environnement languedoc roussillon

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environnement languedoc roussillon
ZIELMARKTANALYSE
Nachhaltiges Bauen in Südfrankreich
(Languedoc-Roussillon)
www.efficiency-from-germany.info
Impressum
Herausgeber
AHK Frankreich
18 rue Balard | 75015 Paris
www.francoallemand.com
Stand
Februar 2013
Kontaktperson
Marén Junge ([email protected])
Redaktion
Marén Junge
Carla Klingebiel
Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen
ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Herausgebers. Sämtliche Inhalte wurden mit größtmöglicher Sorgfalt und nach bestem Wissen erstellt. Der
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werden, haftet der Herausgeber nicht, sofern ihm nicht nachweislich vorsätzliches oder grob fahrlässiges Verschulden zur Last gelegt werden kann.
2
Inhalt
1.
Einleitung ....................................................................................................................................... 5
2.
Zielmarkt allgemein ........................................................................................................................ 6
3.
2.1.
Länderprofil .......................................................................................................................... 6
2.1.1.
2.1.2.
2.1.3.
2.1.4.
Politischer Hintergrund ........................................................................................................................................ 6
Wirtschaft, Struktur und Entwicklung ................................................................................................................. 8
Wirtschaftsbeziehungen zu Deutschland ........................................................................................................... 10
Investitionsklima und -förderung .......................................................................................................................11
2.2.
Energiemarkt .......................................................................................................................17
2.2.1.
2.2.2.
2.2.3.
2.2.4.
Energieerzeugung und Verbrauch (inkl. Strom und Wärme) ........................................................................... 17
Energiepreise (inkl. Strom und Wärme) ............................................................................................................ 23
Energiepolitische und gesetzliche Rahmenbedingungen .................................................................................. 24
Neue Entwicklungen auf dem Energiemarkt ..................................................................................................... 25
Energieeffizienz im Zielland.......................................................................................................... 26
3.1.
Energieeffizienz im Bauwesen (Gebäude/Gebäudetechnik) ................................................ 26
3.1.1.
3.1.2.
3.1.3.
3.1.4.
3.1.5.
Allgemeiner Überblick ........................................................................................................................................ 26
Klimatische Verhältnisse..................................................................................................................................... 32
Marktstruktur und Trends (inkl. Baumaterialien) ............................................................................................ 33
Marktentwicklung und Bedarf in den Bausektoren Infrastruktur, gewerblicher Bau und Wohnungsbau .... 37
Marktentwicklung und Bedarf in den Bausektoren Instandhaltungen – Modernisierungen – An- und
Umbauten ............................................................................................................................................................ 41
3.1.6. Aktuelle Projekte im Bereich Gebäudeeffizienz ................................................................................................. 43
3.1.7. Ausblick für die Bauindustrie ............................................................................................................................. 44
4.
3.2.
Gesetzliche Rahmenbedingungen für Energieeffizienz........................................................ 45
3.2.1.
3.2.2.
3.2.3.
3.2.4.
3.2.5.
3.2.6.
Standards, Normen und Zertifizierung .............................................................................................................. 45
Öffentliches Vergabeverfahren und Ausschreibungen ...................................................................................... 50
Finanzierungsmöglichkeiten............................................................................................................................... 52
Förderprogramme (Instrumente und Maßnahmen) ......................................................................................... 54
Sonstige Fördermöglichkeiten (Projektförderung) ........................................................................................... 55
Genehmigungsverfahren, Steuersysteme ........................................................................................................... 56
Marktchancen für deutsche Unternehmen .................................................................................... 58
4.1.
Marktstruktur und Marktattraktivität für Energieeffizienzmaßnahmen im Gebäudesektor60
4.2.
Markt- und Absatzpotenziale für deutsche Unternehmen ................................................... 60
4.3.
Marktbarrieren und –hemmnisse im Bereich Energieeffizienz ........................................... 66
4.4.
Wettbewerbssituation ......................................................................................................... 67
4.5.
Chancen und Risiken für eine Markterschließung im Bereich Gebäudeeffizienz ................. 68
4.6.
Vertriebs- und Projektvergabestrukturen ........................................................................... 68
4.6.1. Vertriebsstrukturen .............................................................................................................................................68
4.6.2. Projektvergabestrukturen ................................................................................................................................... 69
3
4.7.
Handlungsempfehlungen für deutsche Unternehmen für einen Markteinstieg ................... 70
4.7.1. Art der Partnerschaften ....................................................................................................................................... 70
4.7.2. Mentalitätsunterschiede ..................................................................................................................................... 72
5.
Schlussbetrachtung/Zusammenfassung ...................................................................................... 73
6.
Tabellenverzeichnis ...................................................................................................................... 74
7.
Bildverzeichnis ............................................................................................................................. 74
8.
Quellenverzeichnis ........................................................................................................................ 75
9.
Zielgruppenanalyse ....................................................................................................................... 78
9.1.
Profile Marktakteure........................................................................................................... 78
9.1.1.
9.1.2.
9.1.3.
9.1.4.
Administrative Instanzen und politische Stellen ............................................................................................... 78
Standortagenturen, Beauftragte für Auslandsinvestitionen und sonstige Multiplikatoren ............................84
Potenzielle Investoren ........................................................................................................................................ 88
Potenzielle Partner ..............................................................................................................................................89
9.2.
Messen, Fachzeitschriften und Websites ............................................................................. 94
9.2.1. Wichtige Messen in Frankreich ..........................................................................................................................94
9.2.2. Fachzeitschriften ................................................................................................................................................. 96
9.2.3. Wichtige sonstige Adressen und Websites .........................................................................................................98
4
1. Einleitung
Die Energie-Thematik über Versorgungssicherheit, Klimawandel und Energieeffizienz hat auf französischer, deutscher
und europäischer Ebene in den letzten Jahren kontinuierlich an Bedeutung gewonnen. Angesichts des weltweit
ansteigenden Energiebedarfs, knapper werdender fossiler Ressourcen und steigender Energiekosten wird verstärkt über
die Erschließung alternativer Quellen zur Energiegewinnung nachgedacht. Mehr und mehr wird klar, dass nicht nur in
Bezug auf die Art der Gewinnung von Energie, sondern insbesondere auch über den Energieverbrauch und eine
effizientere, nachhaltigere Nutzung Veränderungen nötig sind.
Der Energieeffizienz im Bauwesen und der nachhaltigen Gebäudetechnik fällt hierbei eine so wichtige Rolle zu, da der
Gebäudebereich für 42 % des Energieverbrauches und für 25 % der Kohlendioxidemissionen verantwortlich ist. Dieser
hohe Energieeinsatz soll in Frankreich stark reduziert und eine nachhaltige Bauweise favorisiert werden, die gerade auch
bei den besonderen klimatischen Bedingungen in Südfrankreich eine entscheidende Rolle spielt.
Nachdem Frankreich seinen europäischen Nachbarn auf dem Gebiet der Erneuerbaren Energien und der Energieeffizienz
lange hinterher hinkte, nimmt dieses Thema heute einen Schwerpunkt auf der politischen Agenda ein. Mit der im Mai
2007 gegründeten Umweltgrenelle (Grenelle de l’environnement) ist in Frankreich erstmals ein Instrument entstanden,
welches langfristige Ziele und Gesetze im Umweltschutz und im Energiesektor umsetzt. Die von der Grenelle
ausgearbeiteten Ziele sind durchaus ambitioniert: Bis 2020 sollen der Kohlenstoffdioxid-Ausstoß und der
Energieverbrauch um 20 % reduziert werden. Der Anteil erneuerbarer Energien an der gesamten Energieproduktion soll
um 20 % erhöht werden. Das Programm der Grenelle sieht für den Zeitraum 2009 bis 2020 Investitionen in Höhe von
440 Mrd. Euro vor. Der größte Posten entfällt mit 192 Mrd. Euro auf die Verbesserung der Energieeffizienz von
Gebäuden, an zweiter Stelle folgt die Entwicklung der erneuerbaren Energien mit Investitionen von 115 Mrd. Euro.
Dabei ist nicht nur auf theoretischer, politischer Ebene, sondern auch vor Ort in den Regionen Frankreichs eine Dynamik
spürbar, die insbesondere von Seiten staatlicher Regionaleinrichtungen sowie von Fachverbänden vorangetrieben wird.
Die Anregung und Förderung einschlägiger Bauprojekte, Umweltschutz- und Energieeffizienzinitiativen, Bildungs- und
Förderprogramme sowie Kommunikationsplattformen für Unternehmen der Baubranche und andere Interessengruppen
bekräftigen dabei einen reellen Willen in Frankreich, politische Ziele im Bereich der Energieeffizienz auch in die Tat
umzusetzen.
Nachhaltiges Bauen ist auf Grund der speziellen klimatischen Bedingungen insbesondere im Süden Frankreichs
essentiell. Heiße Sommer, milde Winter und kalte Winde erfordern eine besondere Baustrategie, die ganzjährigen
Wohnkomfort und effiziente Energienutzung während der grundverschiedenen Jahreszeiten ermöglicht.
Diese Zielmarktanalyse informiert über den Status Quo und die Entwicklungen im französischen Gebäudesektor und
zeigt die Möglichkeiten auf, die sich deutschen Unternehmen im Bereich energieeffizienter Sanierung und
energieeffizientem Bauen in Südfrankreich, vor allem in der Region Languedoc-Roussillon, bieten. Nach der Vorstellung
der politischen und wirtschaftlichen Struktur Frankreichs wird die aktuelle Situation auf dem französischen
Energiemarkt beschrieben. Im dritten Kapitel folgt zunächst eine Darstellung der gesetzlichen Rahmenbedingungen im
Bereich Energieeffizienz, um danach einen Überblick über die französische Baubranche und den Markt der
Energieeffizienz im Gebäudesektor nach Bausektoren aufgeteilt darzustellen. Im darauffolgenden Kapitel wird auf die
Marktchancen und Risiken für deutsche Unternehmen, einschließlich spezieller Vertriebs- und Projektvergabestrukturen,
sowie Handlungsempfehlungen, eingegangen. Die Zielmarktanalyse endet mit einer Übersicht über relevante
Marktakteure und wichtige Anlaufstellen für deutsche Unternehmen.
5
2. Zielmarkt allgemein
2.1.
Länderprofil
2.1.1.
Politischer Hintergrund
Frankreich, die fünftgrößte Volkswirtschaft der Welt, ist neben Deutschland das wichtigste Industrieland Europas und
gehört zu den Gründungsmitgliedern der Europäischen Union. Der in Westeuropa gelegene Staat verfügt über eine breit
aufgestellte, modern ausgerichtete Volkswirtschaft. Politisch gliedert sich der laizistische Einheitsstaat in 22 Regionen, 96
Départements (Metropolitan-Frankreich), vier überseeische Départements (DOM), zwei überseeische
Gebietskörperschaften und vier überseeische Territorien mit beschränkter Selbstverwaltung (TOM) auf.
Das Regierungssystem der Französischen Republik verfügt sowohl über parlamentarische als auch über präsidiale
Elemente. Allgemein zeichnet sich die französische Demokratie durch eine starke Stellung der Exekutive und einer
herausgehobenen Rolle des direkt vom Volk gewählten Präsidenten der Republik als Oberhaupt der Exekutive aus. Die
starke Stellung des Präsidenten als Hüter der Verfassung und Staatsoberhaupt aller Franzosen verpflichtet ihn zur
Überparteilichkeit, wenngleich er stets einer bestimmten politischen Richtung angehört. So hängt die tatsächliche
Machtstellung des Präsidenten stets auch von den Kräfteverhältnissen im Parlament ab.
Das Land verfügt über eine parlamentarische Präsidialdemokratie mit parlamentarischem Zweikammersystem: Senat
(348 Senatoren) und Nationalversammlung (577 Abgeordnete). Die Abgeordneten der Nationalversammlung werden
durch reines Mehrheitswahlrecht in zwei Wahlgängen für fünf Jahre gewählt; die Hälfte der Mitglieder des Senats werden
alle drei Jahre indirekt, das heißt von den Repräsentanten der Gebietskörperschaften, neu gewählt. Seit einer
Verfassungsänderung im Juli 2008 verfügt der Senat über ein legislatives Initiativrecht, wodurch seine Position
gegenüber der Nationalversammlung im Gesetzgebungsverfahren gestärkt wurde. Die Verfassungsreform im Juli 2008
stärkte außerdem die Rechte des Parlaments, wonach das Parlament nun über die Hälfte seiner Tagesordnung
bestimmen darf. Außerdem hängen gewisse politische Entscheidungen, wie zum Beispiel Auslandseinsätze der Armee von
mehr als vier Monaten, von der Genehmigung des Parlaments ab.
Die Regierung besteht aus Ministern und Staatssekretären. Sie ist sowohl vom Vertrauen des Präsidenten als auch des
Parlaments abhängig und ist dem Parlament verantwortlich. Staatspräsident und Premierminister, welcher die Tätigkeit
der Regierung leitet, vertreten Frankreich je nach Umständen gemeinsam. Am 6. Mai 2012 wurde der Sozialist François
Hollande (PS - Parti socialiste) als siebter Präsident der Fünften Republik gewählt; Regierungschef ist der
Premierminister Jean-Marc Ayrault (PS). [5, 7, 50]
6
Französische Republik (République française)
Amtssprache: Französisch
Hauptstadt: Paris
Fläche: 668.763 km² (Metropolitan-Frankreich: 543.965 km²)
Einwohnerzahl: 64.667.000 (Metropolitan-Frankreich: 63.460.768); Stand: 1. Januar 2012
Alsace
Aquitaine
Auvergne
Basse Normandie
Bourgogne
Bretagne
Centre
Champagne-Ardenne
Corse
Franche-Comté
Haute Normandie
Ile-de-France
Languedoc-Roussillon
Limousin
Lorraine
Midi-Pyrénées
Nord-Pas de Calais
Pays de la Loire
Abbildung 1: Politische Gliederung Frankreichs [15]
7
Picardie
Poitou-Charentes
Provence-Alpes-Côte d’Azur
Rhône-Alpes
2.1.2.
Wirtschaft, Struktur und Entwicklung
Die französische Wirtschaft schiebt eine schwarze Null vor sich her. Die Veränderungsrate des Bruttoinlandsproduktes
(BIP) stagniert, echte Wachstumsimpulse bleiben aus. Das Land profitiert von einer im Vergleich zu den südlichen
Nachbarn besseren Bewertung durch die Märkte. Die Wettbewerbsfähigkeit der französischen Industrie im weltweiten
Maßstab geht jedoch zurück. Die neue Regierung geht das Problem bislang nur zögerlich an. Sowohl Arbeitslosenquote
als auch Außenhandelsdefizit verharren auf hohem Niveau.
Nach drei Quartalen mit einer Veränderungsrate des Bruttoinlandsproduktes (BIP) von 0,0 % und prognostizierten -0,1
% im dritten Vierteljahr wird es 2012 bei stagnierenden 0,1 % realem Wirtschaftswachstum bleiben. Das ist erfreulich,
kommt Frankreich so doch im Gegensatz zu einigen europäischen Nachbarn trotz steigender Staatsverschuldung und
hohem Haushaltsdefizit um eine Rezession herum, profitiert trotz verlorener einheitlicher AAA-Bewertung von günstigen
Zinsen bei der Refinanzierung und kann weiterhin Investitionen aus dem Ausland anziehen.
Die erlahmte wirtschaftliche Dynamik reicht aber nicht aus, um den Trend zu steigender Arbeitslosigkeit zu
durchbrechen. Und sie deutet auf grundsätzliche Probleme der französischen Volkswirtschaft hin. Seit Jahren verliert die
Grande Nation an Wettbewerbsfähigkeit, nimmt der Marktanteil französischer Produkte weltweit ab. Auch im Inland
gewinnen Anbieter aus dem Ausland hinzu, wie das konsistente Defizit im Außenhandel zeigt. Zu teuer wird in
Frankreich produziert, zu wenig haben sich französische Firmen um die neuen Wachstumsmärkte bemüht. Und zu wenig
haben sie in Forschung und Entwicklung investiert, so dass das Land im Wettlauf um innovative Produkte zurückgefallen
ist.
Wirtschaftliche Entwicklung 2011 bis 2013 (reale Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %)
8,0
6,0
4,9
3,5
4,0
2,0
2011
2012
2013
1,7
0,1
0,3
0,8
0,9
0,3
0,1
0,3
0,0
0,0
0,0
BIP
Einfuhr (cif)
Bruttoanlageinvestitionen
Privater Verbrauch
-2,0
Abbildung 2: Wirtschaftliche Entwicklung 2011 bis 2013 (reale Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %)
[32]
Die Probleme sind erkannt. Gestritten wird um die richtigen Instrumente zu ihrer Lösung. Der Regierungswechsel im
Sommer 2012 und die folgende Rücknahme etlicher Reformschritte der Vorgängerregierung mündeten zunächst in eine
Phase der Neuorientierung und relativer Inaktivität. Das Anfang November 2012 vorgestellte Programm zur
wirtschaftlichen Belebung geht jedoch zentrale Punkte an, soll über eine steuerliche Entlastung von insgesamt 20 Mrd.
Euro, die an die Schaffung oder Erhaltung von Arbeitsplätzen gebunden ist, Spielraum schaffen für Kostensenkungen und
notwendige Investitionen. Deutliche Auswirkungen wird dies erst 2014 haben. Für das Jahr 2013 dürfte es bei einer
geringen Zunahme des BIP von etwa 0,3 % bleiben.
Das geringe Wirtschaftswachstum lässt daran zweifeln, dass die Regierung das ehrgeizige Ziel umsetzen kann, das
Budgetdefizit schon 2013 auf 3,0 % zu senken. Erwartet wird allgemein eher eine Haushaltslücke von etwa 3,5 %. Die
Staatsverschuldung, die 2012 bei ca. 90 % liegen wird, dürfte sich unter diesen Umständen auch 2013 und 2014 noch
8
leicht erhöhen. Als Gegenfinanzierung für das Entlastungspaket ist vor allem eine Erhöhung der Mehrwertsteuer
vorgesehen.
Wirtschaftliche Eckdaten
Indikator
2011
2012
Vergleichsdaten Deutschland 2012
BIP (nominal, Mrd. Euro)
1.996,6
2.038,6
2.613
BIP pro Kopf (Euro)
30.529
31.028
31.944
65,4
65,7
81,8
Bevölkerung (Mio.)
Tabelle 1: Wirtschaftliche Eckdaten
[32]
Betrachtet man die sektorale Struktur Frankreichs, kann man feststellen, dass die Wirtschaft einen größeren
Strukturwandel mit einem Trend zu den Dienstleistungen erfährt, während der Anteil der Industrie tendenziell
zurückgeht. Seit 1980 hat sich der Anteil des sekundären Sektors am BIP von rund 32 % auf etwa 16,5 % halbiert.
Innerhalb der Industrie zeigen die Bereiche Elektronik, Fahrzeugbau und Chemie derzeit die größte Dynamik mit realen
Produktionszuwächsen um 5 % im Jahr 2011. Den absolut größten Anteil am gesamten industriellen Produktionswert hat
die Herstellung von Transportausrüstungen mit 17,5 % vor allem dank der guten Entwicklung im Flugzeugbau (EADS,
Airbus) und bei Schienenfahrzeugen (Alstom), während der Automobilsektor tendenziell an Bedeutung einbüßt. Es folgen
die Energiewirtschaft (EDF, GDF Suez) mit 15,4 % und die Metallurgie und Metallverarbeitung mit 13,5 %. Auf die
Elektro- und Elektronikbranche entfielen 2011 zusammen 12,5 % der Industrieproduktion, auf Chemie und Pharma 9,1 %
und 3,5 %.
Bedeutung der Wirtschaftssektoren (Anteile in %)
Anteil am
Produktionswert
Anteil am
Produktionswert
Anteil an den
Beschäftigten
Anteil an den
Beschäftigten
2005
2011
2005
2011
26,8
25,5
13,8
12,0
Nahrungsmittel und
Getränke
4,2
4,1
2,4
2,3
Bergbau, Energie, Wasser,
Umwelt
3,3
4,1
1,1
1,2
Fahrzeugbau
4,0
3,5
1,2
1,0
Dienstleistungen
63,6
64,8
76,5
78,4
Handel, Transport,
Gastgewerbe
17,8
17,6
23,0
23,0
Wissenschaft und Technik
11,5
11,9
12,9
13,6
7,7
7,9
1,0
1,0
Sektoren
Verarbeitende Industrie
Immobilien
Tabelle 2: Bedeutung der Wirtschaftssektoren (Anteile in %)
[32]
Innerhalb des Dienstleistungssektors stellen die öffentlichen Dienste mit einem Anteil am sektoralen
Bruttoproduktionswert 2011 von 22,7 % den größten Posten. Davon waren 6,0 % dem Gesundheitsbereich und 5,3 %
Bildung und Erziehung zuzuordnen. Unter den kommerziellen Dienstleistungen hat der Handel mit 15,7 % den größten
Anteil vor der Immobilienwirtschaft mit 12,3 %. Etwa gleiches Gewicht haben Finanzdienste einschließlich
Versicherungen mit 7,9 % sowie Transport und Logistik und Information und Telekommunikation mit jeweils 7,7 % des
Produktionswertes. Unter den wissenschaftlichen und technischen Diensten haben die freien Berufe wie Architekten,
9
Ingenieure und Anwälte mit zusammen ebenfalls 7,7 % den größten Anteil. Auf spezielle Dienste für Forschung und
Entwicklung entfielen 1,7 %.
Im Hinblick auf die regionale Struktur besteht traditionell ein starkes Wirtschaftsgefälle zwischen dem Großraum Paris
(Ile-de-France) und dem restlichen Frankreich. Doch auch zwischen den anderen Regionen gibt es zum Teil deutliche
Unterschiede hinsichtlich Wirtschaftskraft und Einkommensniveau. Größere industrielle Ansiedlungen konzentrieren
sich mehr auf den Norden und Osten. Im Westen und Südwesten bleiben sie punktuell. Die Ile-de-France erwirtschaftete
2010 mit 11,9 Mio. Einwohnern ein BIP von 572,4 Mrd. Euro, was 29 % des nationalen BIP entsprach. Der Pariser Raum
beherbergt rund 789.200 Unternehmen mit überdurchschnittlichem Anteil in den Dienstleistungen (87,2 % der
regionalen Wertschöpfung). Die Industrie erwirtschaftet noch 6,9 % des Mehrwertes, das Baugewerbe 4,0 %. Auch wenn
Paris die unbestrittene Wirtschaftsmetropole des Landes ist, pulsiert das Wirtschaftsleben gestützt durch den staatlich
geförderten Aufbau neuer Hightech-Cluster auch andernorts. Die sogenannten „pôles de compétitivité“ konzentrieren
Unternehmen, private und öffentliche Investoren sowie Forschungs- und Bildungseinrichtungen. Landesweit bestehen
aktuell 71 Kompetenzzentren mit 2010 über 8.000 Unternehmen und 740.000 Beschäftigten, darunter 868
Auslandsunternehmen. Eine internationale Ausrichtung besitzen 18 Cluster - darunter drei im Transportwesen, drei in
den Life Sciences, vier im Zweig IKT/Bildverarbeitung/Netzwerke, zwei im Bereich Energie, zwei in den
Agrarwissenschaften und jeweils eins in der Mikrotechnik, der Chemie, der Wasserwirtschaft und den
Finanzdienstleistungen. Rhône-Alpes mit den Städten Lyon, Grenoble und St. Etienne gebührt nach der Ile-de-France
der zweite Rang als Wirtschafts- und Industrieregion mit starken Schwerpunkten in der Metallurgie und
Metallverarbeitung, der Chemie sowie der Nano-, Mikro- und Biotechnologie. Die Region Provence-Alpes-Côte d'Azur um
die Hauptstadt Marseille ist ebenfalls ein bedeutender Wachstumsraum, ausgerichtet auf die Zweige Chemie,
Petrochemie, Mikroelektronik, Weinbau, Landwirtschaft und Tourismus. Der Nordosten mit den Regionen Alsace und
Franche-Comté besitzt ein starkes Gewicht im Automobilbau, bei Energieanlagen und der Getränkeherstellung. Weitere
größere Wirtschaftszentren sind Champagne-Ardenne (Gießerei, Metallverarbeitung, Kfz-Teile, Landwirtschaft,
Champagner), Pays de la Loire (Fleischerzeugung, Kunststoffe, Schuhe, Möbel, Schiffbau), Aquitaine (Wein,
Landwirtschaft, Luft- und Raumfahrttechnik, Holzwirtschaft, Tourismus), Midi-Pyrénées (Luft- und Raumfahrttechnik,
Mikroelektronik, Fleischwirtschaft), Centre (Kunststoffe, Metallverarbeitung, Pharma, Landwirtschaft), HauteNormandie (Automobilbau, Petrochemie, Elektrik, Metallverarbeitung) und Bretagne (Landwirtschaft, Fischerei,
Schiffbau). [23]
2.1.3.
Wirtschaftsbeziehungen zu Deutschland
Deutschland ist Frankreichs wichtigster Handelspartner und sie bilden zusammen die zwei stärksten Industrieländer
innerhalb Europas, unter anderem dank der geografischen Nähe und der deregulierten Märkte.
Es besteht eine sehr enge Zusammenarbeit zwischen den beiden Nachbarstaaten. Die Grundlage dafür bildet der Vertrag
über die deutsch-französische Zusammenarbeit, auch Elysée-Vertrag genannt, der 1963 von Konrad Adenauer und
Charles de Gaulle unterzeichnet wurde. Das Abkommen sieht regelmäßige Konsultationen und Gipfeltreffen vor und setzt
zugleich die Schwerpunkte für die Zusammenarbeit beider Staaten.
Nach Angaben des Deutschen Statistischen Bundesamtes (DESTATIS) belief sich der Handel zwischen Deutschland und
Frankreich im Jahr 2012 auf insgesamt 169,2 Mrd. Euro (Einfuhr und Ausfuhr). Somit war Frankreich auch im Jahr 2012
wieder Deutschlands wichtigster Handelspartner. Das Handelsvolumen der beiden Länder ist gegenüber dem Vorjahr
trotz der Krise um 0,7 % gestiegen. Es folgten auf Rang zwei die Niederlande mit einem Warenverkehr in Höhe von 157,5
Mrd. Euro und auf Rang drei die Volksrepublik China mit einem Außenhandelsumsatz von 143,9 Mrd. Euro. Frankreich
war auch im Jahr 2012 - wie schon seit 1961 - wichtigstes Abnehmerland deutscher Waren. Deutschland führte Güter im
Wert von 104,4 Mrd. Euro nach Frankreich aus (+2,7 % gegenüber dem Vorjahr). Auf den Plätzen zwei und drei der
wichtigsten deutschen Exportländer lagen die Vereinigten Staaten (86,8 Mrd. Euro) und das Vereinigte Königreich (72,1
Mrd. Euro), das vorher an vierter Stelle lag und somit die Niederlande überholte.
10
Bei den deutschen Importen im Jahr 2012 sind – wie auch im letzten Jahr – die Niederlande mit 86,5 Mrd. Euro
wichtigstes Lieferland Deutschlands. An zweiter Stelle lag die Volksrepublik China (77,3 Mrd. Euro) und an dritter Stelle
Frankreich (64,7 Mrd. Euro, -2,8 % gegenüber dem Vorjahr).
Deutschland hat seinen Handelsbilanzüberschuss zu Frankreich im letzten Jahr ausgebaut; in 2012 lag er nun bei 39,7
Mrd. Euro und somit um 13,4 % höher als in 2011 (35,0 Mrd. Euro). Deutsche Waren sind in Frankreich sehr gefragt.
Qualität, Innovation, Zuverlässigkeit und Kundendienst sind die wesentlichen Erfolgsfaktoren. [18]
Der bilaterale Investitionsfluss ist weiterhin stabil auf hohem Niveau. Das Interesse an einem wechselseitigen Austausch
zwischen Deutschland und Frankreich zeigt sich ebenfalls in den zahlreichen gemeinsamen Aktivitäten und Netzwerken
im wirtschaftlichen Bereich.
In erster Linie konzentriert sich der deutsch-französische Handelsaustausch auf Fahrzeuge sowie elektrische,
elektronische und EDV-Betriebsmittel, gefolgt von chemischen Produkten, Parfums, Kosmetika und Lebensmitteln.
Durch wirtschaftliche Kooperationen bemühen sich die großen französischen und deutschen Unternehmen trotz ihrer
Konkurrenzsituation um Partnerschaften miteinander: zum einen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, und zum
anderen, um auf bestimmten Märkten, die eine kritische Masse erfordern, konkurrenzfähiger zu sein. [5, 7, 32]
2.1.4.
Investitionsklima und -förderung
Schwache Nachfrage aus dem In- und Ausland führt zu Zurückhaltung bei den Investitionsentscheidungen der
Unternehmen. Das Drängen auf Haushaltsdisziplin stellt darüber hinaus zahlreiche öffentliche Investitionsprojekte in
Frage. Zu erwarten ist 2012 und 2013 daher keine deutliche Erhöhung der Anlageinvestitionen. Bei einem Greifen der
angekündigten Reformen könnte sich die Lage ab 2014 aufhellen.
Spürbar war bereits 2011 insbesondere eine Senkung der staatlichen Ausgaben; öffentliche Investitionen gingen real um
1,9 % zurück, während die Unternehmen 5,1 % mehr anlegten. Private Haushalte steigerten ihre Investitionen mit +3,1 %
im Trend der gesamtwirtschaftlichen Zunahme von 3,5 %. Die Industrieproduktion verringerte sich im 3. Quartal 2012
gegenüber dem Vorjahr um 1,9 %. Die durchschnittliche Auslastung der Produktionskapazitäten sank im Oktober 2012
auf 79 %. Umfragen des Statistikamtes INSEE deuten auf einen Rückgang der Industrieinvestitionen 2013 um rund 2 %.
Ausgewählte Großprojekte
Projektbezeichnung
Investitionssumme
(Mio. Euro)
Projektstand
Anmerkung
4 Offshore-Windkraftanlagen mit zusammen rund 2.000 MW
3.000
Ausschreibung
vergeben im April
2012
Drei Anlagen an Konsortium um EDF, eine
Anlage an Konsortium um Iberdola
2 OffshoreWindkraftanlagen
1.900
Ausschreibung bis
Ende 2012
Zusammen 1.305 MW; weitere
Ausschreibungen geplant
Metro-Linie "Rouge
Sud"; Paris
5.000
geplante Bauzeit
2013 bis 2018
Erster Abschnitt des geplanten Metrorings
durch die Vororte; noch technische und
finanzielle Unsicherheiten
Flughafen-Express,
CDG, Paris
1.000
Planung;
Bauzeit bis 2017?
Verbesserte Anbindung des Flughafens,
Finanzierung unklar; Kooperation SNCF,
RATP, ADP, RFF
Kanal Seine-Nord
6.000
Planung;
Bauzeit bis 2017?
106 km lange Verbindung zwischen Compiègne und Cambrai; Finanzierung unklar
11
Modernisierung
Flughafen Paris Orly
450
Zwei Phasen
2011-2015 und
2015-2020
Technische Modernisierungen und
Verbindung der beiden Terminals durch ein
neues Gebäude; Aéroports de Paris
Arena Dünkirchen
112,4
Bauzeit bis 2015
Veranstaltungszentrum für 10.700
Personen; Auftrag an Vinci
Clichy-Batignolles
k.A.
Verwirklichung bis
2015/17
Stadterneuerung auf 50 ha; Wohn- und
Geschäftshäuser; Parks, Paris 17e
Kommerzieller
Ausbau von
Bahnhöfen der SNCF
k.A.
Verschieden; Ziel
Verdoppelung der
Einnahmen pro
Reisenden bis 2020
Vorbild Paris St-Lazare; laufende Projekte
u.a. in Le Mans (2013), Bordeaux, Nancy,
Amiens, Cannes, später Lille, Paris Nord
Tabelle 3: Ausgewählte Großprojekte [32]
Zentrales Instrument in der Investitionsförderung Frankreichs sind Steuervergünstigungen, die sowohl für in- als auch
ausländische Unternehmen gelten. Seit 2010 sind Unternehmen mit kapitalintensiven Investitionen von der
Gewerbesteuer befreit und haben dadurch im ersten Jahr 7,3 Mrd. Euro gespart. Weitere 4 Mrd. Euro stehen jährlich für
Steuergutschriften auf Investitionen in Forschung und Entwicklung zur Verfügung. Auf regionaler Ebene fließt die
Förderung überwiegend in Kompetenzzentren.
12
Allgemeine Fördermaßnahmen
Frankreich entwickelte in den letzten Jahren mehrere Instrumente und finanzielle Anreize, um die Investitionen
voranzutreiben und damit die Wirtschaft stärker im globalen Kontext zu positionieren. Für 2011 schlagen 698
Investitionsprojekte ausländischer Unternehmen zu Buche, mit denen rund 28.000 Arbeitsplätze geschaffen oder
erhalten werden konnten. [35]
Herkunftsländer ausländischer Investitionen in Frankreich 2007 – 2011
Länder
Anzahl der Projekte
Entwicklung
2007
2008
2009
2010
2011
2010 – 2011
7%
USA
133
121
107
139
149
Deutschland
06
111
113
140
120
-14 %
-15 %
Italien
25
55
56
54
46
Schweiz
23
31
35
39
46
18 %
Belgien
31
32
30
30
39
30 %
31 %
Japan
34
34
24
29
38
Großbritannien
69
53
39
61
36
-41 %
Spanien
29
42
42
45
27
-40 %
-24 %
Schweden
32
22
21
34
26
Kanada
14
18
17
28
24
-14 %
China
16
11
18
30
17
-43 %
Hongkong
8
6
4
5
6
20 %
Niederlande
30
23
30
26
20
-23 %
Österreich
14
10
10
16
15
-6 %
Indien
7
10
10
12
12
Dänemark
6
4
18
11
11
Finnland
9
9
8
6
6
Russland
1
2
2
4
5
25 %
Australien
5
5
2
5
4
-20 %
Brasilien
2
4
-33 %
Irland
4
6
6
6
4
Luxemburg
2
8
3
9
4
-56 %
Taiwan
2
3
1
3
4
33 %
Andere
24
24
43
50
35
-30 %
Total
624
641
639
782
698
-11 %
Tabelle 4: Herkunftsländer ausländischer Investitionen in Frankreich 2007 – 2011
2007
21
17
4
4
5
5
11
5
5
2
3
1
5
2
1
1
1
1
1
4
100
Anteil der Projekte (in %)
2008
2009
2010
2011
19
17
18
21
17
18
18
17
9
9
7
7
5
5
5
7
5
5
4
6
5
4
4
5
8
6
8
5
7
7
6
4
3
3
4
4
3
3
4
3
2
3
4
2
1
1
1
1
4
5
3
3
2
2
2
2
2
2
2
2
1
3
1
2
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
4
7
6
5
100
100
100
100
[35]
Zuständig für die nationale Investitionsförderung ist die interministerielle Behörde für Raumordnung und Wettbewerb
(DATAR - Délégation interministérielle à l'Aménagement du Territoire et à l'Attractivité Régionale). Die Anwerbung
ausländischer Unternehmen obliegt der Invest in France Agency (IFA), die dem Wirtschaftsministerium unterstellt ist
und von DATAR unterstützt wird. Interessierte Investoren sollten beide Einrichtungen konsultieren, um ein komplettes
Bild über den Umfang der zahlreichen Fördermaßnahmen zu gewinnen und ein geeignetes Förderpaket zu schnüren.
