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Leiter des Hilfswerks „Offenes Herz“ ausgewiesen Am 23. August wurde der Ukrainer Pawel Dutschenko, Pfarrer und Leiter des Hilfswerks „Offenes Herz“ aus Russland deportiert. Der Geheimdienst wirft ihm staatsfeindliche Agitation vor, Dutschenko hingegen meint, dass es sich nur um ein Missverständnis handeln kann. Dutschenko, dessen Fonds Obdachlose, Drogensüchtige und AidsKranke unterstützt, erhielt vom staatlichen Migrationsdienst (UFMS) den Bescheid, dass sein Aufenthaltsbewilligung abgelehnt Aufenthaltserlaubnis annuliert sei. und Antrag seine auf eine vorläufige Begründet wurde der Entscheid damit, dass er staatsfeindliche Agitation betrieben habe. Dutschenko wurde schon Anfang August dazu aufgefordert, das Land innerhalb von 15 Tagen zu verlassen, weigerte sich jedoch und wurde schliesslich herausgeschafft. weiter beim St. Petersburger Herold >>> Jesus in der Ukraine Separatist angeprangert als Baraniwka – Der Hass auf Russland treibt in der Ukraine mitunter auch originelle Blüten. Das bekam jetzt auch der Herr Jesus Christus am eigenen Leib, pardon Bild, zu spüren. Die Beschuldigungen reichen von Separatist bis Russland-Versteher. Ach du lieber Gott ist man geneigt zu sagen, denn mit einem vermeintlich so missratenen Sohn ist selbst der gutmütigste Vater gestraft. Zugetragen soll sich dieser Vorfall nach Angaben der Medien in der nordukrainischen Stadt Baraniwka haben. Außer dass die Stadt mit ihren 12.500 Einwohnern 1566 gegründet wurde und seit 1802 eine bis heute funktionale Porzellanmanufaktur beheimatet, ist dort eigentlich so gut wie gar nichts los. Vielleicht wäre noch ein Asteroid erwähnenswert, der 2010 nach Baraniwka benannt wurde. Ansonsten ist hier, wie der Volksmund sagt, der Hund verreckt. Möglicherweise war das der Grund, warum nun Aktivisten ein Wandbild von Jesus Christus zerstörten – pure Langeweile. „Jede Äußerung oder auch nur Hauch von Separatismus oder „Russkij Mir“ („Russische Welt“) wird ungeachtet der Ränge oder Parteizugehörigkeit aus der Welt geschafft“, weiß die Aktion Oleg Kowalskij. ein Abgeordneter des Stadtrats, zu begründen. Er deckt die Laune der Aktivisten, das Christusbild mit einem dazugehörigen zerstören. Spruch aus dem Evangelium zu „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“. Das war dann wohl den Hartgesottensten zu viel des Guten und haben den Sohn Gottes kurzerhand den prorussischen Separatisten untergejubelt. Selber schuld, wenn der feine Herr Jesus jetzt schon selber in seiner heiligen Schrift zugibt, sich quasi geoutet hat, Russland-Versteher zu sein. Gnadenhalber sozusagen, hat man den Künstlern, die für das Bildnis an dem Gebäude verantwortlich waren, vorgeschlagen ihr Werk doch einfach selbst wieder zu übertünchen. Tja, jetzt wollten die aber nicht. Irdischer Rechtsradikalismus statt himmlischer Frieden Und weil sie in Baraniwka eher gleich zur Tat schreiten, anstatt viele Worte zu verlieren, erfüllt ihn das fast mit Stolz, den Herrn Stadtratsabgeordneten: „Dann haben wir es einfach selber gemacht“, konnte es sich Kowalskij nicht verkneifen. Zudem hat man auch schon hübsche Pläne, was mit der nun nackten Fassade im Zuge der Stadtverschönerung noch so geschehen soll. Ukrainische Nationalflaggen statt Jesusbildchen, so bekommt das Ganze doch gleich viel mehr Schmiss. Man ist ja schließlich auch mit seiner Ukraine verbunden. Auch eine rot-schwarze Fahne soll sich hier künftig befinden. Und spätestens jetzt dürfte der Russland-Versteher Jesus auf seiner Wolke im Dreieck hüpfen. Stehen diese Farben in der Ukraine schließlich für die Ukrainische Aufständische Armee, kurz UPA und die Ukrainische Nationalisten-Organisation OUN. „Mit Hass und rücksichtslosem Kampf wirst du die Feinde deiner Nation empfangen.