„Habe meine Idole vor dem Mischpult“

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„Habe meine Idole vor dem Mischpult“
Donnerstag, 18. März 2010
Denise Kraut
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Teil 3: D
Torgau (TZ/dk). Die Finger von
Melanie Jentzsch und Cassandra
Rudolph gleiten über die reine Seide. Währenddessen erklärt Beate
Richter den beiden Schülerinnen,
wofür dieser wertvolle Stoff verwendet werden kann. Im Zuge der
Berufsinformationstage, die gestern
und heute in Torgau und der Region veranstaltet wurden und werden,
besuchten die zwei Schülerinnen
aus der Mittelschule Mockrehna
die Schneiderei von Beate Richter.
Beide sind sich vollkommen einig
– wir wollen später Modedesignerin werden. Aber nicht nur in der
Wiedereröffnung im Glanz des Frühlings!
Mockrehna/Audenhain (TZ). Selbst wenn der Frühling diesmal etwas länger
auf sich warten lässt, das Trailer Audenhain erstrahlt schon jetzt im neuen Glanz.
Nach umfangreichen Renovierungsarbeiten lädt der Beach-Pit-Verein nämlich
am 20. März zur Wiedereröffnung ein! Unter dem Motto „Heart-Beat-Breaker“
wird dann im Brückendorf eine SENSATIONELLE FLIRTPARTY geboten, die es
so noch nie gab. Schon allein die nun vorherrschende Disco-Atmosphäre
im Gebäude sollte Euch dabei unweigerlich die Frühlingsgefühle durch
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Mit dabei:
Tobi D.& Mazz
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DJane Unique!
zeigt den
Kathrin Dahms (2. v. l.)
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die Herzgefäße jagen. Zur
musikalischen Unterhaltung sind
außerdem die besten DJs unserer Region vor Ort – nämlich
Tobi D. & Mazz mit Verstärkung
von sexy DJane Unique! Unter
dem Vorsatz „All you can dance“
haben sie sich verpflichtet,
beim „Heart-Beat-Breaker“ die
angesagtesten Musikwünsche
ihrer Gäste vollends zu erfüllen.
Die Veranstaltung beginnt um
22 Uhr. Besucher, die bis 23 Uhr
erscheinen, erhalten ermäßigten
Eintritt. Gute Laune gibt‘s im
Trailer übrigens umsonst, denn
der Winter hat Hausverbot!
Sandro Oschkinat
Schneiderei
erkundeten die
Schüler aus den
vier Mittelschulen und dem
Johann-WalterGymnasium das
Berufsleben.
Einige Schüler
besuchten beispielsweise
auch die „BLZ
Geotechnik und
Service GmbH“.
Dort erzählte Kathrin Dahms sechs Jungen alles
über den Beruf des Brunnenbauers. Die großen
Maschinen und die Werkstatt schienen für die
Schüler dann aber doch ein bisschen interessanter
Andreas „Locke“ Müller sorgt beim Rockin‘ Torgau für den richtigen Ton
Eilenburg (TZ/LAND). „Hallo, ich bin Locke“,
begrüßt mich Andreas Müller in seiner
Eilenburger Wohnung. „Der Spitzname Locke
ist bis in die USA bekannt“, erklärt der 49-Jährige schmunzelnd, und wer ihn anschaut, weiß,
woher er seinen Spitznamen hat. „Ich bin
mit den Technikern und Tonmeistern von Iron
Maiden und Metallica bekannt, bin ihnen auf
großen Festivals begegnet“, sagt er ehrfurchtsvoll. Lokalen Musikgrößen ist Andreas Müller
vor allem durch das Rockin‘ Torgau bekannt:
zum einen sorgt er bei den Ausscheiden der
Nachwuchsbands und Release-Partys für den
guten Ton und das richtige Licht im altehrwürdigen Kulturhaus Torgau, zum anderen genießen
die Siegerbands in seinem Studio eine professionelle CD-Produktion. Andreas Müller
ist seit dem 1. Rockin‘ Torgau dabei, lernte
dort Organisator Mario Repp kennen und hat
viele regionale Bands, die ihre ersten musikalischen Gehversuche unternahmen, unter seinen
Fittichen und vor seinem Mischpult gehabt.
