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Die internationale Zeitschrift über biblische Prophetie
Mitternachtsruf
www.mnr.ch — Nr. 07.2016
Himmlisches Durcheinander
• Über den Himmel kursieren viele verschiedene Vorstellungen.
Seit einiger Zeit sind auf dem christlichen Büchermarkt Berichte
über Nahtoderfahrungen und Himmelsreisen beliebt.
Was sollen wir davon halten?
Was ist das Reich der Himmel? • Kommen am Ende alle in den Himmel?
Bücher, die Sie weiterbringen und die weiterhelfen
Arno Froese
Offenbarung 13 – Satans letzter
Sieg
Offenbarung 13 zeigt den wahren Grund für die heute nahezu chaotischen globalen Zustände auf. Dieses Buch
entlarvt Satan und seine Gefolgsleute in ihrem verzweifelten Versuch, Frieden, Sicherheit und Wohlstand für alle
Menschen auf dem Planeten Erde zu schaffen. Darum
geht es bei «Satans letzter Sieg». Eine drängende Offenbarung für unsere Tage!
Gebunden, 284 Seiten
Bestell-Nr. 180002
CHF 18.00, EUR 13.00
John MacArthur
Kommentare zur
Offenbarung
Norbert Lieth
Die Zukunft des Christen
Denn die Zeit ist nahe – Die Offenbarung
ist das einzige neutestamentliche Buch, das
denjenigen einen geistlichen Segen verspricht, die es studieren und seine Botschaft
anwenden. Diejenigen, die die Offenbarung
ignorieren, entziehen sich selbst einem reichen Schatz göttlicher Wahrheit. Lassen Sie
sich von John MacArthur das Buch der Offenbarung in einer Art erklären, die sowohl
dogmatisch präzise als auch äussert praxisnah ist.
Was ist die grosse Hoffnung eines Christen? Wann erfolgt
die Auferstehung? Was bedeutet das Preisgericht? Norbert
Lieth erklärt in einem umfassenden und anschaulichen
Panorama den Glaubensweg des Christen – von der notwendigen Wiedergeburt am Anfang bis hin zum herrlichen
Ziel: dem himmlischen Jerusalem. Dieses Buch ist eine
grossartige Lebenshilfe, gerade auch für Neubekehrte!
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Taschenbuch, 436 Seiten
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CHF 27.00, EUR 18.00
Wim Malgo
Das Tausendjährige Reich – eine Utopie?
Wird das Millennium Realität oder ist es symbolisch zu verstehen? Wim Malgo
beweist einprägsam und biblisch fundiert, dass das Tausendjährige Friedensreich eines Tages Realität sein wird. Die zukünftige Herrschaft Christi auf Erden
wird alles Bisherige weit übertreffen. Der Autor erklärt ein schwieriges Thema auf
einfache Art und Weise und gibt so eine vorzügliche Argumentationshilfe zur
Hand!
Marcel Malgo
Taschenbuch, 104 Seiten
Bestell-Nr. 170100
CHF 7.00, EUR 5.00
Stecken
und Stab
Viele Menschen kennen Psalm 23. So mancher kann ihn sogar auswendig. Aber, ob auch alle die zahlreichen geistlichen Kostbarkeiten
entdeckt haben, die er enthält? In diesem Buch führt der Autor den
Lesern die meist verborgenen Schätze dieses wunderbaren Psalms
vor Augen. Ist Ihnen seine reichhaltige Tiefe bekannt? Dieses Buch
führt Sie auf den Grund und gibt Ihnen Stärkung für den Alltag.
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Deutschland : mnr.ch
E-Mail: verlag@
INHALT
GRUSSWORT VON RENÉ MALGO
TITEL
4 Himmlisches Durcheinander
BLICKFELD
20 «Wir sollten berücksichtigen,
welches Reich gemeint ist»
22 Was ist das Reich der Himmel?
24 Kommen am Ende alle in den
Himmel?
26 Der «Segen» der S­ treitsüchtigen
MITTERNACHTSRUF WELTWEIT
28
28
29
29
Schwerer Start und Gebets­erhörung
Grosse Möglichkeiten in Ungarn
Ruhige Lage, ­wartende Probleme
Was machen die Missionare in
Kamerun?
29 Anliegen aus Guatemala
29 Neuer Radiosprecher für Uruguay
3
Grusswort
14Aufgegriffen
21Sprüche
27Impressum
30Amen
Initialen der Autoren dieser Ausgabe
mnr = die Mitternachtsruf-Redaktion
«EIN ZEICHEN UNSERER ZEIT»
Erlauben Sie mir die Beobachtung: Wir Christen können ziemlich leichtgläubig sein. Wenn
jemand erzählt, er war im Himmel, und dies
dann auch noch in Buchform veröffentlicht,
gibt es genug ernsthafte Gläubige, die diese
Meldung sofort für bare Münze nehmen – insbesondere, wenn ein Kind es behauptet hat.
Tatsächlich ist es so, dass ich selbst in unseren
eigentlich konservativen Kreisen immer wieder
auf rechtschaffene Christen stosse, die auf die
sogenannten «Himmelsreisebücher» abfahren
wie die Mäuse auf den Speck. Ich verstehe die
Faszination dieser Bücher. Sie sprechen unsere Emotionen an, geben uns ein Gefühl der Sicherheit und lassen es uns warm werden ums
Herz. Kann das denn falsch sein? Offen gesagt
lautet die Antwort: Ja.
Die evangelikalen «Himmelsreisebücher» und
ihr derzeitiger Boom sind ein Zeichen unserer
Zeit, ein Endzeitzeichen, wenn man so sagen
will (2.Tim 4,1–4). Sie zeugen von einer geistlichen Oberflächlichkeit, die grosse Teile des
einstmals fundamentalen Christentums ergriffen hat. Diese Aussage klingt hart, aber sie ist
wahr. Eine betont vernunftwidrige Gefühlsduselei hat durch diese Bücher in unseren Kreisen Einzug gehalten: «Wenn es sich gut anfühlt,
dann muss es auch richtig sein», so lautet die
Devise erschreckend vieler Gläubiger. Das biblische Gebot «Heiligt vielmehr Christus, den
Herrn, in euren Herzen», ist nicht mehr angesagt, sondern kuscheliges Wohlfühlchristentum. Das ist es, wonach so viele streben. Dieser Drang mag zwar verständlich sein – gerade
angesichts der Probleme in unserer Welt –, ist
aber kein Zeichen geistlicher Reife.
John MacArthur zeigt in seinem neuen Buch
Die Herrlichkeit des Himmels, was denkende
Christen von angeblichen Himmelsreisen und
Nahtoderfahrungen zu halten haben und was
Gott selbst in Seinem Wort über den Himmel
sagt – und das ist weitaus herrlicher, kostbarer und aufregender als wir es uns einfallen
lassen könnten. Ein Auszug aus diesem Buch
ist das Titelthema dieser Ausgabe. Wenn Sie
mehr über richtige und falsche Vorstellungen
vom Himmel erfahren möchten, kann ich Ihnen
MacArthurs gründliches Werk über das Thema
nur ans Herz legen. Er scheut sich auch nicht
davor, beliebte und bekannte Erzählungen wie
Den Himmel gibt’s echt kritisch zu hinterfragen.
Was ist denn nun ein gutes Gegengift zu unserer Leichtgläubigkeit? Die Liebe. Unser Herr
fordert uns auf: «Bleibt in meiner Liebe» (Joh
15,9). Und die wahre Liebe glaubt nichts, was
nicht mit Gott übereinstimmt. Wenn wir unseren Herrn Jesus wirklich von Herzen lieben,
wenn Er das Zentrum unseres Denkens ist,
wenn wir Ihm gefallen wollen, dann sind wir
nicht mehr auf «Himmelsreisebücher» angewiesen, in denen unser Herr oft nur eine Nebenrolle als freundlicher Stichwortgeber spielt.
Wenn Christus unser Leben und unser alles
ist, dann wollen wir mehr von Ihm wissen und
haben. Dann wollen wir unsere oberflächliche
Weltlichkeit abstreifen und einer tiefergehenden Heiligung nachjagen. Und dann werden
uns diese Bücher nicht mehr befriedigen, sondern uns immer wieder fragen lassen: Wo ist
Jesus? Und Ihn finden wir im Gebet, im Nachsinnen über Sein Wort, in Seinem Wort selbst
und in Seiner Gemeinde.
Unser Herr kommt bald. Das hoffen und erbeten wir. Deshalb sollten wir «nüchtern» sein,
wie die Apostel sagen, und auf Ihn warten
– und nicht auf den nächsten Ich-war-im-Himmel-ehrlich-wahr!-Bestseller. Maranatha!
Ihr René Malgo
Mitternachtsruf 07.2016
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TITEL
Himmlisches
Durchein
Über den Himmel kursieren viele verschiedene Vorstellungen. Seit einiger
Zeit sind auf dem christlichen Büchermarkt Berichte über Nahtoderfahrungen und Himmelsreisen beliebt. Was sollen wir davon halten?
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Mitternachtsruf 07.2016
D
ie Schrift lehrt ausdrücklich, dass
der Mensch geschaffen wurde mit
einem angeborenen Bewusstsein
von Gott. «Das von Gott Erkennbare ist
unter ihnen offenbar, da Gott es ihnen
offenbar gemacht hat» (Röm 1,19). Eine
wörtliche Übersetzung des griechischen
Textes wäre: «Etwas von Gott ist deutlich
in ihnen geoffenbart.» Menschen besitzen
ein intuitives Gespür für die Existenz Gottes. Wir wissen etwas über Sein Wesen.
Gott selbst hat uns mit diesem innewohnenden Wissen geschaffen. Und wir spüren, dass wir Ihm letztlich Rechenschaft
schuldig sind.
chen Gott geschaffen, und Sein Plan für
uns geht unendlich weit über dieses kurze
Leben auf der Erde hinaus.
Die ganze atheistische Propaganda in
der Welt kann nicht (und wird niemals)
das angeborene Wissen des Menschen
über Gott auslöschen, das Zeugnis der
Schöpfung zum Schweigen bringen, das
menschliche Gewissen ersticken, das
Gespür für die Ewigkeit im Herzen des
Menschen abtöten oder unsere Sehnsucht
nach dem Himmel unterdrücken.
Das erklärt, warum jede grössere Religion und jede bedeutende Kultur in der
Menschheitsgeschichte irgendeine Vor-
Zusätzlich zu diesem angeborenen
Wissen hat Gott Seine Herrlichkeit zur
Wahrnehmung für uns auf alles gelegt,
was Er erschaffen hat. «Sein unsichtbares Wesen, nämlich seine ewige Kraft
und Gottheit, wird seit Erschaffung der
Welt an den Werken durch Nachdenken
wahrgenommen» (Röm 1,20). Aus diesem
Grund erkennen wir in diesem riesigen
Universum, wo wir auch hinschauen, Gottes Weisheit, Kraft und Grösse. Blicken
Sie durch das leistungsstärkste Teleskop
in die äussersten Ecken des Universums,
und Sie werden von der unendlichen
Erhabenheit überwältigt, die unser Verständnis weit übersteigt. Schauen Sie sich
unter dem Mikroskop einen Tropfen Wasser aus einem Teich an und Sie werden
ebenso komplexe Wunder sehen, die die
unbeschreibliche Majestät und die unerschöpflichen Fähigkeiten unseres Schöpfers erkennen lassen. Beide Perspektiven
– und jeder Standpunkt dazwischen – erinnern uns an das, was unserem Herzen
und Gewissen bereits bekannt ist: Wir
wurden von einem unvorstellbar herrli-
stellung von einem perfekten Paradies
gehabt hat – Nirwana, Elysium, Walhalla,
Utopia, Shangri-La oder was auch immer.
Es erklärt aber nicht, warum sich jeder
den Himmel ein bisschen anders vorstellt. Sogar die Menschen, die behaupten, schon einmal im Himmel gewesen
zu sein, stimmen in ihrer Beschreibung
nicht überein. Wenn Gott die Ewigkeit
ins menschliche Herz gelegt hat, warum
haben dann verschiedene Menschen so
verschiedene Vorstellungen vom Himmel?
Die Antwort auf diese Frage ist begründet in der traurigen Wahrheit, dass
wir gefallene Geschöpfe sind, belastet
mit Schuld und Sünde. Sünde beeinflusst
unser Denken, unsere Wünsche, unsere
Fantasie und vor allem unser Verständnis
von geistlichen Dingen. Wir sind nicht
einmal in der Lage, unser eigenes Herz
verlässlich klar zu erkennen: «Überaus
trügerisch ist das Herz und bösartig; wer
kann es ergründen» (Jer 17,9).
Während wir also intuitiv die Realität
des Himmels erfassen können und zu ihm
hingezogen werden, nehmen wir auch
inander
Mitternachtsruf 07.2016
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TITEL
SÜNDE BEEINFLUSST
UNSER DENKEN,
UNSERE WÜNSCHE,
UNSERE FANTASIE
UND VOR ALLEM
UNSER VERSTÄNDNIS
VON GEISTLICHEN
DINGEN.
unsere eigene Gefallenheit und Schuld
wahr. Es ist bezeichnend, dass Adam
und Eva, nachdem sie von der verbotenen Frucht gegessen hatten, als Erstes
versuchten, ihre Nacktheit zu bedecken
und sich vor Gott zu verstecken (1.Mo
3,7–11). Ihre tiefe Scham war sogar stärker als ihr Gespür für Gottes wunderbare Erscheinung, daher wollten sie als
gefallene Geschöpfe Gott aus dem Weg
gehen. Vernünftig und angemessen wäre
es gewesen, wenn sie sich zu Ihm hingezogen gefühlt hätten, gefesselt von Seiner
Herrlichkeit und umgeben von Liebe und
Wonne in Seiner Gegenwart. All das hatten sie erlebt – bis zu dem Augenblick, als
sie ungehorsam wurden. Aber die Sünde
änderte alles radikal und augenblicklich,
und als irrationale Handlung versuchten
sie sich vor Dem zu verstecken, den sie
am dringendsten brauchten, dem einen
wahren Gott, der allein ihre Liebe und
Hingabe verdiente.
