Tinker Ponys Coole Schecken erobern den Freizeitsport

Transcrição

Tinker Ponys Coole Schecken erobern den Freizeitsport
S
Er
fo
lgs
un du
d O o:
liv Ana
er A
Ju yro
bin m
lo
Das Stübben Magazin
Ausgabe 9 / 2008
www.stuebben.com
Helena Stormanns Warum sie auf Horsemanship
setzt und die Ausbildung in England schätzt
Bückeburg „Professoren auf vier Hufen” begeistern
in der Fürstlichen Hofreitschule
Tinker Ponys Coole Schecken
erobern den Freizeitsport
u
Fotos: © toffi-images.de
02_03 Das Stübben Magazin
Sprünge sind schon für Fohlen kein Problem. Auf Schloss Bückeburg trainieren Pferde ihr natürliches Talent bis zur Hohen Schule
Inhalt Das sollten Sie lesen
03 REITSPORT EVENTS Termine, die Sie nicht verpassen sollten
04 DIE MIT DEN PFERDEN TANZEN Phantasievoll verbinden Oliver Jubin und Ana Ayromlou Dressurreiten, Flamenco und Akrobatik
06 FÜRSTLICHE HOFREITSCHULE AUF SCHLOSS BÜCKEBURG „Professoren auf vier Hufen“ begeistern
mit atemberaubenden Shows
08 HORSE EVENT Niederländische Pferdemesse der Extraklasse
09 WENN PFERDE HUSTEN Was Sie tun können bei Bronchitis, Kehlkopfentzündung & Co.
10 PRODUKTINNOVATION Stübben Gummizügel „Slim Line”; Rund gearbeitete Stübben Zäume mit schwedischem Reithalfter;
Spürbarer Komfort beim Ledersattelgurt de Luxe
11 STÜBBEN GEWINNSPIEL Mitmachen lohnt sich
12 COOLE SCHECKEN TINKER PONYS Die irischen Arbeitspferde gelten als gelassen, gutmütig und einsatzfähig
14 HELENA STORMANNS Warum die Spitzensportlerin auf Horsemanship setzt und die Reiterausbildung
in England besonders schätzt
IMPRESSUM
Herausgeber Joh’s Stübben KG, Postfach 102128, Ostwall 185, 47798 Krefeld
Verantwortlich für den Inhalt Ralph Stübben
Gesamtherstellung und Konzeption Dr. Ulrike Schupp Communications,
Harderweg 30c, 22549 Hamburg, Telefon 040.866 28 991, www.us-redaktionsbuero.de
Redaktion Dr. Ulrike Schupp, Wolf Zimmermann Schlussredaktion Jan Brinkhoff
Layout und Produktion Detlef Schlottmann (www.1A-layout.de)
Bildredaktion Norbert Schmidt Titelfoto Holger Schupp
Druckvorlagenherstellung Ute Ruschmeyer
Druck Hartung Druck + Medien
Reitsport Events Termine,
die Sie nicht verpassen sollten
Hengstparaden in Neustadt Dosse, Redefin, Warendorf
und Marbach, im September und im Oktober 2008
Traditionell finden die Hengstparaden des Warendorfer Landgestüts an drei Sonntagen und einem Mittwoch statt – am 21.09.,
28.09., 01.10. und 05.10. In eindrucksvollen Schaubildern präsentieren sich die Zuchthengste den begeisterten Besuchern. „Premiere“ heißt es auf dem Paradeplatz des Brandenburgischen Hauptund Landgestüts in Neustadt Dosse. Die Hengste werden hier am
07., 13. und 21.09. auf der neuen großen Tribüne vorgestellt. Das
Haupt- und Landgestüt Marbach zeigt seine Paraden am 28.09.
sowie am 03. und 05.10. Römische Kampfwagen, freilaufende Vollblutaraberstuten sowie eine Hengstquadrille garantieren eine faszinierende Schau. Am 07., 14., 21. und 27.09. beweisen die Hengste
des Landgestüts Redefin wie gehorsam und wie talentiert sie sind.
Horse Event Deurne, 12. bis 14. September 2008
Stübben Dressurseminar mit Rudolf Zeilinger, Stübben Stand
mit täglichen Demonstrationen zur Sattelpassform
„Alles, was Sie über Pferde wissen wollen” bietet die größte
Pferdemesse der Beneluxländer in Deurne bei Eindhoven. Über
150 Aussteller präsentieren Produkte rund um den Reitsport.
Spitzensportler stellen ihre Disziplinen im Rahmen spektakulärer
Sport- und Showprogramme vor.
Stübben Messe in München Riem, 24. bis 26. Oktober 2008
mit Stübben Dressurseminar
Das 5. Stübben Dressurseminar mit Rudolf Zeilinger wird auf der
Olympiareitanlage in München Riem in Zusammenarbeit mit dem
Landesverband bayerischer Pferdezüchter durchgeführt. Rudolf
Zeilinger geht auf die klassische Ausbildung der Remonte am
Beispiel zweier Reiter-Pferd-Paare ebenso ein wie auf das Reiten
von Lektionen der schweren Klasse. Auf der Stübben Messe in
München Riem können Reiter Sattelmodelle ausprobieren, den
eigenen Sattel kontrollieren lassen und sich über das Stübben
Sortiment informieren. Am besten bringen sie ihr Pferd gleich mit!
Stübben Springseminar mit „Kaiser”
Heinrich-Wilhelm Johannsmann am 31. Oktober 2008
Reitsport Wohlhorn präsentiert in der Reithalle des Reit- und Fahrvereins Everswinkel-Alverskirchen das 5. Stübben Springseminar.
Heinrich-Wilhelm Johannsmann gibt dabei unter anderem Einblick
in das tägliche Training und die Arbeit mit Nachwuchsspringreitern.
Fiera Cavalli Verona, 06. bis 09. November 2008
Was für Deutschland die Equitana ist, ist in Italien die „Fiera
Cavalli”, die internationale Messe für Pferdesport und Reiterausstattung in Verona. Ein „Muss” für Freunde des Reitsports. Edles
Riding Equipment aus der aktuellen Stübben Kollektion finden
Besucher am Stand der Stübben GmbH.
CSI Wien, 23. Fest der Pferde, 06. bis 10. November 2008
mit Stand der Stübben GmbH
Großen Sport und eine tolle Show verspricht Fest der Pferde in der
Wiener Stadthalle. Die Jüngsten kommen beim eigenen, spektakulären Kinderprogramm auf ihre Kosten.
Warendorf: Zuchthengste präsentieren sich begeisterten
Zuschauern
Stübben Messe und 6. Stübben Springseminar
09. November 2008, mit Helena Stormanns
Präsentiert vom Equi Shop Kleinostheim auf der Reitanlage des
Reitsportvereins Kleinostheim findet das 6. Stübben Springseminar statt. Helena Stormanns siegte in internationalen großen Preisen und hat sich als Trainerin internationaler Springreiter einen
Namen gemacht. In Kleinostheim gibt sie Tipps für das Parcoursreiten und die tägliche Arbeit mit dem Springpferd. Reiter können
Sattelmodelle von Stübben Probe reiten, eigene Sättel kontrollieren lassen und sich über das aktuelle Stübben Sortiment informieren. Mitgebrachte eigene Pferde sind willkommen.
Salon du Cheval de Paris, 06. bis 14. Dezember 2008
mit World Arabian Horse Championship
Sportliche Spannung verspricht der Concours Hippique International de Paris. Eine atemberaubende Show steht während der „Nacht
der Pferde” auf dem Programm. Besucher sollten die traditionelle
Parade nicht verpassen, bei der über 250 Pferde am Eifelturm und
am Louvre vorbei durch ganz Paris ziehen.
