casteller nachrichten dezember 2013

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casteller nachrichten dezember 2013
Casteller
Nachrichten
Nr. 43|2013
Casteller Nachrichten 43|2013
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Nach dem Empfang im Schloss ging die Bundeskanzlerin
(Mitte) durch den Schlossgarten zum Weinfestgelände, wo sie
von fast 2000 geladenen Gästen erwartet wurde (s. Bild unten).
Zum Titelbild
Am 18. Juli, einen Tag nach ihrem 59. Geburtstag, reiste Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel mit dem Hubschrauber nach
Castell, um mit Michael Glos, der 37 Jahre Mitglied des deutschen Bundestags war, seinen politischen Abschied zu feiern.
Nach der Landung auf dem Sportplatz besuchte die Kanzlerin
das Schloss. Auf dem Weg durch den Schlossgarten zu den
wartenden Gästen wurde sie begleitet von (s. Titelbild):
Ferdinand Erbgraf zu Castell-Castell, Marie-Louise Fürstin
zu Castell-Castell, Ilse Glos, Fürst Albrecht, Otto Erbgraf zu
Castell-Rüdenhausen, Michael Glos, Johann-Friedrich Fürst zu
Castell-Rüdenhausen, Gabrielle Erbgräfin zu Castell-Castell
und Maria Fürstin zu Castell-Rüdenhausen (v.l.n.r). Seine
Aufgaben im Aufsichtsrat der Fürstlich Castell’schen Bank wird
Michael Glos auch weiterhin wahrnehmen.
Fotos: Rafael Herlich
Michael und Ilse Glos, Dr. Angela Merkel, Dr. Anja Weisgerber und Ferdinand
Erbgraf zu Castell-Castell (v.l.n.r.) im Schlosshof beim Überreichen eines Casteller
Bocksbeutels als nachträgliches Geburtstagsgeschenk für die Kanzlerin.
Hochzeit im Schloss Castell
D
Alexander Graf zu Castell-Castell
mit seiner Tochter Gräfin Dorothea am
Vorabend der Hochzeit
ie einzige Tochter von Alexander Graf zu Castell-Castell,
Gräfin Dorothea, heiratete am 21. September Prinz Heinrich
XXIV. Reuß. Beide haben in Schweden ihre Studien abgeschlossen. Prinz Heinrich als Magister in Wirtschaft mit arabischer Zusatzausbildung und als Bachelor in Middle East Studies. Gräfin
Dorothea hat den Masterabschluss in klassischer Archäologie
(M.A.) und in Entrepreneurship (M.Sc.).
Die kirchliche Trauung fand in Iphofen statt. Danach fuhr die
Hochzeitsgesellschaft zum Casteller Schloss, dem Schloss in dem
Graf Alexander als viertes Kind von Fürst und Fürstin zu CastellCastell geboren und aufgewachsen ist.
Prinzessin Dorothea und Prinz
Heinrich XXIV. Reuß
ARD-Fernsehserie „Deutsche Dynastien“
„Die Reihe ,Deutsche Dynastien‘ präsentiert alteingesessene Familien, die die deutsche Gesellschaft nachhaltig mit gestalteten und bis heute eindrucksvoll prägen. Familien mit höchsten Ansprüchen, die sich im
Spannungsverhältnis zwischen Tradition und Moderne bewegen.“ (ARD).
A
m 25. November wurde im Rahmen der diesjährigen ARD-Staffel „Deutsche
Dynastien“ eine Folge über die Familie von Faber-Castell ausgestrahlt, der in
der achten Generation Anton-Wolfgang Graf von Faber-Castell vorsteht. Neben
Dreharbeiten am Firmensitz des Unternehmens in Stein bei
Nürnberg, an Produktionsstätten in Brasilien und im privaten
Umfeld des Grafen reiste das Kamerateam auch nach Rüdenhausen und Castell. Redakteurin Annette Baumeister machte
sich auf die Spur nach den Casteller Ursprüngen und lernte dabei die verschiedenen Facetten der ebenfalls familiengeführten
Unternehmen Bank – Wein – Wald des Hauses Castell kennen.
Im Münchner Verlag Collection Rolf Heyne ist in
diesem Jahr das Buch „Faber-Castell since 1761 –
die illustrierte Geschichte einer Bleistiftdynastie“
erschienen. ISBN 978-3-89910-498-1
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Casteller Nachrichten 43|2013
Fürst Castell-Rüdenhausen bei den
Dreharbeiten zur Sendung „Deutsche
Dynastien“ im Schloss Rüdenhausen
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CASTELL STEHT FÜR
DIE BEWAHRUNG VON
VERMÖGEN
CN: Das heißt, Sie haben alle Mitarbeiter
der Fürstlich Castell’schen Bank
persönlich kennengelernt?
CN: Trifft dieser Ansatz auch
in Zeiten guter Börsenlagen
auf Verständnis?
Ja. Neben vielen Einzelgesprächen sind mein Vorstandskollege Klaus Vikuk und ich bei den wichtigen Themen der Bank auf Rundreisen in den Niederlassungen und Filialen unterwegs. So bieten
sich immer wieder ausreichend Gelegenheiten für
persönliche Kontakte. Das macht ja eine
Zugegebenermaßen ist es in Zeiten, in denen der
Dax stetig und kontinuierlich zu steigen scheint,
immer ein wenig schwieriger zu argumentieren,
dass die Renditen in der Vermögensverwaltung
gut sind, aber eben nicht in den Himmel wachsen.
Dennoch, es führt kein Weg daran vorbei. Die
Privatbank aus – der persönliche
Kontakt zu Kunden und Mitarbeitern. Dabei haben mich die fachlichen Quali-
Dr. Sebastian Klein, der Vorstandsvorsitzende der Fürstlich Castell’schen Bank
über Vermögensverwaltung, turbulente
Finanzmärkte und das Besondere der
Fürstlich Castell’schen Bank.
täten, aber auch der menschliche Umgang unserer
Mitarbeiter besonders beeindruckt.
CN: Was sind die wichtigsten Erwartungen
der Kunden an die Fürstlich Castell’sche Bank?
Kunden wünschen sich eine Bank,
auf die sie sich verlassen können.
Sei es im Bereich der Finanzierung, bei dem der
Kunde eine qualitativ hochwertige Beratung im
Hinblick auf die bestmögliche Strukturierung der
Finanzierung erwartet. Oder im Bereich der Anlage, in der Unternehmen und Privatpersonen gleichermaßen die Auswirkungen der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank deutlich spüren
und Antworten von unserer Bank erwarten.
Casteller Nachrichten:
Seit April diesen Jahres sind Sie
der Vorstandsvorsitzende der
Castell-Bank. Welche Eindrücke
waren in den ersten Monaten
für Sie ganz besonders prägend?
Dr. Sebastian Klein: Da ich für die Fürstlich
Castell’sche Bank bereits seit 2010 als Mitglied
des Aufsichtsrates tätig war, kannte ich die Bank
schon vor Beginn meiner Tätigkeit zunächst als
Generalbevollmächtigter und seit April 2013
als Vorstandsvorsitzender der Bank sehr gut. Ich
hatte daher schon vorab ein sehr klares Bild von
den langjährigen Kundenbeziehungen und dem
Leistungsangebot der Bank. Die Zielvorstel-
lungen der Eigentümerfamilien
konnten wir so auch in aller Ruhe
zusammen besprechen. Insofern waren
die neuen Eindrücke vor allem geprägt durch das
Kennenlernen der Mitarbeiter und die Gespräche
mit Kunden der Bank.