Seitdem hat sich die ganze Menschheit
in der gleichen nutzlosen Übung betätigt.
Wir werden mit einer Neigung zur Sünde
geboren. Wir spüren die Schande unserer Schuld und wissen, dass wir Gottes
Güte nicht verdienen. Von Natur aus
sind wir uns Seiner Allmacht und Seiner unendlichen Weisheit bewusst (und
werden davon beunruhigt) – und diese
Wahrheiten sind der ganzen Schöpfung
dauerhaft einbeschrieben, damit wir sie
nicht vergessen. Wir wissen, wir hätten
kein stichhaltiges Argument oder könnten
uns nicht verteidigen gegen den gerechten
Zorn des Allmächtigen, würden wir vor
Sein vollkommenes Gericht gerufen. «Und
kein Geschöpf ist vor ihm verborgen, sondern alles ist enthüllt und aufgedeckt vor
den Augen dessen, dem wir Rechenschaft
zu geben haben» (Hebr 4,13). Daher versuchen gefallene Menschen unweigerlich,
zu verdrängen und zu verdrehen, was Gott
ihnen geoffenbart hat (Röm 1,18).
Je mehr die Menschen dieses angeborene Wissen von der Gottheit zum
Schweigen bringen, umso geistlich verwirrter und schamlos sündiger werden
sie. Römer 1,21–25 zeichnet den Weg
der menschlichen Verdorbenheit nach.
Berücksichtigen Sie folgende Tatsache:
Wenn Menschen ihr Wissen von Gott
absichtlich verdrängen und verwerfen,
was Er über sich geoffenbart hat, dann
leugnen sie normalerweise Gottes Existenz nicht komplett. Vielmehr erfinden
sie einen Gott für sich selbst, der eher
ihrer Vorstellung entspricht. Der auf falsche Weise Gott Verehrende erkennt,
dass er das angeborene Wissen von Gottes Existenz nicht vollständig auslöschen
kann, ohne ein Teil seines Menschseins
zu opfern. Daher entscheidet er sich, einen kleineren Gott nach seinen eigenen
Vorstellungen zu erdenken, der mehr seinem persönlichen Geschmack entspricht.
Manche verehren krass das blosse Geschöpf (sogar «Vögel und vierfüssige und
kriechende Tiere»). Andere machen sich
Götzen aus Stein oder verehren fiktive
Gestalten aus menschlichen Mythologien. Heute stellen sich die meisten einfach
eine persönliche Gottheit vor, die wenig
mehr ist als ein Spiegelbild ihrer selbst.
Sie mögen vorgeben – und sich sogar
selbst einreden –, dass sie den Gott der
Bibel ehren, aber in Wirklichkeit verehren sie sich selbst. Das alles sind sündige
Formen von Verehrung des Geschöpfes.
Keine ist besser oder kultivierter als die
andere; und keine Art ist besser als ein
wild wuchernder Atheismus.
Falsche Religionen stellen sich häufig als groteskere und nachdrücklichere
Ablehnungen des einen wahren Gottes
heraus als ein rigoroser Atheismus – weil
von Menschen gemachte Religionen jede
geistliche Wahrheit systematisch verdrehen und neu ersinnen.
Was Menschen über das Leben nach
dem Tod glauben, wird besonders beeinflusst von der Verderbtheit falscher Religionen. Menschen, die ihre eigenen Götter
erfinden, müssen sich auch ihren eigenen
Himmel erfinden. Das ist mittlerweile zu
einem sehr modernen Zeitvertreib geworden, sogar unter Leuten, die behaupten,
an den Gott der Bibel zu glauben.
Die Faszination der Leserschaft über
Abstecher in den Himmel und Nahtod­
erfahrungen nahm einen ernsthaften Anfang, kurz nachdem Dr. Elisabeth KüblerRoss 1969 ihr Buch On Death and Dying
veröffentlichte. Kübler-Ross, eine in der
Schweiz geborene amerikanische Psychiaterin, führte in den 1960ern eine Studie
an todkranken Patienten durch. Sie ist
berühmt für ihre Theorie über die fünf
Phasen der Trauer.
Zusammen mit ihren Ideen über das
Trauern veröffentlichte sie Berichte von
mehreren Personen, die, wie es schien,
buchstäblich aus dem Tod zurückgekehrt
waren – die meisten von ihnen wurden
im Operationssaal von Chirurgen oder an
Unfallorten von Sanitätern wiederbelebt.
Viele hatten faszinierende Dinge darüber
zu berichten, was sie auf der «anderen Seite» angeblich gesehen und erlebt hatten.
Kübler-Ross entschloss sich zu weiteren Untersuchungen über das Phänomen
der Nahtoderfahrung. Sie sagte, die Studie veränderte ihre eigenen Ansichten
über das Leben nach dem Tod. Bevor sie
zu On Death and Dying zu recherchieren begann, war sie eine rationalistische
Skeptikerin und glaubte, dass auf den Tod
nur ein Zustand der Bewusstlosigkeit
folgte. Später schrieb sie: «Als ich diese
Arbeit begann, muss ich sagen, war ich
weder besonders am Leben nach dem
Tod interessiert, noch hatte ich ein klares
Bild von der Definition vom Tod.» Doch
nachdem sie die Berichte von Menschen
mit Nahtoderfahrungen hörte, glaubte sie
an das Übernatürliche, sagte sie.
Etwa fünf Jahre nachdem Kübler-Ross
diesen ersten Bestseller über das Sterben
veröffentlicht hatte, wurde ein weiterer
wissenschaftlicher Forscher, der sich auf
Nahtoderfahrungen spezialisiert hatte,
bekannt. Wie Kübler-Ross war Raymond
A. Moody ein Mediziner, der sich für die
menschliche Psychologie interessierte.
Er führte eine Studie durch über den
Umgang der Menschen mit der Realität
des Todes. Moodys erstes Buch zu diesem
Thema war Life after Life, und kurz nach
der Veröffentlichung im Jahr 1975 wurde
es zu einem Megabestseller.
Moodys Buch führte mehr als hundert
Fälle von Menschen an, die klinisch tot
waren und wiederbelebt wurden. In ihren Geschichten beschrieben praktisch
alle seine Testpersonen eine Art positive,
erleuchtende, tröstende oder einfach nur
friedliche Erfahrung, die sie auf der anderen Seite gemacht hatten.
Auf einmal schien es, als wäre ein
Grossteil der Welt versessen nach Zeugenaussagen, die von der Rückkehr aus
den Toten berichteten. Was können uns
diese Nahtoderfahrungen in den Händen
von wissenschaftlichen Forschern über
das Leben nach dem Tod mitteilen? Mehr
und mehr Geschichten von Menschen
tauchen auf, die behaupten, sie hätten
himmlische Phänomene erlebt. Nach
dem Erfolg seines ersten Bandes schloss
Raymond Moody in den nächsten anderthalb Jahrzehnten eine Reihe von Nachfolgewerken an: Reflections on Life after
Life; The Light Beyond; Coming Back;
und Reunions: Visionary Encounters with
Departed Loved Ones.
Ein solch plötzliches und starkes Interesse am Leben nach dem Tod mag wie
ein ermutigender Trend klingen. Schliesslich begann es mit zwei Gelehrten mit
einwandfreien akademischen und medizinischen Referenzen, die unabhängig
voneinander arbeiteten und angeblich
wissenschaftliche Forschungsmethoden
einsetzten. Kübler-Ross hatte an der Universität von Zürich unter einigen der renommiertesten praktizierenden Ärzten
Europas Psychiatrie studiert. Sie lehrte an
der medizinischen Fakultät der Universität von Chicago, als sie ihr fundamentales
Werk veröffentlichte. Im Jahr nach ihrem
ersten Buch hielt sie in Harvard Vorlesungen über menschliche Unsterblichkeit.
Raymond Moody besass zwei Doktortitel
in Psychologie, einen von der Universität
von Virginia und den anderen von der
Universität von West Georgia. Ausserdem
ist er Doktor der Medizin, arbeitete als
forensischer Psychiater und unterrichtete
Medizinstudenten an wichtigen Universitäten in Georgia und Nevada.
Hatten diese angesehenen Doktoren
schliesslich den Zusammenhang zwischen Spiritualität und Wissenschaft
entdeckt?
Wohl kaum. Zunächst einmal haben
weder Elisabeth Kübler-Ross noch Ray-
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7
TITEL
WAS MENSCHEN ÜBER
DAS LEBEN NACH
DEM TOD GLAUBEN,
WIRD BESONDERS
BEEINFLUSST VON
DER VERDERBTHEIT
FALSCHER RELIGIONEN.
MENSCHEN, DIE IHRE
EIGENEN GÖTTER
ERFINDEN, MÜSSEN
SICH AUCH IHREN
EIGENEN HIMMEL
ERFINDEN.
mond Moody Achtung vor der Autorität
der Schrift; und indem sie sich eingehender mit den Nahtoderfahrungen einiger Menschen befassten, stiessen diese
beiden angesehenen Doktoren letztlich
auch die Wissenschaftlichkeit zur Seite.
Stattdessen griffen sie leichtfertig auf
mittelalterlichen Aberglauben zurück.
Der anhaltende Einfluss ihrer Veröffentlichungen bedeutet einen ernsthaften
Rückschlag für Glauben und Wissenschaft
gleichermassen.
Die Realität übernatürlicher Dinge
zu akzeptieren, ist nicht dasselbe, wie
der Wahrheit zu glauben. Wenn ein ungläubiger Geist die Autorität der Bibel
ablehnt, die Realität des Übernatürlichen
aber anerkennt, ist das Ergebnis immer
katastrophal.
Elisabeth Kübler-Ross und Raymond
Moody sind zu lebenden Beispielen für
diese Grundwahrheit geworden. Beide
sagten, sie hätten ihre Untersuchungen
über Nahtoderfahrungen als wissenschaftliche Rationalisten begonnen, überzeugt,
dass es eine völlig vernünftige natürliche
Erklärung für die fremdartigen Sinneswahrnehmungen von sterbenden Menschen geben müsste. Doch kurz darauf
gaben beide ihren agnostischen Materialismus für etwas noch Schlimmeres auf.
Kübler-Ross drehte allmählich ab in
die Welt des New-Age-Okkultismus.
Nach der Veröffentlichung ihrer Studie
über weitere Nahtoderfahrungen berichtete sie, dass sie selbst eine ziemlich
bemerkenswerte Ausserhalb-des-Körpers-Erfahrung gemacht hatte, bei der
sie mit Lichtgeschwindigkeit reiste. Sie
fing an, mit spiritistischen Sitzungen zu
experimentieren, um Kontakt mit Toten
aufzunehmen. Sie wurde zu einer führenden Stimme der New-Age-Bewegung.
Irgendwann schloss sie sich der bizarren
religiösen Sekte, geleitet von Jay Barham,
an, einem offenkundigen Scharlatan, der
behauptete, er könne Geister sich materialisieren lassen, um Sex mit den Lebenden zu haben. Kübler-Ross’ Abgleiten ins
Okkulte führte schon bald zu einer Trennung und dem Verlust ihres Ansehens in
der wissenschaftlichen Welt.
Kübler-Ross gelangte zu dem Glauben,
«dass der physische Körper nur das Haus
oder der Tempel oder, wie wir es nennen,
der Kokon ist, in dem wir eine bestimmte
Zahl von Monaten oder Jahren wohnen,
bis wir den Übergang machen, genannt
Tod. Wenn wir dann sterben, stossen wir
diesen Kokon ab und sind wieder frei wie
ein Schmetterling.»
Es dauerte nicht lange, bis die weltweit bekannteste säkulare Autorität in
Bezug auf Tod und Sterben die Realität
des Todes an sich zu hinterfragen begann. Letztlich kam Kübler-Ross zu dem
Schluss, dass «es keinen Tod gibt, nur
‹Übergänge› von einer durchlässigen
Grenze zur nächsten.» Als bei ihr diese
New-Age-Überzeugungen unverblümter
und ausgefallener anwuchsen, wiesen
akademische und wissenschaftliche Kritiker darauf hin, dass selbst ihre bekannten frühen Werke keine wirklich objektiven wissenschaftlichen oder gelehrten
Studien waren. Es waren einfach anekdotenhafte Schilderungen, erzählt mit
üppiger Leichtgläubigkeit und Spekulation, sorgfältig verpackt in eine klinische
Fachsprache, die den Anschein wissenschaftlicher Legitimität erwecken sollte.
Als Kübler-Ross noch tiefer in das okkulte
New-Age-Denken eintauchte, nahm ihr
Ansehen in der akademischen und wissenschaftlichen Welt nach und nach ab.
Wiederholte Schlaganfälle führten Mitte der 1990er-Jahre zu einer teilweisen
Lähmung und 2004 starb sie in einer
Pflegeeinrichtung in Arizona.
Nichtsdestotrotz hat ihr Werk – vor
allem ihr leichtgläubiges Fasziniertsein
von Nahtoderfahrungen – bis heute einen
starken Einfluss auf die populäre westliche Sicht über den Tod und das Leben
danach.
