Claudia Lässer, Ex-Schönheitskönigin und Chefin des Schweizer

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Claudia Lässer, Ex-Schönheitskönigin und Chefin des Schweizer
Nr. 42
20. Oktober 2011
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Claudia Lässer, Ex-Schönheitskönigin
und Chefin des Schweizer Sportfernsehens
MEHR ALS
NUR MISS
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KÖBI VON KIPPEL
EIN MANN
FÜR ALLE FÄLLE
SEITE 26
DER BOVIST
DER MAGISCHE PILZ
VOM MÜNSTERTAL
SEITE 42
STARK DANK STRESS
WIE STÜRMISCHE
ZEITEN PAARE KITTEN
SEITE 58
Menschen
Fussballtalk «Kick it» am Schweizer
Sportfernsehen: Claudia Lässer ist die
Gesprächsleiterin, Jörg Stiel, Ex-Goalie
der Schweizer Nati, der Experte.
Chefin mit Sportgeist
Sie war Miss Ostschweiz und Moderatorin. Als Claudia Lässer das Schweizer
Sportfernsehen lancierte, wurde sie belächelt. Doch sie konnte den TV-Sender
etablieren und weiss inzwischen, wie sie in Männerrunden bestehen kann.
Text Stefanie Werner Fotos René Ruis
Haare/Make-up: Patrick Kaestli mit Produkten Bobbi Brown
S
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ie hastet durch die Gänge des Studios – in der Hand ihr Smartphone, das permanent klingelt. Sie
nimmt nicht ab. Das könne warten.
Claudia Lässer ist es gewohnt, ihre Zeit
einzuteilen, Prioritäten zu setzen. Sie
weiss auch, wann sie eine Pause braucht:
kurz bevor die Batterien leer sind. «Beschleunigen und entschleunigen» lautet
ihr Motto. So bewältigt sie ein Pensum,
das andere längst in ein Burn-out getrieben hätte.
Claudia Lässer ist 34, Geschäftsleiterin
des Schweizer Sportfernsehens SSF und
Inhaberin zweier Firmen. Sie ist derzeit
die Frau, die der Fernsehzuschauer bei
seinen täglichen Zapprunden am meisten
sieht: beim Sportfernsehen im FussballTalk «Kick it» sowie im Magazin «Close
Up», auf ProSieben Schweiz in der Sendung «Faces TV». Zudem organisiert und
moderiert sie Grossanlässe. In ihrer Freizeit trainiert sie für einen Marathon.
Schweizer Familie 42/2011
Bisweilen wirkt ihr gesamtes Leben
wie ein Dauerlauf. Und sie selbst wie ein
Mensch, der sich zu einem grossen Teil
über Leistung definiert. Gehetzt ist sie jedoch nicht, als sie ins Sitzungszimmer des
Fernsehstudios im Zürcher Kreis 5 bittet.
Entspannt erzählt sie von ihrer Kindheit
und Jugend, von der steilen Karriere, die
sie in den letzten zehn Jahren hingelegt
hat. «Ich bin ein Alphatier», gibt sie zu.
«Aber es ist nicht das Chef-Sein, das mich
antreibt. Ich will meine eigenen Ideen umsetzen, will selbst etwas bewegen, nicht
von anderen bewegt werden.»
Claudia Lässer lernte schon früh, Verantwortung zu tragen. Sie wuchs mit ihren
Eltern, zwei jüngeren Brüdern und ihrer
halbseitig gelähmten Grossmutter in einem
Haus in Islikon TG auf. «Meine Mutter
kümmerte sich um ihre behinderte
Schwester», sagt sie. «War sie weg, musste
ich den Buben und dem Grossmami schauen.» Sie trat in eine Rolle, die sie forderte.
Sie übernahm Verantwortung für ihre Familie. Und sie merkte: Ich bin in der Lage,
meine Aufgabe zu erfüllen. In einer schwierigen Situation zu bestehen. Diese Erfahrung prägte sie, gab ihr einen starken Glauben an sich selbst und den Mut, sich immer
neuen Herausforderungen zu stellen.
