kiga groß lengden end.pmd - Evangelische Tageseinrichtungen für

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kiga groß lengden end.pmd - Evangelische Tageseinrichtungen für
Konzept der Evangelischen Kindertagesstätte Groß Lengden
Evangelische
Kindertagesstätte
Groß Lengden
Niedecker Stieg 2
37130 Gleichen
Tel.: 05508/8188
eMail: [email protected]
1
Konzept der Evangelischen Kindertagesstätte Groß Lengden
Inhaltsverzeichnis
6.3
Bildung im offenen
6.4
Spielzeugfreie
Kirche Groß Lengden
7.
Unser Tagesablauf ............ 14
1.
Ein Grußwort ...................... 3
2.
Geschichte des Hauses ...... 4
3.
Rahmenbedingungen ......... 5
3.1
Die evangelisch-lutherische
Kindergarten ............. 12
Kindergartenzeit ........ 13
als Träger ................... 5
7.1
Der Morgenkreis .................. 15
3.2
Gesetzliche Grundlagen ......... 5
7.2
Angebote ............................ 15
3.3
Gruppengröße ...................... 5
7.2.1 Übergang zur Schule ............ 16
3.4
Personal im Kindergarten ...... 5
7.2.2 Religionsspezifische
3.5
Sprechzeiten im
Kindergarten ........... 6
3.6
Öffnungszeiten, Planungsund Schließtage .......... 6
Angebote .................. 16
7.2.3 Sonstige Angebote ............... 16
7.3
Freispielzeit ........................ 17
7.4
Abschlusskreis .................... 18
3.7
Einzugsbereich ...................... 6
8.
Unser Wochenablauf ........ 18
3.8
Kindergartenbeitrag ............... 6
8.1
Buffet-Frühstück .................. 18
4.
Räumlichkeiten .................. 7
8.2
Der Naturtag ....................... 19
5.
Aufnahme und
9.
Jahresfeste ...................... 20
Eingliederung
9.1
Christliche Feste .................. 20
neuer Kinder ............ 8
9.2
Kindergartenfeste ................ 20
5.1
Kinder ab 3 Jahren ............... 8
9.3
Geburtstage im
5.2
Kinder unter 3 Jahren ........... 9
6.
Pädagogische Ziele ........... 10
6.1
Was ist eigentlich ein offener
Kindergarten ............. 20
10.
Kindergarten-Teams
Kindergarten? ........... 10
6.1.1 Rolle der Erzieherin
und der Eltern ......... 21
11.
Zusammenarbeit mit
12.
Teamarbeit ....................... 24
im offenen
Kindergarten ............. 10
6.2
Ziele der offenen
Kindergartenarbeit ..... 11
6.2.1 Das christliche
Menschenbild ............ 11
2
Zusammenarbeit des
anderen Institutionen ...... 23
13.
Schlusswort ..................... 25
14.
Literaturverzeichnis ......... 26
15.
An diesem Konzept haben
mitgearbeitet ......... 27
Konzept der Evangelischen Kindertagesstätte Groß Lengden
1.
Ein Grußwort
Kinder sind ein Geschenk –
Wir finden es besonders wichtig, dass
einmalig und kostbar.
die Erziehung – auch im Kindergarten
Kinder sind ein Segen.
– sich daran ausrichtet, Geborgenheit
Sie sind uns von Gott anvertraut,
zu vermitteln, aber auch Türen für
dass wir sie
Entwicklungsschritte zu öffnen. Das
beschützen und stärken.
individuelle Fördern und Fordern aller
In gemeinsamer Verantwortung mit
Kinder mit den verschiedenen Alters-
Eltern und Erzieherinnen sieht sich die
und Entwicklungsstufen soll dabei das
evangelische Kirchengemeinde Groß
leitende Interesse sein. Daher ist der
Lengden dem Wohl der Kinder ver-
pädagogische Ansatz unseres Kinder-
pflichtet. Daher möchte sie die Arbeit
gartens auch am offenen Konzept
unserer zentralen Einrichtung, dem
orientiert.
evangelischen Kindergarten – verant-
Das hier vorliegende Konzept fasst die
wortlich begleiten, unterstützen und
wichtigsten Grundlagen der Arbeit in
ihm auf diesem Wege gute Wünsche
unserem evangelischen Kindergarten
mit auf den Weg geben.
schriftlich zusammen. Sie soll für das
Ergänzend zur Familie sollen die Kin-
Team, aber auch für die Eltern und
der in unserem Kindergarten in ihrer
den Kirchenvorstand, eine Orientie-
geistigen, sozialen, emotionalen und
rungshilfe und eine Leitlinie sein.
religiösen Entfaltung gefördert und in
Neben diesem schriftlichen Ergebnis
ihrer Entwicklung zu freien, verant-
unserer Diskussionen und Abstimmun-
wortungsbewussten, gemeinschafts-
gen war vor allem der Prozess der
fähigen Menschen begleitet werden.
Auseinandersetzung mit der Arbeit
In einer Atmosphäre aus Glauben,
und den Zielen des Kindergartens ein
Hoffnung und Liebe soll jedes Kind in
wichtiger Teil Arbeit in den vergange-
seiner Einzigartigkeit erfahren, dass
nen Monaten. Sicher muss dieser
es uneingeschränkt angenommen ist.
Prozess kontinuierlich weitergeführt
Immer wieder wird es ermutigt,
werden. Dinge, die sich als nicht
seinen Platz im Leben einzunehmen
tragfähig oder verbesserungswürdig
und seinen Weg in der Gemeinschaft
erweisen, werden verändert werden,
mit anderen zu suchen und zu finden.
anderes wird Bestand zeigen. In
3
Konzept der Evangelischen Kindertagesstätte Groß Lengden
diesem Sinne gibt das vorliegende
Weise engagieren, danken wir für
Konzept einen Einblick in die derzeiti-
diesen wichtigen Dienst an Kindern
ge Arbeit mit den Kindern und will
und Familien, an Kirche und Gesell-
nicht als „unveränderbares Regel- und
schaft.
Laufwerk“ verstanden werden.
So wünschen wir allen beteiligten
Wir freuen und darauf, mit dem Team,
kleinen und großen Menschen für ihre
mit Ihnen und Ihren Kindern an dieser
gemeinsame Zeit und Arbeit den wär-
Weiterentwicklung zu arbeiten.
menden „Sonnenschein“, die positive
Den Erzieherinnen, aber auch allen
Energie des „Wirbelwindes“ sowie
anderen Personen, die sich für unse-
Gottes Segen!
ren evangelischen Kindergarten einsetzen oder sich für ihn auf vielfältige
2.
