Präsentation Kleinschmit

Transcrição

Präsentation Kleinschmit
Welche Strategien verfolgt Europa
im Bereich Bioökonomie?
Klagenfurter Forst- und Holzimpulse, 1.9.2016
Prof. Dr. Daniela Kleinschmit
Email: [email protected]
Professur für Forst- und Umweltpolitik
„Sicher kann man nur über den
zunehmenden Bedarf an politischer
Strategie sein. Nicht dagegen über
ein weit verbreitetes Bedürfnis von
Politikern nach Strategie.“
(Raschke und Tils, 2013)
Was Sie erwartet:
•
Bioökonomie – (k)ein gemeinsames Verständnis
•
Europäische Bioökonomiepolitik – Weg und nationale
Beispiel
•
Nachhaltigkeit in der Bioökonomiepolitik
•
Forstwirtschaft für oder durch die Bioökonomiepolitik?
Bioökonomie
–
(k)ein gemeinsames Verständnis
Bioökonomie –
zwischen Bioressourcen und Biotechnologie
Produktion von Biomasse
Durch die
Land
Wasser
Nutzung vonEin Fetisch für
Bio-Ressourcen
alles in “bio”?
Agrar- , Forst-, Fischerei- und Abfallwirtschaft
Wissen
in der
Müll
Biotechnolgie
Verarbeitung
von Biomasse
(Birch and Tyfield, 2012)
Produkte und Vermarktung
Ernährung
Futter
Biobasierte
Produkte
Bioenergie
In Anlehnung an Hüttl, 2013
Woraus resultiert der Bedarf an einer
Strategie im Bereich Bioökonomie?
•
•
•
•
•
•
•
Globales Bevölkerungswachstum;
Erschöpfung vieler Ressourcen;
Klimawandel;
Umweltprobleme;
Argumente der Europäischen Bioökonomiepolitik
• Ökonomisches Wachstums
• Unabhängigkeit von der Versorgung mit fossilen
Ressourcen
• Ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit der
Primärindustrie und der verarbeitenden Industrie
• Entgegnung des Klimawandels
Eine alte Geschichte:
Win-win der Ökologischen Modernisierung
Europäische Bioökonomiepolitik
Der Weg
Bioökonomie – vertikal und horizontal
• 2015 in 45 Ländern mit Politikstrategien die die
Bioökonomie betreffen
• Acht politische Einheiten mit umfassenden
Bioökonomiestrategien
(darunter: EU, Deutschland, Finnland und der
Europäische Nordwesten)
‚Making-of‘ der EU Bioökonomiepolitik
• 2005: Neue Perspektiven einer
wissensbasierten Bioökonomie
• 2007: En Route to The KnowledgeBased Bioeconomy - Biologische
Ressourcen! Bioraffinerien!
• 2012: Innovationen für Nachhaltiges
Wachstum: Eine Bioökonomie für
Europa
• Horizon 2020: Forschungsrahmenprogramm für 2014-2020 (79 Millionen €)
Zwei nationale Beispiel
Deutschland und Finnland
Bioökonomiestrategie - Deutschland
• 2007 Deutsche EU Ratspräsidentschaft
• 2009 Bioökonomierat (Beratungsgremium
Bundesregierung)
• 2011 Nationale Forschungsstrategie Bioökonomie
• 2014 Nationale Politikstrategie Bioökonomie
(Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft)
„Bioökonomie ist die wissensbasierte Erzeugung und
Nutzung
nachwachsender
Ressourcen,
um
Produkte, Verfahren und Dienstleistungen in allen
wirtschaftlichen Sektoren im Rahmen einer
zukunftsfähigen Wirtschaftssystems bereitzustellen.“
Bioökonomiestrategie - Deutschland II
• Biotechnologie als Querschnittstechnologie für
unterschiedlichste Sektoren
• Regionalisierung der Bioökonomiestrategie
(Baden-Württemberg, Nordrhein-Westphalen)
Mit Schwerpunkten in: R & D und regionaler Vernetzung
Bioökonomiestrategie - Finnland
• 2009-2011 Dokumente als Basis für die
Bioökonomiestrategie
• 2014 Finnish bioeconomy strategy: sustainable growth
from bioeconomy
• Federführend: Ministerium für Arbeit und Ökonomie
• Deutliche Unterstützung durch den Forstsektor
• Neue, bio-ressourcen basierte Wertschöpfungskette
„Bioökonomie bedeutet eine Ökonomie, deren Nahrung, Energie,
