Welche Sprache spricht Europa?

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Welche Sprache spricht Europa?
Welche Sprache spricht Europa?
Ute Poese
Zunächst nähere ich mich dieser Frage ganz pragmatisch. Eine Reise mit dem Zug von Berlin nach
London soll mir helfen Antwort zu finden.
Auf dem Bahnhof Berlin-Ostbahnhof warte ich auf den ICE, der mich via Köln nach Brüssel bringen
soll. Ich vernehme deutsche Worte, gelegentlich dringen russische und polnische Laute an mein Ohr.
Gare du Bruxelles-Midi, hier dominieren die französische, flämische, holländische und englische
Sprache.
Der EUROSTAR fährt nach London-Waterloo. Hier wird vorwiegend englisch gesprochen, aber ich
vernehme auch französische, deutsche, italienische und russische Worte.
Wie kann ich wirklich erfahren welche Sprache Europa spricht?
Europa – schon dieser Name führt tief in die Vergangenheit. Die Bezeichnung kommt wahrscheinlich
von dem Phönizischem „ereb“ , das „dunkel, Abend, Westen“ bedeutet.
Im 5. Jahrhundert von Chr. nannte Hippios als Erster die „Teile der Welt nach den Ozeaniden Asia
und Europa.“
Europa ist mit 225 gesprochenen Sprachen ein Kontinent der Sprachenvielfalt.
Unterschieden werden indoeuropäische, auch als indogermanische Sprachen bezeichnet, und
nichtindoeuropäische Sprachen. Fast 94% der Bewohner Europas sprechen indoeuropäische
Sprachen.
Zu den ausgestorbenen indoeuropäischen Sprachen, die hier nur erwähnt werden sollen, gehören:
• hieroglyhenhethitische, luwische,
• tocharische,
• illyrische,
• phrygische und
• thrakische Sprachen.
Die heute gesprochenen indoeuropäischen Sprachen sind in folgende Familien zu unterteilen, die
aber auch außerhalb Europas gesprochen werden:
•
Anatolische Sprachen mit hethitisch
•
Indoiranische Sprachen (iranisch, tadshikisch, persisch, afghanisch, ossetisch, kurdisch)
•
Armenische Sprache mit nicht indoeuropäischen Bestandteilen
•
Griechische Sprachen z.T. ausgestorben ( alt-, mittel- und neugriechisch, dorisch, ionisch,
attisch, äolisch)
•
Albanische Sprache (Dialekte sind toskisch und gegisch)
•
Baltische Sprachen (litauisch – älteste gesprochen indogermanische Sprache, lettisch und
das ausgestorbene altpreußisch)
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•
Keltische Sprachen
o gälisch (irisch, schottisch-gälisch, manx)
o britannisch (walisisch, kornisch – ausgestorben, bretonisch)
•
Germanische Sprachen
o ostgermanisch: (ausgestorben) gotisch, wandalisch
o westgermanisch : deutsch, englisch, holländisch, flämisch, friesisch, luxemburgisch
o nordgermanisch: dänisch, schwedisch, norwegisch isländisch, färöisch
•
Slawische Sprachen
o ostslawisch: russisch, ukrainisch, belorussisch
o westslawisch: tschechisch, slowakisch, sorbisch, polnisch
o südslawisch: bulgarisch, mazedonisch, serbisch, kroatisch, slowenisch
•
Romanische Sprachen
o ostromanisch: italienisch, rumänisch, dalmatisch
o westromanisch: katalanisch, spanisch, portugiesisch, französisch, provenzalisch
o rätoromanisch: ladinisch, friaulisch
o sardisch
Zu den nichtindoeuropäischen Sprachen gehören folgende Gruppen:
•
Baskisch
•
Finnisch-Ugrische Sprachen
1.Hauptgruppe: finnisch-permische Gruppe
ostseefinnische Gruppe (finnisch, karelisch, estnisch, livisch, wepsisch, ingrisch, wotisch)
wolgafinnische Gruppe (mordwinisch, tscheremissisch)
permische Gruppe (syrjänisch (komi), wotjakisch (udmut))
2. Hauptguppe: Ugrische Gruppe
-
ungarisch, ostjakutisch (chanti), wogulisch (mansi)
3. Turksprachen
-
Westzweig: türkisch, kasachisch, baschkirisch, tatarisch, usbekisch
Ostzweig: tuwinisch, jakutisch, kirgisisch
Von den nichtindoeuropäischen Sprachen sind nur einige in Europa verbreitet. Zu erwähnen sind hier
finnisch, estnisch, ungarisch und türkisch.