Die staatliche Förderung besteht zuvorderst aus Darlehen und Steuergutschriften für die Intensivierung von Forschung
und Entwicklung (F&E) - schwerpunktmäßig für Unternehmen, die sich in den Kompetenzzentren ansiedeln. Regionen
und Gemeinden bieten darüber hinaus eigene Steuerbefreiungen oder spezielle Hilfen. Kleine und mittlere Unternehmen
(KMU) kommen in den Vorzug zinsgünstiger Darlehen. Für die Aus- und Weiterbildung gewährt das Arbeitsministerium
Finanzhilfen, wobei der Staat nicht nur die Programme, sondern auch einen Teil der Lohnkosten übernimmt. Das
Instrumentarium gilt gleichermaßen für nationale und ausländische Unternehmen; auch in der Verfahrenspraxis
bestehen keine Unterschiede. Alle fiskalischen Anreize stehen im Einklang mit den Wettbewerbsbestimmungen der EUKommission.
13
Der wichtigste Investitionsanreiz von DATAR ist die Raumordnungsprämie PAT (Prime d'Aménagement du Territoire).
2010 wurden 54 Projekte gefördert, die insgesamt rund 11.000 Arbeitsplätze geschaffen oder gesichert haben und im
ersten Halbjahr 2011 bereits 31 Projekte (rund 7.500 Arbeitsplätze). Die Prämie mit einem jährlichen Budget von rund 40
Mio. Euro unterscheidet zwischen regionalen Investitionen und F&E-Programmen. Dem regionalen Ansatz liegen die im
EU-Rahmen 2007 - 2013 definierten Förderzonen AFR (Aides à Finalité Régionale) zugrunde. Die Bedingungen für die
regionale Investitionshilfe variieren in Abhängigkeit der drei möglichen Arten einer Investition:
Neugründung: 25 Beschäftigte und 5 Mio. Euro Investition oder 50 Beschäftigte
Erweiterung: 25 Beschäftigte und Steigerung der Lohnsumme um 50 % oder 50 Beschäftigte oder 10 Mio. Euro
Investition
Übernahme: 80 Beschäftigte und 5 Mio. Euro Investition
Bezuschusst werden Investitionen in Material oder immaterielle Güter mit maximal 15.000 Euro pro Arbeitsplatz.
Allerdings ist die Prämie auf 10 bis 35 % limitiert in Abhängigkeit des geografischen Fördergebiets und der
Unternehmensgröße.
Für Investitionen in Forschung, Entwicklung oder Innovationen gilt landesweit ein Förderrahmen von 25 bis 60 %.
Bedingung ist hier die Schaffung von mindestens 20 Arbeitsplätzen oder eine Investitionssumme ab 7,5 Mio. Euro. Die
Programme werden bis zu einer Höchstdauer von fünf Jahren mit 15.000 bis 25.000 Euro pro Arbeitsplatz unterstützt.
Nähere Informationen finden sich auf der DATAR-Website.
Steuerbegünstigungen
Steuerbegünstigungen zur Investitionsförderung sind in Frankreich verbreiteter als direkte Zuschüsse. Die letzte große
Maßnahme der Regierung Sarkozy bestand in der Abschaffung der Gewerbesteuer für produktionswirksame
Investitionen zum 1. Januar 2010, die Frankreich für kapitalintensive Investitionen wettbewerbsfähiger machen soll. Im
ersten Jahr bedeutete dies eine Steuerersparnis von 7,3 Mrd. Euro für die Unternehmen.
Holdinggesellschaften genießen seit 2007 eine Freistellung von langfristigen Veräußerungsgewinnen aus Wertpapieren,
was im Einklang mit den meisten OECD-Ländern steht. Konzernzentralen profitieren von einem speziellen System der
Steuerkonsolidierung sowie der Steuerbefreiung auf die von Tochtergesellschaften bezogenen Dividenden. Der seit 2004
bestehende Status des „Jungen Innovativen Unternehmens“ (JEI – Jeune Entreprise Innovante) verbürgt den Anspruch
auf gewisse Steuererleichterungen und verringerte Sozialabgaben. Im Rahmen des Gesetzes zur Modernisierung der
Wirtschaft wurden ausländische Führungskräfte mit einem befristeten Aufenthalt von der Steuer befreit. Frankreichs
Körperschaftssteuersatz bleibt mit 33,33 % einer der höchsten in Europa; für Einkommen aus immateriellem Vermögen
gilt der ermäßigte Satz von 15 %.
In der steuerlichen Förderung von Forschungsinvestitionen steht Frankreich unter den OECD-Ländern an der Spitze. Das
System der Steuergutschriften für F&E-Investitionen (CIR - Crédit d'Impôt Recherche) wurde 2008 reformiert und auf
ausländische Unternehmen ausgeweitet sowie das Verfahren vereinfacht. Die Steuergutschrift beträgt im ersten Jahr 40
% der F&E-Ausgaben bis zu einer Höchstgrenze von 100 Mio. Euro. Im zweiten Jahr reduziert sich der Satz auf 35 % und
auf 30 % ab dem dritten Jahr. Für Ausgaben über dem Höchstwert beträgt der Satz in allen drei Jahren 5 %.
Anrechenbare Ausgaben sind im Wesentlichen Abschreibungen, Personalkosten, Betriebsausgaben und Patente, sofern
sie eindeutig der Forschung zugerechnet werden können. Für das Jahr 2009 wurden in diesem Rahmen
Steuergutschriften in Höhe von 4,7 Mrd. Euro an knapp 16.000 Unternehmen bewilligt. Die große Zielgruppe der KMU
profitierte mit einem Anteil von 80 % am stärksten von der F&E-Gutschrift. Ohne Zweifel hat dieser Steueranreiz die
Attraktivität Frankreichs auch als Investitionsstandort für ausländische Unternehmen bedeutend verbessert: Ihre Anzahl
hat sich von 23 in 2008 auf 73 in 2010 mehr als verdreifacht.
Regionale Förderung
Neben den nationalen Stellen besitzen auch verschiedene Städte und Regionen eigene Investitionsförderstellen, die
Unternehmen beraten und über das Incentive System informieren - wie etwa die „Agence Régionale de Développement
Paris“ für den Großraum Paris oder für Lyon die „Agence de Développement Économique de la Région Lyonnaise“. Jeder
14
Regionalrat (Conseil régional) darf zudem eigene regionale Schemata für finanzielle Direkthilfen an Unternehmen
entwickeln. Details liefert die jeweilige Website.
Mit der 2006 begonnenen Förderung von industriellen Kompetenzzentren bezweckt Frankreich nicht nur eine höhere
wirtschaftliche Dynamik, sondern auch eine stärkere regionale Diversifikation. Die „pôles de compétitivité“ konzentrieren
Unternehmen, private und öffentliche Investoren sowie Forschungs- und Bildungseinrichtungen in einem geografisch
abgegrenzten Raum. Das erklärte Ziel besteht darin, Synergien freizusetzen und gemeinsam marktfähige Innovationen
voranzutreiben. Der Staat stellte von 2006 bis 2008 insgesamt 2 Mrd. Euro an finanziellen und steuerlichen Hilfen für
F&E-Projekte bereit; in der zweiten Phase von 2009 bis 2011 wurden weitere 1,5 Mrd. Euro bewilligt. Abgewickelt wird
die Unterstützung über einen speziellen interministeriellen Fonds (FUI - Fonds Unique Interministeriél), der auch
ausländischen Unternehmen offen steht.
Die 71 Kompetenzzentren führten im letzten Jahr 163 F&E-Projekte mit einem Investitionsvolumen von 621 Mio. Euro
durch, davon 259 Mio. Euro aus öffentlichen Fördermitteln. Rund 80 % der F&E-Investitionen entfallen auf die 18
Hightech-Cluster mit einer starken internationalen Ausrichtung, deren Schwerpunkte Transportwesen, Life Sciences,
IKT, Energie, Umwelttechnologie, Agrarwirtschaft und Chemie sind.
Hinsichtlich der größten deutschen Investoren in Frankreich, gemessen an der Anzahl der gegründeten Niederlassungen,
sind vor allem drei Branchen sehr stark vertreten. Die ersten Ränge besetzen die Großen der Lebensmittelbranche wie
Lidl, Aldi und Rewe. Die Transportunternehmen Deutsche Post, Deutsche Bahn sowie Unternehmen aus dem
Elektroniksektor wie Siemens und Vorwerk folgen dahinter.
Setzt man den Fokus auf die Anzahl an geschaffenen Arbeitsplätzen, rangieren hier ebenfalls die Unternehmen der
Lebensmittel- und Transportbranche auf den vorderen Plätzen. Elektronik- und Industrieunternehmen wie Siemens und
ThyssenKrupp besetzen die folgenden Plätze. [35]
Die größten deutschen Investoren in Frankreich
Abbildung 3: Die größten deutschen Investoren in Frankreich
[35]
Weitere detaillierte Angaben zur Förderung in Frankreich folgen unter Punkt 3.2.4.
15
Investitionsprojekte deutscher Unternehmen in Frankreich, aufgeteilt nach Wirtschaftszweigen
Wirtschaftszweig
2007
2008
2009
2010
Anteil
(in %)
18
15
9
6
33
29
53
44
38
31
Chemie, Kunststoffindustrie
5
6
6
10
7
Beratung, Ingenieurs- und andere Dienstleistungen für
Unternehmen
6
4
10
10
7
Maschinen und Ausrüstungen
9
8
4
9
6
Handel und Distribution
5
2
12
7
5
Automobil- und Anlagenbauer
11
10
11
7
5
Elektrik, Elektronik und Informatik
4
7
7
7
5
Lebensmittelindustrie, Landwirtschaft und Fischzucht
3
3
2
4
3
Hoch- und Tiefbau, Baumaterial
5
3
2
4
3
Elektronik (für breite Masse)
1
2
1
3
2
OP-Ausstattung, Diagnose-Geräte und medizinische Instrumente
3
1
2
3
2
Software und Informatik-Dienstleistungen
7
8
6
3
2
Material für Luft-/Schifffahrt und Eisenbahnindustrie
5
4
4
3
2
Textilien, Textilindustrie, Kleidung und Accessoires
4
1
1
3
2
Transport, Lagerhaltung
5
8
1
3
2
9
1
2
1
Energie, Recycling und andere Dienstleistungen,
davon erneuerbare Energien
Möbelindustrie und Ausstattung für Haushalte
Metallindustrie, Metallverarbeitung
6
10
2
2
1
Glas, Keramik, Minerale, Holz, Papier
2
5
1
2
1
Andere Tätigkeiten und Dienstleistungen
2
1
2
1
1
2
2
1
1
Finanzdienstleistungen, Banken und Versicherungen
Hotelgewerbe, Tourismus und Restaurant
1
1
Medikamente und angewandte Biotechnologien
3
2
3
106
111
113
Gesamt
Tabelle 5: Investitionsprojekte deutscher Unternehmen in Frankreich, aufgeteilt nach Wirtschaftszweigen
16
[35]
140
100
2.2.
Energiemarkt
2.2.1.
Energieerzeugung und Verbrauch (inkl. Strom und Wärme)
Der sehr weitgefächerte Begriff Energie lässt sich in zwei verschiedene Kategorien einteilen, die der Primärenergie und
der Endenergie. Das französische Amt für Statistik INSEE (Institut National de la Statistique et des Etudes Economiques)
definiert Primärenergie als noch nicht verarbeitetes oder umgewandeltes Energieprodukt, welches entweder direkt
abgebaut oder importiert wird. Hierzu zählen unter anderem Rohöl, Schiefer, Erdgas, Sonnenstrahlen, Wasserkraft,
Windenergie und Erdwärme. Unter Endenergie hingegen versteht man diejenige Energie, die nach Umwandlung dem
Endverbraucher tatsächlich zur Verfügung steht (z.B. Benzin, Strom).
Im Folgenden werden zunächst die aktuellen Zahlen der Erzeugung und des Verbrauchs der Primärenergie vorgestellt,
gefolgt von einer Darstellung des Endverbrauchs nach Sektoren.
Erzeugung der Primärenergie
In Mio. Rohöleinheiten
1973
1990
2009
2010
2011
Jährliche Schwankungen
(in %)
Zwischen
Zwischen
2009 und 2010 2010 und 2011
Gesamtproduktion
Primärenergie
43,5
111,2
130,8
138,2
138,9
5,6
0,6
Strom (primär)
− Nuklear
− Wasser/Wind/PV
8,0
3,8
4,1
86,8
81,7
5,0
112,8
106,8
6,1
118,4
111,7
6,7
120,9
115,3
5,6
4,9
4,6
11,0
2,1
3,2
-16,9
EE (Wärme) + Abfälle
Erdöl
Erdgas
Kohle
9,8
2,2
6,3
17,3
10,7
3,5
2,5
7,7
15,5
1,6
0,7
0,1
17,2
1,8
0,6
0,1
15,6
1,9
0,5
0,1
10,5
13,5
-12,8
77,6
-9,3
3,6
-20,0
-42,0
Energetische Unabhängigkeit (Gesamt, in %)
23,9
49,5
50,2
51,4
53,5
2,3
4,1
Tabelle 6: Erzeugung der Primärenergie [52]
Wie in der Tabelle zu sehen ist, nahm im Jahr 2011 die gesamte Primärenergieerzeugung leicht zu und erreichte somit
einen Höchstwert von fast 138,9 Mio. Rohöleinheiten. Grund hierfür ist vor allem die Kernenergie, die dank einer guten
Verfügbarkeit der Kernkraftanlagen auf einen Gesamtwert von 115,3 Mio. Rohöleinheiten kommt (+3,2 %) und somit 79
% der Elektrizitätserzeugung in Frankreich ausmacht.
Abgesehen von der Erdölproduktion schwächt die Produktion der restlichen Primärenergien hingegen ab. Dies betrifft
beispielsweise die der erneuerbaren Energien aus Wärme und aus Abfällen (-9,3 %) ebenso wie die Erdgasproduktion.
Obwohl sowohl die Wind– als auch die Photovoltaikproduktion deutlich anstieg, ist in der Kategorie ein Minus von 16,9
% zu vermerken, was an dem starken Rückgang der Wasserkraft liegt (-27 %).
17
Die folgenden statistischen Zahlen beziehen sich auf den Verbrauch der Primärenergie, bereinigt um jegliche
Klimaschwankungen. Dies bedeutet, dass die Angaben auf die Durchschnittstemperatur des Zeitraumes zwischen
1981 – 2010 übertragen wurden. 2011 stieg der Gesamtverbrauch der Primärenergie im Vergleich zu 2010 nur leicht an
(+0,8 %). Der Erdölverbrauch steuerte hierzu 2 % mehr bei als im Vorjahr sowie der Energieverbrauch aus Wärme und
Abfällen (+3,6 %). Der Kohleverbrauch hingegen nahm deutlich ab (-14,2 %).
Verbrauch der Primärenergie (bereinigt um jegliche Klimaschwankungen)
In Mio.
Rohöleinheiten
Jährliche Schwankungen
(in %)
1973
1990
2009
2010
2011
Zwischen
2009 und
2010
Zwischen
2010 und
2011
Primärstrom*
Erdöl
Erdgas
EE (Wärme) +
Abfälle**
Kohle
7,7
121,5
13,2
9,4
27,8
83,2
88,3
26,3
11,4
19,2
110,7
85,4
38,6
15,8
10,8
115,2
81,0
40,2
16,5
11,5
116,8
82,6
40,0
17,1
9,8
4,0
-5,2
3,9
4,5
6,7
1,4
2,0
-0,3
3,6
-14,2
Gesamt (in %)
179,7
228,3
261,4
264,3
266,4
1,1
0,8
(*) Nuklear, Wasser-/Windkraft, Solarenergie
(**) Erneuerbare Energien (Wärme) und Abfälle
Tabelle 7: Verbrauch der Primärenergie (bereinigt um jegliche Klimaschwankungen)
[52]
Der Endenergieverbrauch ist in fünf verschiedene Kategorien unterteilt: tertiärer Bereich, Wohnsektor, Transport,
Industrie und Landwirtschaft. Seit 2011 hat sich der Endenergieverbrauch bei ungefähr 168 Mio. Rohöleinheiten
eingependelt. Hierbei handelt es sich allerdings nur um einen scheinbar konstanten Energieverbrauch, der auf
gegensätzliche Entwicklungen zurückzuführen ist. Zwischen den Jahren 2011 und 2010 ist trotz steigender
Treibstoffpreise ein Plus von 1,5 % im Transportbereich zu erkennen. Auch im Wohnsektor sowie im tertiären Bereich
wurde mehr konsumiert (+0,9 %). In der Landwirtschaft und Industrie (Hoch- und Tiefbau mit eingeschlossen) hingegen
nimmt der Energieverbrauch tendenziell ab (-1,1 % und -3,4 %), obwohl die Produktion dort zunahm. Dieses Phänomen
lässt sich mit der steigenden Energieeffizienz erklären, die seit den letzten Jahren zu beobachten ist. [52]
Verbrauch der Endenergie nach Sektoren (bereinigt um jegliche Klimaschwankungen)
In Mio. Rohöleinheiten
Jährliche Schwankungen
(in %)
1973
1990
2009
2010
2011
Zwischen
2009 und
2010
Zwischen
2010 und
2011
Wohn-/Gewerbesektor
− Wohnsektor
− Tertiärer Sektor
Transportwesen
Industrie
− Stahlindustrie
Landwirtschaft
Energetischer Verbrauch
Nichtenergetischer Verbrauch
56,2
k.A.
k.A.
25,9
47,9
12,5
3,6
133,6
10,9
57,7
k.A.
k.A.
40,8
38,2
7,0
4,0
140,7
12,4
69,0
50,4
18,6
49,2
33,0
4,2
4,4
155,6
12,1
68,0
49,9
18,1
49,3
34,0
5,1
4,3
155,4
12,0
68,5
50,2
18,4
50,0
32,8
4,9
4,2
155,6
12,6
-1,5
-1,0
-2,5
0,2
2,9
21,8
-4,2
-0,1
-0,8
0,9
0,6
1,6
1,5
-3,4
-2,7
-1,1
0,1
4,4
Gesamt (in %)
144,6
153,1
167,7
167,5
168,1
-0,1
0,4
(*) Nuklear, Wasser-/Windkraft, Solarenergie
(**) Erneuerbare Energien (Wärme) und Abfälle
Tabelle 8: Verbrauch der Endenergie nach Sektoren (bereinigt um jegliche Klimaschwankungen)
[52]
18
Auch der Anteil der erneuerbaren Energien nimmt sowohl in der Energieerzeugung als auch im Verbrauch immer mehr
zu. Im Jahr 2010 wurden 22,7 Mio. Rohöleinheiten produziert, was im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg von 11,5 %
bedeutet. Der Energieverbrauch lag jedoch leicht unter der Produktion (22,2 Mio. Rohöleinheiten), was sich unter
anderem durch die klimatischen Veränderungen erklären lässt, die zu einem geringeren Energieverbrauch geführt haben.
Anteil der erneuerbaren Energien am Energieverbrauch
Primärenergieverbrauch
(erneuerbare Energien)
In Mio.
Rohöleinheiten
Anteil
(in %)
Holz und Holzabfälle
9,4
3,6
Wasserkraft
5,4
2,0
Biokraftstoffe
2,6
1,0
Erneuerbarer Siedlungsabfall
1,2
0,5
Andere*
3,5
1,3
Gesamt
22,2
8,4
(*) davon Windkraft und PV
Tabelle 9: Anteil der erneuerbaren Energien am Energieverbrauch [1]
Die erneuerbaren Energien deckten 2010 ca. 8,4 % der gesamten Primärenergie ab. Im Vergleich zu den Vorjahren ist
eine deutliche positive Tendenz zu erkennen, denn 2009 waren es 7,9 % und 2008 nur 7,4 %.
EE-Anteil im Primärenergieverbrauch (unter normalen Klimabedingungen)
Abbildung 4: EE-Anteil im Primärenergieverbrauch (unter normalen Klimabedingungen)
[1]
19
Solarthermie
Der Markt der Privatkunden im Bereich der Solarthermie erlebte vor etwas mehr als zehn Jahren einen wahren
Höhenflug dank des von der französischen Agentur für Umwelt- und Energiemanagement ADEME (Agence de
l’Environnement de de la Maîtrise de l’Energie) eingeführten Sonnenplan (Plan Soleil) für die Jahre 1999 bis 2006. Einige
hundert Installationen wurden im Jahre 2000 von privaten Haushalten vorgenommen und im Jahr 2005 wurden mehr
als 15.000 Anlagen verkauft. Die Einführung des Steuernachlasses „Crédit Impôt“ verstärkte das Phänomen. Jedoch
kehrte sich diese positive Tendenz ab dem Jahr 2009 auf Grund der allgemein schlechteren Wirtschaftslage um.
Entwicklung der solarbetriebenen Warmwasserboiler
Abbildung 5: Entwicklung der solarbetriebenen Warmwasserboiler
[1]
So wurden laut ADEME im Jahr 2010 rund 18.421 individuelle solare Warmwasserboiler und 2.197 kombinierte
Solarsysteme installiert. Insgesamt wurde eine Fläche von 111.162 m2 mit Solarkollektoren ausgestattet, was einen
Rückgang von 20 % im Vergleich zum Jahr 2009 darstellt. Der Höchstwert 2008 ist durch die Einführung des
Steuernachlasses (crédit d’impôt) sowohl für die individuellen solaren Warmwasserboiler als auch für die kombinierten
Solarsysteme zu erklären.
20
Photovoltaik
Auch dank der Maßnahmen der Umweltgrenelle setzte Photovoltaik sein starkes Wachstum fort. In Frankreich
(Überseedepartements eingeschlossen) erreichte der angeschlossen Photovoltaik-Park somit eine Energieleistung von
2.672,2 MW (Stand: 31. März 2012). Dies macht eine Steigerung von 14 % im Vergleich zum vorherigen Quartal aus.
Entwicklung des angeschlossenen Photovoltaik-Parks (Metropolitan + Überseegebiete)
Abbildung 6: Entwicklung des angeschlossenen Photovoltaik-Parks (Metropolitan + Überseegebiete) [26]
Auf der folgenden Frankreichkarte ist deutlich zu erkennen, dass gerade im Süden viel Potenzial für Photovoltaik
existiert. So gehört neben der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur auch Languedoc-Roussillon zu den Gebieten, wo schon
viele Photovoltaik-Parks installiert sind. Dennoch ist das Leistungsmaximum noch nicht ausgeschöpft und lässt Platz für
Ausbaumöglichkeiten.
Potenzial an Stromerzeugung durch Photovoltaik (Metropolitan + Überseegebiete)
Abbildung 7: Potenzial an Stromerzeugung durch Photovoltaik (Metropolitan + Überseegebiete)
[25]
21
Holzheizungen
Angesichts steigender Energiepreisen der privaten Haushalte expandiert auch der Absatz von Holzheizungen. Das Heizen
mit Holz wird in Frankreich immer beliebter, wobei der Großteil des Holzes für Brennholz Verwendung findet.
Mittlerweile wird kostengünstiges Holz jedoch auch eine Alternative für moderne Holzheizapparate.
Entwicklung des Verkaufs von Holzheizungen
Abbildung 8: Entwicklung des Verkaufs von Holzheizungen [1]
Fast einer von zwei Haushalten nutzt in seinem Erstwohnsitz heutzutage eine Holzheizung, fast immer in Kombination
mit einer anderen Energiequelle (z.B. Elektrizität).
Zwischen 1985 und 1999 haben sich die Verkäufe von Holzheizapparaten halbiert, um dann auf rund 235.000 Einheiten
pro Jahr zu stagnieren. Ende der neunziger Jahre begann sich diese Tendenz zu wenden und zwischen den Jahren 2000
und 2004 stieg die Anzahl verkaufter Holzheizungen im Durchschnitt um 5 % pro Jahr an. Die stärkste Zunahme von
plus 29 % wurde im Jahr 2006 registriert, als Folge des im Jahre 2005 eingeführten Steuernachlasses.
Im Jahr 2010 betrug die Anzahl verkaufter Geräte 463.810 Einheiten. Dies bedeutet im Vergleich zum Vorjahr einen
Rückgang von 3,3 %. Von den verkauften Geräten wurden 80 % mit dem Label „Flamme Verte“ (Grüne Flamme)
ausgezeichnet. Mit der Zertifizierung „Flamme Verte“ verpflichten sich die Unternehmen, nur leistungsstarke, moderne
und zugleich energieeffiziente und umweltschonende Apparate herzustellen.
22
2.2.2.
Energiepreise (inkl. Strom und Wärme)
Trotz Liberalisierung des französischen Strommarktes seit Juli 2007 wird die Energieproduktion in Frankreich zu 95 %
von drei großen Unternehmen gesichert: Electricité de France (EDF), Compagnie Nationale de Rhône (CNR) und Endesa
France, wobei EDF mit 90 % ganz deutlich den Hauptakteur darstellt. Um auf Grund des Monopols von EDF kleinere
Herstellern zu unterstützen, wurde ein System der Kaufverpflichtung eingeführt, welches die großen
Elektrizitätsversorger wie EDF verpflichtet, Strom von anderen Kraftwerken und Stromherstellern zu bestimmten Tarifen
aufzukaufen. Auf diese Weise haben auch die Firmen eine Chance, dessen Herstellungskosten viel zu hoch sind, um auf
dem Markt konkurrenzfähig zu bleiben.
Energiepreise für die Industrie (exkl. Steuern) für 100 kWh (Heizwert)
Abbildung 9: Energiepreise für die Industrie (exkl. Steuern) für 100 kWh (Heizwert)
[52]
Energiepreise für Endverbraucher (inkl. Steuern) für 100 kWh (Heizwert)
Abbildung 10: Energiepreise für Endverbraucher (inkl. Steuern) für 100 kWh (Heizwert)
[52]
Die Energiepreise für Kohle, Schweröl, Gas und Strom haben sich über die letzten Jahre hinweg sowohl für die Industrie
als auch für den Endverbraucher verändert. 2011 sind in der Europäischen Union die Gaspreise gestiegen: für die
Unternehmen im Durchschnitt um 11 % und für die Haushalte um 10 %. In Frankreich war dieser Preisanstieg für die
23
Unternehmen um zwei Prozentpunkte geringer als der Durchschnitt, für die Haushalte jedoch um zwei Prozentpunkte
höher. Was den durchschnittlichen Elektrizitätspreis betrifft, so ist für die EU ein Anstieg von 6 % zu vermerken.
Wie in der folgenden Tabelle zu sehen ist, sticht Frankreich mit seinen Energiepreisen jedoch aus der Menge heraus,
indem es vergleichsweise einen der günstigsten Elektrizitätspreise für den Endverbraucher anbietet.
Strompreise für Haushalte (inkl. aller Steuern) für das 2. Halbjahr 2011 (ct/kWh)
Abbildung 11: Strompreise für Haushalte (inkl. aller Steuern) für das 2. Halbjahr 2011 (ct/kWh)
2.2.3.
[12]
Energiepolitische und gesetzliche Rahmenbedingungen
Der Vertrag von Lissabon, welcher im Dezember 2009 in Kraft trat und eine Reform des politischen Systems in der EU
zum Ziel hat, stellt unter anderem auch die gemeinsame europäische Energiepolitik in das Zentrum der Tätigkeiten. Auf
diese Weise soll eine Wirtschaft geschaffen werden, die sparsam mit Energie umgeht und zugleich eine
wettbewerbsfähige und nachhaltige Energieversorgung sichert. Eines der Hauptziele ist hierbei die Reduzierung der
Treibhausgasemissionen mit dem Ziel, bis 2020 einerseits den Energieverbrauch um 20 % zu senken und andererseits
den Anteil der erneuerbaren Energien an der Gesamtenergieproduktion um 20 % zu steigern. Diese Vorsätze wurden in
dem sogenannten Klimaplan (Plan Climat) festgelegt, der 2008 auf europäischem Niveau angenommen wurde. Um diese
Ziele verwirklichen zu können, müssen konkrete Anstrengungen unternommen werden, wie beispielsweise die
Energieeinsparung im Verkehr, die Sensibilisierung der Energieverbraucher für ein rationelleres Verhalten, aber
insbesondere auch die Entwicklung neuer Energietechnologien und Gebäude mit sparsamerer Energiebilanz. Allerdings
wird ebenso auf nationaler Ebene für diese Ziele Energiepolitik betrieben und so hat auch Frankreich verschiedene
Maßnahmen durchgeführt um seinen Teil beizusteuern.
Grenelle-Umweltgipfel (Grenelle de l’environnement)
Vom ehemaligem Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy initiiert, definierte der Umweltgipfel 2007 die Orientierungen der
Regierungspolitik für Umweltfragen und nachhaltige Entwicklung. Im Fokus standen vor allem die Förderung
erneuerbarer Energien, vermehrtes Bauen von Niedrigenergie- und Plusenergiehäusern und eine leistungsstärkere
Verarbeitung von Abfällen, um die beim Klimapaket getroffenen Beschlüsse für Europa in Frankreich umzusetzen. Dafür
waren neben der Regierung auch Sozialpartner (Verbände und Gewerkschaften), Umweltorganisationen, Wissenschaftler
und einflussreiche Personen vertreten.
Die Umweltgrenelle ist in zwei verschiedene Gesetzestexte unterteilt: Grenelle I und Grenelle II. Ersteres spiegelt das
eigentliche Umweltprogramm wider, während das zweite anhand von sechs Hauptpunkten das nationale Engagement für
24
die Umwelt definiert (Energieeffizienz in Gebäuden, ökologische Transportsysteme, Erhaltung der Biovielfalt, Minderung
von Gesundheitsrisiken, Reduzierung von Energieverbrauch und CO2-Gehalt, Abfallmanagement in Konsum und
Produktion).
Neuordnung des französischen Elektrizitätsmarktes „Loi NOME“
(Nouvelle Organisation du Marché d’Electricité)
Das Gesetz zur Neuordnung des Elektrizitätsmarktes, welches im Juli 2011 in Kraft getreten ist, dient dazu, den
französischen Energiemarkt an europäische Standards heranzuführen. Es basiert darauf, den Konkurrenzmarkt zu
regulieren und zu fördern, um dem Monopol von EDF entgegenzuwirken. Zu festgelegten Preisen und Kaufkonditionen
können „alternative“ Energielieferanten mit EDF Verträge abschließen, da dieser ein Viertel des erzeugten Atomstroms
an einheimische Konkurrenten abgeben muss. Die Regierung sieht das Gesetz als Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit der
französischen Elektrizitätshersteller und zur Sicherheit des Nuklearparks in Frankreich.
Programm zur Gestaltung der Energiepolitik „Loi POPE“
(Programme des Orientations de la Politique Energétique)
Das Programm vom Juli 2005 zur Gestaltung der Energiepolitik garantiert die strategische Unabhängigkeit Frankreichs
und fördert seine wirtschaftliche Konkurrenzfähigkeit. Hierfür steht insbesondere die Erhaltung und Entwicklung
staatlicher Firmen im Energiesektor – sowohl auf nationaler als auch auf regionaler Ebene – im Vordergrund. Die
Umsetzung dieser Ziele verläuft anhand verschiedener Maßnahmen. Hierzu zählen unter anderem der Ausbau eines
vielfältigen Energieangebots, die Erweiterung der Forschung und Innovation im Energiesektor und die Absicherung
passender Transport- und Lagerungsmöglichkeiten.
2.2.4.
Neue Entwicklungen auf dem Energiemarkt
Die Hoffnungen, die aus der Umweltgrenelle 2007 hervorgingen, haben sich laut des aktuellen Staatspräsidenten
François Hollande nicht erfüllt. Frankreich liegt nach wie vor bei der Entwicklung der erneuerbaren Energien weit
zurück. Hollande hat sich deshalb zum Ziel gesetzt, diesen Rückstand mit einer wirklichen Politik der erneuerbaren
Energien aufzuholen, indem er den Schwerpunkt auf drei Grundprinzipien legen möchte: die Vereinfachung der
administrativen Verfahren in Bezug auf die Errichtung von Anlagen zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien, ein
stabiles Fördersystem und eine staatliche Innovationsförderung. So kann also auch in Frankreich von einer zukünftigen
Energiewende die Rede sein. Maßnahmen hierfür tauchten schon im Wahlprogramm Hollandes auf und beinhalteten
beispielsweise die Senkung des Atomstrom-Anteils im Strommix auf 50 % bis zum Jahr 2025 und die Schließung des
Kernkraftwerks Fessenheim (Elsass) für das Jahr 2016. Auch im Bereich Windenergie soll sich einiges tun. Die
Zielsetzung der Onshore-Windenergie für 2020 liegt bei 19 GW, die der Offshore-Windenergie bei 6 GW.
Die Umweltkonferenz soll in Zukunft einmal pro Jahr stattfinden, um über Fortschritte der Umwelt- und Energiewende
im Land zu berichten. Auf diese Weise werden Ziele in den Bereichen Energieeffizienz, erneuerbare Energien,
Finanzierung der Energiewende und Anteile der Energiequellen mit den Horizonten 2025, 2030, 2050 festgelegt. Zur
Verbesserung der Energieeffizienz sind vor allem vermehrte Anstrengungen bei der Gebäudesanierung vorgesehen. Etwa
1 Mio. Wohnungen, sowohl Neubauten als auch renovierte Altbauten, sollen auf den neuesten energietechnischen Stand
gebracht werden. Zur Unterstützung hat die Regierung rund 192 Mrd. Euro für die thermische Sanierung von Altbauten,
Sozialwohnungen und öffentlichen Gebäuden vorgesehen.
Auch wenn in Frankreich die Kernenergie ganz klar die dominante Energiequelle ist, nimmt der Anteil erneuerbarer
Energien sowohl in der Energieerzeugung als auch im Verbrauch stetig zu. Dies ist einerseits auf ein wachsendes
Bewusstsein und der zunehmenden Sensibilisierung der französischen Bevölkerung zurückzuführen, andererseits wird
der Wandel aber auch durch Politik und Gesetzgebung veranlasst und vorangetrieben. In den folgenden Kapiteln wird
näher erläutert, inwiefern Organisationen mit Labels und Zertifizierungen energiesparsame Gebäude etikettieren und
Qualitäten von Fachkräften und Unternehmen hervorheben und warum auch staatliche Anreize bei der Energiewende
eine Rolle spielen.
25
3. Energieeffizienz im Zielland
3.1.
Energieeffizienz im Bauwesen (Gebäude/Gebäudetechnik)
3.1.1.
Allgemeiner Überblick
Die lahmende Konjunktur spiegelte sich 2012 auch in der französischen Bauwirtschaft wider und die Aussichten für 2013
sehen kaum besser aus. Mit dem hoch angesetzten Ziel, pro Jahr 500.000 neue Wohnungen bauen zu wollen und der
Ankündigung finanzieller Unterstützung dafür, versucht die neue Regierung in Paris gegenzusteuern. Besser sieht es bei
Modernisierungs- und Renovierungsarbeiten aus. Dort bestehen auch Einstiegsmöglichkeiten für deutsche
Unternehmen, etwa bei der Steigerung der Energieeffizienz.