Produkte und Dienstleistungen auf erneuerbaren Ressourcen
basiert.“
Fokus und Ziele für die Bioökonomiepolitik
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Wettbewerbsfähigkeit
Neue Arbeitsplätze
Entwicklung neuer Technologien (D)
Wertsteigerung der Landnutzungssektoren (Fi – Forst!)
Innovationen in der Zelluloseproduktion (Fi)
Unabhängigkeit vom Import von fossilen Brennstoffen
Nahrungssicherheit
Österreich: Chemische Industrie, Gesundheitsindustrie, aber
auch Agrar- und Forstindustrie
Politische Steuerung
• Politische Programme und Strategien
• Kohärenz der politischen Programme, z.B. durch interministerielle Arbeitsgruppen
• Partizipative, multi-Stakeholder Prozesse
• Beratungsgremien (Bioökonomierat)
Politisch-strategische Gründe für eine Bioökonomie
• Präsentiert eine Win-Win Lösung
• Neues Konzept ohne feste Definitionen
• Wage
• Nutzen für bestimmte Akteure
Nachhaltigkeit in der Bioökonomie
Prominente aber unscharfe Nachhaltigkeit
• Prominent in allen politischen Bioökonomie Debatte
• Nationale Unterschiede in der Darstellung und Detaillierung
von Nachhaltigkeit
• Keine Kriterien und Indikatoren die eine Evaluierung von
Nachhaltigkeit erlauben
• Deutschland: direkter Bezug zur Nachhaltigkeitsstrategie
gesetzt
• Finnland: keine explizite Definition von Nachhaltigkeit
(Kleinschmit et al, 2016)
Nachhaltigkeitsfokus auf
• Ökonomische Entwicklung
Ökonomisches Wachstum; Wettbewerb, neue, innovative
Produkte und Dienstleistungen, neue Arbeitsplätze
• Technokratisches Verständnis
Effizienz, Kapazität der Sektoren
ÖKONOMIE
NACHHALTIGKEIT
ÖKOLOGIE
 Verschiebung zur Ökonomie
GESELLSCHAFT
(Kleinschmit et al, 2016)
Umwelt: Drei Geschichten in der
Bioökonomie
• Umwelt als Herausforderung;
• Umwelt als Standard;
• Umwelt als win-win.
(Kleinschmit et al, 2016)
Forst- und Holzwirtschaft
Für oder durch die Bioökonomie?
Bedeutung des Forst- und Holzsektors
in der Bioökonomie
• Divergiert stark
• EU: Forst- und Holzsektor einer unter vielen (Landwirtschaft!)
• Finnland: prominente Rolle (unbegrenzte Ressourcen
kombiniert mit neuen (Zellulose-)Technologien)
• Deutschland: Abhängigkeit von Holzimporten
Beherzter Forst- und Holzsektor
• Finnlands Ministerium für Land- und Forstwirtschaft:
“Finland’s National Forest Programme 2015: Turning the
Finnish forest sector into a responsible pioneer in
bioeconomy”
• Schwedens Forst- und Holzindustrie
“The Forest Industry – The Driver for a
Sustainable Bioeconomy”
• Forsttechnologie Plattform (2013):
”Horizons - Vision 2030 - for the European Forest-based Sector”
Hoffnung des Forst- und Holzsektors
Zur Bioökonomie beitragen Von der Bioökonomie profitieren!
=
Öffentliche Akzeptanz
Neuer Markt Pull
Neue Arbeitsplätze
Stärkung des Sektors
Bioökonomie in der Europäischen Politik
• Bioökonomie wird in der europäischen Politik zunehmend relevanter;
• Abhängig von den Ressourcen verfolgen Länder unterschiedliche
Strategien: Stärkung des Primärsektors (Finnland) oder Förderung neuer
(Bio-)technologien (Deutschland);
• Der politische Bioökonomiediskurs stärkt die ökonomische Perspektive
der Nachhaltigkeit;
• Hoffnung auf Stärkung des Forst- und Holzsektors - bislang ist die Rolle
des Sektors aber nur in wenigen Ländern prominent;
Stairway to heaven oder Highway to hell?
Kontakt:
Prof. Dr. Daniela Kleinschmit
[email protected]
Professur für Forst- und Umweltpolitik
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

Documentos relacionados