In einem Artikel, der auf das Leben
und die Exzentrizität von Elisabeth Kübler-Ross zurückblickte, bemerkte ein
Schreiber in Slate, dass ihr Werk «eine
kultartige Verehrung für die angeblich
höhere, die Wahrheit sagende Weisheit
der Sterbenden auslöste. ... Es ist eine
Sentimentalisierung der Sterblichkeit,
die sich in die Populärkultur eingeschlichen hat und als Ursprung von derart
vom Tod verfolgte Dramen wie Touched
by an ­Angel [im dt. Raum auch bekannt
unter dem Titel Ein Hauch von Himmel]
und Dead Like Me angesehen werden
kann.» Das ist eine einsichtige Beobachtung. Eine der grossen Gefahren dieser
Zurück-vom-Tod-Zeugnisse ist, dass Leser
dazu neigen, die Erfahrung zu romantisieren und der Person, die derartiges
behauptet, eine überirdische Weisheit
zuzuschreiben.
Was ich gerade beschrieben habe, ist im
Grunde gnostisches Denken. Der Gnostizismus war eine subchristliche Irrlehre (in
Wirklichkeit eine ganze Klasse von unterschiedlichen Kultausrichtungen), die im
zweiten Jahrhundert bekannt wurde und
mit dem frühen Christentum mindestens
vier Jahrhunderte konkurrierte. Überreste von gnostischen Glaubensinhalten
haben überlebt und sich vermehrt und
sind seitdem immer wieder aufgetaucht.
Die gegenwärtige Faszination für Nahtod­
erfahrungen ist ein klassisches Beispiel für
gnostisches Gedankengut, das von der
New-Age-Bewegung wiederbelebt und
neu angepasst wurde.
Die charakteristische Behauptung
jedes gnostischen Glaubenssystems ist,
dass wahre Erleuchtung aus einer ausserbiblischen Quelle kommt. Gnostiker haben die Schrift nicht offen geleugnet, aber
sie lehrten, der erforderliche Schlüssel
zur wahren Bedeutung des Bibeltextes
sei die Gnosis (das griechische Wort für
«Erkenntnis») – übernatürliche Erleuchtung, die einer mystischen Erfahrung entstammt. Gnostische Erleuchtung kann
auserwählten Personen nur von denen
vermittelt werden, die diese mystische
Erfahrung gemacht haben.
Die Überzeugung, dass beinahe toten
oder sterbenden Menschen eine besondere Einsicht in den spirituellen Bereich gegeben wird, ist eine klassische gnostische
Vorstellung – eine teuflische Lehre. Somit
verwundert es nicht, dass Menschen, die
verfolgt sind von Nahtoderfahrungen und
Berichten über die Rückkehr aus den Toten, leicht zu Aberglauben, Mystizismus
und Okkultismus zu verführen sind.
Raymond Moodys Abstecher in den
Supernaturalismus nahmen eine gleichermassen unheilvolle Wendung. Von
Anfang an war klar, dass Moody kategorisch ablehnte, was die Bibel lehrt über
die menschliche Seele nach dem Tod,
das Gericht Gottes, Himmel und Hölle.
In seinem ersten Bestseller schrieb er:
«Während meiner ganzen Forschung
... habe ich nicht einen einzigen Hinweis
gehört auf einen Himmel oder eine Hölle
oder auf etwas wie das übliche Bild, dem
wir in dieser Gesellschaft ausgesetzt sind.
Viele Personen haben betont, wie anders
ihre Erfahrungen waren, verglichen mit
den Erwartungen, die sie angesichts ihres religiösen Hintergrunds hatten. Eine
Frau, die «starb», berichtete: «Ich hatte
immer gehört, dass man beim Sterben sowohl den Himmel als auch die Hölle sieht,
aber ich habe weder das eine noch das
andere gesehen.» ... Ausserdem stammten
in einigen Fällen Berichte von Personen,
die vor ihrer Erfahrung überhaupt keine
religiöse Überzeugung oder Unterweisung
hatten, und ihre Schilderungen scheinen
sich inhaltlich nicht von denen der Leute zu unterscheiden, die starke religiöse
Überzeugungen vorzuweisen hatten.
Laut Moody kehrten auch die mit
starken religiösen Überzeugungen normalerweise «mit einem neuen Modell
und einem neuen Verständnis von der
jenseitigen Welt [von ihren Nahtoderfahrungen] zurück – einer Vision, in der
es kein einseitiges Gericht gibt, sondern
vielmehr eine gemeinsame Entwicklung
hin zum letztendlichen Ziel der Selbstverwirklichung.»
Moodys Entdeckungen wurden sorgfältig verdreht, dass sie sich gegen fast
alles richteten, was die Bibel über Himmel, Hölle und die Bestimmung für die
Seele nach dem Tod lehrt. Aber besonders achtete er darauf, alles zu entfernen,
was auf die Realität des Gerichts Gottes
hinweisen konnte. Mit voller Absicht
betonte er Merkmale in den Aussagen
seiner Testpersonen, die der klaren und
wiederholten Behauptung der Bibel widersprachen, dass «wir ja alle vor dem
Richterstuhl Gottes erscheinen werden»
(Röm 14,10). Moody zufolge hatten die
Erfahrungen nach dem Tod den Menschen die Augen geöffnet für eine andere,
tiefgründigere Gnosis:
«In den meisten Fällen wird der Zusammenhang von Belohnung und Strafe
nach dem Tod aufgegeben und verleugnet, sogar von vielen, die es gewohnt wa-
ren, in solchen Kategorien zu denken.
Sie stellten sehr zu ihrem Erstaunen fest,
dass selbst wenn ihre scheusslichsten
und sündigsten Taten vor dem Wesen des
Lichts offenbar gemacht wurden, dieses
Wesen nicht mit Zorn und Wut reagierte,
sondern nur mit Verständnis und sogar
mit Humor.»
Da er nicht anerkannte, was die Bibel
lehrt, und gleichzeitig über zunehmende empirische Anhaltspunkte verfügte,
dass es einen unsichtbaren spirituellen
Bereich gibt und die menschliche Existenz nicht mit dem Tod endet, war Moody gezwungen, nach ausserbiblischen
Erklärungen zu suchen. Auch er liess
sich auf das Okkulte ein. Seine späteren
Bücher zeigen ein nicht mehr loslassendes Verfolgtsein von Totenbeschwörung.
Eines von ihnen, zum Beispiel, trägt den
Titel Elvis after Life: Unusual Psychic
Experiences Surrounding the Death of
a Superstar.
Heute ist Raymond Moody im Grunde
ein Medium, auch wenn er nach wie vor
unter dem Deckmantel eines medizinischen Forschers arbeitet. Er wendet alle
klassischen Techniken eines Salonspiritisten an, der in seiner «Therapie» wahrsagt
– einschliesslich des Blicks in Kristallkugeln und Spiegel als Mittel, um Kontakt
zu den Toten herzustellen. Er beschreibt
detailliert, wie er ein Psychomanteum
oder eine Erscheinungskammer baute,
«eine modernisierte Version der Einrichtungen, die im antiken Griechenland zu
finden waren, mit demselben Ziel, die
Erscheinung von Toten zu sehen». Es ist
ein spezieller Raum mit einem Spiegel,
in dem, wie Moody behauptet, er mit
den Geistern der Verstorbenen kommuniziert. In diesem Raum, sagt er, «habe ich
mich mit meiner verstorbenen Grossmutter unterhalten, die ebenso real erschien,
wie es irgendjemand nur sein kann.»
Wenn er die Wahrheit sagt, hat er mit
Dämonen gesprochen.
Moody glaubt, er habe in seiner Erscheinungskammer andere in Kontakt
mit ihren geliebten toten Menschen gebracht. So erzählt er beispielsweise, wie
eine Frau «die Gegenwart ihrer Tante
spürte. Ihr Besuch im Psychomanteum
und seine Nachwirkungen veränderten
Mitternachtsruf 07.2016
9
TITEL
«LICHT AM ENDE DES
LEBENS» IST STARK
BEEINFLUSST VON
LEHRSÄTZEN AUS
DEM MORMONENTUM
UND DER NEW-AGEBEWEGUNG.
10 Mitternachtsruf 07.2016
ihr Denken über das Paranormale. Während sie früher Zweifel an einem späteren
Leben hatte, ist sie heute überzeugt von
einem Leben nach dem Tod.»
Gegen Anfang der 1990er-Jahre ging
die Neugierde auf Nahtoderfahrungen
und Reiseberichte in den Himmel über
die New-Age-Bewegung, den Spiritismus und andere offen okkulte Gemeinschaften hinaus und bahnte sich ihren
Weg in etabliertere religiöse Kreise. Der
Trend nahm nach 1992 noch weiter zu,
als Licht am Ende des Lebens (Originaltitel: Embraced by the Light) von Betty
Eadie erschien. Hier war der persönliche
Bericht einer einfachen Frau über ihre
eigene Nahtoderfahrung voller starker
religiöser Untertöne und erzählt wie ein
christliches Zeugnis.
Laut Dr. med. Melvin Morse, der das
Vorwort schrieb, ist Eadies Buch «ein
Lehrbuch über Nahtoderfahrung, geschrieben wie eine einfache und wunderschöne Geschichte, die wir alle verstehen können.» Das Buch stieg schnell an
die Spitze der Liste der New York Times,
blieb dort 78 Wochen lang und verkaufte
sich mehr als 13 Millionen Mal.
Frau Eadie erzählte eine fantastische
Geschichte, die in dem Krankenhaus
beginnt, wo eine teilweise Gebärmutter­
operation sie an die Schwelle des Todes
brachte, wie sie sagt. Sie behauptet, als
ihre Seele ihren Körper zu verlassen begann, sei sie nicht direkt in den Himmel
gegangen, sondern erlebte zuerst, wie
sie an verschiedene Orte auf der Erde
reiste. Unterwegs, sagt sie, begegnete
sie Engeln – «schützende Geister, die
ihr halfen, wichtige Dinge über ihr Leben und ihre Beziehung zu ihrer Familie
zu verstehen. Sie assistierten ihr beim
Übergang in den Tod.»
Sie sagt, sie wäre anschliessend durch
einen dunklen Tunnel geführt worden,
bevor sie schliesslich in das intensive
weisse Licht des Himmels überwechselte. Sie berichtete von ihrer Erfahrung in
bemerkenswert anschaulichen Details.
Licht am Ende des Lebens ist stark
beeinflusst von Lehrsätzen aus dem
Mormonentum und der New-Age-Bewegung. Aber Betty Eadies Schilderung ist
geschickt durchzogen von vielen evange-
likalen Klischees und biblischen Bildern –
in einem solchen Ausmass, dass es, als es
die Spitze der säkularen Bestsellerlisten
erreichte, in der evangelikalen Gemeinschaft begrüsst und weitläufig gelesen
wurde und dort schnell eine beträchtliche Anhängerschaft fand. Evangelikale
Kritiker wiesen auf eine Fülle antibiblischer Vorstellungen, mormonische Lehren und ernsthafte theologische Fehler
in Frau Eadies Weltanschauung hin, aber
ihr Buch schien dennoch einen weitreichenden und dauerhaften Einfluss auf die
evangelikale Gemeinschaft zu haben. Es
trug eindeutig dazu bei, den Appetit nach
ähnlichen Berichten zu wecken.
Am interessantesten (und erschreckendsten) an diesem ganzen Trend ist
die Geschwindigkeit und Subtilität, mit
der er in die Gemeinde eingedrungen ist.
Vor 1995 hätte kein seriöser christlicher
Verleger ernsthaft in Betracht gezogen,
ein Buch über den Himmel zu veröffentlichen, das auf einer mystischen Erfahrung eines klinisch Toten basierte. Doch
erstaunlicherweise werden die bekanntesten und meistverkauften himmlischen
Reiseberichte heute praktisch alle von
wichtigen evangelikalen Herausgebern
produziert und aggressiv vermarktet. Sie
sind von Autoren geschrieben, die sich
zum Glauben an Christus bekennen. Sie
zielen speziell auf bibelgläubige Christen ab. Und in allen wimmelt es nur so
von falschen, fehlerhaften und aus der
Luft gegriffenen Vorstellungen über den
Himmel.
Wesentliche Bestandteile, die in diesen Berichten herausragen, sind makabre
Phänomene und extravagante «Offenbarungen», denen biblisch-gesinnte Gläubige keine Aufmerksamkeit schenken sollten. Die Kommunikation zwischen den
Lebenden und den Toten ist natürlich ein
weit verbreiteter Anteil in allen diesen
Geschichten. Menschen unterhalten sich
mit ihren toten Verwandten und kommen dann von der anderen Seite zurück
mit Neuigkeiten über die Familie. Eine
Frau behauptet, sie könne Menschen im
Himmel schmecken, fühlen und riechen,
indem sie sie bloss anschaut. Ein Unfallopfer sagt, der Teufel sei ihm irgendwo
zwischen dem Unfallort und dem Para-
dies sichtbar erschienen und habe ihn
fälschlicherweise angeklagt und verhöhnt. Ein anderer Mann beschreibt
himmlische Lagerhallen voll mit
menschlichen Gliedmassen, von denen
er meint, sie seien Wunder und Heilungen, die darauf warten, dass Menschen
einen Anspruch auf sie erheben. Wieder ein anderer sagt, die Krawatte, die
er während seines Aufenthalts im Himmel trug, habe den Duft des Paradieses
angenommen. Wenn immer er sich also
dorthin zurückversetzen möchte, riecht
er einfach an dieser Krawatte.
Es mag ironisch klingen, aber eine
Fixierung auf weltliche Dinge ist ein
weiteres weit verbreitetes Merkmal derartiger Geschichten. Viele Reisende in
den Himmel deuten an, dass es im Himmel möglich ist, irdische Ereignisse so
nahe zu beobachten, wie man will. Die
bevorzugten Zeitvertreibe im Himmel
haben oft auch einen starken irdischen
Anstrich. Es gibt Rasenspiele, Picknicks,
Sportveranstaltungen und verschiedene
Arten von himmlischer Ausgelassenheit. Die meisten Rückkehrer aus dem
Himmel berichten natürlich, dass die
im Paradies erlebten Farben, Klänge,
Gerüche, Bilder und Gefühle unglaublich lebendig sind. Doch wenn sie die
himmlische Szene beschreiben, klingt
ihre Schilderung immer furchtbar irdisch, verglichen mit Hesekiel 1 oder
Offenbarung 4.
