Business 2013
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Business 2013
Mein Auslandssemester an der California State University Long Beach Wintersemester 2013/14 Mattis Hillmer - Logistik/Technische BWL [email protected] 1 Mein Auslandssemester an der California State University Long Beach Wintersemester 2013/14 Mattis Hillmer - Logistik/Technische BWL [email protected] 1 Inhaltsverzeichnis 1. Die Universität und ihr Angebot Seite 3 2. Der Campus und das College of Business Administration Seite 4 3. Beschreibung der Kurse SCM414 Supply Chain Management SCM411 Operations Planning and Control COMM330 Intercultural Communication Seite Seite Seite Seite HIST316 Early Medieval Europe 4. Informationen zur Betreuung 6 6 7 8 Seite 9 Seite 10 5. Living in Long Beach Informationen zur Unterkunft Leben in der Stadt und die Leute, die man dabei trifft Freizeitaktivitäten und Ausflüge Seite 10 Seite 11 Seite 11 6. Übersicht über die Kosten Seite 13 7. Wichtige aus eigener Erfahrung Seite 13 2 1. Die Universität und ihr Angebot Die CSU Long Beach ist mit etwa 35.000 Studenten eine der größten staatlichen Universitäten in Kalifornien. Dementsprechend ist auch eine enorme Vielfalt an Kursen geboten, die an den folgenden Departments/Colleges belegt werden können: - College College College College College College College College of of of of of of of of the Arts Business Administration Education Engineering Health and Human Services Liberal Arts Natural Sciences and Mathematics Continuing and Professional Education Die oben erwähnte Vielfalt ist schon fast erdrückend, es ist eigentlich alles dabei, auch Sachen von denen man eigentlich nicht erwarten würde, dass sie als benoteter Fachkurs angeboten werden. Besonders erstaunlich fand ich persönlich die Kurse Backpacking, Bowling, Wilderness Water Expedition und Tecniques of Rockclimbing. Neben den Kursen, die man aus dem Campus Catalog wählen kann und welche dann auch am Ende des Semesters benotet werden, gibt es auch eine Vielzahl von Classes oder Kursen die außerhalb des Stundenplans angeboten werden. Für diese Kurse wird meistens eine kleine Gebühr fällig, abhängig davon wie viel Aufwand die Kursleiter betreiben müssen und was alles in dem Angebot enthalten ist. Einen sehr guten Überblick über die Varietät des Angebotes erhält man in der „Orientation Week“, die etwa in der 2. Vorlesungswoche stattfindet, da sich dann alle Kurse mit Ständen auf dem Campus präsentieren und über ihre Angebote informieren. Hier reicht das Angebot von Aikido, Bogenschießen, Eishockey, Lacrosse, selbstverständlich Surfen oder Segeln, bis hin zu Wasserball oder Paintball. Also: Auf keine Fall die Orientation Week verpassen! Stände der Clubs in der Orientation Week 3 Hier stellen sich auch die Student Organizations und Studentenverbindungen vor. Anders als man es aus den amerikanischen College Filmen kennt, ist die CSULB ein „Commuters College“, was bedeutet, dass der größte Teil der Studenten jeden Tag aus dem Umland zur Uni pendelt und nicht in Studentenwohnheimen auf dem Campus oder in direkter Nähe zur Uni wohnt. Es gibt zwar 3 Studentenwohnheime auf dem Campus, die jedoch nur Plätze für etwa 2400 Studenten bieten und auch Häuser der Studentenverbindungen sucht man vergeblich, da sie sich meistens in den Gebäuden ihres jeweiligen Departments treffen. Folglich ist auch der Einfluss der Studentenverbindungen nicht so zu erwarten wie man es aus besagten Filmen kennt. Vor allem die Verbindungen des College of Business Administration (CBA), zum Beispiel die Fraternity „Delta Sigma Pi“, beschäftigen sich hauptsächlich mit Networking oder laden Gastredner aus den ansässigen Unternehmen, wie Boeing oder Toyota, zu Podiumsdiskussionen ein, bei denen aktuelle Wirtschaftsthemen oder Ideen von Studenten diskutiert werden. 