Übrigens viele Menschen halten das Ungarische wegen seiner vielen e-Laute für eintönig. Das ist
jedoch eine spezielle Eigenschaft der uralisch-altaischen Sprachen (das ugrische gehört dazu). In
einer Wortwurzel kommen entweder nur helle oder nur dunkle Vokale vor.
Unsere Sprache ist das wichtigste Mittel zur Verständigung. Sie dient dem Austausch von Ideen,
Meinungen und Ansichten.
Die Sprache spielte eine wichtige Rolle bei der Herausbildung von Nationen. Kultur und Sprache sind
eng mit einander verbunden.
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Aber ist unter Sprache nur das gesprochene Wort zu verstehen oder ist der Begriff nicht noch weiter
zu fassen? In den folgenden Abschnitten werde ich versuchen verschiedene Aspekte und Seiten der
Sprache näher zu betrachten.
Sprachen und ihre Entwicklungen
Sprachen sind lebendig, sie verändern sich selbst, sie werden durch neue Worte aus anderen
Sprachen, gesellschaftlichen und naturwissenschaftlichen Entdeckungen bereichert.
Das soll anhand einiger Beispiele illustriert werden.
In Gebieten, wo verschiedene Sprachen gesprochen werden, sind die Übergänge an den
sogenannten „Sprachengrenzen“ fließend. Ein schönes Beispiel gibt es in der Region Wallis / Valais in
der Schweiz. Hier leben deutsch und französisch sprechende Schweizer. Der Ausdruck „merci
vielmals“ wird im deutschsprachigen Teil, der unmittelbar an den französisch sprachigen Teil grenzt,
im Alltag verwendet.
Auch Südtirol / Alto Adige in Italien, wo die Sprachengrenze im Trentino verläuft, ist ein Beispiel für
das selbstverständliche Nebeneinander von zwei Sprachen. Auch hier leben viele Menschen, die sich
mühelos in beiden Sprachen unterhalten können. Eigentlich sind es sogar drei Sprachen, die in
Südtirol gesprochen werden. Das Ladinische –eine alte Sprache, die mit dem Rätoromanischen
verwandt ist- wird hier noch gesprochen und gepflegt.
Ladinien gehört – wie das schweizerische Graubünden im Westen und Friaul im Osten- zu den letzten
Enklaven des durch die Romanisierung der Ursprache herausgebildeten Idioms, das einst in den
gesamten Alpen gesprochen wurde.
Sprachen entwickeln sich durch technische Fortschritte, naturwissenschaftliche Entdeckungen und
neue Freizeitaktivitäten weiter, es werden neue Begriffe gebildet. Dafür nun einige ausgewählte
Beispiele:
Auto
Das Wort ist eigentlich eine Abkürzung von Automobil. Hier finden wir das griechische Wort „autos“ –
selbst und das lateinische „mobilis“ – beweglich.
Ebenfalls griechische Wurzeln sind im Begriff elektrisch zu finden. Das griechische Wort „elektron“ für
Bernstein bezeichnet die Materie, wo die Erscheinung der Elektrizität im altertum erstmals beobachtet
wurde.
Radar ist eine sprechbare Abkürzung der englischen Bezeichnung für ein Funkortungsgerät „radio
detection and ranging“ .
Camping kommt nicht nur aus dem englischen, sondern hat einen lateinischen Ursprung „campus“ –
Feld.
Der Begriff Quiz hat französische Wurzeln, „question“ – Frage und ist eine Abkürzung dafür.
Rakete leitet sich vom italienische „rocchetta“ einer Verkleinerungsform von „rocca“ – Spinnrocken ab
und widerspiegelt das äußere Erscheinungsbild.
Dominanz einzeln Sprachen in der Geschichte
In bestimmten historischen Abschnitten spielten verschiedene Sprachen ein besondere Rolle.
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Im Mittelalter war Latein Weltsprache der Diplomatie, Justiz, Wissenschaft, Bildung und Kirche.
