kiga groß lengden end.pmd - Evangelische Tageseinrichtungen für
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kiga groß lengden end.pmd - Evangelische Tageseinrichtungen für
Konzept der Evangelischen Kindertagesstätte Groß Lengden Evangelische Kindertagesstätte Groß Lengden Niedecker Stieg 2 37130 Gleichen Tel.: 05508/8188 eMail: [email protected] 1 Konzept der Evangelischen Kindertagesstätte Groß Lengden Inhaltsverzeichnis 6.3 Bildung im offenen 6.4 Spielzeugfreie Kirche Groß Lengden 7. Unser Tagesablauf ............ 14 1. Ein Grußwort ...................... 3 2. Geschichte des Hauses ...... 4 3. Rahmenbedingungen ......... 5 3.1 Die evangelisch-lutherische Kindergarten ............. 12 Kindergartenzeit ........ 13 als Träger ................... 5 7.1 Der Morgenkreis .................. 15 3.2 Gesetzliche Grundlagen ......... 5 7.2 Angebote ............................ 15 3.3 Gruppengröße ...................... 5 7.2.1 Übergang zur Schule ............ 16 3.4 Personal im Kindergarten ...... 5 7.2.2 Religionsspezifische 3.5 Sprechzeiten im Kindergarten ........... 6 3.6 Öffnungszeiten, Planungsund Schließtage .......... 6 Angebote .................. 16 7.2.3 Sonstige Angebote ............... 16 7.3 Freispielzeit ........................ 17 7.4 Abschlusskreis .................... 18 3.7 Einzugsbereich ...................... 6 8. Unser Wochenablauf ........ 18 3.8 Kindergartenbeitrag ............... 6 8.1 Buffet-Frühstück .................. 18 4. Räumlichkeiten .................. 7 8.2 Der Naturtag ....................... 19 5. Aufnahme und 9. Jahresfeste ...................... 20 Eingliederung 9.1 Christliche Feste .................. 20 neuer Kinder ............ 8 9.2 Kindergartenfeste ................ 20 5.1 Kinder ab 3 Jahren ............... 8 9.3 Geburtstage im 5.2 Kinder unter 3 Jahren ........... 9 6. Pädagogische Ziele ........... 10 6.1 Was ist eigentlich ein offener Kindergarten ............. 20 10. Kindergarten-Teams Kindergarten? ........... 10 6.1.1 Rolle der Erzieherin und der Eltern ......... 21 11. Zusammenarbeit mit 12. Teamarbeit ....................... 24 im offenen Kindergarten ............. 10 6.2 Ziele der offenen Kindergartenarbeit ..... 11 6.2.1 Das christliche Menschenbild ............ 11 2 Zusammenarbeit des anderen Institutionen ...... 23 13. Schlusswort ..................... 25 14. Literaturverzeichnis ......... 26 15. An diesem Konzept haben mitgearbeitet ......... 27 Konzept der Evangelischen Kindertagesstätte Groß Lengden 1. Ein Grußwort Kinder sind ein Geschenk – Wir finden es besonders wichtig, dass einmalig und kostbar. die Erziehung – auch im Kindergarten Kinder sind ein Segen. – sich daran ausrichtet, Geborgenheit Sie sind uns von Gott anvertraut, zu vermitteln, aber auch Türen für dass wir sie Entwicklungsschritte zu öffnen. Das beschützen und stärken. individuelle Fördern und Fordern aller In gemeinsamer Verantwortung mit Kinder mit den verschiedenen Alters- Eltern und Erzieherinnen sieht sich die und Entwicklungsstufen soll dabei das evangelische Kirchengemeinde Groß leitende Interesse sein. Daher ist der Lengden dem Wohl der Kinder ver- pädagogische Ansatz unseres Kinder- pflichtet. Daher möchte sie die Arbeit gartens auch am offenen Konzept unserer zentralen Einrichtung, dem orientiert. evangelischen Kindergarten – verant- Das hier vorliegende Konzept fasst die wortlich begleiten, unterstützen und wichtigsten Grundlagen der Arbeit in ihm auf diesem Wege gute Wünsche unserem evangelischen Kindergarten mit auf den Weg geben. schriftlich zusammen. Sie soll für das Ergänzend zur Familie sollen die Kin- Team, aber auch für die Eltern und der in unserem Kindergarten in ihrer den Kirchenvorstand, eine Orientie- geistigen, sozialen, emotionalen und rungshilfe und eine Leitlinie sein. religiösen Entfaltung gefördert und in Neben diesem schriftlichen Ergebnis ihrer Entwicklung zu freien, verant- unserer Diskussionen und Abstimmun- wortungsbewussten, gemeinschafts- gen war vor allem der Prozess der fähigen Menschen begleitet werden. Auseinandersetzung mit der Arbeit In einer Atmosphäre aus Glauben, und den Zielen des Kindergartens ein Hoffnung und Liebe soll jedes Kind in wichtiger Teil Arbeit in den vergange- seiner Einzigartigkeit erfahren, dass nen Monaten. Sicher muss dieser es uneingeschränkt angenommen ist. Prozess kontinuierlich weitergeführt Immer wieder wird es ermutigt, werden. Dinge, die sich als nicht seinen Platz im Leben einzunehmen tragfähig oder verbesserungswürdig und seinen Weg in der Gemeinschaft erweisen, werden verändert werden, mit anderen zu suchen und zu finden. anderes wird Bestand zeigen. In 3 Konzept der Evangelischen Kindertagesstätte Groß Lengden diesem Sinne gibt das vorliegende Weise engagieren, danken wir für Konzept einen Einblick in die derzeiti- diesen wichtigen Dienst an Kindern ge Arbeit mit den Kindern und will und Familien, an Kirche und Gesell- nicht als „unveränderbares Regel- und schaft. Laufwerk“ verstanden werden. So wünschen wir allen beteiligten Wir freuen und darauf, mit dem Team, kleinen und großen Menschen für ihre mit Ihnen und Ihren Kindern an dieser gemeinsame Zeit und Arbeit den wär- Weiterentwicklung zu arbeiten. menden „Sonnenschein“, die positive Den Erzieherinnen, aber auch allen Energie des „Wirbelwindes“ sowie anderen Personen, die sich für unse- Gottes Segen! ren evangelischen Kindergarten einsetzen oder sich für ihn auf vielfältige 2. Der Kirchenvorstand Geschichte des Hauses Der evangelische Kindergarten befin- Heute steht das Gebäude unter Denk- det sich in einem Fachwerkhaus aus malschutz und wurde 1995 mit Unter- dem 19. Jahrhundert, welches in un- stützung der Deutschen Bundesum- mittelbarer Nähe des Pfarrhauses und weltstiftung (BDU), der Gemeinde der Kirche in Groß Lengden gelegen Gleichen und der Kirchengemeinde zu ist. einem Niedrigenergiehaus, in dessen Seit jeher bot das Haus Kindern Platz Wände Altpapierflocken und Kokos- zum Spielen und Lernen; so war an- nusswolle für die Wärmedämmung fangs ein Erntekindergarten in den sorgen, umgebaut und modernisiert. Räumen untergebracht. Bauern und Seit April 1996 beherbergt dieses Feldarbeiter der damaligen Landbevöl- Haus nunmehr einen Zwei-Gruppen- kerung konnten ihre Kinder während Kindergarten für 50 Kinder. 1999 der Erntezeit zur Betreuung hier un- wurde der Architekturpreis Niedrig- terbringen. EnergieBau verliehen. 4 Konzept der Evangelischen Kindertagesstätte Groß Lengden 3. Rahmenbedingungen 3.1 Die evangelisch-lutherische Kirche Groß Lengden als Träger nicht behinderten Kindern sowie Der Kindergarten ist eine Einrichtung Herkunft und Prägung untereinan- der evangelisch-lutherischen Kirchen- der fördern.“ von Kindern unterschiedlicher gemeinde Groß Lengden. Grundlage für unsere Arbeit ist das christliche Menschenbild (siehe 6.2.1). 3.3 Gruppengrüße Unser „Zwei-Gruppen-Kindergarten“ 3.2 Gesetzliche Grundlagen verfügt über zwei sog. Stammgruppen Auszug aus dem Gesetz über Tages- mit jeweils maximal 25 Kindern. Die einrichtungen für Kinder (KiTaG, §2): Kinder gehören entweder der Sonnen- „Tageseinrichtungen dienen der Erzie- schein- oder der Wirbelwind-Gruppe hung, Bildung und Betreuung von Kin- an. Die Einteilung erfolgt durch die dern. Sie haben einen eigenen Erzie- Erzieherinnen. Sie teilen die Kinder hungs- und Bildungsauftrag. Tagesein- nach Alter und Geschlecht auf, damit richtungen sollen insbesondere beide Gruppen gleichverteilt besetzt • Kinder in ihrer Persönlichkeit sind. stärken • Kinder in sozial verantwortliches Handeln einführen • Kindern Kenntnisse und Fähigkeiten vermitteln, die eine eigenstän- 3.4 Personal im Kindergarten Neben der Leiterin gibt es drei weitere fest angestellte Erzieherinnen. Die dige Lebensbewältigung im Rahmen der jeweiligen Möglichkeiten des einzelnen Kindes fördern • den natürlichen Wissensdrang und die Freude am Lernen pflegen • die Gleichberechtigung von Jungen und Mädchen erzieherisch fördern • den Umgang von behinderten und 5 Konzept der Evangelischen Kindertagesstätte Groß Lengden Arbeit erfolgt mit je zwei Erzieherin- ges werden am Beginn des Kindergar- nen gruppengebunden. tenjahres (August) bekannt gegeben. 3.5 Sprechzeiten im Kindergarten Durch die gruppengebundene Arbeit ist die Leiterin, Frau Anne Däuble, von 7.30-9 Uhr und von 12.30-14 Uhr im Kindergarten zu erreichen. Elterngespräche finden nach Absprache mit der Leiterin oder den Erzieherinnen der Stammgruppen statt. 3.6 Öffnungszeiten, Planungs- und Schließtage Der Kindergarten ist von Montag bis Freitag von 7.30-14 Uhr geöffnet. 3.7 Einzugsbereich Zwischen Weihnachten und Neujahr Vorrangig werden Kinder aus Groß und in drei Wochen innerhalb der ge- Lengden aufgenommen, zusätzlich setzlichen Schulsommerferien ist der freie Plätze werden an Kinder aus Kindergarten geschlossen. anderen Ortsteilen der Gemeinde Jährliche Planungstage (bis zu vier Gleichen vergeben. Tage), Brückentrage (zwei bis drei Tage) und der Tag des Betriebsausflu- 3.8 Kindergartenbeitrag Unter Berücksichtigung des Einkommens der Personensorgeberechtigten und der Anzahl der Kinder wird die Berechnung des Beitrages von der Gemeinde Gleichen vorgenommen. Eine Tabelle zur Staffelung dieser Beiträge kann bei der Gemeinde erfragt werden bzw. ist in der Begrüßungsmappe, die an die Eltern ausgehändigt wird und in der alle Aufnahmeunterlagen (z.B. der Betreuungsvertrag) zusammengefasst sind, aufgeführt. 