Schroders Expert 4/2014
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Schroders Expert 4/2014
Exklusiv für Vertriebspartner * AU S G A B E 13 | 4. Q UA R TA L 2014 Honorarberatung oder Provisionsmodell – Was ist besser oder schlechter? Fonds Schroder ISF Emerging Markets Debt Absolute Return Schroder ISF QEP Global Emerging Markets Spezial Die versteckten Gefahren beim passiven Fondsmanagement Vermischtes Ein feudales Heim Der Buckingham Palace – So wohnt die Queen Craig Botham Volkswirt Schwellenländer (London) I N H A LT 2 Inhalt 3 Editorial MÄRKTE NEUES VON SCHRODERS 4 Meldungen 30 Die Märkte im Überblick 32 Schwellenländer – kommen sie TOPTHEMA 8 aus ihrem Schattendasein? Honorarberatung oder ProvisionsSPEZIAL modell – Was ist besser oder schlechter? 40 Die versteckten Gefahren beim passiven Fondsmanagement INVESTMENTGEDANKEN 12 VERMISCHTES Aktiv oder Passiv – Das ist hier die Frage 47 Schroders Buchempfehlung 48 Schroders Chronik: FONDS 16 Schroder ISF Emerging Markets Die Nachkriegsjahre in London 50 Debt Absolute Return 20 Top Performer 21 Schroder ISF QEP Global Emerging Britisches: Ein feudales Heim Der Buckingham Palace – So wohnt die Queen 52 Expert-Kreuzworträtsel Markets 26 28 SERVICE Fragen an Craig Botham 54 Expertplausch NAREIKE’S DEMOGRAFIE-ECKE 54 Impressum Wie der weltweit steigende 55 Termine Wohlstand die Reisebranche und 55 Kontakt: So erreichen Sie das den Konsum verändert * Exlusiv für Vertriebspartner, da der Schroders Expert Informationsmaterial nach § 31 Abs. 2 Satz 4 Nr. 2 WpHG darstellt. Schroders EXPERT Q4 / 2014 2 Schroders-Team E D I TO R I A L Von Achim Küssner, Geschäftsführer der Schroder Investment Management GmbH Kein Teufelszeug ‚Master of the Universe‘ – was in den 80ern der Titel einer Mehrwert für die Volkswirtschaft bietet. Auch die Anlage- Comicserie war, in der H-Man die Welt mit seinem Kampf- strategie, das Portfolio, das Fondsmanagement – all das tiger Battlecat gegen den Bösewicht Skeletor verteidigte, wird mittlerweile aufgrund vieler Regelungen viel einfacher, scheint heute bittere Realität. So zumindest sieht es verständlicher und vollkommen offen kommuniziert, ebenso Rainer Voss – ehemaliger Investmentbanker – der in seinem wie das zugrundeliegende Risiko. Anstatt aber immer mehr gleichnamigen Film einen ganzen Berufsstand verteufelt. Regulierungen vorzunehmen, sollte man viel öfter über die Zugegeben, das so genannte ‚Banker Bashing‘ ist nicht Bedeutung von Publikumsfonds für die Altersvorsorge und neu. Selbst Kultregisseur Martin Scorsese hat dem neuen die Vermögens bildung zu sprechen. Es darf nicht pauschal Volkssport mit ‚The Wolf of Wall Street‘ ein Denkmal gesetzt. heißen, Finger weg von allen Finanzprodukten. Es muss Doch kann es richtig sein, eine ganze Branche über einen heißen, ihr riskiert euren Lebensstandard, wenn ihr nicht Kamm zu scheren? Fakt ist, dass längst pauschalisiert vorsorgt. Was viele auch vergessen, ist das absolut demo- wird. Investmentbanker, Fondsmanager, der Bankberater kratische Prinzip, dem die Publikumsfonds unterliegen. Alle von nebenan – man möchte kaum noch unterscheiden. Anteilsinhaber werden gleich behandelt – egal, ob sie über Aus meiner Sicht ist das eine sehr fragwürdige Entwicklung. Ohne die Demografi e-Diskussion wieder aufrollen zu einen monatlichen Sparplan 50 Euro einzahlen oder gleich auf einen Schlag fünf Millionen investieren. wollen: Aber wie kann eine sinnvolle Lösung für die private Es bringt jedoch nichts, nur zu schimpfen. Auch die Fonds- Altersvorsorge ohne die Finanzindustrie aussehen? Und industrie muss sich fragen, was sie besser machen kann. wie sollen die Menschen sinnvoll vorsorgen, wenn der Wie es ihr vielleicht sogar gelingt, sich dem Sog des wieder Branche engagierter, gut ausgebildeter Nachwuchs fehlt? aufkeimenden ‚Banker Bashing‘ zu entziehen. Denn wir Im abgelaufenen Ausbildungsjahr blieben über 2.500 Aus- sind weder Betrüger noch Rattenfänger. bildungsplätze zum Bankkaufmann unbesetzt. Nicht weiter Ich für meinen Teil stehe jeden Morgen mit der tiefen Über- verwunderlich, oder glauben Sie etwa, dass es reizvoll ist, zeugung auf, dass das, was wir tun, gut, richtig und vor den Beruf eines Buhmannes zu erlernen? Sicher ist das allem wichtig ist. Ich schäme mich keinesfalls für die Branche, jetzt etwas überspitzt formuliert, doch diese Tendenz ist in der ich arbeite. Und ich würde behaupten, das geht dem bereits real und besorgniserregend. Neben der mangelnden Großteil meiner Kollegen genauso. Und das können Sie auch Differenzierung zwischen einzelnen Berufsgruppen in der auf den nächsten Seiten nachlesen – die Überzeugung und Branche werden nunmehr auch alle Produkte, die das Wort Leidenschaft, mit der wir jeden Tag für Sie arbeiten. ‚Fonds‘ im Namen tragen, in einen Topf geworfen. Private Ihr Equity, Hedgefonds, geschlossene Beteiligungen, Publikumsfonds – sie alle sind Produkte der ‚bösen‘ Industrie. Lösen wir uns von diesen Plattitüden und betrachten beispielsweise den offenen Publikumsfondsbereich etwas genauer. Ich bin davon überzeugt, dass er einen echten Schroders EXPERT Q4 / 2014 3 N EU E S VO N S C H R O D E R S Meldungen + + + Schroders kooperiert mit Hedgefonds-Legende John Paulson + + + John Paulson Für den neu aufgelegten Schroder GAIA Paulson Merger Arbitrage hat sich Schroders nun den erfolgreichen Hedgefondsmanager John Paulson ins Boot geholt. Über die Schroders Plattform für alternative Kapitalanlagen GAIA haben Anleger in Deutschland und Österreich somit Zugang zu Paulsons erfolgreicher Merger Arbitrage Strategie. Der Schroder GAIA Paulson Merger Arbitrage wird als Absolute Return Fonds gemanagt und strebt eine jährliche Rendite zwischen acht und zehn Prozent an. Aktuell investiert der Fonds hauptsächlich in Nordamerika und Europa. Das Portfolio umfasst zwischen 30 und 60 Titel, vornehmlich Großunternehmen. Die Volatilität soll zwischen sechs und acht Prozent liegen. Paulson kann weltweit in Aktien, Dividendenpapiere und Schuldtitel von Unternehmen investieren. Dabei stehen qualitativ hochwertige Übernahmen mit hohen Spreads deutlich im Fokus. + + + Schroder Nordic Property Fund trennt sich von Grani Nahversorgungszentrum in Kauniainen + + + Nach rund zehn Jahren im Portfolio verkauft Schroder Property das Grani Nahversorgungszentrum in Kauniainen. Kauniainen ist eine Kleinstadt in der Metropolregion Helsinki. Käufer der finnischen Immobilie ist ein lokales Immobilienunternehmen. Nach erfolgreicher Aufwertung der Immobilie über eine neue Mieterstruktur konnte der Wert des Investments über die Jahre gesteigert werden und die Anleger sich über einen IRR von rund 12,5 Prozent freuen.1 Gemeinsam mit seinem benachbarten Schwestergebäude bildet das Objekt Grani die wesentliche Nahversorgungskomponente der Stadt. Das 2001 errichtete dreigeschossige Gebäude befindet sich auf einem rund 4.433 Quadratmeter großen Grundstück. Die Mietfläche beträgt circa 5.452 Quadratmeter, die durchschnittliche Laufzeit der Mietverträge sieben Jahre. Das Objekt Grani war 2004 das erste Investment für den Schroder Nordic Property Fund. 1 Quelle: Schroders. Stand 30.06.2014. Grani Nahversorgungszentrum in Kauniainen. Schroders EXPERT Q4 / 2014 4 N EU E S VO N S C H R O D E R S + + + City Parkhaus in Kaiserslautern verkauft + + + Im Auftrag des an der Londoner Börse gehandelten European Real Estate Investment Trust Limited (EREIT) verkauft Schroder Property für fünf Millionen Euro das City Parkhaus in Kaiserslautern. Käufer ist die Unternehmensgruppe CONTIPARK, die mit dem strategischen Zukauf ihr Eigentumsportfolio erweitern möchte. Das Parkhaus ist zentral gelegen und bietet 408 Stellplätze auf drei Parkebenen. + + + James Luke und Dravasp Jhabvala erweitern Rohstoff-Team + + + Über zwei Neuzugänge darf sich Geoff Blanning, Head of Commodities bei Schroders, freuen. James Luke und Dravasp Jhabvala verstärken ab sofort sein Rohstoff-Team. Luke zeichnet als Fondsmanager und Analyst für Edelmetalle verantwortlich. Er kommt von JP Morgan, wo er zuletzt Co-Head der Edelmetallanalyse war. Insgesamt kann der Experte auf neun Jahre Erfahrung im Bereich Rohstoffe zurückblicken, die er in London und Hongkong gesammelt hat. Dravasp Jhabvala verstärkt das Team als quantitativer Rohstoff-Analyst. Er kommt von der in Genf ansässigen Palaedino Group, wo er sich darauf spezialisiert hat, Investmentstrategien für Rohstoffe zu entwickeln. James Luke Dravasp Jhabvala Tom Walker Ben Forster + + + Vier Neuzugänge für globale Immobilienaktien + + + Hugo Machin, Tom Walker, Ben Forster und ein weiterer Fondsanalyst verstärken ab sofort Schroders hauseigenes Team für Immobilienaktienfonds. Hugo Machin und Tom Walker kommen vom australischen Spezialisten für Immobilien- und Infrastrukturinvestments AMP Capital und werden beide bei Schroders als Portfoliomanager aktiv. Machin war zuletzt Head of European Listed Real Estate bei AMP, Walker der dortige Deputy Head of Global Listed Real Estate. Ergänzt wird das Team durch Ben Forster. Der Fondsanalyst war Hugo Machin vorher sieben Jahre im Schroder Property Multi-Manager Team tätig. Unterstützung bekommt Forster von einem weiteren Fondsanalysten mit ebenfalls sieben Jahren Erfahrung im Bereich Immobilienaktien. Alle vier Neuzugänge berichten an Neil Turner, Leiter indirekte Immobilienanlagen bei Schroders, und werden künftig eng mit den bestehenden Teams für Immobilienaktien in Asien und Nordamerika zusammenarbeiten. Auf Fondsseite managen die Neuzugänge seit dem 15. August 2014 den Schroder Global Property Securities Fund, den Schroder Global Property Income Maximiser Fund und den Schroder ISF Global Property Securities. Die Produkte wurden vorher von EII Capital Management, Inc. verantwortet, die auch weiterhin einige Spezialfondsmandate für Schroders betreuen werden. Schroders EXPERT Q4 / 2014 5 N EU E S VO N S C H R O D E R S Meldungen + + + Chris Ludlam neuer Head of Real Estate Capital + + + Chris Ludlam Chris Ludlam wird ab sofort die neu geschaffene Rolle des Head of Real Estate Capital bei Schroder Property besetzen. Ludlam wird vor allem für die Kapitalbeschaffung verantwortlich zeichnen, das Neugeschäft weiter vorantreiben sowie strategische Partnerschaften und Joint Ventures ausbauen. Die Teams für Kundenmanagement und Reporting, Investor Services und Fondsentwicklung werden ab sofort direkt an ihn berichten. Er selbst berichtet an Duncan Owen, Head of Property, den er bereits von früheren Projekten kennt. Darüber hinaus wird er einen Platz im europäischen Executive Commitee von Schroders bekommen. Seit mehr als zwanzig Jahren ist Ludlam im Beteiligungsmanagement und Investmentbanking aktiv – zuletzt bei den europäischen Immobilienverwaltern AEW Europe und GreenOak Real Estate, wo er jeweils ähnliche Rollen bekleidete. Begonnen hat er seine Karriere bei Baring Brothers (heute ING). Außerdem hat er für die Bank of America Merrill Lynch, DTZ und Natixis gearbeitet. + + + King Fuei Lee unter den besten Asien-Fondsmanagern + + + King Feui Lee Den Spitzenplatz nur knapp verfehlt: Schroders Leiter für asiatische Aktien King Fuei Lee wird vom Branchendienstleister Citywire zur Nummer zwei unter den Asienfondsmanagern gewählt. Basis für die Auszeichnung war die Performance über fünf Jahre, die bei Lee bei stolzen 84,35 Prozent lag2. Der mit A-geratete Fondsmanager verantwortet unter anderem den Schroder ISF 3 Asian Total Return. Um auch künftig an diese Erfolge anknüpfen zu können, meidet Lee aktuell chinesische Werte. Der Großteil der dortigen Unternehmen habe strukturelle Probleme, der Rest sei zu hoch bewertet. 2 Quelle: Citywire. Stand: 31.07.2014. 3 Schroder ISF steht für Schroder International Selection Fund. + + + Schroder Property kauft Bürogebäude in Berlin für Zürich Anlagestiftung + + + Für rund 34 Millionen Euro und zu einer Anfangsrendite von 6,6 Prozent kauft Schroder Property ein Bürogebäude in der Berliner Mollstraße, was langfristig an den Online-Händler Zalando vermietet ist. Damit konnte Schroders einen weiteren Zukauf für den Immobilien Europa Direkt, ein Investitionsvehikel der Zürich Anlagestiftung, verbuchen. Verkäufer des Objekts sind Parton Capital und die Suprema AG. Der 10-geschossige Hochbau verfügt über 16.000 Quadratmeter. Seit 2011 wurden an dem Bürogebäude umfassende Renovierungsarbeiten vorgenommen, weshalb Schroder Property das Objekt in einem erstklassigen Zustand und voll vermietet übernimmt. Schroders EXPERT Q4 / 2014 6 N EU E S VO N S C H R O D E R S + + + Schroders baut europäisches Anleihenteam weiter aus + + + Das Fixed Income Credit Research-Team freut sich über Neuzugang Stephen Hunnisett. Als EMEA Credit Analyst konzentriert sich Hunnisett ab sofort auf die Analyse von europäischen Anleihen und wird an Patrick Vogel, Head of European Credit, berichten. Der Versicherungsexperte kommt von BlackRock, wo er zuletzt als Head of European Financials Fundamental Credit Research tätig war. Hunnisett verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung als Aktuar, Analyst und Investor und wird nicht nur die analytischen Kapazitäten von Schroders Fixed Income Credit Research-Team verstärken, sondern auch wertvolle Branchen-Einblicke liefern können. Vogel und sein Team verwalten gleich mehrere europäische Anleihenfonds, neben dem Schroder ISF Euro Corporate Bond auch den Schroder ISF Euro Credit Conviction. Stephen Hunnisett + + + Doppelt feiert es sich besser – Der Schroder ISF Global Dynamic Balanced wird fünf Jahre + + + Am 28. September 2014 feierte der Schroder ISF Global Dynamic Balanced seinen fünften Geburtstag. Und nicht nur er – auch Fondsmanager Urs Duss wurde in diesem Jahr ein Jahr älter. Und dass beide sehr erfolgreich sind und eine Menge hätten zum Anstoßen, zeigen die Performancezahlen sehr eindrucksvoll. Seit Auflage des Fonds erwirtschaftete Urs Duss mit seinem Team eine Rendite von 24,8 Prozent bei einer Volatilität von 4 Prozent. 4 Der Schroder ISF Global Dynamic Balanced ist ein flexibler Fonds, der in Wachstumswerte und defensive Anlagen investiert. Er kann bis zu 100 Prozent in defensive Anlageklassen wie Kasse, Staatsanleihen und Unternehmensanleihen mit Investment Grade investieren. Maximal 60 Prozent können in chancenorientierte Anlageklassen investiert werden. Das defensive Performanceziel des Fonds lautet Libor + 3,0 % langfristig zu erzielen und dabei über beliebige Zwölf-Monats-Zeiträume maximal 10 Prozent Verlust zuzulassen. 4 Quelle: Schroders. Stand 31.07.2014. Diese Angabe gilt für die Anteilsklasse A, thesaurierend in Euro. Schroders EXPERT Q4 / 2014 7 TO P T H E M A Honorarberatung oder Provisionsmodell – Was ist besser oder schlechter? Schlichtweg die falsche Frage Es wird hitzig diskutiert und kräftig reguliert dieser Tage, wenn es um das Thema Anlageberatung geht. Ist es besser, wenn ein Berater eine Provision erhält oder sollte der Anleger nicht doch lieber ein Honorar für die Dienstleistung bezahlen wie beim Anwalt oder Steuerberater? Schroders EXPERT Q4 / 2014 8 TO P T H E M A Achim Küssner, Geschäftsführer der Schroder Investment Management GmbH V ielen Verbraucherschützern sind Provisionen bei der Beratung und Vermittlung von Geldanlageprodukten schon lange ein Dorn im Auge. Laut einer aktuellen Studie des Bundesverbraucherministeriums setzen Verbraucher angeblich aufgrund mangelhafter Beratung jährlich 30 Milliarden Euro in den Sand. Grund hierfür ist, dass man gemeinhin annimmt, dass ein Kunde nicht immer die wirklich für ihn passenden Finanzprodukte erhält, sondern solche, bei denen der jeweilige Berater die höchste Provision erhält. Dieser Annahme ist geschuldet, dass am 01. August das sogenannte Honoraranlageberatungsgesetz in Kraft trat. Was es jedoch tatsächlich bringt, wird sich wohl noch zeigen müssen. Was sind die Kernpunkte dieses Gesetzes? Zukünftig soll es neben der bekannten Anlageberatung auf Provisionsbasis die Beratung auf Honorarbasis geben. Das bedeutet, dass der Finanzanlageberater keine Provisionen von Produktanbietern oder anderen behalten darf, deren Finanzprodukte er vermittelt. Wer als Honorarberater tätig ist, wird in ein öffentliches Register eingetragen und darf auch nicht mehr auf Provisionsbasis arbeiten. Natürlich erlaubt das Gesetz auch eine Provision, wenn dem Berater keine entsprechenden provisionsfreien Anlageprodukte am Markt zur Verfügung stehen. In solchen Fällen soll bzw. muss der Berater die erhaltene Provision jedoch unverzüglich an den Kunden wei- tergeben und klar und transparent dokumentieren, in wie vielen Fällen er von dieser Ausnahmeregelung Gebrauch gemacht hat und warum. Was könnten die Probleme an dem Gesetz sein? Das Gesetz gilt nicht für alle Arten von Finanzprodukten, sondern nur für Wertpapiere und Vermögensanlagen. Ausgenommen sind Spareinlagen, Bausparverträge und erstaunlicherweise Kapitallebensversicherungen. Aber investieren die nicht eigentlich auch einen Teil der Beiträge in Fonds, die ja ihrerseits eigentlich nur über eine Honorarberatung abgedeckt werden sollen? Auch auf die Frage, wie hoch das Honorar eines Beraters sein darf, gibt das Gesetz keine eindeutige Antwort. In den meisten Fällen wird pro Stunde abgerechnet und der Branchendurchschnitt liegt derzeit bei etwa 150 Euro. Wird ein Anlageberater nicht durch ein Honorar, sondern durch eine Provisionszahlung vergütet, soll der potenzielle Kunde eine klare und transparente Aufstellung in Euro und Cent in einer separaten Rechnung erhalten. Ist dies aber so ohne weiteres zu gewährleisten? Bei allem Für und Wider – was ist denn nun das eigentlich bessere oder schlechtere Modell? Aus meiner Sicht ist diese Frage völlig überflüssig, solange sie die Qualität der Beratung nicht berücksichtigt. Und Qualität bemisst sich am Beratungs- Schroders EXPERT Q4 / 2014 9 uu TO P T H E M A Honorarberatung oder Provisionsmodell – Was ist besser oder schlechter? uu prozess und insbesondere in dem Ergebnis – was ist mit dem Geld passiert? Und hier liegt natürlich manchmal die Krux. Wird jemand zum Vermögensaufbau beraten, dann kann man häufig erst nach 15 – 20 Jahren beurteilen, ob die Ergebnisse der Beratung von hoher Güte und Qualität waren. Aber wer hat denn schon den gleichen Berater in 20 Jahren? Möchte man so lange warten, um festzustellen, ob sich