2. Der Campus und das College of Business Administration (CBA) Wenn man zuerst den Campus der CSULB betritt wird einem die Größe der Uni erst bewusst, obwohl es seine Zeit dauert bis man die ganzen Ausmaße des Campus begreift. Da sich alle Departments, Verwaltungsgebäude und, bis auf das Baseballfeld und ein Studentenwohnheim, alles was zu der Uni gehört auf dem Campus befindet, kommt es einem vor wie eine kleine Stadt. Der Campus besteht aus vielen Grünanlagen, die Gebäude der jeweiligen Departments bilden kleine Colleges auf dem Campus. Zentral gelegen befindet sich das Gebäude der Student Union (USU) in dem sich der Haupt-Food Court und diverse Möglichkeiten zur Freizeitaktivität (Bowling, Billard, Pool) befinden. Über den ganzen Campus verstreut findet ihr kleine Kioske, die Snacks aber auch Unimaterial verkaufen, sowie Wasserspender an denen ihr euch Trinkwasser holen könnt. Auf Grund der Größe des Campus bewegen sich viele der Studenten auf ihren Skateboards/Longboards fort um schneller von A nach B zu kommen. Auf dem Campus findet man zudem die Sporteinrichtungen der Uni. 4 „The Pyramid“, die Halle für Basketball und Volleyball, befindet sich im Norden des Campus und fasst ca. 5000 Zuschauer. Sehr vorteilhaft ist, dass ihr mit eurer Student ID Card freien Eintritt zu den Heimspielen in der Pyramid habt. Die Volleyballspiel in der Pyramid Fußballfelder, Schwimmbahnen, Tennisfelder, Basketball Courts, Tartanbahn etc. befinden sich direkt südlich der Pyramid und reichen bis zum „Recreation Center“ im Osten des Campus, dem Fitness- und Wellnesszentrum der Universität. Hier gibt es, neben dem normalen Fitnessstudio, alles was das Herz begehrt, etliche Kursräume, Basketball- bzw. Volleyballfelder um die im darüber liegenden Stockwerk eine Tartanbahn führt, Squashfelder, eine Kletterwand und ein anliegender Pool. Wie ihr seht gibt es genug Möglichkeiten sich die Zeit zwischen den Vorlesungen zu vertreiben. Ein beliebter Ort dafür ist auch „The Nugget“, eine Art Restaurant und Pub, in dem den ganzen Tag jeglicher Sport übertragen wird, so zum Beispiel auch die Spiele der UEFA Champions League. Da ihr aber da seid um etwas zu lernen ist euch noch die Library ans Herz zu legen. Im Erdgeschoss befinden sich etliche PCs von denen aus ihr auch drucken könnt. In den oberen Stockwerken befinden sich die Lernräume, die nicht immer Ruhebereiche sind. Ich war jedoch meistens im PC-Lab des CBA, da die PCs hier mit aller notwendigen Software, wie SAP, ausgestattet sind. Das CBA ist ein relativ neues Gebäude, enthält neben den Vorlesungsräumen und dem bereits erwähnten PC-Lab auch die Büros der Professoren. Die Kursräume sind nicht all zu groß, ähnlich wie an der HAW, und auch vergleichbar ausgestattet. Das Recreation Center 5 3. Beschreibung der Kurse Ich habe bereits bei der Bewerbung 8 Kurse gewählt, von denen ich letztendlich 3 bekommen habe. Als ich dann in der ersten Woche versucht habe einen weiteren Business Kurs zu belegen musste ich leider feststellen, dass bereits alle Kurse belegt waren, weshalb ich auch nur in 3 Kurse meiner Wahl eingeschrieben werden konnte – die amerikanischen Studenten werden bei sowas selbstverständlich bevorzugt behandelt. Nachdem ich mir in der ersten Woche dann mehrere Kurse angeguckt hatte, stand Mitte der zweiten Woche mein Stundenplan fest. Das einschreiben in den vierten Kurs lief problemlos ab und meine Professorin war dabei sehr hilfreich. Grundsätzlich lässt sich über die Kurse sagen, dass das Niveau nicht so hoch ist wie in Deutschland, was nicht heißen soll, dass man es auf die leichte Schulter nehmen kann. Die Professoren folgen ihrem strikten Zeitplan, dem „Syllabus“, der zu Beginn des Semesters bekannt gegeben wird. Hier findet ihr die Termine eurer Midterms und des Final Exams, sowie Abgabezeitpunkte für Hausarbeiten, Assignments oder sonstige Aufgaben. Die Professoren erwarten von euch, dass ihr auf die nächste Vorlesung vorbereitet seid, was bedeutet auch mal zwischen Dienstag und Donnerstag 50 Seiten zu lesen. Durch dieses konstante lernen jede Woche dürften euch sowohl die Vorbereitung auf die Midterms, als auch