
600
400
200
0
1973
1983
1993
Anmerkung: Ein Rückgang der Quote bedeutet eine
Zunahme der Anzahl Anwälte in der Bevölkerung.
2003
Quelle: Stephen / Die Volkswirtschaft
Dienstleistungen, die in der Schweiz den Notaren vorbehalten sind.
In allen drei Rechtsordnungen erfolgt der
Zugang zu den einzelnen Berufen durch eine
Kombination aus Universitätsstudium, Vollzeit-Berufsausbildung und Praktikum. In den
letzten 30 Jahren wurde die Kapazität der Universitätsausbildung in allen drei Rechtssystemen ausgebaut. Das Haupthindernis für das
Wachstum war zwar die Verfügbarkeit von
Praktikumsplätzen. Nichtsdestotrotz hat die
Kasten 1
Juristische Berufe in England&Wales, Schottland und Irland
England&Wales (53 Mio. Einwohner) sowie
Schottland (5 Mio. Einwohner) sind Teil des Vereinigten Königreichs, weisen jedoch ihre eigenen
Rechtsordnungen auf. Dies ist in der Unionsakte
von 1707 festgeschrieben, die eine Zusammenlegung des Parlaments, aber die Erhaltung eines
gesonderten Rechtssystems für Schottland vorsieht. Der schottische Anwaltsberuf unterscheidet sich in Bezug auf die Organisation und die Reglementierung noch heute von jenem in England&Wales. Das Wettbewerbsrecht und die Wettbewerbspolitik sind jedoch Sache des Parlaments
des Vereinigten Königreichs. Daher sind die
gleichen Wettbewerbsbehörden für Schottland
wie auch für England&Wales zuständig.
Die Rechtsordnung von Irland (4,2 Mio. Einwohner) weist viele Ähnlichkeiten mit jener von
England&Wales auf. Vor allem der Anwaltsberuf
ist sehr ähnlich organisiert. Ein gemeinsames
Merkmal aller drei Rechtsordnungen ist die historische Zweiteilung des Anwaltsstands: Während
der Prozessanwalt spezifische Kompetenzen in
der Anwaltstätigkeit vor Gericht aufweist, sind
die Kompetenzen des beratenden Anwalts auf die
Rechtsberatung von Mandanten und die Prozessführung ausgerichtet.
Die genaue Abgrenzung der Tätigkeitsbereiche
und die Organisationsform dieser beiden Berufsgruppen sind je nach Rechtsordnung unterschiedlich. Das Recht, vor höheren Gerichten aufzutreten, stand traditionell und in der Praxis nur
den Prozessanwälten zu. In Schottland wurden
jedoch die beratenden Anwälte zu höheren Gerichtsinstanzen früher zugelassen als in den anderen beiden Rechtsordnungen. Daher unterscheidet sich das zahlenmässige Verhältnis zwischen beratenden Anwälten und Prozessanwälten
in Schottland von jenem in den anderen beiden
Rechtssystemen: In Schottland sind weniger als
5% aller Anwälte Prozessanwälte. In England&
Wales liegt ihr Anteil bei rund 11%, in Irland bei
etwa 18%.
29 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
Gesamtzahl der Anwälte deutlich zugenommen (vgl. Grafik 1). Die stärkste Zunahme von
einem Jahrzehnt zum nächsten war in allen
drei Rechtssystemen im Zeitraum 1973–1983
zu verzeichnen, der dem Beginn des Liberalisierungsprozesses voranging. Dies ist möglicherweise auf den Ausbau der Universitätsausbildung in den Siebzigerjahren
zurückzuführen. Theoretisch könnte die
Nachfrage nach Anwälten sogar noch stärker
zugenommen haben. Die Daten weisen jedoch
nicht darauf hin, dass die Zahl der Personen,
die zu den einzelnen Berufen zugelassen wurden, von den Berufsverbänden sehr streng
beschränkt wurde.
Gegenwärtig liegt dem Parlament von
England&Wales ein Gesetzesentwurf zu den
juristischen Dienstleistungen vor, der radikale
Veränderungen bringen könnte. Er würde
nicht nur multidisziplinäre Partnerschaften
zwischen Anwälten und Mitgliedern anderer
Berufe ermöglichen, sondern auch zulassen,
dass Rechtsanwälte über Geschäftsstrukturen,
die im Eigentum von Nichtanwälten stehen,
juristische Dienstleistungen erbringen. Eine
solche Öffnung wäre auch für die Schweiz
neu.
Zugang zu den Märkten
für juristische Dienstleistungen
In allen drei Rechtsordnungen dürfen einige juristische Dienstleistungen nur von Mitgliedern der dazu vorgesehenen juristischen
Berufe erbracht werden. Zu diesen Dienstleistungen gehören das Auftreten vor Gericht, die
Prozessführung, die Übertragung von Grundeigentum und Verurkundungen. Die Beschränkung des Zugangs zu den Märkten für
juristische Dienstleistungen auf die Mitglieder bestimmter Berufsverbände blieb im untersuchten Zeitraum bestehen. Hingegen hat
die Zahl der Berufsverbände zugenommen,
deren Mitglieder berechtigt sind, gewisse
Dienstleistungen zu erbringen.
Rechtsvertretung vor Gericht
Ein Laie kann sich zwar unter gewissen
Umständen mit Unterstützung eines «Freundes» vor Gericht selbst vertreten; doch eine
entgeltliche Vertretung darf nur von Mitgliedern der dazu vorgesehenen Berufe vorgenommen werden. In England&Wales wie auch
in Schottland wurde das Recht zum Auftreten
vor höheren Gerichten auf beratende Anwälte
ausgedehnt. In Irland haben beratende Anwälte seit 1971 das Recht, vor allen Gerichten
aufzutreten.
Somit sind die Mitglieder von zwei Berufsgruppen berechtigt, vor allen Gerichten des
Landes aufzutreten. Dies führt in beschränktem Ausmass zu Wettbewerb in Bezug auf die
Monatsthema
Kasten 2
Bibliografie
– RWG (2006): Report of the Research Working Group on the Legal Services Market in
Scotland, Edinburgh: Scottish Executive.
– Shinnick, E., Bruinsma, F. und Parker, C.
(2003): Aspects of regulatory reform in
the legal profession: Australia, Ireland
and the Netherlands, in: International
Journal of the Legal Profession, Bd. 10,
Nr. 3.
– Stephen, F. H. (2006): The Market Failure
Justification for the Regulation of Professional Service Markets and the Characteristics of Consumers, in: C.-D. Ehlermann
und I. Atanasiu (Hrsg.): European Competition Law Annual 2004: The Relationship
between Competition Law and (Liberal)
Professions, Hart Publishing, Oxford and
Portland, Oregon.
– Stephen, F. H. und Love, J. H. (2000): Regulation of Legal Profession, in: B.
Bouckaerts und G. De Geest (Hrsg): Encyclopaedia of Law and Economics, Bd. III,
Regulation of Contracts, S. 987-1017, Aldershot: Edward Elgar.
Anwaltstätigkeit zwischen den beiden Berufen. In England&Wales wurde auch für die
Mitglieder des Institute of Legal Executives
(die in Unternehmen von beratenden Anwälten arbeiten) ein sehr stark eingeschränktes
Recht eingeführt, vor Gericht aufzutreten.
Übertragung von Grundeigentum
Die Beurkundung von Eigentumsübertragungen war in allen drei Rechtssystemen ein
Monopol der beratenden Anwälte und machte
einen erheblichen Teil des Einkommens vieler
kleiner und mittelgrosser Kanzleien aus. In
den späten Achtzigerjahren wurde dieses Monopol in England&Wales durch die Einführung eines juristischen Hilfsberufs – des zugelassenen Notars für Eigentumsübertragungen
(«licensed conveyancer») – aufgehoben. Ähnliche Rechtsvorschriften wurden für Schottland erlassen, jedoch nicht umgesetzt.
Der drohende Markteintritt dieses neuen
Berufs scheint eine Senkung der Gebühren für
Eigentumsübertragungen von beratenden
Anwälten bewirkt zu haben.Später verringerten sich die Honorarunterschiede in vielen
Märkten. Im Vergleich zur Zahl der beratenden Anwälte gibt es nur sehr wenige zugelassene Notare für Eigentumsübertragungen. Einige sind bei beratenden Anwälten angestellt,
andere bei Immobilienmakler-Gesellschaften,
die einen routinemässigen Eigentumsübertragungsdienst anbieten. Die Konkurrenz
wird somit weiterhin als beschränkt betrachtet. Daher wurde der Ruf nach einer weiteren
Liberalisierung laut, die auch Banken und
weitere Finanzdienstleister berechtigt, im Bereich der Eigentumsübertragung tätig werden
zu können.
In keiner der untersuchten Rechtsordnungen hat der Liberalisierungsprozess zu einer
vollständigen Beseitigung der Beschränkungen gegenüber den Personen geführt, die juristische Dienstleistungen erbringen dürfen.
Hingegen wurde bei gewissen Dienstleistungen die Zahl der dazu berechtigten Berufe erweitert. Dies kann als Einführung einer Art
regulatorischen Wettbewerbs in diesen Bereichen betrachtet werden.
Lockerung der Standesregeln
1 Nach Ansicht einiger wurden diese eingeführt, weil sich
die Regierung mit zahlreichen Klagen von ehemaligen
Mitgliedern der irischen Armee wegen Körperverletzung
konfrontiert sah.
In allen drei Rechtssystemen erfolgte auch
eine Liberalisierung der Regeln, nach denen
Anwälte miteinander um Geschäfte konkurrenzieren dürfen. Dazu lockerten die Berufsverbände die Standesregeln, die für ihre Mitglieder gelten. In den meisten Fällen erfolgte
dieser Schritt, weil eine Klage der Wettbewerbsbehörden drohte. Als Wettbewerbshindernisse wurden insbesondere obligatorische
Honorarordnungen oder -empfehlungen sowie Werbeverbote beurteilt.
30 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
Obligatorische Honorarordnungen für
Anwälte wurden in England&Wales 1973 abgeschafft, in Schottland 1984 und in Irland
1991. In England&Wales wurden jedoch noch
bis 1984 und in Schottland bis 2005 Honorarempfehlungen veröffentlicht. Die Wettbewerbsbehörden stellten sich auf den Standpunkt, Honorarempfehlungen kämen einer
obligatorischen Honorarordnung gleich. Aus
Studien zu Irland und Schottland geht jedoch
hervor, dass die tatsächlichen Honorare selbst
bei Vorliegen derartiger Empfehlungen eine
erhebliche Bandbreite aufweisen können.
Seit Mitte der Achtzigerjahre dürfen beratende Anwälte in Schottland sowie in
England&Wales Werbung betreiben. Die Werberegeln für Prozessanwälte wurden in diesen
beiden Rechtssystemen hingegen erst viel später gelockert. In Irland bestand bis 1988 ein
Werbeverbot für beratende Anwälte; seit 1994
dürfen sie mit Honorarangaben werben. Im
Zusammenhang mit Verfahren wegen Körperverletzung bestehen in Irland Werbebeschränkungen.1
Studien zeigen, dass rund 60% der Unternehmen von beratenden Anwälten in Schottland sowie England&Wales für ihre Dienstleistungen werben, während es in Irland gut
50% sind. Je nach Region ist die Werbeintensität unterschiedlich. Die Werbung mit Honorarangaben ist nicht sehr verbreitet und wird
von weniger als 4% genutzt. Es wurde festgestellt, dass die Tarife für eine juristische Routine-Dienstleistung – wie die Beurkundung von
Eigentumsübertragungen – umso niedriger
sind, je mehr in einem lokalen Markt geworben wird. Im Fall von Schottland führte eine
Verdoppelung des Anteils von werbetreibenden Firmen in einem Markt zu um 7% tieferen
Honoraren. Ähnliche Grössenordnungen
wurden auch in England&Wales festgestellt.
Die Erfahrungen aus den drei hier untersuchten Rechtsordnungen zeigen, dass die
Liberalisierung der Werberegeln tatsächlich
zu unterschiedlichen Honoraren führt, sofern
diese nicht vorgeschrieben werden. Die Einführung von regulatorischem Wettbewerb in
England&Wales hatte im Bereich der Beurkundung von Eigentumsübertragungen Auswirkungen. Diese waren jedoch in finanzieller
Hinsicht geringer, als die politischen Entschei
dungsträger erwartet hatten.
Monatsthema
Reform der Krankenversicherung in den Niederlanden
Während vielen Jahren beruhte
das niederländische Krankenversicherungssystem bezüglich den
kurativen Grund-Dienstleistungen auf einem Zweisäulensystem.
Die erste Säule war das Sozialversicherungssystem für Personen
im tieferen Einkommenssegment,
die zweite das freiwillige Privatversicherungssystem für Personen mit höherem Einkommen. Mit
den radikalen Marktreformen im
Jahre 2006 verschmolzen beide
Säulen zu einem obligatorischen
Krankenversicherungssystem mit
privaten Versicherern. Die zentrale Idee hinter den Reformen ist
eine Verbesserung der Leistungsfähigkeit durch die Förderung des
Wettbewerbs auf beiden Märkten
des Gesundheitswesens, d.h. bei
den Versicherern und den Leistungserbringern.
1 Vgl. Dekker-Kommission, 1987.
Erste Vorschläge für ein einheitliches nationales Krankenversicherungssystem mit Elementen des regulierten Wettbewerbs wurden
bereits 1987 von der Dekker-Kommission
vorgelegt.1 Dieser Bericht regte an, die staatliche zentrale Planung durch ein System zu
ersetzen, in dem untereinander konkurrierende Krankenversicherer als kluge Einkäufer
von Versorgungsleistungen für ihre Mitglieder fungieren sollten. Obwohl es fast zwanzig
Jahre bis zur Einführung der eigentlichen
Reformen dauerte, wurden einzelne Anpassungen bereits vor 2006 vorgenommen.
Dazu gehörten zum Beispiel die Einführung
von Kopfprämien und ein Risikoausgleichssystem in der Sozialversicherung.
Wettbewerb ja, aber unter Wahrung von
Qualität und Solidarität
Die Einführung des freien Wettbewerbs auf
dem Gesundheitsmarkt ist mit Risiken verbunden, da dadurch die Solidarität und die
Qualität gefährdet sein könnten. Ausserdem
können die Kosten steigen, wenn die Marktmacht einiger Leistungserbringer und Versicherer zu gross wird. Um die Solidarität zu
bewahren, führte der Staat für alle niederländischen Bürgerinnen und Bürger ein obligatorisches Grundversicherungspaket ein. Alle Bürger können ihren Krankenversicherer frei
wählen. Dieser wiederum ist verpflichtet, innerhalb der jährlichen Anmeldefristen alle
Anmeldungen zu berücksichtigen. Zudem
müssen die Krankenversicherer jedem Versicherungsnehmer die gleiche Kopfprämie berechnen (das sog. «Community-Rating»-Konzept). Im Falle von Versicherungsnehmern mit
vorhersehbar hohen medizinischen Ausgaben
führen diese Prämienrestriktionen zu vorhersehbaren Verlusten für Krankenversicherer.
Dr. Rudy Douven
Short Term Analysis and
Fiscal Affairs, Netherlands Bureau for Economic Policy Analysis (CPB),
Den Haag
Dr. Esther Mot
Short Term Analysis,
Netherlands Bureau for
Economic Policy Analysis
(CPB), Den Haag
31 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
Deshalb führte die niederländische Regierung
ein Risikoausgleichssystem ein, das die Versicherer für vorhersehbare Differenzen in ihren
medizinischen Ausgaben kompensiert. Die
Entwicklung dieses Risikoausgleichssystem
begann 1991 im Sozialversicherungssystem
und wurde später weiter verbessert.
Funktionsweise
des niederländischen Systems
Grafik 1 illustriert das niederländische Gesundheits-Finanzierungssystem. Alle Bürgerinnen und Bürger ab 18 Jahren müssen dem
Krankenkassenfonds einen einkommensabhängigen Beitrag zahlen, dessen Höhe durch
die Steuerbehörden erhoben wird. Der Krankenkassenfonds erhält Zuschüsse der öffentlichen Hand (beispielsweise für die Ausgaben
der Kinder unter 18) und rückvergütet dieses
Geld den Krankenversicherern, nachdem der
Risikoausgleich vorgenommen wurde. Die
Konsumenten zahlen eine Kopfprämie direkt
an ihren Krankenversicherer. Dahinter steckt
der Gedanke, dass die Konsumenten die Krankenversicherer gewissermassen erziehen, indem sie abspringen, wenn sie mit der Leistung
ihres Versicherers nicht zufrieden sind.
Das Reformpaket:
Wichtigste Massnahmen
Das radikale Reformpaket, das 2006 in
Kraft trat, umfasst folgende Massnahmen: Die
Erhöhung der Kopfprämie, Anreize und Instrumente zur Effizienzsteigerung sowie Veränderungen auf der Anbieterseite.
Erhöhung der Nominalprämie
Während dieses Finanzierungssystem bereits vor der Reform des Sozialversicherungs-
Dr. Marc Pomp
Program Leader Market
Sectors, Netherlands
Bureau for Economic
Policy Analysis (CPB),
Den Haag
Monatsthema
Grafik 1
Finanzierungssystem des niederländischen Gesundheitswesens
staatlicher Zuschuss
(< 18 Jahre)
Krankenkassenfonds
einkommensabhängiger
Beitrag
Abgabe an
Krankenkassenfonds
Versicherte
Versicherer
Prämie
(< 18 Jahre)
Quelle: CPB / Die Volkswirtschaft
systems existierte, so war die Höhe der Kopfprämie zuvor beträchtlich kleiner als die Höhe
des einkommensabhängigen Beitrags. Im
neuen Gesundheitssystem verlangt das Gesetz, dass die Ausgaben je zur Hälfte aus den
einkommensabhängigen Beträgen und den
Kopfprämien gedeckt werden. Dies bedeutete
einen beträchtlichen Anstieg der Kopfprämie
für Leute in den tieferen Einkommensschichten, nämlich von ca. 350 Euro im Jahre 2005
auf ca. 1050 Euro im Jahre 2006. Eine hohe
Kopfprämie sollte die Bevölkerung auf die
hohen Gesundheitskosten aufmerksam machen bzw. ihr Kostenbewusstsein wecken.
Diese Erhöhung führte zu einer verminderten
Kaufkraft in den tieferen Einkommensgruppen. Deshalb kompensiert der Staat heute
über 5 Mio. Bürgerinnen und Bürger durch
monatliche einkommensabhängige Subventionen.
Anreize und Instrumente
zur Effizienzsteigerung
2 Vgl. Douven und Schut, 2006.
3 Vgl. Schut, 2006.
Die Leistungsfähigkeit des Gesundheitsmarktes zu verbessern, ist keine einfache Aufgabe. Krankenversicherer brauchen nicht nur
einen Anreiz, sie benötigen auch Instrumente,
um effizienter arbeiten zu können. Um so
viele Anreize wie möglich zu schaffen, entschied sich die niederländische Regierung für
ein privat organisiertes Krankenversicherungssystem, welches unter die Dritte Richtlinie über Schadensversicherungen im Wettbewerbsrecht der Europäischen Kommission
fällt. Die Krankenversicherer erhielten dadurch verschiedene Instrumente, um Kunden
anzuziehen. Sie stehen bezüglich des Preises
für das Grundversicherungspaket im Wettbewerb zueinander. Dabei dürfen sie Prämien-
32 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
rabatte für Gruppenpolicen anbieten, solange
eine vergleichbare Einzelpolice höchstens
10% teurer ist. Ausserdem kann der Versicherungsnehmer einen freiwilligen Selbstbehalt
von 100 bis 500 Euro pro Jahr wählen. Zusätzlich zu diesen Vorteilen gilt für die gesamte Bevölkerung ein obligatorischer Schadenfreiheitsrabatt von 255 Euro pro Jahr.
Krankenversicherungen werben auch
mit diversen Zusatzversicherungspaketen,
Dienstleistungsniveaus und Netzwerken von
Vertragsärzten und -spitälern (bevorzugte
Anbieternetzwerke). Letztere sollen die Krankenversicherungen dazu ermutigen, günstige
Verträge mit den Leistungserbringern auszuhandeln. Das Ziel dieser Idee ist die Förderung einer leistungsfähigen medizinischen
Versorgung, indem die Krankenversicherer
ihre Mitglieder nur effizienten Leistungserbringern zuführen, welche die Qualitätsanforderungen erfüllen. Natürlich kann dies
nur funktionieren, wenn Informationen über
die Versorgungsqualität einfach zu beschaffen
sind. Zurzeit fehlt es noch an verlässlichen
Qualitätsinformationen. Sowohl von Seiten
des Staates wie auch von privaten Organisationen sind intensive Bemühungen im Gange,
um den Informationsfluss zu beschleunigen.
Veränderungen auf Anbieterseite
Auch wenn die Liberalisierung auf dem
Anbietermarkt noch hinter dem Versicherungsmarkt herhinkt, so haben doch bereits
viele Veränderungen stattgefunden, die zur
Förderung des Wettbewerbs beitragen. Gesetzliche Hürden für neue Marktteilnehmer
wurden gesenkt, und in den letzten paar Jahren sind viele unabhängige Kliniken zum
Markt gestossen. Die Einführung eines neuen
Spitalverwaltungssystems, das auf Fallpauschalen basiert, erleichtert das Aushandeln
von Spitaldienstleistungen durch die Versicherer und die Spitäler. Um sich an diesen
Verhandlungsprozess zu gewöhnen, dürfen
Spitäler und Krankenversicherer seit 2005
über etwa 10% der Spitaldienstleistungen
verhandeln, und zwar in Bezug auf Volumen,
Preis und Qualität. Die übrigen 90% der
Spitaldienstleistungen sind noch immer vorgegeben, aber der Staat beabsichtigt, die
Spitaldienstleistungen weiter zu liberalisieren.
In Zukunft ist vorgesehen, dass Krankenhäuser und Versicherer über 70% der Spitalleistungen miteinander verhandeln können.
Erste Bestandesaufnahme
nach einem Jahr Erfahrung
Das erste erstaunliche Resultat der Reform
war ein von den Krankenversicherern begonnener Prämienkrieg. Die Angst, dass viele
Kunden den Versicherer wechseln würden,
Monatsthema
Kasten 1
Zögerliche Verwendung des Handlungsspielraums für selektive
Vertragsabschlüsse
Der echte Prüfstein für die Reformen liegt
in der effizienteren Bereitstellung von Versorgungsdienstleistungen. Dies würde unter
anderem dadurch erreicht, dass die Krankenversicherer ihren neu erworbenen Spielraum
dazu verwenden, beim Abschluss von Verträgen selektiv vorzugehen. Bisher schienen sie
jedoch davon kaum Gebrauch zu machen. Für
dieses Verhalten werden vier Gründe geltend
gemacht:
1. Der Anreiz, mit Spitälern zu verhandeln,
ist nicht sehr stark, sind doch nur gerade
10% aller Spitaldienstleistungen frei verhandelbar. Hinzu kommt, dass die Differenz der Spitalausgaben zwischen den einzelnen Krankenversicherer 50 Euro pro
Prämienzahler nicht übersteigen darf. Diese Regel wurde eingeführt, um zu verhindern, dass Versicherer bei hohen oder tiefen Spitalausgaben Risiken eingehen, welche durch temporäre Schwächen des neuen Spitalverwaltungssystems entstehen
könnten.
2. Noch immer sind nicht genügend Qualitätsinformationen erhältlich. Ein billiges
Angebot könnte auch als Hinweis auf
(echte oder erwartete) Qualitätseinbussen
gedeutet werden.
3. Die Verhandlungsposition der Krankenversicherer ist nicht stark genug, um vorteilhafte Verträge mit Spitälern auszuhandeln. Spitäler verfügen nicht nur über
mehr Informationen in Hinblick auf die
Kosten und die Qualität ihrer Dienstleistungen; sie können auch Einfluss auf den
Markt ausüben – besonders in Regionen,
wo die Spitaldichte geringer ist.
4. Krankenversicherer haben Mühe, ihre Kunden den bevorzugten Leistungserbringern
zuzuführen, da Kunden, welche eine Police
für ein bevorzugtes Anbieternetzwerk abschliessen, immer noch die Möglichkeit
haben, zusätzliche Kosten in Kauf zu nehmen und einen externen Anbieter ausserhalb des Netzwerks zu wählen.
Kasten 2
Referenzen
– Dekker-Kommission (1987), Der Wille
zur Veränderung, Den Haag: DekkerKommission (auf Niederländisch).
– Douven R. und E. Schut (2006), Prämienwettbewerb zwischen den Krankenversicherern, ESB, 91, S. 272–275
(auf Niederländisch).
– Schut, E. (2006), Wettbewerb im Gesundheitswesen, ein Jahr danach, ESB-Dossier:
Markt in Aktion, Dezember 2006, S. 20–24
(auf Niederländisch).
hatte weit reichende Auswirkungen auf die
Prämienstruktur. Besonders Prämien für
Gruppenpolicen wurden unter dem kostendeckenden Preis angeboten. Man schätzt, dass
die Krankenversicherer mit ihren GrundDienstleistungspaketen zwischen 375 und 950
Mio. Euro verloren haben.2 Diese Verluste
können aber von den meisten Krankenversicherern – insbesondere den grösseren Unternehmen – noch verschmerzt werden, da sie
über beträchtliche finanzielle Reserven verfügen.
Ein zweites unerwartetes Ergebnis war,
dass ca. 20% der niederländischen Bevölkerung den Versicherer wechselten. Ein so reges
Wechselverhalten hatte es noch nie gegeben.
Durch die Reformen sowie durch einen massiven Medienwirbel um die Prämiendifferenzen war sich die Bevölkerung offensichtlich
über die verschiedenen Versicherungsoptionen bewusst geworden. Viele Leute wechselten
2006 von einer Einzel- zu einer Gruppenpolice, von denen es ein breites Angebot gab und
die vielfach grosse Prämienrabatte beinhalteten (durchschnittlich ca. 6,5% billiger als
Einzelpolicen). Diese Gruppenpolicen waren
nicht nur auf Arbeitgeber beschränkt, sondern wurden auch anderen Gruppen angeboten, zu der eine grosse Anzahl potenzieller
Versicherungsnehmer gehörten, so zum Beispiel grössere Gewerkschaften, nationale
Sportverbände und eine grosse Bankkooperative. Sogar für Interessensgruppen älterer
Menschen und von Chronischkranken (z.B.
Diabetes oder rheumatische Arthritis) wurden Gruppenpolicen abgeschlossen. Solche
Verträge sind möglich, weil die Krankenversicherer durch das Risikoausgleichskonzept für
vorhersehbare Auslagen entschädigt werden.
Die Reformen riefen auf dem Krankenversicherungsmarkt eine Reihe von Reaktionen
hervor. Eine Krankenkasse meldete Verluste
auf dem Krankenversicherungssektor an und
begann, Arbeitskräfte und Verwaltungskosten
abzubauen. Kosten wurden auch über die Risikoselektion gesenkt. Einige Versicherer
nützten vermutlich die Mängel am Risikoausgleichssystem aus, indem sie vorteilhafte
Gruppenverträge akquirierten. Ein weiteres
mögliches Instrument zur Risikoselektion
waren Zusatzversicherungen. Jedoch meldeten die Krankenversicherer, dass sie 2006 und
2007 alle in die Zusatzversicherung aufnehmen würden, die dies beantragen. Zudem
wurden Fusionen angekündigt, welche in der
Zwischenzeit von der niederländischen Wettbewerbsbehörde genehmigt worden sind.
Nach diesen Fusionen werden ca. 90% der
Bevölkerung bei sechs grossen Versicherungsunternehmen versichert sein, die restlichen
10% bei sieben kleinen, regional-orientierten
Krankenversicherern.3
33 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
Gegenwärtig ist es noch zu früh, um in
Bezug auf die Leistungsfähigkeit definitive
Schlussfolgerungen zu ziehen. Die Reformen
sind gerade erst angelaufen, und bessere Informationen über die Qualität der medizinischen Versorgung müssen noch gesammelt
werden. Sowohl die Krankenversicherer wie
auch Leistungserbringer brauchen Zeit, um
sich an die neue Situation zu gewöhnen. Zudem sind noch nicht alle Strategien in
die Tat umgesetzt worden, die verstärkt zu
selektiven Vertragsabschlüssen und einem
Managed-Care-System motivieren sollen
(vgl. Kasten 1).
Steigende Gesundheitsausgaben
Zu Beginn des neuen Jahrtausends wurde
das Globalbudget, das wachsende Wartelisten
produzierte, suspendiert. Diese Massnahme
reduzierte zwar die Wartelisten, führte aber
gleichzeitig zu einem Anstieg der Gesundheitsausgaben, was eine grosse Belastung für
die niederländischen Reformen darstellt. Die
Reformen werden – falls erfolgreich – durch
Effizienzsteigerungen den Druck auf die Preise in der Gesundheitsversorgung mildern. In
der Tat scheint im Spitalsektor bereits eine
Effizienzsteigerung eingetreten zu sein: Die
Teuerung bei liberalisierten Spitalleistungen
lag um einen Prozentpunkt unter der Teuerungsrate der Gesamtwirtschaft.
Erfolgreiche Reformen und steigende Gesundheitsausgaben können Hand in Hand
gehen, da diese Kombination ein Anzeichen
für mehr Effizienz, Produktion und Qualität
der Dienstleistungen im Gesundheitswesen
ist. Der Staat wird jedoch eine glaubhafte Erklärung für die steigenden Kosten abgeben
müssen, da das Volk dies als Zeichen für das
Scheitern der Reformen und die mangelnde
Leistungsfähigkeit des Systems auslegen

könnte.
Schweizer Volkswirtschaft
Wirtschaftspolitische Agenda
Wirtschaftspolitische Agenda
Wirtschaftspolitische Agenda
Stand 20. Februar 2007
Dossiers
Unternehmens-
Start
Vernehmlassung
Botschaft
05.12.2003
22.06.2005
steuerreform II
Erstrat
Zweitrat
Kommission
Plenum
Kommission
Plenum
WAK-S: Beratung
SR: Beratung abgeschlossen
WAK-N: Beratung
NR: Beratung
abgeschlossen (26.05.2006) (13.06.2006)
1
Differenzbereinigung
abgeschlossen (29.08.2006) abgeschlossen (04.10.2006)
Schlussabstimmung
in eidg. Räten
Informationen
im Internet
Beiträge in:
«Die Volkswirtschaft»
Laufende
www.parlament.ch,
DV 10-2004, S. 3ff.
Differenzbereinigung
Dokumentation
KVG-Revisionspakete
www.edi.admin.ch, Themen
Vertragsfreiheit (1B)2
19.04.-27.04.2004 26.05.2004
Kostenbeteiligung (1D)3
19.04.-27.04.2004 26.05.2004
SGK-S: Beratung
SR: Beratung abgeschlossen
abgeschlossen (24.08.2004) (21.09.2004)
Spitalfinanzierung (2A)4
12.05.2004
15.09.2004
Subkommission SGK-S:
Beratung abgeschlossen
(30.08.2005)
Managed Care (2B)5
12.05.2004
15.09.2004
SGK-S: Beratung
SR: Beratung abgeschlossen
abgeschlossen (14.11.2006) (04.12.2006)
Pflegefinanzierung (3)6
23.06.2004
16.02.2005
SGK-S: Beratung
SR: Beratung abgeschlossen
abgeschlossen (22.08.2006) (19.09.2006)
DV 07-2004, S. 3 ff.
www.parlament.ch, Dokumentation
SR: Beratung abgeschlossen
(08.03.2006)
SGK-N: Beratung abgeschlossen
(24.11.2006)
IV-Revision
5. IVG-Revision
Referendum
www.parlament.ch, Dokumentation
24.09.2004
22.06.2005
SGK-N: Beratung
NR: Beratung abgeschlossen
abgeschlossen (17.02.2006) (22.03.2006)
Zusatzfinanzierung
24.09.2004
22.06.2005
SGK-N: Beratung
abgeschlossen (26.01.2007)
Stromversorgungsgesetz8
01.07.2004
03.12.2004
UREK-N: Beratung
abgeschlossen
CO2-Abgabe9
20.10.2004
23.03.2005
UREK-N: Beratung
NR: Beratung abgeschlossen
abgeschlossen (30.05.2006) (20.06.2006)
11. AHV-Revision
02.05.2005
21.12.2005
SGK-N: Laufende Beratung
7
NR: Beratung abgeschlossen
(21.09.2005)
06.10.2006
DV 07-2004, S. 3ff.
SGK-S: Beratung
SR: Beratung abgeschlossen
abgeschlossen (30.05.2006) (22.06.2006)
Differenzbereinigung
abgeschlossen
(03.10.2006)
DV 10-2005 S. 3ff.
UREK-S:
Beratung abgeschlossen
SR: Beratung abgeschlossen
(05.10.2006)
Laufende Differenzbereinigung
www.parlament.ch,
Dokumentation
DV 01 + 02-2005, S. 3 ff.
UREK-S: Beratung
SR: Beratung abgeschlossen
abgeschlossen (23.11.2006) (14.12.2006)
Laufende Differenzbereinigung
www.parlament.ch, Dokumentation
DV 07+08-2005, S. 3ff.
www.parlament.ch, Dokumentation
Agrarpolitik 201110
www.blw.admin.ch, Dossier
DV 09-2006, S. 3ff.
Vorlage 1
14.09.2005
17.05.2006
WAK-S: Beratung
SR: Beratung abgeschlossen
abgeschlossen (10.11.2006) (20.12.2006)
WAK-N: Beratung
abgeschlossen (20.02.2007)
Vorlagen 2–6
14.09.2005
17.05.2006
WAK-S: Beratung
abgeschlossen (02.02.2007)
Patentgesetz-Revision11
Dez. 2001 /
07.06.2004
23.11.2005
RK-N: Beratung
NR: Beratung abgeschlossen
abgeschlossen (10.11.2006) (20.12.2006)
www.ige.ch,
Juristische Infos
DV 07+08-2006, S. 3ff.
FINMAG12
15.10.2003
01.02.2006
WAK-N: Beratung
abgeschlossen (23.01.2007)
www.efd.admin.ch,
Themen
DV 03-2005, S. 3ff.
Aktienrechts-Revision13
05.12.2005
www.ejpd.admin.ch
Themen
DV 04-2003, S. 14f.
DV 11-2006, S. 28f.
Revision THG14
29.11.2006
www.evd.admin.ch, Themen
DV 10-2006, S. 48f.
DV 06-2006, S. 11f.
Systementscheid bei
Ehepaarbesteuerung
15.12.2006
www.efd.admin.ch, Aktuell,
Laufende Vernehmlassungen
Mehrwertsteuer-Reform
15.02.2007
www.efd.admin.ch, Aktuell,
Laufende Vernehmlassungen
DV 05-2007 (geplant)
Quelle: Die Volkswirtschaft / Weitere Quellen: www.parlament.ch; www.bk.admin.ch
34 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
35 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
36 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
Monatsthema
Wirtschaftspolitische Agenda
Wirtschaftspolitische Agenda
Kasten 1
Zögerliche Verwendung des Handlungsspielraums für selektive
Vertragsabschlüsse
Entscheidungen des Bundesrates
(18. Januar bis 20. Februar 2007)
47
Änderungen auf einen Blick
• Der Bundesrat hat zum Entwurf betreffend die Mehrwertsteuer-Reform die Vernehmlassung eröffnet.
• Die WAK-N hat die Beratungen über FINMAG
abgeschlossen.
• Die WAK-N hat die Beratungen über die Vorlage 1
der AP 2011 abgeschlossen.
• Die WAK-S hat die Beratungen über die Vorlagen 2
bis 6 der AP 2011 abgeschlossen.
• Die SGK-N hat die Beratungen über die IV-Revision
betreffend Zusatzfinanzierung abgeschlossen.
Vollständige Titel der Dossiers
1 Unternehmenssteuerreformgesetz II
2 Bundesgesetz über die Krankenversicherung. Teilrevision.
Vertragsfreiheit
3 Bundesgesetz über die Krankenversicherung. Teilrevision.
Kostenbeteiligung
4 Bundesgesetz über die Krankenversicherung. Teilrevision.
Spitalfinanzierung
5 Bundesgesetz über die Krankenversicherung. Teilrevision.
Managed Care
6 Bundesgesetz über die Krankenversicherung. Teilrevision.
Pflegefinanzierung
7 5. Revision des Bundesgesetzes über die Invalidenversicherung
8 Stromversorgungsgesetz und Elektrizitätsgesetz.
9 CO2-Gesetz / CO2-Abgabe
10 Agrarpolitik 2011. Weiterentwicklung der Agrarpolitik
11 Bundesgesetz über die Erfindungspatente. Revision
12 Bundesgesetz über die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht
(Finanzmarktaufsichtsgesetz; FINMAG)
13 Revision des Aktien- und Rechnungslegungsrechts
14 Revision des Bundesgesetzes über die technischen
Handelshemmnisse (THG)
Diverse Abkürzungen
APK:
BR:
DV:
KVF:
NR, N:
RK:
SGK:
SR, S:
UREK:
WAK:
WBK:
Aussenpolitische Kommission
Bundesrat
«Die Volkswirtschaft»
Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen
Nationalrat
Kommission für Rechtsfragen
Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit
Ständerat
Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie
Kommission für Wirtschaft und Abgaben
Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur
37 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
14.02. Revision des Aktienrechts: Der Vorentwurf wurde
insgesamt in der Vernehmlassung gut aufgenommen und der gesetzgeberische Handlungsbedarf
bejaht. Allerdings muss die Vorlage im Lichte der
Stellungnahmen überarbeitet werden. Kontrovers
aufgenommen wurden die Vorschläge für eine
Verbesserung der Corporate Governance, namentlich der Ausbau der Aktionärsrechte sowie die
Neuregelung der institutionellen Stimmrechtsvertretung. Ein weiterer Kritikpunkt betraf die
Haftungsbeschränkung für die Revisionsstelle.
15.02. Mehrwertsteuer-Reform: Der Bundesrat hat die
Vernehmlassung zu einer umfassenden Vereinfachung der Mehrwertsteuer (MWST) eröffnet. Die
Vorlage umfasst das vollständig überarbeitete
MWST-Gesetz und drei Module: Das erste Modul
sieht einen einheitlichen Steuersatzes von 6% vor
und die Abschaffung von 20 der bestehenden 25
Ausnahmen, das zweite Modul einen Einheitssatz
von 6,4% und die Befreiung des Gesundheitswesens von der MWST und das dritte Modul zwei
Steuersätze, inkl. Wegfall der Ausnahmen gemäss
Modul 1.
26.01.
02.02.
Entscheidungen der Kommissionen
(18. Januar bis 20. Februar 2007)
23.01. AP 2011: Die WAK-N ist ohne Gegenstimme auf die
Botschaft zur Weiterentwicklung der AP 2011
eingetreten und hat die Detailberatung aufgenommen. Bei den Parallelimporten und bei den
Verkäsungszulagen ist die Kommission den
Beschlüssen des SR gefolgt.
23.01. FINMAG: Die WAK-N hat die Vorberatung der Vorlage
mit der Änderung von Bestimmungen im Börsengesetz abgeschlossen. Vor dem Hintergrund der
neusten Entwicklungen auf den internationalen
Finanzmärkten kam die Kommission zum Schluss,
dass die Änderungen bei den Offenlegungsvorschriften im Börsengesetz keinen Aufschub
dulden. Sie beantragt dem Rat deshalb, diese
Bestimmungen im Rahmen einer separaten
Vorlage für dringlich zu erklären. Stimmen beide
Räte diesem Vorgehen zu, können die geänderten
Vorschriften am Tag der Schlussabstimmung in
Kraft treten. In der Gesamtabstimmung wurde das
FINMAG mit 21 zu 0 Stimmen bei 3 Enthaltungen
und die separate Vorlage zum Börsengesetz mit 19
zu 3 Stimmen bei 2 Enthaltungen angenommen.
26.01. IV-Revision. Zusatzfinanzierung: Eine befristete
Erhöhung der MWST soll die IV finanziell wieder ins
Lot bringen. Dies beantragt die SGK-N. Vorausgesetzt wird, dass das Volk die 5. IV-Revision
02.02.
20.02.
gutheisst. Um die schwer defizitäre und hoch
verschuldete IV zu sanieren, hatte der BR einen
linearen MWST-Zuschlag von 0,7 Prozentpunkten
und eine Erhöhung der Lohnbeiträge von 1,4% auf
1,5% vorgeschlagen. Nach Prüfung zahlreicher
Modelle entschied sich die SGK-N nun für eine
Lösung ohne Lohnbeiträge.
11. AHV-Revision: Die SGK-N beschloss, die
beantragte Erhöhung des Frauenrentenalters nicht
losgelöst von Modellen zur Flexibilisierung zu
diskutieren.
AP 2011. Vorlagen 2-6: An der letzten Sitzung
fasste die WAK-S beim BG über das bäuerliche
Bodenrecht (Vorlage 2) den Grundsatzentscheid,
die Möglichkeit, sich vor dem Risiko einer
Erhöhung der Landwirtschaftsbodenpreise zu
schützen, beizubehalten (Bekämpfung der
übersetzten Preise). Mit 6 zu 5 Stimmen bei 1
Enthaltung beschloss die WAK-S, die Kantone zu
befugen, bei einem starken Anstieg der Preise für
Grundstücke oder Landwirtschaftsbetriebe in
gewissen Regionen eine Preisbeschränkung
vorzusehen. Eine Minderheit der Kommission
wünschte hier eine gesamtschweizerische
Regelung mit einer für alle Kantone geltende
Höchstlimite. An der Gesamtabstimmung sprach
sich die WAK-S mit 6 Stimmen (ohne Gegenstimme) bei 6 Enthaltungen für die Vorlage 2 aus.
Beim Lebensmittelgesetz (Vorlage 5) befasste sich
die WAK-S mit den Gebühren für Inspektionen und
Kontrollen. Die Kommission sprach sich einstimmig
für eine Formulierung aus, welche es ermöglicht,
unsere Gesetzgebung an das EU-Recht anzupassen
und dabei gleichzeitig weiterhin die verschiedenen
kantonalen Praktiken zu gewährleisten.
Unternehmenssteuerreform II. Differenzen:
Aufgrund der Diskussion und der Argumente in den
beiden Rechtsgutachten, die in der letzten Sitzung
beraten worden waren, sprach sich die WAK-S für
eine Änderung ihres Beschlusses vom Juni 2006
aus. Sie beantragt nun mit 9 zu 4 Stimmen, die
Teilbesteuerung des Privatvermögens auf 70%
anzuheben (Beschluss SR 60%; Beschluss NR
50%). Die WAK-S beschloss zudem, an einer
minimalen Beteiligung von 10% festzuhalten,
damit eine Teilbesteuerung gewährt werden kann.
AP 2011. Vorlage 1: Die WAK-N will – wie der SR –
das Tempo der Agrarreform drosseln und den
Agrarkredit um 150 Mio. auf 13,65 Mrd. aufstocken. Mit der Aufnahme von Wettbewerbselementen geht sie auf den BR zu. Dabei verringerte die
WAK-N die Summe für die Direktzahlungen zu
Gunsten der Gelder für die Förderung von
Produktion und Absatz. In der Gesamtabstimmung
passierte die revidierte Vorlage mit 14 zu 9
Stimmen. Der Finanzierungsbeschluss ging nur mit
12 zu 10 Stimmen bei 3 Enthaltungen durch.
38 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
Der echte Prüfstein für die Reformen liegt
in der effizienteren Bereitstellung von Versorgungsdienstleistungen. Dies würde unter
anderem dadurch erreicht, dass die Krankenversicherer ihren neu erworbenen Spielraum
dazu verwenden, beim Abschluss von Verträgen selektiv vorzugehen. Bisher schienen sie
jedoch davon kaum Gebrauch zu machen. Für
dieses Verhalten werden vier Gründe geltend
gemacht:
1. Der Anreiz, mit Spitälern zu verhandeln,
ist nicht sehr stark, sind doch nur gerade
10% aller Spitaldienstleistungen frei verhandelbar. Hinzu kommt, dass die Differenz der Spitalausgaben zwischen den einzelnen Krankenversicherer 50 Euro pro
Prämienzahler nicht übersteigen darf. Diese Regel wurde eingeführt, um zu verhindern, dass Versicherer bei hohen oder tiefen Spitalausgaben Risiken eingehen, welche durch temporäre Schwächen des neuen Spitalverwaltungssystems entstehen
könnten.
2. Noch immer sind nicht genügend Qualitätsinformationen erhältlich. Ein billiges
Angebot könnte auch als Hinweis auf
(echte oder erwartete) Qualitätseinbussen
gedeutet werden.
3. Die Verhandlungsposition der Krankenversicherer ist nicht stark genug, um vorteilhafte Verträge mit Spitälern auszuhandeln. Spitäler verfügen nicht nur über
mehr Informationen in Hinblick auf die
Kosten und die Qualität ihrer Dienstleistungen; sie können auch Einfluss auf den
Markt ausüben – besonders in Regionen,
wo die Spitaldichte geringer ist.
4. Krankenversicherer haben Mühe, ihre Kunden den bevorzugten Leistungserbringern
zuzuführen, da Kunden, welche eine Police
für ein bevorzugtes Anbieternetzwerk abschliessen, immer noch die Möglichkeit
haben, zusätzliche Kosten in Kauf zu nehmen und einen externen Anbieter ausserhalb des Netzwerks zu wählen.
Kasten 2
Referenzen
– Dekker-Kommission (1987), Der Wille
zur Veränderung, Den Haag: DekkerKommission (auf Niederländisch).
– Douven R. und E. Schut (2006), Prämienwettbewerb zwischen den Krankenversicherern, ESB, 91, S. 272–275
(auf Niederländisch).
– Schut, E. (2006), Wettbewerb im Gesundheitswesen, ein Jahr danach, ESB-Dossier:
Markt in Aktion, Dezember 2006, S. 20–24
(auf Niederländisch).
hatte weit reichende Auswirkungen auf die
Prämienstruktur. Besonders Prämien für
Gruppenpolicen wurden unter dem kostendeckenden Preis angeboten. Man schätzt, dass
die Krankenversicherer mit ihren GrundDienstleistungspaketen zwischen 375 und 950
Mio. Euro verloren haben.2 Diese Verluste
können aber von den meisten Krankenversicherern – insbesondere den grösseren Unternehmen – noch verschmerzt werden, da sie
über beträchtliche finanzielle Reserven verfügen.
Ein zweites unerwartetes Ergebnis war,
dass ca. 20% der niederländischen Bevölkerung den Versicherer wechselten. Ein so reges
Wechselverhalten hatte es noch nie gegeben.
Durch die Reformen sowie durch einen massiven Medienwirbel um die Prämiendifferenzen war sich die Bevölkerung offensichtlich
über die verschiedenen Versicherungsoptionen bewusst geworden. Viele Leute wechselten
2006 von einer Einzel- zu einer Gruppenpolice, von denen es ein breites Angebot gab und
die vielfach grosse Prämienrabatte beinhalteten (durchschnittlich ca. 6,5% billiger als
Einzelpolicen). Diese Gruppenpolicen waren
nicht nur auf Arbeitgeber beschränkt, sondern wurden auch anderen Gruppen angeboten, zu der eine grosse Anzahl potenzieller
Versicherungsnehmer gehörten, so zum Beispiel grössere Gewerkschaften, nationale
Sportverbände und eine grosse Bankkooperative. Sogar für Interessensgruppen älterer
Menschen und von Chronischkranken (z.B.
Diabetes oder rheumatische Arthritis) wurden Gruppenpolicen abgeschlossen. Solche
Verträge sind möglich, weil die Krankenversicherer durch das Risikoausgleichskonzept für
vorhersehbare Auslagen entschädigt werden.
Die Reformen riefen auf dem Krankenversicherungsmarkt eine Reihe von Reaktionen
hervor. Eine Krankenkasse meldete Verluste
auf dem Krankenversicherungssektor an und
begann, Arbeitskräfte und Verwaltungskosten
abzubauen. Kosten wurden auch über die Risikoselektion gesenkt. Einige Versicherer
nützten vermutlich die Mängel am Risikoausgleichssystem aus, indem sie vorteilhafte
Gruppenverträge akquirierten. Ein weiteres
mögliches Instrument zur Risikoselektion
waren Zusatzversicherungen. Jedoch meldeten die Krankenversicherer, dass sie 2006 und
2007 alle in die Zusatzversicherung aufnehmen würden, die dies beantragen. Zudem
wurden Fusionen angekündigt, welche in der
Zwischenzeit von der niederländischen Wettbewerbsbehörde genehmigt worden sind.
Nach diesen Fusionen werden ca. 90% der
Bevölkerung bei sechs grossen Versicherungsunternehmen versichert sein, die restlichen
10% bei sieben kleinen, regional-orientierten
Krankenversicherern.3
33 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
Gegenwärtig ist es noch zu früh, um in
Bezug auf die Leistungsfähigkeit definitive
Schlussfolgerungen zu ziehen. Die Reformen
sind gerade erst angelaufen, und bessere Informationen über die Qualität der medizinischen Versorgung müssen noch gesammelt
werden. Sowohl die Krankenversicherer wie
auch Leistungserbringer brauchen Zeit, um
sich an die neue Situation zu gewöhnen. Zudem sind noch nicht alle Strategien in
die Tat umgesetzt worden, die verstärkt zu
selektiven Vertragsabschlüssen und einem
Managed-Care-System motivieren sollen
(vgl. Kasten 1).
Steigende Gesundheitsausgaben
Zu Beginn des neuen Jahrtausends wurde
das Globalbudget, das wachsende Wartelisten
produzierte, suspendiert. Diese Massnahme
reduzierte zwar die Wartelisten, führte aber
gleichzeitig zu einem Anstieg der Gesundheitsausgaben, was eine grosse Belastung für
die niederländischen Reformen darstellt. Die
Reformen werden – falls erfolgreich – durch
Effizienzsteigerungen den Druck auf die Preise in der Gesundheitsversorgung mildern. In
der Tat scheint im Spitalsektor bereits eine
Effizienzsteigerung eingetreten zu sein: Die
Teuerung bei liberalisierten Spitalleistungen
lag um einen Prozentpunkt unter der Teuerungsrate der Gesamtwirtschaft.
Erfolgreiche Reformen und steigende Gesundheitsausgaben können Hand in Hand
gehen, da diese Kombination ein Anzeichen
für mehr Effizienz, Produktion und Qualität
der Dienstleistungen im Gesundheitswesen
ist. Der Staat wird jedoch eine glaubhafte Erklärung für die steigenden Kosten abgeben
müssen, da das Volk dies als Zeichen für das
Scheitern der Reformen und die mangelnde
Leistungsfähigkeit des Systems auslegen
�
könnte.
Serie
Schweizer Metallindustrie und Maschinenbau im Hoch
Die Metallproduzenten und
Maschinenbauer gehören zu den
wichtigsten Arbeitgebern der
Schweiz: Rund 5% der Schweizer
Erwerbstätigen sind in der Metallindustrie oder im Maschinenbau
beschäftigt. Die Metallbearbeitung und -verarbeitung, aber
auch der Maschinenbau spüren
seit langem den Druck der Globalisierung und zeigten zu Beginn
wenig Dynamik. Dies hat in der
Metall- und Maschinenindustrie
zu einem Strukturwandel geführt.
Viele Betriebe und Betriebsteile
wurden an kostengünstige Standorte verlagert. Damit ging eine
Spezialisierung auf höherwertige
Segmente einher. Innerhalb
Rund 65% der Schweizer Maschinen und Metallerzeugnisse gehen in den Export. Die Branche reagiert deshalb besonders sensibel auf internationale Konjunkturschwankungen. Sie konnte denn auch vom konjunkturellen Aufschwung
der Weltwirtschaft seit 2004 profitieren.
Bild: Keystone
dieses sehr heterogenen Industriezweiges haben es zahlreiche
Schweizer Unternehmen in ihren
Nischen zur Weltmarktführerschaft gebracht und weisen heute
ein hohes Wachstumstempo auf.
Andreas Steffes
Economist, BAK Basel
Economics, Basel
Schweizer Metall und Maschinen –
eine Industrie im Wandel
Das Branchenaggregat «Metall- und Maschinenindustrie» umfasst ein weites Tätigkeitsfeld von der Metallerzeugung und
-bearbeitung über die Herstellung von Metallerzeugnissen bis zum Maschinenbau (vgl.
Kasten 1). An rund 11 400 Betriebsstätten
werden in der Schweiz die unterschiedlichsten
Produkte vom Baustahl bis zu den kompliziertesten Maschinen hergestellt. Zudem sind die
Produzenten von Metall, Metallwaren und
Maschinen mit einem Anteil von 4,7% an den
gesamten Schweizer Erwerbstätigen einer der
wichtigsten Arbeitgeber in der Schweiz: Fast
200 000 Menschen verdienen ihren Lebensunterhalt in dieser Branche. Ungefähr gleich
hoch fällt auch der Wertschöpfungsanteil aus,
der in der Schweiz von Unternehmen des
Branchenaggregats erbracht wird. Die Wertschöpfung von ca. 22 Mrd. Schweizer Franken
entspricht einem Anteil an der Wertschöpfung
der Gesamtwirtschaft von 4,8% respektive
einem Anteil von rund 30% am Schweizer
Industriesektor. Sie wird zu je 50% durch die
Produktion von Maschinen und Metallen/
Metallwaren erbracht.
39 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
Vor 25 Jahren sah die Welt anders aus: 1980
erbrachten 7,4% der Erwerbstätigen 6,3% der
Schweizer Wertschöpfung. Der Rückgang des
Anteils auf heute unter 5% zeigt, dass das
Branchenaggregat nicht mit dem allgemeinen
Schweizer Wachstumstempo Schritt halten
konnte. Die Diskrepanz von Wertschöpfungs-
Kasten 1
Branchenaggregat
«Metall und Maschinen»
Zum Branchenaggregat «Metall und Maschinen»
gehören nach der Allgemeinen Systematik der Wirtschaftszweige (Noga) des Bundesamtes für Statistik
(BFS) von 2002 die Branchen «Metallerzeugung und
-bearbeitung» (Noga 27), die «Herstellung von Metallerzeugnissen» (Noga 28) und der «Maschinenbau»
(Noga 29). Während die Branche Metallerzeugung und
-bearbeitung alle Tätigkeiten beinhaltet, die mit dem
Schmelzen und Legieren von Metallen aus Erz, Roheisen
oder Schrott zu tun haben, gehört die Weiterverarbeitung, also die Produktion «reiner» Metallerzeugnisse
(wie Bauelemente, Behälter und Konstruktionen), zur
Noga-Klasse 28. In der Branche Maschinenbau wird die
Herstellung von Maschinen erfasst. Nicht hierzu gehören der allgemeine Fahrzeugbau und die Herstellung
von Kontrollvorrichtungen, Datenverarbeitungsgeräten
und -einrichtungen, Mess- und Prüfvorrichtungen sowie Elektrizitäts- und Schalteinrichtungen.
Serie
Grafik 1
Schweizer Produkte im Ausland gefragt
Anteil der Metall- und Maschinenindustrie an der Bruttowertschöpfung und
den Erwerbstätigen der Gesamtwirtschaft
Nominale Bruttowertschöpfung
Erwerbstätige
In % des BIP
8
7
6
5
4
3
2
1
0
1980
2005
Quelle: BFS, BAK Basel Economics / Die Volkswirtschaft
Grafik 2
Entwicklung der realen Bruttowertschöpfung der Metall und Maschinenindustrie im Vergleich
zur Gesamtwirtschaft (ohne Metall und Maschinen), 1980–2005
Metall & Maschinen
Gesamtwirtschaft ohne Metall & Maschinen
Index 1980 = 100
170
160
150
140
130
120
110
100
90
19
8
0
19
81
19
82
19
83
19
84
19
85
19
86
19
87
19
88
19
89
19
90
19
91
19
92
19
93
19
94
19
95
19
96
19
97
19
98
19
99
20
00
20
01
20
02
20
03
20
04
20
05
80
Quelle: BFS, BAK Basel Economics / Die Volkswirtschaft
und Erwerbstätigenanteil bedeutete 1980 eine
Arbeitsproduktivität, die deutlich unter dem
Schweizer Durchschnitt lag. Erst Ende der
Neunzigerjahre konnte die Arbeitsproduktivität der Schweizer Metall- und Maschinenindustrie dank der starken Redimensionierung
und Restrukturierung vieler Betriebe gesteigert werden; heute liegt sie leicht über dem
Schweizer Durchschnitt.
