Depeche Mode

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Depeche Mode
Depeche Mode
Depeche Mode
Gründung:
1980
Genre:
Synthie Pop, Dark Wave
Website:
http://www.depechemode.com/
Mitglieder
Gesang:
Dave Gahan
Keyboard:
Andrew Fletcher
Keyboard, Gitarre, Gesang: Martin Gore
Ehemalige Mitglieder
Keyboard:
Vince Clarke (bis 1981)
Keyboard:
Alan Wilder (1982–1995)
Depeche Mode ist eine englische Synthie-Band, die 1980 in Basildon in der Nähe von
London gegründet wurde. Der Name ist einem französischen Modemagazin namens
„Dépêche Mode“ entnommen. Weltweit hat die Band rund 56 Millionen Alben und 35
Millionen Singles verkauft.
Bandgeschichte
1980er Jahre
Anfang 1980 gründeten die drei Schulfreunde Andrew Fletcher (Bass), Martin Gore
(Keyboard) und Vince Clarke (Gitarre, Gesang) eine Band mit dem Namen „Composition of
Sound“. Nach ersten Auftritten als Trio wurde Dave Gahan als Sänger engagiert. Die Band
benannte sich auf Gahans Vorschlag hin nach einem französischen Modemagazin in
„Depeche Mode“ um, verbannte alle herkömmlichen Rock-Instrumente und verlegte sich
ganz auf synthetische Klangerzeuger. Nachdem das Quartett zunächst erfolglos
Demoaufnahmen an Plattenfirmen verschickt hatte, wurden Depeche Mode im Herbst 1980
von Daniel Miller, dem Gründer des britischen Independent-Labels Mute Records, entdeckt,
als sie im Vorprogramm von Fad Gadget spielten. In der Urbesetzung Dave Gahan (Gesang),
Andrew Fletcher, Martin Gore und Vince Clarke (alle Synthesizer) begannen im Dezember
1980 erste Plattenaufnahmen.
Depeche Mode profitierten zunächst vom in dieser Zeit in Großbritannien grassierenden
"Synthesizer-Boom", der, maßgeblich ausgelöst durch die deutsche Band Kraftwerk, eine
Reihe von neuen Bands und Künstlern wie Gary Numan, O.M.D. oder The Human League
populär machte. Bereits die zweite Single "New Life" wurde auf der Insel zu einem Hit, der
Nachfolger "Just can't get enough" kletterte im Herbst 1981 sogar bis in die britischen Top
Ten.
Im November 1981 erschien das erste Album „Speak & Spell“, das mit unbeschwerttanzbarem Synthie-Pop aufwartete und zumindest in Großbritannien ebenfalls zu einem
kommerziellen Erfolg wurde. Kurz nach Veröffentlichung des Debüts verließ Songschreiber
Vince Clarke die Band, um sich erst Yazoo (1981-83), dann The Assembly (1983) und später
ab 1985 Erasure zu widmen. Gore, der bereits auf „Speak & Spell“ zwei Stücke beigesteuert
hatte, trat als Komponist und Texter in die Fußstapfen von Clarke. Auch wenn viele
Musikjournalisten nach Clarkes Weggang vom schnellen Ende des Trios überzeugt waren,
konnte sich auch der zweite, im Herbst 1982 veröffentlichte Longplayer „A Broken Frame“
in den britischen Charts behaupten. Auf diesem Album kündigt sich bereits ein stilistischer
Wandel an, weg vom leichten Discosound der Anfangszeit hin zum bis heute prägenden
schwermütigen Electropop.
Anfang 1982 stieß der Keyboarder Alan Wilder durch eine Anzeige im „Melody Maker“ zur
Band. Wilder fungierte zunächst nur als Ersatz für Clarke bei Live- und Fernsehauftritten und
wurde erst nach der Veröffentlichung von "A Broken Frame" als vollwertiges Mitglied in die
Band aufgenommen. Als einziger des Quartetts konnte er eine klassische musikalische
Ausbildung vorweisen und zeichnete in der Folgezeit maßgeblich für das klangliche
Erscheinungsbild der Band verantwortlich. Wilders Faible für ausgefallene
Soundarrangements sollte - in Kombination mit Gores eingängigen Melodien und Gahans
flehendem Bariton - zum unverwechselbaren Markenzeichen von Depeche Mode werden.
Das 1983 erscheinende Studioalbum „Construction Time Again“ trug bereits eindeutig
Wilders Handschrift. Erstmals kam hier die neue Technik des Sampling zum Einsatz, das
Stück "Pipeline" basierte sogar nahezu ausschließlich auf Fragmenten aus Industrie- und
Alltagsgeräuschen. Das 1984 veröffentlichte Nachfolgealbum „Some Great Reward“
perfektionierte den sample-basierten Maschinensound und enthielt mit „People Are People“
und „Master And Servant“ zwei Singlesauskoppelungen, die erstmals weltweit hohe
Chartplatzierungen erreichten. Das frühe Schaffen wurde 1985 auf der Single-Compilation
„The Singles 81-85“ zusammengefasst.