Locke ist auf besondere Art und Weise mit der
Musik verbandelt, das wird im Gespräch schnell
klar. Er lebt Musik, kennt sich aus in einem
Business zwischen Schein und Wirklichkeit.
„Erste Meriten habe ich mir auf Touren mit
Heavy-Metal-Bands verdient. Ich habe Europa
bis auf Grönland, Andorra, Liechtenstein und
Island als Techniker fast komplett bereist und
dabei viel gelernt“, erinnert er sich an seine
„Lehrjahre.“ Begonnen hat sein Interesse
allerdings 1984, als er Techniker bei einer
Diskothek war und Wochenende für Wochenende durch die Deutsche Demokratische
Republik tingelte. 1987
heuerte er bei einer ProfiBand, der Kontaktband,
an. Nebenbei begleitete er
das bekannte DDR-Volksmusikprogramm „Im Krug
zum Grünen Kranze“ als
Techniker. „Ich habe zwar
jahrelang mit der Volksmusik mein Geld verdient,
kann dieser Musikrichtung
aber bis heute nichts
abgewinnen.“
Das technische Verständnis
für die Hard- und Software lernte er autodidaktisch im Selbststudium und
vor allem in der Praxis.
„Ich habe Technik vom
Allerfeinsten bis zu
wahren Schrottanlagen
bedient.“ Nach der Wende
ließ er seine Leidenschaft
zunächst ruhen, arbeitete
als Fernfahrer. Aber 1994 holte ihn seine
Vergangenheit wieder ein: in Eilenburg-Ost
gründete er die Musikwerkstatt „Peu à Peu“,
wo er heute noch sein Tonstudio unterhält. Das
Jahr 1998 war ein besonders in der Müllerschen Vita: „Ich entschloss mich, selbstständig
zu arbeiten.“ Mittlerweile hat er viele seiner
Andreas „Locke“ Müller
hatte maßgeblichen Anteil
an den CD‘s zum Rockin‘
Torgau. Foto: TZ/LAND
Michelle
Wehner
(14 Jahre) von
der Katharinavon-Bora-Mittelschule entdeckt
im Geschäft Braut und Abendmode
Angela Schneider“
den Beruf der
Schneiderin für
sich. Fotos:
TZ/Kraut
zu sein. Natürlich
waren auch Schüler
im Torgauer Haus der
Presse unterwegs, um
sich dort über Ausbildungsmöglichkeiten zu
informieren. Mit dabei
auch Claudius Philipps
vom Johann-WalterGymnasium. Er hatte
sich dort von Mandy
Walter den Beruf des
Mediengestalters
erklären lassen und war von der Entstehung der
heutigen MENK-Seite echt begeistert. „Das wäre
mit Sicherheit der richtige Beruf für mich“, sagte er.
Insgesamt bot der BIT den 539 Schülern 94 Berufe
in 93 Unternehmen der Region.
„Habe meine Idole vor dem Mischpult“
Mit Schwermetall durch Europa
Seite 20
Großer
BERUFSINFORMATIONSTAG
in Torgau
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Ein Schlager-Song ist wie eine Pralinenschachtel: spätestens nach der
Hälfte geht man sich gediegen übergeben. Ich denke, so geht es vielen
Tel. 03421 721026
Jugendlichen und auch Erwachsenen.
Mir zumindest geht es so. Schon die
[email protected]
Musik allein fordert mich dazu auf,
mir das eigene Innenohr rauszupulen.
Wenn der Hörer dann noch den Kardinalfehler begeht und bewusst auf den
Text achtet, ist es restlos vorbei. „Zärtlichkeit“, „(Silberstreif) am Horizont“, „Du
bist mein Herz“, „Ewige Liebe“…
sind nur ein paar Bausteine aus
dem Schlager-Hymnen-Setzkasten. Diese und mehr werden für jedes Lied möglichst
sinnfrei zusammengewürfelt.
Hinzu kommt viel elektronische
Musik, ein bisschen Gitarre,
gekrönt mit einer simplen Melodie,
und fertig ist der neue Schlager-Hit.
