Chupferhammer Zeitung 2014
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Chupferhammer Zeitung 2014
P. P. Chupferhammer Geschäftsstelle Sonneggstrasse 28 9642 Ebnat-Kappel [email protected] www.chupferhammer.ch 9642 Ebnat-Kappel WG Schlatt, Niederteufen / WG Stocken, Schönengrund / WG Steinenbach, Ebnat-Kappel / WG Centralstrasse, Ebnat-Kappel / WG Stofel, Unterwasser / WG Wald, Wald AR / LG Mülibach, Wila ZH (Schalchen) Chupferhammer WG Alpenhof, Walenstadtberg / WG Freiestrasse, Weinfelden / Werkstatt im Rosengarten, Ebnat-Kappel / WG Rumalu, Heiligkreuz (Mels) / Werk- und Heimstätte Idasonne, Dotnacht / LG Sitzberg, Schmidrüti Nachrichten und Jahresberichte 2014 Gemeinnütziger Verein für Wohn- und Beschäftigungsangebote und Werkstätten für Menschen mit besonderen Bedürfnissen Spendenkonto: 90-18877-9 Chupferhammer - Nachrichten und Jahresberichte 2014 3 Inhalt 4 5 6 8 12 16 20 22 36 39 Bericht des Präsidenten Spendenverdankung Bericht des Geschäftsführers Wohngemeinschaft Rumalu Wohngemeinschaft Centralstrasse Wohngemeinschaft Freiestrasse Lebensgemeinschaft Sitzberg Werkstatt im Rosengarten Wohngemeinschaft Wald Wohngemeinschaft Stofel Titelbild: Aus der LG Sitzberg 42 44 48 54 56 58 64 67 71 Lebensgemeinschaft Mülibach Wohngemeinschaft Schlatt Wohngemeinschaft Stocken Leitbild Chupferhammer Wohngemeinschaft Steinenbach Idasonne, Werk- und Heimstätte Wohngemeinschaft Alpenhof Jahresrechnung 2014 Adressliste Verein Chupferhammer Druck: Toggenburger Druckerei Redaktion: Bruno Kohler Korrektur: Marcel Sutter Layout: Mischa Kohler Auflage: 14´000 Denk an mich unterstützt den Spendenverdankung Chupferhammer. Bericht des Präsidenten V or ca. 33 Jahren wurde der Verein Chupferhammer von Irene und Heinz Büchel gegründet. In diesen 33 Jahren erlebte der Chupferhammer viele Veränderungen. Menschen sind dazugekommen, andere sind gegangen. Geblieben ist die Idee des Soziotops Chupferhammer, wie es Jakob Egli am 20 Jahr-Jubiläum formulierte. Dahinter steht die Forderung, dass Räume geschaffen, verteidigt und geschützt werden müssen, in welchen die Wohnenden die ihnen entsprechende Lebensform realisieren können. Räume in welchen die Wohnenden ihr privates und gemeinschaftliches Leben realisieren können. Diese Forderung nach individuellen privaten Wohnräumen ist auch heute nicht selbstverständlich. Noch immer trifft man die Vorstellung an, dass man rationell betriebene Institutionen – wenn möglich sogar zentral zusammengefasst – schaffen sollte; ähnlich wie bei Ferienresorts oder Spitälern. Auch die freie Wohnortswahl, die freie Berufswahl oder der freie Umgang mit der eigenen Sexualität ist immer noch keine Selbstverständlichkeit. Nein, es gibt noch zu tun. Nachdem der Wechsel von der IV zu den Kantonen mehr oder weniger realisiert ist, gilt es nun weiterhin die Grundanliegen, die notwendigen Lebensräume mehr und mehr zu verwirklichen. Die Kantonalisierung hat die Entwicklung nicht vereinfacht, bestehen doch zwischen den Kantonen recht erhebliche Unterschiede im Umgang mit diesen Grundanliegen. Der Chupferhammer, der in vier Kantonen zu Hause ist, erlebt das unmittelbar. Das Jahr 2014/15 ist das letzte Jahr meiner Präsidentschaft im Chupferhammer. Nach gut 20 Jahren Vorstandstätigkeit werde ich im ablaufenden Geschäftsjahr das Amt des Präsidenten in andere Hände legen. Ich bin überzeugt, dass nach dem Wechsel in der Geschäftsführung nun auch ein Wechsel im Präsidium angebracht ist. Gerne gebe ich die Verantwortung weiter und tue das mit denselben Wünschen, die ich bereits 2007 formuliert habe: An die Adresse des Chupferhammers: Ich wünsche mir die permanente Überprüfung des normalen Rechts auf den Besitz (nicht Eigentum)* des persönlichen Wohnraumes. An die Adresse der öffentlichen Hand: Da wünsche ich mir, dass die Normalität (z.B. freie Wohnortswahl, private Wohnräume usw.) durch kantonale Bestimmung nicht eingeengt, sondern gar gefördert wird. Die öffentliche Hand, wie auch der Chupferhammer, müssen sich – nach der langen Phase der Neuorganisation nach dem NFA – wieder vermehrt ihren primären Aufgaben zuwenden. Beiden bleibt gar keine Zeit, stehen zu bleiben und in eine Alltagsroutine überzugehen. Die unterschiedlichen Bedürfnisse der Menschen mit Behinderung werden alle Konzepte immer wieder über den Haufen werfen. Was sich einmal bewährt hat, passt für die nächste Person eben nicht mehr. In diesem stetig wandelnden Alltag stehen im Chupferhammer viele Menschen, die miteinander immer wieder das suchen, was eben passt. All diesen Menschen möchte ich von ganzem Herzen danken. Es ist nicht selbstverständlich, was hier verwirklicht und immer wieder neu entwickelt wird. Es ist aber eine Freude, zu sehen, was alles möglich ist – macht weiter so! Helfen auch Sie. Denk an mich - Ferien für Behinderte www.denkanmich.ch/spenden PC 40-1855-4 Ein herzliches Dankeschön aus den einzelnen Einheiten! *Besitz Ist die tatsächliche Herrschaft über eine Sache. Eigentum Ist die rechtliche Herrschaft über eine Sache. Alois Bigger Wir sind Toggenburger. Vielen Dank für Ihre Spende! P rivatpersonen, Firmen und Organisationen haben die Menschen im Chupferhammer im vergangenen Jahr mit einer Spende oder mit guten Konditionen bei Dienstleistungen unterstützt. Dazu gehören auch Stiftungen, Vereine, Pfarreien oder Handwerksbetriebe. Toggenburger Druckerei Rietwisstrasse 10 | 9630 Wattwil Telefon 071 987 48 50 | [email protected] | www.toggenburgerdruckerei.ch 5 Spenden erreichen uns auf verschiedene Arten: Sei es ein aufgerundeter Mitgliederbeitrag oder seien es Sammlungen, die an- lässlich eines Jubiläums oder Geburtstags für uns durchgeführt werden. Daneben sind es oft auch Trauerspenden und Beiträge an eines unsere Projekte, die unsere Arbeit unterstützen. Viele Spenden werden auch für eine bestimmte Wohngruppe oder die Werkstatt gemacht. Manchmal dürfen wir auch einen Antrag stellen, dem entsprochen wird. Oder es sind ganz einfach kleine und grössere Beträge, die auf unserem Postcheckkonto 90–18877-9 eintreffen. Beson- ders oft hat im vergangenen Jahr die Aktion „Denk an mich“ einen Beitrag an die Ferien einer Wohngemeinschaft geleistet. Mit all diesen Beiträgen können wir Veranstaltungen durchführen oder Dinge anschaffen, für die sonst das Geld nicht reichen würde. Damit machen Sie allen Menschen im Chupferhammer viel Freude. Ganz herzlichen Dank! Bericht des Geschäftsführers 7 Was brauchen die Menschen im Chupferhammer? von Daniel Bruttin, Geschäftsführer „Was würden die Menschen im Chupferhammer wollen?