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Plattenbörsen
Oldie Markt 08/02
Plattenbörsen 2002
Schallplattenbörsen sind seit einigen Jahren fester Bestandteil der europäischen
Musikszene. Steigende Besucherzahlen
zeigen, daß sie längst nicht mehr nur Tummelplatz für Insider sind. Neben teuren
Raritäten bieten die Händler günstige
Second-Hand-Platten, Fachzeitschriften,
Bücher, Lexika, Poster und Zubehör an.
Rund 250 Börsen finden pro Jahr allein
in der Bundesrepublik statt. Oldie-Markt
veröffentlicht als einzige deutsche Zeitschrift monatlich den aktuellen Börsenkalender. Folgende Termine wurden von
den Veranstaltern bekanntgegeben:
Datum
Stadt/Land
Veranstaltungs-Ort
Veranstalter / Telefon
25. Juli
Berlin
Statthaus Böcklerpark
Kurt Wehrs ☎ (030) 692 61 39
27. Juli
Weiden
Max-Reger-Halle
Günther Zingerle ☎ (091 31) 30 34 77
28. Juli
Ingolstadt
Theater
Günther Zingerle ☎ (091 31) 30 34 77
25. Juli
Berlin
Statthaus Böcklerpark
Kurt Wehrs ☎ (030) 692 61 39
27. Juli
Weiden
Max-Reger-Halle
Günther Zingerle ☎ (091 31) 30 34 77
28. Juli
Ingolstadt
Theater
Günther Zingerle ☎ (091 31) 30 34 77
3. August
Hof
Freiheitshalle
Günther Zingerle ☎ (091 31) 30 34 77
7. August
Hoorn/Holland
Open Air
ARC ☎ (00 31) 229 21 38 91
10. August
Ludwigsburg
Forum am Schlosspark
Gümther Zingerle ☎ (091 31) 30 34 77
25. August
Dortmund
Westfalenhalle/Goldsaal
Manfred Peters ☎ (02 31) 48 19 39
25. August
Berlin
SEZ
First & Last ☎ (03 41) 699 56 80
29. August
Berlin
Statthaus Böcklerpark
Kurt Wehrs ☎ (030) 692 61 39
31. August
Bremen
Konsul Hackfeld Haus
G. Thöle ☎ (04 21) 45 23 08
31. August
Zwickau
Clubhaus Sachsenring
First & Last ☎ (06 21) 724 48 35
Die Veröffentlichung von Veranstaltungshinweisen auf Schallplattenbörsen ist eine kostenlose Service-Leistung von Oldie-Markt.
Ein Anspruch auf Veröffentlichung in obenstehendem Kalender besteht nicht.
News
Oldie Markt 08/02
News • News • News • News • News • News • News
* Bootsy Collins, der Altmeister des P-Funk,
wird am 23. September ein neues Album mit
dem Titel The Allstar Funk veröffentlichen,
dessen Namen man wörtlich nehmen kann.
Denn bei den Aufnahmen halfen ihm Kollegen wie Fatboy Slim, Moby, Snoop Dogg,
Public Enemy, Mouse T.. Macy Gray,
Sly&Robbie und Bobby Womack.
* John Entwistle, Gründungsmitglied und
Bassist von Thw Who starb völlig überraschend am 28. Juni in Las Vegas, wo er sich
zur Vorbereitung der Who-Tour durch die
USA aufhielt. Er wurde tot in seinem Hotelzimmer aufgefunden, als Totesursache wird
ein Herzinfarkt angenommen.
* Savatage treten wieder mit Al Pitrelli an
der Leadgitarre auf, nachdem sich Megadeth
aufgelöst haben, wohin er vor Jahren von Savatage gegangen war. Da er aus vertraglichen Gründen an den derzeit laufenden Konzerten in den USA nicht teilnehmen kann,
wird er von Jeff Waters von Annihilator ersetzt.
* Gluecifer, Neo-Punks aus Norwegen, wurden durch das schläfrige Personal am Osloer Flughafen daran gehindert, die Gigs im
Vorporgramm der Toten Hosen in Dortmund
und Erfurt wahrzunehmen. Sie wurden nämlich so schleppend abgefertigt, dass ihr Flugzeug ohne sie abhob. Wie in einem solchen
Fall üblich, gab es auch keine Möglichkeit,
kurzfristig umzubuchen und eine Anreise mit
dem Auto hätte zu lange gedauert.
* Dee Dee Ramone wurde durch ein Konzert im New Yorker Continental Club, wo
er sich in den letzten Jahren häufig aufhielt,
geehrt, an dem neben den Toilet Boys, Star
Spangles und Charmschool noch Marky
Ramone (Schlagzeug), CJ Ramone (Bass)
und der Ramones-Produzent Daniel Rey (Gitarre) teiknahmen, die zusammen mit Sängern wie Dick Manitoba (Dictators), Walter
Lure (Heartbreakers) und Rez Cadena
(Black Flag) Lieder der Ramones spielten.
Der Erlös des Abends kam der UNICEF zugute.
* Alanis Morissette verklagt die Homepage alanis.net. Der Grund: Auf dieser Site
werden unberechtigt Memorabilia von ihr
verkauft.
* Elvis Presley schaffte 25 Jahre nach seinem Tod wieder eine Nr.1 in den USA: A
Little Less Conversation verkaufte in der Remix-Fassung des holländischen Discjockeys
JXL 26.000 Stück in der Woche, was mit
dem Werbespot des Sportschuh-Herstellers
Nike zusammenhängt, wo das Lied im Hin-
tergrund zu hören ist.
* Michael Jackson hat gemeinsam mit Sony/
ATV die Rechte an dem Katalog von Acuff/
Rose gekauft. Damit kontrollieren die beiden Partner die Rechte an über 50.000 Klassikern aus der Country- und der Rockmusik, zu denen beispielsweise die Lieder von
Hank Williams und Roy Orbison gehören.
* Terrapin Station dürfen nun doch am 3.
und 4. August in East Tryo, Wisconsin auftreten, nachdem der Stadtrat dem Konzert
zunächst nicht zustimmte. Dahinter verbergen sich die überlebenden Mitglieder von
Grateful Dead, Micky Hart, Bill Kreutzman,
Phil Lesh und Bob Weir, die seit sieben Jahren zum ersten Mal wieder gemeinsam auftreten.
* The Who haben nur vier Tage nach dem
plötzlichen Tod von John Entwistle im Hollywood Bowl in Los Angeles das erste Konzert ihrer US-Tournee absolviert. Der von
Roger Daltrey zu Beginn John Entwistle gewidmete Gig schaffte die Balance zwischen
ergreifenden, lustigen und aufbauenden Momenten und geriet zu dem besten Konzert
seit den 70er Jahren, da auch Pete Townshend durchwegs als Gitarrist überzeugte.
Als Ersatz von Entwistle präsentierten die
beiden den gefragten Studiomusiker Pino
Palladino.
* Andrew Loog-Oldham, der Manager der
Rolling Stones in den 60er Jahren, hat mit
2Stoned den Folgeband seiner Autobiographie Stoned vorgestellt. „Eigentlich habe ich
es als Wagnis betrachtet, ein Buch über die
Stones zu schreiben. 2Stoned wird mehr von
ihnen handeln als das erste Buch, weil es die
Zeit zum Inhalt hat, die ich mit ihnen verbrachte“, sagte Loog-Oldham, der die Stones zum ersten Mal 1963 im Station Hotel
im Londoner Vorort Richmond sah, als er gerade 19 Jahre alt war. 2Stoned fängt da an,
wo Stoned aufhörte: Im Frühling 1964, als
die Band den Durchbruch in Europa geschafft hatte. „2Stoned geht bis Ende 1967
und schließt die ganzen Drogen-Verhaftungen und meinen Abgang von den Stones mit
ein.“ Die Jahre zwischen 2Stoned, das im
Oktober in England und 2003 in den USA
erscheinen wird, behandelt der dritte Band.
„Als die 70er kamen, war ich nur noch sporadisch in der Musikszene tätig. Ich hatte
mich an den Lebensstil meiner Klienten gewöhnt.“ 1995 war er nach seiner eigenen
Aussage nur noch drei Wochen vor seinem
Tod, ehe er sich von den Drogen löste.
* Kiss-Sänger und Gitarrist Paul Stanley be-
stätigte in einem Interview Gerüchte, dass
die Angaben zu Studiomusikern und den Verfassern der Songs auf Kiss-Platten eher lax
gehandhabt wurden. Nach seinen Worten
„gaben Gene und ich vielen Songs, die andere geschrieben hatten, nur den letzten
Schliff.“ Außerdem sagte er aus, dass keineswegs alle die gleiche Zeit und dieselbe
Energie für die Gruppe eingesetzt hatten.
Abschließend hielt er es durchaus für möglich, dass zukünftig Kiss auch ohne eines der
Originalmitglieder auf die Bühne gehen
könnte.
* The Doors planen über 30 Jahre nach dem
Tod von Jim Morrison eine Reunion-Tournee. Robbie Krieger und Ray Manzarek –
die Teilnahme des Schlagzeugers John Densmore ist wegen gesundheitlicher Probleme
nicht sicher – wollen im September Konzerte in den USA geben und 2003 auch in Europa touren. Vorher soll es noch eine neue
Platte geben. Der Ersatz von Morrison soll
Ia Astbury von The Cult sein, der allerdings
nicht bei allen Konzerten anwesend sein
wird, weswegen über weitere Sänger gerätselt werden darf.
* Sharon Osbourne, Frau und Managerin
von Ozzy, ist an Krebs erkrankt. Wegen ihrer Operation werden die ersten beiden Ozzfeste-Termin in Bristow/Virginia und Pittsburgh verschoben. Zwar ist die genaue Art
der Erkrankung nicht bekannt, aber die
Chancen für eine vollständige Genesung
wurden als gut eingestuft.
* Wire feiern bereits die 2. Reunion: Nachdem sie 2000 in der Royal Festival Hall in
London auftraten und daran eine acht-tägige US-Tour anschlossen, bringen sie jetzt die
6-Track-EP Lead & Burn heraus, die ein Vorgeschmack auf das für 2003 angekündigte
Album sein soll. Zuvor werden Colin Newman, Bruce Gilbert, Graham Lewis und Robert Gotobed am 20. Juli in London auftreten und im September durch die USA touren.
* Jean-Michel Jarre und Isabelle Adjani haben sich verlobt. Der 53-jährige Jarre, der
aus einer 20-jährigen Ehe drei Kinder und
die 47-jährige Adjani, die aus zwei Beziehungen zwei Kinder hat, bezeichneten beide die Begegnung als Liebe auf den ersten
Blick.
* Elvis Costello wird sein einziges Konzert
in Deutschland am 16. September im Kölner E-Werk geben.
* Gotthard und ihr Produzent Chris von
Rohr gehen getrennte Wege.
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Top 20/40
Oldie Markt 08/02
Die teuersten Platten des Monats:
Top 20
Juli
6 Ash Ra Tempel
Same (Gimmix-Cover, (M-/M-)
Ohr OMM 56013 (70/D)
73,95 €
14 May Blitz
The 2nd Of May (M-/M-)
Vertigo Phonogram 6360 037 (71/D)
45,35 €
7 Xhol
Hau Ruck (M/M-)
Ohr OMM 56014 (70/D)
64,86 €
15 Amos Key
First Key (Foc, M-/M-)
Spiegelei Intercord 26413-5U (74/D)
37,17 €
8 Pink Floyd
See Emily Play (7“, VG+/VG+)
Columbia C 23574 (67/D)
64,39 €
16 Tony Sheriden & The Beatles
The Saints (7“, M-/M)
Polydor 52273 (64/D)
37,34 €
1 The Beatles
Yesterday (7“, Hippiecover, (M-/M-)
Odeon O 23031 (66/D)
168,63 €
9 Agnetha
Geh mit Gott (7“, M/M-)
CBS 7494 (D)
61,63 €
17 Night Sun
Mourning (RI, M-/M-)
Polydor 2450 094 (D)
37,15 €
2 Master`s Apprentices
A Toast To Panama Red (M-/M-)
Regal Zonophone SLRZ 1022 (71/UK)
131,36 €
10 Toad
Same (Foc, M-/M-)
Halleujah X 616 (71/CH)
61,43 €
18 Fairfield Parlour
From Home To Home (Foc, M-/M-)
Vertigo Phonogram 6360 001 (70/D)
35,89 €
3 The Rattles
Las Vegas (7“, VG+/VG+)
Star-Club Philips 158 541 STF (66/D)
116,16 €
11 Pink Floyd
57,51 €
Wish You Were Here (Shrinkwrapped+Sticker, SS)
Harvest EMI 1C064-96918 (76/D)
19 The Beatles
Cry For A Shadow (7“, M-/M-)
Polydor 52275 (64/D)
33,89 €
33,52 €
4 Os Mundi
Latin Mass (Foc, M-/M-)
Metronome MLP 15.381 (70/D)
88,46 €
12 Ash Ra Tempel
Same (VG+/VG+)
Ohr OMM 56013 (70/D)
49,10 €
20 Canned Heat
Same (1st, M-/M-)
Liberty LBS 83059 (67/D)
5 Yesterday`s Children
Same (M-/VG+)
MAP 3012 (71/D)
76,68 €
13 Mombase
African Rhythm&Blues (M/M)
Spiegelei Intercord 26564-5 (75/D)
48,35 €
Für die Preishitparade wurde die abgelaufene Oldie-Markt Auktion 285
ausgewertet. Der fettgedruckte Preis gibt das gemittelte Gebot und damit
den tatsächlichen, aktuellen Marktwert (nicht identisch mit dem Durchschnittsgebot der abgelaufenen Auktion) an. Bootlegs, Memorabilia, Videos und Plattenpakete finden keine Berücksichtigung.
Die ewigen Price-Charts
Top 40
12 The Beatles - Same (13 PicDisc-Box)
London Wavelenght (Limited Edition)
837,80 € (2/97)
27 Rolling Stones - Aftermath & Out Of Time
Decca 25014 (67/CH)
552,38 € (4/99)
13 The Beatles - Help
Odeon (gelb) 984008 (65/D)
820,97 € (2/96)
28 Missus Beastly - Same
CPM LPS 002 (70/D)
552,36 € (9/96)
14 The Beatles - Second Album
Odeon ZTOX5558 (Exportausgabe, 64/D)
798,43 € (3/92)
29 Freedoms Children - Astra
Parlophone PCSJ(D) 12066 (70/ZA)
546,54 € (6/00)
15 Svanfriddur - What‘s Hidden There
Privatpressung (72/UK)
784,75 € (5/94)
30 The Beatles - The Collection
MFSL 1-101-114 (82/US)
530,33 € (5/93)
525,06 € (9/00)
1 Dark - Round The Edges
SIS-0102 (72/UK)
1840,80 € (2/98)
16 Fleur de Lis - Facing Morning
Qualisound US 403 SLP (71/DK)
771,96 € (5/95)
31 Hunger - Strictly From Hunger
Public P 1006 (70/US)
2 Bent Wind - Sussex
Trend T-1015 (69/CA)
1664,94 € (2/98)
17 Rolling Stones - Promotional Album
London RSD-1 (69/US)
751,37 € (7/96)
32 Leafhound - Growers Of Mushroom
Decca SKL 5094 (71/UK)
3 Elvis Presley - Golden Boy
RCA 25037 (65/CH)
1362,42 € (5/96)
18 Rolling Stones - Big Hits
Fonoring Decca SFGLP 78299
720,67 € (11/98)
33 Gäa - Auf der Bahn zum Uranus
Kerston FK 60514 (73/D)
489,50 € (4/01)
4 Paternoster - Same
CBS S 64958 (72/OE)
1362,41 € (4/01)
19 Rolling Stones - Album Play (EP)
Decca DCD 81500 (68/D)
690,81 € (11/94)
34 Rolling Stones - Original Master Recordings
MFSL 1-161/170 (84/US
480,44 € (5/93)
5 Dog That Bit People - Same
Parlophone PCS 7125 (71/UK)
1312,31 € (3/95)
20 Open Mind - Same
Philips SBL 7893 (69/UK)
651,03 € (10/99)
35 The Beatles - Butchercover
Capitol 2553 (66/US)
478,90 € (2/91)
6 Johnny Burnette & The Rock‘n‘Roll Trio - Same 1136,42 € (5/00)
Coral CRL 57080 (57/US)
21 Chicken Bones - Hardrock in Concert
Procom 027606 (76/D)
639,29 € (12/97)
36 The Beatles - Same (Clubpressung)
Deutscher Schallplattenclub E 043 (64/D)
463,23 € (3/00)
7 Frank Zappa - FZ 25 - Zappaween
Rykodisc MSI PROM-1 (88/JP)
22 Metronic Underground - Illusion
Privatpressung (80/D)
637,24 € (5/97)
37 Rolling Stones - Flowers
Decca Spezial Edition 25084 (67/CH)
942,02 € (12/93)
519,77 € (10/99)
461,30 € (10/96)
8 Can - Monster Movie
Music Factorx SRS 001 (69/D)
910,16 € (5/99)
23 Dogfeet - Same
Reflection REL 8 (70/UK)
625,82 € (2/93)
38 Irish Coffe - Same
Triangle 920 321 (72/BL)
444,35 € (3/95)
9 The Beatles - Impression
Deutsche Buchgemeinschaft Odeon 6086 (65/D)
887,00 € (5/94)
24 Five Royals - Rockin‘ Five Royals
Apollo LP 488 (54/US)
625,67 € (1/97)
39 Johnny Burnette Trio - Rock‘n‘Roll (EP)
Coral 94071 (56/D)
444,82 € (5/96)
25 The Beatles - Please Please Me
Odeon ZTOX 5550 (Esportpressung 63/D)
576,21 € (5/00)
40 Kaputter Hamster - Same
Privatpressung e-PA Records 10-2009 (74/D)
435,21 € (9/92)
10 C. A. Quintet - Trip Thru‘ Hell
Candy Floss CF 7764S (64/US)
11 Lang‘syne - Same
Düsselton TS 2737 (76/D)
876,87 € (11/95)
844,99 € (2/94)
26 The Beatles - Same
Clubpressung Odeon 6279 (65/D)
561,92 € (12/96)
Die ewigen Price-Charts nennen die 40 teuersten Platten, die in Oldie-Markt Auktionen seit Auktion 94 gehandelt worden sind. In der Klammer steht das Heft, in
dem die Platte in den Top 20 (siehe links) geführt wurde.
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Leserbriefe/Impressum
Oldie Markt 08/02
Leserbriefe
Gratulation an den Oldie-Markt, der das
Thema zweifelhafter, fehlerhafter oder
schlampiger CD-Überspielungen offenbar
transparenter machen will. Gratulation deshalb, weil meine Bemühungen in dieser
Richtung bisher erfolglos waren, Briefe zum
Beispiel an den Record Collector oder an
Good Times wurden nicht veröffentlicht
bzw. blieben unbeantwortet. Fürchtet man
evtl. von der Industrie nicht mehr umfassend genug (und kostenlos) beliefert zu
werden? Zum Thema: Bezüglich CD-Wiederveröffentlichungen könnten die Bemerkungen schier endlos sein. Insbesondere das
Feld der Überspielqualität bietet beinahe unbegrenzte Diskussionsmöglichkeiten. Ich
möchte in diesem Brief nur einen Aspekt
aufgreifen, nämlich den der seitenverkehrten Überspielung von (Master-)Bändern auf
CD. Ein besonders akribisch arbeitender
Kritiker (Franz Schöler) bemerkte einmal
vor vielen Jahren, dass die Bob Dylan-CD
„Blonde On Blonde” stereo-seitenverkehrt
überspielt worden war. Dieser Hinweis war
(für Musikfans) sehr förderlich, denn eine
spätere Wiederveröffentlichung der CD im
Rahmen der Möglichkeit, CDs mit einer
Länge bis zu 80 Minuten herzustellen, wurde korrekt remastert. Gleiches gilt für die
erste CD der Eagles, Version 1 wurde seitenverkehrt überspielt, erst die kürzlich remasterte Version enthält die korrekt überspielte Fassung. Im Hinblick auf Ry Cooders Werk „Bop Til You Drop“ allerdings
bleibt Unklarheit. Ist die CD-Version sei-
tenverkehrt überspielt worden oder war es
bereits die vorher erschienene LP?
