notnummer 316 12/12/29. jahrg. satire - iTALien
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notnummer 316 12/12/29. jahrg. satire - iTALien
NOTNUMMER 316 12/12/29. JAHRG. S AT I R E / P R O G R A M M / W E R BU N G I T A LI E N h t t p : / / i t a l i e n . e n g e l k u n s t . d e ITALIEN 1 italien1212_druck.indd 1 15.11.2012 12:59:35 Uhr So. 9. Dez. 11 Uhr - 19 Uhr Offene Ateliers im Atelierhaus Ulle Hees Friedrich-Engels-Allee 191a (und Vorderhaus) 42285 Wuppertal I TA L I E N ve r l o s t 2 K a l e n d e r vo n u n s e r e m n e u e n Dichtkunst (27) Mitarbeiter Piere Masztalerz! Früher war alles nervöser Ve r l o s u n g a m S o n n t a g , 9.12 . · i m R a h m e n d e s „O f f e n e n At e l i e r s “ · Fri e d ri c h E n g e l s Al l e e 191 · Ein Schuhanzieher ist hilfreich und gut, doch die 42285 Wuppertal · Hinterhaus, 2. Etage größte Errungenschaft aller bisherigen Weltgeschichte Wenden sie sich an Herrn Becker und liegt ohne Zweifel in der stetigen Verkleinerung der beantworten Sie die Frage: Tiermäuler samt sonstiger Angriffsorgane. „Wie viele Monate hat ein Jahreskalender Im Frankfurter Senckenbergmuseum steht neben ungefähr?“ allerlei markanten Dinos eine geiergroße Wespe, Viel Erfolg! und der Lehrtext betont, dass die ersten Menschen zu ihren Zeitgenossen zählten. Das Wort von der Gnade der späten Geburt gilt als überzitiert, gewinnt aber neue Evidenz, sobald man sich die grundnervöse Aura damaliger Biergärten vor Augen führt, zumal derer mit Obstkuchenkarte. Thomas Gsella (Blau unter Schwarzen, Gesammelte Prosa, Dumont) ? fr AGen An iTALien ? ! AnT worTen Von iTALien ! ? Was sind nochmal Fixkosten ? ? Wie jetzt... ? ? Fixkosten ? ! Nächste Frage ! Äh... ITALIEN. wAr Jesus Verheir ATeT? Parterre (ehemaliges Atelier von Ulle Hees) Ulla Schenkel, Bilder und Druckgrafik Maria Pienkowski, Skulptur und Malerei Andreas M. Wiese, Bilder •••Neue Dokumente sollen belegen, dass Jesus mit Maria Magdalena verheiratet war. Bisher waren ja viele davon ausgegangen, Jesus sei, wegen der elf Jungens, mit denen er immer zusammenhing, eher vom anderen Ufer des See Genezareth gewesen. Und wenn die beiden auch KInder hatten? Gibt es heute noch Nachkommen? Mein Briefträger? Die frohen Botschaften, die er mir bisher überbrachte, kann man allerdings an den Fingern nur einer Hand abzählen. Harry vom Hombüchel peter thulke 1. Etage Anne Büssow, Holzschnitte auf Papier und Keramik, Juliane Steinbach, Bilder und Bilderbücher Renate Senge, Papierkreaturen 2. Etage Jorgo Schäfer, Malerei, Druckgrafik, Cartoons Sarah Hallepape, Fotografie Uwe Becker, ITALIEN-Sortiment Im Vorderhaus Friedrich-Engels-Allee 191 Friedrich-Engels-Allee 191 2. Etage James Rogers, Arbeiten auf Leinwand und Papier 3. Etage Ziad Kobeissi, Fotografie Sabine Ickler, Miss Herzfrisch - schöne Dinge aus Papier Sonntagskonzerte am Tag der Offenen Ateliers im ehemaligen Atelier von Ulle: ca. 15 Uhr Carlos Diaz, Gitarre ca. 17 Uhr Ensemble Passatempo, Klaus Harms (b/Komposition), Evelyn Maliahustas (akk), Tanja Kreiskott (fl), Uwe Faulenbach (per) E u g e n E g n e r s O nli n e -S h o p : N E U N E U N E U N E U! E g n e r M o t iv e a u f Ta s s e n u n d H e m d c h e n! e u g e n e g n e r. w e b n o d e .c o m 8 2 ITALIEN ITALIEN italien1211.indd 8 italien1212_druck.indd 2 12.11.2012 15.11.2012 13:21:06 12:59:39 Uhr Uhr jorgo L angschl äfer f r üh stück t äglich bis 17 U hr! Sa. 08. Dez. 2012 • 20 h • Konzert Partita raDicale Ute VÖlKer aKKorDeon Karola PaSQUaY QUerflÖte Verdammt nah an der Gastronomie. ortrUD KeGel QUerflÖte thoMaS BeiMel Viola Wir sind bei Facebook: Gefällt mir! GUnDa GottSchalK Violine Luisenstr. • 42103 Wuppertal • Tel. 0202/30 45 26 Frühstück: Mo - Fr 8 -12 Uhr • Sa 9 - 13 Uhr • So 10 - 13 Uhr Essen: Mo - Fr 12 - 23 Uhr • Sa 13 - 23 Uhr • So 13 - 22 Uhr täglich geöffnet: Ende offen! Mi. 12. Dez. 2012 • 19.30 h • leSUnG Jan BranDt lieSSt aUS „GeGen Die Welt“ Do. 13. Dez. 2012 • 20 h • Konzert SchliPPenBach trio eVan ParKer täglich ab 18 Uhr wppt:kommunikation, artwork: jorgo schaefer SaxoPhon alexanDer Von SchliPPenBach KlaVier PaUl loVenS SchlaGzeUG Peter Kowald Gesellschaft/ort e.V. Luisenstr_116_www.kowald-ort.com DEUTSCHER LITERATURFONDS e.V. ITALIEN 3 italien1212_druck.indd 3 15.11.2012 12:59:43 Uhr I M P R E S S A L I E N E D I T O R I A L M E I N T: ITALIEN - über 25 Jahre, das lustige Heft für Wuppertal, Remscheid, Solingen, Berlin, München, New York und anderswo Kurt: „Frau, Einweghandschuhe schnell...!