Christmas Jumping Mechelen, 26. bis 30. Dezember 2008
Die Reitsportszene trifft sich in Belgien zum traditionellen „Kerstjumping”. Auf dem Programm stehen internationale Spring- und
Dressurturniere mit Weltcup Qualifikation. Außerdem messen sich
ambitionierte Amateure miteinander und der Nachwuchs geht
beim internationalen Jugendturnier an den Start.
Internationales Springturnier und Zuchthengstschau
Neustadt Dosse, 08. bis 11. Januar 2009
Olympia-, Meisterschafts-, Derby- und Nationenpreisreiter treten
bei hochklassig besetzten Prüfungen gegen internationale Konkurrenz an. Spannender Sport und die exklusive Präsentation der
Hengste des Landgestüts in der Graf-von-Lindenau-Halle bilden
einen gelungenen Jahresauftakt.
04_05 Das Stübben Magazin
„Bis ein Bild gelingt, sind Disziplin
und leidenschaftlicher Einsatz angesagt.”
Ana Ayromlou und Oliver Jubin in
„Sonnenland”, einem Pferde-Tanz-Theater
für Jung und Alt
Große Show Die mit den
Pferden tanzen
Phantasievoll verbinden Oliver Jubin und Ana Ayromlou Dressurreiten,
Flamenco und Akrobatik
>>> Sie
absolvierte ihr Tanzstudium bei Pina Bausch an der
Folkwang-Hochschule in Essen mit Auszeichnung. Anschließend
spezialisierte sie sich auf spanischen Tanz, lernte Flamenco in
Granada, lebte und tanzte mit Sinti und Roma. Er ist Bereiter FN
und hat erfolgreich an großen Spring- und Dressurturnieren teilgenommen. Gemeinsam gründeten Ana Ayromlu und Oliver Jubin
1998 die „Tanzenden Beine”. Seitdem haben sie unter anderem das
bekannte Pferdemusical „Sonnenland” und die Show „Cavaluna –
Tanz der Sterne” für die Equitana 2007 entwickelt. Für Messen,
Events und Galas erarbeiten sie phantasievolle und faszinierende
Schaubilder – oft mit einem Ensemble von über 100 Tänzerinnen
und Tänzern, mit Musikern, Akrobaten und natürlich ihren Pferden. Wir sprachen mit Oliver Jubin über spanische Pferde, die
Arbeit mit Kindern und einen neuen Sattel, den er gemeinsam mit
Stübben entwickelt hat.
Wie sind Sie auf die Idee gekommen Tanz und Showreiten zu
verbinden? Nach meiner Ausbildung merkte ich, dass mir etwas
fehlte. Da musste es noch etwas geben zusätzlich zum Springen
und zur Dressur. In Spanien habe ich dann erst Urlaub gemacht
und anschließend ein Jahr dort gelebt, in Malaga und in Sevilla. Bei
einer Feria lernte ich Ana kennen. Ihr ging es mit dem Tanz ähnlich
wie mir mit dem Reiten. Und sie hatte schon seit längerer Zeit den
Traum, beides zusammenzuführen. Gemeinsam haben wir dann
später die Ideen für die „Tanzenden Beine” entwickelt.
Was begeistert Sie an spanischen Pferden? Von Anfang an hat
mich die Ausstrahlung der spanischen Pferde fasziniert, der Stolz,
die Leichtigkeit. Heute arbeite ich auch deshalb gern mit ihnen,
weil sie noch feinfühliger sind als unsere Warmblüter. Sie sind
auch viel stärker auf den Menschen bezogen.
Was ist wichtig bei der Ausbildung der Tiere? Der Schwerpunkt
liegt in einer guten dressurmäßigen Ausbildung, um Durchlässigkeit und Leichtigkeit zu erzielen. Das gilt erstmal für alle Pferderassen. Wenn mir jemand sein Pferd anvertraut, achte ich auf individuelle Stärken oder Schwächen und gehe flexibel darauf ein. Die
spanischen Pferde, mit denen ich später in unseren Shows arbeite, müssen jung sein, wenn ich anfange, mit ihnen zu trainieren.
Ältere Spanier gehen anders. Da zeigen sich dann schon die unterschiedlichen Ausbildungen. Ich achte darauf, dass die Tiere Schritt
gehen können. Das ist nicht selbstverständlich.
Bilden Sie auch Reiter aus? Reiter können sich in Dressur und
Springen ausbilden lassen. Zum Programm gehören auch Bodenarbeit und Arbeit am „langen Zügel”. Wochenendkurse zum Showreiten und zum Umgang mit Pferden gibt’s auf Anfrage.
Wenn Sie auf Ihre bisherigen Produktionen zurückblicken – an
welche denken Sie besonders gern? Sonnenland war sehr erfolgreich. Die Tanzenden Beine gastierten außerdem bei Circus
Fotos: Torsten Habig, Jacobs-Images
Ana Ayromlou und Oliver Jubin: 1998 gründeten sie die
„Tanzenden Beine”
Roncalli in Berlin, im Special Event „Circus meets Classic”. Es gab
einen gemeinsamen Auftritt mit dem Berliner Sinfonieorchester
und Gastauftritte in ganz Europa. Sehr wichtig ist uns die gemeinsame Arbeit mit talentierten jungen Tänzern. Über 120 Kinder
tanzten mit uns in der Equitana Hop-Top Show „Cavaluna”. Anlässlich der Gala-Pferde-Show in Hannover traten Kids der Tanzschule
Salsa del Alma mit uns in der Arena auf.
Aktuell bereiten wir in Stuttgart mit Kindern eine neue große
Show vor. Ana ist gerade dort und erarbeitet mit den Kids die
Choreographie, die sie entwickelt hat. Zunächst geht es um Proben
ohne Pferd. Aufgeführt wird das Ganze dann anlässlich der German Masters in der Hanns-Martin-Schleyer Halle. Vorab haben wir
Schulen angeschrieben und erstmal sehr viele Kinder gecastet.
Bis ein Bild gelingt, ist harte Arbeit angesagt – vom ersten
Kennenlernen der Tänzer, bis zu den Proben, den Trainings- und
Abstimmungsprozessen mit Reitern und Dressurpferden. Das gilt
für Erwachsene ebenso wie für die Kinder, die mit uns tanzen.
Leichtigkeit und Phantasie sind Disziplin und Einsatz, die man der
Show später nicht anmerkt.
Warum sollte es einen neuen Sattel extra für spanische Pferde
geben? Spanische Pferde sind vom Gebäude her kürzer als unsere
Warmblüter. Zudem sind sie in den letzten Jahren größer geworden und erreichen mittlerweile ein Stockmaß von 1,75. Ich habe
einige Jahre Dressurerfahrung und die Sättel passten den Pferden
meist nicht richtig. Wir haben dann gezielt nach einem Sattelhersteller gesucht, der offen ist für Neues und einen hohen Qualitätsanspruch mitbringt. Gemeinsam mit Stübben haben wir jetzt
einen Prototyp entwickelt, den wir in der Praxis gerade testen. Alle
sind begeistert davon. Auch die für den Reiter rückenschonende
Biomex- Technologie, mit der dieser Sattel zusätzlich ausgerüstet
werden kann, ist unbedingt zu empfehlen. Angelehnt ist das neue
Modell an den Stübben Maestoso.
