Absolventen - HLW Braunau
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Absolventen - HLW Braunau
Absolventen Salzburger Sparkasse in kaufmännische Angestellte, Lehrbe- Die Pharmazeuten sind vor allem für Von meinen in der HLW erworbenen Braunau, Laab, Neustadt, ruf) zusammen. die fachliche Beratung der Kunden, Kenntnissen im Bereich EDV, Rechden Verkauf von rezeptpflichtigen nungswesen, Englisch, Französisch Ranshofen undArzneimitteln Hochburg-Ach und rezeptfreien sowie und Kommunikation profitiere ich das Anfertigen von magistralen Rezepturen, z.B. Salben, Augentropfen usw. verantwortlich. Die PKAs übernehmen die Warenwirtschaft (Warenbestellung usw.) und unterstützen die Pharmazeuten im Verkauf und in der Rezeptur. Der persönliche Kundenkontakt, die Tatsache, Menschen helfen zu können, sind Tag für Tag etwas Schönes und bereiten mir große Freude. Mit viel Einfühlungsvermögen kann man den Kunden oft schon allein damit Gutes tun, dass man ein offenes Ohr für ihre Sorgen hat. Nicht selten ist man Apothekerin und „Seelentrösterin“ zugleich. 28 täglich. Auch das Mischen von Salben ist dem Zubereiten von Rührteig gar nicht so unähnlich! Die vielseitige und anspruchsvolle Ausbildung in der HLW war nicht nur eine sehr gute Vorbereitung für mein Studium, sondern auch für das selbstständige Studentenleben in einer neuen Stadt. Ich kann das Pharmaziestudium an all jene weiterempfehlen, die naturwissenschaftlich und medizinisch interessiert sind. Es ist ein sehr vielseitiges Studium und eröffnet zahlreiche Jobchancen, sei es nun in der Apotheke, in der Forschung oder in der pharmazeutischen Industrie. Johanna Bleier, Maturajahrgang 2006 Nummer Absolventen 13 2013 Von der „Gugelhupf-Model“ zum Topmodel ist der Weg gar nicht sooo weit Mein Name ist Martina Bleier, wohnhaft in München, Beruf TV-Redakteurin bei „Germany’s next Topmodel by Heidi Klum“. Meine Matura habe ich 2001 gemacht, als die HLW noch HBLA hieß. Das ist länger her, als ich es manchmal selbst glauben kann. In diesen 12 Jahren ist viel passiert. Zwar habe ich weder geheiratet, noch den Hof übernommen oder Kinder bekommen. Dafür folgten auf meinen Magister der Germanistik & Psychologie in München Jobs in diversen Redaktionen. Schließlich landete ich bei ProSieben und machte dort mein Volontariat. Ich habe verschiedene Formate miterschaffen, wie unter anderem „talk talk talk“, „Die Alm“, „Austria’s next Topmodel“, „Million Dollar Shootingstar“…und dann war ich plötzlich da, wo ich nicht glaubte, je hinzukommen: Die Martina aus dem 1000 Einwohnerdorf Mining, plötzlich in Los Angeles wohnend für den langen Drehzeitraum bei einem der größten und erfolgreichsten TV-Projekte Europas – „GNT“. Ich liebe meinen Job. Er ist abwechslungsreich, vereint geistige Arbeit mit Handwerk. Man braucht Improvisationstalent und gute Nerven. Selbstvertrauen und Weltoffenheit. Schlaf sollte man als nicht allzu großes „Must have“ ansehen, dafür aber eine Portion (Selbst)ironie. Denn auch wenn man ständig mit Menschen zu tun hat, die sich selbst für unglaublich wichtig halten: Es ist nur Fernsehen. Wir wollen nur unterhalten. Gut, und wie sieht mein Arbeitsalltag aus? Wir überlegen im kleinen Team, wie das Konzept der Staffel aussehen könnte – welche Shootings wollen wir machen? Welchen Challenges müssen sich die Mädchen stellen? Ist das Kopfkino auch finanziell umsetzbar? Wie können wir die Zuschauer begeistern? Dann folgt die Ausformulierung bis ins kleinste Detail, Heidi Klum muss alles absegnen – der Zusatz „by Heidi Klum“ ist nicht nur wörtlich, sondern auch inhaltlich gemeint. HK macht nur das, wohinter sie auch steht. Dann wird gecastet: Mehrere Tausende Mädchen stellen sich bei uns vor, und ich bin eine der