“ Kurt‘s Frau: „...ich glaub, wir brauchen eher Löschpapier!!!“ Liebe Leser, liebe Lesebrillen! Ich bitte vielmals um Entschuldigung, aber diesen Monat schreibe ich mal an den Weihnachtsmann. Frohe Weihnachten euch allen, ihr guten Leser und Lesebrillen. Lieber Weihnachtsmann, Danke für das Betreuungsgeld und die Rücknahme der Praxisgebühr. Mehr Weihnachten geht ja eigentlich nicht. Unser Wunschzettel muss nicht mehr geschrieben werden, danke. Danke auch, dass Trainer Bruns beim WSV entlassen wurde und dass Obama wieder als Präsident der USA gewählt wurde. Es würde auch reichen, wenn Runge Ostern erst der Blitz treffen würde, aber da bist du ja nicht zuständig, oder doch? Bringe aber bitte den Kindern etwas Greifbares mit, da sie mit den oben aufgelisteten Dingen ja nicht spielen können. Die Kritik in der Bevölkerung an der geplanten forensischen Klinik für 150 kranke Straftäter hier in Wuppertal finde ich etwas überzogen, laufen doch im Tal viele völlig Abgedrehte seit Jahr und Tag frei herum. Da werden wir ein paar mehr, zumal hinter Gittern, schon verkraften können. Ich persönlich würde mir wünschen, dass sich hier bei uns eher ein paar Bürgerinitiativen gründen würden, die dem Treiben der Wuppertaler CDU nicht länger tatenlos zusehen möchten. Als gesund kann man das, was die Christdemokraten hier treiben, wohl kaum bezeichnen. In Wuppertal leben übrigens die meisten Menschen, knapp hinter Bremerhaven, die ihre persönlichen Schulden nicht mehr bezahlen können. Da kommt das Betreuungsgeld, lieber Weihnachtsmann, und das Wegfallen der Praxisgebühr natürlich gerade recht. Blicken wir also alle in eine rosige Zukunft, auch weil der Anteil der Heterosexuellen bei der Verschuldung extrem hoch ist. Darüber sollten sich alle diejenigen mal Gedanken machen, die über gleichgeschlechtliche Liebe verächtlich die Nase rümpfen. Gesegnete Weihnachten wünscht Ihnen ihr Kriminalbiologe Uwe Becker Herausgeber: Kulturkooperative Wuppertal e.V. (die börse, Jazz AGE, Haus der Jugend Barmen, Katzengold-Kulturbetriebe, Ottenbrucher Bahnhof) Friedrich-Engels-Allee 191 · 42285 Wuppertal Reaktionsbüro & Anzeigeninquisition: Friedrich Engels Allee 191 · 42285 Wuppertal neu! und schön e-mail: [email protected] Tel. 0202/8 48 06 day&night 24 std. rundum nummertje: 0170/9648681 Redaktion: Uwe Becker (V.i.S.d.P.), Rolf-Rolf Gröbl, Harry vom Hombüchel, Horst Scharwick, Jorgo Schäfer Redaktions-Sekretärin: Doris (102/63/96) Autoren und Monogame: Dominik Bauer, Jörg Degenkolb-Degerli, Otto Diederichs, Eugen Egner, Thomas Gsella, Martin Hagemeyer, Elias Hauck, Wim van Hoepen, Torbjorn Hornklovie, Ernst Kahl, Kittihawk, Kriki, Til Mette, Stephen Oldvoodle, Ari Plikat, POLO, Rattelschneck, Shoam, Bernd Sommer, RME Streuf, Peter Thulke Titel: ari Layout: Nudeldicke Dern movimiento R AU M F Ü R B E W EG U N G U N D AU S D R U C K GERLINDE LAMBECK TA N Z , T H E AT E R KÖ RPER A RBEIT TA N Z T H E R A P I E KINDERTANZ H O FAU E 53 - 55 42103 WUPPERTAL TEL 0202/459 77 64 MOVIMIENTO im DEZEMBER 2012 Fortlaufende Kurse: Schauspieltraining für Erwachsene und für Jugendliche, Ausdruckstanz für Frauen ab 50, Tanzimprovisation, Jazztanz, Kreativer Tanz für Kinder, Tanztherapie, Kinästhetische Körperarbeit für Entspannung und Harmonisierung Fordern Sie unseren Prospekt an! Terminkalender: Fax: 0202/312670 E-Mail: [email protected] Netz: http://engelkunst.de/italien Druck: Druckhaus Humburg, Bremen Vertrieb: kultur direct! [email protected] Italien ist Mitglied im überregionalen Anzeigenverbund media connect gmbh-advertising Veilchenstr. 