Mit Kollegenhilfe gegen den drohenden „Burn-Out“

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Mit Kollegenhilfe gegen den drohenden „Burn-Out“
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Projektmanagement
Projektmanager besonders häufig von Erschöpfungsdepression belastet
Mit Kollegenhilfe gegen den
drohenden „Burn-Out“
Mit einem Mal grauste dem Projektmanager Tom Haug vor Höhe.
Schon der Blick vom Balkon herab trieb ihm Panikschweiß auf die
Stirn. „Ich war lange Jetpilot, da war plötzliche Höhenangst außergewöhnlich“, erinnert sich Haug. Kurz darauf brach der Vielarbeiter
zusammen. Der Notarzt tippte auf eine verschleppte Grippe. Doch
in Wahrheit handelte es sich um einen „Burn-Out“, um eine Erschöpfungsdepression. Tom Haug, heute Unternehmensberater,
war körperlich und geistig ausgebrannt. „Ich hatte beim Planen
meiner Projekte kaum noch Ideen, schlief schlecht und machte mir
Sorgen wegen meines hohen Blutdrucks“, berichtet er, „doch ich
hätte nie vermutet, dass ich mit meinen Kräften am Limit war.“
Projektmanager sind besonders häufig von Burn-out betroffen.
Denn Projekte werden immer umfangreicher, eiliger und schwieriger. Noch schwerer als diese hohen Anforderungen wiegt: Projektmanager sitzen in ihren Unternehmen zumeist zwischen allen Stühlen. Sie tragen Verantwortung für Millionenbudgets – ohne richtig
entscheiden zu dürfen. Beispielsweise müssen Projektmanager die
Mitarbeiter für ihr Team bei anderen Abteilungen „ausleihen“. Fachleute wissen: Dieses ständige Bitten um Mitarbeiter und das Verhandeln über Unterstützung geht an die Nerven.
Ähnlich viel Kraft kostet es, Kompromisse mit Auftraggebern und
anderen Interessengruppen zu suchen. „Viele Projektmanager können sich nicht abgrenzen“, hat Projektmanager Tom Haug beobachtet, der heute vom Burn-Out bedrohte Kollegen berät. Ihnen
fällt es schwer, gegenüber Auftraggebern, Fachabteilungen ihres
Unternehmens oder Interessengruppen Position zu beziehen und
auch einmal Forderungen zurückzuweisen. Die Folgen solcher
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Rückzieher bei Verhandlungen müssen die Projektmanager persönlich ausbaden: kaum zu bewältigendes Arbeitspensum, Überforderung, Dauerstress und ungesunde Lebensweise. „Wer dann dauerhaft falsch mit Stress umgeht, ist stark gefährdet auszubrennen“,
weiß Haug, der gemeinsam mit Medizinern und Psychologen seine
Projektmanager-Kollegen aus der Burn-Out-Falle holt und ganzheitliche Prävention betreibt. Was er zur Vorbeugung empfiehlt:
- Information: Das Thema „Burn-out“ ist in vielen Unternehmen
offiziell noch nicht angekommen, ein großes Problem. Denn zumeist machen sich Kollegen untereinander auf „burn-outverdächtiges“ Verhalten aufmerksam. Mehr Information zu diesem
Thema würde solche Kollegenhilfe unterstützen. Auch für Unternehmen macht sich Prophylaxe gegen Stress und Erschöpfungsdepressionen bezahlt. Unter der Last von Verantwortung und Aufgaben zusammengebrochene Projektmanager brauchen Monate,
um wieder auf die Beine zu kommen. Dieser Ausfall von Projektspezialisten verzögert Projekte – und kommt Unternehmen teuer zu stehen.
- Symptome erkennen: Medizinisch nicht zu erklärende Schlafstörungen, Panikattacken, Schwindelanfälle, Bluthochdruck und
Rückenprobleme können auf einen Burn-Out hinweisen. Häufig
kommen Niedergeschlagenheit und mangelnder Antrieb hinzu.