6 Konzept der Evangelischen Kindertagesstätte Groß Lengden 4. Räumlichkeiten Sowohl die Sonnenschein- als auch die sich zurück zu ziehen. Holz- und Wirbelwindgruppe verfügen über DUPLO-Steine, Verkehrsspielzeug, einen eigenen Gruppenraum. Während altersgerechte Gesellschaftsspiele und des Freispiels stehen die Gruppen- Puzzle, Magnetspiele (GEOMAG) und räume allen Kindern zur Verfügung. eine Ritterburg bestimmen in diesem Im Gruppenraum der Sonnenschein- Raum das Spielgeschehen. Hier liegt gruppe liegt der Ausstattungsschwer- der Schwerpunkt im Bau- und Kon- punkt in der Kreativitätsförderung. struktionsmaterial. Verschiedene Materialien wie z.B. Kne- In beiden Gruppenräumen gibt es te, Tusch- und Fingerfarben, verschie- Podeste und Sofas, die immer wieder dene Papierarten, Bunt- und Wachs- in den Spiel- und Tagesablauf inte- malstifte, Wolle und Stoffe, Kleber und griert werden können und beim täg- Scheren regen zum eigenständigen lichen Abschlusskreis der jeweiligen kreativen Malen, Basteln und Werken Gruppe als Sitzgelegenheit dienen. an. Auf einer zweiten Spielebene, dem Neben einer Teeküche verfügt der Rollenspielbereich, auf dem eine Theaterbühne zur Verfügung steht, können die Kinder sich verkleiden und in andere Rollen schlüpfen. Dieser Bereich kann individuell nach den Bedürfnissen der Kinder eingerichtet und verändert werden. Eine große Auswahl von Bilderbüchern, die im Laufe des Kindergartenjahres auch ausgetauscht werden, laden zum Betrachten und Vorlesen ein. Kindergarten über einen Frühstücks- Auch der Gruppenraum der Wirbel- raum. Hier können die Kinder von windgruppe verfügt über zwei Spiel- 7.30-11.15 Uhr ihr Frühstück einneh- ebenen. Auf der zweiten Ebene bietet men, und von 13 bis ca. 13.30 Uhr eine mit einem Vorhang abgehängte eine Mittagsmahlzeit. Eine mit Mat- Ecke den Kindern die Möglichkeit, ten, Klettergerüst und anderen Be7 Konzept der Evangelischen Kindertagesstätte Groß Lengden wegungsmaterialien ausgestattete ständlich kindgerecht ausgestattet, Halle und ein zum Kuscheln, Musik und auch ein Wickeltisch ist vorhan- und CD’s Hören und sich Zurückziehen den, so dass wir individuell und re- eingerichtetes „Meereszimmer“ (de- spektvoll bei der Sauberkeitserziehung korativ mit Fischen an den Wänden unterstützen können. bemalt) werden ebenso gern von den Das Außengelände lädt mit einem Kindern in Anspruch genommen wie großen Sandkasten, einer Kletterburg, die „Kinderbibliothek“ im Eingangs- einem Holzhaus, diversem Bewe- bereich, zu der sie freien Zugriff gungsspielzeug und einer im Sommer haben. vorhandenen Wassermatschanlage Die Toilettenräume sind selbstver- zum draußen spielen ein. 5. Aufnahme und Eingliederung neuer Kinder 5.1 Kinder ab 3 Jahren Wir begleiten dies in vielerlei Hinsicht: Die Eingewöhnungszeit der Neuan- 1. kömmlinge nimmt einen großen Stel- Ein paar Wochen vor dem eigentlichen lenwert in unserer Arbeit ein, da es Beginn, werden die neuen Kinder mit uns darum geht, dass die Kinder eine ihrer vertrauten Bezugsperson einge- vertrauensvolle Basis zu den Erziehe- laden, um die anderen Kinder und uns rinnen aufbauen und einen festen kennen zu lernen. Platz in ihrer Stammgruppe finden. 2. Denn dann sind sie aufgeschlossen, An diesem Infoabend stellen wir die den Kindergarten für sich zu entde- pädagogischen Ziele unserer Arbeit cken. vor. 8 Schnuppervormittag Elternabend Konzept der Evangelischen Kindertagesstätte Groß Lengden 5. Patenschaften Ältere Kinder können Patenschaften für die Neuankömmlinge in ihrer Gruppe übernehmen. Sie sind Ansprechpartner und geben Hilfestellung innerhalb ihrer Möglichkeiten, was das Zusammengehörigkeitsgefühl und das Sozialverhalten untereinander fördert. 3. Einzelgespräche 5.2 Kinder unter 3 Jahren Der Kindergarten verfügt über die Be- Wir bieten diese Gespräche an, um triebserlaubnis, Kinder ab 2 1/2 Jahren individuell mit den Eltern über Beson- aufzunehmen. derheiten, Probleme, Krankheiten etc. Bei der Eingewöhnung und Betreuung ihrer Kinder zu sprechen, die es in der der unter 3-jährigen Kinder ist es be- täglichen Arbeit zu berücksichtigen sonders wichtig, darauf zu achten, gilt. dass ihnen ein überschaubarer aber 4. Individuelle Anfangsphase dennoch geregelter Tagesablauf die Die Eltern haben die Möglichkeit, ihr Möglichkeit gibt, sich geborgen zu Kind eine Zeit lang bis zum Morgen- fühlen und uns als neue Vertrauens- kreis zu begleiten. Auch eine verkürz- personen zu akzeptieren. Wir bieten te tägliche Verweildauer des Kindes altersgerechte Angebote und Spiel- hilft bei der Eingewöhnung. möglichkeiten (z.B. Finger-, Kreisund Bewegungsspiele) an, und bewahren das Bedürfnis nach Rückzugsmöglichkeiten in einen eigenen Bereich und Nähe zu Bezugspersonen, die für sie da sind. Windelkinder können in unserem Kindergarten stressfrei trocken werden, da nicht nur die sanitären Möglichkeiten vorhanden sind, sondern auch das Verständnis hierfür von uns aufgebracht wird. 9 Konzept der Evangelischen Kindertagesstätte Groß Lengden 6. Pädagogische Ziele 6.1 Was ist eigentlich ein offener Kindergarten? durch das gruppenübergreifende An- Seit ca. 20 Jahren trägt der Kinder- und Freundschaften ermöglichen, da garten den veränderten Lebensbedin- sich die Kinder nach ihren Interessen gungen der Kinder innerhalb der Ge- und nicht nach ihrer festgelegten sellschaft Rechenschaft, indem er sich Gruppenzuordnung entsprechend vom Sitz- zum Bewegungskindergar- zusammenfinden. ten entwickelt hat. Der Bewegungs- Durch Gruppenregeln, die für die