Fischereigerät und Angeltechnik

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Fischereigerät und Angeltechnik
Fischereigerät und
Angeltechnik
Fischen ist ein vielseitiges Handwerk. Der angehende Petrijünger muss Gerät und
Zubehör kennen, Fertigkeiten entwickeln und lernen, wann er mit welcher Technik
und welcher Taktik Fische fängt. Ausgelernt hat man bei der enormen Vielfalt von
Möglichkeiten nie.
E
F
G
H
A
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B
C
D
I
Es braucht eine
minimale Grundausrüstung, um fair und
erfolgreich zu fischen.
A - Fliegenrute
B - Zapfenrute
C - Spinnrute
D - Teleskoprute
E - Fliegenrolle
F - Kapselrolle/
geschlossene Wurfrolle
G - Multiplikatorrolle/Multirolle
H - Stationärrolle/Wurfrolle
I - Laufrolle
K - Zange
L - Fischtöter
M - Messer
N - Hakenlöser
O - Fischmass
P - Feumer/Kescher
K
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L
M
N
O
P
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Wichtige Knoten
R48
Fair und erfolgreich fischen kann man nur
mit zuverlässigen Knoten. Die wichtigsten
muss man auch unter widrigen Bedingungen
(kalte und nasse Finger) beherrschen. Nur
Übung macht den Meister!
Chirurgen-Knoten
Mit dem Chirurgen-Knoten verbindet
man zwei Schnüre.
Uni-Knoten
Der universelle Knoten zum Befestigen von
Spinnködern, Wirbeln, Karabiner und Öhrhaken. Die Schnur lässt sich damit auch auf der
Rollenspule befestigen.
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Plättli-Knoten
So bindet man einen Plättchenhaken
ans Vorfach.
Jetzt muss der Knoten halten!
Clinch-Knoten
Rapala-Knoten
Eine zuverlässige Variante zur Befestigung
von Wirbeln und Ködern ist der verbesserte
Clinch-Knoten.
Dank der offenen Schlaufe spielen Kunstköder von der Nasssfliege bis zum Wobbler am
Rapala-Knoten viel besser.
Doppelter Uni-Knoten
Mit dem doppelten Uni-Knoten lassen sich
zwei Schnüre verbinden, auch wenn sie sich
in Durchmesser und Material unterscheiden.
Schlaufenknoten
Eine haltbare Schlaufe wird für viele
Montagen gebraucht.
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Zapfenfischen
L49
Beliebte Methode zum Befischen jeder gewünschten Wassertiefe. Der Zapfen trägt
den Köder und dient gleichzeitig als Anzeiger, wenn ein Fisch den Köder genommen
hat und damit abzieht.
Mögliche Beute sind alle Arten von Fischen.
Verwendet werden können alle natürlichen
Köder, in Fliessgewässern auch künstliche.
Eine längere Rute erleichtert das
Werfen und Führen der Zapfenmontage.
Verschiedene Zapfenformen
Fluss-/Äschenzapfen
Steck- und Laufzapfen
Schleppzapfen (Sbirulino)
Buldo, Wasserkugel
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Die Palette der Köder zum Zapfenfischen
reicht von Wurm und Brot über den Köderfisch bis
zur feinen künstlichen Nymphe.
2
5
3
1. Laufrolle mit monofiler oder
geflochtener Schnur
2. Zapfenrute, 2,40 bis 4,5 m lang
(je nach Gewässer und Fischart)
3. Zapfen (hier fest montiert)
4. Wirbel
5. Vorfach
6. Bleischrote auf dem Vorfach
verteilt
7. Haken
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Grundfischen
L50
Geruhsame Fischereimethode auf alle Arten
von Fischen wie Karpfen, Schleien, andere
Weissfische sowie beschränkt auch auf Raubfische. Beim Grundfischen werden sämtliche
Sorten natürlicher Köder auf Grund ausgelegt
und angeboten.
Winterliches Grundfischen auf
Trüschen in über 40 Metern. Mit der
Grundmontage erreicht man die
Fische auch in grösseren Tiefen.
Die gespannte Schnur und die
Rutenspitze zeigen den Biss.