In vielerlei Hinsicht weisen die christianisierten Versionen dieser Geschichten eine beunruhigende Ähnlichkeit
mit ihren säkularen Vorgängern auf.
Die wirklich unverwechselbaren Elemente ihrer Botschaft haben nichts zu
tun mit der biblischen Lehre über den
Himmel und das Leben nach dem Tod.
Die Verfasser dieser Berichte scheint
das nicht besonders zu stören. Schliesslich beanspruchen sie für sich ein höheres Verständnis vom Leben nach dem
Tod – das sie aber nicht aus der Schrift
haben, sondern durch Visionen, Geistererscheinungen, ausserkörperliche
Reisen und andere okkulte Mittel.
In wichtigen Details stimmen sie
aber nicht immer miteinander überein. Ein Besucher im Himmel sagt, im
Leben nach dem Tod wären Sprachen
nicht erforderlich, weil alle telepathisch
miteinander kommunizieren; ein anderer meint, die Menschen im Himmel
sprechen eine Engelssprache, die wie
Musik klingt. Einer sagt, die Menschen
im Himmel tragen Schwerter, um den
Teufel draussen zu halten; andere erklären, der Himmel sei ein Ort, an dem
vollkommener Frieden und Ruhe herrschen, ohne Hinweise auf irgendwelche
Konflikte. Einer besteht darauf, dass es
im Himmel ein Loch gibt, das direkt in
die Hölle führt. Niemand kümmert es,
dass Jesus ausdrücklich sagte, dass keiner vom Himmel in die Hölle gelangen
kann oder umgekehrt (Lk 16,26).
In der ganzen Schrift findet sich keine Rechtfertigung, die Träumereien von
bewusstlosen oder schwer verletzten
Personen so zu behandeln, als hätten
sie eine prophetische Bedeutung. Die
Schrift warnt uns wiederholt, die Behauptungen von Propheten nicht für
bare Münze zu nehmen. «Geliebte,
glaubt nicht jedem Geist, sondern
prüft die Geister, ob sie aus Gott sind!
Denn es sind viele falsche Propheten in
die Welt ausgegangen» (1.Joh 4,1; vgl.
5.Mo 13,2–6; Jer 29,8–9; Mt 7,15–16;
24,4–5; 2.Petr 2,1).
Heutige Evangelikale haben eine zu
geringe Meinung von der Schrift und
eine zu hohe Achtung vor Dingen, die
im allgemeinen Trend liegen. Möglicherweise ist keine Bevölkerungsschicht leichter zu beeinflussen oder
Lemmingen ähnlicher. Dementsprechend sind evangelikale Leser zum
grössten Markt und zu unersättlichen
Konsumenten von Geschichten von
Leuten geworden, die behaupten, sie
wären im Himmel gewesen und wieder
zurückgekehrt.
Die astronomisch hohen Verkaufszahlen und der weitreichende Einfluss
dieser Bücher sollte jedem, der das
Wort Gottes wirklich liebt, Anlass zu
ernsten Bedenken geben.
JOHN M ACARTHUR
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Mitternachtsruf 07.2016 13
AUFGEGRIFFEN
Wie kann ein Christ
die Juden hassen?
Universität Oxford möchte weniger
­Christentum im Theologiestudium
I
R
n der März/April-Ausgabe 2016
der Zeitschrift Israel mein Erbe
schreibt Cecelia Weer: «Wie kann
irgendjemand das jüdische Volk hassen, wenn er den Herrn Jesus liebt?
Wie kann man in die Sonntagsschule
gehen, in den Gottesdienst, Predigten
hören und sich an einer so grossen Errettung freuen, Glaubenslieder singen
und beten und gleichzeitig das jüdische Volk hassen? Derselbe Gott, der
die Juden auserwählt hat, hat auch
uns Nichtjuden in sein Reich eingeladen. Wie können wahre Gläubige
das Volk verachten, durch das unser
Herr Jesus gekommen ist, durch das
wir die Errettung haben, Schönheit
und Wahrheit und die Gebote, auf die
alles wahrhaft zivilisierte Verhalten
zurückzuführen ist?»
mnr
on Kubsch berichtet auf theoblog.de,
dass die Universität Oxford «beim
Theologiestudium nach dem ersten Jahr
das Christentum als Pflichtfach» tilgt.
Nach Meinung des Vorsitzenden der
Universitätsfakultät würden diese Neuerungen «die Fachkenntnisse der Lehrer
Schweden steuert auf Bargeldlosigkeit zu
A
uf Focus Online weist Thorsten Schulte auf eine bedenkliche Entwicklung
hin: Schweden ist auf dem Weg, «das
Bargeld komplett abzuschaffen». Schulte
sieht dies nicht positiv und meint: «Ohne
Bargeld gibt es völlige Transparenz der
Zahlungsströme für den Staat. Wer hat
wirklich nichts, aber auch rein gar
nichts zu verbergen? Ohne Bargeld
wird auch das Konsumverhalten für
die grossen Konzerne völlig gläsern. Gut für die Wirtschaft,
aber wirklich ein Gewinn
für uns alle? Die Entwicklung in Schweden ist ein
Weckruf für diejenigen,
denen das Bargeld lieb und
teuer ist.»
mnr
Verursacht der
­Kapitalismus die
Rückkehr der
­Religion?
A
ller vermeintlichen Aufklärung
zum Trotz ist die Religion immer
noch nicht tot. Im Gegenteil. Für
Zeit Online hat Thomas Assheuer
ein Buch des marxistischen Literaturwissenschaftlers Terry Eagleton
rezensiert. Assheuer fasst Eagletons
Antwort auf die Religionsfrage mit
folgenden Worten zusammen: «Die
Religion fülle die symbolische Leere,
die der Sieg der säkularen Kultur hinterlassen hat. Rücksichtslos habe sich
der Westen ausgebreitet und dulde
das Religiöse nur noch in verdünnter
Emulsion: als metaphysisches Klimbim oder bizarres Hobby. Doch je
deutlicher ‹der spirituelle Bankrott
der kapitalistischen Ordnung sichtbar› werde, desto schneller wachse
das Bedürfnis zu glauben.»
mnr
14 Mitternachtsruf 07.2016
sowie das Interesse und die Erfahrungen
der Studenten genauer» widerspiegeln.
Statt Christentum könnten sich die Studenten nun mit «Buddhismus in Raum
und Zeit» oder mit «feministischen Ansätzen an Religion und Theologie» befassen.
mnr
Weiterer Abfall in der Kirche
A
b dem 1. Juli ist in der
Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische
Oberlausitz (EKBO) auch die
Trauung homosexueller Paare möglich. Dies berichtete
idea­Spek­trum im April dieses
Jahres. Für die Entscheidung
stimmten 91 der Kirchensynode, mit bloss zehn Gegenstim-
men und vier Enthaltungen.
Immerhin «wurde entschieden, dass Pfarrer und Gemeindekirchenräte aus Gewissensgründen eine gleichgeschlechtliche Trauung in begründeten
Fällen ablehnen können». Es
scheint, als sei für die EKBO
das Wort Gottes nicht «begründeter Fall» genug.
mnr
e
h
c
i
l
z
r
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H ung …
Einlad
Erich Schäfer
Jährlich 24 Milliarden Euro für Drogen
D
er Drogenhandel in Europa floriert. Nach EU-Schätzungen geben
Europäer «jährlich mindestens 24 Milliarden Euro für illegale Drogen aus»,
schreibt Spiegel Online. Besonders
beunruhigend ist, dass der Drogenhandel für «Terrorzellen in Europa» eine
Einnahmequelle ist, wenn auch «nicht
die wichtigste». Europa zerstört sich
selbst.
mnr
Die Angst vor den IS-Befreiern
U
mfragen zufolge lehnen nahezu
alle Iraker den IS «entschieden ab»
– auch in den vom IS besetzten Gebieten: «99 Prozent der Schiiten und 95
Prozent der Sunniten», berichtet Spiegel Online. Trotzdem haben viele Iraker
Angst vor ihren Befreiern. Sie befürchten, dass die Milizen, die gegen den IS
kämpfen, für sie genauso schlimm oder
noch schlimmer sein könnten. «In der
Umfrage sagten» zum Beispiel «93 Prozent der befragten Sunniten, dass es ihnen Sorgen bereitet, wenn schiitische
Milizen in mehrheitlich sunnitischen
Gebieten im Irak eingesetzt werden.
Warum? 42 Prozent glaubten, dass die
schiitischen Milizen Racheakte an den
Einheimischen verüben könnten.» mnr
Schwedens v­erdrehtes ­Rechtsverständnis
I
m schwedischen Malmö wurde
eine jüdische Lehrerin mit der Begründung gefeuert, dass die «meisten
schwedischen Schüler Rassisten» seien.
Deshalb würden diese sie hassen und
wäre es besser für sie, eine Arbeit irgendwo weit weg von den Schulen zu
suchen. Dies sei typisch für Schweden,
sagte die dort wohnhafte jüdische Intellektuelle Annika Hernroth-Rothstein.
So gäbe es nun zum Beispiel öffentliche
Schwimmbäder mit Geschlechtertrennung, weil Immigranten immer wieder
junge Frauen belästigt hätten. «So re-
agiert Schweden auf die Verletzung der
Menschenrechte und die Übertretung
des schwedischen Gesetzes», beklagte
Hernroth-Rothstein gegenüber The Algemeiner, «und ich sehe, wie dasselbe
heute mit uns Juden in Schweden passiert. Tatsächlich wird die betroffene
Lehrerin wahrscheinlich weder eine
öffentliche Entschuldigung noch eine
Entschädigung erhalten, aber es wird
von ihr verlangt, sich den Tätern anzupassen und diese Realität zu akzeptieren. Es gibt keine Entschuldigung für
diese Verzerrung des Rechts.»
mnr
spricht über das Thema:
Das Wort der Wahrheit
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Christliche Gemeinde Hatzfeld, Edertalstrasse 58
DE 35116 Hatzfeld
Do. 30.06.2016, 19.30 Uhr
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DE 42285 Wuppertal (Barmen)
Fr. 01.07.2016, 19.30 Uhr
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CVJM Kassel, Wolfsschlucht 21
DE 34117 Kassel
Sa. 02.07.2016, 15.00 Uhr
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Gemeinde, Gertrud-Greising-Weg 2 / Ecke
Constantinstrasse, DE 30177 Hannover
So. 03.07.2016, 10.00 Uhr
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Evangelisch Freie Gemeinde am Leinenborn
Soonwaldstrasse 50, DE 55566 Bad Sobernheim
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01.07.
Fr
19:30
01.07.
Fr
Erich Schäfer
Norbert Lieth
Bibel und Erholungsheim Haus Felsengrund, Weltenschwanner Strasse 25
Bibel und Erholungsheim Haus Felsengrund, Weltenschwanner Strasse 25
Arche Hannover Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde, Gertrud-Greising-Weg 2
Bibel und Erholungsheim Haus Felsengrund, Weltenschwanner Strasse 25
Bibel und Erholungsheim Haus Felsengrund, Weltenschwanner Strasse 25
Haus der Evangeliumsverkündigung, Sophienstrasse 23a
Bibel und Erholungsheim Haus Felsengrund, Weltenschwanner Strasse 25
Bibel und Erholungsheim Haus Felsengrund, Weltenschwanner Strasse 25
Evangelisch Freie Gemeinde am Leinenborn, Soonwaldstrasse 50
Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39
Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15
Haus der Evangeliumsverkündigung, Sophienstrasse 23a
Bibel und Erholungsheim Haus Felsengrund, Weltenschwanner Strasse 25
Evang. Gemeinschaft Langenau, Buschhüttener Strasse 25
FeG Wetzlar, Im Amtmann 12 (in arabischer Sprache)
Gemeindezentrum, Paul-Gerhardt-Strasse 6
MNR-Freundestreffen Hotel Pannonia Tower, Gewerbestrasse 3
Hotel Szépalma
Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39
DE 75385 Bad Teinach-Zavelstein
DE 75385 Bad Teinach-Zavelstein
DE 30177 Hannover
DE 75385 Bad Teinach-Zavelstein
DE 75385 Bad Teinach-Zavelstein
DE 41065 Mönchengladbach
DE 75385 Bad Teinach-Zavelstein
DE 75385 Bad Teinach-Zavelstein
DE 55566 Bad Sobernheim
CH 3011 Bern
CH 8600 Dübendorf
DE 41065 Mönchengladbach
DE 75385 Bad Teinach-Zavelstein
DE 57223 Kreuztal bei Siegen
DE 35578 Wetzlar
DE 68169 Mannheim
AT 7111 Parndorf
HU 8429 Porva-Szépalmapuszta
CH 3011 Bern
Erich Schäfer
Norbert Lieth
Elia Morise
Erich Schäfer
René Malgo
Thomas Lieth
Norbert Lieth
Helmut Fürst
Erich Schäfer
Reinhold Federolf
René Malgo
Thomas Lieth
Reinhold Federolf
René Malgo
Erich Schäfer
Reinhold Federolf
René Malgo
Reinhold Federolf
Bibel und Erholungsheim Haus Felsengrund, Weltenschwanner Strasse 25
DE 75385 Bad Teinach-Zavelstein
Erich Schäfer
CVJM Kassel, Wolfsschlucht 21
Termine vom 01.07. bis 31.08.2016
DE 34117 Kassel
Mitternachtsruf
10.07.