Kin- kindergarten ist ein Teil des offenen der nachvollziehbar und authentisch Kindergartens. sind, werden Entscheidungs- und Kon- gebot kann intensivere Beziehungen Gib uns die Weisheit, unsere Kinder zu lehren, einander zu lieben, zu achten und gütig zu sein, damit sie heranwachsen in friedvollem Geist. (Indianisches Friedensgebet) Das beinhaltet: • sämtliche Räume sind für die Kinder zugänglich • gruppenübergreifende Spielund Kontaktmöglichkeiten • gruppenübergreifende Angebote fliktfähigkeit, Frustrationstoleranz und Respekt vor den Bedürfnissen anderer ausgebildet. Diese Regeln geben den Kindern eines „offenen“ Kindergartens Sicherheit und Halt im täglichen Zusammenleben. • größere Funktionsbereiche, so dass es mehr Möglichkeiten zum Bewegen, Basteln, für Rollenspie- 6.1.1 Rolle der Erzieherin im offenen Kindergarten le, zum Essen und Trinken aber Wir möchten unsere pädagogische Ar- auch für Rückzugsmöglichkeiten beit nach den Bedürfnissen und Situa- und Ruhe gibt tionen unserer gesamten Kindergar- Die größere Auswahl an Spielpartnern 10 tenkinder ausrichten. Konzept der Evangelischen Kindertagesstätte Groß Lengden Wir sind • BEOBACHTER • Eine größere Auswahl an Spielpartnern intensiviert Beziehungen Wir nehmen wahr, wo das Kind und Freundschaften, da sich die steht, wo eine Gruppe in der Ent- Kinder nach ihren Interessen und wicklung steht, welche Themen nicht nach ihrer festgelegten die Kinder beschäftigen. Wir do- Gruppenzuordnung entsprechend kumentieren die Prozesse in vielfältiger Form, z.B. in individuellen Entwicklungsbögen. • IMPULSGEBER zusammenfinden können. • Jedes einzelne Kind soll individuell in die Kindergruppe integriert werden. Wir geben Anregungen, indem wir • Die Kinder sollen befähigt werden, Fragen und Aufgaben stellen, wir ermehrt eigene Entscheidungen sprechen Aufforderungen aus, bieten Materialien und Spielräu- zu treffen. • Die Kinder sollen ihre eigene Be- me, damit Entwicklungs- und findlichkeit wahrnehmen und ein- Lernprozesse fortschreiten. schätzen können, z.B. wann sie • ANLEITER Ruhe benötigen, wann ihre innere Wir planen Angebote und Projekte Anspannung steigt, wann sie sich und führen diese durch. in großräumiger Bewegung wohl- • BEGLEITER fühlen. Wir spenden Trost, geben Ermuti- Aus diesen Zielen heraus ergibt sich gung, setzen Grenzen, geben das sozial- und religionspädagogische Stütze. Leitbild unserer Arbeit: Wir geben den Kindern die Gewissheit, in unserer Einrichtung willkommen zu sein, so wie sie sind. 6.2 Ziele der offenen Kindergartenarbeit DIE STÄRKUNG DES SELBSTWERTGEFÜHLS DES KINDES „ICH BIN WER! ICH WERDE – SO WIE ICH BIN – GELIEBT!“ Wir möchten den Kindern viel Raum für eigene Erfahrungen, Kreativität 6.2.1 Das christliche Menschenbild und soziale Interaktion bieten, so dass ...bedeutet für uns, dass sie selbstbewusster werden, um sich in der heutigen und zukünftigen Zeit besser zurechtzufinden: • jedes Kind eine eigenständige Persönlichkeit ist • wir Achtung vor dem Kind haben 11 Konzept der Evangelischen Kindertagesstätte Groß Lengden • wir die Wünsche und Bedürfnisse • wir vom grundlegenden Vertrauen jedes Kindes ernst nehmen zu uns selbst leben, zu anderen • wir jedes Kind „Kind sein lassen“ • wir jedes Kind so annehmen, wie und zu Gott • wir darauf vertrauen, dass Kinder es ist, mit seinen Stärken und sich weiterentwickeln wollen, da Schwächen und seiner Einmalig- sie Akteure ihrer eigenen Entwick- keit, denn es ist von Gott gewollt lung sind Kinder und Uhren dürfen nicht ständig aufgezogen werden, man muss sie auch gehen lassen. (Jean Paul) 6.3 Bildung im offenen Kindergarten Kinder lernen bei vielen Gelegenhei- gefördert, z.B. durch freies Erzählen) ten, einem Thema oder einer Sache auf den Grund zu gehen, über Proble- • Stärkung des Selbstbewusstseins me nachzudenken und Lösungen aus- (Fähigkeit, Dinge selbstständig zuprobieren. „Fehler“ gehören zum auszuprobieren, wird erlangt) Lernen dazu, aber auch Konzentration, • Lebenspraxis (z.B. selbstständiges Ausdauer und die Aneignung von Wis2. sen. Dies erreichen wir durch 1. An- und Ausziehen) Förderung der Förderung der Sozialkompetenz (WIR) • Gruppenfähigkeit (Kinder nehmen Selbstkompetenz (ICH) sich gegenseitig wahr und finden • Körpererfahrung (erweiterte Be- ihren Platz in der Gruppe, akzep- wegungsmöglichkeiten regen kog- tieren die Autorität der Erziehe- nitive Entwicklung an) rinnen, lernen Regeln kennen, • Sprache + Sprechen (Anregungen und Auseinandersetzung werden 12 achten sich gegenseitig, lernen, sich Hilfestellung zu geben, sich Konzept der Evangelischen Kindertagesstätte Groß Lengden 3. konstruktiv miteinander auseinan- • eine andere Spielwelt kennen der zu setzen) • eigene Fantasien, Ideen und Fä- Förderung der higkeiten zu entdecken, auszutes- Sachkompetenz (SACHE) ten und auszuprobieren • Material- und Kreativerfahrung • Umwelt- und Naturerfahrung • forschen, entdecken, erleben (Kinder bekommen die Möglichkeit, mit und an verschiedenen Materialien allein und gemeinsam zu beobachten, zu forschen, zu basteln, zu sammeln, zu entdecken und durch Versuch und Irrtum zu lernen) • mehr miteinander zu kommunizieren • besser miteinander umzugehen und sich untereinander zu respektieren • eigene Lösungsstrategien und Denkansätze zu entwickeln • eine überschaubarere Umgebung kennen und haben weniger Reizimpulse durch vorgefertigtes Spielzeug. 