Feb08 Kreuzweg
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Feb08 Kreuzweg
Kreuzweg mit Kindern in der Jungschar erleben wegte Kinder“ geht, ist es für den Mitarbeitenden sehr wichtig, den Kindern eine hohe Aufmerksamkeit zu schenken. Aus dieser persönlichen Beziehung wächst in den Kindern Mut und Selbstvertrauen. Dies lässt sich an dieser Stelle auch auf das übertragen, was wir den Kindern durch die Verkündigung des Evangeliums mit auf die Entdeckungsreise für ihr Leben geben wollen. Wir können auch nicht singen: „Wir stehen vor dir im Gebet“ und alle bleiben sitzen. Dann lasst uns singen: „Wir sitzen vor dir im Gebet“ oder ihr steht ganz einfach auf. Es geht auch um bewusste Entscheidungen für Bewegungen. Welche Bewegungsaufgaben soll es in der Jungschar geben? • Schafft Bewegungsreize schon vor der Gruppenstunde (Seile zum Hangeln, Matten zum Raufen) • Spielregeln dazu werden immer wieder erklärt und kontrolliert – Das soll der ganzen Persönlichkeit zugute kommen! • Aufgaben sollen von jedem Kind durchführbar sein: Es geht nicht darum Fertigkeiten zu lernen, sondern um den Vollzug der Bewegung! Die Aufgaben sind erlebnisorientiert und auf das Miteinander der Gruppe ausgerichtet – alle bewegen sich und keiner sitzt am Rand. • Plant einen bewegten Erlebnistag mit den Kindern zusammen und ladet dazu die Eltern ein. (Thema: Abenteuer-Erlebnisparcours) Versucht nicht alles auf einmal umzusetzen! Klärt in der Vorbereitung einer Gruppenstunde worauf ihr den Schwerpunkt legen wollt. Wenn ihr mehrere Mitarbeitende seid, dann kann sich einer mal die Zeit nehmen zu beob- 12 achten, ob die Kinder Freude an Bewegung haben. Nach der Gruppenstunde könnt ihr die Kinder fragen, was ihnen gefallen hat, was nicht – und warum nicht. Sie können es euch ganz bestimmt sagen. Ich wünsche euch eine bewegte Zeit in eurer Jungschar! Kontakt für Rückfragen – oder Einladung in CVJM-Vereine: [email protected] Literaturtipps zum Thema »Bewegungserfahrungen«: DVD, Bewegungsideen für viele, erschienen beim DJK Landesverband NRW »Kinder mit mangelnden Bewegungserfahrungen« Teil1+Teil2: Bewegung, Spiel und Sport im Ganztag – aber sicher“ erschienen bei der Sportjugend NRW Christina Buchner, Kluge Kinder fallen nicht vom Himmel, Herder Verlag Freiburg 1997 TAT-Force, Klaus Kneifel, www.tat-force.de (Seite braucht etwas Zeit zum Laden!) Vorbereitung Das Evangelium Markus 14–16 und Johannes 18–21 haben wir in der Woche davor gelesen. In der nächsten Jungscharstunde machten wir uns bewusst, dass zum Leben der Tod gehört. Der Tod ist für uns Christen jedoch nicht das Ende. Wir glauben an das Leben nach dem Tod. Den Jungscharlern erklärten wir, dass wir mit dem Kreuzweg versuchen, die Leidensgeschichte und die Auferstehung von Jesus aufzuzeigen. Wir hatten ein Kreuz (1,50–2,00 m groß) zusammengebaut. Dies trugen die Jungscharler abwechselnd von Station zu Station durch die Straßen unserer Gemeinde. Wir Mitarbeiter hatten Texte, die aus Sicht der verschiedenen biblischen Personen (siehe Stationen unten) geschrieben waren. Diese haben wir an der jeweiligen Station vorgelesen. Um es möglichst authentisch zu gestalten, hatten wir Gewänder dabei, die wir zuvor an der jeweiligen Station angezogen haben. Einige Stationen waren nur aufgebaut und es hing dort ein Zettel mit vorbereitetem Text. Der Text wurde dann bei den verschiedenen Stationen abwechselnd von Jungscharlern laut vorgelesen. „Wo rohe Kräfte sinnvoll walten“, Wolfgang Beudels, Borgmann Verlag 2002 Die Stationen „Weltwissen der Siebenjährigen“, Donata Elschenbroich, Kunstmann Verlag 1. Station Simon Petrus Material: Gewand, Netz Arbeitshilfe „Neue Spiele“ und Bibelarbeitshilfe „Sinvoll ER-lebt“ CVJM-Westbund Ein Mitarbeiter erzählte/las vor: »Ich kann es nicht begreifen. Es war eine lange Nacht, wie so oft. Müde, erschöpft und enttäuscht. Als wir vom Fischen mit leeren Netzen zurückkamen, waren viele Menschen am Ufer. Ich wollte eigentlich nach Hause zum Schlafen. Aber da sah ich den Prediger aus Nazareth, Jesus hieß er. Er kam auf mich zu und stieg in mein Boot. ›Fahr mich ein Stück hinaus.