Der Kirchenvorstand
Geschichte des Hauses
Der evangelische Kindergarten befin-
Heute steht das Gebäude unter Denk-
det sich in einem Fachwerkhaus aus
malschutz und wurde 1995 mit Unter-
dem 19. Jahrhundert, welches in un-
stützung der Deutschen Bundesum-
mittelbarer Nähe des Pfarrhauses und
weltstiftung (BDU), der Gemeinde
der Kirche in Groß Lengden gelegen
Gleichen und der Kirchengemeinde zu
ist.
einem Niedrigenergiehaus, in dessen
Seit jeher bot das Haus Kindern Platz
Wände Altpapierflocken und Kokos-
zum Spielen und Lernen; so war an-
nusswolle für die Wärmedämmung
fangs ein Erntekindergarten in den
sorgen, umgebaut und modernisiert.
Räumen untergebracht. Bauern und
Seit April 1996 beherbergt dieses
Feldarbeiter der damaligen Landbevöl-
Haus nunmehr einen Zwei-Gruppen-
kerung konnten ihre Kinder während
Kindergarten für 50 Kinder. 1999
der Erntezeit zur Betreuung hier un-
wurde der Architekturpreis Niedrig-
terbringen.
EnergieBau verliehen.
4
Konzept der Evangelischen Kindertagesstätte Groß Lengden
3.
Rahmenbedingungen
3.1 Die evangelisch-lutherische
Kirche Groß Lengden als Träger
nicht behinderten Kindern sowie
Der Kindergarten ist eine Einrichtung
Herkunft und Prägung untereinan-
der evangelisch-lutherischen Kirchen-
der fördern.“
von Kindern unterschiedlicher
gemeinde Groß Lengden. Grundlage
für unsere Arbeit ist das christliche
Menschenbild (siehe 6.2.1).
3.3 Gruppengrüße
Unser „Zwei-Gruppen-Kindergarten“
3.2 Gesetzliche Grundlagen
verfügt über zwei sog. Stammgruppen
Auszug aus dem Gesetz über Tages-
mit jeweils maximal 25 Kindern. Die
einrichtungen für Kinder (KiTaG, §2):
Kinder gehören entweder der Sonnen-
„Tageseinrichtungen dienen der Erzie-
schein- oder der Wirbelwind-Gruppe
hung, Bildung und Betreuung von Kin-
an. Die Einteilung erfolgt durch die
dern. Sie haben einen eigenen Erzie-
Erzieherinnen. Sie teilen die Kinder
hungs- und Bildungsauftrag. Tagesein-
nach Alter und Geschlecht auf, damit
richtungen sollen insbesondere
beide Gruppen gleichverteilt besetzt
• Kinder in ihrer Persönlichkeit
sind.
stärken
• Kinder in sozial verantwortliches
Handeln einführen
• Kindern Kenntnisse und Fähigkeiten vermitteln, die eine eigenstän-
3.4 Personal im Kindergarten
Neben der Leiterin gibt es drei weitere
fest angestellte Erzieherinnen. Die
dige Lebensbewältigung im Rahmen der jeweiligen Möglichkeiten
des einzelnen Kindes fördern
• den natürlichen Wissensdrang und
die Freude am Lernen pflegen
• die Gleichberechtigung von Jungen und Mädchen erzieherisch
fördern
• den Umgang von behinderten und
5
Konzept der Evangelischen Kindertagesstätte Groß Lengden
Arbeit erfolgt mit je zwei Erzieherin-
ges werden am Beginn des Kindergar-
nen gruppengebunden.
tenjahres (August) bekannt gegeben.
3.5 Sprechzeiten im Kindergarten
Durch die gruppengebundene Arbeit
ist die Leiterin, Frau Anne Däuble, von
7.30-9 Uhr und von 12.30-14 Uhr im
Kindergarten zu erreichen.
Elterngespräche finden nach Absprache mit der Leiterin oder den Erzieherinnen der Stammgruppen statt.
3.6 Öffnungszeiten, Planungs- und
Schließtage
Der Kindergarten ist von Montag bis
Freitag von 7.30-14 Uhr geöffnet.
3.7 Einzugsbereich
Zwischen Weihnachten und Neujahr
Vorrangig werden Kinder aus Groß
und in drei Wochen innerhalb der ge-
Lengden aufgenommen, zusätzlich
setzlichen Schulsommerferien ist der
freie Plätze werden an Kinder aus
Kindergarten geschlossen.
anderen Ortsteilen der Gemeinde
Jährliche Planungstage (bis zu vier
Gleichen vergeben.
Tage), Brückentrage (zwei bis drei
Tage) und der Tag des Betriebsausflu-
3.8 Kindergartenbeitrag
Unter Berücksichtigung des Einkommens der Personensorgeberechtigten
und der Anzahl der Kinder wird die
Berechnung des Beitrages von der Gemeinde Gleichen vorgenommen. Eine
Tabelle zur Staffelung dieser Beiträge
kann bei der Gemeinde erfragt werden bzw. ist in der Begrüßungsmappe,
die an die Eltern ausgehändigt wird
und in der alle Aufnahmeunterlagen
(z.B. der Betreuungsvertrag) zusammengefasst sind, aufgeführt.
6
Konzept der Evangelischen Kindertagesstätte Groß Lengden
4. Räumlichkeiten
Sowohl die Sonnenschein- als auch die
sich zurück zu ziehen. Holz- und
Wirbelwindgruppe verfügen über
DUPLO-Steine, Verkehrsspielzeug,
einen eigenen Gruppenraum. Während
altersgerechte Gesellschaftsspiele und
des Freispiels stehen die Gruppen-
Puzzle, Magnetspiele (GEOMAG) und
räume allen Kindern zur Verfügung.
eine Ritterburg bestimmen in diesem
Im Gruppenraum der Sonnenschein-
Raum das Spielgeschehen. Hier liegt
gruppe liegt der Ausstattungsschwer-
der Schwerpunkt im Bau- und Kon-
punkt in der Kreativitätsförderung.
struktionsmaterial.