6.4 Spielzeugfreie Kindergartenzeit In unserem Kindergarten bieten wir in unregelmäßigen Abständen im Laufe der ca. dreijährigen Kindergartenzeit eines Kindes, die „spielzeugfreie Zeit“ an. Dieses Projekt erstreckt sich über einen Zeitraum von drei Monaten. In diesem Projekt, werden nach und nach Spielsachen „in den Urlaub geschickt“... Erzieherinnen und Kinder bereiten sich in Gesprächen darauf vor, um gemein- Nach dem Ende der spielzeugfreien Zeit entscheiden die Kinder, welche Spielzeuge wann wieder zurückgeholt werden. Während dieser Zeit dokumentieren die Erzieherinnen verstärkt ihre Beobachtungen zum Spiel- und Sozialverhalten der Kinder. Den Eltern werden regelmäßig Informationen gegeben, so dass auch sie diese spielzeugfreien Monate im Kindergarten begleiten können. sam die von den Kindern ausgewählten Spielsachen in Kartons zu verpacken und auf dem Dachboden zu verstauen. Naturmaterialien (Tücher, Decken, Wolle, Holz, Zapfen, Baumrinde) und Materialien zum Werken (Nägel, Werkzeug) stehen weiterhin bzw. verstärkt zur Verfügung. In dieser Zeit lernen Kinder: 13 Konzept der Evangelischen Kindertagesstätte Groß Lengden 7. Unser Tagesablauf 7.30-9.15 Uhr Ankunft der Kinder im Kindergarten Freispielzeit 8-8.20 Uhr Teambesprechung zum Tagesablauf 9.30-10.30 Uhr Gemeinsamer Morgenkreis mit Vorstellung der Angebote und anschließender Angebotszeit 10.30-11.50 Uhr Freispiel mit der Möglichkeit, die Angebote selbstständig zu vertiefen Die Möglichkeit zu frühstücken ist von 8-9.30 Uhr und von 10.30-11.30 Uhr gegeben (außer donnerstags, siehe „Frühstücksbuffet“). ab 11.50 Uhr Gemeinsames Aufräumen im ganzen Haus 12-12.30 Uhr Schlusskreis in beiden Gruppen 12.30-13 Uhr Erste Abholphase 13-13.30 Uhr Gemeinsamer Mittagsimbiss der „Mittagskinder“ 13.30-13.50 Uhr Spielen nach Absprache mit den Kindern 13.30-13. 50 Uhr Zweite Abholphase 14 Uhr Schließung des Kindergartens (mitgebrachtes Essen) in den einzelnen Funktionsbereichen 14 Konzept der Evangelischen Kindertagesstätte Groß Lengden (Malen, Basteln, Werken) 7.1 Der Morgenkreis Wir beginnen den Tag gemeinsam mit 3. Sprache/Vorlesen dem Morgenkreis um 9.30 Uhr. Er 4. Musik und Gesang findet mit allen Kindern in der Halle 5. Experimente statt. Dieses täglich wiederkehrende 6. Entspannung Ritual hilft den Kindern, sich zu orien- 7. Kochen und Backen tieren. 8. Entdecken der Natur 9. Englisch 10. Altersspezifische Angebote Die Dauer der Angebote liegt ungefähr bei 30 Minuten, bei Bedarf geht das Angebot in das Freispiel über. Montags bis mittwochs finden immer die gleichen Angebote statt, so dass die Kinder die Möglichkeit erhalten, alle in dieser Woche vorgegebenen Angebote einmal auszuprobieren oder zu wiederholen. Beim Morgenkreis ist es uns wichtig, Die Erzieherinnen dokumentieren die dass die Kinder zur Ruhe kommen, Wahl der Kinder, um einen Überblick einander wahrnehmen und zuhören. zu erhalten, welche Angebote von Die Erzieherinnen stellen während die- welchem Kind wie häufig wahrgenom- ser Zusammenkunft die Angebote vor, men werden und das Kind eventuell für die sich die Kinder individuell nach zu motivieren, neue Angebote auszu- ihren Interessen und Bedürfnissen probieren. entscheiden können. Der selbstständige Entscheidungsprozess, den die Kinder hierbei treffen, stärkt ihr eigenverantwortliches Denken und Handeln. 7.2 Angebote Die im Morgenkreis von den Erzieherinnen vorgestellten Angebote können aus folgenden Bereichen stammen: 1. Bewegung und Tanz 2. Kreativität 15 Konzept der Evangelischen Kindertagesstätte Groß Lengden 7.2.1 Übergang zur Schule Ab Mitte Januar treffen sich die zukünftigen Schulkinder des Jahres einmal pro Woche, um an altersspezifischen Angeboten teilzunehmen. Verschiedene Themen und Projekte, wie z.B. Experimente, Theaterbesuch, Schulbesuch oder eine Wanderung nach Klein Lengden in den dortigen Kindergarten – zum Kennenlernen der späteren Schulkameraden –, werden wahrgenommen. Den Abschluss der Kindergartenzeit bildet ein Ausflug. Als wichtige Ziele sehen wir die Förderung der Feinmotorik und der Sprache, des logischen Denkens, der natürlichen Lernfreude und die Weiterentwicklung der Neugierde („Wissenwollen-wieso-etwas-so-funktioniert“). tums vertraut gemacht werden. Dabei sollen ihnen auch die Grundlagen für die Entwicklung eines christlichen Wertebewusstseins vermittelt werden. Die Offenheit und Toleranz gegenüber anderen Konfessionen und Religionen sind uns dabei selbstverständlich. Neben den religionspädagogischen Angeboten der Erzieherinnen kommt die Pastorin daher regelmäßig in den Kindergarten oder lädt die Kinder in die Kirche ein. Wenn du ein Kind siehst, hast du Gott auf frischer Tat ertappt. (Martin Luther) Gemeinsam mit dem Kindergartenteam werden Familiengottesdienste vorbereitet und durchgeführt. 