40 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
Rund 65% ihres Umsatzes generieren die
Unternehmen dieses Branchenaggregates im
Export. Zusammen erbringen sie rund 30%
der gesamten Schweizer Exporte. Das macht
sie nach den chemischen Produkten (36%)
zur zweitwichtigsten Exportwarengruppe der
Schweiz. Durch ihren hohen Exportanteil reagiert die Metallindustrie besonders sensibel
auf internationale Konjunkturschwankungen. In der Folge konnten die Schweizer Produzenten von Metall und Metallerzeugnissen
besonders vom konjunkturellen Aufschwung
profitieren, der die Weltwirtschaft seit 2004
erfasst hat. Auch Wechselkursbewegungen
und die Preisentwicklung für Rohstoffe und
Energie bekommen die Unternehmen deutlich zu spüren. Auf der anderen Seite konnten
die Unternehmen gerade in der näheren Vergangenheit die Verkaufspreise für ihre Produkte relativ flexibel anpassen, ohne dass dies
grosse Auswirkungen bei der verkauften Menge hatte. Hier kommt vielen Schweizer Unternehmen ihre Fokussierung auf erfolgreiche
Nischen und höherwertige Produktsegmente
– wie z.B. Teile für den Flugzeugbau – zugute.
Obwohl heute ein Grossteil der Produkte
der Metallindustrie von sehr produktiven, auf
den Weltmarkt ausgerichteten Unternehmen
hergestellt wird, existieren auch in der Schweiz
weiterhin Unternehmen, die im Markt der
relativ unproduktiven Massenprodukte tätig
sind. Diese Unternehmen sind jedoch hauptsächlich auf dem Schweizer Binnenmarkt –
z.B. als Zulieferer für die Bauindustrie – tätig,
der weit gehend abgeschottet und aufgrund
erheblicher Transportkosten für ausländische
Konkurrenten nur bedingt interessant ist.
Bei der Konstruktion von Maschinen ist die
Exportabhängigkeit sogar noch deutlich
höher als in der Metallindustrie. Rund 80%
des Umsatzes dieses Industriezweiges werden
im Export erwirtschaftet. Dank der wiedererwachten Investitionstätigkeit im Ausland erzielten die Produzenten von Maschinen in den
letzten Jahren erhebliche Exportzuwächse –
insgesamt über 15% von 2003 bis 2006.
Hohe Produktivität…
Die Schweizer Metall- und Maschinenunternehmen agieren und konkurrieren auf
globalen Märkten. Ihre Produkte werden in
die ganze Welt verkauft. Es stellt sich daher die
Frage nach der internationalen Konkurrenzfähigkeit: Wie viel Wertschöpfung wird in der
Schweiz in einer Arbeitsstunde generiert (vgl.
Kasten 2)?
Im Metallbereich werden in einer Arbeitsstunde 56,5 Franken Wertschöpfung (2005)
erzeugt (Schweizer Wirtschaft insgesamt: 65,3
Serie
Grafik 3a
Anteil der Bruttowertschöpfung von Metall und Maschinen an der jeweiligen Gesamtwirtschaft
in den Schweizer MS-Regionen, 2005
Nominale Bruttowertschöpfung, in %
< = 0.6
< = 1.9
< = 3.2
< = 5.3
MS = Mobilité spatiale
< = 13.1
Quelle: BAK Basel Economics / Die Volkswirtschaft
Grafik 3b
Verteilung der nominalen Bruttowertschöpfung der Metall- und Maschinenindustrie
in den Schweizer MS-Regionen, 2005
Nom. Bruttowertschöpfung
in Mio. CHF
542,60
150,00
25,00
Franken). Obwohl noch zum Teil verhältnismässig unproduktive Massenprodukte für
den relativ abgeschotteten Heimatmarkt hergestellt werden, konnte sich die internationale
Konkurrenzfähigkeit der Branche dank der
deutlichen Steigerung des Spezialisierungsgrades erheblich erhöhen.
Demgegenüber erzeugt eine Arbeitsstunde
im Maschinenbau 68,5 Franken Wertschöpfung. Da die Branche stärker vom Export abhängt als die Metallindustrie, steht sie unter
einem noch höheren Kosten- und Produktivitätsdruck. Dank einer ausgeprägteren Automatisierung seit den Neunzigerjahren konnten die Maschinenbauer eine deutlich stärkere
Steigerung ihrer Stundenproduktivität erreichen als die Metallindustrie. Betrachtet man
das Aggregat beider Industriebereiche zusammen, liegt die Stundenproduktivität im
Schweizer Durchschnitt.
Vorteilhafter präsentiert sich die Produktivität im internationalen Branchenvergleich:
Die Schweizer Metall- und Maschinenindustrie weist hier die höchste Stundenproduktivität auf. Am markantesten zeigt sich der
Unterschied im Maschinenbau: Die Schweizer
Stundenproduktivität ist rund 20% höher
als im Durchschnitt von Westeuropa. Dank
der seit den Neunzigerjahren gestiegenen
Nachfrage nach teuren, massgeschneiderten
Spezialmaschinen und der zunehmenden
modularen Bauweise konnte eine Konzentration auf höherwertige Produktlinien erfolgen
und die Massenfertigung in den Fernen Osten
und nach Osteuropa verlagert werden.
…und dennoch schwaches Wachstum
MS = Mobilité spatiale
Quelle: BAK Basel Economics / Die Volkswirtschaft
Kasten 2
Arbeits- und Stundenproduktivität
Aufgrund der national unterschiedlichen Reglementierung der Arbeitsmärkte unterscheidet sich auch die
durchschnittlich geleistete Anzahl Arbeitstunden von
Land zu Land wie auch zwischen den unterschiedlichen
Branchen. Während im Vergleich von verschiedenen
Branchen innerhalb eines Landes die Produktivität
eines einzelnen Arbeitnehmers (Arbeitsproduktivität)
durchaus aussagekräftig ist, ist es im internationalen
Vergleich wichtig, die Produktivität einer geleisteten
Arbeitsstunde (Stundenproduktivität) zu vergleichen.
41 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
Dennoch erzielte die Schweizer Metallund Maschinenindustrie im langfristigen, internationalen Vergleich nur eine unterdurchschnittliche Wertschöpfungszunahme. Die
schon im Vergleich der Schweizer Branchen
identifizierte Wachstumsschwäche offenbart
sich auch im Vergleich mit der internationalen
Metall- und Maschinenindustrie. Die klassischen Schwergewichte dieses Industriezweiges in Skandinavien, Deutschland, Österreich
und Italien konnten während der letzten 25
Jahre ein markant höheres Wachstum erzielen. Da in diesen Ländern der Anteil dieses
Industriezweigs an der Gesamtwirtschaft zudem um einiges grösser ist als der in der
Schweiz, konnte die Industrie auch einen höheren Wachstumsbeitrag an das nationale
Bruttoinlandsprodukt beisteuern. Nur im
Vereinigten Königreich erzielten Metall und
Maschinen über den Zeitraum 1980–2005 ein
schlechteres Wachstum als in der Schweiz.
Auf den ersten Blick erscheinen somit Maschinenbau und Metallindustrie in der Schweiz
als eher reifes Technologiegebiet mit unter-
Serie
Grafik 4
Produktion von Low- bis Hightech
Entwicklung der Umsätze der Schweizer Metall- und Maschinenindustrie
Metalle
Metallwaren
Maschinen
Index 1. Quartal 1996 = 100
140
130
120
110
100
06
1/
20
05
20
20
1/
1/
1/
04
03
20
02
20
1/
01
20
1/
00
20
1/
9
1/
19
9
8
19
97
19
9
1/
1/
1/
19
9
6
90
Quelle: BFS, BAK Basel Economics / Die Volkswirtschaft
Grafik 5
Wachstumsbeitrag der Metall- und Maschinenindustrie an die Gesamtwirtschaft pro Jahr, 1980–2005
Wachstum Bruttowertschöpfung «Metall und Maschinen» real, 1980–2005 p.a.
5%
Finnland
4%
USA
Schweden
3%
Österreich
Spanien
Frankreich
2%
Italien
1%
Deutschland
Westeuropa (17)
Schweiz
Wachstumsbeitrag 1980–2005
3%
2%
1%
0,5%
0%
Vereinigtes Königreich
–1%
2%
3%
4%
5%
6%
7%
Anteil Metall und Maschinen am BIP, nominal, 2005
Quelle: BAK Basel Economics / Die Volkswirtschaft
durchschnittlichem Wachstum. Jedoch fanden seit Ende der Neunzigerjahre auch die
Hersteller von Metallen und Maschinen auf
einen höheren Wachstumspfad. Zudem sind
die Wachstumsaussichten für die nächsten
Jahre wieder etwas besser Dies hat nur zum
Teil zyklische Gründe.
42 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
Die Metall- und Maschinenindustrie hat in
den letzten 10 Jahren einen tief greifenden
Strukturwandel erlebt: Im Bereich der Metallerzeugung hat sich die Zahl der Betriebsstätten seit der Betriebszählung 1995 um nahezu 20% reduziert. Gleichzeitig verringerte
sich die Zahl der Beschäftigten dieser Branche
um 13,5%. Diese Entwicklung resultierte in
einer Vergrösserung der Betriebe auf durchschnittlich 52 Beschäftigte – eine Betriebsvergrösserung um 7% in 15 Jahren! Heute arbeiten mehr als 50% der Beschäftigten in der
Metallerzeugung in einem Grossbetrieb.
Ganz anders haben sich die weiteren zwei
Branchen des Aggregats entwickelt. Zwar reduzierte sich auch in der Metallverarbeitung
und Maschinenbau die Zahl der Betriebsstätten um 0,8% respektive 11,3%. Jedoch wurden
deutlich stärkere Rationalisierungsmassnahmen getroffen und einfache Produktionslinien im Bereich der Massenfertigung an
Standorte mit geringen Kostenstrukturen verlegt. Dadurch reduzierte sich die Zahl der Beschäftigten jeweils weitaus stärker (8% resp.
12,3%) als die Betriebszahl, was letztendlich in
diesen Branchen zu einer Verkleinerung der
Betriebe auf durchschnittlich 11 bzw. 28 Beschäftigte je Betriebsstätte (Verringerung um
7,3% resp. 1%) führte. Die Reduzierung der
Zahl der Arbeitsplätze führte in vielen Schweizer Grossbetrieben zu schlankeren Produktionsstrukturen.
Zusammen mit der technologisch oft herausragenden Produktpalette ebnete dies den
Weg für eine Industrie, die in vielen Bereichen
zu den Weltmarktführern gehört. Aber auch
unter den kleineren Unternehmen finden sich
dank der erfolgreichen Besetzung wichtiger
Produktnischen Unternehmen von Weltrang.
Dies zeigt sich auch innerhalb der Exporte. Die
Warengruppe der Industriemaschinen, die
von zahlreichen Grossunternehmen hergestellt werden, konnte ihren Exportanteil innerhalb der Maschinenexporte markant steigern. Massengefertigte Standardwaren wie
Haushaltsgeräte haben hingegen an Bedeutung verloren.
Regionale Zentren bestimmen
die Branchenentwicklung
Grosse Unternehmen der Metall- und Maschinenbranchen finden sich in nahezu allen
Kantonen. Die Verteilung der Industrie auf die
Regionen der Schweiz ist jedoch von deutlichen regionalen Mustern gekennzeichnet.
Dabei lässt sich eine räumliche Konzentration
auf unterschiedliche Pole feststellen: Einige
Regionen haben den Wandel von der Schwerzur Hightech-Industrie weitaus erfolgreicher
Serie
Grafik 6a
gen und das übrige Mittelland – leiden darunter, dass die Metall- und Maschinenindustrie,
die einen überdurchschnittlichen Anteil ihrer
Wirtschaft ausmacht, nur eine schwache
Wachstumsdynamik erreicht.
Nominale Stundenproduktivität in der Metallindustrie und der Gesamtwirtschaft, 2005
Metall
Gesamtwirtschaft
Nominale Stundenproduktivität, in CHF
80
Deutlich spürbarer
Globalisierungsdruck...
70
60
50
40
30
20
10
17
)
A
Ve
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ei
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W
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al
It
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nk
Fr
a
an
hl
sc
De
ut
Sc
hw
ei
z
d
0
Quelle: BAK Basel Economics / Die Volkswirtschaft
Grafik 6b
Nominale Stundenproduktivität im Maschinenbau und in der Gesamtwirtschaft, 2005
Maschinenbau
Gesamtwirtschaft
...und doch intakte Chancen
Nominale Stundenproduktivität, in CHF
80
70
60
50
40
30
20
10
17
)
A
W
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a
z
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0
Sc
hw
ei
Aktuell sehen sich die Unternehmen der
Metall- und Maschinenindustrie einigen Herausforderungen gegenüber. Im Fernen Osten
und in Osteuropa weist der Industriezweig –
wie die gesamte Wirtschaft – eine deutlich
höhere Wachstumsdynamik auf. Um im Wettbewerb mit diesen kostengünstigeren Standorten die internationale Weltmarktposition
zu halten bzw. auszubauen, müssen sich die
Schweizer Unternehmen durch Innovation
und hohe Qualität profilieren. Die zunehmende Komplexität der Produkte, aber auch
die zunehmende Forschungsintensität führen
jedoch bereits heute zu einem spürbaren
Mangel an Ingenieuren und Naturwissenschaftern. Die aufstrebenden, bevölkerungsreichen BRIC-Staaten (Brasilien, Russland,
Indien und China) erreichen bei diesen Ausbildungsabschlüssen hingegen Zuwachsraten,
die in der Schweiz aktuell ausserhalb der Möglichkeiten liegen.
Quelle: BAK Basel Economics / Die Volkswirtschaft
Dennoch ist der Industriezweig dank des
bereits vollzogenen Strukturwandels und
neuen eingesetzten Technologien international konkurrenzfähig. Und die Schweizer Metall- und Maschinenindustrie weist zukünftig
noch einiges an Potenzial auf. Die Marktchancen sind intakt: Zwar hat China in letzter Zeit
die Kapazitäten in der Stahlherstellung deutlich erhöhen können und wird so zur Exportnation für Metalle und Metallwaren. Die
Weltnachfrage nach Qualitätsmetallen und
-metallwaren wird aber weiterhin deutlich
zunehmen. Hinzu kommt ein steigender Bedarf an Öl und Gas. Die Produzenten von
Maschinen zur Erzeugung und Nutzung von
Energie (Turbinen, Pumpen, Lager, Getriebe
etc.) – eine Kernkompetenz des Schweizer
Maschinenbaus – werden dadurch deutliche

Wachstumsimpulse erhalten.
Kasten 3
und schneller vollzogen als andere. Vor allem
in den Kantonen Zürich/Aargau, im Rheintal,
im Tessin/Wallis und in der Zentralschweiz
(LU, OW, NW, SZ, ZG, UR), die einen hohen
Anteil an Metall- und Maschinenindustrie
aufweisen, herrscht eine Dynamik, die auch
im internationalen Vergleich Spitzenplätze
garantiert. Andere Regionen – wie der Jurabo-
43 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
Quellen
– BAK Basel Economics (2006): CH-PLUS – Analysen
und Prognosen für die Schweizer Wirtschaft, Basel.
– BAK Basel Economics (2006): International Benchmarking Report 2006, Basel.
– Bundesamt für Statistik (2002): Noga, Amtliche
Systematik der Wirtschaftssystematik, Neuenburg.
Spotlight
Voranschläge 2007 von Bund, Kantonen und Gemeinden
Die Voranschläge von Bund,
Kantonen und Gemeinden für das
Jahr 2007 zeigen insgesamt ein
Defizit von 350 Mio. Franken.
Dies entspricht einer markanten
Verbesserung im Vergleich zum
Vorjahr. Der Bund veranschlagt
für 2007 gemäss Finanzstatistik
ein Defizit von 102 Mio. Franken;
das budgetierte Defizit der Kantone beträgt 850 Mio. Franken.
Die Gemeinden rechnen gar
mit einem leichten Überschuss
von 600 Mio. Franken. Die Bruttoschuld der öffentlichen Hand
dürfte im Jahr 2007 227 Mrd.
Franken oder 46,7% des Bruttoinlandprodukts (BIP) erreichen.
Durch die konjunkturelle Erholung sowie der Tatsache, dass die Kantone die überschüssigen Goldreserven der Schweizerischen Nationalbank grösstenteils für den Schuldenabbau verwendet haben, wird sich die Bruttoverschuldung der
öffentlichen Haushalte 2007 stabilisieren.
Bild: Keystone
Voranschläge 2007 der öffentlichen
Haushalte inkl. Sozialversicherungen
Gemäss Tabelle 1 budgetieren der Bund, die
Kantone und die Gemeinden konsolidiert ein
Defizit von knapp 350 Mio. Franken. Finanzierungsfehlbeträge erwarten erneut der Bund
mit 102 Mio. Franken1 und die Kantone mit
850 Mio. Franken. Die Gemeinden rechnen
hingegen mit einem Überschuss von 600 Mio.
Franken. Bei Bund und Kantonen reduzieren
sich die Finanzierungsfehlbeträge um 1,6 bzw.
0,9 Mrd. Franken; bei den Gemeinden erhöhte sich der Überschuss um 100 Mio. Franken
(vgl. Grafik 1).
1 Die Differenz im Vergleich zum Budgetergebnis der
Finanzrechnung des Bundes (904 Mio. Fr. gemäss Beschluss der eidg. Räte vom Dezember 2006) ist darauf
zurückzuführen, dass in der Finanzstatistik sowohl der
Fonds für Eisenbahngrossprojekte (Saldo: –943 Mio. Fr.)
wie auch der ETH-Bereich (Saldo: –63 Mio. Fr.) bei den
Ausgaben und Einnahmen des Bundes mitberücksichtigt
werden.
2 Im Einklang mit den Sektorgliederungskriterien der
Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (ESVG 95) werden in der Finanzstatistik beim Sektor der Sozialversicherungen die Alters- und Hinterlassenenversicherung
(AHV), die Invalidenversicherung (IV), die Erwerbsersatzordnung (EO) und die Arbeitslosenversicherung
(ALV) berücksichtigt.
3 Dies entspricht einem geschätzten nominellen Wirtschaftswachstum von 2,6% gegenüber dem Vorjahr.
Eva May
Sektion Finanzausgleich
und Statistik, Eidg.
Finanzverwaltung (EFV),
Bern
44 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
Zwecks internationaler Vergleichbarkeit ist
dem konsolidierten Gesamthaushalt von
Bund, Kantonen und Gemeinden noch der
Saldo aus konsolidierten Einnahmen und
Ausgaben der Sozialversicherungen hinzuzufügen. Für das Jahr 2007 budgetieren die Sozialversicherungen2 insgesamt ein Defizit von
2,0 Mrd. Franken. Damit erhöht sich das Finanzierungsdefizit der öffentlichen Verwaltung (inkl. Sozialversicherungen) im Jahr
2007 auf 2,3 Mrd. Franken. Bezogen auf das
prognostizierte nominelle Bruttoinlandprodukt (BIP) von rund 486 Mrd. Franken3 ergibt
dies gemäss Finanzstatistik eine Defizitquote
für die Schweiz (inkl. Sozialversicherungen)
von 0,5%.
Durch die konjunkturelle Erholung sowie
der Tatsache, dass die Kantone die überschüssigen Goldreserven der Schweizerischen
Nationalbank grösstenteils für den Schuldenabbau verwendet haben, wird sich die
Bruttoverschuldung der öffentlichen Haushalte stabilisieren. Sie dürfte Ende 2007 schätzungsweise 227 Mrd. Franken betragen, was
46,7% des BIP entspricht. Die Hälfte dieser
Summe wird vom Bund geschuldet. Der Rest
entfällt zu 2/3 auf die Kantone und zu 1/3 auf die
Spotlight
Tabelle 1
Rechnungen und Voranschläge von Bund, Kantonen und Gemeinden, 2002–2007
Jahre
Ausgaben
in Mio.
Franken
Veränderung
in % gegenüber Vorjahr
Einnahmen
in Mio.
Franken
Veränderung
in % gegenüber Vorjahr
Überschuss
in Mio.
Franken
Bunda
Rechnung
Budget
2002
51 927
1.5
51 431
4.0
- 496
2003
51 284
-1.2
47 511
-7.6
- 3 773
- 3 711
2004
52 656
2.7
48 945
3.0
2005b
52 607
-0.1
52 984
8.3
378
2006
54 112
2.9
52 444
-1.0
- 1 668
2007
56 314
4.1
56 212
7.2
- 102
2002
66 591
4.2
66 290
1.7
–301
Kantonec
Rechnung
Budget
2003
67 946
2.0
65 731
–0.8
–2 215
2004
68 893
1.4
67 913
3.3
–980
2005
b
70 237
2.0
70 581
3.9
344
2006
70 100
–0.2
68 400
–3.1
–1 700
2007
71 200
1.6
70 350
2.9
–850
2002
42 498
1.9
43 651
1.4
1 153
2003
44 131
3.8
44 123
1.1
–8
2004
44 330
0.5
44 866
1.7
536
Gemeindenc
Rechnung
Budgete
2005d
45 100
1.7
46 100
2.8
1 000
2006
45 300
0.4
45 800
–0.7
500
2007
46 500
2.6
47 100
2.8
600
134 611
2.8
357
Bund, Kantone und Gemeinden (ohne Doppelzählungen)
Rechnung
Budget
2002
e
134 254
3.3
2003
135 811
1.2
129 814
–3.6
–5 997
2004
138 378
1.9
134 224
3.4
–4 154
2005b
140 125
1.3
141 847
5.7
1 721
2006
141 196
0.8
138 328
–2.5
–2 868
2007
145 698
3.2
145 346
5.1
–352
a Inkl. Fonds für Eisenbahngrossprojekte und ETH-Bereich.
b Rechnungsergebnis 2005 ohne Berücksichtigung der Einnahmen aus den überschüssigen Goldreserven der SNB.
c Statistische Gesamtrechnung; nach Ausschaltung der buchmässigen Vorgänge.
d Gemeinden: provisorische Zahlen.
e Gemeinden: Schätzungen.
Quelle: EFV / Die Volkswirtschaft
Grafik 1
Rechnungsabschlüsse von Bund, Kantonen und Gemeinden, 1981–2007
In Mrd. Franken
10
5
0
–5
–10
–15
2007b
2005a
2006b
2003
2004
2001
2002
1999
2000
1997
1998
1996
1994
1995
1993
1991
1992
1989
1990
1987
1988
1986
1985
1983
a Schätzung.
b Budget.
1984
1981
1982
–20
Quelle: EFV / Die Volkswirtschaft
45 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
Gemeinden (vgl. Grafik 2). Damit liegt die
Schweiz unter dem Maastricht-Kriterium der
EU, wonach die öffentliche Verschuldung 60%
des BIP nicht überschreiten darf. Seit 1990
(29,9%) hat sich die Bruttoverschuldungsquote der Schweiz allerdings um 20%-Punkte
des BIP erhöht. In jüngster Zeit konnte der
Trend aus oben genannten Gründen jedoch
gebrochen werden. Die Bruttoverschuldungsquote ist seit 2005 rückläufig (2006: 49,9%).
Voranschlag 2007 des Bundes
Der von den eidg. Räten in der Wintersession (Dezember 2006) verabschiedete Voranschlag 2007 sieht bei Ausgaben von 55 107
Mio. Franken Einnahmen von 56 011 Mio.
Franken vor. Inklusive den ebenfalls vom Parlament verabschiedeten resp. budgetierten
Defiziten des Fonds für Eisenbahngrossprojekte und des ETH-Bereichs (vgl. Fussnote 1)
erhöhen sich die Ausgaben auf 56 314 Mio.
und die Einnahmen auf 56 212 Mio. Franken.
Gemäss Finanzstatistik weist der Bund damit
ein konsolidiertes Defizit von 102 Mio. Franken aus (vgl. Tabelle 1).
Als Folge der verbesserten Wirtschaftsperspektiven sind die Einnahmenschätzungen gegenüber früheren Annahmen nach
oben korrigiert worden. Verglichen mit dem
Voranschlag 2006 wachsen die Einnahmen
um 7,2%. Sie nehmen deutlich stärker als das
geschätzte nominelle BIP-Wachstum zu.
Im Vergleich zum Voranschlag 2006 wird
bei der direkten Bundessteuer (+1,4 Mrd. Fr.)
und der Mehrwertsteuer (+1,2 Mrd. Fr.) mit
beträchtlichen Mehreinnahmen gerechnet.
Ebenso dürften die Stempelabgaben im Zuge
der Konjunkturerholung und der damit verbundenen Entwicklung der Börsenmärkte
gegenüber dem Vorjahr mehr einbringen.
Mehr oder weniger unverändert zeigen sich
die Einnahmenschätzungen für die Verrechnungssteuer, die Mineralölsteuern, die Verkehrsabgaben sowie die Einfuhrzölle. Mindereinnahmen weist bei den fiskalischen
Einnahmen namentlich die Tabaksteuer (–114
Mio. Fr.) auf. Die markante Steuererhöhung
vom Oktober 2004 brachte bisher nicht die
budgetierten Mehreinnahmen. Die wichtigste
Einnahmenquelle des Bundes bleibt mit mehr
als einem Drittel die Mehrwertsteuer (19,7
Mrd. Fr.).
Die im Jahr 2007 veranschlagten konsolidierten Ausgaben des Bundes liegen bei 56,3
Mrd. Franken und somit um 4,1% über dem
Vorjahresbudget. Zu berücksichtigen ist, dass
das Ausgabenwachstum ohne die hauhaltsneutrale, NRM-bedingte Aufblähung und
ohne die für den Bund nicht steuerbaren
Durchlaufposten unter der geschätzten Entwicklung des BIP liegen würde. Das grösste
Spotlight
Grafik 2
Schulden von Bund, Kantonen und Gemeinden, 1981–2007
Bund
Kantone
Gemeinden
In Mrd. Franken
250
200
150
100
50
a Schätzung.
b Budget.
2007b
2005a
2006b
2004
2003
2001
2002
1999
2000
1997
1998
1996
1994
1995
1993
1991
1992
1990
1989
1987
1988
1986
1985
1983
1984
1981
1982
0
Quelle: EFV / Die Volkswirtschaft
nominelle Wachstum verzeichnet der Bereich
Finanzen und Steuern (+931 Mio. Fr.). Dieser
ist mit 16,7% (oder 9,7 Mrd. Fr.) der zweitgrösste Bundesaufgabenbereich. Gründe für
den Anstieg sind die höheren Anteile Dritter
(Kantone und Sozialversicherungen) an Bundeseinnahmen. Ebenso soll mehr für das Aufgabengebiet Bildung und Forschung (+522
Mio. Fr.)4 ausgegeben werden. Dies entspricht
dem Willen der eidg. Räte, die wegen der
wachstumsfördernden Wirkung von Bildungsausgaben eine Priorisierung in diesem
Bereich verlangt hatten. Die soziale Wohlfahrt
ist mit 17,3 Mrd. Franken (+714 Mio. Fr.) nach
wie vor die bedeutendste Bundesaufgabe. Ihr
Anteil an den Gesamtausgaben liegt bei
31,5%.
Im Vergleich zum Vorjahresbudget nehmen die Verkehrsausgaben um 152 Mio. Franken ab, bleiben aber mit 8,2 Mrd. Franken
(13,6% der Gesamtausgaben) das drittgrösste
Aufgabengebiet des Bundes.5 Alle anderen
Aufgabengebiete wurden in der Grössenordnung des Vorjahresbudgets budgetiert.
4 Die Differenz zum Voranschlag des Bundes ist durch die
zusätzlichen Ausgaben im ETH-Bereich (+513 Mio. Fr.)
erklärt.
5 Die Differenz zum Voranschlag des Bundes erklärt sich
durch die zusätzlichen Ausgaben des Fonds für Eisenbahngrossprojekte (+694 Mio. Fr.).
6 Die Budgetzahlen basieren auf den definitiven Parlamentsbeschlüssen der einzelnen Kantone. Diese wurden
in Zusammenarbeit mit der Fachgruppe für kantonale
Finanzfragen (FkF) erhoben und uns freundlicherweise
zur Verfügung gestellt.
7 Die Gemeindeschätzung stützt sich auf die provisorischen Budgetzahlen von 37 Städten und Kantonshauptorten.
Voranschläge 2007 der Kantone
Für das Jahr 2007 budgetieren die Kantone6
Ausgaben im Betrag von 71,2 Mrd. Franken.
Gegenüber dem Voranschlag 2006 entspricht
dies einem Zuwachs von 1,6%. Die Kantonseinnahmen werden mit 70,4 Mrd. Franken und somit um 2,9% höher veranschlagt als
im Vorjahr. Da die Einnahmen deutlich
schneller als die Ausgaben wachsen, ist der
46 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
Finanzierungsfehlbetrag gegenüber dem Vorjahresbudget um rund 1 Mrd. Franken tiefer;
er erreicht 850 Mio. Franken (vgl. Tabelle 1).
Bei den Einnahmen aus den direkten Steuern, die fast die Hälfte des Ertrages der Laufenden Rechnung darstellen, wird gegenüber
dem Vorjahr ein Zuwachs von 5,0% erwartet.
Bei den Ausgaben ist es die Rubrik Beiträge
und Entschädigungen (+5,1%), welche die
höchste Zuwachsrate aufweist. Der Rückgang
des Personalaufwandes (–2,1%) und des Sachaufwandes (–1,7%) fällt relativ hoch aus. Dies
ist durch die Verselbtständigung von Spitälern
sowie anderen Einheiten zu erklären und widerspiegelt sich zudem in der Zunahme der
Beiträge. Der Rückgang bei den Passivzinsen
(–8,1%) ist auf das tiefe Zinsniveau und den
erfolgten Schuldenabbau durch die Ausschüttung der überschüssigen Goldreserven der
Nationalbank zurückzuführen. Die Investitionen in Sachgütern, die anteilsmässig mehr
als zwei Drittel der Investitionsausgaben ausmachen, nehmen ab (–2,8%). Die Beiträge an
Investitionen Dritter nehmen um 11,7% zu.
Insgesamt wächst das Investitionsvolumen
gegenüber 2006 um 1,4%.
Fünfzehn Kantone budgetieren einen positiven Saldo der laufenden Rechnung (2006: 12
Kantone). Mit den Abschreibungen auf dem
Verwaltungsvermögen im Betrag von 3,8 Mrd.
Franken ergibt sich eine Selbstfinanzierung
von 3,2 Mrd. Franken. Der Selbstfinanzierungsgrad steigt gegenüber 2006 von 54,2 auf
79,4% und erreicht damit praktisch den gewünschten Wert von 80%. Einen Selbstfinanzierungsgrad von mehr als 100% erreichen
acht Kantone.
Die einzelnen Rechnungsabschlüsse 2005
sowie deren Voranschläge 2006 und 2007 sind
in Tabelle 2 dargestellt.
Voranschläge 2007 der Gemeinden
Gestützt auf die Budgetzahlen der Stadtgemeinden und Kantone wird der Einnahmenüberschuss der Gemeinden7 im Jahr 2007 auf
insgesamt 600 Mio. Franken geschätzt (Ausgaben von 46,5 Mrd. Fr. und Einnahmen von
47,1 Mrd. Fr.). Für das Jahr 2007 weist die
Mehrheit der Städte und Kantonshauptorte in
ihren Budgets Ausgabenüberschüsse aus. Positive Abschlüsse erwarten 14 der 37 erhobenen Budgets.
Die laufenden Rechnungen der untersuchten Gemeinden lassen für 2007 ein Ausgabenwachstum von 3,1% und ein Einnahmenwachstum von 4,0% erwarten. Dadurch ist
mit einer leichten Verbesserung der Voranschläge gegenüber dem Vorjahr zu rechnen.
Der durchschnittliche Selbstfinanzierungsgrad steigt gegenüber 2006 von 56,0 auf knapp
59,0%. Investitionsseitig rechnen die Gemein-
Spotlight
Tabelle 2
Rechnungsabschlüsse 2005 sowie Voranschläge 2006 und 2007 gemäss kantonalen Staatsrechnungen
(von den Kantonen veröffentlichte Ergebnisse, ohne Investitionsrechnungen und interne Verrechnungen; in Mio. Franken)
Kantone
Aufwand
Ertrag
Saldo
R 2005
B 2006
B 2007
R 2005
B 2006
B 2007
R 2005
B 2006
B 2007
10 434.4
10 573.4
10 068.1
10 161.2
10 171.9
9 780.7
–273.2
–401.5
–287.4
Bern
8 428.8
8 378.2
8 695.0
8 535.5
8 448.2
8 719.6
106.8
70.0
24.6
Luzern
0.6
Zürich
3 026.6
3 027.3
3 117.9
3 116.0
3 028.6
3 118.5
89.5
1.2
Uri
309.4
280.2
302.5
305.8
297.0
309.5
–3.7
16.9
7.1
Schwyz
838.9
875.7
895.8
783.0
809.4
863.5
–55.9
–66.3
–32.3
Obwalden
250.3
233.2
238.7
236.2
233.1
238.8
–14.1
–0.1
0.1
Nidwalden
262.6
266.1
273.7
270.8
268.1
275.6
8.2
1.9
2.0
Glarus
387.9
398.8
389.9
385.3
399.1
391.1
–2.6
0.2
1.2
Zug
954.8
1 036.6
1 135.6
1 001.0
1 039.7
1 142.5
46.2
3.1
6.9
Freiburg
2 422.2
2 468.1
2 590.0
2 575.3
2 468.7
2 591.0
153.1
0.6
0.9
Solothurn
1 480.5
1 555.6
1 624.5
1 568.5
1 572.7
1 645.5
88.0
17.1
21.0
Basel-Stadt
3 886.2
3 845.3
3 757.9
3 911.2
3 795.7
3 818.6
25.1
–49.6
60.7
Basel-Landschaft
3 055.8
2 522.5
2 604.4
2 715.4
2 502.0
2 597.8
–340.4
–20.5
–6.6
Schaffhausen
530.9
535.5
552.9
544.4
539.7
557.1
13.4
4.2
4.2
Appenzell A.Rh.
324.3
333.9
342.0
329.5
327.6
341.7
5.3
–6.3
–0.3
Appenzell I.Rh.
110.1
113.9
118.1
110.2
113.4
116.2
0.0
–0.4
–1.9
3 203.2
3 224.0
3 402.0
3 299.6
3 200.2
3 398.4
96.4
–23.8
–3.5
38.6
St. Gallen
Graubünden
1 971.7
1 917.0
2 041.8
2 052.4
1 962.6
2 080.5
80.7
45.6
Aargau
3 412.7
3 480.6
3 667.5
3 443.5
3 495.1
3 673.3
30.8
14.6
5.8
Thurgau
1 316.5
1 331.7
1 358.3
1 308.5
1 321.9
1 348.6
–8.0
–9.8
–9.7
Tessin
2 695.9
2 661.8
2 726.0
2 472.3
2 468.4
2 556.0
–223.5
–193.5
–170.0
Waadt
6 329.3
6 338.5
6 623.1
6 375.6
6 279.1
6 633.9
46.3
–59.4
10.8
Wallis
2 189.0
2 146.7
2 252.1
2 243.4
2 157.9
2 279.4
54.5
11.3
27.3
Neuenburg
1 700.8
1 725.2
1 745.1
1 622.1
1 680.2
1 701.9
–78.7
–45.0
–43.2
Genf
7 581.5
6 470.5
6 783.7
6 608.4
6 178.2
6 592.6
–973.1
–292.3
–191.1
Jura
683.5
687.6
703.8
672.6
676.1
698.3
–10.9
–11.5
–5.5
R Rechnung.
B Budget.
Quelle: EFV; FkF / Die Volkswirtschaft
den mit einem starken Anstieg der Ausgaben
und einer Zunahme bei den Einnahmen; die
Nettoinvestitionen erhöhen sich um 9,6%.
Ausblick
Aufgrund der verbesserten Konjunkturlage kann für 2006 mit einem Überschuss der
öffentlichen Haushalte und Sozialversicherungen gerechnet werden und stellt gegenüber
den Budgetzahlen eine deutliche Verbesserung dar. Gleichwohl besteht immer noch ein
dringender Bedarf, strukturelle Defizite zu
beseitigen und die Stabilisierung der nominellen Bruttoschulden herbeizuführen.
Im Rechnungsjahr 2006 des Bundes resultiert gemäss Finanzstatistik anstelle des budgetierten Defizits von 1,7 Mrd. Franken ein
Überschuss von 1,4 Mrd. Franken. Der Grund
für diese positive Entwicklung liegt sowohl bei
der starken Entwicklung der Fiskaleinnahmen
als auch in der konsequenten Ausgabendisziplin. In diesen Zahlen nicht enthalten sind
ausserordentliche Einnahmen von 3,2 Mrd.
Franken aus dem Verkauf von Swisscom-Ak-
47 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
tien, welche für den Schuldenabbau verwendet werden. Die verfügbaren Kantonsdaten
2006 zeigen ein ähnliches Bild wie beim Bund:
Statt eines budgetierten Defizits von 1,7 Mrd.
Franken wird ein Überschuss von 500 Mio.
Franken erwartet. Wiederum fielen auf der
Einnahmenseite die Fiskaleinnahmen deutlich höher als budgetiert aus. In Anbetracht
der engen Verbindung zwischen den kantonalen und kommunalen Fiskaleinnahmen werden auch die Rechnungen 2006 der Gemeinden besser als budgetiert abschliessen.
Ingesamt dürfte der Überschuss von Bund,
Kantonen und Gemeinden im Jahr 2006 2,7
Mrd. Franken erreichen. Schliesst man die
insgesamt defizitären Sozialversicherungen
mit ein, so resultiert ein Überschuss von

1 Mrd. Franken.
Spotlight
Eigenschaften erfolgreicher Haushaltssanierungen:
Ein internationaler Vergleich
Über die letzten 40 Jahre haben
sich die Verschuldungsquoten
vieler OECD-Staaten auf ein
Niveau erhöht, das historisch nur
im Nachgang zu grossen Kriegen
zu beobachten war. Die Schweiz
ist dabei keine Ausnahme, auch
wenn die Verschuldungsquote
hierzulande im internationalen
Vergleich eher tief ist. Für die
Politik stellt sich daher seit ein
paar Jahren das Problem der
adäquaten Haushaltssanierung.
In diesem Zusammenhang sind
insbesondere folgende Fragen zu
beantworten: In welchem Umfang
sollen Haushaltsentlastungen
vorgenommen werden? Soll die
2006 verzeichnete die Schweiz eine wesentliche Haushaltsverbesserung. Gelingt es im Gegensatz zu 1999/2000, die
Ausgaben längerfristig im Griff zu halten, sind die Chancen für eine erfolgreiche Sanierung gegeben.
Bild: Keystone
Sanierung über Ausgabenreduktionen oder über Einnahmenerhöhungen angestrebt werden?
Unter welchen Umständen wird
die Sanierung den Haushalt längerfristig erfolgreich entlasten?
Verursacht eine Haushaltssanierung zwingend eine Rezession?1
Mit der empirischen Untersuchung von
Haushaltssanierungen haben sich als Erste
Alesina und Perotti (1997) sowie Alesina und
Ardagna (1998) befasst. Sie argumentieren,
dass Haushaltsentlastungen vor allem über
gezielte Ausgabenreduktionen im Transferbereich Erfolg versprechend sind. Demgegenüber scheitern Sanierungen oft, wenn primär
Ausgabenkürzungen für Investitionen sowie
Steuererhöhungen vorgenommen werden.
Auch Zaghini (2001) findet empirische Evidenz, dass langfristig erfolgreiche Sanierun-
Dr. Christoph
A. Schaltegger
Lehrbeauftragter Universität St.Gallen, Referent
des Departementsvorstehers,Eidgenössisches
Finanzdepartement
(EFD), Bern
Martin-Hans Weder
B.A. HSG, Student,
Universität St.Gallen
48 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
gen über diskretionäre Ausgabenreduktionen
erreicht wurden. Dieser Beitrag überprüft die
erwähnten Erkenntnisse. Ausserdem wird die
Situation der Schweiz im internationalen Vergleich und speziell im Vergleich mit Irland
betrachtet. Der Vergleich mit Irland ist deshalb von Interesse, weil in beiden Ländern im
Jahr 2000 Haushaltssanierungen eingeleitet
wurden, die aber unterschiedlich erfolgreich
waren.
Haushaltssanierungen in den
OECD-Staaten
Im Rahmen dieser Analyse wurden die
Daten der OECD verwendet. Mit Ausnahme
von Norwegen wurden alle Länder betrachtet,
welche für den Zeitraum 1980–2007 keine
grösseren Lücken in den Daten enthalten.2
Norwegen wird wegen der vorhandenen hohen Ölvorkommen und der dadurch reduzierten Aussagefähigkeit zum öffentlichen
Haushalt in der Regel bei internationalen Vergleichen nicht berücksichtigt. Damit ergaben
sich mit dem Sample von 23 Ländern über die
Zeitperiode 1980–2007 insgesamt 644 Beobachtungen.
Spotlight
Tabelle 1
Perioden erheblicher Haushaltsverbesserung in den OECD-Staaten, 1980–2007
Land
Anzahl
Jahr(e)
Australien
3
1987–88, 1994
Belgien
2
1982, 1984
Dänemark
5
1983–86, 2005
Deutschland
2
1989, 2000
Finnland
9
1984, 1989–90, 1994–98, 2000
Frankreich
1
1996
Griechenland
7
1986–87, 1991, 1994, 1996, 1998, 2005
Grossbritannien
7
1988, 1994–98, 2000
Irland
6
1983–84, 1987–89, 2000
Island
9
1984, 1987, 1990, 1995–97, 1999, 2004–05
Italien
4
1991–92, 1995, 1997
Japan
2
1984, 2004
Kanada
6
1986–87, 1994–97
Luxemburg
4
1993–94, 1997, 2000
Neuseeland
4
1992–93, 1999, 2001
Niederlande
4
1985, 1991, 1996, 2005
Österreich
4
1984, 1996–97, 2001
Portugal
3
Schweden
10
1982, 1992, 1995
1983–84, 1987, 1994–98, 2000, 2004
Schweiz
2
1999–2000
Spanien
4
1986–87, 1996–97
Südkorea
2
2000, 2004
Quelle: Schaltegger, Weder / Die Volkswirtschaft
Tabelle 2
Veränderungen der Einnahmen, Ausgaben, Defizite, Schulden und Wachstumsraten über die Zeit
(in Prozent bzw. Prozentpunkten des BIP)
Beobachtungen
Konsolidierung
Erfolgreich
Anzahl Perioden
644
100
46
Misslungen
54
Primärsaldo
0,32%
1,05%
0,74%
1,32%
 Primärsaldo
0,06%
2,31%
2,32%
2,30%
 Staatsquote
0,07%
–1,34%
–1,86%
–0,89%
 Einnahmenquote
0,17%
0,88%
0,45%
1,23%
Wachstum
2,78%
3,47%
3,87%
3,14%
Wachstum vs. G7
0,66%
0,60%
0,69%
0,58%
 Schuld
0,88%
0,17%
–0,94%
1,09%
Schulden
61,0%
65,2%
69,0%
61,8%
Quelle: Schaltegger, Weder / Die Volkswirtschaft
1 Die in diesem Artikel vertretenen Ansichten sind
ausschliesslich jene der Autoren.
2 Für die Schweiz weist die OECD Daten erst ab 1990 aus.
3 S. 220–221. Die Definition konzentriert sich auf die
Identifikation von markanten und diskretionär
vorgenommenen Haushaltsentlastungen. Haushaltsentlastungen, die graduell über einen längeren
Zeithorizont vorgenommen wurden, finden in dieser
Definition keine Berücksichtigung.
In einem ersten Schritt wurde untersucht,
ob und wann die 23 Länder Massnahmen
ergriffen haben, um den Staatshaushalt zu
sanieren. In einem zweiten Schritt wurde
berechnet, ob diese Sanierungsphasen längerfristig erfolgreich waren. Die Definition einer
erheblichen und erfolgreichen Verbesserung
der Finanzlage orientiert sich an Alesina und
Perotti (1997).3
– Eine Phase bedeutender Haushaltsverbesserung liegt dann vor, wenn der Primärsaldo
sich innerhalb eines Jahres um mindestens
1,5 Prozentpunkte des Bruttoinlandprodukts (BIP) verbessert oder wenn sich der
Primärsaldo innerhalb zweier aufeinander
folgender Jahre um mindestens 1,25 Prozentpunkte des BIP pro Jahr verbessert.
49 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
– Eine Phase der Haushaltssanierung ist dann
erfolgreich, wenn in den drei Jahren nach
der Konsolidierung der Primärsaldo im
Durchschnitt um mindestens 2 Prozentpunkte des BIP höher liegt als im letzten
Jahr der Sanierungsphase, oder wenn drei
Jahre später die Bruttoverschuldungsquote
um mindestens 5 Prozentpunkte unter
dem Wert des letzten Jahres der Sanierungsphase liegt.
Anhand dieser Kriterien ergeben sich von
den 644 Beobachtungen insgesamt 100 Perioden der Haushaltssanierung, welche sich auf
22 der 23 Länder verteilen. Bei der Datenaufbereitung stellt sich die Frage, ob der Konjunkturzyklus berücksichtigt werden soll. Zu diesem Zweck haben wir die Primärsaldi mit den
zyklisch adjustierten Primärsaldi verglichen.
Die zyklisch adjustierten Primärsaldi führen
aber nur zu einer unwesentlichen Veränderung bei der Identifikation von erheblichen
Haushaltsentlastungen (vgl. Tabelle 1).
Merkmale des Erfolgs und Misserfolgs
von Sanierungen
In Tabelle 2 wird der Erfolg der identifizierten Haushaltssanierungen untersucht. Gemäss den Definitionen I und II verliefen 46%
der Haushaltsentlastungen erfolgreich, in den
übrigen 54% waren die Massnahmen längerfristig nicht nachhaltig. Neun der 22 Länder,
welche Anstrengungen zur Haushaltsentlastung unternommen hatten, waren ohne Ausnahme nicht erfolgreich: Belgien, Deutschland, Frankreich, Japan, Luxemburg,
Österreich, Portugal, Schweiz und Südkorea.
Über den Zeitraum von 1980 bis 2007 betrug der Primärsaldo im Durchschnitt 0,32%
des BIP. Werden die Zinszahlungen mitberücksichtigt, so beläuft sich das Defizit auf
durchschnittlich 2% des BIP. Die Staatsquote erhöhte sich im Durchschnitt leicht
um 0,07 Prozentpunkte pro Jahr, während
die Einnahmenquote deutlich stärker um
0,17 Prozentpunkte pro Jahr zulegte. Markant war auch die Zunahme der Sozialausgaben, welche pro Jahr durchschnittlich um
0,16 Prozentpunkte des BIP zunahmen. Ebenso stieg die Verschuldung pro Jahr um durchschnittlich 0,88 Prozentpunkte des BIP.
Der durchschnittliche Primärsaldo lag mit
einem Wert von 1,05% während den Konsolidierungsphasen wesentlich höher als in den
anderen Perioden. Ausserdem zeichneten sich
die Konsolidierungsphasen mit einer stark
positiven Entwicklung des Primärsaldos aus
(2,31% pro Jahr). Diese Perioden gehen zudem mit bedeutenden Ausgabenreduktionen
(–1,34%) und vergleichsweise geringen Einnahmenerhöhungen (0,88%) einher. Bei er-
Spotlight
Tabelle 3
Entwicklungen vor, während und nach der Konsolidierungsphase
(in Prozent bzw. Prozentpunkten des BIP)
Erfolgreich (46)
Misslungen (54)
Variable
Vorher
Während
Nachher
Vorher
Während
Primärsaldo
–1,28%
0,74%
2,47%
–0,63%
1,32%
0,60%
0,82%
2,32%
0,09%
–0,01%
2,30%
–0,54%
0,44%
–1,86%
–0,23%
0,43%
–0,89%
0,46%
–0,41%
0,45%
0,05%
0,33%
1,23%
0,04%
 Primärsaldo
 Staatsquote
 Einnahmenquote
Nachher
Wachstum
1,89%
3,87%
3,54%
2,69%
3,14%
2,31%
Wachstum vs. G7
0,24%
0,69%
1,02%
0,63%
0,58%
–0,12%
 Schuld
2,82%
–0,94%
-2,53%
2,58%
1,09%
1,90%
Schulden
64,3%
69,0%
61,3%
57,9%
61,8%
64,9%
Quelle: Schaltegger, Weder / Die Volkswirtschaft
folgreichen Haushaltsentlastungen nahm die
Staatsquote im Durchschnitt um 1,86% ab,
während sich die Einnahmenquote um 0,45%
erhöhte. Das Wirtschaftswachstum fiel in den
erfolgreichen Haushaltssanierungen mit 3,9%
ausgesprochen hoch aus und lag deutlich über
dem ungewichteten Wachstum der G7
(Deutschland, Frankreich, Grossbritannien,
Italien, Japan, Kanada, USA). Die Schulden
konnten während erfolgreicher Sanierungsphasen erwartungsgemäss deutlich stärker
reduziert werden als bei erfolglosen. Ausserdem fällt auf, dass Länder, welche ihren Haushalt erfolgreich konsolidiert haben, zuvor
unter überdurchschnittlich hohen Schuldenlasten zu leiden hatten. Die Verschuldung betrug in diesen Fällen durchschnittlich knapp
69% des BIP, während über alle Perioden gesehen die Verschuldung bei 61% des BIP lag.
Die berechneten Werte stützen die These,
dass Haushaltsentlastungen besonders dann
längerfristig erfolgreich sind, wenn sie vorwiegend über die Ausgabenseite erfolgen.4 Bei
misslungenen Haushaltssanierungen nahmen
die Einnahmen nämlich um durchschnittlich
1,23% zu, bei erfolgreichen nur um 0,45%.
Ebenso konnten die Ausgaben bei erfolglosen
Versuchen nur um 0,89% gesenkt werden, während die Staatsquote in erfolgreichen Fällen um
1,86% pro Jahr gesenkt werden konnte.
4 Vgl. Alesina und Perotti (1997).
5 Durchschnitt der drei vorangehenden Jahre.
6 Diese Feststellung ist nicht frei von Tautologie, schliesslich gibt es keinen Grund für eine Haushaltssanierung
ohne Haushaltsungleichgewicht. Andererseits korrespondiert die Aussage auch mit dem oft geäusserten
Unbehagen, dass Haushaltskorrekturen erst dann
ergriffen werden, wenn sich Notlagen einstellen, anstatt dass die Notlage verhindert worden wäre.
7 Vgl. die Arbeiten von Giavazzi und Pagano (1995),
Hogan (2004), Miller und Russek (2003) oder Perotti
(1999).
8 Vgl. Prammer (2004).
9 Vgl. Bundesbeschlüsse vom 19.12.2003, AS 2004 1633
und vom 17.06.2005, AS 2005 5427.
10 Im Weiteren muss berücksichtigt werden, dass die
Schweiz über die gesamte Periode deutlich tiefere
Wachstumsraten aufwies als Irland.
Finanzielle Lage vor und nach
Sanierungsphasen
Aus Tabelle 3 wird ersichtlich, dass in der
Vorphase5 der Anstrengungen zur Haushaltssanierung der Länder relativ hohe Primärdefizite anfallen. Die Daten bestätigen damit die
Vermutung, dass die Politik dann aktiv wird,
wenn sich Haushaltsnotlagen manifestieren.6
Interessanterweise ist das Primärdefizit bei
erfolgreichen Sanierungen in der Vorphase
mit –1,28% des BIP doppelt so hoch wie bei
Ländern, deren Sanierung längerfristig nicht
nachhaltig war (0,63% des BIP). Ebenso sind
50 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
steigende Staatsquoten zu beobachten. Die
bereits hohe Verschuldung nimmt in der Vorphase zur Haushaltsentlastung im Schnitt um
2,8% bzw. 2,6% pro Jahr zu. Das Wirtschaftswachstum fällt mit 1,9% resp. 2,7% moderat
bzw. durchschnittlich aus.
Die Phase nach der Haushaltsentlastung
unterscheidet sich markant von der Vorphase:
Die erfolgreichen Länder erzielten in den drei
Jahren danach durchschnittlich einen Primärüberschuss von 2,5% des BIP mit einer leichten Tendenz zu weiteren Verbesserungen. Die
Staatsquote konnte um weitere 0,2% pro Jahr
gesenkt werden. Die Verschuldung nahm in
den drei Jahren im Durchschnitt insgesamt
um 2,5% ab, und das Wirtschaftswachstum
lag bei überdurchschnittlichen 3,5% pro Jahr.
Dies könnte dahingehend interpretiert werden, dass eine restriktivere Finanzpolitik nicht
eine Rezession auslösen muss, sondern sich
viel mehr sogar expansiv auswirken kann.
Ökonomisch kann dies damit begründet werden, dass durch eine Reduktion von verzerrenden Transfers und Abgaben sowohl die Allokations- als auch die Produktionseffizienz
verbessert werden können. Die empirische
Evidenz für solche «nicht-keynesianischen»
Effekte ist jedoch nicht eindeutig.7 Entscheidend für eine positive Wirkung der Konsolidierung auf Wachstum und Konsum scheint
letztendlich das glaubwürdige Handeln der
Regierung zu sein, den Finanzhaushalt tatsächlich konsolidieren zu wollen.8
Haushaltssanierung 2000: Vergleich
Schweiz–Irland
Der Vergleich Schweiz-Irland hat rein illustrativen Charakter, weil einerseits beide Länder im selben Jahr eine deutliche Haushaltsverbesserung aufweisen und anderseits der
Erfolg in beiden Fällen unterschiedlich war.
Die Ausagekraft eines Vergleichs von zwei
Ländern mit sehr unterschiedlichem historischem, kulturellem, institutionellem, ökonomischem und sozio-demografischem Hintergrund ist jedoch nur sehr beschränkt.
Insbesondere muss berücksichtigt werden,
dass die Finanzpolitik in der Schweiz im Unterschied zu Irland sehr stark föderalistisch
geprägt ist.
Wie Tabelle 1 zeigt, verzeichneten sowohl
Irland als auch die Schweiz im Jahre 2000
eine wesentliche Haushaltsverbesserung. Die
Haushaltsverbesserung der Schweiz kann gemäss der Definition von Alesina und Perotti
nicht als längerfristig nachhaltig bezeichnet
werden. Nach dem Jahr 2000 verschlechterte
sich der Primärsaldo wieder. Die notwendig
gewordenen Entlastungsprogramme 03 und
049 auf Bundesebene und zahlreiche Haushaltsentlastungen bei Kantonen und Gemein-
Spotlight
Tabelle 4
Vergleich Schweiz-Irland: Haushaltssanierungen 1999/2000
(in Prozent bzw. Prozentpunkten des BIP)
Schweiz
Variable
Irland
Vorher
(a)
Während
(b)
Nachher
(c)
Primärsaldo
–0,97%
1,90%
0,57%
2,87%
1,53%
Staatsquote
35,63%
34,25%
35,73%
–1,38%
Einnahmenquote
33,87%
35,45%
35,60%
Wachstum
Während
(b)
Nachher
(c)
4,13%
5,20%
0,33%
1,07%
0,10%
35,10%
31,60%
33,33%
–3,50%
–1,77%
1,58%
1,73%
37,17%
36,00%
33,53%
–1,17%
–3,63%
 b–a
 c–a
Vorher
(a)
 b–a
 c–a
–3,80%
1,73%
2,45%
0,33%
0,72%
–1,40%
10,33%
9,20%
5,57%
–1,13%
–4,77%
Wachstum vs. G7
–0,60%
–0,90%
–1,04%
–0,53%
–0,13%
7,69%
5,31%
4,20%
–2,38%
–3,49%
Schulden
52,90%
52,95%
55,77%
0,05%
2,87%
58,51%
42,60%
36,37%
–15,90%
–22,10%
Quelle: Schaltegger, Weder / Die Volkswirtschaft
Kasten 1
Literatur
– Alesina, A. & Ardagna S. (1998). Tales
of Fiscal Adjustment, Economic Policy,
21, S. 205-247.
– Alesina, A. & Perotti, R. (1997). Fiscal
Adjustments in OECD Countries: Composition and Macroeconomic Effects, IMF
Staff Papers, 44, S. 210-248.
– Giavazzi, F. & Pagano, M. (1995). Non-Keynesian Effects of Fiscal Policy Changes:
International Evidence and the Swedish
Experience. NBER Working Paper Nr. 5332.
Cambridge: NBER.
– Hogan, V. (2004). Expansionary Fiscal
Contractions? Evidence from Panel Data.
Scandanavian Journal of Economics, 106,
S. 647-659.
– Miller, S. & Russek, F. (2003). The Relationship between Large Fiscal Adjustments
and Short-term Output Growth under
Alternative Fiscal Policy Regimes, Contemporary Economic Policy, 21, S. 41-58.
– Perotti, R. (1999). Fiscal Policy in Good
Times and Bad, Quarterly Journal of
Economics, 114, S. 1399-1436.
– Prammer, D. (2004). Expansionary Fiscal
Consolidations? An Appraisal of the Literature on Non-Keynesian Effects of Fiscal
Policy and a Case Study for Austria. In:
Österreichische Nationalbank, Monetary
Policy & The Economy: Quarterly Review
of Economic Policy (S. 34-52). Wien:
Österreichische Nationalbank.