Ich fasse mich kurz: CD-Sammler - besonders solche, die auf Authentizität Wert legen, seien vor dem Kauf der folgenden CDs
gewarnt, da sie stereo-seitenverkehrt (im
Vergleich zu den Original-Vinylveröffentlichungen) überspielt wurden. Alle Angaben
auf der Basis eines Kopfhörervergleichs OLP – CD. Ich habe aus meiner Sammlung
und der Sammlung von Freunden bewusst
ein breites Spektrum gewählt, damit deutlich wird, wie verbreitet dieses Phänomen
ist und dass letztlich alle grosse Firmen beteiligt sind:
Led Zeppelin I (remastered: 7567-82632-2)
die Erstversion der CD 240 031-2 war korrekt überspielt; Nils Lofgren&Grin: Gone
Crazy A&M 540 706-2; Boney M: Gold
BMG 74321 12577-2; Giorgio Moroder:
The Best Of Repertoire REP 4825; alle vom
Axxis Musikverlag lizensierten Tracks;
Yardbirds: The Ultimate Yardbirds Rhino
8122-79825-2; alle von EMI übernommenen Stereo-Tracks; überprüft anhand verschiedener EMI-Quellen; Arthur Lee: Vindicator A&M 540 697-2; alle Tracks der
Seite 2 der Original-LP; Gram Parsons:
Sleepless Nights A&M 393 190-2; alle
Tracks der Seite 1 der Original-LP (die japanische Ausgabe zeigt dasselbe Phänomen); Dave Edmunds: Chronicles Connoisseur VSOP CD 209; alle von Warner Brothers übernommenen Tracks; Chris Darrow:
A Southern California Drive Taxim TX
2055-2 TA; Johnny Rivers: Slim Slo Slider/
Home Grown BGOCD 453, wobei bei dieser Doppel-CD lediglich “Home Grown”
Oldie - Markt
Oldie-Markt 9/02
(= Heft 264)
Oldie-Markt 10/02
(= Heft 265)
Erscheinungsdatum:
2. September 2002
Erscheinungsdatum:
7. Oktober 2002
Einsendeschluß für den Kleinanzeigen-Markt
(Auktion und Festpreis) am:
12. August 2002
Einsendeschluß für den Kleinanzeigen-Markt
(Auktion und Festpreis) am:
9. September 2002
Auktions-Schluß für Auktion 286
(Poststempel) am:
12. August 2002
Auktions-Schluß für Auktion 287
(Poststempel) am:
9. September 2002
Wichtig für Interessenten: Bitte beachten Sie, dass zwischen dem Erscheinungsdatum des aktuellen OldieMarkt und dem Kleinanzeigenschluß für das nächste Heft nur 7 Tage liegt. Warten Sie deshalb mit der
Zusendung Ihrer Anzeige nicht bis zum Erscheinungstag, sondern schicken Sie Ihre Anzeige so früh wie
möglich an die Redaktion ab.
seitenverkehrt überspielt wurde; Michael
Nesmith: From A Radio Engine... Line
OLCD 9.151142, US: Rio 2008; Michael
Nesmith: Infinite Rider Of The Big Dogma
(US: Rio, AU: Exile D 31302 Hollies:
Another Night Magic 5244082. Die aufwendigen Cover und Booklets bei Magic dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass sehr
viele kürzlich erschienenen CDs seitenverkehrt überspielt wurden. Die Liste fehlerhafter CDs ließe sich beliebig verlängern.
Eckhard Völker, Münstermannstr. 16, 27356
Rotenburg
Oldie-Markt
08/02
Nr. 263 August 2002
25. Jahrgang
Herausgeber: Martin Reichold
Redaktion: Martin Reichold
Internet:
http://www.oldiemarkt.com
Fotografie: Willi Kuper
Computerworks: Computer Communication
Mitarbeiter: Dirk Hamelmann, Frank Küster,
Bernd Vogel, Kurt Wehrs
Mitarbeiter Spezialgebiete:
Reinhold-Paul Grandke (Petards), Wolfram Hagspiel (Kinks),
Christian Suchatzki (The Who), Ingo Bollmann (T. Rex), Norbert
Lippe (Bee Gees), Andreas Kraska (Pink Floyd), Michael
Doepner (Status Quo), Klaus Weissenbäck (Deep Purple), Patrick
Guttenbacher (ELO, Move), Jört Tschirschwitz (Led Zeppelin),
Franz Tewes (Yardbirds), Wolf-Dieter Schramm (Eric Clapton),
Carsten Schaefer (Todd Rundgren), Jürgen Knoll (Suzi Quatro),
Bernd Schmidt (Damned), Peter Bentz (Stax), Sven Gusevik
(Mott The Hoople), Kilian Mathis (Sir Douglas), Charles Hertzog
(Uriah Heep), Klaus Sander (Steppenwolf), Fabian von Poser
(Genesis), Ingo Seidel (Grateful Dead), Uwe Sauerland (Slade),
Marcel Just (Drafi Deutscher), Stefan Oswald (Yes), Alexander
Mertsch (Bob Seger, Huey Lewis), Matthias Mineur (Jane), Beat
Bopp (The Band), Alexander Rack (Black Sabbath), Wolfgang
Werbeck (Fairport Convention), Marcel Koopman (Vertigo),
Ernest Cadet (Young Rascals)
Amerika Korrespondent: Heinz Geissler (Austin, Texas)
Redaktion: Oldie-Markt, Parkstr. 13, 90409 Nürnberg,
Tel: 0911/3507916/17, Fax: 0911/3507918
Verlag: New Media Verlag,
Parkstr. 13, 90409 Nürnberg
Druck: Reiff Druck,
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Printed in Germany. Oldie-Markt erscheint monatlich. Höhere
Gewalt entbindet den Verlag von der Lieferungspflicht. Ersatzansprüche können nicht anerkannt werden. Alle Rechte vorbehalten. © by New Media Verlag GmbH. Unverlangte Manuskripte
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Postbank Ludwigshafen, Kto. 21876-671, BLZ: 54510067
Kiss 1978 in England (vorne v.l.): Peter Criss, Ace Frehley, Gene Simmons. Hinten: Paul Stanley
Queen: Brian May & Roger Taylor
Oldie Markt 08/02
Jugend einer Königin
Wie jede andere Band hat auch Queen eine Vorgeschichte. Die
von Brian May & Co. wird hier erzählt.
Wenn es um die größten Bands im Rock
geht, haben natürlich die Klassiker der 60er
Jahre die besten Karten: The Beatles, The
Rolling Stones, Pink Floyd und und und.
Spontan fallen solche und ähnliche Namen
ein, die 70er Jahre können da nur wenige
solche Kaliber entgegensetzen. Zu den Formationen, die jedoch einen solchen Bekanntheitsgrad erreicht haben, zählen
Queen, die ab Mitte der 70er Jahre die weltweiten Charts beinahe ebenso dominierten
wie es ihre Landsleute zu ihrer großen Zeit
1984 (v.l.): Tim Staffell, Dave Dilloway,
Richard Thompson, John Garnham,
Brian May
schafften. Klar, dass bei einem Erfolg in
solchen Dimensionen die Legendenbildung
Konjunktur hat, doch wie so oft ist die Wahrheit bei weitem weniger spektakulär als die
Dichtung. Tatsächlich war keiner der vier
Musiker zuvor schon spektakulär in Erscheinung getreten. Dies kann man exemplarisch
anhand der frühen Jahre von Brian May (*
19.7.47 in Twickenham) nachweisen, der
mit sieben Jahren von seinen Eltern seine
erste Gitarre geschenkt bekam – eine akustische Gitarre spanischer Art, die er übrigens irgendwann verlegte und 1991 von seinem alten Schul- und Bandkameraden Dave
Dilloway wieder erhielt. Entscheidender jedoch war, dass er 1963/64 innerhalb von 18
Monaten mit seinem Vater, dem ElektronikIngenieur Harold May, aus einem alten Balken die wohl berühmteste selbst gebaute
elektrische Gitarre der Rockwelt fabrizierte, die Red Special, die den Sound von
Queen so dominieren sollte. Nachdem er
begonnen hatte, mit dem bereits erwähnten
Dave Dilloway zusammen zu üben, gründeten sie gemeinsam mit dem Bassisten
John Garnham, dem Schlagzeuger Richard
Thompson und dem Mundharmonika-Spieler Tim Staffell 1984, nachdem Vorschläge
wie The Mind Boggles oder Bod Chappy &
The Beetles verworfen worden waren. Zu
etwa der gleichen Zeit wurde Brian auch von
den Others aufgefordert, bei ihnen mitzu-
7
8
Queen: Brian May & Roger Taylor
Oldie Markt 08/02
wirken, doch dort blieb er nur ein Gast und
spielte auf ihrer einzigen Single definitiv
nicht mit. Im Prinzip waren 1984 das Musterbeispiel einer lokal populären Gruppe,
die jenseits der Grenzen niemand kannte.
Immerhin gab es Höhepunkte wie einen Gig
als Anheizer für Jimi Hendrix 1967 oder
einen auf dem Christmas On Earth Continued-Festival am 23. Dezember 1967 im
Londoner Olympic Theatre, wo man nach
Traffic, Pink Floyd, The Herd, Jimi Hendrix
und ähnlichen Heavies allerdings erst um 5
Uhr morgens eine halbe Stunde auf die Bühne durfte. Und weil Dave Dilloway am
Twickenham Technical College studierte
und dort auch Techniker von ITV kennen
gelernt hatte, die auch Studios einrichteten,
durfte man 1967 in den De Lane Lea Studios unter absolut professionellen Bedingungen ein Demotape einspielen.
Doch das war auch schon der Abgesang der
Oldie-Markt Discographie
Queen
von Frank Küster
Smile
1969
Promo-Single: Earth / Step On Me
US: Mercury 72977
1982
Mini-LP: Getting’ Smile
JP: Mercury 18PP-1
A: April Lady / Blag / Polar Bear
B: Doin’ Alright / Earth / Step On Me
Queen
1973
TW-LP: Liming LM 2592
Band, die nie ernsthaft den Sprung zu den
Profis versucht hatte. May hatte schon 1967
bei der auch aus Twickenham stammenden
The Left Hand Marriage mitgemacht, die für
zwei Studiotermine einen Gitarristen
brauchte. Da daraus jedoch kein Vertrag mit
EMI folgte, war auch diese Formation 1968
am Ende und damit Brian ohne eine Gruppe, doch das sollte nicht lange dauern.
Da er immer noch am Imperial College in
Hampton Astronomie studierte, pinnte er
eine Anzeige ans schwarze Brett, auf der er
nach einem Schlagzeuger suchte. Die erste
Antwort kam von Roger Meddows Taylor
(* 26.7.1949, Kings Lynn/Norfolk), der im
Gegensatz zu May und seinem alten Freund
Tim Staffell, der der Sänger der neuen Band
Smile war, bereits eine etwas ertragreichere
Karriere vorweisen konnte. Dies lag vor allem daran, dass er bereits mit elf seine erste
Gruppe gründete, die Bubblingover Boys,
Promo-Single: Keep Yourself Alive (Mono, Edit) / (Stereo, Edit)
US: Elektra E-45268-A
Promo-Single: Keep Yourself Alive (Mono) / (Stereo)
US: Elektra EK-45863-A
Jukebox-Single: Keep Yourself Alive / Deep Purple: What’s Goin’ On Here
IT: EMI 3C000-70027
Single: Keep Yourself Alive / Son And Daughter
UK/IR: EMI 2036, US/CA: Elektra EK 45863, JP: Elektra Pioneer P-1290E (Warner Label),
RI: Elektra Pioneer P-1290E (Elektra-Label), AG/P: EMI 8E006-94681 (AG: Portuguese
Vinyl), AU/NZ: Elektra EKM 45863, Malta: EMI 2036 (Radio Promo, UK Vinyl), NL: EMI
5C006-94681, ZA: EMI EMIJ 4001
EP: Various Artists
TH: Cashbox KS 205
Keep Yourself Alive (+ Mungo Jerry, Neil Sedaka, Nazareth)
Album: Queen
D: EMI 1C062-94519, UK/HK/MA/SI: EMI EMC 3006, US/CA: Elektra EKS 75064 (First
1000 Copies With Gold Letters On Pink, Later White On Pink, Normal: Purple Sleeve), JP:
Elektra Pioneer P-10118, BR: EMI 31C064-94519, CI: EMI LDC 36855, F: EMI 2C06494519, IT: EMI 3C064-94519, ME: EMI SLEM 528, NL: EMI 5C062-95419, SP: EMI 10C06294519, TW: Liming LM-2592 (Black&White Cover), RI 1976 D: EMI 1C072-94519, JP: Elektra
Pioneer P-6550E, 1982 UK : Fame EMI FA 3040, NL: EMI 1A038 15701 1, SP: Fame EMI
056 194 5191, 1993 CZ: Globus 210111-1 311 (30 Copies In Pink/Green/Black Wax, 500
Copies In Pink Wax, 2000 Copies In Green Wax). CD: 1986 D/UK/NL: EMI CDP 7 46204 2,
JP: EMI Toshiba TOCP 6651 (TOCP-65101 (Cardboard Sleeve), 1988 UK: Fame EMI CDFA 3040, 1991 US: Hollywood HR-61064-2 (+ Mad The Swine / Keep Yourself Alive (Long
Lost Retake) / Liar (1991 Remix), 1998 D/NL: Parlophone EMI 0777 7 89276 2 4, UK: Parlophone EMI CDPCSD 139, JP: EMI Toshiba TOCP 8271 (All Remastered)
A: Keep Yourself Alive / Doing All Right / Great King Rat / My Fairy King
B: Liar / The Night Comes Down / Modern Times Rock’n’Roll / Son And Daughter / Jesus /
Seven Seas Of Rhye
1974
Promo-Single: Liar (Edit, Mono) / (Edit, Stereo)
US: Elektra EK 45884
Queen: Brian May & Roger Taylor
die dem damals angesagten Skiffle-Boom
huldigten, jedoch nicht das ganz große Ding
waren, „weil keiner von uns spielen konnte“, wie sich Taylor erinnert. In der Gruppe
spielte er noch Ukulele, doch das Weihnachtsfest 1961 änderte sein Leben – seine
Eltern schenkten ihm nämlich ein Schlagzeug. Klar, dass es nicht lange dauerte, ehe
er an der Privatschule in Truro, für die er
ein Stipendium erhalten hatte, eine neue
Band ins Leben rief, die unter einigen Namen antrat, beispielsweise Beat Unlimited
– um nur ein Beispiel von mehreren zu nennen. Ab 1965 gingen Gitarrist Mike Dudley
und Roger Taylor zur lokalen Top-Band
Johnny Quale & The Reactions, die nicht
nur bei privaten Festen auftraten, sondern
in den Clubs in Truro und um Truro herum.
Allerdings war das nicht das große Ding.
Das Sextett spielte die für die mittleren 60er
CI-LP: EMI LDC 36855
typische Mischung aus Rock’n’Roll, Blues,
Pop und Beat und nahm sogar am 5. Rock
& Roll Wettbewerb in Cornwall teil, ohne
zu gewinnen, da eine andere Formation die
glänzende Idee hatte, mit einer Go-Go-Sängerin aufzutreten, was ihr den Titel eintrug.
Ein Jahr später, mit dem neuen Sänger Roger Brokenshaw und einem leicht in Richtung schwarzer Musik abgeändertem Repertoire gewann The Reaction übrigens diesen
Wettbewerb.
Ansonsten blieb es bei den mehr oder weniger häufigen Gigs in Cornwall, ehe ihr
alter Sänger Quale, der inzwischen einen
Kontakt mit dem EMI-Produzenten Norrie
Paramor angebahnt hatte, sie bat, ihm bei
der Erstellung von Demotapes zu helfen, die
in Azetaten resultierten, die vor einigen Jahren auftauchten, jedoch musikalisch nicht
besonders aufregend waren. Das sollte der
größte Auftritt der Reaction bleiben, obwohl
sie bis 1968 aktiv blieben und erst der Um-
Oldie Markt 08/02
Single: Liar (Edit) / Doing Alright
US: Elektra EK 45884, NZ: Elektra EKM 45884
Album: Queen II
D: EMI 1C062-95186, 1C064-95186, UK: EMI EMA 767 (+ Lyrics), US/CA: Elektra EKS
75082 (CA: + Lyrics, Red Label, RI: Butterfly Label), JP: Elektra Pioneer P-10119E, AR/CI:
EMI 8031 (CI: No Foc, Inner Sleeve On Back), BR: EMI 31C064-95186, F: EMI 2C06495186, IT: EMI 3C064-95186 (No Foc, + Lyrics), KR: Yegrin STR 15 (No Foc, Blue Sleeve),
ME: EMI SLEM 531 (No Foc), P: EMI 8E064-95186 (No Foc), SW: EMI 7C064-95186 (No
Foc), YV: Harvest SHLP 9525 (No Foc, Diff. Cover), RI 1976 D: EMI 1C072-95186, P: EMI
8E068-95186 (No Foc), RI 1984 D: Fame EMI 1C038-95186, UK: Fame EMI FA 41 3099 1,
NL: Fame EMI 1C038 157553 1, SP: Fame EMI 056 19 5186 1, RI 1990 RU: RAT 30. CD:
1986 D/UK/US/NL: Parlophone EMI CDP 7 46205 2, JP: EMI Toshiba TOCP 65102, RI
1990 JP: EMI Toshiba CP32-5377, RI 1991 US: Hollywood HR 61232-2 (+ See What A Fool
I’ve Been / Ogre Battle (1991 Remix) / Seven Seas Of Rhye (1991 Remix), RI 1998 D/NL:
Parlophone EMI 0777 7 89275 2 5, UK: Parlophone EMI CDPCSD 140, JP: EMI Toshiba
TOCP 8272 (All remastered)
A: Procession / Father To Son / White Queen (As It Began) / Some Day One Day / The Loser
In The End
B: Ogre Battle / The Fairy Feller’s Master-Stroke / Nevermore / The March Of The Black
Queen / Funny How Love Is / Seven Seas Of Rhye
Promo-Single: Seven Seas Of Rhye / Same
US: Elektra EK 45891 A
Single: Seven Seas Of Rhye / See What A Fool I’ve Been
D/OE: EMI 1C006-95241 (OE: Exportpressing D, Diff. Cover), UK/IR: EMI 2121, US/CA:
Elektra EK 45891, AG/P: EMI 8E006-95241 MF (AG: Portuguese Record, P: Diff. Cover),
AU: Elektra EKM 45891, F: EMI 2C006-95241 (Diff. Cover), NL: EMI 5C006-95241 (Diff.
Cover), NZ: Elektra EKM 1, SP: EMI 1J006-95241 (Diff. Cover), SW: EMI 7C006-95241
(Diff. Cover), YU: EMI Jugoton SEMI 88753 (Diff. Cover)
Single: Seven Seas Of Rhye / Loser In The End
JP: Elektra Pioneer P-1314E
Album: Sheer Heart Attack
D: EMI 1C062-96025, UK/HK/MA/SI: EMI EMC 3061, US: Elektra 7E-1026, JP: Elektra
Pioneer P-10137E (1st Pressing Red Wax, 2nd With OBI & 2 Inserts), AR: EMI 8087 (Spanish Title & Songtitles), BR: EMI 31C064-96025, CA: Elektra 7ES-1026 (Foc, Butterfly Label, RI: Red Label, No Foc), F: EMI 2C066-96025 (Foc), IT: EMI 3C064-96025 (Diff. Backcover, + Lyrics), ME: EMI SLEM 570, NL: EMI 5C062-96025, P: EMI 8E062-96025 (Yellow
Flash On Cover,Clubpressing: Orlador 2127), TW: Union TD-1822 (Lyrics On Backcover),
YU: EMI Jugoton LSEMI 70677 (+ Lyrics With Message From The Band), YV: Harvest SHLP
9529 (Foc), RI 1982 NL: EMI 1A064-06025, JP: Elektra Pioneer P-8516E, RI 1990 RU: RAT
30755. CD: 1986 D/UK/NL/US: EMI CDP 7 46206 2, JP: EMI Toshiba TOCP 65103 (Cardboard Sleeve, Insert), RI 1990 US: Hollywood HR 61036-2 (+ Stone Cold Crazy (1991 Bonus
Remix By Michael Wagener), JP: EMI Toshiba CP32-5378, RI 1998 D/NL: Parlophone EMI
0777 7 89491 2 1, UK: Parlophone EMI CDPCSD 129, JP: EMI Toshiba TOCP-8273 (All
Remastered)
A: Brighton Rock / Killer Queen / Tenement Funster / Flick Of The Wrist / Lily Of The Valley
/ Now I’m Here
B: In The Lap Of The Gods / Stone Cold Crazy / Dear Friends / Misfire / Bring Back That
Leroy Brown / In The Lap Of The Gods…Revisited
Single: Killer Queen
UK: Onesided Acetate, Diff. Version
Promo-Single: Killer Queen (Mono) / (Stereo)
US: Elektra E 45226 A
Single: Killer Queen / Flick Of The Wrist
D/CH/OE: EMI 1C006-96060 (2 Diff. Sleeves, CH/OE: Diff. Covers), UK/GR/IR/Malta/NO/
SW: EMI 2229 (NO/SW: Diff. Covers), US/CA: Elektra E 45226 (RI CA: Caterpillar Label),
JP: Elektra Pioneer P-1357E, AU: Elektra EKM 45226, BL: EMI 4C006-96060 (Diff. Cover), F: EMI 2C006-96060 (Diff. Cover), FN: EMI 5E006-96060, IT: EMI 3C006-96060
(Diff. Cover), NL: EMI 5C006-96060 (Diff. Cover, Diff. Labels), NZ:
9
10
Queen: Brian May & Roger Taylor
Oldie Markt 08/02
zug von Taylor nach London und der dortigen Dentistenschule das Ende ihrer Existenz
bedeutete.
Für Roger jedoch war das erst der Anfang.