die Prüfung selber leichter fallen, da der Stoff noch ganz frisch ist. Zu den von mir gewählten Kursen: SCM 414 – Supply Chain Management bei Ming Chen Dienstags & Donnerstags 17:00 – 18:15 Diesen Kurs konnte ich mir für Grundlagen des Logistikmanagement (3.Semester) anrechnen lassen. SCM 414 ist Teil des Supply Chain Management Majors am CBA, baut folglich auf bereits in vorigen Kursen erlerntem Wissen auf. Der Kurs ist aber sehr gut zu schaffen, wenn man das 3.Semester in Hamburg abgeschlossen hat. Ming ist ein noch relativ junger Professor, der sehr engagiert ist und versucht den Stoff auch dem letzten Studenten verständlich zu erklären. Seinen chinesischen Akzent hört man zwar immer raus, aber dennoch war alles perfekt zu verstehen. In diesem Kurs lernten wir unteranderem verschiedene Einflüsse auf die gesamte Supply Chain kennen, sowie die verschiedenen Sichtweisen der einzelnen Positionen in der Supply Chain und deren Entscheidungskriterien, die optimale Bestellmenge, Berechnung der optimalen Überkapazität und den Bullwhip-Effekt. Schon zu Beginn des Semesters wurden wir in Vierergruppen eingeteilt, in denen wir über das Semester immer wieder während der Vorlesung Problemstellungen lösen mussten. Die Phase bis zum ersten Midterm war für 6 mich lediglich Wiederholung dessen, was bereits in der Vorlesung von Herrn Kontny an der HAW behandelt wurde, was sich allerdings als gute Möglichkeit für mich herausstellte das bereits bekannte Wissen übersetzen zu können und aufzufrischen. Danach arbeiteten wir sehr viel mit Excel, zum Beispiel Excel Solver, um das theoretische Wissen praktisch anzuwenden, was mir sehr gut gefallen hat, da so eine gesunde Mischung zwischen Theorie und Anwendung gefunden wurde. Insgesamt waren in diesem Kurs 5 Hausaufgaben zu bearbeiten, die nicht zu anspruchsvoll waren und hauptsächlich als Wiederholung und Anwendung des gelernten Stoffes dienten. Die zwei Midterms und das Final Exam waren so aufgebaut, dass es einen größeren Multiple Choice Block und einen praktischen Rechnungsteil gab. Eine Formelsammlung wurde gestellt. Wenn ihr während des Semesters aufmerksam seid, die Hausaufgaben gut lösen könnt und euch anhand des vom Professor ausgehändigten Lernplans vorbereitet, steht einer guten bis sehr guten Note nichts im Weg. Am Ende des Semesters war zudem noch ein Gruppenprojekt fällig, für das wir eigenständig die Probleme aus der Fragestellung erkennen mussten und dementsprechend unsere eigenen Exceltabellen, etc. aufbauen mussten, sowie einen Bericht über die Arbeit der Gruppe und unsere Ergebnisse erstellen mussten. Auf eine Präsentation der Ergebnisse vor dem Kurs wurde verzichtet. Highlights dieses Kurses waren zum einen die Präsentation eines CSULB Alumnus, der Leiter eines in Long Beach ansässigen Logistikdienstleisters ist und aus seiner Berufserfahrung berichten konnte, sowie ein Planspiel mit einer Simulationssoftware, die Ming für uns gekaufte hat, mit der wir, wieder in unseren Gruppen, die Auswirkungen des Bullwhip-Effekt auf die gesamte Supply Chain veranschaulichten. Zusammenfassend kann ich sagen, dass dieser Kurs sehr lehrreich war und mir viel Spaß gemacht hat und absolut empfehlenswert ist, egal ob ihr Logistik studiert oder nur Interesse an Logistik als Wahlpflichtfach habt. SCM 411 – Operations Planning and Control bei Suri Gurumurthi Mittwochs 16:00 – 18:45 Uhr Suri ist ein sehr netter Professor, der auch mal eine Abgabefrist verlängert, wenn die Studenten viel um die Ohren haben. Er versucht die Studenten sehr viel in die Vorlesung mit einzubeziehen, sodass man stets aufmerksam sein muss, aber dadurch die angesprochenen Themen wesentlich schneller versteht. In diesem Kurs lernten wir Prozessplanung und Prozessdesign, unabhängig von Industriezweig, und damit zusammenhängende Einflüsse auf die Performance des Unternehmens kennen. Im weiteren Verlauf des Semesters erarbeiteten wir Konzepte zur Optimierung der Prozesse um das Maximum aus dem