“ – Wenn ich vor wichtigen Entscheidungen stehe – stelle ich mir in der Regel diese Frage. Die Frage mag banal und selbstverständlich klingen, das ist sie aber nicht. Gerade in Zeiten, wo das Geld für Betreuung, Wohnraum oder andre Aufwände begrenzt ist und eher weniger wird, ist es wichtig, dass man diese Ressourcen richtig einsetzt. Mit „Richtig“ meine ich, zum Wohl der Menschen im Chupferhammer. Deren Interessen stehen nämlich immer mehr mit anderen Wünschen und Bedürfnissen in Konkurrenz, darum nimmt die Wichtigkeit dieser Frage zu. Ganz nebenbei macht diese Frage mir das Leben einfacher. Die Antwort ist meist schnell gegeben und damit auch der nächste Schritt bestimmt. Allfällige Zweifel, was denn nun der richtige Weg sei, sind so rasch ausgeräumt. Das macht meine Arbeit effizient und darüber freue ich mich. Hier stellvertretend einige Beispiele aus dem vergangen Jahr, bei denen mir das Stellen dieser Frage geholfen hat: Vision 2020 „Qualitätszirkel“ heissen im Chupferhammer kurze Weiterbildungen für das Personal, die dazu dienen, die Qualität unserer Arbeit zu reflektieren und zu verbessern. Wir haben 2014 die beiden Qualitätszirkel (je ein Nachmittag) für alle im Chupferhammer zugänglich gemacht. Es nahmen also, neben dem Personal, auch die Wohnenden und Mitarbeitenden teil. Das war keine neue Idee, wir hatten dies im Jahr zuvor schon mit unserem Chupfertag gemacht. Es galt an diesen Nachmittagen eine „Vision 2020“ für den Chupferhammer zu formulieren. Ich war tief beeindruckt über die Resultate. Wir hörten viele Wünsche und Visionen, wie der Chupferhammer im fernen Jahr 2020 aussehen soll und was er anbieten müsse. Der Vorstand entschied an seiner nächsten Sitzung, dass er diese Vielfalt nicht zugunsten einer einzigen Vision opfern wolle. Wie es im Chupferhammer üblich ist, soll die Vielzahl der Möglichkeiten das Bild von der Zukunft prägen. Leitbild – leichte Sprache Aus diesen Veranstaltungen heraus und aus einer grossen Umfrage ist soviel Material entstanden, dass wir damit unser Leitbild grundlegend erneuern konnten. Nach einer engagierten Diskussion wurde es an der Mitgliederversammlung im Juni angenommen. Der Chupferhammer hat nun ein modernes Leitbild, das sich an den Rechten von Menschen mit Behinderung und an der Idee der Inklusion orientiert und trotzdem die altbewährten Werte weiterträgt. Damit das Leitbild nicht in der Schublade verschwindet, habe ich mir wieder die Frage aus dem Titel gestellt, und sie war schnell beantwortet: Wohnende und Mitarbeitende brauchen eine Übersetzung des Leitbildes in leichter Sprache. Ende Jahr lag eine solche vor und sie ist hoffentlich nur das erste von weiteren Chupferhammer Dokumenten, die übersetzt und damit auch Menschen zugänglich gemacht werden, die schwere Sprache nicht verstehen. Ich danke Fabian Frey, der im Rahmen seiner Ausbildung zum Sozialpädagogen diese Arbeit machte und von Wohnenden der WG Stocken prüfen liess. Sie finden in dieser Zeitung seinen Bericht und das Leitbild in leichter Sprache zum Lesen. Die Lebensgemeinschaft Mülibach zieht um. Manchmal muss man die Frage etwas präziser stellen, zum Beispiel so: „Genügt der Lebensraum der neu gegründeten Gemeinschaft Mülibach den Menschen, die dort wohnen und arbeiten?“ Leider mussten wir diese Frage mit Nein beantworten. Der stimmungsvolle Bauernhof zeigt sich in einiger Hinsicht als ungeeignet, um genügend Wohn- und Arbeitsraum für eine Lebensgemeinschaft mit zukünftig sechs Personen zu bieten. Wir machten uns auf die Suche nach einer neuen Heimat und fanden im Mehrgenerationenhaus Giesserei in Winterthur Hegi einen Raum, den es nun auszubauen gilt. Die Räume sind für eine Wohngemeinschaft sehr geeignet, auch wenn der Ausbau aufwändig wird. Neben einigen besonderen Anforderungen, die sich durch die Bedürfnisse der zukünftigen Wohnenden ergeben, war der Raum ursprünglich als Gewerberaum konzipiert und die Einbauten sollen dem Minergie P Eco Standard entsprechen. Darum sind viele Fragen offen, nicht zuletzt die Finanzierung. Weil das Projekt aber sinnvoll ist und wertvollen Lebensraum für Menschen mit Behinderung schafft, packen wir die Herausforderung an. Wir können – als Teil der Gemeinschaft Giesserei – neue Formen der Tagesstruktur ausprobieren, das wird eine spannende, neue Erfahrung. Die meisten bisherigen Bewohner wollen nach Winterthur zügeln und wir haben bereits Anwärter für die neuen Plätze, sodass der Bedarf ausgewiesen ist. Dank an alle, die sich einsetzen, dass Neues geschaffen werden kann. Grundlagen sichern „Die Menschen im Chupferhammer brauchen eine gesunde Organisation, die auf Jahre hinaus verlässlich Lebensraum und Betreuung bietet.“ Auch dies ist eine Antwort auf die oben gestellte Frage. Zusammen mit Leitenden und den Menschen in der Verwaltung haben wir einiges an Zeit darauf verwendet, die Existenzgrundlagen des Chupferhammer zu sichern. Ohne Leistungsverträge mit den vier Standortkantonen wäre der Betrieb des Chupferhammer nicht denkbar. Die Veränderungen infolge des Finanzausgleichs zwischen Bund und Kantonen waren auch 2014 noch nicht ab- geschlossen. Das hat weiterhin viele Veränderungen gebracht. Der geforderte Nachweis von individuellen Betreuungsleistungen (IBB) zur Festlegung des Betriebsbeitrages hat - was auch für die Betreuenden gut spürbar ist – zu neuem Aufwand geführt. Betreuungsleistungen am Einzelnen müssen beschrieben und aufgrund ihrer Häufigkeit mit einem Punktesystem bewertet werden. Weil damit die Höhe des kantonalen Beitrags festgelegt wird, ist dies für die Zukunft eminent wichtig. Die Umsetzung zeigt in Kantonen, in denen sie weiter fortgeschritten ist, die Tücken eines Systems, das im Kern gut gedacht, aber noch nicht ausgereift ist. Nicht alles, was wir tun, kann in diesem System beschrieben werden. Wenn wir zum Beispiel eine gemütvolle Umgebung schaf- fen, Vertrauen aufbauen und durch unsere Anwesenheit Halt und Sicherheit geben, so sind das keine konkreten Handlungen. Ähnlich wie in der Pflege wird individuelle Betreuung nun auf konkrete Handgriffe fokussiert und droht damit zur mechanischen Tätigkeit zu werden. Es besteht die Gefahr, dass die Umstellung – entgegen allen Beteuerungen – auf diesem Weg zur Sparübung wird. Wir wünschen uns dringend Klarheit, damit diese Fragen geklärt werden können. Ich hoffe, dass Politiker, Öffentlichkeit und Verwaltung das Wohl der Menschen mit Behinderung nicht aus den Augen verlieren und weiterhin die Frage stellen: “Was brauchen Menschen mit Behinderung, damit sie ein gutes Leben führen können?