die Provision oder eben das von mir gezahlte Honorar wirklich gelohnt hat? Es gibt nebenbei gesagt auch keine wissenschaftlich fundierten Langzeitstudien, die belegen könnten, welche Art der Beratung zu einer besseren Wertentwicklung der jeweiligen Anlage geführt hat. Einige Studien zeigen, dass Provisionsberatung zu höherer Diversifikation führen und damit das Risiko senken kann. Andere Studien belegen, dass sozio-ökonomische Daten der potenziellen Anleger von höherer Relevanz sind. Sprich höhere Einkommen und höherer Bildungsgrad oder eine angesehene Wohngegend und der Zugang zu möglicherweise „besseren“ Beratern haben positive Effekte auf ein Portfolio. Das ist wissenschaftlich nicht abschließend geklärt, und ich habe meine Zweifel, ob wir es je belegen oder wirklich quantifizieren können. Kurzum: die Sicherung von Qualität der Anlageberatung sollte daher nicht auf die Frage der Vergütungsform reduziert werden. Ebenso wäre es fahrlässig zu behaupten, dass entweder der Eine oder der Andere automatisch der Schroders EXPERT Q4 / 2014 10 bessere Berater sei. Es hängt doch in erster Linie von der Qualifizierung des Beraters, dessen Erfahrungsschatz, seinen technischen Hilfsmitteln, wie Risikound Portfolioanalysetools, seinem Zugang zu wichtigen Informationen und seiner Fähigkeit komplexe Sachverhalte und Zusammenhänge gut und einfach darstellen zu können ab. Und dabei geht es nicht darum, wie der Berater vergütet wird. Unterschätzen wir auch nicht die sogenannten „Soft Skills“. Beratungsgeschäft ist sogenanntes „Peoples’ Business“. Ist ein Berater empathisch, hört er zu, ist er in der Lage seinen Kunden zu führen und ihm die ganz persönlichen Risiken innerhalb des individuellen Lebensverlaufs aufzuzeigen – diese Eigenschaften können die Qualität der Beratung extrem erhöhen. Aber Fakt bleibt, ein Berater ist ein Unternehmer mit wirtschaftlichen Interessen und berät nicht aus reiner Nächstenliebe. Das er für seine Dienstleistung vergütet werden möchte und muss, sollte also nicht zur Diskussion stehen. Wie er vergütet wird, ist eigentlich ebenso nebensächlich, wenn ich als Anleger einen Mehrwert aus seiner Dienstleistung ziehe. Und ein Blick auf den Global Wealth Report verrät: Beratung zahlt sich aus. Die Zahl der Millionäre in Deutschland erhöht sich. Wer wohlhabend ist und über ein entsprechendes Anlegevermögen verfügt, nutzt in der Regel auch Beratung bei der Kapitalanlage und wird darüber im besten Falle sein Vermögen langfristig vermehren. TO P T H E M A Viel wichtiger wäre es allerdings, wenn insbesondere Kleinanleger das Thema Kapitalanlage professioneller angehen würden. Die Reform der staatlichen Rentensysteme sorgt dafür, dass Altersvorsorge viel stärker zu einem privaten Thema wird. Spätestens heute sollten die Bundesbürger wissen, dass sie selbst die Verantwortung für ihren Lebensunterhalt im Alter tragen. Leider fehlt Vielen das Verständnis für die Tragweite einer qualitativ hochwertigen Anlageberatung. Die meisten Bankkunden etwa gehen davon aus, dass mit ihrer Girokontogebühr auch die Anlageberatung abgegolten ist. Und genau hier sollte der öffentliche Diskurs ansetzen. Anstatt über das Für und Wider von Provisions- und Honorarberatung zu diskutieren, muss die breite Bevölkerung erst einmal dafür sensibilisiert werden, dass sie überhaupt Beratung braucht. Dafür muss zunächst mehr Aufklärung rund um das Thema Kapitalanlage betrieben werden. Denn nur aufgeklärte, mündige Bürger mit einem Grundverständnis für Finanzen, Investments und Altersvorsorge können auch Entscheidungen für den Vermögensaufbau treffen. Und nur so haben Anlageberater überhaupt eine Chance, eine vertrauensvolle Arbeitsbasis zu ihren Kunden aufzubauen. Darüber hinaus müssen wieder mehr Anreize für Beratung insgesamt geschaffen werden. Denn Fakt ist, dass es im aktuellen regulatorischen Umfeld zu wenig davon gibt. Banken vermitteln heute noch rund 80 Prozent des Anlagevermögens, ziehen sich aber zunehmend aus der Beratung zurück. Zu groß ist der Aufwand, zu hoch die Strafen bei Fehlberatung. Wollen wir irgendwann britische Verhältnisse in Deutschland sehen? Dort haben sich Banken nach dem Provisionsverbot massiv aus dem Beratungsgeschäft zurückgezogen. Das Ergebnis: Viele arbeitslose Banker und etwa 5,5 Millionen Menschen ohne Unterstützung bei der Kapitalanlage. Man sieht also, dass es beim Thema Anlageberatung gilt, deutlich dringlichere Fragen zu beantworten als die nach der Vergütung der Berater. Der Ruf der Investmentbranche nach finanzieller Allgemeinbildung als Schulfach ist kein verkappter Versuch, möglichst früh möglichst viele neue Kunden zu akquirieren. Es ist ein Versuch, Aufklärungsarbeit zu leisten, damit wir nicht bald in einem Land voller Altersarmut leben. Und wäre das die Provision oder das Honorar wert? Schroders EXPERT Q4 / 2014 11 I N V E S T M E N TG E DA N K E N Tobias Eppler Investment-Analyst bei Schroders in Frankfurt Aktiv oder Passiv – Das ist hier die Frage Miit echtem akt k iv ive en Manageme Ma ment und bre me eit iter er Divers sifi ifik kat a ion auff de dem Weg We g nach gan an nz ob oben. Schroders EXPERT Q4 / 2014 12 D ie Mehrzahl der Fonds klebt nahezu an einem Index. Das Motto hier: Der Menge folgen, möglichst wenig Risiko eingehen, zumindest nicht schlechter da stehen als der Rest, aber eben leider auch nicht wirklich besser. In vielen Newslettern kann man dann Dinge lesen wie: „Wir folgen einem Vergleichsindex, der, wie unser Fonds auch, im Berichtsmonat leicht nachgab.“ In solchen Momenten wünscht man sich ein bisschen mehr aktiven Einsatz und Eigeninitiative des Fondsmanagers. Was nutzt es, wenn der Index um 30 Prozent fällt, der Fonds aber nur um 29 Prozent? Gerade in fallenden Märkten schnappt die Passivfalle besonders schmerzlich zu. Demgegenüber stehen die Hüter der konkurrierenden Denkschule: die aktiven Manager. Doch auch hier stellt das geübte Auge schnell fest, dass oftmals die vermeintlich aktiven Fonds irgendwie doch an einen Index gekoppelt sind. Dann dürfen sie, wenn überhaupt, nur eingeschränkt abweichend von dessen Grenzen und Gewichtungen investieren. Daher finden sich in den meisten Fällen die Schwergewichte des Index auch in den Top Positionen des Fonds wieder. Passives und vermeintlich „aktives“ I N V E S T M E N TG E DA N K E N uu Management stehen sich gegenüber wie das Herdentier und der vermeintliche Individualist. Beide gehen aber von der gleichen Bezugsgröße aus: von einem Vergleichsindex. Deshalb bergen sie die gleichen Risiken: – Konzentrationsrisiko wenn eine Branche oder ein Land überproportional in einem Index vertreten ist – Mega-Cap-Übergewichtung große Konzerne haben mehr Gewicht im Index, entwickeln sich aber tendenziell unterdurchschnittlich – Bevorzugung etablierter Märkte z. B. USA im MSCI World – Teuer einsteigen, billig verkaufen Unternehmen werden in große Indizes aufgenommen, wenn sie erfolgreich sind, andere fallen heraus, wenn sie längere Zeit an Wert verloren haben Wer diese Risiken meiden will, darf einen Index nur als Orientierung, aber nicht als Grundlage für den Aufbau eines Portfolios heranziehen. Wie aktiv ist Ihr „aktiver“ Manager wirklich? Klassischerweise versucht man das aktive Management anhand von Kennzahlen wie dem Tracking Error oder der Information Ratio: den sogenannten Active Share. Active Share ist eine Methode, mit der das aktive Risiko eines Fondsmanagers gemessen werden kann. Dabei werden die Einzelpositionen eines Fonds mit denen seiner Benchmark verglichen. Wenn sich die Holdings des Fonds nur geringfügig von denen des Vergleichsindex unterscheiden, deutet dies darauf hin, dass der Fonds recht indexnah gemanagt wird und der Manager bei der Einzeltitelauswahl nicht sehr aktiv vorgeht. Wenn es dagegen größere Abweichungen gibt bzw. die Gewichte der einzelnen Positionen stark voneinander abweichen, hat der Fonds einen hohen Active Share. Die Kennzahl Active Share ist bei verschiedenen Portfolio-Stilen unterschiedlich hoch ausgeprägt und bezeichnet den Anteil des Portfolios, der nicht an die Benchmark gebunden ist. Bei einem Active Share von 0 Prozent ist das Portfolio mit all seinen Titeln und Titelgewichtungen mit dem Index identisch. Höhere Werte im Bereich um 70 Prozent signalisieren ein aktives Management. Schroders EXPERT Q4 / 2014 13 I N V E S T M E N TG E DA N K E N Mit Blick auf die aktuelle Marktlage kann es in diesem Zusammenhang sinnvoll sein, auf ein Engagement in Russland zu verzichten beziehungsweise deutlich zu reduzieren. Umgesetzt wird dies aktuell im Schroder ISF Global Emerging Markets Opportunities, wo unser Fondsmanagement bereits seit längerer Zeit nicht in Russland investiert. Durch diese und andere Abweichungen von dem Referenzindex MSCI Emerging Market beträgt der Active Share über 85 Prozent. In Folge dessen konnte der Fonds 2014 sowohl den Vergleichsindex (MSCI Emerging Markets Net TR) als auch die Morningstar Vergleichsgruppe (Global Emerging Markets Equity) deutlichen schlagen. Und seit Jahresanfang bis 28. August 2014 eine Wertentwicklung von über 17 Prozent erzielen.1 Portfolio Stile Active Share Diversifizierte Titelselektion Konzentrierte Titelselektion Pure Benchmarkreplikation Einzelwetten uu Niedrig 1 Quelle: Schroders. Stand 28.08.2014. 2 Quelle: Schroders. Stand 31.07.2014. 3 Quelle: Schroders. Stand 28.08.2014. Diese Angaben gelten für die Anteilsklasse A, thesaurierend in USD. Tracking Error Hoch Hoch Im Verlauf der letzten Jahre ist der Active Share im Durchschnitt der Fondsportfolios jedoch weltweit gesunken. Mit dem Ziel höhere Renditen zu erzielen, reicht es aber nicht aus, den Active Share einfach zu erhöhen: Im Versuch, mit einem hohen Active Share doch noch das begehrte Alpha zu erzielen, greifen viele Manager auf den aggressiven Ansatz eines Portfolios der „besten Ideen“ zurück. Sie konzentrieren ihr Portfolio durch eine gezielte Auswahl der Einzeltitel und erhöhen damit den Einsatz pro Position. Diese aktiven, konzentrierten Wetten bedingen eine geringe Streuung über nur wenige Titel und damit eine Erhöhung des Risikos. Kurzum, ein aktiv gemanagter Fonds dieser konzentrierten Art hat zwar das Potential den Index zu schlagen, aber mit der hohen Konzentration steigt automatisch auch das Risiko. Schroders EXPERT Q4 / 2014 14 Diversifikation statt „High Conviction“ Aus diesem Grund heißt das Schlüsselwort: Diversifikation über eine breite Anzahl von Titeln (bspw. 400 und mehr), um auch eventuelle Risiken zu begrenzen. Natürlich fragt man sich, ob ein aktives Portfolio aus über 400 Titeln wirklich möglich ist. Fälschlicherweise wird häufig angenommen, dass Konzentration entscheidend für ein Portfolio mit den besten Anlageideen ist. Aber wichtig ist eine Alternative zum üblichen Angebot der „30 bis 40 besten Ideen“ zu haben. Ein Portfolio, das sich zu 70 – 80 Prozent aktiv z. B. durch Gewichtung vom Index unterscheidet (ein Überzeugungsgrad, der mit vielen konzentrierteren Managern vergleichbar ist), das aber zugleich außergewöhnlich breit gestreut ist. Diversifikation ist aber nicht nur deshalb ein Vorteil, weil sie Investoren ein enorm breites Engagement ermöglicht (Regionen, Sektoren, Market Cap usw.). Ein auf Titelebene diversifiziertes Portfolio beseitigt effektiv das Risiko, dass der Absturz eines einzelnen Titels die Gesamt-Performance des Fonds ernsthaft gefährdet. Man erhält so mit einem diversifizierten Ansatz mit hohem Active Share das Beste aus beiden Welten: Beteiligung an Anlage-Ideen, von denen das Fondsmanagement überzeugt ist, aber ohne die potenziellen Risiken, die mit stark konzentrierten Portfolios verbunden sind. Bei Schroders werden solche Investmentstrategien in den QEP – (Quantitative Equity Products) Fonds seit vielen Jahren erfolgreich umgesetzt. Ziel dieser Strategien ist es ein effizientes Aktienmarkt – Beta nachzubilden. So ist der Schroder ISF QEP Global Quality mit über mehr als 500 Einzeltitel breit diversifiziert und hat dennoch einen Active Share von über 73 Prozent gegenüber dem MSCI World NR. Somit war es möglich seit Fondsauflage im Oktober 2007 den Index um über 11 Prozent zu schlagen.2 Neben globalen Fonds mit hohem Active Share, sollten Anleger aber insbesondere in ineffizienten Märkten wie in Asien oder den Grenzmärkten (Frontier Markets) auf diese Kennzahlen achten. Durch gezielte Abweichungen von der Benchmark und teilweise Off-Benchmark-Wetten konnte das Fondsmanagement des Schroder ISF Frontier Markets Equity in 2014 bereits über 30 Prozent Performance erzielen.3 Festzuhalten bleibt, dass trotz möglicherweise höherem Gesamtrisiko, dass höchste Outperformancepotential nach wie vor bei den aktiven Fondsmanagern zu finden ist. Die dafür sowohl auf einen hohen Tracking Error als auch einen hohen Active Share setzen. I N V E S T M E N TG E DA N K E N Schroder ISF Global Emerging Market Opportunities Kl. A, USD, thes. Kl. A, USD, aussch. Kl. A, EUR, thes. ISIN LU0269904917 LU0509642566 LU0279459456 Auflage der Anteilsklasse 19.01.2009 21.05.2010 19.01.2007 Vergleichsindex MSCI Emerging Markets Net TR Ausgabeaufschlag Bis zu 5 % des gesamten Zeichnungsbetrages (entspricht 5,26315 % des Nettoinventarwertes pro Anteil) Managementgebühr p. a. 1,50 % Fondsmanager Allan Conway & Nicolas Field Schroder ISF QEP Global Quality Kl. A, USD, thes. Kl. A, EUR, thes. ISIN LU0323591593 LU0323591833 Auflage der Anteilsklasse 17.10.2007 17.10.2007 Vergleichsindex MSCI World – Net Return Ausgabeaufschlag Bis zu 5 % des gesamten Zeichnungsbetrages (entspricht 5,26315 % des Nettoinventarwertes pro Anteil) Managementgebühr p. a. 1,250 % Fondsmanager QEP Global Equities Team Schroder ISF Frontier Markets Equity Kl. A, USD, thes. Kl. A, USD, aussch. ISIN LU0562313402 LU1046231319 Fondsauflage 15.12.2010 02.04.2014 Vergleichsindex MSCI Frontier Markets Ausgabeaufschlag Bis zu 5 % des gesamten Zeichnungsbetrages (entspricht 5,26315 % des Nettoinventarwertes pro Anteil) Managementgebühr p. a. 1,50 % Erfolgsabhängige Gebühr 15 % der überdurchschnittlichen Wertentwicklung des Fonds im Vergleich zum Referenzindex MSCI Frontier Markets unter Berücksichtigung des High-Watermark-Prinzips. Fondsmanager Allan Conway & Rami Sidani Schroders EXPERT Q4 / 2014 15 FO N D S Schroder ISF 1 Emerging Markets Debt Absolute Return Und er hatte doch Recht! Was war das für ein Auf und Ab in den letzten Jahren. Erst ging es den Schwellenländern vergleichsweise erstaunlich gut und Investitionen waren dort von Renditen gekrönt, die man sonst nirgendwo fand. So ging es auch unserem Fonds dem Schroder ISF Emerging Markets Debt Absolute Return. Investoren haben glücklich applaudiert und gehofft, es würde ewig so weitergehen. Bis der Einbruch kam – sowohl in den Ländern, in die das Fondsmanagement investierte als auch beim Fonds selbst. Man konnte es einfach nicht glauben, von Monat zu Monat schleppte sich der einst so überaus erfolgreiche Fonds mit mageren positiven oder sogar negativen Ergebnissen dahin. Der lange Atem, den man haben musste, ging vielen recht schnell aus. Nicht, dass man nicht vertraut hätte, aber man fühlte sich wohl sicherer, zog man die investierten Gelder ab. 1 Schroder ISF steht im Text für Schroder International Selection Fund. Schroders EXPERT Q4 / 2014 16 FO N D S Abdallah Guezour Fondsmanager N un scheint aber Licht am Ende des Tunnels. Allen Unkenrufen zum Trotz scheinen nicht nur die eigentlich „totgesagten“ Schwellenländer wieder an Fahrt zu gewinnen, sondern auch der Schroder ISF Emerging Markets Debt Absolute Return. Vielen, die dachten, der Fonds sei hingefallen und würde nie wieder aufstehen, sei gesagt – er ist nur gestolpert und läuft wieder. Noch in kleinen Schritten, aber er läuft. Für alle, die vergessen haben, was den Fonds so besonders macht, noch mal eine kleine Erinnerungshilfe. Das Anlageuniversum Die Anlageklasse, in die der Schroder ISF Emerging Markets Debt Absolute Return investiert, umfasst mehr als 50 Länder weltweit. Diese Länder liegen auf allen Kontinenten, es gehören Riesenstaaten dazu wie China und Indien, aber auch wirtschaftliche Zwerge wie Ecuador und die Elfenbeinküste, hoch entwickelte Volkswirtschaften in Ostasien ebenso wie afrikanische Märkte, die gerade erst den Status eines Entwicklungslandes überwunden haben. Schwellenländer sind eine vielgestaltige Region, doch eins haben sie alle gemeinsam: Sie benötigen laufend frisches Kapital für ihre dynamische Entwicklung. Dies gilt sowohl für Unternehmen, die ihr künftiges Wachstum finanzieren wollen, als auch für die Regierungen, die dafür die Voraussetzungen schaffen – zum Beispiel durch den Bau von Straßen, Stromnetzen und anderer Infrastruktur. Einen großen Teil der notwendigen Mittel holt sich die öffentliche Hand am Kapitalmarkt durch die Ausgabe von Anleihen. Anlegern weltweit bietet sich damit eine zusätzliche Chance neben dem Aktienmarkt, am Aufschwung der Schwellenländer teilzuhaben. Mit seiner Anlagestrategie deckt der Fonds verschiedene wirtschaftliche Entwicklungsstadien ab, die zur besseren Risikobegrenzung unterschiedlich gewichtet werden. Die Märkte der vergleichsweise stabilen Volkswirtschaften Bulgarien, Tschechien, Ungarn, Polen, Slowakei, Türkei und Russland dürfen jeweils bis zu 20 Prozent des Fondsvermögens ausmachen, andere Länder wie Kroatien, Thailand oder Rumänien sind Schroders EXPERT Q4 / 2014 17 auf einen Anteil von 10 Prozent bzw. 5 Prozent beschränkt. Unternehmensanleihen dürfen maximal ein Viertel des Fondsvermögens ausmachen. Darüber hinaus ist das Ziel unseres Fondsmanagements eine jährliche Rendite von zehn Prozent vor Kosten zu erwirtschaften und gleichzeitig über einen rollierenden 12-Monatszeitraum keine Verluste zu zulassen. Kontinuierliche Diskussionen Wie stark die Länder im Einzelfall berücksichtigt werden, entscheidet sich nach eingehenden Länderanalysen, die wöchentlich diskutiert und bei Bedarf angepasst werden. Die quantitative Analyse umfasst sechs Faktoren wie zum Beispiel Wachstumsdynamik, Liquidität und Wettbewerbsfähigkeit, die in einer Gesamtnote zusammengefasst werden. Das Research findet jedoch keineswegs nur am Bildschirm statt. Zum aktiven Management von Schroders gehören auch regelmäßige Gespräche, etwa mit Politikern, Bankern, Journalisten und Geschäftsleuten des Ziellandes, um zu einer qualitativen