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AERO̘LAUFRÄDER
Wind-
Surfer
Lust auf Tempo? Aero-Laufräder mit Aluminium-Bremsflanken sind universelle Helfer, um bei
Carbonrädern sind sie uneingeschränkt praxistauglich. Acht Modelle im Windkanalcheck
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TOUR 7 | 2008
Schauplatz Windkanal: Eine Turbine
bläst die sich drehenden Räder mit
50 km/h Windgeschwindigkeit an
7 | 2008 TOUR
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KÜHNEN
Touren, Straßenrennen oder Zeitfahren deutlich schneller zu fahren. Im Gegensatz zu reinen
AERO̘LAUFRÄDER
2
1
3
4
Ǚ Easton „EC70-SL“ – elegantes Erscheinungsbild, aber nur durchschnittliche Aerodynamik; die runden Speichen bremsen ǚ Ursus „Miura Carbon“ – die
bauchige Felge bringt eine gute Aerodynamik Ǜ Mavic „Cosmic Carbone SL Premium“ – alltagstauglich, satter Sound, bester Kompromiss im Testfeld ǜ Ritchey
„WCS Carbon“ – klassisch dezentes Rad, vorne einfach gekreuzt statt wie üblich radial, geringe Steifigkeit
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TOUR 7 | 2008
ǺǫǾǺ Robert Kühnen
ǬǵǺǵǹ Daniel Kraus
KÜHNEN
W
enn Geschwindigkeit zu Klang wird, steigt die
Motivation, feste in die Pedale zu treten. AeroRäder bollern, surren, säuseln, dass es nur so
eine Freude ist. Hochprofilfelgen mit dünnen Wandungen
verstärken die normalerweise zarten Abrollgeräusche so,
dass Untergrund und Tempo eindrücklich erfahrbar
werden. Starke Tritte kommen als pulsierendes akustisches
Feedback zurück, das einen richtig antreibt, das Tempo
hochzuhalten. Zeitfahrer lieben ihre Scheibenräder für
ihren charakteristischen, tiefen Boller-Sound, der durch
das große Volumen der Scheiben
entsteht. Scheiben sind aber reine
DZǻǸȀ ǥ DZǴǧǶǶ
Spezialisten fürs Zeitfahren und
Aero-Räder machen Spaß. Sie verwandeln wegen der Seitenwindanfälligkeit
ein gewöhnlich aussehendes Rennrad im
auch nur am Hinterrad zu empHandumdrehen in einen scharfen Flitzer.
fehlen. Der bessere Kompromiss
Sie bringen aber auch handfeste Vorteile. für den Rennrad-Alltag inklusive
Wer den Drahtverhau eines 32-SpeichenWettkampfeinsätzen sind AeroLaufrads gegen ein gutes Aero-Rad mit
Laufräder mit hohen Felgenprowenig Speichen und hoher Felge tauscht,
filen.
Hohe Felgenprofile haben
gewinnt nicht nur visuell, sondern auch
aufgrund des kleineren Hohlan Tempo: Bis zu einem Kilometer pro
raums im Vergleich zu Scheiben
Stunde bringen die schnellsten Räder in
diesem Test bei Tempo 42, verglichen mit einen helleren, leiseren Klang,
einem konventionellen Vielspeichenrad
aber Tempo bringen sie auch: Alle
mit flacher Felge! Leider lassen sich die
unsere bisherigen Tests im WindHersteller das recht teuer bezahlen. Ein
kanal zeigen, dass die Felgenhöhe
echtes Schnäppchen ist nicht dabei.
wichtig ist für optimale Aerodynamik. Daneben spielen aber
auch das Profil sowie Anzahl und
Form der Speichen eine Rolle.