Beim Vorspielen in seiner Bude im Londoner Stadtteil Shepherd’s Bush bekam er den
Job ohne Probleme, denn „Roger war exzellent, ein guter Schlagzeuger und außerdem noch ein witziger Kerl“ wie sich Tim
Staffell im Nachhinein erinnert. Was das
Trio von seiner alten Band unterschied war
vor allem, dass es wirklich etwas mit der
Musik erreichen wollte, obwohl Roger auf
der Whitechapel Medical School als Zahnarztnachwuchs eingeschrieben blieb. Für
Brian May war er „der beste Drummer, den
ich bis dahin gesehen hatte. Er war der erste, den ich eine Snare Drum stimmen sah.“
D-Single: EMI 1C006-94677
Und er steuerte mit Peter Abbey, den er von
der Medizinschule her kannte, den Manager bei. Dabei blieb es nicht: Wieder ein
Schulfreund, diesmal von Brian, namens
Pete Edmunds, tauschte seinen MG-Sportwagen gegen einen grünen Transporter ein
und agierte als Roadie und Tim Staffell, im
Zivilberuf in der Ausbildung zum Grafiker,
entwarf ein auffallendes Logo.
So weit, so gut. Was dem Trio aber fehlte,
war ein deutlich unterscheidbarer Stil. Die
einzige Reaktion auf das Demoband, das sie
zu Apple schickten, war die Information,
dass Paul McCartney ihr Logo gefiel. Auf
der anderen Seite bedeutete die Verbindung
von Brian mit dem Imperial College, das sie
auf dem in diesen Jahren wachsenden Markt
der Konzerte an Universitäten ständig präsent waren und bei vielen Gigs als die Vorgruppe für den Hauptact fungierten. Dies
machte Smile zwar relativ präsent als Vorgruppe, aber ein eigenständiges Profil besaß man deswegen noch nicht.
Fortsetzung folgt
Elektra EKM 2, P: EMI 8E006-96060 (Diff. Cover), SP: EMI 1J006-96060 (Diff. Cover &
Spanish Titles), YU: EMI Jugoton SEMI 88792 (Diff. Cover)
Single: Now I’m Here / Lily Of The Valley
D: EMI 1C006-96255, UK/IR: EMI 2256, JP: Elektra Pioneer P-1377E (Diff. Cover), BL:
EMI 4C006-96255 (Diff. Cover), F: EMI 2C006-96255 (Diff. Cover), FN: EMI 5E006-96255,
HU: Pepita SPSK 70209 (Diff. Cover), NL: EMI 5C006-96255 (Diff. Cover), NZ: Elektra
EKM 3, P: EMI 8E006-96255 (Diff. Cover), SP: EMI 1J006-96255 (Diff. Cover)
Single: Killer Queen / Now I’m Here
Guatemala: EMI 488 (Spanish Subtitles)
1975
Single: Keep Yourself Alive (Edit) // Lily Of The Valley / God Save The Queen
US/AU/CA: Elektra E 45268
Single: Now I’m Here / Keep Yourself Alive
JP: Elektra Pioneer P-102E
Single: Killer Queen / Seven Seas Of Rhye
JP: Elektra Pioneer P-103E
Single: Bohemian Rhapsody / I’m In Love With My Car
D: EMI 1C006-97140 (Also With Jukebox Labels And Different Backcovers), UK/IR/Malta:
EMI 2375 (UK: 200 Copies In Blue Wax + Glasses, Scarf, Menu, Matches, Pen, Ticket &
Invitation; Also In Unnumbered Blue Wax; Blue Wax In EMI International Cover; Black Wax
In EMI International Cover; With Wrong Number 2378), US/AU/CA/NZ: Elektra E 45297
(US: Gold Wax), JP: Elektra Pioneer P-1430E (Diff. Cover), BL: EMI 4C006-97140 (Diff.
Cover), DK: EMI 6C006-97140 (Diff. Cover), F: EMI 2C006-97140 (Diff. Cover), ME: EMI
7920 (Diff. Cover), NL: 5C006-97140 (Blue/White Cover With Diff. Backs; White & Red
EMI-Logo), P: EMI 8E006-97140 (Diff. Cover), PI: EMI 73X088, SP: EMI 1J006-97140
(Diff. Cover), YU: EMI Jugoton SEMI 88880 (Diff. Cover), ZA: EMI EMIJ 4097,RI 1978 F:
EMI 2C008-97140 (Live Cover), RI 1995 UK: EMI QUEEN DJ95 (Fanclub, Purple Wax,Lim.
Edition Of 2000)
Single: Bohemian Rhapsody / Death On Two Legs
PO: Tonpress S-88
Single: Bohemian Rhapsody / Sweet Lady
TR: MAX 049
EP: Various Artists
TH: Four-Track FT 301
Queen: Bohemian Rhapsody (+ Foghat / Justin Hayward)
Album: A Night At The Opera
D: EMI 1C062-97176, UK/IN/SW: EMI EMTC 103 (IN: No Foc, Diff. Back), US: Elektra 7E1053, JP: Elektra Pioneer P-10075 (As Promo In Envelope With Photograph; Normal Issue
With Pink OBI & Lyrics Inside), AR: EMI 8290 (Spanish Titles), BR: EMI 31C064-97176,
CA: Elektra 7ES-1053 (Butterfly Label & Red Label), F: EMI 2C068-97176 (DC 10: Special
Issue In White Wax, Diff. Sleeve, Sticker), GR: EMI 14C064-97176, IS/PI: EMI EMTC 102
(No Foc, No Inner Sleeves), IT: EMI 3C064-97176, KR: EMI EKPL 0019 (Diff. Cover), ME:
EMI SLEM 649/33C062-97176, NL: EMI 5C062-97176 (White Wax), PE: EMI ELD 02-21396, TW: Jen-Sheng JS 5063 (Black&White Cover), UG: EMI SLPE 500.585 (White Cover,
Card Sleeve; White Cover, Two Paper Sleeves In Plastic Foc; Yellow Cover); YV: Harvest
SHLP 9527 (Live Cover), RI 1976 D: 1C072-97176, NL: EMI 1A062-97176, RI 1984 US:
MFSL 1-067 (Direct-To-Disc), RI 1986 D: EMI 0647 46207 1, RI 1992 RU: Santa ATR 30126
N93 00553/4 (No Foc), RI 1997 UK: EMI LPCENT 12 (1997 EMI Centenary Issue). CD:
1986 D/UK/US/NL: EMI CDP 7 46207 2, JP: EMI Toshiba TOCP-65104 (Cardboard &
Insert), RI 1990 US: MFSL UDCD 568 (Direct-To-Disc), RI 1991 US : Hollywood HR 610652 (+ 1991 Remixes: I’m In Love With My Car / You’re My Best Friend), JP: EMI Toshiba
CP32-5379, RI 1998 D/NL: Parlophone EMI 0777 7 89492 2 0, UK: Parlophone EMI CDPCSD 130, JP: EMI Toshiba TOCP-8274 (All Remastered)
A: Death On Two Legs (Dedicated To) / Lazing On A Sunday Afternoon / I’m In Love With
My Car / You’re My Best Friend / ’39 / Sweet Lady / Seaside Rendezvous
B: The Prophet’s Song / Love Of My Life / Good Company / Bohemian Rhapsody / God Save
The Queen
Can: Die Vorgeschichte
Oldie Markt 08/02
Von der E- zur U-Musik
Bevor Can zu einer der innovativsten Gruppen der Rockmusik
wurden, beschäftigten sie sich mit einer ganz anderen Musik.
Wer im Deutschland der 60er Jahre Musiker werden und sich als solcher das tägliche Brot verdienen wollte, der hatte nur eine
relle Chance: Schule, Konservatorium und
dann irgendein Orchester, sofern er nicht
den Weg als Solist beschreiten wollte. Beatmusik, wie sie damals noch hieß, war gerade, wenn man aus einer bürgerlichen Familie kam, nie eine echte Alternative, besonders in Deutschland, wo nicht nur die Verdienstmöglichkeiten viel eingeschränkter
waren als in den Ländern mit einem der
populären Musik gegenüber deutlich positiveren gesellschaftlichen Klima. Das war
auch die Meinung von dem am 24. März
Can 1969 (v.l.): Jaki Liebezeit, Michael
Karoli, Irmin Schmidt, Holger Czukay,
Malcolm Mooney
1938 in Danzig geborenen Holger Czukay,
der als kleiner Junge schon Dirigent und Organist werden wollte und als Schuljunge
dann anfing, Radios und Fernseher zu reparieren. Doch sein erster Kontakt mit der Musikbürokratie war weniger erfreulich: Bei
einem Jazzfestival wurde er nicht in die
Wertung genommen, was er so begründete:
„Die Juroren konnten meine Musik nicht
klassifizieren.“ Dass er aber ein Vollblutmusiker war, bewies sein Studium bei dem
Solisten der Berliner Philharmoniker, Zepperitz, bei dem er 1962 Kontrabass lernte.
Doch diese Chance vertat er, weil er in diesem Jahr von der Berliner Musikakademie
gefeuert wurde. Die Alternative hieß Darmstadt und ein Studium bei dem damals schon
international als Neutöner renommierten
Karlheinz Stockhausen - eine Erfahrung, die
ihn für sein ganzes Leben musikalisch beeinflusste und außerdem einen Lehrer bescherte, den er bis heute kontaktiert. Auf der
anderen Seite jedoch fühlte sich Czukay
selbst auch limitiert von den eher starren
Regeln der klassischen Musik. Immer nur
nach den vorgeschriebenen Notationen zu
musizieren, engte für ihn den Musiker zu
stark ein und ließ vor allem die Spontaneität, die für ihn eine der wichtigsten Bestandteile der Musik und des Musikers sein sollte, vermissen. In der Rückschau lernte er
von einem der Originale der elektronischen
E-Musik sowohl die Wichtigkeit der harten
Arbeit als auch die Bedeutung, jeden Aspekt
der kreativen Schöpfung zu überwachen.
Um jedoch nicht nur im Elfenbeinturm der
klassischen Musik zu versauern, trat er
gleichzeitig als Gitarrist und - man höre und
11
12
Can: Die Vorgeschichte
Oldie Markt 08/02
staune – Akkordeonist bei den Jetliners als
Tanzmusiker an und schrieb einige Orchesterkompositionen, die bis zum heutigen Tag
unveröffentlicht geblieben sind. 1966
schloss er seine Studien ab und nahm eine
Lehrtätigkeit in der Schweiz auf. Dort erhielt er erstmals die Chance, ein echtes Symphonieorchester zu dirigieren, was sich jedoch als Fiasko erwies: Nach dem verpatzten Start – ein Kollege wies ihn darauf hin,
dass er vor dem Heben des Stockes tief einatmen müsse, sonst werde er nicht ernst genommen – machte er voll Eifer weiter, ehe
er bemerkte, dass er nur noch für drei Musiker des Mannesmann Symphonie Orchesters dirigierte. Dies war das Ende seiner
Karriere in dem Job.
Als Lehrer jedoch war er erfolgreicher, was
ihm die Stelle bei einer Schule in St. Gallen
einbrachte, wo ihn der Direktor mit den
Worten begrüßte: „Sie haben kein Zeugnis,
Oldie-Markt Discographie
Can
von Frank Küster
Holger Czukay
1960
Single: Mellow Out
D: Private Pressing. Just 4 Copies Were Printed
Mit Rolf Dammers als Technical Composer’s Crew
1969
Album: Canaxis 5
D: Music Factory SRS 002, RI 1981 D: Spoon 015. CD: 1990 D: Spoon CD 015 (+ Mellow
Out)
A: Boat-Woman Song
B: Canaxis
Irmin Schmidt
1969
Single: Kama Sutra (Titelmelodie) / I’m Hiding My Nightingale
D: Metronome M 25.128 (Red Label)
Can als Inner Space
1969
Single: Agilok & Blubbu / Kamera Song
D: Vogue DV 14785
D-Single: Metronome M 25.128
Can
1969
keinen Abschluss – können Sie sofort anfangen?“ Das tat Czukay denn auch und
bekam auf diesem Weg von den Schülern
einen Crashkurs in Sachen Rockmusik mit,
vor allem von Michael Karoli (* 24.3.1948
in Straubing), der mit vier begonnen hatte,
die Blechtrommel zu klopfen, ehe er mit 6
zum Klavier wechselte und auf Anraten seines Lehrers mit sieben die Geige ergriff. Da
sein rumänischer Großvater ihm eine solche hinterlassen hatte, ging der Übergang
fließend vor sich. Seine musikalische Liebe gehörte damals Mozart, Zigeunermusik
und Samba. Mit 10 bekam er ein Banjo und
stieß zur Dixielandgruppe Steamboat Jazz
Pirates, die ihn jedoch wieder gehen ließen,
weil er zu jung für Abendauftritte war.
Da er sich immer mehr für die Gitarre interessierte, beendete er mit 15 seinen Geigen-Unterricht und konzentrierte sich ganz
auf die Gitarre. Mit dem Instrument verän-
Album: Monster Movie
D: Music Factory SRS 001 (Limited To 500 Copies), RI 1970 D: Liberty LBS 83342 (Diff.
Cover), RI 1981 D: Spoon 004. CD: 1994 D: Spoon 004
A: Father Cannot Yell / Mary, Mary, So Contrary / Outside My Door
B: You Doo Right (Live At Castle Nörvenich)
Doppel-Album: Various Artists: Electric Rock
D: Liberty LBS 83372/73 X, Clubpressung: S*R International SR 92635
Can: Thief
1970
Single: Soul Desert / She Brings The Rain
D: Liberty 15340
Single: Turtles Have Short Legs / Halleluwah
D: Liberty 15465
Album: Soundtracks
D: Liberty LBS 83437, UK: United Artists UAG 29283, RI D 1981: Spoon 005. CD: 1994 D:
Spoon CD 005
A: Deadlock / Tango Whiskyman / Deadlock (Opening Theme) / Don’t Turn The Light On,
Leave Me Alone / Soul Desert
B: Mother Sky / She Brings The Rain
Can: Die Vorgeschichte
derte sich auch seine Lieblingsmusik: Zuerst zum klassischen Klavier-Jazz a la Jellyroll Morton, Fats Waller oder Louis Armstrong und zum Countryblues, später zum
Modern Jazz, den er als Schüler in der St.
Gallener Schule in verschiedenen Bands
spielte. Doch damals bereits begann, Rock
diese Neigung zu überlagern, so dass er den
Lehrer Czukay zu überzeugen versuchte,
dass die Beatles besser wären als jede klassische Musik, während Czukay ihm die moderne E-Musik näherbrachte.
Im Vergleich dazu durchlief Irmin Schmidt
(* 29.5.1937, Berlin) die klassische Karriere eines musikalisch Hochbegabten: Nach
einer Mitgliedschaft im Schulchor wurde er
von der Schule gefeuert, weil er eine Jazzgruppe gegründet und einen Lehrer nicht
dort hatte teilnehmen lassen. Von 1957-59
studierte er in Dortmund Klavier und französisches Horn und stieg dort nach seinem
Abschluss als Lehrer ein. Gleichzeitig stu-
Oldie Markt 08/02
1971
Doppel-Album: Tago Mago
D: United Artists UAS 29211/12, UK: United Artists 60009/10, RI 1981 D: Spoon 006/7. 2
CD: 1989 D: Spoon CD 006/7, US: Restless D22V-75417
A: Paperhouse / Mushroom / Oh Yeah
B: Halleluwah
C: Aumgn
D: Peking O. / Bring Me Coffee Or Tea
Single: Spoon / Shikaku Maru Ten
D: United Artists 35304
1972
Single: I’m So Green / Mushroom
D: United Artists 35404
Single: Vitamin C / I’m So Green
D: United Artists UA 35472
Album: Ege Bamyasi
D: United Artists UAS 29414 I, RI 1981 D: Spoon 008. CD: 1989 D: Spoon CD 008, US:
Restless D21S-75418
A: Pinch / Swing Swan Song / One More Night
B: Vitamin C / Soup / I’m So Green / Spoon
1973
Single: Spoon / I’m So Green
UK: United Artists UP 35506
Single: Moonshake / Future Days
D: United Artists UA 35596 A, UK: United Artists UP 35596, US/CA: United Artists UA-XW
446-W
Album: Future Days
D: United Artists UAS 29905 I, RI 1981 D: Spoon 009. CD: 1989 D: Spoon CD 009, US:
Restless D21S-75419
A: Future Days / Spray / Moonshake
B: Bel Air
1974
D-Single: Liberty 15340
dierte er an der Folkwang Schule in Essen
weiter Klavier, Komposition und dirigieren,
was er mit dem höchstmöglichen Grad beendete. Dies führte schnell zu Aufträgen als
Dirigent mit namhaften Orchestern wie den
Wiener Symphonikern. Seine weitere Laufbahn verlief zwischen Engagements als Dirigent – beispielsweise auch für Werke von
John Cage – und Solo-Konzerten als Pianist sowie weiteren Studien in Salzburg, wo
er einen Preis gewann, oder Köln, wo er an
den Kursen zu neuer Musik mit solchen
Koryphäen wie Cage und Stockhausen teilnahm. Dort lernte er übrigens Holger Czukay kennen. 1964 gewann er bei der Bundesauswahl junger Künstler den ersten Preis
für seine Leitung des Hannoveraner RadioSymphonie-Orchesters. Wichtiger für seine
Zukunft jedoch sollte 1965 das erste Treffen mit Holger Czukay werden, als der ihm
Album: Limited Edition
UK: United Artists USP 103 (Limited To 15.000 Copies)
A: Gomorrha / Doko E LH 702 (Nairobi-München) / I’m Too Leise / Musette / Blue Bag
(Inside Paper)
B: E.F.S. No. 27 / TV Spot / E.F.S. No. 7 / The Empress And The Ukraine King / E.F.S. No. 10
/ Mother Upduff / E.F.S. No. 36
Single: Dizzy Dizzy / Splash
D: United Artists UA 35749 A, UK: United Artists UP 35749
Album: Soon Over Babaluma
D: United Artists UAS 29763 I, RI 1981 D: Spoon 010. CD: 1989 D: Spoon CD 010, US:
Restless D21S-75420
A: Dizzy Dizzy / Come sta, la Luna / Splash
B: Chain Reaction / Quantum Physics
Doppel-Single : Spoon / Shikaku Maru Ten // Vitamin C / I’m So Green
D: United Artists 35804 A
1975
Doppel-Album: The Classic German Rock Scene
D: United Artists UAS 29772/73
A: Father Cannot Yell / Mary, Mary, So Contrary / Outside My Door
B: Mother Sky / She Brings The Rain
C: Peking O. / Bring Me Coffee Or Tea
D: Vitamin C / Soup / I’m So Green / Spoon
Album: Landed
D: Harvest EMI 1C062-29600, UK: Virgin V 2041, F: Barclay 840096. CD: 1987 UK: Virgin
13
14
Can: Die Vorgeschichte
Oldie Markt 08/02
die Percussion-Teile für eine seiner Kompositionen beibringen wollte, laut Schmidt
„ein absolut unspielbares Stück, die pure
Mathematik.“ Deswegen trennten sich die
Wege der beiden wieder und Schmidt ging
einen scheinbar geradlinigen Pfad in Richtung großer Laufbahn in der E-Musik, der
ihn 1965 zunächst nach Aachen führte, wo
er am städtischen Theater Kapellmeister
wurde und gleichzeitig an der Schauspielschule in Essen Gesangsunterricht gab. Entscheidend aber wurde ein Trip im Januar
1966 nach New York, wo er am Mitropoulos-Wettbewerb für Dirigenten teilnahm.
Dort traf er die führenden Köpfe der modernen E-Musik: Terry Riley, Steve Reich,
LaMonte Young und Dick Higgins von der
Fluxus Gruppe.
Das führte dazu, dass er Rock spielen wollte und dazu setzte er sich zuerst in Verbindung mit dem amerikanischen Flötisten
David Johnson, den er in Darmstadt kennen
gelernt hatte und der zweite Kontakt hieß
CDV 2041, 1991 D: Spoon CD 025
A: Full Moon On The Highway / Half Past One / Hunters And Collectors / Vernal Equinox
B: Red Hot Indians / Unfinished
Single: Hunters And Collectors / Vernal Equinox
D: Harvest EMI 1C006-31392
Doppel-Album: Unlimited Edition
D: Harvest EMI 1C148-29653/54, UK: Virgin CAD 3001. 2 CD: 1991 D: Spoon CD 23/24
A: Gomorrha / Doko E. / LH 702 (Nairobi-München) / I’m Too leise / Musette / Blue Bag
(Inside Paper)
B: E.F.S. No. 27 / TV Spot / E.F.S. No. 7 / The Empress And The Ukraine King / E.F.S. No. 10
/ Mother Upduff / E.F.S. No. 36
C: Cutaway
D: Connection / Fall Of Another Year / E.F.S. No. 8 / Transcendental Express / Ibis
1976
Single: I Want More / … And More
D: Harvest EMI 1C006-31727, UK: Virgin VS 153, RI 1981 UK: Virgin VS 422
Album: Flow Motion
D: Harvest EMI 1C064-31837, UK: Virgin V 2071. CD: 1987 UK: CDV 2071, 1991 D: Spoon
CD 026
A: I Want More / Cascade Waltz / Laugh Till You Cry-Live Till You Die (O.R.N.) / … And
More
B: Babylonian Pearl / Smoke (E.F.S. No. 59) / Flow Motion
Album: Opener
UK: Sunset SLS 50400
A: Dizzy Dizzy / Moonshake / Sing Swan Song / Come sta, la Luna
B: Spoon / I’m So Green / Vitamin C / Future Days
Single: Silent Night / Cascade Waltz
Harvest EMI 1C006-31973, UK: Virgin VS 166
1977
Single: Don’t Say No / Return
D: Harvest EMI 1C006-32155, UK: Virgin VS 172
Album: Saw Delight
D: Harvest EMI 1C062-32156, UK: Virgin V 2079. CD: 1987 UK: Virgin CDV 2079, 1991 D:
Spoon CD 027
A: Don’t Say No / Sunshine Day And Night / Call Me
B: Animal Waves / Fly By Night
D-Single: United Artists 35304
Holger Czukay. Der wiederum brachte Michael Karoli ins Gespräch, der inzwischen
Jura studiert und sich mit Astronomie beschäftigt hatte. Fehlte also noch ein Schlagzeuger und der wurde in Jaki Liebezeit (*
Mai 1938 bei Dresden) gefunden, der als 18jähriger begonnen hatte, mit solchen JazzGrößen wie Manfred Schoof und Gunther
Hampel zu spielen und 1961-1965 in einem
Jazzclub in Spanien gearbeit hatte. Zurück
entwickelte er sich zu einem gesuchten
Schlagzeuger und spielte mit Irmin Schmidt
für die Filmmusik von Wir zwei zusammen.
