Jalta, Ukraine

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Jalta, Ukraine
Wissenswertes
GESCHICHTE
Seinen großen Auftritt auf der weltpolitischen Bühne hatte das kleine
Jalta im Februar 1945. Als Europa schon in Trümmern lag, verhandelten
hier die Staatsoberhäupter der USA, Großbritanniens und Russlands
– Roosevelt, Churchill und Stalin – über die Nachkriegsordnung Europas und den künftigen Status Deutschlands. Zur Stadt geworden war
Jalta, obwohl bereits im frühen Mittelalter von griechischen Siedlern
gegründet, erst gut 100 Jahre zuvor. 1838 wurde die kleine Ortschaft
vom Zaren zur Kreisstadt von Groß-Jalta bestimmt. Dennoch blieb Jalta
noch weitere 50 Jahre das, was es bis dahin war: ein kleines Fischerdorf.
Ende des 19. Jahrhunderts aber sprach sich bei russischen Aristokraten,
Intellektuellen und Künstlern die segensreiche Wirkung der klimatisch
verwöhnten Südküste der Krim herum.
Jalta kam als schicker Bade- und Erholungsort groß in Mode. Die russische Revolution beendete zwar die Blüte des feudalen Bürgertums,
als Ferien- und Urlaubsort blieben Jalta und die gesamte Südküste der
Krim jedoch eines der beliebtesten Reiseziele des gesamten Ostblocks.
Die Paläste, Villen und Residenzen an der russischen Riviera der vorsowjetischen Zeit wurden zu Sanatorien und Erholungseinrichtungen
umfunktioniert. Nun hielt der Massentourismus Einzug, von der Partei
gesteuert, von den großen Betrieben gelenkt. 14 Millionen Menschen
kamen Jahr für Jahr in den 1970ern. Nach dem Ende der Sowjetunion
stand auch die Krim vor einem Neuanfang – und viele Bewohner wollten fortan weiter zu Russland gehören. Innerhalb der Ukraine genießt
die Halbinsel nun einen Sonderstatus als Autonome Republik. Eine der
Haupteinnahmequellen ist der inzwischen wieder zunehmende Strom
russischer und ausländischer Besucher.
Jalta, Ukraine
Hafencheck
JALTA IM ÜBERBLICK
„… Jeder, der einmal auf der Krim gewesen ist, nimmt Abschied mit
Bedauern. Ein wenig Traurigkeit wie bei der Erinnerung an die Kindheit, aber auch die Hoffnung, dieses Land des Südens noch einmal zu
sehen ...“ so schrieb der russische Schriftsteller Konstantin Paustowski. Der bekannteste Kurort auf der Krim, der größten Halbinsel des
Schwarzen Meeres, hat rund 90.000 Einwohner. Jalta gilt als kostbare
Perle der südlichen Küste und mit 2.250 Sonnenstunden im Jahr als das
beliebteste Touristenzentrum auf der Krim. Neben der Bekanntheit als
Kur- und Badeort besitzt Jalta aber auch als Verwaltungszentrum große
Bedeutung. Immerhin erstreckt sich der von hier aus regierte Großraum
Jalta über 80 Kilometer entlang der Küste von Foros im Westen bis
Gursuf und Aju-Dag im Osten.
Taxis
Taxis stehen in der Regel an der Anlegestelle zur Verfügung.
Touristeninformation
Das Informationsbüro von Intourist befindet sich in der Roosevelt Str.
5, Tel. +380/654/32 76 04 und 27 18 97.
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 10:00 –18:00 Uhr
Währung
Bezahlt wird mit der ukrainischen Griwna (UAH), die sich in 100 Kopeken unterteilt. Aktuelle Währungskurse erfahren Sie an der Rezeption.
Hinweis: Die Angaben in dieser Hafeninfo wurden sorgfältig zusammengetragen und geprüft. Aber die Zeit
kann Veränderungen bringen. Sollte eine Aktualisierung notwendig sein oder möchten Sie uns eigene Informationen zukommen lassen, dann schreiben Sie bitte an:
[email protected] oder AIDA Cruises, Infotainment, Seilerstr. 41– 43, 20359 Hamburg
13/04/11
Notfallnummern
Polizei: Tel. 02
Krankenwagen: Tel. 03
AIDA Hafenagentur: INFLOT Worldwide, Gapsalskaya Straße 1, 198035
St. Petersburg, Tel. +7/812/335 76 45
In einem Notfall an Land erreichen Sie das Schiff über die Telefonnummer auf Ihrer Bordkarte.