Was haben Sie für die Zukunft geplant? Von uns aus gesehen
kann es noch eine ganze Zeit lang so weiter gehen wie bisher. Wir
werden viel reisen, auf Tournee sein, neue Ideen entwickeln und
Disziplinen verbinden, deren Kombination zunächst einmal ungewöhnlich erscheint.
06_07 Das Stübben Magazin
Virtuose Sprünge: Sie gehören zu den schwierigsten Lektionen der „Schulen über der Erde”
Schloss Bückeburg
Hohe Kunst der Kapriole
„Professoren auf vier Hufen” begeistern mit atemberaubenden Shows in der Fürstlichen Hofreitschule
>>> Im Luftsprung schlägt der fast wagerecht über dem Boden
schwebende weiße Hengst kraftvoll aus. Eine klassische Kapriole,
die nur wenige Tiere beherrschen. Trotzdem gehört sie wie einige
andere Sprünge auf der Hinterhand zum natürlichen Verteidigungsverhalten der Pferde. „Ritter nutzten die Kapriole als lebensgefährliche Waffe, wenn Fußsoldaten sie umzingelten”, erklärt
Christin Krischke, Oberbereiterin der Fürstlichen Hofreitschule auf
Schloss Bückeburg. „Ein Pferd muss zugleich impulsiv und so
zuverlässig sein, dass es diese gefährliche Waffe nie im falschen
Augenblick einsetzt.” Schon damals waren etliche Lektionen nötig,
bevor der tödliche Verteidigungssprung auf Kommando sicher
gelang. In der klassischen Reitkunst ist die Kapriole die schwierigste Übung der Hohen Schule. Inzwischen begeistert der virtuose
Sprung vor allem die Zuschauer in den Galashows der wenigen
Hofreitschulen, die es heute in Europa noch gibt.
Mitten im Zentrum der niedersächsischen Kleinstadt Bückeburg liegt das gleichnamige Schloss, der Familiensitz der Fürsten
zu Schaumburg-Lippe. Ein vergoldeter Lipizzaner begrüßt die
Besucher als Wahrzeichen der Fürstlichen Hofreitschule, der
einzigen in ganz Deutschland. Reithaus und Marstall sind beide
zu Anfang des 17. Jahrhunderts entstanden, als Hofreitschulen für
die Adelshöfe Statussymbole waren und Reitmeister fast noch
mehr Ansehen genossen als der Hofkomponist oder der Hofmaler.
Schon damals „tanzten” hier Lusitanos, Andalusier und Berberpferde nach höfischen Choreographien. Die Hengste präsentierten
ihre „Kampfsprünge” ausschließlich zum Vergnügen der geladenen
Gesellschaften. Mit steigendem Einfluss des Bürgertums geriet
auch die Reitkunst des Barock außer Mode. Ein Teil des Adels
verarmte und viele konnten sich die Pracht einer eigenen Reitschule zur Ausbildung ihres blaublütigen Nachwuchses nicht mehr
leisten.
SCHLOSS BÜCKEBURG HAT DIE TRADITION der Hofreitschule im
Jahr 2004 wieder aufgegriffen. Nicht nur die höfische Reitkunst
erlebt seitdem eine Renaissance. „Was wir hier unter der Schirmherrschaft von Fürst Alexander zu Schaumburg-Lippe aufgebaut
haben, ist ein Gesamtkunstwerk barocker Kulturgeschichte,” sagt
Christin Krischke nicht ohne Stolz.
Besucher pilgern jährlich zu Zehntausenden zur „Gala der
Künste” oder zur „Spanischen Nacht”, die allerdings nicht nur das
traditionelle, sondern auch das moderne Spanien zeigt. Zu den
Shows gehören prunkvolle Kostüme aus unterschiedlichen
Epochen und ein Programm, das Reitkunst, Musik und Falknerei
verbindet oder eben auch Stierkampfimpressionen und die
Fotos: Niels Stappenbeck, www.bilderkombinat.de
Die meisten Barockpferde sind heute entweder Rappen
oder Schimmel
Reiterin der Fürstlichen Hofreitschule im historischen Kostüm
Atmosphäre einer lebhaften spanischen Feria vor dem Reithaus.
Die Spanische Nacht gilt in Bückeburg als das Szene-Event
schlechthin. Pferde der Hofreitschule demonstrieren hier ihr
Können und ihre Perfektion in den „Schulen über der Erde”. Zu dieser „Königsdisziplin” der barocken Reitkunst gehören Sprünge und
Erhebungen, die alle Zuverlässigkeit und zugleich Temperament
beim Pferd voraussetzen. Beim „Hakensprung” absolviert dieses
einen oder gleich mehrere Sprünge allein auf den Hinterbeinen; bei
der Pesade balanciert es darauf sekundenlang. Auch die spektakuläre Kapriole gehört zu den „Schulen über der Erde”. Für Reiter,
die durch den Genuss einer Show auf den Geschmack gekommen
sind, bietet die Fürstliche Hofreitschule „Seminare zur barocken
Reitkunst” an. Pferde und Reitkünstler zeigen noch einmal Seitengänge, Piaffe, Passage oder Kunstgangarten im Galopp. Wer mitmacht, erhascht einen Blick hinter die Kulissen einer Hofreitschule
und lernt durch „konzentriertes Zuschauen und Zuhören”. Stars
sind bei alledem die Tiere.
chen Gänge”, sagt die Oberbereiterin. „Sie besteht vielmehr aus
kunstvollen Verzierungen der natürlichen Gangarten des Tieres –
Schritt, Trab und Galopp.” Im Spiel auf der Wiese übertreiben
Pferde diese Bewegungen manchmal um Artgenossen zu beeindrucken. Und schon dabei könne man mitunter erkennen, wo die
Begabungen eines Pferdes liegen, die respektiert werden sollten
wie seine ganze Natur. Christin Krischke hält es hier mit Antoine
de Pluvinel, dem Reitlehrer des Franzosenkönigs Ludwig XIII., und
zitiert: „Mit der Anmut der Pferde verhält es sich wie mit dem Duft
der Blüten: Einmal geknickt, kehren beide nie zurück.”
IM FÜRSTLICHEN STALL VON BÜCKEBURG stehen in luxuriösen
Boxen auch heute wieder gepflegte Barockpferde, die zum Teil
Rassen angehören, die längst vom Aussterben bedroht sind. Getupfte, Goldene, Perlfarbene und Gescheckte waren im Barock
besonders beliebt. Dem Hochadel blieben die wenigen „Weißgeborenen” vorbehalten. Der Lipizzaner, dessen Vorfahren zuerst am
kaiserlichen Hofgestüt in Lipizza gezüchtet wurden, ist eines der
bekanntesten Barockpferde. Auf Schloss Bückeburg kommen
außerdem weiß und rötlich getupfte Knabstrupper zum Einsatz, die
sich nicht nur in der Reitkunst bewähren, sondern auch als
Kutschpferde. Zu den Publikumsmagneten der Galas und Shows
gehören Berber, Lusitanos und Andalusier. Der perlfarbene Hengst
„Ulysses” ist eins der großen Talente an der Fürstlichen Hofreitschule. Aufgewachsen ist der Siebenjährige auf einem Gestüt in
Canha, einer ländlichen Kleinstadt in Portugal. Zur Überraschung
der meisten Besucher sind seine Augen hellblau mit braunen Einschlüssen.