Mit „Black Celebration“ lieferte die Band 1986 ihr bislang düsterstes, von schwarzer
Romantik durchzogenes Werk ab, ohne indes erprobtes Pop-Terrain zu verlassen. Erst die ein
Jahr später veröffentlichte LP „Music for the Masses“ wartete mit musikalischen Neuerungen
auf. Die Songs klangen transparenter, vielfältiger und wiesen deutliche Einflüsse der Minimal
Music auf, außerdem wurden verstärkt Gitarrenriffs und akustische Instrumente wie Klavier,
Akkordion oder Flöte - wenn auch in gesampelter Form - in die elektronischen
Klanglandschaften integriert. Die anschließende, 101 Konzerte umfassende Tour markierte
den bisherigen Karrierehöhepunkt der Band. Depeche Mode schafften den kommerziellen
Durchbruch in den USA und avancierten als erste Synthie-Band zum Stadion-Act. Ein
Mitschnitt des von rund 70.000 Zuschauern besuchten Abschlusskonzerts im Pasadena
Rosebowl Stadium wurde Anfang 1989 als Live-Doppelalbum „101“ veröffentlicht, begleitet
von einem gleichnamigen Film (gedreht vom Dokumentarfilmer D. A. Pennebaker), der
während der US-Tour entstand.
Obwohl Depeche Mode zu einer der erfolgreichsten Popgruppen der 1980er Jahre aufsteigen
konnten - allein in der Bundesrepublik hatten sie in der Dekade mit 11 Titeln mehr Top-TenHits als jeder andere Künstler - waren sie bei Musikkritikern meist unbeliebt. Als naive
Teenie-Band verschrieen, wurden Depeche Mode insbesondere in Großbritannien aufgrund
ihrer demonstrativ um Ernsthaftigkeit bemühten Attitüde lange Zeit belächelt.
1990er Jahre
1990 erschien das Album „Violator“. Die erste Single „Personal Jesus“ enthielt akustische
Gitarrenelemente, welche einen weiteren Schritt in ihrer musikalischen Weiterentwicklung
symbolisierten. Die zweite Single „Enjoy the Silence“ gilt bislang als erfolgreichster und
bekanntester Hit der Band. Entsprechend schlug „Violator“ alle bandinternen
Verkaufsrekorde (laut dem im Jahre 2006 erschienenen "Re-Release" wurde das Album
bereits über 7,5 Mio. mal weltweit verkauft). Das Rolling Stone Magazin führt Violator auf
der Liste der „500 besten Alben aller Zeiten“ auf Platz 342 und die Single "Personal Jesus"
schafft es auf Platz 368. [1].
Mit „Songs of Faith and Devotion“ gingen Depeche Mode 1993 auf dem stilistischen Pfad
weiter, der sich im Lied „Personal Jesus“ des Vorgängeralbums bereits angedeutet hatte:
Elemente aus der Rockmusik, wie akustische Drumsets oder verzerrte Gitarren, paarten sich
zusammen mit Gospel- und Soul-Fragmenten sowie elektronischen Klängen und erzeugten
einen neuen Stil in der Musik von Depeche Mode.
Die Aufnahmen während der anschließenden Welttournee führten zur Veröffentlichung des
Albums „Songs of Faith and Devotion - Live“ (1993), welches alle Lieder der CD als
Liveversionen enthält. Der niederländische Fotograf Anton Corbijn drehte mit „Devotional“
einen ebenfalls 1993 veröffentlichten Konzertfilm der Tournee.
Unmittelbar nach der Welttournee geriet die Band in eine existenzielle Krise. Am 1. Juni
1995 verließ Alan Wilder die Band, um sich fortan seinem Soloprojekt Recoil zu widmen.
Gahan unternahm 1995 auf Grund seiner Heroinsucht einen Suizidversuch, indem er sich die
Pulsadern aufschnitt. Am 28. Mai 1996 spritzte er sich einen Koks- und Heroin-Speedball. Er
fiel in Ohnmacht, wenig später blieb sein Herz stehen. Dave Gahan war für zwei Minuten
klinisch tot. Dann holten ihn Rettungssanitäter zurück ins Leben. Gahan begab sich in ein
Therapieprogramm für Drogenabhängige. Erste Aufnahmen für das nachfolgende Studioalben
mussten auf Grund des desolaten Zustandes Gahans abgebrochen werden. Allgemein wurde
in dieser Zeit erwartet, dass sich die Band auflösen würde.