“ WG Rumalu 9 News aus dem WG-Leben Nina „lädälä“ und Cocktails trinken und Michael sich einen Hut am Markt kaufen. von Alex Good W as vor vier Jahren begann, wird nun am 30. Mai 2015 mit einem Tag des offenen Ateliers gefeiert. An der Untergasse 27 in 8888 Heiligkreuz wurde viel gemeinschaftlich erlebt im vergangenen Jahr! Im letzten Jahr erlebten wir wieder gemeinsam viele schöne Augenblicke dank den Bewohnern, welche sich gut weiterentwickelten und dem motivierten Team. So haben wir wieder viele Herausforderungen miteinander gemeistert. Im Februar 2015 schnupperte ein neuer Bewohner bei uns und zog anschliessend ein. So sind wir nun komplett in der WG. Wir machten viele gemeinsame Ausflüge in die nähere oder weitere Umgebung wie z.B. nach Fläsch, in die Rheinau oder in den Giessenpark, auch besuchten wir andere Chupfi-Einheiten. Einzelne Bewohner machten auch täglich selbstständige Spaziergänge wie Martin, dabei läuft er gerne am Militärareal in Plons vorbei und schaut zu, wie die Soldaten herumkommandiert werden. In unserem Atelier wurden viele Ideen individuell mit den Bewohnern umgesetzt und es entstanden dabei sehr schöne Kreativprodukte, die wir am Ateliertag im Mai gut verkaufen konnten. Wir genossen auch Anlässe in der Gemeinde, wie die Fasnacht oder den jährlichen Bartholomäusmarkt auf dem Dorfplatz. Im September verbrachten wir wunderbare Ferien-Tage an der Cote d’Azur dank grosszügigen Spenden und Unterstützungen! Dabei erkundeten wir schöne, verwinkelte Dörfer, Martin konnte im Azur Park auf 50 m Höhe fliegen wie der „Superman“, Alessandro ausgiebig im Meer schwimmen, Wir besuchten mit unseren Nachbarn die alljährliche Chupferhammer-Theateraufführung und schauten im Herbst die Heimkehr der Kühe bei den Alpabfahrten an, was vor allem Martin genoss. Alessandro schätzte die wöchentlichen Besuche bei der Reittherapie sehr und Martin stellte in der Kunsttherapie in Vilters, wunderschöne Sachen her. Auch die wöchentlichen gemeinsamen Hallenbadbesuche wurden vor allem von Alessandro sichtlich genossen. Martin zu „schwatzen“ und war erstaunt, dass er alle Musiker sofort namentlich nennen konnte. Das war ein einmaliges Erlebnis, welches wir natürlich mit Bildern verewigten!! Während dem Konzert sang Martin lauthals mit, wir klatschten im Takt und am Schluss bei den Zugaben „riss es uns von den Hockern“!! Wir freuen uns jetzt schon auf die kommenden Ereignisse, von denen wir Ihnen, liebe Leser, gerne wieder berichten werden ... Bewohnerferien im französischen Port Grimaud von Alena Müller Mit dem Besuch des Samichlauses, der uns diesmal bei der stimmungsvoll brennenden Feuerschale im Garten besuchte und wiederum in kameradschaftlicher Art Tipps abgab, in welchem Bereich die jeweiligen Bewohner sich doch noch verbessern könnten, ging es schon dem Jahresende zu. Am stimmungsvollen Weihnachtsmarkt in Mels verkauften wir wieder unsere neusten Kreativprodukte vom Bahnhof-Atelier und am 18. Dezember durfte ein feines Weihnachtsessen mit anschliessendem Lieder singen und Geschenke auspacken auch nicht fehlen. Hier bei uns kann nun gemeinschaftlich so selbständig wie möglich gelebt werden, dabei leistet jeder, teilweise mit Unterstützung der Bezugspersonen, seinen Beitrag für die Gemeinschaft im Haushalt und Atelier. Für Martin ging Ende Februar 2015 sein grösster Wunsch in Erfüllung. Fast jeden Tag schaut sich Martin die DVDs von Polo Hofer an oder hört seine Musik auf CDs! Die Stiftung Wunderlampe ermöglichte ihm sein Idol „Polo Hofer“ in Chur am Konzert live zu erleben und ihn davor persönlich zu treffen. Polo nahm sich genug Zeit, um mit A m Samstagnachmittag (6. September 2014) beluden zwei Betreuer die beiden Autos. Als Zweitauto mietete Alex einen kleinen Renault bei der Schlossgarage in Sargans. Sonntag Am Sonntagmorgen um sieben Uhr trafen sich alle Betreuer im Rumalu. Eine Stunde später, als alle Bewohner gefrühstückt und ihre Morgenrituale gemacht hatten, stiegen alle in die beiden Autos. Im kleinen Renault fuhren Martin und Nina mit, im Jumpy sassen Alessandro und Michael. Die Fahrt ging los Richtung Chur. Bereits in Bad Ragaz gab es den ersten kurzen Halt, eine Betreuerin stieg ein. Danach gings über den San Bernardino Richtung Chiasso. Kurz vor der italienischen Grenze gab es eine kurze WC- und Znünipause. An der italienischen Grenze wurden beide Autos ohne Probleme durchgewunken. Passend zu der Ferienstimmung sang Martin zu Polo Hofers: “I han ken Stress meh ...“ laut mit. Nina fand die Fahrt auf den italienischen Autobahnen spannend. Sie amüsierte sich über das Gehupe und die vielen gestikulierenden Autofahrer. Das Mittagessen gab es etwas verspätet auf einer italienischen Autobahnraststätte. Dann ging die Fahrt weiter Richtung Frankreich. Wir steuerten aber nicht direkt unseren Zielort an, sondern strebten einen weiteren Zwischenstopp in Monaco an. Dieser Zwischenstopp begann mit einer kleinen Monacorundfahrt, auf der sich die beiden Autos verkehrsbedingt aus den Augen verloren. Die Renaulttruppe entschied sich darauf zum Hafen zu fahren, um für das zweite Fahrzeug leichter auffindbar zu sein. Zum Glück gab es die Verständigungsmethode „Handy“, so fanden wir einander schnell wieder. Bei sommerlichen Temperaturen genoss die WG Rumalu einen kurzen Hafenrundgang mit anschliessender Restaurantsuche in der Stadt von Monaco. Die Suche war schnell erfolgreich, das Abendessen schmeckte in einem idyllischen Strassenrestaurant extrafein. Die anschliessende Fahrt zum Zielort verlief problemlos und schnell. Die Bewohner schauten aus dem Fenster und erfreuten sich am Meerblick. Bei Beginn der Dämmerung erreichten wir unseren Zielort. Nach der Anmeldung wies uns eine Dame auf einem „Golfwägeli“ den Weg zu unseren Bungalows. Die erste Nacht verlief ruhig und wir gewöhnten uns erstmal an das Schaukeln der Bungalows. Die Bewohner konnten schnell davon überzeugt werden, dass es sich nicht um ein Erdbeben handelte. Montag Michael war schon früh auf den Beinen. Er ging mit René die Ferienanlage erkunden. Im Feriendorfshop wurden die Zutaten für das Morgenessen eingekauft. Gemeinsam nahmen wir das Frühstück auf der Terrasse vor einem unserer Bungalows ein. Nach dem ausgiebigen Zmorgen fuhren wir alle, aufgeteilt in beide Autos, in einen nahegelegenen Freizeitpark namens Azur Park. Leider war dieser geschlossen, er öffnete erst ab 20.00 Uhr abends seine Tore. Spontan entschieden wir uns nach Saint-Maxime zu fahren. Dort angekommen parkierten wir direkt am Meer und flanierten durch das pittoreske Städtchen. In einem Restaurant gönnten wir uns etwas Kleines zu essen. Sogar Alessandro sass bei uns am grossen Tisch und wirk- 11 te zufrieden und ruhig. Aus dem erhofften kleinen Happen wurde ein riesen Mahl, da der Salatteller Marke „Übergross“ war. Wir lernten, dass man auch an Salat zu beissen haben kann. Auf der Rückfahrt in die Ferienanlage trennten sich beide Autos. Eine Gruppe kaufte Lebensmittel für die ganze Woche ein, die andere Gruppe erkundete den Strand nach ruhigen und sauberen Plätzen. Zurück in den Bungalows räumten wir gemeinsam die Lebensmittel in einer Küche ein und stürzten uns in die Badesachen. Dann liefen alle zusammen zu den rekognoszierten Plätzen an den Strand. Alessandro sprang mit Freude ins Wasser und schwamm ins offene Meer hinaus. Wie Haifische schwammen die Betreuer/innen um Alessandro, so dass dieser wieder Richtung Ufer umdrehen musste. Martin benetzte lediglich seine Füsse mit dem Meerwasser und Nina legte sich freudig in die Sonne. Michael flirtete mit einer älteren Französin und begrüsste sie mit „Bonjour“. Sie lachte und Michael wiederholte noch etwas deutlicher mit: „Bonjour, meine Dame“, worauf die Frau in herzhaftes Gelächter ausbrach und in gebrochenem Deutsch antwortete: „Der junge Mann mit die schöne Brille.