Bis zu 60 Kommandos verstehen die Bückeburger Pferde,
wenn sie mit etwa 14 Jahren zu „Professoren auf vier Hufen” aufgestiegen sind. Bei der anspruchsvollen Ausbildung der Hengste
kommt es dennoch auf den Spaß an. „Schon die alten Reitmeister
waren davon überzeugt, dass Reiterei erst dann zur Kunst wird,
wenn die Verständigung zwischen Pferd und Reiter ohne Zwang
gelingt”, meint Christin Krischke. Auch diese Tradition setzt
die Hofreitschule in Bückeburg fort und folgt dem Prinzip der
„Légèreté”, der Leichtigkeit der Hilfen. Ohnehin lernen die überaus
sensiblen Barockpferde, die schon auf kleinste Hinweise reagieren, am liebstem am weich geführten Zügel. „Selbst wenn es
zunächst manchmal so wirkt, die Reitkunst kennt keine künstli-
i
Das sollten Sie sehen
Marstallmuseum auf Schloss Bückeburg
Aus dem Familienbesitz der Fürsten zu Schaumburg-Lippe stammen fast alle der kostbaren Ausstellungsstücke. Kupferstiche und Gemälde bilden die Tradition
der Hofreitschule ab. Wertvolle Kutschen und Kutschgeschirre
vermitteln Eindrücke vom höfischen Leben. Die einzelnen Vitrinen
sind dabei nach Themenbereichen geordnet. Betrachter erfahren
hier etwas über die namhaften Reitkünstler aus Italien, Böhmen
oder Österreich, die auf Schloss Bückeburg in Sold standen oder
über die „Schwarzen Reiter”, ein Regiment, das nur mit schwarzen
Andalusiern beritten war. Darüber hinaus gibt es Sättel aus aller
Welt und Prunkgeschirre mit Beschlägen aus massivem Silber.
Bereiter und Angestellte der Hofreitschule präsentieren sich in der
historischen Kleidung und entsprechenden Reitkostümen. Das
Museum auf Schloss Bückeburg präsentiert Tradition zum Anfassen und Geschichte als Erlebnis. Öffnungszeiten: Dienstag bis
Sonntag 10 bis 17 Uhr. Weitere Infos: www.hofreitschule.de
Horse Event Niederländische
Pferdemesse der Extraklasse
Linda Horsting von der Academy Bartels präsentiert Ihnen Highlights der „Holländischen Equitana”
einer Veranstaltung. Erleben Sie Rudolf Zeilinger, IJsbrand Chardon, Tineke Bartels und Anky van Grunsven! Der Top Coach und
Trainer der Dänischen Nationalmannschaft, Rudolf Zeilinger, führte Andreas Helgstrand in der Weltmeisterschaft 2006 bis zur
Siegertreppe und zur Silbermedaille! Er wird Ihnen verraten, wie es
ihm gelingt, Schüler zu Reitern von Weltklasse auszubilden.
Eine einzigartige Geschichte: Fiji, das Wildpferd. Eine der
Hauptrollen auf der diesjährigen Horse Event ist für die Stute Fiji
reserviert. Fiji entstammt einer Herde von Wildpferden aus den
belgischen Ardennen. Als Dreijährige werden sie zu Reitpferden
ausgebildet. Die wilde Stute Fiji ließ sich als einzige nicht einfangen. Genau die richtige Aufgabe also für Annemarie van der Toorn
von Monty Roberts Netherlands. Schon im letzten Jahr bewies
Annemarie mit dem Pferd Leo, dass die „Join-Up Methode” die
richtige Art ist, um mit einem Pferd zu kommunizieren. Jetzt zeigt
sie erneut an einem spektakulären Beispiel wie es funktioniert. Auf
der Horse Event trainiert Fiji mit einem
Spezialistenteam von Monty Roberts
Netherlands und wird zu einem unkom>>> Wo sonst in den Benelux Ländern
können Pferdefans so viele Highlights
plizierten Reitpferd! Das Team führt
an einem Tag erleben? Große Namen
vor wie ein Pferd, das nichts kann, auf
wie Monty Roberts, IJsbrand Chardon,
sanfte Art geschult wird. Das Pferd
Imke Schellekens-Bartels, Rudolf Zeiselbst weist dabei den Weg. Sie sollten
linger, Jeroen Dubbledam und Chris
das nicht verpassen.
Irwin garantieren gemeinsam mit 100
„Breeding World“. Das Infozentrum
anderen Spezialisten ein spektakuläres
„Breeding” war schon immer ein gut
Programm.
besuchtes und populäres Zentrum auf
Besucher erleben hier das Beste
der Horse Event. Im Jahr 2008 wird
aus allen Disziplinen des Reitsports.
das Thema „Zucht” noch größer geVon der Ausbildung bis zum Reiten, bis
schrieben. Unter dem neuen Namen
Linda Horsting (oben), Imke Schellekens-Bartels
hin zu Gesundheit und Ernährung der
„Breeding World” und am neuen Standund Monty Roberts
Pferde – unsere Themen sind vielfältig
ort gleich beim Eingang, gibt Ihnen die
und umfassend. Alle Pferdeliebhaber,
Horse Event ein umfassendes Informaob Dressur- oder Springreiter, Western- oder auch Freizeitreiter
tionspaket zur Pferdezucht mit auf den Weg: Sie wollen Fohlen
erwartet auf der Horse Event in Deurne vom 12. bis zum 14. Sepzüchten? Sie fragen sich, welcher Hengst der richtige ist für Ihre
tember eine großartige Zeit. Gewinnen Sie schon jetzt einen ersten
Stute? Oder Sie möchten ein Pferd kaufen und wissen einfach
Eindruck:
nicht welches. „Breeding World” ist die richtige Adresse für Sie.
Kommen Sie, überzeugen Sie sich selbst.
Pura Raza Menorquina. Die spanische Insel Menorca hat ein
Wellness, Wellness und nochmals Wellness! Schon im letzten
ganz besonderes Pferd mit einer langen Mähne, einem kräftigen
Jahr war das PrimeVal Wellness Centre eine Sensation. In diesem
Barockpferdehals und tiefschwarzem Fell hervorgebracht.
Jahr wird es noch viel größer sein. Wellness ist bei Pferd und
Horse Event zeigt die Sensation! Zwölf Reiter reisen mit ihren
Reiter zunehmend gefragt. Während die Spezialisten Ihr Pferd
wundervollen Menorquinischen Hengsten extra in die Niederlande,
behandeln, werden sie zugleich auch Ihre Fragen beantworten. Ein
um ihre einzigartige Show zu präsentieren. Geritten werden die
Schmied, Dr. Helmut Ende, und viele andere ausgesuchte ExperPferde im menorquinischen Stil – mit den Zügeln in einer Hand.
ten zeigen Ihnen, wie Sie Ihrem Pferd durch die passende Pflege
Auch Tineke Bartels konnte der Versuchung eines dieser einGutes tun.
drucksvollen Pferde zu reiten nicht widerstehen. Auf der Horse
Tickets bestellen. Auf der Website von Horse Event können
Event wird sie während der Show im Sattel eines Menorquinischen
Sie Ihre Tickets bestellen. Im letzten Jahr war die Messe für den
Hengstes sitzen.
Sonntag schon vor Beginn ausverkauft. In diesem Jahr erwartet
Alle Champions zusammen auf einem Event! 2008 ist nicht
der Veranstalter, dass das ganze Wochenende vorab ausverkauft
nur das Jahr der Olympischen Spiele, sondern auch das Jahr der
sein wird.