“, so steht es im Manifest der rechtsradikalen Nationalisten, Tendenzen zur Last gelegt werden. denen auch rassistische Schon einmal sollte versucht werden, Einheit und Unabhängigkeit in der insgesamt doch sehr jungen Ukraine durch Bündnisse mit ausnahmslos jedem Gegner Großrusslands herzustellen. Beide Nationalistengruppen, OUN und UPA, kooperierten während des Zweiten Weltkrieg in der Westukraine auf der Seite der Wehrmacht gegen die Sowjetarmee und andere Staaten der Anti-Hitler-Koalition. Nachweislich geht das Massaker von 1943 an der polnischen Zivilbevölkerung in Wolhynien auf deren Kappe. Und sowie sich die Geschichte wiederholt, „neuer Krieg, neue Ehren“, stufte die RADA, das ukrainische Parlament, per Gesetz die ehemaligen Mitglieder der beiden Organisationen posthum als Unabhängigkeitskämpfer ein. Diese Heroisierung von NaziKollaborateuren gipfelte, als ihnen am 9. April 2015 umfangreiche soziale Privilegien zugesprochen wurden. Am deutlichsten zwitscherte es wohl eine Twitter-Userin auf den Punkt: „Wäre das alles nicht so traurig, man müsste lauthals lachen. Demnächst schießen sie wahrscheinlich mit ihrer Luftabwehr auf Gott.“ [mb/russland.RU] Einigung bei den Minsker Gesprächen der UkraineKontakt-Gruppe Die Mitglieder der Ukraine-Kontaktgruppe haben in Minsk beschlossen, dass ab dem 31. August an der militärischen Grenzlinie zwischen der Ukraine und den beiden Volksrepubliken Donezk und Lugansk ein Ruhe- und Ordnungsbefehl auf unbegrenzte Zeit gelte. Der Sonderbeauftragte der OSZE in dieser Gruppe wies darauf hin, dass in den meisten ehemaligen Sowjetrepubliken das neue Schuljahr am 1. September beginne. Die Kinder sollten endlich ohne Kampfeslärm die Schule besuchen können. Dieselbe Hoffnung habe er auch im letzten Jahr gehabt, aber leider seien 12 Monate vergangen, in denen sich nichts geändert habe. Boris Gryslow, der russische Vertreter in der Gruppe, erklärte, dass es die zentrale Aufgabe der Gruppe sei, konkrete Maßnahmen zur Deeskalation des Donbass-Konflikts zu erarbeiten. „Meinungsumfragen in der Ukraine bestätigen, dass praktisch die gesamte ukrainische Gesellschaft diesen Konflikt beendet sehen will. Die Menschen sind müde der militärischen Auseinandersetzungen, der militärischen Rhetorik und des Säbelrasselns. Die Menschen wollen Veränderungen und einen echten Fortschritt. Und der einzige Weg dorthin ist die vollständige Umsetzung der Minsker Vereinbarungen, zu denen es keine Alternativen gibt.“ Gryslow hält den Rückzug der kämpfenden Parteien in klar definierte Rückzugsgebiete für wesentlich, weil nur so Provokationen vermieden werden können und die Einhaltung des Waffenstillstandes gewährleistet werden könne. Alle einseitigen Handlungen ohne zuvorige Rücksprache mit der gegnerischen Partei seien kontraproduktiv und würden nicht zum Frieden beitragen. „Wir rufen alle Seiten in diesem Konflikt auf, einen vollständigen und dauerhaften Waffenstillstand zum 1. September, dem Beginn des neuen Schuljahres einzurichten.“ (hmw/russland.news] Café-Kette erhebt „Ausländerzuschlag“ St. Petersburg – In den Cafés und Konditoreien der Kette „Schastje“ („Glück“) in Petersburg, wird ausländischen Gästen ohne deren Wissen ein zehnprozentiger Zuschlag berechnet. Solche Tricks könnten sich bald sehr negativ auf das Image der Touristenstadt auswirken. Der Rückgang an Touristen treibt seltsame Blüten im Petersburger Gastgewerbe. Wie die Zeitung RBK-Daily herausgefunden hat, werden ausländischen Gästen der „Schastje“-Cafés ohne dass sie es realisieren zehn Prozent mehr berechnet. Das gestanden Mitarbeiter der Lokale gegenüber den Journalisten. Ob es sich bei den Gästen um Touristen bzw. Expats handelt, wird willkürlich vom Personal entschieden. Die einzige, wenn auch schwer überprüfbare Regel scheint darin zu bestehen, dass der Zuschlag nur bei Gruppen von ausschliesslich ausländischen Touristen berechnet wird. weiter beim St. Petersburger Herold >>> Russland führt Manöver durch defensives Russland führt nach Angaben des Verteidigungsministeriums zurzeit im Schwarzen und im Kaspischen Meer defensives Manöver durch. Die Übung gelte als ein Bestandteil des aktuellen Überprüfung der Einsatzbereitschaft der russischen Streitkräfte, hieß es in der Verteidigungsministeriums. Erklärung des russischen China Radio International.CRI Die New York gegen Russland Times hetzt [von