Grundlagen der Pfadfinderpädagogik

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Grundlagen der Pfadfinderpädagogik
Grundlagen der Pfadfinderpädagogik
Präsentation von Julika Jakupec
Gliederung
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Quellen
Kurzbiografie Lord Robert Baden-Powell
Erste Pfadfinder
„BPs Ende“
Pfadfinden nach BP
Pädagogische Grundsätze nach BP
– Soziales Lernen
– Politisches Lernen
• Fazit
Quellen
Quellen
• https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_Baden-Powell
• Lord Baden-Powell of Gilwell: Scouting For Boys. A
Handbook for Instruction in Good Citizenship Through
Woodcraft. PDF-Download unter:
http://www.thedump.scoutscan.com/yarns00-28.pdf
• Hans E. Gerr: Einführung in die Pfadfinderpädagogik. Ein
Handbuch für Leiterinnen und Leiter. Grin-Verlag. 2009
• Hans E. Gerr: Pfadfinden. Erziehungsziele, pädagogische
Grundsätze und bedürfnisorientierte Arbeit in den
Altersstufen. Deutscher Spurbuchverlag. 1998
Lord Robert Stephenson Smyth
Baden-Powell, 1. Baron of Baden-Powell of
Gilwell and Baronet of Bentley
Kurzbiografie
„BP“
• Geboren am 22.02.1857
• Eltern: Prof. Baden Powell (1796-1860) und
Henrietta Grace Powell (1824-1914)
• Besuchte eine angesehene Schule, die „im Grünen“
lag, war jede freie Minute draußen
• 1876: Beginn der Offizierslaufbahn, wird nach
Indien geschickt
„BP“
• Versetzung nach Südafrika, kämpfte im 2. Burenkrieg
(1899-1902) und wurde zum Helden durch die
erfolgreiche Verteidigung der Stadt Mafeking
– Übergab Aufgaben auch an Jugendliche, die wiederum von
einem Jugendlichen angeleitet wurden
• Kehrte nach England zurück  General-Major
zurück nach Afrika zurück nach England 
Generalinspekteur
• Wurde 1910 aus Armee entlassen = volle Konzentration
auf Pfadfinderbewegung
Erste Pfadfinder
• 1. „Versuchslager“ 1907
– 21 Jugendliche, 12 Tage
– Unterteilung in 4 Gruppen, die je von einem
Jugendlichen „angeführt“ wurden
• Bis 1908 60.000 Anfragen von Jungen, aber auch
immer mehr Mädchen
Erste Pfadfinder
• Schnelle Ausbreitung: 1912 erste Weltreise BPs zu
Pfadfindervereinigungen
• Große Altersspanne und Anforderungen machen
altersspezifische Aktivitätsprogramme notwendig
• Erstes Weltjamboree 1920 in London (Chief Scout
of the World und Erhebung in den Adelsstand)
„BPs Ende“
• Starb am 8.1.1941 in Kenia
Pfadfinden
Nach BP
Pfadfinden
„Mit dem Wort „Pfadfinden“ ist die Arbeit samt den
Eigenschaften eines Waldbewohners, Kundschafters und
Grenzers gemeint. Um die Grundlagen von diesem an die
Jungen zu vermitteln, sorgen wir für ein System aus Spielen und
Übungen, die ihren Bedürfnissen und Instinkten begegnen – zur
gleichen Zeit wirkt es erzieherisch. Aus Sicht der Jungen
versetzt Pfadfinderei sie in eine Gruppe aus Brüderlichkeit, was
ihre natürliche Organisationsform darstellt, egal ob für Spiele,
Unfug anstellen oder Faulenzen. Sie bekommen ein schickes
Outfit und Ausrüstung, es regt ihre Fantasie und Romantik
(Ritterlichkeit) an und es beauftragt sie zu einem aktiven,
naturnahem Leben.“
(BP „Scouting for Boys“, S. 6)
Pädagogische Grundlagen nach BP
Altersunterschiede machen
„Das Prinzip [des Pfadfindens] ist in Übereinstimmung mit denen der
aktuellsten Erziehungswissenschaftler [Zeit der Reformpädagogik].
Das Training ist fortschrittlich und angepasst an die sich verändernde
Psychologie der heranwachenden Jungen.
• Die Wölflinge (CPA: Jungpfadfinder) ermutigen, sich selbst als
Individuen, sowohl geistig als auch physisch, zu entdecken.