7.2.2 Religionsspezifische Angebote 7.2.3 Sonstige Angebote Kinder brauchen, um Sinn und Orien- Innerhalb eines Kindergartenjahres tierung für das Leben zu entdecken, bieten wir auch Angebote außerhalb die Auseinandersetzung mit religiösen des Kindergartens an. Fragen und Traditionen. Die Ausflüge wechseln jährlich und Sie sollen mit Geschichten aus der werden zu bestimmten Themen oder Bibel und der Tradition des Christen- Projekten durchgeführt. 16 Konzept der Evangelischen Kindertagesstätte Groß Lengden 7.3 Freispielzeit ortes, -partners oder der Spielgruppe Neben den Angeboten stellt das „freie und -inhalte. Spiel“ im offenen Kindergarten einen Damit werden folgende Ziele verfolgt: wichtigen pädagogischen Baustein dar, • Die Kinder werden kreativ denn ein Kind lernt von Anfang an aus • Erlebnisse und Ängste im Rollen- eigenem Antrieb. Wir wollen diesen spiel werden verarbeitet Lernprozess unterstützen und sehen das Spiel als eine wichtige Erlebensund Lernform der Kinder. „Das Beste zum Spielen für ein Kind ist ein anderes Kind“ (Friedrick Fröbel) So kann und soll das Kind seinen Be- • Zusammenhänge werden erfasst dürfnissen entsprechend spielen mit • Kinder wenden sich aufmerksam wem, wann, wie lange, wo und wie es möchte. Je nach Alter und Entwicklungsstand planen Kinder ihr Spiel selbstständig und kreativ, entwickeln Regeln und setzen sich mit anderen und konzentriert Dingen zu • Spielanweisungen werden angenommen und es werden Anweisungen erteilt • Kinder übernehmen die Verantwortung für ihr Handeln • Kinder sind aktiv, ohne „Fehler zu machen“ Auch diese Ziele führen zu unserem sozial- und religionspädagogischen Leitziel, der Stärkung des Selbstwertgefühls des Kindes durch die Erweiterung der eigenen Kompetenzen. Während des Freispiels sind die Erzie- Spielgefährten auseinander. Für die herinnen nicht Anbieter sondern inten- Kinder bedeutet dies, sie bekommen sive Beobachter: Das Kind wird von einen Entscheidungsfreiraum und eine uns in den einzelnen Funktionsberei- feste Zeit für die Wahl ihres Spiel- chen erlebt und wahrgenommen. Dies 17 Konzept der Evangelischen Kindertagesstätte Groß Lengden ist für die pädagogische Arbeit mit der und Erzieherinnen in ihren jeweili- dem Kind wichtig und dient auch als gen Stammgruppen, um den Vormit- Grundlage für Elterngespräche. Wir tag ausklingen zu lassen. Es werden schaffen Bedingungen und Räumlich- Geschichten erzählt und Erzählrunden keiten, die es dem Kind ermöglichen, durchgeführt, Spiele gespielt oder Lie- sich zu entwickeln. Wir begleiten das der gesungen, es werden auch Ge- Freispiel, indem wir Hilfestellung ge- burtstage von Kindern dieser Gruppe ben und ständiger Ansprechpartner gefeiert. Innerhalb dieser Zeit lernen der Kinder sind. die Kinder, sich mit der Gruppe auseinanderzusetzen, aufeinander acht zu 7.4 Abschlusskreis geben, einander zuzuhören und die Ein weiteres tägliches Ritual bildet der Bedürfnisse des einzelnen wahrzuneh- Abschlusskreis. Hier treffen sich Kin- men und zu akzeptieren. 8. Unser Wochenablauf Die im Morgenkreis vorgestellten 8.1 Buffet-Frühstück Angebote werden von montags bis Donnerstags wird ein gemeinsames mittwochs wiederholt. Donnerstags Frühstücksbuffet im Frühstücksraum ersetzt ein „Buffet-Frühstück“ die (oder bei schönem Wetter im Sommer Angebotszeit, freitags findet ein draußen) hergerichtet. Naturtag statt. Ziel dieses Frühstücks ist es, dass Kinder lernen, sich selbst ein Brot zu schmieren, selbst auszusuchen, was und wie viel sie essen möchten und Lebensmittel auszuprobieren, die sie noch nicht kennen. Im Vorfeld wird durch Aushang einer Liste den Eltern die Möglichkeit gegeben, sich für bestimmte Lebensmittel einzutragen, die die Kinder an diesem 18 Konzept der Evangelischen Kindertagesstätte Groß Lengden An diesem Naturtag sollen die Kinder • Wald und Wiesen als Lebensraum entdecken, erleben und erforschen • Wald und Wiesen als Freiraum zum Spielen, Toben, Tollen und auch Ausruhen genießen • Wald- und Wiesenvielfalt in ihrer Schönheit und Einmaligkeit als Bereicherung für die Sinne erleben und begreifen Tag mitbringen. Alternativ wird pro Kind ein Frühstückbeitrag von 1,- Euro eingesammelt. Von diesem Geld besorgen die Erzieherinnen die noch fehlenden Lebensmittel, frisches Vollkornbrot, Brötchen, Müsli oder besonderes Obst. Auch das Erntedankfrühstück wird von diesem Geld bezahlt. • die Tiere in der Natur beobachten und ihre Lebensformen kennenlernen • Blumen, Kräuter, Gräser, Blätter und Pflanzen in der Natur suchen, sammeln, bestimmen und wiedererkennen • jedem großen und kleinen Lebewesen im Wald und auf dem Feld seinen Platz einräumen, es in seiner Einmaligkeit und Bedeutung 8.2 Der Naturtag Am Freitag gehen die Kinder mit den Erzieherinnen zu einem vorher be- für den Lebensraum erfahren und schützen lernen sprochenen Ziel in Groß Lengden. Zur Auswahl stehen neben dem Steinbruch die Quelle, der Kletterbaum, der Sportplatz oder der Wald. Auch Spaziergänge durch das Dorf und in die nähere Umgebung werden unternommen. An diesem Tag wird draußen gefrühstückt, so dass die Kinder nicht nur dem Wetter entsprechende Kleidung sondern auch einen gut gepackten „Frühstücksrucksack“ benötigen. 