Da in Frankreich von allen Wirtschaftsbereichen der Gebäudesektor am meisten Energie verbraucht (42,5 % der
gesamten Endenergie), hat sich die französische Umweltpolitik das energieeffiziente Bauen zu einem der
Schwerpunktthemen gemacht. Bereits während des Umweltgipfels wurde die Wärmeverordnung 2012 (RT –
Réglementation thermique) erlassen, gemäß derer alle neuen öffentlichen Gebäude und Gewerbeimmobilien ab dem 26.
Oktober 2011 den Standards für Niedrigenergiehäuser BBC (Bâtiment Basse Consommation) mit einem
durchschnittlichen jährlichen Primärenergieverbrauch von unter 50 kWh/m² entsprechen müssen. Ab Januar 2013 gilt
dies auch für alle neu errichteten Wohnungen. Ab 2020 müssen alle Neubauten grundsätzlich dem Plusenergie-Konzept
BEPOS (Bâtiment à Energie Positive) entsprechen, somit mehr Energie erzeugen als verbrauchen. Bei öffentlichen
Gebäuden soll der Energieverbrauch bis 2020 um mindestens 40 % und der CO2-Ausstoß um 50 % reduziert werden.
Entwicklung der Wärmeverordnung
Voraussichtliche Entwicklung ohne die Umweltgrenelle
Dynamische Reduzierung durch die Umweltgrenelle
Verbrauch in kWhPE/m²/Jahr
Abbildung 12: Entwicklung der Wärmeverordnung [31]
26
Wärmeverordnung RT 2012 (Réglementation thermique)
Die RT 2012 beinhaltet drei Anforderungen, die auf die Gebäudeleistung bezogen sind. Die Anforderungen bezüglich der
Koeffizienten Bbio und Cep werden von nun an in absoluten Werten und nicht mehr als relative Werte ausgedrückt. Sie
beziehen sich auf die Gesamtleistung des Gebäudes und nicht auf die Leistungen der einzelnen Bauelemente und
Energiesysteme jeweils für sich genommen. Auf diese Weise hat der Bauleiter bei der Konzeption mehr Spielraum.
27
Koeffizient Bbio
Der Bbio ist eine bedeutende Innovation der RT 2012. Er spezifiziert die der Bauweise eines Gebäudes innewohnende
Qualität. Die bioklimatische Vorgehensweise optimiert u.a. die Ausrichtung, die Sonneneinstrahlung, den
Tageslichteinfall, den Grad der Wärmedämmung, die Trägheit, die Dichtigkeit sowie die Gebäudegrenzen.
Der Koeffizient Bbiomax ist wie folgt definiert: Bbiomax = BbiomaxMittel x (Mbgeo + MbH + MbFl)
BbiomaxMittel: Mittelwert des Bbiomax, definiert nach Art der Belegung des Gebäudes bzw. des Gebäudeteils und nach
Kategorie CE1/CE2
Mbgeo: Koeffizient der Anpassung je nach geographischer Lage
MbH: Koeffizient der Anpassung je nach Höhe
MbFl: für Einfamilien- bzw. Reihenhäuser, Koeffizient der Anpassung je nach durchschnittlicher Fläche der
Wohnungen des Gebäudes bzw. des Gebäudeteils
Definition CE1/CE2: Bei manchen Gebäuden, insbesondere bei solchen, die sich in Lärmzonen von Flughäfen oder
Schnellstraßen befinden, kann es sich als notwendig erweisen, aktive Kühlsysteme zur Gewährleistung eines guten
thermischen Sommer-Komforts zu installieren, da die Fenster geschlossen bleiben. Diese Gebäude dürfen dann, wenn sie
mit einem solchen Kühlsystem ausgestattet sind, in Kategorie „CE2“ gelistet werden. Alle anderen Gebäude gehören
Kategorie „CE1“ an.
Beispiel des gemäß geographischer Lage angepassten Bbiomax.
Abbildung 13: Beispiel des gemäß geographischer Lage angepassten Bbiomax. [31]
Koeffizient Cep
Der „Cepmax“ bezieht sich auf den üblichen Primärenergieverbrauch bei fünf verschiedenen Arbeitsvorgängen (Heizen,
Kühlen, Bereitung von Warmwasser, Hilfsgeräte wie Pumpen und Lüfter), abzüglich der Stromerzeugung am Wohnsitz.
Bei Wohngebäuden darf der Energieverbrauch des Gebäudes den Cepmax von 12 kWhPE/ (m²/Jahr) vor Abzug der
Stromerzeugung nicht übersteigen.
Wie auch beim Bbiomax1 werden am Cepmax je nach geographischer Lage und Höhe Anpassungen vorgenommen, um so die
geographischen und klimatischen Unterschiede des Gebiets zu berücksichtigen. Außerdem wird der Cepmax in
Abhängigkeit der Treibhausgasemissionen (THG) angepasst, um einen Anreiz zur Nutzung von Energien mit möglichst
geringer CO2-Freisetzung wie Energieholz sowie Fernwärme- bzw. Fernkältenetze, die zu einem überwiegenden Teil
erneuerbare Energien verwenden, zu geben. Die Erhöhung des Werts von Cepmax kann dann maximal 30 % betragen.
Eine Anpassung gemäß der durchschnittlichen Fläche der Wohnungen wird vorgenommen, um den Posten des
Energieverbrauchs Rechnung zu tragen, die nicht an die Fläche der Räumlichkeiten gebunden sind (wie das
Warmwasser); bedenkt man die Tatsache, dass die Anforderungen pro m² Fläche formuliert sind, eine strengere Auflage
für Wohnungen kleinerer Fläche bedeutet, ermöglicht es dieser Parameter, besagte Wohnungen nicht zu benachteiligen.
28
Schließlich wird der Cepmax noch nach der Art des Gebäudes und dessen Belegung (Unterrichtsräume, Büros, etc.)
angepasst.
Der maximale übliche Primärenergieverbrauch, Cepmax ist also wie folgt definiert:
Cepmax = 50 x McArt x (Mcgeo + McH + McFl + McTHG)
McArt: Koeffizient der Anpassung je nach Art des Gebäudes bzw. des Gebäudeteils und dessen Kategorie CE1/CE2
Mcgeo: Koeffizient der Anpassung je nach geographischer Lage
McH: Koeffizient der Anpassung je nach Höhe
McFl: für Einfamilien- bzw. Reihenhäuser sowie Mehrfamilienhäuser, Koeffizient der Anpassung je nach
durchschnittlicher Fläche der Wohnungen des Gebäudes bzw. des Gebäudeteils
McTHG: Koeffizient der Anpassung je nach Treibhausgasemissionen der verwendeten Energien, für das Energieholz,
die Fernwärme- und Fernkältenetze, die nur wenig CO2 freisetzen
Um es den Industriezweigen zu ermöglichen, entsprechend leistungsstarke Ausstattungen zu überschaubaren Preisen in
ausreichendem Umfang bereitzustellen und außerdem Mehrfamilienhäuser nicht zu benachteiligen, gilt vorübergehend
bis zum 1. Januar 2015 ein Cepmax von 57,5 kWhPE/ (m²/Jahr).
Beispiel des gemäß geographischer Lage angepassten Cepmax.
Abbildung 14: Beispiel des gemäß geographischer Lage angepassten Cepmax.
[31]
Koeffizient Tic (Sommer-Komfort)
Kategorien von Gebäuden, in denen es möglich ist, im Sommer ohne Rückgriff auf ein aktives Kühlsystem ein gutes
Komfortlevel zu gewährleisten, sind definiert und abhängig von der Belegungsart und der Lage (Klimazone, Höhe, Nähe
zu Lärmzonen). Für diese Gebäude wird die aktuelle Regel Tic ≤ TicRef beibehalten: Die höchste Temperatur, die in den
Räumen an fünf aufeinanderfolgenden Sommertagen erreicht wird (Tic), darf einen Grenzwert (TicRef) nicht
überschreiten. Es laufen derzeit noch ergänzende Arbeiten, um die Frage des Sommer-Komforts noch eingehender zu
behandeln und diese Anforderung in Form eines absoluten Werts zu definieren.
29
Jedes Jahr werden anhand einer Stichprobe neuer Bauten Kontrollen der Bauvorschriften vorgenommen. Sie sorgen für
eine Sensibilisierung sämtlicher Akteure, für die Einhaltung der Bauvorschriften und der guten fachlichen Praktiken
sowie für eine bessere Qualität der Gebäude. Außerdem tragen sie zu einem besseren Verständnis der Verordnungen bei.
Die Kontrolle der Anwendung der RT 2012 wird dank der folgenden Vorkehrungen verbessert werden:
Ausstellung einer Bescheinigung über die Berücksichtigung der RT 2012 zu zwei Schlüsselmomenten des
Bauprozesses: bei Beantragung der Baugenehmigung und bei Fertigstellung des Gebäudes
Erstellung einer standardisierten Energieeffizienz-Übersicht (Software), die von folgenden Personen genutzt werden
kann:
dem Bauleiter zur Optimierung des Bauprojekts,
dem Bauherrn für eine bessere Kenntnis des ihm gelieferten Gebäudes,
dem Diagnostiker, der den Energieausweis (DPE) für neue Gebäude ausstellt,
den verschiedenen Zuständigen, die damit betraut sind, die Anwendung der RT 2012 zu bescheinigen,
der für die Kontrolle der Bauvorschriften zuständige vereidigte Staatsbeamte.
Die Anforderungen der Verordnung wurden auf Grundlage technisch-wirtschaftlicher Studien ausgearbeitet. Dank
Letzterer konnte ein optimales Gleichgewicht zwischen dem Einfluss der Anforderungen auf die Baukosten und auf den
Gewinn in Sachen Energieverbrauch und Komfort gefunden werden.
Die Verfügbarkeit zahlreicher technischer Lösungen wird den Wettbewerb ankurbeln und für eine Senkung der Materialund Gerätepreise sorgen. Neue Kombinationsmöglichkeiten zwischen Bau und Systemen werden zu Baukosten, die von
den aktuellen Kosten nicht allzu weit entfernt sind, führen. Auch dank der Energieeinsparungen wird sich die Investition
innerhalb einiger Jahre rentieren, was sich mittelfristig in einer Stärkung der Kaufkraft der Haushalte niederschlagen
wird.
30
Region Languedoc-Roussillon
Geographische Lage der Region Languedoc-Roussillon
Abbildung 15: Geographische Lage der Region Languedoc-Roussillon [56]
Languedoc-Roussillon liegt an Frankreichs Mittelmeerküste und umfasst eine Fläche von 27.376 km2. Es ist in die fünf
Départements Lozère (48), Gard (30), Hérault (34), Aude (11) und Pyrénées-Orientales (66) aufgeteilt und besteht aus
1.545 Kommunen. Laut INSEE zählte die Region am 1. Januar 2010 insgesamt 2.636.400 Einwohnern und 64.342
Beschäftigte in der Baubranche (Stand: Ende 2010). Vor allem auffällig für die Region ist das starke
Bevölkerungswachstum. Seit 1999 kommen jedes Jahr mehr als 33.000 Einwohner hinzu, insbesondere in den
Ballungsräumen Montpellier, Nîmes und Perpignan. Da vor allem junge Zuwanderer Grund dieser demographischen
Entwicklung sind, nimmt die Region auch an Attraktivität zu. [51]
Die regionalen Arbeitsplätze werden in erster Linie durch die Baubranche, die privaten Dienstleistungen und den
öffentlichen Dienst gewährleistet. Der saisonale Unterschied spielt hier allerdings eine entscheidende Rolle. Die Region
zieht im Sommer viele Urlauber an, was sich auch im Wohnungspark widerspiegelt. Languedoc-Roussillon verfügt über
die zweithäufigste Anzahl an Zweitwohnsitzen und die meisten Campingplätze im Vergleich zu den restlichen Regionen
Frankreichs.
31
3.1.2.
Klimatische Verhältnisse
Zum größten Teil wird Frankreich der gemäßigten Klimazone zugeordnet. Wie auf der Karte gut zu erkennen ist, gibt es
dennoch regionale Unterschiede. Die Westküste ist von einem ozeanischen Klima gekennzeichnet, wo hingegen im
Süden ein Mittelmeerklima herrscht. Im Osten liegen auf Grund der Gebirge wesentlich kältere Temperaturen vor. Die
Jahresdurchschnittstemperatur liegt zwischen 10 und 16°C und die durchschnittliche Niederschlagsmenge bei 700 bis
1000 mm.
Klimazonen in Frankreich
Maritimes Klima
Halbkontinentalklima
Mittelmeerklima
Gemäßigtes
Maritimes Klima
Gemäßigtes
Halbkontinentalklima
Gemäßigtes
Mittelmeerklima
Hochgebirgsklima
Abbildung 16: Klimazonen in Frankreich [41]
Die Region Languedoc-Roussillon liegt in Südfrankreich und gehört somit ebenfalls zum Mittelmeerklima. Die Winter
sind dort sehr mild und die Sommer recht heiß. Durch den Klimawandel sind die Hitzeperioden noch intensiver und die
Niederschläge weitaus verheerender geworden. Im Durchschnitt wird mittlerweile mit 1.463 Sonnenstunden pro Jahr
gerechnet, was ein jährliches Solarpotenzial von 1.170 kWh/m² ermöglicht. Heftige Winde, zu denen beispielsweise der
Mistral gehört, sind ebenfalls Teil des südländischen Klimas in Frankreich.
Die intensive Sonneneinstrahlung liefert optimale Voraussetzungen für die Energieproduktion durch
Photovoltaikanlagen und stellt eine sehr kostengünstige Energiequelle dar, die vor allem zur Gebäudebeheizung im
Winter beitragen kann. Auch die Installation von Windparks ist bei den gegebenen klimatischen Verhältnissen sinnvoll.
So konnten durch Windkraft im letzten Jahr um die 450 MW Energie erzeugt werden.
Jedoch steht sowohl die Sommerhitze als auch der starke Winde gleichzeitig mit mangelndem Komfort in Verbindung.
Die Herausforderung bei nachhaltig konzipierten Gebäuden besteht demnach darin, im Sommer einerseits für
ausreichend Kühlung zu sorgen, ohne auf die Installation einer Klimaanlage zurückgreifen zu müssen, und in Zeiten
starker Regenfälle und/oder Winde den Mangel an Wohnkomfort und Behaglichkeit auszugleichen. Die saisonbedingten
klimatischen Verhältnisse in Südfrankreich bieten demnach viel Potenzial für erneuerbare Energien und energieeffizientes
Bauen. [19]
32
3.1.3.
Marktstruktur und Trends (inkl. Baumaterialien)
Laut dem französischen Bauverband FFB (Fédération Française du Bâtiment) setzte sich der nationale Bausektor 2011
aus 347.000 Unternehmen zusammen, die 1.180.000 Angestellte und 325.000 selbstständige Handwerker beschäftigten.
So wurde ein Umsatz von 129 Mrd. Euro (ohne Mehrwertsteuer) erzielt, was die Hälfte der Gesamtindustrie ausmacht.
Hiervon wurden 58 Mrd. Euro (45 %) in Neubauten und 71 Mrd. Euro (55 %) in Gebäuderenovierungen erwirtschaftet.
Jeweils über die Hälfte dieser Umsatzzahlen beziehen sich auf den Wohnsektor.
Unternehmen aus dem Bausektor
Anzahl der Beschäftigten
Abbildung 17: Unternehmen aus dem Bausektor [29]
Arbeiten im Bauwesen: 129 Mrd. Euro
Neu: 8 Mrd. €
Verbesserung/Instandhaltung: 71 Mrd. €
Gesamt: 129 Mrd. €
Abbildung 18: Arbeiten im Bauwesen: 129 Mrd. Euro
[29]
33
Im Sommer 2012 ist im Vergleich zum Vorjahr die Neubautätigkeit im Wohnungsbau in Frankreich um 10,3 % gesunken.
Allerdings gab es einen deutlichen Anstieg im Bereich der Renovierungsprojekte. Hier wurde ein Plus von 11,5 %
vermerkt, was erste Anfänge in der Umsetzung der Wärmeverordnung RT 2012 zeigt.
Die drei großen Bauunternehmen Vinci, Bouygues und Eiffage dominieren zwar den französischen Markt, jedoch sind die
Kleinbetriebe mit bis zu 20 Mitarbeitern auch nicht zu unterschätzen. Dem FFB gehören 57.000 Firmen an, darunter
42.000 Handwerksbetriebe. Sie machen laut dem französischen Verband für Handwerker und kleinen Bauunternehmen
CAPEB (Conféderation de l’Artisanat et des Petits Entreprises du Bâtiment) 98 % der Baubranche aus und
erwirtschafteten im Jahr 2011 rund 63 % des Gesamtumsatzes. Sie haben einen Anteil von 31 % an der Neubauaktivität
und 50 % an Renovierungs- und Instandhaltungsarbeiten. [14]
Mit einem Jahresumsatz von 37 Mrd. Euro (2011) ist VINCI einer der führenden französischen Baukonzerne. In über
100 Ländern vertreten, zählt er ca. 183.000 Mitarbeiter und ist vorrangig in den Sparten Konzessionen und Energie
spezialisiert. Hierin eingeschlossen sind unter anderem der Bau und Betrieb von Infrastruktur-, Hoch-, und
Ingenieurbauprojekten, Kühllager und Industriebau, sowie Luft-, Klima- und Kältetechnik. Rund zwei Drittel des
Umsatzes erzielte Vinci in Frankreich, wobei das Auslandsgeschäft dynamischer wächst. [55]
BOUYGUES Construction ist eine Filiale der Bouygues Gruppe, die weltweit in den Bereichen Bauwesen, Energie und
sonstigen Dienstleistungen tätig ist und mit Hilfe von über 52.000 Mitarbeitern sämtliche Etappen eines Bauprojekts
abdeckt: von der Finanzierung, über die Gestaltung und die Erbauung bis hin zur Betreibung und Instandhaltung eines
Bauprojekts. Die Firmengruppe Bouygues ist in über 80 Ländern vertreten und erzielte 2011 einen Umsatz von 9,8 Mio.
Euro. Der Bausektor hat hierzu mit 84 % den größten Teil beigetragen und 45 % vom Gesamtumsatz wurden im Ausland
erwirtschaftet. [11]
Als eines der führenden Bauunternehmen auf dem europäischen Markt ist EIFFAGE in den Branchen Konzessionen und
öffentlich-private Partnerschaften, Konstruktionen, Tiefbau, Energie sowie Metallverarbeitung tätig. Mit insgesamt ca.
70.000 Mitarbeitern erzielte der Konzern 2011 einen Jahresumsatz von knapp 14 Mrd. Euro. Davon wurden 84 % in
Frankreich, 14 % in Europa und 2 % weltweit erwirtschaftet. Gerade im Hinblick auf das Jahr 2013 hat Eiffage große
Pläne im Bereich Nachhaltiges Bauen und zählt hierbei auf die Kompetenzen seiner Branchen Konstruktion und Energie.
[24]
Die Wohnungsbauministerin Cécile Duflot kündigte letztes Jahr an, jährlich 500.000 neue Wohnungen in Auftrag zu
geben. Um Investitionen anzuregen, soll die steuerliche Absetzbarkeit verbessert werden. Außerdem plant die Regierung
für 2013 öffentliche Unterstützungen in Höhe von 1,5 Mrd. Euro für den Bau von 150.000 Sozialwohnungen. Zudem
sollen alle Kommunen mit mehr als 3.500 Einwohnern gesetzlich verpflichtet werden, bis 2025 einen Anteil von
Sozialwohnungen an den Neubauten von 25 % zu erreichen.
Mit dem Grenelle-Gebäudeplan (Plan Bâtiment Grenelle), der bis 2020 auf nationaler Ebene zum Ziel hat, den
Energieverbrauch um 38 % und die Treibhausgasemissionen um 50 % zu reduzieren, beschäftigt man sich auch in der
Region Languedoc-Roussillon. Es ist ein deutlicher Trend in Richtung energieeffizientes Bauen zu erkennen mit vielen
neuen Entwicklungen im Hinblick darauf, die vier folgenden Vorgaben umzusetzen: die Qualität der Neubauten zu
gewährleisten, die Renovierung von Altbauten voranzutreiben, die Fachleute im Bauwesen zu mobilisieren und den
Markt der erneuerbaren Energien auszuweiten.
34
Energetische Renovierungen im Wohnsektor (Languedoc-Roussillon)
Anfragen BBC Sanierungen
Bilanz Ende
Dezember 2011
Bilanz Ende
März 2012
1.384
1.438
0
0
Im Laufe des
3. Quartals 2011
Im Laufe des
4. Quartals 2011
Labellisierungen BBC Renovierung
Tabelle 10: Energetische Renovierungen im Wohnsektor (Languedoc-Roussillon)
Entwicklung T/T-1
3,9 %
Entwicklung T/T-1
[22]
Wie in der obigen Tabelle zu sehen ist, sind im Wohnsektor von Languedoc-Roussillon die Anfragen für die
Zertifizierungen von renovierten Altbauten ab Ende 2011 innerhalb von nur drei Monaten um 3,9 % gestiegen. Bei dieser
Zertifizierung geht es um die Qualifikation Niedrigenergiehaus „BBC“ (Bâtiment Basse Consommation). Die in der
Wärmeverordnung RT 2012 festgelegte Regelung gibt vor, dass Niedrigenergiehäuser nur 50 KW/m2 pro Jahr an Energie
verbrauchen dürfen. Da nicht in allen Regionen Frankreichs gleiche klimatische Verhältnisse herrschen, wird anhand
eines Koeffizienten die jeweilige Verbrauchsgrenze angepasst. Die folgende Karte zeigt, dass in Languedoc-Roussillon
beispielsweise ein Koeffizient von 0,8 vorgeschrieben ist. Ein zertifiziertes Niedrigenergiehaus darf daher in dieser
Region jährlich nur 40 KW/m2 verbrauchen. Die Wärmeverordnung berücksichtigt demnach, dass der Energiebedarf in
der Mittelmeerklimazone geringer ist als zum Beispiel im Norden Frankreichs.
Koeffizient geordnet nach geographischen Zonen
Abbildung 19: Koeffizient geordnet nach geographischen Zonen
[31]
35
Baumaterialien
Dem jeweiligen Klima entsprechend variiert auch das beim Bau verwendete Material. Um bei einem Gebäude die
Energieeffizienz zu berücksichtigen, sollte auf nachhaltige Baumaterialien zurückgegriffen werden. Holz ist einer dieser
Baustoffe, da es dank einer guten Isolierung viel Energie sparen kann und auf Grund seiner Beschaffenheit sogar CO2
speichert. Zudem ist es resistent gegen Insekten und Pilze und verfügt über eine hohe mechanische Widerstandskraft. Ein
weiterer Vorteil von Holzhäusern ist, dass sie eine schnelle Montage unabhängig von Temperatur und Trockenheit
ermöglichen. So ist eine Fertigstellung schon nach drei bis sechs Monaten realisierbar, während ein konventioneller Bau
ungefähr neun Monate dauert. Obwohl Holz gerade im Süden Frankreichs massenhaft vorhanden ist, werden lediglich 30
% des verwertbaren Potenzials für den Gebäudesektor ausgeschöpft. Dies liegt in erster Linie an den Sägewerken vor Ort,
die nicht ausreichend ausgestattet sind, um das Holz vorschriftsmäßig zu verarbeiten.
Auch der Fensterbau ist von großer Bedeutung beim nachhaltigen Bau, denn durch gut isolierte Fenster lässt sich sowohl
der Wärmeverlust als auch das Erhitzen der Räume deutlich reduzieren. Der Austausch von einfach verglasten Fenstern
durch Doppelt- oder sogar Dreifachverglasung ist somit unabdingbar. Ein Wärmeverlust von bis zu 30 % kann auf diese
Weise vermieden und ca. 10 % des Energieverbrauchs kann eingespart werden. Allerdings hängt die Isolierleistung der
Fenster auch stark von deren Material (Metall, Holz, Kunststoff etc.) sowie von der Qualität der Verglasung und des
Einsetzens ab. Fensterläden als Schutz gegen Sonneneinstrahlung und Wind dürfen bei der energetischen
Leistungssteigerung eines Gebäudes, insbesondere im Süden Frankreichs, auch nicht unterschätzt werden.
In der Region Languedoc-Roussillon werden vor allem Beton, Granulat, Stein, Marmor und Granit zu Baumaterialien
verarbeitet. Beton macht hierbei 58 % der Materialproduktion aus und kann dem Bedarf entsprechend verarbeitet
werden. So reduzieren leistungsstarke Betonfasern beispielsweise die Dicke von Betonstrukturen. Selbstreinigender
Beton ermöglicht den Verzicht auf Fassadenpflege und säubert zudem die Luft. Isolierender Beton hingegen ist sinnvoll,
wenn es darum geht, die Energieeffizienz eines Gebäudes zu verbessern, da in der Betonwand schon ein Dämmstoff
integriert ist. Stein als Baumaterial war eigentlich schon längst in Vergessenheit geraten und wird heute beim
nachhaltigen Bauen aber wieder stark nachgefragt. Vor allem bei simplen Konstruktionen gilt Stein als ein recycelbarer
Baustoff, da er für ein anderes Gebäude wiederverwendet werden kann. Kalksteine zum Beispiel besitzen strukturelle
Eigenschaften, so dass sie als tragende Wände in Frage kommen. Was die Wärmedämmung betrifft, so liegt bei diesem
Material eine relativ geringe Durchlässigkeit vor. Gerade dem Steinvorkommen in Südfrankreich werden die
beschriebenen Charakteristika zugeordnet.
Die Isolation ist von ganz besonderer Bedeutung beim Bau und bei der Renovierung eines Gebäudes. In den südlichen
Regionen kommt es hierbei vorrangig auf die Klimatisierung der Räume und weniger auf den Wärmeerhalt an. Da sowohl
die Wände als auch der Boden und das Dach den direkten Kontakt nach Außen haben, müssen sie mit einer guten
Isolierung ausgestattet sein, die den restlichen Baumaterialien angepasst ist. Nur so ist die Regulation der
Innentemperatur möglich. Nachhaltige Baumaterialien, die hierfür vor allem im Süden verwendet werden, sind zum
Beispiel Holzfasern, Kork, Stroh und Schafswolle. [17, 43, 53]
36
3.1.4.
Marktentwicklung und Bedarf in den Bausektoren Infrastruktur, gewerblicher Bau und Wohnungsbau
Nach der schweren Krise der 90er Jahre hatte sich der Bausektor in Frankreich ab dem Jahr 2000 wieder gut erholt und
zeigte sich als stärkster nationaler Wirtschaftsbereich. Doch die Weltwirtschaftskrise hinterließ auch hier ihre Spuren und
somit ging das Wachstum im Wohnsektor 2009 und 2010 zurück, wie in der untenstehenden Tabelle zu sehen ist. Erst im
Jahr 2011 ist eine positive Tendenz zu erkennen. Dies gilt sowohl für Neubauten (Wohnungsbau und gewerblicher Bau)
als auch im Bereich Instandhaltung und Ausbesserungen von Gebäuden, so dass im Bauwesen insgesamt ca. 129 Mrd.
Euro erwirtschaftet wurden.
Die zweite Tabelle zeigt, dass die Marktentwicklung im Infrastrukturbau ähnlich verlief. Der Einschnitt der Krise spiegelt
sich 2009 und 2010 in den Umsatzzahlen wider. Jedoch hält sich der Rückgang mit 4 % und 5 % im Vergleich zum
Basisjahr (2008) noch relativ in Grenzen. Die einzige Kategorie, die allerdings auch während der Wirtschaftskrise
Wachstum genießen durfte, ist die der Eisenbahnstraßen. Hier wurde 2009 ein Anstieg von gut 30 % vermerkt. Die 2011
prozentual stärkste Kategorie mit 36,5 % war eindeutig die der Straßenarbeiten. Nachdem 2011 ein Jahr der positiven
Entwicklungen war, musste Frankreichs Bauwirtschaft für 2012 wieder einen leichten Rückgang von 1,2 % verzeichnen.
Vor allem der Wohnsektor war durch die Finanzkrise und den damit verbundenen Schwierigkeiten der Kreditvergabe
betroffen. Was das Gewerbe betrifft, wurde jedoch etwas mehr gebaut als im Vorjahr (+1,4 %), was insbesondere dem
vermehrtem Bau von Bürogebäuden zu verdanken ist (+6,6 %).
Die Produktion nach Art des Baus
Nach zwei rückläufigen Jahren verzeichnet die Bauwirtschaft in 2011 wieder ein Wachstum.
Betrag der Arbeiten in Frankreich
(in Mrd. € netto)
Art der Arbeiten
2007
Neu
Instandhaltung/Verbesserung
2008
2009
2010
2011
Wohngebäude
36,8
37,5
33,9
34,0
37,0
Andere Gebäude
25,5
26,0
22,6
20,0
21,0
Gesamt (Neu)
62,2
63,4
56,5
54,0
58,0
Gesamt
62,0
65,5
69,2
69,0
71,0
124,3
129,0
125,7
123,0
129,0
Gesamt Bausektor
Tabelle 11: Die Produktion nach Art des Baus [42]
Nach zwei rückläufigen Jahren verzeichnet die Bauwirtschaft in 2011 wieder ein Wachstum.
37
Art der Arbeiten
Anteil 2011
(in %)
2008
2009
2010
2011
3.715,0
3.608,6
3.649,3
3.430,3
8,4
7.25,6
6.597,2
6.122,0
6.519,8
16,1
1.403,0
1.238,9
1.205,2
1.328,1
3,3
Unterirdische Arbeiten
497,5
497,7
522,9
720,1
1,8
Maritime Arbeiten
612,4
497,0
398,4
412,2
1,0
14.636,1
14.039,1
14.216,6
14.784,4
36,5
651,7
845,3
784,9
899,8
2,2
Wasserversorgung, andere Kanalisationen
und Installationen
7.252,2
6.859,0
6.772,1
6.913,9
17,1
Elektroarbeiten
5.123,1
4.908,6
5.059,0
5.422,1
13,4
119,6
119,1
91,5
96,4
0,2
41.036,2
39.210,5
38.821,9
40.527,1
100
Ingenieur- und Anlagenbauten (Industrie +
Schifffahrt)
Erdarbeiten (allgemein)
Besondere Fundamente, (Probe-)Bohrungen
Straßenarbeiten
Eisenbahnstrecken
Agrararbeiten
Gesamt
38
Region Languedoc-Roussillon
Infrastruktur
Dank der Autobahn A9 sind große Städte der Region Languedoc-Roussillon, wie zum Beispiel Montpellier, Perpignan und
Nîmes, gut miteinander verbunden. Die Autobahn beginnt in der Kommune Orange, welche nicht weit von der Grenze zu
Languedoc-Roussillon entfernt liegt, und führt entweder nach Lyon oder südlich nach Marseille. Dort endet sie an der
spanischen Grenze und schließt somit direkt an eine der spanischen Autobahnen an. Um diese Anbindung auf
europäischer Ebene in Zukunft noch auszuweiten, ist für 2017 eine TGV-Linie von Madrid nach Paris geplant.
Die räumliche Aufteilung der Region Languedoc-Roussillon
Abbildung 20: Die räumliche Aufteilung der Region Languedoc-Roussillon
[40]
39
Gewerbebau
Im Gewerbebau wurden im Monat Dezember des letzten Jahres Baugenehmigungen für insgesamt 81.368 m2 erlassen.
Wie in der Tabelle gut zu erkennen ist, betraf dies zu einem sehr großen Teil den öffentlichen Dienst (33.973 m2), aber
auch in der Land- und Forstwirtschaft wurden viele Projekte genehmigt (21.866 m2). Zudem wurden gut 10.727 m2
Büroräume zum Bau zugelassen.
Baugenehmigungen nach Branche
Baugenehmigungen nach Branche
81.368
311
Hotelwesen
10.727
Bürogebäude
Handel
8.255
Handwerk
2.786
969
Industrie
21.866
Land- und Forstwirtschaft
2.479
Lagerhaltung
Öffentlicher Dienst oder Kollektivinteresse
33.973
Tabelle 12: Baugenehmigungen nach Branche [19]
Ebenso wurde im selben Monat für ca. 72.192 m2 der Bau schon angefangen. Auch hier spiegelt der öffentliche Dienst die
meiste Fläche wieder (22.954 m2), gefolgt von Bauten im Handel mit 12.222 m2. In der Handwerksbranche hingen
wurden am wenigsten Bauprojekte begonnen (2.286 m2).
Begonnene Bauten nach Branche
Begonnene Bauten nach Branche
72.192
Hotelwesen
4.877
Bürogebäude
5.920
12.222
Handel
Handwerk
2.286
Industrie
6.077
Land- und Forstwirtschaft
3.289
Lagerhaltung
7.567
Öffentlicher Dienst oder Kollektivinteresse
Tabelle 13: Begonnene Bauten nach Branche
29.954
[19]
Wohnungsbau
Der Wohnpark in Languedoc-Roussillon besteht zu einem großen Teil aus Bauten, die vor 1975 konstruiert wurden. Sie
machen 48 % der Gesamtbauten aus - in ganz Frankreich sind es 58 %. Die Wohnungen, die nach 1990 erbaut wurden,
spiegeln 22 % wider, was mit der starken demographischen Entwicklung der Region zusammenhängt. Laut INSEE wächst
die Einwohnerzahl Languedoc-Roussillons zwischen 2007 und 2040 jährlich um 0,8 %, also zweimal schneller als der
nationale Durchschnitt. Somit bleibt Languedoc-Roussillon auch in Zukunft die Region mit dem stärksten
demographischen Zuwachs. Die Prognosen für den Wohnungsbau sehen in dieser Region dementsprechend positiv aus.
2020 wird mit einer Einwohnerzahl von knapp 2.936.000 gerechnet und 2050 mit 3.483.000. Wie der Tabelle zu
entnehmen ist, wird der Wohnpark 2020 voraussichtlich aus 1.391.000 Häusern und Wohnungen bestehen, was im
Vergleich zu 2005 ein Plus von 26 % bedeutet. 2050 wird sogar ein Plus von 60 % erwartet.
40
Prognose des Wohnparks in der Region Languedoc-Roussillon
Wohnpark Languedoc-Roussillon
2005
2020
2030
2040
2050
Hauptwohnsitze
1.102
1.391
1.531
1.637
1.768
Bevölkerung
2.492
2.936
3.108
3.291
3.483
Languedoc/Frankreich
4,1 %
-
-
4,6 %
-
2,26
2,11
2,03
2,01
1,97
Anzahl der Personen/Haushalt
Tabelle 14: Prognose des Wohnparks in der Region Languedoc-Roussillon
[19]
Die Einfamilienhäuser repräsentieren 58 % des gesamten Wohnparks, Wohnungen hingegen 40 %. Zudem ist
Languedoc-Roussillon eine der Regionen, in der der Anteil an Zweitwohnsitzen relativ hoch ist. Vor allem in den
ländlichen Gebieten sowie an der Küste und in den Bergen gibt es viele Zweitwohnsitze.
3.1.5.