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CN: Wie unterscheiden sich die Antworten
der Fürstlich Castell’schen Bank von der
Argumentation anderer Banken?
Dr. Sebastian Klein, Jahrgang 1968, hat nach Studium
und Promotion an der WHU Koblenz, seinen beruflichen Werdegang bei McKinsey & Co. begonnen, wo
er mehr als vier Jahre Banken im In- und Ausland in
strategischen Fragen beraten hat. Daran schlossen sich
Stationen bei Sal. Oppenheim (2000-2003) und der
Commerzbank AG (2003-2010) an. Bei der Commerzbank war Dr. Klein zunächst für das Private Banking
Geschäft weltweit zuständig, bevor er 2005 als Sprecher der Geschäftsführung die Leitung der cominvest
GmbH, des damals viertgrößten Asset Managers in
Deutschland, übernahm. Neben seiner darauf folgenden
Tätigkeit als Chefstratege der Bayerischen Landesbank
war Dr. Klein als Aufsichtsrat seit 2010 für die Fürstlich
Castell‘sche Bank tätig. In operativer Führungsverantwortung für die Bank ist er seit April 2012, zunächst als
Generalbevollmächtigter und seit Anfang April 2013 als
Vorstandsvorsitzender der Fürstlich Castell’schen Bank.
Dr. Sebastian Klein ist verheiratet und hat eine Tochter.
Wir haben als Bank eine sehr große Nähe zu unseren Kunden und kennen daher die Einstellung
der Kunden, die vor allem in der Vermögensanlage
schon seit fast sechs Jahren die Turbulenzen spüren, die durch die Finanz- und Wirtschaftskrise
ausgelöst wurden. Der Vermögenserhalt
hat in diesen Zeiten mehr denn je für
die überwiegende Mehrheit unserer
Kunden absolute Priorität. Das asymme-
trische Risikoprofil, das dem Werterhalt mit Hilfe
von Risikobegrenzung eine hohe Bedeutung einräumt, ist auf einen kontinuierlichen Wertzuwachs
ausgerichtet im Gegensatz zur kurzfristigen Realisierung vermeintlich überproportionaler Erträge.
aktive Risikobegrenzung ist die
wichtigste Strategie, um Vermögen zu erhalten und davon ausgehend ausbauen zu können. Dies
verlangt eine zeitnahe Reaktion auf die Entwicklungen an den internationalen Kapitalmärkten –
eine Aufgabe, die wir gerne für unsere Kunden
übernehmen.
CN: Gibt es denn so etwas
wie die wichtigsten
Grundsätze zur erfolgreichen
Anlagestrategie?
Das gibt es durchaus. Wir haben sie für die Fürstlich Castell’sche Bank in den Anlagerichtlinien der
Bank beschrieben und teilen diese mit unseren
Kunden, denn Klarheit und Transpa-
renz wird von unseren Kunden
sehr geschätzt. Sie sind erwachsen aus un-
serer langjährigen Erfahrung und der uns eigenen
Grundhaltung.
CN: Kann denn jeder Kunde
der Bank davon profitieren,
oder ist dies nur für die Eigentümer
großer Vermögen vorgesehen?
Wir haben vor gut einem Jahr die
Vermögensverwaltenden Fonds
eingeführt. Diese Fonds erlauben auch kleineren Vermögen den Zugang zu der konservativen,
professionellen Vermögensverwaltungsexpertise
unseres Hauses. Für größere Vermögen können
die Vermögensverwaltenden Fonds aufgrund ihrer
im Vergleich zu einer individuellen Vermögensverwaltung geringeren administrativen Belastung von
Interesse sein.
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CN: Wie wurden die
Vermögensverwaltenden Fonds
am Markt aufgenommen?
CN: Sie stellen sehr stark die
Risikoorientierung im Rahmen
der Vermögensverwaltung heraus?
Das Interesse war bereits beim Investitionsstart groß. Innerhalb der ersten Tage
Ja, denn ganz eindeutig ist die Verlustvermeidung
der wesentliche Erfolgsfaktor zur Vermögenssicherung. Ich will Ihnen gerne ein Beispiel geben: Verliert eine Geldanlage 50 Prozent und das ist immer
dann, wenn es zu entscheidenden Marktveränderungen kommt, nicht ausgeschlossen, müsste eine
Rendite von 100 Prozent erreicht werden, um diesen Verlust wieder auszugleichen. Das zeigt, wenn
auch an einem extremen Beispiel, sehr anschaulich, wie wichtig es ist, im ersten Schritt weitreichende Verluste zu vermeiden. Deshalb legen
wir so viel Wert auf eine Begrenzung der Risiken.
wurden knapp 20 Millionen Euro
in den Vermögensverwaltenden
Fonds angelegt und mittlerweile
beträgt das Fondsvolumen über
50 Millionen Euro. Dies ist ein klarer Vertrauensbeweis unserer Kunden. Darauf sind wir
ein Stück weit stolz, fühlen aber auch die daraus
erwachsene besondere Verantwortung.
CN: Inwiefern berücksichtigen
die Vermögensverwaltenden Fonds
individuelle Anlegerpräferenzen?
DieMVermögensverwaltenden
Fonds werden mit zwei unterschiedlichen Risikoprofilen angeboten. Der Kunde kann zwischen einem defensiven und einem ausgewogenen Portfolio wählen.
Während das defensive Portfolio seinen Anlageschwerpunkt im Bereich der verzinslichen Wertpapiere hat und Anlagen mit höheren Risiken wie
Aktien und Rohstoffe nur moderat berücksichtigt,
ist im ausgewogenen Portfolio eine hälftige Anlage in Rentenpapiere und risikotragendere Anlagen
möglich. Aber ich betone nochmals,
beiden Fonds liegt ein risikoorientiertes und verantwortungsbewusstes Management zugrunde.
Wir sehen uns in dieser Haltung
auch durch die aktuellen Entwicklungen an den Finanzmärkten immer wieder bestätigt. Unsere Überzeu-
gung von diesem Ansatz geht so weit, dass wir bei
der individuellen Gestaltung der Gebühren für
unsere Leistungen auch eine „erfolgsabhängige
Vergütung“ anbieten.
CN: Wie würden Sie das Besondere der
Castell-Bank in einem Satz beschreiben?
Unsere Stärke ist die Konzentration auf das Wesentliche – nicht
alles zu tun, was möglich ist, sondern das zu tun, das wir besonders gut tun und unseren Kunden
nützt.
Die Leitlinien der Anlagestrategie
der Fürstlich Castell’schen Bank
CONSERVATIVE GRUNDAUSRICHTUNG: Vermögen bewahren.
ASYMMETRISCHES CHANCE-RISIKO-PROFIL: Risiken begrenzen.
STREUUNG: Klumpenrisiken vermeiden.
TRANSPARENZ: Nachvollziehbarkeit sicherstellen.
EFFIZIENZ: Kostenbelastung sinnvoll begrenzen.
LIQUIDITÄT: Verfügbarkeit der Gelder sicherstellen.