Bauchige Profile, die an ihrer breitesten Stelle breiter sind
als die Felge (zum Beispiel von Zipp), besitzen nach den
Erkenntnissen aus unserem Test im Vorjahr Vorteile
gegenüber schlanken Profilen. Die Speichen sollten aerodynamisch flach und nicht zu zahlreich sein. Mit hohen
Felgenringen aus Alu wiegt jedes Laufrad rund 200
Gramm mehr als mit normal hohen Alu-Felgen. Daher
werden Aero-Räder bevorzugt aus Carbon und für
Schlauchreifen gefertigt. Dies ist jedoch keine praxistaugliche Kombination: Miserable Bremseigenschaften (siehe
TOUR 6/2007) sowie die fummelige Reifenmontage ma-
Mavics Klassiker „Cosmic Carbone SL“ gewinnt die Gesamt-Wertung
und den Soundcheck. Kein Rad im Test klingt schneller
chen sie nur zur zweiten Wahl. Deshalb haben wir zu
diesem Vergleich ausschließlich Aero-Räder mit bremsfreundlichen Aluminium-Drahtreifenfelgen eingeladen,
bei denen ein Carbon-Unterbau die aerodynamisch nötige Felgenhöhe sowie akzeptables Gewicht ermöglicht.
Reine Hochprofil-Aluminiumfelgen, die diese Bauform
ursprünglich begründeten, werden derzeit nicht mehr
angeboten. Überhaupt ist das Angebot an Aero-Rädern
eingeschränkt. Wir haben einigen Neulingen im Test
daher Klassiker gegenübergestellt.
Leicht ist nicht gleich schnell
Die Gewichte der Test-Laufräder liegen zwischen 1.676
und 2.033 Gramm. Das sind 200 bis 600 Gramm mehr als
wirklich leichte Alu-Laufräder wiegen. Dieses Mehr an
Masse ist jedoch unbedeutend, so lange es nicht zu einem
Bergzeitfahren geht. Denn die Annahme, dass vor allem
geringes Gewicht schnell macht, ist falsch. Klar erklimmen Rennradler gerne Berge und haben Spaß an der
Beschleunigung – zwei Fahrzustände, bei denen das
Gewicht (nicht nur der Laufräder!) eine Rolle spielt. Aber
wenn es um hohe Durchschnittgeschwindigkeiten oder
maximales Tempo geht, bringt gute Aerodynamik mehr
als ein strenges Diätprogramm. Wer gerne schnell fährt,
für den kann mehr Gewicht sogar von Vorteil sein: Es
beruhigt die Fahrt, insbesondere ein schweres Vorderrad
DzǻǬǺǽǯǪǫǸǹǺǧǴǪ Ǩǫǯ ǹǫǯǺǫǴǽǯǴǪ
Lu˕widerstand (Gramm)
260
Easton EC70-SL
240
Vuelta Carbon Pro
220
Xentis Mark 1
Zipp 404
200
Ursus Miura Carbon
180
Veltec Speed 6.0
160
140
Mavic Cosmic Carbone SL Premium
Ritchey WCS Carbon
0
2,5
5
7,5
10
12,5
Die Grafik zeigt den Widerstand der Laufräder bei
seitlicher Anströmung,
wie sie durch Seitenwind
entsteht. Ursus und Veltec
entpuppen sich als echte
Spezialisten, die sich mit
zunehmendem Seitenwind
immer leichter drehen
15
Anströmwinkel (Grad)
7 | 2008 TOUR
39
AERO̘LAUFRÄDER
1
3
2
4
Ǚ Xentis „Mark 1“ – Schön gemacht, aber nicht genauso schön schnell, dafür sind die Holme außen nicht tief genug ǚ Veltec „Speed 6.0“ – das aufwendig geformte
Profil macht schnell: mit knappem Vorsprung schnellstes Aero-Rad im Test Ǜ Vuelta „Carbon Pro“ – auffällig überfräste Alu-Speichen, Vorderrad wenig steif, nicht
besonders schnell ǜ Zipp „404 ZedTech“ – die markanten Dellen geben der Felge ein Gesicht, bringen aber keinen messbaren Vorteil
40
TOUR 7 | 2008
fördert den unbeirrbaren Geradeauslauf, was bei hohen
steifigkeit sowie massive Unwucht negativ auf. Zudem
Geschwindigkeiten durchaus willkommen ist. Ein spursind sie mit Abstand am teuersten. Im Fahrtest gefielen
treues Aero-Rad fühlt sich einfach gut an.
