Einbettungen in Polyester-Gießharz

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Einbettungen in Polyester-Gießharz
SELVA-Tipp
Fach
Einbettungen in Polyester-Gießharz
Schon vor Jahrtausenden hat uns die Natur
mit Bernstein gezeigt, wie wunderschön
eingebettete Gegenstände, z. B. Insekten
oder Pflanzenteile, aussehen können, wenn
sie von einem transparenten Harz umschlossen sind. Was uns die Natur gezeigt
hat, können wir heute mit Gießharzen selber
machen!
Was Sie alles eingießen können
Sie können einfach alles, was eine feste
Form besitzt und nicht zu groß ist, eingießen: Gräser, Blumen (die natürlich durchgetrocknet sein müssen), Muscheln, Münzen, Bilder Ihrer Familie, Ihre zerlegte
Taschenuhr oder Teile davon, kurzum alles,
was Sie dauerhaft als Souvenir, Schmuckstück oder Präparat konservieren wollen.
Gießharz ist wetterbeständig und weitgehend beständig gegen Chemikalien. Es bieten sich daher auch Einsatzgebiete an im
Modellbau sowie z. B. zur Gestaltung
(»Wasser«) von Miniaturlandschaften (Modelleisenbahn, Weihnachtskrippen etc.). Die
glasklaren Harze können in stärkerer oder
geringerer Intensität transparent eingefärbt
werden.
Welches Produkt verwende ich
für welchen Zweck?
Es gibt zwei Sorten von Gießharz im SELVA
Sortiment:
Für glasklare Gießlinge:
SELVA Crystal-Polyesterharz XOR.
Eigenschaften: Kristallklares 2-Komponentenharz
Einsatzmöglichkeiten: zur Herstellung transparenter, rissfreier Gießlinge mit Eingießobjekten ( z. B. präparierte Käfer, Fische,
Schmetterlinge, etc.; Muscheln, Figuren,
Münzen, Fotos, Steine, elektronische Bauteile etc.)
Bemalung/Einfärbung: Lässt sich mit HarzAbtönfarbe beliebig einfärben.
Für künstliches »Bernstein«
SELVA Polyamber-Gießharz,
bernsteinfarbig.
Eigenschaften: Bernsteinfarbiges 2-Komponentenharz
Einsatzmöglichkeiten: Zur Herstellung von
Bernsteinschmuck mit oder ohne Einschlüssen (z. B. getrocketen Blumen, Insekten,
Muscheln). Eignet sich auch für: Laminate
in Verbindung mit Glasfasergewebe für den
Auto- und Schiffsmodellbau, für Reparaturen an Kunststoffflächen, Herstellung von
kleinen Booten oder Surfbrettern.
Bemalung/Einfärbung: Lässt sich mit HarzAbtönfarbe beliebig einfärben.
Durch die Zugabe von Marmorit, fein gemahlenes italienisches Marmormehl (Cararamarmor), das durch Zumischen zum
bernsteinfarbigen Polyamber-Gießharz für
die Herstellung klassischer Kunstfiguren
(Madonnen, Krippenfiguren, Skulpturen und
Reliefs) verwendet wird. Die Masse kann
mit Cinnamol Harz-Verdünner dünnflüssiger
gemacht werden.
Cinnamol Harz-Verdünner kann aber auch
zum Verdünnen von Polyesterharzen, um
diese zum Imprägnieren von GFK-Konstruktionen zu verwenden.
Die Verarbeitung
Die Harze werden in flüssiger Form geliefert. Sie werden mit einer zweiten Komponente angerührt, damit sie sich verfestigen.
Eine Eigenschaft der Harze ist, dass sie
sich erwärmen während des Vorgangs der
Verfestigung. Die Erwärmung ihrerseits bewirkt eine zeitweilige Materialausdehnung.
Gleichzeitig beschleunigt die Erwärmung
den Vorgang des Aushärtens. Bei einer entsprechend kompakten Materialansammlung
können diese Vorgänge zu einer Art »Rückkopplung« führen, wobei sich das Material
aufgrund einer Überwärmung verfärbt oder
gar aufgrund der Dehnungsspannungen
Risse auftreten können. Um unerwünschte,
übermäßige Erwärmung zu verhindern,
muss die Härterzugabe je nach Dicke der
Gießschicht prozentual unterschiedlich erfolgen. Schichten von mehr als 15 mm
Dicke bei gleichzeitig größerer Fläche sind
problematisch. Grundsätzlich gilt: Je dicker
die Schicht bzw. je größer die zu verarbeitende Menge, um so geringer der Härteranteil.
Das Eingießen von Objekten erfolgt aus diesem Grund stets in mindestens zwei oder
noch mehr Schichten. Diese Schichten sind
im ausgehärteten Zustand bei entsprechendem Einfallwinkel des Lichts nachträglich
noch auszumachen. Um diesen manchmal
unerwünschten Effekt zu minimieren, kann
man bei kleineren Gießteilen die Schichten
in verkürzten Zeitabständen aufeinander
gießen, und zwar immer dann, wenn die
vorhergehende Schicht gerade erst geliert.
Bei größeren Objekten kann man ebenso
vorgehen, muss dann aber eine wärmeleitende Gießform verwenden und zur Kühlung ein Wasserbad einsetzen.
Es empfiehlt sich, die benötigte Materialmenge für die vorausgeplante Schichtdicke
des jeweiligen Gusses sorgfältig auszurechnen bzw. abzuschätzen und die Zugabe des
Härters genau zu errechnen und sorgfältig
abzumessen. Wenn jemals Fehler vorkommen und ein Gießharz-Objekt misslingt,
liegt fast ausnahmslos eine verkehrte Härterzugabe zugrunde!
Nacharbeiten
Verfestigtes Gießharz kann wie Holz bearbeitet, also z.B. auch gebohrt werden. Je
nach Intensität der mechanischen Bearbeitung ist es angebracht, z. B. Wasser als
Kühlmittel einzusetzen.
Eine höchst ausführliche Anleitung, die auf
die Besonderheiten des jeweiligen Harzes
eingeht, liegt jedem Gebinde bei!
Empfehlenswert: Buch »Gießharz-Grundtechniken«, Bestell-Nr. 456-095-0, Katalogseite 2.43, Pos. 1.
Unser Angebot finden Sie in unserem
SELVA Katalog 2006 auf Seite 2.17.
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