Schlagerfans mögen das vielleicht
„Musik direkt aus dem Herzen“
oder anders nennen. Ich nenne
das „Kreativitätlosigkeit“ oder auch
gern „Körperverletzung“. Kann man
dagegen klagen? Nein, ich glaub so weit
ist unser Rechtssystem dann doch nicht.
Tja, mehr gibt’s zur Musik eigentlich auch
nicht zu sagen, außer dass Belanglosigkeit der Heilige Gral des modernen und
populären Schlagers ist.
Doch was scheint so toll an Schlagersängern? Zu Recherche-Zwecken war
ich letztens bei Jürgen Drews im PEP
Torgau. Der Auftritt war ein wahres Fest.
Nicht nur, dass seine Fans ihn beim
Bockwurst-Essen fotografiert haben,
bevor er auf die Bühne ging. Die zweite
Bocki hat er dann gleich mit auf die Bühne genommen und mit vollem Mund perfekt gesungen. Für mich eine bodenlose
Frechheit den Fans gegenüber, mit Wurst
in der Futter-Luke glasklar zu singen –
ein Hoch auf das Vollplayback. Und dann
kommt der Satz, auf den ich gewartet
habe: „Ich will eure Hände sehen!“ In
diesem Moment wird das Ausmaß dieser
unerfreulichen Misere „Schlager“ erst
richtig deutlich. Das Klatsch-Verhalten
der Deutschen ist legendär und wirklich
international bekannt und berüchtigt. Wir
klatschen nämlich auf jeden Schlag mit.
Nicht nur auf die eins und drei oder die
zwei und die vier, nein, IMMER! Beim
selbst ernannten König von Mallorca
sieht das in der Praxis dann so aus: diejenigen, die sich nicht an ihrem Rollator
festhalten müssen (und das sind nicht
viele), heben die Hände und klatschen
mit. Auf jeden Schlag und natürlich dabei
auch noch falsch. Der Jürgen macht gute
Miene zum bösen Spiel, er bekommt ja
schließlich Geld dafür. Was also so toll
an Schlagersängern ist? Sagt ihr es mir,
ich habe nämlich absolut keine Ahnung.
Um das Ganze abzuschließen und
den geistigen Rahmen der SchlagerSzene noch etwas zu verdeutlichen,
will ich mal ein Zitat vom viel gefeierten Michael Wendler bringen: „Einem
Künstler reicht es aus, wenn er einen
Hit im Jahr hat, damit ihn die Leute nicht
vergessen.“ Das hat er sinngemäß in
einer Reportage über Schlager-Sternchen herausposaunt. Lieber Michael,
wer so etwas sagt, mag nicht unbedingt
falsch liegen. Aber derjenige liebt nicht
seine künstlerische Arbeit, sondern sein
stinkendes Geld. Und bringt das einen
Schlagerfan zum Nachdenken? Dreimal
dürft ihr raten!
Eure Ansprechpartnerin
Idole aus seiner wilden Zeit wie The Sweet,
Slade, Suzi Quatro, The Lords, Uriah Heep,
Manfred Manns Earth Band und Spencer Davies
Group vor dem Mischpult gehabt, kennengelernt
und die eine oder andere Eigenheit der Stars
erlebt. Auf einer Live-CD von Uriah Heep-Frontmann John Lawton ist sogar sein Name verewigt.
Locke kramt in der „Anekdoten-Kiste“, befördert viele
kleine Begebenheiten rund
um den Rock‘n‘Roll zutage.