Barry Grey] Die New York Times steht seit Längerem an der Spitze einer medialen Kampagne, den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu verteufeln und ein Klima antirussischer Hysterie zu erzeugen. Sie liefert die propagandistische Begleitmusik für eine massive Erhöhung des Einsatzes militärischer Gewalt durch die USA im Nahen Osten und die intensivierte Vorbereitung der USA auf Krieg gegen Moskau und Beijing. Die Times veröffentlicht fast täglich Artikel, Leitartikel und Kommentare im Stil der McCarthy-Ära. Diese bedienen sich haltloser Behauptungen, politischer Amalgame und dreister Lügen. Sie werfen Russland nicht nur „Aggression“ in Syrien und in der Ukraine vor, sondern beschuldigen den Kreml auch, er stecke hinter dem Ausspähen der Computer der Demokratischen Partei, um die Demokratische Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton zu kompromittieren und die Wahl zugunsten des Republikaners Donald Trump zu beeinflussen. Die Wahlkampagne Clintons, die Times und andere US-Medien stellen es als eine unbestreitbare Tatsache hin, dass Trump ein politischer Verbündeter Putins, wenn nicht gar sein Agent ist. Die Angriffe Clintons und der Demokraten greifen vor allem auf diese Unterstellung zurück, wenn sie Trump von rechts angreifen. Ehemalige CIA-Größen und republikanische Neokonservative, die tief in die Invasion des Irak, in Folter und andere Verbrechen der Bush-Regierung verwickelt sind, und eine länger werdende Liste von Milliarden schweren Finanzleuten und Unternehmensführern haben sich zusammengetan und sich für Clinton ausgesprochen. Man kennt diese Form staatlicher Propaganda unter dem Deckmantel des Journalismus. Im Ergebnis führte sie immer zu Massenmord, zum Sturz von Regierungen und, in vielen Fällen, zum Mord an Staatsführern, die als die Verkörperung des Bösen dargestellt wurden – wie Saddam Hussein und Muammar Gaddafi. Im vorliegenden Fall hat das ins Visier geratene Staatsoberhaupt die Befehlsgewalt über das zweitgrößte Atomwaffenarsenal der Welt. Einen Regimewechsel in Russland anzustreben, lässt die Gefahr eines nuklearen Holocaust sehr real werden. weiter bei world sozialist web site >>>>>>>>>>>>>>>>> Russland räumt das Weltall auf [Von Michael Barth] – Na wenn das mal keine frohe Kunde ist, die die russische Raumfahrtbehörde „Roskosmos“ zum Entmüllen des Alls verlauten ließ. Sicherlich, bei der Behörde dürfte nicht der ökologische Gedanke und Reinlichkeit im Vordergrund gestanden haben, sondern wohl eher die „Verkehrssicherheit“ in solch luftigen Höhen. Rund 720.000 Müll-Objekte finden sich mittlerweile im Orbit. Trümmer von einer Größe von einem bis zu über 10 Zentimetern. Hinzu kommen noch über eine Milliarde Müllstücke, die größer als einen Millimeter sind. Der Weltraum scheint so endlos demnach nicht zu sein. Noch ist die Raumfahrt noch kein Vabanque-Spiel, Gott sei Dank, aber niemand mag sich ausmalen, was geschähe, gäbe es eine Kollision mit so einem Teilchen. Laut „Roskosmos“ gibt es zwar eine Art Frühwarnsystem, das automatisch auf Gefahren im erdnahen Weltraum hinweist, aber um sicherzugehen entschied man sich 2014 zum Bau eines Raumschiffes, bei dem der martialische Name Programm ist. „Liquidator“ taufte man den neuen Stolz der russischen Weltraumflotte. Dummerweise liquidierte der „Liquidator“ auch Unsummen an Geld. Über 150 Millionen Euro wäre der galaktische Müllwagen teuer geworden. Teure kosmische Müllabfuhr… Nachdem das Budget letztes Jahr jedoch um ein Drittel gekürzt wurde, mussten die Pläne für die kosmische Müllabfuhr vorerst auf Eis gelegt werden. Nun entschied man sich stattdessen für eine günstigere Variante. Die würde nurmehr knapp vier Millionen Euro kosten, soll ihre Aufgabe aber dennoch genauso präzise verrichten. Bis 2018 soll dieses Raumschiff nach Angaben der Behörde realisiert werden, um dann endlich sowohl große als auch kleine Müllstücke aus der Umlaufbahn zu entfernen. Russland wäre damit die erste Nation der Welt, die einen Markt für Weltraummüll-Entsorgung schaffen würde. Weltraumschrott aus abgenutzten Raumfahrzeugen, abgeworfenen