Als der ihn 1967 anrief, um nach einem Tip
für einen Drummer zu fragen, brachte er sich
ins Gespräch. Und so war plötzlich die
Gruppe zusammen, die in den folgenden
Jahren für Furore sorgen sollte.
Fortsetzung folgt
1978
Album: Out Of Reach
D: Harvest EMI 1C066-32715, UK: Lightning LIP 4. CD: 1988 UK: Thunderbolt Magnum
CDTB 025
A: Serpentine / Pauper’s Daughter And I / November
B: Seven Days Awake / Give Me No “Roses” / Like INOBE GOD / One More Day
Single: Can-Can / Can Be
D: Harvest EMI 1C006-32898
Doppel-Album: Cannibalism
UK: United Artists UDM 105/06, RI 1980 D: Spoon 001/2 (Spoon Instead Of Chain Reaction). CD: 1989 D: Spoon 001 (Without Soul Desert / Spray)
A: Father Cannot Yell / Soul Desert / Soup / Mother Sky
B: She Brings The Rain / Mushroom / One More Night / Spray / Outside My Door
C: Chain Reaction / Halleluwah / Aumgn / Dizzy Dizzy
D: You Doo Right
1979
Album: Can
D: Harvest EMI 1C062-45099. CD: 1986 UK: Thunderbolt CDTB 020 (As Inner Space),
1992 D: Spoon CD 028
A: All Gates Open / Safe / Sunday Jam
B: Sodom / A Spectacle / EFS No. 99 / Can Can / Ping Pong / Can Be
Ike Turner: Alleine und aktiv
Oldie Markt 08/02
Zurück zum Blues
Zurück aus dem Knast musste Ike Turner seine Karriere
wieder neu aufbauen.
Ike Turner und die neuen Ikettes 1999. Links seine Frau Jeannette, daneben Barbra Cole, unten Paulette Williams
15
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Ike Turner: Alleine und aktiv
Oldie Markt 08/02
„Als Ike & Tina Turner zu Ende waren, hörte
ich einfach zu spielen auf. Ich machte nur
noch in Hotelzimmern Musik für mich
selbst. Ich hatte Angst, vom Pubikum abgelehnt zu werden. Deswegen begann ich eine
15-jährige Party mit Drogen und Alkohol.
Erst im Gefängnis erarbeitete ich mir mein
Selbstvertrauen zurück.“ Tatsächlich stand
er vor dem Nichts, als er aus der Strafkolonie in San Obispo entlassen wurde. Allerdings hatte er eine neue Frau, Jeanette, eine
Weiße, mit der er wieder das aufzog, was er
auch mit Tina auf die Beine gestellt hatte:
Eine Mischung aus Blues, Rhythm&Blues
und Soul, natürlich auch wieder mit neuen
Ikettes und einer Band im Rücken, die an
seine alte heranreichte.
Dennoch war der Neustart schwer. Ike musste feststellen, dass Freunde massenhaft auftreten, wenn man erfolgreich ist, aber in der
Not an den Fingern einer Hand abzuzählen
sind. Beispiel: B.B. King erfuhr in seinem
Oldie-Markt Discographie
Ike & Tina Turner (9)
von Frank Küster
1996
Doppel-CD: The Sensational Ike & Tina Turner
UK: Charly 8257-2
Tracks CD 1: Nutbush City Limits / Golden Empire / Something / Oh My, My (Can You
Boogie) / Stormy Weather / You Don’t Love Me (Yes, I Know) / Stand By Me / Give Me A
Chance / I Idolize You / Put On Your Tight Pants / Ain’t That A Shame / Rockin’ & Rollin’ /
Shake / I Wish It Would Rain / If You Can Hully Gully / Betcha Can’t Kiss Me (Just One
Time) / I Need A Man / I Wanna Jump / I Can’t Stop Loving You
Tracks CD 2: River Deep, Mountain High / Philadelphia Freedom / You Can’t Have Your
Cake And Eat It Too / Baby Get It On / Daily Bread / Come Together / He Belongs To Me /
Ooh Poo Pah Do / I Want To Take You Higher / We Need An Understanding / Never Been To
Spain / Country Girl / City Man / Ya Ya / Why I Sing The Blues / Living For The City / Use
Me / Sweet Rhode Island Red / The Loco-Motion / Stagger Lee / Sugar, Sugar / I’m Movin’
On
1997
SW-Single: London HLU 10083
Club in Century City, dass Ike im Publikum
war, pries ihn als Produzent und erzählte,
dass er eine neue Show auf die Beine gestellt hatte, doch als Ike ihn bat, sich bei
seiner Konzertagentur für ihn zu verwenden,
hörte er nichts mehr von ihm. Ähnlich ging
es ihm mit einem Mann bei einem Konzertveranstalter, den er schon lange kannte. Er
rief ihn an. Antwort: Niemand hier ist an
Ike Turner interessiert.
Das tat natürlich weh, genauso, dass Keith
Richards, mit dem er in den 60ern und 70ern
befreundet gewesen war, keinen seiner Anrufe erwiderte, genauso wenig wie Ron
Wood. Was blieb ihm also übrig, als selbst
von ganz unten anzufangen und seine alten
Fähigkeiten, die lange verschüttet gewesen
waren, wieder in den Vordergrund zu rükken. Folglich bespielte er mit seiner Show
wieder die kleinen Clubs, aus denen er in
CD: Living For The City
D:Going For Bellaphon GFS 031
Tracks: Living For The City / Nutbush City Limits / Too Much Man For One Woman / I’m
Looking For My Mind / I Know (You Don’t Love Me No More) / Push / Rockin’ And Rollin’
Again / Chicken / Mississippi Rolling Stone / Golden Empire / You’re Up To Something /
You’re Still My Baby / Jesus / Let’s Get It On / Shake A Hand / Never Been To Spain / Tina’s
Prayer / If You Want It / Raise Your Head / Bootsey Whitelaw / We Need An Understanding /
So Fine / Blacks Alley / Sugar Sugar
CD: Too Hot To Hold
D: Institute Rough Trade 397.0032.2
Tracks: We Need An Understanding / Nothing You Can Do Boy / You’re So Fine / I Better Get
Ta Steppin’ / Shake A Tail Feather / Too Hot To Hold / Ghetto Funk (Instrumental) / I’m Fed
Up / You Got What You Wanted / Ain’t Nobody’s Business / Black Beauty (Instrumental) / It
Sho’ Ain’t Me / Betcha Can’t Kiss Me / Black’s Alley / Funky Mule / A Fool In Love
CD: The Great Rhythm & Blues Sessions
US: Tomato Rhino R2 70382
Tracks: Rock Me Baby / Too Hot To Hold / Betcha Can’t Kiss Me / Make ‘em Wait / Ain’t
Nobody’s Business / Funky Mule / I Smell Trouble / Crazy ‘bout You Baby / It Sho Ain’t Me
/ Beauty Is Only Skin Deep / Poor Little Fool / I’m Fed Up / You Got What You Wanted
Doppel-CD: 36 Rhythm & Blues Hits
D: Town Music 96206
Tracks CD 1: River Deep, Mountain High / Come Together / I Want To Take You Higher /
Ain’t Nobody’s Business / I Know / It Sho Ain’t Me / Keep On Using Me / Somebody Somwhere Needs You / Too Hot To Hold / We Need An Understanding / Stand By Me / A Fool For
You / All I Can Do Is Cry / I Can’t Stop Loving You / It’s All Over / Ooh Poo Pah Do
Tracks CD 2: Something / I Can’t Believe What You Say / My Baby / Poor Fool / Rock Me
Baby / Livin’ For The City / I Smell Trouble / You Got What You Wanted / Philadelphia
Freedom / Beauty Is Just Skin Deep / Crazy ‘bout You Baby / Honey Child I’m Over You / I
Gotta Man / Nothing You Can Do Boy / Please Love Me / If You Can Hully Gully / Cussin,
Cryin’ And Carryin’ On / I’m Blue
CD: Bold Sould Sister: The Best Of The Blue Thumb Recordings
US: Hip-O 40051
Tracks: Bold Soul Sister / I’ve Been Loving You Too Long / 3 O’Clock In The Morning Blues
/ You Don’t Love Me (Yes I Know) / I Smell Trouble / Please Love Me / Mean Old
World / Dust My Broom / Early In The Morning / Crazy ‘bout You Baby / Reconsider Baby
Ike Turner: Alleine und aktiv
den 60er Jahren in die größeren Hallen und
Hotels in Las Vegas aufgestiegen war. Doch
er besaß einen unschätzbaren Vorteil: So
negativ sein Name auch belastet war – und
als zuerst die Autobiographie seiner Ex-Frau
und später der Film, der auf ihr fußte, auf
den Markt kam, nahmen nur wenige noch
ein Stück Brot von ihm – er hatte einen und
das ist in der Showbranche viel wert. Von
dem ehemaligen Trainer von Inter Mailand,
Helenio Herrera, stammt der Satz: „Hasst
mich oder liebt mich – aber redet über
mich.“
Genau das geschah auch mit Ike Turner und
das half ihm, als er wieder auf die Beine
kommen wollte. Und etwas anderes stellte
sich auch ein: Gerade in der populären Musik ist die Vergangenheit immer einmal wieder angesagt und etwas negatives kann sich
in positives verwandeln. So wurde Ike bei
den Gangstarappern wie Ice T. zu einem
Vorbild und eine der erfolgreichsten weib-
US-Single: Vesuvius VU-1002
lichen Hip-Hop-Gruppen, Salt’n’Peppa
nahm seine alte Komposition Shoop Song
auf.
Vor allem jedoch schaffte er es, musikalisch
wieder auf die Beine zu kommen. Ob jetzt
seine neue Show die beste der Welt ist, wie
er etwas pompös verlauten ließ, oder ob sie
nur das macht, was er zu seiner besten Zeit
auch auf die Beine stellte: Seine letzte CD
Here And Now wurde nicht nur zur Platte
des Monats im Oldie-Markt 9/01, sondern
bewies vor allem, dass er seine Fähigkeiten
gerade zum richtigen Zeitpunkt wieder auf
die Reihe gekriegt hat. Ob als Musiker – der
das Klavier nach eigenem Bekunden besser
beherrscht als die Gitarre – als Bandleader
oder als Songschreiber: Ike Turner, der sich
selbst eher als Organisator denn als Musiker sieht, bewies damit, dass er in der Lage
ist, auch als 70-jähriger (!) Musik zu ma-
Oldie Markt 08/02
/ Rock Me Baby / Five Long Years / I Am A Motherless Child / Honest I Do / Hunter
CD: Bold Soul Sister
UK: Prism
Tracks: Bold Soul Sister / Mississippi Rolling Stone / Living For The City / Shake A Hand /
It’s All Over / Somebody (Somewhere) Needs You / Too Much Man For One Woman / Rokkin’ And Rollin’ / Sugar Sugar / Crazy ‘bout You Baby / I’ve Been Loving You Too Long / A
Fool In Love / Something’s Got A Hold On Me / It Sho’ Ain’t Me / A Fool For You / It’s Gonna
Work Out Fine / I Can’t Stop Loving You / Cussin’, Cryin’ And Carryin’ On / Push / Tina’s
Prayer
4 CD: 100 Tracks
D: New Music
Tracks CD 1: Never Been To Spain / You Got Me Running / You’re So Fine / Please Love Me
/ Rock Me Baby / Shake A Tail Feather / Philadelphia Freedom / The Hunter / You’re Still My
Baby / It Sho Ain’t Me / Betcha Can’t Kiss Me (Just One Time) / Honest I Do / I Know / I Am
A Motherless Child / Crazy ‘bout You Baby / Ain’t That A Shame / Sleepless / Leave Me
Alone / A Fool For You / Mean Old World / So Fine / Early In The Morning / Cussin’, Cryin’
And Carryin’ On / If You Want It / I Idolize You
Tracks CD 2: River Deep, Mountain High / I Better Get Ta Steppin’ / Another Day / Poor Fool
/ Keep On Pushing / Ooh Poo Pah Do / I Can’t Believe What You Say / We Need An Understanding / Five Long Years / 3 O’Clock In The Morning / Baby Get It On / Can’t Chance A
Breakup / It’s Gonna Work Out Fine / This Man’s Crazy / Living In The City / Dust My
Broom / Bold Soul Sister / Reconsider Baby / A Fool In Love / Too Much Man For One
Woman / You Should’a Take You Higher / I’ve Been Loving You Too Long / You Got What
You Wanted / All I Can Do Is Crying / Come Together
Tracks CD 3: Sugar Sugar / My Babe / Too Hot To Hold / Don’t Fight It, Feel It / Knock On
Wood / Something / Honey Child I’m Over You / You Keep On Using Me / Lean On Me / Put
On Your Tight Pants / Sweet Rhode Island Red / Twist And Shout / Wish It Would Rain / I’m
Fed Up / Give It To Me / I Smell Trouble / Bootsie Whitelaw / Tina’s Prayer / Stagger Lee &
Billy / You Are My Sunshine / I’m Gonna Cut You Loose / I’m Looking For My Mind / Tra La
La / Tell The Truth / Shame, Shame, Shame
Tracks CD 4: Gotta Man / It’s All Over / Raise Your Hand / Rockin’ Rollin’ / Dear John / Good
Times / Ain’t Nobody’s Business / Golden Empire / Mississippi Rolling Stone / Shake A Hand
/ You’re Up To Something / Stand By Me / Good Good Lovin’ / Take The Time / There’s
Nothin’ I Wouldn’t Do / Suffering The Blues / Don’t Look Back / I Can’t Stop Lovin You /
Somebody, Somewhere Needs You / You’ll Always Be My Baby / Trouble On My Mind / I
Keep You Guessing / Grumblin’ / You Paid Me Back With My Own Coins
CD: The Masters
D: Eagle Edel, UK: Eagle
Tracks: Nutbush City Limits / I Idolize You / River Deep, Mountain High / Come Together /
Never Been To Spain / Sweet Rhode Island Red / Philadelphia Freedom / Ooh-Po-Pah-Doo /
Baby Get It On / Shake A Hand / A Fool In Love / Twist And Shout / Poor Fool / Good Good
Lovin’ / Put On Your Tight Pants / Tra La La La La / It’s All Over / Something / I Got It Ready
For You Baby / Sugar Sugar
1998
CD: Absolutely The Best
US: Fuel 2000 Records
Tracks: Nutbush City Limits / I Idolize You / Come Together / A Fool In Love / Use Me /
River Deep, Mountain High / Living For The City / It’s Gonna Work Out Fine / Ooh-Poo-PahDoo / Crazy About You Baby / Sugar, Sugar / I Want To Take You Higher / Ya Ya / Knock On
Wood / Keep On Pushin’ / Never Been To Spain / Twist And Shout / Proud Mary
CD: Back In The Day
D: 32 R&B 6932013
Tracks: Don’t Fight It / Knock On Wood / Humpty Dumpty / Sugar, Sugar / Sweet Rhode
Island Red / Stormy Weather / You Took A Trip / I Can’t Believe What You Say / Mississippi
Rolling Stone / I Want To Take You Higher / Shame Shame Shame / Golden Empire / Use Me
/ Nudden / All I Could Do Was Cry / Rockin’ And Rollin’
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Ike Turner: Alleine und aktiv
Oldie Markt 08/02
chen, die Feeling und Können ideal miteinander verbindet. Da er die Alkohol- und
Drogen-Exzesse scheinbar problemlos überstanden hat, ist er außerdem in einer Verfassung, um die ihn viele seiner Altersgenossen nur beneiden können. Doch auf der
anderen Seite muss er auch arbeiten. Von
keiner der zig CDs, die mit seinen alten
Songs und den Aufnahmen mit Tina Turner
erscheinen, bekommt er einen Pfennig und
das betrifft nicht nur die historischen Tracks
aus den 60ern, sondern auch eine Scheibe
wie My Bluescountry, die 1997 in Deutschland ohne das Wissen des Mannes erschien
– übrigens mit Linernotes seines ehemaligen Betreuers bei United Artists und späteren Managers, Gerhard Augustin.
Das kommt auch daher, weil Ike Turner wie
viele alte Rock’n’Roller eine tiefsitzende
Abneigung gegen Verträge jeder Art hat. In
der Regel zieht er bares vor und das macht
3 CD: Ike & Tina Turner
D/CH: Magic 3-3015
Tracks CD 1: Proud Mary / Sexy Ida (Instrumental) / Golden Empire / I Idolize You / Pick Me
Up / Come Together / It’s All Over (Tina Turner Live) / Sweet Rhode Island Red / I Can’t
Believe What You Say / I Want To Take You Higher / Don’t Look Back / Finger Poppin’ Time
(The Ikettes) / I Wish It Would Rain (Live) / I Got It Ready For You / River Deep, Mountain
High / Stormy Weather
Tracks CD 2: Nutbush City Limits / Your Love Is Mine / Mississippi Rolling Stone / Philadelphia Freedom / Matuse (Instrumental) / I’m Blue / You Are My Sunshine / Ya, Ya / Shame,
Shame, Shame / So Fine / Shake A Tail Feather / All I Could Do Is Cry / Get Back (Instrumental) / I Had A Notion / Play Your Piano / Shake A Hand
Tracks CD 3: She Can Rock / Oh My My (Can You Boogie) / What’s On A Woman’s Mind /
Ain’t Nobody’s Business / Do The Chicken / Baby Get It On / Ain’t That A Shame / I Got My
Mojo Working / It’s Gonna Work Out Fine / Locomotion / Livin’ For The City / Early In The
Morning / I Wanna Jump / Sugar Sugar / Knock On Wood / Louie, Louie
CD: Ike & Tina Turner
NL: United Audio UAE 31252
Tracks: Shake A Tail Feather / Too Hot To Hold / A Fool In Love / Black Angel / Funky Mule
/ I’m Fed Up / Nothing You Can Do Boy / We Need An Understanding / You’re So Fine / Ain’t
Nobody’s Business / Black’s Alley / Getting Nasty / Thinking Black / You Got What You
Wanted / Betcha Can’t Kiss Me / Black Beauty / Cussin, Cryin’ And Carryin’ On / Ghetto
Funk / I Better Get Ta Steppin’ / It Sho Ain’t Me
3 CD: The Great
AU: Rajon Music Group
Tracks CD 1: Nutbush City Limits / Golden Empire / Something / Oh My My (Can You
Boogie) / Stormy Weather / You Don’t Love Me (Yes I Know) / Stand By Me / Give Me A
Chance / I Idolize You / Put On Your Tight Pants / Ain’t That A Shame / Rockin’ And Rollin’
/ Shake
Tracks CD 2: I Wish It Would Rain (Live) / River Deep Mountain High / If You Can Hully
Gully / Betcha Can’t Kiss Me (Just One Time) / I Need A Man / I Wanna Jump / I Can’t Stop
Loving You / Living For The City / Use Me / Sweet Rhode Island Red / The Loco-Motion /
Stagger Lee / Sugar Sugar / I’m Movin’ On
Tracks CD 3: Philadelphia Freedom / You Can’t Have Your Cake And Eat It Too / Baby Get It
On / Daily Bread / Come Together / He Belongs To Me / Ooh-Poo-Pah-Do / I Want To Take
You Higher / We Need An Understanding / Never Been To Spain / Country Girl City Man / Ya
Ya / Why I Sing The Blues
IN-Single: Liberty 56216
1999
Vereinbarungen mit ihm eher schwierig. Bei
seinen Erfahrungen allerdings ist diese Haltung mehr als verständlich, schließlich werden Musiker bis zum heutigen Tag oft betrogen – fragen Sie einmal George Michael
nach seinem ersten Plattenvertrag! Es
spricht für die Potenz des Könnens von Ike
Turner, dass er nach jedem Rückschlag wieder aufgestanden ist, nie lamentierte, sondern das hinnahm, was ihm passierte und
jeweils das Beste daraus machte. Noch ein
Wort zu den von Tina Turner beschriebenen
Prügelszenen und ihrer Verfilmung: Sieht
man sich die Plattencover und den Mann an,
der Ike im Film verkörperte, fällt auf, dass
Ike Turner in der Realität eher zierlich ist –
da hat jemand der Vorstellungskraft wohl
etwas nachgeholfen - aber die Erinnerung
eines Menschen arbeitet meist nicht fotografisch.