Easton, Mavic und Veltec klar besser. Schlusslicht ist
Die im Windkanal ermittelten Widerstände dokumenVuelta mit weichem Vorderrad und mittelmäßigen bis
tieren keine neue Bestmarke, die hält nach wie vor Zipp
unterdurchschnittlichen Leistungen – inklusive eines für
Alu-Felgen schwachen Bremsverhaltens.
mit dem Radsatz „808“ (siehe TOUR
Die beste Gesamtleistung zeigt Mavics Klassiker „Cos6/2007) und dessen extra hohen Felgen
ǪǫǹǯǭǴ
(82 Millimeter). Aber auch die Räder
mic Carbone SL“ in der Version „Premium“ (Achsteile
und Schnellspanner aus Titan). Die Laufräder sind schnell
Ohne Frage sind Aero-Räder auch aus mit bis zu 58 Millimeter hohen Felgen
sparen wertvolle Sekunden. Veltec geund alltagstauglich, glänzen mit guter Hinterradsteifigoptischen Gründen eine interessante
winnt diesmal die Aero-Wertung
Ergänzung für die eigene Rennmakeit und noch akzeptablem Gewicht. Dass sie klanglich
hauchdünn vor Ursus – trotz 24 Speidem Scheibenrad am nächsten kommen, liegt an der
schine. Damit das Ganze harmonisch
aussieht, sollte man das Design der
chen im Vorderrad. Ein Indiz dafür,
hauchdünnen, schwingfreudigen Carbonverkleidung, die
Räder, insbesondere der Aufkleber
dass die schlanke Felge, die sich unterauf der tragenden Alu-Felge angebracht ist. Tempo-Fans
im Auge behalten. Aufdringliche
werden ihre Freude daran haben.
halb des Reifenbetts verjüngt und dann
Riesenschriftzüge, wie sie auf den
wieder auf etwas mehr als
meisten Rädern prangen, konkurFelgenbreite weitet, berieren dann mit allem anderen, was
sonders gelungen ist. Die
auf dem Rad klebt und geschrieben
Ursus-Felge weist bis auf
steht. Der wilde Mix verschiedenster die Oberfläche extreme
Easton EC70-SL
Schriftarten und Farben sieht – zuÄhnlichkeit mit Zipps
Vuelta Carbon Pro
mindest im Stehen – nicht immer gut bauchiger „404“-FelgenXentis Mark 1
aus. Mavic bietet sein „Cosmic Carbo- form auf. Ursus gelingt
Ritchey WCS Carbon
ne SL“ daher sogar in zwei Varianten
die gute Aero-Leistung
an: mit dezentem silbernem Dekor
ohne die „Dimples“, den
Zipp 404
wie bei der getesteten „Premium“vom Golfball abgeguckMavic Cosmic Carbone SL Premium
Version oder „normal“ mit reichlich
ten Dellen auf der OberUrsus Miura Carbon
Mavic-Gelb auf den Aufklebern. Wer
fläche der Zipp-Felgen.
Veltec Speed 6.0
genug Selbstbewusstsein hat, seine
Entscheidend ist daher
Räder ohne Markenlabels auszureiwohl vielmehr die bau0
10,00 20,00 30,00 40,00 50,00
ten, kann natürlich auch einfach die
chige Felge, die bei Ursus
Zeit [s]
Aufkleber entfernen.
noch einen Millimeter
mehr aufträgt als bei Zipp.
Das bringen die Aero-Räder an Zeitgewinn gegenüber Mavics „Ksyrium SL“-ReSie kompensiert sogar die
ferenzrad: In Zeitfahrhaltung und -tempo (42-43 km/h) erlauben die schnellsten
höhere Speichenzahl (20
Räder im Test einen Vorsprung von 50 Sekunden auf 40 Kilometer. Bei normaler
statt 18 Speichen im Vorderrad). Auch sonst
Rennradposition und einem Tempo um die 36 km/h ist der Zeitgewinn bezogen
kann Ursus Zipp Paroli bieten. Die besonauf die 40 Kilometer etwa zehn Prozent geringer. Mit dem „Ksyrium SL“ ist man
ders leichten Zipp-Räder (1.676 Gramm)
wiederum rund eine Minute schneller als mit einem Satz von Mavics „R-Sys“
fallen durch eine sehr schwache Hinterrad-
ȀǫǯǺǫǸǹǶǧǸǴǯǹ ǧǻǬ 40 DZdz
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UND DEM OPTIMALEN PULS.
