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VIERTES QUARTAL 2005, BD. 14, NR. 4 NEW ORLEANS: AUF DIE LAGE KOMMT ES AN Beim Investieren in Immobilien müssen eine Reihe von Aspekten berücksichtigt werden und einer der wichtigsten Faktoren ist sicherlich die Lage. Bei Falcon werden schon immer bestimmte Richtlinien beachtet, wenn es darum geht, Großstadtregionen zu untersuchen, für die eine Empfehlung zur Investition ausgesprochen werden soll. Seit der Gründung von Falcon im Jahr 1991 wurden in unserem Newsletter wiederholt die Kriterien vorgestellt, die bei der Auswahl einer geografischen Lage eine Rolle spielen. Wir sind der Meinung, dass die in Frage kommenden Städte die folgenden Eigenschaften haben sollten: 1. Überzeugende Trends hinsichtlich Bevölkerungswachstum 2. Positive wirtschaftliche Grundfaktoren 3. Gute bestehende öffentliche Infrastruktur Leider trafen keine dieser Faktoren je auf New Orleans zu. Während eines Großteils des 20. Jahrhunderts war diese Stadt von rückläufigen Tendenzen geprägt und erst kürzlich war im New Yorker zu lesen: „Sie rangiert in buchstäblich allen Vergleichen urbaner Lebensqualität am unteren Ende der Liste“. Auch wenn wir alle höchstes Mitgefühl für New Orleans und die gesamte Golfküste empfinden, die angesichts der Hurrikane Katrina und Rita katastrophalen Schaden erlitten haben, ist es ratsam, sich an die grundsätzlichen Kriterien im Hinblick auf die Lage von Immobilien zu erinnern und zu erläutern, warum New Orleans bei Falcon Real Estate noch nie als Investitionsstandort empfohlen wurde. TRENDS BEIM BEVÖLKERUNGSWACHSTUM Im 19. Jahrhundert wurde New Orleans fast durchgehend als eine der wichtigsten Städte im Süden der Vereinigten Staaten betrachtet. Dabei spielte die Lage der Stadt im Golf von Mexiko und an der Flussmündung des Mississippi eine entscheidende Rolle und sowohl im Krieg von 1812 als auch im Bürgerkrieg der USA wurde um New Orleans gekämpft. Vor allem nach dem Bürgerkrieg begann die Stadt allerdings im Vergleich zu anderen Städten im Süden an Bedeutung zu verlieren und wurde im 20. Jahrhundert schnell von buchstäblich allen anderen Städten der Region überflügelt. Dabei nahm zum Beispiel die Bevölkerungszahl von Atlanta, Miami, Houston und Dallas zwischen 1900 und 2000 um bis zu acht Mal schneller zu als die von New Orleans. Schließlich war die Stadt im Jahr 2000 nicht mal mehr unter den 50 größten Städten des Landes aufgeführt. Während der letzten Jahre nahm die Bevölkerungszahl von New Orleans selbst sogar ab, während sie in den größeren Vororten der Stadt zunahm. Das Bevölkerungswachstum ist wichtig, da es direkt mit dem wirtschaftlichen Wachstum und somit mit der damit zusammenhängenden Nachfrage für Immobilien verbunden ist. Für die Beurteilung der wirtschaftlichen Aktivität ist die Zusammensetzung der Bevölkerung ebenfalls wichtig. Die Ergebnisse der Volkszählungen der USA zeigen, dass die Bevölkerung von New Orleans im Durchschnitt vergleichsweise älter ist, über weniger gute Ausbildung verfügt und ein niedrigeres Haushaltseinkommen hat, als die Bevölkerung der USA insgesamt. Bei Falcon liegt die Konzentration auf der Empfehlung von Immobilien in Städten mit überdurchschnittlichem Bevölkerungswachstum und dabei vor allem auf denjenigen Gebieten, die für unternehmerische Menschen mit hohem Bildungsniveau