– Zaghini, A. (2001). Fiscal Adjustments
and Economic Performing: A Comparative
Study, Applied Economics, 33, S. 613-624.
– Bericht des Bundesrates über die Schuldenentwicklung der öffentlichen Haushalte (2006), EFV.
den zeugen davon, dass der Sanierungsbemühung 1999/2000 langfristig kein Erfolg
beschieden war. Im Fall der Schweiz muss zwar
berücksichtigt werden, dass sich die Schulden
im Jahr 2002 wegen der Bereinigung von Altlasten und aufgrund statistischer Korrekturen
zusätzlich um etwa 10 Mrd. Franken erhöhten.10 Doch auch ohne Berücksichtigung dieser Sonderfaktoren kann die Sanierung von
1999/2000 nicht als erfolgreich bezeichnet
werden.
Ähnlich wie in der Schweiz konnte die Verbesserung der Haushaltslage – nach einer anfänglichen Verbesserung des Primärsaldos –
auch in Irland nicht dauerhaft durchgehalten
werden. Tabelle 4 offenbart, warum Irland
trotzdem als geglückte Sanierung bezeichnet
wird: Während es Irland gelang, über die Sanierungsphase hinaus die Schulden eindrücklich abzutragen, erhöhten sich die Schulden
der Schweiz nach der Sanierungsphase wieder
(Schuldenbericht des Bundesrates). Mitte der
Achtzigerjahre betrug der Schuldenstand in
Irland noch über 100% des BIP. Eine erste Sanierung des Haushalts in den Jahren 1983–
1984 schlug fehl. Mit dem Regierungswechsel
von 1987 wurde eine weitere Haushaltssanierung eingeleitet, die sich auf die Ausgabenseite
konzentrierte – diesmal mit Erfolg. In der
Folge reduzierte sich der Schuldenstand markant. Ein ähnliches Muster verfolgte die Sanierung von 2000: Der Schuldenstand konnte
von über 50% nochmals auf deutlich unter
40% des BIP gesenkt werden. Diese eindrückliche Reduktion der öffentlichen Verschuldung war vor allem die Folge umfassender
Privatisierungen seit 1987, was eine nicht beliebig wiederholbare Massnahme ist.
Vergleicht man die Zusammensetzung des
Budgets nach der Ausgaben- und Einnahmenentwicklung, zeigen sich ebenfalls interessante
Unterschiede. Die Schweiz konnte die Ausgabenquote während der Sanierungsphase deutlich senken, hielt diese Ausgabendisziplin aber
längerfristig nicht durch. Im Gegensatz dazu
konnte Irland die Ausgabensenkungen dauer-
51 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
haft durchsetzen. Während Irland die Sanierung im Wesentlichen auf ausgabenseitige
Massnahmen fokussierte, wurde die eingeleitete Ausgabensenkung in der Schweiz wieder
rückgängig gemacht.
Fazit
Die Analyse der 23 OECD-Länder zeigt,
dass der Problemdruck auf den Erfolg von
Haushaltssanierungen einen grossen Einfluss
hat. Länder mit erfolgreichen Haushaltssanierungen hatten vor der Sanierung eine hohe
und ansteigende Verschuldung, steigende
Staatsquoten und ein geringes Wirtschaftswachstum zu verzeichnen. Interessanterweise
ist es für den Erfolg der Konsolidierungsbemühungen entscheidend, dass sie sich auf die
Ausgabenseite konzentrieren. So scheiterte die
Haushaltssanierung der Schweiz 1999/2000 in
erster Linie daran, dass die eingeleitete Ausgabendisziplin nicht durchgehalten werden
konnte.
2006 war für die Schweiz mit grosser Wahrscheinlichkeit wieder ein Jahr erheblicher
Haushaltsverbesserung. Gelingt es im Gegensatz zur Sanierung von 1999/2000, die Ausgabenentwicklung längerfristig im Griff zu halten, sind die Chancen für eine erfolgreiche

Sanierung gegeben.
Dossier
Die Situation von Jugendlichen auf dem Schweizer Arbeitsmarkt
Die positive Arbeitsmarktentwicklung im Jahre 2006 hat auch
die Situation von Jugendlichen
auf dem Arbeitsmarkt verbessert.
Dennoch bleibt die Jugendarbeitslosenquote überdurchschnittlich hoch und das Thema
Jugendarbeitslosigkeit weit oben
auf der arbeitsmarktpolitischen
Prioritätenliste. Der folgende
Beitrag wirft einen Blick auf die
aktuelle Arbeitsmarktsituation.
Aus der Analyse der jüngsten Entwicklung versuchen wir gewisse
Vorhersagen zum weiteren Verlauf
abzuleiten.
1 Gemäss einer Schätzung aus dem Jahr 2004 reagierte
die Jugendarbeitslosenquote auf eine Erhöhung/Senkung der Gesamtarbeitslosenquote von 10% jeweils mit
einer Erhöhung/Senkung von 12,4%. Der Rückgang der
Gesamtarbeitslosenquote im Verlauf 2006 um 15% hat
demnach einen Rückgang der Jugendarbeitslosenquote
in der Grössenordnung von rund 19% erwarten lassen,
ein Wert, welcher nun leicht übertroffen wurde.
Entwicklung der Jugendarbeitslosigkeit
seit 2001
Mit der Verschlechterung der Arbeitsmarktsituation zwischen 2001 und 2004 ist
das Thema Jugendarbeitslosigkeit sehr rasch
und nachhaltig in das öffentliche Bewusstsein
gedrungen. Zu Beginn des Jahres 2001, als die
Arbeitslosenquote letztmals einen Tiefpunkt
erreicht hatte, lag die saisonbereinigte Arbeitslosenquote der 15- bis 24-Jährigen gemäss
Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) bei
1,5% und damit leicht unter der Gesamtarbeitslosenquote von 1,6%. Drei Jahre später
hatte sie sich mehr als verdreifacht und lag mit
5,1% um rund 30% über der Gesamtarbeitslosenquote von damals 4,0%. Wie schon in
den vergangenen Phasen mit steigender Arbeitslosigkeit stieg die Jugendarbeitslosenquote deutlich stärker an als die Gesamtarbeitslosigkeit (vgl. Grafik 1).
In den Jahren 2004 und 2005 verharrten die
Arbeitslosenquoten – bedingt durch die weiterhin schwache Arbeitsmarktentwicklung –
auf praktisch unverändert hohem Niveau. Erst
gegen Ende 2005 setzte ein leichter Rückgang
ein, welcher sich im Verlauf von 2006 beschleunigte, als die seit längerem bereits gut
laufende Konjunktur schliesslich auf den Arbeitsmarkt übergriff und zu Beschäftigungszuwächsen führte. Im Dezember 2006 betrug
die saisonbereinigte Jugendarbeitslosenquote
noch 3,7% und lag damit um gut 20% über der
Gesamtarbeitslosenquote. Damit bestätigte
die Entwicklung im Jahr 2006 ein bereits in der
Vergangenheit beobachtbares Muster: Die
Jugendarbeitslosenquote bildet sich bei einer
Verbesserung der Arbeitsmarktlage – spiegelbildlich zu einer sich verschlechternden Arbeitsmarktlage – überproportional zurück.
Zwischen Dezember 2005 und Dezember
2006 ging die Jugendarbeitslosigkeit um 21%
zurück, gegenüber einer Verringerung um
15% der Arbeitslosigkeit insgesamt.1
Graduelle Unterschiede zwischen
den Zahlen des SECO und der Sake (BFS)
Bernhard Weber
Ressort Arbeitsmarktanalyse und Sozialpolitik,
Staatssekretariat für
Wirtschaft (SECO), Bern
Neben den Zahlen des SECO liefert die
Schweizerische Arbeitskräfteerhebung (Sake)
des Bundesamtes für Statistik (BFS) umfangreiche Daten zur Arbeitsmarktsituation von
Jugendlichen. In der Sake wird die Zahl der
52 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
Erwerbslosen nach internationalen Standards
erhoben und umfasst – im Gegensatz zu den
Arbeitslosenzahlen des SECO – auch Personen, welche nicht bei einem Regionalen Arbeitsvermittlungszentrum (RAV) zur Stellensuche gemeldet sind. Da der Anteil der nicht
registrierten Erwerbslosen bei den Jugendlichen relativ hoch ist, liegt die Jugenderwerbslosenquote gemäss Sake jeweils deutlich über
dem entsprechenden SECO-Wert. So lag im
zweiten Quartal 2006 der Sake-Wert bei 7,7%,
derjenige des SECO bei 3,9% (Mai 2006).
Gemäss Sake waren im zweiten Quartal
2006 insgesamt 46 700 Jugendliche erwerbslos. Davon waren 17 400 oder 37% bei einem
RAV eingeschrieben; 29 300 waren nicht gemeldet. Zum Vergleich: Bei den 25- bis 64-Jährigen betrug der Anteil der eingeschriebenen
am Total der Erwerbslosen 59%.
Geringere Meldeneigung
bei Jugendlichen – Erklärungsmuster
Für die deutlich geringere Meldeneigung
bei Jugendlichen gibt es verschiedene Gründe.
Knapp ein Viertel der jugendlichen Erwerbslosen befand sich zum Zeitpunkt der Erwerbslosigkeit in Ausbildung und war somit auf der
Suche nach einem Nebenerwerb (vgl. Grafik
2). Nur 3% dieser in Ausbildung befindlichen
Jugendlichen waren bei einem RAV gemeldet.
35% der erwerbslosen Jugendlichen hatten
unmittelbar vor Beginn der Stellensuche eine
Ausbildung abgeschlossen; von diesen stellensuchenden Jugendlichen waren nur ein Drittel
bei einem RAV gemeldet. Diese unterdurchschnittliche Meldeneigung dürfte u.a. damit
zu erklären sein, dass die Leistungen der ALV
für Bildungsabgängerinnen und -abgänger
eher gering sind und (mit Ausnahme von
Lehrabgängerinnen und -abgängern) erst
nach einer Wartefrist von 120 Tagen bezogen
werden können. Denkbar ist auch, dass die
Bereitschaft, einen beliebigen, von der ALV als
zumutbar eingestuften Job anzunehmen,
nicht immer gegeben ist.
Mit 40% ebenfalls unterdurchschnittlich
war die Meldeneigung bei den 12% erwerbslosen Jugendlichen, welche vor Aufnahme der
Arbeitssuche nicht erwerbstätig waren. Von
den 28% verbleibenden erwerbslosen Jugendlichen, welche unmittelbar vor Beginn der
Arbeitssuche erwerbstätig waren, waren 70%
Dossier
Grafik 1
Arbeitslosenquote nach Altersklassen, saison- und zufallsbereinigt, Januar 1990–Dezember 2006
15–24 Jahre
Total
In %
7
6
5
4
3
2
1
05
04
03
02
01
06
n.
Ja
n.
Ja
n.
Ja
n.
Ja
n.
Ja
n.
99
00
Ja
n.
Ja
n.
97
96
95
98
Ja
n.
Ja
n.
Ja
n.
Ja
n.
Ja
93
Ja
n.
94
n.
92
Ja
n.
Ja
n.
Ja
Ja
n.
90
91
0
Quelle: SECO; Weber / Die Volkswirtschaft
Grafik 2
Erwerbslosenquote nach Altersklasse, aktueller Ausbildungssituation und Situation
unmittelbar vor Aufnahme der Arbeitssuche, 2. Quartal 2006
vorher beruftstätig
vorher nicht erwerbstätig
vorher in Ausbildung
momentan in Ausbildung
in %
9
8
7
6
5
4
3
2
1
0
15–24 Jahre
25–34 Jahre
35–64 Jahre
Quelle: BFS (Sake 2006); Weber / Die Volkswirtschaft
2 Zwischen dem 2. Quartal 2005 und 2006 sank die Jugenderwerbslosenquote gemäss Sake um 12%, die Jugendarbeitslosenquote gemäss SECO um 14% (Mai 2005
bis Mai 2006).
3 Vgl. Weber, Bernhard (2004), «Jugendarbeitslosigkeit
in der Schweiz», in: Die Volkswirtschaft 10/2004,
S. 49–52; Credit Suisse (2006), «Jugendarbeitslosigkeit
als Ergebnis einer anderen Nachfrage nach Arbeit?»,
Swiss Issues Wirtschaftspolitik, CS Economic Research,
Zürich.
der Ausbildung bzw. dem Eintritt in den Arbeitsmarkt zusammenhängt.
Trotz erheblichen Niveauunterschieden
zeigte auch die Sake-Erwerbslosenquote
jüngst einen Rückgang der Jugenderwerbslosigkeit an. Die Jugenderwerbslosenquote sank
zwischen dem 2. Quartal 2005 und dem 2.
Quartal 2006 von 8,8% auf 7,7% und damit
relativ gesehen in ähnlichem Ausmass wie die
entsprechenden SECO-Werte.2
Noch deutlich positiver fiel die Beurteilung
der Erwerbsentwicklung von Jugendlichen in
der gleichen Zeitspanne aus. Gemäss Sake
stieg die Zahl der jugendlichen Erwerbstätigen
zwischen dem 2. Quartal 2005 und dem 2.
Quartal 2006 um rund 36 000 oder 6,8% an.
Zum Vergleich: Bei den über 25-Jährigen stieg
die Erwerbstätigkeit lediglich um 1,2%. Angesichts dieser markanten Zunahme der Jugenderwerbstätigkeit fiel der Rückgang der Erwerbslosigkeit mit 3600 allerdings bescheiden
aus. Ein näherer Blick auf die Daten gibt gewisse Hinweise für die Ursachen. Einerseits
stieg die Anzahl jugendlicher Personen um
rund 1% oder knapp 9000 Personen an. Zweitens gingen v.a. Personen in Ausbildung vermehrt einer Erwerbstätigkeit nach. Rund
15 000 der zusätzlichen knapp 36 000 Stellen
gingen an Personen in Ausbildung. Diese Zunahme äusserte sich vor allem in einer Erhöhung der Arbeitsmarktbeteiligung und nur
zum geringeren Teil in einem Rückgang der
Erwerbslosenzahl. Ein ebenfalls erheblicher
Anteil der zusätzlich Erwerbstätigen machten
Lehrlinge aus (+13 000). Auch diese Zunahme
reichte jedoch nicht aus, um das Arbeitsmarktungleichgewicht bei den Jugendlichen deutlicher zu senken, was u.a. auch damit zusammenhängen dürfte, dass noch viele Jugendliche
Zwischenlösungen – z.B. ein 10. Schuljahr –
wahrnehmen. Insgesamt hat sich die sehr gute
Arbeitsmarktentwicklung zwischen dem
2. Quartal 2005 und dem 2. Quartal 2006 für
Jugendliche bisher vorwiegend in einer Erhöhung der Erwerbsbeteiligung und erst ansatzweise in einem Rückgang der Jugenderwerbslosenquote niedergeschlagen. Die Erwerbsquote der 15- bis 24-Jährigen stieg um rund 3
Prozentpunkte von 65,7% auf 68,6%.
bei einem RAV gemeldet. Deren Meldeneigung unterschied sich nicht von älteren Erwerbslosen, die vor Antritt der Stellensuche
ebenfalls erwerbstätig waren, deren Anteil bei
den 25- bis 64-Jährigen jedoch zwei Drittel
ausmachten. Insgesamt veranschaulichen diese Zahlen, dass die geringere Meldeneigung
jugendlicher Erwerbsloser in erster Linie mit
53 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
Gründe für höheres Niveau und stärkere
Reaktion auf Schwankungen
Die Gründe für das im Durchschnitt höhere Niveau und die stärkere Reaktion auf
Schwankungen in der Arbeitsmarktentwicklung wurden für die Schweiz schon verschiedentlich untersucht.3 Die meisten Erklärungsversuche haben direkt oder indirekt mit dem
Umstand zu tun, dass die grosse Mehrheit der
Jugendlichen in der Schweiz im Alter zwischen
15 und 24 Jahren den Übergang vom Bil-
Dossier
Tabelle 1
Jugenderwerbslosenquoten im internationalen Vergleich, 2. Quartal 2006
Land
Erwerbslosenquote
15–24-Jährige, in %
Erwerbslose in %
der Bevölkerung
Jugend- relativ zur
Gesamterwerbslosenquote
Niederlande
6.0
4.2
1.5
Dänemark
7.6
5.2
1.9
Schweiz
7.7
5.3
1.9
Österreich
8.7
5.0
1.8
Deutschland
13.4
6.6
1.3
Vereinigtes Königreich
13.7
8.3
2.5
EU15
15.9
7.5
2.0
EU27
17.3
7.5
2.1
Italien
20.6
6.7
3.1
Frankreich
21.6
7.9
2.5
Quelle: Eurostat; BFS / Die Volkswirtschaft
4 Gemäss Sake waren im Jahr 2006 rund 82% der 24-Jährigen erwerbstätig, weitere 10% waren es in der Vergangenheit. Rund 3% waren erwerbslos und erstmals auf
Stellensuche. Für insgesamt rund 95% der Jugendlichen
war damit der Übergang vom Bildungssystem in der Phase von 15-24 Jahren bereits ein oder mehrmals ein Thema.
5 Neuere Untersuchungen zeigen allerdings, dass das
Lehrstellenangebot der Unternehmen durchaus auch
positiv auf eine Erhöhung der Anzahl Lehrstellensuchender reagiert, weil damit auch mehr geeignete Bewerber
zur Verfügung stehen. Vgl. Schweri, Jürg (2006), «Hat
die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe abgenommen?», in: Die Volkswirtschaft 12/2006, S. 35–39.
dungssystem in den Arbeitsmarkt vollzieht.4
Der Übergang vom Bildungssystem in den
Arbeitsmarkt ist aus verschiedenen Gründen
mit einem erhöhten Arbeitslosenrisiko verbunden:
– Grundsätzlich sind alle Jugendlichen am
Ende ihrer schulischen Ausbildung auf
Stellensuche und damit dem Risiko, arbeitslos zu werden, ganz unmittelbar ausgesetzt. Für Lehrstellensuchende kommt
erschwerend hinzu, dass sie nicht nur eine
Arbeitsstelle suchen, sondern gleichzeitig
eine für sie auch auf lange Sicht optimale
Berufswahl treffen möchten.
– Neben diesen «normalen» Friktionen bei
der ersten Stellensuche verschärft sich die
Übergangsproblematik in Zeiten schlech-
Kasten 1
Geringe Jugenderwerbslosenquote im europäischen Vergleich
Die Schweiz gehört in Europa zu den Ländern
mit der geringsten Jugenderwerbslosenquote
(vgl. Tabelle 1). Nur die Niederlande und Dänemark wiesen im 2. Quartal 2006 noch geringere
Werte als die Schweiz auf (7,7%). Weniger gut
schneidet die Schweiz bezüglich des Anteils erwerbsloser Jugendlicher an der Bevölkerung ab.
Insgesamt wiesen 10 Länder der EU-27 geringere
Anteile jugendlicher Erwerbsloser auf als die
Schweiz (5,3%). Neben den Niederlanden, Österreich und Dänemark gehörten dazu v.a. Länder
mit stark schulisch geprägten Bildungssystemen.
Gut wiederum scheidet die Schweiz im dritten Indikator ab: Die Jugenderwerbslosenquote liegt
um den Faktor 1,9 über der Gesamterwerbslosenquote, ein Wert, den nur 4 Länder unterbieten
konnten. Dieser Indikator trägt dem Umstand
Rechnung, dass das Niveau der Jugendarbeitslosigkeit auch von der generellen Arbeitsmarktsituation abhängig ist. Wie bereits beim zweiten Indikator ist auch hier festzustellen, dass die relativen Unterschiede zwischen den Ländern geringer ausfallen, als die traditionellen Jugenderwerbslosenquoten vielleicht vermuten liessen.
dungssystemen erschwert. In Ländern wie
Deutschland, Österreich, den Niederlanden und
Dänemark, in denen die so genannte duale Berufsbildung eine ähnlich grosse Bedeutung wie in
der Schweiz hat, erfolgt der Eintritt in den Arbeits- bzw. den Lehrstellenmarkt sehr früh. Jugendliche sind dem Risiko der Erwerbslosigkeit
damit sehr früh ausgesetzt. Die Erwerbsbeteiligung der Jugendlichen ist in diesen Ländern entsprechend relativ hoch.
Anders verhält es sich in Ländern mit stark
schulisch geprägten Bildungssystemen: Hier sind
nur relativ wenige Jugendliche überhaupt auf
dem Arbeitsmarkt. Die teilweise hohen Jugenderwerbslosenquoten beziehen sich somit auf einen
relativ kleinen Anteil von Jugendlichen, welche
das schulische Bildungssystem frühzeitig verlassen haben. Da es sich bei diesen Jugendlichen um
Schulaussteiger handelt, dürfte ihr individuelles
Arbeitslosenrisiko ebenfalls erhöht sein. Um das
absolute Ausmass der Problematik Jugendarbeitslosigkeit zu vergleichen, ist es daher sinnvoll, auch den Anteil der erwerbslosen Jugendlichen an der jugendlichen Bevölkerung anzuschauen.
Duale Bildungssysteme zentral
Internationale Vergleiche von Jugendarbeitslosenquoten sind durch Unterschiede in den Bil-
54 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
ter Arbeitsmarktlage zusätzlich. Der Grund
hierfür ist im Einstellungs- und Entlassungsverhalten von Unternehmen zu suchen. Diese bauen bei Bedarf Stellen in der
Regel so weit als möglich ab, indem sie auf
den Ersatz natürlicher Abgänge verzichten.
Leidtragende dieses Vorgehens sind u.a.
Jugendliche am Ende der Ausbildung, welche sich auf eine schrumpfende Zahl offener Stellen bewerben. Besonders benachteiligt sind dabei Jugendliche, welche
bislang gar keine Berufserfahrungen sammeln und damit ihre beruflichen Fähigkeiten noch nie unter Beweis stellen konnten.
– Ein weiterer Einflussfaktor ist die demografische Entwicklung. So stieg gerade in
den Jahren 2003 bis 2005 mit schwacher
Arbeitsmarktentwicklung die Zahl der Jugendlichen, welche das Ende der obligatorischen Schulzeit erreichten um 2,5%,
3,0% respektive 1,7% gegenüber dem jeweiligen Vorjahr, womit sich die Konkurrenz um die offenen Stellen auf dem Lehrstellen- und Arbeitsmarkt zusätzlich
verschärfte.5
Perspektiven
Die jüngsten Entwicklungen sowie die
Prognosen geben Anlass zur Hoffnung, dass
sich die Arbeitsmarktsituation für Jugendliche auch in diesem Jahr weiter verbessern wird
und die Jugendarbeitslosigkeit weiter abgebaut werden kann. Die Entwicklung 2006
bestätigte, dass sich die SECO-Jugendarbeitslosenquote bei guter Arbeitsmarktlage überproportional zurückbildet. Trifft die Prognose
der Expertengruppe Konjunktur des Bundes
ein, so dürfte die Gesamtarbeitslosigkeit in
diesem Jahr erneut um rund 15% – nämlich
von 3,3% (2006) auf 2,8% (2007) – zurückgehen. Damit wäre bei der Jugendarbeitslosigkeit
mit einem Rückgang um gut 20% von 4,3%
(2006) auf etwa 3,4% (2007) zu rechnen.
Auch die Demografie dürfte zunehmend
zu Gunsten der Jugendlichen spielen, indem
die Bevölkerungszunahme bei der jugendlichen Bevölkerung nach und nach abflacht.
Mit einer deutlichen Entspannung ist aber erst
im Verlauf der nächsten drei Jahre zu rechnen,
befinden sich doch noch viele Jugendliche in
Zwischenlösungen; sie werden entsprechend
verzögert auf den Lehrstellen- und Arbeitsmarkt treten.
Hinzu kommt, dass die Angebote für Jugendliche am Ende der Ausbildungszeit heute
sehr gut ausgebaut sind. Dies ist auch notwendig. Denn für alle arbeitslosen Jugendlichen muss es in erster Linie darum gehen,
diese Zeit bestmöglich dazu zu nutzen, die
eigenen Aussichten auf dem Arbeitsmarkt

zu verbessern.
Dossier
Übergang von der Schule ins Berufsleben:
Politisches Massnahmenpaket 2007
Der Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit hat Priorität. Denn
eine zunehmende Zahl von Jugendlichen stehen nach der obligatorischen Schulzeit vor Schwierigkeiten, sich in den Berufs- oder
Arbeitsmarkt zu integrieren. Aus
volkswirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Gründen gilt
es sicherzustellen, dass möglichst
alle Jugendlichen eine schulische
oder berufliche Ausbildung abschliessen. Dazu braucht es eine
vermehrte Zusammenarbeit der
Bildungs- und Arbeitsmarktbehörden. Entsprechend wurde an
der Nationalen Lehrstellenkonferenz vom 13. November 2006 ein
Paket mit bewährten und neuen
Trotz den gemeinsamen Anstrengungen von Bund, Kantonen und der Wirtschaft haben letztes Jahr rund 4% aller
Jugendlichen, die eine Lehrstelle suchten, keine Lösung gefunden. Zu den neuen Massnahmen, welche die Lehrstellenkonferenz verabschiedet hat, gehört das Case Management, eine Art Hilfe zur Selbsthilfe für gefährdete Jugendliche.
Bild: BBT
Massnahmen zur Erhaltung und
Schaffung von zusätzlichen Lehrstellen sowie der gezielten Förderung der Lehrstellensuchenden
verabschiedet.
Auf dem Lehrstellenmarkt gibt es erste
Anzeichen der Entspannung. Der günstige
Konjunkturverlauf und die gemeinsamen
Anstrengungen von Bund, Kantonen und der
Wirtschaft wirken sich positiv auf das Lehrstellenangebot aus. Die Zahl der angebotenen Lehrstellen konnte in den letzten beiden
Jahren jährlich um rund 2% gesteigert werden.
Trotzdem wird der Übergang von der obligatorischen Schule ins Berufsleben zunehmend als problematisch empfunden. Tatsache
ist, dass insbesondere schulisch und sozial
schwächere Jugendliche sowie Jugendliche der
letzten Migrationswelle Probleme bei der
Suche nach einer geeigneten und nachhaltigen
Anschlusslösung an die obligatorische Schulzeit haben.
Situation auf dem Lehrstellenmarkt
Belinda Walther
Referentin Bildung, Forschung und Innovation,
Generalsekretariat,
Eidg. Volkswirtschaftsdepartement (EVD), Bern
Die Statistiken der letzten Jahre zeigen,
dass je nach Beruf, Branche oder Region das
Angebot und die Nachfrage von Lehrstellen
nicht übereinstimmen. Die Gründe dafür
sind vielfältig: Einerseits ändern sich die Erwartungen der Auszubildenden, andererseits
55 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
aber auch die Ansprüche derjenigen, welche
die Lernenden in den Erwerbsprozess übernehmen.
Lehrstellenangebot der Unternehmen
Neben den soziodemografischen und gesellschaftlichen Veränderungen prägt vor allem die wirtschaftliche Entwicklung die Situation auf dem Lehrstellenmarkt. Da das
Anbieten von Lehrstellen von der Bereitschaft
der Betriebe abhängt, haben sowohl konjunkturelle wie auch strukturelle Veränderungen
in der Wirtschaft Einfluss auf die Entwicklung
des Lehrstellenangebots:
– Konjunkturverlauf: Lehrbetriebe brauchen
immer auch Aufträge, um Lernende auszubilden. Während sich der Markt nach einer
Konjunkturkrise erholt, haben Turbulenzen auf dem Lehrstellenmarkt längerfristige Auswirkungen. Entstehen in einem
Aufschwung neue Firmen, so weisen diese
eine erheblich geringere Ausbildungsneigung auf. Gründe dafür sind das hohe
wirtschaftliche Marktrisiko und die anfänglich fehlenden Ausbildungskompetenzen. von neu gegründeten Unternehmen.
Dossier
– Strukturwandel: Der wachsenden Bedeutung des Dienstleistungssektors steht ein
rückläufiger Anteil von Industrie und verarbeitendem Gewerbe an der gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung gegenüber.
Das Verhältnis von Ausbildungsplätzen zu
Beschäftigten ist jedoch gerade im Produktionssektor traditionell höher als im
Dienstleistungssektor. Weiter wird das Angebot von Lehrstellen durch den zunehmenden Spezialisierungsgrad von kleinen
und mittleren Unternehmen (KMU) –
insbesondere in den zukunftsträchtigen
Hightech-Bereichen und anspruchsvollen Dienstleistungssegmenten – eingeschränkt, da die Betriebe nicht mehr in der
Lage sind, das vollständige Ausbildungsspektrum abzudecken.
Nachfrage der Jugendlichen nach Lehrstellen
1 Im Mittel aller OECD-Staaten haben 68% der 25- bis
64-jährigen Bevölkerung mindestens einen Abschluss
des Sekundarbereichs II, d.h. entweder einen gymnasialen Abschluss oder eine abgeschlossene berufliche
Grundbildung. In der Schweiz liegt dieser Anteil mit
89% erheblich höher.
2 Internet: www.verbuende.ch.
3 Internet: www.chance06.ch.
4 Berufspraktika: Die Arbeitslosenversicherung bietet
die Möglichkeit, in der öffentlichen Verwaltung oder in
Privatunternehmen Berufspraktika zu absolvieren.
Sie übernimmt 75% der Kosten. Die restlichen 25%
(mindestens 500 Franken pro Monat bei einer Vollzeitstelle) gehen zu Lasten des Arbeitsgebers.
5 In Übungsfirmen können Versicherte Erfahrungen und
neue Berufskenntnisse im Handelsbereich sowie teilweise in den Branchen Handwerk und Technik in einem
wirklichkeitsnahen Umfeld sammeln (Learning-byDoing).
6 Der Masterplan Berufsbildung stellt sicher, dass die Umsetzung des Berufsbildungsgesetzes tragbar ist. Aufgrund der Komplexität, der knappen Personalressourcen
und der finanziellen Konsequenzen allfälliger Innovationen kann der Beginn der Berufsreformen nicht einseitig von einem Verbundpartner festgelegt werden. Die
Reformen sind auf die zur Verfügung stehenden Mittel
abzustimmen und zusammen mit den Verbundpartnern –
Bund, Kantone und Organisationen der Arbeitswelt –
auszuhandeln.
Die Entwicklung des Lehrstellenangebots
der Unternehmen wird nicht allein durch deren Arbeitskräftebedarf bestimmt. Auch die
Verfügbarkeit von Jugendlichen, welche bereit
und in der Lage sind, eine Berufsbildung zu
absolvieren, spielt eine entscheidende Rolle.
Persönliche Erwartungen, Wunschvorstellungen und der Lifestyle der Jugendlichen sind
dabei ebenfalls relevante Faktoren:
– Demografie: Im Zuge der «demografischen
Welle» dürften die Schülerzahlen auf der
Sekundarstufe II noch bis 2008 zunehmen und sich danach verringern. In der
Berufsbildung ist seit 2004 bis 2008 mit
einer Zunahme der Anzahl Lernenden von
7%–8% zu rechnen. Ab 2008 bis 2014
wird eine Abnahme von 5%–8% erwartet.
Dabei sind grosse regionale Unterschiede
zu erkennen. Gesamtschweizerisch dürfte
die demografische Entwicklung noch bis
2010 eine steigende Nachfrage nach Lehrstellen bewirken, da die Jugendlichen aus
den Zwischen- bzw. Übergangslösungen
ein bis zwei Jahre später auf den Markt
treten. Ob und wie stark der Lehrstellenmarkt sich mit der demografischen Entwicklung entschärft, lässt sich heute noch
nicht sagen.
– Trendberufe: Durch die stetige Modernisierung und Technologisierung der Arbeitsprozesse sind «neue» Berufe im Aufwind.
Besonders beliebt sind Ausbildungen in
Informatik, Design oder Telekommunikation.
Nationale Lehrstellenkonferenz:
Massnahmenpaket 2007
Ziel der Bildungs- und Wachstumspolitik
ist es, die Mehrheit der Jugendlichen über eine
berufliche Grundausbildung in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Heute haben rund 90%1
56 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
der erwachsenen Bevölkerung einen Abschluss
auf der Sekundarstufe II. Diese Quote gilt es, in
den nächsten Jahren sukzessive zu erhöhen.
Trotz den gemeinsamen Anstrengungen
von Bund, Kantonen und der Wirtschaft haben letztes Jahr rund 4% aller Jugendlichen,
die eine Lehrstelle suchten, keine Lösung gefunden. Um dieses Ungleichgewicht auf dem
Lehrstellenmarkt kurz- und mittelfristig anzugehen, ist ein verstärktes Engagement aller
Beteiligten notwendig. So haben sich auf Einladung der Vorsteherin des EVD die Verantwortlichen aus Bildung und Wirtschaft am 13.
November 2006 in Genf zur zweiten Nationalen Lehrstellenkonferenz getroffen. Als Resultat wurde ein Paket mit bewährten und neuen
Massnahmen zur Erhaltung und Schaffung
von zusätzlichen Lehrstellen sowie der gezielten Förderung der Lehrstellensuchenden verabschiedet.
Bewährte Massnahmen
Heute verfügen Bund und Kantone über
ein abgestimmtes Set an bewährten Massnahmen. Diese zeigen Wirkung und sollen beibehalten werden.
Erhöhung des Lehrstellenangebote
Der Einsatz von Lehrstellenförderinnen
und -förderern sowie die Anschubfinanzierung von Lehrbetriebsverbünden dienen der
Schaffung von neuen Lehrstellen vor Ort.
– Die Lehrstellenförderung hat sich in den
letzten Jahren bewährt und ist ins kantonale Lehrstellenmarketing integriert. Um
neue Ausbildungsplätze zu schaffen, engagierten immer mehr Kantone Lehrstellenförderer. Die in der regionalen Wirtschaft
eingebetteten Personen nutzen ihr Beziehungsnetz und motivieren Unternehmen,
zusätzliche Lehrstellen bereitzustellen oder
einem Lehrbetriebsverbund beizutreten.
– Der Lehrbetriebsverbund ist eine Chance
für Klein- und Mittelbetriebe, sich an der
Berufsbildung aktiv zu beteiligen. Zwei
oder mehrere Betriebe mit ergänzenden
Tätigkeiten schliessen sich zusammen und
bilden gemeinsam Lernende aus. Durch
die Nutzung gemeinsamer Ressourcen
wird eine verordnungskonforme Ausbildung vermittelt und der Ausbildungsaufwand für den einzelnen Betrieb optimiert.
Dank der Ausbildung im Verbund können
auch Betriebe ausbilden, die bisher aufgrund zu hoher Kosten, zu geringer Betriebsgrösse oder zu hoher Spezialisierung
auf die Ausbildung von Lernenden verzichtet haben.2
– Mit der neu im Berufsbildungsgesetz vorgesehenen zweijährigen beruflichen Grundbildung mit Attest (Attestausbildungen) er-
Dossier
halten praktisch begabte Jugendliche die
Möglichkeit, einen eidgenössischen Abschluss zu erreichen, der von der Wirtschaft
nachgefragt wird. Die ersten vier Attestausbildungen wurden auf Sommer 2005 eingeführt (Detailhandel, Gastrobereich).
Weitere vier folgten auf Lehrbeginn 2006
(Hauswirtschaft, Milchverarbeitung, Reifenbranche, Schreinerei) und fünf sind auf
2007 geplant (Auto, Büro, Logistik, Metall,
Seilbahn).
Verbesserung der Chancen
der Lehrstellensuchenden
Schwierigkeiten bei der Lehrstellensuche
haben vor allem schulisch und sozial Schwächere sowie Schülerinnen und Schüler der
letzten Migrationswelle. Die erfolgsversprechendste Massnahme zur Integration dieser
Jugendlichen ist die individuelle Begleitung
beim Übergang der obligatorischen Schule in
die Berufsbildung. Darunter fallen Brückenangebote, Mentoringprogramme, das Coaching von Jugendlichen ohne Lehrstelle, spezielle Programme für Migrantinnen und
Migranten sowie die arbeitsmarktlichen
Massnahmen (Motivationssemester, Berufspraktika etc.).
– Individuelle Begleitung und Mentoring:
Fachpersonen machen Jugendliche ohne
Lehrstelle gezielt auf offene Lehrstellenangebote aufmerksam, beraten und vermitteln sie den Unternehmen. Migrantinnen
und Migranten werden gezielt durch
Schlüsselpersonen ihres Kulturkreises betreut. Erfahrungen zeigen, dass die Bereitschaft, einen Jugendlichen ehrenamtlich
auf seinem Weg ins Arbeitsleben zu begleiten, sehr hoch ist. Immer öfter übernehmen auch pensionierte Arbeitnehmende
diese Aufgabe.
– Promotionsaktivitäten: In den letzten Jahren wurden zahlreiche Promotionsaktivitäten (z.B. die nationale Ausbildungsvignette) durchgeführt. Zu der Vielzahl von
Massnahmen im Lehrstellenmarketing der
Kantone zählt unter anderem, dass den internationalen Firmen vermehrt die Stärken
und Möglichkeiten unseres Berufsbildungssystems aufgezeigt werden. Ausgebaut wird die vom Bund zusammen mit
den Kantonen und den Organisationen der
Arbeitswelt lancierte nationale Lehrstellenkampagne3 zur Sensibilisierung der
Unternehmen und Jugendlichen. Eine Internet-Plattform fasst die bestehenden
Angebote zusammen und dient als Wegweiser: Sie verhilft Unternehmen rasch zu
den richtigen Kontakten vor Ort. Jugendliche erfahren mehr über Informations- und
Beratungsangebote der kantonalen Berufsbildungsämter und Berufsberatungen.
57 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
Unterstützung für Stellensuchende
nach der Sekundarstufe II
Mit den gezielten Massnahmen der Arbeitslosenversicherung soll vermieden werden, dass Arbeitswillige nach ihrer Ausbildung
ohne Beschäftigungschancen vom Arbeitsmarkt ausgeschlossen sind. Im Rahmen der
arbeitsmarktlichen Massnahmen subventioniert der Bund Berufspraktika4 und Übungsfirmen5. Diese Massnahmen stellen jedoch für
diejenigen, die über keinen beruflichen Erstabschluss verfügen, die Ausnahme dar. Auch
hier gilt: Bildung hat Vorrang.
Neue Massnahmen
Junge Menschen haben heute nur noch
geringe Aussichten, in einer Hilfstätigkeit Anstellung zu finden. Dadurch werden zwangsläufig mehr schulisch und sozial schwache
Jugendliche eine berufliche Grundbildung
benötigen. Die Situation wird sich auch nach
einer demografischen Wende nicht ändern. Es
ist davon auszugehen, dass weiterhin ein Anteil an Jugendlichen bestehen bleibt, die aufgrund ihrer Leistungsfähigkeit an Grenzen
stossen. Bei der Integration dieser Jugendlicher in den Arbeitsmarkt kommt der Berufsbildung eine zentrale Rolle zu. Es braucht gezielte, individualisierte Massnahmen.
Dabei bedarf es einer engen Zusammenarbeit sowohl mit der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren
(EDK) als auch mit den Institutionen des Arbeitsmarktes und den sozialen Stellen («interinstitutionelle Zusammenarbeit»). Ausserdem sollen neue Massnahmen in die
bestehenden Strukturen eingebettet und die
betriebliche Ausbildung besonders berücksichtigen werden:
Mehr Angebote im praktisch orientierten
Bereich
Die Schaffung von beruflichen Grundbildungen mit Attest sollen Vorrang bei der
Masterplanung Berufsbildung6 erhalten.
Begleitung und Beratung der Lehrbetriebe
Wenn sich heute Unternehmen wegen
mangelnder Lernleistungsfähigkeit der Schulabgängerinnen und Schulabgänger, Schwierigkeiten im Umgang Jugendlichen mit
besondern Anforderungen oder den administrativen Aufwendungen aus der Ausbildung zurückziehen, können nur entsprechende Unterstützungsangebote die Situation
verbessern. Diese müssen verstärkt werden.
Die Betriebe sollen auf Beratung und Unterstützung in rechtlichen, organisatorischen
und sozialen Fragen sowie Vermittlungstätigkeit bei Konflikten und in Krisensituationen
zurückgreifen können.
Dossier
Kasten 1
Case Management: Rolle des Bundes
–
–
–
–
Der Bund unterstützt die Kantone beim
Auf- und Ausbau des Case Managements
Berufsbildung.
Voraussetzung für die Unterstützung ist
ein kantonales Gesamtkonzept.
Der Bund richtet für die Erarbeitung des
kantonalen Konzepts eine Pauschale
aus.
Gesuche zur Unterstützung von Auf- und
Ausbaumassnahmen werden von den
Kantonen beim BBT eingereicht und
aufgrund des Gesamtkonzepts beurteilt.
Quelle: Umsetzungskonzept Case Management
(BBT, SBBK / Stand Februar 2007)
Case Management als neuer Ansatz
Es handelt sich hier um eine Hilfe zur
Selbsthilfe für gefährdete Jugendliche (siehe
Kasten 1).7 Diese werden frühzeitig identifiziert und durch individuelle Begleitung und
Förderung zu einer Ausbildung auf der Sekundarstufe II geführt. Das Case Management
stellt sicher, dass auf dem Weg von der Schule
über die Grundbildung in die Berufswelt keine
Lücken in der Unterstützung der gefährdeten
Jugendlichen entstehen und dient der effizienteren Abstimmung der Aktivitäten aller Beteiligten. Um dieses Ziel zu erreichen, braucht es
eine umfassende Standortbestimmung der
gefährdeten Jugendlichen bereits in der obligatorischen Schulzeit. Die Standortbestimmung soll sich nicht nur auf Schulleistungen
beschränken, sondern auch die Berufswahlreife sowie soziale und personale Kompetenzen berücksichtigen.
Umsetzungskonzept
7 Im Berufsbildungsbereich ist Case Management ein
strukturiertes Verfahren, um adäquate Massnahmen für
Jugendliche sicher zu stellen, deren Einstieg in die Berufswelt stark gefährdet ist. Es koordiniert die beteiligten Akteurinnen und Akteure sowohl über institutionelle
und professionelle Grenzen als auch über die Dauer der
Berufswahl und der Grundbildung hinweg.
8 Vgl. Umsetzungskonzept Case Management (BBT, SBBK /
Stand Februar 2007).
Das Umsetzungskonzept Case Management8 besteht aus folgenden Elementen:
1. Identifikation, Erfassung und laufende Beobachtung der Risikogruppe: Voraussetzung
für das Case Management Berufsbildung
ist, dass die Risikogruppen identifiziert,
erfasst und laufend beobachtet werden.
Diese Identifizierung findet so früh wie
möglich statt. Gefährdete Jugendliche werden bereits ab dem 7./8. Schuljahr identifiziert. Sobald das Dropout-Risiko (keine
Lehre, Lehrabbruch, Scheitern der Lehre)
einer jugendlichen Person identifiziert
worden ist, wird die Stelle bezeichnet, die
den Kontakt mit beteiligten Stellen sucht
und mit ihnen und mit der oder dem Jugendlichen den allenfalls zu treffende
Massnahmen festlegt.
2. Berufsfindung: Das Kompetenz- und Beziehungsnetzwerk von Fachpersonen im
wirtschaftlichen und im institutionellen
Umfeld wird eingesetzt, um gefährdete Jugendliche auf effiziente Weise bei der Vorbereitung auf die Lehre zu unterstützen.
Zielvereinbarungen stellen die Eigenverantwortung, das Commitment und die
Autonomie der Jugendlichen sicher. Ein
bereits etabliertes Instrument im Rahmen
dieser Hilfe ist die reguläre Berufsberatung.
3. Übergänge: Jugendlichen, die nicht unmittelbar nach der obligatorischen Schule in
die Sekundarstufe II eintreten, sondern
sich im Übergang zwischen der obligatorischen und der nachobligatorischen Bildung befinden, wird ebenfalls Hilfe zur
Selbsthilfe bei der Berufswahl und bei der
Suche eines geeigneten Ausbildungsplatzes
geboten. Die Brückenangebote bzw. die
58 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
Wahl des richtigen Angebots gehören zu
den Massnahmen, bei denen eine vermehrte Abstimmung unter den Institutionen
und den konkreten Angeboten notwendig
ist.
4. Berufliche Grundbildung: Jugendlichen, die
nicht in die berufliche Grundbildung integriert werden konnten oder die Ausbildung
abbrechen, wird bei der Suche eines geeigneten Ausbildungsplatzes oder beim Wiedereinstieg Hilfe zur Selbsthilfe geboten.
Auch hier wird das Beziehungsnetzwerk
von Lehraufsicht, Coaches usw. wirksam.
Die Zielvereinbarung spielt ebenfalls eine
wichtige Rolle.
5. Flankierende Massnahmen: Das Case Management ist auf die sozial benachteiligte
oder schulisch schwächere jugendliche
Person fokussiert. Die flankierenden Massnahmenrichten richten sich auf Systeme,
Abläufe oder Institutionen im Umfeld der
Person – so etwa Beratungs- und Unterstützungsangebote für Lehrbetriebe in
rechtlichen, organisatorischen und sozialen Fragen durch Hotlines und zusätzlichen Berufsverbandsangeboten.
Fazit und Ausblick
Der Druck auf den Lehrstellenmarkt wird
anhalten. In den nächsten zehn Jahren werden
zwei Entwicklungen zusammentreffen, die
das schweizerische Bildungssystem – und das
vieler anderer Staaten – vor grosse Herausforderungen stellen. Einem steigenden Bedarf an
gut ausgebildeten Fachkräften wird ein Rückgang der jungen Bevölkerung gegenüberstehen. Entsprechend fehlen diese Jugendlichen
auf dem Lehrstellenmarkt. Andererseits müssen die Massnahmen für schulisch und sozial
Schwächere verstärkt werden, um sie auf die
steigenden Anforderungen vorzubereiten sowie in die Gesellschaft und den Arbeitsmarkt
zu integrieren.
Einem nach wie vor beschränkten Angebot
für schulisch und sozial schwächere Jugendliche steht also eine vermehrte Nachfrage der
Betriebe nach leistungsstarken Jugendlichen
gegenüber: Vollschulische Bildungsinstitutionen werden verstärkt mit Industrie und Gewerbe um die Gruppen der leistungsstarken
Jugendlichen konkurrieren. Umso wichtiger
wird es sein, möglichst viele Menschen möglichst gut auszubilden.
Durch die bestehenden und geplanten
Massnahmen und die ständige Weiterentwicklung wird unser duales System seine Zukunftsfähigkeit unter Beweis stellen und weiterhin massgeblich zur Wettbewerbsfähigkeit
der Schweizer Volkswirtschaft und zur Integration möglichst aller Jugendlichen in den

Arbeitsmarkt beitragen.
Dossier
Jugendarbeitslosigkeit: Was ist zu tun?
Ein Streitgespräch unter Politikern
Zwar gehört die Jugendarbeitslosenquote der Schweiz zu den
tiefsten Europas. Trotzdem bleibt
die Jugendarbeitslosigkeit auch
in der Schweiz ein Problem, liegt
sie doch – trotz Hochkonjunktur –
deutlich höher als die generelle
Arbeitslosigkeit. Unter Jugendlichen mit Migrationshintergrund
ist sie besonders hoch. Haben wir
in erster Linie ein Lehrstellenoder ein Motivationsproblem?
Welche Erfolge wurden in den
letzten Jahren im Lehrstellenbereich erzielt? Und was muss noch
getan werden, um die betroffenen
Jugendlichen in den Arbeitsprozess zu integrieren? Zu diesen
und anderen Fragen debattieren
die Nationalräte Otto Ineichen
und Paul Rechsteiner.
Die Volkswirtschaft: Wie gross ist für Sie
das Problem der Jugendarbeitslosigkeit?
Rechsteiner: Die hohe Jugendarbeitslosigkeit ist eines der zentralen Probleme der
Schweiz, ganz besonders die Langzeitarbeitslosigkeit. Keine Perspektiven zu haben, ist für
die betroffenen Jugendlichen eine Katastrophe und für die Gesellschaft eine Zeitbombe.
Ineichen: Ich bin mit der Analyse einverstanden.
Die Volkswirtschaft: Trotzdem, im internationalen Vergleich steht die Schweiz bezüglich
Jugendarbeitslosigkeit relativ gut da. Mit der
anziehenden Konjunktur hat sich auch die Zahl
der arbeitslosen Jugendlichen verringert. Ein
Resultat der dualen Berufsbildung?
Ineichen: Ganz eindeutig. Alle europäischen Länder, die ein vergleichbares duales
Berufsbildungssystem haben, weisen eine tiefere Jugendarbeitslosigkeit aus als jene, die es
nicht kennen. Das ist ein klares Indiz dafür, dass
das duale Berufsbildungssystem Vorteile hat.
Rechsteiner: Ein wesentlicher Faktor, der
über Jugendarbeitslosigkeit entscheidet, ist
die Konjunktur. Deshalb ist es wichtig, einen
langfristigen Aufschwung herbeizuführen.
Aber die Konjunktur regelt nicht alles. Trotz
guter Konjunktur fehlen immer noch Ausbildungsplätze. Besonders in den Städten gilt es
dringend, neue Lehrstellen zu schaffen.
Die Volkswirtschaft: Gemäss letztem Lehrstellenbarometer vom August 2006 ist das Lehrstellenangebot gegenüber 2005 um 1500 gestiegen. Wie beurteilen Sie diese Entwicklung?
Rechsteiner: Die positive Entwicklung ist
das Resultat des ständigen Drucks der Gewerkschaften, aber auch anderer Kreise. Wir
anerkennen, dass die Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) sehr viel
NR Otto Ineichen
Mitglied der FDP-Fraktion,
Unternehmer, Präsident
des Vereins «Speranza
2000».
NR Paul Rechsteiner
Mitglied der SP-Fraktion,
Präsident des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes
59 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
aktiver geworden ist. Und auch das Eidg.
Volkswirtschaftsdepartement (EVD) ist mit
den Lehrstellenkonferenzen aktiv. All diese
Bemühungen haben Früchte getragen. Trotzdem ist das Problem bei weitem nicht gelöst. Dazu sind weitere Grossanstrengungen
nötig.
Ineichen: Dass das Problem nicht gelöst
ist, liegt auch an den Jugendlichen selber. Wir
von «Speranza 2000» konnten sehr viele Lehrstellen nicht besetzen. Ich stelle ernüchtert
fest, dass den Jugendlichen teilweise die Flexibilität fehlt. Es gibt viele Jugendliche, die ihren
Wunschberuf erlernen möchten und nicht
bereit sind, sich der Realität zu stellen. So gesehen haben wir kein Lehrstellenproblem in der
Schweiz, sondern ein Motivationsproblem
von Jugendlichen.
Die Volkswirtschaft: Haben Sie dazu konkrete Beispiele?
Ineichen: Kürzlich waren wir von «Speranza» beim Lehrverbund Zug eingeladen.
Dieser betreut 18- bis 20-jährige Jugendliche,
die faktisch keine Chancen mehr haben, ins
Berufsleben einzusteigen. Mit dabei waren der
kantonale Volkswirtschaftsdirektor und alle
Entscheidungsträger der kantonalen Berufsbildung. Es kamen zehn Jugendliche an die
Veranstaltung. Ich habe den Jugendlichen sehr
provokativ die Frage gestellt: Gibt es nicht zu
viele Jugendliche, die sich weigern, in den Arbeitsprozess einzusteigen, weil unsere sozialen
Auffangnetze zu grosszügig sind? Sieben dieser zehn Jugendlichen haben klar geantwortet,
dass dem so sei und sie selber ähnliche Fälle
kennen würden.
Rechsteiner: Herr Ineichen spricht, wie
Teile der älteren Generation bereits seit den
alten Griechen gesprochen haben: Die Jugendlichen seien faul oder dumm oder nicht
motiviert. Wenn man den Jugendlichen selber
die Schuld gibt, verkürzt das extrem die sehr
gravierende Thematik. Die Jugendlichen selber sind überaus motiviert. Doch die Zukunftsaussichten waren in der Generation, aus
der Herr Ineichen oder ich stammen, weit
besser als jene der heutigen Jugendlichen aus
nicht privilegierten Verhältnissen, die mit
grossen Unsicherheiten und Diskriminierungen zu kämpfen haben.
Die Volkswirtschaft: Herr Rechsteiner, gibt
es denn für Sie kein Motivationsproblem bei
Dossier
Rechsteiner: Ein wesentlicher Faktor, der über
die Jugendarbeitslosigkeit entscheidet, ist die
Konjunktur. Trotz guter Konjunktur fehlen aber
immer noch Ausbildungsplätze. Besonders in
den Städten gilt es dringend, neue Lehrstellen
zu schaffen.
Bild: J.-C. Poffet
Kasten 1
Speranza 2000 – Unternehmen gegen
Jugendarbeitslosigkeit
Mit dem Projekt „Speranza 2000“ sollen
Jugendliche mit schulischen Lerndefiziten
oder sozialen Schwierigkeiten eine neue Berufsperspektive erhalten: Kurzfristig mit der
Zuweisung in ein einjähriges Praktikum, mittelfristig mit der Schaffung von mehr Ausbildungsplätzen bei der zweijährigen Grundbildung mit eidgenössischem Berufsattest.
Der Verein „Speranza 2000“, der vom Unternehmer und Nationalrat Otto Ineichen
präsidiert wird, setzt beim Angebot an. Speranza-Unternehmer motivieren andere Unternehmer innerhalb ihres Netzwerkes, soziale
Verantwortung für die Jugend zu übernehmen und neue Ausbildungsplätze im niederschwelligen Bereich zu schaffen. Die Kantone
decken die Nachfrageseite ab. Deren Aufgabe
ist es, mit einem fachgerechten individuellen
Coaching die Jugendlichen ohne Anschlusslösung in die vom Speranza-Netzwerk bereit gestellten zusätzlichen Lehr- und Praktikumsplätze zu vermitteln.
Zur Trägerorganisation des Vereins „Speranza 2000“ gehören die Verbundpartner der
Schweizerischen Berufsbildung (Gewerbeverband, Arbeitgeberverband, Erziehungsdirektoren-Konferenz, Berufsbildungsämter-Konferenz) sowie der Verein Speranza FDP BaselLand und Initiant Otto Ineichen. Das Projekt,
das in fünf Kantonen (LU, AG, ZH, BL, GR) bereits initiiert wurde, läuft drei Jahre und wird
laufend den Anforderungen angepasst. Es
wird gemeinsam vom Bund und der Wirtschaft
getragen.
Jugendlichen – und auch nicht bei Jugendlichen
mit Migrationshintergrund?
Rechsteiner: Die Motivation der überwiegenden Mehrheit der Jugendlichen – auch der
Jugendlichen mit Migrationshintergrund – ist
hoch. Die Jugendlichen, die aus nicht privilegierten Verhältnissen stammen, haben allerdings die schlechteren Perspektiven. Das
müssen sehr viele Schüler aus der Realschule
erfahren. Gemäss Pisa-Studie kommen drei
von vier Schülern aus privilegierten Verhältnissen ins Gymnasium. Bei Schülern aus nicht
privilegierten Verhältnissen ist es noch gerade
einer von fünf – dies nota bene bei exakt gleichen schulischen Leistungen. Die soziale
Herkunft entscheidet leider wieder sehr stark
über Schulbildung und Karriere.
Ineichen: Ich bezweifle, dass es überhaupt
sinnvoll ist, wenn mehr Jugendliche als heute
einen Maturitätsabschluss haben. Dass wir die
niedrigste Arbeitslosigkeit in Europa haben,
hängt mit dem dualen Berufsbildungssystem
zusammen. Umgekehrt gilt: Je höher die Maturitätsquote, desto höher die Arbeitslosigkeit.
Rechsteiner: Sie konstruieren hier einen
kuriosen Zusammenhang. Auch wenn sich die
Gewerkschaften immer für das duale Berufsbildungssystem ausgesprochen haben: Als
Land, das über keine natürlichen Ressourcen
verfügt, hat die Schweiz nur Erfolg, wenn wir
eine gut ausgebildete Erwerbsbevölkerung
haben. Dazu gehört auch der akademische
Weg.
Die Volkswirtschaft: Herr Ineichen, spielen
Sie mit Ihrer Analyse nicht die tatsächlichen
Schwierigkeiten von Jugendlichen mit Migrationshintergrund herunter?
60 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
Ineichen: Ich finde für jeden Werkschüler,
der motiviert ist, einen Ausbildungsplatz.
Dass es nicht an Angeboten fehlt, zeigt sich in
den Statistiken: Die Wirtschaft stellt im Moment mehr Lehrstellen zur Verfügung, als
Stellen besetzt werden. Bei der Integration von
Jugendlichen mit Migrationshintergrund –
besonders aus dem Balkan – haben die Volksschulen versagt. Wir haben heute das Problem,
dass rund 15 000 bis 20 000 Jugendliche nicht
integriert sind. Diese Jugendlichen den
Unternehmen zu vermitteln – etwa für eine
Schnupperlehre – ist fast unmöglich, erst recht
wenn die Unternehmen bereits wiederholt
negative Erfahrungen gemacht haben.
