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Datum: 17.10.2013 Choco Medien AG 5430 Wettingen 056/ 437 03 17 www.chocomagazin.ch Medienart: Print Medientyp: Spezial- und Hobbyzeitschriften Auflage: 20'000 Erscheinungsweise: 4x jährlich Themen-Nr.: 735.7 Abo-Nr.: 1082034 Seite: 48 Fläche: 120'508 mm² Läderach «ein Ferrari im zweiten Gang» Läderach war vor wenigen Jahren nur bei den Profis der Schokoladenbranche als Zulieferer bekannt. Nun wird die eigene Marke immer bekannter. Das Familienunternehmen aus Glarus ist eine Erfolgsgeschichte. Ein Blick hinter die Kulissen. Text: Stephan San tschi I Fotos: zVg. und Adrian Ehrbar «Ein persönliches Highlight erlebte ich vor etwa 18 Monaten, als ich in unserer Boutique an der Bahnhofstrasse in Zürich war. Eine Kundin telefonierte am Handy und fragte ihren Gesprächspartner, ob er etwas haben müsse. Sie stehe gerade im Läderach.» Ralph Siegl sitzt im Besprechungszimmer des Geschäftssitzes in Ennenda bei Glarus und lächelt. Die Anekdote erzählt der 47-jährige Geschäftsführer der Confiseur Läderach AG aus einem besonderen Grund. Sie veranschaulicht, dass das Glarner Familienunternehmen auf gutem Weg ist, sich einen eigenen Namen zu machen. Den hat es zwar schon seit der Gründung durch Rudolf Läderach im Jahr 1962 - als Zulieferer für die Confiserie- und Gastronomiebranche im In- und Ausland; als Produzent von Konfekt- und Schokoladeartikeln, die vom Fachhandel weiterverarbeitet werden. Ein Meilenstein ist hierbei das innovative Halbfabrikat, die 1970 erfundene Medienbeobachtung Medienanalyse Informationsmanagement Sprachdienstleistungen und patentierte Truffes-Hohlkugel, welche die Arbeit vieler Confiseure auch heute noch wesentlich erleichtert. Ausserhalb der Gilde der Schokoladenprofis war Läderach bis vor kurzem aber kaum jemandem ein Begriff. Die Übernahme von Merkur Um dies zu ändern, hat sich Läderach in der jüngeren Ver- gangenheit einiges einfallen lassen. Der entscheidende Entwicklungsschritt kann auf das Jahr 2004 zurückdatiert werden. Damals übernahm Läderach die «Merkur Confiserien AG», die grösste Schokoladen-Boutique-Kette der Schweiz. Es war der Startschuss für die Entwicklung eines zweiten Standbeins - der Etablierung der eigenen Konsumentenmarke «Läderach - chocolatier suisse». Dass dies nicht von heute auf morgen geschehen kann, versteht ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 Zürich Tel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Argus Ref.: 51549078 Ausschnitt Seite: 1/5 Datum: 17.10.2013 Choco Medien AG 5430 Wettingen 056/ 437 03 17 www.chocomagazin.ch Medienart: Print Medientyp: Spezial- und Hobbyzeitschriften Auflage: 20'000 Erscheinungsweise: 4x jährlich Themen-Nr.: 735.7 Abo-Nr.: 1082034 Seite: 48 Fläche: 120'508 mm² Die Haare auf dem Kopf und am Kinn müssen ebenso wie die Schuhe abgedeckt werden. Ein Besuchermantel ist Pflicht. Schmuck, mit Ausnahme des Eherings, ist zu entfernen. «Rund 30 Prozent unserer Produktion exportieren wir ins Ausland. Fast jedes Land hat spezifische Vorschriften. Ist eine Lieferung verunreinigt, wird die ganze Charge gesperrt», so Walter. In den Produktionsräumen von Läderach befinden sich dass der Umbau der über 30 Chocolaterien von Merkur deshalb mehrere Laufbänder wie bei Gepäckkontrolauf Läderach bis Mitte 2014 abgeschlossen sein wird. Im len an Flughäfen. «Hier muss jedes Produkt durch. Der Ausland sei man übrigens von Beginn weg mit dem Na- Detektor zeigt an, ob Verunreinigungen vorkommen», men Läderach unterwegs. erklärt Andrea Walter. Im negativen Fall wird das süsse Stück von einer Mitarbeiterin oder einem Mitarbeiter Schweiz sei kompetent aber behäbig aussortiert. Das geschieht auch dann, wenn eines der Damit Läderach in der Bevölkerung zu einem bekann- insgesamt über 