20120405_Premiere Lesung Rotes Gold

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20120405_Premiere Lesung Rotes Gold
Pressemitteilung des Luxembourg City Tourist Office & Cité-Bibliothek
Luxembourg, den 5.4.2012
Weltpremiere-Lesung mit Starautor Tom Hillenbrand
« Rotes Gold », Tom Hillenbrands zweiter
kulinarischer Luxemburg-Krimi
Dienstag, den 17. April 2012 um 18h30 Uhr
Cité Auditorium, 3, rue Genistre, L – 1623 Luxembourg
Am Dienstag, den 17. April 2012 organisieren das Cité-Bibliothek, das Luxembourg City
Tourist Office (LCTO) und der Kiwi-Verlag eine Lesung um 18.30 Uhr mit Starautor Tom
Hillenbrand, der sein brandneues Buch Rotes Gold, während dieser Weltpremiere im Cité
Auditorium in Luxemburg vorstellt.
Rotes Gold ist Tom Hillenbrands Fortsetzung seines Bestsellerkrimis Teufelsfrucht, der
die luxemburgischen Buchhandlungen letztes Jahr im Sturm erobert hatte und
monatelang unangefochten auf Platz Eins der Bestsellerliste in Luxemburg stand.
Nach dem großen Erfolg seines ersten Romans Teufelsfrucht, verspricht auch der zweite
Fall des Luxemburger Kochs Xavier Kieffer zu einem spannenden Leseabenteuer zu
werden. Dabei taucht der sympathische Hauptprotagonist in die Welt des illegalen
Thunfisch-Handels ein. Denn seit Xavier Kieffer mit Frankreichs berühmtester
Gastrokritikerin liiert ist, wird er zu den exklusivsten Events eingeladen. Doch das edle
Dinner beim Pariser Bürgermeister endet bereits nach der Vorspeise: Ryunosuke Mifune,
Europas berühmtester Sushi-Koch, kippt plötzlich tot um. Die Diagnose lautet:
Fischvergiftung. Doch Kieffer ist skeptisch und deckt schnell Widersprüche auf. Er taucht
ein in die Welt der Sushiküche und muss erkennen, dass es Fische gibt, die teurer sind
als Gold – und wertvoller als ein Menschenleben.
Der Autor Tom Hillenbrand, geboren 1972, studierte Europapolitik, volontierte an der
Holtzbrinck-Journalistenschule und war Ressortleiter bei Spiegel Online. Der begeisterte
Hobbykoch und Foodie verliebte sich während eines mehrmonatigen Luxemburger EUPraktikums in das Großherzogtum. Tom Hillenbrand lebt in München.
Einige Leseauszüge aus Rotes Gold wurden Ende Februar 2012 zum ersten Mal während
einer internationalen Pressereise in Luxemburg vorgestellt, die das Luxemburg City
Tourist Office mit dem Kiwi Verlag organisiert hatte. Die öffentliche Lesung in der CitéBibliothek ist nun die offizielle Weltpremiere. Nach der Lesung stiftet das Restaurant Aka
Cité hausgemachtes Sushi.
Die Lesung wird unterstützt vom Institut Pierre Werner und dem Restaurant Aka Cité.
WICHTIG:
Der Eintritt zur Lesung ist gratis, aber interessierte Zuhörer sollten sich bitte
bis zum 13.4.2012 anmelden bei [email protected] oder Tel. (+352) 4796 2732.
Rotes Gold wird ab dem 19. April 2012 im Taschenbuchformat in den führenden
Buchhandlungen Luxemburgs im Verkauf sein.
Librairie Ernster, 27 rue du Fossé, L – 1536 Luxembourg
Librairie Ernster Esch, Magasin Sichel, 5-7 rue de l’Alzette, L – 4011 Esch-sur-Alzette
Librairie Ernster Belle Etoile, L – 8050 Bertrange
Librairie Ernster City Concorde, 80 route de Longwy, L – 8060 Luxembourg
Messageries du Livre, 5 rue Frédéric Guillaume Raiffeisen, L – 2411 Luxembourg
Librairie Alinéa, 5 rue Beaumont, L – 1219 Luxembourg
Librairie Diderich, 2 rue Victor Hugo, L – 4140 Esch-sur-Alzette
Librairie Bücherkasten, 30 rue Notre-Dame, L – 2240 Luxembourg
Librairie LIBO SA 11, rue du Fort Bourbon L-1249 Luxembourg
Infos
Cité-Bibliothèque, 3 rue Genistre, L – 1623 Luxembourg, Tel.: (+352) 4796 2732,
[email protected], www.vdl.lu
Luxembourg City Tourist Office, B.P. 181, L- 2011 Luxembourg, Tel.: (+352) 22 28 09,
[email protected], www.lcto.lu
Kommunikation und Presseanfragen : [email protected], Tel. (+352) 4796 4722
Hintergrundgespräch mit Autor Tom Hillenbrand zu seinem
Krimidebüt
„Teufelsfrucht. Ein kulinarischer Krimi“
(Kiepenheuer & Witsch, ET 18. April 2011)
Über Sie ist zu lesen, dass Sie sich hauptsächlich für neue Technologien
interessieren - von Elektroautos über Social Media bis hin zu japanischen
Hightech-Toiletten, woher kommt jetzt das Interesse für Gourmetküche?
