Filmstudent in New Orleans
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Filmstudent in New Orleans
Filmstudent in New Orleans Bericht über das Auslandssemester an der University of New Orleans von Julian Gehrmann Wintersemester 2014 Inhaltsverzeichnis Hochschule......................................................................................................................................3 Allgemeines.........................................................................................................................................3 Departement........................................................................................................................................3 Kurse.....................................................................................................................................................3 FTA 3460 Introduction to Documentary................................................................................................ 4 FTA 4566 Production Sound.................................................................................................................... 5 FTA 5170 Lighting Design........................................................................................................................ 5 MUS 4106 Audio Recording..................................................................................................................... 6 Betreuung.............................................................................................................................................6 International Office................................................................................................................................... 6 Professoren................................................................................................................................................. 7 Privateer Place........................................................................................................................................... 7 New Orleans....................................................................................................................................8 Kultur...................................................................................................................................................8 Wohnen................................................................................................................................................8 Wichtig fürs Leben..............................................................................................................................9 Lebensmittelkosten.................................................................................................................................... 9 Shopping & Kultur.................................................................................................................................... 9 Öffentliche Verkehrsmittel...................................................................................................................... 10 Sonstige Tipps.......................................................................................................................................... 10 Kosten/Preise............................................................................................................................................ 11 Praktika..............................................................................................................................................11 Dankeschön!.................................................................................................................................12 2 Hochschule Allgemeines Die University of New Orleans (UNO) ist eine staatliche Hochschule in Louisiana, USA. Mit 9,234 Studenten ist die UNO die drittgrößte Universität in New Orleans. Dadurch das die UNO eine staatliche Universität ist und es somit finanzielle Vorteile für Studenten aus Louisiana gibt, besuchen viele Studenten aus New Orleans und Umgebung die Hochschule. Mit mehr als 100 internationalen Studenten