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Der Bodenfruchtbarkeit auf der Spur
In Zusammenarbeit mit dem interdisziplinären Bodenfruchtbarkeitsprojekt „Steigerung der Wertschöpfung ökologisch
angebauter Marktfrüchte durch Optimierung des Managements der Bodenfruchtbarkeit (bofru)“ führte das
Beratungsteam ökologischer Landbau beim Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen auf dem Öko-Versuchsfeld in
Alsfeld-Liederbach Mitte Juni einen Feldtag durch. In Vorträgen und an Feldstationen wurden praxisorientierte
Demonstrationen und Anregungen zur Bodenfruchtbarkeit und Sortenwahl sowie zum Leguminosenanbau und der
Beikrautregulierung gegeben.
TÜFTLER-WETTBEWERB
"FELD, WALD UND WIESE"
Auch zur AGRITECHNICA 2011 wird
wieder der Tüftler oder die Tüftlerin des
Jahres für den Bereich der
Außenwirtschaft - "Feld, Wald und
Wiese" - gesucht. (mehr)
Rund 130 Teilnehmer aus Praxis, Beratung und Forschung nahmen am Feldtag teil, der
auf Flächen des Demeterbetriebs Karl-Heinrich und Robert Kasper und den hier
angesiedelten Versuchsparzellen des LLH durchgeführt wurde. Nach kurzer Begrüßung
durch Betriebsleiter Karl-Heinrich Kasper und der Leiterin des LLH-Öko-Teams Dr. Ute
Williges erläuterte Dr. Klaus-Peter Wilbois vom FiBL (Forschungsinstitut für biologischen
Landbau) als Koordinator des Bodenfruchtbarkeitsprojekts Aufgaben und Ziele des
Vorhabens, das im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau durchgeführt
und vom BMELV gefördert wird.
© imago
Bodenfruchtbarkeitsprojekt sucht Praxisempfehlungen
TIPP
Im Kern widmen sich mehrere Arbeitsgruppen den zentralen Fragen zur Erhaltung und
Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit durch Maßnahmen der Fruchtfolgegestaltung, des
Leguminosenanbaus, der Sortenwahl, der organischen Düngung, dem weiten Feld der
Schädlings- und Krankheitsprophylaxe und -bekämpfung sowie der Bestandesführung. Im
Fokus der Untersuchungen stehen viehschwache Marktfruchtbaubetriebe mit Getreideund Körnerleguminosen-Anbau. Alle Untersuchungen werden auf Praxisflächen
durchgeführt. In die Auswertungen werden so auch die lokalen Standortbedingungen
einbezogenen und berücksichtigt. Letztendlich sollen aus einer großen Menge
verschiedener Parameter Praxisempfehlungen abgeleitet werden, in deren Mittelpunkt
auch die Ökonomie der Maßnahmen steht. Dr. Wilbois erläuterte, dass das Projekt in sechs verschiedene Arbeitspakete unterteilt
ist. Interdisziplinär und durch Erhebungen und Praxisversuche in unterschiedlichen Anbauregionen würden Teilaspekte zum
Themenbereich Bodenfruchtbarkeit bei Getreide-Körnerleguminosen-Fruchtfolgen im ökologischen Anbau zusammengetragen
und in einen Gesamtkontext gestellt, der sehr komplexe Auswertungen zulasse und damit zu sehr aussagekräftigen Ergebnissen
führe. So seien insgesamt 32 Praxisbetriebe (deutschlandweit jeweils acht Betriebe in vier Regionen) beteiligt.
Prof. Knut Schmidtke, Hochschule
für Technik und Wirtschaft,
Dresden, erläutert die Funktion und
Anwendung eines Messgerätes zur
Lichttransmission in
Getreidebeständen.