Rechsteiner: Es ist eine ganz gefährliche
Haltung, die Jugendlichen nach ihrer Herkunft zu diskriminieren. In der Schweiz besteht eine unselige Tendenz, die Menschen
nach der Herkunft einzustufen. Das vermindert die Chancengleichheit eben gerade.
Die Volkswirtschaft: Was unternehmen
Sie, Herr Ineichen, konkret, um arbeitslose Jugendliche zu integrieren?
Ineichen: Wir haben im Kanton Luzern ein
Projekt zur Eingliederung von arbeitslosen
Jugendlichen zwischen 18 und 20 Jahren. Daran nehmen 60 bis 80 Jugendliche teil, die zusätzlich sozial begleitet werden. Das Problem,
das wir dort haben, ist, dass Jugendliche eine
Arbeit ablehnen und ihnen dann noch ständig
gesagt wird, dass sie die Arbeitslosengelder
und die Sozialhilfe abholen können. Das
stimmt mich nachdenklich.
Im Rahmen des Projekts «Speranza» wollen wir zusätzliche Attestausbildungen schaffen. Mit Networkern versuchen wir Unterneh-
Dossier
men – hauptsächlich KMU, die nicht mehr
ausbilden – davon zu überzeugen, Jugendlichen wieder eine Chance für eine Attestausbildung zu geben.
Rechsteiner: Wie gross die Diskrimierung
von Jugendlichen mit Migrationshintergrund
ist, zeigt sich, wenn Jugendliche sich anonymisiert bewerben. Tönt der Name nach Balkan,
bekommen die Bewerber die Lehrstelle nicht.
Diesem Problem müssen wir begegnen – auch
mit der notwendigen Sorgfalt in der Analyse
seitens der Politiker.
Herrn Ineichen ist zu attestieren, dass er
mit «Speranza» eine Initiative lanciert hat, die
dringend nötig ist. Allerdings müssen die Initianten in Zukunft vermehrt darauf achten,
dass diese Ausbildungen einen Abschluss beinhalten, auf dem die Absolventinnen und
Absolventen nachher aufbauen können.
Ineichen: Wir haben bei «Speranza» unsere Lehren gezogen. Es macht in der Tat keinen
Sinn, beispielsweise im Coiffeurbereich eine
Attestausbildung anzubieten, weil hier die
Nachhaltigkeit nicht gegeben ist. Deshalb
versuchen wir, dort Attestausbildungen zu
schaffen, wo die Leute nachher auch gebraucht
werden, so etwa im Gesundheitswesen.
Die Volkswirtschaft: Rund ein Viertel der
Jugendlichen bezeichnen ihre Wahl nach der
obligatorischen Schulzeit als Zwischenlösung,
d.h. geht weiter in die Schule oder wählt ein
Brückenangebot. Was halten Sie in diesem Kontext von Brückenangeboten wie das Motivationssemester, deren Abschaffung ja jetzt teilweise gefordert wird?
Rechsteiner: Den betroffenen Jugendlichen ist mit der Abschaffung der Motiva-
tionssemester nicht gedient. Wir sind uns
einig, dass das Ziel eine Berufsausbildung
für alle Jugendlichen sein muss. Für Schnellschüsse eignet sich das Thema «Motivationssemester» aber nicht.
Ineichen: Ich bin für die Beibehaltung der
Brückenangebote. Diese Angebote sollten
Praxis und Schule kombinieren – etwa in
Form von vier Tagen Arbeit und einem Tag
Schule pro Woche. Hier ist die Wirtschaft gefordert; sie soll mithelfen, entsprechende Angebote zu schaffen. Mittelfristig bin ich für die
Abschaffung der Motivationssemester, weil
diese für die Jugendlichen demütigend sind.
Sollten sie dennoch beibehalten werden, plädiere ich für straff organisierte und gut begleitete Motivationssemester.
Einen interessanten Ansatz verfolgt der
Kanton Zug. Dort übernimmt das so genannte Berufsbildungsnetz die Anstellung, das
Coaching, die Kontrolle und alle weiteren administrativen Arbeiten. Wenn Probleme mit
den Jugendlichen auftauchen, liegt die Verantwortung nicht bei den Unternehmen, sondern
beim Berufsbildungsnetz. Dieses Modell ist
zwar relativ teuer, aber extrem wertvoll.
Die Volkswirtschaft: Welche Rolle haben
Ihrer Meinung nach Politik und Wirtschaft bei
der Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit
wahrzunehmen?
Rechsteiner: Wenn wir wollen, dass alle
Jugendlichen die Möglichkeit haben, eine Berufsausbildung zu absolvieren, braucht es ein
gemeinsames Handeln der Wirtschaft sowie
von Bund und Kantonen. Dass es stärkere und
schwächere Jugendliche gibt, ist eine alte Weisheit. Die schweizerische Wirtschaft braucht
Ineichen: Wichtig ist, unbedingt die richtigen
Anreize dafür zu schaffen, dass die Jugendlichen den Start in die Arbeitswelt nicht verschlafen. Die Gewährung von Arbeitslosengeld
direkt nach dem Schulabgang schadet der
beruflichen Integration.
Bild: J.-C. Poffet
61 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
Dossier
auch Leute, die praktische Tätigkeiten verrichten, heute und in Zukunft. In der Wissensgesellschaft steigt aber der Anteil qualifizierter
Tätigkeiten.
Ineichen: Wichtig ist, unbedingt die richtigen Anreize dafür zu schaffen, dass die Jugendlichen den Start in die Arbeitswelt nicht
verschlafen. Die Gewährung von Arbeitslosengeld direkt nach dem Schulabgang schadet
der beruflichen Integration. Diese Problematik ist am deutlichsten sichtbar in der Westschweiz. Arbeitslosengelder ohne Coaching
der Jugendlichen zu streichen, wäre kontraproduktiv. Falsch finde ich es, wenn etwa Spitäler Kurzaufenthalter für unqualifizierte Arbeiten aus dem benachbarten Ausland in die
Schweiz holen. Allein im Gesundheitswesen
hätten wir die Möglichkeit, mit einer Attestausbildung 2000–3000 Lehrstellen zu schaffen.
Rechsteiner: In der Tat wäre ein Abbau der
Leistungen bei der Arbeitslosenversicherung
das dümmste, was man in der heutigen Situation machen könnte. In die Schul- und Berufsbildung sollte mehr investiert werden. Dazu
sind verschiedene Massnahmen nötig. Einiges
deutet darauf hin, dass die öffentliche Hand
weiterhin aktiv bleiben muss, um die regionalen Ungleichgewichte zu mindern. Erforderlich sind auch Investitionen wie das Coaching,
das in Genf entwickelt worden ist. Auszubildende müssen, wo nötig, begleitet werden.
Denn zum Erfolg gehört nicht nur der gelungene Start der Lehre, sondern dass die Lehre
auch abgeschlossen wird.
Ineichen: Case Management ist ein probates Mittel; aber es greift eher langfristig. Wir
haben jedoch dieses und nächstes Jahr die
grossen Probleme. Kleine Kantone gehen sie
pragmatisch und innovativ an.
Die Volkswirtschaft: Wie äussern sich die
Unterschiede zwischen den Kantonen?
Ineichen: In den kleineren Kantonen bestehen heute bei der beruflichen Integration
von Jugendlichen keine Probleme mehr. Anders präsentiert sich die Lage in den grösseren
Kantonen. Das liegt daran, dass die schulisch
schwachen Jugendlichen in den kleineren
Kantonen systematisch gecoacht und betreut
werden. Ich bin erstaunt, wie gut das funktioniert. In grösseren Kantonen ist die Bürokratie
zu gross, um die Probleme konsequent angehen zu können. Letztes Jahr wurden bei über
100 Ausbildungsplätzen die Bewilligungen
nicht erteilt, obwohl es sich um Ausbildungsbetriebe handelte. So haben McDonald’s und
Valora in kleineren Kantonen die Bewilligungen erhalten. In grösseren Kantonen wurden
hingegen die Gesuche abgelehnt, mit der Begründung, die Jugendlichen würden ausgenützt.
62 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
Rechsteiner: Dort, wo es um gefährliche
Arbeiten geht, macht eine gewisse Zurückhaltung auch Sinn. Das Unfallrisiko bei Jugendlichen ist nun einmal höher als bei Älteren. Und
es gibt viele gute Gründe, dass solche Arbeiten
– wie etwa das Staplerfahren – nur in einer
regulären Lehre und nicht unqualifiziert verrichtet werden dürfen. Der Schutz für jugendliche Arbeitnehmende darf nicht ausgehöhlt
werden.
Die Volkswirtschaft: Wir haben bisher den
Blick auf die 15- bis 19-Jährigen geworfen, die in
der Phase des Übergangs von der Schule zur
Ausbildung stecken. Wenden wir uns nun den
20- bis 24-Jährigen zu, die den Übergang vom
Berufsabschluss in den Arbeitsmarkt bewerkstelligen müssen. Wie beurteilen Sie hier die
Situation? Welche Massnahmen erachten Sie
als geeignet für den Einstieg ins Berufsleben?
Rechsteiner: Deren Situation ist in erster
Linie von der konjunkturellen Entwicklung
und der Lage auf dem Arbeitsmarkt abhängig.
Leider hat man sich mental von der Vorstellung weit gehend verabschiedet, wieder einmal unter 100 000 Arbeitslose zu kommen.
Gerade für die jungen Arbeitnehmenden wäre
ein nachhaltiger Aufschwung entscheidend.
Ausserdem müssten die ausbildenden Betriebe den Wert ihrer Lehrabgängerinnen und
-abgänger wieder vermehrt erkennen und
mehr Verlässlichkeit schaffen. Dadurch könnten sie die jungen Arbeitskräfte stärker an ihren Betrieb binden. Denn mittelfristig werden
sie wieder auf diese angewiesen sein. Für eine
gute Ausbildung ist schliesslich nicht nur die
Lehrzeit ausschlaggebend, sondern auch die
Erfahrung am Arbeitsplatz. Dem Humankapital muss also wieder mehr Wertschätzung
entgegengebracht werden.
Ineichen: Meiner Meinung nach müssten
möglichst viele Arbeitgeber ihren Lehrlingen
die Möglichkeit geben, weitere sechs Monate
nach Abschluss der Ausbildung im Betrieb zu
arbeiten, um Erfahrungen sammeln zu können. Das ist eventuell in Kleinbetrieben nicht
möglich. Dass aber grosse Unternehmen wie
Banken, Versicherungen usw. diese Möglichkeit nicht anbieten, dafür habe ich kein Verständnis.
Die Volkswirtschaft: Meine Herren, ich

danke Ihnen für das Gespräch.
Gesprächsleitung und Redaktion:
Geli Spescha, Chefredaktor «Die Volkswirtschaft»
Aufzeichnung des Gesprächs:
Simon Dällenbach, Redaktor «Die Volkswirtschaft»
Aktuelle Wirtschaftsdaten
Inhalt
64
A
Internationaler Überblick
67
B
Wirtschaftsdaten Schweiz
67
B 1
70
71
75
78
80
83
85
90
91
92
95
98
99
B 2
B 3
B 4
B 5
B 6
B 7
B 8
B 9
B 10
B 11
B 12
B 13
B 14
101
102
104
B 15
B 16
B 17
Volkswirtschaftliche
Gesamtrechnung
Produktion
Aussenwirtschaft
Geld-, Kapital- und Devisenmarkt
Preise
Öffentliche Finanzen
Bevölkerung
Arbeitsmarkt
Arbeitszeit
Löhne
Sozialversicherungen
Bildung
Forschung und Entwicklung
Betriebs- und Unternehmensstruktur
Detailhandel, Konsum
Tourismus
Kantone
106
106
Stichwortverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Zusätzliche Statistik-Informationen
– Weitere Zahlen und vertiefte Informationen zu
den meisten Tabellen sind aus der vom Bundesamt
für Statistik (BFS) herausgegebenen Fachreihe
«Statistik der Schweiz» erhältlich.
(Bestellungen: Tel. 032/713 60 60).
– Zur Arbeitslosenstatistik: Vergleichen Sie die monatlich
erscheinenden Fachpublikationen des SECO
«Die Lage auf dem Arbeitsmarkt», «Kurzarbeit»
(Bestellungen: Tel. 031/322 28 64) und das Jahresheft
«Arbeitslosigkeit in der Schweiz» (Bestellungen:
Tel. 032/713 60 60).
– Zur Statistik über den Geld-, Kapital- und Devisenmarkt: Vergleichen Sie auch die Statistischen Monatshefte und Quartalshefte der Schweizerischen
Nationalbank (Bestellungen: Tel. 044/631 32 84).
– Die Tage, an denen neueste Statistikwerte in der
Schweiz veröffentlicht werden, können jeweils ein
Quartal im Voraus auf dem Dissemination Standards
Bulletin Board des Internationalen Währungsfonds
unter folgender Internet-Adresse abgerufen werden:
http://dsbb.imf.org.
Erläuterungen
– Zahlen werden laufend aktualisiert; revidierte Daten
werden nicht speziell gekennzeichnet.
– Provisorische Daten, Schätzungen und Prognosen sind
hingegen in den Fussnoten vermerkt.
– Rundungen: Bei relativen Zahlen (Prozentzahlen,
Durchschnitten, Pro-Kopf-Werten usw.) wird in der
Regel jede Zahl einer Tabelle für sich gerundet, ohne
Rücksicht darauf, ob sich bei einer Addition oder
Subtraktion der gerundeten Relativzahlen weiterhin
eine angegebene Summe bzw. 100% ergibt.
Zeichenerklärungen
–
Es kommt nichts vor (Wert genau Null)
0 0,0 Grösse, die kleiner ist als die Hälfte der kleinsten
verwendeten Einheit
()
Zahlenangabe unterbleibt aus Gründen des
Datenschutzes
...
Zahl nicht bekannt, gegenstandslos oder aus
statistischen Gründen nicht aufgeführt
63 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
Aktuelle Wirtschaftsdaten
A Internationaler Überblick
A1
Bruttoinlandprodukt
Nominal Mrd.
Reale Veränderung in % gegenüber der Vorperiode
2005
2001
2002
2003
2004
2005
4/2005
1/2006
2/2006
Schweiz
CHF
457
1.0
0.3
-0.31)
2.11)
1.91)
0.7
0.7
0.6
3/2006
0.4
Deutschland
EUR
2241
1.2
0.1
-0.2
1.6
1.0
1.1
3.2
4.3
2.5
Frankreich
EUR
1710
1.9
1.0
1.1
2.3
1.2
0.7
2.0
4.7
-0.1
Italien
EUR
1417
1.8
0.3
0.0
1.1
-0.0
-0.1
3.1
2.6
1.3
Grossbritannien
GBP
1225
2.2
2.0
2.5
3.2
1.8
2.7
2.6
2.8
2.6
EU25
EUR
7999
2.0
1.2
1.3
2.3
1.7
1.9
3.4
3.9
2.2
USA
USD
12487
0.8
1.6
2.7
4.2
3.5
1.8
5.5
2.5
2.2
Japan
JPY
503
0.4
0.1
1.8
2.3
2.6
4.0
3.1
1.5
2.0
OECD
USD
348751)
1.2
1.6
2.0
3.3
2.7
2.4
4.4
3.1
...
1) Provisorische Zahlen.
A2
Quellen: BFS, SECO, OECD
Vorlaufende Indikatoren der Konjunktur
Indikator inkl. Trend
Mai
2006
Veränderungsraten über 6 Monate, hochgerechnet auf Jahresbasis
Juni
2006
Juli
2006
August
2006
Sept.
2006
Okt.
2006
Nov.
2006
Mai
2006
Juni
2006
Juli
2006
August
2006
Sept.
2006
Okt.
2006
Nov.
2006
Schweiz
111.6
111.9
112.5
113.5
113.3
114.4
115.3
2.9
2.9
3.2
4.5
3.6
4.8
5.8
Deutschland
113.8
113.9
114.0
114.0
114.0
114.3
114.9
7.6
6.5
5.4
4.6
3.6
3.3
3.5
Frankreich
107.2
107.3
107.5
108.0
108.2
108.6
108.5
2.9
2.6
2.4
2.6
2.6
2.8
2.3
97.6
97.6
97.0
96.6
96.3
96.4
95.8
1.6
1.5
0.1
-0.7
-1.2
-1.1
-2.0
Italien
Grossbritannien
101.8
101.6
101.7
101.7
101.9
102.1
102.3
1.6
1.0
1.1
0.9
1.0
1.3
1.4
EU15
108.2
108.3
108.3
108.3
108.4
108.6
108.8
4.4
3.8
3.1
2.6
2.2
2.2
2.0
USA
106.2
106.1
106.0
106.2
106.2
106.4
106.6
2.6
1.8
1.2
1.3
0.9
0.8
1.0
Japan
101.8
101.0
100.4
100.5
100.7
100.8
100.9
0.6
-1.0
-2.2
-1.9
-1.5
-1.2
-0.9
OECD
108.2
108.3
108.3
108.3
108.4
108.6
108.8
4.4
3.8
3.1
2.6
2.2
2.2
2.0
Quelle: OECD
A3
Internationales Handelsvolumen
Exporte
Importe
In Mrd. USD
Jährliche Veränderung in %
In Mrd. USD
Jährliche Veränderung in %
2005
2000-2005
2004
2005
2005
2000-2005
2004
2005
10159
10.1
21.6
13.4
10511
9.9
21.7
12.9
Nordamerika1)
1478
3.8
13.8
11.7
2285
6.2
16.4
13.6
Lateinamerika
355
12.6
29.6
25.0
298
7.6
28.0
22.6
Güter
Weltweit
Europa
4372
10.7
19.6
7.9
4543
10.4
20.2
9.2
4001
10.4
19.4
7.3
4135
10.1
19.7
8.6
GUS
340
18.5
36.4
28.1
216
21.5
30.8
24.8
Afrika
298
15.0
30.2
29.4
249
14.0
28.9
18.6
EU (25)
Naher Osten
Asien
538
15.0
31.9
34.8
322
14.0
31.1
16.9
2779
10.7
24.8
15.5
2599
11.5
26.8
16.2
2415
10.0
20.0
10.0
2345
10.0
19.0
10.0
422
5.0
13.0
10.0
366
6.0
15.0
9.0
1245
12.0
19.0
8.0
1120
11.0
17.0
8.0
1121
12.0
19.0
8.0
1038
11.0
16.0
7.0
525
11.0
26.0
14.0
573
9.0
24.0
12.0
Dienstleistungen
Weltweit
Nordamerika
Europa
EU (25)
Asien
1) Mit Mexiko.
A4
Quelle: WTO
Ertragsbilanz
In % des BIP
In Mrd. USD
2002
2003
2004
2005
20061)
20071)
2002
2003
2004
2005
20061)
Schweiz
8.3
13.3
14.6
13.2
13.5
13.6
23.3
43.2
52.3
48.2
48.2
49.9
Deutschland
2.3
2.2
3.8
4.1
4.6
5.2
46.3
53.3
103.4
114.0
125.4
144.2
Frankreich
20071)
0.9
0.4
-0.4
-1.6
-1.4
-1.1
13.3
7.8
-7.9
-33.1
-29.3
-24.0
Italien
-0.8
-1.3
-0.9
-1.5
-1.9
-2.3
-9.9
-19.7
-15.3
-25.5
-32.6
-40.0
Grossbritannien
-1.6
-1.5
-2.0
-1.8
-2.3
-2.7
-24.6
-27.6
-42.6
-40.5
-49.8
-60.9
0.7
0.3
0.5
-0.2
-0.2
-0.1
45.6
23.9
43.6
-17.0
-19.2
-5.9
-4.5
-4.7
-5.7
-6.5
-6.7
-7.0
-475.2
-519.7
-668.1
-805.7
-889.6
-980.0
Euro-Zone
USA
Japan
2.8
3.2
3.7
3.4
3.9
4.7
112.1
137.2
172.0
158.0
171.7
215.1
OECD
-1.2
-1.1
-1.3
-1.8
-2.0
-2.0
-309.8
-328.7
-420.5
-642.9
-721.1
-755.3
1) Schätzungen und Prognosen (Dezember 2005).
Quelle: OECD
64 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
Aktuelle Wirtschaftsdaten
A5
Veränderung in % gegenüber Vorjahresperiode
Konsumentenpreise
2002
2003
2004
2005
Juni 2006
Juli 2006
Okt. 2006
Nov. 2006
Schweiz
0.6
0.6
0.8
1.2
1.6
1.4
Aug. 2006 Sept. 2006
1.4
0.8
0.3
0.5
Deutschland
1.4
1.0
1.7
2.0
2.0
1.9
1.7
1.0
1.1
1.5
Frankreich
1.9
2.1
2.1
1.7
1.9
1.9
1.9
1.2
1.1
1.4
Italien
2.5
2.7
2.2
2.0
2.3
2.2
2.2
2.1
1.8
1.8
Grossbritannien
1.6
2.9
3.0
2.8
3.3
3.3
3.4
3.6
3.7
3.9
EU15
2.1
2.2
2.2
2.2
2.5
2.4
2.4
2.0
2.0
2.1
USA
1.6
2.3
2.7
3.4
4.2
4.1
3.8
2.1
1.3
1.9
Japan
-0.9
-0.3
-0.0
-0.3
0.5
0.3
0.9
0.6
0.4
0.3
OECD
2.5
2.5
2.5
2.7
3.2
3.2
3.0
2.1
1.7
2.1
Quellen: BFS, OECD
A6
In %
Zinssätze
2004
2005
2006
Juli 2006
Aug. 2006
Sept. 2006
Okt. 2006
Nov. 2006
Dez. 2006
Kurzfristige Zinssätze
Schweiz1)
0.48
0.81
...
1.55
1.68
1.81
1.86
1.95
...
Grossbritannien
4.57
4.70
4.80
4.68
4.90
4.98
5.09
5.18
5.25
Euro-Zone
2.11
2.19
3.08
3.10
3.23
3.34
3.50
3.60
3.68
USA
1.56
3.51
5.15
5.46
5.38
5.34
5.33
5.32
5.32
Japan
0.03
0.03
...
0.37
0.38
0.39
0.38
0.41
...
Langfristige Zinssätze
Schweiz1)
2.74
2.10
...
2.74
2.55
2.37
2.50
2.34
...
Grossbritannien
4.87
4.41
4.45
4.64
4.63
4.49
4.61
4.52
4.59
Euro-Zone
4.14
3.44
3.86
4.10
3.97
3.84
3.88
3.80
3.89
USA
4.27
4.29
4.79
5.09
4.88
4.72
4.73
4.60
4.56
Japan1)
1.49
1.35
1.74
1.93
1.67
1.63
1.72
1.69
1) Jahres- bzw. Monatsende.
A7
1.65
Quelle: OECD
Devisenkurse Interbankhandel (Ankauf 11 Uhr)
Wechselkurse (Geldkurse)
Devisenkurse1)
2003
2004
2005
2006
Juni
2006
Juli
2006
Aug.
2006
Sept.
2006
Okt.
2006
Nov.
2006
Dez.
2006
CHF/USD
1 USD
1.35
1.24
1.25
1.25
1.23
1.24
1.23
1.24
1.26
1.24
1.21
CHF/GBP
1 GBP
2.20
2.27
2.26
2.31
2.27
2.28
2.33
2.35
2.36
2.36
2.37
CHF/JPY
100 JPY
1.16
1.15
1.13
1.08
1.07
1.07
1.06
1.06
1.06
1.05
1.03
CHF/EUR
1 EUR
1.52
1.54
1.55
1.57
1.56
1.57
1.58
1.58
1.59
1.59
1.60
Reale und nominelle Wechselkursindizes2)
Real total
Index
100.9
100.1
98.6
96.7
97.8
96.6
96.2
95.6
95.4
95.6
96.0
Deutschland
Index
103.4
101.0
100.0
97.9
98.9
97.4
97.1
96.8
96.8
96.6
96.3
Frankreich
Index
101.8
99.0
98.2
96.2
97.0
96.0
95.3
94.9
94.9
94.7
94.7
Italien
Index
98.6
95.8
94.8
92.5
93.5
92.1
91.6
91.1
91.1
91.0
90.7
Grossbritannien
Index
98.0
92.6
91.6
97.9
89.7
88.7
86.6
85.5
85.2
85.1
84.6
USA
Index
96.1
102.1
99.6
97.1
98.5
97.2
97.7
96.9
96.0
97.8
100.6
Japan
Nominal total
Index
113.2
115.4
118.9
126.2
126.7
126.9
127.1
126.8
127.2
128.2
131.2
Index
106.8
107.2
106.7
105.3
106.6
106.1
105.5
105.0
104.4
104.7
105.0
1) Jahresmittel, Monatsmittel.
2) Gegenüber 24 Handelspartnern. Zur Revision der Wechselkursindizes vgl. Quartalsheft 3/2001 der SNB.
Index Januar 1999 = 100.
A8
Quelle: SNB
Internet: www.snb.ch
Aktienkurse1)
Index (Ende 1993 = 100), Periodenendwerte
Veränderung in %
2003
2004
2005
2006
Nov. 2006
Dez. 2006
Jan. 2007
Schweiz
212
227
307
371
401
408
441
Ende Juni 2006 bis Ende Jan. 2007
21.6
Deutschland
175
188
239
291
312
314
353
19.4
Frankreich
157
168
208
244
296
312
304
13.7
Italien
201
237
270
322
303
328
350
16.6
Grossbritannien
131
141
164
182
202
207
199
7.0
USA
278
287
286
334
318
312
301
11.9
61
66
93
99
87
101
108
Japan
1) Aktienindizes: Schweiz Swiss Performance, Deutschland DAX, Frankreich CAC-40, Grossbritannien FT-SE-100,
Italien MIBTEL, Japan Nikkei-225, USA Dow Jones Industrieaktien.
65 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
12.8
Quelle: Finanz und Wirtschaft
Aktuelle Wirtschaftsdaten
A9
Bevölkerung
In Mio.
Veränderung in % gegenüber Vorjahresperiode
1960
1970
1980
1990
2003
2004
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
5.3
6.2
6.3
6.7
7.3
7.3
0.2
0.4
0.6
0.6
0.8
0.8
0.0
Deutschland1)
55.6
60.7
61.6
63.3
82.5
82.5
0.0
0.1
0.1
-1.0
1.4
0.1
0.0
Frankreich
45.5
50.8
53.9
56.7
60.0
60.2
0.3
0.4
0.5
0.5
0.5
0.5
0.3
Italien
50.2
53.7
56.4
56.7
57.5
57.6
0.2
0.1
0.2
0.3
0.2
0.0
0.1
Grossbritannien
52.4
55.6
56.0
57.2
59.6
59.8
0.4
0.4
0.4
-1.6
0.9
0.4
0.4
EU
280.2
303.3
317.9
348.0
381.7
383.3
0.2
0.3
0.4
-0.1
1.0
0.4
0.4
USA
180.7
205.1
227.7
250.0
290.8
293.7
0.9
0.9
0.9
3.7
0.9
1.0
1.0
Japan
93.3
103.7
116.8
123.6
127.6
127.7
0.3
0.2
0.2
0.3
0.1
0.1
0.1
OECD
640.8
715.1
780.5
1025.3
1153.1
1160.7
0.7
0.7
0.6
1.4
0.8
0.7
0.7
Welt
3019.0
3693.0
4450.0
5266.4
6301.5
...
1.3
1.3
1.3
1.3
1.5
1.2
...
Schweiz
1) Bis 1990: Exkl. «Neue Bundesländer».
A 10
Quellen: BFS, OECD, UNO
Erwerbstätigkeit
Erwerbstätige
In Mio.
In %1)
2004
2005
2000
2001
2002
2003
2004
2005
4.2
77.2
1.6
1.6
0.6
-0.2
0.3
0.1
Deutschland
38.9
65.5
0.5
0.3
-0.8
-0.8
0.3
...
Frankreich
24.7
62.3
2.8
2.0
0.6
0.1
0.0
0.3
Italien
22.2
57.5
1.8
2.0
1.5
1.0
1.5
0.8
Grossbritannien
28.5
72.6
1.6
0.6
0.7
...
...
...
EU-15
169.3
65.4
1.9
1.3
0.7
0.5
0.8
...
USA
Schweiz
Veränderung in % gegenüber Vorjahresperiode
139.2
71.5
2.6
0.0
-0.3
0.9
1.1
1.8
Japan
63.3
69.3
-0.2
-0.5
-1.3
-0.2
0.2
0.4
OECD
516.7
65.5
1.7
0.5
0.1
0.6
0.9
1.3
1) Erwerbstätige in % der Wohnbevölkerung im Erwerbsalter.
A 11
Quellen: BFS, OECD
Arbeitslosigkeit
Arbeitslose
In 1000
2005
Schweiz
Deutschland
Arbeitslosenquote
2004
2005
3/2005
4/2005
1/2006
2/2006
3/2006
Juni
2006
Juli
2006
2002
2003
149
2.5
3.7
3.9
3.8
3.6
3.7
3.8
3.3
3.1
3.1
3.1
4861
9.8
9.1
9.6
9.6
9.2
9.3
8.8
8.3
8.5
8.3
8.3
August
2006
Sept.
2006
Okt.
2006
Nov.
2006
3.1
3.1
3.1
3.1
8.5
8.5
8.1
8.0
Frankreich
2420
9.1
9.5
9.6
9.9
9.8
9.8
9.6
9.3
9.0
9.1
9.0
8.9
8.8
8.7
8.6
Italien
1889
8.6
8.4
8.0
7.7
7.6
7.8
7.2
6.8
...
6.9
...
...
...
...
...
874
3.1
4.9
4.7
4.8
4.7
5.0
5.2
5.5
...
5.4
5.4
5.4
5.5
...
...
...
7.6
8.0
8.1
7.9
7.8
7.8
7.6
7.4
7.4
7.4
7.3
7.3
7.3
7.2
7.2
USA
7591
5.8
6.0
5.5
5.1
5.0
5.0
4.7
4.7
4.7
4.6
4.8
4.7
4.6
4.4
4.5
Japan
2944
5.4
5.3
4.7
4.4
4.3
4.5
4.2
4.1
4.1
4.2
4.1
4.2
4.2
4.1
4.0
...
6.9
7.1
6.9
6.6
6.5
6.5
6.2
6.0
6.0
6.0
6.0
6.0
5.9
5.9
5.8
Grossbritannien
EU15
OECD
Quellen: SECO, OECD
A 12
In % des BIP
F&E-Bruttoinlandaufwendungen
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
...
...
2.67
...
...
...
2.57
...
...
...
Deutschland
2.18
2.19
2.19
2.24
2.27
2.40
2.45
2.46
2.49
2.52
Frankreich
2.32
2.29
2.27
2.19
2.14
2.16
2.15
2.20
2.23
2.18
Italien
1.05
1.00
1.01
1.05
1.07
1.04
1.07
1.11
1.16
...
Grossbritannien
2.01
1.95
1.88
1.81
1.80
1.87
1.86
1.87
1.89
1.88
EU
1.80
1.78
1.78
1.78
1.79
1.84
1.87
1.90
1.91
1.91
USA
2.42
2.51
2.55
2.58
2.62
2.66
2.74
2.76
2.65
2.68
Japan
2.77
2.90
2.78
2.84
2.95
2.96
2.99
3.07
3.12
3.15
OECD
2.06
2.08
2.10
2.13
2.15
2.19
2.23
2.28
2.24
2.26
Schweiz
2003
Quelle: OECD
66 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
Aktuelle Wirtschaftsdaten
B Wirtschaftsdaten Schweiz
B1
Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung
B 1.1
Bruttoinlandprodukt nach Verwendungsarten, zu laufenden Preisen
In Mio. Fr.
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
20042)
20052)
Konsumausgaben
256883
260760
266136
270576
275278
279775
286289
295430
304233
309739
314731
321076
326723
Private Haushalte und POoE1)
274764
Gliederung
214480
217732
222625
226273
231320
235793
241996
249243
255236
259342
262672
268920
Staat
42403
43029
43511
44303
43957
43982
44293
46187
48997
50398
52059
52156
51959
Bruttoinvestitionen
80366
86497
87003
84276
84185
91284
89170
96369
99828
93310
91017
93587
98046
97716
Bruttoanlageinvestitionen
83399
86861
86849
82940
82473
87223
88851
94899
93754
92812
89915
94032
Ausrüstungen
40940
41424
42968
43000
44332
48835
51014
54333
53235
51890
48854
50745
51911
Bau
42459
45437
43882
39940
38141
38389
37837
40567
40519
40922
41062
43287
45805
-2061
Vorratsveränderungen
Nettozugang an Wertsachen
Exporte
-2465
-79
670
1054
-3
22
-43
148
1011
-427
-120
-1147
-568
-285
-517
282
1715
4039
362
1321
5063
926
1222
702
2392
128786
131258
131877
135499
151608
156909
165832
189823
190767
187974
188534
205524
218096
158695
Waren
94519
97030
97462
99729
111459
115168
121466
137746
140060
138031
137062
148704
Dienstleistungen
34267
34228
34415
35770
40149
41741
44367
52077
50707
49942
51472
56819
59401
107709
110786
112765
116359
130477
137778
143398
166093
172343
160497
159518
172877
187271
155583
Importe
Waren
92070
94794
96422
98583
111913
117497
121742
141963
144710
132930
132726
141981
Dienstleistungen
15639
15992
16343
17776
18564
20281
21657
24130
27633
27567
26792
30896
31688
358326
367729
372250
373993
380593
390191
397894
415529
422485
430527
434764
447309
455594
Bruttoinlandprodukt
1) Private Organisationen ohne Erwerbszweck.
2) Provisorische Zahlen.
B 1.2
Quelle: BFS
Info-Telefon: 032/713 66 48
E-Mail: [email protected]
Internet: www.statistik.admin.ch
Veränderung in % gegenüber dem Vorjahr, zu Preisen des Vorjahres
Bruttoinlandprodukt nach Verwendungsarten, Veränderung in %
Gliederung
2003
20042)
20052)
0.2
1.1
1.1
0.9
0.0
0.8
1.5
1.3
4.2
1.7
2.6
-0.8
-1.6
1.3
2.3
-2.6
-1.8
2.7
2.1
4.3
-3.1
0.3
-1.4
4.5
3.2
4.9
5.5
-2.9
-1.1
-3.9
4.9
2.9
1.0
-3.7
2.7
-3.4
2.2
1.8
3.9
3.5
...
...
...
...
...
...
...
...
...
...
...
...
...
...
...
...
...
...
...
3.6
11.1
3.9
6.5
12.2
0.2
-0.7
-0.4
8.4
6.4
5.8
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
Konsumausgaben
1.1
0.7
1.0
1.2
1.9
2.0
2.4
2.3
Private Haushalte und POoE1)
1.0
0.7
1.0
1.5
2.4
2.3
2.3
2.0
Staat
2.0
1.0
0.9
-0.1
-0.9
0.3
2.6
Bruttoinvestitionen
8.2
4.2
-2.1
-1.9
11.1
-5.0
6.6
4.4
-1.7
2.1
6.6
1.2
Ausrüstungen
5.9
13.3
3.1
5.4
11.3
Bau
7.1
-3.6
-6.4
-1.5
Vorratsveränderungen
...
...
...
Nettozugang an Wertsachen
...
...
1.9
0.5
Bruttoanlageinvestitionen
Exporte
Waren
Dienstleistungen
Importe
3.0
1.7
3.8
11.7
3.8
6.5
11.6
1.4
1.1
-0.1
7.8
-1.0
-2.8
3.0
9.3
4.2
6.4
13.6
-2.8
-5.7
-1.4
10.0
8.0
7.7
4.3
3.2
8.3
7.5
4.3
9.6
3.2
-2.6
1.0
7.4
5.3
Waren
8.0
3.4
3.2
10.7
7.1
4.0
10.2
1.8
-3.0
2.2
6.4
5.5
Dienstleistungen
5.9
10.1
3.4
-4.9
9.8
6.0
5.9
11.2
-0.7
-4.8
12.1
4.4
Bruttoinlandprodukt
1.1
0.4
0.5
1.9
2.8
1.3
3.6
1.0
0.3
-0.2
2.3
1.9
1) Private Organisationen ohne Erwerbszweck.
2) Provisorische Zahlen.
Quelle: BFS
Info-Telefon: 032/713 66 48
E-Mail: [email protected]
Internet: www.statistik.admin.ch
67 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
Aktuelle Wirtschaftsdaten
B 1.3
P.1
In Mio. Fr.
Produktionskonto nach institutionellen Sektoren, zu laufenden Preisen
Produktionswert
Code
Institutionelle Sektoren
S.11
Nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften
S.12
Finanzielle Kapitalgesellschaften
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
20041)
444977
450048
457478
460824
469496
482434
496744
508613
528600
546025
546386
572187
101978
63624
62460
63506
68733
77869
85363
87863
99568
95418
100478
102292
S.121/S.122
Finanzielle Kapitalgesellschaften (ohne S.125)
34441
33312
33268
37191
45161
51586
54598
64021
60079
58149
56893
57158
S.125
Versicherungsgesellschaften und Pensionskassen
29183
29148
30238
31542
32708
33777
33264
35547
35339
42329
45398
44820
50803
52112
52686
53552
53147
53843
54629
57119
60176
61992
64037
64878
450
465
472
606
839
900
917
800
805
878
968
1163
Private Haushalte
93984
98899
100706
100791
100427
100894
92296
95886
92340
86909
86777
88062
S.13
Staat
S.1314
Öffentliche Sozialversicherungen
S.14
S.15
Private Organisationen ohne Erwerbszweck
10145
10398
10503
10442
10549
10733
10846
11239
11986
12799
13186
13700
D.21
Gütersteuern
18748
18946
21764
22071
22742
24985
26976
29656
29474
28372
28771
29942
D.31
Gütersubventionen
Total
-5636
-5994
-6034
-6359
-5443
-6467
-3929
-3711
-4018
-3962
-3791
-3777
676645
686869
700609
710054
728788
751785
765425
798370
813975
832612
837656
866969
P.2 Vorleistungen
Code
Institutionelle Sektoren
S.11
Nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften
S.12
Finanzielle Kapitalgesellschaften
S.121/S.122
Finanzielle Kapitalgesellschaften (ohne S.125)
S.125
Versicherungsgesellschaften und Pensionskassen
S.13
Staat
S.1314
Öffentliche Sozialversicherungen
S.14
Private Haushalte
S.15
Private Organisationen ohne Erwerbszweck
P.119
Unterstellte Bankdienstleistung
Total
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
20041)
229542
227965
234065
238031
245484
252640
260359
267291
274330
283304
286326
303756
23150
23974
25074
27345
29718
31907
33745
37802
40678
41050
39763
39984
8730
9043
10132
11252
13691
15013
16668
19322
19676
17960
16683
17532
14420
14931
14942
16093
16028
16894
17077
18480
21002
23090
23079
22452
12913
13242
13647
13979
13937
14384
14795
15391
15913
16213
16859
17220
283
302
310
413
609
669
678
582
566
620
682
864
29223
31451
32394
32580
32176
32932
28435
29175
27350
26974
25947
26630
3895
3960
3987
3952
4006
4062
4102
4246
4560
4927
5084
5239
19597
18548
19192
20173
22872
25669
26096
28936
28659
29618
28913
26831
318319
319140
328359 336061
348195
361594
367532
382841
391490
402086
832612
419660
B.1 Bruttowertschöpfungen und Bruttoinlandprodukt
Code
Institutionelle Sektoren
S.11
Nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften
S.12
Finanzielle Kapitalgesellschaften
S.121/S.122
S.125
Finanzielle Kapitalgesellschaften (ohne S.125)
Versicherungsgesellschaften und Pensionskassen
S.13
Staat
S.1314
Öffentliche Sozialversicherungen
S.14
Private Haushalte
S.15
Private Organisationen ohne Erwerbszweck
Bruttoinlandprodukt
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
20041)
215435
222084
223413
222793
224012
229794
236385
241322
254270
262721
260059
268431
40474
38486
38432
41388
48151
53456
54118
61766
54740
59429
62529
61994
25711
24269
23136
25938
31471
36573
37931
44698
40403
40189
40210
39626
14763
14218
15296
15450
16680
16883
16187
17067
14337
19240
22319
22368
37890
38870
39039
39573
39209
39459
39834
41728
44263
45778
47178
47657
167
163
163
192
230
232
239
219
240
257
286
299
64761
67448
68312
68211
68251
67962
63862
66711
64989
59935
60829
61432
6517
6490
6543
6671
6744
6993
7426
7872
8102
8461
372250 373993
380593
390191
397894
415529
422485
430527
434764
447309
6250
6437
358326
367729
1) Provisorische Zahlen.
B 1.4
Quelle: BFS; Info-Telefon: 032/713 66 48; E-Mail: [email protected]; Internet: www.statistik.admin.ch
Hauptindikatoren der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung
1992
Zu laufenden Preisen
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
20041)
Veränderung in % gegenüber dem Vorjahr
Bruttoinlandprodukt
2.2
2.1
2.6
1.2
0.5
1.8
2.5
2.0
4.4
1.7
1.9
1.0
2.9
Inländlische Endnachfrage
0.8
0.5
2.2
1.5
0.2
1.2
2.6
2.2
4.0
2.0
1.1
0.5
2.6
Bruttoinlandprodukt
0.0
-0.2
1.1
0.4
0.5
1.9
2.8
1.3
3.6
1.0
0.3
-0.2
2.3
Inländische Endnachfrage
-1.8
-1.2
2.5
1.7
0.3
1.4
2.9
1.8
2.8
1.0
0.2
0.5
1.9
...
Zu Preisen des Vorjahres
Entwicklung der gesamtwirtschaftlichen
Arbeitsproduktivität ausgedrückt in:
Vollzeitäquivalente Beschäftigung
Verhältnis in %
...
2.2
2.4
0.5
1.9
3.4
2.5
0.4
1.8
-0.4
...
...
1.0
0.8
0.5
1.7
2.2
2.6
1.0
-0.8
2.9
1.8
...
...
...
-2.4
-2.7
-1.9
-1.2
-1.4
-2.4
-1.5
0.0
2.4
0.9
0.1
-1.3
-1.1
Haushaltsersparnis in % des
verfügbaren Bruttohaushaltseinkommens2)
15.9
16.3
16.3
16.6
16.2
15.4
15.5
15.1
16.8
16.9
14.5
14.3
13.8
Volksersparnis in % des Bruttovolkseinkommens3)
28.3
29.0
28.9
28.9
28.3
29.6
30.4
30.9
32.3
30.1
28.0
30.7
31.2
4.4
5.9
5.6
5.1
5.1
5.6
4.9
5.6
5.7
4.4
6.4
6.7
7.3
Geleistete Arbeitsstunden
Staatsdefizit im Verhältnis zum BIP
Sparquote
Aussenbeitrag in % des BIP
In Franken pro Person, zu laufenden Preisen
Ausgaben für den letzten Konsum der
privaten Haushalte und POoE4) pro Einwohner
30154
30689
30941
31440
31845
32519
33061
33767
34574
35155
35318
35472
36077
Letzter Verbrauch der privaten Haushalte
und POoE4) pro Einwohner
33347
33914
34171
34739
35209
35970
36571
37262
38050
38771
39109
39489
40067
Verfügbares Einkommen der privaten
Haushalte und POoE4) pro Einwohner
32078
32778
33265
34106
34230
34377
35043
35856
37476
39014
38336
38451
38885
Verfügbares Einkommen der privaten Haushalte
und POoE4) pro Einwohner (Verbrauchskonzept)
35271
36003
36495
37406
37594
37828
38552
39352
40953
42630
42126
42469
42874
1) Provisorische Zahlen. 2) Die Haushaltsersparnis in % des verfügbaren Bruttohaushaltseinkommens zeigt den Anteil des
verfügbaren Einkommens, der nicht zu Konsumzwecken gebraucht wird. 3) Die Volksersparnis in % des Bruttovolkseinkommens
zeigt den gesparten Anteil des Volkseinkommens. 4) POoE: Private Organisationen ohne Erwerbszweck.
68 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
Quelle: BFS, Info-Telefon: 032/713 66 48
E-Mail: [email protected]
Internet: www.statistik.admin.ch
Aktuelle Wirtschaftsdaten
B 1.5
Entwicklung des Bruttoinlandproduktes gemäss Verwendungsansatza)
Quartalswerte (real) gemäss ESVG951), zu Preisen des Vorjahres, verkettete Werte
Konsumausgaben
Private Haushalte und POoE2)
Staat
Bruttoanlageinvestitionen
Veränderung in % gegenüber dem Vorquartal (saisonbereinigte Werte)
4/2004
1/2005
2/2005
3/2005
4/2005
1/2006
2/2006
0.1
0.3
0.2
0.4
0.6
0.3
0.2
3/2006
0.5
0.2
0.5
0.2
0.6
0.7
0.3
0.5
0.5
0.0
-0.7
-0.1
-0.7
0.1
0.4
-1.2
0.7
-2.1
1.6
3.6
-1.2
0.2
0.8
3.6
-0.2
-1.0
Ausrüstungen
-2.0
1.1
1.3
0.2
1.1
2.2
5.1
Bau
-2.1
2.3
6.3
-2.8
-0.9
-0.8
1.9
0.9
-0.4
0.6
1.0
0.0
0.5
0.4
1.0
0.4
Inlandnachfrage
-0.4
0.3
-0.3
0.9
1.3
0.4
0.6
-1.6
Exporte
-0.3
0.1
6.0
1.7
2.8
2.6
0.1
2.8
-1.1
-0.4
7.5
-0.5
2.9
4.9
-0.2
3.6
0.3
-1.3
8.6
-1.3
2.8
4.1
1.6
1.7
1.8
1.3
2.1
7.6
2.4
-3.5
0.9
0.6
Inländische Endnachfrage3)
Waren
Waren ohne Wertsachen4)
Dienstleistungen
Gesamtnachfrage
-0.4
0.2
1.8
1.1
1.8
1.1
0.4
-0.1
Importe
-1.7
0.0
4.1
1.6
4.6
2.1
0.0
-1.2
-1.3
Waren
-1.9
-0.5
4.8
1.7
4.6
2.8
-0.3
-2.0
-0.3
4.4
2.2
3.2
3.4
-0.4
-2.1
Dienstleistungen
-0.7
2.6
1.0
1.6
4.5
-1.6
1.4
-0.6
Bruttoinlandprodukt
0.2
0.3
0.9
1.0
0.7
0.7
0.6
0.4
Waren ohne Wertsachen4)
a) Für Fussnoten vgl. Tab. B1.8.
B 1.6
Quelle: SECO, Info-Telefon: 031/323 16 81
E-Mail: [email protected], Internet: www.seco.admin.ch
Entwicklung des Bruttoinlandproduktes gemäss Verwendungsansatza)
Jahres- und Quartalswerte (nominal) gemäss ESVG951),
zu laufenden Preisen
Konsumausgaben
Private Haushalte und POoE2)
Staat
Bruttoanlageinvestitionen
in Mio. Fr.
Veränderung in % gegenüber Vorjahresperiode (Ursprungswerte)
20045)
20055)
4/2005
1/2006
2/2006
3/2006
20045)
20055)
4/2005
1/2006
2/2006
321076
326723
85325
84357
82467
82164
2.0
1.8
2.5
2.9
3.1
3.4
268920
274764
72286
71219
69402
69028
2.4
2.2
3.0
3.2
3.7
3.7
52156
51959
13038
13138
13065
13135
0.2
-0.4
-0.3
1.2
0.2
1.8
94032
97716
24980
22958
26966
26312
4.6
3.9
4.8
3.9
4.3
6.2
3/2006
Ausrüstungen
50745
51911
13637
12982
14323
13536
3.9
2.3
3.5
3.9
8.8
7.3
Bau
43287
45805
11343
9976
12643
12777
5.4
5.8
6.5
3.8
-0.3
5.0
Inländische Endnachfrage3)
415108
424439
110305
107315
109433
108476
2.6
2.2
3.0
3.1
3.4
4.1
Inlandnachfrage
414663
424769
113641
102620
111021
109302
2.2
2.4
3.1
3.5
5.0
2.9
Exporte
205524
218096
57316
58861
59601
60381
9.0
6.1
9.7
14.8
8.4
10.7
148704
158695
42056
43358
44113
43886
8.5
6.7
9.8
17.3
8.3
12.7
143051
153385
40507
41831
42589
42126
8.1
7.2
10.2
16.6
8.5
11.6
56819
59401
15259
15503
15488
16495
10.4
4.5
9.6
8.5
8.8
5.6
Gesamtnachfrage
620186
642865
170956
161481
170621
169683
4.4
3.7
5.2
7.4
6.2
5.5
Importe
172877
187271
49665
50795
51926
51216
8.4
8.3
13.4
15.6
11.4
8.8
Waren
141981
155583
41984
43521
43304
41705
7.0
9.6
14.5
17.8
12.4
9.4
135626
147881
39550
41057
40797
39695
7.0
9.0
13.2
17.0
11.0
8.8
Waren
Waren ohne Wertsachen4)
Dienstleistungen
Waren ohne Wertsachen4)
Dienstleistungen
Bruttoinlandprodukt
30896
31688
7681
7274
8622
9512
15.3
2.6
7.6
4.3
6.6
6.3
447309
455594
121291
110686
118696
118467
2.9
1.9
2.2
4.0
4.0
4.2
a) Für Fussnoten vgl. Tab. B1.8.
B 1.7
Quelle: SECO, Info-Telefon: 031/323 16 81
E-Mail: [email protected], Internet: www.seco.admin.ch
Entwicklung des Bruttoinlandproduktes gemäss Produktionsansatza)
Quartalswerte (real) gemäss ESVG951),
zu Preisen des Vorjahres, verkettete Werte
Veränderung in % gegenüber Vorquartal (saisonbereinigte Werte)
4/2004
1/2005
2/2005
3/2005
4/2005
1/2006
2/2006
3/2006
-0.5
0.3
-2.7
-1.5
-3.7
-2.7
-3.0
-3.8
A2 Bergbau, Industrie, Energie- und Wasserversorgung
0.4
0.8
1.4
0.2
0.4
-0.7
1.6
0.6
A3 Baugewerbe
0.0
0.4
1.8
0.2
0.1
0.2
-0.2
-0.1
-1.0
1.2
0.4
1.0
1.1
-0.1
1.9
0.3
1.2
1.7
2.2
2.4
2.7
2.6
0.5
-0.1
-0.3
0.0
-0.1
0.5
0.3
0.2
0.1
0.8
A1 Land- und Forstwirtschaft, Jagd, Fischerei, Fischzucht
A4 Handel und Reparatur, Gastgewerbe,
Verkehr und Nachrichtenübermittlung
A5 Kreditgewerbe, Versicherungen, Immobilien,
Vermietung, Informatik, F&E
A6 Öffentliche Verwaltung und Sozialversicherung, Unterrichtswesen, Gesundheitsund Sozialwesen, sonstige öffentliche und private Dienstleistungen,
Vermietung (private Haushalte)
FISIM7)
2.6
8.2
2.9
1.7
0.1
4.2
2.9
1.0
Gütersteuern
1.8
0.5
-0.4
1.1
-0.3
1.5
0.6
0.6
Gütersubventionen
-0.2
-4.8
-4.6
5.7
2.1
-3.9
-2.2
4.3
Bruttoinlandprodukt
0.2
0.3
0.9
1.0
0.7
0.7
0.6
0.4
a) Für Fussnoten vgl. Tab. B1.8.
Quelle: SECO, Info-Telefon: 031/323 16 81
E-Mail: [email protected], Internet: www.seco.admin.ch
69 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
Aktuelle Wirtschaftsdaten
B 1.8
Entwicklung des Bruttoinlandproduktes gemäss Produktionsansatz
Jahres- und Quartalswerte (nominal) gemäss ESVG951),
zu laufenden Preisen
in Mio. Fr.
Veränderung in % gegenüber Vorjahresperiode (Ursprungswerte)
20046)
20056)
4/2005
1/2006
2/2006
3/2006
20046)
20056)
4/2005
1/2006
2/2006
3/2006
5866
5540
1146
1335
1355
1238
8.1
-5.5
-9.9
-10.9
-10.0
-10.9
A2 Bergbau, Industrie, Energie- und Wasserversorgung
93541
96274
24837
24024
25019
24894
1.8
2.9
3.5
2.8
3.5
4.1
A3 Baugewerbe
24332
25335
6276
5965
6949
6827
1.7
4.1
4.2
5.1
2.6
3.2
A4 Handel und Reparatur, Gastgewerbe
Verkehr und Nachrichtenübermittlung
A1 Land- und Forstwirtschaft, Jagd, Fischerei, Fischzucht
97608
99399
26124
24714
26009
24966
2.7
1.8
3.3
2.6
3.6
3.7
A5 Kreditgewerbe, Versicherungen, Immobilien,
Vermietung, Informatik, F&E
108030
112363
29424
29951
30699
30973
1.9
4.0
5.9
11.1
10.0
10.4
A6 Öffentliche Verwaltung und Sozialversicherung,
Unterrichtswesen, Gesundheits- und Sozialwesen,
sonstige öffentliche und private Dienstleistungen,
Vermietung (private Haushalte)
118601
120403
30359
30509
30625
31046
1.9
1.5
1.7
2.1
2.4
2.6
FISIM7)
26831
30494
7770
8178
8443
8533
-7.2
13.7
13.5
10.6
11.0
10.4
Gütersteuern
29942
30421
11876
3259
7401
7962
4.1
1.6
-3.7
-0.4
2.3
-0.9
3777
3649
981
894
918
907
-0.4
-3.4
-1.5
0.9
3.6
1.2
447309
455594
121291
110686
118696
118467
2.9
1.9
2.2
4.0
4.0
4.2
Gütersubventionen
Bruttoinlandprodukt
1) Saisonbereinigungsverfahren gemäss www.seco.admin.ch/themen/zahlen/bip/index.html, Rubrik Daten, technische Notizen, Methoden.
2) Der Konsum der privaten Haushalte wird gemäss Inländerkonzept ausgewiesen. Ebenfalls enthalten ist der
Endverbrauch der privaten Organisationen ohne Erwerbscharakter (POoE).
3) Die inländische Endnachfrage enthält keine Vorratsveränderungen.
4) Wertsachen = Aussenhandel mit Edelmetallen, Edel- und Schmucksteinen sowie Kunstgegenständen und Antiquitäten.
5) Jahresergebnisse 2004 und 2005 gemäss BFS.
6) Ergebnisse des BFS.
7) Financial intermediation services indirectly measured (FISIM) oder auf deutsch: unterstellte Bankgebühr, indirekte Messung.
B2
Produktion
B 2.1
Produktionsindex
Index (1995 = 100)
2005 4/2005 1/2006 2/2006
Sekundärer Sektor ohne Baugewerbe: Total
C Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden1)
CA Gewinnung von energetischen Produkten
CB Gewinnung von Steinen und Erden. Bergbau
D Verarbeitendes Gewerbe, Industrie
DA
Nahrungsmittel und Getränke, Tabakverarbeitung
DB Textilien und Bekleidung
DC
Lederwaren und Schuhe
3/2006
Quelle: SECO
Info-Telefon: 031/323 16 81
E-Mail: [email protected]
Internet: www.seco.admin.ch
Veränderung in % gegenüber Vorjahresperiode
2002
2003
2004
2005 3/2005 4/2005 1/2006 2/2006
3/2006
129.5
129.5
126.1
131.4
130.8
-5.1
0.0
4.0
2.7
3.1
4.1
8.4
5.2
8.2
101.8
101.8
64.2
111.2
116.0
-1.5
-0.7
4.2
-5.6
-2.4
-0.9
23.3
6.5
7.3
...
...
...
...
...
...
...
...
...
...
...
...
...
...