jedes Semester, bietet die Universität aber auch eine einmalige Möglichkeit Studenten aus der ganzen Welt kennenzulernen. Departement Das Film and Theater Arts Department (FTA) der UNO ist national renommiert. Besonders das Film Department genießt einen guten Ruf als eine der nationalen Top 30 Filmschulen, laut der Film School Confidential. Durch steuerliche Vorteile in Louisiana, steigt die Zahl von professionellen Filmdrehs in New Orleans. Das New Orleans Film Festival wird von Jahr zu Jahr größer und bietet Studenten zusätzlich eine Möglichkeit ihre Filme zu präsentieren und andere Filmemacher kennenzulernen. Neben der günstigen Umgebung für Filmstudenten durch die Stadt, bietet die Hochschule eine gute Unterstützung. Die Ausstattung im Equipment Lab ist besser als erwartet. Für jedes Gerät muss man einen kleinen Test bestehen, in dem man lernt das Gerät zu bedienen. Jedoch kann man lediglich Geräte ausleihen, wenn man auch ein Projekt hat. Die Professoren sind leicht ansprechbar und sehr hilfsbereit. Durch die geringe Anzahl an Studenten in jeder Vorlesung, bemühen sich die Professoren ihre Studenten beim Namen zu nennen. Kurse Die Kurse am Film Departement sind seminarartig ausgelegt. Man lernt in kleinen Klassengruppen und hat eine sehr persönliche Beziehung zu den Professoren. Dadurch das man grundsätzlich Kurse an allen Fakultäten belegen kann, ist die Kurswahl an der UNO sehr groß. Dieser holistische Ansatz der Universität ermöglicht eine breitere Ausbildung und als HAW Student kann man sich an anderen Fachgebieten ausprobieren. Für die meisten fortgeschritteneren Kurse muss man Vorkenntnisse aus Grundkursen nachweisen können. Da man als HAW Student die Grundkurse an der UNO nicht besucht hat, muss man sich persönlich mit den Professoren in Verbindung setzen. Meistens wird man zugelassen, vor allem wenn man sagt, dass man lediglich ein Semester an der Universität ist. Bei manchen Professoren kann man die 3 Zulassung zum Kurs bereits per E-Mail klären oder einen Termin zum Gespräch vor Ort vereinbaren. Manchmal bekommt man aber auch eine Absage, vor allem wenn der Kurs sehr beliebt ist ist und das Fach nicht unbedingt studienrelevant ist, zum Beispiel Kurse an fachfremden Fakultäten. Hier sollte man sich frühzeitig mit den Professoren in Verbindung setzen. Aus den fünf Kursen die ich in meiner Kurswahl vor dem Auslandssemester traf, habe ich vier Kurse belegt. In alle fünf Kursen wurde ich zugelassen, jedoch habe ich einen im Nachhinein abgewählt. Jeder Kurs geht 3 Stunden in der Woche und diese können über 1-3 Tage die Woche verteilt werden. Der Kurs Advanced Post Producton findet zum Beispiel Montags, Mittwochs und Freitags für jeweils eine Stunde statt, während Introduction to Documentary Dienstags und Donnerstags für jeweils eine und halb Stunden stattfindet. Da ich ein verlängertes Wochenende für Ausflüge haben wollte, wurde der Kurs Advanced Post Production abgewählt. In die Endnote für jeden Kurs fließen alle Tests, Prüfungen, Hausarbeiten und Projekte, die das Semester über abgegeben werden müssen. Dies ist ein Unterschied zum System an der HAW, die Abschlussnote ist weniger abhängig von der Abschlussprüfung, dafür sollte man regelmäßig die Aufgaben aus dem Unterricht erfüllen und aktiv teilnehmen. Somit hat man weniger Druck für die Abschlussprüfung und die Last ist über das ganze Semester verteilt. In vielen Kursen gilt Anwesenheitspflicht. FTA 3460 Introduction to Documentary Introduction to Documentary ist ein praktisch ausgerichteter Filmkurs. Zur Benotung gehören eine Präsentation eines beliebigen Dokumentarfilms und drei Kurzfilmprojekte. Die drei Projekte sind: - 1-Minuten Film über einen Ort - 3-Minuten Interview - Kurzer Dokumentarfilm über ein lokales Geschäft oder eine Person als Abschlussprojekt Für den Abschlussfilm werden Projekte von der Kulturinstitution NolaVie vorgestellt. Jeder Student sucht sich ein Projekt aus und dreht einen Kurzen Film über das Projekt. Wenn der Film dem Qualitätsanspruch des Professors entspricht, wird der Film auf NolaVie.com hochgeladen. Hier ist ein Beispiel für einen Abschlussfilm: http://nolavie.com/video-the-corner-florist-85016/ László Fulop hat als Professor für Dokumentarfilm eine fundiertes Wissen aus der Praxis. Auch wenn seine Vorlesungen hauptsächlich aus organisatorischen und studentischen Vorträgen besteht, ist der Austausch wichtig für den Projektorientierten Kurs. Lászlós wert als Professor wird in den obligatorischen Einzelgesprächen zu den Projekten klar. Sein Auge für Details und seine Erfahrung als Filmemacher hilft einem Fehler zu sehen, die man als Filmstudent meistens noch nicht sehen oder hören kann. Auch was Projekte und Praktika außerhalb der Universität angeht, ist László ein zu beachtender Ansprechpartner. 4 FTA 4566 Production Sound Production Sound ist ein Kurs der sich mit der Tonaufnahme am Set beschäftigt. Von Mikrofontypen über Skriptanalyse für Ton bis zu Störgeräuschen am Set werden technische Hintergründe und Situation für den Ton am Filmset theoretisch besprochen. Ergänzt werden die Vorlesungen mit praktischen Übungen, in denen Aufnahmen mit verschiedenen Mikrofontypen und Positionierungen durchgeführt werden. Die Aufnahmen werden mit Nuendo bearbeitet und in der Vorlesung gibt es neben den praktischen Übungen auch eine Einführung in das Programm. Somit sind die 3 Stunden Vorlesung in Theorie, Aufnahmen und eine Einführung in Nuendo aufgeteilt. Regelmäßig gibt es Hausaufgaben in denen die Tonaufnahmen aus der Vorlesung bearbeitet werden müssen. Am Ende wird in kleinen Gruppen ein Kurzfilm gedreht in denen der Ton mit einem Ansteckmikrofon am Schauspieler und Tonangel aufgenommen werden müssen. Wichtig in dem Projekt ist die Tonqualität und die Bearbeitung und Organisation der Audiospur. Neben den praktischen Übungen gibt es Quizze, in denen die theoretischen Kenntnisse abgefragt werden. Die Abschlussnote besteht aus den Hausaufgaben, praktischen Übungen und Quizzen. Dadurch das mitten im Semester ein Professor aufgehört hat, gab es für diesen Kurs einen Professorenwechsel. Dies hat die Qualität des Kurses stark beeinträchtigt. Für HAW Studenten ist der Kurs recht einfach, da die meisten Fähigkeiten bereits im Camera Acting erarbeitet wurden. Jedoch bekommt man die Möglichkeit verschiedene Geräte aus dem Equipment Lab kennenzulernen und mit Nuendo zu arbeiten. John Vogl, der neue Professor, hatte mit der Übernahme des Kurses mitten im Semester eine schwierige Aufgabe. Da er eigentlich im Sound Design arbeitet, waren für mich persönliche Gespräche mit ihm wertvoller als die Vorlesungen. Dieser Kurs wird im nächsten Semester umstrukturiert und Jon Vogl hat einige Erfahrungen in der Filmtonbranche, dadurch könnte der Kurs nächstes Semester besser werden. FTA 5170 Lighting Design Lighting Design beschäftigt sich mit Lichtinstallationen und Lichtdesign im Theater. Der Kurs in ist in zwei 90-minütige Vorlesungen aufgeteilt. In diesen Vorlesungen wurden Theaterstücke mit Bezug auf das Licht besprochen und zwei Projekte vorbereitet. Das erste Projekt ist die Halbjahresprüfung und ist eine Lichtinstallation als Reaktion auf einen bestimmten Ort, zum Beispiel eine Lichtinstallation im Treppenhaus oder an der Bushaltestelle. Das zweite Projekt ist eine Lichtinstallation, die ein Theaterstück, ein Gemälde und einen Ort miteinbezieht. In den Projekten hat man viel Freiheit und die Professorin Diane Baas hilft einem gerne aus mit Material und Beratung. Dadurch das jedes Semester zwei Theaterstücke von der UNO aufgeführt werden und Diane Baas die Lichttechnik persönlich übernimmt, werden die Theaterstücke auch in der Vorlesung besprochen. Als 5 Klasse haben wir ihr bei der Konzeption des Lichtdesigns und beim Aufbau der Lichttechnik geholfen. Mit den vielen Projekten die Diane Baas neben den Vorlesungen hat, leidet die Qualität der Vorlesung oftmals. Jedoch hat man die Möglichkeit durch sie an den Theateraufführungen teilzunehmen. MUS 4106 Audio Recording Audio Recording ist der einzige Kurs aus dem Music Departement den ich belegt habe. Der Fokus den Steve Reynolds als Gastdozent gesetzt hat, lag in der Hörbildung und Kenntnis über Aufnahmetechniken. In der dreistündigen Vorlesung wurden in der ersten Hälfte theoretischen Kenntnisse