LOYALITÄT: Faire und transparente Vergütungsstruktur für unsere Leistung anbieten.
Das Team der Fürstlich Castell’schen Bank in Nürnberg von links nach rechts:
vorne: Birgit Dotterweich, Carmen Zwosta, Ingrid Alberter, Edith Fuchs, Jörg
Hofmann, Benjamin Gruber, Thorsten Matheja, Rolf Christl, Fabiana Semaca.
2. Reihe: Georg Groscurth, Markus Iftner, Sandra Ehrmann; hintere Reihe: Wolfgang Graf zu Castell-Castell, Stefanie Schmitt, Kurt Radeck; nicht im Bild: Ralf
Wille und Ute Hartmann
FÜRSTLICH CASTELL’SCHE
BANK IN NÜRNBERG
Die Bank investiert in die Neugestaltung der Beratungsräume für vermögende Privatkunden und Firmenkunden.
P
rinzregentenufer 7, das Haus, in dem die Fürstlich
Castell’sche Bank in Nürnberg ihren Sitz hat, wurde 1908
im Auftrag des Fabrikbesitzers Adolf Baer und seiner Ehefrau
Babette im eleganten Jugendstil als Wohnhaus errichtet und zählt
bis heute zu den herausragenden Beispielen dieses Baustils in
Nürnberg und darüber hinaus.
Die jüdischen Besitzer mussten 1933 ihren Besitz an die
nationalsozialistische Gauleitung zwangsübereignen und in den
darauffolgenden Kriegs- und Nachkriegsjahren sah das Haus eine
große Anzahl wechselnder Bewohner.
1953 erwarb der ADAC das Haus von der mittlerweile hochbetagten Babette Baer, die in Chicago, USA, eine neue Heimat
gefunden hatte und deren Kinder kein Interesse mehr am Immobilienbesitz in Nürnberg hatten.
Den eleganten, zurückhaltenden Jugendstil der Räume wieder stärker zu betonen war stilgebend für den Umbau der Gebäudeteile im ersten Stock, in denen die Fürstlich Castell’sche Bank
ihre Kunden empfängt.
Dort ist in ruhiger Umgebung Zeit und Raum für vertrauensvolle Gespräche, um die Fragen, die den Kunden der Bank wichtig sind, zu erörtern. Das Team der Fürstlich Castell’schen Bank
in Nürnberg freut sich darauf, Kunden und Interessenten in den
neugestalteten Räumen der Bank herzlich willkommen zu heißen.
Die genehmigte Fassadenzeichnung aus dem Jahr 1907 des Hauses
im Prinzregentenufer 7 – ein Juwel des Jugendstils in Nürnberg
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Philipp Kollmar
wie der MainRiesling in Castell
Zum rieslaner wurde
Die spannende Geschichte des Casteller Weinbaus von der Zeit des Wiederaufbaus
nach dem Zweiten Weltkrieg bis in den globalisierten Weinmarkt unserer Zeit.
Prof. Hermann Müller,
1850–1927
Ökonomierat Dr. August
Ziegler, 1885–1937
Die letzte Fuhre bei der Weinlese 1957: mit Fürst Albrecht (rechts) und
Domänenamtmann Adolf Steinmann (1922–1988) in der Mitte.
N
ach dem Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 lag der
Weinanbau in vielen Weinbaugegenden Deutschlands
brach. In Castell waren von den damaligen 10 Hektar
Rebfläche nur noch wenige Hektar bestockt. Die Wiederanlage war einerseits geprägt von der Besinnung auf die Wurzeln
des fränkischen Weinbaus wie z.B. dem Silvaner und andererseits
von der Suche nach Rebsorten der Zukunft. Von diesen versprach
man sich eine höhere Reife, ausgeprägtere Aromatik und nicht
zuletzt auch eine größere Erntesicherheit. Im deutschsprachigen
Weinbau gab es durch den Schweizer Rebforscher Prof. Hermann
Müller aus dem Kanton Thurgau seit den 1890er Jahren eine
große Tradition der Rebzüchtung.
Die Züchtungsnummer: NI 11-17
Albrecht Fürst zu Castell-Castell – der seit 1945 u.a. die Verantwortung für das Weingut trug – verfolgte gemeinsam mit dem
damaligen Leiter des Domänenamtes, Adolf Steinmann, durch
die Anpflanzung neuer Rebsorten einen erfolgreichen Wiederaufbau des Weingutes. In Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Hans
Breider, dem Leiter der Würzburger Rebenzüchtung, wurde die
Anbaueignung neuer Sorten in einem Versuchsweingarten in der
Casteller Lage Hohnart getestet. Darunter befand sich auch die
Rebsorte mit der Züchtungsnummer NI 11-17, die bereits 1921
von Ökonomierat Dr. August Ziegler, dem ehemaligen Leiter der
Würzburger Rebzüchtung, aus Silvaner und Riesling gekreuzt
worden war.
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Prof. Dr. Hans Breider,
1908–2000
Der Name: Mainriesling
Die Züchtung mit dem Namen „Mainriesling“ war schon in den
1930er Jahren im Versuchsanbau gewesen und bei Verkostungen
als ein „… wundervoller, eleganter, edler Rieslingwein mit zartem
Resedenbukett“ oder als „… das ist Wein“ beurteilt worden. Nach
dem frühen Tod Dr. Zieglers im Jahr 1937 war der Mainriesling
jedoch aus dem Blickfeld der Rebenzüchtung verschwunden und
die bayerische Rebzüchtung in Würzburg blieb bis zur Übernahme der Leitung durch Dr. Breider in den späten 1940er Jahren
verwaist.
Die Anbauversuche des Mainrieslings wurden nach Kriegsende
wieder aufgenommen und neben
der Fläche in Castell, befanden
sich vor allem im Randersackerer
Sonnenstuhl und in der Lage Veitshöchheimer Ravensburg Versuchsweinberge. Bei seiner Verkostung
erzielte der Mainriesling in den Jahren 1949 bis 1953 im Vergleich zum
Riesling und Silvaner die höchsten
In der Museumsscheune
Weinbeurteilungen, insbesondere die
Castell befindet sich ein
Weine aus den besten Lagen, wie dem
Bocksbeutel aus dem Jahr
Casteller Hohnart, so dass der Main1953 mit Randersackerer
riesling 1953 als Rebsorte in Franken
Sonnenstuhl Mainriesling
vom Weingut Bruno Schmitt
anerkannt wurde.
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Im Schlosskeller hüten wir noch einige Rieslaner aus den letzten 50 Jahren – um sie bei besonderen Anlässen zu verkosten. Die hier ausgewählten „‘3er-Jahrgänge“
zeigen auch sehr prägnant die Entwicklung der Etikettengestaltung und die unterschiedliche Glasfarbe der Bocksbeutel.