‹ Was sollte ich tun? Vom Boot aus redete er zu den Menschen am Ufer. Er erzählte von Gottes Reich, das da kommt und wie Gott für seine Kinder sorgt. Auch für die Vögel unter dem Himmel und die Lilien auf dem Feld sorgt Gott. Ich dachte: ›Gut gesagt, aber meine Netze sind leer. Ich muss für mich selber sorgen.‹ Ich hatte noch nicht zu Ende gedacht, da schaute Jesus mich an und sprach: ›Simon fahr‘ hinaus. Werfe deine Netze noch einmal aus.‹« 2. Station Jünger im Garten Gethsemane Material: viele Schuhe Ein Jungscharler las vor: »Wir waren im Garten Gethsemane. Es war Nacht. Wir hatten geschlafen. Da kamen sie, die Priester und Soldaten. Bei ihnen war Judas. Er ging zu Jesus, umarmte ihn. Dann ging alles sehr schnell. Die Soldaten ergriffen Jesus und nahmen ihn fest. Wir aber bekamen Angst und liefen weg. Feige waren wir. Jeder dachte: ›Erst einmal weg hier!‹« Hier haben wir einen Berg von Schuhen an die Station gelegt. Ein Mitarbeiter erklärte: »Die Jünger flohen in aller Eile und haben sogar ihre Schuhe vergessen.« Wir machten dann immer in Gruppen von drei Jungscharlern ein Wettrennen auf einer vorgegebenen Strecke. 13 3. Station Simon Petrus Material: Tuch, Gewand Ein Mitarbeiter erzählte/las vor: »Ich kann es nicht verstehen. Ich wollte immer zu ihm halten, auch wenn die anderen schwach werden. Aber er hatte mich gewarnt. ›Auf mich kannst du dich fest verlassen. Ich heiße Petrus, der Fels.‹ Er hatte es besser gewusst und wollte mich vorbereiten. ›Ich bin mir aber so sicher‹, dachte ich. In dieser Nacht kamen die Soldaten und verhafteten ihn. Sie fesselten und schlugen ihn und führten ihn ab. Johannes und ich sind ihnen bis zum Palast des Hohen Priesters gefolgt. Ich ging noch bis in den Hof hinein. Ich wollte nahe bei Jesus sein. Ich hatte mich mit einem Tuch verhüllt, denn mich sollte niemand erkennen. Trotzdem erkannte mich einer. ›Du bist auch einer von denen! Du gehörst zu dem da!‹ – ›Nein, ich doch nicht!‹ Ich hatte gelogen – hatte Jesus geleugnet. Ein anderer kam vorbei und sagte: ›Dich kenne ich, du warst bei der Verhaftung dabei!‹ ›Nein, ich nicht!‹, log ich. ›Doch du kommst auch aus der Provinz Galiläa. Du gehörst zu ihm!‹ ›Nein, ich kenne diesen Mann gar nicht! Was wollt ihr denn von mir?‹ Jetzt war es raus. Ich hatte gelogen und ihn verleugnet. Der Hahn krähte. So wie Jesus es vorausgesagt hatte. Warum habe ich gelogen? Ich habe versagt. Jesus schaute zu mir. Das war zuviel. Ich rannte einfach weg. Ich weinte, hatte versagt und war verzweifelt.« 4. Station Material: Waschschüssel, Handtuch, Wasser Ein Mitarbeiter erzählte/las vor: »Der Hohe Rat hat mir Jesus übergeben, um ihn vor dem Passahfest noch zum Tod durch 14 Kreuzigung zu verurteilen. Was sollte ich machen? Mir blieb doch nichts anderes übrig? Das ganze Volk schrie: ›Ans Kreuz mit ihm!‹ Ich wollte ihn nicht verurteilen. Ich wasche meine Hände in Unschuld!