101.8
101.8
63.5
111.2
116.0
-1.5
-0.7
4.2
-5.6
-2.4
-0.9
23.3
6.5
7.3
131.3
131.3
126.9
134.4
134.0
-5.2
-0.1
4.4
3.1
3.9
4.7
9.3
5.2
8.3
99.2
99.2
91.6
98.1
95.0
0.7
-0.9
1.3
1.4
3.4
2.1
4.7
5.7
5.9
71.4
71.4
76.9
73.6
74.5
-7.7
-4.7
7.4
1.7
0.2
0.1
7.2
3.4
0.6
61.4
61.4
56.9
54.1
56.1
-15.0
-3.9
6.2
-1.2
-6.3
11.4
-4.4
0.9
-1.2
DD Be- und Verarbeitung von Holz (ohne Möbel)
131.1
131.1
103.8
123.1
124.7
0.3
0.1
6.6
-0.4
0.1
0.7
8.5
5.3
6.3
DE
Papier-. Karton-. Verlags- und Druckgewerbe
106.7
106.7
97.2
99.8
96.4
-9.6
-3.7
-1.2
-1.2
-0.3
-2.5
-0.1
-4.2
1.7
DF
Kokerei, Mineralölverarb., nukl. Brennstoffe
111.5
111.5
121.5
113.2
120.0
-0.2
-5.8
11.8
-6.0
13.2
0.0
15.2
37.4
-0.4
DG
Chemische Industrie
223.0
223.0
246.5
242.8
246.5
5.6
8.6
4.6
8.5
10.8
11.3
11.0
8.1
9.0
119.9
119.9
126.8
132.6
133.3
-3.1
2.5
5.9
-0.1
-0.2
1.5
10.7
0.5
8.7
DH Gummi- und Kunststoffwaren
DI
Sonstige Produkte aus nichtmetallischen Mineralien
207.4
207.4
158.6
222.3
221.5
-7.7
4.9
22.1
9.1
7.1
4.9
12.4
-2.6
3.1
DJ
Metallbearbeitung und -verarbeitung
123.8
123.8
113.4
121.0
119.5
-9.6
-1.1
1.0
-0.3
-1.8
2.9
5.1
1.2
5.6
DK
Maschinenbau
115.7
115.7
109.7
115.4
116.3
-10.5
-6.0
7.2
-1.5
-1.0
-1.9
9.9
6.1
10.8
DL
Elektr. Geräte und Einrichtungen,
Feinmechanik. Optik
124.0
124.0
120.0
129.7
129.3
-8.9
-2.1
2.4
6.5
5.5
12.1
14.2
11.3
16.8
92.5
92.5
79.7
91.0
86.4
-6.5
-4.8
5.0
-9.9
-14.6
-8.4
21.3
5.8
12.0
DM Fahrzeugbau
DN Sonstiges verarbeitendes Gewerbe
E Energie- und Wasserversorgung
Sekundärer Sektor ohne Baugewerbe: Total
107.2
107.2
96.3
103.3
96.6
-6.9
-5.8
1.4
2.8
5.2
3.2
8.9
-1.8
2.0
112.6
112.6
122.0
101.6
98.8
-4.0
2.0
-0.4
-2.4
-6.2
-2.1
-1.1
4.3
6.0
8.2
129.5
129.5
126.1
131.4
130.8
-5.1
0.0
4.0
2.7
3.1
4.1
8.4
5.2
Vorleistungsgüter
124.5
124.5
122.2
126.9
126.0
-4.7
1.4
4.3
1.5
1.7
1.4
8.0
4.0
7.5
Investitionsgüter
125.9
125.9
113.7
121.6
122.8
-8.8
-2.7
5.5
0.1
-0.2
4.1
11.1
5.3
8.9
Gebrauchsgüter
121.8
121.8
117.3
125.4
114.0
-8.7
-8.3
6.0
9.0
7.3
11.6
2.4
5.8
5.7
Verbrauchsgüter
150.0
150.0
155.0
157.4
160.1
-0.9
5.0
1.8
5.6
8.0
7.9
8.8
7.3
9.4
1) Klassifikation nach der Allgemeinen Systematik der Wirtschaftszweige (Noga).
70 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
Quelle: BFS
Info-Telefon: 032/713 64 34
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Aktuelle Wirtschaftsdaten
B3
Aussenwirtschaft
B 3.1
Aussenhandel Übersicht1)
Total 12)
Export in Mio. Fr.
Vorjahresveränderung in %
nominal
real4)
Mittelwertindex3),4)
Import in Mio. Fr.
Vorjahresveränderung in %
nominal
real4)
Mittelwertindex3),4)
Handelsbilanzsaldo
2003
2004
2005
2006
1/2006
2/2006
3/2006
4/2006
Okt.
2006
Nov.
2006
Dez.
2006
Jan.
2007
135472.2
146312.3
156977.3
177194.9
42653.0
43433.3
42868.3
47372.8
16624.4
16777.1
13973.8
15564.9
-0.2
8.0
7.3
12.9
16.1
8.0
11.0
14.4
19.8
14.8
8.2
15.4
0.2
5.3
5.5
9.1
10.5
7.5
6.1
10.8
17.8
5.2
6.5
14.6
-0.4
2.6
1.7
3.4
5.1
0.5
4.6
3.3
1.6
9.2
1.6
0.7
128595.5
136986.5
149094.3
165540.1
40228.3
40759.1
39140.4
44244.4
15048.1
15471.8
13543.5
14293.8
0.3
6.5
8.8
11.0
13.4
9.8
5.9
11.9
16.4
10.1
7.9
13.2
0.1
3.6
3.5
5.6
5.0
3.9
1.3
8.1
12.7
6.1
4.0
9.4
0.2
2.8
5.2
5.2
8.1
5.6
4.6
3.5
3.2
3.8
3.7
3.5
6876.7
9325.8
7883.0
11654.8
2424.8
2674.2
3728.0
3128.4
1576.3
1305.2
430.3
1271.1
141157.5
152756.5
162991.1
184887.3
44378.2
45163.9
44824.0
49626.1
17646.7
17501.9
14483.6
16286.6
Total 2 (gesamter Warenverkehr)
Export in Mio. Fr.
Vorjahresveränderung in %
nominal
Import in Mio. Fr.
Vorjahresveränderung in %
nominal
-1.2
8.2
6.7
13.4
16.8
7.9
12.1
15.0
23.2
14.4
7.2
16.7
134986.7
143996.2
157544.5
177259.8
42930.9
43441.2
41343.1
48312.9
15790.7
16575.5
15752.1
15033.8
-0.7
6.7
9.4
12.5
14.4
11.2
6.6
14.6
16.3
10.0
16.6
11.7
Handelsbilanzsaldo
6170.8
8760.4
5446.7
7627.5
1447.2
1722.7
3480.9
1313.2
1856.0
926.3
-1268.5
1252.8
Exporte in % des Einfuhrwertes (Total 2)
104.6
106.1
103.5
104.3
103.4
104.0
108.4
102.7
111.8
105.6
91.9
108.3
99.4
99.8
96.7
98.3
97.2
95.2
100.0
99.8
98.4
105.2
98.0
97.3
Terms of trade in % (Total 1)
1) Zahlen des laufenden Jahres sind provisorisch und werden nicht laufend revidiert.
2) Ohne Edel- und Schmucksteine sowie Kunstgegenstände und Antiquitäten.
3) Schätzungen der Preisveränderungen im Aussenhandel.
4) Optimierter (revidierter) Index nach neuer Berechnungsmethode.
B 3.2
Quelle: EZV/OZD
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Info-Telefon französisch: 031/322 66 54
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Aussenhandel nach Verwendungszweck (Total 1)1)
Warengruppen
In Mio. Fr.
2003
2006
%-Anteil
am Total
2006
Export total
135472.2 146312.3 156977.3 177194.9
Rohstoffe, Halbfabrikate
Energieträger und Hilfsstoffe
Investitionsgüter
Maschinen und Apparate
Nutzfahrzeuge
Konsumgüter
Nahrungs- und Genussmittel
Übrige nicht dauerhafte Waren
Dauerhafte Waren
Import total
Rohstoffe, Halbfabrikate
Energieträger und Hilfsstoffe
Investitionsgüter
Maschinen und Apparate
Nutzfahrzeuge
Konsumgüter
Nahrungs- und Genussmittel
2004
2005
In Mio. Fr.
1/2006
2/2006
3/2006
4/2006
Okt.
2006
Nov.
2006
Dez.
2006
Jan.
2007
100.0
40228.3
43433.3
42868.3
47372.8
16624.4
16777.1
13973.8
15564.9
33144.4
35482.5
36411.0
40560.0
22.9
10054.6
10137.7
9800.8
10753.1
3778.4
3800.2
3165.5
3633.0
2808.9
2810.7
3456.2
4461.2
2.5
3537.2
848.3
839.0
996.2
368.2
309.7
318.3
351.0
43834.5
46540.5
48251.1
53021.6
29.9
10286.6
12863.6
12968.1
14588.5
4785.2
4999.5
4817.0
4209.1
38640.1
41395.9
43739.2
47958.0
27.1
8027.9
11802.0
11730.8
13022.2
4268.2
4469.5
4297.1
3802.6
3907.1
3780.1
3126.8
3561.0
2.0
1477.1
709.9
854.4
1166.7
379.0
380.6
407.3
274.5
55684.3
61478.7
68859.0
79152.1
44.7
16349.9
19583.7
19260.4
21035.2
7692.6
7667.5
5673.0
7371.9
3244.7
3562.8
3874.7
4731.1
2.7
1687.3
1131.4
1222.5
1300.1
472.3
452.0
376.1
391.1
36649.7
40604.9
45779.6
52960.5
29.9
8727.0
13034.1
13105.9
13222.1
4982.4
4804.1
3441.6
5380.3
15789.9
17311.0
19204.7
21460.5
12.1
5935.6
5418.1
4932.0
6513.0
2237.9
2411.4
1855.3
1600.5
128595.5 136986.5 149094.3 165540.1
100.0
42653.0
40759.1
39140.4
44244.4
15048.1
15471.8
13543.5
14293.8
4200.9
32884.5
36004.1
38875.8
43590.7
26.3
9837.5
11045.7
10499.0
11842.4
4389.0
4144.8
3258.2
6905.7
7767.7
11194.4
13978.3
8.4
940.2
3312.2
3118.7
3305.4
1120.1
1067.0
1122.7
1244.9
34219.5
36096.7
38954.3
43031.5
26.0
12595.0
10502.9
10219.0
11863.9
3780.9
4164.4
3854.2
3460.9
26401.3
28100.2
30711.4
33246.4
20.1
11392.3
7992.5
8021.0
9062.6
2982.9
3195.6
2825.9
2759.9
5203.2
5079.1
5039.5
6144.4
3.7
832.9
1588.5
1241.4
1827.5
439.3
611.4
774.3
423.7
54585.8
57117.9
60069.7
64939.7
39.2
19280.4
15898.2
15303.6
17232.8
5758.1
6095.6
5308.4
5387.0
6238.0
6265.3
6507.3
7023.7
4.2
1075.6
1764.5
1632.7
1913.6
601.6
674.3
626.6
558.2
Übrige nicht dauerhafte Waren
27819.3
29402.6
31298.2
34318.4
20.7
13616.3
8294.5
8382.7
8847.3
2927.0
3193.0
2696.6
3009.6
Dauerhafte Waren
20528.5
21450.0
22264.2
23597.6
14.3
4588.5
5839.2
5288.2
6471.9
2229.5
2228.4
1985.2
1819.2
1) Zahlen des laufenden Jahres sind provisorisch und werden nicht laufend revidiert.
71 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
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Aktuelle Wirtschaftsdaten
B 3.3
Aussenhandel nach Warenarten (Total 1)1)
Warengruppen
Export total
Land- und Forstwirtschaft, Fischerei
Energieträger und Hilfsstoffe
Textilien, Bekleidung, Schuhe
Papier und Papierwaren
Leder, Kautschuk, Kunststoffe
Chemikalien
Steine und Erden
Metalle
Maschinen
Fahrzeuge
Präzisionsinstrumente, Uhren u. Bijouterie
Verschiedene übrige Waren
Import total
Land- und Forstwirtschaft, Fischerei
Energieträger und Hilfsstoffe
Textilien, Bekleidung, Schuhe
Papier und Papierwaren
Leder, Kautschuk, Kunststoffe
Chemikalien
Steine und Erden
Metalle
Maschinen
Fahrzeuge
Präzisionsinstrumente, Uhren u. Bijouterie
Verschiedene übrige Waren
%-Anteil
In Mio. Fr.
am Total
2003
2004
2005
2006
2006
135472.2 146312.3 156977.3 177194.9
100.0
4427.0
4863.4
5192.2
6180.4
3.5
2808.9
2810.7
3456.2
4461.2
2.5
4169.2
4239.9
4200.3
4406.0
2.5
3308.1
3370.9
3415.2
3513.2
2.0
3794.4
4030.6
4165.7
4648.8
2.6
45193.6 49601.9 54838.0 62968.7
35.5
806.7
859.2
881.0
934.4
0.5
9976.0 11112.5 11663.7 13422.6
7.6
31183.3 33839.3 35172.0 38601.6
21.8
4968.9
4990.0
4425.0
4941.0
2.8
23086.0 24666.9 27638.4 31250.3
17.6
1750.0
1927.1
1929.6
1866.8
1.1
128595.5 136986.5 149094.3 165540.1
100.0
10368.7 10505.2 10997.4 11930.1
7.2
6905.7
7767.7 11194.4 13978.3
8.4
8611.5
8699.3
8846.2
9386.5
5.7
4748.2
4901.0
5049.5
5328.7
3.2
4453.1
4835.9
5198.8
5702.1
3.4
27489.4 29606.7 32796.5 35770.4
21.6
2307.4
2509.8
2620.0
2864.8
1.7
9789.9 11571.9 12367.2 15522.1
9.4
26009.6 27659.7 29972.3 32060.9
19.4
14204.1 14349.8 14333.2 15616.0
9.4
9210.7
9904.3 10785.9 12172.8
7.4
4497.0
4675.2
4932.9
5207.5
3.2
1) Zahlen des laufenden Jahres sind provisorisch und werden
nicht laufend revidiert.
B 3.4
In Mio. Fr.
1/2006 2/2006 3/2006
42653.0 43433.3 42868.3
1423.9
1503.5
1581.7
940.2
848.3
839.0
1142.3
1050.3
1118.5
884.2
878.4
853.8
1127.1
1173.1
1165.3
16005.5 15566.5 15387.0
219.6
220.0
220.9
3253.6
3297.1
3281.1
8909.0
9482.6
9588.7
1160.4
1065.1
1187.2
7110.7
7929.1
7199.0
476.4
419.2
446.3
40228.3 40759.1 39140.4
2904.7
3021.8
2773.7
3537.2
3312.2
3118.7
2568.1
1966.3
2664.9
1350.5
1274.7
1301.3
1367.8
1404.2
1455.7
8480.9
9334.4
8093.2
609.5
729.0
743.4
3545.0
3783.1
3910.0
7766.0
7619.0
7687.8
3762.7
4171.0
3348.5
3083.6
2941.7
2799.5
1252.2
1201.8
1243.7
Okt.
4/2006
2006
47372.8 16624.4
1671.0
604.5
996.2
368.2
1095.2
375.2
907.5
313.0
1178.3
426.1
16010.7
5945.6
275.9
99.3
3588.1
1278.7
10599.1
3446.3
1533.1
509.8
8991.3
3078.6
526.5
178.9
44244.4 15048.1
3191.1
1045.3
3305.4
1120.1
2153.8
800.1
1388.4
497.9
1451.6
535.7
9783.1
3368.4
776.0
284.9
4240.3
1553.5
8846.9
2924.9
4312.3
1325.4
3301.1
1072.1
1494.5
519.8
Nov.
Dez.
Jan.
2006
2006
2007
16777.1 13973.8 15564.9
584.3
482.9
509.2
309.7
318.3
351.0
396.7
323.8
409.0
324.4
261.1
294.6
433.3
318.2
401.2
5700.4
4372.8
6277.5
104.9
72.0
79.6
1307.0
1004.8
1241.3
3629.4
3526.1 2993.0
509.8
513.7
387.9
3283.6 2626.3
2472.5
193.5
154.0
148.2
15471.8 13543.5 14293.8
1128.5
997.4
970.4
1067.0
1122.7
1244.9
743.7
599.0
884.3
472.9
413.4
481.0
518.8
391.9
490.3
3480.5 2903.7 3344.3
279.3
208.7
212.7
1518.9
1150.9
1446.8
3171.5
2691.0
2702.3
1425.2
1552.6
1154.0
1137.0
1072.0
933.5
528.7
440.2
429.2
Quelle: EZV/OZD
Info-Telefon deutsch: 031/322 66 06, französisch: 031/322 66 54. Internet: www.zoll.admin.ch
Aussenhandel nach Ländern und Ländergruppen (Total 1)1)
Export total
Nach Ländern:
Deutschland
Frankreich
Italien
Vereinigtes Königreich
Niederlande
USA
Japan
Hongkong
Singapur
Nach Ländergruppen:
Industrieländer
EU
Efta
Transformationsländer
Entwicklungsländer
Opec
Nicht ölexportierende
Schwellenländer
Import total
Nach Ländern:
Deutschland
Frankreich
Italien
Vereinigtes Königreich
Niederlande
USA
Japan
Hongkong
Singapur
Nach Ländergruppen:
Industrieländer
EU
Efta
Transformationsländer
Entwicklungsländer
Opec
Nicht ölexportierende
Schwellenländer
%-Anteil
In Mio.Fr.
am Total
2003
2004
2005
2006
2006
135472.2 146312.3 156977.3 177194.9
100.0
28707.1 30270.6
12047.0 12927.9
1566.1 13432.0
6343.4 6946.9
4456.0 4435.9
14045.4 14451.9
5141.6 5333.5
2840.6
3165.1
1345.7
1471.3
35738.1
15214.9
15773.5
8337.5
6028.0
18205.3
6361.6
3562.5
1800.8
20.2
8.6
8.9
4.7
3.4
10.3
3.6
2.0
1.0
8409.0
3745.3
4011.0
2187.3
1534.1
4270.1
1450.3
784.0
435.8
108979.9 116338.0 125303.1 139620.7
86637.6 92589.5 98735.8 109894.2
541.2
562.9
653.7
756.5
4876.6
5912.8
6726.3
8640.1
8950.4
9783.1 10605.4 12423.8
3938.8
4218.0 4639.9
5582.2
4733.4 5236.5 5659.8
6435.6
12665.3 14278.4 14342.5 16510.3
128595.5 136986.5 149094.3 165540.1
78.8
62.0
0.4
4.9
7.0
3.2
3.6
9.3
100.0
34062.7
27060.7
189.6
1847.2
2940.0
1373.6
1470.3
3803.0
40228.3
34251.0 33642.5 36813.7 13221.1
26854.7 26366.5 28770.5 10172.8
189.7
184.8
192.4
67.7
2136.6
2053.0 2595.5
728.1
2949.0
3043.7 3484.9
1142.8
1306.4
1370.0
1526.1
489.4
1563.6
1588.4
1812.7
610.5
4096.8
4129.1
4478.6
1532.4
40759.1 39140.4 44244.4 15048.1
55179.8
16972.0
18498.8
6028.5
8261.9
8318.8
2614.9
830.3
342.9
33.3
10.3
11.2
3.6
5.0
5.0
1.6
0.5
0.2
13243.3
3919.9
4438.5
1592.8
1984.9
2167.1
711.5
234.2
89.0
13293.5
4112.7
4613.7
1380.7
2091.2
2042.1
685.5
177.9
85.6
13502.5
3677.0
4473.1
1510.2
1998.5
1978.8
596.5
197.2
81.6
14698.7
4813.6
4861.7
1522.0
2158.6
2119.5
612.1
222.1
86.0
5021.1
1615.0
1637.6
614.3
745.9
698.3
211.0
87.3
27.5
116801.1 123779.7 133891.7 147764.4
106957.4 113368.7 122760.8 135149.2
297.7
335.2
332.0
444.4
3076.7 3608.6 4463.4
5684.1
4532.3 5090.7
5803.1
6603.2
2058.8
2408.0
3168.8
4077.8
2369.1
2572.9
2551.0
2297.2
4185.4
4507.5
4936.1
5488.3
89.3
81.6
0.3
3.4
4.0
2.5
1.4
3.3
35762.4
32515.5
106.7
1245.6
1877.8
1238.7
602.4
1342.5
36593.6
33394.9
116.7
1346.5
1539.8
931.5
570.5
1279.2
34879.8 39455.2
31882.2 36314.2
100.9
114.7
1381.0
1646.0
1558.9
1630.6
985.7
930.5
541.0
567.9
1320.7
1512.7
13521.3
12448.0
42.0
532.0
472.1
195.4
192.2
522.7
42053.8 45653.5
14986.9 14542.0
13989.4 15755.9
5235.2 5040.2
6478.8
6951.1
6025.1
6268.1
2757.9 2899.6
664.1
697.6
271.7
280.3
1) Zahlen des laufenden Jahres sind provisorisch und werden
nicht laufend revidiert.
31180.8
13497.8
14514.3
8005.5
5524.5
16333.2
5703.7
3172.4
1604.1
In Mio.Fr.
Okt.
1/2006 2/2006 3/2006 4/2006
2006
42653.0 43433.3 42868.3 47372.8 16624.4
48884.1
14928.1
16413.9
6337.7
7524.4
6986.1
2762.8
775.4
299.6
8730.9
3669.6
3781.1
1968.9
1505.3
4531.1
1581.2
921.2
429.5
8811.2
3625.1
3563.4
2118.3
1416.9
4410.6
1605.3
854.7
456.0
9334.0
4030.1
4162.3
2053.4
1576.0
4982.1
1725.9
1002.8
480.2
3168.7
1569.8
1474.8
764.5
543.3
1881.1
657.2
350.5
181.0
Nov.
Dez.
Jan.
2006
2006
2007
16777.1 13973.8 15564.9
3358.5
1409.8
1463.2
731.7
521.8
1664.1
626.6
360.2
157.7
2799.6
1048.1
1223.6
557.9
512.0
1432.8
455.6
290.5
140.9
3204.0
1404.1
1515.9
744.3
487.1
1587.0
491.3
279.3
155.2
12974.0 10622.6 12630.7
10210.8 8381.7 10005.3
67.8
57.3
71.7
1004.6
860.2
596.5
1248.2
1097.0
980.7
557.4
481.5
383.2
631.6
571.3
564.3
1550.4 1394.0
1357.0
15471.8 13543.5 14293.8
5227.6
1667.5
1741.1
469.7
714.9
715.4
225.0
85.8
31.4
4393.1
1510.9
1476.2
425.9
694.5
692.6
174.6
48.8
27.1
4798.1
1347.9
1570.0
570.2
714.9
705.5
226.4
53.1
29.3
13828.5 11953.2
12777.0 10955.3
40.2
31.9
599.4
503.3
492.0
661.2
265.5
469.3
189.0
181.9
551.9
425.8
12766.8
11699.7
40.8
550.6
491.7
275.6
204.9
484.6
Quelle: EZV/OZD
Info-Telefon deutsch: 031/322 66 06, französisch: 031/322 66 54. Internet: www.zoll.admin.ch
72 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
Aktuelle Wirtschaftsdaten
B 3.5
Zahlungsbilanz der Schweiz1)
In Mrd. Fr.
2003
20042)
20053)
3/20053)
4/20053)
1/20064)
2/20064)
3/20064)
58.1
60.7
75.0
17.0
18.3
22.5
21.5
21.1
Waren Saldo
4.3
6.7
3.0
0.6
0.3
0.2
0.8
2.8
Spezialhandel, Saldo
6.9
9.3
7.9
1.7
1.9
2.1
2.7
3.8
Exporte
135.5
146.3
157.0
38.6
41.4
42.8
43.7
43.2
Importe
Ertragsbilanz Saldo
-128.6
-137.0
-149.1
-36.9
-39.5
-40.8
-41.1
-39.4
Sonstiger Warenverkehr, Saldo
-2.6
-2.6
-4.9
-1.1
-1.6
-1.8
-1.8
-1.0
Dienste Saldo
24.7
26.3
29.6
7.2
8.1
9.1
7.8
7.6
2.3
2.2
2.2
0.0
0.4
1.5
0.3
0.0
Fremdenverkehr, Saldo
Einnahmen
12.4
13.1
13.7
4.0
3.0
3.7
3.7
4.3
Ausgaben
-10.1
-10.9
-11.6
-4.0
-2.6
-2.1
-3.4
-4.3
Bankkommissionen, Saldo
10.4
10.6
11.7
3.0
3.3
3.3
3.1
3.1
Sonstige Dienste, Saldo
12.0
13.5
15.7
4.2
4.4
4.3
4.4
4.6
Arbeits- und Kapitaleinkommen Saldo
36.3
35.0
53.8
12.1
14.6
14.9
14.7
13.6
Arbeitseinkommen, Saldo
-9.7
-10.1
-10.3
-2.6
-2.6
-2.7
-2.7
-2.8
Kapitaleinkommen, Saldo
46.1
45.2
64.1
14.7
17.1
17.5
17.4
16.4
Einnahmen
83.5
87.9
131.1
36.5
36.1
32.9
36.0
35.8
Ausgaben
-37.4
-42.7
-67.0
-21.8
-18.9
-15.4
-18.6
-19.4
Laufende Übertragungen Saldo
-7.3
-7.4
-11.3
-2.9
-4.7
-1.8
-1.8
-2.9
-0.9
-1.7
-1.0
-0.2
-0.2
-0.2
-0.2
-0.2
-36.2
-70.1
-92.0
-22.2
-33.8
-19.4
-32.0
-24.2
1.4
-31.0
-69.2
-18.0
-19.5
-23.7
-14.9
-36.4
Schweizerische Direktinvestitionen im Ausland
-20.8
-32.7
-67.6
-17.4
-20.5
-26.6
-20.3
-36.9
Ausländische Direktinvestitionen in der Schweiz
22.2
1.7
-1.6
-0.6
1.0
2.9
5.4
0.5
Portfolioinvestitionen Saldo
-47.0
-49.7
-59.2
-21.9
-12.5
-43.5
-7.1
5.3
Schweizerische Portfolioinvestitionen im Ausland
-44.5
-53.3
-66.3
-22.9
-15.9
-43.2
-7.2
6.1
Ausländische Portfolioinvestitionen in der Schweiz
-2.5
3.6
7.2
0.9
3.4
-0.3
0.2
-0.7
Übrige Investitionen Saldo
13.9
12.3
14.3
13.0
-1.4
46.6
-10.0
7.0
Kredite der Geschäftsbanken, Saldo
-6.8
16.9
1.9
14.8
0.5
45.2
-8.0
-3.9
17.3
Vermögensübertragungen Saldo
Kapitalverkehr Saldo
Direktinvestitionen Saldo
Kredite der Unternehmen 5), Saldo
6.1
-12.7
14.6
2.0
2.5
9.2
-4.5
Kredite der öffentlichen Hand, Saldo
-0.1
0.4
0.1
0.0
0.1
0.0
-0.1
0.0
Sonstige Investitionen, Saldo
14.8
7.7
-2.3
-3.8
-4.5
-7.9
2.6
-6.3
-4.5
-1.8
22.0
4.7
-0.3
1.2
-0.2
-0.2
-21.0
11.2
18.0
5.5
15.7
-2.8
10.8
3.4
Währungsreserven
Restposten
1) Ein Minus bedeutet in der Ertragsbilanz einen Überschuss der Importe über die Exporte, bei den übrigen Positionen einen Kapitalexport.
Abweichungen zwischen Aggregaten bzw. Salden und Summen der Komponenten sind durch das Runden der Zahlen bedingt.
2) Revidiert.
3) Provisorisch.
4) Schätzung.
5) Konzernkredite sind unter Direktinvestitionen ausgewiesen.
B 3.6
Quelle: SNB
Internet: www.snb.ch
Schweizerische Direktinvestitionen im Ausland1)
In Mio. Fr.
Personalbestand im Ausland
am Jahresende
Kapitalexporte2)
Kapitalbestand am Jahresende (Buchwert)
2001
2002
2003
20043)
2001
2002
2003
20043)
2001
2002
2003
20043)
Total
418090
400706
418563
448614
30916
12785
20795
33373
1725220
1832673
1808938
1869298
EU4)
851440
173574
173621
176861
197818
11698
7841
6524
15825
768126
801513
758999
Deutschland
27630
27669
26366
24019
5696
247
304
41
215655
225575
218267
214590
Frankreich
17495
20155
20273
22590
-1582
985
-1873
3220
137373
149648
158648
159999
103679
Vereinigtes Königreich
Übriges Europa
Nordamerika
32852
34921
37756
46753
769
363
741
5413
119606
126093
105788
34293
33093
37416
31876
1763
2433
2912
-248
111525
151563
151655
89429
104678
82108
83334
85662
9679
3642
6769
8879
339827
335872
327624
327727
4077
2848
2952
1074
108
307
353
3141
28859
29656
30818
29685
Vereinigte Staaten
100601
79260
80382
84588
9571
3336
6416
5738
310968
306217
296806
298042
Mittel- und Südamerika
64039
65778
74083
85561
6254
-1162
3753
2986
161776
160243
180203
196938
45584
48539
54999
67327
5595
-440
3943
1839
7566
6666
6212
7268
33321
37080
32374
34745
1416
86
128
5158
250249
281397
283620
295746
68587
Kanada
Offshore Finanzzentren5)
Asien
China (Volksrepublik)
2061
1911
2404
2682
181
-64
-188
202
40496
54514
60164
Hongkong
3628
3691
3942
2980
5
-363
101
-149
14901
16553
16770
16790
567
620
628
729
139
76
140
165
20274
20979
21481
22469
36295
Indien
Japan
4271
7261
7239
7722
741
-481
-165
1039
29344
35734
35134
13055
14410
9045
11013
-519
1050
-202
3683
18898
21018
16679
16018
Afrika
4403
3496
3305
2586
143
-489
-248
-372
63736
71198
74204
69377
Ozeanien
3782
5531
11191
10367
-37
433
957
1144
29981
30887
32633
38641
Singapur
1) Erweiterung des Erhebungskreises im Jahr 2004 und die Ländergliederung entspricht der Geonomenklatur Eurostat.
2) Ein Minuszeichen (-) bedeutet einen Kapitalrückfluss in die Schweiz (Desinvestition).
3) Provisorische Werte.
4) Bis 2003 EU15, ab 2004 EU25.
5) Amerikanische Jungferninseln, Anguilla, Antigua und Barbuda, Bahamas, Barbados, Belize, Bermuda,
Brititsche Jungferninseln, Dominica, Grenada, Jamaica, Kaimaninseln, Montserrat, Niederländische Antillen, Panama,
St. Kitts und Nevis, St. Lucia, St. Vincent und die Grenadinen, Turks- und Caicos-Inseln.
73 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
Quelle: SNB
Internet: www.snb.ch
Aktuelle Wirtschaftsdaten
B 3.7
Ausländische Direktinvestitionen in der Schweiz1)
In Mio. Fr.
Kapitalimporte2)
Kapitalbestand am Jahresende (Buchwert)
2001
2002
2003
20043)
2001
2002
2003
Total
148887
173085
200357
221713
14945
9783
22224
932
EU4)
89721
99680
112101
124607
11385
7976
14125
-3956
Deutschland
15976
15696
16327
17833
-1425
-321
-21
-317
Frankreich
11364
14145
13797
16011
944
2685
939
694
Niederlande
35766
35752
41637
48137
7505
297
6025
-2731
Übriges Europa5)
Nodamerika
20043)
1142
798
1906
2017
34
-786
34
110
53193
67544
81825
91297
2869
3075
7213
6736
Kanada
1788
1813
1758
1967
-454
193
290
-175
Vereinigte Staaten
51405
65731
80067
89330
3323
2883
6923
6911
Mittel- und Südamerika
1577
1926
1953
1390
119
32
932
-1430
1261
1622
1649
27
137
43
941
-1966
3254
3137
2572
2402
538
-515
-79
-529
Israel
764
469
487
509
14
-310
26
33
Japan
1637
1346
1102
1081
278
-291
-263
-229
Offshore Finanzzentren
Asien, Afrika, Ozeanien
1) Erweiterung des Erhebungskreises im Jahr 2004 und die Ländergliederung entspricht der Geonomenklatur Eurostat.
2) Ein Minuszeichen (-) bedeutet einen Kapitalrückfluss in die Schweiz (Desinvestition).
3) Provisorische Werte.
4) Bis 2003 EU15, ab 2004 EU25.
5) Bis 2003 inkl. Baltische Staaten, Malta, Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechische Republik, Ungarn und Zypern.
B 3.8
Quelle: SNB
Internet: www.snb.ch
In Mio. Fr.
Auslandvermögen der Schweiz
Aktiven am Jahresende
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
989785
1246565
1471222
1646967
1984329
2231718
2213905
2096556
2184685
2237112
444740
Direktinvestitionen
163922
190638
240655
253596
311258
381911
425280
406804
423706
Portfolioinvestitionen
399270
484462
557063
646297
807264
820670
820181
722060
813312
857765
Übrige Aktiven (ohne Währungsreserven)
370605
505674
602797
678108
793521
941260
881392
880319
859289
849853
Währungsreserven
Passiven am Jahresende
Direktinvestitionen
55987
63795
68710
68966
70287
87877
87052
85370
86375
84754
640238
791089
1020096
1154692
1410539
1711225
1618018
1508522
1595413
1638611
204857
65651
72596
86618
99101
121561
142055
148887
173085
200159
Portfolioinvestitionen
239975
273831
397013
486691
543049
673331
586605
486163
556790
589510
Übrige Passiven
334612
444663
536466
568900
745928
895839
882527
849314
838503
844244
Währungsreserven
Nettovermögen
Direktinvestitionen
Portfolioinvestitionen
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
349546
453479
449129
492275
571791
520492
595887
586032
587269
598500
98272
118042
154037
154494
189696
239856
276393
233719
223547
239883
159295
210632
160050
159606
264215
147339
233576
235898
256521
268255
Saldo übrige (übrige Aktiven
minus übrige Passiven)
35993
61011
66332
109209
47593
45421
-1134
31045
20826
5609
Währungsreserven
55987
63795
68710
68966
70287
87877
87052
85370
86375
84754
Quelle: SNB
Internet: www.snb.ch
B 3.9
Exportrisikogarantie (ERG)
In Mio. Fr.
1975
Veränderung in % gegenüber Vorjahr
1980
1985
1990
1995
2000
2003
2004
2005
1996
2000
2003
2004
2005
-35.3
Garantiesumme
Neugarantien
3067
6959
2007
1885
2149
3124
2201
2338
1513
-34.0
28.6
12.8
6.2
Gesamtengagement1)
8465
25283
14123
8296
6367
8345
8965
8611
7840
7.2
23.1
5.3
-3.9
-9.0
Saldo der Jahresrechnung2)
98
-25
-195
-96
-
-
224
422
274
-
-
34.1
88.4
-35.1
Forderungen aus
Konsolidierungsabkommen1)
57
171
721
2437
3137
2602
2656
2529
2074
-0.0
2.2
0.7
-4.8
-18.0
-
-
794
1931
1728
550
150
-
-
8.7
-15.4
-53.8
-
-
Bundesvorschuss1)
1) Stand Jahresende.
2) Ab 1986 Forderungen aus Konsolidierungsabkommen in der Bilanz aktiviert.
74 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
Quelle: SECO
Info-Telefon: 031/324 08 95
Aktuelle Wirtschaftsdaten
B4
Geld-, Kapital- und Devisenmarkt
B 4.1
Geldmenge1)
Ausweise am Ende der entsprechenden Zeitperiode
In Mio. Fr.
2006
Veränderung in % gegenüber Vorjahresperiode
Sept.
2006
Okt.
2006
Nov.
2006
Dez.
2006
2004
2005
2006
Sept.
2006
Okt.
2006
Nov.
2006
Dez.
2006
Notenbankgeldmenge
43124
42178
42504
42747
45530
3.2
0.4
3.0
2.5
2.5
2.4
1.8
Saisonbereinigte Notenbankgeldmenge
43128
42957
43251
43350
43689
3.2
0.4
3.0
2.4
2.5
2.4
1.8
Geldmenge
Bargeldumlauf
35211
34676
34904
35445
38097
1.4
2.1
2.3
1.8
2.1
1.4
2.4
Sichteinlagen
149272
149005
150309
148223
145869
7.7
-5.3
-2.6
-3.9
-4.3
-6.4
-5.9
Einlagen auf Transaktionskonti2)
Geldmenge M1
Spareinlagen3)
Geldmenge M2
Termineinlagen
Geldmenge M3
97825
96625
96457
98473
95698
3.2
3.8
1.3
-0.8
-1.0
-2.0
-2.4
282307
280306
281670
282141
279664
5.5
-1.5
-0.7
-2.2
-2.4
-4.0
-3.7
199203
195021
194236
193220
192033
2.8
0.1
-4.0
-5.6
-5.8
-6.6
-7.1
481510
475327
475906
475361
471697
4.3
-0.8
-2.1
-3.6
-3.8
-5.1
-5.1
119387
125443
131044
131872
143623
-4.1
40.9
26.6
28.8
34.0
32.7
46.6
600897
600770
606950
607233
615320
3.2
4.2
2.6
1.7
2.4
1.2
3.4
1) Neue Definition 1995. 2006: provisorische Zahlen.
2) Einlagen auf den Spar- und Depositenkonti, die vor allem Zahlungszwecken dienen.
3) Einlagen auf Spar- und Depositenkonti minus die unter diesen Positionen enthaltenen Einlagen zu Zahlungszwecken ./. Vorsorgegelder.
B 4.2
Quelle: SNB
Internet: www.snb.ch
Ausweise am Ende der entsprechenden Zeitperiode
Schweizerische Nationalbank
In Mio. Fr.
Veränderung in % gegenüber Vorjahresperiode
2005
2006
Nov. 2006
Dez. 2006
2006
Aug. 06
Sept. 06
Okt. 06
Nov. 06
Dez. 06
108988.2
111805.2
105613.4
111805.2
-2.5
5.0
3.1
4.5
3.6
2.6
Gold und Forderungen aus Goldgeschäften
28050.2
32220.4
31210.8
32220.4
-12.9
34.5
22.5
22.7
22.8
14.9
Devisenanlagen
46585.5
45592.1
45557.7
45592.1
2.2
-2.9
-0.4
0.6
0.3
-2.1
1079.8
557.3
556.6
557.3
93.8
-53.3
-52.8
-56.7
-61.5
-48.4
Bilanzsumme
Aktiven1)
Reserveposition beim IWF
Internationale Zahlungsmittel
Währungshilfekredite
Forderungen aus Repogeschäften in CHF
78.9
330.8
52.2
330.8
-76.1
114.1
3587.5
404.3
108.0
319.3
270.2
236.6
242.5
236.6
14.2
-31.5
-29.8
-30.0
-11.2
-12.4
26198.6
27126.9
22201.0
27126.9
-3.4
-1.5
-4.5
0.0
-2.2
3.5
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
5729.1
4907.6
4964.1
4907.6
16.7
-9.9
-9.8
-10.8
-12.6
-14.4
990.6
828.5
828.2
828.5
19.6
-11.1
-14.3
-12.4
-13.5
-16.4
41366.5
43182.2
38818.9
43182.2
-4.2
1.9
2.5
2.3
1.9
4.4
9462.9
8193.9
7739.8
8193.9
15.5
-12.5
-20.8
-14.9
-15.3
-13.4
189.9
163.2
206.1
163.2
16.4
8.3
-14.5
8.6
-22.3
-14.1
57968.8
60265.9
58848.6
60265.9
-3.8
9.8
7.6
8.4
8.2
4.0
Lombardvorschüsse
Inländische Wertschriften
Übrige Aktiven
Passiven1)
Notenumlauf
Sichtverbindlichkeiten:
Girokonten inländ./ausländ. Banken,
Verbindlichkeiten gegenüber dem Bund
Übrige Sichtverbindlichkeiten
Übrige Passiven
1) Differenzen in den Summen durch Runden der Zahlen.
B 4.3
Quelle: SNB
Internet: www.snb.ch
Kredittätigkeit im Inland1)
Ausweise am Ende der entsprechenden Zeitperiode
%-Anteil
am Total
In Mio. Fr.
Beanspruchungsquote3)
Veränderung in % gegenüber
Vorjahresperiode Vormonat
2003
2004
2005
Nov. 2006
Nov. 2006
2005
Nov. 2006
2005
Okt. 2006
Nov. 2006
Stand der bewilligten Kredite
715378
749432
788929
835247
100.0
...
...
5.3
6.2
1.4
0.1
0.8
davon
Baukredite
Hypothekarforderungen2)
12182
505825
13564
531834
13543
558909
15171
579050
1.8
69.3
...
...
...
...
-0.2
5.1
8.3
4.1
1.9
0.4
2.4
0.1
1.6
0.2
Stand der beanspruchten Kredite
610597
633240
659891
695166
100.0
-16.4
-16.8
4.2
5.4
0.7
0.3
0.6
davon
Baukredite
Hypothekarforderungen2)
Nov. 2006 Sept. 2006
5306
5299
5107
5498
0.8
-62.3
36.2
-3.6
5.4
3.6
2.8
3.6
489388
516617
541992
562827
81.0
-3.0
97.2
4.9
4.2
0.4
0.3
0.3
1) Gemäss Kreditstatistik, inländische Bankstellen.
2) Hypothekaranlagen sowie feste Vorschüsse gegen hypothekarische Deckung.
3) Anteil der beanspruchten an den bewilligten Krediten in %.
75 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
Quelle: SNB
Internet: www.snb.ch
Aktuelle Wirtschaftsdaten
B 4.4
Ausweise am Ende der entsprechenden Zeitperiode
Banken
%-Anteil
am Total
In Mio. Fr.
Bilanz
Bilanzsumme von 249 Banken1)
Veränderung in % gegenüber
Vorjahresperiode
Vormonat
2004
2005
Okt. 2006
Nov. 2006
Nov. 2006
2005
Nov. 2006
Sept. 2006
Okt. 2006
Nov. 2006
2484720
2842902
3206117
3191307
100.0
-12.6
10.8
3.1
1.7
-0.5
Aktiven 249 Banken
Forderungen gegenüber Banken
auf Sicht
74425
80129
93112
94183
3.0
-7.1
13.1
0.4
9.3
1.2
auf Zeit
644517
745943
831632
773968
24.3
-13.6
0.6
4.7
2.7
-6.9
Forderungen gegenüber Kunden
393561
465545
645141
644478
20.2
-15.5
34.9
6.4
-0.4
-0.1
Hypothekarforderungen
584047
630119
649393
645765
20.2
-7.3
4.0
0.8
0.6
-0.6
CHF
1004963
1033759
1074605
1104482
34.6
-2.8
4.1
0.2
0.1
2.8
USD
722040
923467
1130666
1069852
33.5
-21.8
15.7
7.2
3.1
-5.4
EUR
320877
394288
445846
455599
14.3
-18.6
12.0
1.9
-0.4
2.2
Übrige Währungen
394108
444058
500748
506770
15.9
-11.2
15.1
1.9
5.3
1.2
Aktiven im Inland
948051
982967
1020386
1036479
32.5
-3.6
4.1
0.8
-0.4
1.6
Aktiven im Ausland
1536669
1859935
2185731
2154828
67.5
-17.4
14.4
4.2
2.7
-1.4
Inland total
701991
732654
766139
769847
24.1
-4.2
5.0
0.6
0.2
0.5
Ausland total
274886
362379
527861
519867
16.3
-24.1
42.4
8.0
-0.1
-1.5
Monatsbilanzen Aktiven
nach Währungen total
Kredite2)
Passiven 249 Banken
Verpflichtungen gegenüber Banken
auf Sicht
71527
79686
89625
95980
3.0
-10.2
16.6
2.2
4.6
7.1
auf Zeit
655329
732482
868928
821160
25.7
-10.5
6.9
6.6
2.3
-5.5
349007
360141
346070
347101
10.9
-3.1
-3.7
-0.7
-0.3
0.3
255080
...
...
...
...
...
...
...
...
...
93926
...
...
...
...
...
...
...
...
...
auf Sicht
256402
293372
299433
315535
9.9
-12.6
6.1
0.6
1.6
5.4
auf Zeit
435102
557519
703197
685658
21.5
-22.0
29.4
1.9
0.9
-2.5
Verpflichtungen gegenüber Kunden
in Sparform
in Anlageform
Übrige Verpflichtungen gegenüber Kunden
Kassenobligationen
27895
27368
31540
32181
1.0
1.9
18.0
2.6
0.9
2.0
178861
233654
275215
277943
8.7
-23.5
19.7
2.9
0.8
1.0
CHF
1025270
1080617
1116796
1133941
35.5
-5.1
3.8
0.7
0.8
1.5
USD
704687
859519
998305
943838
29.6
-18.0
11.4
4.8
-0.2
-5.5
Anleihen und Pfandbriefdarlehen
Monatsbilanzen Passiven
nach Währungen total
EUR
347159
414496
532296
537709
16.8
-16.2
22.4
2.0
4.7
1.0
Übrige Währungen
366466
444078
509535
527527
16.5
-17.5
15.7
7.2
5.5
3.5
Passiven im Inland
1089016
1168877
1219154
1226052
38.4
-6.8
3.7
0.7
0.6
0.6
Passiven im Ausland
1395704
1674025
1986963
1965255
61.6
-16.6
15.8
4.7
2.4
-1.1
319071
389312
423813
419516
13.1
-18.0
13.2
2.1
0.6
-1.0
2551
2478
2770
2788
0.1
2.9
9.3
-10.4
5.4
0.6
Aktiven im Ausland
316520
386834
421042
416729
13.1
-18.2
13.2
2.2
0.6
-1.0
Treuhandpassiven total
319071
389311
423813
419516
13.1
-18.0
13.2
2.1
0.6
-1.0
Passiven im Inland
53892
67094
78366
79890
2.5
-19.7
18.7
2.7
2.2
1.9
Passiven im Ausland
265179
322217
345447
339626
10.6
-17.7
12.0
2.0
0.3
-1.7
Treuhandaktiven total
Aktiven im Inland
1) Bankstellen in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein sowie die Filialen im Ausland. Nur Unternehmen, deren Bilanz- und Treuhandgeschäft
mindestens 150 Mio. Franken beträgt. Erhebungsstufe: Unternehmung.
2) Forderungen gegenüber Kunden und Hypothekarforderungen. Ohne Edelmetalle, Leih- und Repogeschäfte.
B 4.5
Quelle: SNB
Internet: www.snb.ch
In %
Geld- und Kapitalmarktsätze
2002
2003
2004
2005
2006
Sondersatz Engpassfinanzierungsfazilität1)
2.75
2.25
2.51
2.52
3.68
Juli 2006 Aug. 2006 Sept. 2006 Okt. 2006 Nov. 2006 Dez. 2006 Jan. 2007
3.28
3.35
3.65
3.56
3.76
3.68
...
Dreimonatsdepots bei Grossbanken2)
0.90
0.21
0.25
0.52
1.21
1.25
1.30
1.41
1.56
1.60
1.65
1.81
Spareinlagen Kantonalbanken2)
1.18
0.63
0.51
0.48
0.48
0.48
0.49
0.50
0.50
0.51
0.52
0.53
Kassenobligationen Grossbanken2)
2.57
1.65
1.88
1.62
2.17
2.25
2.39
2.39
2.34
2.27
2.27
2.30
Neue Hypotheken Kantonalbanken 1.Rang2),3)
3.93
3.27
3.20
3.12
3.03
3.03
3.03
3.03
3.03
3.05
3.03
3.03
1) Bis 30. April 2004 Lombardsatz.
2) Jahr: Durchschnitt aus Monatswerten, Anfang Monat.
3) Wohnbau und Landwirtschaft.
Quelle: SNB
Internet: www.snb.ch
76 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
Aktuelle Wirtschaftsdaten
B 4.6
Emissionen
In Mio. Fr.
Emissionswert
%-Anteil
am Total
In Mio. Fr.
2004
2005
2006
2006
1/2006
2/2006
3/2006
4/2006
32088.8
21926.2
21922.7
100.0
7218.6
7277.0
2989.4
4437.7
16547.3
6591.0
5680.8
30.1
2485.3
2162.2
611.9
421.4
3565.4
1208.8
201.5
5.5
-
-
-
201.5
Gemeinden
504.0
828.0
402.6
3.8
402.6
-
-
-
Kraft-, Gas-, Wasserwerke
100.4
632.5
627.9
2.9
402.2
-
125.5
100.2
Industrie
175.0
302.3
351.8
1.4
-
-
201.4
150.5
Warenhandel, Vermittlung
452.4
252.2
-
1.2
-
-
-
-
Banken
4245.5
3646.0
4687.6
16.6
1186.4
1862.3
459.9
1179.1
Pfandbriefinstitute
3899.0
5440.8
6408.8
24.8
1544.0
1896.4
1084.8
1883.6
Holdinggesellschaften
1660.7
893.5
375.1
4.1
-
150.0
-
225.1
939.2
2131.0
3186.5
9.7
1198.1
1206.1
505.9
276.3
24412.7
22790.6
24833.6
...
4917.7
9323.6
5448.0
5144.3
Nettobeanspruchung des Marktes
durch schweizerische Anleihen
7676.1
-864.4
-2910.9
...
2300.9
-2046.6
-2458.6
-706.6
Öffentlich aufgelegte
schweizerische Aktienemissionen1),2)
5130.9
4318.7
5049.2
...
-
3578.9
8.0
1462.4
7646.4
9150.9
5368.6
...
588.5
567.8
3452.4
759.9
Öffentlich aufgelegte Anleihen
schweizerischer Schuldner1),2)
Bund
Kantone
Übrige
Rückzahlungen schweizerischer Anleihen
Rückzahlungen schweizerischer Aktien
Nettobeanspruchung des Marktes
durch schweizerische Aktien
Total schweizerische Emittenten, netto1)
Öffentlich aufgelegte Anleihen
ausländischer Schuldner1)
Rückzahlungen Anleihen
ausländischer Schuldner
Nettobeanspruchung des Marktes
durch ausländische Anleihen
Total Emissionen, netto1)
-2515.4
-4832.2
-319.4
...
-588.5
3011.1
-3444.4
702.5
5160.7
-5696.6
-3230.3
...
1712.4
964.5
-5903.0
-4.1
34931.4
55011.2
62377.6
...
19398.2
16932.1
9858.6
16188.7
25764.7
39170.0
37949.0
...
14062.0
7412.0
7130.0
9345.0
9166.7
15841.2
24428.6
...
5336.2
9520.1
2728.6
6843.7
14327.4
10144.6
21198.3
...
7048.6
10484.6
-3174.4
6839.6
1) Ohne Gewähr für Vollständigkeit.
2) Nach Liberierungsdatum.
B4.7
Quelle: SNB
Internet: www.snb.ch
Swiss Performance Index der Börse Schweiz
1990
1991
1992
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
Gesamtindex
(mit Dividenden-Reinvestitionen)1)
908.3 1052.8 1238.6 1867.8 1725.5 2123.4 2511.9 3898.2 4497.1 5022.9 5621.1 4382.9 3245.5 3961.6 4234.6
Namenaktien1)
1117.5
Inhaberaktien und PS1)
812.2
Banken2)
1347.4 1602.9
2267.5 2082.9 2523.6 3150.8 5222.7 6060.3 6526.6
918.9 1073.5 1694.0 1569.0 1954.4
7517.9 5981.8 4364.9 5276.7 5593.6
2176.1 3084.4 3602.9 4403.6 4513.9 3271.2 2583.4 3313.9 3668.7
…
…
…
…
…
…
…
…
…
…
…
…
…
…
…
…
…
…
…
… 1070.9
765.6
359.6
510.3
622.9
Versicherungen2)
…
…
…
…
…
…
…
…
…
…
939.9
478.8
490.7
484.7
Nahrungsmittel und Getränke2)
…
…
…
…
…
…
…
…
…
… 1305.9 1239.3 1044.5 1135.4
1132.1
Finanzdienstleistungen2)
1) 1.6.1987= 1000.
2) 1.1.2000= 1000.
1297.9 1183.7
1175.7
955.5 1209.9 1354.7
Quelle: SNB
Internet: www.snb.ch
77 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
Aktuelle Wirtschaftsdaten
B 4.8
Devisen- und Goldmarkt
Devisenkurse1) Interbankhandel (Ankauf 11 Uhr)
2003
2004
2005
2006
Juni
2006
Juli
2006
Aug.
2006
Sept.
2006
Okt.
2006
Nov.
2006
Dez.
2006
CHF/USD
1 USD
1.35
1.24
1.25
1.25
1.23
1.24
1.23
1.24
1.26
1.24
1.21
CHF/GBP
1 GBP
2.20
2.27
2.26
2.31
2.27
2.28
2.33
2.35
2.36
2.36
2.37
CHF/JPY
100 JPY
1.16
1.15
1.13
1.08
1.07
1.07
1.06
1.06
1.06
1.05
1.03
CHF/EUR
1 EUR
1.52
1.54
1.55
1.57
1.56
1.57
1.58
1.58
1.59
1.59
1.60
96.0
Reale und nominelle Wechselkursindizes1,2)
Real total
Index
100.9
100.1
98.6
96.7
97.8
96.6
96.2
95.6
95.4
95.6
Europa
Index
100.5
97.6
96.3
94.1
95.2
93.9
93.2
92.8
92.7
92.5
92.2
Euro-Währungsgebiet
Index
100.9
98.3
97.2
95.0
96.0
94.7
94.2
93.8
93.8
93.6
93.3
Nordamerika
Index
95.5
100.9
98.0
95.2
96.4
95.2
95.6
94.9
94.1
95.9
98.7
Asien
Index
114.0
118.9
119.1
120.2
121.7
120.8
121.2
120.3
119.9
121.0
123.4
Australien
Index
89.5
84.6
80.3
79.5
82.0
79.9
78.5
78.3
77.8
77.3
77.7
Deutschland
Index
103.4
101.0
100.0
97.9
98.9
97.4
97.1
96.8
96.8
96.6
96.3
Frankreich
Index
101.8
99.0
98.2
96.2
97.0
96.0
95.3
94.9
94.9
94.7
94.7
Italien
Index
98.6
95.8
94.8
92.5
93.5
92.1
91.6
91.1
91.1
91.0
90.7
Grossbritannien
Index
98.0
92.6
91.6
97.9
89.7
88.7
86.6
85.5
85.2
85.1
84.6
USA
Index
96.1
102.1
99.6
97.1
98.5
97.2
97.7
96.9
96.0
97.8
100.6
Japan
Index
113.2
115.4
118.9
126.2
126.7
126.9
127.1
126.8
127.2
128.2
131.2
Index
106.8
107.2
106.7
105.3
106.6
106.1
105.5
105.0
104.4
104.7
105.0
CHF/kg
15646
16199
17992
24375
23648
25030
24380
24074
23988
24594
24693
USD/Unze
366.1
408.2
447.7
609.2
598.3
633.5
620.1
599.4
598.1
636.1
632.0
Nominal total
Goldkurs 3)
1) Jahresmittel, Monatsmittel.
2) Gegenüber 24 Handelspartnern. Index Januar 1999 = 100.
3) Monatsende.