Der neue Name: Rieslaner
Kontext zu den besten Rieslingen der Mosel oder des Rheingaus
Damals wie heute zeichnete sich die Rebsorte durch die Edelfäule
gestellt. Damit konnte der Rieslaner neben dem Silvaner das AnBotrytis Cinerea hervorgerufenen hohen Mostgewichte und ihre
sehen Frankens weiter stärken und ein eigenes Profil gewinnen.
hohen Säuregehalte aus. Mit diesen Eigenschaften ließen sich
äußerst fruchtbetonte, süße und gleichzeitig lebendige Weine erDas Besondere: Botrytis Cinerea
Ein Profil, das sich aus der Neigung ergibt, durch Edelfäule rosizeugen, die sich in den folgenden Jahren steigender Beliebtheit
erfreuten. So breitete sich die Rebfläche des Mainrieslings in
nierte Beeren zu bilden. Denn im Vergleich zum Riesling verfügt
Castell und ganz Franken aus.
der Rieslaner über eine dünnere Schale und eine frühere Reife,
damit verbreitet sich die Edelfäule Botrytis Cinerea schneller und
Mit dem Erfolg und der Eigenständigkeit der Rebsorte im
regelmäßiger. Gleichzeitig entwickelt der Rieslaner mit zunehfränkischen Weinland entstand der Wunsch, diese durch einen
mender Reife eine intensive – an tropische Früchte erinnernde –
neuen Namen von seinem altehrwürdigen Verwandten, dem
Aromatik. Den relativ hohen Säuregehalt balanciert die nach der
Riesling, abzusetzen und zu verselbstständigen. Zur NamensfinGärung verbliebene Fruchtsüße und es entstehen konzentrierte
dung trafen sich im Frühjahr 1963 neben anderen die bedeuaber dennoch frische Weine.
tenden fränkischen Erzeuger wie das Würzburger Bürgerspital
Heute ist der Rieslaner Teil der besonderen Identität Castells,
zum Heiligen Geist, das Weingut Paul Schmitt aus Randersacker,
und bildet, trotz seiner relativ kleinen Rebfläche, einen wichder staatliche Hofkeller Würzburg und natürlich das Domänentigen Bestandteil unseres Sortiments.
amt Castell im Casteller Schloss ein.
So erzeugen wir regelmäßig fruchtsüMan einigte sich auf einen Namen, der
ße Spätlesen in der Tradition der edlen
eine eigenständige Zukunft ermöglichSüßweine Deutschlands und freuen
te und dabei seine Eltern Riesling und
uns, in geeigneten Jahren durch strenSilvaner nicht verleugnet – den Riesges Sortieren der einzelnen Beerchen
laner. Am 23. Juli 1963 wurde die ofAuslesen, Beeren- und Trockenbeefizielle Geburtsstunde des Rieslaners
renauslesen zu erhalten. Diese Weine
mit einer feierlichen Weinprobe in den
stehen zwar aktuell nicht im Fokus
Weinstuben der Würzburger Hofkellerei
des deutschen und weltweiten Weinbegangen, die sich diesen Sommer zum
marktes, wir sind allerdings überzeugt,
fünfzigsten Mal jährte.
dass diese für Deutschland einzigartige
Die sechziger und siebziger Jahre
Tradition in Zukunft wieder mehr Liebmit ihrem für restsüße Weine offenen
haber finden wird. Gerade der erwaWeingeschmack führten zu einer weitechende Weinmarkt in Asien mit seinen
ren Ausbreitung der Rieslanerflächen,
eigenen kulinarischen Gewohnheiten
wobei der Schwerpunkt der Weine stets
zeigt ein großes Interesse an Weinen
im Bereich der edelsüßen Weine mit
mit ausdrucksvoller Frucht, feiner Süße
den Prädikaten Spätlese, Auslese, Beeund lebendiger Säure. Daher freuen wir
renauslese und Trockenbeerenauslese
uns auf die nächsten 50 Jahre Rieslaner
lag. So etablierte sich der Rieslaner in
in Castell.
den Weinführern als die dem Riesling
ebenbürtig bezeichnete Rebsorte Frankens. Vor allem die Weine aus RandersDer Autor Philipp Kollmar ist seit 2005 Verkaufsacker und Castell wurden immer wieder
Auch nach 50 Jahren ist der Rieslaner
leiter im Fürstlich Castell’schen Domänenamt und
seit 2009 stellv. Weingutsleiter.
besonders hervorgehoben und in den
fester Bestandteil des Casteller Sortiments.
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Als er ein kleiner Bub war, rollte er immer eine Zeitung und spielte damit Trompete. Sein
Vater nannte ihn deshalb „Jazz“. Die Musikinstrumente änderten sich im Lauf der Jahrzehnte, der Spitzname blieb. „Jazz“, das ist Rupert Friedrich, fünftgeborener Sohn von
Fürst und Fürstin Siegfried zu Castell-Rüdenhausen.
Rupert Graf zu Castell-Rüdenhausen
Rupert Graf zu Castell-Rüdenhausen
mit seiner Frau Gräfin Alexandra vor
ihrem Haus in Abtswind unweit von
Rüdenhausen im Sommer 2013.
Das Leben treibt die buntesten Blüten
Im Schloss geboren
Am 25. September 1954 kam ich in Rüdenhausen,
wie meine älteren Geschwister, als Hausgeburt
im Schloss Rüdenhausen auf die Welt. Zu meinen schönsten Kindheitserinnerungen zählen die
Jagdausflüge mit meinem Vater, Fürst Siegfried.
Ich war auch oft mit meinem leider 2010 verstorbenen Bruder Christian zusammen, solange bis er
nach Windsbach ins Internat kam. Später „erwischte“ es auch mich.
Beim Großvater
Wir fuhren immer alle in einem Auto die weite
Strecke ins Salzburger Land und meine Mutter,
Irene geb. Gräfin zu Solms-Laubach, packte schon
direkt nachdem wir aus dem Schlosstor in Rüdenhausen gefahren waren, die Vesperbrote aus. Das
Anwesen meines Großvaters mütterlicherseits in
Steinwänd war für uns Rüdenhäuser und Solmser
Vettern und Cousinen ein beliebter Ferientreffpunkt.
Schule und Internat
Weil meine Aktivitäten sich nicht nur auf die Schule beschränkten, waren die Zeugnisse entsprechend. So musste auch ich ins Internat. Erst nach
Altensteig in Baden-Württemberg, dann in das
Frankenlandschulheim Schloss Gaibach. Lustiger
als die Schule waren die Reisen nach Steinwänd.
Berufliche Laufbahn
Nach der Schule begann ich meine Ausbildung
beim Bundesgrenzschutz in Oerlenbach (s. Kasten
Seite 14). Nach acht Jahren beim Bundesgrenzschutz absolvierte ich eine Ausbildung bei der Polizei und seit 1988 arbeite ich im Kernkraftwerk
Grafenrheinfeld.
Graf Rupert mit seinem Portrait
als 16-jähriger von F. Wagner
aus dem Jahr 1970.
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Meine Zeit beim Bundesgrenzschutz
Von Juni 1975 bis April 1976 war mein Einsatz im
Krisengebiet Libanon zum Schutz der deutschen
Botschaft in Beirut, unter gefährlichen Arbeits- und
Lebensbedingungen. Die Zeit dort ist mir in Erinnerung, als wäre es gestern gewesen. Die Deutsche
Botschaft geriet unter Beschuss und ich fotografierte
nach dem Bombenangriff. Dabei wurde ich von Palästinensern beobachtet – sie entführten mich und
nahmen mich als Geisel.
Foto: Karl Anton Koenigs
Bombenangriff auf Beirut, den ich von dem Fenster
meines Hotelzimmers aus fotografiert habe.