Weltmeisterschaften in Fahren, Voltigieren und Reining. Auf der
Surfen Sie also lieber schnell zu „www.horse-event.nl“, um Ihre
Horse Event treffen Sie alle Champions, Trainer und Coaches auf
Tickets zu bestellen, ehe es zu spät ist.
Das Stübben Magazin 08_09
Erkältungszeit
Wenn Pferde husten
Was Sie tun können bei Bronchitis, Kehlkopfentzündung & Co
>>> Zwar
hält sich das Gerücht von der kräftigen „Rossnatur“
hartnäckig. Doch Pferde sind in Wirklichkeit ziemlich empfindlich.
Gerade wenn es um die Atemwege geht, sind Aufmerksamkeit und
Pflege angesagt. Ganz besonders gilt das im Herbst und im Winter,
wenn die Luft wieder feuchter und kälter wird.
Atmet das Pferd ein, gelangt Luft durch Nüstern und Maulhöhle in die Luftröhre und landet schließlich in der Lunge. Frischer
Sauerstoff wird ins Blut transportiert, das Kohlenstoffdioxid ausgeatmet. Ausgewachsene Pferde bringen es auf ein Lungenvolumen von etwa 50 Litern. Mit einem Zug atmen sie sechs bis acht
Liter ein- und wieder aus. Strengt sich ein Tier extrem an, kann
sich die Atmung von sechs bis 16 auf bis zu 130 Atemzüge pro
Minute steigern. Der Austausch von Co2 und Sauerstoff ist lebenswichtig. Atemwegsprobleme erschweren die Sauerstoffaufnahme
und bedrohen dadurch die Gesundheit des Tieres.
Gerade in der kalten Jahreszeit kommt es öfter vor, dass
Pferde husten. Ein Symptom, das jeder Halter grundsätzlich ernst
nehmen sollte. Denn dahinter können sich gleich eine ganze Reihe
unterschiedlicher Ursachen verbergen – von der leichten Reizung
bis hin zur Virusinfektion. Manche Tiere reagieren außerdem aller-
Für gesunde
Atemwege:
Das Kräuterfutter
von leovet
>>> Frisch verpackt in einer wieder verschließbaren Box hilft
auch das Kräuterfutter von leovet ergänzend gegen Husten
und Atemwegsbeschwerden. Für gesunde Atemwege und
Bronchien sorgt die optimale Rezeptur mit reinen wertvollen
Heilkräutern wie Zinnkraut, Brennnesselkraut, Huflattich, Süßholz, Pfefferminz, Spitzwegerich, Eibischwurzel, Fenchel und
Thymian. Die Kräuter werden vorsichtig getrocknet und sorgfältig geschnitten, damit die Wirkstoffe erhalten bleiben. Die
leovet Frischebox
mit Henkel ist praktisch für zuhause
oder für unterwegs
und lässt sich für
Vieles weiter verwenden.
gisch auf Pilzsporen oder Staub. Sind sie im Herbst und im Winter
wieder häufiger im Stall, können sich Symptome verstärken.
Werden Beschwerden nicht rechtzeitig behandelt, droht die
Gefahr, dass aus dem Husten eine chronische Bronchitis wird. Die
Atemwege verengen sich und verkrampfen. Schleim wird nicht
mehr richtig abgehustet und es kann ähnlich wie beim Menschen
zu asthmatischen Reaktionen kommen. Das Pferd wird dämpfig.
Im schlimmsten Falle verliert die Lunge ihre Elastizität und die
Lungenbläschen platzen. Ein frühzeitiger Besuch beim Tierarzt ist
unbedingt zu empfehlen.
Gleichzeitig gibt es Einiges, was Sie selbst tun können – möglichst in Absprache mit dem Veterinär – um die Immunabwehr Ihres
Pferdes zu stärken und seine Atemwege zu schützen. Lassen Sie
den Tierarzt beim regelmäßigen Check up für rechtzeitige Impfungen und Wurmkuren sorgen, haben Sie damit schon viel für die
Gesundheit Ihres Pferdes getan. Eine Luftröhrenentzündung, die
häufig durch eine Virusinfektion entsteht, kann beispielsweise
durch Impfen meist verhindert werden.
Frische Luft und Outdoor- Aktivitäten härten ab und trainieren
die Atemwege. Sie unterstützen den Co2-Ausstoß und versorgen
den Körper mit neuem Sauerstoff. Es muss dabei gar nicht immer
gleich ein mehrstündiger Ausritt sein. Schon Kleinigkeiten wie das
Striegeln im Freien bringen viel für die tierische Fitness.
FÜR ALLERGIKER GIBT ES ALS ALTERNATIVE zum staubenden
Stroh Einstreu aus Hobelspänen, Hanf oder Raps, die oft wesentlich besser vertragen werden. Wegen des aufgewirbelten Staubs
müssen allergische Tiere beim Ausmisten der Boxen unbedingt aus
dem Stall. Versteht sich von selbst, dass dieser trocken und gut
durchgelüftet sein muss, damit sich Schimmelsporen nicht vermehren können, welche die Atemwege des Tieres auf jeden Fall
belasten.
Leidet ein Pferd unter Dämpfigkeit (COPD), einer Bronchitis,
die bereits chronisch geworden ist, empfehlen Experten neben
staubfreier Umgebung vorzugsweise einen Stall mit freiem Zugang
nach draußen und die Fütterung von nassem und damit staubfreiem Heu. Dieses sollte vor dem Füttern für etwa 15 Minuten im
Wasser liegen und dann gründlich abtropfen. Wird es sofort verfüttert, bilden sich sogar bei wärmeren Temperaturen weder Pilze
noch Schimmelsporen.
Zu den Erkrankungen der Atemwege, die sich durch Frischluft
und reizarme Umgebung bessern, zählt auch die gefürchtete Kehlkopfentzündung. Wird die Krankheit, bei der die Schleimhäute
durch eine Infektion betroffen sind, nicht behandelt, kann sie Kehlkopfpfeifen auslösen. Wie bei jedem Verdacht auf Virusinfektion
sollte das Pferd isoliert werden, damit sich die anderen Tiere nicht
anstecken.
Ist das Pflegeprogramm vom Outdoor-Striegeln bis zum winterlichen Auslaufprogramm erfolgreich absolviert, hat sich Ihr
Pferd auf jeden Fall eine Belohnung verdient. Ein Leckerli, mit dem
Sie am besten gleich noch etwas für seine Atemwege tun. Bewährt
haben sich hier beispielsweise die „leoveties“ mit Lakritze Süßholzwurzel, die Hustenreiz lindern und die Bronchien befreien.
10_11 Das Stübben Magazin
Angenehm
weich mit mehr
„Grip” Stübben
Gummizügel
„Slim Line”
>>> Zusätzlich zum bewährten hochwertigen Gummizügel bietet Stübben mit dem
Gummizügel „Slim Line” ab sofort einen
besonders weichen, schmalen Zügel an,
der angenehm in der Hand liegt und zugleich den notwendigen Halt garantiert.
Lieferbar ist „der Neue” in den Farben
Schwarz, Ebony, Tobacco und Havanna.
Die Befestigung am Gebiss des Pferdes
erfolgt je nach gewählter Ausführung mit
einem messingfarbenen beziehungsweise
silbernen Ring oder aber durch den bewährten Zaumhaken. „Slim Line” ist somit
die softe, komfortable Alternative zu allen
Gurt- und Lederzügeln.