über Mikrofone, Musikmischung und Audioeffekte besprochen, während man in der zweiten Hälfte die theoretischen Kenntnisse in Übungen praktisch anwenden konnte. Über das Semester mussten zehn Musikanalysen zu Musikstücken deiner Wahl abgegeben werden und am Anfang von jeder Vorlesung wurde ein Musikstück vorgestellt. Die Halbjahresprüfung und Abschlussprüfung bestanden jeweils aus einer schriftlichen Prüfung und einer Musikanalyse. Als Gastdozent ist Steve Reynolds hauptberuflich tätig als Toningenieur. Durch seine Erfahrung in der Musikbranche die sich über mehrere Jahrzehnte spannt, kann Steve gut und gerne Geschichten über lokale Künstler und Produktionen erzählen. Durch interessante, aber auch langatmige Anekdoten kann man neben dem fachspezifischen Themen einiges über die Musikbranche erfahren. Steve ist sehr flexibel und geht gerne auf Themen ein für die sich Studenten interessieren. Dies merkt man in dem Ablauf seiner Vorlesungen, die immer Raum für Interaktionen und Dialoge mit den Studenten bieten. Betreuung International Office Das International Office ist eine wichtige Ressource für Austauschstudenten. In der Orientierungswoche wird der Campus der Universität und die für Auslandsstudenten relevanten Organisationen vorgestellt. Besonders in den ersten Tagen ist es hilfreich mit dem International Office einen Ansprechpartner am Campus zu haben, da man sich in dieser Zeit für Kurse um- oder anmelden muss und etliche andere bürokratische Anmeldungen durchführen muss. Das International Office bietet mit dem "Welcome Packet" eine gute Unterstützung und auch persönlich sind die Mitarbeiter des International Office leicht ansprechbar. Neben der bürokratischen Unterstützung veranstaltet das International Office auch Events am Campus und Touren durch New Orleans und Umgebung. Besonders die touristischen Veranstaltungen sind oftmals günstiger durch das International Office. Durch das International Office werden auch andere Organisationen wie Studentenvereinigungen oder die Baptistische Vereinigung der Universität vorgestellt. Diese Organisationen haben oftmals Programme und Veranstaltungen für Erstsemester und Neuankömmlinge in New Orleans. Zum Beispiel habe ich mit 6 einer Studentenvereinigung eine Alligatorentour durch die Sümpfe von Louisiana gemacht oder mit der Baptistischen Kirche ein Dinner mit drei Gängen, wobei jeder Gang in einer anderen New Orleaner Familie stattfand, wodurch man lokale Gerichte ausprobieren konnte. Professoren Der persönliche Kontakt zu den Studenten scheint eine Priorität vieler Professoren zu sein. Oftmals duzt man sich, besonders in den kleineren Klassen im Film und Musik Departement. Bei der Kurswahl kann man Professoren leicht ansprechen und wenn man sagt, dass man als Austauschstudent lediglich ein Semester an der UNO ist, lassen sie einen in den meisten Fälle auch in die bereits vollen Kurse. Bei der Suche nach einem Praktikum habe ich eine große Hilfsbereitschaft erfahren. Professoren die mich kannten haben in ihrem jeweiligen Feld nach offenen Praktikumsstellen Ausschau gehalten, wobei manche Professoren in ihrer Vorlesung selbst Praktika zu Filmprojekten vorstellen. Aber auch Professoren an anderen Fakultäten waren offen und haben mich beraten können. Privateer Place Das Privateer Place ist eine private Wohneinrichtung am Campus. Sie ist am nördlichen Ende der UNO am See gelegen. Man wohnt in Einzelapartments, Wohngemeinschaften zu zweit oder zu viert. Jeder Bewohner hat sein eigenes 15m²-Zimmer mit Bett, Schreibtisch und Wandschrank. In den Vierer-WGs teilen sich jeweils zwei Mitbewohner das Badezimmer, wobei in den Zweier-WGs jedes Zimmer ein eigenes Bad hat. Das Wohnzimmer und die Küche sind Gemeinschaftsräume für alle Mitbewohner und wenn man Glück hat erwischt man einen Mitbewohner der Bereits alle Küchenutensilien mitbringt. Die Betreuung durch die "Resident Assistents" (RA) und das "Maintenance" Personal ist gut. In jedem Haus wohnt ein RA, also ein/e studentische/r Mitarbeiter/in die sich um die bürokratischen und persönlichen Angelegenheiten der Bewohner kümmern. Bei zu lauten Nachbarn, kann man zum Beispiel einen RA verständigen der dann die Polizei auf dem Campus anruft. Das "Maintenance" Personal kümmert sich um die Gebäudeangelegenheiten und agiert wie ein Hausmeister. Schlüsselverlust oder anstehende Reparaturen werden durch das Büro des Privateer Place an den "Maintenance Service" weitergeleitet. Hier ist es wichtig immer wieder nachzuhaken, manchmal wird man sonst mit dem kaputten Schloss an der Zimmertür vergessen. 