10, 30853 Langenhagen Tel.: 0511/18607, Fax: 0511/1318542 [email protected] www.mediaconnect.de · www.citycombi.de Unsere verbreitete Auflage unterliegt der ständigen Kontrolle von „ITALIEN SelfControlLing“ der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von ITALIEN. Druckauflage 12/12: 11.560 Stück 4 ITALIEN italien1212_druck.indd 4 15.11.2012 12:59:45 Uhr Baden-Württemberg fest in Grüner Hand Eh e p a a r K u h n n a c h d e n k l i c h Ob die Piraten das in 30 Jahren auch mal schaffen? Wenn sie sich von ihren Idealen auch verabschieden, warum nicht? Dichtkunst (28) Bauernregel Wenn ein kühler rauer Wind die Blätter von den Bäumen weht und erster Schnee die Wiesen weißt, allmählich taut und jenen grauen Matsch zurücklässt, den steigende Wärme verschluckt, während an den Zweigen grüne Knospen sprießen und es so unerträglich heiß wird, dass man in jene Freibäder springt, die sich leeren, wenn ein kühler rauer Wind die Blätter von den Bäumen weht und erster Schnee die Wiesen weißt, ist relativ exakt ein Jahr vorüber. Thomas Gsella (Blau unter Schwarzen, Gsellammelte Prosa, Dumont) Aus Eu g e n E g n e r s Pa pi e r kö r b c h e n (1) Die menschliche Seele verlangt nach glücklichen Stunden, da ist es nicht weit zur Drogensucht. Pros(t)a rattelschneck Ich halte meine Katze für bescheuert, weil sie mit ihrem Schatten an der Wand kämpft. Ich springe aber selber oft über meinen eigenen. Bin ich ungerecht? Harry vom Hombüchel ITALIEN 5 italien1212_druck.indd 5 15.11.2012 12:59:47 Uhr 24.12._10 –16 Uhr 25.12._ ab 18 Uhr 26.12._ ab 10 Uhr Erdogan: Türken in Deutschland s ollten Goethe lesen Merkel erfreut Soo ! MUSS WEIHNACHTEN 31.12._10 –16 Uhr 01.01._geschlossen Kennen Sie denn seinen Faust? Verdammt nah an der Gastronomie. Seine, Frau Merkel, seine! Wir sind bei Facebook: Gefällt mir! Langeoog, du Schöne... Luisenstr. • 42103 Wuppertal • Tel. 0202/30 45 26 Frühstück: Mo - Fr 8 -12 Uhr • Sa 9 - 13 Uhr • So 10 - 13 Uhr Essen: Mo - Fr 12 - 23 Uhr • Sa 13 - 23 Uhr • So 13 - 22 Uhr täglich geöffnet: Ende offen! Ottenbruch-Anz_12_2012.fh10 14.11.2012 18:32 Uhr Seite 1 C M Y CM MY CY CMY K ...Insel in der Deutschen Bucht, du Perle unter den ostfriesischen Eilanden. Kaum hat man das Dreieck Ahlhorner Heide hinter sich gelassen und stößt stante pede ins Jeverland („Wie das Land, so die Bräute“) vor, ist man auch schon in Bensersiel. Bensersiel du Perle an der Nordseeküste. Von hier ist es nur ein knappes halbes Stündchen mit der Fähre zu der Insel, wo die Menschen Fokke, Keno, Flinthörn, Sniederdiek, Melkhörn oder Eiergrog heißen. Doch die erfrischende Wirkung von Langeoog („Wie blift hier!“) beginnt schon beim Einschiffen. Grund dafür ist ein fein getuntes Marketing der Inselverwaltung, jeder Gast soll sich ja wohl fühlen und wiederkommen. kittihawk So kostet zwar die Überfahrt, auch für kleine Hunde, das gleiche wie für Erwachsene und Rentner, nämlich 24 Euro, dafür erhält aber jeder Hundebesitzer mit der Bemerkung: „Willkommen mit Ihrem Begleiter“ eine kleine Schachtel überreicht, deren Inhalt aus: 1 Bündel Kacktütchen, 1 Einweghandschuh, 1 kleines Tütchen Leckerchen besteht. Das ist erfreulich und erfolgreich und lässt Begehrlichkeiten auf mehr aufkommen. So plant das Insel-Marketing-Team um Flodder Floddersen, das Angebot auf ältere Mitreisende auszuweiten. Jeder, der mit einem älteren Menschen auf die Insel schippert, sei’s Mutter, Vater oder Tante, bekommt beim Onboarden mit der Bemerkung: „Willkommen mit Ihrem Begleiter“ eine kleine Schachtel überreicht. Inhalt: 1 Platten Kaal und 1 Windel. Torbjorn Hornklovie 6 ITALIEN Probedruck italien1212_druck.indd 6 15.11.2012 12:59:51 Uhr DIEDERICHS „THE BERLIN NOT-BOOK“ Im Altenheim angekommen Wenn die Häupter der Kumpane an Tisch und Tresen kontinuierlich grauer werden, macht man sich normalerweise noch keine Gedanken. Irgendwie ist ja es so, als blicke man in einen Spiegel. Und wenn die Altenpflegerinnen am Zapfhahn dabei zudem noch jünger werden, ist dies eher ein Grund zur Freude. Wenn jedoch, wie neulich in einem redaktionsnahen Glasbierfachgeschäft geschehen, schon Wochen vorher ein alberner Gesangsabend angekündigt wird, ahnt man, dass man auf dem Weg zum Schrottplatz ist. Ewig lange Vorankündigungen sind in Pflegeheimen üblich, damit sich die Greise und -innen an die bevorstehende Aufregung gewöhnen können; die Kleider raus hängen, um die Mottenkugeln zu vertreiben und an ordentlich Kukident für ihre Dritten zu denken. Aber natürlich ist die Herbergsmutter Tatjana H. zu schlau, um dies auch so