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Schreib- und Sprachförderung am Nachmittag, für
Grundschulkinder an der Adolf Reichwein Schule in Freiburg:
Prof. Christa Röber
Situation:
Die Notwendigkeit, Schüler über die begrenzte Zeit eines halbtägigen Unterrichts
hinaus zu fördern, ist in vielen Ländern erkannt worden. Diese Privatisierung der
Bildung hat vor allem seit PISA enorm zugenommen. Sie bietet zahlreiche Chancen
durch eine Individualisierung der Arbeit. Sie ist jedoch an zwei Bedingungen
gebunden: Die Qualität der Arbeit hängt von der Qualifizierung der Lehrkräfte ab und
sie muss privat finanziert werden.
Freie Bildung:
Das vorliegende Projekt hat das Ziel, die Möglichkeit einer qualifizierten
außerschulischen Förderung für eine Gruppe von Schülern einzurichten, für die
eine private Finanzierung seitens der Eltern nicht gegeben ist. Sie wird Schülern
einer Schule, der Adolf-Reichwein-Schule im Freiburger Stadtteil Weingarten,
angeboten, die aufgrund einer relativ geringen Ausstattung für die schulische
Spracharbeit zahlreiche Aufgaben zu lösen haben, die sie oft überfordern. Sie
bedürfen daher einer intensiven Unterstützung. Und dieses Bildungsangebot wird
daher den Schülern kostenfrei zur Verfügung gestellt.
Chancen schaffen:
Aus diesem Grunde ist geplant, dass Studierende der PH Freiburg Schülern der
Grundschule wöchentlich zwei Stunden am Nachmittag Hilfen für das Lesen- und
Schreibenlernen anbieten. Dabei werden sie nach einem Konzept arbeiten, das sie
in ihrem Studium kennen gelernt haben. Es ergänzt die schulische Arbeit zum
Lesen- und Schreibenlernen, indem es den Kindern stärker die Regularitäten der
Sprache und der Rechtschreibung erkennbar macht. Dieses Konzept wurde in
zahlreichen Klassen erprobt und wird vor allem in der individuellen Arbeit der
Legasthenietherapie angewandt.
Vorstellung der Projektinhalte und der Vorgehensweise:
Die Hervorhebung der Regeln im Aufbau der deutschen Sprache und die
Regelhaftigkeit ihrer Schreibung machen es mögliche, Material zur
Veranschaulichung herzustellen, das ein spielerisches Üben zulässt. Ein
handelnder, methodisch ansprechender Umgang mit dem Lehrmaterial hat sich
besonders für den Nachmittag als notwendig erwiesen.
Vorraussetzung für die Lehrenden:
Die Studierenden, die in dem Projekt mitarbeiten, erhalten zu Beginn der Arbeit eine
intensive Einführung. Sie verpflichten sich, mindestens ein halbes Jahr mit einem
Kind, das von der Lehrerin benannt wird, zu arbeiten. Die Protokolle über den
Lernfortschritt des Kindes, die sie regelmäßig anfertigen werden, stehen allen
Interessierten zur Verfügung.
Erfahrungen und Erfolge dieser Lernmethode:
Erfahrungen über diese intensive individuelle Arbeit von sehr kompetenten
Lehrenden mit Grundschulkindern nach der Methode, die in dieser Arbeit angewandt
wird, hat in Osnabrück, wo so ein Projekt bereits Jahrzehnte mit Migrantenkindern
durchgeführt wird, zu beachtlichen Erfolgen geführt. Es zeigt sich in der
überdurchschnittlich hohen Zahl von Kindern, die von der Grundschule zu
Realschulen und Gymnasien übergewechselt sind.
Eine Übernahme dieser erfolgreichen Arbeit auch in anderen Städten ist nicht nur im
Sinne der „Nutzung aller Bildungsressourcen“, die in der deutsche Öffentlichkeit zur
Zeit wieder stark thematisiert wird. Sie ist vor allem im Sinne derjenigen, die unter
schulischen Misserfolgen leiden: der Schüler und ihrer Familien.
Lernmotivation der Schüler:
Lernmotivation ist, vor allem in der Grundschule, in hohem Maße vorhanden, sie
schwindet allerdings schnell bei Misserfolgen im Lernen - und sie kann um ein
Vielfaches potenziert werden bei Erfolgen. Das sind Erfahrungen, die jeder Einzelne
in seinem Leben irgendwann gemacht hat und die in starkem Maße zu nutzen sind.