“ Zur Krönung des Strandnachmittages wurde René in den Sand eingegraben, so dass nur noch sein Kopf herausschaute. Nina freute sich und plante, sich am nächsten Strandbesuch auch eingraben zu lassen. Nach dem Strandbad erfrischten wir uns in unseren schaukelnden Bungalows und richteten uns für den Ausgang im Städtchen Port Grimaud das wie sein Vorbild Venedig aufgebaut ist. Das Städtchen erreichten wir zu Fuss, flanierten durch die engen Gässchen und entschieden uns für eine kleine Rundfahrt mit dem Schiff. Michael ent- schied sich mit einem Betreuer auf dem Festland zu bleiben. Die Stimmung auf dem Touristenschiff war super, die Abendstimmung traumhaft. Nach der Rundfahrt erklommen wir den Kirchenturm des Städtchens Port Grimaud und bewunderten die Stadt von oben. In der Ferne sahen wir auch ein Blitzgewitterspektakel. Von hier aus konnten wir auch die Beleuchtung des Hafens von Saint Tropez bewundern. In einem Restaurant, direkt am Kanal gelegen, genossen wir das späte Abendessen und liessen den Tag ruhig ausklingen. Dienstag Am Dienstagmorgen sind wir etwas früher aufgestanden und genossen alle zusammen das Frühstück. Danach brachen wir mit beiden Autos auf. Wir fuhren nach Saint Tropez, dort besuchten wir den Wochenmarkt. Auf dem Markt wurde alles Mögliche feilgeboten: Kleider, farbige Tücher, Gürtel, Schuhe, Hüte, Sonnenbrillen, duftende Seifen und Parfüms. Natürlich gab es auch viele feine französische Spezialitäten, wie z.B. Käse, Früchte, Gemüse, verschiedene Salami und anderes Fleisch, Fisch und feines Gebäck. Einfach alles was das Herz oder der Mund begehrt. So fand jeder von uns etwas Passendes zu kaufen. Michael suchte sich einen Hut aus, natürlich in seiner Lieblingsfarbe „grün“. Alessandro fand einen roten Gurt und kaufte sich dazu noch orange Lederschuhe. Martin kaufte sich verschiedene Nüsse und ebenfalls einen neuen Gurt. Nina kaufte sich gebrannte Mandeln. Nach dem Besuch des Marktes liefen wir zum Hafen und bewunderten die vielen Luxusschiffe und Jachten. Wir spazierten durch die Stadt, bewunderten die Kirche von Saint Tropez mit seinem rot-gelben Turm und suchten die berühmte Polizeistation auf, wo Louis de Funès seine Gendarme-Filme drehte. Dort angekommen sahen wir auch schon einen Gendarme, genauso gekleidet wie Louis de Funès in seinen Filmen. Nina und Martin machten gleich ein paar Erinnerungsfotos mit dem (Touristen)-Polizisten. Sogar seinen Hut durften sie anprobieren. Am Nachmittag fuhren wir nach Ramatuelle, wo wir ein spätes Mittagsessen genossen. Zurück in unseren Bungalows zogen wir uns um und gingen zum Meer. Alessandro hatte wieder grosse Freude am Wasser und schwamm weit hinaus. Nina liess sich bis zum Kopf im Sand eingraben und Michael genoss ein Getränk in einer Strandbar. Am Abend genossen wir auf unserer Terrasse ein einfaches Abendessen. Danach fuhren die mutigsten in den nahegelegenen Azur Park. Spät am Abend kamen sie zurück und erzählten voller Begeisterung: Nina sei wie eine Rennfahrerin mit dem Auto herumgefahren und Martin sei wie ein Supermann frei in 50 Meter Höhe geflogen. Nach dem Besuch im Marineland fuhren wir wieder in unseren Ferienort. Gemeinsam gingen wir ins Wasserstädtchen Port Grimaud. Im Städtchen schauten wir uns die verschiedenen Boutiquen und Geschäfte an und einige Bewohner kauften sich Souvenirs. Anschliessend suchten wir uns ein Restaurant für das Abendessen. Nach dem Essen gingen Michael und Alessandro in Begleitung von Alex zur Ferienanlage zurück. Im Dunkeln (damit sie die Mücken nicht erwischten) sassen sie auf der Terrasse, führten ausgiebige Männergespräche und liessen den Tag ruhig ausklingen. Der Rest der Truppe blieb noch in Port Grimaud und machte einen Spaziergang durch das Städtchen und genehmigte sich, wie Nina keck meinte, „zur Feier des Tages“ einen Drink im Restaurant direkt am Meer. Nina bekam endlich ihren langersehnten alkoholfreien Cocktail, welchen sie stolz genoss. Martin setzte sich alleine an einen Tisch und bestellte selbständig für sich seine Cola Zero. Mittwoch Am Mittwoch war das Marineland auf dem Programm. Nach einer Autofahrt, die etwas mehr als eine Stunde gedauert hat, kamen wir in Antibes an, wo das Marineland ist. Dort leben viele verschiedene Tiere, deren Lebensraum vorwiegend im Wasser ist. So sahen wir Haie, Meeresschildkröten, Pinguine, Rochen, Eisbären, Seehunde, Walrosse, Delfine, Orcas und viele verschiedene Meeresfische. Auch schauten wir uns zwei Shows an. Zuerst Seelöwen, die verschiedene Kunststücke zeigten wie springen, Leute nass spritzen, mit der Flosse winken oder den Kopfstand vorführen. Später besuchten wir die Orcas-Show. Alessandro bewegte sich im Takt der Musik und Nina applaudierte begeistert. Donnerstag Am Tag vor unserer Heimreise besuchten wir das malerische Dorf Bormes les Mimosas. Das Dorf mit seinen vielen Gassen erstreckt sich in Hanglage von der Mittelmeerküste bis auf 642 Meter über dem Meeresspiegel. In den engen Gassen gab es viele kleine Geschäfte mit französischen Spezialitäten. Einige von uns kauften dort Geschenke für ihre Liebsten zu Hause ein. Nach dem ausgiebigen Spaziergang und Einkaufsbummel fuhren wir weiter in die Gemeinde Le Lavandou. Dort trafen wir auf eine schöne Naturumgebung mit Kiefern, Mimosen, Eukalyptus, Sukkulenten und Palmen, direkt am Mittelmeer. Wir flanierten zuerst durch einen kleinen Wochenmarkt und schauten uns ein wenig um. Unser Mittagspicknick assen wir an der Meerpromenade. Als wir gesättigt waren, liefen wir durch die Promenade weiter und schauten uns den Strand an, wo ein Künstler grosse Sandskulpturen baute. Natürlich genossen wir noch ein leckeres Glace. Durch malerische Hügellandschaften fuhren wir