Verschiedene Materialien wie z.B. Kne-
In beiden Gruppenräumen gibt es
te, Tusch- und Fingerfarben, verschie-
Podeste und Sofas, die immer wieder
dene Papierarten, Bunt- und Wachs-
in den Spiel- und Tagesablauf inte-
malstifte, Wolle und Stoffe, Kleber und
griert werden können und beim täg-
Scheren regen zum eigenständigen
lichen Abschlusskreis der jeweiligen
kreativen Malen, Basteln und Werken
Gruppe als Sitzgelegenheit dienen.
an. Auf einer zweiten Spielebene, dem
Neben einer Teeküche verfügt der
Rollenspielbereich, auf dem eine Theaterbühne zur Verfügung steht, können
die Kinder sich verkleiden und in andere Rollen schlüpfen. Dieser Bereich
kann individuell nach den Bedürfnissen der Kinder eingerichtet und verändert werden. Eine große Auswahl
von Bilderbüchern, die im Laufe des
Kindergartenjahres auch ausgetauscht
werden, laden zum Betrachten und
Vorlesen ein.
Kindergarten über einen Frühstücks-
Auch der Gruppenraum der Wirbel-
raum. Hier können die Kinder von
windgruppe verfügt über zwei Spiel-
7.30-11.15 Uhr ihr Frühstück einneh-
ebenen. Auf der zweiten Ebene bietet
men, und von 13 bis ca. 13.30 Uhr
eine mit einem Vorhang abgehängte
eine Mittagsmahlzeit. Eine mit Mat-
Ecke den Kindern die Möglichkeit,
ten, Klettergerüst und anderen Be7
Konzept der Evangelischen Kindertagesstätte Groß Lengden
wegungsmaterialien ausgestattete
ständlich kindgerecht ausgestattet,
Halle und ein zum Kuscheln, Musik
und auch ein Wickeltisch ist vorhan-
und CD’s Hören und sich Zurückziehen
den, so dass wir individuell und re-
eingerichtetes „Meereszimmer“ (de-
spektvoll bei der Sauberkeitserziehung
korativ mit Fischen an den Wänden
unterstützen können.
bemalt) werden ebenso gern von den
Das Außengelände lädt mit einem
Kindern in Anspruch genommen wie
großen Sandkasten, einer Kletterburg,
die „Kinderbibliothek“ im Eingangs-
einem Holzhaus, diversem Bewe-
bereich, zu der sie freien Zugriff
gungsspielzeug und einer im Sommer
haben.
vorhandenen Wassermatschanlage
Die Toilettenräume sind selbstver-
zum draußen spielen ein.
5. Aufnahme und Eingliederung neuer Kinder
5.1 Kinder ab 3 Jahren
Wir begleiten dies in vielerlei Hinsicht:
Die Eingewöhnungszeit der Neuan-
1.
kömmlinge nimmt einen großen Stel-
Ein paar Wochen vor dem eigentlichen
lenwert in unserer Arbeit ein, da es
Beginn, werden die neuen Kinder mit
uns darum geht, dass die Kinder eine
ihrer vertrauten Bezugsperson einge-
vertrauensvolle Basis zu den Erziehe-
laden, um die anderen Kinder und uns
rinnen aufbauen und einen festen
kennen zu lernen.
Platz in ihrer Stammgruppe finden.
2.
Denn dann sind sie aufgeschlossen,
An diesem Infoabend stellen wir die
den Kindergarten für sich zu entde-
pädagogischen Ziele unserer Arbeit
cken.
vor.
8
Schnuppervormittag
Elternabend
Konzept der Evangelischen Kindertagesstätte Groß Lengden
5.
Patenschaften
Ältere Kinder können Patenschaften
für die Neuankömmlinge in ihrer
Gruppe übernehmen. Sie sind Ansprechpartner und geben Hilfestellung
innerhalb ihrer Möglichkeiten, was das
Zusammengehörigkeitsgefühl und das
Sozialverhalten untereinander fördert.
3.
Einzelgespräche
5.2 Kinder unter 3 Jahren
Der Kindergarten verfügt über die Be-
Wir bieten diese Gespräche an, um
triebserlaubnis, Kinder ab 2 1/2 Jahren
individuell mit den Eltern über Beson-
aufzunehmen.
derheiten, Probleme, Krankheiten etc.
Bei der Eingewöhnung und Betreuung
ihrer Kinder zu sprechen, die es in der
der unter 3-jährigen Kinder ist es be-
täglichen Arbeit zu berücksichtigen
sonders wichtig, darauf zu achten,
gilt.
dass ihnen ein überschaubarer aber
4.
Individuelle Anfangsphase
dennoch geregelter Tagesablauf die
Die Eltern haben die Möglichkeit, ihr
Möglichkeit gibt, sich geborgen zu
Kind eine Zeit lang bis zum Morgen-
fühlen und uns als neue Vertrauens-
kreis zu begleiten. Auch eine verkürz-
personen zu akzeptieren. Wir bieten
te tägliche Verweildauer des Kindes
altersgerechte Angebote und Spiel-
hilft bei der Eingewöhnung.
möglichkeiten (z.B. Finger-, Kreisund Bewegungsspiele) an, und bewahren das Bedürfnis nach Rückzugsmöglichkeiten in einen eigenen Bereich und Nähe zu Bezugspersonen,
die für sie da sind.
Windelkinder können in unserem Kindergarten stressfrei trocken werden,
da nicht nur die sanitären Möglichkeiten vorhanden sind, sondern auch das
Verständnis hierfür von uns aufgebracht wird.
9
Konzept der Evangelischen Kindertagesstätte Groß Lengden
6.
Pädagogische Ziele
6.1 Was ist eigentlich ein offener
Kindergarten?
durch das gruppenübergreifende An-
Seit ca. 20 Jahren trägt der Kinder-
und Freundschaften ermöglichen, da
garten den veränderten Lebensbedin-
sich die Kinder nach ihren Interessen
gungen der Kinder innerhalb der Ge-
und nicht nach ihrer festgelegten
sellschaft Rechenschaft, indem er sich
Gruppenzuordnung entsprechend
vom Sitz- zum Bewegungskindergar-
zusammenfinden.
ten entwickelt hat. Der Bewegungs-
Durch Gruppenregeln, die für die Kin-
kindergarten ist ein Teil des offenen
der nachvollziehbar und authentisch
Kindergartens.
sind, werden Entscheidungs- und Kon-
gebot kann intensivere Beziehungen
Gib uns die Weisheit,
unsere Kinder zu lehren, einander zu lieben,
zu achten und gütig zu sein,
damit sie heranwachsen in friedvollem Geist.