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3
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2
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1
1. Stationärrolle mit
monofiler Schnur
2. Teleskopische Grundrute,
2 bis 3,5 m lang (je nach
Gewässer und Fischart)
3. Laufblei gleitend auf
der Schnur montiert
4. Gummiperle
(Schutz für den Knoten)
5. Wirbel mit
Einhängekarabiner
6. Vorfach
7. Haken
7
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Spinnfischen
L52
Aktive und bewegungsreiche Fischereimethode auf alle Arten von Raubfischen wie
Hecht, Forelle, Egli. Auf ein System montierte Köderfische oder Spinner, Löffel, Twister
und Wobbler in den verschiedensten Farben,
Formen und Grössen imitieren im weitesten
Sinn ein Beutefischchen und reizen mit ihrem
Spiel im Wasser den Raubfisch zum Anbiss.
Mit der Spinnrute
im kleinen Fluss
auf Forellen.
Spinnfischen ist eine aktive Technik.
Der Köder fängt nur, wenn er vom
Fischer interessant bewegt wird.
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3
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5
1. Stationärrolle mit monofiler
oder geflochtener Schnur
2. Spinnrute, 1,8 bis 3 Meter lang
(je nach Gewässer und Fischart)
3. Wirbel
4. Vorfach (evtl. Stahlvorfach
als Schutz gegen Hechtzähne)
5. Wobbler
6. Gummifisch
7. Löffel (Blinker)
8. Spinner (Terrible)
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Tippfischen
Es gibt Gewässer oder Gewässerstrecken,
die sich weder zum Zapfenfischen noch zum
Grundfischen oder gar zum Spinnfischen
eignen. Das kann bei einem über Stock und
Stein sprudelnden Bergbach oder bei
verwachsenen Bächen oder Flüssen im Unterland der Fall sein.
Hier sucht oder eben tippt
der Tippfischer aus einer
guten Tarnung mit einer
langen Rute ohne Zapfen mit natürlichen Ködern die Erfolg versprechenden Stellen hinter
Steinen oder Büschen ab.
Zum Tippfischen braucht es
nur wenig Material: Dazu gehören neben der Rute ein paar Wirbel, Bleischrot, um die einfache Montage zu beschweren, Vorfachmaterial und Haken oder
bereits gebundene Vorfächer. Manche Fischer befestigen an der Schnur ein farbiges
Stück Wolle oder Kork als Sichthilfe.
Tippfischen am
wilden Bergbach
ist ein intensives
Naturerlebnis.
Beim Fischen mit Naturködern im
Bach muss man konzentriert sein und
sofort anschlagen, damit man untermassige Forellen rasch und schonend
wieder zurücksetzen kann.
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Fliegenfischen
Sportliche Methode, Fische mittels Imitation eines Insekts zum Anbiss zu bringen.
Fliegenfischen bedarf einer ganz speziellen Wurftechnik mit einer für keine andere
Methode zu verwendenden Ausrüstung.
Gefischt wird auf der Wasseroberfläche mit
einer Trockenfliege, nach der die Fische steigen, oder aber mit einer Nassfliege oder
Nymphe sowie Streamer unter Wasser.
Beim Fliegenfischen ist die
Schnur das Wurfgewicht.
Durch präzise Vor- und Zurück-Bewegungen
der Rute wird die Schnur zum «Fliegen» gebracht und schiesst schliesslich nach vorn.
1
2
3
4
Beginn des Rückschwung.
Sobald die Schnur sich nach hinten
streckt, Beginn des Vorschwungs.
Die Schnur schiesst nach vorne, jetzt
lässt sie der Fischer «fliegen».
Die Fliege ist im Wasser, der Biss kann
jeden Moment kommen!
Eigenschaften der Fliegenschnüre
F
F
S
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schwimmende Schnur
sinkende Schnur
S
1. Fliegenrolle mit Fliegenschnur
2. Fliegenrute, 1,8 bis 3 Meter lang
(je nach Gewässer und Fischart)
3. Vorfach aus Monofil
4. Fliege, Nymphe oder Streamer
3
2
A Vorfächer für das Fliegenfischen
sind zwischen zwei und fünf Meter
lang und verdicken sich von der
feinen Spitze bis zum Verbindungsstück zur Fliegenschnur. Es gibt
sie aus Nylon oder Fluorocarbon.
B Geflochtene Backing-Schnur
der Fliegenschnur unterlegt als
Reserve für den Drill grosser
Fische.
C Fliegenschnur in verschiedenen
Gewichtsklassen (je nach
Gewässer und Fischart).