19 Konzept der Evangelischen Kindertagesstätte Groß Lengden 9. Jahresfeste 9.1 Christliche Feste schen vier Geburtstagsangeboten Die christlichen Feste wie Advent, wählen: Weihnachten, Ostern, Himmelfahrt 1. Etwas Besonderes werken/basteln und Pfingsten begleiten uns durch das 2. Spiele in der Halle oder draußen Jahr. Das Geschehen um diese Feste aussuchen wird immer wieder neu erzählt, be- 3. Waffeln backen sprochen, gespielt und gefeiert. Eben- 4. Pfannkuchen backen so finden Andachten in der Kirche Hierzu kann es sich Freunde einladen. statt. Im Abschlusskreis in der Stammgruppe wird noch einmal Geburtstag 9.2 Kindergartenfeste gefeiert. Hier kann das Geburtstags- ... sind ein fester Bestandteil in unse- kind ausführlich von seinem Geburts- rem Kindergartenjahr. Zu ihnen gehö- tag, den Geschenken und den Erleb- ren u.a. das Sommerfest, Laternen- nissen des Tages erzählen, bekommt fest und Fasching. vom Kindergarten ein Geschenk überreicht und kann, falls es eine Kleinig- 9.3 Geburtstage im Kindergarten keit (Kuchen, Süßigkeiten, kleine Der Geburtstag ist ein wichtiger Tag Aufmerksamkeiten) für die Gruppen- für das Kind. Auch im Kindergarten kinder mitgebracht hat, diese vertei- soll dieser Tag besonders sein. len. Luftballons schmücken an diesem Tag das Garderobenfach des Geburtstagskindes. Im Morgenkreis wird eine Kerze angezündet, das Kind darf auf einem besonderen „Geburtstagsstuhl“ sitzen und die anderen Kinder singen ein Geburtstagslied. Nachdem das Geburtstagskind seinen „Geburtstagsorden mit Glitzerzahl“ entgegengenommen hat, darf es zwi20 Konzept der Evangelischen Kindertagesstätte Groß Lengden 10. Zusammenarbeit des Kindergarten-Teams und der Eltern Als familienergänzende Einrichtung vertretung hält die Kommunikation mit einem Bildungs-, Erziehungs- und und Information untereinander auf- Betreuungsauftrag sehen wir die Zu- recht. sammenarbeit mit den Eltern als sehr wichtig an. Ein offenes und kommunikatives Miteinander trägt zur Unterstützung der Einrichtung bei. 1. Elternabend Mehrmals im Jahr finden im Kindergarten Elternabende zu bestimmten Themen statt, die einen Einblick in unsere pädagogische Arbeit geben. Zu Beginn des neuen Kindergartenjahres findet die Wahl der neuen Elternvertretung statt. 2. Elternvertretung Pro Stammgruppe werden zwei Elternvertreter (jeweils ein Gruppenspre- 3. Elterngespräche cher und dessen Stellvertreter) von In einem persönlichen Gespräch zwi- der Elternschaft gewählt. Sie werden schen Erzieherinnen und Eltern kön- für ein Jahr gewählt und wirken als nen Beobachtungen und Sichtweisen Bindeglied zwischen Eltern, Erzieherin- ausgetauscht, Fragen beantwortet und nen und Träger. Einer der Elternver- Hilfestellungen besprochen werden. treter übernimmt zusätzlich die Teil- Dies kann in verschiedenen Ge- nahme am Gemeinde-Eltern-Rat, der sprächsformen stattfinden: Elternvertretung der sieben Kindergär- • Tür- und Angelgespräch ten der Gemeinde Gleichen. Außerdem • Gespräch mit den Gruppenerzie- ist die Elternvertretung mit drei Stim- herinnen nach Terminabsprache men im Kindergartenbeirat stimmbe- • Gespräch mit der Leiterin rechtigt. Ein regelmäßiges Treffen zwi- • Aufnahme- und Abschluss- schen Kindergartenteam und Eltern- gespräch 21 Konzept der Evangelischen Kindertagesstätte Groß Lengden 4. Elternaktivitäten 5. Elternbriefe Durch unterschiedliche Veranstaltun- Das Kindergarten-Team verfasst in gen können Eltern den Kindergarten- regelmäßigen Abständen so genannte alltag aktiv miterleben. Sie überneh- „Elternbriefe“, in denen die Erzieherin- men unterstützende und mitwirkende nen über das aktuelle Geschehen im Funktionen, dazu gehören z.B. die Kindergarten informieren. Auf diesem Mitgestaltung von Festen, Feiern oder Weg werden auch Termine, Ferien- Arbeitseinsätzen auf dem Spiel- und planungen oder Feste bekannt gege- Waldplatz. ben. Weitere Informationen werden an der Info-Wand im Eingangsbereich ausgehängt. Zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel. (Johann Wolfgang von Goethe) 22 Konzept der Evangelischen Kindertagesstätte Groß Lengden 11. Zusammenarbeit mit anderen Institutionen 23 Konzept der Evangelischen Kindertagesstätte Groß Lengden 12. Teamarbeit „Teams haben eine gemeinsame Aufgabe und ein gemeinsames Ziel. Die Aufgabe ist komplex und erfordert vielseitige Kompetenzen. Sie ist arbeitsteilig, aber vernetzt, von den Mitgliedern gelöst. Zur Arbeitsteilung gehören unterschiedliche Funktionen und Rollen. Es gibt wechselseitige Abhängigkeiten und gegenseitige Verantwortung. Ein Ziel kann nur gemeinsam erreicht werden.