zu sagen. Deshalb heißt es Karaoke. Sabine S. aus Lichterfelde ist begeistert. Endlich weiß sie, wo sie ihren heißgeliebten Tatterich abstellen kann, um sich anderen Lustbarkeiten zu widmen. Wie ja nun ein jeder weiß, wurde Karaoke Anfang der 1970er Jahre von dem seinerzeit rund 30-jährigen japanischen Lustgreis Daisuke Inoue (geb. 10.05.1940) erfunden; der dann 1971 seine ersten selbstgebastelten Karaoke-Maschinen in Kobe unters fröhliche Volk brachte und dafür 2004 einen abseitigen Friedens-Nobelpreis erhielt. Seit etwa Mitte der 1990er ist das Interesse an der beliebten asiatischen Freizeitbeschäftigung dann auch in den deutschsprachigen Ländern gewachsen. So sagt es wikipedia. Und nun ist der Jokus also auch am hauptstädtischen Südstern angekommen. So will es Tatjana „Tati“ H. Ergo werden weitere Recherchen nötig. Und siehe da: Weitgehend einig ist man sich noch, dass der Wortteil „kara“ im Deutschen mit „leer“ zu übersetzen sei, nur Ali besteht darauf, es müsse „schwarz“ heißen und verweist auf das Schwarze Meer (Kara deniz). Bei „oke“ gibt es dann endgültig Tumult. „Orchester“, sagen die einen Schlaumeier; alles Quatsch, murren die anderen Japanologen, die drei Buchstaben seien eindeutig von „Fass“ abzuleiten: Also „leeres (schwarzes) Fass“! Der Korrespondent von ITALIEN, der einzig druckreifen Singstimme aussem Tal, schließt sich letzterer Deutung an. Leeres Fass passt zumindest besser in Tatis Seniorenfreizeitstätte. Und da geht Karaoke so: Schon die Maschine sieht so aus, als habe Daisuke Inoue sie noch persönlich zusammengeschraubt. Beim nachmittäglichen Sound-Check fliegen die Sicherungen raus – also auch nicht mehr die Jüngsten. Als es dann endlich losgeht, findet sich der ITALIEN-Mann im Kreis von sechs wunderschönen Prinzessinnen unterschiedlicher Größe und Gewicht wieder. Dagny hat sich sogar richtig aufgebrezelt. Schon der aufgetragene Lippenstift kann sich in Farbe und Volumen durchaus mit ihrem knallroten, wollenen Minirock messen. Janine und Ellen durchsuchen den Katalog der 3.000 möglichen Titel. „Ich brech´ die Herzen der stolzesten Frau´n“ ist nicht dabei. Damit ist der hinfällige Korrespondent zwar raus aus dem leeren Fass, aber irgendwie doch mittendrin. Barbara und Regina nehmen ihn schon in mitfühlende Arme und machen sich Sorgen um ihn. So haben wir es gern und so geht es immer weiter. Sabine S. aus Lichterfelde muss also aufpassen: Die Konkurrenz schläft auch im Altenheim nicht. ITALIEN 7 italien1212_druck.indd 7 15.11.2012 12:59:52 Uhr Missbrauchsvorwürfe gegen „Top of the Pops“-Legende Jimmy Savile D i e t e r Th o m a s H e c k e r i n n e r t s i c h Bei euch gab es in den 60er Jahren doch auch so ein Ferkel? Nein, der hieß doch nur Manfred Sexauer! Aus Eugen Egners Papierkörbchen (2) Dass die Vögel mit ihren Schnäbeln die Dachpfannen zerstörten, geschah nicht mit böser Absicht, sondern bloß aus Langeweile. G r o SS e M o m e n t e Warum wählen die Amerikaner eigentlich nachts? von Valentin Witt Aus Eugen Egner s Papierkörbchen (3) Pietro Masztalerz Anhaltendes Brüllen aus religiösen Gründen gefällt nicht allen. Heiligabend ab 22.00 Uhr offen_keine Küche 1. Weihnachtsfeiertag geschlossen 2. Weihnachtsfeiertag offen Silvester und 1. Januar 2013 geschlossen Jäger 90_Montag bis Sonntag_ab 18.30 Uhr 8 ITALIEN italien1212_druck.indd 8 15.11.2012 12:59:57 Uhr ALLE TERMITEN O H NE GE W E H R ! I T A L I E N T E R M I T E N 1 2 / 1 2 1. Sa Funky Town ü30 Party • die börse/21 Uhr Substep Dubstep vs. Jungle • U-Club/23 Uhr Más Shake! 60er-Latin-Beat • LCB/21 Uhr Salon de Salsa • LCB/22 Uhr Udo Klopke Band • Ottenbrucher Bahnhof/21 Uhr 7. Muddy Water Blues Night Blues all over • Kattwinkelsche Fabrik/20 Uhr 2. So Sonntagsfrühstück • Katzengold/10-13 Uhr Der tradiotionelle Rumtopfanstich! Mutter Hoffmanns köstlich-fruchtige Prozentgranate von der Nordsee ist wieder da... • Café ZweisteiN/ab 16 Uhr Unsichtbare Orte 2 - Strafe muss sein Multimedia Installation und Performance mit Arbeiten aus dem Strafvollzug, aus Schulen und Jugendeinrichtungen • LCB/18 Uhr ROMI • Café SimonZ/20 Uhr 6. Do Beerbingo • Café ZweisteiN/20 Uhr Superclub • U-Club/22 Uhr Wuppertaler Wortpiraten Nikolaus-Poetry Slam • die börse/20 Uhr Santa-Whäm Neon Pop Clash Party • die börse/22 Uhr Six4Jazz Jazz im Bistro • Kattwinkelsche Fabrik/20 Uhr 7. F r Roof of Rock mit The Kerns, The Burlesque, Prozak Five und Pariah Disaster • Café ADA/21.30 Uhr Jan Plewka singt Rio Reiser • LCB/20 Uhr Freistunde S-Club-Party ab 14 Jahren • die börse/18 Uhr Salsa Party • die börse/22 Uhr Singleparty für Menschen mit Behinderung • die Färberei/18 Uhr 8. Sa Philip Simon „Ende der Schonzeit“ • Kattwinkelsche Fabrik/20 Uhr Reggae Wupper Cut • U-Club/23 Uhr Die schwarzen Schafe & ZSKA Punk • Autonomes Zentrum/21 Uhr Bourbon Street X-Mas Konzert • LCB/20 Uhr ...da geht noch was! 40plus Party • die börse/21 Uhr Speedball Rhythm‘n‘Blues, Rock‘n‘Roll, Texas Blues • die Färberei/20 Uhr 9. So Offene Ateliers im „Atelierhaus Ulle Hees“ mit Anne Büssow, Julaine Steinbach, Renate Senge, Jorgo Schäfer, Sarah Hallepape, Uwe Becker, James Rogers, Ziad Kobeissi, Sabine Ickler Sonntagskonzerte im Atelierhaus Ulle Hees Carlos Diaz Gitarrenkonzert • ca.15 Uhr Ensemble Passatempo • ca. 17 Uhr • Friedrich-Engels-Allee-191a und Vorderhaus/11-19 Uhr Partita Radicale • O r t/20 Uhr Sonntagsfrühstück • Katzengold/10-13 Uhr Jazz for Beginners music is an open sky • Café ADA/ab 16 Uhr Die Barmer Küchenoper #6 von und mit Dörte aus Heckinghausen • LCB/18 Uhr Gegenwind Musikprojekt für Toleranz, gegen Gewalt und Rassismus • die börse/18 Uhr Frauenkleider- und Kindersachenbörse • Kattwinkelsche Fabrik/10-14 Uhr 10. Mo Die Barmer Küchenoper #6 von und mit Dörte aus Heckinghausen • LCB/20 Uhr 12. Mi Gegen die Welt Lesung mit Jan Brandt • O r t/19.30 Uhr Thomas Freitag „Der kaltwütige Herr Schüttlöffel“ • Kattwinkelsche Fabrik/20 Uhr Hans Werner Olm • LCB/20 Uhr „A Christmas Carol“ by Brian D. Barnes • die börse/19.30 Uhr 13. Do Alexander von Schlippenbach Trio • O r t/20 Uhr Beerbingo • Café ZweisteiN/20 Uhr Bauer/Brötzmann Lesung & Dialog • Café ADA/20 Uhr „LebensFluss(T)räume“ Bergische Biographien • die börse/19.30 Uhr Wiesler & friends „Versaute Weihnachten“ • die börse/20 Uhr Christof Söhngen Trio • Café SimonZ/20 Uhr Underground Live & Loud Metal mit Kingdom of Salvation und Headle• Horse • die börse/20 Uhr 14. Fr Wupp-a-gogo mit Danyell & Sönke • Chili/22 Uhr King Shiloh • U-Club/23 Uhr X-mas Soulnight mit Carmen Brown, Marvin Becker, Bergitta Victor, Eva Pfeiler u.a. • Café ADA/21 Uhr Doomsisters & Lust for Death Crust aus Frankreich • Autonomes Zentrum/21 Uhr Akte X-Ma „Die Weihnachtsrevue, nach der Sie einpacken können“ • LCB/20 Uhr SchülerRock@LCB • LCB/18 Uhr Special Offer • Ottenbrucher Bahnhof/21 Uhr Jamaican Rum Night mit Warriorsound • U-Club/23 Uhr Trifoli „Bon Voyage“ • Kattwinkelsche Fabrik/20 Uhr Global Beats Party mit Radio Pueblo und Deli-Kutt • CafÈ ADA/23 Uhr The Doors of Perception Doors-Cover-Band • LCB/21 Uhr „LebensFluss(T)räume“ Bergische Biographien • die börse/19.30 Uhr Mickey‘s Monkey Party Blue Notes Gemisch • die Färberei/20 Uhr 15. Sa Sofa unplugged mit Kata Rakete und Leonard London • Café ZweisteiN/20 Uhr Ingo Oschmann „Hand drauf!“ • LCB/20 Uhr Wilfried Schmickler „Ich weiß es doch auch nicht“ • Kattwinkelsche Fabrik/20 Uhr Marcia Golgowsky • Café SimonZ/20 Uhr 16. So Sonntagsfrühstück • Katzengold/10-13 Uhr 18. Di WDR Big Band Köln • Café ADA/20 Uhr Integratives Tanztheater „Ente, Tod und Tulpe“ • die börse/11 Uhr 20. Do Beerbingo • Café ZweisteiN/20 Uhr Superclub •U-Club/22 Uhr Sportlerparty • die börse/22 Uhr 21. Fr Götz Widmann Wunschkonzert • LCB/20 Uhr Blue Christmas mit The Rain Valey Connection • Café ADA/22.30 Skapunk Wunderland Vol. 4 mit Skouch, Awesome Scampis und Mr. Throwastone • LCB/20.30 Uhr 22. Sa 23. So Sonntagsfrühstück • Katzengold/10-13 Uhr Wupper Theater X-mas Soulnight mit Carmen Brown, Marvin Becker, Bergitta Victor, Eva Pfeiler u.a. • Café ADA/21 Uhr 24. Mo Pow Pow Movement • U-Club/0 Uhr 25. Di Team Rhythmusgymnastik • U-Club/23 Uhr 26. Mi Salsa y Navidad • LCB/16 Uhr Zeilensprung - Poetry Slam Special Guest: Die Blockflöte des Todes • Kattwinkelsche Fabrik/20 Uhr 2 7. D o Beerbingo • CafÈ ZweisteiN/20 Uhr Superclub •U-Club/22 Uhr 29. Sa The Final Jamaican Rum Night • U-Club/23 Uhr 31. Mo 20 years of U-Club mit David Rodigan und Pow Pow • U-Club/20 Uhr Silvester mit Freunden Part 6 • die börse/22 Uhr ...da geht noch was! Silvester 40plus • die börse/22 Uhr ITALIEN 9 T e r m i n e f ü r i TAL i e n 1 / 2 0 1 3 b i s M o . 