(Indianisches Friedensgebet)
Das beinhaltet:
• sämtliche Räume sind für die
Kinder zugänglich
• gruppenübergreifende Spielund Kontaktmöglichkeiten
• gruppenübergreifende Angebote
fliktfähigkeit, Frustrationstoleranz und
Respekt vor den Bedürfnissen anderer
ausgebildet. Diese Regeln geben den
Kindern eines „offenen“ Kindergartens
Sicherheit und Halt im täglichen
Zusammenleben.
• größere Funktionsbereiche, so
dass es mehr Möglichkeiten zum
Bewegen, Basteln, für Rollenspie-
6.1.1 Rolle der Erzieherin
im offenen Kindergarten
le, zum Essen und Trinken aber
Wir möchten unsere pädagogische Ar-
auch für Rückzugsmöglichkeiten
beit nach den Bedürfnissen und Situa-
und Ruhe gibt
tionen unserer gesamten Kindergar-
Die größere Auswahl an Spielpartnern
10
tenkinder ausrichten.
Konzept der Evangelischen Kindertagesstätte Groß Lengden
Wir sind
• BEOBACHTER
• Eine größere Auswahl an Spielpartnern intensiviert Beziehungen
Wir nehmen wahr, wo das Kind
und Freundschaften, da sich die
steht, wo eine Gruppe in der Ent-
Kinder nach ihren Interessen und
wicklung steht, welche Themen
nicht nach ihrer festgelegten
die Kinder beschäftigen. Wir do-
Gruppenzuordnung entsprechend
kumentieren die Prozesse in vielfältiger Form, z.B. in individuellen
Entwicklungsbögen.
• IMPULSGEBER
zusammenfinden können.
• Jedes einzelne Kind soll individuell
in die Kindergruppe integriert
werden.
Wir geben Anregungen, indem wir
• Die Kinder sollen befähigt werden,
Fragen und Aufgaben stellen, wir
ermehrt eigene Entscheidungen
sprechen Aufforderungen aus,
bieten Materialien und Spielräu-
zu treffen.
• Die Kinder sollen ihre eigene Be-
me, damit Entwicklungs- und
findlichkeit wahrnehmen und ein-
Lernprozesse fortschreiten.
schätzen können, z.B. wann sie
• ANLEITER
Ruhe benötigen, wann ihre innere
Wir planen Angebote und Projekte
Anspannung steigt, wann sie sich
und führen diese durch.
in großräumiger Bewegung wohl-
• BEGLEITER
fühlen.
Wir spenden Trost, geben Ermuti-
Aus diesen Zielen heraus ergibt sich
gung, setzen Grenzen, geben
das sozial- und religionspädagogische
Stütze.
Leitbild unserer Arbeit:
Wir geben den Kindern die Gewissheit,
in unserer Einrichtung willkommen zu
sein, so wie sie sind.
6.2 Ziele der offenen
Kindergartenarbeit
DIE STÄRKUNG
DES SELBSTWERTGEFÜHLS
DES KINDES
„ICH BIN WER!
ICH WERDE
– SO WIE ICH BIN –
GELIEBT!“
Wir möchten den Kindern viel Raum
für eigene Erfahrungen, Kreativität
6.2.1 Das christliche Menschenbild
und soziale Interaktion bieten, so dass
...bedeutet für uns, dass
sie selbstbewusster werden, um sich
in der heutigen und zukünftigen Zeit
besser zurechtzufinden:
• jedes Kind eine eigenständige
Persönlichkeit ist
• wir Achtung vor dem Kind haben
11
Konzept der Evangelischen Kindertagesstätte Groß Lengden
• wir die Wünsche und Bedürfnisse
• wir vom grundlegenden Vertrauen
jedes Kindes ernst nehmen
zu uns selbst leben, zu anderen
• wir jedes Kind „Kind sein lassen“
• wir jedes Kind so annehmen, wie
und zu Gott
• wir darauf vertrauen, dass Kinder
es ist, mit seinen Stärken und
sich weiterentwickeln wollen, da
Schwächen und seiner Einmalig-
sie Akteure ihrer eigenen Entwick-
keit, denn es ist von Gott gewollt
lung sind
Kinder und Uhren
dürfen nicht ständig aufgezogen werden,
man muss sie auch gehen lassen.
(Jean Paul)
6.3 Bildung im offenen Kindergarten
Kinder lernen bei vielen Gelegenhei-
gefördert, z.B. durch freies Erzählen)
ten, einem Thema oder einer Sache
auf den Grund zu gehen, über Proble-
• Stärkung des Selbstbewusstseins
me nachzudenken und Lösungen aus-
(Fähigkeit, Dinge selbstständig
zuprobieren. „Fehler“ gehören zum
auszuprobieren, wird erlangt)
Lernen dazu, aber auch Konzentration,
• Lebenspraxis (z.B. selbstständiges
Ausdauer und die Aneignung von Wis2.
sen.
Dies erreichen wir durch
1.
An- und Ausziehen)
Förderung der
Förderung der
Sozialkompetenz (WIR)
• Gruppenfähigkeit (Kinder nehmen
Selbstkompetenz (ICH)
sich gegenseitig wahr und finden
• Körpererfahrung (erweiterte Be-
ihren Platz in der Gruppe, akzep-
wegungsmöglichkeiten regen kog-
tieren die Autorität der Erziehe-
nitive Entwicklung an)
rinnen, lernen Regeln kennen,
• Sprache + Sprechen (Anregungen
und Auseinandersetzung werden
12
achten sich gegenseitig, lernen,
sich Hilfestellung zu geben, sich
Konzept der Evangelischen Kindertagesstätte Groß Lengden
3.
konstruktiv miteinander auseinan-
• eine andere Spielwelt kennen
der zu setzen)
• eigene Fantasien, Ideen und Fä-
Förderung der
higkeiten zu entdecken, auszutes-
Sachkompetenz (SACHE)
ten und auszuprobieren
• Material- und Kreativerfahrung
• Umwelt- und Naturerfahrung
• forschen, entdecken, erleben
(Kinder bekommen die Möglichkeit, mit und an verschiedenen
Materialien allein und gemeinsam
zu beobachten, zu forschen, zu
basteln, zu sammeln, zu entdecken und durch Versuch und Irrtum zu lernen)
• mehr miteinander zu kommunizieren
• besser miteinander umzugehen
und sich untereinander zu respektieren
• eigene Lösungsstrategien und
Denkansätze zu entwickeln
• eine überschaubarere Umgebung
kennen
und haben weniger Reizimpulse durch
vorgefertigtes Spielzeug.
