Borstel, Mecki und Co. - Kreisverband Leipzig

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Borstel, Mecki und Co. - Kreisverband Leipzig
Zu Besuch bei "Borstel, Mecki und Co." Engelsdorfer Kita-Kinder im Igelschutzzentrum
5.11.2012 Quizfrage: Was ist das: Eine Kastanie gespickt mit vielen halbierten
Zahnstochern? Klar, hier haben Kinder Igel gebastelt. Jedes Kind kennt die
putzigen Gesellen, wirklich gesehen haben ihn nur wenige Kinder. Wo er lebt,
was er frisst und wie man ihm helfen kann, wenn man einen verletzten Igel
findet, dass erkundeten 21 Kita Kinder aus der Engelsdorfer Kita Benjamin
Blümchen bei einem Besuch im Leipziger Igelschutzzentrum.
Schon ganz früh morgens machten sich die Kinder mit ihren erwachsenen Begleitern
auf den Weg einmal quer durch Leipzig. Ihr Ziel: Das 1997 eröffnete Leipziger
Igelschutzzentrum, das heute in Trägerschaft des "Igelfreunde Leipzig und
Umgebung e.V." und des NABU Dtschl., Landersverband Sachsen e.V. arbeitet.
800 bis 1500 g wiegt so ein kleiner Stachelritter im Durchschnitt bei einer
Körpergröße von 22 - 24 cm. Mit seinen dunklen Knopfaugen kann der
Insektenfresser nicht besonders gut sehen, dafür hervorragend riechen, und noch
besser hören. Seine ca. 8000 Stacheln kann er bei Gefahr aufstellen und sich zu
einer Kugel formen. Da vergeht jedem Angreifer die Lust. Nachts geht er auf
Nahrungssuche. Im Spätsommer und im Herbst hat er sich ein Fettpolster
angefressen, damit er ab Oktober den ganzen Winter verschlafen kann. "Das ist aber
gut ausgedacht. ", kommentiert ein Vorschüler. "Im Winter gibt’s ja gar keine Käfer."
"Und genau hier liegt das Problem.", erzählt eine Mitarbeiterin den Kindern. Sie
erklärt, einige Igel werden gestört beim Winterschlaf, oder sie wachen zu früh auf,
oder sie werden sogar verletzt. Damit sie nicht verhungern, brauchen sie Hilfe. Dafür
gibt es das Leipziger Igelschutzzentrum.
Auf 2 Stationen mit ca. 50 Pflegeplätzen dreht sich im Igelschutzzentrum alles um
das Thema Igel. Hier gibt es ein Labor, ein Besucher- und Beratungsraum mit vielen
Schautafeln und einen Schulungsraum für den Projektunterricht mit Kindern. Hier
können sie Bilder ausmalen und Karten basteln. "Die Freigehege und die Freiflächen
für den Unterricht im Grünen sind vor allem bei Kindern sehr beliebt. Wir wollen nicht
nur Igel helfen, sondern naturinteressierte Bürger informieren. Viele Leute glauben
immer noch, Igel essen Obst, aber das stimmt nicht! Wenn sie an einem Apfel
knabbern, dann suchen sie nach Maden."
Besonders die Vorschüler sind interessiert zu erfahren, was sie denn nun tatsächlich
machen können, um einer Igelfamilie zu helfen. "Das ist gar nicht so schwer", erzählt
die Fachfrau. "Anstatt den Garten perfekt aufzuräumen, kann man für die Igel einen
Laubhaufen liegen lassen. Das reicht oft schon." So ganz zufrieden sind die Großen
dann aber doch nicht. "Ja, und was isst er denn dann, wenn er wach ist?" - Die
Mitarbeiterin schmunzelt. "Sauberes Wasser und - Katzenfutter mag er gerne." Die
Kinder sind überrascht und bei dem einen oder anderen sieht man schon am
Gesichtsausdruck, welche Gedanken ihm durch den Kopf schießen.
Claudia Ries