17.07.
17.07.
22.07.
23.07.
24.07.
24.07.
24.07.
24.07.
31.07.
31.07.
07.08.
07.08.
07.08.
10.08.
12.08.
12.08.
14.08.
14.08.
21.08.
21.08.
23.08.
28.08.
28.08.
So
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Fr
Sa
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So
So
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Mi
Fr
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auf live.mnr.ch
10.07.
So
LIVESTREAM
10:00
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19:30
19:30
10:00
10:00
16:00
10:00
Markuskirche, Waldstrasse 85 (in arabischer Sprache)
Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39
Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15
EC Gemeinschaftshaus Spandau, Ruhlebener Strasse 9
EC Gemeinschaftshaus Spandau, Ruhlebener Strasse 9
Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15
Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39
EC Gemeinschaftshaus Spandau, Ruhlebener Strasse 9
EC Gemeinschaftshaus Spandau, Ruhlebener Strasse 9
Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39
Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15
Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15
Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39
Ates Hotel Kehl, Tagungsraum «Strassburg», Strassburger Strasse 18
Paulus Kapelle EMK, Sternensaal, Klosestrasse 10
CVJM Kassel, Wolfsschlucht 21
Zeltstandort: Neue Strasse 43
Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39
Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15
Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39
Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15
FeG Wetzlar, Im Amtmann 12 (in arabischer Sprache)
Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15
Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39
DE 65187 Wiesbaden-Biebrich
CH 3011 Bern
CH 8600 Dübendorf
DE 13597 Berlin
DE 13597 Berlin
CH 8600 Dübendorf
CH 3011 Bern
DE 13597 Berlin
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CH 3011 Bern
CH 8600 Dübendorf
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DE 34117 Kassel
DE 73340 Hofstett-Emerbuch
CH 3011 Bern
CH 8600 Dübendorf
CH 3011 Bern
CH 8600 Dübendorf
DE 35578 Wetzlar
CH 8600 Dübendorf
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Nathanael Winkler
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René Malgo
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René Malgo
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Österreich
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Gottes
Sa. 09.07.2016
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> Fr. 01.07. 20.00 Uhr
> Sa. 02.07. 17.00 Uhr
> Sa. 02.07. 09.00 Uhr
> Sa. 02.07. 20.00 Uhr
> Sa. 02.07. 10.30 Uhr
> So. 03.07. 09.00 Uhr
> Sa. 02.07. 15.30 Uhr
> So. 03.07. 10.30 Uhr
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Reinhold Federolf
René Malgo
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Mitternachtsruf 07.2016 19
BLICKFELD
NACHGEFR AGT
«Wir sollten berücksichtigen,
­welches Reich g­ emeint ist»
Ein Gespräch mit Norbert Lieth über
das Wesen des Reiches Gottes, die
Verbindung Israels mit dem «Reich der
Himmel», die neue Erde und die Bedeutung der Verheissung, dass Gott «alles in
allen» sein wird.
Über das Reich Gottes kursieren viele
verschiedene Meinungen im evangelikalen Christentum. Was sind nach deiner
Erkenntnis die wichtigsten Punkte für
unser Verständnis vom Reich Gottes?
Wir sollten unbedingt berücksichtigen
und auseinanderhalten, welches Reich
zu welcher Zeit gemeint ist. Als Johannes
der Täufer als Wegbereiter Jesu das Reich
ankündigte, sprach er von dem bevorstehenden sichtbar eintretenden messianischen Reich (Mt 3,2). Das gleiche verkündigte Jesus, als Er begann, öffentlich in
Israel als Messias aufzutreten (mehr dazu
im Artikel auf S. 22). In Seiner Bergpredigt ging es um die Bedingungen, um in
dieses irdische Gottesreich einzutreten
(Mt 5ff.) Darum sagte der Herr in Seiner
Seligpreisung auch: «Glückselig sind die
Sanftmütigen, denn sie werden das Land
erben!» (Mt 5,5). Seit der Verwerfung
Jesu durch das jüdische Volk ist das Reich
unsichtbar und treten diejenigen ein, die
zur Gemeinde gehören. Nach der Entrückung und der grossen Trübsal tritt die
Verheissung für Israel wieder in Kraft und
kommt das sichtbare Königreich mit der
Wiederkunft Jesu zurück (Offb 12,10).
In Daniel 2,44 wird das Reich Gottes mit
einem Stein verglichen, der die Reiche
dieser Welt zermalmt. Wie deutest du im
Groben diese Prophetie? Was ist bereits
erfüllt, was wird sich noch erfüllen?
Die Statue, von der der babylonische König Nebukadnezar in Daniel 2 träumte,
20 Mitternachtsruf 07.2016
symbolisiert die verschiedenen Weltreiche. Der Stein, der ohne Hände losbrach und die Statue zerschlug, ist ein
Hinweis auf Jesus Christus. Jesus ist ohne
irdischen Ursprung, daher der Stein, der
ohne Hände losbrach. Er kam aus dem
Himmel, wurde durch den Heiligen Geist
gezeugt und von einer Jungfrau geboren.
Bei Seiner Wiederkunft wird der Herr
vom Himmel her zurückkommen, die
Weltreiche zerschlagen und selbst ein
Weltreich aufrichten (Dan 2,34–35). Die
ersten vier Weltreiche der Statue sind
bereits Geschichte. Es betraf Babylon,
dargestellt als goldenes Haupt; MedoPersien als Brust und Arme aus Silber;
Griechenland als Bauch und Lenden aus
Bronze; und Rom als Schenkel aus Eisen.
Die Füsse aus Eisen und Ton deuten auf
das letzte Stadium der Weltreiche in der
Endzeit hin, was heute aktuell zu werden
scheint. In Daniel 7 und in Offenbarung
17 finden wir die passenden Parallelen
zu jener letzten Phase.
In der Bibel werden Königreiche auffallend oft im Zusammenhang mit Bergen
erwähnt. Kannst du einige Beispiele
nennen?
Ein Berg ist in der biblisch-symbolischen
Sprache oft ein Hinweis auf ein Reich
bzw. eine Regierungsmacht: Das Reich
Babel wird als Berg bezeichnet (Jer
51,25), Samaria ebenso (Am 6,1), Assyrien und Ägypten sowie andere Nationen
(Mi 7,12). Die sieben Berge in Offenbarung 17,9–10 stehen für sieben Könige
bzw. Königreiche. Das Reich des Messias
wird zu einem Berg (Dan 2,35.44; Mi
4,1). Der Berg Zion steht für Jerusalem
und letztlich für die rettende Macht des
Messias von der Hauptstadt Israels aus
(Joel 3,5; Offb 14,1). Im Messianischen
Reich wird der Berg des Herrn an der
Norbert Lieth
Verkündiger, Autor zahlreicher
Bücher über die biblische Prophetie, Vorstandsmitglied des
Missionswerkes Mitternachtsruf
und Ältester der Gemeinde Mitternachtsruf.
Spitze über alle Berge stehen, d.h. über
alle Nationen erhaben (Jes 2,2; Mi 4,1).
Diesbezüglich ist es interessant, dass der
Herr Jesus Seine «Regierungserklärung»
für Sein Reich in der Bergpredigt auf einem Berg hielt. Da es um den Anbruch
der Königsherrschaft Jesu als Messias
Israels ging, war der Berg auch ein angemessener Ort. Und in Psalm 15 heisst
es als prophetische Vorschattung zum
Messianischen Reich: «Herr, wer wird
in deinem Zelt weilen? Wer wird auf deinem heiligen Berg wohnen? Der in Lauterkeit wandelt und Gerechtigkeit wirkt
und Wahrheit redet von Herzen, nicht
verleumdet mit seiner Zunge, nichts
Böses tut seinem Gefährten und keine
Schmähung bringt auf seinen Nächsten;
in dessen Augen der Verworfene verachtet ist, der aber die ehrt, die den Herrn
fürchten (hat er zum Schaden geschworen, so ändert er es nicht), der sein Geld
nicht auf Zins gibt und kein Geschenk
nimmt gegen den Unschuldigen. Wer
dies tut, wird nicht wanken in Ewigkeit.»
Welche Rolle spielt das Volk Israel im
Zusammenhang mit dem Reich Gottes?
Bei der Aufrichtung des Königreiches Jesu
auf Erden, dem Tausendjährigen Reich –
SPRÜCHE
auch Millennium genannt –, fällt Israel
wieder eine entscheidende Rolle zu. Zunächst wird der Überrest Israels durch
die Trübsalszeit, die in der Offenbarung
beschrieben wird, hindurchgeführt und
zur Busse gebracht. Bei der Wiederkunft
Jesu wird dieser Überrest erlöst. Wenn
der Herr dann Sein Reich aufrichtet, wird
Israel mitregieren. Dazu heisst es in Daniel 2,44: «Und in den Tagen dieser Könige
wird der Gott des Himmels ein Königreich aufrichten, das in Ewigkeit nicht
zerstört und dessen Herrschaft keinem
anderen Volk überlassen werden wird;
es wird alle jene Königreiche zermalmen
und vernichten, selbst aber in Ewigkeit
bestehen.»
Wie lassen sich die Aussagen des Apostels Paulus «dem Juden zuerst als auch
dem Griechen» (Röm 1,16) und «da ist
weder Jude noch Grieche» (Gal 3,28)
miteinander vereinbaren und erklären?
Den Juden wurde zuerst die Erlösung
angeboten, dann darüber hinaus auch
den Nationen («Griechen»). Über Israel
sind Jesus Christus und Sein Evangelium zu den Nationen gelangt. Kapitel 1
bis 9 der Apostelgeschichte berichten
uns, wie die Erlösung zuerst Israel angeboten wurde, ab Kapitel 10 gelangte
es dann auch zu den Nationen. Was nun
die Erlösung innerhalb der Gemeinde
als Leib Christi betrifft, gibt es keinerlei
Unterschied mehr zwischen Juden und
Heiden; es existiert nur noch ein Leib.
Innerhalb dieses Leibes gibt es keine Nationalitäten. Dieser Leib steht unter der
vollkommenen Gnade und nicht mehr
unter dem Gesetz. Dar­um heisst es in diesem Zusammenhang: «… denn ihr seid
alle einer in Christus Jesus» (Gal 3,28).
Gelten die Verheissungen (insbesondere
des Landes) für Israel nur für das Tausendjährige Reich oder auch darüber
hinaus für die neue Erde?
Israel, das als Volk die Verheissung trägt,
scheint auch auf der neuen Erde erhalten
zu bleiben, wie Jesaja sagt: «Denn gleichwie der neue Himmel und die neue Erde,
die ich mache, vor meinem Angesicht
bleiben werden, spricht der Herr, so soll
auch euer Same und euer Name bestehen
bleiben» (Jes 66,22). Das neue Jerusalem,
das vom Himmel auf die Erde kommt, hat
einen deutlichen Bezug zu Israel, zu den
zwölf Stämmen, dargestellt in den zwölf
Toren und den zwölf jüdischen Aposteln.
Deshalb gehe ich davon aus, dass die Verheissungen Israels auch auf der neuen
Erde gelten. Die Gemeinde wird vom
Himmel her mitregieren und natürlich
allezeit Zugang zur neuen Erde haben.
Was bedeutet es, dass Gott am Ende der
Heilsgeschichte alles in allem sein wird?
Wenn der Herr Jesus die Königsherrschaft
Gott dem Vater übergibt, dann wird jede
Herrschaft und Obrigkeit aufgehoben
sein, dann ist eben Gott alles in allem.
Ich könnte mir vorstellen, dass dann alle
Unterschiede aufgehoben werden, auch
die Unterschiede zwischen Israel und der
Gemeinde. «Wenn ihm aber alles unterworfen sein wird, dann wird auch der
Sohn selbst sich dem unterwerfen, der
ihm alles unterworfen hat, damit Gott
alles in allem sei» (1.Kor 15,28).
Wenn dein Wort nicht mein Trost
gewesen wäre, so wäre ich vergangen in meinem Elend.
PSALM 119,92
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so klar und verständlich, weil sie
ohne Mitwirkung einer Sachverständigenkommission zustande
gekommen sind.
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FRANZÖSISCHER STAATSPRÄSIDENT
Die Märtyrer starben nicht etwa, weil sie dem Evangelium
glaubten, sondern sie starben,
weil sie das Evangelium verkündigten.
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Vielen Dank für das Gespräch.
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Wenn die Botschaft, die du predigst, keine gute Nachricht für
jede Person aus jedem Stamm,
jeder Sprache und jeder Nation
ist, dann ist sie nicht das wahre
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René Malgo
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Der unergründliche
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Wir können weder aus unserem
Wohlergehen schlussfolgern,
dass Gott zufrieden mit uns ist,
noch aus unserem Ungemach,
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Mitternachtsruf 07.2016 21
BLICKFELD
BIBLISCHE PROPHE TIE
Was ist das Reich
der Himmel?
Wenn wir den Begriff «Reich der Himmel» hören, denken wir automatisch an die Dimensionen des Himmels, den Ort, wo der Herr
Jesus zur Rechten des Vaters regiert und wohin wir gehen, wenn wir
sterben. Auch wenn diese Erwartung an sich richtig ist, so bedeutet
«Reich der Himmel» zunächst etwas anderes. Eine Darlegung.