Claudia Lässer, 34,
im Fernsehstudio
des Schweizer Sportfernsehens in Zürich.
«Mit Fähigkeiten punkten»
Mit 18 wurde sie Miss Ostschweiz, «obwohl ich als Kind aussah wie eine Giraffe
– zu gross, zu dünn, zu lange Arme und
Beine und bis 16 weder Brust noch Po». 
«Es ist nicht das Chef-Sein, das mich antreibt. Ich will
meine eigenen Ideen umsetzen, will selbst etwas
bewegen, nicht von anderen bewegt werden.» Claudia Lässer
Schweizer Familie 42/2011
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Menschen
Menschen
Mit 22 erreichte sie bei der Miss-SchweizWahl den vierten Platz. Nachdem sie das
Lehrerseminar absolviert und ein knappes Jahr auf dem Beruf gearbeitet hatte,
versuchte sie sich als Model. Mit ihrer
Körpergrösse von 1 Meter 81 ergatterte
sie regelmässig Aufträge. Doch bald hatte
sie es satt, allein über ihre Schönheit definiert zu werden. Claudia Lässer wollte
mehr. «Ich wollte meine Fähigkeiten ausspielen und mit ihnen punkten.»
Wenn sie etwas will, setzt sie alle Hebel
in Bewegung. Hartnäckig und ausdauernd
verfolgt sie ihre Ziele, beisst sich durch –
wie eine Marathonläuferin, die weiterrennt, auch wenn es schmerzt. Beim
Schweizer Privatsender Star TV fing sie als
Kindermoderatorin an, wechselte bald in
die Lifestyle-Redaktion, wo sie nach nur
zwei Jahren die Ressortleitung sowie den
Programmeinkauf übernahm. Just zu Beginn der Finanzkrise wagte sie den Schritt
in die Selbständigkeit und gründete mit
ihrem Mann Mathias Walther, dem U-21Trainer bei GC, die Firma Trendscout. Das
Paar lebt inzwischen getrennt, die Firma
produziert weiterhin TV-Formate für
ProSieben Schweiz und Sat 1 Schweiz.
Bittere Zeiten überstanden
2007 wechselte Claudia Lässer zum
Schweizer Sportfernsehen und war massgeblich am Aufbau des Senders beteiligt.
Trotzdem musste sich die ehemalige Miss
Ostschweiz Respekt verschaffen in einer
Branche, die von Männern dominiert
wird. Vor allem bei «Kick it» hatte sie es
anfangs schwer. In der Talk-Sendung wird
jede Woche über Fussball gefachsimpelt.
Claudia Lässer ist die Gesprächsleiterin,
«Claudia ist eine engagierte Chefin, die mir aber meine
Freiheiten lässt und nie das Gefühl hat, sie müsse sich aus Prinzip
in den Vordergrund drängen.» Jörg Stiel, Ex-Goalie und Sport-TV-Expert
der ehemalige Torhüter Jörg Stiel ihr Experte. Geladen sind Gäste aus der Fussballwelt – Spieler, Trainer, Funktionäre.
«Das Publikum sah eine blonde Frau in
einem Fussball-Talk und dachte: Die hat
sowieso keine Ahnung», sagt Claudia Lässer. Sie erhielt Mails mit blöden Kommentaren. Sie habe versucht, sich hinter Jörg
Stiel zu verstecken, ihm die Leitung zu
überlassen. «Irgendwann merkte ich aber,
dass es so nicht weitergehen konnte», sagt
sie und schmunzelt. «Um es in einer Männersprache auszudrücken: Mir blieb
nichts anderes übrig, als Eier zu haben
und in dieser Männerrunde zu bestehen.»
Jörg Stiel sieht die Situation nicht ganz so
dramatisch. «Claudia hat sich von Anfang
an gut geschlagen», sagt er. Stiel beschreibt
Lässer als empathische Person, als engagierte Chefin, «die mir bei der Arbeit mei-
ne Freiheiten lässt und nie das Gefühl hat,
sie müsse sich aus Prinzip in den Vordergrund drängen».