2800 verschiedenen Produkte nicht ten Brand wird, gestattet man den Blick hinter die Ku- dem vorgegebenen optischen Standard entspricht. lissen. Für Ralph Siegl, den Wirtschaftsexperten, war Aussortieren, ausgarnieren, überziehen oder zusames ein Wollen. Für das Familienunternehmen Läderach menstellen von Spezialanfertigungen - bei Läderach, in zunächst ein Müssen. Siegl erinnert sich mit einem der nach eigenen Aussagen grössten Chocolaterie der Schmunzeln an die Anfänge seiner Arbeit im herrlich Schweiz, ist vieles Handarbeit. in die Glarner Alpen eingebetteten Ennenda. Er sei im eigenen Haus kritisch beäugt worden, als er anmerkte, Keine Schokolade für den Supermarkt dass die Schweiz zwar ein sehr kompetentes, aber auch Ebenso wichtig ist die Frische. Egal, ob Couverture, ein behäbiges Schoggiland sei. «Viele Produktpräsenta- Frischrahm, Früchte, Haselnüsse oder Mandeln - vertionen und Ideen sehen gleich aus. In meiner Idealwelt wendet werden nur frische, natürliche und hochwertitragen nicht alle Confiserie-Produkte die traditionellen ge Zutaten. Viele Produkte werden täglich neu für den Schleifchen», sagt Siegl und verweist auf das preisge- Verkauf hergestellt, die Haltbarkeitsdauer ist daher kurz. krönte Verpackungskonzept der eigenen Marke. Jürg Läderach hat sich nicht der Massenproduktion verLäderach, Sohn von Firmengründer Rudolf und heutiger Inhaber des Familienunternehmens, habe daher Weitsicht bewiesen. «Er hat als Unternehmer-Persönlichkeit die Grösse, sich mit Leuten zu umgeben, die ihn gut ergänzen», erklärt Siegl. Und so kam es, dass Läderach in Zürich, Bern und mittlerweile auch im glarnischen Bilten sogenannte Show-Boutiquen lancierte. Der Besucher erlebt vor Ort mit allen fünf Sinnen, wie die Produkte hergestellt werden. «Das schafft Vertrausich von selbst. Oder wie es Andrea Walter, Projektleiterin in der noch jungen Marketingabteilung, sagt: «Man kann nicht einfach den Namen Merkur wegnehmen und ein Läderach-Schild an den Laden schrauben.» Erst seit 2008 sei man auf dem Markt unter dem Markennamen «Läderach - chocolatier suisse» tätig, obwohl man bereits 1981 auf dem Rathausplatz in Glarus den ersten Läderach-Laden eröffnet habe. Geschäftsführer Ralph Siegl schätzt, en», ist Ralph Siegl überzeugt. Hygiene oberstes Gebot In Ennenda werden nun sogar Führungen durch die Produktionsstätte angeboten. Ein Job für die redegewandte Andrea Walter. Hygiene ist dabei das oberste Gebot, das wird dem Besucher gleich zu Beginn klar. Medienbeobachtung Medienanalyse Informationsmanagement Sprachdienstleistungen ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 Zürich Tel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Argus Ref.: 51549078 Ausschnitt Seite: 2/5 Datum: 17.10.2013 Choco Medien AG 5430 Wettingen 056/ 437 03 17 www.chocomagazin.ch Medienart: Print Medientyp: Spezial- und Hobbyzeitschriften Auflage: 20'000 Erscheinungsweise: 4x jährlich Themen-Nr.: 735.7 Abo-Nr.: 1082034 Seite: 48 Fläche: 120'508 mm² Läderach ist für die patentierte Hohlkugel und Halldahrikate bei den Schokoaldenprolis seit den 70er Jahren ein Begriff: Beim Endkosument sind sie vorallein in den letzten 10 Jahren zur Marke geworden. «Wir wollen in einer kleinen Nische gross sein» Medienbeobachtung Medienanalyse Informationsmanagement Sprachdienstleistungen ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 Zürich Tel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Ralph Siegl Argus Ref.: 51549078 Ausschnitt Seite: 3/5 Datum: 17.10.2013 Choco Medien AG 5430 Wettingen 056/ 437 03 17 www.chocomagazin.ch Medienart: Print Medientyp: Spezial- und Hobbyzeitschriften Auflage: 20'000 Erscheinungsweise: 4x jährlich Themen-Nr.: 735.7 Abo-Nr.: 1082034 Seite: 48 Fläche: 120'508 mm² In der Produktionsstätte in