D
as «Reich der Himmel» ist das
kommende messianische Reich
auf Erden – das Königreich Gottes in Jesus als dem Messias. Es geht dabei weniger um den Himmel, sondern
vielmehr um das Königreich Dessen, der
aus dem Himmel kam. Als «Reich der
Himmel» kommt es in der Weise so nur
im Matthäusevangelium vor, die anderen
Evangelisten nennen es das «Reich Gottes». Da Matthäus sein Evangelium an
Juden richtete und diese sich scheuten,
den Namen Gottes auszusprechen, setzte er für Gott den allgemeinen Begriff
«Himmel» ein, ganz im Sinne von Daniel:
«… so wird auch dir dein Königtum wieder zuteil werden, sobald du erkennen
wirst, dass der Himmel herrscht» (Dan
4,23b; vgl. 2,44). Es geht um das Reich,
das vom Himmel her regiert wird.
Zuerst verkündigte es Johannes der
Täufer (Mt 3,1–2). Danach verkündigte
es Jesus selbst (Mt 4,17). Später verkündigten es die Jünger im Auftrag des
Herrn Jesus, begleitet von Zeichen und
Wundern (Mt 10,5–8). Und schliesslich
sagte der Herr: «Wenn ich aber die Dämonen durch den Geist Gottes austreibe,
so ist ja das Reich Gottes zu euch gekommen» (Mt 12,28). Seine Dämonenaustreibungen und Wunder bewiesen, dass
das Reich der Himmel in Seiner Person
gekommen war.
Doch dann verwarf Israel seinen Messias und König. Das Reich Gottes nahm
nun zunächst eine andere Form an, was
in Matthäus 13 genauer erklärt wird.
Jesus Christus fuhr nach Seiner Kreuzi-
22 Mitternachtsruf 07.2016
gung und Auferstehung gen Himmel und
setzte sich dort zur Rechten Gottes. Der
König ist abwesend, um vom Himmel
aus geistlich und unsichtbar diejenigen
zu regieren, die an Ihn glauben: das ist
die Gemeinde aus Juden und Heiden.
Aber der Herr kündigte in Matthäus 13
an, dass Er am Ende dieses Zeitalters zurückkommen wird, um Gericht zu halten
und Sein irdisches Reich dann endgültig
durchzusetzen. Darum wird im Tausendjährigen Reich Satan im Sinne von Matthäus 12,28 tatsächlich ausgetrieben und
gefangen sein (Offb 20,1–4).
Mit dem Reich der Himmel ist somit
nicht das geistliche Reich der Gemeinde
als Leib Christi gemeint, auch wenn dieses damals bereits in Gott verborgen war.
Es geht im Matthäusevangelium zunächst
um das sichtbar-irdische Reich Gottes,
das die alttestamentlichen Propheten
versprochen und die Juden erwartet haben. Das war die Situation, in die Jesus
hi­neinsprach. Wir sollten nicht etwas in
den Begriff «Reich der Himmel» hineininterpretieren, was zu jenem Zeitpunkt
nicht Gegenstand der Offenbarung und
Seiner Lehre war. Wie es jemand in Leben ist mehr 2016 schrieb: «Wir müssen
bereit sein, aus der Bibel die Wahrheit herauszulesen, und nicht unsere Wünsche
oder Überlieferungen hineinzulesen.»
Das Himmelreich wurde im Alten Testament als Gottes Herrschaft auf Erden,
von Israel aus, prophezeit (Dan 2,44;
7,13–14; Jes 2; 11; Jer 23,5–6; Sach 14).
Im menschgewordenen Gott und Messias
Jesus war es sichtbar nahegekommen und
ES GEHT IM MATTHÄUS­­
EVANGELIUM ZUNÄCHST UM DAS
SICHTBAR-­IRDISCHE
REICH GOTTES, DAS DIE
ALTTESTAMENTLICHEN
­PROPHETEN VERSPROCHEN UND DIE JUDEN
ERWARTET HABEN.
gegenwärtig. Doch der König und Sein
Reich wurden von den Juden verworfen
(Mt 12,24; Lk 19,14; Joh 19,15). Aus
dem sichtbaren Gottesreich auf Erden
wurde ein unsichtbares Reich im Herzen
derer, die an Jesus, den König des Reiches,
glauben (Röm 14,17; 1.Kor 4,20; 6,10;
15,15; Eph 5,5; Kol 1,13; 1.Thess 2,12;
2.Thess 1,5; 2.Tim 4,18). Und der König
und Sein Reich werden wieder sichtbar
in Erscheinung treten bei der Vollendung
dieses Zeitalters, wenn Jesus Christus in
grosser Macht und Herrlichkeit zurückkehrt und Sein Tausendjähriges Königtum
auf Erden aufrichtet (Mt 13,30.49; 2.Tim
4,1; Offb 11,15; 12,10; 14,14–20; 19,6;
20,1–4). Danach wird das ewige Reich
in seiner endgültigen Form erscheinen
(2.Petr 1,11; Offb 21,1ff.; 22,5) und
schliesslich wird der Übergang kommen,
wo Gott alles in allem sein wird (1.Kor
15,28).
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Auserwählung und
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Warum Israel massgebend
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Es gibt einige zwingende biblische
Gründe, warum Israel noch eine
massgebliche Rolle spielt und spielen wird. Auf eindrückliche Art und
Weise legt Norbert Lieth dar, wie
notwendig die Existenz Israels für die
Erfüllung der Offenbarung und der
Rückkehr Jesu ist.
Die Lehre über die Auserwählung ist in den
letzten Jahren zu einem häufig diskutierten
und kontroversen Thema geworden. Vermehrt setzt sich auch der einzelne Christ
damit auseinander und stellt die Frage, wie
es sich denn nun genau mit diesem Thema
verhält und wie es im Gesamtzusammenhang der Bibel zu verstehen ist. In der Art eines Seminars erklärt Dr. Roger Liebi die
Grundzüge dafür, wie man mit diesem Thema umgehen sollte und gibt einleuchtende
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Mitternachtsruf 07.2016 23
BLICKFELD
ALLVERSÖHNUNG
Kommen am
Ende alle in
den Himmel?
Die Lehre der Allversöhnung gewinnt im
Christentum an Zuspruch. Ist diese Lehre
legitim? Sollten wir sie als ernstzunehmende Alternative zu unseren traditionellen Vorstellungen von der Ewigkeit
erwägen? Eine Stellungnahme.
E
s gibt verschiedene Varianten der
Allversöhnung – die einen berufen
sich mehr auf die Bibel als die anderen. Doch eines vereint alle Allversöhner,
nämlich die Vorstellung, dass am Ende
aller Dinge, wenn Gott «alles in allem»
ist, Er auch alles und jeden mit sich selbst
versöhnt haben wird. Mit anderen Worten: Am Ende wird es keine verlorenen
Menschen und keine gefallenen Engel
mehr geben, sondern alle Geschöpfe
werden durch Jesus Christus gerettet
24 Mitternachtsruf 07.2016
sein – auch die, die Ihn abgelehnt haben.
Diese Idee der Allversöhnung müssen
wir aufgrund des Gesamtzusammenhangs
der Bibel entschieden ablehnen, und
zwar aus folgenden Gründen:
So reizvoll dieser Gedanke menschlich
gesprochen auch sein mag, so ist er doch
nicht mehr als eine christliche Philosophie und Spekulation, die über Gottes offenbartes Wort hinausgeht. Paulus warnt
mit eindringlichen Worten: «Sehet zu,
dass nicht jemand sei, der euch als Beute wegführe durch die Philosophie und
durch eitlen Betrug, nach der Überlieferung der Menschen, nach den Elementen der Welt, und nicht nach Christo»
(Kol 2,8). Und an anderer Stelle betont
er: «Wir zerstören damit Gedanken und
alles Hohe, das sich erhebt gegen die Erkenntnis Gottes, und nehmen gefangen
alles Denken in den Gehorsam gegen
Christus» (2.Kor 10,5). Dabei geht die
Bibel sogar so weit zu sagen, dass jedes
menschliche Denken, das sich nicht bedingungslos dem Wort Gottes unterstellt,
unfähig ist, Gott und Seine Wahrheit zu
erkennen. Denn das menschliche Denken ist durch die Sünde verfinstert. «Sie
hätten Gott kennen können, haben ihm
aber göttliche Ehrung und Dank verweigert. Sie sind stattdessen mit ihrem Denken in die Irre gegangen, ja ihr Innerstes
wurde verfinstert» (Röm 1,21).
Allein das Wort Gottes kann bei unseren Fragen der Massstab sein – erst recht
in Bezug auf die Ewigkeit. Und wenn uns
in gewissen Fragen die Bibel keine klare
Antwort gibt, dann darf unsere Auslegung
nicht über das von ihr gegebene Wissen
hinausgehen. Tun wir es dennoch, dann
ist es reine Spekulation und kann das
Ganze in einer Irrlehre enden.
Leider zeigen die Lehrsätze der Allversöhnung, dass sie über das Wort Gottes hinausgehen. Allversöhner benutzen Gottes
Aussagen zwar, reissen sie aber aus dem
Kontext. Ein beliebter Bibelvers der Allversöhnung ist 1. Korinther 15,22: «Denn
gleichwie in dem Adam alle sterben, also
werden auch in dem Christus alle lebendig gemacht werden.» Zitiert man jedoch
diesen Vers isoliert, dann wird ausser
Acht gelassen, dass die Bibel selbst klar
definiert, wer mit diesen «allen» gemeint
ist. Im folgenden Vers nämlich begrenzt
Paulus «alle» eindeutig auf die, «welche
des Christus sind» (1.Kor 15,23). Die
Auferstehung zum ewigen Leben betrifft
nur diejenigen, die durch ihren Glauben
an Jesus und durch Sein Erlösungswerk
gerettet worden sind (Hebr 11,6; Röm
3,28; 10,14). «Ohne Glauben aber ist es
unmöglich, ihm wohlzugefallen; denn wer
zu Gott kommen soll, muss glauben, dass
er ist und die, welche ihn suchen, belohnen wird» (Hebr 11,1).
Allversöhner meinen, dass 1. Korinther 15,28 ihre Position untermauert:
«Wenn ihm aber alles unterworfen sein
wird, dann wird auch der Sohn selbst
dem unterworfen sein, der ihm alles unterworfen hat, auf dass Gott alles in allem
sei.» Hier sehen sie einen Hinweis auf
die Idee, dass es in der Ewigkeit nicht
zwei unterschiedliche Gruppen geben
könne (die der ewig Erretteten und die
der ewig Verlorenen). Dabei geht es in
diesem Text gar nicht um individuelle
Erlösung, sondern um Gottes universale
Herrschaft. Es ist die Erfüllung des Gebetes Jesu: «Dein Reich komme; dein Wille
geschehe, wie im Himmel also auch auf
Erden» (Mt 6,10). Dass es in der Ewigkeit
sehr wohl zwei unterschiedliche Gruppen geben wird, bezeugt Jesus Christus
selbst (Mt 25,31–46).
Ein Bibeltext, der als Kronzeuge für
die Allversöhnung verwendet wird, ist
Kolosser 1,19–20: «Denn es war das
Wohlgefallen der ganzen Fülle, in ihm
zu wohnen und durch ihn alle Dinge mit
sich zu versöhnen, indem er Frieden gemacht hat durch das Blut seines Kreuzes,
durch ihn, es seien die Dinge auf der Erde
oder die Dinge in den Himmeln.» – Hier
steht es doch, schwarz auf weiss, dass
letztendlich alles und jeder mit Christus
versöhnt wird! – so lautet das Argument.
Doch wenn man die Worte des Apostels
Paulus nur weiterlesen würde, dann
würde man sehen, dass diese Versöhnung aller Dinge für uns Menschen an
der Bedingung des Glaubens im Hier und
Jetzt geknüpft ist: «sofern ihr im Glauben gegründet und fest bleibt und euch
nicht abbringen lasst von der Hoffnung
des Evangeliums, das ihr gehört habt …»
(V 23). Paulus selbst hat ja auch an eine
bleibende Verlorenheit derjenigen, die
Christus ablehnen, geglaubt (Röm 2,12;
1.Kor 1,18; 2.Kor 2,15; 4,3; 2.Thess 1,9;
2,10).
Versöhnung ist nur möglich durch den
Glauben (Joh 20,31; Röm 3,22.25.28.30;
5,2; 11,20; 2.Kor 1,24; Gal 2,26; Kol
2,12). Wenn sich in der Zukunft einmal
alle Christus unterwerfen müssen, dann
ist dies nicht in jedem Fall zwangsläufig
ein Ausdruck des Glaubens, sondern des
Sieges Jesu (Phil 2,9–11). Unterwerfung
ist nicht gleich Versöhnung, sondern entspricht der bedingungslosen Kapitulation
eines Feindes unter den Sieger.
Doch – so der emotionale und durchaus verständliche Einwand – lässt sich
die Lehre von der ewigen Verlorenheit
eines Menschen wirklich mit dem Wesen
Gottes vereinen? Er ist doch Liebe (1.Joh
4,7–8). Dass Gott Liebe ist, steht ausser
Frage. Aber diese Wahrheit lässt sich
nicht vom ganzen Wesen Gottes trennen.
Er ist auch vollkommene Gerechtigkeit
(Ps 116,5), vollkommenes Licht (1.Joh
1,5) und ewige Heiligkeit (Offb 4,8). Wir
dürfen auf keinen Fall eine Wesenseigenschaft Gottes gegen die andere ausspielen. Vielmehr müssen wir die Schrift so
stehen lassen, wie sie ist.