Fortsetzung folgt
CD: Cussin, Cryin’ And Carryin’ On
D: Magnum, US: Sundown 14
Tracks: Black Angel / Getting Nasty / It Sho Ain’t Me / A Fool In Love / Nothing You Can Do
Boy / I Better Get Ta Steppin’ / Shake A Tail Feather / We Need An Understanding / You’re So
Fine / Too Hot To Hold / I’m Fed Up / You Got What You Wanted / Betcha Can’t Kiss Me /
Cussin, Cryin’ And Carryin’ On / Ain’t Nobody ‘s Business / Funky Mule / Thinking Black /
Black Beauty / Ghetto Funk / Black’s Alley
CD: Greatest Hits
EC: Brilliant BT 3009
Tracks: Nutbush City Limits / Baby, Baby Get It On / River Deep, Mountain High / Proud
Mary (Live) / Come Together / It’s Gonna Work Out Fine / Poor Fool / A Fool In Love / Tra La
La La La / Stand By Me / I Idolize You / Got My Mojo Working / Stormy Weather / I Wanna
Take You Higher / Only Women Bleed / Something
CD: Rockin’ And Rollin’
D: It’s Music 22862
Tracks: Stagger Lee / River Deep, Mountain High / Nutbush City Limits / Sweet Rhode Island
Red / Stand By Me / Mississippi Rolling Stone / Rockin’ And Rollin’ / Turn You Loose /
Beauty Is Just Skin Deep / Living For The City / Come Together / Get Back / Shame, Shame,
Shame / Locomotion / You Paid Me Back With My Own Coins / Sugar Sugar / Knock On
Wood / Proud Mary
Jefferson Airplane: Update II
Oldie Markt 08/02
Rückkehr des Thunfischs
In den 90ern kam es zu einer Reunion von Jack Casady und
Jorma Kaukonen, nachdem sie lange alleine herumgebosselt
hatten.
Parallelen zwischen Karrieren verschiedener Musiker können Zufall sein – vielleicht
sind sie aber auch Indikatoren für gewisse
typische Begleitumstände bestimmter Zeitströmungen, die sich in den Leben und
Handlungen der Musiker niederschlagen.
Betrachtet man die Metamorphosen von Jefferson Starship und Hot Tuna, fällt auf, dass
Jack Casady (links) und Jorma Kaukonen
live 2002
beide in den späten 70er und frühen 80er
Jahren zum Kommerz hin tendierten und
deswegen das Gruppengefüge zerbröselte
und man sich den Solo-Projekten zuwendete, die entweder zurück zu den Roots gingen (wie Jorma Kaukonen) oder einen ganz
neuen Weg einschlugen (siehe Jack Casady). Während sich Casady bald wieder der
alten Form annäherte, blieb Kaukonen dem
Blues treu – kein Wunder: War er doch von
ihm in den 50er Jahren ausgegangen. Doch
ob alleine oder in Formationen wie KBC –
das Gelbe vom Ei war das gewiss nicht und
so bildete die von Paul Kantner initiierte Reunion von Jefferson Airplane auch die Keimzelle für die Wiederauferstehung von Hot
Tuna. Zu sehr hatten die beiden Protagonisten nicht nur das Zusammenspiel vermisst,
sondern ihnen war nur zu gut bewusst, dass
dieser Name ähnlich wie der ihrer alten Band
bei Fans und Presse einen guten Klang hatte, was die historischen Platten, die auf dem
19
20
Oldie Markt 08/02
Label des Grateful Dead-Fanzines Relix in
den 80er Jahren erschienen waren, klar bewiesen. Nicht nur das veröffentlichte Echo
auf Live-Dokumente der klassischen Besetzung als akustisches Trio, sondern auch der
kommerzielle Erfolg zeigten, dass da eine
Nachfrage bestand. Also fand man sich erstmalig 1989 wieder zusammen und nahm
eine Single und das Album Pair A Dice
Found für Epic auf, doch außer einer Tour
ergab sich daraus nicht viel.
Doch ein Anfang war gemacht und zwei Jahre später kristallisierte sich eine dauerhaftere Besetzung heraus, die aus Casady, Kaukonen, Michael Falanzaro (ein Gitarrist und
Songschreiber aus New York) und Harvey
Sorgen (wie der andere neue Mann aus New
York und sonst im Jazz tätig) bestand. Überraschenderweise wurde zuerst ein Live-Mitschnitt eines akustischen Konzerts in Sweetwater veröffentlicht, der die Wurzeln der
Jefferson Airplane: Update III
Oldie-Markt Discographie
Jefferson Airplane (3)
Jefferson Starship (2)
1998
CD: Greatest Hits – Live At The Fillmore
US: CMC
Tracks: 3/5 Miles In 10 Seconds / Plastic Fantastic Lover / Somebody To Love / Crown Of
Creation / It’s No Secret / The Light / White Rabbit / Caroline / Miracles / Count On Me /
Volunteers / Wooden Ships / Let Me Fly / Ride The Tiger
2000
Doppel-CD: Across The Sea Of Suns (Live)
D: Zebra in-akustik 063 44024, US: Zebra ZD 44024-2
Tracks CD 1: Caroline / She Has Funny Cars / When The Earth Moves Again / Good Shepard
/ Today / DCBA-25 / Eskimo Blue Day / How Do You Feel / Miracles / Have You Seen The
Stasr Tonight? / Embryonic Journey-Starship
Tracks CD 2: There Will Be Love / Hearts / Hey Frederick / When I Was A Boy I Watched The
Wolves / Hyperdrive / You’re Bringing Me Down / The Ballad Of You & Me & Pooneil /
Mexico-Wooden Ships / Somebody To Love-Volunteers / You’re My Best Friend / JPP McStep Blues
Hot Tuna
1984
Album: Splashdown (Recorded 1975)
US: Relix RRLP 2004. CD: 1993 US: Relix RRCD 2004
A: Death Don’t Have No Mercy / I Am The Light / Embryonic Journey / Police Dog Blues /
Splash Down
B: Keep Your Lamps Trimmed And Burning / I Know You Rider / Keep On Truckin’ / Candyman
US-LP: Relix RRLP 2004
Band in der akustischen Musik in den Vordergrund rückte. Doch das war nur ein Ansatz, den das Quartett in der Zukunft berücksichtigte: Natürlich wurde die elektrische
Seite des Blues genauso gespielt, zumal mit
Falanzaro ein ebenso fähiger wie vielseitiger Partner für Kaukonen existiert. Allerdings musste das Quartett dieselbe Erfahrung wie viele andere ältere Bands machen:
Live hatte man kein Problem, Clubs und
Hallen zu füllen, aber CDs mit neuem Material blieben bis heute von der Band aus,
die dafür eine Fülle von altem Material und
Live-Shows auf den Markt brachte, teilweise auch exklusiv über das Internet.
Doch das war nur eine Facette der Aktivitäten von Kaukonen & Co., der die Umstände
in einem Interview einmal so beschrieb:
„Wenn ich mit einem Keyboarder spiele, beansprucht er soviel Raum, dass man wenig
zusammenhängende Passagen zu spielen
1985
Album: Historic Live Tuna (Recorded 1971)
US: Relix RRLP 2011. CD: 1993 UK: Relix Castle Communications CCRCD 109, US: Relix
RRCD 2011
A: New Song (For The Morning) / Been So Long / Search My Heart / True Religion / Space
Jam
B: Rock Me Baby / Want You To Know / Come Back Baby
1989
CD-EP: Eve Of Destruction
US: Epic Columbia
Tracks: Eve Of Destruction / AK-47 / Parchman Farm / To Be With You
1990
CD: Pair A Dice Found
D: Epic Sony Music EPC 487324 2, US: Epic Columbia EK 46831. LP: 1990 D: Epic Sony
Music 487324 1
Tracks: It’s Alright With Me / Parchman Farm / Urban Moon / Eve Of Destruction / AK-47 /
Shot In The Act / Brand New Toy / To Be With You / Flying In The Face Of Mr. Blue / Love
Gone Flat / Bulletproof Vest / Ken Takes A Lude / San Francisco Bay Blues / Happy Turtle
Song
1992
CD: Live At Sweetwater
UK: Relix Castle Communications CCRCD 115, US: Relix RRCD 2058
Jefferson Airplane: Update III
braucht. Man bringt einfach mehr Fills und
Soli. Aber wenn man alleine auftritt, ist man
die ganze Zeit im Rampenlicht. Ich habe das
lange gemacht, aber tue das nicht mehr so
oft. Zusammen mit Jack ergibt sich wieder
eine ganz andere Mischung, weil er sein
Ding durchzieht.“
Tatsächlich waren die Auftritte mit der Band
nur ein Teil der gesamten Aktivitäten von
Kaukonen: Zum einen die in dem obigen
Interview besprochenen Gigs als Solist, im
Duett mit Pete Sears und mit Jack Casady.
Zum zweiten die Touren mit Hot Tuna. Und
zum dritten die seit einigen Jahren auf seiner als Peace Fur Ranch bezeichneten Farm
in Ohio stattfindenden Workshops, die zuerst für Gitarristen gedacht waren und die
seit einiger Zeit auch für Schlagzeuger und
Bassisten abgehalten werden. Schließlich ist
er immer wieder in der Band von Phil Lesh
zugange, die sich als Phil’s Friends dem
Erbe von Grateful Dead widmet. Natürlich
US-LP: Relix RRLP 2011
fallen von seinen Solo-Aktivitäten immer
wieder auch Platten ab, die im Gegensatz
zu Hot Tuna auch neues Material bringen,
so beispielsweise eine Kooperation mit dem
ersten Keyboarder der Grateful Dead, Tom
Constanten oder eine Weihnachtsplatte oder
diverse Produktionen solo, oft mit einigen
Kollegen aus der alten Zeit. In den letzten
Jahren taucht er immer wieder bei Bluegrass-Festivals auf, wo er teilweise mit Sam
Bush und Jerry Douglas jammte.
Seit einiger Zeit gehört mit Pete Sears noch
ein weiterer alter Kumpel zu Hot Tuna, der
zwar erst nach der Zeit von Kaukonen auf
dem Raumschiff Jefferson anheuerte, ihm
aber natürlich aus den Tagen in San Francisco ein Begriff war. Er verstärkt seit 1999
die Reihen von Hot Tuna, verfolgt auf der
anderen Seite aber seine eigene Karriere in
zwei ganz unterschiedlichen Gebieten: Zum
Oldie Markt 08/02
Tracks: Whinin’ Boy Blues / Great Change / Down And Out / Embryonic Journey / Trouble In
Mind / Bank Robber / I See The Light / I’ll Be There For You / I Belong To The Band /
Maggie’s Farm / Genesis / Ice Age / Pass The Snakes
CD: Live At Sweetwater II
US: Relix RRCD 2062
Tracks: Hesitation Blues / Dime For A Beer / Death Don’t Have No Mercy / 99 Year Blues /
San Francisco / Blue Moon Of Kentucky / Ain’t Got No Money / Good Morning Little Schoolgirl / Third Week In The Chelsea / AK-47 / Parchman Farm / Endless Sleep
1995
CD: Trimmed And Burning
UK: Edsel EDCD 369
Tracks: Keep Your Lamps Trimmed And Burning / Been So Long / Sunny Day Strut / Water
Song / Soliloquy For 2 / Corners Without Exits / In The Kingdom / Hit Single #1 / Sleep Song
/ Serpent Of Dreams / Bar Room Crystal Ball / I Can’t Be Satisfied / Watch The Northwind
Rise / Song From The Stainless Cymbal / Embryonic Journey / Killing Time In The Crystal
City
1996
CD: Classic Hot Tuna Acoustic
US: Relix RRCD
Tracks: Never Happen No More / Candy Man / New Song For The Morning / Hesitation
Blues / Been So Long / Search My Heart / Uncle Sam’s Blues / Freak Out Portion Of The
Show / True Religion / Death Don’t Have No Mercy
CD: Classic Hot Tuna Electric
US: Relix RRCD
Tracks: Bill Graham Intro-Never Happen No More / Candy Man / Keep Your Lamps Trimmed And Burning / Uncle Sam’s Blues / John’s Other / Rock Me Baby / I Know You Rider /
Come Back Baby
4 CD-Box: In A Can
US: RCA 66988
Tracks CD 1: Hesitation Blues / How Long Blues / Uncle Sam Blues / Don’t You Leave Me
Here / Death Don’t Have No Mercy / I Know You Rider / Oh Lord, Search My Heart / Winin’
Boy Blues / New Song (For The Morning) / Mann’s Fate / Keep Your Lamps Trimmed And
Burning / Candy Man
Tracks CD 2: True Religion / Belly Shadow / Come Back Baby / John’s Other / Candy Man /
Been So Long / When You Know / Keep Your Lamps Trimmed And Burning / Never Happen
No More / Come Back Baby / True Religion / Highway Song
Tracks CD 3: 99 Year Blues / Sea Child / Keep On Truckin’ / Water Song / Ode For Billy Dean
/ Let Us Get Together Right Down Here / Sunny Day Strut / Fishing Song / Sleep Song /
Funky #7 / Walkin’ Blues / Invitation / Hit Single #1
Tracks CD 4: Serpent Of Dreams / I Don’t Wanna Go / Great Divide: Revisited / Santa Claus
Retreat / Watch The North Wind Rise / It’s So Easy / Bowlegged Woman, Knock-Kneed Man
/ Drivin’ Around / I Wish You Would / I Can’t Be Satisfied / Talking ’Bout You / Extrication
Love Song / Song From The Stainless Cymbal
1997
CD: Splashdown 2
US: Relix RRCD 2080
Tracks: Oh Lord Search My Heart / Death Don’t Have No Mercy / I Am The Light Of This
World / Mann’s Fate / Whining Boy Blues / Embryonic Journey / 99 Year Blues / Police Dog
Blues / Sally Where’d You Get Your Liquor From / Keep Your Lamps Trimmed And Burning
/ I Know You Rider / Baby I Want You To Know / Keep On Truckin’ / Candyman
1998
CD: Live In Japan
US: Relix RRCD 2093
Tracks: Hesitation Blues / Walkin’ Blues / True Religion / Been So Long / Uncle Sam’s Blues
21
22
Jefferson Airplane: Update III
Oldie Markt 08/02
einen war sein Können in den Studios der
Welt nach wie vor äußerst stark gefragt; zum
anderen aber sind seine Frau Jeannette und
er seit langem einer der wichtigsten Bestandteile der humanitären Abteilung der
Szene in San Francisco und haben viele karitative Aktionen angestoßen – beispielsweise die Unterstützung von Flüchtlingen aus
Südamerika oder den Kampf gegen den
Hunger. In dieser Hinsicht ist der ehemalige Bassist und Keyboarder von Jefferson
Starship einer der Musiker, die die Werte
der 60er in die Moderne hinübergerettet
haben.
Dass da weniger Zeit für Solo-Einlagen bleiben, ist klar. Dennoch fand Sears zweimal
Zeit dafür: 1988 mit Watchfire, mit dem er
ganz bewusst die damals in den puren Kommerz abgerutschte Musik von Jefferson
Starship wieder zu ihren Quellen zurückführen wollte. Wie gut ihm das gelang, zeigt
die Tatsache, dass das Material zweimal
/ Vampire Woman / Candy Man / Let’s Get Together / Third Week In The Chelsea / 99 Year
Blues / Ice Age / San Francisco Bay Blues / Mann’s Fate / Keep On Truckin’
1998
CD: Best Of Hot Tuna Uncanned
US: RCA
Tracks: Live: Death Don’t Have No Mercy / Keep Your Lamps Trimmed And Burning /
Candy Man / Hesitation Blues / Studio: Mann’s Fate / Hit Single #1 / Funky #7 / Walking
Blues / Serpent Of Dreams / Sea Child / True Religion (Live) / Come Back Baby (Live) / Ode
To Billy Dean
1999
CD: And Furthurmore…
US: Arista 14068
Tracks: I See The Light-Sunny Day Strut / Been So Long / True Religion / Third Week In The
Chelsea / Embryonic Journey / I Am The Light Of This World / Watch The North Wind Rise
/ Water Song / Gypsy Fire / Just My Way / Hypnotation Blues / Big Railroad Blues / Funky #7
2000
Doppel-CD: Keep On Truckin’ (Best Of)
US: RCA 2164
Tracks CD 1: Hesitation Blues / I Know You Rider / Winin’ Boy Blues / Mann’s Fate / Keep
Your Lamps Trimmed And Burning / Candy Man / Been So Long / Keep On Truckin’ / 99
Year Blues / Ode To Billy Dean / Sea Child / Water Song / I See The Light / Living Just For
You / Easy Now
Tracks CD 2: Sally Where’d You Get Your Liquor From / Hit Single #1 / Serpent Of Dreams
/ Sleep Song / Funky #7 / Hot Jelly Roll / Sunrise Dance With The Devil / Bar Room Crystal
Ball / I Wish You Would / Watch The North Wind Rise / It’s So Easy / Song From The
Stainless Cymbal / Genesis / Rock Me Baby / Extrication Love Song
Die Soloplatten
Marty Balin
US-CD: Relix RRCD 2058
wiederveröffentlicht wurde: Einmal auf
Wunsch von Jerry Garcia auf dem Label von
Grateful Dead und ein zweites Mal auf Relix.
Ein zweites Mal half ihm fast die gesamte
Elite aus San Francisco bei Long Haul, das
erst 2001 veröffentlicht wurde und erneut
seine großen Fähigkeiten als Songschreiber,
Arrangeur und Musiker demonstrierte. Zusätzlich schreibt er auch noch Film-Musiken, beispielsweise für einen Dokumentarfilm. Gerade im Vergleich zu den anderen
Solo-Aktivitäten ehemaliger Kollegen –
Craig Chaquico brachte in den letzten Jahren mehrere New Age-Platten auf den
Markt, Marty Balin tendierte schon immer
zur kommerziellen Seite – hebt er sich positiv ab, auch wenn ihm der große Erfolg
ebenfalls versagt blieb.
Fortsetzung folgt
1990
CD: Balince – A Collection
US: Rhino R2 70968
Tracks: Today / Miracles / Hearts / Atlanta Lady / Do It For Love / What Love Is / There’s No
Shoulder / Hold Me / Sayonara / Camelia / Valerie / Candles / What’s New In Your World /
What About Love
1992
CD: Hearts And Other Favorites
US: CEMA 57278
Tracks: Hearts / You Left Your Mark On Me / What Love Is / All We Really Need / Atlanta
Lady / When Love Comes / Elvis And Marilyn / Do It For Love / Will You Forever
CD: Better Generation
US: GWE 0002-2, RI US: GWE 4002-2, RI 1996 US: GWE WEA 4097-40002-2
Tracks: Better Generation / Skydiver / Mercy Of The Moon / Green Light / Let It Live / Wish
I Were / Don’t Change On Me / Let’s Go / See The Light / It’s No Secret / Even Though /
Always Tomorrow / Treadin’ Water / Lady Now / Volunteers / Summer Of Love
1995
CD: Wish I Were
D: Beverly
Tracks: Wish I Were / Treadin’ Waters / Valerie / Camelia / What About Love / What’s New In
Your World / Mercy Of The Moon / Let’s Go / Green Light / Let It Live / Even Though /
Always Tomorrow / See The Light / Summer Of Love
Pretty Things: Die ersten 4 CDs
Oldie Markt 08/02
R&B-Klassiker
Die ersten vier CDs der Pretty Things
beweisen noch einmal, wie gut die Band
tatsächlich war.
Selten traf das alte Sprichwort was lange
währt, wird endlich gut, so zu wie auf die
Reissue der ersten vier Pretty Things-CDs
durch die Jungs von Repertoire: Angekündigt wurden sie zum ersten Mal vor mehr
als einem Jahr, doch sie ließen bis jetzt auf
sich warten. Dennoch kann das Fazit nur
lauten: Die Wartezeit hat sich gelohnt! Das
liegt vor allem daran, dass die vier ersten
Alben der Briten nicht nur stilvoll in Digipacks mit neuen Booklets und superb gestalteten Texten und Bildern, sondern auch
noch mit bis zu elf Bonustracks und auf den
beiden ersten Platten sogar mit einer VideoTrack Abteilung erscheinen. Und dazu gibt
es noch die zurecht legendäre Musik der bis
heute als wildeste Truppe des Beat berühmten Quintetts. Den Anfang macht natürlich
das 1965er Debüt The Pretty Things (Repertoire REP 4927), das die Kunststuden-
ten mit einem Schlag zu ernsthaften Konkurrenten um den Thron der härtesten, drekkigsten und am tiefsten aus den Quellen
schöpfenden R&B-Band machte. Ihre Inspiration lag offen zu Tage: Vier der Lieder
kamen direkt von Bo Diddley alias Elias
McDaniel, einige der Eigenkompositionen
waren von ihm mehr oder weniger beeinflusst worden. Daneben gab es auch noch
Coverversionen von Chuck Berry und Jimmy Reed, doch entscheidend waren nicht die
Vorlagen, sondern das, was die fünf daraus
machten: Das Tempo, der Druck und die
Energie, die sie einbrachten, machten aus
dem Material neue Lieder, die so nur von
ihnen kommen konnten. So war es kein
Wunder, dass sie damit umgehend in der
ersten Reihe der R&B-Adepten saßen und
dank ihrer Live-Shows und Exzesse in den
englischen Blättern die Rolling Stones als
Lieblings-Hass-Objekte ablösten.