7 New Orleans Kultur "America has only three cities: New York, San Francisco, and New Orleans. Everywhere else is Cleveland", behauptete Tennessee Williams einst. Dieses Zitat hört man des öfteren und zu einem gewissen Grad ist dies war. New Orleans ist wirklich eine besondere amerikanische Stadt, mit einer ganz eigenen Kultur. Durch ihre Geschichte ist die Stadt ein Schmelztiegel der Kulturen geworden. Gegründet von Franzosen, übernommen von Spaniern und gekauft von den Vereinigten Staaten, haben die Kolonialmächte selbstverständlich eine großen Einfluss auf die lokale Kultur. Insbesondere die Franzosen haben mit der Namensgebung von Stadt und Straßen ihre Kultur hinterlassen. Die Kreolen prägen als Nachkommen der Franzosen und Spanier die kulinarische und musikalische Kultur New Orleans' mit, während die Cajun als kanadische Auswanderer mit französischer Abstammung auch ihre Kultur mit nach New Orleans gebracht haben. Jedoch kommt der stärkste kulturelle Einfluss von der afroamerikanischen Bevölkerung. Durch die relative Freiheit mit freien Wochenenden und eigene Wohnungen, die die Sklaven in Louisiana haben durften, hat sich in New Orleans ein einflussreiche afro-amerikanische Kultur gebildet. Louis Armstrong, Mahalia Jackson oder Fats Domino sind nur ein paar Beispiel der großen Musiker die in dieser kreativen Atmosphäre aufgewachsen sind. Auch im Kulinarischen ist das "Essen der Armen" zum Markenzeichen New Orleans' propagiert wurden. In renommierten Nobelrestaurants wie dem Commander's Palace kann man Jambalaya, Gumbo oder Po'Boys bekommen, was als typisch für New Orleans gilt und ursprünglich das Essen der armen Bevölkerung war, wie das Wort "Po'Boy" eine Abkürzung für "Poor Boy" verdeutlicht. Wohnen An der Universität zu wohnen ist definitiv die praktischste Variante. Da der Campus weit ab von der Innenstadt ist und die öffentlichen Verkehrsmittel nicht immer pünktlich sind, bietet es sich an auf dem Campus oder zumindest in der Nähe zu wohnen. Auf dem Campus gibt es drei Wohnmöglichkeiten. Das Studentenwohnheim, ein Wohnheim für Familien und den Privateer Place, ein privater Apartmentkomplex. Bei dem Studentenwohnheim muss man zusätzlich zur Miete den Essensplan für die Mensa mitbezahlen. Da das Essen in der Mensa mit 7$ für ein All-You-Can-Eat-Buffet recht teuer ist bietet sich das an, jedoch ist selber kochen günstiger. Da ich im Privateer Place gewohnt und mich wohlgefühlt habe, kann ich dies nur weiterempfehlen. Man hat mehr Privatsphäre und die meisten Austauschstudenten wohnen hier. Vor allem viele der 50 Studenten 8 aus Innsbruck, die jedes Wintersemester kommen, wohnen hier, falls man mal Deutsch sprechen will. Ein Problem ist das Kaufen von Lebensmitteln. Der nächste Supermarkt Rouses ist zwanzig Minuten zu Fuß entfernt. Besonders im August und September ist es bei Temperaturen von 30°C anstrengend mit einem großen Rucksack durch die Hitze zu wandern. Empfehlenswert ist es sich ein Fahrrad zuzulegen oder ein Auto, wenn man das Geld hat. Ansonsten ist es immer gut sich mit amerikanischen Studenten anzufreunden oder sogar jemanden aus den USA als Mitbewohner zu haben, da diese meistens ein Auto haben. Wichtig fürs Leben Lebensmittelkosten Die Preise der Lebensmittel sind ähnlich wie in Deutschland. Man sollte auf jeden Fall ein Budget für Restaurants einplanen, denn die kulinarische Kultur in New Orleans ist einzigartig. Hier reichen die Preisklassen von billigen Fastfood-Ketten zu Nobelrestaurants. Es gibt auf jeden Fall viel Auswahl und einiges was man ausprobieren muss. Wasser gibt es im Restaurant meistens umsonst. Shopping & Kultur Da New Orleans nach Hurrikane Katrina keine großen Einkaufszentren mehr hat, geht man oft