Unternehmen zu holen, wobei wir näher auf Kosten, Effizienz und nachhaltiges Wirtschaften eingingen. Dieses Wissen wendeten wir letztendlich 7 mit Hilfe einer Simulationssoftware in einem Planspiel an (wieder in Vierergruppen), bei dem uns virtuell ein Unternehmen zur Verfügung gestellt wurde und wir den Prozess „unserer“ Firma nach Belieben verändern konnten. Welchen Einfluss unsere Eingriffe hatten konnten wir in Echtzeit an diversen Kennzahlen erkennen und so auch auf etwaige Veränderungen, wie Nachfrageschwankungen, reagieren. Dieses Planspiel war gleichzeitig das zweite Midterm, für welches wir auch einen Bericht über unsere Entscheidungen und Ergebnisse des virtuellen Unternehmens anfertigen mussten. Das erste Midterm war, genau wie die 5 über das Semester verteilte Assignments, zuhause zu lösen. Lediglich das Final Exam fand im Vorlesungsraum statt, und war als Open Book Klausur genau aufgebaut wie die Assignments und Midterms: 2-3 Theoriefragen, die in kurzen Sätzen zu beantworten waren und sonst Anwendung der Theorie durch die Lösung von verschiedenen Problemstellungen mithilfe der im Kurs gelernten Formeln und Tabellen. Auch in diesem Kurs arbeiteten wir viel mit Excel und lernten zum Schluss auch die Anwendung von SAP, in einer Art Crashkurs, kennen. Alles in allem war dieser Kurs ähnlich anspruchsvoll wie SCM414, vielleicht sogar etwas schwerer aufgrund der Komplexität mancher Themenzusammenhänge und Formeln. Doch auch diesen Kurs kann man gut abschließen, auch hier muss man dazu aber das Semester über stets am Ball bleiben, dann sind Assignments und Prüfungen gut zu bewältigen. COMM330 – Intercultural Communication bei Marc Rich Dienstags & Donnerstags 8:00-9:15 Uhr Diesen Kurs konnte ich mir für das Wahlpflichtfach im 6. Semester anrechnen lassen. Herr Rich ist ein absoluter Vollblutprofessor! Er schaffte es jedes Mal, durch seine offene und herausfordernde Art, über 80 verschlafene Studenten morgens um 8 Uhr für seine Vorlesung zu begeistern. Pünktlichkeit wurde gewissermaßen dadurch erzwungen, dass um Punkt 8 ein Quiz über die zuletzt behandelten Thematiken geschrieben wurde – wer auch nur eine Minute zu spät kam, durfte dieses Quiz nicht mitschreiben und demjenigen fehlten so diese Punkte für seine Endnote. Herr Rich bezieht die Studenten viel in seine Vorlesung ein um eine vernünftige, erfolgreiche Diskussion zu fördern und versucht selbst bei einer so großen Gruppe, jeden zu Wort kommen zu lassen. Zu Anfang des Semesters hat man die Wahl, entweder die Vorlesung zu besuchen, sodass die Exams nicht die ganze Note ausmachen, sondern auch Quizze, Journals und sonstige kleine Aufgaben mit in die Note eingehen, oder die Vorlesung nicht zu besuchen und sich zuhause alleine durch das Durcharbeiten des Lehrbuches auf die Exams vorzubereiten, deren Ergebnis dann die gesamte Note ausmachen. Ich habe mich für die erste Variante entschieden. Sein Kurs beschäftigt sich kurzum damit, verschiedene Kulturen 8 innerhalb der US-amerikanischen Gesellschaft und deren Besonderheiten kennen zu lernen. Dazu wurden sowohl Inhalte aus dem Kursbuch, als auch Kurzgeschichten und Filmmaterial verwendet, was zu einer abwechslungsreichen Vorlesung führte. Dadurch konnte ich einiges über die Geschichte und Gegenwart der USA lernen. Herr Rich gestaltet seine Vorlesungsinhalte relativ kritisch, nicht nur gegenüber den Autoren des Buches, sondern auch gegenüber der Gesellschaft insgesamt und regt die Studenten so zu kritischem Denken und Hinterfragen der gesellschaftlichen Normen in den USA an. Gerade diese Tatsache der kritischen Reflektion war vielleicht das, was mir am meisten an diesem Kurs gefallen hat. Die vielen kleinen Aufgaben, Quizze, Journals und das teilweise sehr umfangreiche Vorbereiten auf die nächste Vorlesung, machten diesen Kurs relativ zeitintensiv, die Exams sind aber mit Hilfe des Studyguides gut zu bewältigen. HIST316 – Early Medieval Europe bei Marie Kelleher Dienstags & Donnerstags 