Ennenda werden Führungen angeboten. Andrea Walter (oben) erklärt die einzelnen Produktionsschritte. Vieles wird immer noch von Hand gemacht. schrieben und sieht sich daher nicht als Konkurrent zu einem Edel-Kakao aus dem brasilianischen Regenwald. den industriellen Marken Lindt, Cailler, Frey oder Tobler. Das hat seinen Preis. So kosten 100 Gramm der mittler«Wir befinden uns unter dem Radar der Grossen. Wir ar- weile schon berühmten «FrischSchoggi» beispielsweise beiten mit den Kleinen zusammen», erklärt Geschäftsfüh- 6.90 Franken. Läderach-Produkte werden aufgrund der rer Ralph Siegl. Einerseits werden Couverture und Halb- hohen Anforderungen und kurzen Wege ausschliessfabrikate an internationale und nationale Sterne-Hotels, lich in den eigenen, auf Frische spezialisierten ChocoGastronomiebetriebe, sowie regionale und lokale Con- laterien angeboten. Geschäftsführer Siegl begründet fiserien geliefert. Andererseits biete man dem direkten dies so: «Unser Zielpublikum verdrückt die Schokolade Kunden ein unvergessliches Geschmacks- und Einkaufs- nicht, es geniesst sie. Wir wollen in einer kleinen Nische erlebnis. Wie beispielsweise beim Genuss der Selection gross sein. Und nicht klein in einer grossen Nische.» Der Carres, den zartschmelzenden Schokolade-Plättchen, Erfolg gebe ihnen recht. «Unsere Frischeprodukte hadie hauchdünn mit Rezepturklassikern wie Gianduja, ben den Markt im Sturm erobert.» Frische, das bedeute Marc de Champagne oder Honig gefüllt sind. Ein Para- Geschmack. Und die Menschen seien immer mehr bedestück ist auch die Cabruca-Schokolade, gemacht aus reit, dem eigenen Gaumen zu vertrauen und sich nicht Medienbeobachtung Medienanalyse Informationsmanagement Sprachdienstleistungen ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 Zürich Tel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Argus Ref.: 51549078 Ausschnitt Seite: 4/5 Datum: 17.10.2013 Choco Medien AG 5430 Wettingen 056/ 437 03 17 www.chocomagazin.ch Medienart: Print Medientyp: Spezial- und Hobbyzeitschriften Auflage: 20'000 Erscheinungsweise: 4x jährlich Themen-Nr.: 735.7 Abo-Nr.: 1082034 Seite: 48 Fläche: 120'508 mm² sagen zu lassen, was gut ist. Bescheiden und trotzdein schnell Auch das vergleichsweise bescheidende Expansionstempo unterscheidet Läderach von den industriellen Herstellern der Schokolade. «Wir sind sehr cash-flow-fokussiert, lieber stark als gross und verfügen über Handlungsfreiheit. Wir wachsen langsam und organisch. Wir sind noch immer in der Lernphase und haben noch viel Entwicklungspotenzial. Ein Ferrari im zweiten Gang sozusagen», sagt Geschäftsführer Ralph Siegl, der einst bei Nestle in der Schweiz und in Australien im Direktionskader sass und damit auch weiss, wie ein Grossbetrieb funktioniert. Läderach möchte sich zwar auch in den Märkten von Nordamerika, dem Mittleren Osten und Asien etablieren, allerdings nicht auf Kosten der Frische und der persönlichen Beziehungen zu den Partnern. Mit seinen über 500 Mitarbeitern hat sich Läderach mittlerweile immerhin zur grössten Schweizer Confiserie emporgearbeitet. Der eigene Name wird von einer immeic breiter werdenden Masse wahrgenommen. Das untermalt nicht nur das aufgeschnappte Telefongespräch einer Kundin im Laden an der Bahnhofsstrasse in Zürich. Das zeigen auch Umfragen. War Läderach 33 Prozent der Befragten im Jahr 2010 in der Schweiz ein Begriff, sollen es heute bereits 40 Prozent sein. Trotz der bedächtigen Vorgehensweise stellt angesichts solcher Zahlen auch Ralph Siegl fest: «Das ist brutal schnell gegangen.» Medienbeobachtung Medienanalyse Informationsmanagement Sprachdienstleistungen ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 Zürich Tel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Argus Ref.: 51549078 Ausschnitt Seite: 5/5