Raketenstufen sowie durch deren Zerstörung entstandenen Trümmerteilen könnten damit für immer der Vergangenheit angehören. Denn, in der Tat sind die Gefahren für die Weltraumfahrt nicht zu unterschätzen. Man hat ausgerechnet, dass die meisten erdnahen Satelliten selbst dem Einschlag eines Stückes ab fünf Millimeter Größe nicht mehr standhalten könnten. Bei Aufprallgeschwindigkeiten von bis zu 36.000 Stundenkilometern würde schon eine kleine Schraubenmutter zum vernichtenden Geschoss. Infolge einer derart hohen Geschwindigkeit erzeugt ein Teilchen mit 1 g Masse eine Energie von 50 Kilojoule. Die Sprengkraft entspräche dann der von rund 12 g TNT. Bei einer Kollision würde demnach die Energie einer explodierenden Handgranate freigesetzt. mit kosmischem Öko-Treibstoff Erst vor etwa gut drei Monaten hatte ein Müllpartikel von der Größe eines Staubkorns das Bordfenster der internationalen Raumstation ISS beschädigt. Man geht davon aus, dass vermutlich ein Farb- oder Metallteilchen für die, glimpflich ausgegangene, Kollision ausschlaggebend war. Schon letztes Jahr musste sich die ISS-Besatzung in die Sojus-Rettungskapsel zurückziehen, als ein Splitter eines Wettersatelliten der Raumstation gefährlich näherkam. Die Liste derartiger Vorfälle ließe sich inzwischen endlos fortsetzen. Jetzt, nachdem das Müllproblem im Weltall gelöst zu sein scheint, geht Russland auch noch dazu über, einen umweltfreundlichen Raketentreibstoff zu entwickeln. Zwar sei man lange noch nicht soweit, trat „Roskosmos“ gleich auf die Euphoriebremse, aber das Raketentriebwerk gelte als eine neue Generation beim Antrieb einer Trägerrakete. Der russische Raketentriebwerkbauer „Energomasch“ entwickelt seit 2014 in einem Sonderlaboratorium einen Raketenantrieb auf der Grundlage von Flüssigkeitstreibstoff. Die ersten Tests wurden bereits erfolgreich mit einer Mischung aus Sauerstoff und Kerosin in der Brennkammer durchgeführt. Laut Wladimir Tschwanow, dem Chefkonstrukteur von „Energomasch“, seien Triebwerke dieser Art die Zukunft der Weltraumfahrt. Übrigens, so neu ist die Idee nicht. Schon zu Zeiten der Sowjetunion begann man über eine gezielte Nutzung des Klopfens bei gesteuerten Detonationen, nicht anders als bei einem herkömmlichen Verbrennungsmotor, für Raketentriebwerke nachzudenken. Nicht umsonst gilt Russland als Weltspitze in der Produktion und Entwicklung von Raketenantrieben. Das leidige Müllproblem im Weltall auch noch mittels eines umweltfreundlichen Antriebs zu lösen, ist wahrlich ein kosmischer Meilenstein. Zwei Fragen bleiben aber indes noch offen. Niemand vermochte uns bislang zu sagen, ob der eingesammelte Müll dann auch ganz im ökologischen Sinne getrennt werden soll und wann Russland endlich gedenke, sein irdisches Müllproblem zu lösen. [Michael Barth/russland.RU] Russland will Zurückhaltung hinsichtlich der beiden Koreas Nach der Bestätigung des zweiten Raketentests von Nordkorea am Donnerstag appellierte die Sprecherin des russischen Außenministers, Maria Zakharova, an die betroffenen Länder, sich zurückhaltend zu verhalten. Die Lage auf der koreanischen Halbinsel dürfe nicht verschärft werden. Auf der Pressekonferenz sagte Zakharova, die Stationierung des Raketenabwehrsystems THAAD von den USA in Südkorea trage zu Unstimmigkeiten auf der koreanischen Halbinsel bei und sei eine Gefahr für die Stabilität in der gesamten Region. China Radio International.CRI russland.COMMUNITY: Konformismus Debattenkultur (Teil 1) und Von Gert Ewen Ungar – Die deutsche Gesellschaft radikalisiert sich. Zu diesem Ergebnis kam die im Juni veröffentlichte Mitte-Studie, der Universität Leipzig. Die alle zwei Jahre aktualisierte Studie belegt auch, dass Homophobie in Deutschland wieder auf dem Vormarsch ist, denn 40,1 Prozent der Befragten, finden es “ekelhaft” wenn sich Männer in der Öffentlichkeit küssen. Im Jahr 2011 betrug der Anteil der Ekelerregten 25,3, 2014 nur knapp über zwanzig Prozent. Das Ausmaß des Ekels der Deutschen unterliegt also enormen Schwankungen. Aber auch die Zustimmungswerte zur gleichgeschlechtlichen