Marktentwicklung und Bedarf in den Bausektoren Instandhaltungen – Modernisierungen – An- und
Umbauten
Nach einem zweijährigen Rückgang stiegen im Jahr 2011 die Ausgaben im französischen Wohnsektor wieder (+1,9 %),
was in erster Linie sowohl auf die Neubauten (+8,9 %) als auch auf Instandhaltungen und Ausbesserungen (+2,2 %)
zurückzuführen ist. Im darauffolgenden Jahr änderte sich diese Tendenz aber wieder und die Modernisierungsarbeiten
nahmen erneut ab. Es wurde ein Minus von 0,7 % im Vergleich zum Vorjahr vermerkt. Dies führte dazu, dass 14.500
Arbeitsplätze gestrichen wurden.
In der Region Languedoc-Roussillon wurden zwischen Juni 2010 und Mai 2011 29.453 Baugenehmigungen erlassen, was
im Vergleich zu der vorherigen Periode ein Plus von 19 % bedeutet. Dieser Anstieg betrifft Mehrfamilienhäuser (+20 %)
und Einfamilienhäuser (+23 %), während die Genehmigungen der Wohnblocks um 31 % zurückgegangen sind. Bei den
insgesamt 29.453 Baugenehmigungen waren 26.349 für Neubauten bestimmt und 3.103 für An- und Umbauten.
In derselben Zeitspanne wurde für 26.662 Gebäude der Bau schon begonnen. Dies macht 14 % mehr aus als im Vorjahr.
Hier sieht die Zusammensetzung wie folgt aus: +24 % im Bau von Mehrfamilienhäuser, +12 % im Bau von
Einfamilienhäusern und -35 % im Bau von Wohnblocks. Bei 23.919 Gebäuden handelt es sich um Neubauten und in den
restlichen 2.742 Fällen ging es lediglich um An- und Umbauten.
Erlassene Baugenehmigungen in der Region Languedoc-Roussillon
Baugenehmigungen
29.453
nach Bauart
Neubauten
26.349
An- und Umbauten
3.103
Bereits begonnen
26.662
nach Bauart
Neubauten
An- und Umbauten
23.919
2.742
Tabelle 15: Erlassene Baugenehmigungen in der Region Languedoc-Roussillon
[19]
41
Anzahl der Wohnhäuser und Wohnanlagen in Languedoc-Roussillon
Abbildung 21: Anzahl der Wohnhäuser und Wohnanlagen in Languedoc-Roussillon
[52]
Um die Wärmeverordnung RT 2012 umzusetzen, müssen ab Januar 2013 sämtliche Gebäude (Wohn- und Gewerbebau)
gewissen Standards entsprechen. Nur so kann das Ziel, im ganzen Land den Energieverbrauch der Neubauten um zwei
Drittel zu reduzieren, erreicht werden. Um Energie zu sparen, muss aber vor allem auch der bereits existierende
Wohnpark den geforderten Normen angepasst werden. In Languedoc-Roussillon betrifft das 1,5 Mio. Häuser und
Wohnungen. Laut dem Wirtschaftsverband des Hoch- und Tiefbaus in Languedoc-Roussillon CERBTP LR (Cellule
Economique BTP Languedoc-Roussillon) stehen hierfür Renovierungsarbeiten in Höhe von 29 Mrd. Euro bevor.
Im Jahr 2009 wurde von dem Französischem Verband für Handwerker und kleine Bauunternehmen CAPEB
(Conféderation de l’Artisanat et des Petits Entreprises du Bâtiment) die Marke ECOartisan gegründet. Sie soll die Arbeit
von Handwerkern anerkennen, die das Ziel der Energieeffizienz in ihre Projekte mit einfließen lassen und so den
Anforderungen der Umweltgrenelle gerecht werden. ECOartisan gilt Handwerkern, die bestimmte Qualifizierungen auf
dem Gebiet der Wärmerenovierungen haben. Im ersten Quartal 2012 wurden in Languedoc-Roussillon acht neue
Unternehmen mit dem Titel „ECOartisan“ ausgezeichnet. Insgesamt gab es Ende März 2012 demnach 136 ECOartisans in
der Region.
Anzahl der ECOartisans in Languedoc-Roussillon seit September 2011 (Qualibat)
Abbildung 22: Anzahl der ECOartisans in Languedoc-Roussillon seit September 2011 (Qualibat)
[16]
42
Doch neben qualifizierten Arbeitern gibt es in Frankreich auch viele Handwerker ohne Ausbildung oder Diplom. Der
Wirtschaftsbereich, der davon am meisten betroffen ist, ist der Bausektor. Insbesondere Maurer, Monteure von Metallund Holzkonstruktionen, aber auch auf dem Gebiet der Isolierung gibt es einen Mangel an gut ausgebildeten Fachkräften.
Gerade in den Regionen Languedoc-Roussillon, Auvergne, Lorraine und auf Korsika ist der Bedarf an Fachkräften groß.
3.1.6.
Aktuelle Projekte im Bereich Gebäudeeffizienz
EcoCité Montpellier
Die Umweltgrenelle hat für 2012 um die 15 Innovationsprojekte geplant, die sogenannten „EcoCités“ (nachhaltige
Städte). Im Rahmen dieser Projekte wird sich mit den verschiedensten Themen auseinandergesetzt, um auf eine
bestmögliche Art und Weise dem Klimawandel gegenzusteuern. Luftqualität, Energie-, Wasser- und Abfallmanagement,
die Ausbesserung des ökologischen Transportnetzes, sowie soziale und wirtschaftliche Aspekte stehen hier unter anderem
im Fokus. EcoCité Montpellier hat sowohl Partner vor Ort als auch nationale Instanzen begeistert: Von frankreichweit 13
Projekten wurde es neben Bordeaux und Nizza für das zukünftige Investitionsprogramm (Programme d’Investissements
d’Avenir) ausgewählt. Hierbei handelt es sich um Investitionen von rund 18 Mio. Euro. Der Staat übernimmt von der
Gesamtsumme 4,4 Mio. Euro und sieht in dem Projekt den Bau einer Zukunftsstadt: energiesparsam, attraktiv für
Unternehmen, respektvoll im Umgang mit Ressourcen und zugänglich für alle Bewohner.
Unter dem Titel „Von Montpellier zum Meer“ wird der Städtebau des Ballungsgebietes Montpellier (Lattes, Pérols,
Castelnau-Le-Lez et Montpellier) zum Meer hin ausgeweitet. So wird sich auch in Sachen Energieeffizienz vor Ort einiges
ändern. Um auf dem Terrain nachhaltige Gebäude zu konstruieren, wird mit Kosten von 570.000 Euro gerechnet.
Passend zum Schulbeginn im September 2013 soll sogar eine Schule als Plusenergiehaus ihre Türen öffnen, welche 26 %
mehr Energie produzieren wird, als sie verbraucht. Die große Herausforderung wird ebenfalls sein, den Ballungsraum
Montpellier auf die stetig wachsende Population vorzubereiten. Die Stadt hat den größten Zuwachs an Einwohnern in
ganz Frankreich mit einem durchschnittlichen Anstieg von 1,6 % pro Jahr. So wird für 2020 mit ca. 500.000 Einwohnern
gerechnet. Demzufolge müssen jährlich 5.000 neue Wohnungen gebaut werden. Die Strategie des EcoCité-Plans ist es
daher, die Stadt Richtung Süden auszuweiten, um auf diese Weise Platz für Neubauten zu schaffen. Von den insgesamt
15.000 neuen Wohnungen in drei Jahren werden 7.000 auf der Achse von Montpellier zu den Kommunen Pérols und
Latte liegen.
Doch die Ausweitung der Stadt durch den Gebäudebau erfordert auch den Ausbau des Transportnetzes. Dank des
Projektes EcoCité wird daher ein komplett neu konzipiertes Stadtviertel entstehen. Im Rahmen einer ökologischen
Wirtschaft rechnet man mit der Entwicklung neuer Branchen in den Bereichen Bauwesen, Infrastruktur und neuen
Technologien und erhofft sich dadurch natürlich auch die Schaffung neuer Arbeitsplätze.
Bei der Umsetzung des Projekts stehen sieben strategische Hauptaspekte im Mittelpunkt:
der Ausbau von umweltschonenden Verkehrsmitteln sowie von Stadtzentren entlang der Hauptverkehrsstraßen
der Rückgriff auf große Einkaufszentren, um den Platz auszuschöpfen und auch als Reaktion auf eine größere, stetig
wachsende Bevölkerung
die Grünflächen aufwerten und mit Hilfe eines ökologischeren Managements schützen
strenge Zielsetzungen bezüglich der Energieleistungen von Gebäuden und ganzen Vierteln
die Planung guter Verkehrsanbindungen der Hauptverkehrsstraße zum Meer mit dem Flughafen, dem TGV, der Tram,
dem Busnetz, der Autobahn und dem RER (Lunel-Montpellier-Sète)
die Verstärkung einer nachhaltigen, sozialen Stadt
43
Wettbewerb für Niedrigenergiehäuser in der Region Languedoc-Roussillon
(Concours „Bâtiments Basse Consommation d’énergie en Languedoc-Roussillon“)
Im Rahmen der Wärmeverordnungen und deren Zielsetzung, den Energieverbrauch der Neubauten drastisch zu
reduzieren, hat die Agentur für Umwelt- und Energiemanagement ADEME (Agence de l’Environnement et de la Maîtrise
de l’Energie) zusammen mit der Region Languedoc-Roussillon einige Projekte ins Leben gerufen. Eines dieser Projekte ist
der Wettbewerb „Niedrigenergiehäuser“ von 2012, der nicht nur an die normgerechte Konstruktion von Neubauten
appelliert, sondern vor allem auch an die Renovierung des bereits existierenden Wohnparks, der auf Grund von
umfangreichen technischen Problemen eine noch größere Herausforderung darstellt. Um an die vorherigen Wettbewerbe
anzuknüpfen und die weitere Entwicklung der Energieeffizienz im Bauwesen zu gewährleisten, stehen beispielhafte und
engagierte Renovierungsprojekte im Mittelpunkt des Wettbewerbs. Ziel ist es, die Projekte in einem relativ kurzen
Zeitraum umzusetzen. Der Beginn der Bauarbeiten war für Ende 2012 geplant und die Fertigstellung ist für Ende 2014
angesetzt. Natürlich wird jedes Bauprojekt in erster Linie für seine Energieeffizienz bewertet. Jedoch gehören der
Komfort im Sommer, die Kostenoptimierung, die Sensibilisierung der zukünftigen Bewohner sowie ein Recyclingsystem
für Materialien auf der Baustelle ebenso zu den Auswahlkriterien. Unter der Bedingung, dass die Bewerber den von der
ADEME zusammengestellten Pflichtenkatalog erfüllen, können sogar Subventionen von bis zu 50 % gewährt werden.
3.1.7.
Ausblick für die Bauindustrie
Schon vor der beschleunigten Energiewende in Deutschland wurde von den französischen Akteuren der entschlossene
Ausbau der erneuerbaren Energien im Nachbarland mit großem Interesse verfolgt. Deutsches Know-how im Bereich
Energieeffizienz wird in Frankreich nachgefragt. Für deutsche Anbieter bestehen auf diesem Gebiet in Frankreich sehr
gute Marktchancen, denn vor allem im Bereich des Energieverbrauchs bei Gebäuden liegt großes Einsparpotenzial vor. Es
wurden bereits umfangreiche Programme angekündigt: die Erhöhung des Anteils von erneuerbaren Energien auf 23 %
bis 2020 im Wohnungsbau, Reduzierung des Energieverbrauchs um mindestens 38 % bis 2020, Anwendung neuer
Energiesparnormen für alle Neubauten ab 2013, energetische Renovierungen von jährlich 400.000 Altbauwohnungen ab
2013, Renovierung von 800.000 Sozialwohnungen mit den geringsten Energiestandards sowie die Forderung, dass
Neubauten jährlich nur noch 50 kWh/m² verbrauchen dürfen.
Zudem geht die Tendenz im nationalen Gebäudesektor zu einer Aufsplitterung der Bauaufträge in verschiedene
Projektetappen (z.B. Mauerbau, Isolierung, Fenster, Anstrich), um sich an spezialisierte Unternehmen zu wenden und
somit auch kleineren Firmen die Chance zu geben, an Großprojekten teilzunehmen. Ebenso wird immer häufiger auf die
öffentlich-privaten Partnerschaften zurückgegriffen, die in der Gesellschaft allerdings umstritten sind. Hierbei liegen der
Bau und die Instandhaltung öffentlicher Gebäude in privaten Händen. Vertreter der PPP (Public Private Partnership)
sehen den Vorteil, dass der Staat finanziell entlastet wird und die langen Wartezeiten der Antragsgenehmigungen durch
die Regierung umgangen werden können.
Auch der Arbeitsmarkt in der Region Languedoc-Roussillon hat die Folgen der letzten Finanzkrise zu spüren bekommen.
Alle Wirtschaftssektoren waren betroffen, allen voran die Baubranche. Doch in den darauffolgenden Jahren zeigten sich
Anzeichen der wirtschaftlichen Erholung. Auch wenn das Jobangebot nicht ausreichend ist, um die Arbeitsanfragen zu
decken, so wurde im letzten Jahr eine positive Tendenz vermerkt. Ende März 2012 gab es zum Beispiel 1.731 Angestellte
mehr als im Vorjahr. Da Frankreichs Politik sich zunehmend mit erneuerbaren Energien und der Energieeffizienz
auseinandersetzt, gibt es auch für die Wirtschaft in Languedoc-Roussillon Hoffnung auf einen Aufschwung. Die
klimatischen Verhältnisse bieten gutes Potenzial für die Renovierung des Wohnparks und den Bau von Niedrig- und
Plusenergiehäusern. Gerade in Südfrankreich bietet es sich an, die während der Hitzeperioden entstandene
überschüssige Wärme zu speichern, um sie im Winter zu Heizzwecken zu nutzen. Innovationen in den Bereichen
Isolierung und Dämmung sind ebenfalls gefragt, um zu vermeiden, dass die Häuser in Südfrankreich mit Kühlsystemen
ausgestattet werden müssen. Um die neue Wärmeordnung, die unter dem Punkt 2.2.3. „Energiepolitische und gesetzliche
Rahmenbedingungen“ detaillierter beschrieben ist, umzusetzen, muss also noch viel getan werden.
44
3.2.
Gesetzliche Rahmenbedingungen für Energieeffizienz
3.2.1.
Standards, Normen und Zertifizierung
Standards, Normen und Zertifizierungen gewinnen in der heutigen Wirtschaft immer mehr an Bedeutung, da sie sowohl
für den Hersteller als auch für den Kunden als Orientierung dienen. Um sich von Konkurrenten abzuheben, neigen viele
Unternehmen dazu, ihre Produkte und Herstellverfahren zertifizieren zu lassen. Zertifizierungen stehen für Qualität und
geben dem Kunden und Verbraucher Sicherheit. Auch in Frankreich gibt es spezifische Normen, die gewisse Leistungen
auszeichnen. Sie werden vom französischen Institut für Standardisierungen AFNOR (Association française de
normalisation) festgelegt.
NO R M E N
ISO 14001
Die Norm ISO 14001 ist eine internationale Umweltmanagementnorm, die auch Gebäude und Gewerbegebiete betrifft.
Unternehmen müssen ein bestimmtes Betriebsmanagement aufbauen und ein gewisses Umweltprogramm erfüllen, um
mit der ISO 14001 zertifiziert zu werden.
ISO 50001
Die Norm ISO 50001 wurde vom AFNOR veröffentlicht. Sie ist eine internationale Norm und ersetzte 2011 die NF EN
16001. Dank der Norm ISO 50001 werden Unternehmen qualifiziert, die im Bereich Energiemanagement ein
vorgegebenes Regelwerk einhalten.
ISO 23045
Die internationale Norm ISO 23045 ist für die Bewertung der Energieeffizienz von Neubauten bestimmt. Sie wurde
eingeführt, da der Gebäudesektor als hauptverantwortlich für den Treibhausgasausstoß gilt. Sie ist für Heiz- und
Kühlsysteme sowie für die Beleuchtung und die Warmwasserversorgung anwendbar. Dank der ISO 23045 verfügen die
Fachleute und wichtigen Akteure des Bauprojekts bei jeder Etappe über die notwendigen Informationen, um die
vorgegebenen Ziele der ISO-Norm beim Bau auch umsetzen zu können. [36]
45
LABELS
Das 1996 in Deutschland gegründete und in Frankreich vom Verband „La Maison Passive France“ zertifizierte Label
„PassivHaus – Maison Passive“ gilt für Neubauten und bestehende Gebäude: Einfamilienhäuser, Mehrfamilien– und
Reihenhäuser, Unterrichtsgebäude, Bürogebäude, öffentliche Gebäude. Das PassivHaus steht für besonders hohe
Behaglichkeit bei sehr niedrigem Energieverbrauch. Es ist die Weiterentwicklung des Niedrigenergiehauses und benötigt
im Vergleich zu einem konventionellen Gebäude 80 bis 90 % weniger Heizenergie. Eine sehr gut entwickelte
wärmedämmende Gebäudehülle, die Wärme der Personen und die der Sonne reichen nahezu vollständig aus, um das
Gebäude warm zu halten. Für kontinuierlich frische Luft sorgt dabei eine Lüftungsanlage mit integriertem
Wärmetauscher, die den eventuellen Restwärmebedarf decken kann. Auf ein konventionelles Heizsystem kann somit
verzichtet werden.
Plusenergiehaus® BEPOS (Bâtiment à Energie Positive)
Das Plusenergiehaus ist die Weiterentwicklung des Passivhauses. Die Vorläufer des Plusenergiehauses hatten die
maximale Reduzierung des Energieverbrauchs im Fokus, doch das neue Konzept ist weitaus mehr als ein neuer
Effizienzstandard. Die Idee, die hinter dem Plusenergiehaus steckt, ist mehr Energie zu produzieren als seine Bewohner
verbrauchen. Ab 2020 sollen alle Neubauten mit den Standards eines Plusenergiehauses konstruiert werden. [31]
Das Label BBC-Effinergie® wurde von dem im März 2006 ins Leben gerufenen Verband „Effinergie“ gegründet, der sich
zum Ziel gesetzt hat, eine gewisse Dynamik auf den Markt der Neubauten und Gebäuderenovierungen zu bringen. Durch
die Förderung der Akteure, die Gewährleistung der Koordinierung zwischen Staat und regionalen Initiativen und der
Einführung eines Systems zum Erfahrungsaustausch über die Niedrigenergieprojekte BBC (Bâtiment Basse
Consommation), unterstützt er die positive Entwicklung der Energieeffizienz im Gebäudebau. Die Initiative zur
Gründung dieses Verbands ging von lokalen Akteuren aus, insbesondere von den Regionen Elsass, Franche-Comté,
Rhônes-Alpes und Languedoc-Roussillon. Mittlerweile haben sich fast alle Regionen Frankreichs „Effinergie“
angeschlossen. Der große Vorteil ist, dass der Verband heute aus einem breiten Netzwerk an Mitgliedern und Experten
besteht, die jede Etappe der Bauprojekte und Renovierungsarbeiten mitverfolgen. Unter ihnen sind das Zentrum für
Wissenschaft und Technik im Bauwesen CSTB (Centre Scientifique et Technique du Bâtiment), die Behörde für Umweltund Energiemanagement ADEME (Agence de l'Environnement et de la Maîtrise de l'Energie) und der französische
Bauwirtschaftsverband FFB (Fédération Française du Bâtiment).
Das Label BBC-Effinergie® dient dazu, Neubauten oder renovierte Gebäude zu identifizieren, die einen sehr niedrigen
Energieverbrauch aufweisen und somit zu den Zielvorgaben für 2050 beitragen: den Treibhausgasausstoß um drei
Viertel zu reduzieren.
46
Die Anforderungen für den Erhalt des Labels BBC-Effinergie® entsprechen denen des Labels Niedrigenergiehaus BBC
des Ministeriums für Wohnungswesen. Sie lauten wie folgt:
Für Neubauten muss der Gesamtenergieverbrauch unter 50 kWh/Jahr/m2 liegen. Der Grenzwert ist jedoch den
klimatischen Verhältnissen der einzelnen Regionen angepasst.
Für die Sanierung existierender Gebäude ist der Gesamtenergieverbrauch für den Wohnpark auf 80kWh/Jahr/m2
begrenzt. Was den tertiären Bereich betrifft, so muss der Energieverbrauch um 40 % weniger sein, als in der
Wärmeverordnung RT 2005 festgelegt wurde.
Das Label BBC-Effinergie® wird allerdings nur noch den Gebäuden zugestellt, deren Baugenehmigung vor dem 31.
Dezember 2012 eingereicht wurde. [23]
Das Label Effinergie+ wurde während des Aufsichtsrats von Effinergie im Januar 2012 auf den Markt gebracht und ist
der Nachfolger des Labels BBC-Effinergie®. Um sich der neuen Wärmeverordnung RT 2012 anzupassen, wurden einige
Änderungen vorgenommen. Ziel ist es, mit dem neuen Label dem Trend der kommenden Jahre in Richtung Passiv- und
Plusenergiehäuser nachzugehen.
Bezüglich drei verschiedener Punkte wurden demzufolge Änderungen vorgenommen, die erfüllt werden müssen, um das
neue Label zu erhalten:
Punkt 1: Energieverbrauch
die Verbesserung der Außenfassade: Bbio < Bbiomax – 20 %
die Reduzierung des Energieverbrauch für den Wohnsektor: statt 50 kWh/km2/Jahr nur noch 45 kWh/m2/Jahr bis
2014 und danach 40 kWh/m2/Jahr
die Verbesserung der Luftdurchlässigkeit, der Effizienz von Belüftungsanlagen und der Luftqualität des Gebäudes
Punkt 2: Mobilisierung der Gebäudebewohner
die verpflichtende Berechnung des voraussichtlichen Energieverbrauchs des Mobiliars (Medien, Haushaltsgeräte etc.)
die Kontrolle des Energieverbrauchs in Wohngebäuden und die Mitteilung der Ergebnisse an die Bewohner
Punkt 3: Erneuerbare Energien
die Bekanntgabe des Anteils vor Ort produzierter erneuerbarer Energien im Energieverbrauch des Gebäudes
Seit März 2012 wird das neue Label nun schon von verschiedensten Institutionen wie z.B. Certivéa, Cerqual, Promotelec
und Cequami vergeben. [31]
Als Nachfolger des Labels Effinergie+ wurde erst kürzlich das Label BEPOS-Effinergie 2013 herausgebracht. Mithilfe
dieses Labels sollen die festgelegten Fristen im Bereich der Energieeffizienz, insbesondere im Bau von
Plusenergiehäusern ab 2020, umgesetzt werden.
Auch wenn BEPOS Effinergie 2013 auf seinem Vorgänger basiert, sind doch einige Neuheiten zu vermerken:
Die prognostische Energiebilanz stützt sich auf den Verbrauch nicht erneuerbarer Energien.
Das Projekt kann in seiner Gesamtheit untersucht werden, maßstabsgerecht für Baugenehmigungen (Neubauten oder
Umbauvorhaben).
47
Zusätzlich zu den Anforderungen von Effinergie+ muss für ein Projekt außerdem das Potenzial an sanfter Mobilität
eingeschätzt sowie der Verbrauch der sogenannten grauen Energie ausgewertet werden. Das Ergebnis der
Primärenergiebilanz (nicht erneuerbare Energien) muss sich dem Nullwert nähern – unter Vorbehalt einer erlaubten
Abweichung.
Diese autorisierte Abweichung soll es ermöglichen, dass auch Gebäude, die im Hinblick für die Produktion von
erneuerbarer Energie a priori benachteiligt sind (Wohngebäude mit mehreren Etagen, weniger sonnenbeschienene
Regionen), dieses Label anstreben zu können. Diese Abweichung ist abhängig vom Gebäudetyp, der Klimazone und der
Dichte.
Das von Promotelec Services zertifizierte Label Promotelec Rénovation Energétique wurde geschaffen, um die Bauherren
anzuleiten, die die Energieeffizienz ihrer existierenden Wohnung verbessern und auch Komfort, Sicherheit und
Umweltfreundlichkeit einbeziehen wollen. Diese Zertifizierung richtet sich an Ein- und Mehrfamilienhäuser mit
individueller Beheizung im französischen Mutterland, die seit mehr als fünf Jahren fertiggestellt und Gegenstand von
Sanierungsarbeiten sind.
Das Renovierungslabel dreht sich um drei Ziele:
Effiziente Betreuung des Bauherrn – Der Bauherr wird bei seinen Arbeiten von einem Experten in Sachen
energetische Sanierung angeleitet, dessen Aufgaben wie folgt sind:
Aufstellung einer Wärmebilanz vor Beginn der Bauarbeiten
Analyse des Energieverbrauchs
Darstellung möglicher Lösungsvorschläge zur Optimierung des Energieverbrauchs
Aufstellung einer Wärmebilanz nach Fertigstellung der Bauarbeiten
Bewertung der Sicherheit der Elektroinstallation des Hauses
Zertifizierung der Qualität der Arbeiten
Zertifizierung der Energieeffizienz des Gebäudes
Um von dem Label profitieren zu können, muss bei der Sanierung auf die Leistung der Baumaterialien und Ausstattung
der sechs Schlüsselposten einer Wohnung geachtet werden: Installation (elektrisch oder Gas), Dämmung (Dach, Fassade,
Boden), Innenausbau, Lüftungs- und Heizungstechnik sowie Warmwasserbereitung. [46]
Qualibat hat seit 2007 sieben Zertifizierungen im Bereich erneuerbare Energien sowie die Auszeichnungen
„Energieeinsparung“ und „energetische Sanierung“ erstellt. Das Label wird in den Bereichen Photovoltaik, Solarenergie,
Erdwärme und Holzenergie angewandt. Es ermöglicht einerseits den Unternehmen, ihre Produkte und Arbeit
auszeichnen zu lassen, und andererseits bietet es den Kunden die Möglichkeit, qualifizierte Auftragnehmer für ihre
Projekte ausfindig zu machen. Qualibat hat zusammen mit dem Wirtschaftsministerium und der ADEME das von der
Umweltgrenelle anerkannte Pflichtenheft unterschrieben.
48
Allein in Languedoc-Roussillon wurden schon insgesamt 2.013 Qualibat-Zertifikationen erteilt (Stand: März 2012).
Hiervon wurden am meisten im Département Hérault herausgegeben.
Anteil der Qualibat ausgezeichneten Unternehmen (aufgeteilt nach Départements)
Abbildung 23: Anteil der Qualibat ausgezeichneten Unternehmen (aufgeteilt nach Départements)
[22]
Wie in dem Kapitel 3.1.5. „Instandhaltung – Modernisierungen – An- und Umbauten“ schon erklärt, hat das Label
ECOartisan ebenfalls zum Ziel, diejenigen Unternehmen auszuzeichnen, die die Energieeffizienz im Gebäudesektor im
Fokus haben und dementsprechend qualifizierte Fachkräfte vorweisen können. Ende März letzten Jahres gab es in der
Region Languedoc-Roussillon 136 Unternehmen, die mit diesem Label ausgezeichnet wurden.
Bei der Suche nach qualifizierten Fachkräften und Unternehmen können zudem auf folgende Labels zurückgegriffen
werden:
Wärmepumpen
Solarthermie
Photovoltaik
Holzenergie
Die oben aufgelisteten Labels werden im Rahmen der Umweltgrenelle vergeben und sind, vorbehaltlich der
Jahreskontrolle, für vier Jahre in Folge gültig. [47]
49
ZE R T IF I Z IE R U NG E N
HQE
Die Zertifizierung Ökologisches Bauen „HQE“ (Haute Qualité Environnementale) wurde Anfang der neunziger Jahre
erschaffen und hat sich seit dem stark weiterentwickelt. Die Referenz-Zertifizierung steht heute im Zentrum einer
wichtigen Bewegung, welche die gesamte Gebäudewelt betrifft. Es handelt sich hierbei weder um eine Verordnung noch
um ein Label. Es geht vielmehr darum, durch ein bewusstes Management den negativen Umwelteinfluss bei jeder
Lebensphase eines Gebäudes zu reduzieren; bei der Planung und Konzeption sowie bei der Nutzung, der eventuellen
Sanierung oder sogar des Abrisses. 14 Ziele stehen hierbei im Mittelpunkt, die in den folgenden Hauptpunkten
zusammengefasst sind: [1]
Öko-Bauweise (Produktwahl, Bauverfahren etc.)
Öko-Management (Energie- und Abfallmanagement)
Komfort
Gesundheit (Qualität von Arbeitsräumen, Luft und Wasser)
ACERMI
Der Verband für Zertifizierung von Isolationsmaterialien ACERMI (Association pour la Certification des Matériaux
Isolants) zeichnet seit über 20 Jahren die thermische Leistung von Produkten aus und bestätigt deren Nachhaltigkeit. Auf
diese Weise können Verbraucher hochwertige Isolationsprodukte bezüglich Komfort, Leistung oder Sicherheit leicht
ausfindig machen. ACERMI ist bei seinen Produktkontrollen sehr anspruchsvoll und hält sich somit an die europäischen
Normen. Zu den getesteten Eigenschaften gehören unter anderem die Reaktion auf Feuer, die Gebäudeakustik, der
Wärmewiderstand und die mechanische Stabilität. Zudem werden sowohl mineralische, organische sowie pflanzliche und
tierische Isolierungsmaterialien von ACERMI überprüft. Durch die Vergabe einer Zertifizierung verpflichtet sich der
Hersteller dazu, Maßnahmen einzuführen, um seine Produkte zu kontrollieren, und versichert gleichzeitig einen
langfristigen Qualitätserhalt. Die Qualitätskontrolle ist jedoch mit der Zertifizierung nicht abgeschlossen: Zwei Mal pro
Jahr werden Stichproben in den Fabriken von den Laboren CSTB (Centre Scientifique et Technique du Bâtiment) und
LNE (Laboratoire National de métrologie et d’Essais) kontrolliert.
3.2.2.
Öffentliches Vergabeverfahren und Ausschreibungen
In der Wirtschaft der Europäischen Union haben öffentliche Aufträge einen wichtigen Stellenwert. Europäische
öffentliche Behörden geben gut 18 % des BIPs für Lieferungen und Dienstleistungen sowie Bauaufträge aus. Derzeit
gelten die EU-Richtlinien 2004/17/EG und 2004/18/EG, die das Ergebnis eines langen Prozesses sind, der 1971 mit der
ersten Richtlinie eingeleitet wurde. Ziel dieser Richtlinien ist vor allem die Transparenz und Nichtdiskriminierung der
Verfahren, um möglichst allen Wirtschaftsakteuren gleiche Chancen beim Wettbewerb öffentlicher Aufträge zu
gewährleisten. [28]
Was den Bausektor betrifft, wurden diese Richtlinien in Frankreich wie folgt umgesetzt: Auftraggeber, die unter die
Verordnung zum französischen Vergaberecht CMP fallen, egal ob Sektorenauftraggeber (Wasser, Energie, Transport,
Post) oder nicht, müssen Bauaufträge ab 5.270.000 Euro sowohl auf der offiziellen Internetseite für Anzeigen des
öffentlichen Marktes BOAMP (Bulletin Officiels des Annonces des Marchés Publics) und in der OJS/TED-Datenbank
publizieren. Bauaufträge zwischen 90.000 und 5.278.000 Euro müssen entweder im Journal für rechtliche
Bekanntmachungen (Journal des d’annonces légales) oder im BOAMP veröffentlicht werden. Im Rahmen der CMP gibt es
sechs verschiedene Ausschreibungsverfahren: das kodifizierte Verfahren, das Verhandlungsverfahren, der
wettbewerbliche Dialog, der Wettbewerbsausruf, das dynamische Beschaffungssystem und das adaptierte Verfahren.
Letzteres kann allerdings nur für Bauaufträge unterhalb eines Wertes von 210.000 Euro angewendet werden. Zudem liegt
die Frist für die Angebotsabgabe für Bauaufträge meist bei 22 Tagen. [27]
50
Im Bereich der Energieeffizienz gibt es mehrere Möglichkeiten, öffentliche Verträge zwischen einem Unternehmen und
dem Ausschreibenden abzuschließen. Vier Elemente müssen aber in jedem Vertrag wiederzufinden sein:
ZIEL: Das Hauptziel ist die Steigerung der Energieleistung eines Gebäudes. Im Vordergrund steht demzufolge die
Reduzierung des Energieverbrauchs.
INVESTITION: Die Investition kann entweder materiell oder finanziell sein und muss zum Ziel die Verbesserung
der Gebäudecharakteristika im Hinblick auf seine Energieeffizienz haben. Wenn der Vertrag in der
Vergabeverordnung für öffentliche Aufträge (Code des marchés publics) eingeschrieben ist, erfolgt die Investition vom
Auftraggeber. Ist der Vertrag in einer der Verordnung 2005-649 vom 6. Juni 2005 oder 2004-559 vom 17. Juni 2004
eingeschrieben, trägt entweder der Auftraggeber oder das Unternehmen für energieeffiziente Dienstleistungen SSEE
(Société de service d’efficacité énergétique) die Investition.
GARANTIE der Energieeffizienz: Die Garantie der Energieeffizienz verpflichtet das Unternehmen, eine
Entschädigung zu zahlen, falls die vertraglich festgelegte Energieleistung nicht realisiert wurde. Die zu zahlende
Summe ist die Differenz zwischen dem geplanten und dem tatsächlichen Energieverbrauch. In einigen Fällen kann die
Differenz auch mit zusätzlichen Gebäudeausbesserungen ausgeglichen werden. Hat das Gebäude über einen
bestimmten Zeitraum noch weniger Energie verbraucht als vertraglich festgelegt wurde, so erhält das Unternehmen
eine Gewinnbeteiligung der eingesparten Energie.
MESSUNG der Energieleistung: Um eventuell auf eine Garantie der Energieeffizienz zurückzugreifen, muss der
Energieverbrauch während der Vertragsdauer durch detaillierte Messungen und Überprüfungen protokolliert
werden. Hierbei wird berücksichtigt, dass die Zielsetzungen im Laufe der Zeit möglicherweise angepasst werden
müssen, wie beispielsweise im Fall von klimatischen Veränderungen.
Bei öffentlichen Vergabeverfahren im Bereich der Energieeffizienz wird zwischen drei Vertragskategorien unterschieden:
Ausstattung, Sanierung und Gesamtrenovierung.
In der ersten Kategorie sind öffentliche Verträge inbegriffen, die zum Ziel haben, die Ausstattung und Einrichtung von
Gebäuden energieeffizienter zu gestalten. Die Aufgabe des Unternehmens ist es also, alte Geräte auszutauschen und sie
durch neue zu ersetzen sowie die existierende Ausstattung durch neue Ersatzteile auszubessern. Der Energieverbrauch
sollte hier ca. 10 % bis 20 % geringer sein als der des Ursprungsgebäudes.
Öffentliche Verträge bezüglich Sanierungsarbeiten, welche die Bereiche Isolierung, Abdichtung und Ausbesserung der
Außenfassade beinhalten: Hierbei gewährleistet das Unternehmen sowohl den Betrieb als auch die Instandhaltung des
Gebäudes während der Vertragsdauer. Die Energiereduzierung sollte ca. 40 % erreichen.