Meine Kinder Philipp,
Leopold, Sophia und Gloria
Im Jahr 1972 lernte ich meine
erste Frau Alexandra geb. Gräfin von Werthern-Beichlingen
bei einem Faschingsfest im
Schloss Rüdenhausen kennen.
1979 heirateten wir, kurz danach kam unser erster Sohn
Philipp (*1979) zur Welt. Wir
wohnten in Gerolzhofen. Leopold (*1981), Sophia (*1983
†1987) und Gloria (*1987)
wurden geboren.
Philipp
2. Hochzeit 2004
Im Juni 2004 heiratete ich zum 2. Mal: Alexandra
geborene von Unger kommt aus Essingen bei Aalen, arbeitet in Esslingen als stellvertretende Redaktionsleiterin bei der BILD-Zeitung in Stuttgart.
Anderthalb Tage war ich gefangen. Mit einen Sack
über dem Kopf wurde ich in verschiedene Palästinenserlager gebracht. Erst durch den Einsatz des
damaligen deutschen Botschafters Rüdiger von Pachelbel kam ich wieder frei.
Von 1978 bis 1981 war ich in den deutschen Botschaften in Paris und Amsterdam eingesetzt.
Die Familie bei der Hochzeit meines Neffen Georg Prinz von
Preußen mit Sophie Prinzessin von Isenburg, 2011, v. l.n.r.:
Gloria, Sandi, Leopold und Philipp.
Die Kinder heute
Im Dorotheenhof sehen wir auch regelmäßig Leopold, der im nahegelegenen Aalen bei Mercedes
Benz beschäftigt ist. Philipp, der in Baden-Baden
im Klambt-Verlag ein Volontariat absolviert hat,
wohnt jetzt in Düsseldorf und geht in seiner weiteren Ausbildung zum Altenpfleger auf. Gloria
lebte einige Zeit mit ihrer Mutter in Spanien und
zog dann nach Düsseldorf, wo sie mehrere Jahre als Assistentin der Geschäftsführung bei Brune Immobilien tätig war. Seit April diesen Jahres
wohnt Gloria in Frankfurt/Main.
Leopold bei einer BILD-Party in Stuttgart mit Dr. Dieter Zetsche,
Vorstandsvorsitzender der Daimler AG
Für meinen Einsatz im
Libanon wurde ich mit der
Bundesverdienstmedaille
ausgezeichnet.
Neben Abtswind haben wir auch im Dorotheenhof
(Abbildung rechts) ein Zuhause.
Sophia
Eines der Fotos weswegen ich in Beirut entführt
und in Geiselhaft genommen wurde.
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Gloria
Die Jahre in Gerolzhofen waren für uns nicht leicht, da Sophia
an einer zu spät erkannten Hirnhautentzündung erkrankte. Als
Sophia vier Jahre alt war, zogen wir in ein Haus nach Abtswind.
Kurz darauf starb sie.
Unterwegs zwischen drei Wohnorten
Wir führen eine glückliche Wochenendehe, die sowohl das Telefon als auch den Tacho zum Glühen
bringt. Zwischen Esslingen und Abtswind liegen
180 Kilometer, da ist man oft wie ein Fernfahrer
unterwegs. Mal verbringen wir das Wochenende
im Esslinger Raum, mal in Abtswind und zwischendurch treffen wir uns auf halber Strecke im Dorotheenhof, dem Besitz meiner Schwiegereltern, wo
wir auch eine Wohnung haben.
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Mit Ernst Mosch (Mitte) und meinem Bruder Karli (links).
Aus dem kleinen Trompeter von einst
wurde ein 1,96 m großer Schlagzeuger
Im Kernkraftwerk Grafenrheinfeld werde ich
meinem früheren Spitznamen „Jazz“ gerecht. Dort
spiele ich in der Werkkapelle, zwar nicht Trompete
aber Schlagzeug. Überhaupt, die Musik spielt in
meinem Leben eine große Rolle. Oft bin ich mit
meinem Bruder Karli auf Blasmusik-Konzerten.
Zu meiner Freude früher oft bei Live-Auftritten
des unvergessenen Ernst Mosch, den ich persönlich auch sehr gut kannte. 2008, zu meinem 54.
Geburtstag (Jahrgang 1954), erfuhr ich eine ganz
besondere Ehre. Freund und Musiker Jürgen Bermanseder komponierte für die doppelte 54 einen
Marsch für mich – er heißt „54er Graf Rupert
Marsch“. Im nächsten Jahr werde ich 60 Jahre –
mal sehen, was das Leben noch mit mir vorhat.
In Rüdenhausen: Landwirtschaftsmeister Mathias Stöcker (links) und Betriebsleiter Rudolf Falkenstein bewirtschaften die Meiereien in Castell und Rüdenhausen
Johann Michel
25 Jahre gemeinsame Bewirtschaftung
der Meiereien Castell und Rüdenhausen
Warum? Um das zu erklären, muss man einen Blick zurückwerfen.
N
ach Ende des Zweiten Weltkrieges, 1945, war die landwirtschaftliche Fläche der beiden Linien Castell-Castell
und Castell-Rüdenhausen wesentlich größer als heute und
weit über Franken verstreut. Durch die staatliche Bodenreform
in den 1950er Jahren mussten davon 400
ha gegen Entschädigung abgegeben werden.
Land zwischen Urspringen und Lisberg wurde zur Ansiedlung von Flüchtlingsbauern
weitergegeben. Die Flächen um Castell und
Rüdenhausen wurden dagegen behalten.
Übrig blieben für Castell und Rüdenhausen
jeweils noch ca. 160 ha landwirtschaftliche
Flächen, die zum einen selbst bewirtschaftet
und zum anderen an viele kleinere Landwirte
verpachtet wurden.
Am Schlagzeug mit meinen Bläserkollegen der Werkkapelle KKW Grafenrheinfeld unter der Leitung von Thomas Fürst (rechts).
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zu ernähren und durch die Flächenstilllegung sollte zudem eine
Überschussproduktion an Lebensmitteln abgebaut werden.
Die fortschreitende Globalisierung der Märkte und die Einführung billiger Lebensmittel drückte die Erzeugerpreise immer mehr. Viele deutsche Industrieexporte
wurden mit Agrarprodukten bezahlt. Für
die Landwirtschaft wurde es kontinuierlich
wirtschaftlich schwieriger. Die Folge war ein
Abbau von Beschäftigten, deren fehlende Arbeitskraft man durch einen höheren Einsatz
an Maschinenkraft ausglich. Mit der sich
ständig weiterentwickelnden Technik konnten und können immer größere Flächen mit
immer geringerer menschlicher Arbeitskraft
bewältigt werden.
Nun kommen wir zur Anfangsfrage:
Flurbereinigung
Warum eine gemeinsame Bewirtschaftung?