Der Gelehrte Erasmus von Rotterdam nannte sich lateinisch Erasmus Rotodamus. Seine Werke
verfasste er in einer wie Stefan Zweig schreibt „vergessenen, übernationalen Sprache, dem
humanistischen Latein.“ Erasmus war der „erste bewusste Europäer, ... beredteste Anwalt des
humanistischen, des welt- und geistesfreundlichen Ideals.“
Auch die Bezeichnung „Quartier latin“ des Pariser Studentenviertel nahe der Sorbonne verweist auf
Latein als Unversalsprache des Mittelalters.
Noch ein anderer Gelehrter, der all seine Werke in Latein verfasste, soll erwähnt werden. Der
Philosoph Benedictus der Spinoza (Baruch Spinoza) war Holländer jüdischen Ursprungs. Latein war
seine Sprache für Abhandlungen und Korrespondenz mit anderen Europäern.
Im weiteren Verlauf der Entwicklung wurde Latein durch Französisch und später durch Englisch als
dominierende Sprache abgelöst.
So nahm das Französische im 17./18. Jahrhundert eine Vorrangstellung ein. Es avancierte zur
Sprache der Diplomatie und Verkehrssprache in adligen Kreisen.
Das französische Königreich Ludwig XIV. strahlte weit nach Europa und war Vorbild für andere
Länder. Sprachpolitik war hier Kulturpolitik, die wiederum ein zentrales Element der Machtpolitik
darstellte. Von der 1635 gegründeten Academie francaise, deren besondere Aufgabe in der Pflege,
Reinhaltung und Verbreitung der französischen Sprache bestand, sind tiefgreifende Impulse für die
sprachlich-kulturelle Entwicklung Frankreichs ausgegangen.
Französisch wurde damals in bestimmten Kreisen der Muttersprache vorgezogen.
So ist bekannt, dass Friedrich II. von Preußen excellent französisch sprach und schrieb (man denke
an die berühmte Korrespondenz mit Voltaire), aber deutsch ungern sprach und fehlerhaft schrieb.
Die Nationalsprachen wurden nur von den niederen Ständen gesprochen. Im Volk wurden diese
Sprachen bewahrt.
Sprache und Volk bilden eine eintrennbare Einheit bei der Herausbildung eines Nationalbewusstseins.
Istvan Graf Szechenyi schrieb diesbezüglich: „Das Leben eines Volkes bestimmt seine Sprache. Es ist
ein großes Glück, dass das Bauerntum unsere Sprache (das Ungarische) erhalten hat.“ So begann
Anfang des 19. Jahrhunderts mit der Bewegung für die ungarische Sprache ein wichtiges Kapitel für
ein unabhängiges Ungarn.
Aber auch in Bulgarien sind Sprache und Literatur eng mit der Bewegung für nationale
Unabhängigkeit verbunden. Zu erwähnen ist hier die „Slawisch-bulgarische Geschichte“ von
Chilendar, die eine große Rolle bei der Erweckung des nationalen Bewusstseins des bulgarischen
Volkes spielte.
Durch die Entwicklung von Wirtschaft und Handel gelangte das Englische zu seiner Bedeutung, die
wir bis heute verfolgen können. Dabei spielen und spielten aber auch außereuropäische Faktoren ein
große Rolle (USA).
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Sprachen entwickeln sich auch durch Migration und Einwanderung weiter. Viele unserer Worte im
Berliner Raum speziell erinnern uns an die zugewanderten Hugenotten, denen hier durch das
Toleranzedikt Glaubensfreiheit gewährt wurde. Worte wie Mamsell vom französischen Mademoiselle
oder Portomonnaie, Friseur, vis-a-vis erinnern an die Hugenotten.
Aber auch andere Sprachen wurden von Zuwanderern beeinflusst. So stammt das französische Bistro
vom russischen Wort „bystro“ – schnell. Es ist durch die Kosaken um 1871 nach Frankreich gebracht
worden.
Aus der Zeit der napoleonischen Besetzung Hollands stammt das Wort Saboteure. So nannten die
Franzosen die ihnen nicht wohlgesinnten Holländer wegen des Tragens von Holzschuhen, französisch
- „sabot“.
Auch das Deutsche ist in vielen anderen Sprachen mit Ausdrücken wie „Kindergarten, Wanderslust,
Kapellmeister“ zu finden.