Jetzt
auch mit
schwedischem
Reithalfter:
Rund gearbeitete
Stübben
Zäume
>>>
Aufgrund der starken Nachfrage
bietet Stübben den rund gearbeiteten
Trensen- und Kandarenzaum ab sofort
wahlweise auch mit einem filigran gearbeiteten schwedischen Reithalfter an. Bestes
Zaumleder gehört zu den signifikanten
Merkmalen des Zaums, der sich durch die
von Stübben gewohnte herausragende
Qualität in seiner Verarbeitung auszeichnet. Chic und Eleganz machen ihn darüber
hinaus zu einem optischen Highlight –
einem echten Stübben Modell. Erhältlich
ist der Zaum in der Farbe Schwarz und
in den Größen „Vollblut” oder „Warmblut”
im guten Fachhandel. Weitere Infos unter
www.stuebben.de
Spürbarer Komfort
für Ihr Pferd
Neuer Stübben
Ledersattelgurt
de Luxe
>>> Mit dem Ledersattelgurt de Luxe bietet Stübben ein
neues Spitzenprodukt aus vollnarbigem, atmungsaktivem
Rindsleder an, das in dieser Materialqualität bisher noch
seines Gleichen sucht. Schon durch das anschmiegsame
Luxus-Leder ist der de Luxe für das Pferd fühlbar komfortabler als andere Gurte. Er ist anatomisch geschweift und
weich abgepolstert. Für Stabilität sorgt ein DreifachElastikzug. Am oberen Ende des Stübben Ledersattelgurts
sind beidseitig D-Ringe zum Befestigen von Hilfszügeln
angebracht. Mittig befindet sich ebenfalls ein solcher
D-Ring. Lieferbar ist der Stübben de Luxe in den Farben
Schwarz, Tobacco, Havanna und Ebony, in Größen von
120 cm bis 140 cm. Der Luxusgurt kostet um die 180 Euro
und ist ab sofort im guten Reitsportfachhandel erhältlich.
Stübben Gewinnspiel
Mitmachen lohnt sich
>>> Gewinnen Sie ausgewählte Produkte aus dem hochwertigen Stübben Sortiment: „Shannon”, den funkelnden Stübben
Trensenzaum, exklusive Pflegeprodukte für Ihr Pferd oder ein
paar Stübben Bandagen.
1. Mit welchem Experten zusammen entwickelt Stübben
den neuen Sattel für spanische Pferde?
2. Warum brauchen Tinker einen speziellen Sattel?
3. Welche internationale Springreiterin gibt das
6. Stübben Springseminar?
1. Preis
2. Preis
3. Preis
Ein Stübben Trensenzaum „Shannon”
Die Stübben Gummizügel „Slim Line”
Ein Stübben Care Pferdepflegeset
(Shampoo „Blauer Lotus”, Stübben Striegel
„Brush On”, Stübben HufCare, „Rep Up”
Insektenspray)
4. Preis
Ein Stübben Portemonais aus feinstem
Sattelleder
5. Preis
Ein Paar Stübben Bandagen
6. bis 10. Preis Stübben Care Warm Up, wärmendes
Massagegel für Pferd und Reiter
11. bis 15. Preis Je eine Packung leoveties von leovet
Lösungen mit Telefonnummer und Adresse bis
zum 30. Januar 2009 an: Redaktion Stübben Magazin
c/o Dr. Schupp Communications, Harderweg 30c,
22549 Hamburg. Stichwort: „Riding Equipment”. Oder Sie
nutzen einfach das E-Mail Gewinnspiel-Formular unter
www.stuebben.com
GEWINNER AUSGABE 8/2008
Julia Strauch gewann den Trensenzaum Galway, Burghardt
Meyer eine Kryo Kompakt Kühlbox inklusive eines Kälte-Therapie-Kissens Kryo Kompakt Horse und einer Spezialbandage,
Liane Lackner ein Stübben Care Pferdepflegeset, Claudia
Orsos einen Stübben Neopren Sattelgurt und Vera Wolfbauer
eine Stübben Bandage. Je ein Stübben Care Warm up Massagegel erhielten Stephanie Buck, Claudia Offenbach, Kurt
Weidenhaupt, Kerstin Fischer und Linda Gäßler. Stübben
Basecaps gingen an Frank Tuschel, Birte Bars, Sylvia Ludwig,
Janine Wenk und Dr. Marion Wiedemann-Volk.
Coole
Schecken
Tinker Ponys
erobern
den Freizeitsport
Die irischen Arbeitspferde gelten
als besonders gelassen, gutmütig und
einsatzfähig
Als Reittier überaus gefragt: Rappenschecke mit leichterem Körperbau
>>> Tinker ist kein Pferd, sondern eine Lebenseinstellung”, sagt
Burkhard Strauch. In Niederzier, im Großraum Aachen liegt sein
Hof. Und hier hat sich, seitdem der Irish Tinker vor rund 15 Jahren
nach Deutschland kam, eine inzwischen überaus erfolgreiche
Zucht etabliert. „Die Nachfrage steigt. Sie kann augenblicklich
gerade eben bedient werden. Das zeigt, dass es sich nicht nur um
einen vorübergehenden Modetrend handelt.” Vom Exterieur her
sind die als neugierig, intelligent und ausgeglichen geltenden
Pferde eher kräftig und robust. Ursprünglich dienten sie dem „fahrenden Volk”, Kesselflickern und anderen reisenden Handwerkern
in England und Irland, als Zug- oder Arbeitstiere. Nach Deutschland kamen sie aus einem ebenso einfachen wie grausamen Grund:
Während der BSE-Krise suchten Schlachtereien eine Alternative
zum Rindfleisch. Pferdefreunde kauften einige der ersten auf LKW
angelieferten Tinker. Ein Deal, der den irischen Viehhändlern deutlich mehr Profit brachte. Der Tinker bewährte sich bei den deutschen Pionieren schnell als ungewöhnliches und einsatzfähiges
Tier. „Da steht dann so ein Pferd mit ,Puschen’ und hat eine ganz
andere Ausstrahlung als ein Warm- oder Vollblüter. Es ist weniger
angsteinflößend, wirkt kuscheliger. Ein Tier, auf das auch unsichere Menschen gern zugehen”, sagt Burkard Strauch. Er selbst
bekam seinen ersten Tinker für ganze 600 Mark. Heute zahlen
Käufer für ein gut ausgebildetes Tier bis zu 10.000 Euro. Tinker
werden auch von Kindern und in der Therapiearbeit geschätzt und
geliebt. Sie sind zuverlässig, genügsam und gelegentlich ein bisschen stur. Bei der Behandlung des Aufmerksamkeits-Defizit-Syndroms (ADS) sind sie mit im Einsatz oder wenn es um Gelassenheitstrainings geht. Bei körperlichen Handicaps und Muskelschwächen kann der Tinker ohne Sattel geritten werden, ohne
dass ein ausgeprägter Widerrist drückt. Das Tier hat einen starken
Hals, einen kurzen Rücken und geht vorwiegend Schritt oder Trab.
„Natürlich sind Galopp und Springen möglich”, erklärt Burkhard
Strauch. „Aber nicht in der Manier, die von einem Sportpferd erwartet wird.”