in den Schopping Malls in umliegenden Orten wie Kenner oder Matairie einkaufen. Beim Mississippi am Ende der Canal Street findet man ein Outlet-Zentrum, wo man relativ günstig Kleidung besorgen kann. Selbstverständlich gibt es im Stadtzentrum zahlreiche kleine Läden, die hauptsächlich auf Touristen ausgerichtet sind. Schönere Gegenden findet man an der Magazine Street. Hier gibt es einige Boutiquen, Secondhandshops, Cafés und etliche andere Läden. New Orleans ist so aufgebaut das es Straßen mit bestimmten Geschäften gibt. An der Magazine Street findet man kleine alternative Läden. An der Decatur Street Souvenir- und andere touristische Läden. Die Canal Street war einst die große Einkaufsstraße, ähnlich wie Hamburgs Mönckebergstraße. Die Bourbon Streets hat die ganzen Clubs und Bars die Touristen anziehen. Frenchmen Street hat eher Live Bars, wo auch viele New Orleaner zu finden sind. Maple Street hat zahlreiche Bars wo Studenten hingehen, vor allem Studenten der Loyola und Tulane Universitäten, zwei renommierte Privatuniversitäten. Feret und Oak Street haben viele Restaurants, Bars und Cafés. Mit sieben Hochschulen ist New Orleans gut gewappnet für ein aufregendes Studentenleben. Jedoch sind die meisten Studentenclubs und -bars Uptown, in der Nähe der Loyola und Tulane Universität. Von der UNO hat man eine direkte Anbindung an die Frenchmen Street, wo es meines Erachtens nach die beste Live Musik zum Tanzen und gemütlich Sitzen gibt. Die Bars haben auch alle bis früh morgens geöffnet, 9 was in anderen amerikanischen Städten nicht unbedingt der Fall ist. Man kann sich als Hamburger in New Orleans sehr wohl fühlen. Auch die Einheimischen sind in New Orleans sehr offen und freundlich. Des öfteren bekommt man wie aus dem nichts ein Kompliment von einem vollkommen Unbekannten. Öffentliche Verkehrsmittel Generell kann man sagen das die öffentlichen Verkehrsmittel in Europa besser ausgebaut sind als in den meisten amerikanische Städten. So sind auch die Anbindungen in New Orleans nicht die besten. Besonders vom weit abgelegenen Campus der UNO kommt man nur einmal in der Stunde mit dem Bus weg. Dafür ist man dann aber auch in zwanzig Minuten im French Quarter, der Innenstadt von New Orleans. Für ein Tagesticket zahlt man 3$ und kann damit durch die ganze Stadt fahren. Um einen Ausflug in die Stadt zu planen gibt es eine App von der Regional Transit Authority (RTA), allerdings fand ich Google Maps bequemer. Mit Bussen kommt man überall in der Stadt hin, man muss nur längere Fahrzeiten einplanen. Vor allem wenn man Umsteigen muss, stellt sich die Unpünktlichkeit der Busse als Problem dar. Da die Busse an jeder kleinen Straße halten, dauern auch die Fahrten relativ lange. Mit der Zeit gehen die Einwohner von New Orleans aber auch lockerer um als die meistens Deutschen, damit muss man sich einfach abfinden im Big Easy. Neben den Bussen gibt es noch zwei Straßenbahnlinien, die nicht von einer Buslinie ersetzt ersetzt wurden. Die "rote Straßenbahn" fährt die Canal Street entlang vom French Quarter bis in die wunderschön um den Bayou St. John liegende Mid City. Die "grüne Straßenbahn" fährt von der Canal Street im French Quarter die St. Charles Avenue entlang, durch das wohlhabendere Uptown. Diese historischen Straßenbahnen stehen unter Denkmalschutz und es man fühlt einen Hauch von Nostlagie, wenn man in den Nachfolgern der wohl bekanntesten Straßenbahn von New Orleans "Desire" sitzt Sonstige Tipps Man sollte sich vorher informieren, ob das Handy oder Smartphone auch im amerikanischen Netz funktioniert. Die meisten Handys haben Quad-Band-GSM eingebaut, jedoch hat mein Samsung Xcover 2 weder mit AT&T noch mit T-Mobile funktioniert. Um eine SIM-Karte zu bekommen, muss man einmalig 50$ bezahlen und danach monatlich 30-50$. Günstigere Prepaid-Karten gibt es bei Walmart, was sowieso ein wichtiger Anlaufpunkt für eine günstige Grundeinrichtung ist. Falls man nicht im Voraus eine Auslandskrankenversicherung in Deutschland abschließt, kann man einmalig 500$ durch das International Office bezahlen und ist über die Hochschule bei einer amerikanischen Versicherung untergebracht. Diese 500$ kann man sich aber auch sparen, indem man das ganze schon in Hamburg klärt. 