Einschätzung seiner wirt- uu FO N D S uu schaftlichen und politischen Entwicklung zu kommen. Wer in Schwellenländer-Anleihen investiert, hat es grundsätzlich mit zwei Arten von Wertpapieren zu tun: den Fremdwährungsanleihen, die meist in US-Dollar ausgegeben werden, und den Lokalwährungsanleihen, die auf die Währung des betreffenden Schwellenlandes lauten. Letztere stellen die Anleger vor zusätzliche Herausforderungen, denn sie müssen bei den lokalen Papieren nicht nur Kreditanalysen betreiben, sondern sich auch in den oft exotischen Währungsmärkten auskennen. Genau an dieser Stelle wird Know-how jedoch belohnt. Besonders für lokale Papiere gilt: Die Anleihenmärkte der Schwellenländer sind vergleichsweise ineffizient, und der Informationsfluss läßt zu wünschen übrig. Für aktive Fondsmanager ist gerade dies von Vorteil: Sie finden in ineffizienten Märkten ausgezeichnete Gelegenheiten, unabhängig von einem Vergleichsindex Mehrwert zu erzielen. Voraussetzungen für den Erfolg sind aber langjährige Erfahrung in der Anlageklasse, die ausgezeichnete Kenntnis der Lokalmärkte und zusätzliches Währungs-Know-how. Das Management des Schroder ISF Emerging Markets Debt Absolute Return verfügt genau über diese Fähigkeiten und die ausreichend lange Erfahrung. Fondsmanager Abdallah Guezour managt den Schroder ISF Emerging Markets Debt Absolute Return nach dem Absolute-Return-Prinzip: ohne Vergleichsindex und mit dem Ziel, unabhängig von allgemeinen Konjunkturtrends eine konstant attraktive Rendite zu erzielen. Und das hat er geschafft: Seit Auflage im August 1997 hatte der Fonds lediglich im Krisenjahr 2008 einen Verlust von –0,31 Prozent 2 erlitten. Der Fondsmanager berücksichtigt beim Portfolioaufbau sowohl Fremd- als auch Lokalwährungsanleihen. Letztere machen aktuell über 74,2 Prozent 3 des Fondsvermögens aus. Lokalwährungsanleihen sind ein großer, rasch wachsender Sektor, der jedoch von vielen Fonds nicht berücksichtigt wird. Diese Anleihen bieten ausgezeichnete Möglichkeiten der Risikostreuung. Aufgrund ihrer tendenziell kürzeren Duration und günstiger Ausfallquoten haben sie Schroders EXPERT Q4 / 2014 18 sich in der Vergangenheit sogar stabiler entwickelt als Fremdwährungsanleihen. Voraussetzung für den Erfolg in diesem Segment ist jedoch ein aktives Währungsmanagement, so wie es das Fondsmanagementteam tagtäglich betreibt. Lassen Sie sich wieder überzeugen Der Fonds verfolgt einen strukturierten Anlageprozess mit integrierter Risikokontrolle. Das Management hat aber genügend Freiheiten, um bei Bedarf „opportunistische“ Schwerpunkte zu setzen. Solche Gelegenheiten können etwa die Erholungsphase nach einer Finanzkrise, Restrukturierungen oder besondere Unternehmenssituationen sein. Der sich wieder einstellende Erfolg gibt Abdallah Guezour und seinen Schroders Kollegen Recht: In den vergangenen sechs Monaten erreichte der Fonds eine Rendite von 2,4 Prozent.4 Das ist für einen Fonds, den eigentlich niemand mehr haben wollte recht beachtlich und macht zuversichtlich, dass Anleger mit diesem Fonds zukünftig wieder attraktive Erträge in den Schwellenländern erzielen. FO N D S Schroder ISF Emerging Markets Debt Absolute Return2 Wertentwicklung 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 USD % 3,68 0,31 30,00 17,64 3,25 28,11 10,99 12,41 0,72 14,60 8,31 –0,31 19,75 3,04 0,77 5,46 0,93 2,79 Rendite/Risiko-Profil der letzten 10 Jahre Rendite in % 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0 0 2 4 6 ■ Schroders ISF Emerging Markets Debt Absolute Return 8 ■ ELMI+ ■ EMBI+ 10 12 14 Volatilität in % ■ Lipper AR ■ Lipper EMD ■ GB EM Diversified Quelle: Schroders. Stand 31. Juli 2014. Schroder ISF Emerging Markets Debt Absolute Return Kl. A, EUR hedged, thes. Kl. A, EUR hedged, aussch. Kl. A, USD, thes. ISIN LU0177592218 LU0499925211 LU0106253197 Auflage 29.08.1997 29.08.1997 29.08.1997 Fondsvolumen 4,341 Mrd. USD Ausgabeaufschlag 3,0 % Managementgebühr p. a. 1,50 % Anlagegründe ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ Anlagerisiken Der Schroder ISF Emerging Markets Debt Absolute Return investiert in die aussichtsreichsten Anleihen aus über 50 Schwellenländern. Der Fonds investiert auch in Anleihen, die auf lokale Währungen lauten, und erweitert damit sein Anlageuniversum erheblich. Ein aktives Währungsmanagement ermöglicht zusätzliche Renditechancen. Schwellenländer-Anleihen besitzen eine relativ niedrige Korrelation zu anderen Anlageklassen und eignen sich daher zur Risikostreuung im Gesamtportfolio. Das Fondsmanagement investiert aktiv und ohne Benchmark und kann daher Marktsektoren und Regionen je nach Markteinschätzung frei gewichten. Es wird eine in EUR währungsgesicherte Anteilsklasse angeboten. Schroders besitzt ein erfahrenes globales Team für Schwellenländer-Anleihen mit langjähriger Leistungsbilanz. ■ ■ ■ ■ ■ ■ Der Schroder ISF Emerging Markets Debt Absolute Return investiert in Länder, die in der Vergangenheit ein volatiles Umfeld gezeigt haben und die höhere Risiken (zum Beispiel rechtlicher, wirtschaftlicher und politischer Art) aufweisen können als die Industrieländer. Der Fonds investiert in Anleihen von Emittenten mit niedrigem Rating, die stärkeren Kursschwankungen unterliegen können als hochwertige Anleihen. Verschlechtert sich die Bonität der Anleihe-Emittenten oder treten Verluste aufgrund von Zahlungsausfällen auf, kann dies die Wertentwicklung des Fonds beeinträchtigen. Der Fonds gewährt keinen Kapitalschutz. Der Wert der Fondsanteile kann jederzeit unter den Kaufpreis sinken, zu dem der Anleger die Fondsanteile erworben hat, und somit Verluste verursachen. Anlagen in Schuldtiteln können Zins-, Kredit- und Zahlungsausfallrisiken sowie Wechselkursrisiken unterliegen. 2 Quelle: Schroders. Stand 31.08.2014. Die in der Vergangenheit erzielte Performance gilt nicht als zuverlässiger Hinweis auf künftige Ergebnisse. Anteilspreise und das daraus resultierende Einkommen können sowohl steigen als auch fallen; Anleger erhalten eventuell den investierten Betrag nicht zurück. Alle Angaben zur Fondsperformance verstehen sich auf der Grundlage der Nettovermögenswerte bei Wiederanlage der Nettoerträge. Bei Anteilsklassen, die nach dem Aufl agedatum des Fonds eingerichtet wurden, wird die in der Vergangenheit erzielte Wertentwicklung auf Basis der Performance einer bereits bestehenden Anteilsklasse des Fonds simuliert, wobei der Unterschied in der Gesamtkostenquote (TER) berücksichtigt wird, und gegebenenfalls einschließlich der Auswirkungen von Performancegebühren. 3 Quelle: Schroders. Stand 31.07.2014 4 Quelle: Schroders. Stand 31.07.2014. Die Angabe gilt für die Anteilsklasse A, thesaurierend EUR hedged. Schroders EXPERT Q4 / 2014 19 FO N D S Top Performer In n de err Tabel abe ab elllle e finde den S den Siie ei eiine ne Aus ne uswahl wa w ahl hl von on Schro ch c hro ode derrs s Fo on nds ds, die di e üb über e das lau er ufe fend nde nd e Ja Jahr hr sow owie ie übe berr 1, 3 und 5 Jah ahre re zu den To de T p Pe P rf rfor fo orrme mern ern rn ih hrre err Ver erg glle eiich chsg sgrru sgru upp ppe pe g ge ehö hörre höre en. n. Schroder ISF Quartil Rang/ Vgl.-Gruppe Vgl.-Gruppe Morningstar Wertentwicklung des Fonds (umgerechnet in Euro) Laufendes Jahr Schroder ISF Asian Smaller Companies A, USD, thes., LU0227179875 1 5 / 151 Asia ex Japan Equity +24,20 % Schroder ISF Frontier Markets Equity A, USD, thes., LU0562313402 1 1 / Global Frontier Markets Equity +36,79 % Schroder ISF Japanese Opportunities A, JPY, thes., LU0270818197 1 4 / 162 Japan Large-Cap Equity +15,94 % Schroder GAIA Global Macro Bond C, USD, thes., LU0827487413 1 2 / Alt – Long/Short Debt +18,77 % Schroder ISF Asian Smaller Companies A, USD, thes., LU0227179875 1 6 / 145 Asia ex Japan Equity +30,43 % Schroder ISF Frontier Markets Equity A, USD, thes., LU0562313402 1 1 / Global Frontier Markets Equity +49,06 % Schroder ISF Japanese Opportunities A, JPY, thes., LU0270818197 1 4 / 157 Japan Large-Cap Equity +17,62 % Schroder ISF Global Inflation Linked Bond A, EUR thes., LU0180781048 1 2 / Global Inflation-Linked Bond +5,55 % Schroder ISF Asian Smaller Companies A, USD, thes., LU0227179875 1 4 / 126 Schroder ISF Frontier Markets Equity A, USD, thes., LU0562313402 1 11 / Schroder ISF UK Opportunities A, GBP, aussch., LU0995122701 1 Schroder ISF Emerging Europe A, EUR, thes., LU0106817157 18 95 1 Jahr 18 24 3 Jahre Asia ex Japan Equity +24,68 % 10 Global Frontier Markets Equity +29,53 % 3 / 46 UK Large-Cap Blend Equity +23,84 % 1 11 / 51 Emerging Europe Equity Schroder ISF UK Opportunities A, GBP, aussch., LU0995122701 1 1 / 39 UK Large-Cap Blend Equity +18,78 % Schroder ISF Asian Total Return A, USD, thes., LU0326948709 1 1 / 24 Asia Allocation +15,26 % Schroder ISF Emerging Europe A, EUR, thes., LU0106817157 1 11 / 47 Emerging Europe Equity +6,79 % Schroder ISF Taiwanese Equity A, USD, thes., LU0270814014 1 1 / 10 Taiwan Large-Cap Equity +12,52 % +8,98 % 5 Jahre Quelle: Schroders, Morningstar. Stand: 30. September 2014. Wertentwicklung auf Basis des Nettoinventarwerts der angegebenen Anteilsklasse auf EUR-Basis bzw. umgerechnet in EUR. Berechnung nach Abzug der jährlichen Managementgebühr und fondsinterner Kosten und bei Wiederanlage aller Erträge (BVI-Methode). Fremdwährungsanlagen unterliegen Währungsschwankungen. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein verlässlicher Hinweis auf den künftigen Wertverlauf. Angaben zu den Vergleichsgruppen und Ratings: Morningstar. Schroders EXPERT Q4 / 2014 20 FO N D S Schroder ISF 1 QEP Global Emerging Markets Tim Matthews – Fondsmanager, QEP Globale Aktien Tim Matthews studierte Elektrotechnik an der Universität von Southampton sowie angewandte Statistik und Stochastik am Birkbeck College und der Univer sität London. Beide Studiengänge schloss er erfolgreich mit einem Master Degree ab. Nach Been digung seines Studiums 1991 begann er seine berufliche Laufbahn bei Thomson Reuters als Director of Business Development für quantitative Analysen. Bevor er 2009 als Fonds manager in das Schroder QEP-Team kam, war er als Berater bei Cor Financial Solutions Ltd. tätig. Mal was Neues? Mit dem Schroder ISF QEP Global Emerging Markets in den Schwellenländern unterwegs sein. Aktives Management für höhere Renditen, eine breite Diversifikation und für ein geringeres Risiko als der Index. Klingt abgedroschen ist aber so und wenn wir mal ehrlich sind, ist das nicht genau der Ansatz, den wir suchen? 1 Schroder ISF steht im Text für Schroder International Selection Fund. Schroders EXPERT Q4 / 2014 21 uu FO N D S uu J edenfalls hat Schroders aus dem offensichtlichen Widerspruch zwischen aktivem Management und einer breiten Streuung über alle Anlageklassen seine QEP-Fondsreihe entwickelt. QEP steht für „Quantitative Equity Products“. Investitionen in Qualitätstitel – und das ist der Schlüssel des Erfolges nach Ansicht von Tim Matthews, Fondsmanager des Schroder ISF QEP Global Emerging Markets. Und der Erfolg gibt ihm Recht: Seit Auflage am 29. März 2012 erwirtschaftete der Fonds bereits eine Rendite von 14,9 Prozent.2 Qualitativ hochwertige Unternehmen haben Investoren einiges zu bieten: Denn eine längerfristige Anlage in diesen Firmen bringt wahrscheinlich nicht nur eine Prämie gegenüber dem breiteren Markt, sondern auch ein geringeres Risiko. Der grundlegende Ansatz der QEP-Fondsreihe und somit auch des Schroder ISF QEP Global Emerging Markets besteht in folgendem grundlegendem Ansatz: 1. Echtes, aktives Management abseits des Index (hoher Active Share) 2. Gleichzeitig eine sehr breite Streuung/ Diversifikation 3. Verminderung des Gesamtrisikos Quantitativ mit Verstand Konkret streut das Fondsmanagement des Schroder ISF QEP Global Emerging Markets über mehr als 300 Titel, die er aus einem Anlageuniversum von etwa 4.000 Titeln auswählt. Damit ist das Anlageuniversum des Schroder ISF QEP Ermittlung der Substanz Ermittlung der Qualität 1. Dividenden (aktuell, prognostiziert und Wachstum) 1. Rentabilität (RoE, ROCE, Kapitalrendite) 2. Cashflow (brutto und netto) 2. Stabilität (Gewinne, Umsatz, Dividende, Cashflow) 3. Gewinne (aktuell und prognostiziert) 4. Umsätze und Vermögenswerte Global Emerging Markets so gut wie unbeschränkt, ganz im Gegensatz zum MSCI World mit seinen aktuell ca. 1.600 Titeln. Täglich werden die rund 4.000 Unternehmen analysiert, um zu ermitteln, ob sie im Verhältnis zu ihrem zukünftigen Potenzial günstig oder teuer sind. Die Titelauswahl folgt einem fundamental getriebenem Bottom-up-Ansatz, ungeachtet von Sektor, Land oder Region. Ausschlaggebend ist allein die Attraktivität einer Aktie in Punkto Qualität. Dabei achtet das Fondsmanagement besonders auf die Kombination drei wichtiger Eigenschaften: Rentabilität, Stabilität und Finanzstärke. In einem nächsten Schritt überprüft das Fondsmanagement die fundamentalen Kennzahlen der Aktienwerte, zum Beispiel wie stabil die Unternehmenserträge und die Dividendenrendite sind, oder wie sich das Unternehmen relativ zu seiner Vergleichsgruppe ausnimmt. Dabei werden Faktoren wie Gewinnmargen, längerfristige Dividendenentwicklung, Stabilität der Kapitalflüsse, Gewinn und Umsatz untersucht. Zudem wird sehr auf gesunde 3. Finanzkraft (Liquidität, Leverage, Schuldendienst) Bilanzen geachtet. Natürlich darf ein Unternehmen durchaus Schulden in der Bilanz ausweisen. Wichtig ist allerdings unterscheiden zu können, welche Firmen mit einem kalkulierten und vernünftigen Maß an Fremdkapital arbeiten und welche sich für ihr Wachstum zu sehr verschuldet haben. Das QEP-Team interessiert sich also für die Gesundheit der Unternehmen. Dafür werden nach Möglichkeit bis zu 20 Jahre zurückreichende Daten ermittelt, um daran zu erkennen, welche Faktoren zur Outperformance führten: fundamentale Werte, relativer Wert, Ertragsmoment, Ertragsstabilität, Profitabilität etc. Diversifikation, Diversifikation ... Alle Anlageentscheidungen des Teams stützen sich auf grundlegende Daten – sie achten auf genau die gleichen Dinge wie jeder traditionelle Aktieninvestor auch. Aber durch den Einsatz quantitativer Techniken ist das Team in der Lage, das Research stetig zu verbessern und daraus ein äußerst breit gestreutes Portfolio zusammen zu stellen – aktuell sind es 631 Einzeltitel.3 Nun könnte man sich natürlich die Frage stellen, ob ein aktives Portfolio aus über 600 Titeln wirklich möglich ist. Fälschlicherweise wird häufig angenommen, dass Konzentration entscheidend dafür ist, ein Portfolio mit den besten Anlageideen aufzubauen. Schroders bietet eine 2 Quelle: Schroders. Datastream 29.03.2012 – 31.08.2014. Anteilsklasse A, thes. USD. 3 Quelle: Schroders. Stand 31. Juli 2014. Schroders EXPERT Q4 / 2014 22 FO N D S Alternative zum üblichen Angebot der „30 bis 40 besten Ideen“: Ein Portfolio, das zu 70 – 80 Prozent nicht vergleichbar mit dem Index (ein Überzeugungsgrad, der mit vielen konzentrierteren Managern vergleichbar ist), aber zugleich außergewöhnlich breit gestreut ist. Diversifikation ist jedoch nicht nur deshalb ein Vorteil, weil sie Investoren ein enorm breites Engagement ermöglicht (Regionen, Sektoren, Market Cap usw.). Indem das QEP-Team im Portfolio in über 600 Titel investiert, beseitigt es außerdem effektiv das Risiko, dass der Absturz eines einzelnen Titels die Gesamt-Performance des Fonds ernsthaft gefährdet. Die Anleger erhalten so das Beste aus beiden Welten: Beteiligung an Anlage-Ideen, von denen das Team überzeugt ist, aber ohne die potenziellen Risiken, die mit stark konzentrierten Portfolios verbunden sind. Risikobegrenzung Neben dem sehr intensiven Prozess des Portfolioaufbaus, ist auch das Risikomanagement fester Bestandteil des Anlageprozesses. Beispielsweise wird die Konzentration einzelner Aktien bereits im Stadium der Portfoliokonstruktion ermittelt. Die maximale Position pro Unternehmen liegt bei 2 Prozent, bei Kauf des Papiers. Von diesem Maximum kann das Fondsmanagementteam aber je nach Titel nach unten abweichen, sollten es Risikoüberlegungen notwendig machen (Qualität des Unternehmens, wie preiswert oder teuer die Aktie relativ zu ihrem zukünftigen Potenzial ist, und die Liquidität und Größe des Titels). Des Weiteren fokussiert sich das Team auch auf das Länderrisiko beim Aufbau eines Portfolios. Schroders hat dazu ein firmeneigenes Konzept zur Risikoüberwachung auf Länderebene konzipiert. Dabei werden vier wesentliche Risikoelemente überwacht: – Wechselrisiken – Kreditrisiken – Wachstumsaussichten – Politische Risiken Anhand einer Reihe externer Dateninputs und Messzahlen kann ein allgemeines Risiko-Ranking auf Landesebene erstellt werden, das hilft, Risiken zu verstehen und Anleger infolge des Bottomup-Prozesses keinem unnötigen Risiko auszusetzen. Ranking des QEP Länder-Risiko-Modells Argentinien 2002 Russland 1998 Griechenland 2011 Thailand 1997 Ägypten Vietnam Brasilien Ungarn Turkei Argentinien Russland Kasachstan Marokko Indonesien Südafrika Kolumbien Indien Philippinen China Katar Polen Chile Mexiko Peru Korea Tschechien Thailand Malaysia Taiwan 0% 10 % 20 % ■ Währungsrisiken 30 % 40 % ■ Kreditrisiken 50 % 60 % 70 % ■ Wachstumsaussichten 80 % 90 % ■ Politische Risiken Schroders EXPERT Q4 / 2014 23 100 % Quelle: Schroders. Stand 31. Juli 2014. uu FO N D S uu Ein erhöhtes Risiko in einem Land ist kein zwingender Grund für das Fondsmanagement-Team, nicht in Aktien zu investieren, die attraktiv erscheinen. Es könnte aber durchaus deren Begeisterung für diese Unternehmen dämpfen oder zur Kompensation einer Übergewichtung durch eine Währungsabsicherung führen. Wenn etwa der Bottom-up-Prozess zu einer Übergewichtung in einem bestimmten Markt im Vergleich zum Index führt, hat Fondsmanager Tim Matthews und sein Team die Möglichkeit, dieses Übergewicht vollständig oder teilweise mithilfe der entsprechenden Währung abzusichern, sollte das Schroders eigene Länder-Risiko-Modell ein erhöhtes Risiko anzeigen. Insgesamt ist es das Ziel des Fonds, den MSCI Emerging Markets Index unter vielen verschiedenen Bedingungen zu überrunden, auch in rückläufigen Märkten. Seit seiner Auflage hinkte das Portfolio bei sehr starken Aufwärtsmärkten tendenziell hinterher, während es in moderaten und Abwärtsmärkten eine überdurchschnittliche Wertentwicklung erzielte. Dies war schon immer so, auch wenn die Outperformance in rückläufigen Märkten angesichts des Anlageprozesses (der Qualitätsschwerpunkt in Kombination mit dem breit gestreuten Portfolio) kein explizites Ziel der Strategie ist. Ein Team mit Erfahrung Die Erfahrung des QEP-Investmentteams im Bereich Schwellenländer geht bis auf das Jahr 2004 zurück, als über die globalen Strategien erstmals in diese Anlageklasse investiert wurde. Die StandaloneStrategie für Schwellenländer wurde vor mehr als zwei Jahren im März 2012 aufgelegt. Seit Auflage konnten mit der Strategie Vermögenswerte von mehr als 2 Milliarden EUR akquiriert und das angestrebte Performanceziel erfolgreich übertroffen werden.4 Das Team gliedert sich in drei Hauptfunktionsbereiche: Research, Portfolioimplementierung und Produktmanagement. Aufgabe des ResearchBereichs ist es, neue Anlagestrategien zu analysieren und bestehende Pro- Schroders EXPERT Q4 / 2014 24 zesse zu verbessern. Die Funktion Portfolioimplementierung überwacht das tägliche Management der Kundenportfolios und das Produktmanagement ist für Unterstützung in Fragen der Kundenbetreuung und des Marketings zuständig. Darüber hinaus greift das QEP-Investment Team auf die erheblichen globalen Ressourcen von Schroders in den Bereichen Handel, IT, Risiko und Compliance zurück. 