Obwohl von ihrem soundtechnischen „Mastermind“ Alan Wilder verlassen, raufte sich das
verbliebene Trio zusammen und ging 1996 ins Studio. Ergebnis war das 1997 veröffentlichte
Album „Ultra“. Nach der Veröffentlichung ihrer zweiten Hitbilanz im Folgejahr („The
Singles 86-98“) ging die Band auch wieder auf Welttournee.
2000er
Im Jahr 2001 wurde das Studioalbum „Exciter“ veröffentlicht. Dem Trend der Musikindustrie
folgend, Live-Konzerte vorzugsweise auf DVD herauszubringen, veröffentlichten auch
Depeche Mode im Jahr 2002 ein Live-Konzert der Exciter Tour auf DVD („One Night in
Paris“).
Nach der Tournee widmeten sich Dave Gahan und Martin Gore jeweils Solo-Projekten. 2004
erschien dann eine Sammlung alter und neuer Remixes unter dem Namen „Remixes 81..04“,
darunter das als Single veröffentlichte „Enjoy the Silence 04“ von Mike Shinoda.
Das bislang letzte Depeche Mode-Studioalbum „Playing the Angel“ erschien in Deutschland
am 14. Oktober 2005 und schaffte es in Deutschland und 17 weiteren Ländern an die Spitze
der Album-Charts. Neu an diesem Album war, dass Dave Gahan drei selbst geschriebene
Stücke beitrug, von denen „Suffer Well“ als Single veröffentlicht wurde. Die an das Album
anschließende Welttournee wurde auf DVD („Touring The Angel - Live in Milan“, 2006)
dokumentiert. Außerdem erschienen in Zusammenarbeit mit LiveHereNow Mitschnitte
diverser Open-Air-Konzerte der Tour als Doppel-CD.
Ende 2006 erschien „The Best Of (Vol. 1)“, eine weitere Kompilation. Die Sammlung enthält
17 alte und mit „Martyr“ einen neuen, auch als Single veröffentlichen Song. 2007 kam
außerdem eine „The Best Of (Vol. 1)“ Video-Kompilation heraus.
Live-Musiker
Folgende Musiker haben Depeche Mode auf ihren Tourneen unterstützt:
• Peter Gordeno —
Keyboard, gelegentlich
E-Bass und E-Gitarre
(1998 - heute)
• Christian Eigner —
Schlagzeug (1997 heute)
• Georgia Lewis — Gesang
(2001)
• Jordan Bailey — Gesang
(1998 - 2001)
• Janet Ramus — Gesang
(1998)
• Dave Clayton — Keyboard
(1997)
• Daryl Bamonte —
Keyboard (1994)
• Hildia Campbell — Gesang
(1993 - 1994)
• Samantha Smith — Gesang
(1993 - 1994)
Diskografie
Studioalben
• 1981: Speak & Spell
• 1982: A Broken Frame
• 1983: Construction Time
Again
1984: Some Great Reward
1986: Black Celebration
1987: Music for the Masses
1990: Violator
1993: Songs of Faith and
Devotion
• 1997: Ultra
• 2001: Exciter
• 2005: Playing the Angel
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Anmerkung: Mute veröffentlicht zurzeit „Remastered Editions“ der Studioalben, u. a. als 5.1Sound-DVD und SACD.
Livealben
• 1989: 101
• 1993: Songs of Faith and
Devotion Live
Kompilationen
• 1984: People Are People
(nur USA)
• 1985: The Singles 81–85
(Re-Release 1998)
• 1985: Catching Up With
Depeche Mode (nur USA)
• 1987: Greatest Hits (nur
DDR)
• 1998: The Singles 86>98
• 2004: Remixes 81• •04
• 2006: Best Of (Vol. 1)
Video/DVD
• 1985: The World We Live
In and Live in Hamburg
(Live-Konzert, VHS)
• 1985: Some Great Videos
(Video-Compilation,
VHS)
• 1988: Strange (VideoCompilation, VHS)
• 1989: 101
(Dokumentarfilm VHS,
Re-Release als DoppelDVD 2003)
• 1990: Strange Too (VideoCompilation, VHS)
• 1993: Devotional (LiveKonzert, VHS, ReRelease 2004 als DoppelDVD
• 1998: The Videos 86–98
(Video-Compilation,
VHS/DVD, DVD-ReRelease The Videos 8698+ mit 2. Disc 2002)
• 2002: One Night in Paris
(Live-Konzert, DoppelDVD und VHS)
• 2006: Touring the Angel:
Live in Milan (LiveKonzert, Doppel-DVD +
CD)
• 2007: Best of Depeche
Mode Vol. 1 (VideoCompilation, DVD)