1 0 . 1 2 . d i r e k t a n : s h o a m @ w e b . d e italien1212_druck.indd 9 15.11.2012 12:59:57 Uhr WattLöppt in NYC von Stephen Oldvoodel We l c o m e t o A b s u r d i s t a n ? Heiliger BimBam! Wieder ein abgefahrener Titel... ABO-ANGEBOT: 1Jahr ITALIEN 20 Euro Förder-Abo 50 Euro Super-Förder-Abo 100 Euro Einfach überweisen an: ITALIEN-Magazin, Kontonummer 904 847 Stadtsparkasse Wuppertal BLZ: 330 500 00 (Adresse nicht vergessen!) ITALIEN PER POST - BIS IN DEN LETZTEN WINKEL. Wären Flughäfen schnell beleidigt, müssten die einfliegenden Touristen jetzt alle durch New Jersey oder über LaGuardia einreisen, besonders die mit einerSüddeutschen Zeitung unter’m Arm, denn in der Süddeutschen fand neulich ein Autor, dass der John F. Kennedy Flughafen vieles mit der Deutschen Demokratischen Republik in ihrem Endstadium gemein habe, angefangen vom Pissgelb in den Hallen über die Humorlosigkeit der Grenzbeamten und die elendig langen Schlangen bei der Einreise bis hin zum Honigbären. Der Autor wurde schließlich doch reingelassen und wunderte sich auf seinem Weg nach Brooklyn über die vielen windschiefen Leitungsmasten und die Verkabelung, die ihn eher an Nairobi erinnerte. Als er sich dann noch mit 3,5 Millionen anderen Einwohnern in Brooklyn eine einzige Ausgabestelle für Sozialversicherungsnummern teilen musste, glaubte er fest, in Absurdistan statt in den USA gelandet zu sein. Geschenkt, es sieht in der Tat oft nicht danach aus, als hätten die Amerikaner bereits vor mehr als 40 Jahren Menschen auf dem Mond herumspazieren lassen und neulich noch einen ferngesteuerten Land-Rover auf dem Mars rückwärts eingeparkt. Der Mangel an Effizienz hat vielleicht die DDR zugrunde gehen lassen und das Fehlen von Effizienz mag Menschen aus Dresden oder Cottbus wie eine Diagnose mit ganz schlechter Prognose erscheinen, doch Effizienz ist hier falsche Hose. If you can make money, make money! So einfach ist das Gesetz. Neulich war Sturm, der zweite Jahrhundertsturm in zwei Jahren, womöglich der vierte in zehn. Tote, Verletzte, Land unter, 7 Millionen Menschen ohne Strom. In den allermeisten Fällen waren es Bäume oder dicke Äste, die Freileitungen herunter rissen. In Breezy Point brannten zwar in Folge einer herunter gerissenen Freileitung mehr als hundert Gebäude bis auf die Fundamente nieder, aber normalerweise läuft das glimpflicher ab. Man geht raus in den Garten, macht ein Foto für die Versicherung und wartet gar nicht lange auf den Unternehmer, der einem für 250 bis 1.000 Dollar den Baum entsorgt. If you can make money, make money! Das Risiko von Rest-Strom auf der Leitung trägt der Unternehmer. Anders ist es, wenn die Leitung auf eine öffentliche Straße nieder gerissen wird. Dann könnte Gefahr drohen und die Stelle muss weiträumig und rund um die Uhr abgesperrt werden. Das sind pro öffentlich begehbarem Leitungsbruch hunderte von gut bezahlten Überstunden, bis dann die Special Teams anrücken, die sagen können: „Kein Strom mehr auf der Leitung.“ Das Geäst oder der Baum kann durch ein zweites Special Team dann entfernt und die Leitung durch ein drittes wieder aufgehängt werden. Alles wirklich gute Gelegenheiten, etwas Zeit zu viel Geld zu machen. Allein im New Yorker Stadtgebiet hat es 6.000 Bäume umgeweht, im viel stärker bewaldeten Westchester County und auf Long Island sind es Zehntausende mehr. Bei Kaminholzpreisen von 300 Dollar pro Festmeter liegt ein Vermögen herum und im Augenblick wollen die allermeisten das Bruchholz loswerden und zahlen Spitzenpreise für den Abtransport. If you can make money, make money! Dann wurde der Sprit knapp und die Polizei bekam die Aufgabe, eine ausgeklügelte Rationierung zu überwachen: Ungerade Zahlen auf Kennzeichen an ungeraden Tagen, gerade Zahlen an geraden Tagen, keiner mehr als 40 Liter auf einmal und Fußgänger mit Benzinkanistern so viel sie tragen können und an allen Tagen. Die Preise für Benzinkanister schossen innerhalb von Stunden nach der ersten Sturmwarnung durch die Decke, aber