14:00 – 15:15 Uhr Die Wahl dieses Kurses war aus der Not geboren, da ich keinen Kurs der auch nur im Entferntesten mit meinem Studiengang zu tun hat mehr wählen konnte. Nachdem ich in mehrere Kurse reingeschnuppert hatte (hier half mir die gigantische Auswahl an möglichen Kursen), fiel die Wahl auf HIST316, da hier viel schriftliche Arbeit in gutem Englisch erwartet wurde und ich mir davon eine Verbesserung meines geschriebenen Englisch erhoffte. Frau Kelleher lebt Geschichte und hat viel Spaß daran, die Studenten für Geschichte zu begeistern. Der Kurs war überaus informativ, wenn auch arbeitsintensiv. Gelegentliche spontane Tests motivierten einen dazu stets die erforderlichen Vorbereitungen für die nächste Vorlesung zu machen. Die Exams bestanden aus Primärquellenanalyse und Fragen zu Vorlesungsinhalten. Zum Ende des Semesters musste eine Hausarbeit zu einem Thema unserer Wahl eingereicht werden. Ich glaube, dass dieser Kurs mein allgemeines Englischverständnis deutlich verbessert hat, da die Primärquellen aus dem Frühmittelalter in gehobenem Altenglisch geschrieben waren und ich viel Zeit mit der Übersetzung der Texte verbracht habe. Abschließend lässt sich sagen, dass ich durchaus zufrieden mit der Wahl meiner Kurse war. Die Professoren waren durchgehend motiviert und hilfsbereit, die Kurse sehr informativ und lehrreich, wenngleich mit viel Arbeitsaufwand verbunden. Seid euch darüber im Klaren, dass ihr während des Semesters viel zu tun habt, wenn ihr das aber durchzieht und euch in der Woche hinsetzt, kommen am Ende gute bis sehr gute Noten raus und ihr habt am Wochenende Zeit auf Reisen zu gehen. 9 Das Einzige, was bei mir schief gelaufen ist, war die Tatsache, dass ich drei Final Exams an einem Tag hatte. Das war reines Pech und lässt sich nicht beeinflussen, aber auch das war nicht so schlimm wie es sich vielleicht anhört. 4. Informationen zu Betreuung Die Betreuung durch das International Office der CSULB war sehr gut. In der ersten Woche wurden direkt alle Exchange Students zu einer Informationsveranstaltung eingeladen, bei der die Zuständige, Jennifer Orem, und ihre Kolleginnen uns Einblicke in die Organisation unseres Studiums an der CSULB gaben, sowie hilfreiche Informationen zu Freizeitaktivitäten und Restaurants in und um Long Beach. Auch sonst hilft das International Office sehr gerne bei allem möglichen weiter – kurz um eine gute Anlaufstelle für Probleme aller Art rund um das Studium. Die Professoren behandeln einen nicht bevorzugt, sondern wie einen ganz normalen Studenten, was gut ist. Gelegentlich wird Rücksicht auf einen genommen, oder, zum Beispiel beim Einschreibevorgang in den Kurs, unterstützt. Man wird eher mal zu Vergleichen mit Deutschland gefragt. Was noch ein großer Vorteil des Exchange Programmes ist, ist, dass das Fitnessstudio beitragsfrei ist und man sich auch nicht um die Kündigung seiner Mitgliedschaft kümmern musste, da diese mit Semesterende einfach erlischt. 5. Living in Long Beach Informationen zu Unterkunft: Meine Unterkunft habe ich erst als ich bereits in Long Beach war, über die Seite der International Students bei Facebook gefunden. Hier werden ganz viele WG Angebote von anderen Internationals gepostet. Gewohnt habe ich dann letztendlich in der Apartment Anlage Beverly Plaza / Park Avenue. Hier wohnen etliche amerikanische, als auch viele internationale Studenten, sodass man garnicht drum herum kommt viele neue Leute kennen zu lernen. Ich habe mit drei anderen Deutschen und zwei Koreanerinnen zusammen gewohnt, die Schlafzimmer haben wir uns geteilt, da die Miete ansonsten doch relativ hoch ausgefallen wäre. Neben den Pools und dem Jacuzzi, an denen es auch Grille gibt, die man einfach benutzen kann, spricht für die Beverly Plaza Apartments vor allem die gute Lage. Ein Einkaufszentrum ist direkt nebenan, zur Uni sind es mit dem Fahrrad oder dem Bus etwa 15 Minuten. 