attraktiv sind. POSITIVE WIRTSCHAFTLICHE GRUNDFAKTOREN Die Regierungen der Städte und Bundesstaaten in den USA genießen eine beträchtliche Freiheit bei der Schaffung von wirtschaftlichen Bedingungen in ihren Gebieten. Dabei haben die Höhe der örtlichen Einkommenssteuer und die Komplexität der jeweiligen Handelsgesetze auf Stadt- bzw. Bundesstaatebene eine wichtige Auswirkung auf das wirtschaftliche Klima in den jeweiligen Gemeinden. Leider war Louisiana noch nie für fortschrittliche, wirtschaftlich günstige Politik bekannt. Während in anderen Bundesstaaten im Süden – und dabei vor allem in Florida, Georgia und Texas – mit Nachdruck eine Politik durchgesetzt wird, die es für Betriebe attraktiv macht, sich dort anzusiedeln, sind die Regierungen von Louisiana und New Orleans eher für ihre übermäßige Zahl an Korruptionsskandalen bekannt als für die Umsetzung von Vorhaben, die die wirtschaftlichen Bedingungen begünstigen würden. Aufgrund seiner Lage im ölreichen Golf von Mexiko hätte New Orleans zum Energiezentrum der Region avancieren können, doch dieses Attribut wurde inzwischen von Houston beansprucht. Neben seiner Bedeutung als Hafenstadt ist der Tourismus die Haupteinnahmequelle von New Orleans. Mit der historischen Attraktion des French Quarters der Stadt ist New Orleans von einer Wirtschaft gekennzeichnet, die sich auf ihrer Vergangenheit begründet und für die in absehbarer Zeit kein Wachstum prognostiziert werden kann. Zudem ist Zucker das wichtigste Produkt, das in Louisiana angebaut wird. Da die Zuckerherstellung in den USA jedoch teurer ist als in vielen lateinamerikanischen und afrikanischen Ländern, ist die Zuckerindustrie in Louisiana auf schützende Importzölle der USA angewiesen. Auch wenn andere Branchen, wie die Ölindustrie, die Wirtschaft des Bundesstaats mit unterstützen, sind die wirtschaftlichen Bedingungen in Louisiana insgesamt für längerfristige Investitionen in Immobilien nicht günstig. GUTE BESTEHENDE ÖFFENTLICHE INFRASTRUKTUR Nach dem Hurrikan Katrina wurde umso deutlicher, dass die öffentliche Infrastruktur in New Orleans sich in einem Stadium des Zusammenbruchs befand. Man muss nur den Zustand der Deiche betrachten, die zur Landgewinnung am Lake Pontchartrain und am Golf von Mexiko aufgeschüttet wurden, und diese mit den an der Nordsee befindlichen Deiche in Holland vergleichen, um festzustellen, wie sehr in diesem Zusammenhang auf allen Regierungsebenen Versäumnisse beklagt werden müssen. Der unzureichende Zustand der Deiche ist jedoch nur ein Beispiel. Parallel hierzu war auch die Infrastruktur von New Orleans, einschließlich der Kommunikationseinrichtungen, des Verkehrssystems und der Energieversorgung im Notfall, unzureichend. Ob dies auf eine rückgängige Bevölkerung, auf eine seit langem bestehende erfolglose örtliche Regierung oder andere Faktoren zurückzuführen ist, sei dahingestellt. Jedenfalls wurden in der Stadt New Orleans keine Investitionen vorgenommen, die notwendig gewesen wären, um eine Grundinfrastruktur zu gewährleisten. Diese Tatsache war bereits vor den Hurrikanen Katrina und Rita offenkundig. Bei Falcon wird davon ausgegangen, dass ein gutes Verkehrssystem, eine zuverlässige Energieversorgung und ein modernes Kommunikationssystem zusammen mit einer gut ausgebildeten und wachsenden Bevölkerung unabdingbar für wirtschaftliches Wachstum