10 Kosten/Preise Visum SEVIS Fee Flugkosten Impfungen 128€ 120€ ca. 800€ ca. 140€ Krankenversicherung International Fee 500$ (von der UNO) 150$ Miete Kaution 549$ (Zweizimmerwohnung für 2 Personen) 300$ (bestehend aus 75$ Servicegebühren und 225$ Kaution) Grundeinrichtung Bad ca.100$ (günstig bei Walmart, UNO Organisationen bieten Shuttlebusse an) Grundeinrichtung Küche N/A (mein Mitbewohner hat alles mitgebracht, vielleicht hast du Glück) SIM-Karte 50$ (im offiziellen AT&T oder T-Mobile Laden, günstiger bei Walmart) Grundnahrungsmittel ca. 150$/Monat Mensa All-You-Can-Eat 7,50$ Tagesticket (Bus/Tram) Monatsticket (Bus/Tram) Taxi Megabus Spirit Air 3$ 55$ 20$ Frenchmen Street - UNO (ca. 15 min Fahrt) 8$ New Orleans - Memphis (hin und zurück) 60$ Miami - New Orleans (one way) Praktika Nach dem Wintersemester besteht die Möglichkeit seinen Aufenthalt durch ein Praktikum um vier Monate zu verlängern. Diese viermonatige Verlängerung des Visums ist erlaubt, wenn man in dem im Visum angegebenen Fachbereich sein Praktikum absolviert. Während des Praktikums darf man auch vergütet werden, jedoch nur wenn man nicht als Student eingeschrieben ist. Mit dem Studentenvisum ist es nämlich untersagt außerhalb des Campus zu arbeiten. Die Hürde ist es einen Praktikumsplatz zu finden, wo man auch bezahlt wird. Da ich meinen Auslandsaufenthalt in New Orleans gerne verlängern wollte, nicht zuletzt wegen Mardi Gras und dem Jazz Fest, habe ich mich darum bemüht ein Praktikum zu finden. In der Filmindustrie ist es schwierig eine bezahlte Stelle zu finden, hier ist es empfehlenswert sich frühzeitig für ein Stipendium für Praktika 11 zu bewerben. Fulbright und der DAAD sind zwei mögliche Optionen. Bei der Suche nach Praktikumsplätzen sind die Professoren eine gute erste Anlaufstelle. Auch die Webseite WorkNola.com von der New Orleans Handelskammer bietet viele interessante Stellen für Student an. Falls man in der Veranstaltungstechnik ein Praktikum sucht, ist Bernard Productions offen für eine Praktikum ist. Mir wurde ein Platz angeboten, jedoch habe ich mich für ein Praktikum in Deutschland entschieden, da es meinem Interesse eher gepasst hat. Eine Zusammenarbeit mit StartupUnternehmen ist oftmals leichter zu vereinbaren, da die Unternehmen flexibler sind. Das Idea Village ist der Anlaufpunkt für Entrepreneurs in New Orleans, hier findet man neben zahlreichen kostenlosen Workshops auch junge Unternehmer die einem eventuell weiterhelfen können. In den letzen zwei Monaten habe ich mit einem Startup zusammengearbeitet und war als Praktikant für Social Media Marketing angestellt. Mir wurde nebenbei die Verantwortung für Image- und Potraitfilme übergeben und ich habe durch das Praktikum interessante Leute in der Unternehmensgründerszene kennengelernt. Es lohnt sich einfach mal anzufragen und loszulegen. Die Menschen in New Orleans sind locker und flexibel. Als mir feststand das ich während meines Praktikums bezahlt werden kann, habe ich den Vertrag in Deutschland leider schon unterschrieben. Aber es ist auf definitiv möglich! Dankeschön! Abschließend möchte ich mich bei der HAW Hamburg und der University of New Orleans bedanken, dass ich dies Möglichkeit hatte eine einzigartige Stadt und ihr wundervollen Einwohner kennenzulernen. Allen voraus gilt mein gilt mein Dank Herrn Alon, Frau Weatherall und Herrn Prof. Willaschek, die mich sowohl in Hamburg als auch in New Orleans unterstützt haben. Außerdem Danke ich meinen Eltern und meiner Familie für ihr Vertrauen und ständige Unterstützung. Zuletzt bedanke ich mich bei Mary Hicks, die mir im International Office in New Orleans ständig ausgeholfen hat. Es war eine einzigartige Erfahrung und New Orleans ist eine Stadt in der man sich zu leicht wohlfühlen kann. Alle Eindrücke sind unmöglich hier unterzubringen. Falls ihr Fragen zu der New Orleans und/oder einem Auslandssemester an der University of New Orleans habt, kontaktiert mich einfach. Ich kann euch ein paar Stories erzählen und vielleicht sogar ein oder zwei Tipps mitgeben. E-mail: [email protected] 12