4 Quelle: Schroders. Stand 31. Juli 2014. FO N D S Schroder ISF QEP Global Emerging Markets Kl. A, USD, thes. Kl. A, EUR, thes. ISIN LU0747139391 LU0747140563 Auflage der Anteilsklasse 29.03.2012 29.03.2012 Vergleichsindex MSCI Emerging Markets Net TR Ausgabeaufschlag Bis zu 5 % des gesamten Zeichnungsbetrages (entspricht 5,26315 % des Nettoinventarwertes pro Anteil) Managementgebühr p. a. 1,250 % Fondsmanager Tim Matthews, QEP Global Equities Team Anlagegründe ■ ■ ■ ■ Anlagerisiken All-Cap-Ansatz Wir maximieren die Anlagechancen, indem wir über den Index hinausblicken und ein Anlageuniversum aus über 4.000 Aktien berücksichtigen. Dank unseres Bottom-up-Prozesses können wir dort investieren, wo wir entweder auf Substanz- oder auf Qualitätsebene die besten Gelegenheiten ermitteln. Da wir Aktien darüber hinaus auf Basis ihrer Fundamentaldaten und nicht ihrer Größe gewichten, können wir über das gesamte Spektrum der Marktkapitalisierung hinweg Anlagen in Micro- bis Mega-Caps tätigen. Außerordentliche Diversifizierung mit einem hohen Active Share 5 Der Fonds ist sehr stark diversifiziert und ist in über 300 Aktien investiert. Die damit verbundene Diversifizierung weist angesichts der Minimierung titelspezifischer Risiken offensichtliche Vorteile auf. Sie steigert jedoch auch die Rendite und ermöglicht uns so ein Engagement in vielen zusätzlichen potenziellen Renditechancen unseres Anlageuniversums. Eine höhere Zahl von Aktien ist nicht mit einer niedrigeren Überzeugung gleichzusetzen, und der Active Share des Fonds liegt in der Regel über 70 Prozent. Der Fonds unterscheidet sich also stark vom Index. Günstige fundamentale Faktoren Es handelt sich um einen kombinierten Ansatz, d. h. wir investieren sowohl auf Basis der Bewertungen als auch der Unter nehmensqualität. Wir versuchen unser Engagement in Aktien zu maximieren, die eine attraktive Mischung beider Eigenschaften aufweisen. Die Kombination von Substanz- und Qualitätschancen in einem einzelnen Portfolio hat den Vorteil, dass zwar beide Strategien langfristig eine tendenzielle Outperformance aufweisen, diese aber an unterschiedlichen Zeitpunkten des Konjunkturzyklus auftritt. Auf diese Weise erhalten Anleger die Möglichkeit einer Outperformance unter unterschiedlichen Marktbedingungen. ■ Es gibt keine Kapitalgarantie. ■ Auf Fremdwährungen lautende Anlagen einer Anteilsklasse werden unter Umständen nicht gegen die Währung der Anteilsklasse abgesichert. Die Anteilsklasse wird durch die Wechselkursschwankungen dieser Währungen positiv oder negativ beeinfl usst. ■ Anlagen in kleinen Unternehmen können unter Umständen nicht innerhalb kurzer Zeit verkauft werden. Dies kann den Wert des Fonds beeinträchtigen und – bei extremen Mark be dingungen – auch seine Fähigkeit, Rücknahmeanträge unmittelbar zu erfüllen. ■ Der Fonds wird während eines Abwärtszyklus nicht gegen das Marktrisiko abgesichert. Der Wert des Fonds wird sich ähnlich wie die Märkte entwickeln. ■ Aktienmärkte in Schwellenländern können eine höhere Volatilität aufweisen als Aktienmärkte in etablierten Volkswirtschaften. Anlagen in Fremdwährungen sind mit Wech selkurs risiken verbunden. Äußerst erfahrenes Team und bewährte Strategien Das QEP-Team investiert bereits seit 2004 über die Global-Value- und GlobalQuality-Strategien in den Schwellenländern. Das Team ist äußerst erfahren und verfügt über umfangreiche Ressourcen. Es verwaltet Aktien in Industrie- und Schwellenländern im Wert von über 32 Mrd. Euro. Quelle: Schroders, Stand 30. Juni 2014. 5 Der Active Share gibt an, wie hoch der Anteil des Portfolios ist, der vom Vergleichsindex abweicht. Ein indexiertes Portfolio, das identisch mit dem Vergleichsindex ist, hätte entsprechend einen Active Share von 0 % und ein Portfolio ohne jede Überschneidung mit dem Index einen Active Share von 100 %. Schroders EXPERT Q4 / 2014 25 FO N D S FRAGEN AN CRAIG BOTHAM Wann machten Sie Ihre erste prägende Erfahrung mit Geld? Es ist schwer, ein bestimmtes Ereignis herauszugreifen. Ich bin eher jemand, der sein Geld lieber spart, als es auszugeben. Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich als Kind immer regelmäßig kleinere Taschengeldbeträge auf die hohe Kante gelegt habe. Ich erinnere mich noch, dass es ein ganz besonderes Erfolgserlebnis war, als ich mir nach monatelangem Sparen zum ersten Mal etwas kaufen konnte. Wie haben Sie Ihr Studium finanziert? Mit dessen Finanzierung bin ich zur Zeit beschäftigt! Mit jedem Monat, den ich bei Schroders beschäftigt bin, zahle ich nämlich ganz langsam mein Studiumsdarlehen zurück. In ein paar Jahren müsste ich schuldenfrei sein. Bei meinem Aufbaustudium hatte ich mehr Glück: Für meinen Masterabschluss absolvierte ich ein Teilzeitstudium, das mein vorheriger Arbeitgeber finanziert hat. Haben Sie in Bezug auf Ihre Arbeit ein Vorbild? Meine Vorbilder liegen wohl eher im akademischen als im beruflichen Bereich. Vor der Herausgabe seines Buchs „Warum Nationen scheitern“ verfasste Daron Acemoglu eine Reihe von Aufsätzen, in denen er einige sehr interessante ökonometrische Methoden darlegte, ohne sich dabei zu sehr in mathematischen Spitzfindigkeiten zu verlieren. Je einfacher und eleganter der Gedankengang, umso besser. Welches ist die absurdeste Anlageregel, von der Sie jemals gehört haben? Craig Botham – Verantwortlich für das volkswirtVolkswirt schaftliche Team und die offizielle Schwellenländer Einschätzung von Schroders zu (London) den Schwellenländern, mit besonderem Schwerpunkt auf den BRICStaaten. Botham arbeitet im volkswirtschaftlichen Team am Standort London. Seine Laufbahn im Anlagegeschäft begann er 2013 bei Schroders. – Vor seinem Wechsel zu Schroders war er als Volkswirt in der britischen Financial Services Authority und beim Internationalen Währungsfonds tätig. – MSc in Volkswirtschaft vom Birkbeck College der University of London und BA in Volkswirtschaft von der University of Cambridge. – Investment Management Certificate (IMC) Die Vorstellung, dass sich Anleiherenditen und Wirtschaftswachstum proportional entsprechen müssen. Für die Schwellenländer gibt es wirklich keinerlei Grund, Schroders EXPERT Q4 / 2014 26 FO N D S dies anzunehmen – und trotzdem hält sich diese fixe Idee hartnäckig in den Köpfen von Anlegern. Welches Buch sollte jeder Investmentprofi gelesen haben? Ich denke, die Lektüre eines Textes über Verhaltensökonomik dürfte in hohem Maß lehrreich sein für die meisten Leute, die in der Finanzbranche tätig sind. So eignen sich etwa „Denken hilft zwar, nützt aber nichts. Warum wir immer wieder unvernünftige Entscheidungen treffen“ von Dan Ariely oder „Schnelles Denken, langsames Denken“ von Daniel Kahneman gut als Einstiegslektüre. Sie hilft dabei, sich der Voreingenommenheit bewusst zu werden, die jedem Entscheidungsprozess innewohnt. Welche Erfahrung hat Ihnen bei Schroders bislang am meisten Spaß gemacht? Ich weiß nicht, ob Spaß das richtige Wort ist, aber an meinen Fernsehauftritten habe ich, nach einigem anfänglichen Lampenfieber, durchaus Gefallen gefunden. Auf jeden Fall ist meine Mutter ganz begeistert davon. Was hat Sie in jüngster Zeit ziemlich gestört? Ohne mich jetzt auf politisches Parkett begeben zu wollen, muss ich doch sagen, dass mich die Krisenherde Ukraine, Gaza und Irak zutiefst beunruhigen. Und mit welcher Person würden Sie am liebsten einmal Rollen tauschen, da Ihnen ihr Verhalten nicht passt? Eigentlich müsste man jedem Politiker, der für die oben genannten Probleme mitverantwortlich ist, ernsthaft ins Gewissen reden! Sammeln Sie etwas? Hobbies und Sport – ich will immer wieder etwas Neues ausprobieren. Klettern gehört gerade zu meinen Leidenschaften. Wann schalten Sie Ihr Handy aus? Die Stummschaltung ist sowieso immer aktiviert, aber im Kino oder im Flugzeug schalte ich das Handy aus. Und an den Wochenenden lasse ich (noch) die Finger weg von meinem Geschäftshandy. Wem folgen Sie auf Twitter? Ich selbst poste kaum Tweeds, aber den „Goldman Sachs Elevator“-Account fand ich wirklich amüsant. Was ist Ihre Lieblingsfernsehserie? Seit ich bei Netflix bin, einem Online TVStreaming Anbieter, hat sich das schon einige Male geändert. So standen bislang Game of Thrones, Modern Family, Breaking Bad und House of Cards ganz oben auf meiner Favoritenliste. Und bei welchem Fernsehprogramm schalten Sie normalerweise sofort ab? Bei Seifenopern, Koch- und Heimwerkersendungen. Wofür begeistern Sie sich mehr – Fußball oder Rockmusik? Ich würde sagen Fußball, hängt davon ab, wer gerade spielt. Fulham gegen Stoke beispielsweise reißt mich nicht vom Hocker. WM-Endspiel war. Ich denke, da war ich wohl zur rechten Zeit am rechten Ort! Gibt es ein Luxusgut, auf das Sie unter keinen Umständen verzichten würden? Ich schätze, das hängt davon ab, was man unter Luxusgut versteht. Aber ohne die Nutzung von Technologie hätte ich Entzugserscheinungen. Mein Netflix-Abo möchte ich wahrscheinlich nicht mehr missen. Und was ist für Sie ein absolutes Muss, für das Sie sogar Ihr Konto überziehen würden? Über die lebensnotwendigen Dinge wie Essen, Trinken und Wohnen hinaus fällt mir da nicht viel ein. Oder doch: vermutlich das Internet. Bier oder Wein zum Abendessen? Das hängt ganz vom Gericht ab. Normalerweise aber entscheide ich mich für Wein, falls ich zum Essen Alkohol trinke. Andererseits passt zu einem Burger natürlich nur Bier. Welche wohltätige Organisation haben Sie zuletzt unterstützt? Vor kurzem habe ich angefangen, für Magic Breakfast zu spenden. Das ist eine Wohltätigkeitsorganisation, die Schulkinder in Großbritannien mit einem kostenlosen gesunden Frühstück versorgt. Es ist schockierend, wie viele Kinder mit leerem Magen in die Schule kommen. Bei welchem Fußballspiel waren Sie zuletzt im Stadion? Wo möchten Sie gerne leben, wenn Sie Ihren Job in der Finanzbranche an den Nagel gehängt haben? Selbst im Stadion war ich bisher noch nicht. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Ich hatte zufälligerweise eine Reise nach München gebucht, als das Meine Kindheit habe ich auf dem Land in England verbracht. Ich könnte mir daher vorstellen, dass mich nostalgische Gefühle wieder dorthin zurückziehen werden. Schroders EXPERT Q4 / 2014 27 N A R E I K E’ S D E M O G R A F I E - EC K E Wie der weltweit steigende Wohlstand die Reisebranche und den Konsum verändert Joachim Nareike Leiter Publikumsfondsvertrieb heute und in 30 Jahren Unlängst habe ich eine Mittagspause dazu genutzt, einen Geschenkgutschein in einem alteingesessenen Frankfurter Haushaltswarengeschäft zu erwerben. Zu meinem Erstaunen war das gesamte Geschäft belagert mit augenscheinlich asiatischen Touristen. Kannte ich doch dieses Geschäft seit meiner Kindheit eher als traditionellen Laden, in dem meine Großmutter einen ausgedehnten „Schnack“ über allerlei Neuigkeiten in Frankfurt halten konnte. Bedient wurde sie damals von überwiegend hessischen Damen in mittlerem Alter. Doch das hat sich geändert – dieser Einzelhändler hat offensichtlich in den letzten Jahrzehnten eine bemerkenswerte Metamorphose durchgemacht. D 1 Quelle für die ersten 5 Punkte: Economist „Have yuan, will travel“. Stand September 2012. 2 Quelle: Economist „Coming to a beach near you.“ Stand April 2014. 3 Quelle: Boston Consulting Group „Taking Off – Travel and Tourism in China and Beyond“. Stand März 2011. as Personal besteht heute zu einem Großteil aus ebenfalls asiatischen Damen, die der potenziellen Kundschaft in der Landessprache die Vorzüge von Pfannen, Schnellkochtöpfen und diversen anderen Haushaltsprodukten „Made in Germany“ erläutern. Und dies offensichtlich äußerst erfolgreich, denn sowohl die Schlange an der Kasse als auch die vollbepackten Taschen und die reisefertig verpackten Schachteln, ließen den Schluss zu, dass in asiatischen Haushalten sehr viel Wert auf diese Utensilien gelegt wird. Ähnliche Phänomene kann man im Übrigen auch weltweit in den Einkaufsstraßen beobachten. Vor allen Dingen Luxusmarken sind seit Jahren der Verkaufsschlager für die asiatische und arabische Kundschaft. Bei Louis Vuitton, Rolex, Bogner und vielen anderen ist der Anteil der ausländischen Kundschaft auf deutlich über 60 Prozent gestiegen. Auch in diesen Shops ist die Nationalität der Belegschaft nicht selten auf das Herkunftsland der potenziellen Kundschaft abgestimmt. Neu schien mir in diesem Zusammenhang allerdings, dass es sich bei den Waren in dem kleinen Haushalswarengeschäft keineswegs um Luxusartikel, sondern um Artikel des täglichen Gebrauchs handelte. Das verwunderte mich dermaßen, dass ich sofort damit begann, etwas intensiver zu recherchieren. Hierbei bin ich auf sehr interessante Zusammen- Schroders EXPERT Q4 / 2014 28 hänge gestoßen, die ich in meiner heutigen Kolumne mit Ihnen teilen möchte. Ich werde Ihnen einige, wie ich finde, sehr bemerkenswerte Fakten rund um den Konsum, Tourismus, das Reiseverhalten und die dazugehörigen Investmentideen erläutern: Wussten Sie schon, dass … … nur ca. 1 Prozent aller Chinesen bis zum heutigen Tag geflogen sind? 1 … trotzdem 10 Prozent aller weltweiten Touristen Chinesen sind? … es in China eine staatlich geprüfte Reiseliste gibt, … … … … auf der die Länder stehen in die Chinesen reisen dürfen (seit Anfang der 90er Jahre ist diese Liste auf 140 Länder angestiegen)? nur 5 Prozent aller Chinesen über einen Reisepass verfügen? ein Chinese durchschnittlich 6.000 USD auf einer Reise in die USA ausgibt? Chinesen als die weltweit „wertvollsten“ Touristen gelten, da sie 2013 ca. 130 Mrd. USD auf ihren Reisen ausgegeben haben (doppelt so viel wie alle reisenden Amerikaner)? 2 jeder reisende Chinese durchschnittlich ca. 1.100 USD in Duty Free Shops weltweit ausgibt (das ist etwa das Doppelte, was russische Reisende ausgeben)? 3 Die internationale Tourismus Organisation (UNWTO) rechnet bis zum Jahre 2020 mit einer Verdoppelung der chinesischen Touristen weltweit. Es gibt einen sehr deutlichen und leicht nachvollziehbaren Zusammenhang zwischen steigenden Einkommen und wachsenden Reisetätigkeiten zu Freizeitzwecken. Erinnern Sie sich doch bitte nur zurück an die 50er und 60er Jahre als Deutschland und Österreich sozusagen die touristische Welt entdeckt haben. Damals fuhren wir zwar noch mit dem Käfer in unseren ersten Österreich- oder Italienurlaub, aber auf die heutige Zeit übertragen, entspricht das ansatzweise dem Reiseverhalten der Deutschen und Österreicher der angesprochenen Jahre. Abgeleitet aus dem vorher Gesagten ergeben sich für das Fondsmanagementteam des Schroder ISF Global Demographic Opportunities folgende Investmentideen, die in das Portfolio des Fonds aufgenommen wurden oder möglicherweise noch werden: Samsonite – der weltweit größte Reiseuntensilien- hersteller mit einem Marktanteil in Asien von ca. 40 Prozent. Safran – das Unternehmen, das den weltweit erfolgreichsten Flugzeugmotor für kommerzielle Flüge aller Zeiten herstellt. TripAdvisor – eine der weltweit am meisten genutz- ten Reiseportale. Hyatt – eines der weltweit führenden Hotelunter- nehmen im oberen Preissegment. China Lodging – das führende Unternehmen von Hotelübernachtungen im niedrigeren Preissegment in China. Außerdem schaut sich das Investmentteam auch regelmäßig Unternehmen aus der Luftfahrt (Fluglinien und Flughäfen), Kreuzfahrtlinien und viele andere Titel an, die in engem Zusammenhang mit dem sich ändernden Reiseverhalten stehen. Diese und andere Investmentideen finden Sie in unserem Schroder ISF Global Demographic Opportunities, der seit seiner Auflage im Jahre 2010 eine ausgezeichnete Wertentwicklung von 41,1 Prozent aufweist.4 Bitte fragen Sie ihren Vertriebsansprechpartner nach mehr Informationen zu diesem außergewöhnlichen Megatrend. Ich freue mich wie immer auf Ihre Kommentare und Anmerkungen und verbleibe bis zur nächsten „Nareike’s Demografie Ecke“ mit den allerbesten Wünschen für das 4. Quartal. Ihr/Euer Jo Nareike Schroders EXPERT Q4 / 2014 29 4 Quelle: Schroders. Stand 31.07.2014. Die Angabe bezieht sich auf die Anteilsklasse A, thesaurierend in US-Dollar. Aufl age des Fonds 23.11.2010. MÄRKTE Die Märkte im Überblick Aktien USA Wir sind nach wie vor davon überzeugt, dass der US-amerikanische Markt die besten Möglichkeiten für Gewinnwachstum bietet. Wir halten an unserer negativen Sichtweise gegenüber US-Aktien mit geringer Marktkapitalisierung fest. Denn diese scheinen uns trotz der Korrektur in letzter Zeit gegenüber den Large Caps immer noch zu hoch bewertet. UK Wir revidieren unsere Einstufung britischer Aktien von extrem negativ auf neutral. Der britische Markt schneidet seit Jahresbeginn im Vergleich zu globalen Aktien unterdurchschnittlich ab. Zusätzlich bringt die jüngste Abwertung des Pfunds gewisse Erleichterungen für die britischen Unternehmensgewinne, die zu einem erheblichen Teil im Ausland generiert werden. Europa (ex UK) Zwar war die Entwicklung auf dem euro päischen Markt zuletzt unterdurchschnittlich, an gesichts der Aussichten auf eine die Kurs-Gewinn-Verhältnisse unterstützende quantitative Lockerungspolitik der EZB bleiben wir jedoch bei unserer neu