Ehe sind laut Studie im Sinkflug begriffen. Anscheinend verschiebt sich die deutsche Gesellschaft gravierend und wir nähern uns russischen Verhältnissen an. Der Grad an Homophobie der russischen Gesellschaft wird dort übrigens vom Levada-Center ermittelt. Nun will ich nicht verschweigen, dass ich der Aussagekraft derartiger Studien zutiefst misstraue. Die Datengrundlage des Levada-Centers sind achthundert Befragte. Das wird dann hochgerechnet auf 145 Millionen Bewohner Russlands, ein Land, das sich über zehn Zeitzonen erstreckt und alle nur erdenklichen unterschiedlichen Kulturen und Traditionen eine Heimat ist. Zwar bin ich kein Statistiker, aber ich halte das für fragwürdig. Die eigene Fragwürdigkeit errechnet das Levada-Institut übrigens mit 4,1 Prozent. So weit könnten die tatsächlichen Werte nach oben und nach unten von der statistisch ermittelten Werten abweichen. Das ist erheblich. Auch die Aussagekraft der Mitte-Studie halte ich für begrenzt. Ganz allgemein gesagt, wenn man mich als schwulen Mann fragen würde, wie ich anderen schwulen Männern begegne, ob a.) ausschließlich positiv, b.) überwiegend positiv, c.) neutral, d.) eher negativ oder e.) vollständig negativ, dann würde ich wohl sagen: “Ähhh.. gibt’s nichts differenzierteres zur Auswahl?” Wenn man mich dann zwingen würde, zwischen den genannten Optionen zu wählen, dann hinge die Antwort von vielen Faktoren ab. Von meinem letzten Gespräch über Russland und Schwule in Russland beispielsweise. Wäre mein Gesprächspartner von westlicher Arroganz getragen und würde daher leugnen, dass in Russland schwules Leben durchaus möglich ist, obwohl er weder die Sprache spricht, noch jemals in Russland war, sondern sich ausschließlich auf hiesige Quellen beruft, dann würde meine Antwort wohl in Richtung d.) eher negativ tendieren. Und die so gegebene Antwort hätte noch nicht einmal was mit Selbsthass oder Ähnlichem zu tun. Sie wäre nur der Ausdruck von Ärger. Eine Person, die mich zu einer ganz deutlich negativen Bewertung von Schwulen bewegen würde, nennt sich auf Facebook Romuald Ravenchow. Er ist mein persönlicher Troll, ebenfalls schwul, kommentiert alles, was ich zu Russland und zu queerem Leben in Russland poste, kommentiert darüber hinaus alle Kommentare, die positiv auf meine Berichte reagieren. Er macht sich also richtig viel Arbeit. Das Außergewöhnliche an unserem Verhältnis ist, dass ich die Person, die sich hinter dem einer nichtssagenden Facebook-Identität verbirgt, im wahren Leben kennen gelernt habe. Normalerweise ist das bei Trollen unüblich. Man kennt sich nicht. Im realen Leben bekommt Romuald den Mund kaum auf, in dessen Mundwinkeln sich aber ein beständiges Zucken zeigt. Auf Facebook ist das anders. Da ist er eher weitschweifig und lässt sich zu Kommentaren wie diesen hinreißen: Romuald Ravenchow: Oh, ich mag Russland auch. Deshalb würde ich es gerne zu einem besseren Land machen. Wäre es mir egal, würde ich hier nicht diskutieren. Und mir tut jeder LGBTTIQMensch von Herzen leid, der im heutigen Russland leben muß. Diese durch und durch chauvinistische, imperialistische, vor Verachtung und Arroganz triefende Haltung, durchziehen die Statements von Romuald wie ein roter Faden. Die Abläufe der Diskussionen sind daher auch immer gleich und enden mit einem Kontaktabbruch seitens seiner Diskussionspartner. Nicht wahr haben wollend, dass ich jemandem in meinem Bekanntenkreis habe, der zu dieser Spezies der Internet-Trolle gehört, habe ich den ganzen Zyklus eines typischen TrollGesprächs mit Romuald einmal auf allen Ebenen durchdekliniert. Versehentlich sozusagen. Es sind rhetorische Spielereien, eine primitive Form der Scholastik, in der durch eine beständige Verschiebung von Kriterien jede Antwort lediglich Ausgangspunkt für immer weitere und immer absurdere Fragen werden. Normalerweise merke ich das schnell und ziehe mich zurück. Durch unsere Bekanntschaft habe ich mich täuschen lassen und Fragen für ein echtes Interesse gehalten. Es fing mit einem Bild an. Die Diskrepanz zwischen unseren Medien und dem, was in Russland tatsächlich