6.4 Spielzeugfreie Kindergartenzeit
In unserem Kindergarten bieten wir in
unregelmäßigen Abständen im Laufe
der ca. dreijährigen Kindergartenzeit
eines Kindes, die „spielzeugfreie Zeit“
an. Dieses Projekt erstreckt sich über
einen Zeitraum von drei Monaten. In
diesem Projekt, werden nach und
nach Spielsachen „in den Urlaub
geschickt“...
Erzieherinnen und Kinder bereiten sich
in Gesprächen darauf vor, um gemein-
Nach dem Ende der spielzeugfreien
Zeit entscheiden die Kinder, welche
Spielzeuge wann wieder zurückgeholt
werden. Während dieser Zeit dokumentieren die Erzieherinnen verstärkt
ihre Beobachtungen zum Spiel- und
Sozialverhalten der Kinder. Den Eltern
werden regelmäßig Informationen gegeben, so dass auch sie diese spielzeugfreien Monate im Kindergarten
begleiten können.
sam die von den Kindern ausgewählten Spielsachen in Kartons zu verpacken und auf dem Dachboden zu verstauen. Naturmaterialien (Tücher, Decken, Wolle, Holz, Zapfen, Baumrinde)
und Materialien zum Werken (Nägel,
Werkzeug) stehen weiterhin bzw. verstärkt zur Verfügung.
In dieser Zeit lernen Kinder:
13
Konzept der Evangelischen Kindertagesstätte Groß Lengden
7.
Unser Tagesablauf
7.30-9.15 Uhr
Ankunft der Kinder im Kindergarten Freispielzeit
8-8.20 Uhr
Teambesprechung zum Tagesablauf
9.30-10.30 Uhr
Gemeinsamer Morgenkreis
mit Vorstellung der Angebote
und anschließender Angebotszeit
10.30-11.50 Uhr
Freispiel mit der Möglichkeit,
die Angebote selbstständig zu vertiefen
Die Möglichkeit zu frühstücken
ist von 8-9.30 Uhr und von 10.30-11.30 Uhr gegeben
(außer donnerstags, siehe „Frühstücksbuffet“).
ab 11.50 Uhr
Gemeinsames Aufräumen im ganzen Haus
12-12.30 Uhr
Schlusskreis in beiden Gruppen
12.30-13 Uhr
Erste Abholphase
13-13.30 Uhr
Gemeinsamer Mittagsimbiss der „Mittagskinder“
13.30-13.50 Uhr
Spielen nach Absprache mit den Kindern
13.30-13. 50 Uhr
Zweite Abholphase
14 Uhr
Schließung des Kindergartens
(mitgebrachtes Essen)
in den einzelnen Funktionsbereichen
14
Konzept der Evangelischen Kindertagesstätte Groß Lengden
(Malen, Basteln, Werken)
7.1 Der Morgenkreis
Wir beginnen den Tag gemeinsam mit
3.
Sprache/Vorlesen
dem Morgenkreis um 9.30 Uhr. Er
4.
Musik und Gesang
findet mit allen Kindern in der Halle
5.
Experimente
statt. Dieses täglich wiederkehrende
6.
Entspannung
Ritual hilft den Kindern, sich zu orien-
7.
Kochen und Backen
tieren.
8.
Entdecken der Natur
9.
Englisch
10.
Altersspezifische Angebote
Die Dauer der Angebote liegt ungefähr
bei 30 Minuten, bei Bedarf geht das
Angebot in das Freispiel über.
Montags bis mittwochs finden immer
die gleichen Angebote statt, so dass
die Kinder die Möglichkeit erhalten,
alle in dieser Woche vorgegebenen
Angebote einmal auszuprobieren oder
zu wiederholen.
Beim Morgenkreis ist es uns wichtig,
Die Erzieherinnen dokumentieren die
dass die Kinder zur Ruhe kommen,
Wahl der Kinder, um einen Überblick
einander wahrnehmen und zuhören.
zu erhalten, welche Angebote von
Die Erzieherinnen stellen während die-
welchem Kind wie häufig wahrgenom-
ser Zusammenkunft die Angebote vor,
men werden und das Kind eventuell
für die sich die Kinder individuell nach
zu motivieren, neue Angebote auszu-
ihren Interessen und Bedürfnissen
probieren.
entscheiden können. Der selbstständige Entscheidungsprozess, den die Kinder hierbei treffen, stärkt ihr eigenverantwortliches Denken und Handeln.
7.2 Angebote
Die im Morgenkreis von den Erzieherinnen vorgestellten Angebote können
aus folgenden Bereichen stammen:
1.
Bewegung und Tanz
2.
Kreativität
15
Konzept der Evangelischen Kindertagesstätte Groß Lengden
7.2.1 Übergang zur Schule
Ab Mitte Januar treffen sich die zukünftigen Schulkinder des Jahres einmal pro Woche, um an altersspezifischen Angeboten teilzunehmen.
Verschiedene Themen und Projekte,
wie z.B. Experimente, Theaterbesuch,
Schulbesuch oder eine Wanderung
nach Klein Lengden in den dortigen
Kindergarten – zum Kennenlernen der
späteren Schulkameraden –, werden
wahrgenommen. Den Abschluss der
Kindergartenzeit bildet ein Ausflug.
Als wichtige Ziele sehen wir die Förderung der Feinmotorik und der Sprache, des logischen Denkens, der natürlichen Lernfreude und die Weiterentwicklung der Neugierde („Wissenwollen-wieso-etwas-so-funktioniert“).
tums vertraut gemacht werden. Dabei
sollen ihnen auch die Grundlagen für
die Entwicklung eines christlichen
Wertebewusstseins vermittelt werden.
Die Offenheit und Toleranz gegenüber
anderen Konfessionen und Religionen
sind uns dabei selbstverständlich.
Neben den religionspädagogischen
Angeboten der Erzieherinnen kommt
die Pastorin daher regelmäßig in den
Kindergarten oder lädt die Kinder in
die Kirche ein.