tralen Posi tionierung. Schroder ISF 1 US Large Cap Schroder ISF UK Equity Schroder ISF European Opportunities Schwellenländer Es scheint, als ob die Schwellenländer langsam anfangen, vom Aufschwung in den Industrieländern zu profi tieren: Vor allem beim Exportwachstum ist eine breitbasierte Verbesserung zu verzeichnen. Diese zyklische Verbesserung könnte den Grundstein für einen nachhaltigen gewinnbedingten Aufwärtstrend in dieser Region legen, wodurch diese Länder angesichts des historisch niedrigen Bewertungsniveaus äußerst attraktiv würden. Japan Die jüngsten Wirtschaftsdaten aus Japan bleiben hinter den Erwartungen zurück. Dennoch dürften diese Effekte unseres Erachtens nur vorübergehender Natur sein, weshalb wir hinsichtlich der längerfristigen Aussichten für Japan aufgrund der sich (langsam) ändernden Einstellung zu Corporate Governance und Strukturreformen optimistisch bleiben. Schroder ISF QEP Global Emerging Markets Schroder ISF Japanese Opportunities 1 Schroder ISF steht im gesamten Text für Schroder International Selection Fund. Schroders EXPERT Q4 / 2014 30 MÄRKTE Anleihen Alternative Investments Staatsanleihen Wir stellen fest, dass die Duration am unteren Ende des von uns erwarteten Bereichs liegt. Wenngleich wir noch immer von einem graduellen Aufschwung in den USA überzeugt sind, liegen Infl ations- und Wachstumszahlen weiterhin unter dem Trend. Zusätzliche Geldspritzen durch die Europäische Zentralbank und die Bank of Japan können eine geringfügigere Straffung in den USA ausgleichen. Die geopolitischen Risiken sind nach wie vor hoch. Schroder ISF EURO Bond Inflationsgebundene Anleihen Wir bleiben in Bezug auf US-amerikanische infl ationsgebundene Anleihen optimistisch. Wir rechnen damit, dass die US-Notenbank ihre expansive Geldpolitik noch einige Zeit fortsetzen und die Infl ationserwartungen möglicherweise weiter in die Höhe treiben wird. Gleichzeitig bietet die Realrenditekurve ein attraktives Carry. Schroder ISF Global Inflation Linked Bond Schwellenländeranleihen Angesichts der mittlerweile stabilen, jedoch immer noch recht engen Spreads bleiben wir bei unserer neutralen Einschätzung von USD-Anleihen aus Schwellenländern. Im lokalen Schwellenländer-Anleiheuniversum halten wir aufgrund der Zentralbankunterstützung und der starken asiatischen Geldfl üsse das vordere Ende der Kurve in Südafrika, aber auch 10-jährige koreanische Anleihen weiter für attraktiv. Schroder ISF Emerging Markets Debt Absolute Return Unternehmensanleihen Zwar dürfte sich der Aufschwung in den USA positiv auf Unternehmensanleihen mit Investment-Grade auswirken, doch könnte die Möglichkeit einer neuen Zinsunsicherheit einen Aufwärtsdruck auf die Spreads ausüben. Es könnte aber auch zu einem neuerlichen Umstieg aus Unternehmensanleihen in Aktien kommen. Daher geben wir europäischen Unternehmensanleihen mit Investment-Grade weiterhin den Vorzug. Die technischen Daten wirken weiter positiv und profi tieren aufgrund der niedrigen Staats anleiherenditen von der Nachfrage von An legern in festverzinsliche Wertpapiere. Weiteren Rückenwind bietet auch die expansivere Geldpolitik der EZB. Schroder ISF EURO Corporate Bond Hochzinsanleihen Die Spreads von Hochzinsanleihen haben sich nach der Ausweitung Mitte des Jahres wieder erholt. Trotz der schlechten Wertentwicklung in letzter Zeit halten wir US-amerikanische Hochzinsanleihen nach wie vor für anfällig, vor allem auch deshalb, weil Liquidität bei der Korrektur ein Problem zu sein schien. Wir sehen die Gefahr, dass die Volatilität in den kommenden Monaten zunehmen könnte, da die USA näher an eine Zinsnormalisierung rücken und Anleger ihre Positionen rotieren. Europa weist mit schlechtem Wachstum und niedriger Inflation Zeichen von Schwäche auf. Die expansivere Geldpolitik in Europa stützt den Markt gegenüber den USA. Wir gehen aber davon aus, dass diese beiden Märkte auch weiterhin stark ineinandergreifen. Schroder ISF Global High Yield Erwartete Wertentwicklung: Positiv Neutral Rohstoffe Wir bleiben bei unserer neutralen Ausrichtung. Das liegt zum einen an den mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen verbundenen Risiken und zum anderen an den kurzfristigen Wirkungen der chinesischen Politik auf die Stimmung. Die Energiepreise haben sich nach der jüngsten Korrektur wieder stabilisiert. Um jedoch eine Änderung zum Besseren zu erreichen, müsste sich erst das Angebot aus Saudi-Arabien verringern oder Europa freundlichere Daten melden. Schroder ISF Global Energy Immobilien In den meisten Büromärkten in Westeuropa ging der Leerstand in der ers ten Jahreshälfte 2014 zurück. Das ist zum Teil auf steigende Nachfrage, speziell von Großunternehmen, zurückzuführen, aber auch auf niedrige Neubauzahlen und die Umwandlung nicht mehr benötigter Bürofl ächen in Wohnungen und Hotels. Tatsächlich ist der Gesamtbestand an Bürofl ächen in der ersten Jahreshälfte in Amsterdam und Frankfurt leicht gesunken. Wir gehen davon aus, dass Berlin, Hamburg, München, Oslo und Stockholm bei den diesjährigen Steigerungen der Büromietpreise Vorreiter sind, während Brüssel, Paris CBD und andere deutsche Großstädte 2015/2016 nachziehen werden. Das hohe Wachstum im internationalen Handel, das Hand in Hand mit der Fertigungsverlagerung nach Asien in den vergangenen 20 Jahren ging, scheint gebremst. Zwar sehen wir noch einige Möglichkeiten im Bereich Logistik rund um Europas größte See- und Flughäfen. Doch der größte Wachstumsbereich ist unseren Erwartungen nach der OnlineHandel. Dementsprechend favorisieren wir kleinere Lagerräume in der Nähe von Großstädten mit beschränktem Angebot. Negativ Schroder ISF Global Property Securities Schroders EXPERT Q4 / 2014 31 MÄRKTE Keith Wade Chefvolkswirt Craig Botham Volkswirt Schwellenländer Schwellenländer – kommen sie aus ihrem Schattendasein? „Soll das Engagement in den Schwellenländern wieder erhöht werden?“ Das ist die wohl mit wichtigste Frage, die sich Anleger in diesem Jahr stellen. Nach der Bergund Talfahrt der letzten Jahre, haben viele Investoren von übermäßig hohen Investitionen in den früher so vielversprechenden Schwellenländern abgesehen – die Finger hat man sich schließlich schon genug verbrannt. Nun aber kommt das Interesse wieder und das nicht zu Unrecht. Die Schwellenländer scheinen aus ihrem Schattendasein herauszutreten – oder? Schroders EXPERT Q4 / 2014 32 MÄRKTE Abb. 1: Nettomittelflüsse der Schwellenländer Milliarden US-Dollar 90 75 60 45 30 15 0 –15 –30 –45 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Quelle: JP Morgan, EPFR Global. Stand 27. April 2014. Wie kam die globale Finanzkrise in die Schwellenländer? Eine Weile sah es so aus, als würden die Schwellenländer der globalen Finanzkrise standhalten. Nach einem ersten Schock 2008, erholte sich das Wachstum in den darauffolgenden Jahren und erreichte 2011 fast wieder Vorkrisen-Niveau. Damit verlief die Entwicklung in den Schwellenländern deutlich besser als in den Industrienationen. Der Grund dafür war zum damaligen Zeitpunkt leicht ersichtlich. Die Schwellenländer litten scheinbar nicht unter den Problemen, welche die stärker entwickelten Märkte belasteten. Ihre Bankensysteme waren solide: Die Kapitalausstattung war gut, die Einlagenbasis stabil, und die Institute hatten kaum Subprime-Hypotheken in ihren Büchern. Zudem hatten viele Länder im Verlauf der vorangehenden zehn Jahre Devisenreserven angehäuft und ihre Zahlungsbilanz gestärkt – eine Reaktion auf die Krise von 1997–98, die Asien und das Schwellenländeruniversum erfasst hatte. Das erneute Wachstum in den Industrieländern sowie die ultralockere Geldpolitik in den USA und Europa bescherten den Schwellenländern schließlich Kapitalzuflüsse, die 2010 fast zu einer wahren Flut wurden. Die Anleger im Westen suchten verzweifelt nach Ertragsmöglichkeiten, da die Geldmarkt- und Anleiherenditen in den Industrieländern auf historische Tiefstände gesunken waren. Aus diesem Grund wandten sie sich den Schwellenländern zu, wo sich Wachstum und Geldpolitik scheinbar von der Entwicklung in den Industrieländern abgekoppelt hatten. 2012 kam es allerdings zu einer Wachstumsabschwächung in den Schwellenländern, und es wurde klar, dass doch keine wirkliche Abkoppelung vom Wes- Schroders EXPERT Q4 / 2014 33 ten stattgefunden hatte. Die starke Entwicklung in den Schwellenländern wurde den Anreizmaßnahmen in diesen Märkten zugeschrieben. China beispielsweise hatte massive vom Bankensektor finanzierte Anschubmaßnahmen erlassen, wodurch die Anlageinvestitionen im Verhältnis zum BIP mit fast 50 Prozent ein bisher einmaliges Niveau erreichten. Doch als die Wirkung dieser Maßnahmen nachließ und ein Anstieg der Exporte ausblieb, verlangsamte sich das Wachstum. Die Wachstumsschwäche in China belastete wiederum die Rohstoffpreise und zog damit andere Schwellenländer in Mitleidenschaft, insbesondere Lateinamerika. Die endgültige Wende kam schließlich im Sommer vergangenen Jahres, als der Fed-Vorsitzende Ben Bernanke andeutete, dass die quantitative Lockerungspolitik nicht ewig andauern würde. Die Renditen uu MÄRKTE Abb. 2: Abkopplung – Schwellenländer bleiben hinter dem Aufschwung der Industrieländer zurück PMI Index 60 55 50 45 40 35 30 2006 2007 Industrieländer 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 BRICs Quelle: Purchasing managers institute, Schroders. Stand 5. Mai 2014. uu der US-Staatsanleihen stiegen daraufhin, und die Anleger begannen, ihre Ertragssuche in riskanteren Marktsegmenten wie Hochzins- und Schwellenländeranleihen zu überdenken. Kapital wurde abgezogen, die Währungen in den Schwellenländern werteten deutlich ab, und Erinnerungen an 1997–98 wurden wieder wach. Die Anleger, die allein die Suche nach höheren Erträgen in die Schwellenländer geführt hatte, begannen wieder im Inland zu investieren, häufig in US-Staatsanleihen und deutsche Bundesanleihen. So gesehen hat die globale Finanzkrise, die mit der Subprime-Krise in den USA begann, ihren Weg in die Schwellenländer gefunden. Unterwegs stoppte sie in der Eurozone, wo sie einige Länder an den Rand des Abgrunds schob. Letztendlich stand sogar die Frage im Raum, ob man sich von der Einheitswährung lösen sollte. Aber auch wenn jede Krise anders ist, lag das Kernproblem jeweils darin, dass ein sprunghafter Anstieg der Investitionen eine Blase erzeugte, die sich im Zuge schärferer Kreditbedingungen schließlich zurückbildete. Zuletzt waren davon hypo- thekenbesicherte US-Anleihen (MBS), Staatsanleihen der Peripheriestaaten der Eurozone und Schwellenländeranleihen betroffen. Wie wir jedoch in den USA und Europa sehen konnten, haben sich die Aktienmärkte dank der Konjunkturerholung und der geldpolitischen Maßnahmen verbessert und – im Falle des S&P 500 – neue Höchststände erreicht. Für die Anleger lautet die Frage jetzt, ob die Aktienmärkte der Schwellenländer dieser Entwicklung folgen können, oder ob ihre Uhr abgelaufen ist. Was spricht für einen möglichen positiven Wendepunkt in den Schwellenländern? Dafür muss man sich auf die Makroebene begeben, denn zieht man Dinge wie die Bewertungen und die Stimmung am Markt zu Rate, muss man feststellen, dass diese Signale weniger geeignet sind, um einen Wendepunkt vorherzusagen. Denn die Märkte können über einen langen Zeitraum über- oder unterbewertet sein. Oder, wie John Maynard Keynes einst treffend bemerkte: „Die Märkte können länger irrational bleiben, als du solvent“. Schroders EXPERT Q4 / 2014 34 Makro-Signale Das erste Makro-Signal wäre eine Erholung des Wachstums in den Schwellenländern. Einer der zahlreichen Indikatoren in diesem Zusammenhang sind die Einkaufsmanagerindizes, die eine einheitliche Vergleichsgrundlage darstellen. Diesen Indizes zufolge hinken die größeren Schwellenländer weiter hinter ihren Pendants aus den Industrieländern hinterher (Abb. 2). Darüber hinaus betrachten wir das Exportwachstum. Zwar müssen die Schwellenländer ihre Wirtschaft unserer Meinung nach langfristig eher auf eine Binnennachfrage als auf eine Auslandsnachfrage ausrichten, allerdings ist und bleibt der Export ein wichtiger Wachstumsfaktor. Gegenwärtig ist bei den Exporten der Schwellenländer, wie auch bei ihren Einkaufsmanagerindizes, noch kein klarer Aufwärtstrend zu erkennen. Extremrisiken Neben den kurzfristigen Indikatoren bereiten Anlegern vor allem die Extremrisiken Sorge. Ihre Besorgnis gilt unter MÄRKTE Abb. 3: Externer Bruttofinanzierungsbedarf der Schwellenländer in % 90 390 % 100 80 70 60 50 40 30 20 10 ■ Bruttofi nanzierungsbedarf/Devisenreserven ■ Bruttofi nanzierungsbedarf/BIP ■ Die schattierten Ländern sind die „fragilen Fünf“ (Indien, Indonesien, Südafrika, Türkei und Brasilien) anderem China, wo die bisherigen Konjunkturprogramme zu einem Anstieg der notleidenden Kredite im Banken- sowie im Schattenbankensystem geführt haben. Wie die USA und Europa muss auch China in bestimmten Bereichen seiner Wirtschaft die Verschuldung reduzieren. Was die Anleger hierbei befürchten ist, dass die Verantwortlichen die Kontrolle über den Prozess verlieren könnten und es dadurch zu einer starken Kreditverknappung und einer harten Landung kommt. Zwischenzeitlich sah es zwar danach aus, als würde die chinesische Regierung die Restrukturierung relativ aggressiv angehen und im Finanzsektor die Marktkräfte walten lassen. Nachdem sie einige Zahlungsausfälle zugelassen hat, scheint sie nun allerdings zurückzurudern und eine längerfristige und allmähliche Anpassung anzustreben. Die Extremrisiken werden erst zurückgehen, wenn es Belege dafür gibt, dass das System robust genug ist, um der Restrukturierung standzuhalten. Aus Marktsicht ist das ein entscheidender Punkt, denn die Anleger werden sich daran erinnern, dass es die Reduzierung der Extremrisiken war, die die Rally der Vermögenswerte in der Eurozone vor der Konjunkturerholung ausgelöst hat. Eine weitere Sorge und wichtige Ursache für Kapitalabflüsse ist das angespannte Verhältnis zwischen Russland und der Ukraine. Über China und Russland hinaus gibt es noch eine Reihe anderer Probleme, wobei hier die Staaten der „fragilen Fünf “ (Indien, Indonesien, Südafrika, Türkei und Brasilien) und der makroökonomische Anpassungsprozess im Mittelpunkt stehen. Die aktuelle Lage der Schwellenländer Die Sorgen der Anleger konzentrieren sich offenbar auf einige konkrete Kennzahlen. Für viele Schwellenländer liegt das Problem in hohen Leistungsbilanzdefiziten, die sich oft durch kreditfinanzierten Konsum gebildet haben. Eine weitere, damit verbundene Schwierigkeit, ist die kurzfristige Abhängigkeit der Länder von Auslandsfinanzierungen. Längerfristige Finanzierungen dürften weniger problematisch sein. Schulden, die jedoch inner- Schroders EXPERT Q4 / 2014 35 Russland Philippinen China Thailand Malaysia Südkorea Peru Mexiko Tschechien Polen Brasilien Kolumbien Indien Indonesien Südafrika Chile Ungarn Türkei 0 Quelle: Thomson Datastream, JEDH, Schroders. Stand 12. Mai 2014. halb der nächsten zwölf Monate fällig werden, bergen aufgrund der verschärften Bedingungen ein Refinanzierungsrisiko. Eine gute Kennzahl in diesem Zusammenhang ist der externe Bruttofinanzierungsbedarf, d. h. die Summe von Leistungsbilanzdefizit und allen kurzfristigen (innerhalb von zwölf Monaten fälligen) Auslandsschulden. Stellt man diese Kennzahl den Devisenreserven und dem BIP eines Landes gegenüber, zeigt sich, inwieweit sich ein Land selbst finanzieren kann, falls es keine Mittel aus dem Ausland mehr erhält, bzw. wie stark seine Wirtschaft von der Auslandsfinanzierung abhängig ist (Abb. 3). Ein weiteres Problem ist ein Haushaltsdefizit. Es ist ein Beleg dafür, dass ein Land mehr ausgibt, als es einnimmt. Hohe Defizite führen zu einer wachsenden Verschuldung und können – wie im Falle eines hohen Leistungsbilanzdefizits – die Besorgnis hervorrufen, dass das Land seine Schulden möglicherweise nicht zurückzahlen kann. Ein Haushaltsdefizit kann Folgen für das Bonitätsrating des Landes haben und birgt die Gefahr einer uu MÄRKTE Die Daten sind sortiert nach Quartilen. ■ ■ ■ ■ Erstes Quartil Zweites Quartil Drittes Quartil Viertes Quartil Quelle: Thomson Datastream, Bloomberg, IMF, Schroders. Stand 14. April 2014. uu höheren Besteuerung in der Zukunft, was Investoren abschrecken kann. Dies führt wiederum zu einem möglicherweise negativen Einfluss auf die Kapitalbilanz und somit zu einer Erschwerung der Finanzierung des Leistungsbilanzdefizits. Länder, die bei diesen Kennzahlen kritische Werte aufweisen, müssen Anpassungen vornehmen. Aber wie sieht dieser Anpassungsprozess auf makroökonomischer Ebene genau aus? Was sagt die volkswirtschaftliche Theorie? Der Anpassungsprozess in Ländern mit Leistungsbilanzdefizit Theoretisch erfolgt die Anpassung durch eine Abwertung der Landeswährung. Im Falle eines Leistungsbilanzdefizits nimmt ein Land Kredite im Ausland auf; es verkauft also die eigene Währung, um Mittel aus dem Ausland zu erhalten. Dadurch entsteht Abwertungsdruck auf die Landeswährung. Im Zuge der Währungsabwertung verteuern sich die Importe, während die Exporte billiger und damit für das Ausland attraktiver werden. Da- durch verbessert sich die Handelsbilanz und somit auch die Leistungsbilanz. Dies klingt einfach, aber in der Praxis können Länder offenbar dauerhaft Leistungsbilanzdefizite aufweisen, selbst, wenn sich ihre Währungen abschwächen. Viele Schwellenländer haben das gezeigt. Um das Defizit zu reduzieren, scheint zusätzlich ein bestimmter Auslöser benötigt zu werden, der dazu führt, dass ausländische Anleger keine Kredite mehr geben und das Land damit zur Anpassung zwingen. Dieses Mal war der Auslöser offenbar die Rückführung der quantitativen Lockerungspolitik (das Tapering) durch die US-Notenbank. Der Anpassungsprozess ist mit Belastungen verbunden. So verursacht die Abwertung der Währung zunächst einen Anstieg der Inflation. Dies ist in vielen Schwellenländern zu beobachten. Auch wenn die Auswirkungen der Wechselkursbewegungen auf die Preisentwicklung, also das Ausmaß, in dem die Währungsabwertung zu einer höheren Inflation führt, von Land zu Land unterschiedlich ausfallen. Da die Zentral- Schroders EXPERT Q4 / 2014 36 banken der Schwellenländer in den letzten zehn Jahren zunehmend auf direkte Inflationsziele umgestellt haben, dürften zukünftig Zinserhöhungen folgen. In allen Staaten der fragilen Fünf wurden als Reaktion auf die Währungsschwäche und die anhaltend hohe Inflation die Zinsen angehoben. Was den Anlegern nun Sorge bereitet, sind die Auswirkungen dieser Zinserhöhungen auf die Wirtschaftstätigkeit und die Kosten für den Schuldendienst. Höhere Zinsen werden Konsum und Investitionen voraussichtlich schmälern. Auch die Einkommen werden aufgrund der höheren Kosten für die Bedienung der Schulden unter Druck geraten. Verschuldete Haushalte und Unternehmen könnten versucht sein, ihre Schulden abzubauen anstatt zu konsumieren oder zu investieren und damit das Wachstum zu stärken. Außerdem besteht die Gefahr, dass die Zinserhöhungen den ohnehin schon angeschlagenen Unternehmen endgültig den Todesstoß versetzen und zu einer Welle von Zahlungsausfällen führen, was wiederum den Finanzsektor in Bedrängnis bringt. Ein Wachstum der Ex- MÄRKTE Tabelle 1: Voraussichtliche Anpassungsgeschwindigkeit Handelsoffenheit 2012 (Außenhandel in % des BIP) Kreditwachstum (gleitender 3-MonatsDurchschnitt per Jan. 2014, in %) Türkei ■ 49,7 ■ 33,9 ■ 16,1 ■ 16,3 ■ 2,3 ■ –14,2 ■ 0,4 ■ –1,9 ■ Peru ■ 39,3 ■ 17,0 ■ 4,1 ■ 6,9 ■ 3,2 ■ –3,4 ■ 0,3 ■ –2,7 ■ Polen ■ 77,3 ■ ■ 2,3 ■ 4,8 ■ 2,7 ■ 2,7 ■ 1,0 ■ –6,7 ■ Thailand ■ 136,5 ■ 12,2 ■ –6,5 ■ 7,3 ■ –1,5 ■ –7,8 ■ 0,2 ■ –4,5 ■ Brasilien ■ 29,0 ■ 14,0 ■ –1,0 ■ 3,0 ■ –0,2 ■ –9,3 ■ 0,2 ■ –2,8 ■ Chile ■ 68,3 ■ 13,8 ■ –0,5 ■ 5,8 ■ –0,3 ■ –11,0 ■ 0,2 ■ 2,0 ■ Indien ■ 36,9 ■ 14,7 ■ 0,2 ■ –2,9 ■ –6,9 ■ –9,3 ■ 0,3 ■ 13,7 ■ Indonesien ■ 59,8 ■ 20,6 ■ –2,0 ■ 12,4 ■ –7,6 ■ –13,0 ■ 0,2 ■ –2,4 ■ Kolumbien ■ 35,9 ■ 13,1 ■ –0,2 ■ 1,7 ■ –1,5 ■ –9,9 ■ 0,4 ■ 8,7 ■ Mexiko ■ 53,9 ■ 10,1 ■ –2,1 ■ 3,8 ■ –0,5 ■ –5,0 ■ 0,9 ■ 11,5 ■ Südafrika ■ 53,1 ■ ■ –0,5 ■ 4,3 ■ –3,8 ■ –12,6 ■ 0,0 ■ 10,0 ■ Zunahme des Kreditwachstums z. Vj, in Pp. 3,6 7,1 porte wird diese Belastung voraussichtlich nicht kompensieren können, höchstens in kleineren, sehr offenen Volkswirtschaften. Theorie und Praxis: Die Folgen für die Schwellenländer Wie könnte nun trotzdem ein voraussichtlicher „Fahrplan der Erholung“ in den Schwellenländern aussehen? Am schnellsten wird die Reduzierung des Leistungsbilanzdefizits in Schwellenländern erfolgen, die – offen sind (großer Anteil des Außenhandels am BIP, sodass sich eine Exporterholung stärker auswirkt) – ihre Verschuldung reduzieren – ihre Lohnstückkosten senken und ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern – in Länder mit starkem Wirtschaftswachstum exportieren – eine Abwertung ihrer Währung zulassen Einige dieser Maßnahmen machen allerdings schmerzhafte Einschnitte erforderlich: Der Abbau von Schulden, Lohnwachstum (gleit. 