„Auch ungewohnter Zynismus oder Beziehungsprobleme können
darauf hindeuten“, sagt Haug. Wer sich seit längerer Zeit in eine
Ecke gedrängt und dabei existentiell abhängig von seinem Job
fühlt, ist dem Ausbrennen gefährlich nahegekommen.
- Die Mechanismen des Burn-Out kennenlernen: Der Burn-Out
hat zwei Ursachen: Zum einen spielt der unbewusste, falsche Umgang mit persönlichem Stress eine Rolle. Zum anderen führen im
Unternehmen schlechte Kommunikation, ungünstiges Führungsverhalten und unklare Aufgabenverteilung zur Erschöpfungsdepression. „Wer erste Burn-Out-Symptome an sich entdeckt, sollte
seinen eigenen Umgang mit Stress zu beobachten“, sagt Haug.
Einige Betroffenen stellen beispielsweise fest, dass sie im Arbeitsalltag schon lange nicht mehr gemäß ihrer Werte arbeiten. An-
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dere werden auf unpassenden Perfektionismus oder Idealismus
aufmerksam, zwei im Projektmanagement weit verbreitete StressTreiber.
- Kommunikation pflegen: Mit dem zunehmenden Tempo in Projekten gerät immer häufiger das „Soziale“ unter die Räder. Teams
bekommen zu Projektbeginn kaum Zeit, sich kennenzulernen. Fehlerhafte Absprachen, unklare Aufgaben und widersprüchliche Anforderungen erhöhen den Stresspegel im Team. Die Mitarbeiter fühlen sich zwischen den Fronten aufgerieben. Tom Haugs Empfehlung: Sorgfältige Teambildung und Planung der Kommunikation
sowie präzise Vereinbarungen zu Zuständigkeiten, Rollen und Befugnissen können die Beteiligten vor einem Burn-out schützen.
„Dies sind heute vielfach vernachlässigte Basismethoden der Projektabwicklung“, sagt der Fachmann.
- Gespräche mit Kollegen: Wer sich dem Burn-Out nahe fühlt,
sollte das Gespräch suchen – vorzugsweise mit Kollegen. „Anders
als Familie oder Freunde kennen Kollegen das Unternehmen, den
Arbeitsalltag und die persönliche Stressbewältigung der anderen“,
sagt Haug. Er erinnert sich, wie er sich als Jetpilot nach langen
Nachtflügen mit anderen Piloten den Stress und Frust von der Seele geredet hatte. Solcher „Seelenhygiene“ müsse in Projekten heute
wieder mehr Raum gegeben werden.
- Beim Führen Mitarbeiter vor dem Burn-Out schützen: Wer
selbstbestimmt arbeiten darf, ist ein Stück weit vor Stress geschützt. Deshalb stellen geschickte Projektmanager es ihren Mitarbeitern frei, auf welche Art und Weise sie ihre Aufgaben erledigen;
nur das zu liefernde Ergebnis wird festgelegt. Mit dieser mitarbeiterfreundlichen Führung mindern Manager auch die eigene Belastung.
„Ein Ziel ist schnell vereinbart“, sagt Haug, „wer stattdessen jeden
Arbeitsschritt penibel vorgibt und kontrolliert, verliert Zeit und Nerven.“
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Über next level consulting:
next level consulting bietet Beratungsdienstleistungen für Projekt- und Prozessmanagement, sowie für die Entwicklung von
projekt- und prozessorientierten Organisationen. Seit Gründung im Jahr 2000 trainierte next level mehr als 45.000 Projektmanager und betreute weltweit rund 1.000 Kunden sowie 1.500 Projekte. Mit rund 100 Beratern ist das Unternehmen vorwiegend
tätig in der IT und Telekommunikation, im Anlagenbau, in der Pharmabranche sowie in den Bereichen Produktion & Fertigung,
Dienstleistung, Banken, Versicherungen und Non Profit Organisationen. Hauptsitz in Wien, Niederlassungen in Deutschland
(Bonn), in der Schweiz (Zürich), Büros in der Slowakei (Bratislava) und in Kroatien (Zagreb).
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Raphaela Bel, Tel.: 0228/ 289260, [email protected]
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