Ich bin privat begeisterter Hobbykoch und esse sehr gern. Das ist mein
Ausgleichprogramm zum Nachrichtenjournalismus, wo es sehr stressig ist. Ich liebe es,
stundenlang Gemüse zu schnippeln, Saucen simmern zu lassen, komplizierte
französische Sachen zu kochen. Wo es nicht nur ums Essen geht, sondern um das Ritual
der langen Zubereitung. Außerdem finde ich es als Wirtschaftsjournalist interessant, wie
diese Nahrungsmittelindustrie funktioniert, wie diese Hypes funktionieren. Es muss ja
niemand mehr kochen, um zu überleben, es ist mehr ein Freizeitsport geworden. Wenn
man dann sieht, wie die Industrie die Köche für sich nutzt und andersherum und wie
neue Zutaten lanciert werden… – da kam die Buchidee her.
„Teufelsfrucht“ beschreibt detailliert, wie ein Spitzenkoch arbeitet (mise en
place etc.). Wo und bei wem durften Sie in die Töpfe gucken?
Ich war bei sehr vielen Kochkursen und in kleineren Küchen, wo es diese Aufteilung mit
Postenchefs und Aboyeurs so nicht gibt, wo nicht 15 Leute arbeiten. Aber ich war auch
in großen Restaurants wie „Louis C. Jacobs“ in Hamburg. Und ich fand damals schon am
interessantesten wie diese Maschine abläuft, interessanter noch als alle Zutaten oder
Zubereitungen. Ich war auch im „Nil“ in Hamburg und die haben sich sehr viel Zeit
genommen und uns gezeigt, wie sie das organisatorisch machen. Ein totaler Irrsinn. Es
ist mir ein Rätsel, wie Leute das 30 Jahre lang aushalten. Ich habe auch viel bei
Anthony Bourdain gelernt, der genau beschreibt, was für eine fürchterliche Plackerei das
ist,
wie viele damit scheitern und wie wichtig die Logistik ist. Diese tägliche
Bestandsaufnahme: Habe ich noch genug Rindfleisch, muss ich welches einkaufen usw.
Der auch erzählt, dass er morgens beim Aufstehen schon mal drei Schmerztabletten
schluckt.
Ihr Held Xavier Kieffer ist die Sterneküche leid und kocht lieber regional. Was
stimmt denn mit der Sterneküche nicht?
Das ist eben wie Leistungssport, es ist nicht für jeden und es gehen auch Leute daran
kaputt. Und Kieffer hat einfach keine Lust mehr auf diesen Wettbewerb. Einen Stern zu
kriegen ist das eine, ihn aber auch zu halten, ist noch schwerer. Und diesem Druck will
Kieffer sich einfach nicht aussetzen. Es geht ja auch darum, mal einen anderen Weg
einzuschlagen. Alfred Freeman z.B. war früher Koch im Spitzenrestaurant Landhaus
Scherrer und hatte dann scheinbar Lust, sich anders auszuprobieren und leitet jetzt die
Spiegel-Kantine. Sternegastronomie ist eben nur eine Art zu kochen, und nicht
unbedingt die beste.
Ihr erster Krimi ist fast ein Begleitbuch zu Thilo Bodes Bestseller „Die
Essensfälscher“.
Ist
„Teufelsfrucht“
auch
eine
Kritik
an
der
Lebensmittelindustrie?
Auf jeden Fall. Die Konzerne versuchen ja, immer billiger zu produzieren
und
verschweigen uns, was wirklich in den Produkten steckt. Wir sind auch nicht ganz
unschuldig daran, wenn wir zum Beispiel eine Pesto Genovese haben wollen, die aber
nur 79 Cent kosten soll. Das funktioniert nicht. Dann besteht die halt aus
Kartoffelflocken und einem Prozent Olivenöl. Nichts desto Trotz ist es berechtigt, sich als
Verbraucher verarscht zu fühlen, denn ist es natürlich total unredlich, zu sagen, du
verkaufst Pesto Genovese, wenn es keine ist. Denn es ist ja de facto definiert, was da
drin sein muss. Und wenn das nicht mal zu 30% deckungsgleich ist, darf man sich schon
veräppelt fühlen. Der Versuch immer mehr Zutaten durch Stoffe zu ersetzen, die sich
billig produzieren lassen, ist ja schon weit gediehen und die Entwicklung ist noch nicht
am Ende - und darum geht es in „Teufelsfrucht“ auch.