Personen, die den Daumen heben oder senken. Denn jede Kandidatin, die in die Sendung kommt, wird nicht nur auf Maße & Optik geprüft, sondern auch darauf, ob sie das Potential besitzt, die Zuschauer durch ihre Persönlichkeit vor den Bildschirm zu locken. Zu meinem Zuständigkeitsbereich zählt auch das Styling. Ich gebe der Stylistin vor, wie die Mädchen bei Shootings & Livewalks gekleidet sein sollen. Ich wälze Hochglanz-Magazine, spreche mit Designern über ihre Entwürfe, bekomme einen lahmen Zeigefinger vom Durchscrollen unendlicher Fashionblogs und arbeite oft bis spät in den Abend für ein zustimmendes „cool“ von Heidi. Und dann kommt sie, die Zeit des Drehens. Fern von zuhause und Familie, dafür in nächster Nähe der 29 Absolventen Promis – wobei es nicht das ist, was mir so gefällt. Viel eher sind es die Locations, die man betreten darf und an die man als „Normalsterblicher“ sonst nicht hinkommen könnte. Wie zum Beispiel die „Bridge-Suite“ im Atlantis Hotel in Dubai, wo die Nacht einen Preis mit vier Nullen hat, zehn persönliche Bedienstete inklusive. Oder mit einem der erfolgreichsten Musikvideoproduzenten im Knast drehen zu können. Faszinierende Orte in aller Herren Länder exklusiv für unsere Kamerateams gesperrt zu bekommen. Oder vorbei an den elendslangen Menschenschlangen zur „Special Tour“ in den Universal Studios. Und ich staune immer wieder gerne über Plätze wie die „bunten Berge in der Wüste“ - Salvation Mountain. Als Dreh-Set recherchiert man so eine Landschaft viel eher als für die Planung des privaten Urlaubs. Jedoch, jeden Morgen am Sandstrand von „Baywatch“ frühstücken zu können, und zwar vier Monate am Stück, hat auch seinen Preis: Man lebt in einer kleinen, eigenen Welt, die NichtTV-Menschen nur schwer verstehen. Den Druck, Inhalte zu produzieren, sich immer wieder etwas Neues, 30 noch Tolleres auszudenken, Quote zu liefern, weg aus seinem gewohnten Umfeld zu sein, das ist nicht immer einfach. Und, die HLW-Schülerinnen können es ahnen, ein Haufen Mädchen, eben erst der Pubertät entwachsen, ist nicht gerade das, was man 24/7 für mehrere Wochen um sich haben möchte. Ein wahres Hochgefühl erlebt man aber, wenn man fünf Minuten, bevor das große Live-Finale beginnt, kurz aus dem Vorhang hinausblinzelt, in eine Halle, bevölkert von 20.000 Menschen. Die nur hier sind, weil sie das Format, wofür man arbeitet, so mögen. Danach kommen dann ein paar Wochen Urlaub – Batterien aufladen. Denn wenige Wochen nach dem Finale startet schon wieder das Casting für die nächste Staffel. Was aber hat nun die HLW mit einer Modelshow zu tun? Die Küchenschürzen sind es definitiv nicht. Auch wenn ich an der „Höheren Lehranstalt“ nicht unbedingt geschult wurde in Sachen Interviews führen, Kameras einteilen, Filmschnitt etc., eines lernt man in der HLW sehr wohl: wie man selbstständig wird. Wie sich arbeiten anfühlt (Praktikum!). Wie man über den eigenen kulturellen Tellerrand hinausschauen kann durch fundierte Allgemeinbildung. Wie man mit dichten Stundenplänen klarkommt. Welche Lebensmittel ok sind für die Mode-affine Figur und welche eher nicht. Dass man tolle Modedesigns noch mehr wertschätzt, wenn man selbst einmal fast vor einem blöden Patchwork-Topflappen verzweifelt ist. Dass Englisch absolute Voraussetzung ist. Und dass es nie schadet, wenn man auch mal einen Kuchen ohne Backmischung backen kann. Kreativ mit Wissen und Situationen umgehen zu lernen und durchzuhalten – geistig flexibel zu sein. Das habe ich unter anderem dieser Schule zu verdanken. Und so bin ich ganz froh, denjenigen, die sich immer noch „Knödelakademie“-Rufe anhören müssen, sagen zu können: Von der „Gugelhupf-Model“ zum Topmodel ist es gar nicht ein sooo langer Weg. Und für alle, die