B5
Preise
B 5.1
Konsumentenpreise ausgewählter Warengruppen
Quelle: SNB
Internet: www.snb.ch
Index (Dezember 2005 = 100)
Veränderung in % gegenüber
Gewichtung in %
Jahresmittel
2007
2006
Nov. 2006
Dez. 2006
Jan. 2007
2006
Jan. 2007
Jan. 2007
100.5
100.6
100.6
99.9
1.1
0.1
-0.7
10.984
101.2
100.7
100.6
101.6
0.0
0.8
1.0
1.712
100.1
100.1
100.3
100.3
1.1
0.3
0.0
Totalindex
Vorjahresperiode
Vormonat
Bedarfsgruppen
Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke
Alkoholische Getränke und Tabak
Bekleidung und Schuhe
4.618
94.1
102.0
102.0
83.8
1.9
-3.7
-17.8
25.448
101.4
101.8
101.8
101.2
2.8
1.1
-0.6
4.649
100.4
100.2
100.8
100.8
0.1
0.8
0.0
Gesundheitspflege
15.903
100.1
99.8
99.8
99.8
0.0
-0.6
0.1
Verkehr
10.796
101.6
100.3
100.2
100.3
2.8
-0.3
0.1
Nachrichtenübermittlung
2.748
98.4
97.9
97.8
97.8
-6.9
-2.2
0.0
Freizeit und Kultur
9.016
99.5
99.1
99.2
99.2
-0.2
-0.7
0.0
Erziehung und Unterricht
0.561
100.5
101.5
101.7
101.7
1.6
1.7
0.0
Restaurants und Hotels
8.884
101.2
100.9
100.9
102.8
1.2
1.5
1.9
Sonstige Waren und Dienstleistungen
4.681
100.8
100.7
100.7
100.3
0.9
-0.3
-0.5
-1.9
Wohnen und Energie
Hausrat und laufende Haushaltführung
Waren
43.642
99.9
99.7
99.7
97.8
1.1
-1.3
Nichtdauerhafte Waren
26.669
100.8
99.5
99.4
99.2
1.6
-1.2
-0.2
Semidauerhafte Waren
8.275
96.6
100.8
100.9
90.8
0.9
-2.3
-10.0
Dauerhafte Waren
Dienstleistungen
Private Dienstleistungen
8.698
100.1
99.5
99.4
99.8
-0.5
-0.7
0.4
56.358
101.0
101.3
101.3
101.6
1.1
1.2
0.3
46.810
101.0
101.3
101.3
101.6
1.1
1.2
0.2
9.548
100.9
101.3
101.4
101.8
1.2
1.4
0.4
Inland
72.085
100.8
101.0
101.0
101.3
0.8
0.9
0.2
Ausland
27.915
99.7
99.6
99.6
96.4
1.9
-1.9
-3.1
Öffentliche Dienstleistungen
Herkunft der Güter
Quelle: BFS
Info-Telefon: 032/713 69 00
Internet: www.statistik.admin.ch
78 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
Aktuelle Wirtschaftsdaten
B 5.2
Produzenten- und Importpreisindex, Baupreisindizes
Index (Mai 2003 = 100)
Veränderung in % gegenüber
Gewichtung in %
Dez. 2006
Jan. 2007
Vorjahresmonat
Dez. 2005
Preisindex Gesamtangebot: Total1)
100.0000
105.4
105.2
2.2
-0.2
Vormonat
-0.2
Preisindex Gesamtangebot im Inland: Total2)
100.0000
106.5
106.3
2.7
-0.2
-0.2
Produzentenpreisindex: Total
100.0000
104.8
104.6
1.7
-0.1
-0.1
Produktgruppen
Land- und forstwirtschaftliche Produkte
Landwirtschaftliche Produkte
Forstwirtschaftliche Produkte
3.8087
100.5
100.4
1.2
-0.1
-0.1
3.6113
100.5
100.4
0.8
-0.1
-0.1
0.0
0.1974
99.1
99.1
9.6
0.0
Natursteine, Sand und Kies
0.8051
102.5
102.5
1.4
0.0
0.0
Verarbeitende Produktion3)
90.8214
105.2
105.1
1.8
-0.1
-0.1
Nahrungsmittel, Tabakwaren
11.9663
102.8
102.7
0.2
-0.1
-0.1
Textilien, Bekleidung
1.9905
102.8
102.8
0.7
0.0
0.0
Holz, Holzprodukte
2.8210
103.7
104.2
1.6
0.5
0.5
Papier, Papierprodukte, Druckereierzeugnisse
5.3645
100.3
100.3
1.1
0.0
0.0
Mineralölprodukte
1.4418
142.4
138.5
-5.9
-2.7
-2.7
16.7734
96.7
96.7
-1.7
0.0
0.0
Gummi- und Kunststoffprodukte
2.8696
107.8
107.8
2.7
0.0
0.0
Produkte aus Glas, Keramik, Steinen, Erden
2.0203
105.8
106.1
3.0
0.3
0.3
-0.3
Chemische Produkte
Metall, Metallprodukte
9.3864
117.9
117.6
8.4
-0.3
Maschinen
14.0547
103.2
103.2
1.6
0.0
0.0
Elektrotech. und feinmech. Produkte, Uhren
18.3367
107.0
106.9
2.7
-0.1
-0.1
Fahrzeuge, Fahrzeugteile
1.8960
106.9
106.9
1.4
0.0
0.0
Möbel und sonstige Produkte, Rückgewinnung
1.7279
116.8
116.8
7.8
0.0
0.0
4.5648
99.8
99.2
1.5
-0.6
-0.6
Inlandabsatz
53.6175
106.5
106.3
2.2
-0.2
-0.2
Export
46.3825
102.8
102.8
1.2
0.0
0.0
3.8087
100.5
100.4
1.2
-0.1
-0.1
-0.1
Energieversorgung
Land- und forstwirtschaftliche Produkte
Vorleistungsgüter
29.9727
107.1
107.0
4.0
-0.1
Investitionsgüter
26.6196
105.6
105.6
2.3
0.0
0.0
Gebrauchsgüter
7.2910
104.1
104.1
2.5
0.0
0.0
Verbrauchsgüter
26.3014
100.9
100.9
-0.9
0.0
0.0
6.0066
110.0
108.6
-0.9
-1.3
-1.3
100.0000
106.5
106.3
3.2
-0.2
-0.2
2.5236
102.8
105.6
-0.8
2.7
2.7
Vorleistungsgüter
31.9865
117.2
116.9
9.0
-0.2
-0.2
Investitionsgüter
0.0
Energie
Importpreisindex: Total
Landwirtschaftliche Produkte
34.0702
91.8
91.8
-0.4
0.0
Gebrauchsgüter
5.6207
93.0
93.0
-0.6
0.0
0.0
Verbrauchsgüter
21.6882
102.2
102.3
1.7
0.0
0.0
4.1108
188.7
184.2
-0.3
-2.4
-2.4
Energie
Index
Schweizerischer Baupreisindex4)
Veränderung in % gegenüber Vorjahr
Okt. 2005
April 2006
Okt. 2006
Okt. 2005
April 2006
Baugewerbe insgesamt
112.6
113.9
116.8
1.9
2.5
3.7
Hochbau total
110.6
112.1
114.7
1.9
2.2
3.7
Neubau von Bürogebäuden
112.6
114.4
117.6
1.9
2.3
4.4
Neubau von Mehrfamilienhäusern
110.1
111.3
114.1
1.7
2.1
3.7
Neubau von Mehrfamilienhäusern aus Holz5)
102.9
104.4
106.8
1.4
2.1
3.6
Renovation von Mehrfamilienhäusern
110.7
112.2
114.3
2.1
2.4
3.3
118.7
119.8
123.3
2.1
3.5
3.9
Tiefbau total6)
Okt. 2006
Neubau von Strassen
115.8
117.4
121.5
2.1
3.6
4.9
Neubau von Unterführungen7)
105.3
105.8
108.4
2.1
3.4
2.9
Regionale Baukostenindizes
Stadt Zürich8)
...
101.6
...
...
1.6
...
Stadt Bern9)
127.8
129.8
133.5
0.9
2.4
4.5
Kanton Genf10)
102.1
104.3
107.1
...
1.6
4.8
1) Total von Produzenten- (Anteil: 65,8169%) und Importpreisindex (Anteil: 34,1831%).
2) Total von Produzentenpreisindex Inlandabsatz (Anteil: 50,7959%) und Importpreisindex (Anteil: 49,2041%).
3) Im Folgenden ohne Leder/Schuhe.
4) Oktober 1998 = 100.
5) April 2003 = 100.
6) Für die Aggregation wurde der Teilindex «Neubau von Unterführungen aus Stahlbeton»
auf Oktober 1998 umbasiert.
7) April 2001 = 100.
8) April 2005 = 100.
9) April 1987 = 100.
10) April 2003 = 100.
Quellen: Produzenten- und Importpreisindex, BFS
Schweizerischer Baupreisindex, BFS
Statistische Ämter der Städte Zürich, Bern
Statistisches Amt des Kantons Genf
79 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
Info-Telefon: 032/713 69 95
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Internet: www.statistik.admin.ch
Aktuelle Wirtschaftsdaten
B6
Öffentliche Finanzen
B 6.1
Finanzen der öffentlichen Hand
In Mio. Fr.
1990
Durchschnittliche jährliche Veränderung in %
1995
2000
2002
2003
2004
Schätzung
2005
Budget
2006
19701980
19801990
19901995
2002/
2003
2003/
2004
3.4
Einnahmen1)
Total2)
83161 103555
131491
134560
129814
134224
140693
138328
8.9
6.0
4.5
-3.6
Bund3)
30837
36162
51994
51431
47511
48945
52984
52444
7.4
6.6
3.2
-7.6
3.0
Kantone
39264
50147
62818
66290
65731
67913
69500
68400
8.9
6.1
5.0
-0.8
3.3
Gemeinden6)
29423
37587
42068
43651
44123
44866
45750
45800
10.2
5.7
5.0
1.1
1.7
Ausgaben1)
Total2)
86614
111054
123611
134253
135811
138379
139532
141196
8.8
6.2
5.1
1.2
1.9
Bund3)
31616
40856
48208
51927
51284
52656
52604
54112
8.4
5.9
5.3
-1.2
2.7
Kantone
41116
52111
60194
66591
67946
68893
69469
70100
8.7
6.5
4.9
2.0
1.4
Gemeinden6)
30245
38427
40599
42498
44131
44330
45000
45300
9.2
6.3
4.9
3.8
0.5
Saldo1)
Total2)
-3453
-7499
7879
357
-5997
-4155
1161
-2868
-
-
-
-
-
Bund3)
-779
-4695
3786
-496
-3773
-3711
380
-1668
-
-
-
-
-
-1852
-1964
2624
-301
-2215
-980
31
-1700
-
-
-
-
-
-822
-
-
-
-
2.4
Kantone
Gemeinden6)
-840
1469
1153
-8
535
750
500
Schulden
Total
98044 169793
207422
234273
240624
246454
244212
245880
7.8
2.4
11.7
2.7
Bund3)
38509
79936
105333
122438
123809
126740
130412
132680
10.9
2.0
15.7
1.1
2.4
Kantone
30535
52857
64090
73335
77815
80314
75100
75000
8.4
3.1
11.8
6.1
3.2
Gemeinden6)
29000
37000
38000
38500
39000
39400
38700
38200
4.4
2.3
5.0
1.3
1.0
Schulden in % des BIP
Total
29.9
45.8
49.9
54.5
55.5
55.3
53.4
52.0
-
-
-
-
-
Bund3)
11.8
21.5
25.3
28.5
28.6
28.4
28.5
28.1
-
-
-
-
-
Kantone
9.3
14.4
15.4
17.0
17.9
18.0
16.4
15.9
-
-
-
-
-
Gemeinden6)
8.9
9.9
9.1
8.9
9.0
8.8
8.5
8.1
-
-
-
-
-
Staatsquote4)
26.4
29.8
29.7
31.1
31.3
31.0
30.5
29.9
-
-
-
-
-
Fiskalquote5)
19.9
20.3
23.1
22.3
22.1
...
...
...
-
-
-
-
-
1) Finanzrechnung (gemäss Finanzstatistik).
2) Total ohne Doppelzählungen.
3) Inkl. ETH-Bereich und Fonds für die grossen Eisenbahnprojekte.
4) Gesamtausgaben (laufende und investive Ausgaben der öffentlichen
Verwaltungen ohne Doppelzählungen) gemäss Finanzstatistik in % des BIP.
5) Steuereinnahmen und obligatorische Beiträge an die Sozialversicherungen in % des BIP.
6) Teilweise geschätzt.
80 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
Quelle: EFV
Info-Telefon: 031/322 60 21
Aktuelle Wirtschaftsdaten
B 6.2
Einnahmen und Ausgaben nach Funktionen und Sachgruppen
Total
in Mio Fr.2)
Gesamteinnahmen
2004 nach Gebietskörperschaften
in Mio Fr.
Anteil am Total
in %
Kantone4) Gemeinden5)
Veränderung
in %
1990
2003
2004
Bund3)
83161
129814
134224
48945
64700
94568
97643
44723
32041
20879
72.8
72.7
3.3
47444
66042
68274
17205
30130
20830
50.9
50.9
3.4
67913
44866
2003
2004
2003/2004
100.0
100.0
3.4
davon
Steuern1)
Steuern auf Einkommen und Vermögen
Belastung des Verbrauchs6)
Gesamtausgaben
17256
28526
29369
27518
1911
50
22.0
21.9
3.0
86614
135811
138379
52656
68893
44330
100.0
100.0
1.9
-3.8
Funktionen
Allgemeine Verwaltung
6031
9204
8855
1918
3396
3783
6.8
6.4
Öffentliche Sicherheit
11590
12938
12949
5382
5720
2308
9.5
9.4
0.1
1581
2365
2427
2427
-
-
1.7
1.8
2.6
16658
26560
27684
5233
17280
9590
19.6
20.0
4.2
3122
4212
4249
447
1415
2496
3.1
3.1
0.9
Gesundheit
10698
18839
19326
200
12538
9156
13.9
14.0
2.6
Soziale Wohlfahrt
Beziehungen zum Ausland
Bildung
Kultur und Freizeit
13444
26481
27742
13807
13064
7002
19.5
20.0
4.8
Verkehr
9171
14024
14411
8549
6293
3165
10.3
10.4
2.8
Umwelt, Raumordnung
3699
4897
4907
730
1367
3532
3.6
3.5
0.2
Volkswirtschaft
5173
6466
6344
4546
4067
678
4.8
4.6
-1.9
Finanzen und Steuern
5447
9825
9486
9417
3752
2620
7.2
6.9
-3.4
Laufende Ausgaben
74173
119910
122908
45987
62149
44330
88.3
88.8
2.5
Personalaufwand
31740
48752
49408
5860
25625
38895
35.9
35.7
1.3
Sachaufwand
16184
22628
22795
4709
8507
9579
16.7
16.5
0.7
Passivzinsen
4568
6866
6618
3172
1889
1557
5.1
4.8
-3.6
Anteile, Beiträge ohne Zweckbindung
3718
8415
8388
6029
1567
732
1.4
1.4
-0.3
-
6550
6463
...
...
...
...
...
-1.3
31809
60234
62864
26216
25722
10986
28.2
28.2
4.4
10128
20435
20702
...
...
...
...
...
1.3
12441
15901
15472
6669
6744
5436
11.7
11.2
-2.7
9907
11072
10762
886
4941
4935
8.2
7.8
-2.8
914
2270
2223
1920
224
79
1.7
1.6
-2.1
5125
6128
5972
3864
1594
515
2.1
2.0
-2.6
3572
3584
3489
...
...
...
...
...
-2.7
67
14
3
-
2
1
0.0
0.0
-75.6
Sachgruppen
davon an Gemeinwesen
Beiträge
davon an Gemeinwesen
Investitionsausgaben
Sachgüter
Darlehen und Beteiligungen
Beiträge
davon an Gemeinwesen
Übrige
1) Ohne Kirchensteuern.
2) Ohne Doppelzählungen.
3) Inkl. ETH-Bereich und Fonds für die grossen Eisenbahnprojekte.
4) Ohne Doppelzählungen Kantone-Kantone.
5) Ohne Doppelzählungen Gemeinden-Gemeinden.
6) Inkl. Spielbankenabgabe.
B 6.3
Quelle: EFV
Info-Telefon: 031/322 60 21
Ausgaben des Bundes
Finanzrechnung
in Mio. Fr.
Anteil am Haushalt
in %
Veränderung in %
gegenüber Vorjahr
1980
1990
2004
2005
Budget
2006
1980
1990
2004
2005
Gliederung nach Sachgruppen
Total Ausgaben
17816
31615
50285
51403
52743
100.0
100.0
100.0
100.0
100.0
2.2
2.6
Laufende Ausgaben
15479
28115
44620
45560
47214
86.9
88.9
88.7
88.6
89.5
2.1
3.6
Personalausgaben
2188
4056
4410
4321
4441
12.3
12.8
8.8
8.4
8.4
-2.0
2.8
Sachausgaben
1375
2518
2780
2662
2917
7.7
8.0
5.5
5.2
5.5
-4.2
9.6
Rüstungsausgaben
1624
2793
1556
1491
1408
9.1
8.8
3.1
2.9
2.7
-4.2
-5.6
Passivzinsen
1117
1832
3172
3577
3731
6.3
5.8
6.3
7.0
7.1
12.8
4.3
Anteile an Bundeseinnahmen
1310
2442
6029
6614
7004
7.4
7.7
12.0
12.9
13.3
9.7
5.9
64
90
59
54
54
0.4
0.3
0.1
0.1
0.1
-8.5
0.0
Entschädigungen an Gemeinwesen
Beiträge an laufende Ausgaben
Budget Rechnung
2006
2005
Budget 2006/
Rechnung 2005
7801
14384
26614
26841
27659
43.8
45.5
52.9
52.2
52.4
0.9
3.0
Investitionsausgaben
2337
3500
5665
5843
5529
13.1
11.1
11.3
11.4
10.5
3.1
-5.4
Investitionsgüter
269
582
568
537
600
1.5
1.8
1.1
1.0
1.1
-5.5
11.7
Darlehen und Beteiligungen
102
410
333
398
299
0.6
1.3
0.7
0.8
0.6
19.5
-24.9
1966
2508
4764
4908
4630
11.0
7.9
9.5
9.5
8.8
3.0
-5.7
17816
31615
50285
51403
52743
100.0
100.0
100.0
100.0
100.0
2.2
2.6
674
1581
2441
2466
2463
3.8
5.0
4.9
4.8
4.7
1.0
-0.1
Landesverteidigung
3620
6053
4641
4576
4541
20.3
19.1
9.2
8.9
8.6
-1.4
-0.8
Bildung und Grundlagenforschung
1372
2438
3903
3925
4062
7.7
7.7
7.8
7.6
7.7
0.6
3.5
Soziale Wohlfahrt
3622
6866
13813
14143
14588
20.3
21.7
27.5
27.5
27.7
2.4
3.1
Verkehr
2728
4680
7435
7806
7693
15.3
14.8
14.8
15.2
14.6
5.0
-1.4
Investitionsbeiträge
Gliederung nach Aufgabengebieten
Total Ausgaben
Beziehungen zum Ausland
Landwirtschaft und Ernährung
1639
2676
3902
3771
3754
9.2
8.5
7.8
7.3
7.1
-3.4
-0.5
Finanzen und Steuern
2482
4331
9417
10216
10806
13.9
13.7
18.7
19.9
20.5
8.5
5.8
Quelle: EFV
Info-Telefon: 031/322 61 16
81 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
Aktuelle Wirtschaftsdaten
B 6.4
Einnahmen des Bundes nach Sachgruppen
Finanzrechnung
in Mio. Fr.
Anteil am Haushalt
in %
Veränderung in %
gegenüber Vorjahr
1980
1990
2004
2005
Budget
2006
1980
1990
2004
2005
Budget Rechnung
2006
2005
Budget 2006/
Rechnung 2005
Gliederung nach Sachgruppen
Total Einnahmen
16745
32673
48629
51282
52157
100.0
100.0
100.0
100.0
100.0
5.5
Laufende Einnahmen
16612
32583
48206
51002
51968
99.2
99.7
99.1
99.5
99.6
5.8
1.9
Fiskaleinnahmen
14516
28815
44755
47520
48595
86.7
88.2
92.0
92.7
93.2
6.2
2.3
1.7
Direkte Bundessteuer
3420
6710
11822
12213
13765
20.4
20.5
24.3
23.8
26.4
3.3
12.7
Verrechnungssteuer
1249
4044
2628
4000
3014
7.5
12.4
5.4
7.8
5.8
52.2
-24.7
3.6
Stempelabgaben
Warenumsatzsteuer
Mehrwertsteuer
Tabaksteuer
Verkehrsabgaben
Landwirtschaftliche Abgaben
WTO, zweckgebundene Zolleinnahmen
Einfuhrzölle
Mineralölsteuer auf Treibstoffen
696
2091
2755
2703
2800
4.2
6.4
5.7
5.3
5.4
-1.9
4772
9871
-
-
-
28.5
30.2
-
-
-
-
-
-
-
17666
18119
18485
-
-
36.3
35.3
35.4
2.6
2.0
634
988
2040
2051
2119
3.8
3.0
4.2
4.0
4.1
0.5
3.3
-
328
993
1537
1500
-
1.0
2.0
3.0
2.9
54.8
-2.4
542
450
4
4
2
3.2
1.4
-
-
-
0.0
-50.0
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
946
1193
1054
974
980
5.6
3.7
2.2
1.9
1.9
-7.6
0.6
955
1322
2927
2957
2970
5.7
4.0
6.0
5.8
5.7
1.0
0.4
1263
1745
1979
1997
2010
7.5
5.3
4.1
3.9
3.9
0.9
0.7
Automobilsteuer
-
-
312
310
330
-
-
0.6
0.6
0.6
-0.6
6.5
Lenkungsabgaben Umweltschutz
-
-
156
170
146
-
-
0.3
0.3
0.3
9.0
-14.1
Mineralölsteuerzuschlag auf Treibstoffen
Übrige Fiskaleinnahmen
39
73
419
485
474
0.2
0.2
0.9
0.9
0.9
15.8
-2.3
Regalien und Konzessionen
390
328
1237
1307
1245
2.3
1.0
2.5
2.5
2.4
5.7
-4.7
Vermögenserträge
405
689
890
959
1063
2.4
2.1
1.8
1.9
2.0
7.8
10.8
Entgelte
864
914
1324
1216
1065
5.2
2.8
2.7
2.4
2.0
-8.2
-12.4
437
1837
-
-
-
2.6
5.6
-
-
-
-
-
133
90
423
280
189
0.8
0.3
0.9
0.5
0.4
-33.8
-32.5
Einnahmenüberschuss PKB1)
Investitionseinnahmen
1) Pensionskasse des Bundes.
B 6.5
Quelle: EFV
Info-Telefon: 031/322 61 15
In Mio. Fr.
Finanzen der Kantone
Einnahmen
Kantone
Ausgaben
Abschlüsse
2004
davon Steuern
2005
davon Steuern
2004
2005
2004
2005
10154
4641
10397
4726
10586
10754
-432
-357
Bern
8261
3975
8753
4211
8142
8407
120
346
Luzern
2960
1007
3068
1014
2941
2922
19
146
Uri
418
102
448
100
419
452
-1
-4
Schwyz
792
335
834
359
877
861
-85
-27
Obwalden
298
72
302
75
280
284
18
18
Nidwalden
361
128
374
126
350
379
11
-5
Glarus
339
152
345
155
366
366
-28
-21
943
466
958
486
944
917
0
41
2387
847
2539
962
2321
2383
66
156
Zürich
Zug
Freiburg
Solothurn
1657
768
1708
803
1595
1639
62
69
Basel-Stadt
3726
2038
3930
2201
3641
3820
85
110
Basel-Landschaft
180
2385
1261
2680
1506
2417
2500
-32
Schaffhausen
647
249
645
245
610
604
37
41
Appenzell A.Rh.
411
149
410
151
411
397
0
13
Appenzell I.Rh.
125
40
124
37
128
129
-3
-5
St. Gallen
3644
1523
3770
1596
3599
3643
45
127
Graubünden
2068
659
2193
691
2039
2040
29
153
Aargau
3914
1845
4075
1905
3837
3955
77
120
Thurgau
1513
637
1531
626
1496
1519
17
12
Tessin
2568
1251
2677
1358
2889
2882
-321
-205
Waadt
6630
3704
6933
3918
6607
6755
23
178
Wallis
2349
839
2407
877
2285
2220
64
187
Neuenburg
1630
675
1686
832
1732
1765
-102
-79
Genf
6830
4465
6993
4442
7562
7826
-732
-833
Jura
903
212
801
248
818
816
86
-15
Total
67913
32041
70581
33650
68893
69419
-980
1162
Quelle: EFV
82 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
Aktuelle Wirtschaftsdaten
B7
Bevölkerung
B 7.1
Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung
Szenario A-00-2005
1960
Bevölkerungsstand in 1000,
1. Januar
5295.5
1970
1980
1990
1995
2000
6168.7 6303.6 6673.9 7019.0
7164.4
2005
2010
2015
2020
2025
2030
7415.1 7650.0 7850.0 7983.1 8073.4 8134.9
2035
2040
2045
2050
8161.0 8155.3
8124.3
8073.1
64.9
Bewegungen
Lebendgeborene
94.4
99.2
73.7
83.9
82.2
78.5
72.9
70.5
71.6
71.9
70.4
67.8
66.0
65.2
65.0
Gestorbene
52.1
57.1
59.1
63.7
63.4
62.5
61.1
62.6
64.6
67.1
70.4
74.8
79.8
84.5
88.7
92.3
Geburtenüberschuss
42.3
42.1
14.6
20.2
18.8
15.9
11.8
8.0
6.9
4.7
-0.009
-7.0
-13.8
-19.4
-23.7
-27.3
Zuzüger
...
...
...
154.2
114.0
110.3
118.3
120.8
115.4
107.5
107.5
107.5
107.5
107.5
107.5
107.5
Wegzüger
...
...
...
97.6
99.5
90.1
82.1
86.5
89.3
92.5
92.5
92.5
92.5
92.5
92.5
92.5
22.4
-17.7
17.1
56.6
14.5
20.2
36.2
34.3
26.1
15.0
15.0
15.0
15.0
15.0
15.0
15.0
6750.7 7062.4
7204.1
7459.1 7692.3 7883.0 8002.8 8088.3 8142.9
8162.1
8151.0
8115.6
8061.0
Wanderungssaldo
Bevölkerungsstand in 1000,
31. Dezember
5360.2
6193.1 6335.2
Veränderung
in 1000
in %
64.7
24.4
31.7
76.8
43.3
39.6
44.0
42.3
33.0
19.7
15.0
8.0
1.2
-4.4
-8.7
-12.4
1.2
0.4
0.5
1.2
0.6
0.6
0.6
0.6
0.4
0.2
0.2
0.1
0.0
-0.1
-0.1
-0.2
Quelle: BFS/Espop
Info-Telefon: 032/713 67 11
E-Mail: [email protected]
Internet: www.statistik.admin.ch
B 7.2
Wohnbevölkerung nach Alter und Heimat
Mittlere Wohnbevölkerung1)
19802)
in 1000
Ständige Wohnbevölkerung
19902)
in %
20002)
in 1000
in %
in 1000
20052)
20103)
2005
20153)
in %
in 1000
in %
in 1000
in %
in 1000
in %
in 1000
in %
Altersgruppen
0–19
1755.6
27.5
1577.8
23.2
1665.7
23.1
1640.4
21.9
1634.3
21.9
1595.0
21.4
1546.2
20.7
20–39
1954.5
30.6
2162.3
31.8
2106.2
29.2
2091.8
27.9
2037.7
27.3
2024.4
27.1
2055.3
27.6
40–64
1800.3
28.2
2078.1
30.6
2335.6
32.4
2585.7
34.5
2594.6
34.8
2741.0
36.7
2794.0
37.5
874.8
13.7
978.1
14.4
1101.5
15.3
1183.3
15.8
1192.4
16.0
1332.5
17.9
1488.4
20.0
Total
6385.2
100.0
6796.3
100.0
7209.0
100.0
7501.3
100.0
7459.1
100.0
7692.3
100.0
7883.0
100.0
Schweizer
5410.5
84.7
5615.6
82.6
5768.8
80.0
5903.8
78.7
5917.2
79.3
6057.7
81.2
6173.9
82.8
Ausländer
974.7
15.3
1180.6
17.4
1440.3
20.0
1597.4
21.3
1541.9
20.7
1634.6
21.9
1709.2
22.9
65+
1) Mittlere Wohnbevölkerung: bis 2001 inkl. Saisonniers, ab 2002 inkl. alle Kurzaufenthalter mit max. 12 Monaten Aufenthaltsdauer.
2) BFS/Espop.
3) BFS/Szenario A-00-2005.
B 7.3
Quelle: BFS/Espop
Info-Telefon: 032/713 67 11
E-Mail: [email protected]
Internet: www.statistik.admin.ch
In 1000
Sozioökonomische Daten
Heiraten1)
Scheidungen1)
Haushaltungen2)
1960
1970
1980
1990
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
41.6
46.7
35.7
46.6
38.7
40.6
39.8
39.2
40.2
40.1
39.5
40.1
4.7
6.4
10.9
13.2
17.9
20.8
10.5
15.8
16.4
16.8
17.9
21.3
1594.0
2062.4
2459.3
2859.8
...
...
3181.6
...
...
...
....
....
1) BFS/Bevnat.
2) Volkszählungswerte.
2005
Quelle: BFS
Info-Telefon: 032/713 67 11
E-Mail: [email protected]
Internet: www.statistik.admin.ch
83 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
Aktuelle Wirtschaftsdaten
B 7.4
Wohnbevölkerung nach Sprache, 20001)
Wohnbevölkerung
Sprachgruppen
Schweizer
Ausländer
Total
Männer
Frauen
Total
Männer
Frauen
Total
Männer
Frauen
7288010
3567567
3720443
5792461
2766020
3026441
1495549
801547
694002
Deutsch
63.67
63.51
63.82
72.53
73.19
71.93
29.36
30.13
28.47
Französisch
20.38
20.18
20.57
21.00
20.81
21.17
17.97
18.02
17.92
Italienisch
6.46
6.85
6.09
4.30
4.21
4.38
14.84
15.95
13.57
Rätoromanisch
0.48
0.48
0.48
0.58
0.60
0.57
0.08
0.08
0.08
Andere
9.01
8.98
9.04
1.59
1.20
1.95
37.74
35.82
39.96
Total in 1000
%-Anteil:
1) Volkszählungsdaten, provisorische Werte.
B 7.5
Quelle: BFS/VZ 2000
Info-Telefon: 032/713 61 11
E-Mail: [email protected]
Internet: www.statistik.admin.ch
Jahresdurchschnitt
Bilanz der Jahresaufenthalter und Niedergelassenen
Stand der ausländischen Wohnbevölkerung1),
Dezember
1980
1990
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
892807
1100262
1368670
1384382
1419095
1447312
1471033
1495008
1511937
14.2
16.4
19.3
19.4
19.7
19.9
20.1
20.3
20.3
Anteil an der gesamten Wohnbevölkerung in %
Zugänge
Geburten
11535
14471
17946
17332
18160
18663
18793
18573
18264
Einwanderungen
75262
117711
85838
87448
101353
101876
94049
96270
94357
Abgänge
Sterbefälle
3834
4158
4544
4602
4510
4606
4844
4858
4769
Auswanderungen
63697
59587
58104
55770
52713
49697
46320
47894
49745
Bürgerrechtswechsel2)
16060
8658
20363
28700
27583
36515
35424
35685
38437
7701
10313
13402
12730
13650
14057
13949
13715
13495
11565
58124
27734
31678
48640
50649
45181
45957
41856
Geburtenüberschuss
Wanderungsüberschuss
1) Ohne internationale Funktionäre und deren Familienangehörige.
2) Total (Einbürgerung und Adoption).
B 7.6
Quellen: BFM/ZAR
Info-Telefon: 031/325 95 36
Ende Dezember
Jahresaufenthalter und Niedergelassene nach Staatsangehörigkeit
Anteile in %
absolut
Veränderung absolut
1985
1990
1995
2000
2004
2005
2005
1990/85
1995/90
2000/1995
2005/2000
2005/2004
100.0
100.0
100.0
100.0
100.0
100.0
1511937
160591
230312
53808
127555
16929
78.7
72.5
62.2
57.8
58.1
58.7
887187
58222
29879
-28241
87537
18348
41.8
34.4
27.0
23.1
20.1
19.6
296392
-13732
-19816
-39292
-23249
-3822
Serbien und
Montenegro1)
7.4
12.8
22.1
13.8
13.3
13.0
196179
71212
153478
...
5448
-2971
Portugal
3.3
7.8
10.1
9.7
10.7
11.1
167269
54798
49178
-152
32594
7532
Spanien
11.5
10.6
7.6
6.0
5.0
4.7
71376
7786
-14726
-18007
-12029
-2913
Total
EU- und EftaStaaten, total
Italien
Deutschland
8.6
7.6
6.8
7.9
9.7
10.4
157580
2259
7502
17912
48765
12716
Türkei
5.4
5.8
5.9
5.7
5.1
5.0
75448
13269
14423
861
-4028
-1183
Frankreich
5.0
4.5
4.0
4.3
4.5
4.6
68986
2884
3632
6201
9173
2012
Österreich
3.1
2.6
2.1
2.1
2.2
2.2
32822
-360
-693
803
3910
334
Grossbritannien
1.6
1.5
1.4
1.5
1.6
1.6
24867
1222
1719
2367
4116
780
Niederlande
1.1
1.1
1.0
1.0
1.0
1.0
15804
1071
1749
600
1582
391
Griechenland
0.9
0.8
0.5
0.4
0.4
0.4
5659
-448
-1176
-1111
-340
-42
Belgien
0.5
0.5
0.5
0.5
0.6
0.6
8799
800
719
1115
1357
271
0.4
0.4
0.4
0.4
0.4
0.4
6025
818
571
350
534
163
Europa
Schweden
93.7
92.9
91.8
89.7
87.5
87.4
1321138
141810
199634
19846
79797
12527
Afrika
0.5
0.7
1.0
2.3
2.8
2.9
43505
3382
5360
18898
11535
1496
Nordamerika
(USA, Kanada)
1.2
1.1
1.1
1.2
1.2
1.2
18640
913
2428
2464
1721
657
Mittel- und
Südamerika
1.0
1.3
1.6
2.1
2.5
2.5
38464
4288
6749
7908
9883
1701
Asien
2.6
2.8
3.3
4.5
5.8
5.8
87217
7141
12055
19570
24308
561
Übrige Staaten
0.1
0.2
0.2
0.2
0.2
0.2
2973
459
304
-14878
311
-13
1) Bis 31.12.98 Ex-Jugoslawien - wird ab 1.1.99 nicht mehr ausgewiesen, daher keine Veränderung möglich.
84 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
Quelle: BFM/ZAR
Info-Telefon: 031/325 95 36
Aktuelle Wirtschaftsdaten
B 7.7
Jahresdurchschnitt
Ausländer nach Aufenthaltskategorien
Mittlere ausländische Wohnbevölkerung
1975
1980
1990
2000
2001
2002
2003
2004
2005
1123357
974738
1180631
1439139
1468792
1434695
1461221
1486608
1597427
Jahresaufenthalter
388110
205341
269323
343635
345001
350053
364097
378067
389389
Niedergelassene
655011
680679
801869
1035108
1058752
1079605
1087076
1090027
1090386
19900
20690
25675
25897
25972
27259
27480
27248
27334
...
...
...
...
...
8636
10048
18515
24558
98900
97100
173200
150641
163626
171238
177218
185542
201739
...
27660
28578
25447
26164
26261
25190
24417
23827
...
...
67132
71854
65733
66506
64556
55103
48193
Internationale Funktionäre1)
Kurzaufenthalter >= 12 Mt.
Grenzgänger
Anerkannte Flüchtlinge2)
Asylsuchende und vorläufig Aufgenommene
(Bestand Ende Jahr)
1) Inkl. Familienangehörige.
2) Im Bestand der Jahresaufenthalter oder der Niedergelassenen inbegriffen.
B8
Arbeitsmarkt
B 8.1
Erwerbstätige1)
Quellen: BFS/Espop
BFM/ZAR
Erwerbstätige in 1000 Personen
20042)
Erwerbstätige insgesamt
4178
20052) 20062)3)
4196
4291
Info-Telefon:032/713 67 11
Info-Telefon: 031/325 95 36
E-Mail: [email protected]
Internet: www.statistik.admin.ch
Veränderung in % gegenüber Vorjahr
1/2006
4246
2/2006 3/20063) 4/20063)
4272
4321
4325
2005
20063)
1/2006
0.4
2.3
2.0
2/2006 3/20063) 4/20063)
2.1
2.6
2.4
Nach Geschlecht:
Frauen
1858
1869
1917
1897
1905
1932
1935
0.6
2.6
2.1
2.2
3.3
2.6
Männer
2320
2326
2374
2349
2366
2390
2390
0.3
2.0
1.9
2.0
2.0
2.3
Schweizer
3133
3138
3197
3173
3179
3212
3222
0.2
1.9
1.7
1.7
2.1
1.9
Ausländer
1045
1057
1094
1072
1093
1109
1103
1.1
3.5
2.8
3.2
4.0
4.0
Nach Nationalität:
Nach Sektoren und Wirtschaftszweigen4)
01-05 Sektor 1
159
159
159
157
160
160
158
0.2
-0.2
-0.2
-0.5
-0.2
0.0
10-45 Sektor 2
986
993
1019
996
1017
1035
1029
0.7
2.6
2.1
2.5
2.9
3.0
5
5
5
5
5
5
5
-1.2
3.8
6.7
1.2
3.6
3.6
Herstellung von Nahrungsmitteln und Getränken
60
60
59
58
59
60
60
0.1
-0.9
-3.7
-0.2
0.5
-0.1
17
Textilgewerbe
12
11
12
11
11
12
12
-6.7
0.6
-0.8
-1.6
2.7
2.3
19
Herstellung von Lederwaren und Schuhen
2
2
2
2
2
2
2
2.3
-4.2
0.1
-8.8
-3.7
-4.4
20
Be-/Verarbeitung von Holz
10-14 Bergbau und Gewinnung von Steinen/Erden
15
37
38
39
38
38
39
39
1.7
1.6
0.8
1.3
2.5
2.0
23-24 Chemische Industrie
66
67
70
68
70
71
70
1.9
3.9
2.5
6.7
3.2
3.1
25
Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren
25
25
25
25
25
26
25
-1.0
3.1
1.7
2.7
4.8
3.1
27
Erzeugung und Bearbeitung von Metall
14
14
16
15
16
16
16
1.3
12.1
13.6
10.2
12.7
11.9
28
Herstellung von Metallerzeugnissen
84
84
88
86
87
89
89
0.5
3.8
3.0
4.1
3.7
4.5
29
Maschinenbau
99
99
103
102
102
103
104
0.2
3.4
3.4
2.0
2.9
5.1
33
Medizinische Geräte/Präzisionsinstrumente/Uhren
75
78
84
80
83
86
87
4.0
7.2
6.2
6.5
8.0
7.9
26
25
25
24
25
25
25
-2.8
-1.4
-4.2
-0.6
0.6
-1.5
40-41 Energie- und Wasserversorgung
45
Baugewerbe
50-95 Sektor 3
50-52 Handel, Reparatur von Autos/Gebrauchsgütern
288
293
300
290
302
308
300
1.4
2.6
3.2
2.5
2.5
2.2
3033
3043
3113
3093
3095
3126
3138
0.3
2.3
2.1
2.1
2.6
2.3
653
647
650
646
647
650
658
-0.9
0.5
-0.2
-0.1
0.9
1.4
96
97
100
101
100
100
100
1.5
3.2
4.6
4.2
2.7
1.5
50
Handel, Reparatur von Automobilen/Tankstellen
51
Handelsvermittlung und Grosshandel
201
201
205
202
205
206
207
-0.1
2.0
0.6
1.9
2.4
3.1
52
Detailhandel, Reparatur von Gebrauchsgütern
356
349
345
344
342
343
351
-2.1
-1.1
-2.0
-2.3
-0.5
0.4
55
Gastgewerbe
241
240
246
250
248
245
243
-0.3
2.5
4.3
4.5
1.1
0.0
277
274
280
279
277
280
284
-0.9
2.0
1.0
2.1
2.3
2.7
60-64 Verkehr und Nachrichtenübermittlung
64
Nachrichtenübermittlung
94
91
91
91
91
92
91
-3.9
0.6
-0.2
1.7
0.0
0.9
65-67 Kredit- und Versicherungsgewerbe
220
216
219
214
217
221
222
-1.8
1.3
-1.1
1.7
1.9
2.6
65
Kreditgewerbe
134
131
133
130
132
135
136
-2.2
2.1
-2.1
2.4
3.8
4.2
66
Versicherungsgewerbe
60
59
58
57
57
58
58
-2.7
-1.8
-2.1
-0.2
-3.0
-1.8
70-74 Immobilien/Vermietung/Informatik/F&E
489
493
520
512
513
528
525
0.8
5.3
5.8
3.9
5.8
6.0
74
Erbringung von Dienstleistungen für Unternehmen
366
369
387
382
381
394
390
0.7
4.9
6.0
3.1
5.1
5.4
75
Öffentl. Verwaltung/Landesvert./Sozialvers.
172
177
177
178
176
177
178
3.0
0.4
1.6
0.0
-0.1
0.0
80
Unterrichtswesen
273
275
281
279
279
282
282
0.8
2.0
1.9
1.4
3.1
1.5
85
Gesundheits- und Sozialwesen
471
484
496
490
494
499
500
2.7
2.5
2.4
2.7
2.9
2.1
180
184
191
190
190
192
191
2.1
3.7
3.9
3.5
4.8
2.6
90-93 Erbringung v. sonst. öff. u. pers. Dienstleistungen
1) Gemäss der Definition des Internationalen Arbeitsamtes.
2) Jahresdurchschnitt.
3) Provisorische Werte.
4) Nomenklatur: Noga, Gruppierung: SECO.
Quelle: BFS
Info-Telefon: 032/713 63 63
E-Mail: [email protected]
Internet: www.statistik.admin.ch
85 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
Aktuelle Wirtschaftsdaten
B 8.2
Erwerbstätige Ausländer1)
Erwerbstätige in 1000 Personen
Veränderung in % gegenüber Vorjahr
20042)
20052)
20062)3)
1/2006
2/2006
3/20063)
4/20063)
2005
20063)
1/2006
2/2006
3/20063)
4/20063)
1045
1057
1094
1072
1093
1109
1103
1.1
3.5
2.8
3.2
4.0
4.0
Niedergelassene
579
573
571
569
573
573
569
-1.0
-0.3
-0.7
-0.5
-0.2
0.2
Aufenthalter
227
242
265
257
265
270
270
6.6
9.8
10.8
10.9
9.6
8.3
Grenzgänger4)
Erwerbstätige Ausländer
174
177
185
179
183
188
190
1.7
4.3
1.4
2.9
6.3
6.6
Kurzaufenthalter5)
55
56
63
58
63
68
64
1.8
13.7
13.1
12.5
14.9
14.3
Übrige Ausländer6)
11
10
9
9
9
10
10
-10.1
-2.8
-9.8
-7.3
0.6
5.9
1) Gemäss der Definition des Internationalen Arbeitsamtes.
2) Jahresdurchschnitt.
3) Provisorische Werte.
4) Gemäss Grenzgängerstatistik, basierend auf der Beschäftigungsstatistik (Besta),
der Betriebszählung (BZ) und dem zentralen Ausländerregister (ZAR).
5) Die Kurzaufenthalter mit einer Bewilligung ab 12 Monaten sind bei den Aufenthaltern mitgezählt.
6) Personen im Asylprozess, Personal der Schweizer Botschaften, Konsulate und Hochseeflotte.
B 8.3
Quelle: BFS
Info-Telefon: 032/713 63 63
E-Mail: [email protected]
Internet: www.statistik.admin.ch
Einwanderung ausländischer Arbeitskräfte
Anzahl
Veränderung in % gegenüber Vorjahr
2004
2005
3/2005
4/2005
1/2006
2/2006
3/2006
2005
4/2005
1/2006
2/2006
3/2006
32.0
Kurzaufenthalter
≥12 Monate
15173
17580
4260
5296
5586
5909
5624
15.9
33.3
55.1
33.6
Aufenthalter
24426
22381
5675
5643
5751
5393
6096
-8.4
-5.8
-0.1
1.6
7.4
352
312
72
76
84
81
84
-11.4
-12.6
20.0
-13.8
16.7
108449
101624
22744
28113
24019
32274
26879
-6.3
3.8
14.4
8.4
18.2
Niedergelassene
Nicht ständige ausländische Wohnbevölkerung
Quelle: BFM/ZAR
Info-Telefon: 031/325 95 36
B 8.4
Registrierte Arbeitslose
Arbeitslosenquoten in %1)
Anzahl
20042)
20052)
20062)
Nov.
2006
153091
148537
131532
124133
128580
131057
3.9
3.8
3.3
3.1
3.3
3.3
...
...
...
122776
121317
119738
...
...
...
3.1
3.1
3.0
Deutsche Schweiz
98549
92762
79539
73494
75793
76566
3.4
3.2
2.8
2.6
2.7
2.7
Westschweiz und Tessin
54543
55775
51994
50639
52787
54491
5.0
5.1
4.8
4.7
4.9
5.0
Total
Saisonbereinigt
Dez.
2006
Jan.
2007
20042)
20052)
20062)
Nov.
2006
Dez.
2006
Jan.
2007
Nach Regionen
Nach Geschlecht
Frauen
69541
69713
63396
61146
60294
60356
4.0
4.0
3.6
3.5
3.5
3.5
Männer
83551
78824
68136
62987
68286
70701
3.8
3.6
3.1
2.9
3.1
3.2
Schweizer
90039
87468
76783
71704
73445
74514
2.9
2.9
2.5
2.3
2.4
2.4
Ausländer
63052
61069
54749
52429
55135
56543
7.1
6.8
6.1
5.9
6.2
6.3
Nach Nationalität
Nach Alter
15-24 Jahre
28310
28042
23807
22468
22400
22848
5.1
5.1
4.3
4.1
4.0
4.1
25-49 Jahre
94864
90327
79323
74691
78235
80016
3.9
3.7
3.3
3.1
3.2
3.3
50 und mehr
29917
30168
28403
26974
27945
28193
3.0
3.1
2.9
2.7
2.8
2.9
127833
123331
108558
102593
106701
109100
...
...
...
...
...
...
25258
25207
22975
21540
21879
21957
...
...
...
...
...
...
1-6 Monate
84987
83564
74241
74377
77436
80596
...
...
...
...
...
...
7-12 Monate
38374
35472
30836
25476
26600
25962
...
...
...
...
...
...
> 1 Jahr
29731
29501
26455
24280
24544
24499
...
...
...
...
...
...
Nach Erwerbsstatus
Ganzarbeitslose
Teilweise Arbeitslose
Nach bisheriger Dauer
Nach Erwerbssituation
Vorher erwerbstätig
134205
129586
115115
107958
113736
115605
...
...
...
...
...
...
Erstmals auf Stellensuche
5891
5900
5377
5197
4956
4884
...
...
...
...
...
...
Wiedereintritt ins Erwerbsleben
3684
3284
3085
3014
3034
3099
...
...
...
...
...
...
Umschulung, Weiterbildung
9312
9767
7956
7964
6854
7469
...
...
...
...
...
...
1) Die Berechnung der Arbeitslosenquoten erfolgt auf der Grundlage
der Volkszählung 2000 mit 3946988 Erwerbspersonen.
2) Jahresdurchschnitt.
86 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
Quelle: SECO
Info-Telefon: 031/322 28 92
E-Mail: [email protected]
Internet: www.amstat.ch
Aktuelle Wirtschaftsdaten
B 8.5
Registrierte Arbeitslose nach Kantonen
Arbeitslosenquoten in %1)
Anzahl
Total
20052)
20062)
Dez.
2006
Jan
2007
20052)
20062)
Dez.
2006
Jan
2007
148537
131532
128580
131057
3.8
3.3
3.3
3.3
Zürich
29042
24175
22530
22823
4.0
3.3
3.1
3.2
Bern
14810
13046
13044
13038
2.8
2.5
2.5
2.5
5784
5099
4922
5005
3.1
2.7
2.6
2.7
231
192
221
260
1.3
1.1
1.3
1.5
1649
1412
1378
1374
2.3
2.0
1.9
1.9
Obwalden
283
261
249
200
1.6
1.5
1.4
1.1
Nidwalden
411
345
323
311
2.0
1.6
1.5
1.5
Luzern
Uri
Schwyz
Glarus
513
472
454
457
2.5
2.3
2.2
2.2
Zug
1827
1457
1395
1422
3.2
2.5
2.4
2.5
Freiburg
3932
3845
3867
4152
3.1
3.0
3.0
3.3
Solothurn
4471
3874
3634
3711
3.4
2.9
2.7
2.8
Basel-Stadt
3971
3649
3549
3639
4.1
3.7
3.6
3.7
Basel-Landschaft
4588
3851
3661
3660
3.3
2.8
2.6
2.6
Schaffhausen
1278
1118
1015
1063
3.3
2.9
2.6
2.7
Appenzell A.Rh.
617
535
520
537
2.2
1.9
1.8
1.9
Appenzell I.Rh.
111
85
87
97
1.5
1.1
1.2
1.3
St. Gallen
7197
6075
5753
5817
3.0
2.5
2.4
2.4
Graubünden
2203
1849
1841
1612
2.2
1.8
1.8
1.6
Aargau
9965
8756
8185
8401
3.3
2.9
2.7
2.7
Thurgau
3811
3289
3032
3139
3.1
2.7
2.4
2.5
Tessin
7218
7260
7767
8163
4.9
4.9
5.2
5.5
Waadt
15468
15881
15259
15801
5.3
4.8
4.6
4.7
Wallis
4722
4806
6166
6254
4.0
3.5
4.5
4.5
Neuenburg
3820
3530
3346
3412
4.3
4.1
3.9
4.0
Genf
14307
15365
15060
15316
7.4
7.0
6.8
6.9
Jura
1653
1308
1322
1393
4.2
3.8
3.9
4.1
1) Vgl. Tabelle B8.4, Fussnote 1.
2) Jahresdurchschnitt.
B 8.6
Quelle: SECO, Info-Telefon: 031/322 28 92
E-Mail: [email protected], Internet: www.amstat.ch
B 8.7
Gemeldete offene Stellen nach Kantonen
20051)
20061)
Dez. 2006
Jan. 2007
Total
8802
11226
10072
12062
Zürich
1549
2554
2337
2990
Bern
814
970
756
914
Luzern
188
198
137
162
Uri
19
23
14
24
Schwyz
98
140
115
203
Obwalden
18
30
14
25
Nidwalden
12
29
24
28
Glarus
42
47
47
49
Zug
107
127
195
306
Freiburg
272
300
247
277
Solothurn
246
249
216
246
Basel-Stadt
145
196
158
226
Basel-Landschaft
135
206
250
229
Schaffhausen
115
126
164
174
Appenzell A.Rh.
23
24
12
23
Appenzell I.Rh.
5
6
3
10
St. Gallen
778
925
733
862
Graubünden
770
960
1039
940
Aargau
627
801
703
848
Thurgau
489
586
453
572
Tessin
290
321
223
388
Waadt
771
1053
939
1211
Wallis
519
464
383
512
Neuenburg
160
177
191
161
Genf
523
625
654
591
Jura
87
90
65
91
1) Jahresdurchschnitt.
Kurzarbeit
Betriebe
Betroffene
Arbeitnehmer
20041)
20051)
20061)
Okt.
2006
Nov.
2006
Dez.
2006
366
219
98
48
55
47
3490
2107
836
372
473
262
Frauen
2711
1610
575
268
332
186
Männer
779
496
262
104
141
76
210890
141790
55080
29294
35981
17635
143762
97338
38582
23733
29040
13000
67127
44452
16499
5561
6941
4635
Ausgefallene
Arbeitsstunden
Deutsche
Schweiz
Westschweiz
und Tessin
1) Jahresdurchschnitt.
Quelle: SECO
Info-Telefon: 031/322 28 92
E-Mail: [email protected]
Internet: www.amstat.ch
87 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
Quelle: SECO
Info-Telefon: 031/322 28 92
E-Mail: [email protected]
Aktuelle Wirtschaftsdaten
B 8.8
Registrierte Arbeitslose nach Wirtschaftszweigen1)
Arbeitslosenquoten in %3)
Anzahl
Total
20052)
20062)
Dez. 2006
Jan. 2007
20052)
20062)
Dez. 2006
Jan. 2006
148537
131532
128580
131057
3.8
3.3
3.3
3.3
1507
1346
1638
1803
1.2
1.1
1.3
1.4
A, B
Sektor 1 (Land- und Forstwirtschaft)
C-F
Sektor 2 (Industrie)
30141
25223
25411
26287
3.6
3.0
3.0
3.1
G-P
Sektor 3 (Dienstleistungen)
97794
85379
82143
83098
4.3
3.8
3.6
3.7
1.4
A, B
Land- und Forstwirtschaft
1507
1346
1638
1803
1.2
1.1
1.3
C
Bergbau, Steine und Erden
60
51
51
48
1.4
1.2
1.2
1.1
DA
Nahrungsmittel, Getränke, Tabak
1578
1478
1373
1425
3.0
2.8
2.6
2.7
DB
Textilien und Bekleidung
1307
1040
922
883
7.3
5.8
5.2
4.9
DC
Lederwaren, Schuhe
160
148
136
130
8.3
7.7
7.0
6.7
DD
Be- und Verarbeitung von Holz
1121
878
817
893
3.3
2.6
2.4
2.7
DE
Papier-, Verlags- und Druckgewerbe
2599
2139
1993
1986
4.2
3.4
3.2
3.2
DG, DF
Chemische Industrie, Mineralölverarbeitung
938
852
793
816
2.1
1.9
1.7
1.8
DH
Gummi- und Kunststoffwaren
488
403
377
380
2.4
2.0
1.8
1.9
DI
Glas-, Keramik- und Zementwaren
404
347
340
352
2.5
2.1
2.1
2.2
DJ
Metall, Metallerzeugnisse
3038
2433
2223
2326
3.6
2.9
2.6
2.7
DK
Maschinenbau
2694
2052
1864
1879
2.9
2.2
2.0
2.0
DL
Elektrotechnik, Elektronik, Uhren, Optik
4694
3827
3378
3364
4.2
3.4
3.0
3.0
1157
995
905
880
5.0
4.3
3.9
3.8
DL33.5 Uhren
DM
Fahrzeugbau
418
332
288
293
3.0
2.4
2.1
2.1
DN
Möbel, Schmuck, etc./Recycling
872
1032
1123
913
3.4
4.0
4.4
3.6
E
Energie- und Wasserversorgung
F
Baugewerbe
G
Handel, Reparatur- und Autogewerbe
520
431
375
374
2.4
2.0
1.7
1.7
9251
7779
9358
10225
3.9
3.2
3.9
4.3
24489
20673
18978
19391
4.5
3.8
3.5
3.6
2216
1904
1786
1830
2.9
2.5
2.4
2.4
G50
Autohandel und -reparatur, Tankstellen
G51
Grosshandel
8538
7049
6415
6509
4.8
4.0
3.6
3.7
G52
Detailhandel, Gebrauchsgüterreparatur
13736
11720
10777
11052
4.8
4.1
3.8
3.9
H
Gastgewerbe
17979
15675
15668
15315
10.3
9.0
9.0
8.8
I
Verkehr, Nachrichtenübermittlung
5877
4906
4527
4632
2.9
2.4
2.2
2.3
J
Kredit- und Versicherungsgewerbe
4943
3979
3739
3707
2.5
2.0
1.9
1.9
J65
Banken
3478
2747
2541
2479
2.6
2.0
1.9
1.8
J66
Versicherungen
1003
866
815
842
1.8
1.5
1.4
1.5
Immob., Informatik, F&E, DL für Unternehmen
19332
16593
16796
17589
5.6
4.8
4.9
5.1
K70/71 Immobilienwesen, Vermietung
1210
1093
1089
1100
3.7
3.3
3.3
3.4
K72
Informatik
2032
1534
1358
1321
4.1
3.1
2.8
2.7
K73
Forschung und Entwicklung
496
407
383
399
4.1
3.4
3.2
3.3
K74
Dienstleistungen für Unternehmen
15594
13558
13966
14769
6.2
5.4
5.6
5.9
5758
5526
5315
5368
4.0
3.8
3.7
3.7
K
L
Öffentliche Verwaltung, Sozialversicherung
M
Unterrichtswesen
3458
3164
3000
2972
1.8
1.6
1.6
1.5
N
Gesundheits- und Sozialwesen
8944
8359
8012
8000
2.7
2.5
2.4
2.4
O
6160
5723
5384
5351
4.5
4.2
4.0
3.9
O90-92 Sonstige öffentliche Dienstleistungen
Sonstige Dienstleistungen
3589
3346
3192
3175
3.8
3.6
3.4
3.4
O93
2571
2377
2192
2176
6.1
5.6
5.2
5.1
854
783
724
773
...
...
...
...
19096
19585
19388
19869
...
...
...
...
Persönliche Dienstleistungen
P
Private Haushalte
00
Keine Angaben
1) Gliederung der Wirtschaftszweige nach Noga-2002.
2) Jahresdurchschnitt.
3) Die Arbeitslosenquoten für die einzelnen Wirtschaftszweige werden auf der Grundlage der Volkszählung 2000 erstellt.
B 8.9
Quelle: SECO
Info-Telefon 031/322 28 92
E-Mail: [email protected]
Internet: www.amstat.ch
Langzeitarbeitslose
Anzahl
Anteile am Total der Arbeitslosen in %
20051)
20061)
Dez. 2006
Jan. 2007
20051)
20061)
Dez. 2006
Jan. 2007
Total
29501
26455
24544
24499
19.9
20.1
19.1
18.7
Deutsche Schweiz
15086
12889
11627
11552
16.3
16.2
15.3
15.1
Westschweiz und Tessin
14415
13566
12917
12947
25.8
26.1
24.5
23.8
Frauen
13586
12812
12028
11980
19.5
20.2
19.9
19.8
Männer
15915
13643
12516
12519
20.2
20.0
18.3
17.7
Schweizer
16771
15173
14120
14054
19.2
19.8
19.2
18.9
Ausländer
18.5
12730
11282
10424
10445
20.8
20.6
18.9
15–24 Jahre
2102
1755
1482
1510
7.5
7.4
6.6
6.6
25–49 Jahre
17245
14717
13427
13369
19.1
18.6
17.2
16.7
50 und mehr
10154
9983
9635
9620
33.7
35.1
34.5
34.1
1) Jahresdurchschnitt.
Quelle: Seco
Info-Telefon: 031/322 28 92
E-Mail: [email protected], Internet: www.amstat.ch
88 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
Aktuelle Wirtschaftsdaten
B 8.10
Registrierte Arbeitslose nach Berufsgruppen1)
Anzahl
Total
Anteile in %
20052)
20062)
Dez. 2006
Jan. 2007
2005
2006
Dez. 2006
Jan. 2007
148537
131532
128580
131057
100
100
100
100
11
Land- und Forstwirtschaft, Tierzucht
2056
1928
2521
2719
1.4
1.5
2.0
2.1
21
Lebens-/Genussmittelherst. und -verarbeitung
1362
1232
1157
1179
0.9
0.9
0.9
0.9
22
Textil- und Lederherstellung und -verarbeitung
896
762
702
669
0.6
0.6
0.5
0.5
23
Keramik- und Glasverarbeitung
52
48
42
40
0.0
0.0
0.0
0.0
2.7
2.4
2.2
2.3
24
Metallverarbeitung und Maschinenbau
4065
3144
2865
2964
25
Elektrotechnik, Elektronik, Uhrenindustrie,
Fahrzeug- und Gerätebau sowie -unterhalt
2820
2375
2185
2248
1.9
1.8
1.7
1.7
26
Holzverarbeitung, Papierherstellung und -verarb.