Deshalb müssen wir auch die Idee
verwerfen, dass die «Hölle» ein Ort der
Reinigung sei, wie einige Allversöhner
meinen. Sie lehren, in der Hölle werde
das Evangelium gepredigt, und dabei berufen sie sich auf 1. Petrus 3,19: «In welchem er auch hinging und predigte den
Geistern, die im Gefängnis sind.» Auch
hier liegt wieder ein fataler Trugschluss
vor. Petrus spricht von einer Proklama-
tion, nicht einer Evangelisation, und benutzt die Begebenheit, um zu zeigen, wie
wenige das ewige Leben finden. Damals,
während der langen Predigtzeit Noahs
(120 Jahre lang), waren am Ende nur
acht Menschen bereit, die Möglichkeit
der Rettung für sich in Anspruch zu nehmen (1.Petr 3,20). «Die Pforte ist eng,
und der Weg ist schmal, der zum Leben
führt, und wenige sind es, die ihn finden!» (Mt 7,14). Dass die «Hölle» ein Ort
der Busse, Reinigung und Umkehr sein
soll, widerspricht in klarer Weise den
Schilderungen des Herrn Jesus in Lukas
16,20–31, wo der verstorbene Reiche die
Kluft zwischen seiner Verlorenheit und
dem Paradies nicht überwinden konnte.
Schliessen wir unsere Gedanken mit
einem letzten Punkt. Vertreter der Allversöhnung betonen, dass die «Ewigkeiten»,
von denen die Bibel spricht, nicht Unendlichkeit ausdrücken würden, sondern in
sich begrenzte Zeitabschnitte. Doch auch
hier gilt wieder: man beachte den Kontext! Jesus Christus sagt: «Und sie werden
in die ewige Pein gehen, die Gerechten
aber in das ewige Leben» (Mt 25,46; vgl.
Dan 12,2–3). Damit ist für Jesus Christus sowohl die ewige Pein als auch das
ewige Leben von gleicher Zeitdauer. Und
warum nun auf der einen Seite die ewige
Pein begrenzt sein soll, das ewige Leben
jedoch nicht, ist gedanklich nicht nachvollziehbar. Dasselbe denkt auch Paulus:
Es gibt nur diese beiden Bestimmungen,
nämlich «Zorn und Grimm» oder «ewiges
Leben» (Röm 2,6–10; vgl. Offb 21–22).
Die Bibel kennt keinen Zwischenweg.
«Wer an den Sohn glaubt, hat ewiges Leben; wer aber dem Sohn nicht gehorcht,
wird das Leben nicht sehen, sondern der
Zorn Gottes bleibt auf ihm» (Joh 3,36).
Die Allversöhnung ist eine Irrlehre,
denn sie stellt die Autorität des Wortes
Gottes infrage und meint, besser über
Gottes Wesen Bescheid zu wissen als Jesus Christus und die Apostel. Man mag
mir Unbarmherzigkeit vorwerfen, doch
eines bestimmt nicht: Untreue gegenüber
dem, was Jesus selbst gelehrt hat. Bei Seiner Lehre möchte ich bleiben, sagt doch
unser Herr: «Wer meine Gebote hat und
sie hält, der ist es, der mich liebt» (Joh
14,21).
SA MUEL RINDLISBACHER
Mitternachtsruf 07.2016 25
BLICKFELD
SERIE
Der «Segen» der S
­ treitsüchtigen
Eine fortlaufende Auslegung des Philipperbriefes von verschiedenen Verkündigern des Missionswerkes Mitternachtsruf. Teil 7, Philipper 1,12–18.
W
ie reagieren wir auf Leid, Anfechtungen und Ungerechtigkeiten in unserem eigenen Leben? – Wenn mir Leid zustösst oder gar
jemand mir Trübsal bringen will, möchte
ich mich rechtfertigen und ich überlege
mir nicht, ob es vielleicht zur Förderung
des Evangeliums dient. Paulus war anders. Er schrieb den Philippern über seine leidvolle Situation:
«Ich will aber, dass ihr wisst, Brüder,
dass meine Umstände mehr zur Förderung
des Evangeliums geraten sind, sodass meine Fesseln in Christus offenbar geworden
sind in dem ganzen Prätorium und allen
anderen, und dass die meisten der Brüder,
indem sie im Herrn Vertrauen gewonnen
haben durch meine Fesseln, viel mehr sich
erkühnen, das Wort Gottes zu reden ohne
Furcht. Einige zwar predigen den Christus auch aus Neid und Streit, einige aber
auch aus gutem Willen; diese aus Liebe,
da sie wissen, dass ich zur Verteidigung
des Evangeliums gesetzt bin; jene verkündigen den Christus aus Streitsucht, nicht
lauter, wobei sie meinen Fesseln Trübsal
zu erwecken gedenken. Was denn? Wird
doch auf alle Weise, sei es aus Vorwand
oder in Wahrheit, Christus verkündigt,
und darüber freue ich mich, ja, ich werde
mich auch freuen» (Phil 1,12–18).
Wären wir in Paulus’ Situation, hätten wir da auch so reagiert? Oder hätten
wir versucht, unserem Brief einen frommen, gottesfürchtigen Anstrich zu geben,
aber dann unmissverständlich deutlich
26 Mitternachtsruf 07.2016
gemacht, dass unsere Situation sehr unangenehm und gerade ziemlich freudlos
ist. Wir hätten vielleicht erwähnt, dass
einige Brüder es uns sehr schwer machen
und immer noch nicht verstanden haben,
was es bedeutet, Christ zu sein, und dass
wir gerade jetzt in dieser Situation viel
Gebet und Unterstützung brauchen.
Nun wissen wir aus anderen Briefen,
dass Paulus nicht zu stolz war, um Gebet
zu bitten (Eph 6,18-19; Kol 4,3; 1.Thess
5,25; 2.Thess 3,1). Aber es ging ihm dabei
immer primär um die Verkündigung des
Evangeliums von Jesus Christus. Das ist
auch hier der Fall. Paulus hat in seiner
Gefangenschaft eine Möglichkeit gesehen, das ganze Prätorium und alle, die
ihn besuchten, mit dem Evangelium zu
erreichen (Phil 1,13). Mit «dem ganzen
Prätorium» meinte er die ganze kaiserliche Garde Roms, deren Soldaten ihn abwechselnd bewachten. Gott gebrauchte
Paulus’ Gefangenschaft, um den Namen
Jesu Christi unter allen Leibwachen des
damaligen Weltherrschers bekannt zu
machen.
Gott lässt in unserem Leben Leid aus
verschiedenen Gründen zu: Um uns zurechtzubringen oder uns näher zu sich zu
ziehen oder uns mehr in das Bild Seines
Sohnes zu gestalten oder – wie es hier
bei Paulus der Fall war – das Evangelium
von Jesus Christus voranzubringen. Wie
reagieren wir auf Leid? Reagieren wir wie
Paulus, indem wir uns allezeit in dem
Herrn freuen?
Paulus’ Eifer für das Evangelium von
Jesus Christus in seiner Gefangenschaft
stärkte «die meisten der Brüder, indem
sie im Herrn Vertrauen» gewannen, «viel
mehr sich zu erkühnen das Wort Gottes
zu reden ohne Furcht» (Phil 1,14).
Als die Gemeindebrüder in Rom sahen, dass Paulus’ Gefangenschaft zur
«Verteidigung des Evangeliums» beitrug,
anstatt zu seiner Hinderung, fassten sie
Mut. Gott gebrauchte Paulus’ Fesseln zur
Stärkung der Gemeinde bzw. Gemeinden
in Rom. Paulus war in seiner Gefangenschaft so ein starkes und eindrückliches
Beispiel, dass «die meisten der Brüder»
ebenfalls den Namen des Herrn Jesus
zu verkündigen begannen. Mit anderen
Worten: Paulus Gefangenschaft führte zu
einer geistlichen Erweckung unter den
meisten Brüdern in Rom.
Sie stecken in einer schwierigen Situation? Gerade Ihre Haltung in schwierigen
Situationen kann eine viel weitreichendere Segensfrucht bringen, als Sie womöglich meinen. Denn vielleicht gewinnen
die «meisten» Brüder und Schwestern
gerade durch Ihr Zeugnis in Ihrem Leid
neues Vertrauen.
Pikanterweise verkündigte aber nicht
jeder Christus «aus gutem Willen» und
«aus Liebe» (Phil 1,15–16). Paulus stellte
fest: «Einige zwar predigen den Christus
auch aus Neid und Streit … jene verkündigen den Christus aus Streitsucht, nicht
lauter, wobei sie meinen Fesseln Trübsal
zu erwecken gedenken» (Phil 1,15–17).
Das ist eine erschütternde Feststellung. Bedenken wir: Im Galaterbrief
erklärt Paulus, dass jeder, der ein anderes Evangelium verkündigt, verflucht ist
(Gal 1,8). In Titus 1,10–16 macht Paulus
unmissverständlich deutlich, dass Irrlehrer zu bekämpfen sind. Doch diese
Menschen hier verflucht Paulus nicht
und er bekämpft sie nicht. Er nennt sie
nicht «zügellose Schwätzer und Betrüger», wie in Titus 1,10. Paulus stellt
vielmehr nüchtern fest, dass sie Chris-
Mitternachtsruf
GOTT GEBRAUCHTE PAULUS’ FESSELN
ZUR STÄRKUNG DER GEMEINDE BZW.
GEMEINDEN IN ROM.
tus verkündigen (Phil 1,16.18). Diese
Männer verkündigten Christus aus Neid
und Streitsucht bzw. Selbstsucht (dasselbe griechische Wort). Sie taten es, um
Paulus zu schaden – dessen besondere
Begabung und dessen besondere Stellung
sie wohl beneideten. Womöglich erklärten sie, dass Paulus’ Gefangenschaft eine
Strafe Gottes sei und dass sie nun die
wahren Apostel seien.
Wir mögen vielleicht schwerlich glauben, dass Christen dies tun könnten, aber
seien wir einmal ehrlich … Ist die Situation in der Gemeinde Jesu heute anders?
Man bewege sich nur einmal eine Zeit
lang in der «christlichen Szene» des Internets; dort sind genug Hinweise darauf
zu finden, dass heute noch das geschieht,
was Paulus damals erdulden musste. Es
gibt zum Beispiel Internetseiten, auf denen das Evangelium zwar klar formuliert
wird, die aber letzten Endes hauptsächlich bestehen, um bestimmte bekannte
Prediger so schlecht wie nur irgend möglich zu machen.
James Montgomery Boice stellt über
diese Art von «Evangelisten» damals
und heute fest: «Sie waren streitsüchtige Christen, die Art, die eine schöne
Schlacht liebten und sich nicht darüber
Sorgen machten, ob sie ihre eigenen Soldaten über den Haufen schossen, während sie den Feind angriffen. Tatsächlich
bevorzugten sie es sogar, auf Christen zu
schiessen.»
Zu welcher Art von Christen gehören wir? Es ist eine Sache, Irrlehrer zu
überführen, aber es ist eine ganz andere
Sache, solche öffentlich fertigzumachen,
die für das Evangelium von Jesus Christus
kämpfen.
Vermutlich hatten diese neidischen,
streitsüchtigen Christen sogar Erfolg.
Wir können annehmen, dass Paulus aus
der Gefangenschaft entlassen wurde.
Doch wenig später geriet er wieder in
Gefangenschaft, wie wir in seinem letzten Brief sehen, dem 2. Timotheusbrief.
Und da musste er feststellen, dass ihm
bei seiner «ersten Verantwortung» vor
Gericht niemand beistand, sondern dass
alle ihn verlassen hatten (2.Tim 4,16).
Niemand stand mehr zu Paulus. Ja, Paulus
stellte sogar fest, dass Onesiphorus ihn
suchen musste (2.Tim 1,17). Keiner in
Rom wusste, wo er war. Dies kann natürlich verschiedene Ursachen haben. Doch
Clemens von Rom, der vielleicht derselbe
Clemens aus Philipper 4,3 war, meinte
in der Generation nach den Aposteln:
«Wegen Eifersucht und Streit hat Paulus
den Beweis seiner Ausdauer erbracht.»
Auch wenn wir letztendlich nicht mit
Sicherheit wissen, wie viel Anteil die
neidischen Christen daran hatten, dass
Paulus am Ende seines Lebens von allen
verlassen wurde (viele hatten sich sicherlich auch aus Angst abgewandt), können
wir ohne Frage festhalten, dass unsere
Beweggründe und daraus entstehenden
Worte und Taten Folgen haben.
Paulus reagierte vorbildlich auf die
streitsüchtigen Christen, aber das bedeutete nicht, dass sie nicht sündigten
und nicht auch persönlichen Schaden –
gerade im Leben von Paulus – anrichteten. Und doch lautete die Reaktion des
Apostels: «Was denn? Wird doch auf alle
Weise, sei es aus Vorwand oder in Wahrheit, Christus verkündigt, und darüber
freue ich mich, ja, ich werde mich auch
freuen» (Phil 1,18).
Für Paulus war Christus das Leben
(Phil 1,21). Er freute sich, wenn der
Name Seines unvergleichlichen Herrn
und Erlösers verkündigt wurde – egal,
von wem, und egal, unter welchen Umständen. Woran erfreuen wir uns?
Möge der Herr uns «sowohl das Wollen als auch das Wirken» schenken (Phil
2,13), dass wir wie Paulus nur für den
Namen unseres Herrn Jesus Christus leben und dass wir nicht solche Christen
sind, die sich nur aus Streitsucht, Selbstsucht und Neid zu profilieren versuchen.
www.mitternachtsruf.ch
GRÜNDER Wim Malgo (1922-1992)
VORSTAND Peter Malgo, Norbert Lieth,
Conno Malgo, Jonathan Malgo
SCHWEIZ Missionswerk Mitternachtsruf,
Ringwiesenstr. 12a, 8600 Dübendorf, Tel: (0041) 044
952 14 14, Fax: (0041) 044 952 14 11,
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ORGAN Der «Mitternachtsruf» erscheint monatlich.
Er ist aus­serdem in englischer, französischer, holländischer, italienischer, portugiesischer, rumänischer,
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erhältlich.
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Übrige Länder: Preis auf Anfrage
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Eingedenk dessen, dass alle menschliche Erkenntnis
Stückwerk ist (1.Kor 13,9), legen die Autoren eigenverantwortlich ihre persönliche Sicht dar.