wissen wollen, wie eine Heidi Klum ungeschminkt aussieht: unverschämt gut. Wirklich. Martina Bleier, Maturajahrgang 2001 Nummer Absolventen 13 2013 „Braunau-Wien-Indien-Wien – Soziale Arbeit auf zwei Kontinenten“ Ich habe die HLW in der Zeit von 1998 bis 2003 besucht. Nach Ablegung der Matura übersiedelte ich nach Wien und studierte zunächst Erziehungswissenschaften an der Universität Wien. Nach einem Jahr wechselte ich auf die Fachhochschule in Wien, Studienzweig Soziale Arbeit. (=Sozialarbeit und Sozialpädagogik) Das 12-wöchige Berufspraktikum absolvierte ich im ursprünglich als Frauenhaus gegründeten Projekt Maher (marathi für „Mothers Home“) in Pune, Maharastra, Indien. Das Projekt unterstützt mittlerweile unterschiedliche Zielgruppen und bietet Unterkunft für obdachlose, psychisch kranke und alte Frauen sowie für Frauen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind. Die MitarbeiterInnen von Maher organisieren Mikrokreditvereine, Selbsthilfegruppen und Bildungsprogramme und sind das Zuhause für viele Kinder und Jugendliche, die entweder Waisen sind oder aus sehr armen Verhältnissen stammen. Das Projekt wirkt somit auf unterschiedlichen Ebenen. Das Besondere dabei ist, dass Frauen und Kinder ungeachtet ihrer sozialen Herkunft, Religion oder Kaste aufgenommen werden. Zuletzt wurde nun auch das erste Haus für mittellose, wohnungslose Männer eröffnet. Die Erfahrungen, die ich in Maher gemacht habe, haben mich sehr geprägt, und ich möchte sie nicht missen. In einer anderen Kultur fremd zu sein, die kulturellen, traditionellen und religiösen Gepflogenheiten und Codes nicht zu kennen, der Sprache nicht mächtig und ungewohnter Ernährung, Kleidung und Art der Mobilität ausgesetzt zu sein, stellte mich vor viele Herausforderungen. Im Gegensatz zu MigrantInnen und Flüchtlingen, die oft einen schweren Start in einem neuen Land haben, bin ich sehr herzlich aufgenommen worden. Dennoch erforderte das Leben in Indien viel Umstellung, Geduld und Bereitschaft zu lernen. Es ist eine tiefe Verbundenheit zu den Leiterinnen und Angestellten sowie zu einigen Kindern und Jugendlichen geblieben, und ich habe das Projekt in der Zwischenzeit zwei weitere Male besucht. Nach Abschluss des Studiums habe ich zunächst in einer Wohneinrichtung des Jugendamtes und anschließend in einer Notschlafstelle für wohnungslose Jugendliche gearbeitet. Vor eineinhalb Jahren wechselte ich dann in eine Opferschutzeinrichtung für Frauen und deren Kinder, die von häuslicher Gewalt betroffen sind. Dabei kann es sich sowohl um physische, psychische, soziale, ökonomische oder sexuelle Gewalt handeln. Als Sozialarbeiterin unterstützt man diese Frauen auf ihrem neuen ungewohnten Weg und stärkt sie darin, ein selbstbestimmtes Leben ohne Gewalt zu führen. Das Praktikum in Indien hat mich sicherlich dahingehend beeinflusst, in diesem Bereich zu arbeiten. Ich habe die Ausbildung zur Mediatorin absolviert. Die Mediation (Konfliktregelung) soll bewirken, dass Menschen, die einen Konflikt miteinander haben, unter Anleitung einer/eines allparteilichen neutralen KonfliktvermittlerIn/s eine Lösung für diesen finden können. Angewendet wird diese Methode beispielsweise oft bei Scheidungen. Die Arbeit als Sozialarbeiterin ist eine bereichernde, aber auch sehr fordernde. Die Aufgabengebiete sind 31 Absolventen vielfältig. Das Ziel der sozialen Arbeit ist es in meinen Augen, sich überflüssig zu machen. Würde es keiner SozialarbeiterInnen mehr bedürfen, hieße das, es gäbe keine Randgruppen mehr in unserer Gesellschaft und somit keine Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten in wichtigen Dingen wie Bildung, materieller Sicherheit und gesellschaftlicher Teilhabe. Ich versuche also jeden