4
A
C
1
B
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Bootsfischen
L53
Alle vorgängig beschriebenen Methoden
können selbstverständlich auch vom Boot
aus gehandhabt werden. Nur vom Boot
aus wird jedoch die Schlepp- oder Tiefseeschleppfischerei auf Hechte, Forellen, Saiblinge und Egli betrieben.
Montage für die einfache Schleppfischerei und für das Schleppfischen
mit dem Hund
L55
A1/A2
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F
G
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K
L
M
N
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Einteilige Schlepprolle
Rolle für verschiedene Köderschnüre
Führungsrolle für Hauptschnur
Schleppstange
Weisser Ball (obligatorisches Erkennungszeichen für den Schleppfi scher)
Hilfsleine zum Einzug der Hauptleine
Haupt- oder Hundschnur
Dreiwegwirbel zum Einhängen der
Seitenschnüre
Hund
Köderschnüre
Tonnenwirbel
Köder
Schleppfischer
mit Seehund.
Montage für das Tiefseeschleppen
A
B
C
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G
H
K/L
M-R
S
zweiteilige Schlepprolle mit normaler
Schleppleine
Schnurführung mit Rolle
Befestigung mit starker Bride
Ausschaltbare Knarre
Bremskopf für Feineinstellung
Weisser Ball (Schleppsignal)
150 m Stahldraht 0,6 mm
Tiefenmarken
Tonnenwirbel, Konuswirbel
Köder
Bleibeschwerung
L55
71
Hegenenfischen
L54
An der Hegene werden allerlei Kunstköder angeboten. Von der kleinen Felchennymphe über
die Kunstmade bis zum Gumminuggi ist alles
im Handel erhältlich. Mit der Hegene wird vor
allem den Felchen, Seesaiblingen und Egli
nachgestellt. Durch Heben und Senken wird
dem Köder Leben verliehen. Alle Kunstköder
müssen Leben vortäuschen, sei es durch die
Strömung des Gewässers oder durch ruckende
Bewegungen beim Einziehen.
zarter Anhieb
sanft ziehen
Sanftes Ziehen der Hegene und ein
zarter Anhieb sind wichtig für den
Erfolg beim Felchenfang.
72
2
3
4
1. Hegenenrute (1,80 bis 2,70 m)
mit Wechselspitzen
2. Gummiperle als Puffer für
die feine Spitze
3. Wirbel mit Einhängekarabiner
4. Nymphen-Hegene
5. Endblei (2 bis 20 Gramm,
je nach Tiefe)
6. Kleine, leichte Stationärrolle
(100 m 0,20er) mit Nylon
oder Geflechtschnur
(3 bis 5 kg Tragkraft)
1
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Natürliche und
künstliche Köder
L56
Der Köder spielt beim Fischen eine wichtige
Rolle. Allerdings nützt der beste Köder nichts,
wenn er nicht richtig oder am falschen Ort
eingesetzt wird. Die verschiedenen Fischarten bevorzugen oft den einen oder anderen
Köder. Die Fängigkeit eines Köders hängt oft
auch ab vom natürlichen Futterangebot. Fische können aber auch an eine bestimmte
Nahrung gewöhnt werden. Durch Anfüttern
(Achtung in einigen Gewässern verboten) eines für sie ungewohnten Futters werden sie
damit vertraut gemacht. Auch Abwassereinläufe tragen den Fischen unnatürliche Nahrung zu. Ein Fisch frisst also nicht nur, was er
von seiner Umgebung her kennt. Man denke
nur an die Forelle, die ein Raubfisch ist, bei
Gelegenheit aber auch Brot oder Käse frisst.
Hat sie ihren Standort unterhalb eines Abwassereinlaufs, zieht sie unter Umständen
die kalorienreichen Lebensmittel sogar einem kleinen Fisch vor.
Weissfische sind vorwiegend auf Kleinnahrung aus. Sie suchen sich im Wasser Larven,
Schnecken, Würmer, Krebschen und pflanzliches Futter. Alle diese Köder kann sich der
Sportfischer auch selber am und im Wasser
sammeln.
Naturköder und ihre Anköderung.
Von links nach rechts: Wurm,
madenartige Köder (Bienenmade, Köcherfliegenlarve, Engerling), Kirsche,
«weisse» Köder (Brot,
Käse, Speck), Stubenfliege, Heuschrecke, Käfer,
kleines Fischchen.