In den 1960er Jahren kam die FlurbereiniUm unsere Betriebe gesund zu erhalten, war
gung. Aus vielen kleineren Flächen, manchZum Autor: Bis zu seinem Ruhestand
2000 war Landwirtschaftsmeister Johann
die gemeinsame Bewirtschaftung unumgängmal unter einem Hektar, wurden Feldstücke
Michel 20 Jahre als Leiter der Fürstlichen
lich. Vor der Zusammenlegung 1988 hatten
bis zu 20 ha. Die einst verpachteten Flächen
Meiereien tätig.
die beiden Castell’schen landwirtschaftwurden jetzt selbst bewirtschaftet und so
lichen Betriebe zusammen ca. 320 ha, acht
entstand in Castell und Rüdenhausen je ein
Schlepper mit insgesamt 875 PS und sieben Arbeitskräfte. Heute
Betrieb mit ca. 150 ha. Für die damalige Zeit eine wirtschaftlich
bewirtschaften wir 420 ha mit drei Schleppern mit 540 PS und
vertretbare Betriebsgröße, auch wenn im Steigerwald keine so
zwei Arbeitskräften.
guten Bodenverhältnisse herrschen.
Unsere landwirtschaftlichen Flächen müssen wirtschaftlich
Die EU Agrarpolitik brachte in den nächsten Jahren niedgeführt und erhalten werden, um nicht als Verlustpunkt im gerigere Erzeugerpreise. Als Ersatz kamen die Flächenprämien,
samten Castell-Unternehmen zu stehen und um unsere Kulturdie allerdings keinen ausreichenden Ausgleich schafften. Ziel all
landschaft weiter erhalten und pflegen zu können.
dieser politischen Maßnahmen war es, die Bevölkerung billiger
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Die Bayerische Staatsmedaille für
Verdienste für die Umwelt …
… wurde am 22. März vom bayerischen Staatsminister für Umwelt und Gesundheit, Dr. Marcel Huber MdL
an Johann-Friedrich Fürst zu Castell-Rüdenhausen und Ferdinand Erbgraf zu Castell-Castell überreicht.
Im Wortlaut die Laudatio von Dr. Huber:
„Ferdinand Erbgraf zu Castell-Castell und Johann-Friedrich Fürst zu Castell-Rüdenhausen
engagieren sich seit vielen Jahren für eine ökonomische und ökologische Waldbewirtschaftung. Auf einer Fläche von insgesamt knapp
5000 Hektar setzen sich die beiden Fürstenhäuser Castell-Castell und Castell-Rüdenhausen
für eine naturnahe, standortgerechte Bewirtschaftung der Wälder ein. Besonders markante
Altbäume werden als „Methusalems" belassen
und sind so für jedermann erlebbare Zeugnisse
des Wachsens, Alterns und Zerfallens in der
Natur. Bei der Pflege der Wegeränder wird auf
die Blühzeiten der Bodenvegetation Rücksicht
genommen. So entstehen besonders wertvolle
Biotope für zahlreiche Insekten- und Schmetterlingsarten.
Die Vielfalt des Casteller Waldes: jung und alt,
Nadel und Laub, schlagreif und abgestorben
Bei der Verleihung im Münchner Ministerium: Ferdinand
Erbgraf zu Castell-Castell, Staatsminister Dr. Marcel Huber
und Johann-Friedrich Fürst zu Castell-Rüdenhausen (v.l.)
Auch die waldgesetzliche Vorgabe „Wald vor
Wild" wird konsequent und effizient umgesetzt. Die Jagdpraxis zeichnet sich unter anderem durch eine vorbildliche Jagdorganisation,
die Anwendung effizienter Jagdmethoden und
eine wegweisende Wildbretbehandlung und
-verwertung aus. Mit Ihrem Konzept verbinden Ferdinand Erbgraf zu Castell-Castell und
Johann-Friedrich Fürst zu Castell-Rüdenhausen
vorbildlich Ökonomie und Ökologie bei der
Waldbewirtschaftung und stellen damit eine
umfassende Nachhaltigkeit sicher.“
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Biotop im Revier Breitenlohe mit Fürst JohannFriedrich und den Mitarbeitern der Forstabteilung
Ein sogenannter „Methusalem“, Lebensraum für
zahlreiche Tier- und Pflanzenarten
Die „Waldler“ freuen sich über die staatliche Anerkennung ihrer Arbeit. Hintere Reihe von links nach rechts: Johann-Friedrich
Fürst zu Castell-Rüdenhausen, Konrad Ring, Richard Winkler, Helmut Ebert, Krystof Podwyszynski, Ludwig Dürr, Ludwig Neeb
(Leiter der Fürstlich Castell’schen Forstabteilung) und Tomasz Gregorczyk; Vordere Reihe von links nach rechts: Maria Fürstin
zu Castell-Rüdenhausen, Jochen Schenk, Dr. Jörg Summa, Christian Lindner, Franz Müller, Georg Rebhan-Müller und Michal
Gregorczyk. Es fehlen auf dem Bild: Rainer Bräunig und Wolf-Jörg Hornung
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Der Autor Domänenrat Karl-Heinz Rebitzer (rechts)
und Friedrich Graf zu Solms-Laubach im Weinstall
Karl-Heinz Rebitzer
Vom Pferdestall zum Weinstall
1963 – es war die Zeit des „Wirtschaftswunders“, der Wein rückte immer mehr in den Mittelpunkt und der Weintourismus begann als kleines Pflänzlein zu wachsen. Franken und seine Weinorte waren im Aufbau und Castell
war sehr frühzeitig dabei! Es waren die ersten Schritte der „Heckenwirtschaften“ oder wie man heute sagt „zu
Gast beim Winzer“ oder auch „die Reise zum Wein“.
1963
– es war die Zeit, in der Zuhause gegessen wurde, vielleicht am Wochenende oder zu einem Familienfest das
Gasthaus aufgesucht wurde. Einfach so unter der Woche zum
Essen oder Weintrinken zu gehen, war nicht üblich. Es war die
Zeit, als das Fürstlich Castell’sche Domänenamt Vorreiter für die
Neupflanzung und die Neugestaltung der Weinberge war und auf
neue Vermarktungswege setzte.
Warum der Name Weinstall
Die Probierstube im Schloss wurde zu klein und so reifte der
Gedanke, in unmittelbarer Nähe des Domänenamtes einen
neuen Präsentationsort für die Casteller Weine zu schaffen.
Beim Umbau des Pferdestalls zum Weinlokal blieben die Pferdeboxen als
gestalterisches Element erhalten.
Fürst Albrecht (links) beim Ausritt mit seinen Kindern, um 1966
20 Casteller Nachrichten 43|2013
Es sollte ein geselliger Ort werden für Weinfreunde und Gäste
aus der Region sowie für Durchreisende, verbunden mit einer
guten fränkischen Küche. Welches Gebäude kam in Frage: der
alte Pferdestall des Schlosses. So zogen die Pferde Emma, Minos,
Wienerin und Seggie zusammen mit den Ponys in ein neues Domizil im Schlossgarten und der Stall wurde 1963 zur Weinstube
umgebaut. Somit erklärt sich der Name „Weinstall“ von selbst.
Die fränkische Tageszeitung Main-Post von 1963 titelt: „Der
,Weinstall‘ in Castell als neue Stätte fränkischer Gemütlichkeit
zum 1. März eröffnet“. Und weiter schreibt sie: „Der Weinstall
mit ,nobler Atmosphäre‘ – was aber nicht heißen soll, dass hier
Entwurfszeichnung für den Ausleger, Wein- und Speisekarte aus dem Jahr 1963, Anzeigenentwurf mit dem damaligen Logo – ein Bocksbeutel eingerahmt von Pferden
ein exklusives Lokal nur für exklusive Gäste errichtet wurde.