passiert, habe ich vor einiger Zeit ein Bild aus einem russischen Supermarkt auf Facebook eingestellt. Im Gegensatz zu dem hier herrschenden Narrativ, durch die Sanktionen wären die Supermarkt-Regale leergefegt, sind sie übervoll. Es gibt alles bis hin zu exotischen Früchten wie beispielsweise Kokosnüssen, Papaya und Ananas. Romuald forderte mich auf, als weiteren Beleg für meine Behauptng auch die Einkaufskörbe der Kunden zu fotografieren, damit so gezeigt würde, dass die Produkte tatsächlich verkauft würden. “Naja”, dachte ich bei mir, “so eine geistige Bauchlandung kann jedem mal passieren.” Denn natürlich müssen die Produkte in einem sehr direkten Verhältnis zum Verkauf stehen, ansonsten wäre es ja ökonomischer Selbstmord. Für den Lebensmittel-Einzelhandel gilt das besonders. Man kann ja nicht morgens im Großmarkt frische Ware einkaufen und sie dann drei Tage später wegwerfen. Wenn das regelmäßig passiert, ist man einfach zügig bankrott. Diese Beweisführung war mein Troll nicht bereit anzuerkennen. Ich habe die Einkaufskörbe trotzdem nicht fotografiert. Es war mir einfach zu peinlich. Analog dazu ist ihm auch das Vorhandensein von schwulen Klubs, Bars, Saunen, der Tatsache, dass viele meiner Freunde als Paare unbehelligt zusammen leben, dass es dort eine ganz ausgereifte schwule Infrastruktur gibt, vom Sportverein über schwules Internet-Radio, einer Vielzahl von politischen Gruppen, und sogar einem gayfriendly-Badeort am Schwarzen Meer, kein ausreichender Hinweis darauf, am Bild vom ausschließlich homophoben Russland ein bisschen was zu ändern. Im Gegenteil. Romuald wird nicht müde, darauf hinzuweisen, dass dies nicht Beweis genug ist, schließlich steht in westlichen Medien etwas anderes. Da beißt sich die Katze kräftig in den Schwanz. Dabei ist die Botschaft eine überraschend positive, die ich von meinen Reisen nach Russland bisher immer mitbrachte: So schlimm, wie in den deutschen Medien dargestellt, ist es nicht. Im Gegenteil. Man kann als Schwuler in Russland gut und sicher leben. Je nachdem, auf welche Indikatoren man blickt, ist das Leben für Schwule in Russland sogar einfacher als hier. Greift man so etwas wie soziale Sicherheit und kostenloser Zugang zu beispielsweise medizinischer Versorgung mit in den Fragekatalog ein, verschiebt sich das Gewicht ganz gehörig zugunsten Russlands. Bleibt man dabei, dass das Vorhandensein von Gay-Prides und das Recht auf Heirat das Maß aller Dinge ist, steht Russland etwas schlechter da. Doch man muss sich dann schon fragen lassen, warum man ausgerechnet diesen Maßstab anlegen möchte und hier auch zu keinerlei Diskussion bereit ist. Romuald ist dazu in keiner Weise bereit, begründet aber freilich die Auswahl seiner eigenen Kriterien nicht. Er putzt lieber seine Gesprächspartner herunter, bis es zum Kontaktabbruch kommt. Fakten interessieren ihn dabei wenig, wenig stört ihn auch den Eindruck, den er erweckt, dass er seiner Sache mit seinem Auftreten mit seinem Gestus der Überheblichkeit und Arroganz eher schadet als nützt, ebenfalls. Dabei, das sei hier anektodisch erzählt, brüstet er sich damit, Verhaltensbiologe zu sein. Was ich denke ich zu dem, was sie schreiben? Sie haben von Homosexualität oder Verhaltensbiologie überhaupt keine Ahnung, das muß ich als Verhaltensforscher nun leider ganz klar so sagen. Ich bin mir sicher, er hat mir bei unserer Begegnung im realen Leben als Beruf nicht Verhaltensforscher angegeben. Darauf wäre ich sofort angesprungen, denn es gibt da eine Vielzahl von Überschneidungen mit dem, was ich beruflich mache. Ich meine mich, an irgendein medizinisches Forschungsthema zu erinnern, es insgesamt nach Wissenschaftsprekariat roch. Vermutlich stimmt aber auch das nicht. So groß ist der Fachkräftemangel in Deutschland dann doch nicht, dass jemand mit derart großen Defiziten in Methodik und Theorie einen Posten an der Uni bekommt. Romuald kommt aus der Gothik-Szene und inszeniert sich trotz fortgeschrittenen Alters in sozialen Bezügen immer noch so. Er hat für sich die Rolle des kongenialen Magiers übernommen, der zu allem in