Das kam auch daher, dass sie mit ihrem
Schlagzeuger Viv Prince einen der echten
Irren der Rockmusik besaßen, der immer für
eine Schlagzeile gut war. Und wenn die bekannt sensible englische Boulevardpresse
jemanden auf dem Kieker hat, ist es mehr
oder weniger egal, was er macht: Wenn er
gerade nichts tut, wird eben was erfunden.
Dennoch ist Get The Picture (Repertoire
REP 4928) erneut ein phantastisches Opus,
das neben dem R&B zu gleichen Teilen den
inzwischen in England ebenso populären
Soul zu seinen Einflüssen zählte. Daneben
war die auffälligste Tatsache die, dass inzwischen Phil May und Dick Taylor alleine
oder mit anderen Partnern für den größten
Teil des Materials die Federführung übernommen hatten. Was gleich blieb, war die
beeindruckende Härte, mit der die Songs
umgesetzt wurden. Auch wenn der ganz große Erfolg ausbleiben sollte: Von der Qualität her war das genauso gut wie der erste
Streich.
Doch das war es dann auch mit dem Bezug
auf die schwarze Musik. Inzwischen war
Flower-Power in London angekommen und
die Pretty Things konnten sich nicht davon
frei machen.
Folglich tauchte die Band auf ihrem 1967er
Album Emotions (Repertoire REP 4929)
nicht nur in einer deutlich veränderten Besetzung auf – für Viv Prince, John Stax und
Brian Pendleton gehörten nun Skip Alan,
Wally Allen und John Povey zu ihnen – sondern auch die Musik hatte sich erheblich
gewandelt: Das Material war sanfter und zur
gleichen Zeit melodischer, alle Tracks kamen von der Gruppe und Streicher-Arrangements zierten viele Titel. Nur: Die hatte
die Firma zugegeben und deswegen sind die
bei den Bonustracks enthaltenen Originale
der Band ohne die Overdubs hochinteressant, weil sie so klingen, wie das May&Co.
vorhatten.
Ein weiterer Schritt in diese Richtung war
1968 S.F. Sorrow (Repertoire REP 4930),
das auf Columbia erschienen war und jetzt
psychedelische Musik pur bot, freilich mit
einigen der schönsten Lieder, die dem Trio
Phil May, Dick Taylor und Wally Allen, das
fast alle Songs geschrieben hatte, eingefallen waren. Jenseits der Bezeichung erste
Rockoper überzeugt die Platte auch als
Zeugnis einer gelungenen Weiterentwicklung, die durch die als Bonustracks zugegebenen Singles dieser Ära zusätzlich belegt
wird.
23
24
Popfile: Volume 1-5
Oldie Markt 08/02
Pre-Rock’n’Roll, Weiß
mündete, wird vergeblich suchen, obwohl
auch auf Volume 3 (Line 300003 LMS) zwei
Mit der Backline CD-Serie versucht Line die
Musik wiederzubeleben, die in den USA vor
dem Rock’n’Roll das Sagen hatte.
Uwe Tessnow, seines Zeichens Gründer von
Line Records ist einer der wenigen Besitzer einer Plattenfirma, die sich wirklich für
die Musik, die sie veröffentlichen, interessieren. Deswegen war es kein Zufall, dass
er bereits auf der Rockfile-Serie auf 100 CDs
die Hits der frühen Rock’n’Roll-Ära Revue
passieren ließ, sondern ein Mosaiksteinchen
in einem größeren Bild, das jetzt um die
Serie Popfile - The Originals ergänzt wird.
Der Titel ist, gerade im Vergleich zur Rockfile-Serie, ein Programm, denn sie hat die
Hits der Jahre vor dem Rock’n’Roll zum
Inhalt. Das heißt aber gleichzeitig, dass man
die hauptsächlich weiße Seite der Medaille
erwarten darf, was Volume 1 (Line Music
300001 LMS) zeigt: Natürlich finden sich
auch schwarze Künstler wie der für die Entwicklung des R&B und Rock’n’Roll enorm
einflussreiche Louis Jordan oder der R&BShouter Wynonie Harris, aber sie gehören
zu den großen Ausnahmen unter den 80
Tracks der ersten fünf CDs: Was man vor
allem findet, sind die großen weißen Stars
der Ära und die Begründung dafür findet
sich im Auswahlverfahren des Materials, das
für die CD-Reihe genommen wurde: Kriterium waren die Pop-Hitparaden der Jahre
1945-52 in den USA, und zu dieser Zeit beherrschte vor allem der Mainstream den Geschmack der Menschen und der manifestiert
sich in den Namen Frank Sinatra, Perry
Como, Frankie Laine, Patti Page, Doris Day
oder Peggy Lee, um nur die herausragen-
den Vertreter einer Ära zu benennen, die das
Musterbeispiel der saturierten Gesellschaft
bot.
Nach dem siegreich abgeschlossenen zweiten Weltkrieg boomten die USA in einer Art
und Weise, wie das erst wieder in der Ära
von Bill Clinton der Fall war. Der Präsident
der Jahre war Dwight D. Eisenhower, der
seine militärische Karriere nahtlos in der Politik fortsetzen konnte, weil er den Wunsch
seiner Landsleute nach einer Zivilgesellschaft in seiner Person verwirklicht hatte.
Natürlich half ihm dabei der kalte Krieg, der
die US-Gesellschaft im inneren formierte
und in dem faschistoiden Senator McCarthy ein ebenso ekelerregendes wie zeitweise dominantes Sprachrohr fand. Das wirkte
sich natürlich auch auf die Unterhaltungsbranche aus, was Volume 2 (Line 300002
Namen auftauchen, die die Ahnenreihe des
Stils zieren, der die gesamte Garde der Popstars ab Mitte der 50er Jahre wegspülte:
Wynonie Harris und Percy Mayfield.
Doch im Vergleich zum restlichen Material
ist das nur ein Tropfen auf dem heißen Stein,
was auch für Billie Holiday auf Volume 4
(Line 300004 LMS) die im Vergleich zu Bing
Crosby ebenso seltsam wirkt ein Scheemann
im August.
Doch dass Pop der amerikanischen Art was
hat, demonstrieren alle CDs, auch Volume
5 (Line 300005 LMS), mit Sinatra & Co.
LMS) ebenso deutlich zeigt: Gefährliche,
weil aus dem Rahmen des gewohnten fallende Musik war da nicht gefragt, sondern
sanfte Melodien, virtuose Instrumentalisten
und Texte, die nicht etwa die Probleme thematisierten, sondern das Schöne, also die
Liebe. Schwarze Musiker waren nur dann
gefragt und erfolgreich, wenn sie sich so an
den Massengeschmack anpassten, dass sie
quasi farblos agierten, musikalisch gesehen.
Nat King Cole ist da ein Musterbeispiel,
oder die Jazzmusiker, die im Swing agierten, wie Count Basie oder Duke Ellington.
Doch wer die Musiker sucht, die die Musik
vorantrieben, die letztlich im Rock’n’Roll
R & B in den 40er & 50er Jahren
Oldie Markt 08/02
Pre-Rock’n’Roll, schwarz
Ähnlich wie auf der weißen Seite beherrschte auch bei den
Schwarzen ein Stil den Massengeschmack: R&B. Doch
innerhalb des Genres gab es genügend Variationen.
Mochten die schwarzen Musikerinnern und
Musiker in den 40er und 50er Jahren bis zum
Beginn der Rock’n’Roll-Ära die weißen
Charts auch nur von weitem sehen, so gab
es für sie dennoch dieselben Möglichkeiten,
von ihrer Musik zu leben, obwohl die
selbstverständlich eingeschränkter waren als
auf der weißen Seite. Ein gutes Beispiel
dafür ist Julia Lee, die kein ganz großer Star
war, aber eine Sensation in Kansas City, wo
sie von den 30er Jahren bis zu ihrem Tot
1958 auftrat. Entscheidend für die Möglichkeit, als Musikerin zu überleben, waren zwei
Faktoren: Die Stadt musste eine gewisse
Anzahl an Clubs haben und man in einem
von diesen ständiges Engagement haben.
Beides gelang Julia Lee und nicht nur das:
Wie sich der Saxofonist Jay McShann erinnerte, verdiente sie an manchen Abenden bis
zu 300 Dollars nur an Trinkgeldern. Warum
sie so fürstlich entlohnt wurde, beweist die
CD The Essential Julia Lee Volume One
(Indigo IGOCD 2514/Sanctuary), die Auf-
nahmen von 1944-1950 versammelt, die sie
für Capitol und das lokale Premier-Label
einspielte. Sie zeigten eine ebenso vielseitige Sängerin wie Pianistin, die immer im
Verbund mit einer Band zu hören war, gegen deren Bläsersätze sie sich jedoch stets
problemlos durchsetzen konnte. Sowohl die
Thematik der Lieder als auch ihre Umsetzung demonstrierten die Routine und das
Können einer Musikerin, die gewohnt war,
sich in einem rauen Club durchzusetzen,
auch wenn ihr Blues sicher nicht so außergewöhnlich war, dass er sich abgesehen vom
Geschlecht der Sängerin von den männli-
& Boogie (Indigo IGODCD 2506/Sanctuary) ein, die Titel aus den Jahren 1946-51
bringt, als der Texaner für Aladdin aufnahm
und mit dem Chicken Shack Blues seinen
ersten Nr.-1-Hit feierte, dem noch etliche
folgen sollten, so dass er 49 sogar von Bill-
chen Kollegen abgehoben hätte, und sie stilistisch die traditionelle Seite des Blues mit
Jazz-Elementen verkörperte.
Genauso traditionell wie Julia Lee auf ihrem war Brownie McGhee auf dem Instrument seiner Wahl. Die akustische Gitarre
diente 1940/41, als die Aufnahmen für A
Black Woman’s Man – The Essential (Indigo IGOCD 2509/Sanctuary) insgesamt im
Studio entstanden, als Begleitinstrument für
den Countryblues, was der Stil war, auf den
sich der in den 50er Jahren im Duo mit dem
blinden Munharmonikaspieler Sonny Terry
zu Ruhm gekommene Sänger konzentrierte. Sein späterer Partner war übrigens auch
bei einem Teil der Aufnahmen dabei, bei
denen die Begleitung nur aus der Mundharmonika und dem Waschbrett, abgesehen natürlich von der Gitarre, bestand. Herausragend war das sicher nicht, obwohl McGhee
sowohl als Sänger wie als Gitarrist überzeugte, der aber deswegen nicht aus der großen Masse der ähnlichen Kollegen herausragte, weil er als Songschreiber nicht dieselbe Klasse wie als Musiker besaß. Deswegen war es aus der Sicht von McGhee nur
logisch, sich mit Terry zusammen zu tun.
Solche Probleme besaß Amos Milburn nie.
Sowohl als Sänger als auch Pianist war er
einer der herausragenden Stilisten der 40er
und 50er Jahre, der in der Klasse der ganz
großen schwarzen Stars der 40er und 50er
Jahre spielte. Von Nat King Cole trennte ihn
vor allem seine Vorliebe für Boogie Woogie, den der Pianist Milburn aus dem ff beherrschte und auch nie untreu wurde. Folglich nimmt dieser Stil einen breiten Raum
auf dem Doppel-Pack Booze Babes Blues
board als der R&B-Künstler des Jahres gefeiert wurde. Die besten Tracks seiner erfolgreichsten Zeit gibt es hier.
Doch die Heimat des klassischen City Blues
und R&B blieb Chicago und dort waren die
beiden Firmen Cobra und ABCO zuhause,
für die Willie Dixon, legendärer Bassist,
Sänger, Songschreiber und Produzent arbeitete. Sein Name ist der Knackpunkt für
Goin’ Down To Eli’s (Westworld WESA
868/Contraire), der Singles enthält, die in
den Jahren 1956-58 erschienen, als der
Blues elektrisch wurde und oft genug auf
der Schnittstelle zum Rock & Roll lag, was
auch die Namen der Künstler Shakey
Horton, Memphis Slim, Guitar Shorty und
Little Willie Foster beweisen, die zu den guten Namen in Chicago zählten und für den
elektrischen Blues standen. Insgesamt ist
das typischer Blues der späten 50er Jahre,
als das Tempo und die Lautstärke deutlich
angewachsen waren und er vom Rock’n’
Roll befruchtet wurde wie der wiederum von
seinen Produktionen.
25
26
Reggae-CDs
Oldie Markt 08/02
Reggae-Geschichten
Ob das Trojan-Label, Jimmy Cliff oder The
Adjusters: Sie alle habe größere oder kleinere
Kapitel zur Geschichte des Stils beigetragen.
Obwohl Bob Marley eigentlich der Musiker war, der Reggae weltweit popularisierte – der erste, der ihn in die weltweiten
Charts brachte, hieß Jimmy Cliff, wobei er
das gleich in zwei Funktionen tat: Als
Hauptdarsteller des Films The Harder They
Come und als Sänger des Titelsongs. Doch
bereits vorher hatte er sich zum ersten großen Star des Stils gemausert, mit seiner ersten LP Jimmy Cliff (Trojan TJCCD009/
Sanctuary), die Hits wie Vietnam, Many
dem ehemaligen jamaikanischen Polizisten
Arthur „Duke“ gegründeten Trojan Label
Die Box
Rivers To Cross und Wonderful World, Beautiful People enthielt und dadurch diesen Stil
weltweit bekannt machte. Doch diese CD
enthält nicht nur die 12 Titel des Albums,
sondern dazu noch 14 Bonustracks, die zwei
unveröffentlichte Titel und spätere Hits wie
You Can Get It If You Really Want enthalten, die er übrigens wie alle anderen Songs
selbst schrieb. In seiner besten Zeit verband
er den Reggae mit dem Pop in einer Art und
Weise, die ihn unnachahmlich machte. Doch
dumme Verträge und nachlassende Kreativität ließen seinen Stern ebenso sinken, wie
der von Bob Marley stieg, zumal Cliff nicht
zu den Rastafari gehören wollte. Immerhin
schaffte er in den 90er Jahren ein Comeback
dank des Filmes Cool Running und seiner
Fassung von I Can See Clearly Now und
blieb seitdem immer im Blickpunkt der Öffentlichkeit.
In England kamen die Songs von Cliff wie
die der meisten Reggaemusiker auf dem von
ser Ära, obwohl die der Bands aus England
fehlen.
Gerade die Verbindung von Ska und Punk
hat sich in den 90er Jahren als zukunftsweisend erwiesen und viele Bands befruchtet,
die erst dann ihre Laufbahn begonnen haben. Eine dieser Formationen waren die
Adjusters aus Chicago, die seit 1995 Skamit Soul- und Punk-Elementen verbanden
und textlich die entsprechenden politischen
und sozialen Botschaften von sich gaben.
Wie die Qualität des bisher gebotenen war,
heraus und der Trojan Mod Reggae Box
Set (Trojan TJETD 020/Sanctuary) demonstriert den nicht zu unterschätzenden Einfluss, den das jamaikanische Label auf die
Jugendbewegung hatte, die die Basis für
solche stilbildenden Bands wie den Small
Faces oder The Who bildete. Deswegen
steht der Ska einerseits genauso wie seine
Wiedergeburt in den 70er Jahren im Mittelpunkt, als dank des Films Quadrophenia und
des Punks der alte Stil wieder im Mittelpunkt stand. Da Trojan - der Name stammt
übrigens von einem robusten und auf Jamaika deswegen beliebten Auto - wieder zur
Stelle war, bekommt man auch die Hits die-
kann man nun auf Stormwarning (Grover
SPV 083-126951) hören, das nicht nur Songs
der nur auf Vinyl erschienenen Alben The
Politics Of Style und Before The Revolution
enthält, sondern auch Songs, die auf Samplern erschienen oder bis heute überhaupt
nicht veröffentlicht waren. Die 16 Stücke
besitzen eine große Bandbreite zwischen
punkigen und poppigen Tracks, die auch
vom Gesang her zwischen den härteren Titeln, die Bandleader Daraka Kenric bringt,
und den melodischeren Liedern, die die zwei
Frauen anstimmen, alterniert. Doch was am
stärksten auffällt ist eigentlich die Tatsache,
dass man die Band nicht einstufen kann,
weil sie jede Abart des Reggae kompetent
bringen und die eigenen Songs genauso
überzeugen wie die Coverversionen. Das
liegt auch an der genauso starken Liebe für
den Soul wie für den Reggae, was übrigens
auch an dem Titel des im Herbst kommenden neuen Werkes Otis Redding Will Save
America abzulesen ist. Und solange Kompositionen wie None But Dub enthalten sind,
die man bislang überhaupt noch nicht hören konnte, darf man gespannt auf die zukünftigen CDs sein, die bei einer ähnlichen
Entwicklung dem Trio eine schöne Zukunft
bescheren dürften. Sicher ist, dass sowohl
der Stilmix als auch Songs von einer Qualität sind, die die Amerikaner schon jetzt zu
einer Gruppe machen, wie es nicht viele im
inzwischen ja wieder dichter besiedelten
Feld zwischen Ska und Reggae gibt.
Neue DVDs
Oldie Markt 08/02
Zwischen gestern und heute
Die auf dieser Seite vorgestellten DVDs schlagen einen
Bogen von den 80er Jahren bis in das neue Jahrtausend.
Ein neues Medium dient immer auch dazu,
die Vergangenheit der Rockmusik aufzuarbeiten und natürlich genauso die aktuellen
Stars in einem anderen Licht erscheinen zu
lassen. Für erstere Funktion ist die DVD
Earth, Wind & Fire In Concert (Eagle
EREDV 260/Edel) ein gutes Beispiel, die ein
Heimspiel einer der besten Funkgruppen im
& Fire zwar vielleicht nicht musikalisch,
aber auf jeden Fall von der Aufmachung her
in jedem Fall vorzuziehen ist.
Wie das ähnlich geht, führen die Artrocker
IQ auf Subterranean The Concert (Giant
Oakland Coliseum am 30. und 31. Dezember 1981 bringt. Ton und Bild sind brillant,
doch sowohl die nur 58 Minuten als auch
die fehlenden Zusatzfunktionen machen diese DVD zu einer musikalisch zwar absolut
empfehlenswerten, von dem her, was die
neue Tonträgerart bieten kann, aber enttäuschenden Angelegenheit.
Man hätte beispielsweise dazu problemlos
einen historischen Teil mit Interviews, Kommentaren zu dem Konzert und zusätzlichen
Videos geben können, wie das die englischen Rocker Bush bei 1994/1999 (SPV
551-74167) machten, die nicht nur den zeitlichen Platz mit 215 Minuten voll ausschöpften, sondern gleichzeitig neben den
Bildern eines Konzertes Videos, Berichte
und Kommentare zu dem neuen Album Science Of Rings, das Video The Chemical
Between Us und den Film Alleys And Motorways zugaben, die dem Sammler wesentlich mehr bieten als eben nur ein mehr oder
weniger ideenreich abgefilmtes Konzert,
weswegen diese DVD dem von Earth, Wind
bei beließen sie es nicht, sondern auch die
guten Bonustracks, die Interviews und der
Teil über die Produktion der DVD bringen
dem Zuschauer einfach mehr als nur ein biederes Konzertvideo.
Waren die bisherigen DVDs Produktionen,
die extra für den neuen Tonträger angefertigt wurden, geht Going Home (Eagle ER-
SPV 558-41278) vor, bei denen das Konzert
im Mittelpunkt steht, das schon allein eine
Attraktion wäre, weil es abgesehen von der
beeindruckenden Lightshow noch VideoEffekte bringt, die so nicht üblich sind. Da-
EDV 262/Edel) von Jackson Browne zurück auf eine1994er Dokumentation für das
Pay-TV von Disney, den Disney-Channel,
für das der Prototyp des Singer/Songwriters
von der US-Westküste Rückschau auf seine
Karriere hielt. Die Basis dafür war ein Konzert mit seiner aktuellen Band, das aus allen Stationen seiner Karriere Beispiele lieferte, von Take It Easy bis zu neueren Tracks
und auch etlichen, die bislang nicht veröffentlicht worden sind. Doch das ist nur die
eine Seite. Dazu kommen einige Interviews
mit Weggefährten wie Don Henley, Bonnie
Raitt und David Lindley, um nur einige zu
nennen, Ausschnitte aus etlichen Phasen
seiner Karriere und schließlich seltene Videos, die die DVD zu einer erfreulichen
Sache machen, obwohl die Laufzeit von 90
Minuten für eine DVD im unteren Bereich
angesiedelt ist. Deswegen ist das zwar für
Fans eine feine Sache, aber wer sich vor allem für die Möglichkeiten dieses Tonträgers
und deren Ausschöpfung interessiert, ist sicher mit denen von Bush und IQ besser bedient, auch weil die mehr bringen, als man
es auch früher von einem stinknormalen
Video bekommen hätte. Genau das ist nach
wie vor bei viel zu vielen DVDs nicht der
Fall. Sie werden wie ein normales Video
behandelt, die durch die Digitalisierung gegebenen Möglichkeiten im technischen Bereich werden zu selten ausgeschöpft.
27
28
Neue Bücher
Oldie Markt 08/02
Musik zum Lesen
Ein Buch über Todesfälle, eines über den
Tango und eines aus der Reihe ...in
eigenen Worten bilden das Thema dieser
Seite.