zurück zu unserer Ferienanlage. Den Nachmittag verbrachten wir am Strand. Wir nutzten noch diese letzte Gelegenheit, um im Meer zu baden. Nach dem vormittäglichen Ausflug war dies eine willkommene Abkühlung. Wir probierten auch den mitgenommenen Luftdrachen aus, um ihn fliegen zu lassen. Es erwies sich aber als schwierig und erforderte einiges Geschick. Gegen Abend packten wir unsere Sachen in die Koffer, damit wir am nächsten Tag frühzeitig aufbrechen konnten. Freitag Früh am Morgen standen wir auf und luden unsere Koffer in die Autos. Pünktlich um sieben Uhr begann unsere Heimreise. In der gleichen Besetzung wie beim Hinfahren ging‘s bei schöner Morgenstimmung los. Die Reise verlief schnell und gut. Alle waren zufrieden und freuten sich nach Hause zu kommen. WG Centralstrasse 13 Was ist alles passiert? von Corina Giger Das ist ein ganz kleiner Einblick ins Jahr 2014 von der WG Centralstrasse, natürlich ist noch viel mehr passiert ... D as habe ich mich gefragt, als ich mich hinsetzte, um den Jahresbericht zu schreiben. Ich habe begonnen, eine Stichwortliste zu machen, und die wurde sehr lang … Einige möchte ich weiter ausführen. 20 Jahre WG haben wir im September 2014 gefeiert. Am Freitag gab es Apero, am Samstag Grilladen vom Kanalgrill mit Salaten und anderen Beilagen. Bei wunderbarem Sonnenschein durften wir viele Gäste begrüssen und unser Jubiläum feiern. Teamkonstellation, die viele Jahre gleich war, wurde verändert durch eine anstehende Pensionierung. Im November begann unsere neue Mitarbeiterin. Sie drückt den Altersdurchschnitt des Teams nach unten und bringt frischen Wind ins Team. Bewohnende habe gewechselt. Zwei Personen haben den Chupferhammer verlassen, eine Person ist neu eingetreten, eine Person hat wieder ins dezentrale Wohnen gewechselt. Das gibt immer wieder neue Herausforderungen, so z.B., wenn jemand aus einem anderen Kulturkreis dazu kommt. Höhenflüge und Phantasie haben wir im Europapark erlebt. Aber nicht nur dort. Phantasie belebt den Alltag und auch im Alltag dürfen wir immer wieder Höhenflüge erleben – manchmal leider auch Sturzflüge. Weihnachtsessen in der Schattenburg in Feldkirch und zuvor durch den dortigen Weihnachtsmarkt schlendern, war eine tolle Sache. Freizeitaktivitäten haben wir ganz verschiedene durchgeführt und die WG Ferien fanden mit Erfolg im Engadin und Frankreich statt (siehe andere Berichte). WG-Ferien in Sent von Ruth Camenisch B ei Sonnenschein, blauem Himmel und mildem Sommerwetter verbrachten wir zu fünft abwechslungsreiche Ferientage in Sent im Engadin. Gemütlich reisten wir mit der Bahn und dem Postauto zu unserer Ferienresidenz Chasa Werro. Nach der herzlichen Begrüssung der Gastgeber konnten alle ihre heimeligen, grossräumigen Zimmer beziehen, ausruhen und die ersten Eindrücke vom stattlichen Engadinerhaus geniessen. Nachdem sich alle etwas erholt hatten, ging es auf eine erste Entdeckungstour durch Sent. Auch während den folgenden Tagen verweilten wir immer wieder gerne im gemütlichen Dorf mit den kleinen Gassen, den zauberhaften Nischen und Winkeln. Auf unseren verschiedenen Ausflügen in umliegende Dörfer erfuhren wir allerlei vom manchmal auch etwas anstrengenden Leben im Engadin. Besondere Highlights unseres Aufenthalts waren die Besuche im Nationalpark-Museum Zernez, die Besichtigung vom Schellenursli-Dorf Guarda und der Besuch des Wellnessbades Bogn Engadina in Scuol. Wir liessen uns rundherum verwöhnen, einerseits von unserer Gastgeberin, die uns mit traditionellen Engadiner-Spezialitäten bewirtete oder andererseits vom Panorama, das wir täglich neu bewunderten. Ebenso genossen wir das Reisen mit dem Postauto und der RhB. Gemütlich und im Einklang mit der Natur erholten wir uns vom Alltag. An den grossen Holztischen vor oder in der Chasa Werro wurden während der Ferienwoche manches Eile-mit-Weile gespielt, viele unterhaltsame Gespräche geführt, Witze gemacht, Ansichtskarten geschrieben, Zeitschriften oder Bücher gelesen und einfach ausgeruht. Immer wieder hörten wir romanische Worte, rätselten über deren Bedeutung und versuchten es selber ein wenig. Vollbepackt mit zahlreichen Erlebnissen verliessen wir nach einer Woche das Engadin und kehrten zurück nach Ebnat-Kappel. Noch lange erinnerten wir uns gegenseitig an dieses oder jenes Erlebnis, schmunzelten gemeinsam darüber oder schwelgten rundum zufrieden in den Erinnerungen. (www.werroengadin.ch) Fitnesscenter und Kinosaal in der WG von Thomas Riedmann S eit längerer Zeit finden im neugestalteten Gemeinschaftsraum der WG Centralstrasse Filmabende mit den Bewohnenden statt. An der Filmauswahl hat es dank interessierten Bewohnern nie gemangelt und erst recht nicht am passenden Rahmenprogramm mit Popcorn und Snacks. Die veralterte technische Infrastruktur konnten wir durch einen neuen Beamer, neuer Soundanlage und Spielkonsole ersetzen. Und nun geht es an der Centralstrasse so richtig zur Sache. Ob Action, Drama, Komödie oder Dokumentationsfilm, es sind immer interessante und gesellige Abende, bei denen die Ge- meinschaft gepflegt wird. Die Auswahl des Filmes findet am gemeinsamen Abendessen statt. Da wird gefachsimpelt über Darsteller, Regisseure und die Filmszene. Gespräche über alte Filme und die neuesten Streifen im Kino beleben und inspirieren die Filmauswahl und eröffnen neue Ideen für Filme, die auch mal ins Programm des Kino Centralstrasse aufgenommen werden könnten. Sportlich geht es zu und her wenn die XBox Kinect Konsole gestartet wird. Hierbei handelt es sich um eine Spielkonsole mit Sensor, welcher die spielenden Personen als Figuren im Computerspiel erscheinen lässt. Actionreiche Wildwasserfahrten, Golfpartien, welche die Koordination beanspruchen oder temporeiche Boxkämpfe sind nur einige Beispiele. Spass-, Schweiss- und gelegentlich Muskelkatergarantie kann man auf solche GameAbende geben. Wenn die Mitspielenden Pausen bis zu ihrem nächsten Einsatz haben und dabei die seltsamen Verrenkungen der aktuellen Spieler beobachten können, bleibt kein Auge trocken. Die Kurzweiligkeit beim Gamen lässt die Spielenden vergessen, dass sie stundenlange sportliche Leistungen vollbringen. Einzig der Geruch nach Turnhalle oder Fitnesscenter im Gemeinschaftsraum erinnern daran. 