Das Angebot an Nährtieren ist ganz von den
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Bedingungen im Gewässer abhängig und
ändert sich im Lauf der Jahreszeit, der Temperatur und vieler anderer Einflüsse. Gewisse Larven brauchen viel Sauerstoff wie zum
Beispiel die Larven der Steinfliege, bestimmte Köcherfliegen- und Eintagsfliegenlarven
oder Bachflohkrebse. Die Köcherfliegenlarve
(«Güegi» oder «Röhrlimade») gilt als hervorragender Köder für fast alle Fischarten.
Das fertig entwickelte Tier der Wasserinsekten, vom Wissenschaftler Imago genannt,
wird vor allem von denjenigen Fischen genommen, die gerne nach Anflugnahrung
steigen. Diese fressen aber alles, was aufs
Wasser fällt und nach Nahrung aussieht.
Doch die Sportfischer verwenden schon seit
langem eine Vielzahl von Ködern, die im
Wasser gar nicht vorkommen, aber von den
Fischen gerne akzeptiert werden.
Viele Köder kann man heute im Laden
kaufen, anstatt sie selber zu suchen. Im
Fischereiartikelhandel sind in der Regel
Fleischmaden, Bienenmaden, Mehlwürmer,
Holzwürmer und verschiedene Wurmarten
erhältlich. Solche Köder sind umso fängiger,
wenn man sie sorgfältig am Haken befestigt
und an einer feinen Montage anbietet, besonders gilt das bei klarem Wasser und grossen misstrauischen Fischen.
Die Weissfische bevorzugen eiweissreiche
Köder. Aus diesem
Grund sind Teig,
Käse oder Speck erfolgreich. Auf Karpfen
sind auch Kartoffeln
fängig. Beliebt sind
im Weiteren Mais, Weizenkörner oder andere
Forellen lassen sich
auch mit Kunstködern
überlisten.
gekochte Getreidearten. Sogar Teigwaren
(Hörnli) werden in gewissen Gewässern mit
Erfolg eingesetzt.
Fische, die Anflugnahrung nehmen, können
auch mit Stubenfliegen, Grashüpfern, Maikäfern und anderen am Land lebenden Insekten gefangen werden.
Je nach Gewässer, Jahreszeit und Wasserverhältnissen kann der eine oder andere Köder
deutlich fängiger sein.
Köder für Raubfische
Raubfische fressen mit Vorliebe kleine Fische. Damit ist ihre Speisekarte aber nicht
erschöpft. Grosse Exemplare fressen eigentlich alles, was zwischen ihre breiten Kiefer
passt, also auch Mäuse, junge Wasservögel, Frösche, Molche und Salamander. Aber
selbst gierige Räuber, wie zum Beispiel der
Egli, bevorzugen zuweilen kleine Köder
wie Maden oder Mistwürmchen. Auch am
Beispiel der Forelle erkennt man, dass ein
Raubfisch nicht ständig nach Köderfischen
jagt. Es gibt nämlich Zeiten, da sie nach Fliegen steigt und anderen Ködern kaum Beachtung schenkt. Dunkler gefärbte Spinnköder
imitieren Elritzen und Groppen (Achtung,
teilweise geschützt) und erregen weniger
Misstrauen als silberglänzendes Metall, und
dies vor allem, wenn die Forellengewässer
intensiv befischt werden.
L58
Die Köderfische
Grosse Fische fressen kleine Fische: Deshalb
ist ein kleiner Fisch oft ein Erfolg versprechender Köder. Allerdings ist der lebend
angeköderte Köderfisch heute grundsätzlich verboten. Nur für manche Seen gibt
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L123
R59
Wobbler
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Nymphen
Nassfliegen
Streamer
Löffel (Blinker)
System für Köderfische
oder Gummifische
R59
Trockenfliegen
Twister
L122
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Schwinglöffel (Terribles),
Spinner
Für jeden Appetit ein Angebot. Die Vielfalt der Kunstköder ist heutzutage riesig.
Auch der Fliegenfischer hat eine reiche Auswahl.
es noch Ausnahmen. Der getötete Fisch ist
noch weitgehend erlaubt. Das Gesetz verbietet allerdings vielerorts die Verwendung von
Fischarten, die ein Schonmass aufweisen.
Zudem ist die Verwendung gewässerfremder
Köderfische untersagt, um die Verbreitung
von Krankheiten und unerwünschten Arten
zu verhindern. Dort wo der Kanton den Köderfisch erlaubt, dürfen nur SaNa-AusweisInhaber damit fischen.