Foto: Hildebrandt
DER
WOCHE
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Internet benötigt man oft ein
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BUCHEMPFEHLUNG
Ursachen der Leguminosenmüdigkeit sollen identifiziert werden
In die Analysen würden betriebsspezifische Nährstoffeinträge (Wirtschaftsdünger, Sekundärrohstoffe), die Optimierung
mischfruchtbasierter Anbausysteme sowie landtechnische Verbesserungen und letztendlich Untersuchungen zur Boden- und
Pflanzengesundheit einbezogen. Um Ursachen der Leguminosenmüdigkeit zu identifizieren, werde beispielsweise die Methode der
Differentialdiagnose angewendet, wobei unterschiedliche Einflüsse der Sorteneigenschaften wie Habitus, Blühzeitpunkt, Blühfarbe
und Bitterstoffgehalt, die Auswirkungen von Reinsaat und Gemengeanbau sowie enge und weite Anbaureihen, aber auch der
Einfluss von Nährsubstraten und Komposten sowie Bearbeitungsmaßnahmen und Bodenverdichtungen und weitere Parameter
auf die Pflanzengesundheit festgestellt und in ihren Wechselwirkungen dargestellt werden. Die Ergebnisse werden dem
Wissenstransfer über Veröffentlichungen und Veranstaltungen (zwei bis drei Feldtage im Jahr) zugeführt. Auf der projekteigenen
Internetseite www.bodennfruchtbarkeit.org wird zudem jeden Monat ein spezielles Thema zur Bodenfruchtbarkeit behandelt.
Dr. Harald Schmidt vom SÖL (Stiftung Ökologie und Landbau), Dr. Jaques Fuchs (FiBL
Schweiz) und Dr. Christian Bruns (Universität Kassel) gingen anschließend in
Kurzvorträgen auf Teilbereiche des Projekts zu den Themen „Erste Ergebnisse aus
bundesweiten Praxiserhebungen zum Ackerbohnenanbau“, „Differenzialdiagnose: Eine
Methode zur Ursacheneingrenzung bei Bodenmüdigkeit“ und „Unkrautkontrolle mit
Grünschnitthäckseln“ ein.
Unkrautunterdrückung durch Grünschnittkomposte möglich
Im Anschluss an den Vortragsteil des Feldtages konnten die Teilnehmer an Feldstationen
einen Einblick in die Vorgehensweise bei der Analyse von Praxisschlägen durch Dr.
Dr. Ute Williges, Leiterin des
Harald Schmidt vom SÖL (Stiftung Ökologie und Landbau) gewinnen und einer
LLH-Öko-Teams, und Betriebsleiter
Demonstration eines Geräteprototypen der Uni Kassel zur Applikation von großen Mengen
Karl-Heinrich Kasper.
an Grünschnittkompost beiwohnen. Für das letztgenannte Beispiel zeichnet sich ab, dass
Foto: Hildebrandt
zumindest zeitweise eine Unkrautunterdrückung durch Grünschnittkomposte möglich ist
und den Kulturplanzen dadurch ein erheblicher Wachstums- und Entwicklungsvorsprung
entstehen könnte. Möglicherweise hat die Grünkompostdüngung auch einen positiven Einfluss auf die Bekämpfung von
Fußkrankheiten wie Phomabefall bei Erbsen. Dr. Christian Bruns, Universität Kassel, macht deutlich, dass Grüngutkompost
allerdings kein Allheilmittel sei. Ohne saubere Fruchtfolge und gute Pflege der Bestände trete der Effekt nicht so stark zu Tage,
dennoch sei eine sehr gute unterstützende Wirkung unverkennbar.
Weiterer Parameter zur Unkrautunterdrückungseignung
In den Landessortenversuchen des LLH hatten die Teilnehmer Gelegenheit die aktuellen Sortimente bei Getreide und
Körnerleguminosen sowie verschiedene Anbauversuche mit unterschiedlichen Saatstärken zu begutachten (Näheres unter
www.llh-hessen.de/landwirtschaft/oekologischer-landbau/pflanze.html). Geführt wurden die Teilnehmer von Dr. Sonja Biewer und
Thomas Schindler aus dem LLH Ökoteam sowie Prof. Knut Schmidtke von der Hochschule für Technik und Wirtschaft, Dresden,
der Ergebnisse aus einem Verbundvorhaben zur Ermittlung der Beschattungseigenschaften verschiedener Weizensorten
vorstellte. Durch Feststellung der Lichttransmission mittels Fotozellen wird ein Sortenvergleich möglich, bei dem die
Unterdrückung von Unkräutern durch Beschattung bewertet wird. Am Beispiel von 17 verschiedenen Weizensorten konnten mit
dieser Technik erhebliche Unterschiede bei der Beschattung des Bodens durch die Pflanzen während der Bestockung, beim
Schossen und beim Ende des Ährenschiebens festgestellt werden. In erster Linie ist hierfür die Stellung der Blätter verantwortlich
(steile/horizontale Blatthaltung).