ironischer Distanz ist und von dem man nie recht weiß, welcher Seite er zuzurechnen ist. Romuald stellt das mit dem schon beschriebenen permanenten Zucken im Mundwinkel dar, das eben diese ironische Distanz und seine Überhebung gegenüber allem ausdrücken soll. Wenn das jemand im Alter von über dreißig macht, sagte man dazu früher Reifungsstörung. Heute heißt das anders. Jedenfalls ist das Selbstbild, das Romuald zunächst einmal sich selbst und dann auch anderen vorspielt, himmelweit von der Realität entfernt, denn er ist natürlich keine von Genialität beseelte Ausnahmeerscheinung, sondern mit seinem Handeln einfach ein vom Mainstream gesteuerter eng denkender deutscher Blockwart. Einem Verhaltensbiologen jedenfalls würden sich derartige Sätze vermutlich nicht aus den Fingerkuppen in die Tastatur treufeln: Romuald Ravenchow Willkommen im 21. Jahrhundert, Max Kronhart, wo die Menschen sich wünschen, so leben zu dürfen, wie sie fühlen. Wo Menschenrechte unveräußerlich zu sein haben, für verurteilte Straftäter und Verdächtige, für Heteros und LGBTTIQ, für alle Geschlechter etc. Da steht in einem einzigen Absatz so viel Blödsinn, dass man gar nicht weiß, wo man anfangen soll. Als hätten sich die Menschen in anderen Jahrhunderten nicht gewünscht, so leben zu dürfen, wie sie fühlen. Die Literatur ist voll von Beispielen davon, dass es nie anders war. Es ist eine Wesensmerkmal nicht nur des Menschen, Fühlen und Sein in Kongruenz bringen zu wollen. Was für ein Verhaltensforscher, der um diesen Umstand nicht weiß. Deutschland deine geistige Brachlandschaft. Menschenrechte sind natürlich immer unveräußerlich. Man kann sie nicht verkaufen oder vertraglich abgeben. Das lässt sich, erkennt man ihre Universalität an, gar nicht anders denken. Der Satz ist so also banal. Was vermutlich gemeint ist, ist die Frage ist, ob sie tatsächlich universell sind. Diese Frage hingegen ist nicht banal, sondern ein riesen Problem, das in Philosophie und Soziologie weithin diskutiert wird. In diese Diskussion spielt auch die Verhaltensbiologie immer wieder hinein. Erstaunlich dass ein Verhaltensbiologe das nicht zur Kenntnis genommen hat. Und für verurteilte Straftäter werden die zu den Menschenrechten gehörenden Freiheitsrechte natürlich massiv eingeschränkt. Zumindest dann, wenn sie in den Knast kommen. Sie sind zwar immer noch unveräußerlich, aber sie werden trotzdem einfach weggenommen. Der darüber hinaus von Romuald zugrunde gelegte Geschichtsbegriff ist hoch naiv. Es gibt kein beständiges Fortschreiten, sondern unzählige Parallelentwicklungen und Strömungen, die in ganz unterschiedliche Richtungen laufen können. Um ein Beispiel zu machen: Während die Rechte von Schwulen und Lesben bei uns ausgebaut wurden, wurden soziale Rechte und Arbeitnehmerechte abgebaut. Richtig muss der Satz also heißen: Willkommen also im 21. Jahrhundert, das in vielen Bereichen hinter die Errungenschaften des 20. Jahrhunderts zurückfällt. Um den Bogen zu schließen zu dem eingangs angeführten Zitat, nachdem Schwule in Russland einfach tief bedauernswerte Menschen sind sie gesagt, dass meine schwulen russischen Freunde außer für einen kleinen Urlaub von Zeit zu Zeit aus Russland gar nicht weg wollen. Warum auch? Wohin auch? Die zerfallende EU hat im Moment wenig zu bieten, was sie attraktiv machen würde. Eine exorbitante Arbeitslosenquote, eine exorbitante Armutsquote, Instabilität, eklatanter Rechtsruck, Massenüberwachung, Preisgabe von sozialen Rechten und sozialer Sicherheit, ein riesiges Demokratiedefizit auch und gerade im Vergleich mit Russland, und so weiter und so fort. Da reißen es ein paar Gay Prides und das Recht, seine Partnerschaft standesamtlich registrieren zu lassen, nicht raus. Gert Ewen Ungars Kommentar erschien zuerst bei logon-echon.com ——————————————————————————————————————In eigener Sache: russland.RU hat eine neue Rubrik. „www.russland.community„. In dieser Rubrik geben wir Lesern und Autoren über unser facebook-Diskussionsforum hinaus, die Möglichkeit Kommentare und Artikel bei uns zu veröffentlichen. Die Kommentare und Artikel