10 Leben in der Stadt und die Leute, die man dabei trifft: Long Beach ist eine Industriestadt, hat aber dennoch schöne Plätzchen zu bieten. Der Signal Hill, von dem man an klaren Tagen bis nach LA gucken kann ist besonders zum Sonnenuntergang empfehlenswert. Naples, eine künstlich angelegte Insel in der Nähe des Yachthafens, hat vor allem in der Weihnachtszeit durch die prunkvollen Dekorationen viel zu bieten. In Belmont Shore und der Second Street findet ihr viele Bars und Restaurants, hier findet am Wochenende meistens das studentische Nachtleben statt. Aber auch in Downtown Long Beach findet ihr etliche Bars, auch direkt am Hafen, in der Nähe der Queen Mary I., hier ist aber eher etwas älteres Publikum unterwegs. Nach einigen Anfangsschwierigkeiten werdet ihr euch relativ schnell in der Stadt zurechtfinden, da aufgrund der schachbrettförmig angelegten Straßen die Orientierung ziemlich leicht fällt. Wie bereits erwähnt, wohnten in den Beverly Plaza Apartments etliche andere Studenten, sodass auch hier an den Wochenenden meistens viel los ist. Die Amerikaner sind alle sehr offen und kommunikationsfreudig, meistens bleibt es jedoch bei oberflächlichen Freundschaften, vor allem mit den Studenten, mit denen man in der Vorlesung in Kontakt kommt. Generell fällt die Integration aber sehr leicht. Die anderen Internationals waren jedoch auch eher für Reisen und andere Freizeitaktivitäten zu haben, sodass ich sehr viel mit den anderen internationalen Studenten gemacht habe und so enge Freundschaften schließen konnte. Sonstige Freizeitaktivitäten & Ausflüge: - Partybus nach Hollywood: Organisiert von Studenten der CSULB, fährt einige Male im Semester ein Partybus zu angesagten Clubs in Hollywood. Vor allem zu Beginn und Ende des Semesters ist das sehr zu empfehlen. - Laguna Beach: eine wunderschöne kleine Küstenstadt südlich von Long Beach, 45 Minuten mit dem Auto entfernt. Den Highway 1 nehmen und auf dem Weg dahin in Newport Beach und/oder Huntington Beach halten - Huntington Beach: Surfers Paradise, 30 Minuten südlich von Long Beach, perfekt für einen Tag am Strand - Venice Beach: Muscle Beach, Skateboard Park, diverse Basketballfelder auf denen auch mal Events stattfinden, Sonntags spontane Strandparty ab ca. 16 Uhr bis die Polizei nach Einbruch der Dunkelheit die Leute bittet zu gehen, oder die Venice Canals – hier wird immer was geboten - Santa Monica: Das Santa Monica Pier und auch die Stadt selber sind absolut sehenswert, nur 10 Minuten Autofahrt, oder einen 40 minütigen Spaziergang entlang des Pazifik nördlich von Venice, 11 - Hollywood / Beverly Hills / Bel Air: Den Hollywood Blvd/Walk of Fame und das Chinese Theater muss man wohl gesehen haben, durch die Welt der Reichen und Schönen bietet sich eine kleine Spazierfahrt an, genau wie in die Nähe des Hollywood Signs um ein paar Fotos zu schießen, da das Sign selbst nur zu Fuß zu erreichen ist. Aber auch der Hike auf den Hollywood Hill ist empfehlenswert. - Sportevents: Die Heimspiele der Uni in der Pyramid sind auf jeden Fall einen Besuch wert und veranschaulichen sehr gut die Identifizierung mit der Uni; Eishockey im Honda Center, Anaheim oder im Staples Center in LA (gut per Metro zu erreichen); wer mag American Football in San Diego, was nur etwa 3 Stunden südlich von Long Beach liegt; Baseball im Dodgers Stadium, LA oder im Angel Stadium of Anaheim - Naples, Long Beach - Queen Mary I., Long Beach - Disneyland, Anaheim: teuer, aber sehr beeindruckend - Universal Studios: Entweder gönnt man sich eine Tour durch die Studios, die wohl wirklich gut sein soll. Wir waren zu Halloween da, wo eine wirklich großartige, gruselige Atmosphäre durch unzählige Schauspieler kreiert wurde, und auch die zahlreichen Mazes sind ganz großes Entertainment - Six Flags Magic Mountain Freizeitpark: Achterbahnen, die keinen Wunsch offen lassen, unter anderem der höchste Freefall-Tower der Welt - Grand Canyon: Gute 8-9 Stunden Fahrt lohnen sich absolut, dieses Wunder der Natur zu besichtigen. Wer Zeit mitbringt, sollte auf jeden Fall wenigstens