Speise- und Weinkarte sind für jeden Geldbeutel ausgestattet.
Albrecht Fürst zu Castell-Castell sagte ausdrücklich, als er den
architektonisch veredelten Stall der Presse zeigte: ,Hier ist jeder
Gast willkommen!‘“
Um mehr über die Anfänge zu erfahren, traf ich mich mit
Friedrich Graf zu Solms-Laubach, dem Bruder der verstorbenen
Irene Fürstin zu Castell-Rüdenhausen, im benachbarten Rüdenhausen zu Hause und erster Weinstall-Wirt. Graf Solms wohnte
1963 frisch verheiratet in Castell, hatte in Heidelberg eine Ausbildung zum Hotelkaufmann bei Steigenberger absolviert und in
England Berufserfahrung gesammelt.
Der erste Weinstall-Wirt erzählt
„In Castell war ich zuerst in der Verwaltung angestellt, bevor
man mir die Aufgabe des Wirtes für den neuen Weinstall ,aufgetragen‘ hat. Mit grüner Weste und roter Schürze bekleidet stand
ich nun im alten Pferdestall mit einem sehr unangenehmen Vertrag! Ich hatte als Verdienst nur zehn Prozent Beteiligung vom
Weinumsatz. Zudem war alles vorgeschrieben – kein Bier durfte
ausgeschenkt werden usw. Es gab auch viele ,Berater‘: wie man
was machen muss, was man unbedingt anbieten muss, was zu
teuer und was zu billig ist!“
Dennoch erinnert sich Graf Solms gerne an seine Zeit als
Weinstall-Wirt: „Es war schon was Besonderes, die Eröffnung vom
Weinstall. Er wurde Treffpunkt für Geschäftsleute auf Durchreise, aber auch für die jungen Casteller Bürger. Einer hat immer
sein Bier mitgebracht und jeder Gast hatte so seinen eigenen
Weinstall-Tag – man wusste immer, wer wann kommt.“
Der 1er, 2er, 3er und 4er Schoppen
Graf Solms weiter: „Das Konzept war einfach – es gab vier Schoppen (0,25 l) auf der Karte: den 1er, den 2er, den 3er und den 4er,
die sich je nach Qualität und Preis unterschieden! Ihnen waren
vier verschiedene Römer zugeordnet, so dass die Bedienung den
Wein leicht auseinander halten konnte.“
Das Angebot der Speisen und Weine wechselte in den Jahrzehnten entsprechend dem Zeitgeist oder auch der Vorliebe der
nachfolgenden Pächter.
Im 2003 neu gestalteten Weinstall v.l.n.r.: Veronika Widmann, Friedrich Graf zu
Solms-Laubach, Karl-Heinz Rebitzer und Michael Kiepert
Nach 40 Jahren bekommt der Weinstall ein neues Gesicht
2003 konnten wir das Architektenbüro Nikolay aus Stuttgart gewinnen. Zusammen mit Erbgraf Ferdinand, seiner Frau Erbgräfin
Gabrielle und mir fand sich ein kreatives Team zusammen, um
dem Weinstall ein zeitgemäßes Gesicht zu geben. Der stärkeren
Nachfrage nach Weinmenüs, dem Bild vom „Neuen Franken“, der
Veränderung der Weinstile und dem steigenden Weintourismus
wurde damit Rechnung getragen. Es entstand ein „Weinstall mit
Weinstyle“ oder wie unsere Fürstin Marie-Louise zu sagen pflegt:
„Der Weinstall ist jetzt ein Feinstall.“
2013 – im 50igsten Jahr seines Bestehens ist im Weinstall der
„Wirt“ am Herd Veronika Widmann und am Gast Michael Kiepert.
Beide sind der regionalen Küche sehr zugetan. Das Angebot der
Küche reicht von einer herzhaften Vesper oder einer regionalen
Käseplatte bis hin zum Menü mit Weinbegleitung.
Von der einstigen Idee sind nicht nur die Pferdeboxen, die
heute noch zu erkennen sind, übrig geblieben. Damals wie heute
gilt: „Hier ist jeder Gast willkommen!“
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10-jähriges Dienstjubiläum
Kathrin Dusel, Bank Würzburg, 1.1.
Helene Kunkel, Bank Lohr, 15.2.
Michael Bayer, Bank Würzburg,1.9.
Christine Graber, Bank Volkach, 1.9.
Verena Hemm, Bank Würzburg, 1.9.
Jasmin Reinhart, Bank Würzburg, 1.9.
Ralf Wille, Bank München, 1.9.
Birgit Dotterweich, Bank Würzburg, 1.10.
20-jähriges Dienstjubiläum
Beate Dresel, Domänenamt Castell, 1.3.
Anette Kern, Bank Würzburg, 1.4.
Sibylle Lang, Bank Würzburg, 1.4.
Barbara Hügelschäffer, Domänenamt Castell, 14.4.
Gertrud Noeth, Bank Würzburg, 14.06.
Sandra Niersberger, Bank Scheinfeld, 1.9.
Dieter Seubert, Bank Würzburg, 1.9.
Heike Schneider, Domänenamt Castell, 13.9.
Georg Groscurth, Bank München, 1.10.
Irene Edelthalhammer, Schloss Castell, 1.11.
PERSONALIEN 2013
der Fürstlich Castell’schen Unternehmen
25-jähriges Dienstjubiläum
Petra Lang, Bank Würzburg, 1.3.
Sabine Blass, Bank Markt Einersheim, 1.4.
Theresia Finkwitz, Bank Würzburg, 22.8.
Sylvia Reuss, Bank Würzburg,1.9.
Michael Schwingenstein,
Castell-Versicherungs-Dienst, 1.9.
Mittelpunkt und Höhepunkt wie eines jeden Casteller Betriebstreffens waren wieder die Ehrungen der Jubilare. Dieses Mal konnten die Dienstherren elf Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter würdigen, die seit dem letzten Betriebstreffen 2011 ihr 25-jähriges oder 40-jähriges Dienstjubiläum begehen konnten. Nach der Ehrung (v.l.n.r):
Johann-Friedrich Fürst zu Castell-Rüdenhausen, Ernst Zipperer, Benno Gehring, Lieselotte Kneitz, Hans Alfred Hartmann, Ursula Schuster, Wolfgang Graf zu CastellCastell, Petra Lang, Martin Bergmann, Sabine Blaß, Reinhard Firnbach, Hermine Czeschka und Ferdinand Erbgraf zu Castell-Castell
F
Um eine Verbindung zwischen kurzen und langen Dienstzeiten herzustellen, hatten zwei Vertreterinnen der
„jungen“ Casteller die Aufgabe übernommen, die Jubilare mit 25 Dienstjahren in einem Interview vorzustellen.
Katharina Heilmann (2.v.l.), die kurz vorher mit der mündlichen Prüfung ihre Ausbildungszeit zur Bankkauffrau
bereits nach zwei Jahren beendet hatte und Jasmin Engelhard (l.), die im Verbundstudium neben der Ausbildung zur Bankkauffrau die Fachhochschule besucht, stellten interessante Fragen, die die Jubilare schlagfertig
beantworteten. Personalleiter Robert Hambitzer (4.v.l.) bringt die jungen und „alten“ Casteller zusammen.