„Das klassische Klischee von
Sex, Drugs und Rock‘n‘Roll
gibt es heute nur noch zum
Teil. Die Bands sind viel
zu professionell geworden,
um ihr Publikum nicht zu
enttäuschen.“ Aber bevor
die Musiker auf der Bühne
glänzen können, muss Locke
die technischen Voraussetzungen schaffen. „Eine
gute Anlage wiegt um die
5 Tonnen, ist laut wie ein
Düsenjet. In meinem Leben
habe ich schon mehrere
Tausend Meter Kabel gerollt
und viele Tonnen Ausrüstung
bewegt. Einmal wurde ein
Finger in Mitleidenschaft
gezogen. Die Narbe ist ein
Relikt“, beschreibt Locke den schnöden Ablauf
vor dem Konzert. Heute ist er mit der DDR-Rocklegende Karussell auf Tour. „Für mich hat sich
ein Traum erfüllt, mit einer Rockband durch die
Lande zu tingeln. Das wollte ich immer: ein voller
Saal und eine brodelnde Atmosphäre.“
Herausforderung & Erfahrung
Bei der Studioproduktion der Rockin‘Torgau-Bands wird der wahre Leistungsstand
dokumentiert und nicht das, was man am PC
künstlich verändern und an Effekten einbauen
kann. Pro Band plant Locke zwei Tage à acht
Stunden im Studio ein. „Meistens schenke
ich den Jungs noch einen halben Tag. Es ist
ein angenehmes Arbeiten mit der Jugend und
eine Herausforderung, alles in allem eine
interessante Erfahrung.“ Er versucht den
Bands zu vermitteln, dass sie mit ihrer Musik
ein Lebensgefühl und einen Teil von sich
darstellen. „Durch meine Hände sind viele
Rockin‘ Torgau-Sieger wie Starts, Sperrzone
oder die Wolf-Band gegangen, die heute ihren
eigenen Weg gehen und sich in der Szene
etabliert haben.“ Andreas Müller hört Musik
mit anderen Ohren, legt viel Wert auf die
Old School-Aufnahmen ohne viel technischen
Firlefanz. Einen Traum hegt Locke noch:
einmal Techniker bei Pink Floyd sein.
„Aber das wird immer ein Traum bleiben“,
schätzt er realistisch ein.
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WAS GEHT AB?
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Torgau (TZ/dk).
Morgen Abend ist
es in der Torgauer
Kulturbastion wieder
Zeit für eine richtig
geile Party. Ab 20 Uhr
treten dort die Bands
„Seven Sciences of
Plenty“, „My Own
Black Sundown“,
„Mista Masobi“
und der DJ „Kali
Avaaz“ auf.
Also nicht verpassen!
KINO-PROGRAMM
Filmbühne Torgau
18. 3. 2010 BIS 24. 3. 2010
Friedrichplatz 11a, 04860 Torgau
Tel. 03421 776678 • www.kino-torgau.de
Vorstadt Krokodile 2
Do., Fr., Sa., So. 15.00 Uhr
Ein russischer Sommer
Do., Fr., Sa., So. 17.30 Uhr • Mo., Di., Mi. 20.00 Uhr
Der Ghostwriter
Do., Fr., Sa., So. 20.00 Uhr • Mo., Di., Mi. 17.15 Uhr
KAP Torgau e. V.
im Soziokulturellen Zentrum KULTURBASTION
Straße der Jugend 14b, 04860 Torgau
Tel. 03421 737610
www.kap-torgau.de • www.kulturbastion.de
Die Affäre
Heute und Samstag 20.00 Uhr
Friendship!
Freitag und Sonntag 20.00 Uhr
EXPERT-GEWINN
„Ja. Nein. Ich meine Jain!“ Über die fetten Brote braucht man
musikalisch wohl nichts mehr zu sagen: Sie haben über die
Jahre einen sehr eigenen Sound entwickelt. Die außergewöhnliche Truppe hat in
diesem Jahr zwei neue
Alben auf den Markt
gebracht. „Fettes“
und „Brot“. Und Überraschung: Ihr könnt beim
wöchentlichen ExpertGewinnspiel dieses
Mal das Album „Brot“
gewinnen. Wie immer
müsst Ihr nur eine kleine
Frage beantworten:
Wie viele Schüler
haben in diesem Jahr
beim Berufsinformationstag mitgemacht? Eure Antworten schickt Ihr bitte
an die Menk-Redaktion. Alle Kontaktdaten findet Ihr
links oben auf der Menk.
Also, viel Glück!
Das Album von Dominik Büchele „Ready“ hat Kristin Kürsten
aus Dahlenberg gewonnen. Herzlichen Glückwunsch!
Du kannst Dir Deinen Gewinn beim Torgauer expert-Markt
im PEP Torgau abholen. (dk)

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