Die letzte Kategorie umfasst die beiden ersten Kategorien, sprich: sowohl die Ausbesserung der Gebäudeausstattung als
auch Bauarbeiten zur Gebäudesanierung. Das Unternehmen ist auch hier für den Betrieb und die Instandhaltung
verantwortlich. Wie bei den Verträgen zu Sanierungsarbeiten ist das Ziel, 40 % weniger Energie zu verbrauchen als das
Ursprungsgebäude. [52]
Die Mobilisierung von Finanzierungen wird durch Ausschreibungen ermöglicht von Einrichtungen wie ADEME, OSEO,
dem französischen Umweltministerium, Wettbewerbscluster, regionalen und lokalen Behörden. Auf der Internetseite der
BOAMP (Bulletin Officiels des Annonces des Marchés Publics) www.boamp.fr findet man täglich aktualisierte Angebote
zu Ausschreibungen, sowie unter www.lemoniteur.fr und www.marchesonline.com.
51
3.2.3. Finanzierungsmöglichkeiten
In Frankreich werden mehrere Fördermöglichkeiten angeboten für Renovierungs- und Bauprojekte, die zum Ziel haben,
die neue Wärmeverordnung umzusetzen. Durch das Angebot von finanziellen Hilfen erhofft man sich, dass mehr Leute
motiviert und überzeugt werden können, ihre Wohnungen und Häuser energieeffizienter zu gestalten und bei Neubauten
direkt auf innovative Mittel zurückzugreifen. Im Folgenden wird auf drei Finanzierungsmöglichkeiten detaillierter
eingegangen:
Das zinsfreie Ökodarlehen éco-PTZ (éco-Prêt à Taux Zéro)
Das Ökodarlehen wurde am 1. März 2009 auf den Markt gebracht und spielt für energetische Renovierungsarbeiten eine
wichtige Rolle. Er soll noch bis einschließlich 31. Dezember 2013 Anwendung finden. Um vom zinsfreien Darlehen
profitieren zu können, müssen mindestens eine der folgenden Bedingungen erfüllt werden:
Sanierung von mindestens zwei verschiedenen Gebäudepartien (Dach, Außenfassade, Fenster, Türen, Heizsystem
etc.)
Erzielung eines Minimalenergieverbrauchs des Gebäudes
Einführung eines Sanierungssystems, dessen Vorrichtungen keine Energie verbrauchen
Das zinsfreie Ökodarlehen können alle Eigentümer in Anspruch nehmen, egal ob sie das Gebäude selbst bewohnen oder
vermieten, unabhängig von ihren finanziellen Mitteln. Allerdings muss es sich bei dem Gebäude um einen Erstwohnsitz
handeln, welches vor dem 1. Januar 1990 erbaut wurde. Im Falle einer Miteigentümerschaft kann jeder
Wohnungseigentümer des Gebäudes Anspruch auf ein Ökodarlehen erheben.
Je nach Art der geplanten Bauarbeiten, kann das Darlehen in Höhe von bis zu 30.000 Euro sein. Dieses Darlehen ist
zinsfrei und muss über einen Zeitraum von zehn Jahren zurückgezahlt werden. In der untenstehenden Tabelle sind die
genauen Summen aufgeführt.
Plafond des Ökodarlehens
Anzahl der Arbeiten
Plafond des Ökodarlehens
Tabelle 16: Plafond des Ökodarlehens
2 Arbeiten
3 Arbeiten und mehr
Allgemeine
Energieleistung
20.000 €
30.000 €
30.000 €
Nicht kollektive
Sanierung
10.000 €
[52]
Allein in der Region Languedoc-Roussillon wurden seit dem 1. März 2009 6.420 Ökodarlehen in Anspruch genommen,
für insgesamt 116 Mrd. Euro (Stand: Juni 2012).
Auch ausländische Unternehmen, innerhalb der Europäischen Union, können Bauarbeiten im Rahmen eines
Ökodarlehens in Frankreich durchführen. Hierfür ist die Identifikationsnummer des ausländischen Unternehmens
notwendig oder andernfalls die Umsatzsteuer-Identifikationsnummer (numéro de TVA intracommunautaire). Eine
weitere Bedingung ist, dass Formulare, Kostenvoranschläge und Rechnungen auf Französisch formuliert werden. [52]
Steuergutschrift (Crédit d’impôt)
Die Steuergutschrift gilt für Ausgaben der Gebäudeausstattungen im Rahmen von Renovierungsarbeiten. Hier mit
inbegriffen sind z.B. Brennwertkessel, Isolierungsmaterialien, Heizregulierungsgeräte, Wärmepumpen (außer LuftWärmepumpen) sowie Geräte, die mit erneuerbaren Energien funktionieren. Um letztendlich von der Steuergutschrift
profitieren zu können, müssen die betroffenen Materialien und Geräte aber gewisse Leistungskriterien erfüllen. Arbeiten,
52
die nicht parallel stattfinden, aber trotzdem Anspruch auf einen Steuernachlass haben, sind unter anderem
Ausstattungen zur Photovoltaikproduktion sowie Fensterläden und Außentüren.
Die Summe des Steuernachlasses variiert je nach Familiensituation und kann bis zu 8.000 Euro hoch sein für eine
alleinstehende Person, und bis zu 16.000 Euro für ein Paar ohne Kinder. [52]
Ermäßigter Mehrwertsteuersatz ( TVA à taux réduit)
Seit dem 1. Januar 2012 wurde der ermäßigte Mehrwertsteuersatz in Frankreich geändert. Statt den damaligen 5,5 %,
werden nun 7 % an Steuern eingezogen. Bauarbeiten, die zu diesem Steuersatz vollzogen werden können, umfassen die
der Instandhaltung und Modernisierung sowie An- und Umbauten. Des Weiteren müssen die Gebäude älter als zwei
Jahre sein und an einen Baufachmann in Auftrag gegeben werden. Reinigungsarbeiten sowie die Gestaltung und
Instandhaltung von Gebäuden auf Grünflächen sind nicht in den ermäßigten Steuersatz mit inbegriffen.
Der Wirtschafts- und Sozialrat für Umwelt CESE (Conseil Economique, Social et Environnemental) rät im Hinblick auf
die Energieeffizienz im Bauwesen, den ermäßigten Mehrwertsteuersatz wieder auf 5,5 % runterzuschrauben. Eine
Entscheidung wurde hierzu von der Regierung allerdings noch nicht getroffen. [45]
Befreiung von der Grundsteuer für bebautes Anwesen TFPB
(Taxe Foncière sur les Propriétés Bâties)
Diese Finanzierungshilfe betrifft Neubauten, die nach dem 1. Januar 2009 fertig gestellt wurden und mit dem Label
Niedrigenergiehaus BBC 2005 (Bâtiment Basse Consommation) ausgezeichnet sind. Die Grundsteuerbefreiung kann bis
zu 50 % oder sogar 100 % gehen, je nach Entscheidung der Gebietskörperschaften und der öffentlichen
Gemeindeeinrichtungen, die sich nach ihrem eigenen Steuerwesen orientieren. Mit einem Minimum von fünf Jahren
legen sie ebenfalls die Dauer der Steuerbefreiung fest. [52]
53
3.2.4.
Förderprogramme (Instrumente und Maßnahmen)
Bereits ab Anfang 2013 werden die bestehenden Fördermöglichkeiten ausgeweitet. Eine Steuergutschrift für Anlagen und
Ausrüstungen für erneuerbare Energien oder für Energieeinsparungen, kostenlose Darlehen und ein ermäßigter
Mehrwertsteuersatz von 7 % gibt es bereits. Zusätzlich hierzu sind für 2013 weitere finanzielle Hilfen in Planung, die zum
Teil unter dem Projekt „PRIMe House 2013“ aufgeführt sind. Die Subventionen betreffen sowohl komplette als auch
Teilrenovierungen. Je aufwendiger die Sanierung, desto höher die finanzielle Unterstützung. Was die Be- und
Entlüftungslagen betrifft, so ist eine Erhöhung bis zu 6.000 Euro geplant. Für geothermische Wärmepumpen kann mit
einer Subvention von 8.000 Euro gerechnet werden. Da die Ansprüche an Neubauten hochgeschraubt wurden, indem auf
Plusenergiehäuser hingearbeitet wird, fällt die Subvention für die Niedrigenergiehäuser ab dem 31. Dezember 2013
jedoch weg. Die der Passivhäuser wird nur noch bis 31. Dezember 2014 bestehen.
Des Weiteren wurde im Juni 2011 in Frankreich eine nationale Diskussionsrunde zum Thema Energieeffizienz
einberufen. Ziel dieser Besprechung war es, die Maßnahmen der Umweltgrenelle zu vertiefen und, insbesondere im
Hinblick auf die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen, neue Möglichkeiten der Energieeinsparung zu finden. Bis 2020
soll somit die Energieeffizienz um 20 % gesteigert werden.
Für viele Unternehmen ist die Energierechnung höher als die Arbeit an sich, doch Budgeteinschränkungen verhindern
die Umsetzung von umweltfreundlichen Maßnahmen. Um die Produktionskosten jedoch minimal halten zu können und
dem Klimawandel entgegenzusteuern, müssen neue Strategien her. In Frankreich machen die Unternehmen ca. 55 % der
gesamten Endenergie aus. Die einberufene Arbeitsgruppe hatte demzufolge die Energieleistungssteigerung der Firmen im
Visier, indem sie sich auf vier Faktoren konzentrierte:
Unternehmen anspornen und motivieren, damit sie sich auf Bauprojekte zur Energieeinsparung einlassen
Angebot an Dienstleistungen und Technologien
Sensibilisierung der Unternehmen bezüglich ihres Energieverbrauchs und deren Begleitung und Unterstützung auf
dem Weg Gegenmaßnahmen umzusetzen
Ausweitungen der Möglichkeit, auf Investitionen eines Dritten zurückzugreifen, insbesondere für
Energieleistungsverträge
Diese vier Themenschwerpunkte wurden in elf verschiedene explizite Maßnahmen umgewandelt. Darunter befand sich
beispielsweise die Entscheidung, insgesamt 100 Mio. Euro für Unternehmen mit weniger als 50 Mitarbeitern zu einem
vergüteten Zinssatz von 2 % zur Verfügung zu stellen. [52]
54
3.2.5.
Sonstige Fördermöglichkeiten (Projektförderung)
Weitere Fördermöglichkeiten, die Unternehmen erfahren können, werden im Folgenden näher erläutert:
Förderung von technologischen Partnerschaften (Aide au partenariat technologique)
Zu Beginn eines Projektes können Unternehmen auf einige Hürden stoßen. Investitionen sind nötig, um überhaupt vor
Beginn die Durchführbarkeit eines Projektes zu prüfen. Die dazu notwendigen Forschungen sind oftmals kostspielig. In
diesem Zusammenhang ermöglicht dieses Programm des OSEO, kleinen und mittelständischen Unternehmen mit
weniger als 2.000 Mitarbeitern in der Anfangsphase eines innovativen Partnerschaftsprojektes begleitet zu werden.
Somit soll die Teilnahme für französische Unternehmen an kollaborierenden nationalen, transnationalen,
zwischenstaatlichen oder europäischen/außereuropäischen Projekten erleichtert werden.
Die Unternehmen werden bei diesem Partnerschaftsprojekt hauptsächlich mit einer maximalen Subvention in Höhe von
50.000 Euro unterstützt. Dabei werden die folgenden Aktivitäten gefördert: strategische Machbarkeitsstudie, Studie zu
den Erfolgsbedingungen der Partnerschaft, Geschäftspartnersuche, Vorbereitung von Antworten auf die
Projektausschreibung, Abkommen und Kandidaturen, Assistenz und juristische Beratung.
FOGIME (Fonds de Garantie des Investissements de Maîtrise de l’Energie)
Der FOGIME ist ein Garantie-Fonds für Investitionen im Bereich des Energiemanagements, der das Ziel verfolgt,
Investitionen im Bereich des Energiemanagements von kleinen und mittelständischen Unternehmen zu fördern. Es
handelt sich hierbei um eine zusätzliche finanzielle Garantie zu den Krediten der Banken. Die folgenden Operationstypen
zum Thema Energiemanagement können von FOGIME profitieren: leistungsstarke Materialien,
Installationsmodifikationen, erneuerbare Energien und Hersteller von Equipment zur Energieeinsparung.
Kriterien zur Projektfinanzierung durch FOGIME
Garantiebeträge
Höchstsatz des garantierten
Maximaler garantierter Betrag
Kredits
pro Unternehmen
FOGIME
70 %
750.000 e
Tabelle 17: Kriterien zur Projektfinanzierung durch FOGIME
[1]
Grand Emprunt
Aus Mitteln der „Großen Staatsanleihe“ (Grand Emprunt), die zu Beginn des Jahres 2010 beschlossen wurde, um
strategische Investitionen bis zu einer Höhe von 35 Mrd. Euro zu sichern, sollen etwa
1,5 Mrd. Euro zur Entwicklung
neuer sogenannter CO2-freier Technologien (erneuerbare Energien, CO2-Speicher, Biokraftstoffe etc.) und RecyclingVerfahren eingesetzt werden. Die Atomenergiebehörde CEA (Commissariat à l’énergie atomique) wurde im März 2010
auch zur Agentur für erneuerbare Energien bestimmt und erhielt 1,25 Mrd. Euro, um diese über zehn Jahre im Wege der
Co-Finanzierung mit dem privaten Sektor zu investieren. Ferner wird 1 Mrd. Euro zur Erforschung der Kerntechnologie
von morgen bereitgestellt. Darunter fallen die Kernforschung inklusive der Entsorgung radioaktiver Abfälle und die
Initiierung der Entwicklung eines Kernreaktors der vierten Generation.
55
3.2.6.
Genehmigungsverfahren, Steuersysteme
Ein Problem beim Auslandsgeschäft ist häufig die Mehrwertsteuerrückerstattung. Deutsche Unternehmen erhalten in
Frankreich bei Inanspruchnahme bestimmter Dienstleistungen Rechnungen mit französischer Mehrwertsteuer (TVA).
Unter bestimmten Voraussetzungen kann die TVA vom französischen Staat zurück gefordert werden. Zu den typischen
erstattungsfähigen Rechnungen gehören: Leistungen im Zusammenhang mit Messen und Ausstellungen,
Forderungsverzichte, Subventionszahlungen an eine Tochtergesellschaft in Frankreich, Inanspruchnahme des
französischen Grünen Punktes im Umweltbereich, Kosten im Zusammenhang mit einem angemeldeten
Verbindungsbüro, Mieten für Konferenz- und Büroräume sowie für Nutzfahrzeuge, Dieselkraftstoff und Reparaturen an
Nutzfahrzeugen sowie Dienstleistungen, die irrtümlich mit TVA berechnet wurden.
Steuern und Abgaben
In Frankreich kommt, wie in allen anderen EU-Ländern, der „Gemeinsame Zolltarif“ (GZT) zum Einsatz. Für den
Versand von Waren in andere EU-Mitgliedsländer oder für den Erwerb aus einem anderen EU-Mitgliedsstaat gelten die
Bestimmungen über den innergemeinschaftlichen Warenverkehr. Warenumsätze zwischen Unternehmen, die
diesbezüglich zum Vorsteuerabzug berechtigt sind und sich mit Umsatzsteueridentifikationsnummer ausweisen, erfolgen
hinsichtlich des Versandes steuerfrei, der Erwerb unterliegt der Erwerbssteuer des Mitgliedsstaates zum jeweilig
geltenden Mehrwertsteuersatz.
Ein ausländisches Unternehmen hat die Pflicht, die erwirtschafteten Gewinne einer gewinnbringenden Geschäftstätigkeit
in Frankreich laut zu versteuern. Hinsichtlich der Körperschaftssteuer IS (Impôt sur les Sociétés) finden die folgenden
Steuersätze Anwendung. Für Großunternehmen gilt der Satz von 33,33 %. Überschreitet der zu versteuernde Gewinn
eines Unternehmens den Betrag von 2.289.000 Euro, so müssen die übersteigenden Beträge folglich mit 34,43 %
versteuert werden. KMU müssen die gestaffelten ermäßigten Körperschaftssteuersätze beachten: Gewinne, die einen
Wert von 38.120 Euro nicht überschreiten, werden mit 15 % versteuert, darüber hinausgehende mit 33,33 %
(Normalsatz). Unselbstständige Zweigniederlassungen werden steuerrechtlich wie eigenständige Einheiten gesehen und
unterliegen daher ebenfalls der französischen Körperschaftssteuer.
Der Normalsatz der französischen Mehrwertsteuer, kurz als TVA (Taxe sur la Valeur Ajoutée) bezeichnet, beträgt aktuell
19,6 %. Zudem gibt es ebenfalls einen ermäßigten Steuersatz von 7 % und einen stark ermäßigten Steuersatz in Höhe von
2,1 %. Der erst genannte ermäßigte Steuersatz gilt unter anderem für Produkte und Dienstleistungen wie Wasser und
alkoholfreie Getränke, Schokoladenerzeugnisse, Medikamente, Unterbringung in Hotels und anderen Unterkünften, aber
auch Restaurantrechnungen.
Nähere Informationen erhalten Sie auf der Internetseite www.impots.gouv.fr.
Reverse Charge-System
Seit dem 1. September 2006 findet in Frankreich das Reverse Charge-System Anwendung. Dies besagt, dass die
französische Mehrwertsteuer vom Abnehmer (Auftraggeber) für alle Warenlieferungen und Leistungen dann zu leisten
ist, wenn sie in Frankreich steuerbar sind und von einem Lieferanten mit Sitz außerhalb Frankreichs an einen Abnehmer
erbracht werden, wobei letzterer in Frankreich steuerpflichtig ist (UID-Nummer).
Vorsteuererstattung/Rechnungslegung/Vergütungsverfahren
Seit dem 1. Januar 2010 findet das sogenannte Mehrwertsteuerpaket europaweit Anwendung. Durch diese Neuerung
entstanden auch Modifikationen bei der Mehrwertsteuerrückerstattung, die Unternehmen in den EU-Mitgliedsstaaten
beglichen haben, in denen keine Niederlassungen bestehen. Das neue System beruht nun auf rein elektronischer Basis.
Der Antragsteller wendet sich nicht mehr wie bisher direkt an die für die Erstattung zuständige Behörde, sondern bringt
seinen Antrag direkt in seinem Sitzstaat ein. Zu beachten bleibt ebenfalls, dass auf jeder Rechnung die TVA offen
auszuweisen ist, da in Frankreich im Unterschied zu Deutschland keine Kleinbetragsrechnungen ausgestellt werden.
56
Der Artikel 10 der Richtlinie 2008/9/EG des Rates vom 12. Februar 2008 ist hilfreich hinsichtlich der Vorlage der
Rechnungen. Laut EUR-Lex, dem europäischen Internetportal für Rechtsvorschriften der Europäischen Union, lautet der
Artikel wie folgt: „Unbeschadet der Informationsersuchen gemäß Artikel 20 kann der Mitgliedstaat der Erstattung
verlangen, dass der Antragsteller zusammen mit dem Erstattungsantrag auf elektronischem Wege eine Kopie der
Rechnung oder des Einfuhrdokuments einreicht, falls sich die Steuerbemessungsgrundlage auf einer Rechnung oder
einem Einfuhrdokument auf mindestens 1.000 Euro oder den Gegenwert in der jeweiligen Landeswährung beläuft.“
Bei der Antragsstellung werden dementsprechend zunächst einmal nur diejenigen Rechnungen verlangt, die vom
Nettobetrag her die Schwellenwerte überschreiten. Jedoch haben die Behörden nach Antragstellung das Recht, weitere
Unterlagen und Nachweise anzufordern, wenn dies als notwendig erscheint.
Anträge zur Umsatzsteuervergütung werden elektronisch über das BZSt-Online-Portal gestellt und eingereicht. Dabei
prüft das BZSt lediglich die Unternehmereigenschaft der Antragstellenden und leitet den Antrag darauf an den
entsprechenden EU-Mitgliedsstaat zur Bearbeitung weiter, in welchem die Umsatzsteuer erhoben wurde.
Weitere Informationen können Sie in der Rechts- und Steuerabteilung der AHK Frankreich und
auf der Internetseite www.bzst.bund.de erhalten.
Zehnjährige Bauhaftung (Garantie décennale)
Die Bauhaftung gehört in Frankreich zum allgemeinen Pflichtversicherungssystem und dient dazu, den materiellen und
finanziellen Schutz der Verbraucher zu gewährleisten. Durch Gesetze und Standardklauseln wird eine Minimalklausel
bestimmt, die alle Versicherungsverträge beinhalten müssen.
Das französische System wurde entwickelt, um dem Eigentümer eines Gebäudes einen wirksamen Schutz vor
gravierenden Schäden zu bieten, die im Laufe der zehn auf die Erbauung folgenden Jahre auftreten können. Diese
Haftung unterliegt in Frankreich zwingendem Recht. Die Bauhaftung ist im französischen BGB (code civil) aufgeführt
und wurde auf eine Zeitdauer von zehn Jahren festgelegt. Es kann weder der Haftungsgrundsatz vertraglich außer Kraft
gesetzt werden, noch die Zeitdauer verkürzt werden.
Von der Versicherungspflicht ausgeschlossen sind genau definierte Bauwerke wie Hoch- und Tiefbauwerke
(Küstenbauwerke, Straßen-, Hafen-, Flughafen-, Eisenbahn-Infrastrukturen, Haushalts- und Industrie-,
Abfallaufbereitungs- und Lagerungsbauwerke) sowie Erschließungsanlagen und nicht überdachte Sportanlagen.
Ebenfalls nicht betroffen sind Anlagen, deren ausschließliche Funktion es ist, eine berufliche Tätigkeit auszuüben (z.B.
Montagelinie einer Fabrik). Auch Subunternehmer unterliegen nicht der Bauhaftung, da sie keine direkte Beziehung zum
Bauherrn haben. Dennoch haften sie gegenüber dem Hauptauftragnehmer und dem Bauherrn und müssen sich
entsprechend versichern.
Soweit für die Bauleistung gehaftet wird, deckt der Vertrag die finanzielle Entschädigung für Reparaturarbeiten an dem
Bauwerk ab. Diese Deckung umfasst Sachschäden eines bestimmten Schweregrads, die als Folge die erst im Laufe der
Zehnjahresfrist aufgedeckt wurden. Sie müssen entweder die Solidität des Bauwerks gefährden oder die vorausgesetzte
Nutzung des Bauwerks verhindern.
Die Gesetzgebung sieht keine Beschränkung der Versicherungssumme vor: Der Versicherer muss die Kosten für die
Gesamtheit der Reparaturen an dem beschädigten Bauwerk ersetzen. Die wesentliche Besonderheit dieses Systems ist,
das eine einmalige Prämie zu Beginn der Bauarbeiten gezahlt wird, die dann alle folgenden Schäden der folgenden zehn
Jahre abdeckt. [30]
57
4. Marktchancen für deutsche Unternehmen
Seit nun 50 Jahren besteht zwischen Deutschland und Frankreich eine wirtschaftliche Zusammenarbeit, die im Laufe der
Zeit immer intensiver und stärker geworden ist. Mittlerweile sind die beiden Länder sogar der wichtigste Handelspartner
für den jeweils anderen. Zusammen stellen sie den treibenden Kern der Europäischen Union dar und sind eine
wesentliche Stütze des Euro.
Im Bereich Energieeffizienz ist Deutschland internationaler Markt- und Innovationsführer und hat einen guten Ruf, was
Know-how und Qualität angeht. Daher sind deutsche Produkte auch in Frankreich sehr gefragt.
Die Aktivitäten der in Frankreich angesiedelten deutschen Unternehmen decken so gut wie alle Wirtschaftsbereiche ab
und repräsentieren damit Deutschlands Branchenvielfalt. Das Baugewerbe gehört zu den fundamentalen
Geschäftsbereichen deutscher Unternehmen in Frankreich.
Brancheneinteilung deutscher Unternehmen in Frankreich
Abbildung 24: Brancheneinteilung deutscher Unternehmen in Frankreich
[35]
58
In allen französischen Regionen – sowohl in der Metropole, als auch in den Überseegebebieten – findet man deutsche
Unternehmungsniederlassungen. Meist stimmt das Volumen der Investitionen hierbei mit der wirtschaftlichen
Anziehungskraft der Region überein. So ist der Großraum Paris (Ile-de-France) die wirtschaftsstärkste Region
Frankreichs, in der fast ein Drittel aller deutschen Niederlassungen zu finden sind. Aber auch im Elsass und in den
Gebieten Lothringen und Rhône-Alpes siedeln sich immer mehr deutsche Unternehmen an, was sich unter anderem mit
der räumlichen Nähe zu Deutschland erklären lässt. Südfrankreich hat in den letzten Jahren bezüglich seiner Attraktivität
etwas aufgeholt.
Geographische Niederlassungen deutscher Unternehmen in Frankreich
Abbildung 25: Geographische Niederlassungen deutscher Unternehmen in Frankreich
[35]
59
4.1.
Marktstruktur und Marktattraktivität für Energieeffizienzmaßnahmen im
Gebäudesektor
Durch die in den vorherigen Kapiteln beschriebenen Maßnahmen und Richtlinien, die Frankreichs Regierung vorgibt, um
in Sachen Energieeffizienz seinen Rückstand aufzuholen, stehen die Prognosen für den Gebäudemarkt der nächsten
Jahre gut. Der Zustand des (süd-)französischen Gebäudeparks ist veraltet und bedarf dringend Renovierungsarbeiten,
um seine Energieleistung zu steigern und somit den Energieverbrauch und den Ausstoß von Treibhausgasen um ein
Maximum zu verringern.
Marktchancen für deutsche Firmen bestehen daher insbesondere beim Umbau und bei der Renovierung von Wohnungen
und Wirtschaftsbauten sowie bei handwerklichen Bautätigkeiten. Viele deutsche Firmen sind bereits im Geschäft. Der
Großteil stammt aus grenznahen Gebieten und betätigt sich oft als Subunternehmer. Der starke Fokus auf die
Energieeffizienz von Gebäuden bietet ein breites Spektrum an Möglichkeiten für energieeffiziente Produkte und
Dienstleistungen. Da Deutschland mit seinen Technologien weit fortgeschritten ist, können gerade deutsche
Unternehmen vom französischen Marktpotenzial im Bereich des nachhaltigen Bauens profitieren.
In den letzten Jahren ist der Markt der Energieeffizienz im Bauwesen auch gerade deswegen so attraktiv geworden, weil
der Staat mit vielen finanziellen Förderungen versucht, den Ausbau der Branche anzukurbeln. Hinzu kommt, dass viele
Regionen Projekte und Wettbewerbe zu diesem Thema ausschreiben, um auf diese Weise den Einstieg für Unternehmen
interessanter zu gestalten. Vor allem die Behörde für Umwelt- und Energiemanagement ADEME (Agence de
l’Environnement et de la Maîtrise de l’Energie) zeigt hier großes Engagement, indem sie zahlreiche regionale
Ausschreibungen unterstützt und organisiert. So hat die ADEME der Region Languedoc-Roussillon beispielsweise letztes
Jahr einen Wettbewerb für Niedrigenergiehäuser veranstaltet (mehr hierzu im Kapitel 3.1.6. „Aktuelle Projekte im
Bereich Gebäudeeffizienz“).
4.2.
Markt- und Absatzpotenziale für deutsche Unternehmen
Marktchancen bestehen für deutsche Firmen vor allem im Ausbau und in der Sanierung von Wohnungen und
öffentlichen Gebäuden sowie bei handwerklichen Bautätigkeiten. Insbesondere innovative Dämmungs- und
Lüftungstechnologien aus Deutschland haben auf dem französischen Markt sehr gute Chancen.
Im Folgenden werden die Markt- und Absatzpotenziale deutscher Unternehmen anhand einiger Marktsegmente genauer
erläutert:
Wärmedämmung/Isolierung
In Frankreich wurde 1975 die erste Verordnung für Hausisolierungen festgelegt. Seitdem wurde versucht, durch bessere
Isolierung weniger Energie zu verschwenden. Doch die Technologien von damals wurden über die Jahre teilweise schon
wieder überholt und die aktuellen Wärmeverordnungen wurden den neuen technischen Entwicklungen angepasst.
Renovierungsarbeiten sind demnach insbesondere für den Gebäudepark von vor 1975, der insgesamt 60 % ausmacht,
absolut notwendig. Allerdings gibt es auch bei den Häusern, die nach 1975 erbaut wurden, zum Teil schon wieder
Modernisierungsbedarf.
60
Das folgende Kreisdiagramm zeigt, dass 2011 gerade im Isolierungsbereich viele Renovierungsarbeiten von den
Haushalten vorgenommen wurden. Mit 28 % wurde sich hierbei am häufigsten auf den Bereich der Fenster konzentriert,
indem einfach verglaste Fenster durch Doppelglasfenster ausgetauscht wurden. [37]
Energieffizienzmaßnahmen im Wohnsektor
Abbildung 26: Energieffizienzmaßnahmen im Wohnsektor
[1]
Laut ADEME verliert ein schlecht isoliertes Haus 30 % der Wärme über das Dach, 25 % über die Mauern, 10-15 % über
die Fenster und 7-10 % entgleitet über den Boden. Gerade auch die Außendämmung ist daher ein immer wichtiges Thema
im Bereich der Gebäudeeffizienz. [1]
Häufig wird bei Sanierungen von Eigenheimen eine Fassadenrenovierung mit einer Außendämmung verbunden. Die
Fassadenverkleidung mit Massivholz erlebt in Frankreich seit einigen Jahren eine sehr positive Verkaufsentwicklung.
Diese Verkleidung wird von den französischen Kunden vor allem mit einem natürlichen, warmen und gemütlichen
Wohnen verbunden. Besonders gut verkaufen sich dabei Red Cedar (Riesen-Thuja), Lärchen- und Douglastannenholz.
Zur Dachisolierung wird in Frankreich heute meistens die Sarking-Technik verwendet. Dies ist eine Dämmungsmethode
für Steildächer, bei der die Dämmplatten über den Sparren eingebaut werden. Bei Renovierungsarbeiten erlaubt es diese
Dämmtechnik, das Haus zu isolieren bzw. zu renovieren, ohne den Innenausbau zu entfernen. Dieses System bietet eine
sehr gute Wärmedämmung. Daneben sind Multifunktionsplatten für Dächer bei Großrenovierungen besonders beliebt
und leistungsfähig.
Ökologische Dämmmaterialien zeichnen sich durch ihre Nachhaltigkeit und gute Wärmefähigkeit aus. Da sie deutlich
mehr kosten als herkömmliche Materialien wie zum Beispiel Styropor oder Polyester, gestaltet sich ihr Absatz auf dem
Markt jedoch schwieriger. Dennoch gibt es einige ökologische Materialien, die immer beliebter werden. Zu ihnen zählt
Holzwolle, als Alternative zur Glaswolle oder zu Gesteinsfasern. Vor allem durch die Wärmeverordnung RT 2012 wurde
Holzwolle immer mehr beim Gebäudebau eingesetzt.
61
Hersteller, die heutzutage „grüne Alternativen“ anbieten, sind zum Beispiel Steico – Pavatex – Homatherm – Biofib –
Actis – Isonat (pflanzliche Fasern), Soprema – Bellouate – NR Gaia – Ouateco – Igloo – Isocell – Cellisol – Warmcell
(Zellulose), Corkisol – Thermoliège (Kork), Daemwool – Fibra Natur (tierische Fasern). Aber auch französische
Marktführer wie Isover (Saint Gobain) und Domus Construction Vivante bringen bewusst komplette Produktlinien im
Bereich natürlicher Dämmstoffe auf den Markt, die sowohl Privat- als auch Firmenkunden zugänglich sind. [21, 44]
Fenster
Der französische Markt der Fenster erlebt seit 2011 einen beachtlichen Wiederanstieg. Dies ist unter anderem der RT
2012 und dem zinslosen Ökodarlehen zu verdanken. Auch wenn der Markt 2012 wieder etwas abflaute, sind die Fenster
ein unentbehrlicher Faktor bei der energetischen Gebäudesanierung.
Die jährliche Fensterproduktion wird in Frankreich auf 11 Mio. Stück geschätzt. Ein Drittel werden hiervon für
Neubauten verwendet und zwei Drittel für Renovierungsarbeiten. Der Markt wird in drei große Fenstertypen unterteilt:
PVC (65 %), Aluminium (20 %) und Holz (13 %). Edelstahl ist relativ neu auf dem Markt hinzugekommen, genauso wie
Fenster aus gemischten Materialien (Alu/Holz).
Es gibt keine offiziellen Zahlen, welche die genaue Anzahl der Fensterhersteller in Frankreich belegen könnten.
Schätzungen zufolge belaufen sich die Zahlen jedoch auf ca. 800 bis 1.200 Hersteller. Der französische Fenstermarkt wird
in vier große Kategorien eingeteilt:
Integrierte Fensterbetreiber: Hersteller, Händler, Installateure, die netzmäßig funktionieren (Franchise, Filiale,
Konzession)
Hersteller: hauptsächlich B2B
Handwerker: Einsetzen der Fenster im Auftrag großer Firmen
Großbaumärkte und nicht spezialisierte Händler: Sie verfügen über verkaufsfördernde Maßnahmen und sind somit
einer der Hauptakteure auf dem Fenstermarkt.
Zudem ist ein neuer Trend auf dem Markt zu erkennen: Immer mehr Fensterspezialisten bieten ihre Produkte und
Dienstleistungen übers Internet an und machen so den großen Baumärkten Konkurrenz.
Wie in den vorherigen Kapiteln schon erwähnt, sind die meisten Fenster in Frankreich noch einfach verglast und werden
nun im Rahmen der Wärmeverordnung RT 2012 nach und nach durch Doppelverglasung ausgetauscht. Die
Dreifachverglasung ist jedoch, im Gegensatz zu Deutschland, noch kaum verbreitet. Die Behörde für Umwelt- und
Energiemanagement ADEME rät den Privatpersonen in ihren Broschüren das Einsetzen von doppelt verglasten Fenstern,
die einen Wärmedämmwert von weniger als 1,6 W/m2K aufweisen. Hinzu kommt, dass das Austauschen durch
Dreifachverglasung bei Renovierungsarbeiten auf Grund der Dicke und Schwere der Fenster nicht immer möglich ist.
Gerade in südlichen Regionen, wie Languedoc-Roussillon, spielt der Komfort im Sommer eine große Rolle. Um optimale
Wohnbedingungen zu gewährleisten, sind insbesondere auch Fensterprodukte zum Schutz vor Sonneneinstrahlung in
Südfrankreich interessant. Dies können zum Beispiel Sonnenblenden sein. [49]
Das Einsetzen der Fenster kann auf verschiedene Arten geschehen und hängt auch davon ab, ob es sich um einen Neubau
oder um Sanierungsarbeiten handelt. Die am häufigsten verwendete Methode beim Neubau nennt sich „en applique“
(Wandbefestigung). Hierbei wird gleichzeitig eine Innenisolierung aus Styropor oder Glaswolle vorgenommen. Handelt
es sich um eine Renovierung, wird meist auf die Methode „en feuillure“ (Falz) zurückgegriffen. Die Fenstereinfassung der
alten Verglasung wird hierbei nicht erhalten. [49]
Werden Gebäude nach gewissen Standards gebaut, so dass sie mit Labels ausgezeichnet werden können, müssen auch für
Fenster bestimmte Normen eingehalten werden. Bei dem Bau eines Passivhauses darf der Wärmedämmwert der Fenster
beispielsweise nicht 0,8 W/m2 K übersteigen und es müssen ca. 50 % der Sonneneinstrahlung dank der Fenster blockiert
werden. [38]
62
Lüftungs- und Kühlsysteme
Die Hälfte des französischen Wohnparks wurde vor 1967 konstruiert, das bedeutet vor der Verordnung für
Gebäudelüftung, die in den Erlässen von 1969 und 1982 das allgemeine und beständige Kühlungssystem eingeführt hat.