In „Teufelsfrucht“ wendet ein großer Konzern auch illegale und
verbrecherische Mittel an. Ist das denkbar?
Es würde einen doch nicht wundern, oder? Sie nehmen ja auch Umweltvernichtung in
großem Stil in Kauf und damit auch die drastische Verschlechterung der Lebensqualität
der Menschen dort. Zum Beispiel in Indonesien, wo für Palmöl Waldgebiete komplett
weggebrannt werden. Da leidet nicht nur der Orang-Utan, sondern auch der Mensch,
der in der Region lebt. Konzerne ab einer gewissen Größe in allen Bereichen, die nur
Aktionären verpflichtet sind, machen schlimme Sachen. Aber natürlich ist das in meinem
Buch Fiktion.
„Teufelsfrucht“ beginnt im Dschungel, wir erleben einen Foodscout auf der
Jagd nach exotischen Früchten. Gab es dazu ein Vorbild?
Das war tatsächlich der Auslöser für das Buch. Auf Discovery Channel lief mal eine
Reportage über so einen Typen, der Früchte aus dem Dschungel holt und in seiner
Experimentalküche guckt, ob sich daraus was machen lässt. Ich habe es dann nur ein
wenig zugespitzt. Es kommt doch alle zwei Jahre ein neues exotisches Produkt auf den
Markt, von Rauke über Acai-Beeren bis Umckaloabo. Wir brauchen die Abwechslung
und irgendjemand muss diese Sachen herbei schaffen.
Warum lebt und kocht Kieffer in Luxemburg?
Ich habe Ende der 90iger drei Monate bei der EU in Luxemburg gearbeitet. Und ich fand
Luxemburg schon damals sehr sehr ungewöhnlich. Das gibt es so nicht noch einmal.
Außerdem wollte ich gern ein frankophones Setting und Belgien ist schon durch Hercule
Poirot so besetzt. Dann bin ich noch mal nach Luxemburg gefahren und fand wiederum,
es hat einiges von der französischen Eleganz, ist aber eine Spur ehrlicher. Man sagt
immer: französische Küche, deutsche Portionen. Es gibt viele Gerichte, die einfach sind,
nicht so überkandidelt . Der Luxemburger will auch gescheit vespern, das passt gut zu
meinem Helden Xavier Kieffer.
Ihr Held Kieffer in drei Sätzen?
Ein Brummbär, ungefähr Anfang 40 und unbeweibt. Er ruht in sich selbst und liebt seine
Arbeit. Er isst gern gute Sachen und das sieht man ihm auch gern an. Wenn kein
Tester in seinem Restaurant tot umgefallen wäre, hätte er gut und gern die nächsten 20
Jahre so weitermachen können, in derselben Cordhose, mit denselben Winzern, in
seinem eigenen Restaurant.
Die beste Sehenswürdigkeit in Luxemburg?
Man sollte sich auf jeden Fall die Unterstadt anschauen, sowohl von oben als auch von
unten. Man sollte einmal durchlaufen und sich die Abtei Neumünster angucken. Und
man sollte auf die Corniche steigen und runter schauen. Klar gibt es andere Gegenden,
wo man sich auf einen Felsen stellen und in eine Schlucht schauen kann, aber hier ist
unten drin halt eine Stadt und das ist schon doll. Wird wohl nicht umsonst „der schönste
Balkon Europas“ genannt.
Ihr Luxemburgisches Lieblingsessen?
Ich mag die Rieslingspaschtéit. Die ist elegant und bodenständig zugleich und enthält
regionale Zutaten.
Ist eine Fortsetzung geplant?
Auf jeden Fall. Ich kann verraten, dass Kieffer auf Trab kommt und vielleicht etwas mit
der Gabin-Erbin passiert. Es wird natürlich ein Krimi, auch wenn er weiterhin als Koch
arbeitet, aber Miss Marple purzeln ja auch andauernd die Toten vor die Füße. Und es
gibt ja so viele Schurken in der Lebensmittelindustrie und in der Hochfinanz und da ist
Xavier Kieffer natürlich am richtigen Ort.
KIWI-Pressekontakt für Tom Hillenbrandt:
Dorle Kopetzky / [email protected] / +49 (0) 8441 859 456 / +49 (0) 171 753 56
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