Tag, mich in meiner Rolle als Sozialarbeiterin abzuschaffen. Bis es soweit ist, ist es für mich eine sinnstiftende Arbeit. Nicht unerwähnt lassen möchte ich an dieser Stelle, dass ich einen großen Teil dieses Weges mit einer Schulfreundin aus der HLW gegangen bin. Viele aus meinem damaligen Abschlussjahrgang wohnen jetzt in Wien und sind mir nach wir vor enge Freundinnen. Gemeinsam mit einer Freundin aus Schulzeiten habe ich im Sommer 2012 eine Reise wiederholt, die wir mit der Schule unternommen haben. Wir waren damals beide sehr beeindruckt von Norddeutschland und vor allem von der Hallig Hooge, die wir dank unseres damaligen Geographielehrers Herrn Kogler kennengelernt haben. Ich wünsche euch allen, dass die eine oder andere so enge Freundschaft aus der Schulzeit erhalten bleibt. Weitere Informationen über das Projekt Maher findet ihr/finden Sie unter www.maherashram.org bzw. beantworte auch ich gerne persönlich Fragen unter [email protected] In Wien wurde mittlerweile der Verein „MAHER- österreichisches Hilfsprojekt für Not leidende Frauen und Kinder in Indien“ (e.V. ZVR-Zahl: 797771732) gegründet. Von Österreich aus versuchen wir, Spendengelder und Unterstützung für Maher zu organisieren. Es ist mir ein großes Anliegen, das Projekt weiterhin zu unterstützen. Wenn das auch für euch/Sie zutrifft, so ist jede Spende äußerst willkommen (Spendenkonto IBAN: AT 644 3000 4286 2586 007, BIC: VBW IATW 1, Empfänger: Maher) Das Projekt ist gänzlich von Spenden aus dem In- und Ausland abhängig, es gibt keinerlei Unterstützung vom indischen Staat für diese so wichtige Arbeit. Vielen Dank! Roswitha Ertl, Maturajahrgang 2003 » Friends kaufen besser ein.« Ihr Treueprogramm • • • • • 10% Geburtstagsrabatt Bis zu –50% auf 400 Markenartikel Kassenbon als Gutschein Exklusive Treueartikel Kulturgenuss zum Sensationspreis www.merkurmarkt.at Inserat_Corner.indd 1 32 11.12.2009 13:09:56 Uhr Nummer Absolventen 13 2013 „Von Mäusen und Menschen“ Mehr als zehn Jahre ist es nun schon her, seit ich die HLW Braunau verlassen habe – mit meinem Maturazeugnis in der Hand und voller Vorfreude auf den nächsten großen Schritt in meinem Leben. Dies sollte der Umzug nach Wien und der Beginn eines Genetik-Studiums sein. Dafür hatte ich mich entschieden, da ich mich mein ganzes Leben lang für Biologie begeistern konnte. In den ersten drei Semestern des Studiums lernten wir allgemeine biologische Prinzipien kennen, wir hatten sehr viel Chemie und Physik, wir bekamen Einführungen in die Mikrobiologie, Botanik, in die Zoologie und sogar in die Paläobiologie und die Anthropologie. Am meisten Zeit verbrachten wir aber damit, über molekulare Funktionen von Zellen, Gründe für die Entstehung von Krankheiten auf molekularer Ebene und viele molekularbiologische Techniken zu lernen. 2008 hatte ich alle Pflichtlehrveranstaltungen abgeschlossen und konnte mich nach einem Labor umsehen, um meine Diplomarbeit zu machen. Auf der Homepage des Instituts für molekulare Biotechnologie fand ich eine Gruppe, die mir sofort ins Auge sprang. Das Arbeitsthema dieser Gruppe lautete “Wie Gene Krankheiten auslösen”, und ich wusste sofort, da möchte ich hin. Ich hatte sehr großes Glück, dass ich, als ich mich dort bewarb, zuerst als Praktikantin und dann als Diplomandin arbeiten konnte. Diese Arbeit machte mir vom ersten Tag an unglaublich viel Spaß. Im Januar 2010 schloss ich mein Studium ab und bewarb mich im Anschluss daran für eine Stelle als Doktorandin im selben Labor. Und da ich wieder Glück hatte und auch diese Stelle bekam, bin ich heute noch im- mer in diesem Labor und mache dort meine Doktorarbeit. Und diese Arbeit bereitet mir heute noch genauso viel Spaß wie am ersten Tag. Doch was tun wir den ganzen