988
800
803
868
0.7
0.6
0.6
0.7
27
Graphische Industrie
1133
873
788
808
0.8
0.7
0.6
0.6
28
Chemie- und Kunststoffverfahren
785
664
619
630
0.5
0.5
0.5
0.5
29
Übrige be- und verarbeitende Berufe
5957
5118
4747
4898
4.0
3.9
3.7
3.7
31
Ingenieurberufe
1724
1276
1147
1172
1.2
1.0
0.9
0.9
32
Techniker/innen
1168
949
827
823
0.8
0.7
0.6
0.6
33–34 Technische Zeichner/innen und Fachkräfte
2187
1710
1561
1615
1.5
1.3
1.2
1.2
35
Maschinisten/Maschinistinnen
1481
1283
1511
1589
1.0
1.0
1.2
1.2
36
Informatik
3255
2478
2153
2150
2.2
1.9
1.7
1.6
41
Baugewerbe
9884
8902
11447
12843
6.7
6.8
8.9
9.8
42
Bergbau, Stein- und Baustoffherst. sowie -verarb.
51
Handel und Verkauf
52
53
54
Post- und Fernmeldewesen
61
Gastgewerbe und Hauswirtschaf t 3)4)
62
Reinigung, Hygiene, Körperpflege
71
Unternehmer/innen, Direktoren/Direktorinnen
und leitende Beamte/Beamtinnen
72
Kaufmännische und administrative Berufe
73
74
136
123
151
160
0.1
0.1
0.1
0.1
15486
14003
12919
13125
10.4
10.6
10.0
10.0
Werbung, Marketing, Tourismus und Treuhand
2431
2060
2001
2033
1.6
1.6
1.6
1.6
Transport und Verkehr
4492
3973
3941
4081
3.0
3.0
3.1
3.1
809
699
648
639
0.5
0.5
0.5
0.5
19423
17750
17545
17385
13.1
13.5
13.6
13.3
8115
7714
7706
7725
5.5
5.9
6.0
5.9
6994
6016
5676
5685
4.7
4.6
4.4
4.3
15455
13319
12244
12080
10.4
10.1
9.5
9.2
Bank- und Versicherungsgewerbe
1323
1134
1046
1032
0.9
0.9
0.8
0.8
Sicherheits- und Ordnungspflege
1089
968
950
979
0.7
0.7
0.7
0.7
75
Rechtswesen
81
Medienschaffende und verwandte Berufe
82
Künstlerische Berufe
404
364
364
357
0.3
0.3
0.3
0.3
1353
1228
1193
1218
0.9
0.9
0.9
0.9
1901
1702
1581
1607
1.3
1.3
1.2
1.2
83–84 Unterricht, Bildung, Seelsorge und Fürsorge
4803
4642
4425
4339
3.2
3.5
3.4
3.3
85
Wissenschaften
1044
933
909
907
0.7
0.7
0.7
0.7
86
Gesundheitswesen
5570
5227
4991
5012
3.8
4.0
3.9
3.8
87
Sport und Unterhaltung
192
188
154
164
0.1
0.1
0.1
0.1
91
Dienstleistungsberufe, wenn nicht anderswo
423
387
382
402
0.3
0.3
0.3
0.3
92–93 Übrige Berufe
11154
9994
9527
9803
7.5
7.6
7.4
7.5
Keine Angabe
6128
5568
5152
5109
4.1
4.2
4.0
3.9
1) Die Umschlüsselung der Berufscodes auf die Berufsgruppen nach BN-2000 des Bundesamts für Statistik wurde aktualisiert. Dadurch
werden weniger Arbeitslose unter “Keine Angabe“ ausgewiesen. Die Zahl der Arbeitslosen in den einzelnen Berufsgruppen wurde
rückwirkend bis 2004 angepasst.
2) Jahresdurchschnitt.
3) Davon entfallen auf die Hauswirtschaft 3703 Personen (Ø 2005), 3436 Personen (Ø 2006).
4) Davon entfallen auf die Hauswirtschaft 3377 Personen (Januar 2007).
B 8.11
Registrierte Arbeitslose nach Altersklassen
Arbeitslosenquoten in %1)
B 8.12
Quelle: SECO
Info-Telefon: 031/322 28 92
E-Mail: [email protected]
Internet: www.amstat.ch
Anteile in %
Registrierte Arbeitslose nach zuletzt ausgeübter Funktion
20052)
20062)
Dez. 2006
Jan. 2007
20051)
20061)
Dez. 2006
Jan. 2007
Total
3.8
3.3
3.3
3.3
Total
100
100
100
100
15–19
3.4
3.0
2.7
2.7
Selbständigerwerbende
0.9
1.0
1.0
0.9
20–24
6.1
5.1
4.9
5.0
Kaderfunktion
6.1
5.9
5.7
5.6
25–29
4.7
4.1
4.1
4.2
Fachfunktion
55.2
53.9
52.9
53.0
30–34
3.8
3.3
3.2
3.3
Hilfsfunktion
30.6
32.0
33.8
34.2
35–39
3.5
3.0
2.9
3.0
Lehrling
3.8
3.8
3.4
3.1
40–44
3.6
3.2
3.2
3.2
Heimarbeiter
0.2
0.2
0.2
0.2
Schüler, Studierende
3.2
3.3
3.1
3.0
45–49
3.3
3.0
3.0
3.0
50–54
2.8
2.6
2.6
2.6
55–59
3.0
2.8
2.7
2.8
60 und älter
3.6
3.6
3.5
3.5
1) Vgl. Tabelle B8.4, Fussnote 1.
2) Jahresdurchschnitt.
1) Jahresdurchschnitt.
Quelle: SECO
Info-Telefon: 031/322 28 92
E-Mail: [email protected]
Internet: www.amstat.ch
89 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
Quelle: SECO
Info-Telefon: 031/322 28 92
E-Mail: [email protected]
Internet: www.amstat.ch
Aktuelle Wirtschaftsdaten
B9
Arbeitszeit
B 9.1
Tatsächliches jährliches Arbeitsvolumen und tatsächliche Jahresarbeitszeit gemäss Inlandkonzept1)
Tatsächliche Jahresarbeitszeit in Stunden pro Arbeitsstelle2)
Tatsächliches jährliches Arbeitsvolumen in Mio. Stunden
2000
2001
2002
2003
2004
2000
2001
2002
2003
2004
Geschlecht
Männer
4452
4395
4378
4383
4455
1856
1828
1813
1812
1843
Frauen
2436
2444
2422
2447
2519
1283
1257
1236
1242
1269
Schweizer
5126
5062
5031
5050
5150
1579
1548
1524
1525
1556
Ausländer
1763
1778
1769
1780
1824
1677
1648
1650
1651
1671
2153
Nationalität
Wirtschaftsabschnitte Noga
A,B
Land- und Forstwirtschaft
C,D,E
Industrie, Energie- und Wasserversorgung
403
386
376
363
365
2144
2157
2083
2077
1349
1326
1260
1216
1235
1754
1714
1693
1687
F
Baugewerbe
1735
526
526
519
516
528
1749
1736
1750
1763
1806
G
Handel, Reparaturgewerbe
H
Gastgewerbe
1061
1051
1040
1056
1077
1626
1601
1578
1578
1606
426
393
388
396
401
1687
1591
1568
1586
I
1612
Verkehr und Nachrichten
467
451
457
459
459
1659
1613
1619
1620
1634
J
Kredit- und Versicherungsgewerbe
362
378
387
386
388
1718
1690
1690
1709
1748
K
Immobilien, Informatik, F&E
755
781
787
796
820
1604
1575
1551
1559
1589
L
Öffentliche Verwaltung
278
274
283
310
318
1578
1530
1509
1535
1527
M
Unterrichtswesen
344
352
363
369
380
1244
1236
1216
1224
1252
N
Gesundheits- und Sozialwesen
616
615
635
652
685
1369
1352
1340
1338
1365
O
Sonstige Dienstleistungen
257
259
261
268
276
1300
1291
1282
1292
1293
P
Private Haushalte
46
48
43
44
44
634
671
676
678
684
Vollzeit (90%-100%)
5733
5681
5631
5614
5725
1976
1944
1928
1931
1967
Teilzeit (weniger als 90%)
1155
1159
1169
1216
1249
827
812
804
821
837
805
805
816
859
879
1263
1235
1225
1229
1249
Beschäftigungsgrad
davon Teilzeit I (50-89%)
davon Teilzeit II (weniger als 50%)
Total
350
353
353
357
370
461
456
448
456
469
6888
6840
6800
6830
6974
1603
1573
1555
1556
1584
1) Total aller produktiven Tätigkeiten innerhalb des Schweizer Wirtschaftsgebietes.
2) Die hier verwendeten Beschäftigungszahlen berücksichtigen im Unterschied zur Beschäftigungsstatistik (Besta) auch den
Primärsektor, die Beschäftigten mit weniger als 6 Arbeitsstunden pro Woche, die Heimarbeiter, die Angestellten von
Privathaushalten und die Selbständigen ohne Betrieb.
B 9.2
Quelle: BFS
Info-Telefon: 032/713 64 86
E-Mail: [email protected]
Internet: www.statistik.admin.ch
Jahresdurchschnitt in Std. pro Woche
Betriebsübliche wöchentliche Arbeitszeit
Noga-Abschnitte
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
A–O
Total
41.9
41.9
41.8
41.8
41.7
41.7
41.7
41.6
41.6
A
(01.12, 02)
Sektor 1
(Gartenbau und Forstwirtschaft)
43.4
43.3
43.3
43.2
43.1
43.0
43.0
42.8
42.8
C-F
Sektor 2
41.7
41.6
41.6
41.5
41.5
41.4
41.4
41.3
41.3
C,E
Bergbau und Gewinnung von Steinen/
Erden, Energie- und Wasserversorgung
41.6
41.6
41.5
41.4
41.3
41.4
41.3
41.3
41.3
D
Industrie, Verarbeitendes Gewerbe
41.4
41.4
41.3
41.3
41.2
41.2
41.2
41.2
41.2
F
Baugewerbe
42.4
42.3
42.1
42.0
42.0
41.9
41.8
41.7
41.7
G-O
Sektor 3
42.0
42.0
41.9
41.9
41.8
41.8
41.8
41.7
41.7
G
Handel, Reparaturgewerbe
42.3
42.3
42.2
42.1
42.1
41.9
41.9
41.9
41.9
H
Gastgewerbe
42.8
42.9
42.3
42.2
42.2
42.2
42.2
42.1
42.1
I
Verkehr und Nachrichten
42.2
42.2
42.2
42.2
41.9
42.0
42.0
42.0
42.1
J
Kredit- und Versicherungsgewerbe
41.6
41.5
41.5
41.5
41.4
41.5
41.5
41.5
41.5
K
Immobilien, Informatik, F&E
41.9
41.9
41.9
41.8
41.8
41.7
41.7
41.7
41.8
L
Öffentliche Verwaltung
41.7
41.7
41.7
41.6
41.6
41.6
41.6
41.6
41.5
M
Unterrichtswesen
41.7
41.8
41.7
41.6
41.5
41.4
41.5
41.4
41.5
N
Gesundheits- und Sozialwesen
41.7
41.7
41.7
41.7
41.7
41.6
41.6
41.5
41.5
O
Sonstige Dienstleistungen
42.0
42.0
42.0
41.9
41.7
41.8
41.9
41.7
41.6
Quelle: BFS
Info-Telefon: 032/713 64 86
(aufgrund der Daten der SSUV)
E-Mail: [email protected]
Internet: www.statistik.admin.ch
90 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
Aktuelle Wirtschaftsdaten
B 10 Löhne
B 10.1
Monatlicher Bruttolohn, Zentralwert (Median)2) in Franken
Monatlicher Bruttolohn1) nach Wirtschaftszweigen, 2004
Anforderungsniveau des Arbeitsplatzes3)
Insgesamt
Wirtschaftszweige (Noga)
1+2
3
4
Total
Frauen
Männer
Total
Frauen
Männer
Total
Frauen
Männer
Total
Frauen
Männer
Privater Sektor
5500
4735
5910
7290
6241
7722
5323
4870
5550
4235
3893
4588
15
Herstellung von
Nahrungsmitteln und Getränken
4965
4162
5293
6698
5557
6984
5130
4522
5336
4055
3652
4452
17
Textilgewerbe
4768
3884
5422
6825
5496
7356
4882
4210
5303
4040
3539
4678
21
Papier- und Kartongewerbe
5688
4391
5964
7437
6300
7692
5831
5107
5984
4818
3776
5200
22
Verlag, Druck, Vervielfältigung
6192
5200
6647
7475
6331
7800
6120
5417
6414
4701
4117
5236
23–24
Kokerei, chemische Industrie
7273
6493
7590
9652
8590
10000
6919
6341
7131
5469
4331
5961
27–28
Metallbe- und verarbeitung
5373
4405
5525
6690
5813
6817
5407
4767
5471
4562
3895
4777
29, 34–35 Maschinen- und Fahrzeugbau
6107
5025
6271
7265
6233
7363
5794
5309
5862
4695
4044
4979
40–41
Energie- und Wasserversorgung
7003
5813
7137
8553
6954
8696
6509
5604
6638
5932
5139
6080
45
Baugewerbe
5411
5118
5419
6189
5525
6243
5343
5067
5358
4816
4333
4829
51
Handelsvermittlung,
Grosshandel
5977
5302
6346
8057
6620
8571
5564
5262
5710
4508
4152
4672
52
Detailhandel und Reparatur
4260
3975
4984
5778
4908
6521
4224
3981
4876
3904
3792
4280
55
Gastgewerbe
3825
3707
4017
4722
4321
5104
4000
3846
4186
3482
3466
3514
65
Kreditgewerbe
7540
6171
8933
10337
8443
11000
6111
5794
6662
5693
5571
5964
66
Versicherungsgewerbe
7068
5853
8484
9506
7705
10143
6130
5630
7135
5438
5196
5928
Öffentlicher Sektor (Bund)
6378
5908
6535
9016
8105
9190
6456
6073
6522
5238
5000
5301
Kantonaler öffentlicher Sektor
7154
6500
8017
8949
7848
9783
6436
6131
6846
5134
4851
5532
1) Standardisierter Monatslohn (Vollzeitäquivalent basierend auf 4 1/3 Wochen à 40 Arbeitsstunden).
2) Für die eine Hälfte der Arbeitsstellen liegt der standardisierte Lohn über,
für die andere Hälfte dagegen unter dem ausgewiesenen Zentralwert (Median).
3) 1 = Verrichtung höchst anspruchsvoller und schwierigster Arbeiten.
2 = Verrichtung selbstständiger und qualifizierter Arbeiten.
3 = Berufs- und Fachkenntnisse vorausgesetzt.
4 = Verrichtung einfacher und repetitiver Tätigkeiten.
B 10.2
Quelle: BFS
Info-Telefon: 032/713 64 29
E-Mail: [email protected]
Internet: www.statistik.admin.ch
Veränderung in % gegenüber Vorjahr (Jahresdurchschnitt)
Lohnentwicklung
Noga-Abschnitte
2000
2001
2002
2003
2004
2005
Nominal Total
1.3
2.5
1.8
1.4
0.9
1.0
A (01.12, 02) Gartenbau, Forstwirtschaft
1.9
1.7
2.3
1.4
0.9
...
C,E
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden, Energie- und Wasserversorgung
1.3
2.5
0.7
1.2
0.8
1.1
D
Verarbeitendes Gewerbe, Industrie
1.3
2.7
1.8
1.2
0.7
1.3
F
Baugewerbe
1.9
2.8
1.6
1.0
0.4
1.1
G,H
Handel, Reparatur, Gastgewerbe
1.0
2.4
1.9
1.5
1.0
1.2
I
Verkehr und Nachrichtenübermittlung
0.3
1.6
2.0
1.6
1.4
0.4
J,K
Kredit- und Vers.-Gewerbe, Immobilien, Vermarktung, Informatik, F&E
2.1
3.1
1.7
1.6
1.3
0.9
L
Öffentliche Verwaltung, Landesverteidigung, Sozialversicherungen
1.0
1.5
2.3
1.4
0.6
1.1
M,N,O
Unterrichtswesen, Gesundheits- und Sozialwesen, sonstige öffentliche
Dienstleistungen, persönliche Dienstleistungen
Real Total1)
1.0
2.1
1.7
1.7
1.3
0.6
-0.3
1.5
1.1
0.8
0.1
-0.2
1) Deflationiert mit dem Landesindex der Konsumentepreise (Jahresdurchschnitt).
B 10.3
Quelle: BFS
(aufgrund der Daten der SSUV)
Info-Telefon: 032/713 64 66
E-Mail: [email protected]
Internet www.statistik.admin.ch
Nominal- und Reallohnindex, 1939 = 100
1980
1985
1990
1995
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
1058
1323
1595
1887
1938
1963
2011
2047
2076
2095
2115
Männer
1005
1256
1511
1789
1835
1856
1902
1933
1958
1975
1992
Frauen
1162
1459
1775
2087
2156
2190
2245
2296
2334
2360
2386
Real Total
254
259
272
279
280
279
284
287
289
289
289
Männer
241
246
257
264
265
264
268
270
272
272
271
Frauen
279
285
302
307
311
311
316
321
324
325
325
Nominal total
Quelle: BFS
Bis 1993: Oktoberlohnerhebung, ab 1994: aufgrund der Daten der SSUV
Info-Telefon: 032/713 64 66
E-Mail: [email protected]
Internet: www.statistik.admin.ch
91 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
Aktuelle Wirtschaftsdaten
B 10.4
Nominallohnindex, 1993=100
Total
Total
2004
2005
114.1
115.2
Total
Abteilung (Noga)
Total
2004
2005
Männer
2005
Frauen
2005
114.1
115.2
114.3
117.9
115.7
...
...
...
Abschnitt (Noga)
01.12
Gartenbau
116.0
...
A (01.12, 02) Gartenbau, Forstwirtschaft
02
Forstwirtschaft
114.0
...
C, E
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden,
Energie- und Wasserversorgung
112.5
113.7
113.7
...
113.7
D
Verarbeitendes Gewerbe, Industrie
113.5
115.0
114.0
119.9
10–14,
Bergbau u. Gewinnung v. Steinen u. Erden,
40–41
Energie- und Wasserversorgung
112.5
15–16
H. v. Nahrungsm. und Getränken, Tabakverarb.
112.5
114.0
F
Baugewerbe
112.7
114.0
114.0
…
17–18
Herstellung von Textilien und Bekleidung
110.5
112.4
G, H
Handel, Reparatur, Gastgewerbe
114.5
115.9
115.0
117.4
20
Be- und Verarbeitung von Holz
111.6
113.4
I
Verkehr und Nachrichtenübermittlung
111.5
111.9
111.6
112.6
21–22
Papier-, Karton-, Verlags- und Druckgewerbe
109.7
110.5
J, K
19,
23–25
H. v. Lederwaren und Schuhen,
Kokerei, chemische Industrie,
H. v. Gummi- und Kunststoffwaren
Immob., Verm., Informatik, F&E,
Kredit- und Vers. Gewerbe
120.4
121.5
120.2
123.9
L
119.5
123.2
Öffentliche Verwaltung, Landesverteidigung,
Sozialversicherung
111.1
112.3
111.6
114.7
26
Herstellung v. sonst. nichtmetallischen Mineralien 112.6
113.3
M, N, O
27–28
Metallbe- und -verarbeitung
113.2
113.8
112.0
112.5
Unterrichtswesen, Gesundheits- und
Sozialwesen, sonstige öffentliche
Dienstleistungen, persönliche Dienstleistungen
113.5
114.1
112.6
115.4
116.3
29, 34–35 Maschinen- und Fahrzeugbau
30–33
H. v. elektr. und elektron. Geräten, Feinmechanik
114.5
36
H. v. Möbeln, Schmuck u. sonst. Erzeugn.
112.6
113.5
45
Baugewerbe
112.7
114.0
50
Handel, Instandhalt. u. Reparatur v. Autos
113.1
114.8
Sektor I
115.7
...
...
...
51
Handelsvermittlung und Grosshandel
114.3
115.2
Sektor II
113.3
114.7
114.0
119.3
Sektor III
114.8
115.7
114.7
117.6
52
Detailhandel, Reparatur von Gebrauchsgütern
114.2
115.9
55
Gastgewerbe
115.6
117.0
Wirtschaftssektor
Arbeitsbereich
60–63
Verkehr
106.8
107.2
Betrieb
112.0
...
...
...
64
Nachrichtenübermittlung
120.0
120.5
Büro und Technik
114.1
...
...
...
65
Kreditgewerbe
123.4
124.0
Verkauf
116.4
...
...
...
66
Versicherungsgewerbe
124.9
126.1
Qualifikation
67
Mit Kredit- und Versicherungsgew. verb. Tätigkeit
124.1
125.3
Gelernte
113.1
...
...
...
70–74
Immobilienwesen, Informatik, F&E
116.6
117.8
An- und Ungelernte
113.0
...
...
...
75
Öffentl. Verwaltung, Landesverteid., Sozialversich. 111.1
112.3
80
Unterrichtswesen
110.3
110.9
85
Gesundheits- und Sozialwesen
114.2
114.9
90–93
Erbringung von sonstigen öffentlichen
und persönlichen Dienstleistungen
115.9
116.8
Quelle : BFS
(aufgrund der Daten der SSUV)
Info-Telefon: 032/713 64 66
E-Mail: [email protected]
Internet: www.statistik.admin.ch
B 11 Sozialversicherungen
B 11.1
Betriebsrechnungen und Gesamtrechnung der Sozialversicherungen: Einnahmen und Ausgaben1)
Einnahmen
Ausgaben
Beiträge 20042)
in Mio. Fr.
Alters- und
Hinterlassenenversicherung AHV
Ergänzungsleistungen zur AHV
Versicherte, Arbeitgeber
Öffentliche Hand
2003
2004
2005
in Mio. Fr.
in %
in Mio. Fr.
31958
32387
33712
22799
70.4
1573
1651
1695
–
–
Sozialleistungen
20042)
in Mio. Fr.
in %
2003
2004
2005
in Mio. Fr.
in %
8300
25.6
29981
30423
31327
30272
99.5
1651
100.0
1573
1651
1695
1651
100.0
Invalidenversicherung IV
9210
9511
9823
3826
40.2
5548
58.3
10658
11096
11561
10586
95.4
Ergänzungsleistungen zur IV
1099
1197
1286
–
–
1197
100.0
1099
1197
1286
1197
100.0
Berufliche Vorsorge BV3)
46100
48093
…
33820
70.3
–
–
33900
35202
…
24664
70.1
Krankenversicherung KV
17042
18285
…
14849
81.2
3191
17.5
16435
17446
…
16477
94.4
6449
6914
…
5385
77.9
–
–
5236
5364
…
4645
86.6
932
957
1024
818
85.5
–
–
703
550
842
543
98.6
Arbeitslosenversicherung ALV
5898
4802
4805
4341
90.4
453
9.4
6706
7074
6683
5566
78.7
Familienzulagen FZ3)
4827
4823
…
4669
96.8
116
2.4
4758
4790
…
4649
97.0
123398
127065
…
89730
70.6
20455
16.1
110349
114015
…
99471
87.2
Unfallversicherung UV
Erwerbsersatzordnung EO
Total der Gesamtrechnung1),4)
1) Die harmonisierten Daten der Gesamtrechnung der Sozialversicherungen können von den Angaben der Betriebsrechnungen
der einzelnen Sozialversicherungen abweichen.
2) Letztes vollständig verfügbares Jahr.
3) Schätzung BSV.
4) Konsolidierte Rechnung, d.h. Doppelzählungen sind bereinigt.
92 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
Quelle: BSV
Info-Telefon: 031/322 90 23, Mi-Do
E-Mail: [email protected]
Internet: www.bsv.admin.ch
Aktuelle Wirtschaftsdaten
B 11.2
Betriebsrechnungen und Gesamtrechnung der Sozialversicherungen: Saldi/Reserven/Bezügerinnen und Bezüger
Stand Kapitalkonto Ende Jahr1)
in Mio. Fr.
Saldo in Mio. Fr.
Bezügerinnen und Bezüger in 10002)
2003
2004
2005
2003
2004
2005
2003
2004
2005
1977
1964
2385
25044
27008
29393
1791
1836
1885
–
–
–
–
–
–
146
149
153
-1448
-1586
-1738
-4450
-6036
-7774
457
478
487
–
–
–
–
–
–
79
85
92
Berufliche Vorsorge BV3)
12200
12892
…
468000
491900
…
830
840
…
Krankenversicherung KV
607
840
…
7087
8008
…
6105
6076
6104
1214
1551
…
31584
33563
…
111
112
112
229
406
182
2274
2680
2862
318
239
293
-808
-2272
-1878
1475
-797
-2675
317
330
323
69
33
…
...
...
…
...
...
...
13050
13050
…
531013
556326
…
...
...
...
Alters- und Hinterlassenenversicherung AHV
Ergänzungsleistungen zur AHV
Invalidenversicherung IV
Ergänzungsleistungen zur IV
Unfallversicherung UV
Erwerbsersatzordnung EO
Arbeitslosenversicherung ALV
Familienzulagen FZ3)
Total der Gesamtrechnung4)
1) BV: Bilanzsumme der Pensionskassen, bereinigt um Kreditoren und Passivhypotheken. UV: Rückstellungen, Reseven. KV: Reserven.
2) AHV, IV und EL: Anzahl Personen.
KV: Personen, welche mindestens einmal ambulante oder stationäre Kosten verursacht haben.
UV: Rentenbezüger, ALV: Taggeldbezüger.
3) Schätzung BSV.
4) Die harmonisierten Daten der Gesamtrechnung der Sozialversicherungen können von den Angaben der Betriebsrechnungen
der einzelnen Sozialversicherungen abweichen.
B 11.3
Quelle: BSV
Info-Telefon: 031/322 90 23
E-Mail: [email protected]
Internet: www.bsv.admin.ch
Arbeitslosenversicherung
In 1000 Fr.
Veränderung in % gegenüber Vorjahr
2002
2003
2004
2005
2002
2003
2004
2005
7248703
6387440
5267849
5233387
3.0
-11.9
-17.5
-0.7
6762019
5626530
4357591
4361933
3.0
-16.8
-22.6
0.1
5245228
7195317
7539772
7111731
45.7
37.2
4.8
-5.7
davon Leistungen insgesamt
3901895
5655978
5906861
5508742
57.0
45.0
4.4
-6.7
Arbeitslosenentschädigung
3195834
4755330
5030962
4625748
54.4
48.8
5.8
-8.1
Kurzarbeitsentschädigungen
182901
201128
102609
57058
568.1
10.0
-49.0
-44.4
128.0
Einnahmen total
davon Beiträge der Versicherten und Arbeitgeber
Ausgaben total
Schlechtwetterentschädigungen
23639
51269
46096
105081
12.4
116.9
-10.1
Insolvenzentschädigungen
75095
56661
43651
41136
70.2
-24.5
-23.0
-5.8
Arbeitsmarktmassnahmen
424426
591590
683543
679718
31.3
39.4
15.5
-0.6
Quelle: SECO
Info-Telefon: 031/300 71 37
B 11.4
Bezüger der Arbeitslosenversicherung
Veränderung in % gegenüber Vorjahr
2003
2004
2005
2003
2004
2005
Bezüger
Total
316850
330328
322640
29.6
4.3
-2.3
Männer
176895
179966
170780
34.8
1.7
-5.1
Frauen
139955
150362
151860
23.7
7.4
1.0
Bezugstage1)
Total
32906175
34441105
32542885
45.7
4.7
-5.5
Männer
18341358
18562901
16943153
54.5
1.2
-8.7
Frauen
14564817
15878204
15599732
36.3
9.0
-1.8
-3.3
Durchschnittliche Bezugsdauer je Bezüger in Tagen
Total
104
104
101
13.0
0.4
Männer
104
103
99
15.1
-0.5
-3.8
Frauen
104
106
103
10.0
1.5
-2.7
Durchschnittliche Auszahlungen je Bezüger in Fr.2)
Total
13793
13801
13012
19.7
0.1
-5.7
Männer
15751
15681
14727
20.5
-0.4
-6.1
Frauen
11318
11552
11084
16.5
2.1
-4.1
Durchschnittliche Auszahlungen je Bezugstag und Bezüger in Fr.
Total
133
132
129
5.9
-0.3
-2.5
Männer
152
152
148
4.4
0.1
-2.4
Frauen
109
109
108
5.8
0.6
-1.4
1) Inkl. Einstelltage.
2) Nettoauszahlung : Taggelder + Zulagen – Abzüge.
Quelle: SECO
Info-Telefon: 031/322 27 42
93 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
Aktuelle Wirtschaftsdaten
B11.5
Krankenversicherungsprämien-Index: Zusatzversicherungen VVG nach Kanton
Index (1999 = 100)
Veränderung in % gegenüber Vorjahr
Kanton
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2001
2002
2003
2004
2005
2006
Zürich
113.5
118.0
119.0
120.5
121.9
126.6
5.0
4.0
0.8
1.3
1.1
3.8
Bern
112.0
116.7
118.1
119.7
120.5
122.7
5.8
4.2
1.2
1.4
0.7
1.9
Luzern
109.1
113.5
114.3
115.8
116.6
119.4
3.7
4.0
0.7
1.3
0.7
2.4
Uri
109.5
113.4
113.8
115.3
116.0
118.5
3.5
3.6
0.4
1.3
0.7
2.1
Schwyz
109.8
113.3
114.0
115.4
116.2
120.1
3.8
3.1
0.6
1.2
0.7
3.4
Obwalden
111.1
115.0
115.8
117.3
118.1
121.3
3.6
3.5
0.7
1.3
0.7
2.8
Nidwalden
111.6
115.3
115.7
117.2
118.0
120.6
3.8
3.3
0.4
1.3
0.7
2.2
Glarus
108.2
111.1
111.6
112.9
114.2
118.4
2.3
2.6
0.5
1.2
1.1
3.7
Zug
108.7
112.1
112.6
114.1
114.9
117.1
3.5
3.2
0.4
1.3
0.7
1.9
Freiburg
109.4
114.2
115.1
116.6
117.4
119.6
5.0
4.4
0.7
1.3
0.7
1.9
Solothurn
110.6
114.1
115.3
116.9
117.7
120.3
3.8
3.2
1.1
1.3
0.7
2.2
Basel-Stadt
114.8
119.7
120.9
122.5
123.9
126.6
5.5
4.3
1.0
1.3
1.1
2.1
Basel-Landschaft
110.8
115.4
116.0
117.6
118.4
121.1
3.7
4.1
0.6
1.3
0.7
2.3
Schaffhausen
112.5
117.3
118.4
119.9
120.7
124.5
5.1
4.2
1.0
1.2
0.7
3.2
Appenzell A.Rh.
110.4
113.5
114.3
115.7
116.4
118.2
3.7
2.9
0.7
1.2
0.7
1.5
Appenzell I.Rh.
108.9
112.4
112.8
114.1
114.9
117.1
3.6
3.1
0.4
1.2
0.7
1.9
St. Gallen
110.4
114.8
115.6
117.0
118.3
122.1
3.9
4.0
0.7
1.2
1.1
3.2
Graubünden
109.7
113.0
113.9
115.2
116.0
117.4
3.8
3.0
0.7
1.2
0.7
1.2
Aargau
110.2
114.5
115.6
117.1
117.9
121.0
4.9
3.9
1.0
1.3
0.7
2.6
Thurgau
110.5
114.2
114.8
116.3
117.1
119.9
4.7
3.3
0.6
1.3
0.7
2.4
Tessin
111.7
114.8
115.5
116.9
117.7
119.4
3.6
2.8
0.6
1.2
0.7
1.5
Waadt
110.2
115.0
116.0
117.6
118.9
124.2
3.8
4.3
0.9
1.3
1.1
4.5
Wallis
108.6
112.4
113.4
114.7
116.2
121.0
4.0
3.4
0.9
1.1
1.4
4.1
Neuenburg
110.9
115.1
116.0
117.6
118.4
120.8
4.3
3.8
0.8
1.3
0.7
2.0
Genf
110.0
115.2
116.1
117.6
118.9
123.4
3.5
4.7
0.8
1.3
1.1
3.8
Jura
110.8
114.6
115.1
116.6
117.4
120.9
3.6
3.4
0.4
1.3
0.7
2.9
Schweiz
111.1
115.4
116.4
117.9
118.9
122.4
4.4
3.9
0.8
1.3
0.9
2.9
Quelle: BFS
Info-Telefon: 032/713 65 04
E-Mail: [email protected]
Internet: www.statistik.admin.ch
B11.6
Krankenversicherungsprämien-Index: Zusatzversicherungen VVG nach Produkt
Index (1999=100)
Gewichtung 2006
Veränderung in % gegenüber Vorjahr
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2001
2002
2003
2004
2005
100.000
111.1
115.4
116.4
117.9
118.9
122.4
4.4
3.9
0.8
1.3
0.9
2.9
Allgemeine Abteilung ganze Schweiz
23.820
107.5
107.9
110.0
113.3
114.2
113.4
3.0
0.4
1.9
3.0
0.8
-0.7
Männer
Zusatzversicherungen (Spital)
2006
11.362
107.4
107.9
110.1
113.5
114.4
113.6
3.0
0.5
2.0
3.1
0.8
-0.7
10 Jahre (0-18 Jährige)
0.642
107.7
108.1
117.8
120.9
121.8
121.0
2.9
0.4
9.0
2.6
0.8
-0.7
20 Jahre (19-35 Jährige)
1.849
106.8
107.3
108.9
112.3
113.0
112.3
2.5
0.5
1.5
3.1
0.7
-0.7
42 Jahre (36-65 Jährige)
5.723
107.4
108.3
110.0
113.6
114.5
113.6
2.5
0.8
1.6
3.2
0.8
-0.7
68 Jahre (66+ Jährige)
3.148
107.9
107.7
109.3
112.4
113.4
112.6
4.2
-0.2
1.4
2.9
0.8
-0.7
12.458
107.5
108.0
109.9
113.2
114.1
113.3
3.1
0.4
1.8
3.0
0.8
-0.7
10 Jahre (0-18 Jährige)
0.631
107.7
108.1
115.3
118.3
119.3
118.5
2.9
0.4
6.7
2.6
0.8
-0.7
20 Jahre (19-35 Jährige)
1.998
107.1
107.7
109.3
112.5
113.3
112.5
2.5
0.5
1.5
2.9
0.7
-0.7
42 Jahre (36-65 Jährige)
5.875
107.3
108.2
109.8
113.4
114.2
113.4
2.5
0.8
1.5
3.2
0.8
-0.7
Frauen
68 Jahre (66+ Jährige)
3.954
107.9
107.7
109.3
112.4
113.4
112.6
4.2
-0.2
1.4
2.9
0.8
-0.7
45.211
112.5
117.5
117.9
118.6
119.4
123.8
4.7
4.4
0.3
0.6
0.7
3.6
17.827
113.0
118.1
118.5
119.9
120.7
123.6
5.2
4.5
0.3
1.2
0.7
2.4
20 Jahre (0-35 Jährige)
0.780
113.5
118.3
117.6
118.7
118.9
120.4
5.4
4.2
-0.6
0.9
0.2
1.3
42 Jahre (36-65 Jährige)
10.360
112.5
117.3
116.2
117.5
117.7
119.5
5.1
4.2
-0.9
1.1
0.2
1.6
6.687
113.8
119.6
122.8
124.5
126.4
131.4
5.5
5.1
2.7
1.4
1.5
3.9
Halbprivate Abteilung ganze Schweiz
Männer
68 Jahre (66+ Jährige)
Frauen
27.384
112.2
117.1
117.5
117.8
118.6
123.9
4.3
4.4
0.3
0.3
0.7
4.4
20 Jahre (0-35 Jährige)
2.110
112.5
117.5
117.1
117.1
117.3
121.3
4.5
4.5
-0.4
0.0
0.2
3.4
42 Jahre (36-65 Jährige)
15.027
111.7
116.5
115.4
115.7
116.0
120.1
4.1
4.2
-0.9
0.3
0.2
3.6
68 Jahre (66+ Jährige)
10.247
112.8
118.1
121.0
121.4
123.2
130.5
4.6
4.7
2.5
0.3
1.5
5.9
Private Abteilung ganze Schweiz
30.969
112.5
119.3
120.1
121.2
122.7
128.5
5.5
6.0
0.7
0.9
1.3
4.7
Männer
3.7
14.132
112.9
119.8
120.7
122.3
123.9
128.4
6.0
6.1
0.8
1.3
1.3
20 Jahre (0-35 Jährige)
0.493
113.4
119.5
119.6
120.8
121.2
124.2
6.1
5.4
0.1
1.0
0.3
2.5
42 Jahre (36-65 Jährige)
7.812
112.8
118.8
118.9
120.3
120.8
123.8
5.9
5.4
0.1
1.2
0.4
2.5
68 Jahre (66+ Jährige)
5.827
113.2
121.8
124.6
126.4
129.9
137.0
6.1
7.6
2.2
1.4
2.8
5.4
16.837
112.1
118.9
119.7
120.3
121.8
128.5
5.1
6.0
0.7
0.5
1.3
5.5
20 Jahre (0-35 Jährige)
0.916
112.4
118.8
119.2
119.4
119.8
126.0
5.2
5.7
0.4
0.1
0.3
5.2
42 Jahre (36-65 Jährige)
9.162
112.1
118.1
118.0
118.7
119.1
124.6
5.0
5.4
-0.1
0.6
0.4
4.6
68 Jahre (66+ Jährige)
6.759
112.2
120.4
123.0
123.5
127.0
135.6
5.2
7.3
2.1
0.4
2.8
6.8
Frauen
Quelle: BFS
Info-Telefon: 032/713 65 04
E-Mail: [email protected]
Internet: www.statistik.admin.ch
94 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
Aktuelle Wirtschaftsdaten
B11.7
Krankenversicherungsprämien-Index, Totalindex Schweiz
Index (1999=100)
Veränderung in % gegenüber Vorjahr
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2001
2002
2003
2004
2005
Grundversicherung1)
109.8
120.8
133.0
142.1
145.6
151.5
5.8
10.0
10.1
6.8
2.5
4.0
Zusatzversicherung
111.1
115.4
116.4
117.9
118.9
122.4
4.4
3.9
0.8
1.3
0.9
2.9
Total
110.3
119.0
127.4
134.0
136.7
141.7
5.4
7.9
7.0
5.2
2.0
3.7
1) Bis 2003: Entwicklung der Durchschnittsprämie (Minimalfranchise) aller Versichertenkategorien. Ab 2004: Schätzung der durchschnittlichen
Prämienentwicklung des gesamten Versichertenbestandes (inkl. Wahlfranchisen, Bonusversicherungen usw.) gemäss BAG.
B11.8
2006
Quelle: BFS, Info-Telefon: 032/713 65 04
E-Mail: [email protected]
Internet: www.statistik.admin.ch
Gesamtrechnung der Sozialen Sicherheit
in Mio. Fr.
1990
Zu laufenden Preisen
2000
2003
2004
in %
Leistungen nach Funktionen
1990
2000
2003
2004
Gesamtausgaben
64551
113722
127461
132008
Alter
46.2
47.2
43.9
44.3
Sozialleistungen
57752
103484
117610
122967
Krankheit/Gesundheitspflege
28.5
25.1
26.3
26.0
Einnahmen
87058
135723
147877
147923
Invalidität
9.7
11.7
12.7
12.6
in %
Überleben Hinterbliebener
5.5
4.6
4.3
4.2
29.6
Familie/Kinder
6.3
5.1
5.0
4.8
Im Verhältnis zum BIP1)
Gesamtausgaben
19.7
27.4
29.3
Sozialleistungen
17.6
24.9
27.1
27.6
Arbeitslosigkeit
0.8
2.8
4.7
4.7
Einnahmen
26.6
32.7
34.0
33.2
Soziale Ausgrenzung, Wohnen
2.9
3.6
3.2
3.4
1) Die Ausgaben, Leistungen und Einnahmen für die Soziale Sicherheit stellen keine Teilmengen des BIP dar.
Quelle: BFS, Info-Telefon: 032/713 66 63
E-Mail: [email protected], Internet: www.statistik.admin.ch
B 12 Bildung
B 12.1
Ausgewählte Bildungabschlüsse
Frauen
Anzahl
Schulstufen
Anteil in %
1990
1995
12090
11009
absolut
2000
2005
1990
1995
2000
2005
2005
12932
15024
16471
48.6
50.8
53.9
56.8
9357
11923
13984
16149
46.9
49.5
52.9
56.6
9135
1081
1009
1040
322
65.3
65.5
67.3
68.9
222
1551
2104
1998
584
72.0
74.2
71.3
78.4
458
Berufliche Grundbildung mit EFZ2)
58640
46001
49151
51182
43.9
41.5
43.1
43.3
22144
Berufliche Grundbildung mit EBA3)
...
...
...
94
...
...
...
13.8
13
Berufe der Landwirtschaft
1769
1406
1169
963
5.5
6.3
12.5
13.7
132
Berufe des Schweizerischen Roten Kreuzes
3455
3954
4565
1090
91.5
90.6
88.6
88.9
969
Handelsmittelschulen BBG
3319
2504
2209
2799
66.6
62.3
59.9
56.9
1593
Anlehre
1541
1635
2081
2526
40.6
36.9
30.2
31.9
807
...
480
6478
10719
...
18.8
35.9
44.0
4714
Sekundarstufe II
Gymnasiale Maturität
Eidgenössisch anerkannt
Nicht eidgenössisch anerkannt
Schulen für Unterrichtsberufe1)
Berufliche Grundbildung
Berufsmaturität
Technische Richtung
...
230
2686
3678
...
3.0
9.0
12.2
449
Kaufmännische Richtung
...
154
3315
5604
...
51.3
55.5
58.6
3286
Übrige
...
96
477
1437
...
4.2
51.2
68.1
979
Tertiärstufe
Höhere Berufsbildung
Höhere Fachschulen (Vorgänger Fachhochschulen)
3505
4133
1083
...
15.1
20.3
43.1
...
...
Höhere Fachschulen
1922
2944
3068
4055
13.3
16.4
24.0
28.8
1167
Eidg. Diplome (höhere Fachprüfungen)
3115
3147
3232
2556
9.7
16.9
16.2
17.6
450
Eidg. Fachausweise (Berufsprüfungen)
4005
6068
8082
12251
21.5
25.3
32.4
32.8
4022
...
8822
8126
10613
...
52.2
55.6
66.7
7083
...
...
1811
7889
...
...
17.9
39.6
3125
Nicht vom Bund regl. höhere Berufsbildungen
Hochschulen
Fachhochschulen
Universitäre Hochschulen
Lizentiate, Diplome
7752
8690
9686
9251
33.1
38.7
43.9
51.2
4732
Bachelordiplome
...
...
...
2927
...
...
...
40.4
1183
Masterdiplome
...
...
...
1294
...
...
...
29.9
387
2140
2597
2746
3093
23.0
27.9
34.5
37.1
1146
Doktorate
1) Primarlehrerpatente.
2) Eidg. Fähigkeitszeugnis.
3) Eidg. Berufsattest.
Quelle: BFS, Info-Telefon: 032/713 66 93
E-Mail: [email protected], Internet: www.statistik.admin.ch
95 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
Aktuelle Wirtschaftsdaten
B 12.2
In 1000
Erwerbsstatus und höchste abgeschlossene Ausbildung nach Geschlecht und Heimat, 2006
Männer
Ständige Wohnbevölkerung ab 15 Jahren
Frauen
Total
CH
Ausländer B/C
Total
CH
Ausländerinnen B/C
Total
CH
Ausländer B/C
Total
322
45
367
171
18
189
493
63
555
27
3
30
55
5
59
82
8
90
1264
435
1699
1189
307
1496
2453
743
3195
Lehrlinge
96
22
118
79
15
93
175
36
211
Erwerbslose
41
37
78
50
41
91
91
78
169
111
28
138
111
30
141
222
58
279
6
3
9
227
83
310
233
86
319
475
80
555
711
71
782
1186
151
1337
Erwerbsstatus
Selbstständige
Mitarbeitende Familienmitglieder
Arbeitnehmer
Personen in Ausbildung
Hausfrauen/Hausmänner
Rentner
Andere Nichterwerbspersonen
Total
29
16
45
41
24
65
70
40
110
2369
670
3039
2634
593
3227
5003
1263
6266
1375
Höchste abgeschlossene Ausbildung
Obligatorische Grundschule
337
221
557
573
244
817
910
465
Anlehre, angelernt
34
25
59
53
16
69
86
42
128
Diplommittelschule und andere1)
30
11
41
164
19
182
193
30
223
964
158
1122
1039
103
1143
2004
261
2265
82
28
111
184
32
215
266
60
326
Maturität
154
50
204
245
58
303
398
108
507
Höhere Berufsausbildung
494
58
552
211
34
245
706
92
797
Universität/Hochschule
274
117
391
164
87
250
438
204
642
Berufslehre
Vollzeitberufsschule
Keine Angabe, Weiss nicht
Total
...
...
...
...
...
...
...
...
...
2369
670
3039
2634
593
3227
5003
1263
6266
1) 2-3 Jahre allgemeinbildende Schule, Diplommittelschule, Verkehrsschule,
Handelsschule kurz (1-2 Jahre), Haushaltslehrjahr.
B 12.3
Quelle: BFS, Sake 2006
Info-Telefon: 032/713 64 76
E-Mail: [email protected]
Internet: www.statistik.admin.ch
Schülerinnen, Schüler und Studierende1)
Anteile in %
Anzahl
Frauen
2005
Ausländer
1995
2000
2005
2000
Total
1995
2000
2005
2000
2005
Vorschule
158210
156364
156129
48.6
48.5
48.4
26.0
26.7
10.8
10.4
Obligatorische Schulen
777050
807347
806905
48.7
48.8
48.7
22.9
23.7
56.0
53.9
Schulstufen
Primarstufe
452789
473739
454092
49.2
49.3
49.2
21.9
23.1
32.9
30.3
Sekundarstufe I
280537
285014
304064
49.5
49.9
49.7
20.8
21.1
19.8
20.3
Schulen mit besonderem Lehrplan
43724
48594
48749
38.3
37.9
37.7
45.9
45.0
3.4
3.3
280195
307121
317417
45.9
47.6
47.3
16.3
17.0
21.3
21.2
Maturitätsschulen
61833
66888
68264
51.1
55.0
56.3
12.3
13.3
4.6
4.6
Andere allgemein bildende Schulen
16376
17335
23629
70.5
70.4
68.6
24.6
25.3
1.2
1.6
9330
5993
332
80.3
83.4
82.2
2.3
2.4
0.4
0.0
188510
209157
213130
40.7
42.9
42.2
16.7
16.7
14.5
14.2
960
3215
5288
20.6
31.0
44.8
14.3
10.6
0.2
0.4
3186
3876
4966
37.6
33.9
33.2
42.7
41.5
0.3
0.3
Sekundarstufe II
Schulen für Unterrichtsberufe
Berufliche Grundbildung
Berufsmaturität (nach der Berufslehre)
Anlehre
Vorlehre
Tertiärstufe
Höhere Berufsbildung
Höhere Fachschulen
(Übergang zu Fachhochschulen)
Höhere Fachschulen
Vorbereitung auf höhere Fachprüfungen
Vorbereitung auf Berufsprüfungen
Übrige
Hochschulen
...
657
1808
...
42.9
54.7
43.7
46.3
0.0
0.1
148024
162646
206404
37.7
41.9
46.9
17.2
19.2
11.3
13.8
59781
41072
39955
31.5
43.1
44.3
12.1
15.6
2.8
2.7
17123
2205
795
19.3
53.0
65.9
7.0
3.8
0.2
0.0
0.1
4956
4989
9796
6.1
5.7
28.2
10.8
13.2
0.3
0.7
10645
7484
4278
23.9
33.5
35.4
21.6
9.3
0.5
0.3
7936
8856
11623
32.1
39.0
40.0
9.9
12.1
0.6
0.8
19121
17538
13463
55.0
58.6
61.3
10.2
23.1
1.2
0.9
...
121574
166449
...
41.5
47.6
19.0
20.0
8.4
11.1
...
24902
54140
...
25.7
44.4
14.9
15.0
1.7
3.6
Universitäre Hochschulen
88243
96672
112309
45.7
45.6
49.1
20.0
22.4
6.7
7.5
Geistes- und Sozialwissenschaften
28738
34729
41685
65.4
62.5
63.9
18.4
18.7
2.4
2.8
Fachhochschulen
Wirtschaftswissenschaften
12071
13159
14233
30.2
27.5
30.3
25.5
29.8
0.9
1.0
Recht
10791
10762
13247
48.4
47.5
52.3
11.6
14.5
0.7
0.9
Exakte und Naturwissenschaften
15230
15797
18714
31.5
31.6
35.6
24.7
29.3
1.1
1.3
Medizin und Pharmazie
10479
10153
10706
56.5
54.9
60.8
12.0
14.5
0.7
0.7
Technische Wissenschaften
9929
10061
10940
22.4
22.1
25.4
27.7
33.8
0.7
0.7
Interdisziplinäre und andere
1005
2011
2784
30.5
40.2
45.4
23.6
19.4
0.1
0.2
6261
8215
9562
50.6
50.1
49.0
87.2
87.9
0.6
0.6
1369740
1441693
1496417
46.9
47.8
48.1
21.6
22.4
100.0
100.0
Nicht auf Stufen zuteilbar
Total
1) Jahreszahl = Schuljahr, z.B. 1995 = Schuljahr 1995/96.
Quelle: BFS
Info-Telefon: 032/713 66 93
E-Mail: [email protected]
Internet: www.statistik.admin.ch
96 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
Aktuelle Wirtschaftsdaten
B 12.4
Berufliche Grundbildung nach Berufsgruppen
Anteile in %
Total
Berufsgruppen
Total
Frauen
Ausländer
Total
1990
1995
2000
2005
1990
1995
2000
2005
2000
2005
2000
2005
218780
188510
209157
213130
42.0
40.7
42.9
42.2
16.7
16.7
100.0
100.0
Pflanzenbau und Tierwirtschaft
10197
8603
8824
8959
28.4
31.5
32.3
31.6
2.5
2.8
4.7
4.2
Industrie und Handwerk
77042
71635
78110
81316
8.9
9.5
10.1
11.1
17.2
16.4
35.2
38.2
Technische Berufe
17746
13347
10318
10534
24.2
22.7
23.6
24.4
14.5
11.7
8.1
4.9
Handel und Verwaltung
74358
57677
69288
66457
66.2
65.2
66.1
64.3
18.6
18.9
34.0
31.2
Verkehrsberufe
4953
1804
1395
697
43.9
34.4
26.2
15.8
9.0
11.5
2.3
0.3
Gastgewerbe, Hauswirtschaft
7082
7823
10180
9873
60.5
56.6
55.9
56.9
13.2
14.8
3.2
4.6
Reinigung, Hygiene und Körperpflege
5197
5174
5028
5174
91.6
90.1
89.5
87.6
28.3
26.0
2.4
2.4
Rechts-, Sicherheits-, Ordnungspflege
478
384
583
...
12.3
18.0
23.8
...
1.9
...
0.2
...
15009
15496
19040
20158
91.8
87.4
89.4
89.3
13.1
15.6
6.9
9.5
Künstlerische Berufe
4961
4609
3687
3534
56.8
55.2
55.1
59.3
27.2
29.9
2.3
1.7
Seelsorge, Fürsorge
609
556
801
1587
98.9
96.0
96.4
96.8
11.1
8.4
0.3
0.7
1148
1402
1903
4841
5.1
10.5
11.5
19.7
26.6
20.2
0.5
2.3
Heilbehandlung
Übrige Berufe
Quelle: BFS
Info-Telefon: 032/713 66 93
E-Mail: [email protected]
Internet: www.statistik.admin.ch
B 12.5
Berufsbildung der Sekundarstufe II: BBG-Berufe
Frauen
Total
Anteile in %
1990
1995
2000
absolut
2005
1990
1995
2000
2005
2005
Berufliche Grundbildung mit EFZ1)
Neu abgeschlossene Lehrverträge
58474
54878
62294
62548
42.3
39.7
42.1
40.8
25526
Gesamtbestand der Lehrverträge
169639
148680
168319
174814
36.8
35.2
38.3
38.7
67608
Lehrabschlussprüfungen
62870
51466
54710
57624
43.9
41.0
42.4
42.5
24516
Ausgestellte Fähigkeitszeugnisse
58640
46001
50406
51182
43.2
41.5
43.1
43.3
22144
Berufliche Grundbildung mit EBA2)
Neu abgeschlossene Lehrverträge
...
...
...
1406
...
...
...
64.5
907
Gesamtbestand der Lehrverträge
...
...
...
1550
...
...
...
60.8
942
Lehrabschlussprüfungen
...
...
...
94
...
...
...
13.8
13
Ausgestellte Fähigkeitszeugnisse
...
...
...
94
...
...
...
13.8
13
Anlehre
Neu abgeschlossene Anlehrverträge
1413
1519
2437
2655
38.8
33.1
31.9
26.9
715
Gesamtbestand der Anlehrverträge
2572
3158
4127
4416
35.5
32.4
31.2
30.3
1336
Ausgestellte Ausweise
1541
1635
2081
2526
40.1
36.8
30.2
31.9
807
Handelsmittelschulen
Prüfungskandidat/innen
3592
2734
2450
3131
65.8
61.4
58.4
54.3
1700
Ausgestellte Diplome
3319
2504
2181
2799
66.6
62.3
59.8
56.9
1593
1) Eidg. Fähigkeitszeugnis.
2) Eidg. Berufsattest.
B 12.6
Quelle: BFS
Info-Telefon: 032/713 66 93
E-Mail: [email protected]
Internet: www.statistik.admin.ch
Studierende an universitären Hochschulen
Anteile in %
Total
Frauen
Ausländer
Total
1995
2000
2004
2005
2000
2004
2005
2000
2004
2005
2000
2004
Basel
7981
7606
9222
9957
47.0
53.1
54.3
18.8
20.7
20.8
7.9
8.3
8.9
Bern
9918
10193
13274
12174
48.2
52.7
51.0
7.7
8.4
9.8
10.5
12.0
10.8
Freiburg
2005
8746
8849
9913
9937
52.4
56.4
56.6
16.8
17.9
18.1
9.2
8.9
8.8
12583
13178
14652
14566
57.5
58.8
58.8
34.9
37.9
37.3
13.6
13.2
13.0
8996
9893
10231
10452
51.8
54.9
55.2
20.7
20.7
20.5
10.2
9.2
9.3
250
256
1500
1771
46.5
54.2
55.4
18.4
9.2
9.8
0.3
1.4
1.6
Neuenburg
3234
3136
3296
3595
50.4
55.4
55.3
22.9
23.5
24.7
3.2
3.0
3.2
St.Gallen HSG
4015
4705
4556
4661
25.1
27.7
27.9
26.1
33.5
34.8
4.9
4.1
4.2
St.Gallen PHS
236
294
324
382
52.4
55.9
61.0
6.8
6.2
5.0
0.3
0.3
0.3
16224
20598
23395
23832
51.1
53.5
54.0
11.6
13.5
13.8
21.3
21.1
21.2
Genf
Lausanne
Luzern
Zürich
Università della Svizzera Italiana
EPFL
...
1410
1856
2023
50.6
48.4
48.4
41.6
48.2
54.1
1.5
1.7
1.8
4485
5095
6493
6407
17.9
23.0
23.8
35.5
39.8
40.8
5.3
5.8
5.7
ETHZ
11575
11459
12388
12552
26.3
29.2
29.3
19.2
21.8
22.8
11.9
11.2
11.2
Schweiz
88243
96672
111100
112309
45.6
48.9
49.1
20.0
21.9
22.4
100.0
100.0
100.0
Quelle: BFS
Info-Telefon 032/713 69 56
E-Mail: [email protected]
Internet: www.education-stat.admin.ch
97 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
Aktuelle Wirtschaftsdaten
B 12.7
Universitäre Hochschulen: Eintritte und Abschlüsse
Anteile in %
Total
Eintritte auf Stufen Lizenziat/Diplom und Bachelor
nach Fachbereichen1) Total
Frauen
Ausländer
1990
1995
2000
2004
2005
1990
1995
2000
2004
2005
2005
13877
13928
15392
16342
16525
44.8
46.0
49.6
54.5
52.0
20.1
Geistes- und Sozialwissenschaften
4696
4358
5576
6257
5711
65.6
66.4
67.2
69.8
69.3
18.1
Wirtschaftswissenschaften
2471
2230
2703
2184
2377
29.0
30.0
31.0
34.6
33.6
27.8
Recht
1616
1950
1617
2002
2137
47.1
48.7
56.7
60.4
57.0
15.8
Exakte und Naturwissenschaften
2040
2143
2328
2492
2543
29.0
30.7
35.8
38.3
36.3
20.4
Medizin und Pharmazie
1328
1499
1270
1384
1486
53.9
57.5
64.5
68.4
67.0
12.9
Technische Wissenschaften
1606
1563
1618
1625
1795
18.5
20.0
22.7
28.3
26.1
31.2
Interdisziplinäre und andere
120
185
280
398
476
46.7
36.8
41.4
52.3
50.6
4.4
12.7
Abschlüsse nach Prüfungsstufe2)
Lizenziate und Diplome
7752
8688
9575
9781
9251
33.1
38.7
43.8
47.7
51.2
Bachelor
...