Wenn du ein Kind siehst,
hast du Gott
auf frischer Tat ertappt.
(Martin Luther)
Gemeinsam mit dem Kindergartenteam werden Familiengottesdienste
vorbereitet und durchgeführt.
7.2.2 Religionsspezifische Angebote
7.2.3 Sonstige Angebote
Kinder brauchen, um Sinn und Orien-
Innerhalb eines Kindergartenjahres
tierung für das Leben zu entdecken,
bieten wir auch Angebote außerhalb
die Auseinandersetzung mit religiösen
des Kindergartens an.
Fragen und Traditionen.
Die Ausflüge wechseln jährlich und
Sie sollen mit Geschichten aus der
werden zu bestimmten Themen oder
Bibel und der Tradition des Christen-
Projekten durchgeführt.
16
Konzept der Evangelischen Kindertagesstätte Groß Lengden
7.3 Freispielzeit
ortes, -partners oder der Spielgruppe
Neben den Angeboten stellt das „freie
und -inhalte.
Spiel“ im offenen Kindergarten einen
Damit werden folgende Ziele verfolgt:
wichtigen pädagogischen Baustein dar,
• Die Kinder werden kreativ
denn ein Kind lernt von Anfang an aus
• Erlebnisse und Ängste im Rollen-
eigenem Antrieb. Wir wollen diesen
spiel werden verarbeitet
Lernprozess unterstützen und sehen
das Spiel als eine wichtige Erlebensund Lernform der Kinder.
„Das Beste zum Spielen
für ein Kind
ist ein anderes Kind“
(Friedrick Fröbel)
So kann und soll das Kind seinen Be-
• Zusammenhänge werden erfasst
dürfnissen entsprechend spielen mit
• Kinder wenden sich aufmerksam
wem, wann, wie lange, wo und wie es
möchte. Je nach Alter und Entwicklungsstand planen Kinder ihr Spiel
selbstständig und kreativ, entwickeln
Regeln und setzen sich mit anderen
und konzentriert Dingen zu
• Spielanweisungen werden angenommen und es werden Anweisungen erteilt
• Kinder übernehmen die Verantwortung für ihr Handeln
• Kinder sind aktiv, ohne „Fehler zu
machen“
Auch diese Ziele führen zu unserem
sozial- und religionspädagogischen
Leitziel, der Stärkung des Selbstwertgefühls des Kindes durch die Erweiterung der eigenen Kompetenzen.
Während des Freispiels sind die Erzie-
Spielgefährten auseinander. Für die
herinnen nicht Anbieter sondern inten-
Kinder bedeutet dies, sie bekommen
sive Beobachter: Das Kind wird von
einen Entscheidungsfreiraum und eine
uns in den einzelnen Funktionsberei-
feste Zeit für die Wahl ihres Spiel-
chen erlebt und wahrgenommen. Dies
17
Konzept der Evangelischen Kindertagesstätte Groß Lengden
ist für die pädagogische Arbeit mit
der und Erzieherinnen in ihren jeweili-
dem Kind wichtig und dient auch als
gen Stammgruppen, um den Vormit-
Grundlage für Elterngespräche. Wir
tag ausklingen zu lassen. Es werden
schaffen Bedingungen und Räumlich-
Geschichten erzählt und Erzählrunden
keiten, die es dem Kind ermöglichen,
durchgeführt, Spiele gespielt oder Lie-
sich zu entwickeln. Wir begleiten das
der gesungen, es werden auch Ge-
Freispiel, indem wir Hilfestellung ge-
burtstage von Kindern dieser Gruppe
ben und ständiger Ansprechpartner
gefeiert. Innerhalb dieser Zeit lernen
der Kinder sind.
die Kinder, sich mit der Gruppe auseinanderzusetzen, aufeinander acht zu
7.4 Abschlusskreis
geben, einander zuzuhören und die
Ein weiteres tägliches Ritual bildet der
Bedürfnisse des einzelnen wahrzuneh-
Abschlusskreis. Hier treffen sich Kin-
men und zu akzeptieren.
8.
Unser Wochenablauf
Die im Morgenkreis vorgestellten
8.1 Buffet-Frühstück
Angebote werden von montags bis
Donnerstags wird ein gemeinsames
mittwochs wiederholt. Donnerstags
Frühstücksbuffet im Frühstücksraum
ersetzt ein „Buffet-Frühstück“ die
(oder bei schönem Wetter im Sommer
Angebotszeit, freitags findet ein
draußen) hergerichtet.
Naturtag statt.
Ziel dieses Frühstücks ist es, dass Kinder lernen, sich selbst ein Brot zu
schmieren, selbst auszusuchen, was
und wie viel sie essen möchten und
Lebensmittel auszuprobieren, die sie
noch nicht kennen.
Im Vorfeld wird durch Aushang einer
Liste den Eltern die Möglichkeit gegeben, sich für bestimmte Lebensmittel
einzutragen, die die Kinder an diesem
18
Konzept der Evangelischen Kindertagesstätte Groß Lengden
An diesem Naturtag sollen die Kinder
• Wald und Wiesen als Lebensraum
entdecken, erleben und erforschen
• Wald und Wiesen als Freiraum
zum Spielen, Toben, Tollen und
auch Ausruhen genießen
• Wald- und Wiesenvielfalt in ihrer
Schönheit und Einmaligkeit als Bereicherung für die Sinne erleben
und begreifen
Tag mitbringen. Alternativ wird pro
Kind ein Frühstückbeitrag von 1,- Euro
eingesammelt. Von diesem Geld besorgen die Erzieherinnen die noch fehlenden Lebensmittel, frisches Vollkornbrot, Brötchen, Müsli oder besonderes
Obst.
Auch das Erntedankfrühstück wird von
diesem Geld bezahlt.
• die Tiere in der Natur beobachten
und ihre Lebensformen kennenlernen
• Blumen, Kräuter, Gräser, Blätter
und Pflanzen in der Natur suchen,
sammeln, bestimmen und wiedererkennen
• jedem großen und kleinen Lebewesen im Wald und auf dem Feld
seinen Platz einräumen, es in seiner Einmaligkeit und Bedeutung
8.2 Der Naturtag
Am Freitag gehen die Kinder mit den
Erzieherinnen zu einem vorher be-
für den Lebensraum erfahren und
schützen lernen
sprochenen Ziel in Groß Lengden. Zur
Auswahl stehen neben dem Steinbruch die Quelle, der Kletterbaum, der
Sportplatz oder der Wald. Auch Spaziergänge durch das Dorf und in die
nähere Umgebung werden unternommen.