Laut der französischen Gewerkschaft UNICLIMA sind 70 % aller Gebäude in Frankreich mit einem der folgenden
Systemen ausgestattet: die mechanisch kontrollierte Lüftung VMC (Ventilation Mécanique Contrôlée) oder die natürliche
Lüftung Vnat (Ventilation NATurelle).
Der Wohnpark sortiert nach Art der Lüftung
Abbildung 27: Der Wohnpark sortiert nach Art der Lüftung [54]
Mit 37,4 % spiegelt die natürliche Lüftung Vnat den größten Anteil wieder. In 21,2 % der Fälle ist keine Kühlung im
Gebäude vorhanden.
Das System VMC ist verhältnismäßig gleich aufgeteilt unter den Ein- und Mehrfamilienhäusern (35,7 % und 34 %).
Ungefähr 8 % des vor 1968 erbauten Wohnparks wurde im Rahmen einer Sanierung mit einer VMC-Kühlung
ausgestattet.
Die natürliche Lüftung ist sowohl im Altbau als auch in renovierten Gebäuden vorhanden. Allerdings ist sie seit 1990 so
gut wie nicht mehr in Neubauten zu finden. 41 % der Einfamilienhäuser und 29 % der Mehrfamilienhäuser sind in
Frankreich mit dem natürlichen Kühlsystem ausgestattet. Im Wohnbereich ist dank der ständigen technischen
Innovationen für die mechanischen Kühlungssysteme ein Wachstum zu vermerken (Stand 2011). Im Gewerbebereich und
den Mehrfamilienhäusern hingegen bleibt der Markt eher stabil. [3]
Die Lüftung eines Gebäudes wird zunehmend zu einem der wichtigsten Punkte im Bereich des nachhaltigen Bauens. In
der Wärmeverordnung RT 2012 wird für Niedrigenergiehäuser eine Luftundurchlässigkeit vorausgesetzt, die einen Wert
unterhalb von 0,6 m3/h.m2 aufweist. Daher wurden insbesondere die thermodynamischen Abluftsysteme und die
Lüftungssysteme mit Wärmerückgewinnung in den letzten Jahren erheblich verbessert. Letztere sind gerade bei
Plusenergiehäusern hilfreich, um auf eine positive Energiebilanz zu kommen.
Laut des Vizepräsidenten von UNICLIMA, Daniel Baudouin, „[…] ist das Lüftungssystem VMC hygro B einer der besten
Lösungen, um ein normengerechtes, isoliertes Gebäude gut zu durchlüften“. Dieses System bietet sich vor allem bei
Renovierungen hervorragend an. „Hygro“ bedeutet, dass die Luftleistung dem Feuchtigkeitsgehalt im Raum angepasst
63
wird. Das VMC-Lüftungssystem mit Wärmerückgewinnung ist vergleichsweise kostspieliger und nicht für
Renovierungsarbeiten geeignet. Qualitativ hochwertige Produkte können bei dieser Methode bis zu 90 % der Wärme in
der Luft zurückgewinnen.
Wichtige Marktakteure auf dem Markt der Lufthydraulik sind in Frankreich die dominierenden Unternehmen Aldes,
Atlantic, France Air und Unelvent. [9, 48]
Gerade in Südfrankreich sind auf Grund der klimatischen Verhältnisse hochwertige Kühlungssysteme gefragt. Im
Hinblick auf die Zielsetzung, ab 2020 Neubauten gemäß den Standards von Plusenergiehäusern zu konstruieren, sind
insbesondere Lüftungssysteme mit Wärmerückgewinnung gefragt. Für deutsche Unternehmen bietet sich in diesem
Bereich dementsprechend auch in Languedoc-Roussillon ein interessantes Marktpotenzial.
Heiztechnik
Wärmepumpen – Im Zuge der wachsenden Bedeutung von umweltfreundlichen Heizsystemen mit geringem CO2-Ausstoß
und möglichst geringem Primärenergieverbrauch sind die Verkaufszahlen von Wärmepumpen PAC (Pompes à chaleur) in
Frankreich gerade in den Jahren zwischen 2006 und 2009 stark angestiegen. Nachdem 2008 mit 152.510 Wärmepumpen
ein regelrechter Boom zu vermerken war, sanken die Verkaufszahlen in den darauffolgenden Jahren jedoch wieder, so
dass 2010 nur noch 62.811 Einheiten verkauft wurden.
Verkaufszahlen der Wärmepumpen in Frankreich
Abbildung 28: Verkaufszahlen der Wärmepumpen in Frankreich [1]
Nach Angaben des Wärmepumpenverbands AFPAC (Association Française pour les Pompes à Chaleur) sind auch für die
kommenden Jahre die Chancen auf einen bedeutsamen Aufschwung im Bereich der Wärmepumpen eher gering.
Nichtsdestotrotz sind Wärmepumpen im Hinblick auf die Gebäudeeffizienz eine gute Heizmöglichkeit, denn bei dieser
Methode wird die angelagerte Wärme aus der Luft, der Erde und dem Grundwasser genutzt, um ein Gebäude zu heizen.
Damit ein Gebäude den Standards eines Niedrigenergiehauses entspricht, sind sehr leistungsstarke Wärmepumpen
gefragt. Genauer gesagt muss der jährliche Leistungskoeffizient mehr als 3,5 betragen. Ein Koeffizient von 3,5 bedeutet,
dass die Wärmepumpe 1 kWh an Elektrizität verbraucht, um 3,5 kWh an Wärme abzugeben. [48, 54]
64
Hausintegrierte Solarenergie – In dem Kapitel 2.2 „Energiemarkt“ wurde das Thema Solarthermie bereits angeschnitten,
indem beispielsweise auf die Marktentwicklung von solarbetriebenen Warmwasserboilern genauer eingegangen wurde.
Im Folgenden wird nun die Bedeutung der Solarthermie für die Umsetzung der Wärmeverordnung RT 2012
hervorgehoben und so das bestehende Absatzpotenzial für deutsche Firmen beschrieben.
Die Technologien der Solarthermie sind ganz entscheidend für die Entwicklung im nachhaltigen Bauen. Die
Wärmeverordnung legt durch den Koeffizienten „Cep“ (Consommation d’énergie primaire) genau fest, wie viel
Primärenergie ein Haus verbrauchen darf. Um den maximalen „Cep“ nicht zu überschreiten, stellt Solarenergie eine gute
Lösung dar. Nach Angaben von Enerplan, dem Verbund von Unternehmen aus der Solarenergie-Branche, wurde von
Pouget Consultants eine Studie zu diesem Thema durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass das System SSC (System
Solaire Combiné) für Warmwasser und Heizen in Einfamilienhäusern die optimalste Lösung ist. Bei diesem System
handelt es sich um eine Kombination aus durch Solarthermie erzeugte Energie und Gas oder Heizöl. An zweiter Stelle
platzierten sie die einzelnen solaren Warmwasserboiler, die durch das Heizen eines Holzofens ergänzt werden, gefolgt
von den einzelnen solaren Warmwasseraufbereitern in Kombination mit einem Gas-Heizkessel. Die Studie hat ergeben,
dass Solarthermie in Frankreich ganz klarer Gewinner für nachhaltig erzeugte Wärme ist. [26]
Die Klimaverhältnisse in der Region Languedoc-Roussillon sind für die hausintegrierte Solarenergie nahezu optimal. Wie
in dem Kapitel 2.2 „Energiemarkt“ bereits beschrieben, ist ein wesentliches Merkmal der Gebiete in Südfrankreich die
hohe Anzahl an Sonnenstunden. Dies weist ein hohes Potential auf, welches bei weitem noch nicht ausgeschöpft ist.
Gerade auch deutsche Firmen können hier mit ihren fortgeschrittenen Technologien punkten und haben gute Chancen
auf einen Markteinritt.
Gebäudetechnik, Mess- und Steuerungstechnik
Damit die fortgeschrittenen Technologien im Bereich des nachhaltigen Bauens auch optimal genutzt werden können und
deren Energieverbrauch akribisch verfolgt werden kann, sind Mess- und Steuerungstechniken von großer Bedeutung.
Zu den modernen Techniken, die aktuell auf dem Markt existieren, zählen beispielsweise die intelligenten Stromnetze die sogenannten Smart Grids. Sie ermöglichen es, alle Akteure des Stromnetzes, vom Hersteller bis zum Verbraucher,
„kommunikativ“ zu verbinden. Ziel ist es hierbei, nur die Menge Strom zu erzeugen, die auch verbraucht wird. Zudem
können Verbraucher dank der Information von Smart Grid ihre Elektronikgeräte entsprechend der
Strompreisschwankungen einschalten, um möglichst günstigen Strom zu verbrauchen.
Der Rückgriff auf Stromrichtergeräte kann ebenfalls eine hilfreiche Maßnahme darstellen, da Heiztechniken und
Lüftungssysteme beispielsweise nicht rund um die Uhr funktionieren müssen. Die maximale Stromversorgung ist in
diesen Fällen nur für bestimmte Zeitperioden notwendig, die ca. 10 % der Gesamtzeit widerspiegeln. Allein schon durch
die Geschwindigkeitsreduzierung von Wärmepumpen können 50 % des Stromverbrauchs eingespart werden.
Die moderne Gebäudetechnik ist dementsprechend als eine wichtige Komponente für die Zielsetzung bis 2020 zu sehen.
Zudem ist die Messung und Verfolgung des Stromverbrauchs Bestandteil der Anforderung der Wärmeverordnung RT
2012.
65
4.3.
Marktbarrieren und –hemmnisse im Bereich Energieeffizienz
Damit die Zusammenarbeit mit einem französischen Handelspartner auf einer guten Basis stattfinden kann, müssen
deutsche Unternehmen über einige Aspekte Bescheid wissen, bevor sie ein Geschäftsverhältnis mit dem Nachbarland
eingehen.
Zollbestimmungen und Außenhandelsregime
Im bilateralen Verkehr zwischen Deutschland und Frankreich gibt es keine Zollschranken bei der Lieferung nach
Frankreich, wenn sich die Produkte in Deutschland im zollrechtlich freien Verkehr befinden. Kommt es zum Handel mit
Drittländern, muss vollinhaltlich das Zoll- und Außenhandelsregime beachtet werden.
Importbestimmungen
Im europaweiten Handel gilt das EU-Zollregime. Lediglich beim Import aus Drittländern greifen mengenmäßige
Einschränkungen, wenn seitens der EU Kontingente auf diese Produkte festgesetzt wurden. Es gelten keine
Einfuhrrestriktionen. Einfuhrlizenzen wurden lediglich auf gewisse Waren wie einige Erdölderivate, Agrarprodukte,
militärische und Dual Use Produkte erhoben. [6]
Zu den faktischen Hemmnissen gehört unter anderem die Finanzierung der Energieeffizienzprojekte auf dem
französischen Markt. Die Dringlichkeit des nachhaltigen Bauens für den Klimawandel ist noch nicht überall präsent und
das Erfolgsvertrauen gegenüber den innovativen Plänen sehr gering, sodass private Investoren oftmals noch sehr
verhalten sind. Auch Banken zeigen sich eher skeptisch, wenn es um Investitionen im Bereich der Energieeffizienz geht.
Grund hierfür ist die Tatsache, dass Energieeinsparungen nicht in den Aktiva der Bilanz erfasst werden können. Der
Kredit würde also lediglich auf der Passivseite erscheinen, ohne durch zukünftige Erträge ausgeglichen zu werden.
Banken sind derartige „Aktiva“ nicht gewöhnt, möchten keine Risiken bezüglich der Kreditrückzahlung eingehen.
Schließt man Handelsverträge über die Landesgrenze hinweg ab, so müssen auch einige kulturellen Aspekte
berücksichtigt werden. Hierzu gehört zum Beispiel die Sprachbarriere. Auch wenn die englische Sprache auf Grund der
Globalisierung selbst in der französischen Geschäftswelt immer wichtiger geworden ist, so bleibt Französisch gerade in
kleineren Betrieben und bei lokalen Kunden die vorrangige Sprache. Daher müssen sich deutsche Unternehmen darüber
im Klaren sein, dass die Beherrschung der Landessprache ein großer Vorteil bei der Erschließung des südfranzösischen
Markts sein kann.
Ein weiterer Punkt der nicht unterschätzt werden darf, ist die vollständige Informierung über das Produkt, denn selbst
die besten Produkte können nicht erfolgreich sei, wenn sie nicht den Weg zum Endkunden finden. Die französischen
Unternehmen und Handwerksbetriebe müssen daher ausreichend über die Vorteile des Produkts sowie über dessen
Anwendung oder Einbau aufgeklärt werden. Nachhaltiges Bauen setzt Kompetenzen und Wissen in verschiedenen
Bereichen voraus und veranlasst möglicherweise die Fortbildung der Fachkräfte vor Ort, um die richtige Umsetzung zu
gewährleisten.
Damit ein Haus dem Standard eines Labels entspricht oder damit ein Handwerker eine umweltfreundliche Zertifizierung
erhält, müssen auch Bau- und Materialvorschriften eingehalten werden. Zudem gibt es nationale
Genehmigungsverfahren, wie die zehnjährige Baugewährleistungsversicherung, die obligatorisch ist und die Erbauer zu
einer Garantie verpflichtet. Mehr zu diesen Punkten finden sie in den Kapiteln „Standards, Normen und Zertifizierungen“
und „Genehmigungsverfahren, Steuersysteme“.
66
4.4.
Wettbewerbssituation
Viele Auftraggeber in Frankreich verlangen von ausländischen Herstellern und Anbietern von Baustoffen und
Baumaterialien zusätzlich zu europäischen Zertifizierungen auch eine französische Zertifizierung, die über das
wirtschaftliche und technisches Zentrum für den Gebäudesektor CSTB (Centre Scientifique et Technique du Bâtiment)
herausgegeben wird. Das CSTB ist für die technische Prüfung sowie die Verwaltung der Nomierung und Zertifizierung
von Baustoffen zuständig. Doch die adminsitrativen Verfahren für den Erhalt dieser Zertifizierung sind schleppend und
kostspielig, sodass nur vergleichsweise wenige Unternehmen vom CSTB zertifizierte Materialien vorweisen können. Der
nationale Wettbewerb für Baumaterialien wird in Frankreich daher hauptsächlich von Großunternehmen wie SaintGobain bestimmt. Und: Unternehmen, die BIPV-Anlagen in Frankreich installieren, unterliegen einer zehnjährigen
Gewährleistung und müssen sich bei einem Versicherer gegen einen möglichen Schadensfall in diesem Zeitraum
absichern. Die französischen Versicherer tun sich jedoch schwer, ausländische Normierungen zu beurteilen und erwarten
daher die Vorlage der CSTB-Zertifizierung.
Für einen erfolgreichen Markteinstieg ist es daher absolut notwendig, sich auf die Gegebenheiten des Marktes
einzulassen und dementsprechend den möglichen Zeit- und Investitionsaufwand von vornherein einzukalkulieren. Viele
deutsche Unternehmen aus dem Energiebereich haben dies bereits getan, wie man an der Tabelle „Investitionsprojekte
deutscher Unternehmen in Frankreich“ in Kapitel 2.1.4. erkennen kann. Dies entspricht insgesamt 38 %. Im Bereich der
Baumaterialien und im Hoch- und Tiefbau sind hingegen lediglich 4 % aller deutschen Unternehmen aktiv.
Diese Tendenz lässt sich auch in der Region Languedoc-Roussillon wiederfinden. Durch die klimatischen Verhältnisse ist
die Nachfrage im Bereich der Photovoltaik groß und viele deutsche Unternehmen wie zum Beispiel BELECTRIC haben
dieses Marktpotenzial genutzt und sich in Südfrankreich niedergelassen. Im Bereich der erneuerbaren Energien sind
dementsprechend schon viele deutsche Unternehmen in Frankreich unterwegs.
Im nachhaltigen Bauen sieht die Situation jedoch noch anders aus. Die Regierung hat nun zwar schon seit mehreren
Jahren Verordnungen bezüglich der Energieeffizienz im Bauwesen festgelegt, allerdings waren Maßnahmen wie die RT
2005 vergleichsweise noch zurückhaltender. Mit der aktuellen RT 2012 und den Zielsetzungen für die kommenden Jahre
wird die Dringlichkeit der Energiereduzierung zur Verhinderung des Klimawandels viel deutlicher. Dadurch ist auch der
Bedarf an nachhaltig konzipierten Gebäuden und an entsprechenden Renovierungen und Umbauten gewaltig gestiegen.
Die Marktsituation für Energieeffizienz im Bauwesen ist in Südfrankreich demnach optimal. Das Potenzial und der
Bedarf sind zweifellos vorhanden und die Konkurrenz hält sich noch stark in Grenzen, da die meisten deutschen Firmen
eher im Bereich der erneuerbaren Energien vertreten sind.
67
4.5.
Chancen und Risiken für eine Markterschließung im Bereich Gebäudeeffizienz
Energieeffizienz ist in den letzten Jahren zu einem großen Thema in ganz Europa geworden. Gerade der Gebäudesektor
steht hierbei ganz besonders im Fokus, da er 40 % des gesamten Energieverbrauchs in Europa ausmacht. Durch das von
der Europäischen Union gesetzte Ziel, bis 2020 den Energieverbrauch um 20 % zu reduzieren, entsteht für Unternehmen
ein attraktives Marktpotenzial im Bereich der Gebäudeeffizienz.
Insbesondere deutsche Unternehmen können sich mit ihren fortgeschrittenen Technologien auf ausländischen Märkten
absetzen. „Made in Germany“ ist nach wie vor ein starkes Markenzeichen, welches auch von ausländischen Kunden und
Verbrauchern geschätzt und mit hochwertiger Qualität in Verbindung gebracht wird. Deutschland hat sich in den letzten
Jahren in Bezug auf das ökologische Denken stark weiterentwickelt, was vor allem durch die von der Regierung
eingeläutete Energiewende deutlich wird.
Auch in Frankreich sind klare Fortschritte zu sehen, doch gerade im Bereich der Gebäudeisolierung hinkt Frankreich
seinem Nachbarland noch hinterher. Während in Deutschland Dreifachverglasung keine Besonderheit mehr ist, müssen
französische Fensterstandards oftmals erst noch auf Doppelverglasung umgestellt werden. Ansonsten zeichnet sich
Frankreich allgemein durch einen starken Markt und eine vergleichsweise starke Wirtschaft aus. Förderungen und
finanzielle Unterstützungen von staatlicher Seite tragen dazu bei, dass der Bausektor und die Gebäudesanierungen
angekurbelt werden sollen.
Problematisch ist jedoch, dass Projektdurchführungen und Innovationen nicht oder nur mangelhaft öffentlich sichtbar
sind. Finanzierungsschwierigkeiten und notwendige Investitionen erschweren einen schnellen Markteinstieg. Der Bau
energieeffizienter Gebäude sowie Gebäuderenovierungen sind mit hohen Kosten verbunden. Die Tatsache, dass sich
dieser finanzielle Aufwand auf lange Sicht hin jedoch rentieren wird, ist vielen in der Bevölkerung noch nicht bewusst,
sodass oft noch mit Zurückhaltung reagiert wird.
Der französische Gebäudepark bietet ein hohes Verbesserungspotenzial hinsichtlich der Energieeffizienz und ermöglicht
deutschen Firmen trotz aufgezeigter Risiken die Chance zur Markterschließung in Frankreich.
4.6.
Vertriebs- und Projektvergabestrukturen
4.6.1.
Vertriebsstrukturen
Ein wichtiges Kriterium für die Wahl der Vertriebsstrategie stellt die Marktposition eines Produktes dar. Güter, die einem
geringen Wettbewerbsdruck ausgesetzt sind, können auch heute noch unter „kundenfernen“ Bedingungen auf dem
französischen Markt abgesetzt werden. Dazu gehören zum Beispiel Lieferbedingungen „ab Werk“. Die Mehrzahl der
deutschen Unternehmen allerdings sieht sich gezwungen, zu erheblich kundenfreundlicheren Bedingungen in Frankreich
zu verkaufen. Je höher der Wettbewerbsdruck und je höher die Umsatzziele, umso mehr muss das deutsche
Unternehmen dem französischen Kunden in seinen Lieferbedingungen entgegenkommen. Im günstigsten Falle stellt es
ihn so, als würde er von einer französischen Firma beliefert werden.
Ab bestimmten Umsatzgrößen ist es dann unerlässlich, wie die Erfahrung zeigt, verstärkt auf dem französischen Markt
präsent zu sein, zumindest wenn weitere Umsatzsteigerungen geplant sind. Dies kann zunächst durch die Schaffung eines
Verbindungsbüros oder Auslieferungslagers geschehen, führt dann bei fortschreitendem Geschäftserfolg oftmals zur
Gründung einer Zweigniederlassung oder Tochtergesellschaft, mit dem Ziel der noch stärkeren Verankerung im Markt. [2]
Ziel eines Auslieferungslagers ist es, Lieferungen zu beschleunigen und Lieferkosten zu reduzieren. Die durch das
Auslieferungslager durchgeführten Lieferungen unterliegen der französischen Mehrwertsteuer TVA (Taxe sur la Valeur
ajoutée). Im Falle der Einrichtung eines Call-off stock Lagers beim Kunden (Warenlagerung bis zu drei Monate), kann bei
der Entnahme auf vereinfachte Regeln zurückgegriffen werden. Die Abwicklung der Mehrwertsteuerregistrierung und der
68
Meldung beim Finanzamt kann in Frankreich entweder über einen Fiskalbeauftragten oder dem Exporteur selbst
erfolgen. Im Rahmen eines Dienstleistungspakets bieten Spediteure häufig sowohl die Unterhaltung eines
Auslieferungslagers als auch die mehrwertsteuerliche Abwicklung an. Die umsatzsteuerliche Registrierung, die Zuteilung
einer SIRET-Nummer sowie einer Umsatzsteuer-Identifikations-Nummer sowie die Abgabe der Umsatzsteuererklärung
erfolgen bei der Steuerstelle für ausländische Unternehmen SIE (Service des Impôts des Entreprises Etrangères).
Das Verbindungsbüro dient als strategisches Marketinginstrument. So zählen zum Beispiel die Durchführung von
Werbemaßnahmen und Marktanalysen zu den typischen Aktivitäten. Vorteil eines solchen Büros ist vor allem die Nähe
zum Markt.
Gründet ein deutsches Unternehmen keine Betriebsstätte in Frankreich, sondern führt eine reine Exporttätigkeit und
gegebenenfalls eine Zusammenarbeit mit Vertriebspartnern durch, so bleiben die erzielten Gewinne in Deutschland
ertragssteuerpflichtig. Der Begriff Betriebsstätte wird laut dem deutsch-französischen Doppelsteuerabkommen als eine
feste Geschäftseinrichtung definiert (Art. 2, Abs.1, Nr.7). Die Benutzung von Einrichtungen zur Lagerung, Ausstellungen
oder Auslieferungen der Güter und Waren sowie eine Geschäftseinrichtung, die für das Unternehmen vorbereitender Art
sind oder eine Hilfstätigkeit darstellen (Werbung, Auskunft etc.), zählen beispielsweise nicht darunter.
Eine wichtige Maßnahme im Zusammenhang mit der Markterschließung des Nachbarlandes ist die Einstellung
französischen Personals bei der deutschen Firma. Dies ist vor allem dann zu empfehlen, wenn eine eigene Struktur in
Frankreich noch nicht vorhanden ist und der Kontakt zu französischen Kunden von der deutschen Gesellschaft aus direkt
gehalten wird.
4.6.2.
Projektvergabestrukturen
Informationen zu öffentlichen Vergabeverfahren und Ausschreibungen wurden bereits im Punkt 3.2.2. dieser Studie
ausführlich erklärt.
69
4.7.
Handlungsempfehlungen für deutsche Unternehmen für einen Markteinstieg
4.7.1.
Art der Partnerschaften
Für ausländische Unternehmen gibt es verschiedene Möglichkeiten, auf dem französischen Markt Fuß zu fassen. In einer
ersten Phase kann die Beschäftigung von in Frankreich ansässigen freien Vertretern oder Mitarbeitern ausreichen. Mit
einem Verbindungsbüro (bureau de liaison) oder einer Niederlassung, d.h. entweder einer Zweigniederlassung
(succursale) oder einem (eigenständigen) Tochterunternehmen (filiale) kann das ausländische Unternehmen seine
Präsenz auf dem französischen Markt verstärken.
Handelsvertreter/VRP
Bei der Erschließung eines Auslandsmarktes kommt Handelsvertretern und Vertragshändlern eine besondere Stellung
zu. Diese Mittler sind mit den Verhältnissen des Marktes bereits vertraut, sie kennen die Mentalität des Verbrauchers
und geeignete Wege zur Einführung neuer Produkte. Wie in den vorherigen Kapiteln schon angedeutet, empfiehlt es sich
daher dringend, Vertreter französischer Sprache und Nationalität zu engagieren. Das französische Handelsvertreterrecht
kennt drei Kategorien: freier Handelsvertreter AC (Agent Commercial), freier Handelsreisender VRP (Voyageur,
Représentant, Placier) und den reinen Angestellten (employé salarié chargé des ventes).
Der Handelsvertreter ist ein geläufiger und viel genutzter Vertriebspartner für in- und ausländische Hersteller von
Konsum- und Industrieprodukten. Sein Einsatz kann sich auf die Vertretung oder Vermittlung von Warenein- und –
verkäufen beziehen wie auch auf Miet- und Dienstleistungsverträge. Der Handelsvertreter agiert als juristisch
selbstständige Person oder Firma und ist mit dem Handelsvertreter des deutschen HGB vergleichbar.
Der Handelsreisende (VRP) nimmt eine Zwischenstellung zwischen freiem Handelsvertreter und einem Angestellten ein.
Laut Gesetz gilt er als Angestellter, weil er dem Arbeits- und Sozialversicherungsrecht unterliegt und gegenüber der
vertretenden Firma in einem Abhängigkeitsverhältnis steht. Anders als ein normaler Angestellter kann er für mehrere
Firmen arbeiten (Multicartes) und hat bei einer Kündigung Anspruch auf Entschädigung – wie der Handelsvertreter.
Einen Handelsreisenden, der nur für eine Firma arbeitet, bezeichnet man als VRP Exclusif.
Um sicher zu stellen, dass der eigene Handelsvertreter in Frankreich eine hohe Einsatzbereitschaft zeigt, ist eine gute
persönliche Beziehung zwischen Mutterhaus beziehungsweise dem dort zuständigen Mitarbeiter und dem französischen
Handelsvertreter notwendig. Anweisungen über E-Mail sind ein schlechtes Mittel zur Kontrolle oder Motivation.
Erfolgsversprechender sind Telefonate und Besuche vor Ort. Ferner haben sich Einladungen nach Deutschland bewährt,
um die Bindung an das Mutterhaus und die deutschen Produkte zu stärken. Der persönliche Kontakt ist das wichtigste
Führungsinstrument. Der Vertreter vor Ort wird sich umso mehr für eine Firma und ihre Waren einsetzen, je besser der
persönliche Kontakt zu den exportbetreuenden Mitarbeitern ist. Höflichkeitsbesuche, Grußkarte, Kurzbesuche – ohne
besonderen Anlass- mit einer Einladung zum Mittagessen und ähnliche Formen der Kontaktpflege sind unbedingt
erforderlich.
Verbindungsbüro
Bei dem Verbindungsbüro handelt es sich um eine unselbstständige Geschäftseinrichtung ohne eigene Rechtsfähigkeit
und ohne eigenes Vermögen. Die Errichtung eines Verbindungsbüros ist insbesondere dazu geeignet, den ausländischen
Markt zu erkunden und erste Kontakte zu knüpfen. Ein Verbindungsbüro zeichnet sich dadurch aus, dass es keiner
gewerblichen Tätigkeit nachgeht, sondern sich auf die Ausübung von vorbereitenden Hilfstätigkeiten für das
Mutterunternehmen beschränkt. Diese können im Einzelnen die Beschaffung von Informationen, Durchführungen von
Werbemaßnahmen, Kundenberatung, Präsentation sowie die Kontaktpflege mit ausländischen Firmen sein.
Zweigniederlassung
Die Zweigniederlassung ist nicht im französischen Handelsgesetzbuch definiert. Die ständige Rechtsprechung beschreibt
sie als eine ständige und dauerhafte Betriebsstätte, die mit einer Betriebsleitung ausgestattet ist und eine beschränkte
Handelsautonomie, auch im Umgang mit Dritten, besitzt. Die Zweigniederlassung hat kein eigenes Vermögen, da sie
70
keine eigene Rechtspersönlichkeit besitzt. Sie ist immer eine Betriebsstätte im Sinne des DBA und somit nach dem
französischen Recht mit den in Frankreich erwirtschafteten Gewinnen steuerpflichtig. Die Zweigniederlassung ist zudem
voll buchführungspflichtig. Das französische Handelsgesetzbuch schreibt lediglich die Eintragung in das Handelsregister
vor.
Entsprechend der europäischen Niederlassungsfreiheit können sich deutsche Unternehmen in Frankreich ansiedeln,
wenn die entsprechenden französischen Voraussetzungen erfüllt sind. Die Eröffnung einer Zweigniederlassung hat im
Vergleich zu einer vollständigen Gesellschaftsgründung den Vorteil, dass weniger Formalitäten zu berücksichtigen sind
(z.B. keine eigene Satzung).
Tochtergesellschaft
Die Tochtergesellschaft – auch selbstständige Niederlassung genannt – ist eine Gesellschaft nach
französischem Recht. Sie ist eine juristische Person und gegenüber der Muttergesellschaft rechtlich
unabhängig und kann daher selbstständig vor Gericht auftreten und eigenes Vermögen besitzen. Zudem ist sie
in Frankreich steuer- und abgabepflichtig. Die französische Tochtergesellschaft muss in das Handelsregister
eingetragen werden.
Eine der am häufigsten gewählten Gesellschaftsform kleiner und mittlerer Unternehmen ist die französische Gesellschaft
mit beschränkter Haftung (SARL – société à responsabilité limitée). Sie ermöglicht, das Risiko der Gesellschafter auf
deren Einlage zu reduzieren und ist somit einer deutschen GmbH vergleichbar.
71
4.7.2.
Mentalitätsunterschiede
Damit der Markteinstieg erfolgreich verläuft, müssen aber nicht nur rechtliche, steuerliche und vertriebsstrategische
Aspekte beachtet werden. Um erfolgreich mit den französischen Geschäftspartnern verhandeln zu können, sind auch
fachliche Kompetenz, Erfolg auf dem Heimatmarkt und menschliche sowie finanzielle Ressourcen von Nöten. Es
empfiehlt sich insbesondere in Frankreich, auch die dauerhaften menschlichen Beziehungen auszubauen. Vertrauen zum
Geschäftspartner herzustellen ist ein wichtiges Fundament. Der Deutsche neigt dazu, Privates und die persönliche Ebene
im Geschäftsgespräch auszuklammern. Nicht so in Frankreich: Vertrauen ist personenbezogen und nicht sachbezogen.
Empfehlenswert ist es, bei der Terminplanung freie Zeit einzuplanen, um zusätzliche Gespräche, Einladungen oder
verschobene Termine unterbringen zu können – Franzosen sind Meister im Improvisieren.
In Frankreich herrscht eine gänzlich andere Besprechungskultur als in Deutschland. Während Deutsche sich auf eine
Besprechung gut vorbereiten, eine Tagesordnung ausarbeiten und Entscheidungen treffen möchten, treffen sich
Franzosen eher zu einem Gedankenaustausch. Tagesordnungen werden verändert oder ignoriert, Zeitplanungen bei
Meetings über Bord geworfen. Entscheidungen werden kaum getroffen, noch Tätigkeiten festgelegt. Der eigentliche Teil
einer Besprechung findet in Frankreich meist vorher oder nachher statt. Zudem sollte man darauf vorbereitet sein, dass
Entscheidungen revidiert und Situationen geändert werden können.
Die richtige Kommunikation in Frankreich ist eine harte Übung für deutsche Manager und Unternehmer: Zum einen
muss alles möglichst positiver gestaltet werden, um gute Stimmung zu schaffen, zum anderen müssen sie sich im
impliziten Stil üben, um nicht sofort als „Dampfwalze“ unangenehm aufzufallen. Überdies muss viel Zeit zum Aufbau
eines Netzwerkes und zur Beschaffung von Informationen einkalkuliert werden.
Höflichkeit und Pflege guter Umgangsformen führen allerdings auch dazu, dass ein Franzose nicht „Nein“ sagt, obwohl er
das meint. Man möchte den Gegenüber nicht verletzen oder bloßstellen. Daher sollte man nicht nur auf Worte, sondern
auch auf den Tonfall und den Gesprächskontext achten. Umgekehrt neigen Franzosen wiederum dazu, nicht zu
überschwänglich zu bewerten: „C’est pas mal. – Das ist nicht schlecht.“, ist oft schon ein großes Lob.
Ferien und Feiertage sind den Franzosen heilig. Dementsprechend schwierig ist es, in Ferienperioden geschäftliche Dinge
erledigen zu wollen. Die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr scheidet für wichtige Termine aus, Hauptferienzeit sind
die Monate Juli und August. Im Sommer kommt das gesamte wirtschaftliche Leben in Frankreich zum Erliegen und
erwacht erst Anfang September mit dem Schulbeginn („La rentrée“). In dieser Zeit arbeiten viele Firmen mit nur einer
Mindestbesetzung.
Ein weiterer Unterschied ist die Übermittlung von Informationen. Deutsche gehen davon aus, dass ihnen alle wichtigen
Informationen zukommen, also Bringschuld sind. Franzosen hingegen sehen Informationen als Hochschuld an, man geht
Informationen fischen („à la pêche aux informations“). Dies geschieht oft auf informellem Weg: Deshalb sind Chefs und
Mitarbeiter manchmal häufiger im Flur, an der Kaffeemaschine und am Kopierer zu treffen, als im Büro, da hier wichtige
Informationen übermittelt werden. Es ist daher sehr wichtig, sich in Frankreich ein Netzwerk aufzubauen und dies auch
zu pflegen, um so sicherzustellen, dass wichtige Informationen auch erhalten werden. [2]
72
5. Schlussbetrachtung/Zusammenfassung
Bei der Erstellung dieser Zielmarktanalyse hat sich gezeigt, dass in Südfrankreich ein bedeutender Markt für
energieeffizientes Bauen und Energieeffizienz verbessernde Baumaßnahmen in vollem Aufblühen ist.