R ENÉ M ALGO
Mitternachtsruf 07.2016 27
Mitternachtsruf
Schwerer Start
und Gebets­
erhörung
ELISHEVAH MALGO, DÜBENDORF
(SCHWEIZ)
N
ach einem sehr schwierigen Start ins Jahr 2016 hat
der Herr unseren Mitarbeitern
in Italien verschiedene Türen
aufgetan. Viele Geschwister im
Glauben haben Nino und Grazia durch ihr Interesse und ihre
Liebe ermutigt, mit noch mehr
Engagement die Arbeit voranzutreiben. So konnte Nino nun
vier ehrenamtliche Mitarbeiter
finden. Denis und Andrea als
Unterstützung im Büro und Alberto und Ennio für den Übersetzungsdienst. Bitte beten Sie für
dieses Team. Dankbar schauen
unsere Mitarbeiter auch auf die
gelungene Israelreise im April
zurück. Ein grosses
Anliegen bleibt
die finanzielle
Situation.
Die italienische
Reisegruppe
vom April 2016
28 Mitternachtsruf 07.2016
weltweit
Grosse Möglichkeiten in Ungarn
ELISABETH NAGY, BUDAPEST
D
ie Lage meines Mannes Laszlo, der
unter einer Autoimmunkrankheit
leidet, hat sich leider nicht verbessert.
Unten im Bein und bei den Zehen hat die
Blutzirkulation aufgehört. Ärzte haben
am 24. Mai zweimal operiert und einen
Teil des grossen Zehs und etwas darunter
amputiert. Er braucht viel Gebet.
Die Arbeit in Ungarn geht voran. Wir
planen für dieses Jahr noch zwei Israelreisen. Anfang März waren wir mit 29 Personen in Israel. Ausserdem stehen noch
Konferenzen und die Vorbereitung für
eine neue Reiseidee nach Rom vor uns.
Hier planen wir eine erste Bibelstudienreise im März 2017.
In den vergangenen Jahren haben wir
einen Freundeskreis von über 11.000
Personen aufgebaut. Aber viele Gläubige sind müde geworden und das Internet
hält auch viele davon ab, sich persönlich
mit anderen Geschwistern in der Gemeinde zu treffen. Hinzu kommt, dass
der Staat Ungarn 190 kirchliche Bewegungen einfach aufgelöst hat. Um eine
Versammlung durchführen zu können,
müssen die Christen also viele kleine
Türen finden. Wir sehen hier unsere
Aufgabe da, wo die Welt schwach ist:
Liebe, Freude, Hoffnung und die
frohe Botschaft vom ewigen Leben
vermitteln. Wie Sterne wollen wir
in einer dunklen Welt leuchten.
Viele erreichen wir durch die
Zeitschriften. Ausserdem haben
wir einen Webshop eingerichtet,
um neue christliche Kreise zu
erreichen. Wir besuchen auch Gemeinden, um auf unsere Zeitschriften
hinzuweisen. Dabei helfen uns freiwillige Mitarbeiter. Wir bieten Kulturhäusern
und Krankenhäusern – also überall, wo
sich Menschen begegnen – unsere Zeitschriften an.
Aber wir lassen nicht unsere soziale
Arbeit fallen: Diese Tätigkeit bringt uns
meistens neue Gott suchende Menschen.
Allerdings wollen wir umsichtig handeln,
damit die frohe Botschaft bei aller sozialen Arbeit nicht untergeht. Unser Büro
liegt in einem Armenbezirk mit 118.000
Einwohnern. Wenn Hilfsgüter verteilt
werden, sind wir auch mit Traktaten und
Büchern dabei. Die Stadt Budapest unterstützt uns bei den sozialen Tätigkeiten.
Wann immer wir Kleider, Gegenstände
wie Fahrräder oder Essen ausgeben,
verkündigen wir auch Gottes Wort. Zuletzt überliess uns die Firma Alete über
15.000 Flaschen Babynahrung, die wir
in den Waisenhäusern, Kinderhospitalen
und diversen Gemeinden weitergaben.
Monatlich führen wir auch einen gut
besuchten Frauenkreis durch, und wir
sind auch mit drei eigenen Gemeinden
verbunden. An Arbeit mangelt es nicht.
Daher ist es unser Gebet, noch einen
oder zwei gute Mitarbeiter zu erhalten,
wozu uns aber momentan auch die finanzielle Unterstützung fehlt.
Einladen der Babylebensmittel
für zwei Budapester
Kinderheime
Ruhige Lage,
­wartende Probleme
Was machen die Missionare in Kamerun?
JONATHAN MALGO, DÜBENDORF (SCHWEIZ)
FREDI WINKLER, HAIFA
D
ankbar können wir sagen, dass im
Gegensatz zu Januar und Februar unser Gästehaus Beth-Shalom im
Frühling und Frühsommer wieder gut
besetzt war. Zu den Pessachfeiertagen
war das ganze Haus belegt. Wir hatten
die messianische Bethesda-Gemeinde
mit 140 Leuten für den Sederabend
im Haus. Das brachte natürlich viele
extra Umtriebe mit sich. Dieses Jahr
fielen Ostern und Pessach nicht zusammen, sondern hatten einen Monat Unterschied, deshalb war es uns
wieder einmal möglich, das Haus für
den Anlass zur Verfügung zu stellen.
Die Lage im Land ist – abgesehen
von den immer wieder vorkommenden Terroranschlägen – soweit ruhig,
zumal die arabische und islamische
Welt mit eigenen Problemen beschäftigt ist. Trotzdem fanden, so wie in
jedem Frühling, militärische Manöver
statt, in denen man Übungen für einen allfälligen Überraschungsangriff
machte.
Politisch ist es soweit auch ruhig
im Land, obwohl politische Spannungen in Israel praktisch zum Normalzustand gehören. Die extrem rechten
Parteien wollen jetzt Teile der palästinensischen Gebiete annektieren, was
Ministerpräsident Netanjahu jedoch
auf keinen Fall möchte und weswegen
er sogar mit ihrer Entlassung aus der
Regierung drohte. Das kann er jedoch
nicht tun, wenn nicht an Stelle der extremen Rechten eine andere Partei der
Regierung beitritt, weil sonst die Regierung stürzen würde. Mit der gegenwärtigen Regierungskonstellation wird
es offensichtlich auch unmöglich sein,
mit den Palästinensern zu irgendeiner
Regelung zu gelangen. Das bedeutet,
dass, wenn auch vordergründig alles
ruhig aussieht, die Probleme immer
hinter dem Berg warten. Unser Gebet
ist und bleibt, dass in allem der Wille
Gottes geschehen mag.
R
egelmässig versuchen wir von der
Schweiz aus, französischsprachige Literatur nach Kamerun zu schicken. Nachdem unsere Mitarbeiter in Kamerun für
diese Literatur die Zoll- und Transportkosten gezahlt haben, verteilen sie diese auf
den Beth-Shalom-Bücherstuben im Land.
Ausser dieser administrativ aufwendigen
Tätigkeiten führen sie auch Radiosendungen im Land durch, dreimal im Jahr
mit bekannten Gastrednern. Ausserdem
organisieren sie jährlich eine israelische
Woche und einen internationalen Gebets­
tag für den Frieden Jerusalems und eine
Bibelkonferenz, wofür sie dann jeweils einen öffentlichen Saal in Yaoundé mieten.
So läuft das prophetische Wort unseres
Herrn auch in Kamerun.
Anliegen aus Guatemala
VON ANDRÉ BEITZE, GUATEMALA-STADT
W
ir beten immer, dass der Herr uns
vor stärkeren Erdbeben bewahrt und
sind dankbar für alle, die im Gebet mit
daran denken. Auch die Gesundheit meiner älter werdenden Eltern, die das Werk
in Guatemala aufgebaut haben, ist stets
wieder ein Anliegen. Angewiesen sind wir
auch auf das Gebet um Bewahrung, da bei
uns Überfälle leider an der Tagesordnung
sind. Dankbar sind wir für die viele Literatur, die verbreitet werden darf. Allerdings
bleibt die zuverlässige Zustellung der Post
ein Problem, nicht nur in Guatemala, sondern in ganz Lateinamerika.
Neuer Radiosprecher für Uruguay
ERICH UND SONJA MAAG, MONTEVIDEO
W
ir durften einen neuen Radiosprecher anstelle unseres langjährigen,
nun pensionierten Radiosprechers Herman Hartwich finden: Pedro Ferret, der
diese Arbeit ehrenamtlich tut. Er schreibt
als Zeugnis:
«Ich bin in einer traditionell katholischen Familie aufgewachsen und habe
als Junge, zusammen mit meinen älteren
Geschwistern, zum lebendigen Glauben
an Jesus gefunden. Ich gehöre zu einer
evangelischen Gemeinde in Paysandú/
Uruguay. Nach dem Abschluss verschiedener biblischer Seminare bin ich in der
Kinderarbeit und im Bibelunterricht von
Erwachsenen tätig.
Seit über 5 Jahren gestaltete ich zusammen mit unserem Prediger ein wöchentliches Radioprogramm im lokalen
Sender in Paysandú. Im Dezember 2015
habe ich die Anfrage bekommen, in der
Radioarbeit vom Mitternachtsruf als
Radiosprecher mitzuarbeiten. Ehrlich
gesagt, am Anfang hat es mich fast erschreckt angesichts der Reichweite der
Programme und der Verantwortung, diese so wertvollen und tiefen Botschaften
so weiterzugeben, dass sie bei den Hörern ankommen.
Im Glauben habe ich diese Herausforderung angenommen und seitdem fühle
ich mich wie ein «Bevorzugter», wenn
ich mir vorstelle, dass meine Stimme, mit
der Hilfe des Herrn, an so vielen Orten
im spanischsprachigen Raum der Welt
gehört wird und so die Frohe Botschaft
und gesunde Lehre der Heiligen Schrift
zu vielen hungrigen Seelen bringt. Gott
segne einen jeden, der im Gebet diese
Arbeit unterstützt.»
Mitternachtsruf 07.2016 29
AMEN Einige Gebetsanliegen des Missionswerkes Mitternachtsruf.
Schweiz
Wir danken für Neuerscheinungen wie Die Herrlichkeit des
Himmels in unserem Verlag und
beten, dass sie einen weiterführenden Segen für die Gemeinde
des Herrn sein dürfen.
Deutschland
Wir danken für unseren Freundeskreis in Deutschland und
beten, dass der Herr unsere Arbeit durch Verkündigungsreisen,
Konferenzen und Literaturverbreitung zu einem echten Segen
gebraucht.
Ungarn
Wir danken für den treuen Dienst
unserer Mitarbeiter im Land
und beten für die schwierige gesundheitliche Situation unseres
leitenden Mitarbeiters Laszlo
Dalnoki.
USA
Wir danken für die gesegnete Literaturarbeit trotz vieler anderer
christlicher US-Verlage und beten für Nachwuchs im Mitarbeiterteam und Grenzerweiterung
der neuen spanischen Arbeit.
Bolivien
Wir danken für die Bewahrung
und den Erhalt des grossen
Schul- und Internatsareals bisher und beten für Bekehrungen
und geistliche Erneuerungen
unter den Schülern und Kindern
auf unserem Gelände.
30 Mitternachtsruf 07.2016
Niederlande
Wir danken für die finanzielle
Stabilisierung, die der Herr geschenkt hat, und beten, dass wir
durch unsere Versammlungen
und Zeitschriften viele mit der
Maranatha-Botschaft erreichen
dürfen.
Israel
Wir danken für unser Hotel BethShalom und die diesjährigen
Israelreisen und beten für die Sicherheit an Israels Grenzen und
Bewahrung der messianischen
und arabischen Gemeinden im
Land.
Rumänien
Wir danken für die vielfältige,
fruchtbare Musik- und Literaturarbeit und beten, dass der
Bau und die Finanzierung neuer
notwendiger Büroräumlichkeiten
2016 vorangehen dürfen.
Brasilien
Wir danken für die offenen Türen
und Möglichkeiten trotz Wirtschaftskrise und beten, dass
unsere vielfältige Missionsarbeit
die Frucht tragen darf, die dem
Herrn wohlgefällt.
Uruguay
Wir danken für zwei neue Mitarbeiter im Studio in Montevideo
und die Erweiterung der Arbeit
mit Radio Neue Hoffnung. Wir
beten für die vielen Hörer in
Lateinamerika, Nordamerika und
Europa.
Italien
Wir danken für die ehrenamtliche
Verstärkung, die unser Team in
Italien erhalten hat, und beten
für die finanzielle Situation der
italienischen Missionsarbeit und
für die nötige Tragkraft unserer
Mitarbeiter.
Guatemala
Wir danken für die bisherige
Bewahrung trotz Überfällen und
wirtschaftlichen Nöten und beten für die gesundheitliche und
geistliche Spannkraft unserer
Mitarbeiter.
Argentinien
Wir danken für die offenen Türen
zu anderen Gemeinden und
Bibelschulen und beten für die
vielfältigen landesweiten Missionsreisen mit dem MaranathaLatino-Mobil.
Kamerun
Wir danken für die verschiedenen Möglichkeiten in Kamerun
und beten, dass der Herr unsere
Mitarbeiter für ihre diesjährigen
Projekte ausrüstet und finanziell
versorgt.
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die apokalyptischen
Gerichte geraten?
Es gibt über 1.000 Prophezeiungen
in der Bibel. Es ist also nur natürlich,
wenn wir uns fragen, ob sich überhaupt irgendwelche Prophezeiungen
erfüllt haben. Erklären sie etwa wirklich die Zukunft? Dr. Jeremiah gibt
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am meisten gestellten Fragen zur
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