Ob Hank Williams, Jimi Hendrix, Janis Joplin oder Jim Morrison: Sie alle starben alleine und trotz eigentlich offensichtlicher
Todesursachen ranken sich jede Menge Verdächtigungen und Vermutungen um das
Ableben der Stars, die durch die Faktenlage eigentlich in keinster Weise gerechtfertigt sind. Zwei der vier oben genannten Namen werden auch in Tötet den Rock’n’Roll
(ISBN: 3-89064-813-4, 20 Euro, Strange
Verlag/Fanpro) behandelt. Danach wurden
sie nicht von irgendwem, sondern vom
Feind aller kritischen Menschen, der CIA
von dieser Welt in die nächste befördert.
Dass die angekündigten Fakten meist bestenfalls aus zweiter oder dritter Hand sind
oder nur auf Verdächtigungen basieren –
wen kümmert es? Solange das Ganze auch
nur einen Schein von Wahrscheinlichkeit
besitzt, werden es viele, die nur zu gerne
solche Dinge hören, glauben. Alex Con-
Potenz des Dichters sind viele Aussagen dabei, die weit über Rockmusik hinausgehen.
Erfreulich ist auch, dass viele Texte aus den
letzten beiden Jahren stammen.
In eine ganz andere Welt führt Tango (ISBN:
3-930378-42-6, 22 Euro, Palmyra Verlag),
das thematisch und von der Gestaltung her
stantine gibt dem Ganzen den Anschein
unverrückbarer Wahrheiten - ein Kunstgriff
solcher Autoren, die auch schon völlig logisch bewiesen haben, dass Rocksongs Satanismus verkünden - falls man sie rückwärts hört.
Da ist man dankbar, wenn man Nachrichten
aus der realen Welt erhält und zwar in der
Form der Buchreihe in eigenen Worten, die
diesmal Leonard Cohen (ISBN 3-930378,
17,90 Euro, Palmyra Verlag, Hauptstr. 64,
69117 Heidelberg) betrifft. Die Aufteilung
betrifft diesmal nicht nur die Ansichten des
Mannes zu verschiedenen Aspekten seines
Werkes und des Lebens, sondern umfasst
auch Aussagen zu seinen Songs und den einzelnen LPs. Jim Devlin, der die Texte zusammenstellte, integrierte zudem noch ein
Kapitel, das Zitate anderer über den Mann
versammelt. Insgesamt ist dieses Buch sehr
abwechslungsreich und dank der geistigen
stark an den Band über die Musik Afrikas
erinnert. Nicht nur, weil eine CD dem Leser Hörbeispiele liefert, sondern auch, weil
ein Stil behandelt wird, der hierzulande zwar
bekannt, aber dessen Wurzeln eigentlich
nach wie vor im Dunkel liegen. Dies behebt
das von dem Franzosen Michel Plisson verfasste Werk, das hauptsächlich von den Anfängen im 19. Jahrhundert bis in die 50er
Jahre des 20. Jahrhunderts reicht, als durch
den Rock & Roll der Niedergang des Stils
eingeleitet wurde. Die Renaissance im Paris der 80er Jahre schließt das Buch ab, das
dank eines ausführlichen Diskografie- und
Adressen-Teils auch für die Sinn macht, die
tatsächlich Tango tanzen wollen. Doch wegen der guten und gekonnten Darstellung
der Geschichte und der verschiedenen Formen dieser Musik ist der Band auch für NurLeser und –Hörer interessant und aufschlussreich und dürfte die Einstellung zu
der Musik Argentiniens und zum Tango insgesamt verändern. Ähnlich wie der Fado
oder Flamenco ist das Musik, die das Licht
der Welt erblickte, um ein bestimmtes Lebensgefühl auszudrücken. Der Fototeil
bringt neben Bildern historischer Plakate
und Notenblättern auch die berühmter
Bands und Tanzpaare.
Plattenkritiken I
Oldie Markt 08/02
Roy Buchanan
Love
Same/Second Album
Da Capo
Elektra 8122 73604-2/WSM BGOCD 541/Edel
Contraire
Mit ihrem zweiten Opus Der in Arkansas geborene
toppten Arthur Lee & Co. Gitarrist blieb während seinoch ihr fantastisches De- ner gesamten Karriere eine
büt: Neben Seven & Seven Legende, konnte dies aber
Is, dem einzigen Hit gab es nur mit diesen, 1972 und
noch solche traumhaften 1973 erschienenen, Alben
Lieder wie She Comes In gewinnbringend umsetzen,
Colors oder Orange Skies die sich jeweils drei Monasowie das lange Revelation, te in den US-Albumcharts
mit dem sie Jazzrock erfan- aufhielten. Dass er ein fanden, ehe es das Wort gab. tastischer Gitarrist war,
Die Reissue bringt sowohl muss nicht extra betont werdie Mono- wie die Stereo- den und wie er hier den
Fassung und noch einen Blues spielte oder den Don
Einblick in die Session, die Gibson-Song Sweet Dreams
Seven & Seven Is zum Er- zu einem ebenso virtuosen
gebnis hatte. Westcoast war wie sensiblen Instrumental
1967 kaum besser als auf umformte, sollte man gehört
haben.
dieser Platte.
Randy Newman
Sail Away
Reprise 8122-78244-2/
WMS
In seiner Heimat blieb der
Singer/Songwriter mit dem
Gespür für Ironie und Zynismus auch nach diesem Meisterwerk 1972 ein Geheimtip, doch in Holland bekam
er dafür eine goldene Platte. Und die hatte er sich verdient, denn sowohl Texte als
auch die Musik sind klassischer Newman, was Titel
wie Lonely At The Top, Political Science oder You Can
Leave Your Hat On unterstreichen, die alle zu seinen
besten gehören. 5 Bonustracks und das tolle Booklet runden diese wichtige
Reissue ab.
Soft Machine
Backwards
Cuneiform rune 170/
Fenn Music
Dass die eigentlichen Väter
der Canterbury-Szene Ende
der 60er und Anfang der
70er Jahre ihre kreativste
und mutigste Phase hatten,
kann mit Blick auf die Alben aus dieser Zeit kaum bestritten werden. Diese
Tracks waren in dieser Form
noch nie zu hören und reichen von 1968-1970, als
man sich immer stärker mit
dem Jazz anfreundete. Das
zeigen die Kompositionen
deutlich, ohne die später allzu prominenten freien Teile, so dass dies klassischer
Soft Machine-Sound mit
neuen Zutaten ist.
Improved Sound Limited
Rathbone Hotel
Longhair Music LHC 012
Savatage
Gutter Ballet
Steamhammer / SPV
076-74032
Heute besitzt die Band aus
Florida einen Status als eine
der besten Heavy MetalBands, die früh den Art- und
Hardrock mit dem Progressive Metal verband, doch
1989, als ihr drittes Album
auf den Markt kam, sahen
sie sich noch selbst als pure
Metal-Combo, obwohl sie
dank Sänger Jon Oliva hier
Keyboard-Teile ins Spiel
brachten und sein Gesang
zusätzlich in die kunstvollere Richtung ging, da er das
Pathos nur selten verleugnen konnte. Dank der Songs
jedoch wirkte das immer
richtig.
Savatage
Streets
Steamhammer / SPV
076-74042
Mit dieser Rockoper, die auf
eine Idee ihres Produzenten
Paul O’Neill zurückging,
verließen die vier endgültig
die Lehre des reinen Heavy
Metal und betraten neue
Ufer, die aber aufgrund der
Songs, des Könnens von
Criss Oliva an der Gitarre
und seines Bruders Jon als
Sänger so geschickt mit dem
alten Sound verknüpft wurden, dass man kaum alte
Fans verlor, jedoch jede
Menge neue dazu bekam.
Sicher war diese CD die
musikalisch und textlich
herausragende unter den ersten sechs der Band.
Savatage
Edge Of Thorns
Steamhammer / SPV
076-74052
Opus Nr. 6 war eines, das in
mehrerer Hinsicht eine Zäsur bedeutete: Es war das
erste ohne Jon Oliva, der
zugunsten Zachary Stevens
verzichtete, weil er seiner
Meinung nach nicht mehr
gut genug für den Sound
seiner Band war und es bedeutete den Abschied von
Criss Oliva, der danach bei
einem Auto-Unfall starb. Es
war ein weiterer Schritt
nach vorn und enthielt mit
dem Titelstück den ersten
Hit. Wie bei den anderen
gibt es ausführliche Linernotes und zwei zusätzliche
Bonustracks.
Enchant
A Blueprint Of The World
SPV 085-28370
The Associates
The Glamour Chase /
Perhaps (2 CD)
WSM 8573884962
Wenn es um den Ärger geht,
den Künstler mit ihrer Plattenfirma haben, könnte Associates-Kopf Billy MakKenzie seinen Teil beitragen. Warum die erste der
beiden CDs nämlich 1989
nicht auf den Markt kam, ist
besonders dann rätselhaft,
wenn man sie mit dem 1984
tatsächlich veröffentlichten
Opus Perhaps vergleicht.
Beide Alben bringen elektronischen Pop mit guten
Songs und eingängigen Melodien. Während das 1984/
85 mit drei kleineren Hits
belohnt wurde, war es 1989
nicht genehm.
Hier ist sie, die CD, die das
Meisterstück der Nürnberger Band im von ihnen gewählten Country-Rock-Stil
wurde und dank einer desinteressierten Firma und einer dummen Umbenennung
fast völlig unterging. Jetzt
kommt sie nicht nur mit dem
richtigen Namen, sondern
auch mit einem neuen Cover heraus, das dem Charakter der Musik viel mehr entspricht. Die Songs gehören
zum besten, was in diesem
Stil auf den Markt kam und
wer akustisch angerichteten
Countryrock mag, sollte hier
zuschlagen.
Ähnlich wie Savatage zog
auch die Band aus San Francisco ihre eigene Konsequenz aus der Verdrängung
des Heavy Metal durch den
Grunge in den mittleren
90er Jahren. Sie verbanden
Elemente des Artrock mit
dem Metal und holten sich
den Gitarristen von Marillion, Steve Rothery, um ihren
Erstling zu produzieren. Der
gelang 1994 richtig gut und
machte die fünf mit einem
Schlag bekannt – was sie
mit dieser Platte auch verdient haben, die auch heute
noch so frisch klingt wie vor
acht Jahren.
29
30
Plattenkritiken II
Oldie Markt 08/02
Fu Manchu
In Search Of...
Mammoth/WEA
0927-45497-2
Die 70er Jahre Fans aus
Kalifornien liebten es auch
schon 1996 auf CD Nr. 3
kurz und knackig. Die seit
1990 aktiven Jungs betraten
mit ihrer Mischung aus
Punk und Grunge stilistisches Neuland, das man
seither als Stoner Rock rubriziert hat. Da gibt es kein
Rockstar-Gehabe und keine
großartigen Posen, sondern
einfach Musik, die sich genau für ihre Klientel, die
Skater- und Tempo-Cliquen
eignet, wo das Quartett auch
seine meisten Fans gefunden hat.
Fu Manchu
The Action Is Go
Mammoth/WEA
0927-45498-2
Ein Jahr später fertigten
Scott Hill & Co. mit dem
bislang besten Cover ihrer
Karriere genau das an, was
sie auch 1996 auf den Markt
gebracht hatten – schnellen,
harten und schweißtreibenden Rock ohne Glitter und
Pomp. Spaß haben wollten
sie, und den lieferten sie ihren Fans auch, vorausgesetzt, dass ihnen Melodien
nicht so wichtig waren.
Doch wie das Cover schon
zeigte: Bewegung und Geschwindigkeit waren die
Tugenden, die sie vor allem
verkörperten.
Los Lobos
This Time
Hollywood/WEA
0927-45490-2
Ob eine arrivierte Band mit
zig Platten hinter sich und
einigem Erfolg, wirklich etwas Neues machen kann, ist
fraglich. Die stilbildende
Gruppe aus East Los Angeles legte 1999 ihr zweites
Opus für das neue Label vor,
auf dem sie einen Schritt
zurück zu ihren Wurzeln
machten, da sie mexikanische Folklore mit dem Rock
verbanden, vor allem jedoch
stärker akustisch agierten.
Das führte zu einem zwar
unspektakuläreren, doch
keineswegs schwächeren
Album als zuvor.
The Kinks
The Ultimate Collection
(2 CD)
Sanctuary SANDD 109
Alle Achtung: Wie schon
bei dem Sampler mit dem
gleichen Titel, der Petula
Clark gewidmet war, muss
man hier auch neidlos anerkennen, dass die zwei Silberlinge den Titel mit Fug
und Recht tragen, denn die
Spannbreite des kompilierten Materials reicht von You
Really Got Me 1964 bis zu
Living On A Thin Line 1984
und man wäre wirklich ein
Nörgler, wenn man bemängeln würde, dass die Tracks
der letzten CD auf Sony
Music fehlen. Die waren
nämlich leider erfolglos.
Jaguar
Power Games (2 CD)
Castle CMDDD
413 / Sanctuary
Es ist kein Wunder, dass der
Titel des Erstlings der Heavy Metal-Truppe aus Bristol
auch die beiden CDs
schmückt, die ihr Gesamtwerk enthalten. Denn diese
LP war eine der besten der
gesamten New Wave Of
British Heavy Metal und sie
schloss vor allem die Lücke
zum Speed Metal, der in den
USA entstand. Doch danach
ging man Kompromisse ein,
die der Musik nicht gut bekamen. Doch die raren Singles und einige Takes, die
man im Radio aufnahm, zeigen ihre Qualität.
Jason & The Scorchers
Wildfires + Misfires
Blue Rose/in-akustik
071 0286
Die Qualität einer Gruppe
schlägt sich auch in den
Songs nieder, die auf der
Strecke geblieben sind. Dieser Sampler besitzt nicht einen Titel, den man in der
vorliegenden Form schon
auf einer regulären Platte
der Jungs finden konnte,
aber das hat mit der Qualität der Musik nichts zu tun.
Die ist nämlich fantastischer
Cowpunk von der Band, die
ihn erfunden hat. Ob live
oder im Studio: Die Energie,
die Wildheit und die Ideen
der Musiker sind schlicht
jederzeit mitreißend.
The Blasters
Testament (2 CD)
Rhino R2 78345/WSM
The Jesus And
Jerry Lee Lewis
I’ve Always Been Country Mary Chain
WESA 917/Edel Contraire 21 Singles
WSM 0927 46141-2
Obwohl natürlich der origi- Die Gebrüder Reid führten
nal Irre des Rock & Roll in den frühen 80er Jahren
genauso wie seine Kollegen die Eroberung Londons
aus dem Süden mit Country- durch die Schotten an. Ihr
music aufwuchs – am An- Mix aus wüstem Gitarrenfang kam da etwas ganz an- Geschrammel und dem
deres als der Nashville massiven Einsatz der ElekSound heraus. Dass er aber tronik war nicht nur neu, er
gerade, als er mit der härte- war vor allem auch komren Musik nicht mehr reüs- merziell, weil William gute
sieren konnte, zu seiner er- Songs schrieb und die beisten Liebe zurückkehrte, den ihren Stil nach und nach
steht außer Frage und so gibt verfeinerten, was dieser
es hier die Ausgabe von ihm, Sampler wie in einem
die dann vor allem in den Brennglas zeigt. Von den
60ern auf Mercury für die noisigen Anfängen 1984 bis
zweite erfolgreiche Zeit sei- zu den poppigen Songs
1998 reicht das Material.
ner Karriere sorgte.
Various Artists
Troubles, Heartaches &
Sadness
Hi HILO 188/Contraire
Dank Al Green schaffte das
Hi-Label in den 70ern den
Sprung zu den besten SoulLabeln aus Memphis wie
Stax oder Goldband. Doch
die Damen hier erreichten
nie die Höhen in den Charts,
die Al Green erkletterte.
Aber für die Musik will das
nicht viel besagen, denn das
ist stets guter Soul aus den
Südstaaten, der im Feeling
das hat, was ihm in punkto
Raffinesse abgeht, vergleicht man ihn mit dem,
was damals aus Detroit oder
besser, aus Philadelphia zu
hören war.
Nur in Los Angeles war es
möglich, dass eine Traditionalisten-Combo zu Helden
der Punks wurde und auf
einem Punk-Label ihre Platten herausbrachte. Freilich
steckte hinter den Songs der
Gebrüder Alvin jede Menge Power, was die beiden
CDs mit einer Fülle unveröffentlichter Tracks ebenso
beweisen wie mit denen, die
ganz normal auf Platten erschienen. Wie sie in der
musikalischen Schatztruhe
Amerikas wühlten und was
sie ausgegraben haben, gibt
es hier.
Plattenkritiken III
Oldie Markt 08/02
Various Artists
Tribute To Fleetwood Mac
Blues Years
Blue Flame BFCD 002
Die Bluesfans aus Italien
(Dragon Records, Via J. da
Tradate 11, 20155 Milano)
haben da eine gute Idee gehabt: Die erste Ausgabe der
Briten war zweifellos eine
der besten Bluesrockbands
nicht nur ihrer Zeit und so
taten sich die diversen
Künstler – unter ihnen tummeln sich mit Bob Brunnings Blues Deluxe und den
Groundhogs zwei Zeitgenossen – leicht, aus den Vorlagen Bluesrock der besten
Art zu machen und bei den
eigenen Fassungen die Vorlagen leicht zu modifizieren.
Terry Cooper
Take A Ride With
Cooper T
Blue Flame BFBL 006
Diese Platte ist ein Nachruf
auf den in Italien lebenden
Bluesmusiker, der wie viele
Schwarze es vorzog, in Europa zu leben und zu spielen. Sein Spektrum reichte
vom Countryblues a la Robert Johnson bis zu Bluesrock mit seiner Band Nite
Life. Beide Spielarten gehen
ihm gleich gut von der
Hand, da er sowohl als Gitarrist wie als Sänger das
Feeling und die Technik hat,
um akustisch und elektrisch
zu musizieren, was die 17
Tracks beeindruckend beweisen.
Gary Primich
Dog House Music
CRS/in-akustik 068 1109
Bruce Robison
Country Sunshine
Continental Song
City/in-akustik 068 1026
Die Idylle, die der Singer
und Songwriter auf dem
Cover beschwört, setzte er
auch in seiner Musik um.
Das ist meistens eher lockerer Countrypop, den er mit
einer Crew der besten Sidemen umsetzte. Doch wenn
ihm die Songs nicht hundertprozentig gelangen, sind
sie schnell etwas leichtgewichtig und das tut dem sonnigen Gesamteindruck
schon etwas Abbruch, da
ihm so allzu oft der nötige
Tiefgang fehlt. Oft fragt
man sich unwillkürlich,
wozu er eigentlich die klasse Musiker brauchte.
The Stevens Sisters
Little By Little
Rounder/in-akustik
063 0446
Ob Pop, Rock oder Country:
Vokalharmonien sind immer gut und die bekommt
man von den zwei Schwestern satt. Doch sie sind
nicht im Mainstream, sondern im folkigen Sound zuhause und das war eine gute
Wahl, weil der pure Klang
der Instrumente aus Holz
einen guten Kontrast zu den
süßen Harmonien bildet.
Dazu kommt noch eine gute
Songauswahl von Dolly
Parton bis Lynyrd Skynyrd,
und fertig ist eine über weite Strecken überzeugende
Platte, die zudem nicht übermäßig süßlich ausfiel.
Hunde und der Blues sind
offensichtlich ein gutes
Paar, hatten doch auch
Canned Heat bereits die
Hundehütte zum Titel eines
Albums gemacht. In ihre
Richtung tendiert der Texaner jedoch nicht, obwohl der
Countryblues sein Thema
ebenfalls nicht ist. Für den
Boogie ist er zu schmucklos
und bluesig, für die akustische Abart zu elektrisch.
Dank seiner Songs, seiner
Künste auf der Gitarre und
seiner rauen Stimme ist das
ebenso puristisch wie beeindruckend.
Corey Harris
Downhome Sophisticate
Rounder/in-akustik
063 3194
Die Zeiten, als der Sänger
und Gitarrist als einer der
wichtigsten Musiker des
Countryblues-Revivals galt,
ist wohl vorbei, denn hier
packt er die E-Gitarre aus
und rockt den Blues wie
man es in den 60er und 70er
Jahren tat. Das steht ihm gut
zu Gesicht, zumal er ein
ebenso guter Songschreiber
wie Sänger ist, aber das besondere, was er früher verkörperte, gehört der Vergangenheit an. Doch die Qualität der Musik ist so gut, dass
er den Gimmick der neuenalten Musik nicht braucht.
Seid
Among The Monster
Flowers Again
Luftwaffel WAF 001
Auch wenn der Name der
Firma eine deutsche Produktion nahelegt: Die Band
kommt aus dem norwegischen Trondheim, hat aber
nichts lokales an sich, sondern schippert im internationalen Neo-PsychedelicSound, was bedeutet: Gitarre pur, eher hart, aber dafür
ist der Groove wichtiger als
die Melodien. Solange die
Gitarre rockt, sind die Refrains vernachlässigbar –
gut für die Stimmung,
schlecht für die Musik (N.
Möllenbergs G. 38 A, 7014
Trondheim, Norwegen).
Arcangel Cannata
Tamorok
Atenzia ATZ 02003/Alive
Harlan Cage
Temple Of Tears
Atenzia ATZ 02001/Alive
101 South
Roll Of The Dice
Atenzia ATZ 02002/Alive
Der etwas seltsame Name
erklärt sich aus dem von
Kopf Jeff Cannata und der
ersten Soloproduktion von
ihm. Beide stehen sie für
gekonnten AOR aus den
USA und machen auch deswegen Sinn, weil er sieben
neue Lieder mit sieben alten
verband, die den früheren
zusammen mit dem neuen
Klang bringen, der Elemente der Worldmusic integriert.