Kaum eine Pferderasse ist vom Erscheinungsbild her so unterschiedlich wie der Tinker mit seinem üppigen Langhaar und dem
ausgeprägten Fesselbehang. Seine Fellfarben reichen vom
Schecken in schwarz, braun, fuchsfarben und weiß bis hin zu den
helleren Farben der Palominos, Falben oder Smoky Blacks. „Unsere
Leidenschaft gehört den Rassen Irish Tinker und Barockpinto”, sagt
Burkhard Strauch, der zudem Vorsitzender des Deutschen Pinto
Zuchtverbandes ist. „‚Pinto’ ist dabei keine Rassebezeichnung. Gemeint sind damit alle Plattenschecken. Nicht aber die gepunkteten
Pferde.” Dass Tinker gezüchtet werden, war lange alles andere als
selbstverständlich. Vor allem in Irland und Großbritannien wollten
etablierte Verbände die bunten Pferde nicht als eigene Rasse
akzeptieren. Heute ist das anders. „Wir verstehen unter Zucht die
kontrollierte Zeugung von charakterlich einwandfreien, leistungsfähigen und zuverlässigen Pferden”, erklärt Strauch. „Die pure Vermehrung ist nicht unser Ding.” Gerade die Vielfalt des Exterieurs der
Irish Tinker begeistert. Besonders gut kommen die leichteren Rappenschecken an, die ein Stockmaß um die 1,50 m herum erreichen.
LEIDER HAT FAST JEDER TINKERBESITZER Erfahrung mit
schlecht sitzenden Sätteln. Passt der Sattel nicht, rutscht entweder der Reiter nach vorn oder das Pferd leidet, weil es an empfindlichen Stellen, etwa in der Nierengegend Druck erfährt. Da der
Tinker kürzer ist als andere Pferde waren Probleme mit herkömmlichen Sätteln bislang die Regel. „Stübben ist einer der wenigen
Hersteller, die auf die oft gravierenden Unterschiede zwischen
Fotos: Holger Schupp
Das Stübben Magazin 12_13
Stübben Traveller A.T.P.R.: Perfekte Passform für Tinker
Tinker-Markenzeichen: die Mähne
Pferderassen eingehen und entsprechende Spezialsättel entwerfen”, betont Burkhard Strauch. Gemeinsam mit Stübben als einem
der führenden Hersteller hochwertiger Reitsportausrüstung hat
er einen speziellen Tinker Sattel entwickelt. Strauch hat hierfür
zunächst Pferde ausgewählt, die der Zuchtbeschreibung möglichst
genau entsprechen. Anschließend wurden diese von Stübben noch
einmal exakt vermessen, bevor der Sattelbaum in Arbeit ging. „Drei
Monate lang haben wir die neuen Sättel intensiv getestet und
extrem strapaziert – im Distanzreiten, Kurzreiten und in Dressur”,
berichtet Strauch. „Anschließend wurden sie zerlegt, um von innen
zu sehen, wie sich das Sattelkissen verändert hatte und auch hier
die notwendigen Anpassungen vorzunehmen.” Ein Jahr dauerte
der Herstellungsprozess.
bei denen das Weiß nicht über die Rückenlinie läuft, paaren. Ein
Züchterwissen, das Halter und Pferd aufwendige Blutuntersuchungen erspart.
Dabei ist der Tinker insgesamt ein eher anspruchsloses Tier.
Durch seine Entstehungsgeschichte ist er daran gewöhnt, sich auf
kargen Böden ohne Beigabe von Futter das ganze Jahr über selbst
zu versorgen. „Es ist ein Fehler, so ein Pferd zu füttern wie einen
Warm- oder Vollblüter”, sagt Strauch. „Tiere, die im normalen Freizeitbedarf bewegt werden, brauchen weniger Nahrung als in den
bäuerlichen Zeiten.” Damals schufteten sie immerhin bis zu sieben
Stunden vor dem Pflug, halfen im Sommer bei der Ernte und im
Winter im Wald beim Holzrücken. Grundsätzlich haben Pferde
jedoch einen eher kleinen Magen. Steht ihnen ständig Raufutter
zur Verfügung, hilft das Koliken zu vermeiden. Kraftfutter ist dagegen bei der üblichen Auslastung komplett überflüssig und eignet
sich für Sportpferde allenfalls während der Turnierphasen.
Neben der Zucht wird auf dem Tinkerhof bei Aachen der Fahrsport groß geschrieben. Burkhard Strauch ist ebenso wie seine
Kollegin Lydia Birker FN-geprüfter Fahrtrainer C. Beide trainieren
Pferde entsprechend aus und bereiten sie so für den Verkauf vor.
„Fahren ist ein Angebot, das zunehmend wieder mehr Jungen an
den Pferdesport heranführt”, beobachtet Strauch. „Der Umgang
mit den Kutschen hat auch eine technische Komponente und die
fasziniert.” Eins sollte auf seinem Hof allerdings besser nicht
vorkommen: Tinker verführen zwar durch ihre besondere Optik
zum Kuscheln. Wie jedes andere Pferd brauchen sie, um Nahrung
zu verwerten, jedoch das Bakterium Heliobakter Pylori. Küsschen
von Mensch zu Pferd seien gerade bei Mädels sehr beliebt, sollten
aber tabu sein, weil Heliobakter beim Menschen Magenschwüre
hervorruft.
ENTSTANDEN IST EIN SATTEL, der die Bedürfnisse von Pferd und
Reiter erfüllt. Er zeichnet sich nicht nur durch den besonderen Sitz
und die spezielle Passform aus, sondern auch durch sein vegetabil,
ohne aggressive Chemikalien gegerbtes, vollnarbiges Leber. Der bewährte Stahlfedersattelbaum wurde mit einer patentierten, flexiblen Trachtenkonstruktion kombiniert, die die Auflagefläche des
Sattels vergrößert, ohne in die Nierenpartie zu drücken. Die Kissen
sind mit Polsterwolle gefüttert und auf Tinker zugeschnitten. Wer
die Kammerweite richtig auswählt, reitet in stabiler Lage mit mittigem Schwerpunkt. Eine Ausstattung mit Biomex-Sattelsitztechnologie entlastet den Rücken des Reiters noch einmal zusätzlich.
Nicht nur bei den Sätteln, auch bei der Tinkerzucht ist mitunter spezielles Vorwissen gefragt. Um eine Erbkrankheit auszuschließen, die die Verwertung der Nahrung bei den Tieren verhindert,
meist aber schon während die Stute trägt, zum Verlust des Fohlens
führt, sollten sich beispielsweise niemals zwei Overo Pferde, Tiere
Begeisterte Trainerin: Helena Stormanns beobachtet den Ritt ihres Sohns Tom Weinberg beim CHIO in Aachen
Helena Stormanns „Mal eben
auf die Schnelle geht gar nichts”
Warum die Spitzensportlerin auf Horsemanship setzt und die Reitausbildung
in England besonders schätzt
>>> Die internationale Springreiterin Helena Stormanns ist eine
starke Wettkämpferin, die viele Grand Prix, Nationenpreise und
Welt Cup Qualifikationen für sich entschieden hat. Zusammen mit
ihrer Familie lebt sie in Eschweiler. Hier trainiert sie auf der 2005
von ihr gekauften Anlage nicht nur vielversprechende Pferde erfolgreich bis zum Grand Prix Level, sondern unterrichtet auch Schüler, die oft ebenfalls an internationalen Wettkämpfen teilnehmen.
Am 9. November führen Sie in Kleinostheim das „6. Stübben
Springseminar” durch, was passiert da? Seit drei oder vier Jahren
stehe ich noch stärker auf der Trainerseite und versuche weiterzugeben, was ich durch Lehrer wie Malcolm Pyrah, aber auch durch
Training und internationale Turniere lernen konnte. Das Stübben
Springseminar ist eine Unterrichtsstunde vor Zuschauern, ein
Live-Demo. Es richtet sich an Interessierte ab A-, L- oder M- Springen, nicht an absolute Anfänger. Zuschauer profitieren, weil sie
viele meiner Tipps auch zuhause anwenden können. Zum Beispiel
zeigen wir eine Übung auf Zirkel mit vier Cavaletti, die sich gut
nachstellen lässt. Pferde lernen dabei, Galoppsprünge zu verkürzen oder zu verlängern.