Durch politische und gesetzliche Maßnahmen, wie die Wärmeverordnung RT 2012 und der Plan der Umweltgrenelle, soll
der Energieverbrauch – sowohl des existierenden Gebäudeparks als auch der Neubauten – in Zukunft minimal gehalten
werden. Hierfür reicht es nicht, das ökologische Bewusstsein unter der Bevölkerung zu wecken, sondern es muss in erster
Linie der Gebäudestandard durch komplette Sanierungsprogramme und neue Technologien verbessert werden.
Bei der Betrachtung des Status-Quo des südfranzösischen Gebäudeparks wurde deutlich, wie wichtig diese politischen
und gesetzlichen Maßnahmen sind, da immer noch einem Großteil der Gebäude die Energieklasse D oder schlechter
zugeteilt wird. Jedoch werden die gesetzlichen Regelungen in den einzelnen Regionen gleichermaßen sehr ernst
genommen und es ist eine deutliche Dynamik und ein Wille zur Verbesserung zu beobachten.
Die regionalen Verbände wie beispielsweise ECOBATP LR oder der Wirtschaftskreis des Hoch- und Tiefbau CER BTP LR
sowie staatliche und nichtstaatliche Organisationen und Regionalstellen tragen als Austauschplattform, Netzwerk oder
durch Projektausschreibungen aktiv zum Vorantreiben einer nachhaltigen Bauweise und Energieeffizienzverbesserung
bestehender Gebäude bei. Die Teilnahme an Projektausschreibungen und auch die Mitgliedschaft in regionalen Vereinen
oder Netzwerken ist auch deutschen Unternehmen zu denselben Konditionen möglich. Es zeigte sich ebenfalls, dass
staatliche Anreize und Förderungen französische Haushalte und öffentliche Entscheidungsträger zunehmend zu
einschlägigen Baumaßnahmen im Bereich Gebäudeeffizienz bewegen.
Mehr und mehr Gebäude in allen Sektoren werden in Südfrankreich mit Labeln oder Zertifizierungen für Energieeffizienz
ausgezeichnet. Dabei ergab die Recherche auch, dass Fachkräfte vor Ort zunehmend Schulungen und Weiterbildungen
(z.B. durch Programme des Französischen Fachverbands der Baubranche FFB) zum Thema nachhaltiges Bauen
absolvieren. So können entsprechende Technologien bestmöglich eingesetzt und Verbraucher für die Nutzung
eingewiesen werden.
Nichtsdestotrotz ist die Kompetenz in energieeffizienten Technologien und Baustrategien in Südfrankreich noch nicht so
fortgeschritten wie in Deutschland und ein enormes Marktpotenzial ist noch nicht ausgeschöpft. Es ergab sich die
wichtige Erkenntnis, dass gerade in Südfrankreich eine nachhaltige Baustrategie für Wohnkomfort sowohl im Winter als
auch im Sommer unerlässlich ist.
Des Weiteren hat die Zielmarktanalyse ergeben, dass das hohe Holzvorkommen in Languedoc-Roussillon noch nicht für
das nachhaltige Bauen in der Region genutzt wird, obwohl sich das Material hervorragend anbietet. Grund hierfür ist
unter anderem die Tatsache, dass es noch nicht genügend professionell ausgestattete Sägewerke gibt, die das Holz
bearbeiten könnten, um es als Baumaterial auf den Markt zu bringen. Der immer stärker werdende Trend der
Energieeffizienz im Gebäudewesen lässt aber stark auf eine positive Tendenz der Holzindustrie in den nächsten Jahren
hoffen.
Alles in allem stellte sich heraus, dass auf Grund des energetischen Status-Quo des Gebäudeparks, der gesetzlichen
Verordnungen und einer bedeutsamen Dynamik im Bereich des nachhaltigen Bauens für alle deutschen Unternehmen,
die an einer Geschäfts-/Vertriebspartnerschaft interessiert sind, große Chancen für eine Erschließung des
südfranzösischen Markts bestehen.
73
6. Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Wirtschaftliche Eckdaten [32]........................................................................................................................................9
Tabelle 2: Bedeutung der Wirtschaftssektoren (Anteile in %) [32] ..............................................................................................9
Tabelle 3: Ausgewählte Großprojekte [32] ................................................................................................................................... 12
Tabelle 4: Herkunftsländer ausländischer Investitionen in Frankreich 2007 – 2011 [35] ....................................................... 13
Tabelle 5: Investitionsprojekte deutscher Unternehmen in Frankreich, aufgeteilt nach Wirtschaftszweigen [35] ................. 16
Tabelle 6: Erzeugung der Primärenergie [52] .............................................................................................................................. 17
Tabelle 7: Verbrauch der Primärenergie (bereinigt um jegliche Klimaschwankungen) [52] .................................................... 18
Tabelle 8: Verbrauch der Endenergie nach Sektoren (bereinigt um jegliche Klimaschwankungen) [52] ................................ 18
Tabelle 9: Anteil der erneuerbaren Energien am Energieverbrauch [1] .................................................................................. 19
Tabelle 10: Energetische Renovierungen im Wohnsektor (Languedoc-Roussillon) [22]..........................................................35
Tabelle 11: Die Produktion nach Art des Baus [42] ..................................................................................................................... 37
Tabelle 12: Baugenehmigungen nach Branche [19] .................................................................................................................... 40
Tabelle 13: Begonnene Bauten nach Branche [19]...................................................................................................................... 40
Tabelle 14: Prognose des Wohnparks in der Region Languedoc-Roussillon [19] ...................................................................... 41
Tabelle 15: Erlassene Baugenehmigungen in der Region Languedoc-Roussillon [19] .............................................................. 41
Tabelle 16: Plafond des Ökodarlehens [52] ..................................................................................................................................52
Tabelle 17: Kriterien zur Projektfinanzierung durch FOGIME [1] ............................................................................................. 55
7. Bildverzeichnis
Abbildung 1: Politische Gliederung Frankreichs [15] .................................................................................................................... 7
Abbildung 2: Wirtschaftliche Entwicklung 2011 bis 2013 (reale Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %) [32] ................. 8
Abbildung 3: Die größten deutschen Investoren in Frankreich [35] .......................................................................................... 15
Abbildung 4: EE-Anteil im Primärenergieverbrauch (unter normalen Klimabedingungen) [1] ............................................. 19
Abbildung 5: Entwicklung der solarbetriebenen Warmwasserboiler [1] .................................................................................. 20
Abbildung 6: Entwicklung des angeschlossenen Photovoltaik-Parks (Metropolitan + Überseegebiete) [26] ......................... 21
Abbildung 7: Potenzial an Stromerzeugung durch Photovoltaik (Metropolitan + Überseegebiete) [25] ................................. 21
Abbildung 8: Entwicklung des Verkaufs von Holzheizungen [1] .............................................................................................. 22
Abbildung 9: Energiepreise für die Industrie (exkl. Steuern) für 100 kWh (Heizwert) [52] ................................................... 23
Abbildung 10: Energiepreise für Endverbraucher (inkl. Steuern) für 100 kWh (Heizwert) [52] ............................................ 23
Abbildung 11: Strompreise für Haushalte (inkl. aller Steuern) für das 2. Halbjahr 2011 (ct/kWh) [12] ................................. 24
Abbildung 12: Entwicklung der Wärmeverordnung [31] ........................................................................................................... 26
Abbildung 13: Beispiel des gemäß geographischer Lage angepassten Bbiomax. [31] ............................................................... 28
Abbildung 14: Beispiel des gemäß geographischer Lage angepassten Cepmax. [31] ................................................................ 29
Abbildung 15: Geographische Lage der Region Languedoc-Roussillon [56] ............................................................................. 31
Abbildung 16: Klimazonen in Frankreich [41] ............................................................................................................................ 32
Abbildung 17: Unternehmen aus dem Bausektor [29] ................................................................................................................33
Abbildung 18: Arbeiten im Bauwesen: 129 Mrd. Euro [29] ........................................................................................................33
Abbildung 19: Koeffizient geordnet nach geographischen Zonen [31] .......................................................................................35
Abbildung 20: Die räumliche Aufteilung der Region Languedoc-Roussillon [40] ................................................................... 39
Abbildung 21: Anzahl der Wohnhäuser und Wohnanlagen in Languedoc-Roussillon [52] ..................................................... 42
Abbildung 22: Anzahl der ECOartisans in Languedoc-Roussillon seit September 2011 (Qualibat) [16] ................................ 42
Abbildung 23: Anteil der Qualibat ausgezeichneten Unternehmen (aufgeteilt nach Départements) [22] ............................. 49
Abbildung 24: Brancheneinteilung deutscher Unternehmen in Frankreich [35] ..................................................................... 58
Abbildung 25: Geographische Niederlassungen deutscher Unternehmen in Frankreich [35] .................................................59
Abbildung 26: Energieffizienzmaßnahmen im Wohnsektor [1]................................................................................................. 61
Abbildung 27: Der Wohnpark sortiert nach Art der Lüftung [54] ............................................................................................. 63
Abbildung 28: Verkaufszahlen der Wärmepumpen in Frankreich [1]...................................................................................... 64
74
8. Quellenverzeichnis
[1]
ADEME – Behörde für Umwelt- und Energiemanagement in Frankreich (www.ademe.fr)
[www2.ademe.fr/servlet/getDoc?cid=96&m=3&id=82617&p1=30&ref=12441]; 13. Februar 2013
[www.ademe.fr/languedoc-roussillon/]; 4. Februar 2013
[www2.ademe.fr/servlet/KBaseShow?sort=-1&cid=96&m=3&p2=2004&catid=16140]; 26. Februar 2013
[www.ademe.fr/entreprises/Aides/documents/fogime_note.pdf]
[2] AHK Frankreich – Publikationen „Erfolgreich auf dem französischen Markt - deutsch-französische
Mentalitätsunterschiede“, 2012 und „Leitfaden für ein erfolgreiches Frankreich Geschäft“, 2007
(www.francoallemand.com)
[3] AirH – Association Initiative Réglementation Hygiène (www.airh.asso.fr)
[www.airh.asso.fr/documents/Le%20march%C3%A9%20de%20la%20ventilation%20R_V.pdf]; 27. Februar 2013
[4] Alsace International (www.alsace-international.eu)
[www.alsace-international.eu/wp-content/uploads/AI_BEPOS_Fr_web_042011.pdf] ; 21. Februar 2013
[5] Ambassade de la France – Französische Botschaft in Deutschland (www.ambafrance-de.org)
[www.ambafrance-de.org/-Deutschland-in-Frankreich/]
[6] Außenwirtschaftsportal Bayern (www.auwi-bayern.de)
[7] Auswärtiges Amt (www.auswaertiges-amt.de)
[http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Aussenpolitik/Laender/Laenderinfos/Frankreich/Wirtschaft_node.html]
[8] Batiactu (www.batiactu.com)
[www.batiactu.com/edito/creation-du-label-bepos-effinergie-2013--34444.php]; 26. Februar 2013
[9] Batirama (www.batirama.com)
[www.batirama.com/article/4288-vmc-et-rt-2012-quel-systeme.html] ; 27. Februar 2013
[10] BOAMP – Internetportal zu täglich aktualisierten Ausschreibungen (www.boamp.fr)
[11] Bouygues Construction (www.bouygues-construction.com)
[12] Bureau de coordination énergies renouvelables – Koordinierungsstelle Erneuerbare Energien (http://enree.com/fr/)
[13] BZST – Bundeszentralamt für Steuern (www.bzst.bund.de)
[14] CAPEB – Conféderation de l'Artisanat et des Petits Entreprises du Bâtiment (www.capeb.fr)
[www.capeb.fr/chiffres-cles-segmentation-region-metiers-poids-et-evolution-secteur/]; 29. Januar 2013
[15] Cartes France (www.cartesfrance.com)
[16] CERC – Cellules Economiques Regionales de la Construction (www.cerc-actu.com)
[www.cerc-actu.com/images/stories/LANGUEDOC/BarometreN4Juin2012.pdf]; 4. Februar 2013
[17] Chambre de Métiers et de l'Artisanat (www.cm-alpesmaritimes.fr)
[www.cma13.fr/fileadmin/documents/CMA13-dossiersThematiques/environnement/
GUIDE_REGIONAL_DES_MATERIAUX_ECO-PERFORMANTS.pdf]; 30. Januar 2013
[18] Destatis – Deutsches Statisches Bundesamt (www.destatis.de)
[19] DREAL - Regionalleitung Languedoc-Roussillon für Umwelt, Raumordnung und Wohnen (www.languedocroussillon.developpement-durable.gouv.fr)
[www.languedoc-roussillon.developpement-durable.gouv.fr/IMG/pdf/sitadel_janv2013_cle14e56e.pdf];
1. Februar 2013
[www.languedoc-roussillon.developpement-durable.gouv.fr/IMG/pdf/
54_construction_log_mai_2011_201106_cle27a5f1-2.pdf]; 1. Februar 2013
[http://www.languedoc-roussillon.developpement-durable.gouv.fr/projet-ecocite-de-montpellier-a-la-a2526.html];
4. Februar 2013
[www.languedoc-roussillon.developpement-durable.gouv.fr/eolien-r475.html]; 28. Januar 2013
[20] Ecocité (www.ecocite-routedelamer.fr)
[www.ecocite-routedelamer.fr/Pages/1_Ecocite-un-model-de-ville-durable.html]; 4. Februar 2013
[21] Ecoobjectifs (www.ecobjectifs.com)
[www.ecobjectifs.com/isolation-bois-le-succes-dun-materiaux-durables-pas-comme-les-autres.html]; 28. Februar 2013
75
[22] ECOPATB Languedoc-Roussillon (www.ecobatplr.org)
[www.ecobatplr.org/index.php?option=com_flexicontent&view=items&cid=19:ressources-atelecharger&id=1224:construction-durable-barometre-trimestriel-du-plan-batiment-grenelle-en-languedocroussillon-nd4]; 29. Januar 2013
[23] Effinergie (www.effinergie.org)
[www.effinergie.org/index.php/les-labels-effinergie/bbc-effinergie]; 25. Februar 2013
[www.effinergie.org/index.php/actualite/1048-le-label-effinergie]; 25. Februar 2013
[24] Eiffage (www.eiffage.com)
[www.eiffage.com/cms/finances/chiffres-cles.html]; 29. Januar 2013
[www.eiffage.com/cms/developpement_durable/construire_durable/performance_energetique.html];
29. Januar 2013
[25] Energeia (http://energeia.site.voila.fr/index2.htm)
[http://energeia.voila.net/solaire/solaire_pv_potentiel.htm]; 13. Februar 2013
[26] Enerplan (www.enerplan.asso.fr)
[www.enerplan.asso.fr/index.php?option=com_content&task=view&id=816&Itemid=252]; 28. Februar 2013
[27] ETIS – European Tender Information System (www.etisys.com)
[www.etisys.com/fileadmin/user_upload/France_de.pdf]; 7. Februar 2013
[28] Europäische Union (http://europa.eu/)
[http://europa.eu/legislation_summaries/internal_market/businesses/public_procurement/l22009_fr.htm];
7. Februar 2013
[29] FFB – Fédération Française du Bâtiment (www.ffbatiment.fr)
[www.ffbatiment.fr/Files/pub/Fede_N00/NAT_LES_CHIFFRES_EN_FRANCE_3345/95a39ea5ef4e4b61b9c7b2a
4ae9d7bef/EDIT/bati2012.pdf]
[30] FFSA – Féderation Française des Sociétés d'Assurance (www.ffsa.fr)
[www.ffsa.fr/sites/jcms/c_55105/die-garantie-decennale-zehnjahrige-baugewahrleistung-ratgeber-fur-europaischeerbauer-bzw-bauunternehmen?cc=fp_7202]; 12. Februar 2013
[31] Grenelle Environnement – Informationsseite des Umweltgipfels Grenelle (www.legrenelle-environnement.fr)
[32] GTAI – Germany Trade & Invest (www.gtai.fr)
[33] Impôts – Steuern (www.impots.gouv.fr)
[34] INSEE – Staatliches Institut für Statistik und Wirtschaftsforschung (www.insee.fr)
[35] Invest in France – Französische Agentur für internationale Investitionen (www.invest-in-france.org)
[http://www.invest-in-france.org/Medias/Publications/212/investissements-allemands-en-france-bilan-2010.pdf]
[36] ISO – Internationale Organisation für Standardisierung (www.iso.org)
[www.iso.org/iso/fr/iso_50001_energy.pdf]; 6. Februar 2013
[www.iso.org/iso/fr/home/news_index/news_archive/news.htm?refid=Ref1193]; 6. Februar 2013
[37] Isolation thermique – Wärmedämmung (www.lisolationthermique.fr)
[www.lisolationthermique.fr/reglementation-thermique-francaise.html]; 21. Februar 2013
[38] La maison passive – Passivhaus (www.lamaisonpassive.fr)
[www.lamaisonpassive.fr/spip/spip.php?article8]; 27. Februar 2013
[39] Le Grenelle de l'Environnement (www.legrenelle-environnement.fr)
[www.legrenelle-environnement.fr/Vers-les-batiments-a-energie.html]; 26. Februar 2013
[www.legrenelle-environnement.fr/IMG/pdf/20130221_plaquette_bepos_effinergie_2013.pdf]; 26. Februar 2013
[40] Magnard (www.1re.geolycee.magnard.fr)
[http://www.1re.geolycee.magnard.fr/system/files/9782210104099-geo1-region-languedoc-roussillon.pdf];
4. Februar 2013
[41] Meteorologic (www.meteorologic.net)
[www.meteorologic.net/climat-francais.php]; 28. Januar 2013
[42] Métiers BTP (www.metiers-btp.fr)
[http://www.metiers-btp.fr/reperes/chiffres-du-btp/Pages/production-dans-BTP.aspx#2]; 31. Januar 2013
[43] MonEcoConstruction (www.mon-ecoconstruction.com)
[www.mon-ecoconstruction.com/isolation-maison/remplacer-fenetre.php]; 30. Januar 2013
76
[44] monisolationecologique.com (www.monisolationecologique.com)
[45] Politque de Santé (http://politiquedesante.fr/)
[http://politiquedesante.fr/2013/01/26/un-bon-point-pour-le-cese-la-tva-sur-les-travaux-de-renovationenergetique-doit-revenir-a-5/]; 11. Februar 2013
[46] Promotelec (www.promotelec.com)
[www.promotelec.com/fr-particulier/tout-savoir-avant-de-faire-labelliser/qu-est-ce-que-le-label-promotelecrenovation-energetique.html]; 26. Februar 2013
[47] Qualit'Enr (www.qualit-enr.org)
[www.qualit-enr.org/professionnels/mode-emploi/qualipac]; 26. Februar 2013
[48] Renovation durable – Nachhaltige Sanierung (www.renovationdurable.eu)
[www.renovationdurable.eu/Guide-ADEM-Reussir-une-renovation.html]; 27. Februar 2013
[49] Schilling Communication (www.n-schilling.com)
[www.n-schilling.com/reed-expositions-france/52804-marchedelafenetre.html]; 27. Februar 2013
[50] Senat Frankreich (www.senat.fr)
[51] Service Public – Öffentlicher Dienst (www.lannuaire.service-public.fr)
[http://lannuaire.service-public.fr/images/elements/regions/languedoc-roussillon.gif]
[52] SOeS – Statistikportal des französischen Ministeriums für Umwelt, nachhaltige Entwicklung und Energie
(www.statistiques.developpement-durable.gouv.fr)
[www.statistiques.developpement-durable.gouv.fr/publications/p/1938/966/bilan-energetique-france-2011.html];
22. Januar 2013
[http://www.developpement-durable.gouv.fr/L-obligation-d-achat-de-l.html]; 23. Januar 2013
[http://www.developpement-durable.gouv.fr/La-RT2012-un-saut-energetique-pour.html]; 24. Januar 2013
[www.statistiques.developpement-durable.gouv.fr/publications/p/1938/772/compte-logement-2011-premiersresultats-2012.html)]; 31. Januar 2013
[www.developpement-durable.gouv.fr/L-eco-pret-a-taux-zero-en-13.html]; 11. Februar 2013
[www.developpement-durable.gouv.fr/spip.php?page=article&id_article=18072]; 11. Februar 2013
[www.developpement-durable.gouv.fr/Le-credit-d-impot-developpement.html]; 11. Februar 2013
[www.developpement-durable.gouv.fr/Exoneration-de-TFPB-taxe-fonciere.htm]; 11. Februar 2013
[www.developpement-durable.gouv.fr/IMG/pdf/2011-12-16_Programme_d_actions.pdf]; 11. Februar 2013
[www.developpement-durable.gouv.fr/IMG/pdf/DGALN_Presentation_generale_clausiers_CPE.pdf];
7. Februar 2013
[53] UNICEM – l'Union National des Industries dec Carrières et de Matériaux de construction (www.unicem.fr)
[http://languedoc-roussillon.byagency-interactive.com/userfiles/http___www_unicem_fr_downloadfile_php_file
=_UNICEM_Dossier%20STATISTIQUES_Données%20ANNUELLES_Dépliants%20régionaux%20annuels_deplia
nt_annuel_2010_languedoc.pdf]; 5. Februar 2013
[http://languedoc-roussillon.byagency-interactive.com/dossiers/construction_durable]; 30. Januar 2013
[54] UNICLIMA – Gewerkschaft für Wärme, Lufthydraulik und Kühlung (www.uniclima.fr)
[www.uniclima.fr/fileadmin/BASE_DOCUMENTAIRE_UNICLIMA/Presentation_du_syndicat/DP_PAC_CLIM_I
NFO_AFPAC_Annee_2012_7_fevrier_2013.pdf]; 27. Februar 2013
[55] Vinci (www.vinci.fr)
[56] Wikmedia (www.wikimedia.org)
[http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/7/76/LanguedocRoussillon_region_locator_map.svg/280px-Languedoc-Roussillon_region_locator_map.svg.png]; 5. Februar 2013
(*) Die Informationsquellen wurden im Januar und Februar 2013 letztmalig aufgerufen.
77
9. Zielgruppenanalyse
9.1.
Profile Marktakteure
9.1.1.
Administrative Instanzen und politische Stellen
NATIONAL
ADEME - Agence de l'Environnement et de la Maîtrise de
l'Energie
20 avenue du Grésillé
BP 90406
49004 Angers Cedex 01
Tel. (+33): 02 41 20 41 20
Internet: www.ademe.fr
Agentur für Umwelt und Energiemanagement
AFNOR Groupe
11 rue Francis de Pressensé
93571 La Plaine Saint-Denis Cedex
Tel. (+33): 01 41 62 80 00
Fax (+33): 01 49 17 90 00
Internet: www.afnor.org
(Inter-)Nationale Organisation für die Standardisierung,
Zertifizierung, Sonderausgaben und Ausbildung
DATAR - Délégation interministérielle
à l’aménagement du territoire et à l’attractivité régionale
8 rue de Penthièvre
75800 Paris Cedex 08
Tel. (+33): 01 40 65 12 34
E-Mail: [email protected]
Internet: www.datar.gouv.fr
ANAH - Agence Nationale de l'Habitat
8 avenue de l'Opéra
75001 Paris
Tel. (+33): 08 20 15 15 15
Internet: www.anah.fr
Nationale Agentur für das Wohnungswesen;
Umsetzung der Politik zur Entwicklung und Verbesserung des
bestehenden privaten Wohnparks in Frankreich
CFE - Conseil Français de l’Energie
3 rue Treilhard
75008 Paris
Tel. (+33): 01 44 95 16 90
Fax (+33): 01 44 95 16 97
E-Mail: [email protected]
Internet: www.wec-france.org
Französischer Energierat
DGCIS - Direction générale de la Compétitivité, de l’Industrie
et des Services
BP 80001
67 rue Barbès
94201 Ivry-sur-Seine Cedex
Internet: www.industrie.gouv.fr/dgcis/
Generaldirektion für Kompetenz, Industrie und Dienstleistungen
Interministerielle Delegation für Raumordnung und Wettbewerb
IENA ENVIRONNEMENT
254 boulevard Saint Germain
75007 Paris
Tel. (+33): 01 40 49 63 20
Fax (+33): 01 40 49 20 58
E-Mail: [email protected]
Internet: www.ademe.fr
Ministère de l'Egalité des Territoires et du Logement
Grande Arche
Tour Pascal A et B
92055 La Défense Cedex
Tel. (+33): 01 40 81 21 22
Internet: www.territoires.gouv.fr
Ministerium für Territorien und Wohnungswesen
Verwaltung des Fonds FIDEME
Ministère de l'Ecologie, du Développement durable
et de l'Energie
Grande Arche
Tour Pascal A et B
92055 La Défense Cedex
Tel. (+33): 01 40 81 21 22
Internet: www.developpement-durable.gouv.fr
OSEO
27-31 avenue du Général Leclerc
94710 Maisons-Alfort Cedex
Internet: www.oseo.fr
Projektfinanzierung in den Bereichen Kreation, Innovation,
Investitionen und internationale Entwicklung
Ministerium für Umwelt, Nachhaltige Entwicklung und Energie
78
REGIONAL
(*) ADEME - Agence de l'Environnement et de la Maîtrise de l'Energie (Agentur für Umwelt und Energiemanagement)
ADEME Alsace
8 rue Adolphe Seyboth
67000 Strasbourg
Tel. (+33): 03 88 15 46 46
Fax (+33): 03 88 15 46 47
E-Mail: [email protected]
Internet: www.ademe.fr/alsace
ADEME Aquitaine
6 quai de Paludate
33080 Bordeaux Cedex
Tel. (+33): 05 56 33 80 00
Fax (+33): 05 56 33 80 01
E-Mail: [email protected]
Internet: http://aquitaine.ademe.fr
ADEME Auvergne
63 boulevard Berthelot
63000 Clermont-Ferrand
Tel. (+33): 04 73 31 52 80
Fax (+33): 04 73 31 52 85
E-Mail: [email protected]
Internet: http://auvergne.ademe.fr
ADEME Basse-Normandie
CITIS - Le Pentacle
5 avenue de Tsukuba - BP 10210
14209 Herouville-Saint-Clair Cedex
Tel. (+33): 02 31 46 81 00
Fax (+33): 02 31 46 81 01
E-Mail: [email protected]
Internet: www.basse-normandie.ademe.fr
ADEME Bourgogne
1C boulevard de Champagne - Tour Elithis
BP 51562
21015 Dijon Cedex
Tel. (+33): 03 80 76 89 76
Fax (+33): 03 80 76 89 70
E-Mail: [email protected]
Internet: www.bourgogne.ademe.fr
ADEME Bretagne
33 boulevard Solférino
CS 41217
35012 Rennes Cedex
Tel. (+33): 02 99 85 87 00
Fax (+33): 02 99 31 44 06
E-Mail: [email protected]
Internet: www.ademe.fr/bretagne
ADEME Centre
22 rue d'Alsace-Lorraine
45058 Orléans Cedex 1
Tel. (+33): 02 38 24 00 00
Fax (+33): 02 38 53 74 76
E-Mail: [email protected]
Internet: www.centre.ademe.fr
ADEME Centre de Paris
27 rue Louis Vicat
75737 Paris Cedex 15
Tel. (+33): 01 47 65 20 00
Fax (+33): 01 46 45 52 36
Internet: www.ademe.fr
ADEME Centre de Sophia Antipolis
500 route des Lucioles
06560 Valbonne
Tel. (+33): 04 93 95 79 00
Fax (+33): 04 93 65 31 96
Internet: www.ademe.fr
ADEME Champagne Ardenne
116 avenue de Paris
51038 Châlons-en-Champagne
Tel. (+33): 03 26 69 20 96
Fax (+33): 03 26 65 07 63
E-Mail: [email protected]
Internet: www.champagne-ardenne.ademe.fr
ADEME Corse
Lot 3F - Le Ricanto
Route de Vazzio - CS 9002
20700 Ajaccio Cedex
Tel. (+33): 04 95 10 58 58
Fax (+33): 04 95 22 03 91
E-Mail: [email protected]
Internet: www.ademe.fr
ADEME Franche Comté
25 rue Gambetta
BP 26367
25018 Besançon Cedex 6
Tel. (+33): 03 81 25 50 00
Fax (+33): 03 81 81 87 90
E-Mail: [email protected]
Internet: http://franche-comte.ademe.fr
79
ADEME Guadeloupe
Café Center
Rue Ferdinand Forest
97122 Baie-Mahault
Tel. (+33): 05 90 26 78 05
Fax (+33): 05 90 26 87 15
E-Mail: [email protected]
Internet: www.ademe.fr
ADEME Guyane
28 avenue Léopold Heder
97300 Cayenne
Tel. (+33): 05 94 31 73 60
Fax (+33): 05 94 30 76 69
E-Mail: [email protected]
Internet: www.ademe-guyane.fr
ADEME Haute Normandie
Les Galées du Roi
30 rue Gadeau de Kerville
76100 Rouen
Tel. (+33): 02 35 62 24 42
Fax (+33): 02 32 81 93 13
E-Mail: [email protected]
Internet: www.ademe.fr
ADEME Ile-de-France
6-8 rue Jean Jaurès
92807 Puteaux Cedex
Tel. (+33): 01 49 01 45 47
Fax (+33): 01 49 00 06 84
E-Mail: [email protected]
Internet: http://ile-de-france.ademe.fr
ADEME Languedoc Roussillon
Résidence Antalya
119 avenue Jacques Cartier
34965 Montpellier Cedex 2
Tel. (+33): 04 67 99 89 79
Fax (+33): 04 67 64 30 89
E-Mail: [email protected]
Internet: www.ademe.fr/languedoc-roussillon
ADEME Limousin
38 ter avenue de la Libération
BP 20259
87007 Limoges Cedex 1
Tel. (+33): 05 55 79 39 34
Fax (+33): 05 55 77 13 62
E-Mail: [email protected]
Internet: http://limousin.ademe.fr
ADEME Lorraine
34 avenue André Malraux
57000 Metz
Tel. (+33): 03 87 20 02 90
Fax (+33): 03 87 50 26 48
E-Mail: [email protected]
Internet: http://lorraine.ademe.fr
ADEME Martinique
Zone de Manhity
Four à chaux Sud - Immeuble Exodom
97232 Le Lamentin
Tel. (+33): 05 96 63 51 42
Fax (+33): 05 96 70 60 76
E-Mail: [email protected]
Internet: www.martinique.ademe.fr
ADEME Midi-Pyrénées
Technoparc
Bât. 9 - 1202 rue l'Occitane
31670 Labège
Tel. (+33): 05 62 24 35 36
Fax (+33): 05 62 24 34 61
E-Mail: [email protected]
Internet: www.ademe.fr/midi-pyrenees
ADEME Nord-Pas-de-Calais
Centre tertiaire de l'Arsenal
20 rue du Prieuré
59500 Douai
Tel. (+33): 03 27 95 89 70
Fax (+33): 03 27 95 89 71
E-Mail: [email protected]
Internet: www.ademe.fr
ADEME Nouvelle Calédonie
101 promenade Roger Laroque
BP C5
98844 Noumea Cedex
Tel. (+687): 24 35 19
Fax (+687): 24 35 15
E-Mail: [email protected]
Internet: www.ademe.fr/nouvelle-caledonie
ADEME Pays de la Loire
BP 90302
44203 Nantes Cedex 2
Tel. (+33): 02 40 35 68 00
Fax (+33): 02 40 35 27 21
E-Mail: [email protected]
Internet: http://paysdelaloire.ademe.fr
ADEME Picardie
67 avenue d'Italie
Immeuble APOTIKA
80094 Amiens Cedex 03
Tel. (+33): 03 22 45 18 90
Fax (+33): 03 22 45 19 47
E-Mail: [email protected]
Internet: www.ademe.fr/picardie
ADEME Poitou Charentes
6 rue de l'Ancienne Comédie
BP 452
86011 Poitiers Cedex 02
Tel. (+33): 05 49 50 12 12
Fax (+33): 05 49 41 61 11
E-Mail: [email protected]
Internet: www.ademe-poitou-charentes.fr
80
ADEME Polynésie Française
BP 115
98713 Papeete
Tel. (+689): 468 515
Fax (+689): 468 600
E-Mail: [email protected]
Internet: www.ademe.fr
ADEME Provence-Alpes-Côte d'Azur
2 boulevard de Gabès – BP 139
13267 Marseille Cedex 08
Tel. (+33): 04 91 32 84 44
Fax (+33): 04 91 32 84 66
E-Mail: [email protected]
Internet: www.ademe.fr/paca
ADEME Réunion
Parc 2000
3 avenue Théodore Drouhet - BP 380
97829 Le Port Cedex
Tel. (+33): 02 62 71 11 30
Fax (+33): 02 62 71 11 31
E-Mail: [email protected]
Internet: www.ademe.fr
ADEME Rhône-Alpes
10 rue des Emeraudes
69006 Lyon
Tel. (+33): 04 72 83 46 00
Fax (+33): 04 72 83 46 26
E-Mail: [email protected]
Internet: http://rhone-alpes.ademe.fr
ADEME Saint Pierre et Miquelon
Direction des Territoires, de l'Alimentation et de la Mer - Service
Protection des Milieux et Prévention des Risques
Boulevard Constant Colmay - BP 4217
97500 Saint-Pierre-et-Miquelon
Tel. (+33): 05 08 41 12 56
Fax (+33): 05 08 41 39 50
Internet: www.ademe.fr
(*) DREAL - Direction régional de l'environnement, de l'aménagement et du logement (Regionalleitung für Umwelt, Raumordnung und Wohnen)
DREAL Aquitaine
Cité administrative
Rue Jules Ferry - Boite 55
33003 Bordeaux
Tel. (+33): 05 56 24 88 22
Fax (+33): 05 56 24 47 24
E-Mail: [email protected]
Internet: www.aquitaine.developpement-durable.gouv.fr
DREAL Auvergne
7 rue Léo Lagrange
63033 Clermont-Ferrand Cedex 1
Tel. (+33): 04 73 43 16 00
Fax (+33): 04 73 34 37 47
E-Mail: [email protected]
Internet: www.auvergne.developpement-durable.gouv.fr
DREAL Basse-Normandie
10 boulevard du Général Vanier
CS 60040
14006 Caen Cedex
Tel. (+33): 02 50 01 83 00
Fax (+33): 02 31 44 98 08
E-Mail: [email protected]
Internet: www.basse-normandie.developpement-durable.gouv.fr
DREAL Bourgogne
19 bis - 21 boulevard Voltaire
BP 27 805
21078 Dijon Cedex
Tel. (+33): 03 45 83 22 22
Fax (+33): 03 45 83 22 98
E-Mail: [email protected]
Internet: www.bourgogne.developpement-durable.gouv.fr
DREAL Bretagne
L’Armorique
10 rue Maurice Fabre - CS 96515
35065 Rennes Cedex
Tel. (+33): 02 99 33 45 55
Fax (+33): 02 99 33 44 33
E-Mail: [email protected]
Internet: www.bretagne.developpement-durable.gouv.fr
DREAL Centre
5 avenue Buffon
BP 6407
45064 Orléans Cedex 02
Tel. (+33): 02 36 17 41 41
Fax (+33): 02 36 17 41 01
E-Mail: [email protected]
Internet: www.centre.developpement-durable.gouv.fr
81
DREAL Champagne-Ardenne
40 boulevard Anatole France
BP 80556
51022 Châlons-en-Champagne Cedex
Tel. (+33): 03 51 41 62 00
Fax (+33): 03 51 41 62 01
E-Mail: [email protected]
Internet: www.champagne-ardenne.developpement-durable.gouv.fr
DREAL Corse
19 cours Napoléon
Bât. D - BP 334
20180 Ajaccio Cedex 1
Tel. (+33): 04 95 51 79 85
Fax (+33): 04 95 51 79 89
Internet: www.corse.developpement-durable.gouv.fr
DREAL Alsace
BP 81005/F
67070 Strasbourg Cedex
Tel. (+33): 03 88 13 05 00
Internet: www.alsace.developpement-durable.gouv.fr
DREAL Franche-Comté
17E rue Alain Savary – BP 1269
25005 Besançon Cedex
Tel. (+33): 03 81 21 67 00
Internet: www.franche-comte.developpement-durable.gouv.fr
DREAL Guadeloupe
Route de Saint-Phy – BP 54
97102 Basse-Terre
Tel. (+33): 05 90 99 43 95
Fax (+33): 05 90 99 46 47
Internet: http://www.developpement-durable.gouv.fr/DDEGUADELOUPE.html
DREAL Guyane
Rue du Vieux port – BP 6003
97300 Cayenne
Tel. (+33): 05 94 39 80 00
Fax (+33): 05 94 31 74 20
E-Mail: [email protected]
Internet: www.guyane.developpement-durable.gouv.fr
DREAL Haute-Normandie
Cité administrative
2 rue Saint-Sever
76032 Rouen Cedex
Tel. (+33): 02 35 58 53 27
Fax (+33): 02 35 58 53 03
Internet: www.haute-normandie.developpement-durable.gouv.fr
DREAL Languedoc-Roussillon
520 allée Henri II de Montmorency
34064 Montpellier
Tel. (+33): 04 34 46 64 00
E-Mail: [email protected]
Internet: www.languedoc-roussillon.developpement-durable.gouv.fr
DREAL Limousin
Immeuble Pastel
22 rue des Pénitents Blancs - CS 53218
87032 Limoges cedex 1
Tel. (+33): 05 55 12 90 00
Fax (+33): 05 55 34 66 45
E-Mail: [email protected]
Internet: www.limousin.developpement-durable.gouv.fr
DREAL Lorraine
GreenPark - Metz Technopôle
2 rue Augustin Fresnel - BP 95038
57071 Metz cedex 3
Tel. (+33): 03 87 62 81 00
Fax (+33): 03 87 62 81 99
Internet: www.lorraine.developpement-durable.gouv.fr
DREAL Martinique
Pointe de Jaham – BP 7212
97274 Schoelcher Cedex
Tel. (+33): 05 96 59 57 00
Fax (+33): 05 96 59 58 00
E-Mail: [email protected]
Internet: www.martinique.developpement-durable.gouv.fr
DREAL Midi-Pyrénées
Cité administrative - Bât G – BP 80002
31074 Toulouse Cedex 9
Tel. (+33): 05 61 58 50 00
Fax (+33): 05 61 58 54 48
E-Mail: [email protected]
Internet: www.midi-pyrenees.developpement-durable.gouv.fr
DREAL Nord-Pas-de-Calais
44 rue de Tournai
BP 259
59019 Lille
Tel. (+33): 03 20 13 48 48
Fax (+33): 03 20 13 48 78
E-Mail: [email protected]
Internet: www.nord-pas-de-calais.developpement-durable.gouv.fr
DREAL PACA
16 rue Zattara
CS 70248
13331 Marseille cedex 3
Tel. (+33): 04 91 28 40 40
Fax (+33): 04 91 50 09 54
Internet: www.paca.developpement-durable.gouv.fr
82
DREAL Pays-de-la-Loire
34 place Viarme
BP 32205
44022 Nantes Cedex 1
Tel. (+33): 02 40 99 58 00
Fax (+33): 02 40 99 58 01
E-Mail: [email protected]
Internet: www.pays-de-la-loire.developpement-durable.gouv.fr
DREAL Picardie
56 rue Jules Barni
80040 Amiens Cedex 1
Tel. (+33): 03 22 82 25 00
Fax (+33): 03 22 91 73 77
E-Mail: [email protected]
Internet: www.picardie.developpement-durable.gouv.fr
DREAL Poitou-Charentes
15 rue Arthur Ranc
CS 60539
86020 Poitiers
Tel. (+33): 05 49 55 63 63
Fax (+33): 05 49 55 63 01
E-Mail: [email protected]
Internet: www.poitou-charentes.developpement-durable.gouv.fr
DREAL Réunion
2 rue Juliette Dodu
97706 Saint Denis Messag Cedex 9
Tel. (+33): 02 62 40 26 26
Fax (+33): 02 62 40 27 27
E-Mail: [email protected]
Internet: www.reunion.developpement-durable.gouv.fr
DREAL Rhône Alpes
5 place Jules Ferry
69006 Lyon
Tel. (+33): 04 26 28 60 00
Internet: www.rhone-alpes.developpement-durable.gouv.fr
DRIEE Ile-de-France
10 rue Crillon
75194 Paris Cedex 04
Tel. (+33): 01 71 28 45 00
E-Mail: [email protected]
Internet: www.driee.ile-de-france.developpement-durable.gouv.fr
83
9.1.2.