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ast 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Pensionäre und deren Familienmitglieder sind am 6. Juli in den Schlosspark
in Castell zum traditionellen Betriebstreffen zusammengekommen. Alte Kontakte
über Abteilungen und Betriebsteile hinweg wurden gepflegt, neue Kolleginnen
und Kollegen sowie Mitarbeiter anderer
Betriebsteile kennengelernt und neue Verbindungen über den eigenen Aufgabenbereich hinweg geknüpft. Die Kinder fühlten
sich auf der großen Koppel wohl, auf der
für sie ein abwechslungsreiches Programm
mit Kletteraktivitäten, Geschicklichkeitsspielen, einem Fußballparcours und einer
Sommerbiathlon-Infrarot-Schießanlage
aufgebaut waren. Diese wurden zur Freude der Eltern eifrig genutzt (s. Rückseite).
Wir trauern um
Adolf Land, * 29.12.1936 – † 10.2. leistete 34 Jahre
treue Dienste als Waldarbeiter im Forstrevier Breitenlohe. Im Alter von 24 Jahren am 1. Oktober 1960
begann seine Arbeit in der Waldwirtschaft. 1975
legte er die Forstwirtprüfung ab. Adolf Land zeichnete sich durch seinen Fleiß, seine Freundlichkeit,
Hilfsbereitschaft und sein Verständnis für die Natur
aus. Es lag ihm immer am Herzen, jungen Kollegen
die Sprache der Natur weiterzugeben.
Stefan Weingärtner, * 24.6.1922 – † 4.3. trat am
1. Dezember 1962 als Waldarbeiter im Forstrevier
Friedrichsberg ein und war dort 25 Jahre beschäftigt,
bevor er am 1. Juni 1987 in Rente ging. Stefan Weingärtner war etwas besonderes. Seine sympathische
und humorvolle Art war wohl geprägt von seiner
Heimat Siebenbürgen. Er war bei seinen Kollegen
beliebt und sehr fleißig.
IMPRESSUM
30-jähriges Dienstjubiläum
Karl Münich, Domänenamt Castell, 3.1.
Tobias Stark, Bank Würzburg, 1.3.
Stefan Mende, Bank Würzburg, 1.9.
Kurt Radeck, Bank Nürnberg, 1.9.
Michael Depner, Domänenamt Castell, 7.10.
Franz Müller, Forst, 16.10.
Michaela Färber,
Bank Würzburg/Kitzingen, 24.10.
50. Geburtstag
Johannes Schösser, Bank Scheinfeld, 12.2.
Klaus Rappert, Bank Würzburg, 21.2.
Reinhard Firnbach, Domänenamt Castell, 1.3.
Reinhold Rathß, Domänenamt Castell, 17.4. Inge Koch, Domänenamt Castell, 14.6.
Sibylle Dittrich, Bank Lohr, 2.7.
Barbara Hügelschäffer, Domänenamt Castell, 24.8.
Silvia Haefner, Bank Heilbronn, 18.10.
Manfred Paul, Domänenamt Castell, 19.10.
60. Geburtstag
Barbara Hoegner, Bank Würzburg, 11.2.
Werner Knorr, 6.5.
Hans-Alfred Hartmann, Bank Gerolzhofen, 5.6.
65. Geburtstag
Johann-Friedrich
Fürst zu Castell-Rüdenhausen, 27.1.
Franz Schaller, * 31.1.1928 – † 25.4. begann seine
Tätigkeit am 25. April 1949 als Forstgehilfe in der
damaligen Forstverwaltung. In den nachfolgenden
42 Jahren leistete er treue Dienste als Forstwart,
Forstverwalter und zuletzt als Fürstlich Castell’scher
Oberförster in den Revieren Breitenlohe und Friedrichsberg. Sein Wirken führte zur damaligen Zeit zur
Steigerung des Ansehens und zur Verbesserung der
Wirtschaftlichkeit des Waldes. Auch heute finden
sich noch Spuren seiner Arbeit in den Revieren.
Fürst Johann-Friedrich erinnert sich: „Herr Schaller
hat mir immer wieder erzählt, dass er am liebsten
Banker geworden wäre. Seine Vorliebe für Zahlen
war allerdings beeindruckend. Ich habe dies am eigenen Leib verspürt, als er von meinen Eltern den
Auftrag bekam, meinem Bruder und mir das Bruchrechnen beizubringen. Er tat dies in einer Art und
Weise, die wirklich beeindruckend war.“
Ulrike Gimperlein, Kanzlei Castell, 13.7.
Martha Sendner, 28.11.
Edmund Baumüller, Bank Scheinfeld, 3.12.
Irene Köhler, 27.12.
70. Geburtstag
Helma Ditsch, 17.1.
Helmut Freier, 20.4
Hans Glück, 3.5
Lieselotte Roth, 8.11
75. Geburtstag
Friedrich Scheitacker, 4.1.
Else Liedtke, 9.1.
Eduard Krammer, 25.2
Hans Seidel, 3.5.
Karl-Heinz Lützner, 9.6.
Manfred Popp, 23.6.
Helmut Bock, 21.8.
Emilie Lande, 31.12.
80. Geburtstag
Ludwig Nagel, 26.2.
85. Geburtstag
Josef Wiedemann, 2.1.
Franz Schaller, 31.1.
Klara Seitz, 24.2.
Käthe Müller, 4.8.
Wilhelm Holzberger, * 26.3.1932 – † 12.5. war von
1953 bis zu seinem Ruhestand 1990 über 37 Jahre Waldfacharbeiter in der Fürstlich Castell’schen
Forstabteilung. Sein Stammrevier Oberrimbach war
zugleich sein Heimatort. Er war Rottenführer einer
Waldarbeiterrotte und als Motorsägenführer trug er
besondere Verantwortung. Wenn Not am Mann war,
half er auch im Weingut aus, z.B. bei der Anlage mancher Weinberge oder auch bei der Weinlese. Oftmals
unterstützt von seiner Ehefrau. Seine ehemaligen
Kollegen erinnern sich an Wilhelm Holzberger als an
einen ruhigen, fleißigen und stets verlässlichen Kameraden, immer pünktlich und bei allen angesehen.
Herausgeber: Fürstlich Castell’sche Kanzlei, Rathausplatz 1, 97355 Castell, Telefon 09325 601-0, Fax 09325 601-26
Verantwortlich für Inhalt und Gestaltung: Maria Fürstin zu Castell-Rüdenhausen, Gabrielle Erbgräfin zu Castell-Castell, Pia Vogel
Layout: Pia Vogel, VOGELSOLUTIONS.COM, Wiesentheid
Fotos: Marie-Louise Fürstin zu Castell-Castell (1), Karl Graf zu Castell-Rüdenhausen (1), Rupert Graf zu Castell-Rüdenhausen (2), Bayerisches Staatsministerium
für Umwelt und Gesundheit (1), Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (2), Robert Brembeck (2), Erich Dees (1), Fürstlich Castell’sche Bank (7),
Fürstlich Castell’sches Domänenamt (2), Hochschule Geisenheim (1), Rafael Herlich (3), Karl Anton Koenigs (1), Pia Vogel (36), privat (6)
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Impressionen vom Betriebstreffen 2013
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