Heute sind im alltäglichen Sprachgebrauch viele englische Worte älteren Ursprungs wie Jobs oder
Weekend, aber neueren bzw. neuesten Ursprungs wie cool, chillen, Soft- und Hardware oder
Walkmann zu finden.
Vielleicht sollte man sich aber doch ein Beispiel an Frankreich nehmen, wo diese Worte nicht einfach
übernommen werden, sondern dafür französische Begriffe geschaffen werden.
Walkman
Computer
baladeur
ordinateur
wörtlich: Spaziergänger
wörtlich: Bestellung Annehmender
Fremdsprachen in Europa
Viele Europäer sprechen eine weitere Sprache neben ihrer Muttersprache. Das Erlernen von
Fremdsprachen sollte grundsätzlich gefördert werden.
Das Erlernen einer anderen Sprache leistet einen erheblichen Beitrag zum Kennenlernen und
Verstehen anderer Kulturen. Nur wenn ein Fremder meine Sprache spricht oder ich die seinige oder
wenn wir uns in einer dritten Sprache unterhalten können, bleiben wir uns nicht fremd.
Jedes Kind sollte schon früh in der Schule noch eine Fremdsprache lernen. Für besonders
interessierte Kinder sind zweisprachige Schulen eine empfehlenswerte Ausbildungsform.
Um das Erlernen von Fremdsprachen zu fördern wird jedes Jahr am 26.September ein Europäischer
Tag der Sprachen gefeiert. Der Slogan für 2004 lautet: Pack noch eine Sprache in Deinen Koffer.
Es ist nie zu spät noch eine Sprache zu lernen und zu erleben, weil sich dadurch viele neue
Möglichkeiten des Austausches auf verschiedensten Gebieten eröffnen.
Sprache der Waffen
Ein dunkles Kapitel, das aber nicht verschwiegen werden darf, beschäftigt sich mit der Sprache der
Waffen, die in den Kriegen Europas erklang.
In den vergangenen Jahrhunderte und vor allem im 20. Jahrhundert hat diese Sprache in Europa nur
Leid, Verwüstung, Elend und unzählige Tote hinterlassen.
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Der dreißigjährige Krieg, der in Böhmen ausbrach und in dem Dänen, Schweden, Deutsche,
Österreicher und Franzosen gegeneinander kämpften, hinterließ in Mitteleuropa entsetzliche
Verwüstungen, Hungersnot, Millionen von Toten, brachliegende fruchtbare Äcker, tausende
verlassene Dörfer und entvölkerte Gebiete. Handel und Handwerk waren paralysiert und existierten
fast nicht mehr.
Auch in den Napoleonischen Kriegen begegneten sich die europäischen Nationen unfreiwillig.
Engländer siegten in Spanien, Franzosen verließen das brennende Moskau, Preußen, Franzosen,
Sachsen und Schweden kämpften gegen einander in der Völkerschlacht bei Leipzig. Es gibt kaum ein
Land in Europa das von den Napoleonischen Kriegen verschont blieb. Allein 80.000 Tote der Großen
Armee sind in Litauen begraben.
Aber das Furchtbarste das Europa erleben musste, waren die beiden Weltkriege im vergangenen
Jahrhundert. Beide Kriege stehen für traumatische Schlachten: Verdun, die Somme, Stalingrad, die
Seelower Höhen bei Berlin. Doch kaum eine andere europäische Region hat so unter Schlachten
gelitten wie Westflandern. Am Ypern-Bogen erlebten 30 Völkerschaften vier Jahre lang die entfesselte
Gewalt des Krieges.
Die Erinnerung an all diese furchtbaren Kriege muss eine Mahnung sein, dass die Sprache der
Waffen für immer verstummt und nie wieder zu hören sein darf.
Die Sprache der Musik
Musik ist eine verbindende Kraft. Ihre Rolle als allen verständliche Sprache soll nun etwas näher
betrachtet werden.
So kann Franz Liszt mit keinem einzelnen Land, sondern nur mit Europa in Beziehung gesetzt
werden. Geboren im Burgenland, deutschsprachiges ungarisches Grenzgebiet, abstammend von
österreichischen Eltern, aufgewachsen in Österreich, in Paris zum Künstler gereift und schließlich
pendelnd zwischen Italien, Deutschland und Ungarn.