« 5. Station Material: Gewand, Kreuz Wir stellten das mitgebrachte Kreuz auf, hängten ein schönes Gewand darüber und legten drei Würfel ans Kreuz. Auf dem Zettel stand/ ein Jungscharler las: Soldat am Kreuz »Wir machten an das Kreuz ein Schild, auf dem ›INRI‹ zu lesen war. Das bedeutet: ›Jesus von Nazareth, König der Juden‹. Wir nagelten Jesus ans Kreuz. Das war unser Auftrag. Dann setzten wir ihm eine Dornenkrone auf den Kopf. Eine Krone wie für einen König. Einige von uns Soldaten verspotteten Jesus und hielten ihm einen mit Essig getränkten Schwamm auf einem Speer gesteckt an den Mund. ›Hier hast du etwas zu trinken‹. Dann setzten sich die Soldaten unter das Kreuz. Sie würfelten um dieses Gewand. Jeder wollte das Gewand, dass sie ihm ausgezogen hatten. Danach zogen die meisten von uns ab. Ich war noch da und musste Wache halten. Jesus rief noch laut auf: ›Eloi eloi lema sabachtani‹. Das heißt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen. Dann starb er. Der Himmel verdunkelte sich. Ich erkannte, dass Jesus Gottes Sohn ist.« Ein Mitarbeiter erklärte: »Jesus ging für unsere Sünden ans Kreuz Er erfüllte damit seinen Auftrag von Gott.« 6. Station Simon Petrus Material: Gewand Ein Mitarbeiter erzählte/las vor: »Ohne Jesus konnte ich nicht mehr leben. Ich hatte ihn verraten. Was sollte ich machen? Ich wollte fischen. Das hatte ich gelernt. Johannes, Jakobus, Nathanael und Thomas gingen mit. Es war einfach trostlos. Mein Herz war dunkel wie die Nacht. Die Morgendämmerung zog herauf. Es war ein neuer Tag. Alles neu … wirklich? Er stand am Ufer. Wir sahen nur einen Mann. Er sagte: ›Habt ihr nichts gefangen?‹ Nein, hatten wir nicht. ›Werft eure Netze auf die rechte Seite aus‹, sprach er. Plötzlich waren die Netze alle voller Fische, wie damals. Johannes begriff als Erster und rief: ›Es ist der Herr.‹ Ich konnte es kaum glauben, sprang ins Wasser und rannte ans Ufer zu Jesus. Er hatte ein Feuer gemacht, keiner sprach ein Wort. Wir saßen da und schauten uns an. Jesus lebt! Was wird er sagen? Ich habe ihn verraten. Was wird er tun? Jesus nahm das Brot, brach es und gab es uns. Ein Zeichen der Gemeinschaft. Es ist Frieden zwischen uns. Ich konnte fast nichts essen, konnte ihn kaum anschauen. Ob es noch eine Chance für mich gab? Ich wollte etwas für ihn tun. Er sollte mit mir sprechen, meinen Namen sagen, wie damals. Ich wollte spüren, dass er mich nicht aufgegeben hat. Das Feuer war ausgebrannt, genau so dunkel wie mein Inneres. Meine Gedanken waren traurig. ›Simon‹, hörte ich seine Stimme sagen. ›Sohn des Johannes‹. Das war er. Dann stand er neben mir. ›Simon, hast du mich lieber als diese? Bin ich dir mehr wert als alles andere?‹ Ich konnte kaum aufstehen. ›Ja Herr, du weißt, dass ich dich lieb habe.‹ ›Weide meine Lämmer.‹ Jesus fragte noch einmal: ›Simon, hast du mich lieb?‹ ›Ja Herr, du weißt, dass ich dich lieb habe.‹ ›Weide meine Schafe. Werde Hirte für alles was zu mir gehört.‹ Was meinte er damit? Ich war verunsichert. Jesus fragte ein drittes Mal. ›Simon, Sohn des Johannes, hast du mich lieb?‹ ›Ja Herr, du weißt, dass ich dich lieb habe.‹ Ich musste weinen und mein Herz wurde schwer. Ich wollte begeistert ›ja‹ sagen, aber ich hatte kleingläubig versagt. Jesus kannte mein Herz. Ich antwortete: ›Jesus du weißt, dass ich dich lieb habe.‹ ›Weide meine Schafe.‹ So ist Jesus: Er weiß, dass du ihn lieb hast. Er sieht in dein Herz. Er liebt dich ohne Ende und ohne Begrenzungen. So wie er mich damals gefragt hat, fragt er dich (Namen der Kinder aufsagen) heute: Hast du mich lieb?« Kurze Stille, in der ihm jeder seine Antwort sagen kann. 7. Station Material: Kreuz aus Holz, Fackel, Teelichter, Streichhölzer, Schreibstifte, rote Zettel. Wir stellten uns im Kreis um das Kreuz das auf dem Boden lag. Es ist dunkel. Nur eine Fackel brannte neben dem Kreuz. Ein Mitarbeiter erzählte/las vor: »Wir können Jesus unsere Sorgen anvertrauen. Er vergibt uns unsere Fehler. Er liebt uns mit allen Schwächen, so wie wir sind. Er möchte unser Freund sein.« Jeder Jungscharler bekommt einen Schreibstift und kann sich aus einem Korb einen oder 15