Unsere Tipps
ESSEN UND TRINKEN
Gegessen wird, was auf den Tisch kommt: Rustikale Essgewohnheiten
herrschen nicht nur in der Ukraine, sondern auch auf der Krim. Allerdings
stehen in Jalta neben der landestypischen Hausmannskost mit Weißkohl
und Kartoffeln auch viele Fischgerichte hoch im Kurs. Natürlich wird der
klassische Borschtsch mit viel Gemüse sehr geschätzt, ebenso wie Soljanka, die heiße Suppe, die mal mit Fleisch, mal mit Fisch oder auch nur als
Gemüsesuppe gereicht wird. Ansonsten dominieren Fleischgerichte das
Angebot. Wareniki und Piroggen sind Teigtaschen, die entweder süß oder
herzhaft gefüllt sind. Auch in Jalta haben sich zudem Fast-Food-Ketten
ihren Platz erobert, es gibt sie schon in landestypischer Ausprägung.
SEHENSWÜRDIGKEITEN
Weißer Palast: Streng genommen gehört der bekannteste Schauplatz
der Stadt gar nicht mehr zum Zentrum. Der Liwadija-Palast, der Weiße
Palast im Ortsteil Liwadija, in dem im Februar 1945 Stalin, Churchill und
Roosevelt über die Nachkriegsordnung in Europa berieten, liegt aber
nicht weit davon entfernt. Seit 1974 ist die einstige Sommerresidenz des
russischen Zaren ein faszinierender Museumskomplex von unerwartet
imposanter Größe. Neben dem herausragenden Hauptpalast, auch Großer
Palast genannt, mit seinen 58 Gemächern in jeweils unterschiedlichem
Einrichtungsstil, zählen dazu auch die Kreuzerhöhungskirche, ein im
byzantinischen Stil umgebautes Gotteshaus, der modernistische Frederikspalast sowie der 60 Hektar große parkähnliche Garten mit seinen
zahlreichen, wunderschön angelegten Wegen und Pfaden.
Jaltas Innenstadt versprüht weiterhin das Flair des mondänen russischen
Badeortes. Das Zentrum ist quicklebendig geblieben, vor allem am Kai.
Denn die Uferpromenade der Stadt, die
Ul. Nabereshnaya imeni
Lenina – verwandelt sich während der Saison in einen von Palmen umsäumten Rummelplatz. Zwischen Lenin-Statue und Gorki-Denkmal geben
dann Andenkenstände, Schießbuden und Karussels den Takt vor. Der
Hintergrund bleibt zu jeder Jahreszeit malerisch: An den Gebäuden der
Uferpromenadescheint die Zeit fast spurlos vorübergegangen zu sein.
Die bekannteste Kirche der Stadt ist die erhabene Alexander-NewskiKirche mit ihrer weißgoldenen Fassade und den weithin sichtbaren
goldenen Kuppeln. Sie wurde erst Anfang des 20. Jahrhunderts gebaut,
wirkt aber so, als stünde sie schon ewig in Jalta. Die Kathedrale im altrussischen Stil wurde zu Ehren von Zar Alexander II. errichtet.
Eine längere Geschichte kann die
Kirche St. Johann vorweisen. Ihr
rosafarbener Glockenturm diente schon im 19. Jahrhundert vorbeifahrenden Schiffen als Orientierungspunkt. Er verkraftete auch die mutwilligen Beschädigungen nach der Revolution. Seit dem Wiederaufbau
1997 lädt die neue Aussichtsplattform dazu ein, sich einen Überblick
über das Stadtzentrum zu verschaffen.
Zwei weitere Kirchen ziehen ebenfalls viele Blicke auf sich: Die
Alte Armenische Kirche ist ein monumentaler Bau, der auch schon als
Filmkulisse diente. Er ist der gleichnamigen mittelalterlichen Kirche in
Etschmiadsin in Armenien nachempfunden worden, wo noch heute das
geistliche Oberhaupt der Armenischen Apostolischen Kirche lebt. Auch
die
Kirche der Unbefleckten Empfängnis ist kurz vor dem Ausbruch
des Ersten Weltkriegs entstanden. Sie ist die einzige Kirche auf der Krim,
die sowohl Chor als auch Glockenturm besitzt.
Aus dem neoklassizistischen Haus, in dem der ukrainische Dramatiker
und Dichter Anton Tschechow von 1901 bis kurz vor seinem Tode im
Jahr 1904 lebte, ist inzwischen das beliebte
Tschechow-Museum geworden. Es erinnert eindrucksvoll an Leben und Werk des Schriftstellers.
Ein beträchtlicher Teil des literarischen Nachlasses entstand sogar an
diesem Ort. Wenn die Einheimischen liebevoll vom „Weißen Häuschen“
sprechen, dann schwingt in ihrem Tonfall noch immer viel Respekt mit.
Einige Zimmer sind bis heute unverändert erhalten geblieben.
Ausgesprochen märchenhaft geht es im Garten des
Museums für
Nationale Dekorationskunst zu. Mehr als 310 Plastiken aus der Welt
der Sagen und Fabeln sind hier unter freiem Himmel ausgestellt. Dabei handelt es sich nicht nur um Gestalten der heimischen Erzähl- und
Fabulierkunst, auch Figuren der Gebrüder Grimm oder aus bekannten
Disney-Erfolgen sind zu sehen.