Als Köderfische bewähren sich: Groppe, Elritze, Schneider, kleiner Alet und Hasel, Gründling, Rotfeder, Rotauge, Laube und der kleine
Egli, wo seine Verwendung erlaubt ist.
Je nach Zielfisch spielt die Grösse des Köderfischs eine Rolle. Für Forellen verwendet man
fingerlange tote Fischchen, zum Hecht- undWelsfang werden bis zu pfündigen Karpfen
und Brachsmen eingesetzt.
Gefangen werden Köderfische mit der Rute,
mit der Flasche, der Reuse oder der Ködersen-
ke. Auch im Fachhandel sind Köderfische lebend oder tot erhältlich. Lebende Köderfische
dürfen aber nur an Personen über 16 Jahre
abgegeben werden.
Der Köderfisch darf weder beim Hältern
noch bei der Verwendung gequält werden.
Lebende Köderfische werden, dort wo sie erlaubt sind, durch Nasenloch und Oberkiefer
am Haken befestigt.
Spinnköder
Darunter versteht man Imitationen von Köderfischen und anderen Beutetieren aus
Metall, Holz, Kunststoff, Weichplastik, Haar
und Federn. Dazu gehören Wobbler, Spinner
(Terribles), Löffel, Twister, Gummifische und
Spinnsysteme. Diese Kunstköder sind genauso fängig wie der Köderfisch, wenn man sie
richtig einsetzt. Das Taumeln, Wobbeln, Vibrieren, Schwänzeln oder Rotieren verleiht
dem Köder Leben, und die aufreizende Be-
wegung, kombiniert
mit den auffälligen Druckwellen, animieren
den Fisch zum
Anbiss. Wird ein
Gewässer aber
mit Kunstködern
intensiv befischt,
misstrauen
die
Räuber mit der Zeit
diesen Ködern. Besonders hellglänzende oder
sich auffällig bewegende Köder
werden bald einmal als verdächtig registriert
und abgelehnt. Oft sind dann dunklere oder
weniger auffällige Modelle fängiger.
Bestimmte Formen oder Farben bringen in
gewissen Gewässern bessere Erfolge. Jeder Spinnköder entwickelt sein eigenes Spiel,
das für eine bestimmte
Fischart besonders verlockend sein kann.
Wichtig ist auch, dass
der Spinnköder richtig
geführt wird. Für die
Forelle im kühlen Fluss
langsam und in Grundnähe, für den Egli im sommerlichen See ganz schnell an
der Oberfläche. Diese Erfahrung ist
dem gut beobachtenden, experimentierfreudigen und ausdauernden Fischer vorbehalten.
Fliegen
Kunstfliegen imitieren zumeist Eintagsfliegen oder Köcherfliegen (Sedges). Sie werden
aus Federn, Fäden, Fellhaaren und verschiedenen anderen Materialien gebunden. Diese
feinen Köder eignen sich je nach Muster in
allen Wasserschichten. Wir unterscheiden
Gut imitiert und die
Forelle mit einer Trockenfliege überlistet!
Trocken- und Nassfliegen, Streamer
und Nymphen. Wie
es die Bezeichnung
ausdrückt, serviert
man die Trockenfliege an der Wasseroberfläche, während die Nassfliege versunken angeboten
wird. Der Streamer imitiert keine
Fliege, sondern ein kleines Fischchen und
eignet sich deshalb vor allem auf Raubfische. Die Nymphe entspricht einer Fliege im
Larvenstadium und wird ebenfalls versunken
eingesetzt. Mit ihr können sowohl
Weissfische wie auch Edelfische
überlistet werden. Eine besondere Art des Nymphenfischens ist das Hegenenfischen auf Felchen.
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R61
R62
Natürliche Köder, die man
am Wasser finden kann,
sind oft die fängigsten.
Links Steinfliegen und Larve,
rechts Köcherfliegenlarve
(Röhrlimade).
Kunstmaden und Würmer
Künstliche Maden und Würmer oder andere
Imitationen sind als Köder nur fängig, wenn
der Fisch durch die Bewegung zum Anbiss
verleitet wird.
In einem stehenden Gewässer wird eine bewegungslose künstliche Made oder ein Plastikwurm höchstens von frisch eingesetzten
Zuchtfischen angenommen. Mag die Imitation noch so naturgetreu sein, der Fisch merkt
den Betrug!
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