An diesem Tag wird draußen gefrühstückt, so dass die Kinder nicht nur
dem Wetter entsprechende Kleidung
sondern auch einen gut gepackten
„Frühstücksrucksack“ benötigen.
19
Konzept der Evangelischen Kindertagesstätte Groß Lengden
9.
Jahresfeste
9.1 Christliche Feste
schen vier Geburtstagsangeboten
Die christlichen Feste wie Advent,
wählen:
Weihnachten, Ostern, Himmelfahrt
1. Etwas Besonderes werken/basteln
und Pfingsten begleiten uns durch das
2. Spiele in der Halle oder draußen
Jahr. Das Geschehen um diese Feste
aussuchen
wird immer wieder neu erzählt, be-
3. Waffeln backen
sprochen, gespielt und gefeiert. Eben-
4. Pfannkuchen backen
so finden Andachten in der Kirche
Hierzu kann es sich Freunde einladen.
statt.
Im Abschlusskreis in der Stammgruppe wird noch einmal Geburtstag
9.2 Kindergartenfeste
gefeiert. Hier kann das Geburtstags-
... sind ein fester Bestandteil in unse-
kind ausführlich von seinem Geburts-
rem Kindergartenjahr. Zu ihnen gehö-
tag, den Geschenken und den Erleb-
ren u.a. das Sommerfest, Laternen-
nissen des Tages erzählen, bekommt
fest und Fasching.
vom Kindergarten ein Geschenk überreicht und kann, falls es eine Kleinig-
9.3 Geburtstage im Kindergarten
keit (Kuchen, Süßigkeiten, kleine
Der Geburtstag ist ein wichtiger Tag
Aufmerksamkeiten) für die Gruppen-
für das Kind. Auch im Kindergarten
kinder mitgebracht hat, diese vertei-
soll dieser Tag besonders sein.
len.
Luftballons schmücken an diesem Tag
das Garderobenfach des Geburtstagskindes.
Im Morgenkreis wird eine Kerze angezündet, das Kind darf auf einem besonderen „Geburtstagsstuhl“ sitzen
und die anderen Kinder singen ein
Geburtstagslied.
Nachdem das Geburtstagskind seinen
„Geburtstagsorden mit Glitzerzahl“
entgegengenommen hat, darf es zwi20
Konzept der Evangelischen Kindertagesstätte Groß Lengden
10.
Zusammenarbeit des
Kindergarten-Teams und der Eltern
Als familienergänzende Einrichtung
vertretung hält die Kommunikation
mit einem Bildungs-, Erziehungs- und
und Information untereinander auf-
Betreuungsauftrag sehen wir die Zu-
recht.
sammenarbeit mit den Eltern als sehr
wichtig an. Ein offenes und kommunikatives Miteinander trägt zur Unterstützung der Einrichtung bei.
1.
Elternabend
Mehrmals im Jahr finden im Kindergarten Elternabende zu bestimmten
Themen statt, die einen Einblick in unsere pädagogische Arbeit geben. Zu
Beginn des neuen Kindergartenjahres
findet die Wahl der neuen Elternvertretung statt.
2.
Elternvertretung
Pro Stammgruppe werden zwei Elternvertreter (jeweils ein Gruppenspre-
3.
Elterngespräche
cher und dessen Stellvertreter) von
In einem persönlichen Gespräch zwi-
der Elternschaft gewählt. Sie werden
schen Erzieherinnen und Eltern kön-
für ein Jahr gewählt und wirken als
nen Beobachtungen und Sichtweisen
Bindeglied zwischen Eltern, Erzieherin-
ausgetauscht, Fragen beantwortet und
nen und Träger. Einer der Elternver-
Hilfestellungen besprochen werden.
treter übernimmt zusätzlich die Teil-
Dies kann in verschiedenen Ge-
nahme am Gemeinde-Eltern-Rat, der
sprächsformen stattfinden:
Elternvertretung der sieben Kindergär-
• Tür- und Angelgespräch
ten der Gemeinde Gleichen. Außerdem
• Gespräch mit den Gruppenerzie-
ist die Elternvertretung mit drei Stim-
herinnen nach Terminabsprache
men im Kindergartenbeirat stimmbe-
• Gespräch mit der Leiterin
rechtigt. Ein regelmäßiges Treffen zwi-
• Aufnahme- und Abschluss-
schen Kindergartenteam und Eltern-
gespräch
21
Konzept der Evangelischen Kindertagesstätte Groß Lengden
4.
Elternaktivitäten
5.
Elternbriefe
Durch unterschiedliche Veranstaltun-
Das Kindergarten-Team verfasst in
gen können Eltern den Kindergarten-
regelmäßigen Abständen so genannte
alltag aktiv miterleben. Sie überneh-
„Elternbriefe“, in denen die Erzieherin-
men unterstützende und mitwirkende
nen über das aktuelle Geschehen im
Funktionen, dazu gehören z.B. die
Kindergarten informieren. Auf diesem
Mitgestaltung von Festen, Feiern oder
Weg werden auch Termine, Ferien-
Arbeitseinsätzen auf dem Spiel- und
planungen oder Feste bekannt gege-
Waldplatz.
ben. Weitere Informationen werden an
der Info-Wand im Eingangsbereich
ausgehängt.
Zwei Dinge sollen Kinder
von ihren Eltern bekommen:
Wurzeln und Flügel.
(Johann Wolfgang von Goethe)
22
Konzept der Evangelischen Kindertagesstätte Groß Lengden
11.
Zusammenarbeit mit anderen Institutionen
23
Konzept der Evangelischen Kindertagesstätte Groß Lengden
12.