...
...
1057
2927
...
...
...
42.9
40.4
16.4
Master
...
...
...
287
1294
...
...
...
28.2
29.9
18.8
39.4
Doktorate
2176
2578
2745
2768
3093
22.8
27.9
34.5
38.2
37.1
451
1207
1288
1699
...
44.1
43.3
45.5
49.4
...
...
Weiterbildung (mind. 60 ECTS-Credits)
...
...
...
...
584
...
...
...
...
33.7
47.9
Universitäres Aufbau-, Vertiefungsstudium
...
...
...
...
1175
...
...
...
...
54.0
56.7
Nachdiplome (bis 2004)
1) Als Eintritt gilt eine Person, die sich in einem gegebenen Wintersemester erstmals auf einer bestimmten Studienstufe
(Bachelor, Master, Diplom/Lizenziat, Doktorat, universitäre Weiterbildung, Aufbau- und Vertiefungsstudien)
eines bestimmten Hochschultyps (universitäre Hochschule, Fachhochschule) immatrikuliert.
Eine Person kann im Verlauf ihrer Studienbiografie mehrmals als Eintritt auf unterschiedlichen Studienstufen
und in unterschiedlichen Hochschultypen erfasst werden.
2) Die %-Anteile beziehen sich auf das Total Männer/Frauen bzw. Schweiz/Ausland (ohne unbekannt).
Quelle: BFS
Info-Telefon 032/713 69 56
E-Mail: [email protected]
Internet: www.education-stat.admin.ch
B 13 Forschung und Entwicklung (F&E)
B 13.1
Öffentliche und private F&E-Finanzierung in der Schweiz, 2004
In Mio. Fr.
Finanzierungsquelle
Total
13100
Öffentliche Mittel
2975
davon Bund
2085
davon Kantone
Private Mittel
890
9135
Übrige Mittel in der Schweiz
305
Auländische Mittel
685
Quelle: BFS
Info-Telefon: 032/713 68 28
E-Mail: [email protected]
Internet: www.statistik.admin.ch
B 13.2
F&E-Aufwendungen nach Sektor, 2004
Intramuros-Aufwendungen
F&E-Personal
in Mio. Fr.
in Personenjahren
13100
52250
Total in der Schweiz
Bund
140
810
Hochschulen
3000
18355
Privatwirtschaft
9660
33085
300
...
Private Organisationen ohne Erwerbszweck
Extramuros-Aufwendungen
Total Ausland
2880
...
450
...
F&E-Aufträge und -Beiträge der Privatwirtschaft1)
2430
...
Intra-sektorielle Aufwendungen im Ausland2)
9600
F&E-Aufträge und -Beiträge des Bundes
1) Extramuros-Aufwendungen an ausländische Forschungsstellen (ohne Tochtergesellschaften).
2) Von ausländischen Niederlassungen schweizerischer Unternehmungen im Ausland getätigte F&E- Aufwendungen.
98 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
Quelle: BFS
Info-Telefon: 032/713 68 28
E-Mail: [email protected]
Internet: www.statistik.admin.ch
Aktuelle Wirtschaftsdaten
B 14 Betriebs- und Unternehmensstruktur
B 14.1
Sektoral- und Branchenstruktur1)
Marktwirtschaftliche Unternehmen
absolut
Veränderung in %
2005 1998/2001
Marktwirtschaftliche Unternehmen
nach Grössenklassen, 2005
Arbeitsstätten
absolut
Veränderung in %
Anteil Unternehmen in %
0-9
10-49
50-249
250+
298720
1.9
-2.7
372549
1.0
-2.7
87.6
10.3
1.8
0.4
72540
1.0
-4.2
76927
-0.1
-4.4
79.4
16.6
3.4
0.8
303
5.4
-8.5
395
-2.4
-4.6
59.7
36.6
3.6
...
Herstellung von Nahrungsmitteln und Getränken, Tabakverarbeitung
2273
-1.3
-13.4
2597
-5.0
-9.8
74.8
17.0
6.2
2.7
Herstellung von Textilien und Bekleidung
1365
-6.8
-17.2
1414
-7.7
-17.8
82.4
13.4
3.9
0.4
Herstellung von Lederwaren und Schuhen
211
-3.1
-26.2
212
-3.6
-27.1
86.3
10.4
2.8
0.5
Be- und Verarbeitung von Holz
6234
-2.8
-4.1
6328
-3.2
-4.2
86.9
12.2
0.8
0.1
Papier-, Karton-, Verlags- und Druckgewerbe
4131
-4.1
-10.4
4358
-4.8
-10.8
80.4
15.1
3.6
1.0
Branchen Noga
Total
Sektor II
Bergbau, Gewinnung von Steinen und Erden
Mineralölverarbeitung, Kokerei
2001/2005
2005
1998/2001
2001/2005
9
50.0
-25.0
10
27.3
-28.6
55.6
11.1
22.2
20.0
Chemische Industrie
883
21.4
-9.1
967
18.0
-6.7
54.7
26.3
13.6
9.9
Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren
765
1.7
-6.7
833
1.4
-6.8
54.8
29.5
13.6
3.8
Herstellung von sonstigen nicht mineralischen Produkten
1231
3.2
-11.9
1416
0.9
-9.3
75.8
18.3
5.2
1.0
Erzeugung und Bearbeitung von Metall, Metallerzeugnissen
7710
3.9
-6.8
7966
4.0
-6.8
76.7
19.0
3.8
0.6
Maschinenbau
3406
-2.7
1.2
3662
-3.8
1.4
68.1
21.3
8.7
2.9
Herstellung von elektr. und elektron. Geräten, Feinmechanik, Optik
4970
5.3
-4.1
5235
4.2
-4.1
73.2
17.8
7.1
2.6
Fahrzeugbau
Sonstiges verarbeitendes Gewerbe
Energie- und Wasserversorgung
Baugewerbe
Sektor III
583
-2.7
1.9
632
-4.0
1.3
78.4
14.8
5.0
2.4
3631
0.4
-13.3
3758
0.4
-13.1
86.6
11.2
2.0
0.3
451
18.7
9.2
938
-6.3
-6.6
41.9
40.1
14.2
9.0
34384
1.5
-0.4
36206
0.5
-1.0
81.8
16.0
2.0
0.2
226180
2.2
-2.2
295622
1.2
-2.3
90.2
8.2
1.3
0.3
Handel, Reparatur
68830
-5.8
-3.9
84430
-5.9
-3.6
89.9
8.8
1.2
0.2
Gastgewerbe
25110
-0.9
-1.5
28004
-0.7
-1.9
87.0
11.8
1.1
0.1
Verkehr, Nachrichtenübermittlung
10728
0.9
-3.2
18572
3.6
0.1
83.9
12.9
2.6
0.8
2.2
Kredit- und Versicherungsgewerbe
Immobilien, Informatik, Dienstleistungen für Unternehmen
5866
25.5
7.9
11276
15.2
1.2
78.4
16.8
3.1
72321
13.6
-0.5
76312
13.4
-1.0
93.0
6.0
0.9
0.1
67
-36.5
24.1
8687
-5.1
-6.1
31.3
40.3
23.9
14.3
Öffentliche Verwaltung, Landesverteidigung
Unterrichtswesen
4227
7.0
-8.7
15019
1.1
-4.4
82.6
13.9
3.2
0.3
Gesundheits- und Sozialwesen
19456
0.1
-2.5
25407
-0.2
-1.2
89.5
7.1
2.7
0.8
Erbringung von sonstigen Dienstleistungen
19575
-2.8
-3.8
27915
-4.5
-3.7
94.5
4.8
0.7
0.1
1) Betriebszählung 2005.
B 14.2
Quelle: BFS
Info-Telefon: 032/713 62 66
E-Mail: [email protected]
Internet: www.statistik.admin.ch
Neue Unternehmen und Beschäftigte nach Wirtschaftszweigen
Total Beschäftigte1)
Anzahl Unternehmen
2001
2002
2003
2004
2001
2002
2003
2004
852
706
807
943
1919
1405
1709
2218
Baugewerbe
1200
1023
1039
1224
2432
2240
2248
2651
Sekundärer Sektor
2052
1729
1846
2167
4351
3645
3957
4869
Handel
5069
Industrie
2298
2257
2564
2682
4791
4361
4994
Gastgewerbe
273
360
419
316
1244
1666
1754
1119
Verkehr und Nachrichtenübermittlung
535
483
462
498
1244
1011
1089
1113
Kredit- und Versicherungsgewerbe
353
318
469
534
892
778
898
1168
Immobilienwesen, Dienstleistungen für Unternehmen
3639
3279
3531
3672
6862
6072
6598
6782
Informatikdienstleistungen
1387
1016
900
840
2862
1876
1613
1587
Unterrichtswesen
137
116
157
179
274
302
402
395
Gesundheits- und Sozialwesen
181
177
227
263
637
549
709
756
Sonstige öffentliche und persönliche Dienstleistungen
495
453
589
637
1026
997
1223
1389
Tertiärer Sektor
Total
9298
8459
9318
9621
19832
17612
19280
19378
11350
10188
11164
11788
24183
21257
23237
24247
1) Total Beschäftigte = Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigte.
Vollzeitbeschäftige = mindestens 90% der betriebsüblichen Arbeitszeit.
Teilzeitbeschäftigte = weniger als 90% der betriebsüblichen Arbeitszeit, aber mindestens 6 Std. pro Woche.
99 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
Quelle: BFS
Info-Telefon: 032/713 66 40
E-Mail: [email protected]
Internet: www.statistik.admin.ch
Aktuelle Wirtschaftsdaten
B 14.3
Voll- und Teilzeitbeschäftigte1
)
Beschäftigte in marktwirtschaftlichen Unternehmen nach Grössenklassen, 2005
Beschäftigte (Voll- und Teilzeit) in Arbeitsstätten
absolut
Veränderung in %
2005
Anteil in %
0-9
10-49
50-249
250+
5.8
0.7
100.0
100.0
26.3
21.7
19.4
32.5
996970
1.6
-3.6
20.9
27.0
18.8
26.0
26.2
29
4771
-8.6
0.0
0.1
0.1
18.9
59.1
22
...
Herstellung von Nahrungsmitteln und Getränken, Tabakverarbeitung
63126
0.8
-1.6
1.7
1.7
10.9
14.5
24.3
50.3
Herstellung von Textilien und Bekleidung
16320
-16.7
-24.6
0.6
0.4
20.1
28.2
37.6
14.2
Herstellung von Lederwaren und Schuhen
2034
-31.3
-9.8
0.1
0.1
26.6
27.1
27.1
19.2
Total
Sektor II
Bergbau, Gewinnung von Steinen und Erden
1998/2001 2001/2005
Anteil Beschäftigte (Voll- und Teilzeit) in %
3698734
Branchen Noga
2001
2005
Be- und Verarbeitung von Holz
37135
-1.7
-1.5
1.0
1.0
46.4
39.8
9.8
4
Papier-, Karton-, Verlags- und Druckgewerbe
59828
-2.2
-13.1
1.9
1.6
19.0
24.7
30.4
25.9
752
13.3
2.3
0.0
0.0
4.2
3.0
56
36.7
66867
6.5
1.5
1.8
1.8
2.7
9.2
19.7
68.4
Mineralölverarbeitung, Kokerei
Chemische Industrie
Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren
24676
3.4
-3.1
0.7
0.7
7.5
21.9
43
27.6
Herstellung von sonstigen nichtmineralischen Produkten
17897
-5.1
-5.3
0.5
0.5
15.6
27.7
34.7
22
Erzeugung und Bearbeitung von Metall, Metallerzeugnissen
97919
4.8
-6.1
2.8
2.6
20.6
32.5
30.8
16
Maschinenbau
99243
-0.3
-9.0
3.0
2.7
8.3
17.3
33.3
41
136554
8.5
-4.2
3.9
3.7
8.5
14.7
28
48.8
Fahrzeugbau
17421
-0.7
-8.1
0.5
0.5
9.8
12.3
20.9
57.1
Sonstiges verarbeitendes Gewerbe
28090
4.3
-11.8
0.9
0.8
27.6
32.7
27.4
12.3
48.5
Herstellung von elektr. und elektron. Geräten, Feinmechanik, Optik
Energie- und Wasserversorgung
25312
-4.0
6.5
0.6
0.7
3.5
18.3
29.7
299025
1.4
1.8
8.0
8.1
30.7
37.6
21.6
10.1
2701764
7.5
2.4
71.8
73.0
29.8
19.8
16.3
34.1
Handel, Reparatur
585468
-0.7
-1.4
16.2
15.8
33.2
21.0
14.4
31.3
Gastgewerbe
220801
2.3
-6.2
6.4
6.0
46.1
29.5
14.7
9.7
Verkehr, Nachrichtenübermittlung
248736
10.3
-4.4
7.1
6.7
11.2
13.4
13.1
62.4
Baugewerbe
Sektor III
Kredit- und Versicherungsgewerbe
199492
10.6
-3.8
5.6
5.4
7.5
11.4
10.7
70.4
Immobilien, Informatik, Dienstleistungen für Unternehmen
450429
25.2
4.6
11.7
12.2
42.1
22.6
18.8
16.5
Öffentliche Verwaltung, Landesverteidigung
161402
6.7
10.5
4.0
4.4
1.9
10.5
29.6
58
Unterrichtswesen
239990
7.5
6.7
6.1
6.5
19.8
36.9
32.3
11.1
Gesundheits- und Sozialwesen
439657
7.1
11.1
10.8
11.9
20.7
13.3
20.7
45.3
Erbringung von sonstigen Dienstleistungen
155789
1.4
8.6
3.9
4.2
50.6
24.4
15.5
9.6
1) Betriebszählung 2005.
B 14.4
Quelle: BFS
Info-Telefon: 032/713 62 66
E-Mail: [email protected]
Internet: www.statistik.admin.ch
Unternehmen nach Rechtsform, Betreibungen und Konkursen
Veränderung in % gegenüber Vorjahr
2000
2001
2002
2003
2004
2005
1999
2001
2002
2003
2004
2005
-0.1
Unternehmen nach Rechtsforma),1)
Aktiengesellschaften2)
171984
173127
173332
174370
174149
173944
-0.1
0.7
0.1
0.6
-0.1
Einzelfirmen
142316
142579
144839
147311
148263
148982
1.8
0.2
1.6
1.7
0.6
0.5
16360
15862
15680
15455
14951
14524
-2.0
-3.0
-1.1
-1.4
-3.3
-2.9
Kollektivgesellschaften
Komanditgesellschaften
3118
2917
2836
2727
2665
2632
-3.2
-6.4
-2.8
-3.8
-2.3
-1.2
GmbH
46035
53863
61442
68633
76428
84291
23.7
17.0
14.1
11.7
11.4
10.3
Genossenschaften
13590
13221
12975
12529
12198
11860
-1.7
-2.7
-1.9
-3.4
-2.6
-2.8
Zahlungsbefehle
2153280
2250931
2281650
2386989
2449129
2522040
-2.8
4.5
1.4
4.6
2.6
3.0
Pfändungsvollzüge
1027219
1088690
1110352
1210438
1302452
1321114
-5.5
6.0
2.0
9.0
7.6
1.4
373241
397494
392877
388633
414850
435619
-0.4
6.5
-1.2
-1.1
6.7
5.0
Konkurseröffnungen
8665
8945
9376
9798
10524
10678
-4.0
3.2
4.8
4.5
7.4
1.5
Konkurserledigungen
8142
8143
7844
9395
10281
10496
-1.2
0.0
-3.7
19.8
9.4
2.1
Konkurserledigungen: Verluste in 1000 Fr.
3955
3724
3666
3553
4698
4453
-1.3
-5.8
-1.6
-3.1
32.2
-5.2
110
124
130
232
...
...
-18.3
12.7
4.8
78.5
...
...
Betreibungshandlungenb)
Verwertungen
Bestätigte Nachlassverfahren
1) Bestand am Jahresende.
2) Aktiengesellschaften und Kommandit-Aktiengesellschaften.
100 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
Quellen:
a) Eidg. Handelsregister
Info-Telefon: 031 322 41 96
b) BFS
Info-Telefon: 032/713 61 54
E-Mail: [email protected]
Internet: www.statistik.admin.ch
Aktuelle Wirtschaftsdaten
B 15 Detailhandel, Konsum
B 15.1
Einkommens- und Verbrauchserhebung (EVE): Ausgabenstruktur der Haushalte 2003 und 2004
Gliederung
Personen pro Haushalt
Monatliche Ausgaben pro Haushalt in Franken (Mittelwert)
Konsumausgaben
Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke
Alkoholische Getränke und Tabakwaren
Bekleidung und Schuhe
Wohnen und Energie
Wohnungseinrichtung und laufende Haushaltsführung
Gesundheitspflege
Verkehr
Nachrichtenübermittlung
Unterhaltung, Erholung und Kultur
Schul- und Ausbildungsgebühren1)
Gast- und Beherbergungsstätten
Andere Waren und Dienstleistungen
Transferausgaben
Versicherungen
Steuern und Gebühren
Beiträge, Spenden und sonstige Übertragungen
2003
2.30
In Fr. pro Monat
7752
4781
631
88
223
1364
215
336
589
152
490
45
475
172
2971
1727
1071
173
2004
2.25
2003
In %
100.0
61.7
8.1
1.1
2.9
17.6
2.8
4.3
7.6
2.0
6.3
0.6
6.1
2.2
38.3
22.3
13.8
2.2
7684
4752
614
101
214
1307
236
339
568
160
514
36
484
180
2931
1710
1018
204
1) Variationskoeffizient >10%.
B 15.2
2004
100.0
61.9
8.0
1.3
2.8
17.0
3.1
4.4
7.4
2.1
6.7
0.5
6.3
2.3
38.1
22.3
13.2
2.7
Quelle: BFS
Info-Telefon: 032/713 68 11
Internet: www.statistik.admin.ch
Detailhandelsumsätze nach Warengruppen und Witrtschaftszweigen1)
Veränderungen in % gegenüber Vorjahresmonat
Dezember 2006
Ergebnisse pro Monat
Detailhandelsumsätze nach Warengruppen
Total ohne Motorfahrzeuge, Treib- und Brennstoffe
Nahrungsmittel, Getränke, Tabak und Raucherwaren
Nahrungsmittel
Getränke
Tabak. Raucherwaren
Bekleidung, Schuhe
Übrige Gruppen
Ergebnisse pro Verkaufstag
Nominal
Real
Nominal
Real
0.5
0.8
8.8
9.2
-1.4
-2.0
6.8
6.2
-1.7
-2.4
6.5
5.7
1.7
1.8
10.2
10.2
-6.7
-7.1
1.0
0.7
1.9
-0.1
10.4
8.3
11.7
1.1
3.1
9.6
Persönliche Ausstattung
0.2
-0.9
8.6
7.4
Gesundheit, Körperpflege, Schönheit
0.7
5.0
9.1
13.8
Wohnungseinrichtung
5.1
3.2
13.9
11.8
Küche, Haushalt
0.2
0.4
8.6
8.8
Unterhaltungs- und Büroelektronik
1.1
8.9
9.5
17.9
11.9
Do-it-yourself, Freizeit
Kultur
Nicht aufteilbar2)
3.0
3.3
11.6
-6.5
-7.4
1.3
0.3
3.2
3.6
11.8
12.2
Ergebnisse pro Verkaufstag
Nominal
Nominal
Total ohne Motorfahrzeuge, Treib- und Brennstoffe
0.5
8.8
Detailhandel und Reparatur von Gebrauchsgütern
0.5
8.8
Detailhandelsumsätze nach Wirtschaftszweigen
Detailhandel mit Waren verschiedener Art (in Verkaufsräumen)
-1.8
6.3
Fachdetailhandel in Verkaufsräumen mit Nahrungsmitteln, Getränken und Tabakwaren
0.3
8.6
Fachdetailhandel mit pharmazeutischen, medizinischen und kosmetischen Artikeln
1.4
9.9
2.8
11.3
Sonstiger Fachdetailhandel (Bekleidung, Schuhe, Möbel, elektrische Haushaltsgeräte,
Metallwaren, Bücher usw.)
Detailhandel mit Antiquitäten und Gebrauchtwaren (in Verkaufsräumen)
-3.9
4.1
Detailhandel nicht in Verkaufsräumen (Versandhandel, Märkte)
-4.7
3.2
0.4
8.7
Reparatur von Gebrauchsgütern
1) Provisorische Ergebnisse.
2) Umsätze, die keiner Warengruppe zugeordnet werden können.
101 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
Info-Telefon: 032/713 61 69
Internet: www.statistik.admin.ch
Aktuelle Wirtschaftsdaten
B 15.3
Detailhandelsumsätze nach Hauptgruppen1)
Veränderungen in % gegenüber Vorjahr
Quartalsdurchschnitte
Gliederung
4/2006
Kumulative
Werte2)
Dez. 2005
2006
2.8
1.1
1.6
2.6
1.6
2.1
-0.1
1.1
2.0
1.1
3.2
-0.1
1.8
7.1
1.8
Dez. 2006
4/2005
1/2006
2/2006
3/2006
Total
0.5
2.2
1.0
1.5
Nahrungsmittel, Getränke, Tabak und Raucherwaren
-1.4
1.5
0.8
2.0
1.9
6.3
1.1
3.4
Nominelle Detailhandelsumsätze
Bekleidung, Schuhe
Übrige Gruppen
1.1
1.6
1.1
0.6
3.2
2.2
1.8
1.9
1.8
Total je Verkaufstag
8.8
2.2
-1.5
4.4
2.8
4.2
2.5
2.6
2.5
Nahrungsmittel, Getränke, Tabak und Raucherwaren
6.8
1.5
-1.8
4.9
2.1
2.8
2.0
2.0
2.0
10.4
6.3
-1.5
6.3
3.2
2.8
2.9
7.1
2.9
9.6
1.6
-1.4
3.4
3.2
5.4
2.8
1.9
2.8
Total
0.8
2.8
1.4
2.0
3.0
1.5
1.9
3.1
1.9
Nahrungsmittel, Getränke, Tabak und Raucherwaren
-2.0
2.1
1.3
2.5
1.2
-0.8
1.0
2.7
1.0
Bekleidung, Schuhe
-0.1
4.5
0.1
1.2
0.3
-2.0
-0.1
5.3
-0.1
Bekleidung, Schuhe
Übrige Gruppen
Reale Detailhandelsumsätze
Übrige Gruppen
3.1
2.8
2.4
1.7
5.3
4.2
3.4
3.0
3.4
Total je Verkaufstag
9.2
2.8
-1.2
4.8
3.0
4.6
2.9
3.1
2.9
Nahrungsmittel, Getränke, Tabak und Raucherwaren
6.2
2.1
-1.4
5.3
1.2
2.2
1.9
2.7
1.9
Bekleidung, Schuhe
8.3
4.5
-2.4
4.2
0.3
0.8
0.9
5.3
0.9
11.7
2.8
-0.2
4.6
5.3
7.5
4.4
3.0
4.4
Übrige Gruppen
1) Provisorische Ergebnisse.
2) Kumulierte Umsatzentwicklung in den Monaten des laufenden Jahres
im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum.
Quelle: BFS
Info-Telefon: 032/713 61 69
Internet: www.statistik.admin.ch
B 16 Tourismus
B 16.1
Volkswirtschaftliche Bedeutung des Tourismus
%-Anteil am Total
Totaleinnahmen des schweizerischen Tourismus, in Mio. Fr.
2004
2005
2004
2005
2003
2004
2005
21994
22605
…
100.0
100.0
0.4
2.8
…
5.1
5.1
…
...
...
...
...
…
12370
13126
13747
57.3
...
0.8
6.1
4.7
9624
9656
…
43.3
...
-0.6
0.3
…
4.7
In % des BIP
Einnahmen von Ausländern in der Schweiz, in Mio. Fr.
Einnahmen aus dem Binnentourismus, in Mio. Fr.1)
Veränderung in % gegenüber Vorjahr
2003
Fremdenverkehrsbilanz2)
Einnahmen von Ausländern in der Schweiz, in Mio. Fr.
12370
13126
13747
...
...
0.8
6.1
Ausgaben von Schweizern im Ausland, in Mio. Fr.
10061
10939
11584
...
...
-2.4
8.7
5.9
2309
2187
2163
...
...
20.0
-5.3
-1.1
6.6
6.4
6.3
...
...
...
...
…
...
...
…
...
...
...
...
…
Überschuss, in Mio. Fr.
Einnahmen von Ausländern in der Schweiz
In % der Exporteinnahmen3)
Marktanteil Schweiz weltweit, in %4)
1) Schätzung.
2) Gliederung nach IWF 1993.
3) Waren- und Dienstleistungsexporte.
4) Quelle: World Tourism Organization (WTO), Berechnungsbasis USD.
B 16.2
Quelle: BFS
Info-Telefon 032/713 60 66
Internet: www.statistik.admin.ch
Angebot und Nachfrage nach Beherbergungsformen
%-Anteil am Total
Veränderung in % gegenüber Vorjahr
2003
20042)
20053)
20042)
20053)
2003
20042)
2005
64961
64705
32944
100.0
100.0
-1.4
-0.4
-
32086
-
32416
-
98.4
-2.7
-
-
1030
-
527
-
1.6
0.0
-
-
Parahotellerie
32875
-
-
-
-
-0.1
-
-
Inländer
36392
-
14622
-
44.4
0.4
-
-
Ausländer
28569
-
18321
-
55.6
-3.6
-
-
der vorhandenen Betten
-
-
33
-
-
-
-
-
der verfügbaren Betten
-
-
-
-
-
-
-
-
Logiernächte total (in 1000)1)
Hotelbetriebe
Kurbetriebe
Bettenbesetzung in Hotellerie in %
1) Hotel- und Kurbetriebe: Erhebung.
Ohne Logiernächte von Eigentümern und Dauermietern in Zweitresidenzen.
2) Im Rahmen der Sparanstrengungen des Bundes ersetzt 2004 eine Stichprobenerhebung die Beherbergungsstatistik.
3) Zahlen 2005 ohne die Parahotellerie.
102 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
Quelle: BFS
Info-Telefon: 031/323 66 36
Internet: www.statistik.admin.ch
Aktuelle Wirtschaftsdaten
B 16.3
Verwendungsseitig ausgelöste, direkt tourismuswirtschaftliche Effekte im Satellitenkonto Tourismus Schweiz 19981), zu laufenden Preisen
Total touristische
Verwendung im Inland
In Mio. Fr.
Touristische
Bruttowertschöpfung (BWS)
In Mio. Fr.
Anteil an direkt
touristischer BWS
In %
A. Tourismusspezifische Wirtschaftszweige
25530
12270
95.1
160600
11
A.1 Charakteristisch touristische Wirtschaftszweige
21540
9910
76.8
143300
29
Gliederung
1. Beherbung
Tourismusbezogene
Beschäftigung
In Mio. Fr.
Tourismusanteil
In %
7370
4000
31.0
55700
19
1.1 Hotellerie/1.2 Parahotellerie
6320
3230
25.0
55700
76
1.3/1.4 Nutzung und Vermietung der Eigentümer
1050
770
6.0
...
4
3600
1830
14.2
31200
29
3. Passagierverkehr2)
7860
2590
20.1
30200
46
3.1a Eisenbahnen
1580
700
5.4
9800
28
2. Gaststättengewerbe
3.1b Berg- und Spezialbahnen
750
380
3.0
4700
92
3.2 Landverkehr
640
290
2.2
4000
23
3.3 Schiffahrt
3.4 Luftverkehr/3.5 Hilfstätigkeiten Verkehr
3.6 Vermietung von Transportfahrzeugen
4. Reisebüros und Tourismusvereine3)
5. Kultur
110
60
0.5
900
80
4630
1070
8.3
10100
63
140
100
0.8
600
67
1760
1140
8.8
12700
100
14
300
110
0.8
1400
5.1 Darstellende Kunst und Kultur
160
50
0.4
700
11
5.2 Museen und andere kulturelle Angebote
140
50
0.4
700
23
6. Sport und Unterhaltung
6.1 Sport
6.2 Unterhaltung
A.2 Tourismusverwandte Wirtschaftszweige
Detailhandel3)
Tankstellen, Autoreparaturgewerbe, Autohandel3)
Produktion dauerhafter tourismusspezifischer Konsumgüter4)
Banken und Versicherungen
650
240
1.8
3100
19
300
120
0.9
1400
21
350
120
0.9
1600
17
3990
2360
18.3
26300
3
1610
1010
7.8
13900
5
90
60
0.4
800
1
470
50
0.4
700
100
20
10
0.1
40
<0.1
Aus- und Weiterbildung
360
250
1.9
1800
4
Gesundheits- und Sozialwesen
930
650
5.0
5800
4
Nachrichtenübermittlung
160
100
0.8
600
1
Weitere touristische Dienstleistungen
B. Nicht tourismusspezifische Wirtschaftszweige
Total
Tourismusanteile in %
350
220
1.7
2700
4
5080
630
4.9
4900
<0.5
30610
12900
100.0
165500
...
-
3.4
-
5.2
1) Das Bundesamt für Statistik (BFS) hat die Logiernächtestatistik aus Kostengründen eingestellt. Als Ersatz publizierte das Amt im Jahr 2003
dafür zum ersten Mal ein Satellitenkonto Tourismus (Tourism Satellite Account, TSA) für die Schweiz. Das TSA wird nach den Methoden der
Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung erstellt. Es enthält alle wichtigen wirtschaftlichen Wirkungen, welche der Tourismus in der Schweiz
auslöst. Das Satellitenkonto zeigt namentlich die Umsätze, die Wertschöpfung, die Vorleistungen, die Beschäftigung und die Produktivität der
Tourismuswirtschaft sowie der verwandten Branchen auf. Vorläufig ist das TSA nur für das Jahr 1998 verfügbar. Das BFS wird in Zukunft
das Satellitenkonto periodisch aufdatieren und publizieren.
2) Bei den hier berücksichtigten Wirtschaftszweigen besteht keine Differenzierung nach Passagier- und Warenverkehr.
3) Bei Detailhandel, Reisebüros, Tankstellen, Autohandel: Bruttomarge.
4) Verwendungsseitig: Nettoimporte (Importe - Exporte).
103 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
Quelle: BFS
Internet: www.statistik.ch
Aktuelle Wirtschaftsdaten
B 17 Kantone
B 17.1
Kantonale Wirtschaftsdaten
Zeitpunkt/
Zeitraum
Einheit
CH
ZH
BE
LU
UR
SZ
OW
NW
GL
ZG
FR
2006
Anzahl
2740
171
398
97
20
30
7
11
27
11
168
Vertreter im Nationalrat
2003
Anzahl
200
34
26
10
1
4
1
1
1
3
7
Fläche
2005
in km2
41285
1729
5959
1493
1077
908
491
276
685
239
1671
1992/97
in %
36.9
43.4
43.3
54.8
24.4
40.9
37.9
37.9
30.5
44.8
57.3
2.7
Politische Gemeinden
Landw. Nutzfläche
Bevölkerungsentwicklung
Lebendgeborene
2005
in 1000
72.9
13.3
8.6
3.4
0.3
1.5
0.3
0.4
0.3
1.1
Gestorbene
2005
in 1000
61.1
10.2
8.8
2.8
0.3
1.0
0.3
0.3
0.4
0.7
1.9
Geburtenüberschuss
2005
in 1000
11.8
3.1
-0.2
0.6
0.0
0.5
0.0
0.1
-0.1
0.5
0.9
Wanderungssaldo
Mittlere Wohnbevölkerung
Ausländer
Bevölkerungsdichte
2005
in 1000
36.2
8.8
2.4
1.2
0.0
0.9
0.0
0.2
-0.1
0.9
2.8
2005
in 1000
7501.2
1292.5
963.7
355.8
34.7
136.5
33.1
39.1
38.1
106.4
255.5
2005
in %
21.2
22.8
12.8
15.8
9.6
17.1
12.1
10.3
21.0
21.5
15.9
2004
pro km2
180
730
160
238
33
150
68
143
56
441
150
Wohnungswesen
Wohnungsbestand (approximativ)
2005
Anzahl
3748920
633695
485224
162016
16451
59981
17193
18330
19531
46909
113790
Baubewilligte Wohnungen
2005
Anzahl
31928
6995
3002
1300
45
1066
115
110
45
597
2503
Neuerstellte Wohnungen
2005
Anzahl
37958
6814
3670
2108
82
948
168
404
74
773
1942
1.6.2006
in %
1.06
0.81
1.10
1.06
0.76
0.58
0.97
0.81
2.50
0.40
1.06
2005
Anzahl
57340
12931
5795
2887
161
1553
385
431
162
1341
1789
Unternehmungen1)
2005
Anzahl
307220
56494
36257
12807
1109
6545
1326
1888
1608
8090
8628
Arbeitsstätten
2005
Anzahl
372549
67545
44581
15792
1405
7538
1587
2190
1969
8936
10813
Beschäftigte2)
Leerwohnungsziffer
Im Bau befindliche Wohnungen
2005
Anzahl
3698734
729805
478573
168773
13840
54310
14113
17531
16675
69620
99993
Industrie, Gewerbe, Energieversorgung
2005
in %
18.9
12.9
18.3
20.0
22.9
20.8
27.8
22.9
33.4
19.4
21.4
Baugewerbe
2005
in %
8.1
6.6
7.8
8.9
14.0
12.4
13.2
10.3
11.6
8.0
9.4
Handel, Rep. Gastgewerbe
2005
in %
21.8
21.3
20.7
22.5
22.7
26.0
23.4
22.4
19.5
27.0
23.7
Verkehr, Nachrichtenübermittlung
2005
in %
6.7
7.8
7.9
6.4
7.3
5.2
4.8
4.0
4.0
3.0
4.5
Kredit- und Versicherungsgewerbe
2005
in %
5.4
10.4
3.3
3.7
2.2
3.5
1.9
6.4
3.5
4.1
2.7
Immobilien, Informatik, Dienstl.f.Untern. 2005
in %
12.2
16.1
10.5
11.3
5.1
11.9
5.2
14.8
5.0
19.7
8.1
Öffentliche Verwaltung
2005
in %
4.4
3.4
7.9
4.3
5.1
2.7
4.2
3.4
3.5
2.7
5.2
Unterrichtswesen
2005
in %
6.5
6.9
5.8
6.7
5.0
4.8
5.2
5.2
5.0
5.3
8.8
Gesundheits- und Sozialwesen
2005
in %
11.9
10.3
13.5
12.0
12.6
9.0
10.4
8.0
10.8
7.0
12.1
Erbringung v.s. Dienstleistungen
2005
in %
4.2
4.3
4.4
4.2
3.1
3.6
3.7
2.7
3.7
3.7
4.0
Arbeitslose (Jahresdurchschnitt)
2006
Anzahl
131532
24175
13046
5099
192
1412
261
345
472
1457
3845
Männer
2006
Anzahl
68136
12556
6770
2567
94
757
143
182
249
813
1947
Frauen
2006
Anzahl
63396
11618
6276
2532
98
655
118
163
224
644
1898
Ganzarbeitslose
2006
Anzahl
108558
19887
9902
4214
163
1181
223
289
425
1185
3159
Teilweise Arbeitslose
2006
Anzahl
22975
4288
3144
885
30
231
38
56
48
272
686
Ausländer
2006
Anzahl
54749
10208
4312
1944
64
529
95
94
194
574
1470
3.0
Arbeitslosenquote (Jahresmittel)
2006
in %
3.3
3.3
2.5
2.7
1.1
2.0
1.5
1.6
2.3
2.5
Männer
2006
in %
3.1
3.2
2.3
2.4
0.9
1.8
1.4
1.5
2.1
2.5
2.7
Frauen
2006
in %
3.6
3.6
2.7
3.1
1.4
2.2
1.6
1.8
2.5
2.6
3.4
Anzahl 32943736
349496
Tourismus
Logiernächte in Hotels
2005
3567970
4697253
1407112
219753
552396
562552
268707
139974
236312
Ausländeranteil
2005
in %
55.6
71.1
53.4
62.1
63.7
33.6
59.9
53.4
19.2
47.9
36.4
2006
Anzahl
3899917
658722
478508
171365
16138
76528
17297
21810
18558
61928
140577
Ärzte
2005
Dichte3)
204
230
212
151
124
131
118
118
152
183
153
Zahnärzte
2005
Dichte3)
50
56
52
48
32
44
36
46
42
45
38
Apotheken
2005
Dichte3)
22
17
19
9
6
9
9
5
5
13
25
2004 in Mio. Fr.
392285
86309
43125
15073
1543
6669
1274
2652
2674
9648
9765
52627
67375
44845
42592
44374
49336
38562
68450
69865
92168
38760
Personenwagen
Medizinalbereich
Volkseinkommen4)
Volkseinkommen pro Einwohner
2004
in Fr.
Kantonsausgaben
2005 in Mio. Fr.
70236.9
10754.1
8407.2
2922.4
451.8
860.6
284.2
378.9
366.3
916.8
2383.4
Kantonseinnahmen
2005 in Mio. Fr.
70580.5
10397.2
8753.4
3067.9
448.1
833.7
301.6
374.3
344.9
957.5
2538.9
Saldo Einnahmen/Ausgaben
2005 in Mio. Fr.
343.6
-356.9
346.2
145.5
-3.7
-26.9
17.4
-4.6
-21.4
40.7
155.5
2.89
Steuerbelastung
Einkommen von 30‘000 Fr.
2005
in %
1.8955)
3.05
1.30
1.83
4.13
2.30
4.82
1.19
4.27
0.78
Einkommen von 50‘000 Fr.
2005
in %
5.4655)
5.67
6.20
7.12
6.45
4.57
7.29
4.53
7.11
2.67
7.31
Einkommen von 100‘000 Fr.
2005
in %
11.9015)
10.52
13.70
13.03
11.99
8.63
12.19
10.31
13.16
6.74
13.60
2005
in %
20.4115)
19.04
22.69
21.15
20.90
15.49
18.93
17.25
21.49
13.79
22.63
2006/07
Ziffer
100
147
68
64
40
110
30
128
77
224
47
Einkommen von 200‘000 Fr.
Finanzkraft
1) Total der privaten und öffentlichen Unternehmen.
2) Total Voll- und Teilzeitbeschäftigte.
3) Pro 100000 Einwohner.
4) Provisorische Werte.
5) Mittlere gewogene Belastung inkl. Direkte Bundessteuer.
104 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
Aktuelle Wirtschaftsdaten
SO
BS
BL
SH
AR
AI
SG
GR
AG
TG
TI
VD
VS
NE
GE
JU
125
3
86
32
20
6
89
207
229
80
199
381
153
62
45
83
7
5
7
2
1
1
12
5
15
6
8
18
7
5
11
2
791
37
518
298
243
173
2026
7105
1404
991
2812
3212
5224
803
282
839
43.4
12.1
41.3
45.0
56.1
55.7
47.9
29.8
45.3
53.2
14.3
43.4
20.3
42.0
41.5
49.3
2.2
1.6
2.3
0.6
0.4
0.2
4.3
1.5
5.5
2.1
2.8
7.2
2.8
1.8
4.8
0.7
2.2
2.2
2.1
0.7
0.5
0.1
3.8
1.6
4.0
1.8
2.8
5.1
2.3
1.6
3.1
0.6
0.0
-0.5
0.1
0.0
0.0
0.0
0.6
-0.1
1.5
0.3
0.0
2.1
0.5
0.3
1.8
0.0
1.0
-0.4
0.6
0.0
-0.2
0.1
0.7
0.1
3.1
1.0
2.5
5.3
3.4
0.6
1.3
0.0
246.9
190.5
264.7
74.1
52.4
15.0
461.0
191.3
567.2
234.0
322.1
663.5
289.5
169.3
436.7
67.9
18.3
29.8
18.2
21.9
13.5
10.3
20.9
17.2
20.5
20.1
25.9
28.7
19.9
23.4
38.2
12.4
313
5047
513
247
218
87
227
26
403
235
114
202
55
209
1514
82
116617
107716
124626
36141
25576
6401
216031
136130
255909
106508
193973
340575
181937
83699
211720
32241
568
137
1035
196
201
58
1468
1346
2619
796
2192
2776
1490
235
939
94
860
240
1171
355
130
83
1966
1395
3618
1143
1802
3513
2316
568
1581
234
2.05
1.98
1.37
0.59
1.59
2.04
1.16
1.66
0.84
1.50
1.93
0.89
0.64
1.41
1.28
0.16
1142
566
1469
418
306
75
2506
1789
4724
1752
2911
6498
2935
549
2111
154
9049
8456
9633
3008
2372
696
18834
9171
21380
9635
15778
24628
12074
6452
18524
2778
10927
10564
11544
3702
2795
797
22855
11640
25751
11451
19117
30674
14765
8145
22035
3431
109661
153536
115432
35272
19948
5494
225015
91358
247563
96739
163060
294568
120569
80492
245961
30833
28.1
17.2
24.1
30.0
29.4
24.9
27.8
12.8
26.8
29.6
17.3
13.3
16.4
30.0
10.1
36.0
7.7
5.5
8.1
7.0
7.4
12.8
8.7
13.6
9.1
9.2
10.0
7.6
12.3
6.2
5.9
7.4
20.1
15.6
20.3
18.9
17.4
30.9
20.4
30.4
21.9
19.9
24.2
23.1
28.8
18.2
21.2
18.0
9.0
10.0
7.1
6.5
3.7
3.6
5.2
8.0
6.1
4.6
5.9
5.9
7.2
4.0
6.3
4.1
2.6
7.1
2.0
2.7
1.8
3.1
3.6
3.0
2.5
2.8
6.8
4.4
3.0
2.0
9.7
3.8
8.8
16.1
13.2
9.0
6.5
5.9
10.5
7.6
10.4
8.6
10.2
13.3
7.2
8.8
15.7
4.6
3.1
3.8
3.9
4.1
3.7
2.6
3.1
4.0
3.0
3.5
4.1
4.7
3.5
5.5
5.0
5.0
5.2
6.5
5.9
4.9
6.1
4.7
6.5
5.1
5.8
6.0
6.2
8.8
5.1
7.3
7.1
5.4
12.1
13.7
12.1
13.4
19.9
8.7
10.9
11.6
10.7
12.3
10.9
13.9
12.1
13.6
12.9
12.6
3.3
4.5
3.2
3.7
4.1
2.9
3.3
4.0
3.6
3.5
4.3
5.0
4.5
4.3
5.9
3.1
3874
3649
3851
1118
535
85
6075
1849
8756
3289
7260
15881
4806
3530
15365
1308
2072
2026
2068
619
267
37
3042
958
4519
1625
3811
8216
2564
1812
7741
681
1802
1622
1783
499
269
48
3033
891
4238
1663
3449
7665
2242
1718
7624
627
3038
2986
3003
915
443
83
4988
1575
7058
2670
6134
13432
4174
2940
13409
1083
836
663
847
203
92
2
1087
274
1698
619
1126
2448
632
590
1956
224
1559
1663
1289
493
158
29
2720
811
3509
1280
3211
7316
2093
1437
7326
373
2.9
3.7
2.8
2.9
1.9
1.1
2.5
1.8
2.9
2.7
4.9
4.8
3.5
4.1
7.0
3.8
2.8
3.9
2.7
2.9
1.7
0.8
2.2
1.7
2.6
2.3
4.4
4.5
3.2
3.8
6.6
3.5
3.1
3.6
2.9
2.9
2.2
1.5
2.9
2.0
3.2
3.1
5.5
5.1
3.8
4.4
7.4
4.3
300141
734313
206106
105697
164045
144889
1012368
5569534
598870
367820
2538996
2340096
4201759
202986
2379795
74796
47.5
70.9
46.8
58.5
35.2
17.2
40.2
48.6
47.7
34.5
45.5
62.7
52.5
51.3
84.0
13.6
133213
64810
134693
38219
26490
7421
228732
94140
316298
129898
195471
351753
170635
86894
222710
36977
163
375
197
197
172
120
161
176
151
132
201
244
176
211
329
163
43
76
49
46
179
33
45
42
40
34
58
50
40
47
60
27
11
37
15
65
10
7
3
19
19
9
54
36
38
34
39
28
11291
20545
13707
3999
2285
667
20260
8804
27126
10304
12960
33788
10559
8164
26463
2632
45873
107592
51917
53916
43488
45429
44103
45946
48153
44230
40577
51474
36850
48401
61223
38762
1639.1
3820.4
2499.9
604.3
397.3
128.9
3642.9
2039.9
3955.1
1519.4
2882.4
6754.5
2219.9
1765.0
7826.1
816.1
1708.1
3929.6
2679.5
645.1
410.3
124.0
3770.0
2193.4
4075.2
1530.9
2677.2
6932.9
2406.9
1686.3
6992.6
801.0
69.0
109.2
179.6
40.8
13.0
-4.9
127.1
153.5
120.1
11.5
-205.2
178.4
187.0
-78.7
-833.5
-15.1
1.72
2.94
1.25
2.26
2.78
2.80
2.35
2.32
2.21
1.40
0.00
1.12
0.00
2.78
2.10
0.08
6.70
7.06
6.63
6.88
7.03
4.63
6.17
4.96
3.93
4.09
2.78
5.22
6.76
5.18
2.40
7.19
14.77
15.00
13.78
13.26
13.07
9.22
13.56
11.23
10.12
11.91
10.44
14.49
12.09
15.33
12.00
15.10
23.83
23.99
23.39
22.09
21.06
16.48
23.56
20.72
19.83
20.22
21.09
22.74
22.73
24.95
22.57
24.16
76
173
109
94
61
61
79
58
108
86
88
99
32
63
152
38
Quellen: BFS/SECO/EFV/ESTV
105 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
Aktuelle Wirtschaftsdaten
Stichwortverzeichnis
Ärzte
B17.1
Aktienindex
B4.7
Aktienkurse
A8
Apotheken
B17.1
Arbeitslosenquote
A11/B8.4/B8.5/B8.8/B8.11/B17.1
Arbeitslosenversicherung
B11
Arbeitsmarkt
Arbeitslose, Anzahl
A11/B8.4/B8.5/B8.8/B8.9/B8.10/B17.1
Arbeitslosenquote international
A11
Schweiz A11/B8.4/B8.5/B8.8/B8.11/B17.1
Ausl. Arbeitskräfte, erwerbstätige
B8.2
Ausl. Arbeitskräfte, Einwanderung
B8.3
Berufsausbildung
B12.2/B12.4/B12.5
Beschäftigung
B14.2/B14.3/B17.1
Kurzarbeit
B8.7
Langzeitarbeitslose
B8.9
Offene Stellen
B8.6
Arbeitszeit
B9
Arbeitsvolumenstatistik
B9.1
Betriebsübliche wöchentliche Arbeitszeit
B9.2
Ausfuhr
B3.1–B3.4
Ausländer, erwerbstätige
B8.2
Ausländische Arbeitskräfte: Einwanderung
B8.3
Auslandvermögen der Schweiz
B3.8
Aussenwirtschaft
B3
Aussenhandel nach Ländern und Ländergruppen
B3.4
Aussenhandel nach Verwendungszweck
B3.2
Aussenhandel nach Warenarten
B3.3
Handelsbilanzsaldo
B3.1
Schweiz: Übersicht
B3.1
Terms of Trade
B3.1
Welthandelsvolumen
A3
Zahlungsbilanz
B3.5
Banken
B4.4
Berufsausbildung
B12.2/B12.4/B12.5
Beschäftigung
B14.2/B14.3/B17.1
Betreibungen
B14.4
Betriebs- und Unternehmensstruktur
B14
Bevölkerung
international
A9
Schweiz
A9/B7/B17.1
Ausländer nach Aufenthaltskategorien
B7.7
Bilanz der Jahresaufenth. und Niedergelassenen
B7.5
Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung
B7.1
Jahresaufenth. und Niedergelassene
nach Staatsangehörigkeit
B7.6
Sozioökonomische Daten
B7.3
Wohnbevölkerung nach Alter und Heimat
B7.2
Wohnbevölkerung nach Sprache
B7.4
Bildung
Berufsausbildung
B12.2/B12.4/B12.5
Bildungsstand der Bevölkerung
B12.1
Diplome bzw. Schulabschlüsse
B12.2
Lehrlinge
B12.5
Maturanden
B12.2
Schüler und Studenten
B12.3
Studenten nach Fachrichtungen
B12.7
Studenten nach Hochschulen
B12.6
Börse
A8/B4.7
Bruttoinlandprodukt
A1/B1
Bundesfinanzen
B6
Detailhandelsumsätze nominal/real
B15.2/B15.3
Einfuhr
B3.1–B3.4
Einwanderung ausländischer Arbeitskräfte
B8.3
Ertragsbilanz
A4/B3.5
Erwerbstätige Ausländer
B8.2
Erwerbstätigkeit
A10/B8.1
Exportrisikogarantie (ERG)
B3.9
Finanzen, öffentliche
B6
Finanzkraft der Kantone
B17.1
Forschung und Entwicklung
A12/B13
Fremdenverkehrsbilanz
B16.1
Geld-, Kapital- und Devisenmarkt
B4
Banken
B4.4
Börse
A8/B4.7
Emissionen
B4.6
Geldmenge
B4.1
Geld- und Kapitalmarktsätze
A6/B4.5
Kredittätigkeit im Inland
B4.3
Nationalbank, schweizerische
B4.2
Wechselkurse
A7/B4.8
Gemeinden
Anzahl
B17.1
Finanzen
B6.1/B6.2
Handelsbilanzsaldo
B3.1
Haushaltausgaben
B1/B15.1
Index
Aktienindex
B4.7
Baukostenindizes, Regionale
B5.2
Baupreisindex, Schweizerischer
B5.2
Importpreisindex
B5.2
Krankenversicherungsprämien-Index
B11.5
Landesindex der Konsumentenpreise
A5/B5.1
Mittelwertindex Aussenhandelsstatistik
B3.1
Nominallohnindex und Reallohnindex
B10.3/B10.4
Produktionsindex
B2.1
Produzentenpreisindex
B5.2
Sammelindex der vorlaufenden Indikatoren der Konjunktur A2
Swiss Performance Index
B4.7
Investitionen
Ausrüstungsinvestitionen
B1.1/B1.2/B1.5–B1.8
Bauinvestitionen
B1.1/B1.2/B1.5–B1.8
Abkürzungsverzeichnis
AHV
ALV
ARE
Astra
Bafu
BAG
BAK
Bakom
BAP
BAV
Bazl
BBG
BBT
Bevnat
BFE
BFM
BFS
BIP
BIT
BIZ
BJ
BK
BPV
BLW
BSV
BUR
BVG
BWL
BWO
BZ
Créa
Deza
EBK
EDA
EDI
EFD
Efta
EFV
EG
EJPD
ERG
Espop
Alters- und Hinterlassenenversicherung
Arbeitslosenversicherung
Bundesamt für Raumentwicklung
Bundesamt für Strassen
Bundesamt für Umwelt
Bundesamt für Gesundheit
BAK Basel Economics
Bundesamt für Kultur
Bundesamt für Kommunikation
Bundesamt für Polizei
Bundesamt für Verkehr
Bundesamt für Zivilluftfahrt
Berufsbildungsgesetz
Bundesamt für Berufsbildung und Technologie
Natürliche Bevölkerungsbewegung
Bundesamt für Energie
Bundesamt für Migration
Bundesamt für Statistik
Bruttoinlandprodukt
Bundesamt für Informatik und Telekommunikation
Bank für Internationalen Zahlungsausgleich
Bundesamt für Justiz
Bundeskanzlei
Bundesamt für Privatversicherungen
Bundesamt für Landwirtschaft
Bundesamt für Sozialversicherung
Betriebs- und Unternehmensregister
BG über berufliche Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge
Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung
Bundesamt für Wohnungswesen
Betriebszählung
Institut Créa de macroéconomie appliquée de l’université
de Lausanne
Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit
Eidg. Bankenkommission
Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten
Eidg. Departement des Innern
Eidg. Finanzdepartement
European Free Trade Association
Eidg. Finanzverwaltung
Europäische Gemeinschaft
Eidg. Justiz- und Polizeidepartement
Exportrisikogarantie
Statistik des jährlichen Bevölkerungsstandes
106 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2007
Kantone
B17.1
Finanzen der Kantone
B6.1/B6.2/B6.5/B17.1
Finanzkraft der Kantone
B17.1
Kantonale Wirtschaftsdaten
B17.1
Steuerbelastung
B17.1
Konkurse
B14.4
Konsum
Detailhandelsumsätze
B15.2/B15.3
Privater Konsum
B1/B15
Konsumentenpreise
international
A5
Schweiz
A5/B5.1
Krankenversicherungsprämien-Index
B11.5
Logiernächte in der Hotellerie
B16.2/B17.1
Löhne
B10
Bruttolohn nach Wirtschaftszweigen
B10.1
Lohnentwicklung (Abschnitt Noga)
B10.2
Nominal- und Reallohnindex
B10.3/B10.4
Nationalbank, Schweizerische
B4.2
Nationale Buchhaltung
B1
Bruttoinlandprodukt
A1/B1
Öffentliche Finanzen
B6
Bund: Einnahmen
B6.1/B6.2/B6.4
Ausgaben
B6.1/B6.2/B6.3
Finanzen von Bund, Kantonen und Gemeinden B6.1/B6.2/B6.5
Fiskalquote
B6.1
Staatsquote
B6.1
Personenwagen
B17.1
Produktion
Industrieproduktion
B2.1
Sozialversicherungen
B11
Steuerbelastung der Kantone
B17.1
Tourismus
B16
Angebot und Nachfrage nach Beherbergungsformen
B16.2
Fremdenverkehrsbilanz
B16.1
Logiernächte in der Hotellerie
B16.2/B17.1
Unternehmen nach Rechtsform
B14.4
Unternehmen nach Sektoral- und Branchenstruktur
B14.1
Unternehmen nach Voll- und Teilzeitbeschäftigten
B14.3
Unternehmen, neue und Beschäftigte
nach Wirtschaftszweigen
B14.2
Volkseinkommen
B17.1
Volkwirtschaftliche Gesamtrechnung
B1
Wachstum
A1/B1
Wechselkurse
A7/B4.8
Zahlungsbilanz
B3.5
Zahnärzte
B17.1
Zinssätze
International
A6
Schweiz
A6/B4.5
ESTV
ETHL
ETHZ
EU
EVD
EZB
EZV
FAO
F&E
GAV
HTL
IAO
IB
IEA
IGE
IMF
IV
KMU
KOF
KTI
Neat
Noga
OECD
Opec
Osec
OZD
PHS
RAV
Sake
SBF
SECO
SHAB
SNB
SSUV
Suva
UN
Uvek
VBS
VZ
Weko
WHO
WTO
ZAR
Eidg. Steuerverwaltung
Eidg. Technische Hochschule Lausanne
Eidg. Technische Hochschule Zürich
Europäische Union
Eidg. Volkswirtschaftsdepartement
Europäische Zentralbank
Eidg. Zollverwaltung
Food and Agriculture Organization of the UN
Forschung und Entwicklung
Gesamtarbeitsvertrag
Höhere Technische Lehranstalt
Internationale Arbeitsorganisation
Integrationsbüro EDA/EVD
Internationale Energieagentur
Eidg. Institut für Geistiges Eigentum
International Monetary Fund
Invalidenversicherung
Kleine und mittlere Unternehmen
Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich
Kommission für Technologie und Innovation
Neue Eisenbahn-Alpentransversale
Nomenclature générale des activités économiques
Organization for Economic Cooperation and Development
Organization for Petroleum Exporting Countries
Business Network Switzerland
Oberzolldirektion
Pädagogische Hochschule St.Gallen
Regionale Arbeitsvermittlungszentren
Schweiz. Arbeitskräfteerhebung
Staatssekretariat für Bildung und Forschung
Staatssekretariat für Wirtschaft
Schweiz. Handelsamtsblatt
Schweiz. Nationalbank
Sammelstelle für die Statistik der Unfallversicherung
Schweiz. Unfallversicherungsanstalt
United Nations
Eidg. Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und
Kommunikation
Eidg. Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz
und Sport
Volkszählung
Wettbewerbskommission
Word Health Organization
World Trade Organization
Zentrales Ausländerregister

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