Teile der Wanderstrecken nutzen, am besten plant ihr das im Voraus. - Antelope Canyon / Colorado River, Page, Arizona: Nördlich des Grand Canyon, an der Grenze zu Utah. Atemberaubende Landschaften und der Gang durch den Slot Canyon sind einfach nur phänomenal - Bryce Canyon, Utah: Gleiches gilt für den Bryce Canyon. Etwa 10 Stunden Fahrt von Long Beach bietet sich einem ein umwerfender Ausblick schon während der Fahrt und erst Recht in Utah. Auch eine Fahrt entlang des Highway 12, dem zweitschönsten Highway der Welt, ist absolut zu empfehlen. - Zion National Park, Utah: Dieser Nationalpark liegt in der Nähe des Bryce Canyon und bietet mindestens genauso atemberaubende Landschaft. - Big Bear Lake: 2 Stunden nordöstlich von Long Beach, in den San Bernadino Mountains, liegt diese Kleinstadt, die im Winter als Skiparadies dient. - San Francisco: Ein Ausflug in diese wunderschöne Stadt lohnt sich vor allem an einem langen Wochenende, damit ihr möglichst viel sehen 12 könnt. Sehenswert sind auch die Stanford University und die University of California Berkely. - Seattle & Vancouver: Sollte die Zeit da sein, ist auch Seattle mit Weiterfahrt nach Vancouver definitiv eine Reise wert. Der Flug vom Flughafen in Long Beach dauert etwas mehr als 2 Stunden und ist durchaus preiswert. Hoch im Norden ist es schon etwas kälter, aber wer frischen Fisch und eine kalte Brise um die Nase vermisst, ist hier genau richtig. Beide Städte haben etliche Sehenswürdigkeiten zu bieten und sind von schöner Landschaft umgeben. - Las Vegas: What happens in Vegas stays in Vegas! Außer, dass die Stadt auch tagsüber enorm sehenswert ist, brauche ich vermutlich nicht viele Worte über Las Vegas verlieren. Die besten DJs der Welt geben sich hier die Klinke in die Hand, was sich leider in den Eintrittspreisen (nur für die Männer) niederschlägt. 6. Übersicht über die Kosten Einmalige Kosten: - Flug - Visum (ca.) - Versicherung CSULB - Versicherung ADAC - Deposit (wird zurückerstattet) - Fahrrad (inkl. Zubehör) - Lehrbücher 1.040,00€ 300,00€ $415,00 156,00€ $400,00 $100 $120 Monatliche Kosten beliefen sich auf etwa $1000. Größter Bestandteil davon war die Miete für ein geteiltes Schlafzimmer, Utilities/Electricity, sowie gemietete Möbel, Internetanschluss, was sich insgesamt auf etwa $500 belief. Der restliche Betrag setzt sich aus Lebensmitteln/Essen gehen, Handyvertrag bei T-Mobile ($50), Shopping und den Ausgaben für Freizeitaktivitäten und Reisen zusammen. Seid euch darüber bewusst, dass die Lebensmittel in den USA teilweise deutlich mehr kosten als in Deutschland. 7. Wichtiges aus meiner eigenen Erfahrung Als Studenten der CSULB fahrt ihr mit dem ÖPNV der Stadt Long Beach umsonst. Auch die Metro nach LA ist relativ preiswert ($5 Tageskarte, gilt nur für den Nahverkehr des Metro Verbandes). Aufgrund der Nähe meiner Wohnung zur Uni, habe ich mich gegen einen Autokauf entschieden, was ich etliche Male bereut habe. Obwohl die Kosten für einen Mietwagen in den USA nicht zu hoch gegriffen sind (die Young Driver Fee von $25 pro Tag ist meistens das teuerste), ist es doch jedes Mal mit Kosten und Aufwand verbunden sich ein Auto zu mieten. Besitzt man ein eigenes Auto, seid ihr wesentlich mobiler, könnt auch öfters in die Umgebung von Long Beach, zum 13 Beispiel nach Huntington, Venice oder Malibu fahren, weshalb ich glaube, dass ein Autokauf durchaus sinnvoll ist. Ihr müsst euch darüber im Klaren sein, dass das Auslandssemester viel Geld kostet, aber es eine absolut lohnende Investition ist und ihr in diesem halben Jahr wunderschöne Erfahrungen sammelt. Reisen bieten sich selbstverständlich immer in Gruppen an, um die Kosten zu teilen und seine Freunde dabei zu haben. Am besten macht ihr euch zu Beginn des Semesters eine Liste mit den Sachen, die ihr unbedingt besichtigen wollt und plant im Voraus, wann im Semester die beste Zeit ist an Wochenenden zu verreisen. Dann ist es möglich euer Studium dort gut zu absolvieren und gleichzeitig so viel wie möglich auch außerhalb der Uni zu erleben. Bei Fragen jeglicher Art, ob Studium in den USA, Reisevorbereitung, Visumsangelegenheiten, etc. schreibt mich gerne an. Ich möchte euch dabei helfen, dass auch ihr so tolle Erfahrungen sammeln könnt, wie ich es durfte. Zum Abschluss möchte ich mich bei allem Verantwortlichen der HAW Hamburg bedanken, die es mir ermöglicht haben, diese einmalige Erfahrung machen zu dürfen. Es war ein fantastisches halbes Jahr und ein großes Privileg, einer der wenigen Repräsentanten der HAW Hamburg in Long Beach sein zu dürfen. 