15 Ferien in Cannes vom 7. bis 14. Juni 2014 von Robert Baumann F erien beginnen Monate im Voraus: wo, wann, Berge, Meer, Ferienhaus, Hotel ... ? Teamseitig wurden zwei Angebote gemacht: eine Variante in der Schweiz, eine im Ausland. Die Bewohner und unsere Bewohnerin durften Vorschläge machen. Irgendwann standen die Destinationen fest; Cannes in Südfrankreich und Sent im Unterengadin. Fünf Bewohner der WG und des Dezentralen Wohnens wollen an die Côte d`Azur. Der demokratische Entscheid fällt zugunsten eines Hauses mit Pool in Cannes la Bocca. Und wie dorthin ... ? durch die Luft, auf Asphalt, oder auf Schienen? Wir fahren am Pfingst-Samstag, den kürzesten Weg via Tessin / Italien verwerfen wir. Den Stau wollen wir umgehen. Wir entscheiden uns für die Bahn bis Genf (dank GA`s und Begleitausweisen fast umsonst) und einen Miet-Bus für die ganze Woche. Nach einer Wartezeit am Mietauto-Schalter packen wir unser Gepäck in den Bus und nehmen die 600 km in Angriff. Baustellen erschweren die Suche des gewählten Weges. Marc, der Co-Pilot, diktiert mir den Weg, er macht das souverän. Mehrmals passieren wir die Mautstellen und gegen 20 Uhr fahren wir beim Verwalter der Ferienwohnung vor. Ich habe zuvor einen Code erhalten und der Hausschlüssel fällt, zu unserer Erleichterung, aus der Schlüsselbox. Schnell noch etwas einkaufen und ab zum Haus. Da stehen wir vor dem „Blechtor“. Von einem Haus ist nichts zu sehen. Bernhard sagt ganz enttäuscht zu mir: „Das ist aber nicht dein Ernst!“ Per Fernsteuerung öffnet sich das Tor und die Erleichterung wird spürbar. Hinter Mauern liegt dieses Idyll, ein für diese Region typisches Haus mit Pool, Palmen, Wiese, Garten, Grill ... Alle sind wir müde, nach einer bescheidenen Mahlzeit und dem Beziehen der Betten kehrt bald Ruhe ein. Sonntagmorgen, es ist bereits heiss (ihr erinnert euch, diese Woche soll auch in der Schweiz die heisseste werden für den ganzen kommenden Sommer). Einkaufen für den Tag, Morgenessen unter der Laube, baden und herumalbern im Pool. Trotz der Hitze nehmen wir die zwei Kilometer ins Zentrum unter die Füsse, wir wollen jetzt die Stadt erkunden. Allgegenwärtig sind die tollen Jachten, riesig und elegant. Den schönen braungebrannten Besitzern schauen wir amüsiert zu, wie sie sich präsentieren mit Cüpli und Snacks. Es erstaunt nicht, dass in jedem dieser Jachten ein TV-Grossbildschirm flimmert. Es gibt nichts zu tun. Angestellte in Uniform servieren, schruppen das Deck, richten die Sonnensegel ... und wir „gaffen“ noch ein bisschen und bleiben noch so gerne auf dieser Seite der Einstiegsrampe. Wobei - ein kleiner Rundgang durch eine dieser Luxusjachten wäre ja durchaus spannend. Am Pfingstmontag reisen wir ins Hinterland nach Grasse. Diese mittelalterliche Stadt, wunderschön am Hang gelegen, ist bekannt für seine Seifenmanufakturen. Wir schlendern vom Parkplatz all die Gassen hinunter, wohl wissend, dass es nachher wieder hinauf geht, und löschen in einer Café-Bar unseren Durst und schaffen den Weg nur mühsam unter der gleissenden Sonne zurück. Danach geht`s mit dem Auto wieder runter ans Meer nach Antibes und der Küstenstrasse entlang zurück nach Cannes. Da es in „unserem“ grünen, stillen Anwesen unter den Schatten spendenden Bäumen doch am Schönsten ist zu speisen, wollen wir dies bis zum zweitletzten Abend auch voll ausschöpfen. Die Männer planschen bis zum Nachtessen im Pool. Ist die grosse Hitze mal weg, gehen wir gemeinsam runter ans Meer, die Sonne hat ihre rote Glut weit weg im Meer „versenkt“, warm ist`s alleweil noch. Die einen geniessen die Ruhe am Morgen lesend beim ersten Kaffee unter der Laube, derweil andere diese noch im Bett bevorzugen. Irgendwann wird ausgiebig „zmörgelet“ mit allem drum und dran. Dann geht`s auf zur Insel Sainte Marguerite. Darauf steht das Fort Vauban, ein ehemaliges Staatsgefängnis, heute ein Museum, das wollen wir besuchen. Später wandern wir schwitzend durch schattigen Eichenwald. Das warme Lüftchen auf der kurzen Bootsfahrt zurück trocknet uns wenig und die darauffolgende stockende Busfahrt zurück in unser Paradies treibt uns den Schweiss aus den Poren, poahhh. Andy meint unverblümt: „Warum müssen wir ums Verr... bei dieser S...hitze Ferien machen ...“ Sind die Gemüter einmal abgekühlt, kehrt bald Stille ein. Wir lesen, spielen, baden und albern herum bis weit in den Abend hinein. Dann geht Marc noch auf Pirsch, er erforscht das Leben der Geckos, dieser kleinen glasig-grünen Echsen, welche zur Nachtzeit Wände und Decken abwandern auf der Suche nach allem was kreucht und fleucht. Den Mittwoch lassen wir „zu Hause“ verstreichen, erfreuen uns des süssen Nichtstuns. Das Baden im Meer lassen wir tagsüber sein, es hat keine Bäume am Strand. Wer es schafft aufzustehen, geht bereits vor dem „Zmorge“ runter ans Meer, sonst ist`s auch nach dem Nachtessen bei goldigem Abendlicht herrlich. Verbringen wir jedoch die Zeit in unserem Anwesen, kommt das Wasser im Pool den ganzen Tag über nie zur Ruhe. Marc hat für den zweitletzten Tag noch einen Vorschlag, den wir gerne umsetzen. Wir fahren der kurvigen Küstenstrasse gen Westen, in St. Raphael besuchen wir die mittelalterliche und vor allem kühle Klos- terkirche und schauen uns das schmucke Städtchen an. Durchs Hinterland kurven wir gemächlich zurück durch karge, schöne Täler mit Eichenwäldern und ausgetrockneten Flüsschen. Wie jeden Morgen davor, gehen wir auch am Freitag bereits vor der grossen Hitze einkaufen. Gemüse, Früchte, Käse und Brot posten wir in der Markthalle, den Rest im Supermarkt. Alle besorgen sich noch ein Feriensouvenir. Reto tut sich schwer mit der Auswahl, wird dann aber auch noch fündig. Wieder zurück, bereiten wir das Morgenessen vor; frisches Baguette, Käse, Fruchtsalat, Orangensaft, Brot, Butter, Konfitüre, Kaffee, Tee ... Letzte Ansichtskarten werden geschrieben. Marc düst nochmals mit seinem ferngesteuerten Boot durch den Pool. Bernhard und Andy ziehen sich zwischendurch zurück ins Haus. Dort ist es noch angenehm kühl. Am späten Nachmittag machen wir uns auf in die Stadt. Heute am letzten Abend wollen wir doch noch einmal auswärts essen. Wir finden schnell einen Tisch im Schatten und werden freundlich bedient. Mit schweren Bäuchen schlendern wir aus der Stadt, den weissen Jachten entlang. Heute Samstag stehen wir alle früh auf, essen, räumen auf und verlassen um 8 Uhr das Haus. Ein letzter Blick zurück, das Tor schliesst sich, den Schlüssel deponieren wir wie abgemacht und fahren zügig Richtung Genf. Wir kommen gut voran, passieren mehrmals Mautstellen, machen einmal eine Ess- und WC-Pause und sind um 14 Uhr am Flughafenbahnhof in Genf. Im noch leeren Zug richten wir uns ein, zu tun gibt es nichts mehr. In Gedanken sind wohl alle von uns noch für Momente im Süden . .. schön war`s … und heiss war`s … und erholsam. WG Freiestrasse 17 Hüte mit den roten Bommeln dran von Roberto Schmid I mmer wieder zieht es uns in den Schwarzen Walde ... da wo die grosse Torte herkommt! Das Tannenzäpfle! Und die lustigen Hüte mit den roten Bommeln dran. Ostern, zum Feiern und