Standortagenturen, Beauftragte für Auslandsinvestitionen und sonstige Multiplikatoren
STANDORTAGENTUREN
Alsace International
Château Kinier
24 rue du Verdun
68000 Colmar
Tel. (+33): 03 89 20 82 68
Fax (+33): 03 89 23 64 15
E-Mail: [email protected]
Internet: www.ada-alsace.com
Aquitaine Développement Innovation
6 allée du Doyen Georges Brus
33600 Pessac
Tel. (+33): 05 57 57 84 88
Fax (+33): 05 56 24 06 39
E-Mail: [email protected]
Internet: www.aquitaine-dev-innov.com
ARDE Auvergne
7 allée Pierre-de-Fermat
CS 60017
63178 Aubière Cedex 1
Tel. (+33): 04 73 19 60 19
Fax (+33): 04 73 19 60 39
E-Mail: [email protected]
Internet: www.auvergne-business.fr
Bourgogne développement
5 avenue Garibaldi
21000 Dijon
Tel. (+33): 03 80 28 55 66
Fax (+33): 03 80 28 77 66
E-Mail: [email protected]
Internet: www.bourgognedeveloppement.com
Bretagne Développement Innovation
1 bis route de Fougères
35510 Cesson-Sévigné
Tel. (+33): 02 99 84 53 00
Fax (+33): 02 99 84 01 20
E-Mail: [email protected]
Internet: www.bdi.fr
Centréco
37 avenue de Paris
45000 Orléans
Tel. (+33): 02 38 79 95 40
Fax (+33): 02 38 79 95 45
E-Mail: [email protected]
Internet: www.centreco.regioncentre.fr
CADEV
36 cours Aristide Briand
08000 Charleville-Mézières
Tel. (+33): 03 24 54 47 08
Fax (+33): 03 24 37 55 69
E-Mail: [email protected]
Internet: www.cadev.fr
ADEC
Immeuble Le Régent
1 avenue Eugène Macchini
20000 Ajaccio
Tel. (+33): 04 95 50 91 00
Fax (+33): 04 95 50 91 60
E-Mail: [email protected]
Internet: http://adec.corse.fr
ARD Franche-Comté
8-10 rue Lafayette
25000 Besançon
Tel. (+33): 03 81 81 82 83
Fax (+33): 03 81 81 99 40
E-Mail: [email protected]
Internet: www.ardfc.org
ARD Paris Ile-de-France
3 rue des Saussaies
75008 Paris
Tel. (+33): 01 58 18 69 00
Fax (+33): 01 58 18 69 71
E-Mail: [email protected]
Internet: www.paris-region.com
Invest Sud de France
Résidence l'Acropole
980 avenue Jean Mermoz - CS 80553
34960 Montpellier Cedex 2
Tel. (+33): 04 67 22 94 80
Fax (+33): 04 67 22 94 90
E-Mail: [email protected]
Internet: www.invest-lr.com
Limousin Expansion
Technopôle d'Ester - Bât. Cassiopée
26 rue Atlantis
87069 Limoges Cedex
Tel. (+33): 05 87 21 21 21
Fax (+33): 05 87 21 21 79
E-Mail: [email protected]
Internet: www.limousin-expansion.fr
84
CAPEMM
48 esplanade Jacques Baudot
BP 43643
54096 Nancy
Tel. (+33): 03 83 90 54 00
Fax (+33): 03 83 90 54 01
E-Mail: [email protected]
Internet: www.capemm.com
MPE
Immeuble Le Belvédère
11 boulevard des Récollets - CS 97802
31078 Toulouse Cedex 04
Tel. (+33): 05 61 12 57 12
Fax (+33): 05 61 12 57 00
E-Mail: [email protected]
Internet: www.midipyrenees-expansion.fr
Nord France Invest
Espace international
299 boulevard de Leeds
59777 Lille
Tel. (+33): 03 59 56 23 00
Fax (+33): 03 59 56 23 01
E-Mail: [email protected]
Internet: www.investinnorthernfrance.com
Normandie développement
57 avenue de Bretagne
BP 1083
76173 Rouen Cedex 1
Tel. (+33): 02 35 03 06 04
Internet: www.normandydev.com
Ouest Atlantique
Novalis II
35 boulevard Salvador Allende - CS 30275
44818 Saint-Herblay Cedex
Tel. (+33): 02 51 84 42 00
Fax (+33): 02 51 84 42 22
E-Mail: [email protected]
Internet: www.ouest-atlantique.org
Pays de la Loire Territoires d'Innovation
1 place de la Galarne
BP 80221
44202 Nantes Cedex 02
Tel. (+33): 02 40 89 89 89
Fax (+33): 02 40 89 89 85
E-Mail: [email protected]
Internet: www.agence-paysdelaloire.fr
Aisne Développement
Pôle du Griffon
10 rue Pierre-Gilles de Gennes
02000 Laon
Tel. (+33): 03 23 79 00 06
Fax (+33): 03 23 79 37 93
E-Mail: [email protected]
Internet: www.aisne-developpement.com
Charente Développement
7 rue du Secours
16022 Angoulême Cedex
Tel. (+33): 05 45 67 36 00
Fax (+33): 05 45 61 46 14
E-Mail: [email protected]
Internet: www.charente-developpement.com
MDER PACA
22 rue Sainte-Barbe
BP 32604
13203 Marseille Cedex 01
Tel. (+33): 04 96 17 07 40
Fax (+33): 04 91 90 01 58
E-Mail: [email protected]
Internet: www.investinpaca.com
ERAI
ZAC Confluence
8 rue Paul Montrochet
69285 Lyon
Tel. (+33): 04 26 73 33 66
Fax (+33): 04 72 38 33 77
E-Mail: [email protected]
Internet: www.erai.org
BEAUFTRAGTE FÜR AUSLANDSINVESTITIONEN
AFII - Agence française pour les investissements internationaux
77 boulevard Saint Jacques
75680 Paris Cedex 14
Tel. (+33): 01 44 87 17 17
E-Mail: [email protected]
Internet: www.invest-in-france.org
85
SONSTIGE MULTIPLIKATOREN
Frankreich
ATEE - Association Technique Energie Environnement
47 avenue Laplace
94117 Arcueil Cedex
Tel. (+33): 01 46 56 91 43
Fax (+33): 01 49 85 06 27
Internet: www.atee.fr
CEREN - Centre d'Etudes et de Recherches Economiques sur
l'Energie
10 rue du faubourg Montmartre
75440 Paris Cedex 09
Tel. (+33): 01 53 81 82 20
Fax (+33): 01 53 81 82 00
Internet: www.ceren.fr
Technischer Verband für den Energie- und Umweltbereich
Wirtschaftliches Forschungszentrum im Bereich Energie
CLER - Comité de Liaison Energies Renouvelables
2B rue Jules Ferry
93100 Montreuil
Tel. (+33): 01 55 86 80 00
Fax (+33): 01 55 86 80 01
E-Mail: [email protected]
Internet: www.cler.org
CSTB - Centre Scientifique et Technique du Bâtiment
84 avenue Jean Jaurès
Champs-sur-Marne
77447 Marne-la-Vallée Cedex 2
Tel. (+33): 01 64 68 82 82
Fax (+33): 01 60 05 70 37
Internet: www.cstb.fr
Komitee der Akteure aus dem Bereich der erneuerbaren Energien
Wirtschaftliches und technisches Zentrum für den Gebäudesektor
(Forschung, Expertise, Auswertung und Verbreitung der Kenntnisse)
SER - Syndicat des énergies renouvelables
13-15 rue de la Baume
75008 Paris
Tel. (+33): 01 48 78 05 60
Fax (+33): 01 48 78 09 07
Internet: www.enr.fr
UNTEC - Union Nationale des Economistes de la Construction
8 avenue Percier
75008 Paris
Tel. (+33): 01 45 63 30 41
Fax (+33): 01 42 56 14 52
E-Mail: [email protected]
Internet: www.untec.com
Verband für Erneuerbare Energien
Nationale Vereinigung der Wirtschaftswissenschaftler
aus der Bauwirtschaft
86
Region Languedoc-Roussillon
CAPEB - Confédération de l'Artisanat et des Petites
Entreprises du Bâtiment
44 avenue Saint Lazare
34000 Montpellier
Tel. (+33): 04 99 58 31 00
E-Mail: [email protected]
Internet: www.capeb-herault.fr
Dachverband des Handwerks und
der Kleinunternehmen aus der Bauwirtschaft;
Vertretung von 380.000 Unternehmen mit
< 20 Mitarbeitern aus dem gesamten Bauwesen
Cémater
10 bis rue Boieldieu
34500 Béziers
Tel. (+33): 04 64 15 08 37
E-Mail: [email protected]
Internet: www.cemater.com
CCIT de Montpellier | Club Energies 34
Hôtel Saint-Côme
32 Grand Rue Jean Moulin
34944 Montpellier
Tel. (+33): 04 99 51 52 00
Internet: www.montpellier.cci.fr
Die Industrie- und Handelskammer von Montpellier betreut den Club
34 - eine Vereinigung von 400 Akteuren aus dem Département
Hérault (u.a. Unternehmen aus dem EE-Bereich, Unternehmen und
Architekten, die nach umweltfreundlichen Lösungen für ihre
Bauprojekte suchen)
CER BTP LR - Cellule économique régionale du BTP
520 allée Henri II de Montmorency
34064 Montpellier Cedex 2
Tel. (+33): 04 67 65 08 83
Fax (+33): 04 67 15 68 13
E-Mail: [email protected]
Internet: www.cerbtplr.fr
Regionaler Berufsverband der Branchen Erneuerbare Energien und
Nachhaltiges Bauen
Regionaler Wirtschaftskreis des Hoch- und Tiefbau
DERBI
52 avenue Paul Alduy
66860 Perpignan Cedex
Tel. (+33): 04 68 66 17 96
Fax (+33): 04 68 66 22 94
E-Mail: [email protected]
Internet: www.pole-derbi.com
ECOBATP LR
Maison du Bâtiment
359 avenue des Prés d’Arènes - BP 95122
34073 Montpellier Cedex 03
Tel. (+33): 04 67 58 07 13
Fax (+33): 04 67 58 23 60
Internet: www.ecobatplr.org
Kompetenzzentrum zur Entwicklung erneuerbarer Energien in der
Industrie und im Gebäudesektor
Regionaler Verband zur Förderung und Entwicklung des nachhaltigen
Bauens durch ein Netzwerk aus Fachleuten aus den Bereichen (Städte)Bau, Renovierung/Sanierung und Erneuerbare Energien
FFB Languedoc-Roussillon
359 avenue des Prés d'Arènes
BP 95122
34073 Montpellier
Tel. (+33): 04 67 58 52 20
E-Mail: [email protected]
Internet: www.languedoc-roussillon.ffbatiment.fr
La Région Languedoc-Roussillon
Hôtel de Région
201 avenue de la Pompignane
34064 Montpellier Cedex 02
Tel. (+33): 04 67 22 80 00
Fax (+33): 04 67 22 94 05
Internet: www.laregion.fr
Regionale Vertretung des Bauverbandes
Gebietskörperschaft
USALR - Union Syndicale des Architectes du LanguedocRoussillon
Maison des professions libérales
285 rue Alfred Nobel
34000 Montpellier
Tel. (+33): 04 66 67 69 41
E-Mail: [email protected]
Internet: http://usalr.fr/
Berufsverband der Architekten in Languedoc-Roussillon
87
9.1.3.
Potenzielle Investoren
Wie bereits unter Punkt 2.1.4. geschildert, ist die interministerielle Behörde für Raumordnung und Wettbewerb DATAR
für die nationale Investitionsförderung zuständig.
DATAR - Délégation interministérielle à l’aménagement du territoire et à l’attractivité régionale
8 rue de Penthièvre
75800 Paris Cedex 08
Tel. (+33): 01 40 65 12 34
E-Mail: [email protected]
Internet: www.datar.gouv.fr
Potenzielle Investoren wären unter anderem der Staat, eventuell große Unternehmen wie die Energiekonzerne EDF und
GDF Suez. Es können jedoch keine generellen Angaben zu ständigen Investoren gemacht werden; diese variieren je nach
Spezialgebiet und Projekttyp.
88
9.1.4.
Potenzielle Partner
PLANUNGS-/INGENIEURBÜROS, ARCHITEKTEN
Architekten
A+ Architecture Sarl
Archi Concept
Art Tech
EMO - MO
Ferrand Pierre
Fontès Architecture
Fulcrand Jean-louis
Gorzelniaski Jean-louis
LHENRY ARCHITECTURE
MIMI TJOYAS
N+B Architectes
Pierre Tourre Architecte
SCP Architec. Brunerie-Irissou
SOLARTE
Tautem architecture
Planungs-/Ingenieurbüros
ALABISO INGENIERIE
BET France
Cabinet d'Etudes Edouard Coumelongue Ingénieurs Conseils
Cabinet Garcia - Diaz
CAEP INGENIERIE
CERTIB
Debuire Thierry
Deltour SAS
DME INGENIERIE
E.P.A. EuroMéditerranée
Eeer
ENTEC
E-V-E Etude et Valorisation Energétique
Fluides PEPIN
Fournier Alain Dessin Architec
Gonzalez Francis Dessinateur
Gp Screen
Ica Ingenierie
IN.S.E.
Ingénierie 84
IZUBA énergies
O.A.S.I.I.S.
P.3.G. Ingénierie
Rst
S.E.G.A.R.D.
S.I.C.A.
SALMERON
Seba Méditerranée
Sequabat
SIRTEME
Société d'Etude Technique et de la Gestion de la réalisation Economique de la construction
Treize Développement
VCF SAS
VENITA (Environnement Ingénierie Territoires Aménagements)
89
BAUUNTERNEHMEN
Abello Bâtiment Sas
Agatpb
Audoise Habitat
Axe bois
Azais SA
Azur BTP
Bernard Brignon
Bertoli Gérard
BIC
Cabribat
Calamel
Cavataio Sarl
CGC
Construction de Provence
Construction et Methode Provence
Constructions Graille
Darver
Desportes Alain
Dumez Sud (Agence de Montpellier)
Durand Constructions
Durand et Fils
Duverger Fils
EBW Associés
Eiffage Construction Provence
Entreprise David
Entreprise Gils
Entreprise Laville
Entreprise Roger Suc et Fils
Entreprise Socobat Aulagnier
Escourrou Sas
EURL Ronco Robert
Fongaro Bâtiment et T.P.
Forner
François Fondeville
Geoxia Méditerranée
GFC construction
Gomez
Gonzalez
GST Création Modulaire
H.L.M. Un Toit pour Tous
J.M.A. Chataignier
Jean-Luc Martinazzo SARL
L.B.A. Construction
Laithier Père et Fils
Lani Construction
Laurent et Fils
LCRI
Le Marcory
Lenoble batisseur
M.A.T.
Maisons actuelles
Maisons Serge Olivier
Mota
OCBTP
P.C.L.
Renovbat
Richard - S.A.T.E.M.
Roger Marin et Fils Sarl
Rosala et Fils
S.C.H.
S.M. Entreprise
Saleilles Constructions
Salvan Sud BTP
SCMGS Sarl
SERM - Société d’équipement de la région montpelliéraine
Sigobat
SMT
SMTM
Société d'Exploitation Bonnery
SODEC
Sogea Sud (Direction régionale)
SOVAME
Vallejo Construction
Villa Soleil
Vilmor Construction
90
VINCI Construction France
YILBAT
Spezialisierung Holzbauweise
ARCOTEP
ART ET TRADITIONS MEDITERRANEE
Atelier d'Architecture Boisalis
Batiments des Causses Sarl
BOIS DE FRANCE
Bois Soleil construction
C.O.M (Charpentes Ossatures Méditerranée)
Conseil Habitat
Constructions Nordiques
DBC
Différence Bois
Eco habitat Durable
Environnement Bois
Etablissements A. Ballario et Fils
Fabre 2012
Ginkgo
Habacus Construction
JCR Construction Bois
Les Charpentiers d'Uzès
Les Comptoirs de l'Architecture
LES MAISONS DE MANON
Les toits DE France
MAISONS AVENIR TRADITION
MAISONS CHRYSALIDES - St CHELY D'APCHER
MAISONS CLAUDE RIZZON MEDITERRANEE
MAISONS D'EN France MIDI-MEDITERRANEE
MAISONS France CONFORT PERPIGNAN
MAISONS GUITARD L.B. REALISATION
MAISONS PROVIBAT
MAISONS TOIT D'AZUR
MAISONS VERTES DU GARD - LES ANGLES
MAS PROVENCE
PIERRE & BOIS Industrie
Pistre et fils
QUALITECO CONSTRUCTION
SARL Atelier de la Vaunage
SDH
Suze Bâtiments
Techni-bois
Villas Nimazur
Villas Terre du Sud
ZIGLIANI BATISSEUR
Kleinere Handwerksunternehmen
Alvarez Frères (AF - Menuiserie)
André Menuiserie
B.O.S.C.
Bernaud Bâtiment Valence
Bolivar
Bouvet Menuiseries
Btp Construction
Carayon Menuiserie
Charles Charpente
CHARPENTES NUGUES
Chazalon et Cie
CRB
Entreprise Boudoul
Entreprise Brioude SAS
Entreprise Invernizzi Valery
Face Mediterranee
Ferrer Sud
Gau Sud-Est
Goutal Frédéric
Menuiserie Blachère et fils
Menuiseries Aveyron - STAF GINISTY
Menuiseries Triangle
91
Norba Languedoc-Roussillon
PCL Charpente Couverture
Reynier SARL
SAS SPECIAL MENUISERIES
Serge Couderc
Space
Sud Bois Habitat
SUD CHARPENTES
Technal
BAUTRÄGER
AFC PROMOTION LANGUEDOC ROUSSILLON
AGIR Promotion
ART Promotion
BACOTEC
BAMA GROUPE
BARKATE PROMOTION
BEC IMMOBILIER
BELIN PROMOTION
BLEU PROMOTION
BOUWFONDS MARIGNAN IMMOBILIER
BOUYGUES IMMOBILIER
CALIFORNIA PROMOTION
COGEDIM Languedoc Roussillon
COGIM ART PROMOTEUR
CONSTRUCTA Promotion
CORIM
CREATIMMO
CREDIT AGRICOLE Immobilier Résidentiel
DELIMMO Sarl RODEL
DOMINIUM
EIFFAGE IMMOBILIER MEDITERRANEE
Erilia
ESH
EVOLIS PROMOTION
FDI GROUPE
FDI PROMOTION
FM PROMOTION
GROUPE SPAG
Habitat du Gard Office Public Départemental
Habitat Pays de Romans (OPH)
HABITEC IMMOBILIER
HLM Famille et Provence
ICADE PROMOTION LOGEMENT
KALELITHOS
KAUFMAN & BROAD LANGUEDOC ROUSSILLON
LES VILLAGES D'OR
LES VILLEGIALES
M&A PROMOTION
MH
Mistral Habitat
MV HOLDING
NEXITY Immobilier Résidentiel
NG PROMOTION
O.P.H.L.M. Habita de Valence
Océanis
Office 66
Office de l'Habitat
Office Public d'HLM de l'Aude
OPH Béziers Méditerranée Habitat
OPUS DÉVELOPPEMENT
Phocéenne d'Habitations
PITCH Promotion
PLACE DE L'ETOILE
PRAGMA
Pragma SAS
PRAXIM
PROMEO PATRIMOINE
ROXIM
S.A.I.E.M.
SAS BUESA ESTEVE PROMOTION
SEFITEG PROMOTION
Semabath
SEMIVIM
92
SM PROMOTION
SOCIETE MERIDIONALE DU BATIMENT S.M.B
SOGEPRO IMMOBILIERE
Sté Nelle H.L.M. de Marseille
Tarn Habitat
TERRES DU SOLEIL
URBAT
URBIS REALISATION
Vaucluse Logement
VESTIA PROMOTIONS
Villa 84
VINCI IMMOBILIER
BAUSTO FFHANDEL / DISTRIBUTIONSUNTERNEHMEN
Baustoffhandel
Adimat
Agrimat
Big Mat
BIGMAT
Bousquet Frères et Fils
Boute Yves SAS
CEDEO - Sanitaire, Chauffage, Climatisation
Comptoir des Matériaux
Corcoy SAS
Ets Cayreyre
Ets Pierre Cauvy SAS
Ets Roger Tonetti
François Matériaux
GEDEX GEDIMAT, AGRIMAT
Leydier Sas
MANEN
Megnint Matériaux
Point.P
Rubis Saint Laurent
Sarl Garnier
SARL Sud Confort
Sarl Terral
Sonovam
TOUT FAIRE
Distributionsunternehmen
Comptoir Lozérien de Matériaux
Icard Materiaux Sarl
Larivière Montpellier
Point Mat Cauvy et Fils Néantils
Rubis Avignon
Saint-Chély Matériaux - Bigmat
Saint-Paulienne de Gestion
Sarl Cuxac Matériaux
Sas Didier
SCB
Baumärkte
BRICOMARCHE
BRICORAMA
CASTORAMA
LEROY MERLIN France
Mr BRICOLAGE
93
9.2.
Messen, Fachzeitschriften und Websites
9.2.1.
Wichtige Messen in Frankreich
Jährlich stattfindende Fachmesse für erneuerbare Energien (abwechselnd
in Paris bzw. in Lyon)
19. - 22. Februar 2013
Eurexpo, Lyon
•
Aussteller (2011): 70
•
Besucher (2011): 1.700
www.energie-ren.com
Jährlich stattfindende Fachmesse für Energieeffizienz,
Niedrigenergiehäuser und nachhaltiges Bauen
20. - 22. März 2013
Paris Porte de Versailles
•
Aussteller (2013): 200
•
Besucher (2013, geschätzt): 10.000
Schwerpunkt 2013: Biobasierte Baumaterialien und Pflanzenchemie – Die
Revolutionierung der Baumaterialien
www.salon-ecobat.com
Alle 2 Jahre stattfindende Fachmesse für Hoch- und Tiefbau und
Erneuerbare Energien in Südfrankreich
20. - 22. März 2013
Parc Chanot, Marseille
•
Aussteller (2011): 320
•
Besucher (2011): 12.000
www.batimed.eu
Jährlich stattfindende, nationale Fachmesse ausschließlich für
Entscheidungsträger; fand 2012 in Lyon statt.
Wird von der nationalen Vereinigung der Wirtschaftswissenschaftler aus
der Bauwirtschaft UNTEC (Union Nationale des Economistes de la
Construction) organisiert.
•
29. - 31. Mai 2013
Parc des Expositions, Rouen
Aussteller (2012): 180 Aussteller (Marktführer und Spezialisten)
www.salondelaprescription.com
94
Jährlich stattfindende Fachmesse (inkl. Kongress) für
Gebäude/Gebäudetechnik; fand 2012 in Nizza statt.
20. - 22. Juni 2013
Palais des Congrès, Nantes
•
Besucher (2013, schätzungsweise): 5.000, darunter 3.000
Entscheidungsträger des Dachverbands CAPEB
•
Austellungsfläche: 3.500 m²
www.capeb.fr/jpc
Internationale Konferenz
Wurde 2006 vom Kompetenzzentrum DERBI (Développement des
Energies renouvelables dans le Bâtiment et l’Industrie) ins Leben gerufen.
Oktober/November 2013
Perpignan
Mehr als 5.000 Tagungsteilnehmer (Unternehmensleiter, Wissenschaftler und Vertreter von Gebietskörperschaften), 45 Nationalitäten,
mehr als 600 Fachreferenten, ca. 930 B2B-Treffen…
www.conference-derbi.com
Internationale Fachmesse für Bauwesen
4. - 8. November 2013
Paris Nord Villepinte
•
Aussteller (2013, geschätzt): 3.500
•
Besucher (2011): 351.748, aus 117 Ländern
(44 % Handwerker, 27 % Bauträger, 13 % Handel, 6 % Industrie
und 6 % Dienstleister)
www.batimat.com
Internationale Fachausstellung für Heizung, Klima- und Kältetechnik und
Sanitärausstattung sowie für intelligentes Bauen
Findet im Rahmen der BATIMAT statt.
4. - 8. November 2013
Paris Nord Villepinte
www.interclimaelec.com
Internationale, jährlich stattfindende Fachmesse für erneuerbare
Energien in Frankreich, Europa, den Mittelmeer- und anderen Ländern
4. - 6. Dezember 2013
Parc des expositions, Montpellier
•
Aussteller: 420, aus 20 verschiedenen Ländern
•
Besucher (2011): 21.500
www.energaia-expo.com
95
9.2.2.
Fachzeitschriften
Bati Gratuit Pros
www.batipros.fr
Kostenlose Fachzeitschrift für Bauwesen
•
•
•
Bâti & Isolation
Thermique & acoustique durable
www.bati-isol.fr
Batimétiers
www.ffbatiment.fr
Erste französische Fachzeitschrift zum Thema Dämmung/Isolierung von
Gebäuden
•
•
Erscheint monatlich.
Auflage: 13.886 Exemplare
Leserschaft: Handwerker und PMUs des gesamten Baugewerbes,
Erbauer von Einfamilienhäusern
Unabhängige Fachzeitschrift für ökologisches und nachhaltiges Bauen,
Energieeinsparungen, Wasserwirtschaft, erneuerbare Energien (Solar,
Windkraft, Holz...)
•
•
•
Le Bâtiment Artisanal
www.lebatimentartisanal.com
Erscheint 4x pro Jahr (März, Juni, Okt., Dez.).
Auflage: ca. 70.000 Exemplare
Leserschaft: Mitglieder des FFB, Entscheidungsträger im
Bauwesen (Bauträger, Generalunternehmer, Architekten,
Planungsbüros, Ausbildungsstätten…)
Zeitschrift für Handwerker und Generalunternehmer im Bauwesen
•
•
•
La Maison écologique
www.la-maison-ecologique.com
Erscheint alle 2 Monate.
Leserschaft: Bauträger (öffentlich und privat),
Generalunternehmer, Architekten, Planungsbüros, Industrie,
Handwerker, Handel, Ausbildungsstätten, Berufsverbände etc.
Fachzeitschrift des französischen Bauwirtschaftsverbands FFB
•
•
•
Bâtirama
www.ojd.com
Erscheint monatlich.
Auflage: 92.855 Exemplare (2.600 Auslegestellen)
Leserschaft: 1,8 Mio. (Handwerker, Bauunternehmen, Industrie,
(Groß-)Händler, Einkaufszentralen)
Erscheint alle 2 Monate.
Auflage: 110.000 Exemplare
Leserschaft: 160.000 (private Häuslebauer, Architekten,
Handwerker, Planungsbüros, Ingenieure etc.)
Fachzeitschrift des Dachverbands der französischen Bauwirtschaft
CAPEB
•
•
•
Erscheint monatlich.
Auflage: 80.395 Exemplare
Leserschaft: 300.000
96
Le Moniteur
des travaux publics et du bâtiment
www.lemoniteur.fr
Fachzeitschrift für Hoch- und Tiefbau;
Referenzzeitschrift für Ausschreibungen
•
•
Les cahiers techniques du Bâtiment
www.lemoniteur.fr
Erscheint wöchentlich.
Auflage: 63.000 Exemplare
Fachzeitschrift rund um die Themen Technologien, Kompetenzen und
Fachwissen im Bauwesen
•
•
•
Erscheint monatlich.
Auflage: 15.121 Exemplare
Leserschaft: Entscheidungsträger
Systèmes Solaires –
Fachzeitschrift für Erneuerbare Energien mit: Reportagen, Dossiers,
Le Journal des énergies renouvelables Indikatoren zur Produktion, Anwendungsbeispiele in Frankreich und im
www.energies-renouvelables.org
Ausland
Jede Ausgabe präsentiert detailliert eine Filiale (Windkraft, Solarenergie,
Holzenergie etc.) und wird somit zum Nachschlagewerk zu den aktuellen
Technologien. Die anderen Filialen werden anhand von Zahlen, dem
aktuellen Stand, Informationen über Programme und Fördermaßnahmen
, Indikatoren zum Arbeitsmarkt etc. vorgestellt.
•
•
Usine Nouvelle
www.usinenouvelle.com
Erscheint alle 2 Monate.
Leserschaft: (Nicht-)Fachleute und Professionelle aus dem EEBereich
Fachzeitschrift für die Industrie mit aktuellen wirtschaftlichen und
industriellen Themen in den Sektoren Automobil, Luftfahrt, Hoch- und
Tiefbau, Verteidigung, Energie und nachhaltige Entwicklung,
Metallurgie, Telekommunikation und neue Technologien
•
•
•
Erscheint wöchentlich.
Auflage: ca. 63.809 Exemplare
Leserschaft: Unternehmensleiter, Entscheidungsträger
97
9.2.3.
Wichtige sonstige Adressen und Websites
www.actu-environnement.com
Aktuelle Informationen zu den Themen Umwelt und nachhaltige
Entwicklung
www.agence-nationale-recherche.fr
Französische Agentur für Forschung (u.a. Projektausschreibungen)
www.boamp.fr
Informationsseite zu öffentlichen Ausschreibungen in Frankreich
www.cen.eu
Europäisches Komitee zur Standardisierung
www.competitivite.gouv.fr
Kompetenzzentren in Frankreich
www.conseil-general.com
Portal der Regionaldelegationen in Frankreich (nach Départements)
www.cre.fr
Unabhängige Verwaltungsbehörde mit der Beauftragung zur
Überwachung der Elektrizitäts- und Gasmärkte in Frankreich
www.eea.europa.eu
Europäische Umweltagentur
www.energie-info.fr
Preisvergleiche im Energiesektor
www.gtai.de
Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland für Außenwirtschaft
und Standortmarketing
www.insee.fr
Französisches Institut für Statistik und Wirtschaftsforschung
www.iso.org/iso
Internationale Organisation für Standardisierung
www.legifrance.gouv.fr
Rechtsportal der französischen Regierung
www.legrenelle-environnement.fr
Umwelt-Grenelle
www.salons-expos-congres.com
Informationsseite für französische Messen und Konferenzen für
(Fach-)Besucher
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100

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