Für den Ökoanbau kann damit ein weiterer wichtiger Parameter in die Bundessortenliste aufgenommen werden, der eine Aussage
zur Unkrautunterdrückungseignung der Sorten zulässt und im konventionellen Anbau (zunächst) keine Relevanz haben dürfte.
Marmeladen & Gelees
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Frühling werden Erdbeeren zur
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Aprikosen, Pfirsichen und Pflaumen. Der
Herbst bringt Äpfel, Birnen und Quitten.
Und im Winter werden Zitrusfrüchte,
Mangos und andere exotische Früchte zu
süßen Köstlichkeiten verarbeitet. mehr…
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06.07.2011 13:06
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Wichtige Züchtungsziele stellte Getreidezüchter Dr. Hartmut Spieß vom Dottenfelderhof
vor. So würden derzeit große Anstrengungen unternommen, Resistenzen gegen den
gefürchteten Weizensteinbrand zu erreichen. Bei der Qualitätsbeurteilung stehe das
Backvolumen im Vordergrund. Hier zeige sich, dass im aktuellen Sortenangebot auch
Weizen vertreten sei, der bei geringerem Klebergehalt große Backvolumen erzielen
könne. Wobei sich für den ökologischen Weizenanbau trotzdem immer wieder die Frage
nach einem guten Stickstoffangebot im Boden stelle.
Mischanbauversuch von Winterweizen und Wintererbse
Prototyp einer Maschine zur
gleichzeitigen Ausbringung von
Grüngutkompost und Leguminosen
der Uni Kassel. Größere
Kompostmengen werden in Reihen
abgelegt, das Leguminosensaatgut
wird in den Kompoststreifen
eingedrillt und Zustreicher ziehen
anschließend einen leichten Damm.
Foto: Hildebrandt
Gerade viehschwache oder viehlose Betriebe, die Kleegras nicht selbst verwerten können
und damit auf den Grobleguminosenanbau angewiesen sind, stoßen hier schnell an
Grenzen. In diesem Zusammenhang könnte ein Mischanbau von Getreide und
Leguminosen helfen. Erste Ergebnisse aus einem Mischanbauversuch von Winterweizen
und Wintererbse als abtragende Frucht in der Fruchtfolge des Betriebs Kasper lassen
hoffen, dass hierdurch neue Chancen im Qualitätsgetreideanbau eröffnet werden.
Bei normaler Saatstärke von Eliteweizen (400 Kö/m²) und der Einsaat von 5, 10 und 20
Wintererbsen/m² zeigten sich deutlich bessere Rohproteingehalte im Weizen (+ 1,5
Prozent) bei gleichen Weizenerträgen. Die Aussaatstärke der Erbsen wirkte sich in diesem
Versuch nicht auf die Weizenerträge aus. Durch eine gute Saatreinigung können Weizen
und Erbsen ohne Probleme nach dem Drusch getrennt werden.
In der abschließenden Diskussion wurde der in diesem Jahr schwache Stand der Ackerbohnen thematisiert. Als Ursache wurden
die fehlende Wasserversorgung in den vergangenen Monaten ausgemacht, wobei Bestände mit tieferer Aussaat von 7 bis 8 cm
offenbar in ihrer Entwicklung einen Wachstumsvorsprung zeigen. Gerade für trockenere Jahre hat eine konsequente
Saatgutablage größer 7 cm Vorteile. Zur Aussaat sollte daher eine Technik verwendet werden, die entsprechende Saattiefen
garantieren kann. Aus diesem Grund sollten generell Maisdrillgeräte Verwendung finden. Dr. Ernst-August Hildebrandt, LLH
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06.07.2011 13:06