3-M-Durchschnitt, neueste Zahlen, in %) Zunahme des Lohnwachstums z. Vj, in Pp. Veränderung Durchschn. REER seit progn. VerMai 2013 (%) änderung des BIPWachstums der Handelspartner, 2014 ggü. 2013 (handelsgewichtet, in Pp.) die Senkung der Lohnstückkosten (d. h. Reallohnsenkungen) und die Anpassung der Währung bedeuten wirtschaftliche Belastungen, die die konjunkturelle Entwicklung beeinträchtigen werden. Je weniger Möglichkeiten zur Anpassung zur Verfügung stehen, desto stärker wird von den verbleibenden Optionen Gebrauch gemacht. Für sehr geschlossene Volkswirtschaften, die entschlossen sind, ihre Währung zu verteidigen, könnten der Schuldenabbau und die Senkung der Lohnstückkosten daher schmerzhafter ausfallen. Man könnte hier vom „griechischen Weg“ sprechen. Die Unterteilung der Schwellenländer in offene und geschlossene Defizitländer ist schwierig, da es keinen festen Wert gibt, der ein Land als „geschlossen“ oder „offen“ kennzeichnen würde; vielmehr ist der Übergang fließend. Je höher der Außenhandelsanteil (Importe + Exporte) am BIP ist, desto offener ist eine Volkswirtschaft. In unserer Stichprobe (Tabelle 1) hat Brasilien die geschlossenste und Thailand die offenste Wirtschaft. Schroders EXPERT Q4 / 2014 37 Veränderung Wertung Bruttoinsgesamt Devisenreserven seit Mai 2013 (%) Wer passt sich am schnellsten an? Wir haben zwar kein Modell zur genauen Vorhersage der Anpassungsgeschwindigkeit, aber wir können eine fundierte Vermutung darüber anstellen, wie die Defizitländer im relativen Vergleich abschneiden werden. In Tabelle 1 werden die oben genannten Kriterien für Schwellenländer mit Leistungsbilanzdefizit untersucht. Insgesamt sollten sich in den Ländern weiter unten in der Tabelle, besonders in den Ländern in dunkelblau, die Leistungsbilanz und die Marktstimmung schneller verbessern. Bei ihnen ist der Anpassungsprozess im Wesentlichen weiter fortgeschritten als bei den Ländern weiter oben in der Tabelle, und sie sollten schneller wieder ein Wachstum verzeichnen. Das heißt jedoch nicht, dass sie keine Probleme haben, denn wir versuchen nur, die Verbesserung der Leistungsbilanz zu messen, und nicht die gesamtwirtschaftliche Verfassung. Besonders überraschend ist die gute Position von Südafrika, da das Land zu den fragilen Fünf gehört und die makroökonomischen Anpassungen noch nicht uu MÄRKTE uu in dem Umfang umgesetzt hat wie Indien beispielsweise. Die dunkelblaue Wertung von Südafrika spiegelt das relativ langsame Kreditwachstum des Landes, sein rückläufiges Lohnwachstum, die Ausweitung seiner Reserven und die Abwertung des Rand wider. Diese Faktoren werden die Binnennachfrage dämpfen, insbesondere die Nachfrage nach Importen, und die südafrikanischen Exporte wettbewerbsfähiger machen. Die Leistungsbilanz sollte davon entsprechend profitieren. Am anderen Ende der Wertung, ebenfalls in der Gruppe der fragilen Fünf, steht die Türkei. Hier scheinen die Anpassungen gerade erst begonnen zu haben. Die jüngsten aggressiven Zinserhöhungen müssen erst noch Wirkung zeigen, und auch der schmerzhafte Schuldenabbau steht dem Land noch bevor. Wie auch im Falle von Südafrika kommen dazu noch politische Risiken. Wie geht es weiter? Kombiniert man die obige Tabelle mit der aktuellen Leistungsbilanzposition der Defizitländer, lassen sich einige Vermutungen über die weitere Entwicklung anstellen. Bei kleineren Defiziten ist der Anpassungsdruck geringer. Von den fragilen Fünf scheint Indien den Anpassungsprozess fast hinter sich zu haben. Dies und die relativ günstige Wertung in Tabelle 1 lassen einen baldigen Aufschwung der indischen Wirtschaft vermuten. In der Türkei, in Peru und Südafrika braucht der restliche Anpassungsprozess dagegen offensichtlich noch deutlich länger. Die ersten beiden Länder sind in Tabelle 1 zudem in orange gekennzeichnet. Mit anderen Worten: Sie haben mit den Anpassungen gerade erst begonnen und noch viel Arbeit vor sich. In beiden Ländern wird es voraussichtlich zu einem starken Schuldenabbau und einer realen Neuausrichtung (d. h. Lohnkürzungen und/oder Stellenabbau, Reduzierung von Konsum und Investitionen) sowie zu einem nachhaltigen Druck auf die Währung kommen. Der Außenhandel kann dies geringfügig kompensieren, dennoch gehen Schroders EXPERT Q4 / 2014 38 wir von einer deutlichen Beeinträchtigung des Wachstums aus. Vermutlich wird der Rückgang der Importe bei der Anpassung eine wichtige Rolle spielen, da das Wachstum bei den Handelspartnern nur geringfügig zunimmt, was eine exportbasierte Anpassungsstrategie begrenzt. Ein großes Leistungsbilanzdefizit bedeutet allerdings nicht automatisch, dass noch eine starke Abwertung nötig ist. Der südafrikanische Rand und die türkische Lira haben bereits deutlich an Wert verloren. Normalerweise trägt eine Währungsabwertung erst mit einiger zeitlicher Verzögerung zur Verringerung des Leistungsbilanzdefizits bei. Zwischenzeitlich kann sie das Defizit sogar vergrößern – ein Phänomen, das als „J-Kurven-Effekt“ bezeichnet wird. Dennoch: Bis zur Verringerung des Leistungsbilanzdefizits wird der Abwertungsdruck anhalten, ebenso wie der Inflationsdruck. Daher muss die Geldpolitik solange restriktiv bleiben, bis das Leistungsbilanzdefizit zurückgeführt wurde. MÄRKTE Der Anpassungsprozess: Zusammenfassung Kurz gesagt, die Netto-Exporte müssen sich deutlich erholen. Wo die Anpassung über den Export nicht möglich ist, muss sie über eine interne Drosselung und eine Reduzierung der Importe erfolgen. Bis der Anpassungsprozess abgeschlossen und die Währung stabilisiert ist, muss die Geldpolitik restriktiv bleiben. Die interne Drosselung wird eine Anpassung der Reallöhne und Preise (im schlimmsten Fall wie in Griechenland) sowie einen Schuldenabbau umfassen. Das gilt insbesondere in den Ländern, in denen das Kreditwachstum nach wie vor hoch ist. Wie stark die Drosselung im Inland ausfallen muss, wird von der Handelsoffenheit des jeweiligen Landes abhängen. Offene und geschlossene Defizit-Volkswirtschaften Offene Volkswirtschaften sind eher in der Lage, die schmerzhaften Nebenwirkungen des Anpassungsprozesses zu vermeiden, da sie durch den Außenhandel Wachstumsimpulse sowie neue Devisen erhalten können. Das bedeutet nicht, dass der Prozess für sie keine Belastungen mit sich bringt, nur werden sie wahrscheinlich nicht so stark ausfallen wie in geschlossenen Defizit-Volkswirtschaften. So schlimm wie in den europäischen Peripheriestaaten muss es allerdings nicht sein, denn über die Währungsabwertung kann bereits ein Teil der Belastungen abgefedert werden. Alles in allem glauben wir, dass sich die Schwellenländer erholen werden, einige sicher schneller als andere. Auch wenn sich die Wolken noch nicht ganz verzogen haben und es sicherlich noch eine Weile dauern wird, so ist der Schatten doch nicht mehr ganz so dunkel. Und mit einer gezielten Auswahl erfahrener Fondsmanager in diesen Märkten, kann man durchaus wieder erste Schritte in die Schwellenländer wagen. Wichtiger Hinweis: Die hierin geäußerten Ansichten und Meinungen stammen von Keith Wade und Craig Botham und stellen nicht notwendigerweise die in anderen Mitteilungen, Strategien oder Fonds von Schroders ausgedrückten oder aufgeführten Ansichten dar. Dieses Dokument dient nur Informationszwecken und ist keinesfalls als Werbematerial gedacht. Das Material ist nicht als Angebot oder Werbung für ein Angebot gedacht, Wertpapiere oder andere in diesem Dokument beschriebene verbundene Instrumente zu kaufen. Keine Angabe in diesem Dokument sollte als Empfehlung ausgelegt werden. Individuelle Investitions- und/oder Strategieentscheidungen sollten nicht auf Basis der Ansichten und Informationen in diesem Dokument erfolgen. Herausgegeben von Schroder Investment Management Limited, 31 Gresham Street, London EC2V 7QA. Zugelassen und unter der Aufsicht der Financial Conduct Authority. Schroders EXPERT Q4 / 2014 39 S PE Z I A L Die versteckten Gefahren beim passiven Fondsmanagement Fondsmanager, die dem Markt dauerhaft hinterherhinken, könnten Anleger unter Umständen dazu bringen, ihr Vermögen nur noch „passiv“ verwalten zu lassen. Einer der vielen Gründe, die für eine solche Vorgehensweise sprechen, ist die Tatsache, dass die durchschnittlichen Renditen aus dem aktiven Management die höheren Kosten dafür möglicherweise nicht decken. Schroders EXPERT Q4 / 2014 40 S PE Z I A L A uch wenn dies im engeren Sinne zutreffen mag: Es wäre eventuell ein Fehler, zu denken, dass die Umstellung auf passiv automatisch den risikoärmeren Weg zum Erfolg darstellt. Es existieren durchaus Gefahren, die mit einer passiven Vorgehensweise verbunden sind: – Renditeunterschiede bei Portfolios sind die Folge von Vermögensaufteilung und aktiven Entscheidungen bei der Titelauswahl. – Passive Indizes können unerwünschte Tendenzen und versteckte Konzentrationsrisiken bergen. Gleichzeitig ist der Anleger damit einem größeren systemischen Risiko ausgesetzt. – Um eine effiziente Kapitalverteilung innerhalb der Märkte zu gewährleisten, ist aktives Management erforderlich. – Es gibt bestimmte Typen von aktiven Managern, die die passiven Indizes langfristig in den Schatten stellen. Häufig sind es die mit einem „aktiven Anteil“. Die wichtige Rolle der Asset-Allokation Zuallererst darf man nicht vergessen, dass die Vermögensaufteilung eine der wichtigsten Entscheidungen für jeden Anleger darstellt. In dem Beispiel in der nachfolgenden Abbildung 1 ist der Einfluss der Entscheidung, die in Bezug auf die AssetAllokation getroffen wird, wichtiger als die Entscheidung für aktiv oder passiv. Eine Reihe von wissenschaftlichen Untersuchungen hat bestätigt: Die Entscheidung darüber, wie man sein Vermögen auf die verschiedenen zugrundeliegenden Anlageklassen verteilt, kann bei Portfolios starke Unterschiede in der Wertentwicklung zur Folge haben. Ob und wie viel man auf verschiedene Anlageklassen verteilt, ist daher eine Entscheidung von allerhöchster Bedeutung. Sie ist obendrein unausweichlich aktiv – es ist schließlich unmöglich, eine passive Entscheidung in Bezug auf die Vermögensaufteilung zu treffen. Wie immer sie auch ihre Portfolios verwalten: Anleger kommen nicht umhin, eine Entscheidung darüber zu treffen, welche breiteren Anlagekategorien, also Aktien, Anleihen, Immobilien, alternative Wertpapiere usw., sie verwenden wollen. Sobald diese Frage geklärt ist, muss der Anleger erneut eine Entscheidung treffen, die sich diesmal auf das zu verwendende Instrument bezieht: Soll man aktives oder passives Management wählen, um Zugang zu den ausgewählten Anlageklassen zu erhalten? Abb. 1: Die Asset-Allokation ist wichtig: Renditen über einen Zeitraum von drei Jahren von Fonds mit unterschiedlichen Anlageklassen 3-jährige Rendite (% p. a.) 20 15 10 5 0 US Large-Cap Core Funds ▲ Rendite des Index ■ Interquartilsabstand bei Fondsrenditen International Funds Emerging Market Equity Funds Emerging Market Debt Funds US Government Long Funds US InvestmentGrade Long Funds US High Yield Funds Quelle: Schroders. Daten aus S&P Indices versus Active Funds (SPIVA) Scorecard Mid-Year 2013. Rückblick über drei Jahre. Entsprechende Indizes: S&P 500, S&P 700, S&P/IFCI Composite, Barclays Emerging Markets, Barclays Long Government, Barclays Long Government/Credit, Barclays High Yield, 30. Juni 2013. Schroders EXPERT Q4 / 2014 41 uu S PE Z I A L Abb. 2: Die tendenzielle Ausrichtung an der Marktkapitalisierung kann die Renditen beeinträchtigen Abb. 3: Auswahl nach Wert und/oder Qualität kann Früchte tragen beim Investieren in % in % 350 250 300 200 250 150 200 150 100 100 50 50 0 0 1999 2001 2003 2005 2007 MSCI World Equally Weighted 2009 2011 MSCI World (market cap) Quelle: MSCI Barra, Schroders. Beide Indizes in US-Dollar, Nettorenditen reinvestiert, 28. Februar 2014. uu Unerwünschte Verzerrungen bei den Bewertungen Das Investieren mit Hilfe von passiven Indizes kann sicherlich Vorteile wie Diversifizierung, Transparenz und niedrige Kosten bringen. Aber auch passive Strategien haben ihre speziellen Risiken. Beispielsweise gewichten traditionelle Aktienindizes ihre Aktien nach der Marktkapitalisierung, sodass in der Regel größere Unternehmen dominieren. Ende April 2014 machten Large-Cap-Titel mit mehr als 20 Milliarden US-Dollar drei Viertel des Gesamtwertes des MSCI World Index aus – ein Vergleichsindex, an dem sich passive Anleger häufig orientieren. Auch wenn es intuitiv richtig erscheinen mag, Aktien auf diese Art zu gewichten, so gibt es bei diesem Ansatz doch eine Reihe von Problemen. Erstens investieren Anleger auf diese Weise in die Gewinner von gestern. Es handelt sich dabei um die größten Titel, die zwar in der Vergangenheit eine gute Wertentwicklung erzielt haben, mittlerweile aber stärker zu einer Underperformance neigen könnten. Dieser Effekt ist deutlich spürbar, wenn ein traditioneller nach Marktkapitalisierung gewichteter Index wie der MSCI World 1999 2013 2001 2003 MSCI World Quality 2005 2007 2009 MSCI World Value 2011 2013 MSCI World Quelle: MSCI Barra, Schroders. Beide Indizes in US-Dollar, Nettorenditen reinvestiert, 28. Februar 2014. verglichen wird mit einem Index, bei dem die tendenzielle Marktkapitalisierung keine Rolle spielt, wie z. B. beim MSCI World Equally Weighted Index. Der nach Marktkapitalisierung gewichtete Index ist deutlich abgeschlagen, wie man in der Abbildung 2 ersehen kann. Problematisch ist, dass die an der Marktkapitalisierung orientierten Indizes die Anleger indirekt dazu zwingen, hoch bewertete Titel zu kaufen und sich von günstigen zu trennen, nach dem Prinzip „buy high, sell low“ („Kaufe zu hohen Preisen und verkaufe zu niedrigen“). Das widerspricht vielen bewährten Anlagestrategien, so unter anderem denen, die von berühmten Investoren wie Benjamin Graham und Warren Buffett erfolgreich praktiziert werden. Ihr Ansatz besteht darin, anhand von Kennzahlen wie dem Kurs-Gewinn-Verhältnis niedrig bewertete Titel zu kaufen und sie zu hohen Kursen wieder zu verkaufen. Neben ihrer Tendenz zu teuren Titeln mit hoher Bewertung können Indizes aber auch eine Neigung zu solchen haben, die auf der Grundlage von Kennzahlen wie der Stabilität des Gewinnwachstums als minderwertig eingestuft Schroders EXPERT Q4 / 2014 42 werden. Beide Typen – ob teuer bewertet oder schlechter Qualität – dürften sich langfristig als Belastung für die Renditen erweisen. Im Gegensatz dazu erzielen Titel mit niedrigen Bewertungen oder von hoher Qualität oft eine Überrendite gegenüber den traditionellen Benchmarks (Abbildung 3). Beschränkte Auswahl und Konzentrationsrisiko Ein weiteres Problem, das passive Anleger zu lösen haben, ist die fehlende Bandbreite, die sich aus der an Indizes orientierten Anlagestrategie ergibt. So besteht der MSCI World Index derzeit aus etwa 1.600 Aktien. Wohingegen jedoch das Universum globaler Aktien mit ausreichender Liquidität für eine effiziente Anlage über 15.000 Werte umfasst. Darüber hinaus engen indexorientierte Anleger, wie bereits gesagt, ihre Auswahlmöglichkeiten durch ihre Tendenz zu großen Unternehmen noch weiter ein. Es gibt außerhalb der Reichweite des Indexes eine enorme Palette an Werten mit mittlerer, geringer und sehr geringer Marktkapitalisierung, die viele Large Caps erwiesenermaßen langfristig überrundet haben. S PE Z I A L In bestimmten Marktumfeldern können sich diese inhärenten Tendenzen zusätzlich verstärken, wenn sich in den traditionellen an Marktkapitalisierung orientierten Indizes sogar noch größere Konzentrationen entwickeln. So bestand der MSCI World im Februar 1989 zu 44 Prozent aus japanischen Aktien, als sich bei den japanischen Anlagekursen eine Blase bildete. Im Februar 2000 entfielen über 35 Prozent des gleichen globalen Indexes