Einige Ihrer Schüler verbuchen bereits Erfolge im Spitzensport.
Ja, Mariann Hugyecz zum Beispiel, die auch ihre Pferde bei uns
stehen hat. Oder Christine und Line Raaholt. Line ist erstmals im
Olympiakader mit dabei. Das ist ein schöner Erfolg. Als Ersatzreiterin fliegt sie allerdings nicht gleich mit nach Hong Kong, sondern erst bei Bedarf. Alles andere wäre für die Pferde zu anstrengend und zu schwierig.
Wen unterrichten Sie außerdem in Eschweiler? Wir haben uns
hier auf Springen und Military spezialisiert. Military ist auch für
Springen sehr hilfreich. Wir sind keine Reitschule. Trotzdem arbeite ich nicht nur mit S-Reitern. Junge E-, A- und L-Reiter bilde ich
ebenfalls aus. Sie müssen schon ein eigenes Pferd mitbringen und
genügend Biss haben. Ich finde es wichtig, Talente durch eine gute
Schule schon früh auf Kurs zu bringen. Schlechte Angewohnheiten
lassen sich später nur schwer wieder abtrainieren.
Worauf achten Sie beim Training besonders und haben Sie eine
spezielle Methode? Ich bin gebürtige Engländerin. Dadurch unterscheidet sich meine Ausbildung von der in Deutschland. Reiten
habe ich zunächst im Ponyclub gelernt. Mit allem was dazu gehört,
vom Füttern bis zur Pflege der Pferde. In Deutschland gibt es
Kinder, die schon mit zehn einen klaren Schwerpunkt auf der einen
oder anderen Disziplin haben. Sie sind entweder ganz stark auf
Springen oder auf Dressur konzentriert. Diese Spezialisierung
setzt hier zu früh ein. Dadurch fehlen dann häufig entweder der
Mut zum Springen oder auch die Lust an der Dressur. In England
reiten wir noch mit 14 oder sogar 16 Jahren Dressur, Springen und
Military. Wie erfolgreich diese Vielseitigkeit schließlich sein kann,
zeigt eine der aktuell besten Dressurreiterinnen überhaupt: Isabell
Werth kommt ursprünglich aus dem Military-Reiten.
Unterscheidet sich das Training in England auch im Hinblick
auf die Pferde? Die jüngeren Topreiter in Deutschland achten bei
ihren Pferden inzwischen auf eine vielseitige Ausbildung. Traditionell wird hierzulande allerdings viel im Sandviereck trainiert und
dann geht es wieder ab in die Box. Aus meiner Sicht ist das nicht
wirklich gut für die Pferde. Es entspricht ihnen nicht. Die jüngeren
Reiter gehen mit ihren Tieren öfter ins Gelände, trainieren an
Naturhindernissen oder auch mal auf der Rennbahn. Das Training
wird dadurch insgesamt spielerischer und viel abwechslungsreicher. Die Pferde gewinnen dadurch mehr Schwung und werden
einfacher.
Abgesehen von der zunächst vielseitigeren Ausbildung, gibt es
noch etwas, was Sie hier besonders vermissen? Ja, den Tee. Was
man in Deutschland unter dem Etikett „englischer Tee“ bekommt,
ist nicht dasselbe. Tee kaufe ich noch immer ausschließlich in
England.
Fotos: Holger Schupp
Das Stübben Magazin 14_15
Helena Stormanns vor ihrem neuen Stall in Eschweiler: „Pferde brauchen Fenster, aber bitte nicht zur Stallgasse hin”
Wie sieht ihr Alltag aus? Wir haben in letzter Zeit sehr viel verändert, haben eine neue Longierhalle, einen weiteren Stall mit
14 Boxen gebaut und einen Derbyplatz mit Rasen angelegt. Unser
Turnier- und Verkaufsstall in Eschweiler ist ein Familienbetrieb, in
dem jeder seine Aufgaben hat. Wichtig sind sie alle. Wir bieten
unterschiedliche Leistungen an – von Kurzlehrgängen bis hin zu
Beritt, Korrektur und Turniervorstellung. Ich lege großen Wert auf
Kontinuität sowohl in der Arbeit mit jungen Reitern als auch mit
den Pferden. Mal eben so auf die Schnelle geht gar nichts. Nicht
nur meine Familie auch alle unsere Mitarbeiter müssen hinter
unserem Konzept stehen.
Wie würden Sie dieses Konzept beschreiben? Horsemanship
ist das richtige Wort dafür. Die Grundlage für unsere Arbeit ist ein
guter einfühlsamer Umgang mit den Pferden, der nur durch Erfahrung entsteht. Für uns ist es sehr wichtig, dass die Tiere zufrieden
sind. Wir bemühen uns so individuell wie möglich auf die Pferde
einzugehen. Von harten Methoden, vom Schreien und Schimpfen
halte ich gar nichts. Auch nicht im Reitunterricht. Neben den zu
lauten Ansagen, die nichts bringen, gibt es immer auch einen sanften Weg Fehler zu erklären.
Welche Fehler fallen Ihnen im Umgang mit Pferden am häufigsten auf? Viele Menschen haben nicht wirklich Ahnung von Pferden. Es gibt eine Menge selbsternannter Experten, die gar nicht
wissen wie ein Tier aussieht, wenn es Angst hat, wenn es zufrieden
ist oder sich konzentriert. Angebliche Tierschützer bestehen dar-
auf, dass Pferde Sozialkontakte brauchen und deshalb unbedingt
zusammen auf Wiese und Paddock müssen. Als Herdentiere tragen
Pferde manchmal aber auch Kämpfe mit einander aus. Einige
beißen sich gegenseitig. Das ist kein angenehmer Sozialkontakt,
liegt jedoch in der Natur der Tiere. Es ist schon vorgekommen, dass
Pferde, die wir verkauft haben, ganz plötzlich angefangen haben
zu beißen. Das lag dann daran, dass alle Boxen ihre Fenster zur
Stallgasse hatten. Dort werden Pferde angebunden, gestriegelt
und geputzt. Einige der Tiere versuchen aus den Boxen heraus die
anderen in der Stallgasse zu beißen. Und diese können dann nicht
einmal flüchten. Natürlich fängt so auch das besterzogenste Pferd
irgendwann an zu beißen.
Wer weiß, dass es in keiner Herde ohne Kämpfe abgeht, kann
sich darauf einstellen. Unsere Pferde haben zwar Fenster, aber
nicht zur Mitte hin, sondern zur Außenfront.
Ist Horsemanship lernbar? Der Instinkt für Pferde ist zum Teil
vielleicht sogar angeboren, aber man kann Einiges dazu lernen.
Wer mit Pferden aufgewachsen ist, hat einen großen Vorteil. Es
ist wichtig, wie ein Pferd denken zu können, wenn man als
Reiter Erfolg haben will, zu spüren, was es als Nächstes tun wird.
Meinen Lehrern verdanke ich nicht nur sportliches Können, sondern vor allem Horsemanship. Auch das möchte ich jetzt meinen
Schülern vermitteln. Überhaupt möchte ich möglichst viel von
all dem zurückgeben, was der Sport und die Pferde mir gegeben
haben.

Documentos relacionados