Tag so im Labor? In unserem Labor arbeiten ca. 25 Leute, die alle aus verschiedenen Ländern kommen. Wir sind Österreicher, Deutsche, Italiener, Iren, Kroaten, Chinesen, Kanadier, Spanier, Uruguayaner und Bangladeshis. Unsere Alltagsprache im Labor und sogar im ganzen Institut ist daher Englisch. Alle von uns forschen an vielen verschiedenen Themen, zum Bespiel an der Entstehung von Krebs, an Schmerzen, an Herzerkrankungen, an Stoffwechselerkrankungen, an Autoimmunerkrankungen und an vielem mehr. Um diesen Krankheiten auf den Grund zu gehen, benutzen wir alle denselben experimentellen Ansatz. Wir können in Mäusen gezielt Gene ausschalten oder verändern und dann beobachten, welche Auswirkung dies auf den ganzen Organismus hat. Aus diesen Beobachtungen können wir dann ableiten, wie ein Gen physiologische Vorgänge und die Entstehung von Krankheiten beeinflusst. Unser Labor ist eines der größten Mauslabore in Europa, und wir haben ca. 200 verschiedene Mauslinien, in denen jeweils ein bestimmtes Gen verändert wurde. Mäuse sind ein sehr wichtiger und wertvoller Modellorganismus, da viele Gene, die an der Entstehung von Krankheiten beteiligt sind, denen des Menschen sehr ähnlich sind. Daher sind sie in der Erforschung von Krankheiten und in der Entwicklung von neuen Medikamenten ein unverzichtbarer Bestandteil. In einer sehr berühmten Maus, die vor langer Zeit in unserem Labor „ge- macht“ wurde, ist ein Gen namens RANKL abgeschaltet. Diese sogenannten RANKL Knockout-Mäuse sind sehr klein und schwach und haben ganz dichte, feste Knochen und keine Zähne. Der Grund dafür ist, dass diese Mäuse keine einzige sogenannte Osteoklast-Zelle in ihrem Körper haben, also jene Zellen, die Knochensubstanz im Körper abbauen können. Diese Zellen sind sehr wichtig, da in unserem Körper ständig Knochen aufund abgebaut werden. Eine Krankheit, bei der zu viel Knochen abgebaut wird, nennt man Osteoporose oder Knochenschwund. Weltweit leiden Millionen Menschen an dieser Krankheit. Da diese Patienten häufig eine zu hohe Aktivität von RANKL aufweisen, gibt es seit einigen Jahren ein Medikament, das die Funktion von RANKL blockieren kann und somit zur Behandlung von Osteoporose angewendet wird. In diesem Fall hat es von einer Entdeckung bis zur Entwicklung des Medikaments 10 Jahre gedauert. Doch natürlich kommt es nicht so häufig vor, dass aufgrund medizinischer Grundlagenforschung so schnell ein Medikament entwickelt werden kann. Dennoch ist es schön zu wissen, dass man mit seiner Arbeit eines Tages eventuell jemandem helfen kann. Während meiner Diplomarbeit haben wir herausgefunden, dass RAN33 Absolventen KL, neben seiner wichtigen Funktion im Knochen, auch an der Entstehung einer bestimmten Art von Brustkrebs maßgeblich beteiligt ist. Brustkrebs zählt zu den häufigsten Krebsarten, und eine von acht Frauen wird einmal in ihrem Leben an Brustkrebs erkranken. Es gibt viele Gründe für die Entstehung von Brustkrebs, doch es ist bewiesen, dass Hormone einen großen Einfluss auf die Entstehung dieser Krankheit nehmen. Östrogen und Progesteron, das von vielen Frauen während der Menopause eingenommen wird, oder auch hormonelle Verhütungsmittel erhöhen das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Wir konnten herausfinden, dass RANKL eine Schlüsselfunktion in hormonellem Brustkrebs spielt, da, angetrieben durch das Hormon Progesteron, die Aktivität von RANKL zu einer starken Teilung der Zellen im Brustgewebe führt. Und da es be- 34 reits ein Medikament gibt, das RANKL blockieren kann, wird nun versucht, Frauen zu finden, die ein hohes Risiko haben, im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs zu erkranken, um an ihnen zu testen, ob durch die Blockade von RANKL der