auf Technologie- und Telekommunikationsaktien. In beiden Fällen entwickelten sich diese beiden Marktsegmente – japanische Aktien sowie der Technologie- und Telekommunikationssektor – im weiteren Verlauf wesentlich schlechter als der Durchschnitt. Dieses Konzentrationsrisiko besteht nach wie vor. Ende Februar 2014 entfielen knapp über neun Prozent des Wertes des MSCI World Index auf die zehn TopWerte, die in Zahlen weniger als ein Prozent aller Titel ausmachten. Das heißt, dass für jeden, der einen indexorientierten Fonds kauft, eine erhebliche Konzentrationsgefahr besteht. Darüber hinaus stammten auch noch drei der vier größten Werte aus dem IT-Sektor: Apple, Google und Microsoft. Seit Februar hat Google eine deutlich unterdurchschnittliche Wertentwicklung erzielt, was die Wertentwicklung des gesamten an der Marktkapitalisierung orientierten Indexes nach unten zieht (Abbildung 4). Systemische Risiken Fraglos noch problematischer für passive Anleger ist das unbeabsichtigte systemische Risiko, das ihnen durch diesen Ansatz drohen kann. Grund dafür ist die sogenannte Preisfindungsmethode, d. h. das Verfahren, durch den der Markt den Kurs für einen bestimmten Wert ermittelt. Ein aktiver Manager, der positive Informationen in Bezug auf einen Titel erhält, wird diesen mit großer Wahrscheinlichkeit kaufen. Das führt zu einem Kursanstieg. Ebenso dürfte ein Manager, der Negatives über einen Titel erfährt, dazu beitragen, dass dessen Kurs fällt. Diese Differenzierung führt dazu, dass aktive Manager auch als „Preisgeber“ bezeichnet werden können. In der Folge werden sie das Kapital in die gesünderen Unternehmen investieren. Im Gegensatz dazu können passive Manager nicht zwischen Gut und Böse, zwischen Spreu und Weizen wählen. Sie sind gezwungen, in alle Titel in einem Index zu investieren – ungeachtet der eigenen Meinung zu deren Wert oder Qualität. Dementsprechend werden sie oft als „Preisnehmer“ bezeichnet. uu Abb. 4: Der MSCI World Index ist anfällig gegenüber einer Underperformance seiner Top-Five-Werte … Position Titel Gewichtung 1 Apple 1,5 % 2 Exxon Mobil 1,3 % 3 Google 1,0 % 4 Microsoft 0,9 % 5 Johnson & Johnson 0,8 % in % 110 105 100 95 90 85 02/2014 MSCI World Google Quelle: MSCI Barra, Bloomberg, Schroders. Stand 6. Juni 2014. Schroders EXPERT Q4 / 2014 43 03/2014 04/2014 05/2014 S PE Z I A L Abb. 5: Die Zunahme passiver Strategien läuft zeitlich parallel mit stärkeren Korrelationen und höherer Volatilität Wachstum passiver US-Strategien und Titelkorrelationen %-ualer Anteil von Indexfonds am Gesamt-Fondsvermögen Volatilität von US-amerikanischen Large-Cap Titeln Monatliche Korrelationen unter den Russell Top 200 Titeln 30 0,8 0,7 25 in % 60 50 0,6 20 0,5 15 0,4 0,3 10 40 30 20 0,2 5 0,1 0 0 1995 1997 1999 2001 ■ ETFs ■ Passive Investmentfonds 2003 2005 2007 2009 2011 Titelkorrelationen Durchschnittl. Korrelation 10 0 1931 1941 1951 1961 1971 1981 1991 2001 2011 ■ % der Handelstage mit weniger als 2 % Preisbewegung (S&P 500) Quelle: Fidelity Investments, „Active and Passive Investing: Both Are Essential to Long-Term Financial Markets Health“ by Ren Cheng, Juni 2012. uu Dieses „Hinnehmen müssen“ von Preisen kann ungewollte Folgen haben. Der Vermögensverwalter Fidelity Investments schätzt, dass das in passiven Aktienfonds und in börsengehandelten Fonds (ETF) verwaltete Vermögen seit 1995 signifikant zugenommen hat. Zwischen 1995 und 2011 hat sich die Zahl der US-Aktienindexfonds von 4 auf 27 Prozent erhöht. Im selben Zeitraum stiegen die durchschnittlichen Aktienkorrelationen – die Tendenz zur gemeinsamen Entwicklung von Aktienkursen – im Schnitt von 24 auf 42 Prozent, wie aus dem ersten Diagramm in der Abbildung 5 zu ersehen ist. Parallel dazu nahm auch die Volatilität am USAktienmarkt deutlich zu, was durch das zweite Diagramm in Abbildung 5 veranschaulicht wird. Das impliziert, dass passive Fonds durch parallel verlaufendes Kaufen und Verkaufen derselben Indexaktien möglicherweise zu diesen Effekten beigetragen haben. Auffällig ist, dass in der letzten Zeit auch eine verstärkte Synchronisierung der internationalen Märkte zu beobachten ist. Unternehmen werden globaler und ver- Schroders EXPERT Q4 / 2014 44 zeichnen eine immer ähnlichere Kursentwicklung. Ein Index, der in einer Region volatiler geworden ist, dürfte mit größerer Wahrscheinlichkeit gleichzeitig mit einem Index in einer anderen Region fallen. Anleger, die sich für eine Investition in passive Fonds mit Aktien mit hoher Marktkapitalisierung entschieden haben – um, sagen wir einmal, die idiosynkratischen Risiken kleiner Unternehmen zu vermeiden – haben möglicherweise einfach nur ein Risiko durch ein noch größeres, systemisches Risiko ersetzt. Dieses Problem wird noch dadurch verstärkt, dass bestimmte Aktien- und Rentenmärkte im Vergleich zu ihren langfristigen durchschnittlichen Bewertungsniveaus nicht günstig erscheinen. So ist beispielsweise das Shiller-KGV – eine Kennzahl für den langfristigen Wert zurzeit höher, als es im Durchschnitt bei USAktien bisher der Fall war, während die Renditen für US-Staatsanleihen niedriger liegen (Abbildung 6). Diese hohen Bewertungen können sich mittelfristig auflösen, was die Renditen der passiven Anleger treffen wird, die im Moment kaufen. S PE Z I A L Abb. 6: Aktien und Anleihen erscheinen nach langfristigen Kennzahlen teuer Shiller-KGV für US-Aktien im Vergleich zum langfristigen Durchschnitt Renditen von langfristigen US-Anleihen im Vergleich zum langfristigen Durchschnitt in % in % 45 18 40 16 35 14 30 12 25 10 20 8 15 6 10 4 5 2 0 0 1880 1900 Shiller KGV 1920 1940 1960 1980 2000 1880 Langfristiger Durchschnitt 1900 1920 1940 Langfristige US-Anleihen 1960 1980 2000 Langfristiger Durchschnitt Quelle: Robert Shiller’s Online Data http://www.econ.yale.edu/~shiller/data.htm, Schroders, Dezember 2013. Abb. 7: Die Wertentwicklungschancen in den weltweiten Märkten ändern sich ständig: Nettoprozentsatz der Aktien, die die regionalen MSCI Indizes überrunden bzw. dahinter zurückbleiben Japan: Nordamerika: in % in % 80 80 70 70 60 60 50 50 40 40 30 30 20 20 10 10 1994 1998 2002 2006 2010 2014 1994 1998 2002 2006 2010 2014 Quelle: Schroders, Stand 30. April 2014. Der Anteil globaler Aktien, die die regionalen MSCI Indizes im Universum QEP Mega to Small übertreffen. Natürlich kann ein aktiver Manager, der sich seine Titel im Markt aussuchen kann, immer noch Wertnischen finden und gleichzeitig teure Regionen und Einzeltitel vermeiden. So könnte er z. B. die USA unter- und preiswertere Regionen übergewichten und verschafft sich damit einen Vorteil. Dabei kommt ihm die Freiheit zugute, sich auf allen Märkten rund um den Globus umschauen zu können, wo es einen überdurchschnittlich hohen Anteil von Werten mit überdurchschnittlicher Wertentwicklung gibt. So zeigt das linke Diagramm in Abbildung 7, dass Ende April 2014 69 Prozent aller Aktien im japanischen Markt im Schroders EXPERT Q4 / 2014 45 laufenden Jahr eine Outperformance erzielt haben. Im Vorjahr waren es hingegen lediglich 43 Prozent. Im Gegensatz dazu schlug der US-Markt (Diagramm rechts) im Laufe von zwei Jahren in die andere Richtung um. Während also ein passiver global agierender Manager gezwungen gewesen wäre, undifferenziert beide Märkte uu S PE Z I A L Abb. 8: Nicht alle aktiven Manager sind gleich: die Überrendite verschiedener Typen von US-Aktienfondsmanagern gegenüber dem Index von 1990 bis 2009 in % p. a. 3 ■ Vor Abzug von Gebühren und Transaktionskosten ■ Netto 2 1 0 –1 –2 Stockpicker uu Konzentriertes Portfolio zu kaufen, bot sich einem aktiven Manager eine große Chance, das Kapital durch gute Titelauswahl in Japan zu steigern. Und dabei gleichzeitig – sofern die Befugnis dazu da war – bestimmte US-Titel unterzugewichten. Die Bedeutung des aktiven Anteils Trotz der offensichtlichen Mängel könnten sich Anleger dennoch für passives Management interessieren, wenn sie nicht die Ressourcen haben, sich einen aktiven Manager zu suchen, der langfristig überdurchschnittliche Renditen erzielen kann. Sicherlich gab es im Laufe der Jahre einige Untersuchungen, die die diesbezügliche Fähigkeit aktiver Manager in Frage stellten. Eine neuere Studie,1 die Antti Petajisto während seiner Zeit als Professor für Finanzwirtschaft an der NYU Stern School of Business durchführte, kam aber Faktorwetten Moderat aktiv gemanagt Indexnahes Portfolio zu dem Schluss, dass aktive US-AktienFondsmanager durchschnittlich durchaus in der Lage sind, den Index zu schlagen. Allerdings wird diese überdurchschnittliche Wertentwicklung häufig durch Gebühren und Transaktionskosten erodiert. Interessanterweise zeigte sich, dass ein Managertyp auch unter Abzug dieser Kosten mit höherer Wahrscheinlichkeit eine Outperformance erzielen kann: die sogenannten „Stockpicker“, deren Portfolios deutlich vom Index abwichen. Mit anderen Worten: die Manager mit einem hohen aktiven Anteil. Diese Überrendite war besonders bemerkenswert, da der US-Aktienmarkt allgemein als einer der effizientesten Märkte der Welt gilt und als der, der am schwersten zu übertreffen ist. Abbildung 8 gibt einen Überblick über die Überrendite in brutto und netto, die von verschiede- Quelle: „Active Share and Mutual Fund Performance“, Antti Petajisto, Juli 2013 (http://www.petajisto.net). Das Diagramm zeigt die annualisierte gewichtungsbereinigte Wertentwicklung von US-Aktienfonds, unter Ausschluss von Index- und Sektorfonds sowie Fonds mit weniger als 10 Mio. $ Vermögen. nen Managertypen über einen Zeitraum von 20 Jahren erwirtschaftet wurde. Die Manager mit der Möglichkeit, deutlich andere Standpunkte als die Benchmark zu beziehen, schnitten dabei tendenziell besser ab, wobei die Gruppe der Stockpicker netto wie brutto eine auffallende Outperformance erzielen konnte. Diese Gruppe bezog Positionen, die sich deutlich von der Benchmark unterschieden. Dennoch war ihr Risiko gegenüber der Benchmark geringer als bei der konzentrierten Managergruppe. Die Studie hat daher die Gründe untermauert, die langfristig für aktives Management sprechen. 1 „Active Share and Mutual Fund Performance“, Antti Petajisto, Financial Analysts Journal 2013, Volume 69, Nummer 4. Fazit Es ist also offensichtlich, dass man beim Festlegen einer Anlagestrategie nur schwer daran vorbeikommt, aktive Entscheidungen zu treffen. Es kann Gründe geben, sich für einen passiven Anlageweg zu entscheiden. Aber dann muss man sich darüber im Klaren sein, dass es dabei unvorhergesehene Risiken gibt. Dazu gehören ungewollte Titelkonzentrationen, systemische Risiken und Kauf bei zu hohen Bewertungen. Auch wenn es kein Allheilmittel ist: Mit aktivem Management lassen sich einige dieser Probleme lösen. Es kann sich auch stark auf die Renditen auswirken: Bestimmte aktive Fondsmanager sind nachweislich in der Lage, langfristig eine überdurchschnittliche Wertentwicklung zu erzielen. Es handelt sich dabei um Manager mit einem hohen aktiven Anteil. Wofür sie sich auch am Ende entscheiden mögen: Wir sind der Ansicht, dass Anleger die in diesem Aufsatz angesprochenen Aspekte kennen und sich eingehend damit befasst haben müssen. Nur dann können sie beruhigt sein, sich für die zu ihren Anforderungen und Gegebenheiten passenden Optionen entschieden zu haben. Schroders EXPERT Q4 / 2014 46 VERMISCHTES S C H RO D E R S B U C H E M PFE H LU N G Der Crash ist die Lösung: Wir finden: Das Buch ist inhaltlich hervorragend, sehr verständlich und auch unterhaltsam geschrieben. Die einzelnen Kapitel sind schlüssig aufgebaut und gut strukturiert. Warum der finale Kollaps kommt und wie Sie Ihr Vermögen retten Fazit: Das neue Buch ist äußerst lesenswert! Vielen Dank an die Autoren für dieses wichtige Werk. Matthias Weik & Marc Friedrich D er große Erfolg ihres ersten Buches „Der größte Raubzug der Geschichte“ versetzte nicht nur die gesamte Buchbranche in Erstaunen, sondern überraschte auch die beiden noch recht jungen Ökonomen Matthias Weik und Marc Friedrich. Nun folgt ihr nächstes spannendes Werk. Nun kann man natürlich kritisch anmerken: Noch ein Buch zur Finanzkrise, das vor dem großen (oder einen weiteren) Crash warnt? Das hatten wir doch schon so oft. Ja das ist wohl wahr, dabei glänzt dieses Buch aber mit reichlich handfesten Zahlenmaterial und Fakten. Die beiden Autoren geben eine Bestandsaufnahme der derzeitigen Situation und besprechen durchaus aktuelle Themen. Eindringlich weisen sie darauf hin, dass die Protagonisten aus Finanzindustrie, Staaten und Politik nichts aus der seit 2008 sichtbaren und vor sich hin schwelenden Finanzkrise gelernt haben. Sie erläutern ausführlich die aus Sicht von Finanzindustrie und der ihr dienenden Politik plausiblen Gründe für ausbleibende und überfällige Reformen im Finanzsektor. Lohnenswerterweise wird nicht nur die schon unzählige Male beschriebene Finanzkrise erneut aufgearbeitet, sondern auch besonders deutlich die Manipulationen des Libors und ähnlicher Leitzinssätze thematisiert. Auch widmen sich die Autoren intensiv den Verschuldungen der Staaten in Europa. Dabei führen sie aus, wie die angeblichen „Rettungsmaßnahmen“ von Banken, Staaten und des Euros langfristig zu einer volkswirtschaftlichen Katastrophe und am bitteren Ende zum Staatsbankrott Deutschlands führen werden. Fragen wie: Wie geht es Deutschland wirklich? Profitieren wir Bürger tatsächlich von der EU und dem Euro – oder werden wir bald unser blaues Wunder erleben? Wo landet tatsächlich ein beträchtlicher Teil der deutschen Steuergelder? Kann Deutschland notfalls die Eurozone, gar die ganze EU „retten“? werden ausführlich und interessant diskutiert. Matthias Weik und Marc Friedrich bringen anschauliche Beispiele wie beispielsweise den Wechsel des Fußballnationalspielers Sami Khedira vom VFB Stuttgart zu Real Madrid. Sie zeigen den Weg auf, den die Transfersumme in Höhe von 14 Millionen Euro innerhalb des Eurosystems genommen hat und wie diese die Target2-Forderungen der Deutschen Bundesbank erhöht haben. Mittels vieler anderer Fakten weisen die Autoren nach, dass das heutige Finanzsystem nicht nur schon einige Nahtod-Erfahrungen hinter sich hat, sondern als Ganzes eine begrenzte Lebensdauer aufweist. Aber die Autoren beschäftigen sich in ihrem Buch auch mit Lösungsansätzen und sind überzeugt, dass der unvermeidliche Crash letztendlich zur Lösung vieler bestehender Probleme beitragen wird. Sie geben dem Leser einen Leitfaden zur Vermögenssicherung und behandeln ausführlich die unterschiedlichen Anlageklassen (Aktien, Immobilien, Edelmetalle, Bargeld, Lebensversicherungen, etc.) Äußerst interessant sind die Ansichten der Autoren zu einem erneuten weltweiten Goldstandard, der ihrer Meinung nach in einer globalisierten Ökonomie nicht funktionieren kann. Schroders EXPERT Q4 / 2014 47 VERMISCHTES Schroders Chronik Die Nachkriegsjahre in London Helmut W. B. Schroder, 1901–1969, Gemälde von Edward Halliday (1902–1984), Öl auf Leinwand. Schroders EXPERT Q4 / 2014 48 VERMISCHTES Die Kriegsanstrengungen hatten Großbritannien zu Kriegsende zwei Drittel seines Außenhandelsvolumens gekostet und die Staatsverschuldung verdreifacht. D ie Kriegsanstrengungen hatten Großbritannien zu Kriegsende zwei Drittel seines Außenhandelsvolumens gekostet und die Staatsverschuldung verdreifacht. Großbritannien war von amerikanischer Finanzhilfe abhängig, und die Währung des Landes verlor stetig an Wert. Ein Zurück zur früheren Weltmachtrolle war aus wirtschaftlichen Gründen ebenso wenig möglich wie aus politischen. Viele der britischen Kolonien verlangten nach Selbstbestimmung. Auch zuvor gesellschaftlich benachteiligte Gruppen forderten ihre Rechte ein. Innenpolitisch standen für die Nachkriegsregierungen die Versorgung der Bevölkerung und später die Verbesserung ihres Lebensstandards sowie die Wiederherstellung der internationalen Konkurrenzfähigkeit der Wirtschaft im Vordergrund. Der Staat versuchte nicht nur, durch die Konjunkturpolitik Wirtschaftskrisen zu vermeiden, sondern engagierte sich auch durch entsprechende Vorgaben und Kontrollen bei der Gestaltung der Preise und der Löhne um die Wirtschaft zu kontrollieren und zu alter Blüte zu bringen. Die J. Henry Schroder & Co. musste in den ersten Jahren nach dem Krieg stark um ihr Überleben kämpfen. Glücklicherweise hatte sie, im Gegensatz zu vielen anderen Banken in London, eine „Schwesterbank“ in New York, die Schrobanco. Die Schwestergesellschaft war mit ausreichend Kapital ausgestattet und gehörte zu den führenden Banken im Dollar-basierten internationalen Handelsgeschehen. Helmut Schroders Nachkriegsstrategie war, dass sich Schrobanco in verstärktem Maße um den Aus-bau des internationalen Bankgeschäftes kümmerte und das Londoner Unternehmen versuchte, wieder auf die Beine zu kommen. Und das stellte eine recht große Herausforderung dar. Denn das Unternehmen war nach dem Krieg im Prinzip fast tot. Die Mitarbeiterzahl hatte sich auf etwa 100 vermindert, ausstehende Kreditverbindlichkeiten betrugen nur noch 261.000 Pfund, was der niedrigste Stand seit 1850 war, und das eingebrachte Kapital der Partner belief sich auf nur noch 778.000 Pfund – zu einem Großteil fest gebunden in illiquiden Immobilienanlagen. Einer der wichtigsten Punkte im Überlebenskampf der J. Henry Schroder & Co. war der enge Zusammenhalt der Partner und ihre Einigkeit in allen anstehenden Belangen. Helmut Schroder, Senior Partner des Unternehmens, hatte nach dem Krieg starke Probleme mit seiner Gesundheit und gelegentlichen Depressionen – der Stress das Unternehmen aufrechtzuerhalten, hatte ihn regelrecht krank gemacht. Aus diesem Grund spielte er auch keine wirklich aktive Rolle mehr in diesen Jahren und überließ viele Entscheidungen seinen Partnern. Insbesondere Henry Tiarks, der seit Oktober 1944 als Helmuts Stellvertreter agierte, spielte zur damaligen Zeit eine wesentliche Rolle. Er vertiefte wichtige Verbindungen zu bestehenden und neuen Kunden, saß in diversen Aufsichtsräten, wie bei Antofagasta Railway, Pressed Steel, Joseph Lucas and Securicor und war Direktor der Bank of London. Kurz nach dem Krieg wurden drei neue Partner ernannt: Toby Caulfeild, 43, der bei der J. Henry Schroder & Co. seit 1924 angestellt war und befördert wurde, nachdem er aus dem Kriegsministerium zurückkehrte und fortan für Lateinamerika zuständig war; Alexander Abel Smith, 42, und Lord Strathallan, 39, welche beide 1946 zu der J. Henry Schroder & Co. kamen und über tiefgreifende Erfahrungen im Investmentgeschäft verfügten. Im Oktober 1948 übernahm Lord Strathallan, späterer Earl of Perth, die Geschäftsführung federführend für die nächsten 10 Jahre, nachdem sich die Gesundheit von Helmut Schroders so stark verschlechterte, dass er selbst dazu nicht mehr in der Lage war. In den darauffolgenden Jahren folgten noch einige Einstellungen und Beförderungen von erfahrenem Personal um die Zukunft der J. Henry Schroder & Co. zu stärken. Schroders EXPERT Q4 / 2014 49 VERMISCHTES Britisches Ein feudales Heim Der Buckingham Palace – So wohnt die Queen Ein Gemäuer mit Geschichte Die offizielle Anschrift der englischen Königin, Elisabeth II., ist der Buckingham Palace in London. Für sie ist der Palast Wohnung und Arbeitsplatz zugleich. Das erklärt eventuell auch die überaus hohe Anzahl an Zimmern – über 700 an der Zahl, die geradezu auffordern Verstecken zu spielen. Lange Zeit war der Palast nur auserlesenen Gästen vorbehalten. Dies hat sich geändert, denn seit dem 7. August 1993 ist es möglich, einen Teil der Zimmer zu besichtigen. Die Privatgemächer der „Queen“ sind allerdings auch weiterhin tabu. K önnte der Buckingham-Palace sprechen, so hätte er bestimmt viel zu erzählen. Das erste Haus am heutigen Standort des Buckingham Palace wurde Goring House genannt. Etwa 1633 wurde es von George Goring, dem 1. Earl of Norwich errichtet. Das Haus, welches heute das Zentrum des Palastes bildet wurde jedoch 1703 von John Sheffield, dem 1. Herzog von Buckingham und der Normandie erbaut und erhielt den Namen: „Buckingham House“. Ursprünglich war der Palast einfach ein großes, aber einfaches Stadthaus der gehobenen Klasse und es war noch keine Rede davon, dass es mal zu einer der bekanntesten Adressen auf der Welt avancieren würde. 