müssen nicht zwingend die Meinung der Redaktion von russland.RU wiedergeben. russland.RU setzt qualitative Ansprüche an die Beiträge und behält sich das Recht auf Kürzungen vor. Spannend: ZSKA, Rostow und Krasnodar mit deutschen Gegnern Das erste Mal überhaupt dabei in der Champions League – und dann gleich die Bayern aus München! In Rostow-am-Don stehen die Fußballfans Kopf, denn bald bekommen sie zuhause eines der besten Teams der Welt auf dem Präsentierteller serviert. Auch der russische Meister ZSKA trifft mit Bayer Leverkusen auf einen deutschen Gegner. Und in der Europa-Liga begegnen sich Krasnodar und Schalke. Rostow verblüfft immer wieder und immer weiter. Noch vor einem Jahr knapp den Klassenerhalt geschafft, ständig gebeutelt von finanziellen Problemen – und dann werden sie russischer Vizemeister und schicken in der CL-Qualifikation erst Anderlecht mit einem 2:0-Auswärtssieg und dann Ajax mit 4:1 vor eigener Kulisse in die Wüste. Und jetzt die Bayern! Das Wunder vom Don geht also weiter, und wir dürfen uns auf eine spannende Champions League-Gruppenphase freuen. Ohne Pro-Trainerlizenz in die Champions League Dmitri Kiritschenko, der Rostow als Interims-Coach leitet, weiß nicht mehr, wo ihm der Kopf steht. Nach dem seltsamen Abgang von Kurban Berdyjew, der trotzdem ständig bei der Mannschaft und im Grunde weiter der Chef ist, kommt ihm (zumindest offiziell) die Aufgabe zu, das Team durch die nächsten Wochen zu begleiten. Wie überraschend das alles für ihn kommt, zeigte seine Reaktion, als Rostow den Eintritt in die Gruppenphase dingfest gemacht hatte: „Ich habe noch nicht mal die Pro-Lizenz und bin schon in der Champions League!“ Weitere Gruppengegner sind PSV Eindhoven und Atletico Madrid – eine schwere Aufgabe für den Debütanten. Kiritschenko kommentierte die Auslosung gegenüber uefa.com folgendermaßen: „Die Heimspiele werden für alle ein großer Nervenkitzel. Die Vorfreude steigt jetzt schon ins Unermessliche. Ich bin mir sicher, dass uns die Fans helfen werden, gute Ergebnisse einzufahren. Wir haben eine tolle Atmosphäre bei uns im Stadion und die Fans haben solche Spiele verdient.“ Manuel Neuer: „Rostow? Nie gehört!“ Mittelfeldmann Alexander Jerochin sagte: „Wir haben nur schwierige Gegner bekommen. Atlético war letzte Saison wieder im Finale, und dann gibt es da ja auch noch den FC Bayern… Es wird ganz hart für uns, aber wir werden es auf dem Platz genießen und eine gute Visitenkarte abgeben. Wir glauben nicht, dass Rostov Gruppenletzter wird.“ Bayerns Torhüter Manuel Neuer war seinerseits ganz ehrlich, als er zugab, von Rostow habe in München wohl noch keiner etwas gehört. Dann ist es an der Zeit! Rudi Völler: „ZSKA ist stark als russischer Meister“ Auf ZSKA Moskau warten mit Bayer Leverkusen, dem AS Monaco und den Tottenham Hotspurs schwierige, aber durchaus „machbare“ Gegner, zumal die „Armeekicker“ reichlich Champions-LeagueErfahrung haben, unter anderem gegen die „kosmischen“ Bayern, wie Cheftrainer Leonid Sluzki es einst formulierte. Mit dem AS Monaco pflegt ZSKA intensive geschäftliche Beziehungen: So haben die Moskauer von den Monegassen Lasina Traore ausgeliehen, und unter Vermittlung von ZSKA konnte Monaco den Brasilianer Wagner Love gewinnen, der mehrere Jahre in Moskau aktiv war. Krasnodar fährt zu Schalke ins Revier Während Leonid Sluzki sich nach der Auslosung beschwerte, er bekäme „fast nie eine leichte Gruppe“, hält Bayers Trainer Roger Schmidt die Gruppe für „ausgeglichen“. Laut Sportdirektor Rudi Völler ist „alles möglich“. „Mit Monaco haben wir aus dem vierten Topf wohl einen der schwierigsten Gegner gezogen. Tottenham ist sehr stark, auch Moskau als russischer Meister“, wird er von uefa.com zitiert. Mit Krasnodar geht ein weiterer südrussischer Verein in die europäische Fußballsaison. In der Europa League treffen die „Kuban-Kosaken“ auf Schalke 04, Salzburg und Nizza. Allein Zenit St. Petersburg bekommt diesmal keine deutschen Gegner und muss mit dem niederländischen AZ Alkmaar, Maccabi Tel-Aviv und dem FC Dundalk aus Irland Vorlieb nehmen. [sb/russland.NEWS]