Teamarbeit
„Teams haben eine gemeinsame Aufgabe und ein gemeinsames Ziel. Die
Aufgabe ist komplex und erfordert
vielseitige Kompetenzen. Sie ist
arbeitsteilig, aber vernetzt, von den
Mitgliedern gelöst. Zur Arbeitsteilung
gehören unterschiedliche Funktionen
und Rollen. Es gibt wechselseitige Abhängigkeiten und gegenseitige Verantwortung. Ein Ziel kann nur gemeinsam
erreicht werden.“
Weiterentwicklung der pädagogischen
In der offenen Kindergartenarbeit ist
Arbeit ist die Bereitschaft und Fähig-
die Teamarbeit eine wichtige Voraus-
keit jeder Mitarbeiterin, sich selbst
setzung für das Gelingen der pädago-
und das eigene Tun zu reflektieren.
gischen Arbeit. Wir stehen miteinan-
Wir sind kooperations- aber auch kon-
der in Beziehung und Kommunikation.
fliktfähig. Jede Erzieherin nimmt re-
Gegenseitige Akzeptanz und Wert-
gelmäßig an Fortbildungen außerhalb
schätzung sind die Basis für eine
der Einrichtung teil.
vertrauensvolle Zusammenarbeit.
Formen des regelmäßigen Austau-
Jede Mitarbeiterin bringt ihre eigenen
sches sind
Stärken ein. Grundvoraussetzung zur
• eine tägliche Frühbesprechung
• eine wöchentliche Dienstbesprechung (zum Teil mit dem Kirchenvorstand und/oder Elternvertretung)
• regelmäßige Supervision
• Team- und Planungstage
Die Lust an der Arbeit und am Weiterlernen ist die Basis für einen gut
entwickelten Teamgeist und für die
Qualität der pädagogischen Arbeit.
24
Konzept der Evangelischen Kindertagesstätte Groß Lengden
13.
Schlusswort
Liebe Eltern und Interessierte!
fängt bei uns am ersten Tag des Kin-
Fast zwei Jahre haben wir an diesem
dergarteneintritts an. Sie begleitet un-
Ihnen vorliegendem Konzept im Team
seren gesamten Ablauf.
gearbeitet. Es war eine spannende
Wir im Team sind froh, unser Konzept
und interessante Arbeit. Wir haben
nun beendet zu haben. Wir haben eine
viel diskutiert und nachgedacht. Bild-
Übereinstimmung für unsere gemein-
lich gesehen ist für uns ein Haus ent-
same Arbeit gefunden.
standen mit festem Mauerwerk. Inner-
Ich als Leiterin danke allen, die an un-
halb dieses Hauses kann es immer
serem Konzept konstruktiv mitgear-
wieder zu leichten Veränderungen und
beitet haben und uns in unserer Arbeit
„Umbauarbeiten“ kommen. Unser
unterstützen.
Augenmerk liegt auf den Kindern und
Ich hoffe, dass Sie einen guten Ein-
sie bestimmen das Leben in unserem
blick in unsere pädagogische Arbeit
Haus.
bekommen haben und dass Ihnen das
Durch den Orientierungsplan für Bil-
Lesen und Betrachten des vorliegen-
dung und Erziehung im Elementarbe-
den Heftes Freude bereitet hat.
reich niedersächsischer Tageseinrichtungen für Kinder, herausgegeben
vom Niedersächsischen Kultusministe-
Im Namen des Teams
rium, sind wir in unserer Arbeit im
Anne Däuble
Inhalt unterstützt worden. Bildung
(Kindergartenleiterin)
25
Konzept der Evangelischen Kindertagesstätte Groß Lengden
14.
Literaturverzeichnis
Der offene Kindergarten in
Der offene Kindergarten –
evangelischen Tageseinrichtungen
Vielfalt der Formen
für Kinder
Ingeborg Becker-Textor/
Diakonisches Werk der
Martin R. Textor
Ev.-luth. Landeskirche Hannovers e.V.
Konzeptbuch Kindergarten Herder
Landeskirchliche Fachberatung
für ev. Tageseinrichtungen für Kinder
„Die Spielen ja nur!?“
Psychomotorik
Orientierungsplan
in der Kindergartenpraxis
für Bildung und Erziehung
Hans Jürgen Beins/Simone Cox
Niedersächsisches Kultusministerium
Borgmann
Gesetz über Tageseinrichtungen
Die Möwe Jonathan
für Kinder in Niedersachsen
Richard Bach/Russell Munson
Ullstein
Wo Glaube wächst
und Leben sich entfaltet •
Der Auftrag evangelischer
Kindertageseinrichtungen
Psychomotorik im Kindergarten
Gerhard Regel (Hrsg.)
ebv Rissen
Offener Kindergarten konkret
Gerhard Regel/Axel Jan Wieland (Hrsg.)
Kinder brauchen
Wurzeln und Flügel
Sigrid Schöpe-Scheffler
Grünewald
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Konzept der Evangelischen Kindertagesstätte Groß Lengden
15. An diesem Konzept haben mitgearbeitet...
... die pädagogischen Fachkräfte des Kindergartens:
Anne Däuble (Leitung) • Christiane Ede • Anke Engelhardt • Heike IgnasiakKatsoutas • Andrea Schöning
... der Kirchenvorstand der Ev.-luth. Kirchengemeinde Groß Lengden
... als fachliche Beratung:
Jutta Gottschalt, Supervisorin und Organisationsentwicklerin
... Entwurf, Layout und Satz:
Andreas Overdick
Öffentlichkeitsarbeit und Projekte im Ev.-luth. Kirchenkreis Göttingen
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Konzept der Evangelischen Kindertagesstätte Groß Lengden
(...) Eine kranke Möwe gab es im Schwarm,
sie hieß Kirk Maynard.
Sie watschelte in der folgenden Nacht
mit hängendem linken Flügel
über den Sand heran
und plumpste vor Jonathan in den Sand.
„Hilf mir!“, krächzte sie
matt wie ein Sterbender.
„Ich wünsche nichts in der Welt so sehr,
wie fliegen zu können...“.
„Dann komm.“, sagte Jonathan.
„Steig mit mir vom Boden auf,
fangen wir an.“
„Du hast mich nicht verstanden.
Mein Flügel,
er ist gelähmt.“
„Möwe Maynard, du bist frei.
Sei, was du bist,
entfalte dein wahres Selbst –
jetzt und hier, und nichts kann dir im Wege stehen.
So will es das Gesetz der Großen Möwe,
das Gesetz des Seins.“
„Willst du sagen, dass ich fliegen kann?“
„Ich sage, du bist frei.“
Und Kirk Maynard breitete die Flügel aus,
ganz einfach und rasch
und erhob sich mühelos in die dunkle Nachtluft.
Sein Jubel riss den Schwarm aus dem Schlaf.
Aus größer Höhe erklang sein machtvoller Schrei:
„Ich kann fliegen!
Hört, ich kann fliegen!“
– R. Bach, Möwe Jonathan –
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