und Entwicklung sind. wurde, erstreckte sich einst über das gesamte Mississippital bis zur heutigen kanadischen Grenze mit New Orleans als Hauptstadt. Daher bestand zum Zeitpunkt dieses Kaufs bereits ein Rechtssystem, das sich zwar über die Jahre weiter entwickelte, allerdings in vielen Punkten vom Rechtssystem im restlichen Land, wo die Entwicklungen von britischem Gesetz abgeleitet wurden, nach wie vor abweicht. Glücklicherweise wurde im Bundesstaat Louisiana damit begonnen, den Geltungsbereich eines einheitlichen Handelsgesetzes zu erweitern, um die betriebswirtschaftlichen Bedingungen denen im restlichen Land anzupassen. Dennoch zögern viele Investoren wegen der ungewohnten Rechtsordnung, sich für Louisiana zu interessieren. BEMÜHUNGEN DES WIEDERAUFBAUS Natürlich bestehen für New Orleans und die gesamte Golfküste enorme Bemühungen des Wiederaufbaus. Die Medien berücksichtigen bei Ihrer Berichterstattung über die Flutkatastrophe in New Orleans die verheerenden Verwüstungen in Mississippi, Texas und anderen Orten dieser Region vergleichsweise wenig. Die Bundesregierung hat im Rahmen des Wiederaufbaus bereits US-$ 60 Mrd. zugeteilt, ein Betrag der insgesamt wahrscheinlich auf bis zu US-$ 200 Mrd. anwachsen wird. Auch wenn von Regierungsseite beträchtliche Summen für das Katastrophengebiet aufgebracht werden, profitieren davon vor allem örtliche Handwerks- und Baubetriebe sowie die Lieferanten von Ausrüstung, mit der die eigentlichen Bauarbeiten getätigt werden. Ironischerweise kann davon ausgegangen werden, dass sich die wirtschaftliche Lage in Louisiana während des Wiederaufbaus verbessert. Zudem scheint klar, dass die Bundesregierung den Wiederaufbau der Deiche um New Orleans forciert, was sich wiederum sehr positiv auf die Infrastruktureinrichtungen der Stadt auswirken wird. Allerdings gehen wir zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht von nennenswerten Chancen für individuelle Investoren aus. Ob der Wiederaufbau von New Orleans in Zukunft für bessere Bedingungen für Investoren führen wird, kann derzeit noch nicht beurteilt werden. FAZIT: Die Vereinigten Staaten sind von ca. 250 unterschiedlichen Immobilienmärkten geprägt. Davon können 10 bis 15 als solche mit beträchtlicher Bedeutung eingestuft werden. Daneben gibt es jedoch auch eine Gruppe von Zweitmärkten, die Falcons Einschätzung zufolge von Investoren berücksichtigt werden sollten. Einige dieser Zweitmärkte erfüllen die meisten der oben vorgestellten Kriterien, wobei wir vor allem Columbus (Ohio), Orlando (Florida), Austin (Texas) und Portland (Oregon) empfehlen. Anhand der Verwüstungen in New Orleans und der gesamten Golfküste wird deutlich, wie wichtig eine sorgfältige Auswahl ist, wenn eine passende geografische Lage für eine bestimmte Investition identifiziert werden soll. WEITERE FAKTOREN Aus der Perspektive des Investors auf dem Immobilienmarkt wurde New Orleans im Vergleich zur USA insgesamt schon immer für ungeeignet gehalten. Ein Grund hierfür ist außer den grundsätzlichen wirtschaftlichen Bedingungen das auf dem Kodex Napoleon beruhende Rechtssystem in Louisiana. Das Gebiet von Louisiana, das 1803 für US-$ 11 Mio. von Frankreich erworben Weitere Informationen erhalten Sie unter www.falconreal.com oder über Falcon Real Estate: 570 Lexington Avenue, New York, New York 10022 www.falconreal.com