Das Wohl des Senders kommt bei Claudia Lässer vor dem Ego. Auf der Führung
durch ihre Büros stellt sie jeden Mitarbeiter
vor. Von den 18 Leuten, die sie vor knapp
vier Jahren eingestellt hat, sind mit einer
Ausnahme noch alle an Bord. Ein Umstand, der für die Chefin spricht. «Wir sind
wie eine Familie», sagt sie. Eine Familie, die
auch bittere Zeiten überstanden hat.
Claudia Lässer baute das Sportfernsehen gemeinsam mit dem technischen
Leiter Simon Schmidlin auf. Zwei Jahre
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Seither hat sie sich verändert. Sie versucht,
«bewusst und gezielt neben der Arbeit
Freiräume zu setzen». Vermutlich gelingt
es ihr nicht immer. Zweimal im Jahr
nimmt sie aber konsequent Ferien und
verreist für drei Wochen – «ohne Handy
und ohne Laptop». Sie entschleunigt, wie
sie es nennt. Im Alltag findet Claudia Läs- 
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sie als junges Mädchen die Verantwortung
für ihre Familie trug. Der Verlust ihres
Freundes brachte Claudia Lässer an den
Rand ihrer Kräfte. Doch sie schaffte es,
ihre Trauer zu verarbeiten.
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arbeiteten die beiden zusammen, wurden
enge Freunde. Freuten sich gemeinsam,
als sie am 1. Juli 2009 auf Sendung gingen.
Nur drei Monate später verunfallte Simon
Schmidlin tödlich mit seinem Auto. Claudia Lässer stand unter Schock. Sie wusste
nicht, wie sie diesen Verlust bewältigen,
ihre Kollegen trösten und gleichzeitig das
Unternehmen weiterführen sollte. Sie
wandte sich an einen Psychologen – für
sich, aber auch für ihr Team. «Er sprach
mit uns allen, erklärte, dass Simon quasi
der Papi des Senders war und ich das
Mami», sagt sie. «Plötzlich musste ich beide Rollen übernehmen.» Wie damals, als
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und
Menschen
«Mir tut das
Training gut»: In
ihrer Freizeit geht
Claudia Lässer
ins Thai-Boxen.
ben in Zusammenhängen, schlägt Brücken
zwischen Vergangenheit und Gegenwart,
zwischen Freizeit und Beruf. «Alles hat
einen Sinn», könnte ihr Motto auch lauten.
Claudia Lässer ist eine Optimistin.
Läuft dennoch etwas schief, probiert
sie es einfach noch einmal. Wie den Basler
Marathon, den sie bereits im letzten Sommer rennen wollte. Neun Monate hatte sie
hart trainiert. Sogar in ihren Ferien auf
der indonesischen Insel Bali. Doch sie
wurde von einer Mücke gestochen und
mit dem Dengue-Fieber infiziert, hatte
drei Wochen 39 Grad Fieber. Als sie gesund war, rieten ihr die Sportärzte vom
Marathon ab. Claudia Lässer war frus­
triert. Derart ausgebremst zu werden,
passt nicht in ihr Konzept. «Doch mein
Körper war geschwächt, ich musste das
akzeptieren», sagt sie. Und nach einer
Pause: «Aber nächstes Jahr werde ich dabei sein.» Man glaubt es ihr aufs Wort.
■
ser Erholung beim Malen und beim Sport.
Es verwundert nicht, dass sie auch dort
Vollgas gibt und wild durcheinander verschiedene Sportarten ausprobiert. Neuerdings geht sie ins Thai-Boxen. «Das Training tut mir gut», erklärt sie. «Ich lerne
dabei fürs Leben, zum Beispiel, dass es
manchmal nötig ist, allein zu kämpfen
und auch anzustossen – gerade als Frau in
einer Führungsposition.»
Wenn Claudia Lässer etwas macht,
dann niemals ohne Grund. Sie sieht ihr Le-
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