Baiersbronn Am Vereinskameraden regelrecht festgebissen

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Baiersbronn Am Vereinskameraden regelrecht festgebissen
Baiersbronn
Am Vereinskameraden regelrecht festgebissen
Arno Schade,16.12.2013 13:16 Uhr
Die Norweger bestimmten in der Schlussphase das Tempo in der Verfolgergruppe, aber wie Johannes Rydzek (Startnummer 19) und
Fabien Rießle (29) hielt Manuel Faißt (23) am Berg mit und erreichte am Ende Platz 14.Foto: Joensson
Einen großen Schritt in Richtung der angestrebten Teilnahme an den Olympischen Spielen in Sotschi hat gestern der
nordische Kombinierer Manuel Faißt mit dem 14. Platz beim Weltcuprennen in der Ramsau gemacht. Für eine echte
Sensation sorgte mit Tobias Haug der zweite Starter des SV Baiersbronn, der mit dem 15. Platz ebenfalls die halbe
Olympianorm erfüllen konnte.
Das war bei aller Freude über den starken Auftritt des dreifachen Junioren-Weltmeisters Manuel Faißt, der vor allem
mit der siebtbesten Laufzeit überzeugen konnte, in Österreich das Wochenende des Freudenstädters. Bereits am
Samstag war Tobias Haug im Teamsprint zusammen mit Tino Edelmann als Deutschland II von Bundestrainer
Hermann Weinbuch nominiert worden, und konnte die Erwartungen erfüllen. Mit 92,5 m kam er auf der
Normalschanze (HS 98 m) zwar nicht ganz an seine Topform beim Springen heran, belegte gemeinsam mit Edelmann
(93,5 m) aber nach dem ersten Teil der Kombination den fünften Platz.
Nur fünf Sekunden hinter den Sprungsiegern aus Estland ging das Duo auf die abwechselnd zu laufende 2 x 7,5
Kilometer-Laufstrecke, auf der man unter anderem das von Rang zwölf gestartete Team Deutschland I (Johannes
Rydzek/Eric Frenzel) ziehen lassen musste. Mit einem Rückstand von etwas mehr als einer Minute auf die siegreichen
Norweger Mikko Kokslien/Joergen Graabak (34:32,3 min) wurden Haug/Edelmann nach 35:38,3 min Zehnte unter 20
Mannschaften . Mit Platz fünf verpasste das mitfavorisierte Team Rydzek/Frenzel (34:44,9) das Siegerpodest und drei
Sekunden.
Der internationale Teameinsatz verschaffte Tobias Haug offensichtlich weiteren Aufwind beim gestrigen
Einzelwettbewerb. Mit einem Satz auf 95 m und Platz zwei hinter Haavard Klemetsen (96,5 m) verschaffte er sich
beim Springen eine glänzende Ausgangssituation, die er auf der anspruchsvollen 10 Kilometer-Laufstrecke erst einmal
mit Zähnen und Klauen zu verteidigen wusste. Bis zur vierten und letzten 2,5 Kilometer-Runde behauptetet sich der
20-Jährige in einer neunköpfigen Spitzengruppe und hatte sogar einen Platz unter den besten Acht und damit die volle
Olympianorm im Visier.
Dann aber verschärfte bei der Steigung nach Kilometer acht der spätere Sieger Eric Frenzel das Tempo, und von hinten
flog eine vielköpfige Verfolgergruppe heran, die von gleich drei Norwegern angeführt wurde. Im Pulk auch Manuel
Faißt, der sich am Vormittag mit einem guten Sprung auf 89,5 m und dem 23. Platz zum ersten Mal in diesem Winter
eine viel versprechende Ausgangsposition für den angestrebten Rang unter den besten 15 verschafft hatte. Mit der
siebtbesten Laufzeit (21:12,8 min) hielt Faißt die Österreicher Mario Stecher und Bernhard Gruber sowie den Japaner
Hideaki Nagai und das norwegische "Laufmonster" Magnus Moan auf Distanz und lief als 14. über die Ziellinie. Nur
eine halbe Sekunde später erreichte Tobias Haug fast parallel das Ende der Strecke, nachdem er sich auf dem letzten
Kilometer an seinem Vereinskameraden festgebissen hatte. Beeindruckend auch die Vorstellung der anderen deutschen
Kombinierer: Fabian Rießle (SZ Breitnau) lief mit der drittbesten Zeit (20:57,0) von Rang 29 noch auf Platz sechs und
zog das Olympiaticket, das Johannes Rydzek als gestriger Zehnter mit der fünftbesten Laufzeit (21:11,4) bereits sicher
hat. Zum Lauf nicht mehr angetreten war Tino Edelmann nach Platz 26 im Springen; Björn Kircheisen fehlte in der
Ramsau ganz.
Mit den guten Resultaten aus am Dachstein hat sich Manuel Faißt mit 31 Punkten in der Weltrangliste bereits
auf Platz 27 verbessert. Mit 16 Punkten rangiert Tobias Haug derzeit auf Platz 32.
Weiter nach vorne kann es für das Baiersbronner Duo beim anstehenden Heim-Weltcup in Schonach am 21. und 22.
Dezember gehen. Mit einer Wiederholung der Erfolge dieses Wochenendes kann man sich schon vor Heiligabend
selbst sportlich beschenken.

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