selbst vierstellige Beträge für einen 20-Liter-Kanister wurden zu einer richtig guten Investition: Man stelle sich 90 Minuten an, fülle 40 Liter für 45 Dollar in zwei Kanister und laufe die meilenlange Schlange der an der Tankstelle wartenden Autos entlang bis zum ersten Oberklassefahrzeug, in das man den Sprit gegen einen entsprechenden Aufpreis verfülle. Dann zurück in die Schlange der Fußgänger mit Kanistern und selbst wenn man drei Polizisten mit jeweils 50 Dollar ihr Wohlwollen abkaufen müsste, hier lässt sich in den Tagen der Benzinknappheit locker mal das Weihnachtsgeld verdienen. If you can make money, make money! Der Kennedy Flughafen soll im kommenden Jahr übrigens einen neuen Anstrich bekommen. Banknoten-Grün sei im Gespräch. 10 ITALIEN italien1212_druck.indd 10 15.11.2012 12:59:59 Uhr auaOu peter thulke ITALIENS Blick in die Zukunft OB Jung eröffnet forensische Klinik Auer Schule w w w. a u e r- s ch u l e . d e Fo t o : A . F i s c h e r Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier... dann steht das Christkind vor der Tür‘! Danke Auer Schule. Essen. Trinken. Gut e Laune. ITALIEN 11 F r i e d r i c h - E n g e l s - A l l e e 1 8 5 , 4 2 2 8 5 W ‘ t a l - U n t e r b a r m e n , Ö f f n u n g s z e i t e n : M o . - F r. 1 1 . 3 0 - 2 2 U h r, S a . 1 7 - 2 2 U h r, Te l . 0 2 0 2 / 8 1 1 9 2 auaOuzoWeihnachten.indd italien1212_druck.indd 11 1 12.11.2012 13:00:02 9:51:12 Uhr 15.11.2012 Realitätspf lege von Eugen Egner Tanja GoeThe robiNsoN uNd das traNspareNte Haus 24.11. 2012 - 27. 01. 2013 til mette ÖffNuNgszeiteN: mi - fr 17 - 20 uHr sa, so uNd aN feiertageN 15 -18 uHr Ich muß dringend meine Autobiographie verfassen, denn so vieles hängt davon ab. Doch unglücklicherweise steht diesem Vorhaben im Wege, daß ich von einigen sehr wichtigen meine Familie und mich betreffenden Details keine Kenntnis besitze. Daher habe ich bislang nur den ersten Satz meines Lebenslaufs geschrieben: „Meine Geburt traf mich unvorbereitet und kam mir ungelegen.“ Ich komme nicht weiter, solange es mir nicht gelingt, meine großen Wissenslücken zu schließen. Abgesehen davon, daß es mich selbst stört, zum Beispiel nicht zu wissen, wodurch genau meine Eltern einander kennengelernt haben oder ob ich tatsächlich in einer Waschküche geboren wurde, wirkt sich diese Uninformiertheit vor allem nachteilig auf meinen beruflichen Werdegang aus. Ohne lückenlose Biographie ist es mir nicht möglich, eine richtige Anstellung zu bekommen, deshalb muß ich mich mit zwei Halbtagsstellen über Wasser halten. Mittags eile ich von der ersten zur zweiten (zwischen beiden liegen zwanzig Kilometer), um auch dort bis zur Erschöpfung zu arbeiten. Ich habe schon ernsthaft daran gedacht, mich verdoppeln zu lassen, aber das brächte dann sicherlich andere Nachteile mit sich, außerdem ist es derzeit technisch nicht durchführbar. Die Lage hat sich neuerdings drastisch verschärft, da beide Arbeitgeber von mir verlangen, mich an einen entfernten Ort zu begeben, um dort ihre Interessen wahrzunehmen. Zu meinem Glück liegen die zwei mir zugedachten Einsatzorte, wie die hiesigen, ebenfalls nur etwa zwanzig Kilometer auseinander. Ich darf eigentlich nichts verraten (Betriebsgeheimnisse), aber wer könnte angesichts solcher Ungeheuerlichkeiten schweigen! Meine Mission hat wesentlich mit den Auswirkungen der immer stärker um sich greifenden Realitätsverwahrlosung zu tun, deren konzentriertestes Auftreten die Spezialisten genau dort ausgemacht haben, wohin ich mich begeben soll. Das Amt für Realitätspflege hat folgende Geheiminformation darüber herausgegeben: „In den letzten Jahren haben weltweit beunruhigende Ereignisse stattgefunden, an denen sich eine allgemeine Tendenz ablesen läßt: Das, was wir Realität nennen, erschöpft sich offenbar und gerät in Auflösung. Die Ursache scheint, wie üblich, menschengemacht zu sein. Offenbar haben die von den diversen elektronischen Medien generierten und kumulierten Datenmengen ein Eigenleben angenommen, wodurch eine Art schwer schizophrenen Bewußtseins entstanden ist. Dieses erzeugt auf dem Wege der Selbstentzündung wahllos Kopien von ebenso wahllos kombinierten Realitätsteilen: Das Phänomen der elektronischen Fata Morgana. Der Sitz dieses neuen, im menschlichen Sinne nicht persönlichen Bewußtseins (s.o.) wird in einem Bereich links unten neben der Realität vermutet.