“ Weiterentwicklung der pädagogischen In der offenen Kindergartenarbeit ist Arbeit ist die Bereitschaft und Fähig- die Teamarbeit eine wichtige Voraus- keit jeder Mitarbeiterin, sich selbst setzung für das Gelingen der pädago- und das eigene Tun zu reflektieren. gischen Arbeit. Wir stehen miteinan- Wir sind kooperations- aber auch kon- der in Beziehung und Kommunikation. fliktfähig. Jede Erzieherin nimmt re- Gegenseitige Akzeptanz und Wert- gelmäßig an Fortbildungen außerhalb schätzung sind die Basis für eine der Einrichtung teil. vertrauensvolle Zusammenarbeit. Formen des regelmäßigen Austau- Jede Mitarbeiterin bringt ihre eigenen sches sind Stärken ein. Grundvoraussetzung zur • eine tägliche Frühbesprechung • eine wöchentliche Dienstbesprechung (zum Teil mit dem Kirchenvorstand und/oder Elternvertretung) • regelmäßige Supervision • Team- und Planungstage Die Lust an der Arbeit und am Weiterlernen ist die Basis für einen gut entwickelten Teamgeist und für die Qualität der pädagogischen Arbeit. 24 Konzept der Evangelischen Kindertagesstätte Groß Lengden 13. Schlusswort Liebe Eltern und Interessierte! fängt bei uns am ersten Tag des Kin- Fast zwei Jahre haben wir an diesem dergarteneintritts an. Sie begleitet un- Ihnen vorliegendem Konzept im Team seren gesamten Ablauf. gearbeitet. Es war eine spannende Wir im Team sind froh, unser Konzept und interessante Arbeit. Wir haben nun beendet zu haben. Wir haben eine viel diskutiert und nachgedacht. Bild- Übereinstimmung für unsere gemein- lich gesehen ist für uns ein Haus ent- same Arbeit gefunden. standen mit festem Mauerwerk. Inner- Ich als Leiterin danke allen, die an un- halb dieses Hauses kann es immer serem Konzept konstruktiv mitgear- wieder zu leichten Veränderungen und beitet haben und uns in unserer Arbeit „Umbauarbeiten“ kommen. Unser unterstützen. Augenmerk liegt auf den Kindern und Ich hoffe, dass Sie einen guten Ein- sie bestimmen das Leben in unserem blick in unsere pädagogische Arbeit Haus. bekommen haben und dass Ihnen das Durch den Orientierungsplan für Bil- Lesen und Betrachten des vorliegen- dung und Erziehung im Elementarbe- den Heftes Freude bereitet hat. reich niedersächsischer Tageseinrichtungen für Kinder, herausgegeben vom Niedersächsischen Kultusministe- Im Namen des Teams rium, sind wir in unserer Arbeit im Anne Däuble Inhalt unterstützt worden. Bildung (Kindergartenleiterin) 25 Konzept der Evangelischen Kindertagesstätte Groß Lengden 14. Literaturverzeichnis Der offene Kindergarten in Der offene Kindergarten – evangelischen Tageseinrichtungen Vielfalt der Formen für Kinder Ingeborg Becker-Textor/ Diakonisches Werk der Martin R. Textor Ev.-luth. Landeskirche Hannovers e.V. Konzeptbuch Kindergarten Herder Landeskirchliche Fachberatung für ev. Tageseinrichtungen für Kinder „Die Spielen ja nur!?“ Psychomotorik Orientierungsplan in der Kindergartenpraxis für Bildung und Erziehung Hans Jürgen Beins/Simone Cox Niedersächsisches Kultusministerium Borgmann Gesetz über Tageseinrichtungen Die Möwe Jonathan für Kinder in Niedersachsen Richard Bach/Russell Munson Ullstein Wo Glaube wächst und Leben sich entfaltet • Der Auftrag evangelischer Kindertageseinrichtungen Psychomotorik im Kindergarten Gerhard Regel (Hrsg.) ebv Rissen Offener Kindergarten konkret Gerhard Regel/Axel Jan Wieland (Hrsg.) Kinder brauchen Wurzeln und Flügel Sigrid Schöpe-Scheffler Grünewald 26 Konzept der Evangelischen Kindertagesstätte Groß Lengden 15. An diesem Konzept haben mitgearbeitet... ... die pädagogischen Fachkräfte des Kindergartens: Anne Däuble (Leitung) • Christiane Ede • Anke Engelhardt • Heike IgnasiakKatsoutas • Andrea Schöning ... der Kirchenvorstand der Ev.-luth. Kirchengemeinde Groß Lengden ... als fachliche Beratung: Jutta Gottschalt, Supervisorin und Organisationsentwicklerin ... Entwurf, Layout und Satz: Andreas Overdick Öffentlichkeitsarbeit und Projekte im Ev.-luth. Kirchenkreis Göttingen 27 Konzept der Evangelischen Kindertagesstätte Groß Lengden (...) Eine kranke Möwe gab es im Schwarm, sie hieß Kirk Maynard. Sie watschelte in der folgenden Nacht mit hängendem linken Flügel über den Sand heran und plumpste vor Jonathan in den Sand. „Hilf mir!“, krächzte sie matt wie ein Sterbender. „Ich wünsche nichts in der Welt so sehr, wie fliegen zu können...“. „Dann komm.“, sagte Jonathan. „Steig mit mir vom Boden auf, fangen wir an.“ „Du hast mich nicht verstanden. Mein Flügel, er ist gelähmt.“ „Möwe Maynard, du bist frei. Sei, was du bist, entfalte dein wahres Selbst – jetzt und hier, und nichts kann dir im Wege stehen. So will es das Gesetz der Großen Möwe, das Gesetz des Seins.“ „Willst du sagen, dass ich fliegen kann?“ „Ich sage, du bist frei.“ Und Kirk Maynard breitete die Flügel aus, ganz einfach und rasch und erhob sich mühelos in die dunkle Nachtluft. Sein Jubel riss den Schwarm aus dem Schlaf. Aus größer Höhe erklang sein machtvoller Schrei: „Ich kann fliegen! Hört, ich kann fliegen!“ – R. Bach, Möwe Jonathan – 28