Entspannen reisen wir nach Himmelreich. Kurz nachdem der Hochschwarzwald seine Pforten zum Höllental schliesst und öffnet, steht das integrative Embrace-Hotel Hofgut Himmelreich. Das folgende Interview führte Roberto Schmid mit den vier Bewohnenden: Frau S, Frau H, Herr B und Herr Sch. Na, wie wars diesesmal in den Oster ferien? Herr B.: Wir waren im Himmelreich, da wo auch Leute mit Behinderung schaffen. Beim FC Freiburg haben wir mitgefääänt. Die haben auch gegen Köln 2:0 gewonnen. Robertos Kollegen waren auch mit dem Zug von Konstanz hergereist. Der Roman, der als Kapitän bei der Fähre arbeitet und die Claudia, die im Casino schafft. Die kenne ich schon vom letzten Jahr. Die sind cool. Der Max, der im Hofgut Himmelreich arbeitet, ist auch ein SC Freiburg Fan, da haben wir diskutiert über die Spieler. Der Bürki, unser Nati-Torwart und der Mehmedi, auch von der Nati, spielen ja beim SC Freiburg, die sind spitze, das haben auch Claudi und Roman gesagt. Ohne Bürki hätten die Freiburger schon oft verloren. Wir haben uns gegenseitig Bier spendiert und die Stadionwurscht verspeist und mitgesungen. Ich habe für meine Freundin eine grosse Fahne gekauft. Zum Entspannen waren wir im Schwarzwald Badeparadies in Titisee. Da hat es im Schwimmbecken eine Bar und lauter Palmen. Da waren sehr viele Leute, es war ja Sonntag. Und wie wars denn für dich Frau K.? Also der eine war immer hässig (Kellner vom Himmelreich) und der andere (Max) war ein „herziger Mann“. Das Essen war fein und billig. Das Bett war nicht so gut, zu tief, ich habe nicht gut geschlafen. Das Fräulein am Morgen hat viel Geschirr auf dem Tablett tragen können. Ich war Baden, da konnte ich auch im Freien schwimmen, und ein Dampfbad und ein Salzbad habe ich genossen, das war wunderbar. Ein „herziger Mann“ hat in Freiburg, in der Stadt, ein Bild für mich gemalt, mit dem Hirsch vom Hirschsprung im Höllental. So Frau H. was hast du denn erlebt? Es ist schön gewesen. Baden und Kino war schön. Beim Baden war ich in der Dampfsauna und dann im Salzwasser. Im Kino hab ich Cinderella angeschaut. Ich finds gut wenn Leute mit Behinderung im Hotel schaffen, ich könnte das nicht, das ist zu anstrengend. Herr Sch. was hältst du von Hotels, in denen Menschen mit einer Beeinträchtigung schaffen? Das find ich gut, dort würde ich auch gerne schaffen. Das Besondere ist, das die Leute einfach anders mit einem umgehen, viel freundlicher. Die Gäste sind glaub auch anders. Ich würde auch in andere Embrace Hotels gehen. Das Wohnen im Hotel war gut, das Fussballmatch war klasse. Das Wetter war nicht so toll. „Als Gast willkommen, als Mensch erwünscht zu sein“ ist der Leitspruch des Hofgut Himmelreich. Menschen mit Beeinträchtigung schaffen in sämtlichen Bereichen des Hotels, fast immer ein Lächeln parat und einen netten Spruch, der dann folgt, wenn man ins Gespräch kommt. Die Idee, die Welt nicht nach Gewinner und Verlierer zu teilen ist der Impulsgeber für die Embrace Hotels, die mittlerweile auch in Belgien, Italien und Griechenland aktiv sind. Dieser Verbund von professionellen Hotels und Tagungszentren sind barrierefrei im wörtlichen und übertragenen Sinn, nämlich erlebbar für alle. Und vor allem gute Arbeitsplätze für Menschen mit einer Beeinträchtigung. www.hofgut-himmelreich.de www.embrace-hotels.de 19 Kritik kommt aber als Besorgnis daher, z. B. dass hier die Behinderten zum Auslachen vorgeführt werden. Dreiste Gegenfrage: Werden die anderen das nicht auch? Mit einer Minute und 27 Sekunden ist er der kürzeste Eurovisions-Song. In den Wettbüros, die bereits ESC-Tipps anbieten, schossen die vier Finnen gleich unter die ersten drei Favoritenplätze. Sollten sie es schaffen, wäre ihr Song der tatsächlich kürzeste Eurovisions-Song aller Zeiten. Die vier Musiker von PKN sind Pertti Kurikka (Gitarre), Kari Aalto (Sänger), Sami Helle (Bass) und Toni Välitalo (Schlagzeug). Sie lernten sich bei einem Workshop kennen und spielen bereits seit sechs Jahren zusammen. INKLUSION EXPLOSION EUROVISION PUNKSYNDROM von Roberto Schmid P ERTTI KURIKAN NIMIPÄIVÄT, kurz PKN genannt (um unsere Zungen zu schonen ...), werden für Finnland am Eurovision Songcontest am 23. Mai 2015 in Wien, ihr Land vertreten. Punks mit Down-Syndrom. Drei Musiker haben das Down-Syndrom, und einer ist Autist. Als leidenschaftlicher Heavymetal-Gitarrist und vor allem als ebenso leidenschaftlicher Mitarbeiter des Verein Chupferhammer habe ich mich ausserordentlich erfreut an dieser Band aus Suomi ... Bei der Vorentscheidung in ihrem Land setzten sie sich gegen 17 weitere Künstler durch, und lösten mit 36,2 Prozent aller Stimmen der TV Zuschauer das Ticket für das Musikfest in Wien. Finnland, schon immer für Überraschungen gut, zeigt uns wiedermal, wie entspannt sie mit dem Thema Integration, Inklusion umgehen ... oder ist es dort gar kein Thema? Sondern Normalität? Den Namen hat die Band dem Gitarristen und Frontmann Pertti Kurikka zu verdanken. Er schrieb den ersten Song an seinem Namenstag, dementsprechend heißt die Band nun ins Deutsche übersetzt „Pertti Kurikkas Namenstag“. Mit ihrer ersten Single „Kallioon“ erreichten sie in ihrer Heimat schnell Kultstatus. Die Single „Ei yhteiskunta yhtä miestä kaipaa“ wurde 2010 auch in Deutschland veröffentlicht und war sofort ausverkauft. Zwei weitere Alben folgten im Jahr 2011. Die vier Musiker erhoffen sich von ihrem Auftritt beim ESC, dass sich mehr Menschen über das Down-Syndrom aufklären. Außerdem wünschen sie sich Unterstützung für Organisationen, die sich für Menschen mit einer Beeinträchtigung einsetzen. Prima Boschafter für uns alle, also. Ein Film über die Band machte die vier Musiker schlagartig berühmt. In „The Punk Syndrome“ zeigen die Regisseure Jukka Kärkkäinen und J-P Passi, wie die Punkrocker ihre Musik als Ventil nutzen. Sie drücken ihre Frustration über alltägliche Dinge aus. Dazu gehört zum Beispiel das Leben in einer Wohngruppe oder das Warten auf Bassist Sami Helle erklärte in einem Interview: „Die Mitglieder unserer Band sind vier Männer mittleren Alters, die alle geistig behindert sind“. Selbstbewusst wie dieser Satz ist ihr Song: „Aina mun pitää“ („Ich muss immer“), ein Punksong mit lauten Gitarren, mit gröhlendem Gesang, knalligem Schlagzeug und wummerndem Bass. Nach Conchita Wurst, der letztjährigen Gewinnerin, werden dieses Jahr PKN die Grenzen der Toleranz herausfordern. Bei einigen haben sie bereits jetzt schon die Toleranzschwelle überschritten, deren Facebook: www.facebook.com/thepunksyndrome einen Kaffee, weil ein Kellner sie wegen ihrer Behinderung nicht bedient. Der Film aus dem Jahr 2012 wurde unter anderem mit dem Publikums-Award beim