“ Dieser Bereich soll von meinen neuen Wirkungsstätten aus zu Fuß gut erreichbar sein. Dementsprechend lautet der (sprachlich leicht verwahrloste) Befehl meiner Chefs: „Nehmen Sie einen kräftigen Stock mit und räuchern Sie das Ding aus. Das wird sich in Ihrer Biographie gut machen.“ Neuer KuNstvereiN Wuppertal e.v. Hofaue 51 / KolKmaNNHaus · 42103 Wuppertal WWW.Neuer-KuNstvereiN-Wuppertal.de 12 ITALIEN NKW_ANZ_Italien-Dez2012.indd 1 italien1212_druck.indd 12 15.11.2012 10:56:48 Uhr 15.11.2012 13:00:03 Uhr E x - CSU - S p r e c h e r d r o h t e d e m Z DF Gehört sich so was? Hans Michael Strepp, ehemaliger Pressesprecher der CSU-Bayern, wollte einen Bericht über den Landesparteitag der SPD-Bayern in der ZDF-Sendung „Heute“ verhindern. Strepp drohte mit „Diskussionen“. Dem normalen Bürger im Lande geht das alles am Arsch vorbei. Daher fragten wir Prominente, was sie denn davon halten. Der Ex-Schelchtwettermoderator, Jörg Kachelmann, kritisierte das Verhalten des Ex-CSU-Sprechers auf das Schärfste: „Man sollte demjenigen dabei in die Augen sehen. Drohungen am Telefon finde ich sehr unpersönlich.“ Auch der ehemalige Konditionstrainer vom VFL Wolfsburg hält solche Anrufe für wenig dienlich. „Ich habe früher fast jeden Samstag bei Sky angerufen, trotzdem haben sie alle Spiele des VFL Wolfsburg in voller Länge übertragen.“ Der Schauspieler Martin Semmelrogge verstand unsere Frage zunächst nicht, meinte aber etwas später, nach einer gewissen Bedenkzeit, „ Wenn ich ‚ne richtige Krawatte auf jemand hab‘, bin ich meistens schon zu besoffen, um die ganzen Nummern richtig einzutippen!“ Lä r m s c h u t z Es war einmal ein Mann, der hatte eine auffällige Lache. Seine Lache war dermaßen auffällig, dass die Blätter von den Bäumen fielen. Da Lachen seine ausgeprägteste Wirkung in der Gemeinschaft entfaltet, forderte er regelmäßig Polizeischutz an, wenn er zum allwöchentlichen Stammtisch ging. Ja, es gab auch Übergriffe. Einmal hat ihn jemand von hinten (!) in den Lachsack gekniffen. So gingen die Jahre ins Land. Der Mann lachte und seine Umgebung litt. Kinder fingen an zu weinen, Ältere wurden an die Sirenennächte im letzten Weltkrieg erinnert. Bis einen schönen Tages, da hatte der Mann eine Idee. Fortan ging er immer, wenn ihn ein Lachzwang ereilte, flugs auf die Herrentoilette, hustete seinen Lacher ins Urinal und spülte ab. So ist alles noch mal gut ausgegangen. R-RG. NEUER Ä RGER FÜR SPD Die Geissens planen Weihnachten Nee, dies Jahr quasselt die Kids der Steinbrück voll! hauck & bauer Rooobert, der Weihnachtsmann Student kostet 25.000 Euro? ITALIEN 13 italien1212_druck.indd 13 15.11.2012 13:00:05 Uhr AUS MEINEM SMS - ENT W URFSSPEIC H ER ( IV ) Kolumne von Elias Hauck + Oje ich glaub ic + Kuckuck! + rechts ist nichts schlechts. + Atom Heart Mother pink floyd + Herrn Staabs + What did you say, straight? + Jetzt finde ich die Einladung nicht + Bijn geland :-) + Oder ode + Haifischsesam Aus Eugen Egners Papierkörbchen (4) An der See sind unten Rollen dran. J o a c h i m G a u c k hä n g t a b Im Schloss Bellevue hat Bundespräsident Joachim Gauck alle zehn von Maler Henze für 100.000 Euro angefertigten Gemälde der bisherigen Bundespräsidenten abhängen lassen. Grund waren zahlreiche Beschwerden von Bürgern, denen die Gemälde missfielen. Bei Raus Portrait fehlten die Ohren und ein Nasenloch. Bei Wulffs Gemälde ist im Hintergrund Veronica Ferres zu sehen. Walter Scheel hat den Mund viel zu weit geöffnet und bei Gaucks eigenem Portrait war das Hemd nicht korrekt zugeknöpft. Heinemann kommt zu tuntig rüber und beim Ölschinken von Heinrich Lübke wird die Farbe einfach nicht trocken. Auf einem Gemälde ist statt Roman Herzog Gesine Schwan zu erkennen, die zweimal nicht Bundespräsident geworden war. Der Maler ist mit dem Geld auf und davon. ernst kahl Hahn im Korb HvH 14 ITALIEN italien1212_druck.indd 14 15.11.2012 13:00:06 Uhr I T A LI E N Christmas-Angebote 2012 Uwe Becker‘s Integrations-Poster signiert, nummeriert, Aufl. 100 Stck. 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