AERO̘LAUFRÄDER
HERSTELLER
Modell
Preis pro Satz
Bezug/Info
Speichenzahl vorn/hinten
Varianten/Sonstiges
EASTON
MAVIC
RITCHEY
URSUS
EC70-SL
1.200 Euro
Grofa
Telefon 0 64 34/20 08-200
www.grofa.com
18/24
Cosmic Carbone SL Premium
1.325 Euro
Mavic
Telefon 0 80 33/30 52 00
www.mavic.com
16/20
WCS Carbon 38 mm
1.198 Euro
Cosmic Sports
Telefon 09 11/31 07 55-0
www.ritcheylogic.com
20/24
Miura Carbon
1.379 Euro
Ferrometa
Telefon 0 55 61/93 05-0
www.ferrometa.de
20/28
Farben: Grün,
C
Rot, Silber
C
C
Lieferumfang
MESSWERTE
Aerodynamik1) bei 30/40/50 km/h
Beschleunigungsenergie2)
Seitensteifigkeit vorne/hinten
Felge (Breite x Höhe)
Gewicht (v./h./Schnellspanner)
Fahrergewichtslimit
BEWERTUNG
Aerodynamik (25 %)
Gewicht vorne + hinten (20 %)
Bremsen (20 %)
Seitensteifigkeit vorne (10 %)
Seitensteifigkeit hinten (10 %)
Rundlauf (10 %)
Beschleunigung (5 %)
Gesamtnote (100 %)
Fazit
1)
C
Felgenband
,24
6,4/15,2/29,6 Watt
131,4 Joule
60/44 N/mm
19,2x38 mm
773/1.000/118 g
keine Angabe
5,6/13,3/26,0 Watt
135 Joule
36/40 N/mm
19,2x38 mm
827/1.029/87 g
keine Angabe
5,3/12,5/24,4 Watt
136,5 Joule
51/47 N/mm
19x52 mm
843/1.031/84 g
keine Angabe
5
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1,8
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2,3
4,3
1,0
2,3
2,0
2,0
2,7
4,9/11,7/22,9 Watt
134,9 Joule
42/34 N/mm
18,7x58 mm
843/998/101 g
120 Kilo
5
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4,0
2,0
3,3
3,7
2,1
2,7
2,6
2,4
2,8
2,7
Elegant, schnörkellos, unauffällig. Sehr leiser Freilauf.
Die Aerodynamik leidet mutmaßlich unter den runden
Speichen (2,0/1,7 mm). Die
Verzögerung ist gleichmäßig, aber nicht sehr bissig.
Runde Leistung ohne
Schwächen, abgesehen vom
Gewicht. Gute Steifigkeit,
solide Nabentechnik, beste
Schnellspanner. Der Sound
erinnert schon fast an Scheibenräder. Gute Ausstattung.
Unauffälliges Rad mit etwas
unruhigem Speichenbild
vorne sowie schwacher
Vorderradsteifigkeit. Lauter
Freilauf, Felgenstoß nicht
verschweißt.
Die Überraschung: Die
bauchige Ursus-Felge ist der
von Zipp sehr ähnlich, sogar
einen Millimeter dicker, der
Alu-Ring offenbar identisch.
Auch ohne Golfball-Oberfläche aerodynamisch sehr gut.