14 1. Die Universität und ihr Angebot Die CSU Long Beach ist mit etwa 35.000 Studenten eine der größten staatlichen Universitäten in Kalifornien. Dementsprechend ist auch eine enorme Vielfalt an Kursen geboten, die an den folgenden Departments/Colleges belegt werden können: - College College College College College College College College of of of of of of of of the Arts Business Administration Education Engineering Health and Human Services Liberal Arts Natural Sciences and Mathematics Continuing and Professional Education Die oben erwähnte Vielfalt ist schon fast erdrückend, es ist eigentlich alles dabei, auch Sachen von denen man eigentlich nicht erwarten würde, dass sie als benoteter Fachkurs angeboten werden. Besonders erstaunlich fand ich persönlich die Kurse Backpacking, Bowling, Wilderness Water Expedition und Tecniques of Rockclimbing. Neben den Kursen, die man aus dem Campus Catalog wählen kann und welche dann auch am Ende des Semesters benotet werden, gibt es auch eine Vielzahl von Classes oder Kursen die außerhalb des Stundenplans angeboten werden. Für diese Kurse wird meistens eine kleine Gebühr fällig, abhängig davon wie viel Aufwand die Kursleiter betreiben müssen und was alles in dem Angebot enthalten ist. Einen sehr guten Überblick über die Varietät des Angebotes erhält man in der „Orientation Week“, die etwa in der 2. Vorlesungswoche stattfindet, da sich dann alle Kurse mit Ständen auf dem Campus präsentieren und über ihre Angebote informieren. Hier reicht das Angebot von Aikido, Bogenschießen, Eishockey, Lacrosse, selbstverständlich Surfen oder Segeln, bis hin zu Wasserball oder Paintball. Also: Auf keine Fall die Orientation Week verpassen! Stände der Clubs in der Orientation Week 3 „The Pyramid“, die Halle für Basketball und Volleyball, befindet sich im Norden des Campus und fasst ca. 5000 Zuschauer. Sehr vorteilhaft ist, dass ihr mit eurer Student ID Card freien Eintritt zu den Heimspielen in der Pyramid habt. Die Volleyballspiel in der Pyramid Fußballfelder, Schwimmbahnen, Tennisfelder, Basketball Courts, Tartanbahn etc. befinden sich direkt südlich der Pyramid und reichen bis zum „Recreation Center“ im Osten des Campus, dem Fitness- und Wellnesszentrum der Universität. Hier gibt es, neben dem normalen Fitnessstudio, alles was das Herz begehrt, etliche Kursräume, Basketball- bzw. Volleyballfelder um die im darüber liegenden Stockwerk eine Tartanbahn führt, Squashfelder, eine Kletterwand und ein anliegender Pool. Wie ihr seht gibt es genug Möglichkeiten sich die Zeit zwischen den Vorlesungen zu vertreiben. Ein beliebter Ort dafür ist auch „The Nugget“, eine Art Restaurant und Pub, in dem den ganzen Tag jeglicher Sport übertragen wird, so zum Beispiel auch die Spiele der UEFA Champions League. Da ihr aber da seid um etwas zu lernen ist euch noch die Library ans Herz zu legen. Im Erdgeschoss befinden sich etliche PCs von denen aus ihr auch drucken könnt. In den oberen Stockwerken befinden sich die Lernräume, die nicht immer Ruhebereiche sind. Ich war jedoch meistens im PC-Lab des CBA, da die PCs hier mit aller notwendigen Software, wie SAP, ausgestattet sind. Das CBA ist ein relativ neues Gebäude, enthält neben den Vorlesungsräumen und dem bereits erwähnten PC-Lab auch die Büros der Professoren. Die Kursräume sind nicht all zu groß, ähnlich wie an der HAW, und auch vergleichbar ausgestattet. Das Recreation Center 5