Letztlich jedoch bleibt das
melodischer, harter Rock
mit etlichen Höhepunkten
und Arrangements, die die
Gitarre in den Mittelpunkt
stellen.
Routiniers der Rockmusik
siedeln sich gerne im AOR
an, weil er im Prinzip den
70er Jahre Rock in die Moderne fortschreibt. Der Kopf
der Band, Roger Scott Craig, schrieb schon in den
70ern die Hits für Liverpool
Express und den Sound hat
er zusammen mit dem Keyboarder Larry Greene weiterentwickelt. Dabei kam
geradezu prototypischer
Mainstream heraus, der neben guten Melodien noch
knackige Gitarrensoli und
eine stets powernde Rhythmus-Sektion besitzt, die alle
zusammen überzeugen.
Faul ist Roger Scott Craig
offensichtlich nicht. Denn er
hat neben Harlan Cage
noch diese Truppe ins Leben
gerufen, mit Veteranen der
LA-Studio- Szene. Vom
Sound her ist da freilich nur
schwer ein Unterschied zu
der ersten Gruppe festzumachen: AOR ist hier wie dort
das Gebot der Stunde und
den beherrschen Craig &
Co. hier ebenso gut wie das
seine Kollegen auf der anderen Seite tun. Folglich
gibt es Melodien und Gitarren satt, wobei die Gitarren
vielleicht etwas mehr dominieren.
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32
Plattenkritiken IV
Oldie Markt 08/02
Stefan Elmgren’s Full
Thorium
Unleashing The Demons Strike
Diehard/Zomba 315.3050.2 We Will Rise
Spitfire SPITCD 110/Edel
Musikalisch mag man von Erfolg mit einer Band zu
dem Death Metal-Genre feiern bedeutet auch, als
halten, was man will. Aber Solist eine Chance zu haben.
sicher ist, dass die Bands die Die hat der sonst als Hamalte Tradition der Rockmu- merfall-Gitarrist agierende
sik als Heim der bösen Bu- Mann genützt, ohne jedoch
ben in der modernen Zeit deswegen einen deutlich
fortsetzen, in der es immer anderen Sound zu präsentieschwerer geworden ist, die ren als man ihn von der
Leute zu provozieren. Da Gruppe her kennt, dank der
muss schon harter Tobak er bekannt wurde. Das ist
herhalten und den bieten die Heavy Metal der eher meDänen – optisch und musi- lodischen Art, der in der
kalisch. Dass da so etwas Nähe des klassischen
wie Songs oder Gesang, wie Klangs siedelt. Was fehlt ist
man ihn von anderen Stilen einzig der Nachweis der Indes Rock her kennt, auf der dividualität. Gut ist das, aber
Strecke bleiben, macht Sinn. es bleibt Dutzendware.
RL
Elements
J Records/Def Jam 8081320012-2
Wenn ein Musiker Songs für
Luther Vandross verfasst
und mit Next Erfolge gefeiert hat, kann man mit Fug
und Recht davon ausgehen,
dass er weiß, was er macht
und das beweist das Debüt
des Herren aus Minneapolis,
der Hip-Hop-Elemente mit
denen des Soul verbindet
und gleichzeitig dazu Melodien schrieb, die ins Ohr
gehen, ohne dass sie banal
wirken oder auf dem Altar
der modischen Soundeffekte geopfert werden. Eine
starke Platte schwarzer Musik von heute.
Delta Roux
Only A Fool
Taxim/in-akustik 077 1055
Die Paarung von einem guten Gitarristen und einem
ebenso guten Sänger erwies
sich auf dem Erstling von
Harry C. Bodine und Michael Milligan als eine sehr gute
Idee und auch hier ist das
teilweise absolut mitreißender Blues, vor allem am
Anfang, als die akustische
Gitarre eine faszinierende
Verbindung mit Milligan
eingeht. Nur lässt der Reiz
dann nach, und erst am Ende
geben die beiden mit ihren
Rhythmikern wieder Gas.
Das reicht noch zu einer
guten Platte.
Frontline
Against The World
MSM CD 02-1145/Point
Music
Japan ist für deutsche Hardrocker so etwas wie das
Paradies. Etliche Gruppen
schafften dort zuerst den
Durchbruch und das gilt
auch für die Nürnberger, die
ihre drei Alben bisher nur
dort auf den Markt brachten.
Das vierte kommt jetzt auch
in Deutschland heraus und
bringt eine Mischung aus
AOR und Hardrock, dem
allerdings über weite Strekken die zündenden Elemente abgehen. Das mag handwerklich sauber sein, gute
oder sogar mitreißende
Rockmusik ist es nicht.
Scanner
Scantropolis
Massacre MAS CD 0321
Die Gelsenkirchener Band
scheint wirklich Geduld zu
haben: Fünf Jahre sind seit
dem letzten Album ins Land
gegangen, doch wie schon
einmal nützten sie die Pause, um neues Personal einzustellen – die Sängerin Lisa
Croft – und zugkräftiges
Material zu schreiben. Das
haben sie sicherlich getan
und ihr fünftes Album kann
sich mit gelungenen Projekten wie Mental Reservation
und Ball Of The Damned
vergleichen. Folglich ist das
melodischer, etwas pathetischer Heavy Metal.
Medication
Prince Valium
Locomotive LM 088/Point
Music
Dass eine Heavy MetalBand aus den USA bei einer spanische Firma unterkommt ist sicher nicht der
Königsweg der Rockmusik
und das hat seinen Sinn. Sicher spielt das Quintett Heavy Metal der üblichen Art,
aber abgesehen von der in
dem Genre angesagten
Druck bringen die Jungs aus
LA zu wenig mit, um ihnen
den großen Durchbruch vorhersagen zu können. Vor allem fehlen Songs, die den
Anspruch auf den internationalen Ruhm untermauern
können.
Tom Shaka
Bless My Soul
Acoustic Music/Zomba
319.1259.2
Zusammen mit seinem Bruder Bill trat der Sänger und
Gitarrist auch zuerst als Duo
auf, doch im Studio geht er
alleine zu Werke. Dabei
steht die akustische Gitarre
im Vordergrund, was etliche
Instrumentals beweisen. Allerdings sind 15 Tracks in
über 68 Minuten sehr viel
Material und das wirkt sich
nachteilig aus, weil ab und
zu schlicht und ergreifend
zu viel Musik im selben
Genre geboten wird und das
wird auf Dauer etwas zu
langweilig, trotz der Overdubs im Studio.
David Usher
Morning Orbit
EMI 07243 537638 2 4
Ronan Keating
Destination
Polydor 589 798-2
Einen leichten Ansatz zur
Schizophrenie wird der Kanadier nicht leugnen können, was seine Musik betrifft. Denn sowohl am Anfang seiner Karriere, als er
als Rapper auftrat, als auch
mit Moist, womit er in Kanada Furore macht, bevorzugte er ganz andere Genres. Als Solist bringt er melodiöse, poppige Lieder aus
der Singer/SongwriterEcke, die eher leichtgewichtig wirken und des öfteren
einen kräftigen Schuss Rock
vertragen könnten. Das ist
nett, aber nie mehr.
Ein ehemaliges Take ThatMitglied hat mit Robbie
Williams bereits den Durchbruch zu einem internationalen Superstar geschafft,
die anderen nicht. Doch sein
Ersatz könnte ihn einholen,
denn diese Platte ist eine
sehr clevere Mischung aus
Pop und Techno, wobei die
Songs und der Gesang stets
im Zentrum stehen. Singen
kann er auf jeden Fall und
als Komponist steht er dem
kaum nach, so dass man mit
dieser CD eine klassische
Pop-Platte der besten Art
bekommt.
Plattenkritiken V
Oldie Markt 08/02
Watershed
In The Meantime (2 CD)
EMI 724352673025
The Seer
Rise
Point Music 10198
Wie international Pop ist,
kann man auch daran festmachen, dass ein Duo aus
Südafrika problemlos in
Deutschland einen Hit landen kann, wie es Craig
Hinds und Brian O’Shea
mit Indigo Girl gelang. Ihre
CD plus Bonusteil bringt
mehr vom selben, oft spärlich arrangierten Klang, der
vor allem von den Melodien und Vokal-Harmonien
der beiden lebt. Nett ist das
fast immer, aber des öfteren
fehlt den Liedern etwas die
Substanz und ihnen geht der
Ohrwurmcharakter ab.
Wenn man sich nach einer
Big Country-LP benennt,
liegt nahe, dass die Gitarren
den Klang dominieren.
Doch genau das stimmt so
nicht, wie auch die Beschreibung Folkrock nicht zutrifft.
Richtiger wäre, würde man
die zweite Platte des Quintetts als Rock auf einer akustischen Basis definieren,
denn mit Folk haben sie
nicht so viel am Hut und die
Dynamik der Vorbilder besitzen sie auf jeden Fall. Da
auch die Songs stimmen, ist
das ein wirklich gelungenes
Studio-Debüt.
The Flatlanders
Now Again
Blue Rose/in-akustik
071 0282
Obwohl die Band jetzt nicht
gerade den ganz großen Ruf
hat – in Texas ist diese Reunion eine echte Sensation,
gingen doch aus der Gruppe aus Lubbock Joe Ely,
Jimmie Dale Gilmore und
Butch Hancock hervor, die
seit ihren Anfängen einen
weiten Weg zurückgelegt
haben. 2002 gingen sie auch
stilistisch zu ihren Anfängen
im Countryfolk zurück und
das konnte bei ihren Qualitäten kaum schief gehen:
Das ist eine oft schlicht
schöne, substantielle Platte
dreier Originale der texanischen Musik.
Bowes & Morley
Moving Swiftly Along
Eagle EAGCD 226/Edel
Wer mit den Namen der beiden so relaxed den Betrachter ansehenden Herren nicht
kennt, wird vielleicht mit
dem Namen ihrer alten Band
nichts anfangen kann: Die
hieß Thunder und auf dem
Weg gehen die beiden weiter. Will meinen: Mainstream ist angesagt, mit Melodien und manchmal auch
Rock – doch da liegt das
Problem: Zu selten zeigen
sie, dass sie Rocker sind, zu
groß ist ihr Drang in den
Mainstream und das führte
zu einer eher halbherzigen
Produktion. Mehr Rock
wäre nötig.
Sara K.
Redondo Beat
Les Enfants Garagesques Water Falls
Stockfisch/Zomba
Soul Sale SSR 005/Cargo
357.6025.2
Das Cover, der Gruppen- Die Singer/Songwriterin aus
Name und der Plattentitel den USA hatte auf den bislassen nur einen Schluss zu: herigen Platten oft das ProHier geht es zurück in die blem, zu maniriert zu wirZukunft. Und genau das ist ken. Das ist diesmal nicht
das Ziel der um den gleich- der Fall. Ihren leicht nervinamigen Herrn gruppierten gen Gesang nahm sie etwas
Formation: Sie demonstriert zurück und es blieb eine
stets, dass es nicht die Pres- Produktion mit folkiger
se oder der Markt ist, der die Musik übrig, die vor allem
Inspiration definiert, son- ihre Stärken präsentiert: Die
dern die Musiker und wenn feinen Melodien, die poetidie zurück in die 60er gehen schen Texte und ihre Stimwollen, dann sollen sie es me, die dann, wenn sie sich
tun. Wichtig ist nur das Re- etwas zurücknimmt, exakt
sultat und das kann gefallen, zu ihren Liedern passt. Das
obwohl es hier auffällig ge- ist zweifellos ihr bislang
gelungenstes Album.
lassen und ruhig zugeht.
Jim Peterik
Rock America
Frontiers FR CD 124 / Point
Music
Wenn jemand sowohl mit
den Ides Of March als auch
mit Survivor seine HitKompatibilität unter Beweis
gestellt hat, kann man kaum
Avantgarde von ihm erwarten. Und so legt der Songschreiber, Gitarrist und Produzent eine Platte vor, die
man als Musterbeispiel für
den Begriff Mainstream bezeichnen muss: Hits en masse, zusammen mit Sängern
eingespielt, die bei Bands
agieren, die im AOR einen
guten Namen haben. Hits
der 70er zu hören, macht
Spaß, aber braucht man das
auf CD?
Alejandro Escovedo
By The Hand Of The
Father
In-akustik 071 0287
Vorsicht: Wer glaubt, eine
normale Platte des seit den
True Believers bekannten
Mannes aus Austin in Texas
vor sich zu haben, geht fehl.
Dies ist der musikalische
Beitrag zu einem in den
USA enorm erfolgreichen
Theaterstück, dessen Themen Einwanderung und kulturelle Identität am Beispiel
der aus Mexiko in die USA
gekommenen Menschen
sind. Wer könnte das besser
darstellen, als eben Escovedo, der genau aus einer solchen Familie stammt und
das umsetzte.
Doves
Münchener Freiheit
The Last Broadcast
Wachgeküsst
BMG Berlin 74321 92860 2 EMI 724381 22322
Zugegeben: Die Band um
den ehemaligen Amon Düül
II-Sänger Stefan Zauner gehört zu den eher vorhersagbaren Gruppen in unserem
Land. Aber das ist auch verständlich: Ihren gefühlvollen Pop, der gern die Grenze zur Sentimentalität überquert, beherrschen sie aus
dem FF und das demonstriert diese Platte zu jeder
Zeit. Ob die Melodien, die
ab und zu mit Streichern
versehenen Arrangements
oder die Texte: Das ist Pop
pur, aber auf einem Niveau,
der die Banalität weit hinter
sich lässt.
Travis und die Folgen: Seitdem die sanfte Seite des
Britpop einen solchen Erfolg
hat, eifern ihr auch andere
Bands nach, wie diese Truppe aus Manchester, die geschickt Melancholie mit
schönen Melodien verbindet. Das klingt über weite
Strecken richtig gut, aber
wie bei den schottischen
Kollegen fehlt des öfteren so
ein richtiger Wachmacher,
der zeigt, dass sie nicht vergessen haben, dass Rock
immer auch eine gewisse
Lautstärke bedeutet. Deswegen droht ab und an Langeweile.
33
Plattenkritiken VI
Oldie Markt 08/02
Rose Tattoo
Pain
Steamhammer SPV
085-74212
In der Rockmusik ist es immer gut, wenn man als Band
einen bestimmten Sound
besitzt, der sofort erkennbar
ist. Den haben die Australier und den wird man auf jeder CD wiederfinden, dank
dem lebenden Bild Angry
Anderson und Slide-Gitarrist Pete Wells, die gemeinsam das herstellen, was man
nur als ihre spezifische Abart des Hardrock bezeichnen
kann. Da sie dies auch hier
gemacht und zudem noch
für gute Songs gesorgt haben, ätzt das fast so wie ihre
Klassiker.
James
Getting Away With
It...Live (2 CD)
Sanctuary SANCDD 119
Abschiedstourneen haben in
der Rockmusik nicht unbedingt den finalen Charakter,
den dieser Ausdruck eigentlich impliziert. Bei den Briten bedeutet er vor allem,
dass Sänger Tim Booth, der
Texter, ausgestiegen ist und
man 2001 noch einmal um
die Welt tourte – natürlich
mit einem Programm, das
alle Klassiker der Band intus hatte. Folglich ist das ein
Musterbeispiel von dem facettenreichen GitarrenRock, für den die Jungs aus
Manchester zeit ihres Bestehens standen.
Pat Benatar Neil Giraldo
Live
In-akustik 054 57500
Auch wenn der Name ihres
Mannes neu auf dem Cover
ist: In der Realität funktioniert die Partnerschaft der
beiden seit dem Anfang als
die klassische ZugewinnGemeinschaft: Sie singt, er
spielt Gitarre und sie beide
schreiben die Songs, die
Mainstream der besten Art
bringen. Und weil sie im
Konzert natürlich eine clevere Mischung aus den Hits
und ihren besten Liedern
bringen, macht die CD zu
jeder Zeit Spaß, da eine
Stunde beste Unterhaltung
garantiert ist.
Nils Lofgren
Breakaway Angel
Hyxpertension HYP 2215
HYP / Fenn Music
Ein gefragter Sideman zu
sein bedeutet auch, kaum
auf eigene Rechnung arbeiten zu können. Ein Grund,
warum das die erste CD mit
neuen Songs seit sieben Jahren von dem Sänger, Gitarristen und Songschreiber ist.
Wer die letzte Studio-Produktion hörte, wird überrascht sein: Die Tour als
Solist mit der Akustik-Gitarre scheint ihm so zugesagt
zu haben, dass sie auch hier
dominiert und das ist gut so:
Sowohl die Songs als auch
der Sänger kommen so besser zur Geltung. Eine seiner
besten Platten.
Gunter Gabriel
Udo Lindenberg
Gunterwegs
Atlantic Affairs
BMG Berlin 74321 93758 2 Bear Family BCD 16626
Was macht ein alternder
Künstler, der nicht mehr so
recht touren will? Er
schreibt ein Musical und
genau das hat uns Udo denn
auch gemacht, mit einem
guten Erfolg. Sowohl Thema – die Emigration der
Kreativen aus dem Deutschland der 30er Jahre – als
auch die Musik, die er mit
einer Fülle von Selbstzitaten
und einigen neuen Songs
schmückte, als auch die Mitwirkung richtig guter Sänger machen aus dieser CD
ein gelungenes Werk, das
thematisch und von der
Musik her passt.
Es ist im Showbusiness
gang und gebe, dass man
sich ein Image zulegt. Das
des unermüdlichen Songschreibers und Sängers ist
das des Truckers, der bei den
Helden der Landstraße zuhause sein will. Dass er auch
so lebt – gut. Doch auf einer Platte ständig dieses
Thema auf das Brot von einem, der am liebsten Johnny
Cash wäre, geschmiert zu
bekommen, geht bald auf
den Keks, zumal, wenn die
Musik nicht die rechte Begeisterung aufkommen
lässt. Wie wäre es mit mehr
Variation?
Snowy White
Wishbone Ash
Restless
Bona Fide
Bacillus Bellaphon 9725225 Hypertension 2214 HYP /
Fenn Music
In der Biographie der Plat- Ob der englische Gitarrist
tenfirma wird des öfteren und Songschreiber der letzauf den klassischen Sound te ist, der den Bluesrock so
der Zwillings-Leadgitarren bringt, wie er in den 60er
verwiesen. Nur: Wo ist der Jahren von Fleetwood Mac
bitte auf dieser Platte? Andy und den anderen Bands krePowell und sein neuer Kol- iert wurde, ist schwer zu salege Ben Granfeld haben gen – dass er das aber tut,
den hier nicht umgesetzt und ist eine Tatsache. Wie immer
jeden, der auf ein weiteres klingt das sehr nach der FasKapitel in diesem Sinn hoff- sung der Gruppe mit Peter
te, enttäuscht. Übrig bleibt Green am Ruder und in den
eine weitere Platte mit rou- besten Momenten toppt ihn
tiniertem Rock, der von je- White sogar. Aber manchder Band stammen könnte . mal hängt er auch etwas
Deswegen ist das im Hin- durch, so dass das guter
blick auf ihre Vergangenheit Bluesrock ist, dem aber ab
und zu was fehlt.
eher enttäuschend.
Ian Hunter
Rant
Repertoire REP 4976
Brian Wilson
Pet Sounds Live
Sanctuary SANCD 118
Von einem Veteran wie dem
ehemaligen Mott The Hoople-Frontman eine so mitreißende Platte zu erwarten,
wie er sie in den 70ern vorlegte, wäre unfair – auch er
ist älter geworden. Immerhin muss man ihm zubilligen, dass er nach wie vor
rockt und keinen Deut leiser vorging als zu seinen
besten Zeiten. Doch sein
damals so unnachahmlich
rotziger Gesang ist ebenso
weg wie seine fast sprichwörtlich gewordenen Refrains. So bleibt eine solide
Rock-CD eines in Würden
gealterten Profis.
Es war schon eine echte
Sensation, als der Mann um
die Welt tourte, um seine
Musik auf der Bühne zu präsentieren. Der Mitschnitt
seiner besten Schöpfung
beweist, dass er sicher nie
mehr derselbe sein wird, der
er in den 60er Jahren war.
Doch zum einen sollte man
ihm angesichts seiner Traumata das auch nicht wünschen und zum anderen
wirkt das heute noch so gut,
dass man die Beach Boys zu
keiner Zeit wirklich vermisst. Der Faszination dieser Songs entkommt man
nicht.
35
36
Platte des Monats/Flohmarkt
Oldie Markt 08/02
Platte des
Monats
Mit Read My Lips gelang
Sophie Bextor-Ellis ein
Soulpop-Debüt der Lisa
Stansfield-Klasse.
Lisa Stansfield war es, die bewies, dass
weiße Mädchen aus England genauso guten Soulpop produzieren können wie
schwarze Mädchen aus Detroit, New York
oder Los Angeles, Seitdem dieser Damm
gebrochen ist, stießen immer mehr Engländerinnen in diese Lücke. Die letzte in einer
Reihe junger Divas trägt den Namen Sophie
Ellis-Bextor, die im Gegensatz beispielsweise zu Anastacia aber nie powert ohne Ende,
sondern gerade im Gegenteil durch eine
bestrickende Mischung aus kühler Eleganz
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