• Die Pfadfinder: den Charakter und den Sinn fürs Dienen
entdecken
• Die Rover (CPA: Scouts): Üben, die Pfadfinderideale des Dienens
in ihrer Staatsbürgerschaft umzusetzen.“ (BP „Scouting for Boys“, S. 6)
für
jede Altersstufe andere Ziele
Soziales Lernen
Soziales Lernen
• Mit Menschen mit gleichen Zielen (z.B. Pfadfinder)
gemeinsame Erfahrungen machen und dabei und
daraus Rückschlüsse ziehen (lernen). =
Voneinander und Miteinander
• Selbst- und Sozialkompetenz fördern
– Schwächen erkennen, annehmen und „bearbeiten“
• Werte und Normen kritisch hinterfragen
• Kreativität fördern
Kreativität
• Lat. „creare“ = (er)schaffen, erzeugen
• Setzt offene, nicht vorherbestimmte Umstände und
Atmosphäre, auch Flexibilität voraus
• Altersspezifisch
– Jungpfadfinder: schöpferisches Tun, Basteln…
– Scouts: produktives Denken, wie gehe ich etwas am
besten an, Projektarbeit…
Kleingruppenarbeit
• 6-8 Pfadfinder, gleichaltrig
– 1 Gleichaltriger „moderiert“ – möglichst wenig Einmischung
von Erwachsenen
– „sich heraushalten“ von Einzelnen wird vermieden
– Geklärte Verantwortlichkeiten, die auch wechseln können
– „organisieren“ sich selbst, entscheiden selbst
• Identifikation, Kohärenz (Beziehungsfestigkeit),
Selbstregulierung (Werte und Normen)
• Vermindert Leistungszwang, fördert Kreativität und
demokratische Kompetenzen
Übertragung von Verantwortung
• „Das Grundprinzip wie das Pfadfinden funktioniert
sind die selbstdurchdachten Ideen des Jungen und
er wird ermutigt sich selbst auszubilden anstatt
dass es ihm jemand beibringt.“ (BP „Scouting for Boys“, S. 6)
• Selbstbestimmung fördert Autonomie
• Verantwortlichkeit der Kleingruppe erzeugt anderes
Gruppenklima, erzeugt „mittendrin statt nur dabei“
Selbst- und religiöse Erziehung
„Selbsterziehung ist, was ein Junge für sich selbst lernt, ist was bei
ihm hängenbliebt und ihn später im Leben leitet – weit mehr als alles,
was ihm aufgezwungen wurde durch die „Anweisungen“ eines
Lehrers. Dies gilt für Religion genauso wie für weltliche Dinge. Die
Arbeit des Lehrers (oder des Pfadfinderleiters) ist, ihn zu ermutigen in
seinen Anstrengungen und die richtige Richtung dafür vorzuschlagen.
Der Junge ist natürlicherweise aufgeschlossen für Religion, aber ihn
in den Punkten zu belehren, die den Erwachsenen ansprechen, hat
häufig zum Ergebnis den Jungen zu langweilen oder ihn zum
Erbsenzähler zu machen.
Ein sicherer Weg zu erlangen, dass der Junge Gott mit seinem
ganzen Herzen erkennt, ist durch die Erkundung der Natur und durch
die Ausübung seiner christlichen Pflicht durch das Tun des Guten, wie
der Pfadfinder es tut […].“
(BP „Scouting for Boys“, S. 186)
Politisches Lernen
Politisches Lernen
• „Aus der nationalen [politischen] Sichtweise ist unser
Ziel einzig und allein das Heranziehen der
Generationen zu guten Bürgern.“ (BP „Scouting for Boys“, S. 6)
– Kritik-, Entscheidungs- und Handlungsfähigkeit fördern!
• Hat nichts mit „Hinerziehung“ zu einer Partei zu tun
• Demokratische, verantwortungsbewusste
Charaktererziehung anstatt willenloses Ergebensein
• Analysieren und „durchschauen“, Vorurteile abbauen,
aktiven Beitrag zur Bewältigung von Problemen leisten,
Zivilcourage zeigen
Frieden
„Bedenke auch, dass ein Pfadfinder nicht nur ein
Freund der Menschen um ihn herum ist, sondern „ein
Freund der ganzen Welt“. Freunde bekämpfen
einander nicht. Wenn wir unsere Nachbarn am
anderen Ende des Meeres in fremden Ländern zu
Freunden machen, und wenn sie uns zu Freunden
machen, dann werden wir nicht kämpfen wollen. Und
das ist bei Weitem der beste Weg zukünftige Kriege
zu vermeiden und den Frieden zu sichern.“
(BP „Scouting for Boys“, S. 214)
Fazit
Fazit
• Pfadfinden ist eine funktionierende Methode zur
Kinder- und Jugendförderung
• „Wie du siehst, ist Pfadfinden nicht nur Spaß, es
verlangt dir auch eine Menge ab und ich weiß ich
kann dir vertrauen, dass du alles was dir möglich ist
tust, um dein Pfadfinderversprechen zu halten.“
(BP „Scouting for Boys“, S. 25)
• Nicht nur Spaß, auch durchdachtes, pädagogisches
Handeln ist erforderlich  WISSEN vorausgesetzt
Fazit
• Altersspezifische Unterschiede machen
– Mehr Wissen in Spiele verpacken (z.B.
Rettungsübungen, Anschleichen, Geländespiele)
– Scouts: selbstbestimmte Projektarbeit
• Kleingruppensystem implementieren
• Weniger Vorgaben machen: Jede Kleingruppe ist
für ihr eigenes Programm verantwortlich
– heißt auch, dass Pfadfinderleitung weniger Arbeit und
mehr „kreatives Dienen“ bedeuten kann
Fazit
Das Wichtigste:
Mit Leidenschaft dabei bleiben!