Luftwiderstandsleistung für ein einzelnes Vorderrad im Windkanal, Seitenwind berücksichtigt. 2) Notwendige Energie, um einen bereiften Radsatz samt Reifen von 0 auf 30 km/h zu beschleunigen
LEGENDE
Drahtreifen
Schlauchreifen
Campa-
C Rotor
Shimano-
S Rotor
Betriebsanleitung
Schnellspanner
,24
Laufradtaschen
Spezialwerkzeug
Ventilverlängerung
Bremsbeläge
Speichenmagnet
ǹǵ ǺǫǹǺǫǺ ǺǵǻǸ
Die Noten: Laborwerte und Fahreindrücke fließen in
Einzelnoten, die am Ende unterschiedlich gewichtet in
die Gesamtnote münden. In den Einzeldisziplinen können die jeweils besten Produkte eine 1,0 erreichen.
Da einige Eigenschaften sich ausschließen – zum Beispiel minimales Gewicht und beste Aerodynamik – ist
als Gesamtnote kaum eine 1,0 erreichbar.
Aerodynamik: Gemessen haben wir im Windkanal
der Technischen Uni Lyon – allerdings nur Vorderräder, da bei Hinterrädern das Gesamtsystem aus
42
TOUR 7 | 2008
Rad und Fahrer mit über den Luftwiderstand entscheidet. Die Wattwerte wurden für ein gemischtes
Anströmungsprofil (sowohl frontal als auch seitlich)
mit Seitenwindanteil ermittelt. Die Werte beziehen
sich jeweils auf das einzelne Vorderrad. Niedrigere
Werte sind besser.
ǐ geht mit 25 % in die Gesamtnote ein
Gewicht: ǐ geht mit 20 % in die Gesamtnote ein
Beschleunigung: Labormessung der Massenträgheit. Gibt die Energie an, die nötig ist, einen Rad-
satz mit Reifen von 0 auf 30 km/h zu beschleunigen. Niedrigere Werte sind besser. Aber: Wichtig ist
die Relation! 80 kg Systemgewicht (Rad + Fahrer)
benötigen rund 2.800 Joule, um von 0 auf 30 km/h
beschleunigt zu werden. Der Anteil durchschnittlicher Laufräder an der Beschleunigungsarbeit liegt
bei knapp 5 Prozent und wird maßgeblich vom
Reifen beeinflusst. Ein Rad mit niedrigen Beschleunigungswerten fährt sich nervöser als eines mit
hohen – was nicht immer wünschenswert ist: Beim
AERO̘LAUFRÄDER
HERSTELLER
Modell
Preis pro Satz
Bezug/Info
Speichenzahl vorn/hinten
Varianten/Sonstiges
VELTEC
VUELTA
XENTIS
ZIPP
Speed 6.0
899 Euro
Veltec
Telefon 0 23 92/6 90 00
www.veltec.de
24/28
Carbon Pro
1.250 Euro
Raiko
Telefon 0 22 25/70 67 10
www.vuelta.it
12/16
Farben:
C
Schwarz, Silber
Mark 1 Clincher Alu
1.690 Euro
Xentis
Telefon 00 43/3 14 47 09 71-0
www.xentis.com
4/4
mit CarbonC
Bremsflanke
404 ZedTech
2.460 Euro
TRI Dynamik
Telefon 0 83 87/2 44 20
www.zipp.com
18/18
Keramik-Lager
C
C
Lieferumfang
,24
,24
3 Ersatzspeichen inkl. Nippel
MESSWERTE
Aerodynamik1) bei 30/40/50 km/h
Beschleunigungsenergie2)
Seitensteifigkeit vorne/hinten
Felge (Breite x Höhe)
Gewicht (v./h./Schnellspanner)
Fahrergewichtslimit
BEWERTUNG
Aerodynamik (25 %)
Gewicht vorne + hinten (20 %)
Bremsen (20 %)
Seitensteifigkeit vorne (10 %)
Seitensteifigkeit hinten (10 %)
Rundlauf (10 %)
Beschleunigung (5 %)
Gesamtnote (100%)
Fazit
1)
4,9/11,5/22,5 Watt
144,4 Joule
46/40 N/mm
19,2x58 mm
919/1.114/119 g
100 Kilo
5,9/14,0/27,3 Watt
129,4 Joule
39/35 N/mm
20x42,1 mm
827/959/94 g
120 Kilo
6,2/14,6/28,5 Watt
153,8 Joule
30/40 N/mm
19,7x50 mm
973/1.225/135 g
keine Angabe
5
4
3
2
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2,0
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3,0
3,0
2,1
3,0
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2
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4
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3,0
5,0
3,0
5,0
3,0
2,6
3,3
5,3/12,6/24,5 Watt
128 Joule
49/27 N/mm
18,6x58 mm
788/888/88 g
90 Kilo
5
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5
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3,0
4,0
1,0
3,7
3,7
1,2
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5
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1
5
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3
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1
5
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2
1
5
4
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1
5
4
3
2
1
2,3
3,7
2,0
2,7
4,7
1,8
2,3
2,6
3,6
2,7
2,7
Zweite Überraschung: Preisgünstig, aerodynamisch
vorne. Die Felge ist nicht so
bauchig wie bei Zipp und
Ursus, schnürt zwischen der
Alu-Felge und der dicksten
Stelle aber auch etwas ein.