Konzertreisen führten ihn durch ganz Europa: Deutschland, Frankreich, Belgien, England, Italien,
Österreich-Ungarn, Polen und weiter nach Russland und die heutige Ukraine.
Bela Bartok charakterisiert ihn folgendermaßen: „Am besten beherrschte er die französische Sprache,
seine Musik ist vollkommen undeutsch; der Name Liszt scheint ein slawisches Wort zu sein, doch in
ungarischer Schreibweise; er selbst betrachtete sich als Ungar. Daß er nicht ungarisch konnte, ist den
damaligen Verhältnissen (dem germanisierenden Einfluss der Österreicher) zuzuschreiben.“
Die Musik ist eine wunderbare, überall gesprochene und gehörte Sprache, die jedem zugänglich ist
und sich beim Hören jedem erschließt. Sie ist ein großer Schatz und zentraler Bestandteil unseres
gemeinsamen kulturellen Erbes.
Musik als zentraler Bestandteil der Kultur kann und muss eine herausragende Rolle beim
Zusammenleben in Europa spielen. Sie kann die Herzen und den Verstand aller Europäer gewinnen.
Eine Verständigung, das Kennenlernen, das Knüpfen von Kontakten und Freundschaften zwischen
den Menschen, den Regionen und Ländern Europas wird durch Musik optimal gefördert.
Musik bietet die Möglichkeit den Reichtum der kulturellen Vielfalt der verschiedenen Nationen Europas
zu erfahren.
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Ein wunderbares Beispiel und Symbol für die verbindende, Harmonie fördernde Kraft der Musik ist das
European Union Youth Orchestra. Sein Motto der Sommertournee 2004 lautete:
„25 Nations, 1 Language“.
Das Orchester konzertiert jährlich in Metropolen Europas sowie in aller Welt. Es bietet die Möglichkeit
zur Zusammenarbeit und gemeinsamen Leben. Gemeinsam spielen sie Werke europäischer und
anderer Komponisten. Junge Menschen mit unterschiedlichem kulturellen Hintergrund, die ein
harmonisches europäisches Orchester bilden, vermitteln eine positive Botschaft über die europäische
Integration.
Musik hilft allen Menschen sich überall zu Hause zu fühlen, denn Musik kennt keine Grenzen.
Das letzte Wort soll Daniel Barenboim, dem Generalmusikdirektor der Berliner Staatsoper einem
polyglottem Weltbürger, dessen wahre Heimat die Welt der Musik ist, gehören:
„Meiner Ansicht nach sind Fragen über Musik eigentlich Fragen über das Menschsein. Wenn man
lernen möchte, wie man in einer demokratischen Gesellschaft leben kann und soll, dann ist das beste
Beispiel dafür das Orchesterspiel. Wer in einem Orchester spielt, der weiß wo er führen muss und wo
er begleiten muss.“
Bezogen auf das von ihm und Edward Said gegründete West-Eastern-Diwan Orchestra, in dem junge
Israelis und Araber gemeinsam musizieren, sagte er die auch für Europa gültigen Worte: „dass es
durch die Musik auch Annäherungen und Freundschaften geben kann, die sonst undenkbar wären....
Musik ist die beste Schule, um das Leben zu erlernen, und gleichzeitig das wirkungsvollste
Instrument, um ihm zu entfliehen.“
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Literatur- und Quellenverzeichnis
Meyers Kleines Lexikon in 3 Bänden
Bibliographisches Institut Leipzig 1970
Stefan Zweig
„Erasmus von Rotterdam“
Buchverlag Der Morgen Berlin 1986
András Székely
Illustrierte Kulturgeschichte Ungarns
Urania Verlag 1979
Bulgarien Kleiner Reiseführer
Sofia 1979
Christoph Rueger
„Franz Liszt“
F.A. Herbig Verlagsbuchhandlung 1997
Manfred Kossok
„Am Hofe Ludwigs XIV.“
Edition Leipzig 1989
Annemarie Selinko
„Désirée“
Weltbild 2002
Katalog des Europaparks Mini-Europe
Brüssel 2004
Unterwegs in Europa 2004 Faltblatt
Europäische Kommission Brüssel 2004
Daniel Barenboim
Ein Leben in Deutschland
DIE ZEIT Nr. 5 vom 25.01.2001
Herbert Kremp
Keine Spur von Gottes Hand
WELT AM SONNTAG Nr.42 vom 17.10.2004
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