1761 wechselte das „Buckingham House“ seinen Besitzer. König Georg III., dem man nachsagt, er wäre geistig umnachtet gewesen, erstand das Stadthaus für seine Schroders EXPERT Q4 / 2014 50 Frau Charlotte als private Residenz. In den darauf folgenden 75 Jahren wurde das ehemals vergleichsweise kleine Haus mehr und mehr ausgebaut und erhielt bald den Namen „Queen’s House“. Das Gesicht des Hauses hatte sich schon zu diesem Zeitpunkt merklich geändert. Als jedoch der sehr verschwenderische Sohn König Georgs, Georg IV., das Haus übernahm, hatte er Großes damit vor: Es sollte zu einem Palast umgebaut werden. Das Projekt verschlang Unsummen an Geld und dauerte weitaus länger als erwartet. Das Gebäude wurde mit Bath Stone verkleidet und war im neoklassischen Stil gehalten. Erst sein jüngerer Bruder William IV. vollendete das Werk, zog aber nicht selber ein. Die bei ihrem Volk sehr beliebte Königin Victoria war die erste, die den Palast im Jahre 1837 bezog und diesen damit zur offiziellen Residenz der briti- VERMISCHTES schen Monarchie machte. Doch ihr war der Palast zu klein und so baute man rasch einen weiteren Gebäudeflügel an die Ostseite als Abschluss zur Straße „The Mall“ an. Seitdem ist der „Buckingham Palace“ in London der offizielle Regierungssitz der Könige und Königinnen Großbritanniens. Zu Hause bei der Königin Die über 700 Zimmer des Buckingham Palace verteilen sich auf drei Stockwerke. Die Haupträume des Palastes liegen im Hauptgeschoss hinter der nach Westen ausgerichteten Glasfassade im hinteren Teil des Palastes. Zum Palast gehören außerdem eine eigene Post, ein Kino, ein Swimmingpool, ein Atombunker sowie ein 16 Hektar großer Garten. Berühmt ist der Balkon an der Ostseite des Gebäudes. Von ihm aus winkt die Königsfamilie dem Volk zu besonderen Anlässen zu. Der Palast dient der Königin und ihrer Familie als Wohnung. Aber er ist auch Bürogebäude und Ort für königliche Zeremonien, Staatsbesuche und offizielle Veranstaltungen. Die Königin hat übrigens eine persönliche Flagge, die so genannte Standarte. Sie wird auf dem Palast gehisst, wenn die Königin anwesend ist. Man weiß also immer, ob jemand daheim ist oder nicht. Was können Besucher ansehen? 19 luxuriös eingerichtete Staatsgemächer, die so genannten State Rooms der Königin, können seit 1993 besichtigt werden. Dort empfangen die Königin und Mitglieder der königlichen Familie normalerweise ihre Gäste. Aus diesem Grund sind die Räume nur acht Wochen im Jahr – von August bis September – zu sehen, wenn die Königin in Schottland weilt. Neben exquisiten Möbelstücken Schroders EXPERT Q4 / 2014 51 aus England und Frankreich gibt es unbezahlbare Stücke der königlichen Sammlung wie Gemälde von Rembrandt und Rubens zu bestaunen. Von März bis Oktober kann man auch den nahegelegenen königlichen Fuhrpark, „Royal Mews“ genannt, mit seinen prächtigen Staatskarossen und pompösen Kutschen – darunter die Goldene Kutsche – besichtigen. Mittlerweile ist selbst der Privatgarten der Königin zu bestimmten Zeiten des Jahres der Öffentlichkeit zugänglich. Und sollte man vor verschlossenen Toren stehen, weil die Queen gerade zu Hause ist, gibt es ja immer noch die traditionelle Wachablösung vor dem Buckingham Palace. Sie findet von April bis Juli täglich und von August bis März jeden zweiten Tag statt, wenn es das Wetter zulässt. VERMISCHTES Expert Kreuzworträtsel Finden Sie das Lösungswort, und gewinnen Sie einen komplett geschmückten Weihnachtsbaum. Schicken Sie uns das Lösungswort zusammen mit Ihren Kontaktdaten bitte bis zum 12. Dezember 2014 per Mail an: [email protected] Stichwort: Expert-Kreuzworträtsel Es weihnachtet sehr . . . Gewinnen Sie einen, komplett in den Trendfarben weiß und blau, geschmückten Weihnachtsbaum, welcher Ihnen pünktlich am Weihnachtsmorgen nach Hause geliefert wird. Die Auflösung dieses Rätsels finden Sie in der kommenden Expert-Ausgabe. Wir wünschen viel Spaß beim Rätseln und drücken Ihnen die Daumen. Teilnahmebedingungen: Es gewinnt der oder die Einsender(in) mit dem richtigen Lösungswort. Bei mehr als einer richtigen Einsendung entscheidet das Los. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mitarbeiter von Schroders und deren Angehörige sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Der oder die Gewinner(in) wird schriftlich benachrichtigt. Lösung der Ausgabe 12, 3. Quartal 2014: Lösungswort: GO ANYWHERE FUNDS Herr Kay Thiemann von Talanx Deutschland AG hat den Highlander Picknickkorb gewonnen. Wir gratulieren! H V A L E N Z D A R L E H E N Y P O E RM NO E I V E M I T A S I W I N I OG N N A K AM I M I M I S A G P GO I E I N T O T O T E G E L E T S U S A Schroders EXPERT Q4 / 2014 52 H E I L E N E N E R G I E T B E G G E N O N E N A E O R N E K E U S T R E S S L I N E A R A G N A NG U E I N T L A E E G T I I S Z L WA E T R U G R I S T S V E N G E T U E A H A O P U S E R D E R I T H K I D G E R I S S E N E K A R T T E E K F S T E R E O C O U P O N L T I P I K U R S R E N L I D D V H O E R N E R E R G U S S B E U E R L R B E N S O R E N E T A G A R L L D E T O ME K E E R N I E T O D AW I T A T T U E R K E I A U E O S U S I E S S E A R E S R I S I K O O L T A N T A L C E N T R E I N VERMISCHTES 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 14 20 21 22 23 24 24 25 26 27 28 3 8 29 30 31 22 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 11 45 46 47 48 49 50 51 23 52 53 54 55 56 12 60 61 62 63 58 59 69 70 64 7 65 57 16 66 26 67 68 71 72 4 73 74 75 76 77 78 79 15 82 83 80 21 84 81 9 85 5 86 18 87 88 89 10 93 94 90 91 2 95 96 97 92 20 98 99 25 100 17 101 102 103 19 104 105 106 107 108 13 109 110 6 111 112 1 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 Waagerecht: 1 schnell, blitzartig 5 afroamerikanischer Musikstil 9 Erwerb, Anschaffung 12 ein Schwellenland (laut Weltbank und IWF) 20 Unterstützung für Staaten mit geringer Wirtschaftskraft 24 westafrikanischer Binnenstaat 25 freundlich die Lippen verziehen 26 Dreifingerfaultier 27 ein Schwellenland (laut Weltbank und IWF) 28 Musikzeichen in Psalmen 29 Schutzdamm am Meer 30 rechter Nebenfluss der Donau 31 großzügig, freigebig 32 Kfz-Zeichen Gotha 34 kostspielig 36 Rauchfang, Schornstein 40 Schwierigkeiten, Sorgen 42 ugs.: Gerät zur Zielführung (Kzw.) 45 Frostgebilde 49 strenge Aufsicht, Zucht (ugs.) 51 Kulturlandschaft Dresdens 52 persönliches Fürwort 53 germanischer Wurfspieß 54 englische Bezeichnung für Aktie 55 förderlich, nützlich 59 dt. Skiläuferin: ... Mittermaier 61 von allen gern gesehen 62 rundes Kosmetikläppchen (engl.) 63 Heer; Heeresverband 64 Korbblütler 65 offener Güterwagen, Feldbahnwagen 67 auf den Nennwert bezogener Aufschlag für geliehenes Geld 69 abwertend: kleine Ortschaft (ugs.) 73 Teil des Beines 75 Empfehlung 77 dem Lehnsherrn zu leistende Arbeit, Herrendienst 79 Bewohner eines Erdteils 80 mäßig warm 82 Sorte, Gattung 83 Begeisterung, Schwung 84 Gewürz; Farbstoff 85 Neuling, Grünschnabel (engl.) 87 Anlage zur Salzgewinnung 88 preußische Königin (*1776) 90 Laubbaum 92 Arbeitsgruppe; Mannschaft (engl.) 93 spöttisch: schöner Mann (franz.) 95 trocken; mager 98 Zahlstelle 100 aus einem plötzlichen Impuls heraus 104 Gewinn, Ausbeute 106 Emirat am Persischen Golf 107 abwertend: gemeiner, niederträchtiger Mensch (ugs.) 108 antike Hafenstadt in Italien 109 elektronische Börse in den USA (Abk.) 110 Heimat des Odysseus 111 Stifterfigur im Naumburger Dom 112 heilig; geweiht 25 26 Senkrecht: 1 Ertrag einer Kapitalanlage 2 Kapitalbringer, Investor 3 pharmazeutisch-technische Assistentin (Abk.) 4 ganz nahe 5 Staat auf dem Weg zum Status einer Industrienation 6 Fluss zur Aller (Oberharz) 7 Frauenkurzname 8 den Mond betreffend 9 Junge, Bub 10 Aufgeld 11 Brauch, Sitte (lateinisch) 13 früherer Lanzenreiter 14 Frauenname 15 Mundfessel 16 Schwermetall 17 Stacheltier 18 Zahlungsmittel 19 ein Schwellenland (laut Weltbank und IWF) 21 Umstellung, Wandel 22 europäisches Volk 23 vergnügt 33 Bezeichnung für ein asiatisches Land mit hohem Wachstum 35 unverfälscht 37 ein Schwellenland (laut Weltbank und IWF) 38 Halstuch 39 früher; lieber 41 schmieren, fetten 43 Grundstoffteilchen 44 Schnittblumengefäß 46 Vereinigung von aufstrebenden Volkswirtschaften 47 englischer Dramatiker (John) 48 Ertrag bringendes Vermögen 49 Börsenplatz am Main 50 zeitliches Abstimmen von Abläufen (engl.) 56 Sitzmöbelstück für eine Person 57 Wertpapier 58 spöttisch 60 Faser des Espartograses 61 organisierter Markt für den Handel mit Vermögenswerten 66 kleines Lasttier 68 Bereich, Distrikt 70 griechische Hauptstadt 71 börsenfähiges Papier 72 amerikanisches Landgut 74 griechische Küstenlandschaft 76 Gesichtspunkt 78 chemisches Zeichen für Radium 79 Freiheitsentzug, Haft 81 Weltorganisation (Abk.) 86 an einer höher gelegenen Stelle 89 Frau Abrahams im Alten Testament 90 Bruder Jakobs im Alten Testament 91 Heldengedicht 94 Norne der Vergangenheit 96 Kanton der Schweiz 97 Querstange am Mast 99 weibliches Haustier 100 belgischer Kurort 101 Großmutter 102 veraltet: Erzieherin; Kosename der Mutter Goethes 103 afrikanischer Strom 105 Abkürzung für Auswärtiges Amt Schroders EXPERT Q4 / 2014 53 SERVICE Schroders Expertplausch Fragen an Deborah Weil Was ist für Sie das größte Unglück? Wenn meiner Familie oder meinen Freunden etwas zustoßen würde. Wo möchten Sie leben? Im Frankfurter Nordend. Welche Fehler entschuldigen Sie am ehesten? Die, die zugegeben werden. Ihre liebsten Romanhelden? Robinson Crusoe Ihre Lieblingsgestalt in der Geschichte? Christopher Columbus Ihre Lieblingshelden/-heldinnen in der Wirklichkeit? Die Helden im Hintergrund, die sich einsetzen um Anderen zu helfen. Ihr Lieblingsmaler? U. a. Roy Lichtenstein, Andy Warhol Ihr Lieblingskomponist? Yiruma Ihre Lieblingstugend? Zuverlässigkeit Ihre Lieblingsbeschäftigung? Carpe Diem. Wer oder was hätten Sie sein mögen? Ich selbst. Ihre Lieblingsfarbe? Blau Ihr Lieblingsschriftsteller? U. a. gefallen mir Danielle Steel, Jojo Moyes. Ihre gegenwärtige Geistesverfassung? Entspannt Ihr Motto? „If you can dream it – you can do it” (Walt Disney) Wann und womit haben Sie Ihr erstes Geld verdient? In meiner Nachbarschaft war ich früher ein gefragter Babysitter, danach habe ich in einem Café hinter der Bar und im Service gearbeitet. Wobei entspannen Sie sich? Bei einer Weinschorle mit meinen Freunden auf dem Friedberger Platz oder auf meinem Balkon. Deborah Weil, Vertriebsassistenz. Sie kam im Oktober 2013 zu Schroders. Macht Geld glücklich? Geld alleine macht nicht glücklich – aber es hilft . . . Kochen Sie nach Rezept oder Gefühl? Nach Gefühl, denn meine persönliche Note macht das Gericht besonders. Stellen Sie sich vor, Sie nehmen Ihr Frühstück, Mittag- und Abendessen an drei verschiedenen Orten der Welt ein – wo essen Sie was? Frühstück im Café de Flore in Paris, Mittagessen im Peking Duck House in NYC, Dinner im Rococo in Melbourne. Impressum Rechtliche Hinweise Herausgeber: Schroder Investment Management GmbH Taunustor 1 (TaunusTurm) 60310 Frankfurt/Main Verkaufsprospekte: Der Schroders Expert stellt Informationsmaterial nach § 31 Abs. 2 Satz 4 Nr. 2 WpHG dar. Seine Adressaten sind ausschließlich professionelle Kunden von Schroders. Der Schroders Expert dient nicht zur Weitergabe an private Anleger. „Schroders Expert“ stellt kein Angebot und keine Aufforderung dar, Anteile am Schroder International Selection Fund (der „Gesellschaft“) oder an anderen möglicherweise erwähnten Fonds zu zeichnen. Keine Angabe sollte als Empfehlung aus gelegt werden. Die Zeichnung von Anteilen an der Gesellschaft kann nur auf der Grundlage des aktuellen Verkaufsprospekts und des letzten geprüften Jahres berichts (sowie des darauf folgenden ungeprüften Halbjahresberichts, sofern veröffentlicht) erfolgen. Weitere fondsspezifi sche Informationen können dem aktuellen ausführlichen sowie dem vereinfachten Verkaufs prospekt entnommen werden, die kostenlos und in Papierform bei den Zahl-und Informationsstellen in Deutschland (UBS Deutschland AG, OpernTurm, Bockenheimer Land straße 2–4, 60306 Frankfurt am Main, sowie Schroder Investment Management GmbH, Taunustor 1, 60310 Frankfurt am Main [nur Infor mationsstelle]) und Österreich (Raiffeisen Zentralbank Österreich Aktiengesellschaft, Am Stadtpark 9, A-1030 Wien, Österreich) erhältlich sind. Risikohinweis: Investitionen in die Gesellschaften sind mit Risiken verbunden, die in den Verkaufsprospekten ausführlicher beschrieben werden. Die in der Vergangenheit erzielte Performance gilt nicht als zuverlässiger Hinweis auf künftige Ergebnisse. Anteilspreise und das daraus resultierende Einkommen können sowohl steigen als auch fallen; Anleger erhalten eventuell den investierten Betrag nicht zurück. 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Der Verkaufsprospekt bzw. die rechtlichen Informationen unter www.schroders.de und www.schroders.at enthalten weitere Haftungsausschlüsse in Bezug auf externe Daten. Redaktion: Nicola Raebiger, Stefanie Schoger Redaktionsschluss: 15. Oktober 2014 Grafik: A. Punkt, Darmstadt Schroders EXPERT Q4 / 2014 54 SERVICE Termine Wir sind gerne für Sie da: Publikumsfonds-Team Institutionelle Kunden Joachim Nareike Leiter Publikumsfondsvertrieb +49 (0)69 97 57 17-226 [email protected] Carlos Böhles Leiter institutionelles Geschäft +49 (0)69 97 57 17-225 [email protected] Florian Uleer Vertriebsleiter +49 (0)69 97 57 17-227 fl[email protected] Lars König Direktor +49 (0)69 97 57 17-224 [email protected] Caterina Zimmermann Vertriebsleiterin +49 (0)69 97 57 17-251 [email protected] Markus Gerhardt Institutional Client Executive +49 (0)69 97 57 17-241 [email protected] Gerrit Eicker Vertriebsleiter +49 (0)69 97 57 17-248 [email protected] Dirk Schäfer Institutional Client Executive +49 (0)69 97 57 17-242 [email protected] Ronny Pansegrau Vertriebsleiter +49 (0)69 97 57 17-250 [email protected] Firas Al Twal Institutional Client Executive +49 (0)69 97 57 17-228 fi[email protected] Bernd Klapper Vertriebsleiter +49 (0)69 97 57 17-243 [email protected] Deborah Weil Vertriebsassistenz +49 (0)69 97 57 17-247 [email protected] ■ 28. – 30. Oktober 2014 DKM, Dortmund ■ 21.–22. November 2014 Financial Planner Forum, Berlin ■ 2. Dezember 2014 4Forum, Hotel Bayerischer Hof, München ■ 3. Dezember 2014 4Forum, Villa Kennedy, Frankfurt am Main Webkonferenzen Unsere Fondsmanager und Anlageexperten präsentieren ihre Fonds und sprechen über aktuelle Marktgeschehnisse. Für die kostenfreie Online-Teilnahme besuchen Sie bitte folgende Website: http://www.schroders.com/ de-finanzberater/multimedia/ webkonferenzen Dort finden Sie auch die archivierten Aufnahmen vergangener Webkonferenzen. Aktuelle und vergangene Webkonferenzen ■ 16. Oktober 2014, 16.00 Uhr Schroder GAIA Paulson Merger Arbitrage mit Andrew Hoine ■ 22. Oktober 2014, 16.00 Uhr Schroder GAIA Avoca Credit mit Simon Thorp ■ 30. Oktober 2014, 10.00 Uhr Schroder ISF Global Multi-Asset Income mit Iain Cunningham ■ 4. November 2014, 15.00 Uhr Schroder ISF EURO Strategic Bond mit Bob Jolly Marketing Stefanie Schoger Marketing Manager +49 (0)69 97 57 17-231 [email protected] Versicherungskunden Charles Neus Leiter Versicherungsgeschäft +49 (0)69 97 57 17-245 [email protected] Tobias Eppler Investment Analyst +49 (0)69 97 57 17-249 [email protected] Kundenservice Martin Theis Kundenservice +49 (0)69 97 57 17-221 [email protected] Valentin Richter Kundenservice +49 (0)69 97 57 17-239 [email protected] Bildnachweise Dreamstime: Seiten 8, 11, 40 Fotolia: Seiten 10, 11, 12, 13, 29, 32, 50/51 Schroders: soweit nicht anders angegeben. Schroders EXPERT Q4 / 2014 55 Garantiert in allen Marktlagen mitspielen Der Schroder Special Situations Fund Multi-Asset 80 mit der dreiteiligen, integrierten Lösung: – Aktiv gemanagter Wachstumsmotor für ein optimiertes Risiko-Rendite-Verhältnis – Systematische VolatilitätsmanagementStrategie, um Wertschwankungen gering zu halten – 80 Prozent Kapitalgarantie auf Monatsbasis www.schroders.de Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein zwingender Hinweis auf den zukünftigen Wertverlauf, und der investierte Betrag kann den Rückzahlungsbetrag überschreiten. Es wird auf das nicht auszuschließende Risiko von Kurs- und Währungsverlusten hingewiesen. Zeichnungen für Anteile des Fonds können nur auf der Grundlage des aktuellen Verkaufsprospekts und des letzten geprüften Jahresberichts sowie des darauf folgenden ungeprüften Halbjahresberichts, sofern veröffentlicht, vorgenommen werden.