Exot: Die massigen Alu-Aero-Speichen sind mit stählernen Endstücken verschraubt.
Aerodynamisch zahlt sich
das trotz hoher Felge nicht
aus, das Gewicht ist üppig.
Schwache Bremsleistung.
Schön verarbeitete Propeller
mit sattem, charakteristischem Klang. Aerodynamisch nicht erste Wahl, aber
recht leicht für die Bauart.
Mäßig steif, bei hohem Tempo pulsiert das Rad etwas.
Der mit Abstand teuerste
Radsatz im Test ist der leichteste. Aerodynamisch gut,
aber nicht überlegen. Hinten
sehr geringe Steifigkeit und
zudem schlecht ausgewuchtet. Unruhiges Fahrgefühl.
Luftwiderstandsleistung für ein einzelnes Vorderrad im Windkanal, Seitenwind berücksichtigt. 2) Notwendige Energie, um einen bereiften Radsatz samt Reifen von 0 auf 30 km/h zu beschleunigen
LEGENDE
Drahtreifen
Schlauchreifen
Campa-
C Rotor
Shimano-
S Rotor
Betriebsanleitung
Schnellspanner
,24
Laufradtaschen
Spezialwerkzeug
Ventilverlängerung
Bremsbeläge
Speichenmagnet
ǹǵ ǺǫǹǺǫǺ ǺǵǻǸ
Zeitfahrrad ist guter Geradeauslauf erstrebenswert.
Auch auf schnellen Abfahrten läuft ein Rad mit hohen Beschleunigungswerten sicherer.
ǐ geht mit 5 % in die Gesamtnote ein
Seitensteifigkeit: Hohe Seitensteifigkeit von über
50 N/mm bedeutet präziseres Lenkverhalten und
direktere Kraftübertragung – und meist höhere
mechanische Belastbarkeit sowie längere Haltbarkeit. Hinterräder sind wegen der Asymmetrie meist
elastischer als Vorderräder. Der Notenspiegel ist für
44
TOUR 7 | 2008
Hinterräder angepasst. Schwere Fahrer sollten auf
hohe Seitensteifigkeit achten.
ǐ Vorder- und Hinterrad gehen je mit 10 % in die
Gesamtnote ein
Bremsverhalten: Mit Shimanos Standardbelägen
(R55 C2) in Testfahrten ermittelt. Maximal erzielbare Bremsleistung, Standfestigkeit und Dosierbarkeit hängen von der Reibpaarung Belag/Felge ab.
Die Bremszange spielt eine untergeordnete Rolle.
ǐ geht mit 20 % in die Gesamtnote ein
ǎ Rundlauf: Die Rundlauftoleranzen – Seiten- und
Höhenschlag – wurden nach einer Überlastprüfung
mit 30 Kilogramm Seitenkraft gemessen. Perfekt
gebauten Laufrädern kann die Prüfung nichts anhaben, sie haben vorher und nachher die gleichen
Rundlauftoleranzen. Je besser der Rundlauf, desto
besser die Note.
ǐ Höhen- und Seitenschlag von Vorder- und Hinterrad gehen jeweils mit 2,5 % in
die Gesamtnote ein

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