Entstehung von Brustkrebs vorgebeugt werden kann. Unsere Arbeit im Labor ist sehr spannend und sehr abwechslungsreich, da wir oft nicht wissen, was am nächsten Tag passieren wird. Biologie kann man nicht so einfach voraussagen, und die Natur hält noch sehr viele Überraschungen bereit, die wir und viele andere vielleicht eines Tages entdecken werden. Neben der praktischen Arbeit im Labor machen wir aber auch noch viele andere Dinge. Da wir immer über die neuesten Fortschritte auf unserem Forschungsgebiet informiert sein sollten, lesen wir sehr viele wissen- schaftliche Artikel. Auch der Besuch von Konferenzen ist sehr wichtig, da dort immer die aktuellsten Forschungsfortschritte präsentiert werden. Das ist natürlich toll, da man dadurch viele neue Länder und Städte kennenlernt. Ich selber konnte schon Konferenzen in Italien, Kanada und den USA besuchen. Ich habe auch einige Zeit in Holland verbracht, um eine neue Technik zu erlernen. Wenn man Spaß an der Wissenschaft hat, dann ist es wirklich eine unglaublich tolle Arbeit. Und auch wenn die HLW keinen Schwerpunkt im Bereich der Naturwissenschaften setzt, ist es kein Problem, nach der Matura an der HLW ein naturwissenschaftliches Studium zu beginnen. Am wichtigsten ist es, einen Beruf zu wählen, der einen begeistert und einem Spaß macht. Verena Sigl, Maturajahrgang 2003 Nummer Absolventen 13 2013 Moin aus dem hohen Norden, lange ist es her – vor 15 Jahren habe ich an der HBLA in Braunau im Zweig „Ernährungs- und Betriebswirtschaft“ maturiert. Eine Zeit, an die ich heute noch gerne zurückdenke: An die Schulkolleginnen (Jungs hatten wir damals in unserer Klasse nicht dabei), die Lehrenden und die Schulzeit als solche. Kaufmännische Angestellte: Johannesbad Rehakliniken AG (Bad Füssing) Seither ist viel passiert in meinem Leben. Nach meiner Matura 1998 habe ich sofort in der Johannesbad Rehakliniken AG in Bad Füssing als Kaufmännische Angestellte angefangen. Meine Aufgabe war es, als Ansprechpartnerin für alle möglichen Fragen der PatientInnen zur Verfügung zu stehen, seien es Informationen über Produkte und Therapien als auch alltägliche Fragen zum Aufenthalt. Dazu kamen das Beschwerdemanagement und die Planung von Gesundheitsförderungsprogrammen. Hier durfte ich auch in die Organisation von Großveranstaltungen hineinschnuppern, z.B. dem Thermenmarathon, dem Volkswan- dertag oder auch dem Radltag des Johannesbades. Allerdings merkte ich dann nach einiger Zeit, dass mir diese Arbeit – gerade in der Beschäftigung mit den PatientInnen – zwar sehr viel Spaß machte, aber ich mich beruflich und persönlich doch noch weiterentwickeln wollte. Studium „Engineering for Computer-based Learning“ (Hagenberg) Also bewarb ich mich 2001 für einen Studienplatz an der Fachhochschule Hagenberg im Mühlkreis. Zu diesem Zeitpunkt wurde gerade der Studiengang „Engineering for Computerbased Learning“ ins Leben gerufen, eine Mischung aus Technik, Pädagogik / Psychologie und Design. In diesem Studiengang wurde ich auch prompt aufgenommen und lernte in weiterer Folge programmieren, aber auch, wie man didaktisch fundierte Konzepte für computer-gestützte Lernprogramme oder Blended-Learning-Szenarien verfasst. In dieser Zeit hatte ich auch die Gelegenheit, mehrere Praktika im In- und Ausland zu absolvieren, in denen ich meine Kenntnisse und Fä- higkeiten gut einbringen konnte und viel für die praktische Umsetzung von technologiegestützter Lehre lernte. Leider gehen auch solche spannenden Zeiten einmal vorbei, und 2005 hatte ich mein Diplom in der Tasche. Projektmitarbeiterin FH Oberösterreich Forschungs- und Entwicklungs GmbH (Hagenberg) Als frischgebackene Diplom-Ingenieurin (FH) fing ich dann kurz darauf an meiner alten Hochschule 35