Tampere Film Festival und dem „Jussi Award“ für den besten Dokumentarfilm ausgezeichnet. Die Band spricht für sich, und mir aus dem Herzen. Lasst uns die Daumen drücken für ihr Punksyndrom am 23. Mai 2015 in Wien. This Finnish Punk Band With Learning Disabilities der Songtext: I always have to clean I always have to do the dishes I always have to work I always have to go to the doctor I am not allowed to go to the computer I am not allowed to watch television I am not allowed to see my friends I always have to be at home I always have to do chores I always have to eat well I always have to drink well I can’t eat candy, drink soda, I can’t even drink alcohol I always have to rest I always have to sleep I always have to wake up I always have to shower der Song auf Youtube: www.youtube.com/watch?v=PBRVLWlU8kU LG Sitzberg 21 20 Jahre Leben im Sitzberg Erfahrungsbericht von Daniel Gujer von Julian Nussberger I m Jahre 1995 zügelte ich in den Sitzberg ins Haus Steiggüetli ehemals Bärbeli Stiftung. Thomas war auch schon dabei und noch zwei Bewohner – ein Leiterpaar hat im Haus gelebt. 1999 hat der Chupferhammer alles übernommen. 2001 zügeln wir in den restaurierten Röseligarten - der heisst jetzt Lebensgemeinschaft Sitzberg. Ich habe viel gemacht. Im Sommer im Garten Steine gesammelt, Abfalltour durch den Weiler, einkaufen im Volg Wila, Milch holen beim Bachmann, Kirche öffnen und schliessen, durch den Sitzberg spazieren und mit Menschen schwätzen und kochen im Haus. Ab 2004 leben 6 Menschen in der LG. 2005 beginne ich mit der auswertigen Arbeit im Brühlgut. Ich reise jeden Tag vom Sitzberg nach Winterthur. 2008 werde ich Onkel und 2013 nochmals. Das Leben im Sitzberg ist schön. Eine schöne Natur. Bei schönem Wetter sehen wir viele Berge. An den Nachbaren habe ich Freude wenn ich sie treffe. Die Wirtin im Sternen ist vor ein paar Jahren gestorben. Denn Stammtisch am Montagabend gibt es leider nicht mehr. Auch sonst sind viele Menschen gestorben, es hat sich verändert. Im Winter ist der Skilift auch ein Treffpunkt. Mein Zimmer in der LG ist schön. Jetzt nehme ich Abschied vom Sitzberg nach 20 Jahren zügle ich nach Winterthur und lebe mit der LG in der Giesserei in Hegi. Ich habe den Sitzberg gerne, da bin ich ein wenig traurig. Und sonst freue ich mich auf mein neues Zuhause. Ich wünsche dem Sitzberg und Bewohner und Nachbarn viel Erfolg und sie sollen nicht enttäuscht sein – Ich komme wieder auf Besuch! Zivildiensteinsatz vom 2. Juni 2014 – 28. Januar 2015 D a nicht nur Menschen die mich kennen diesen Bericht lesen werden, will ich es nicht versäumen mich kurz vorzustellen. Ich heiße Julian, bin 21 Jahre, von Beruf Koch und leiste zurzeit meinen Zivildiensteinsatz. Einen großen Teil dieses Armeeersatzdienstes leiste ich in der Lebensgemeinschaft im Sitzberg, welche zum Verein Chupferhammer gehört. In den acht Monaten, die ich mit kognitiv und psychisch beeinträchtigten Menschen mitleben durfte, habe ich viel erlebt und gelernt. Das Zusammenleben, Zusammenarbeiten und Begleiten dieser Menschen durch Ihr Leben, hat mir viel Spaß gemacht. Jeder „Zivi“ ist verpflichtet, je nach Art des Einsatzes, spezifische Kurse zu besuchen, welche ihn auf die zukünftige Arbeit, in meinem Fall das Zusammenarbeiten mit beeinträchtigen Menschen, ideal vorbereiten. Trotz zweiwöchiger Vorbereitung auf diesen Einsatz in Schwarzenburg SO, wusste ich nicht richtig, was auf mich zukam. Als gelernter Koch war die Küche für mich das Vertrauteste, alles andere war neu und fremd. Obwohl ich nur zwei Autominuten vom Sitzberg entfernt wohne, kannte ich die Menschen die hier wohnen und leben nur vom Sehen. Das Zusammenleben mit Ihnen war anfangs sehr speziell, wie sollte ich mich gegenüber Ihnen verhalten? Bekanntlich ist jeder Anfang schwer, wie es halt ist bei Neubekanntschaften. Nach etwas Anlaufzeit und abgelegter Zurückhaltung verstanden wir uns prima, was meiner Meinung nach der Grundstein für diesen guten Einsatz war. Neben Fahrdiensten, Arbeiten im Garten oder kochen, halt ganz alltäglichen Dingen, stand parallel dazu immer die Begleitung der Bewohner im Vordergrund. So bauten wir zusammen eine Treppe im Garten, verlegten Platten, stellten einen Holzunterstand her und lackierten alle Fensterläden des Hauses, welche mein Bruder in seinem ZiviEinsatz vor mir fachmännisch vorbereitete. Nicht zu vergessen die tolle Lagerwoche, die ich mit allen Bewohnern im Tessin erleben durfte. Leider besteht so ein Einsatz nicht immer nur aus positiven Erlebnissen, doch auch die negativen Erfahrungen, welche ich erlebt habe, waren keine schlechten. Natürlich drängten sich immer wieder Fragen auf, zum Glück standen mir viele vom Fach ausgebildete ArbeitskollegInnen zur Seite, speziell meine Chefin Gerlinde war für Fragen immer offen, ein großes Dankeschön an dieser Stelle. Nach acht intensiven und lehrreichen Monaten im Sitzberg geht dieser Einsatz dem Ende entgegen. Den Rest meiner verbleibenden Diensttage werde ich im Heilsarmee-Brocki in Wila absolvieren. Zum Schluss will ich mich bei meinen ArbeitskollegInnen herzlich bedanken und wünsche meinem Nachfolger alles Gute für seinen Einsatz. Vorankündigung Klangsonntag im Sitzberg Eine Veranstaltung der Lebensgemeinschaft Sitzberg / Verein Chupferhammer. Am 23. August 2015, ab 12.00 Uhr, Start mit Festwirtschaft und Alphornklängen. Um 13.00 Uhr, ein stimmungsvolles Konzert in der Kirche Sitzberg mit verschiedenen Musikerinnen und Musikern, wie dem Trio „Tanzett Unrue“; „Wiiberchor“, Ebnat-Kappel; „Stillelauschen“, Sternenberg; „David Mühlethaler“, Wattwil. Anschliessend eine „Stubete“ im Haus der LG Sitzberg mit Festwirtschaft. Sei unser Gast, bring Freunde mit! Herzlichen Dank! Werkstatt im Rosengarten 23 Seitenwechsel - von Rechten und Pflichten der Inklusion von Rosmarie Altenburger, Bereichsleitung Werkstatt F achbegriffe kommen und gehen, „Inklusion“ ersetzt nicht nur im Chupferhammer, sondern in vielen anderen Leitbildern der Fachwelt den Begriff „Normalität“. Das „Dazugehören“ unserer Mitarbeitenden im Werkstatt-Alltag, aber auch in Bezug auf die Gesellschaft und das System war und ist uns seit jeher ein wichtiges Anliegen. Für die Bedürfnisse unserer Mitarbeitenden haben wir stets ein offenes Ohr, wir suchen mit ihnen gemeinsam nach Möglichkeiten und Lösungen und schaffen Arbeitsplätze, die ihren Fähigkeiten entsprechen. Rückmeldungen von Seiten unserer Mitarbeitenden: „Da im Rosengarten fühle ich mich ernst genommen“, freuen mich immer, erstaunen mich aber auch, da ich davon ausgehe, dass dies eigentlich die Norm sein sollte. Natürlich wissen wir alle, Leitbild und Konzept sollen nicht nur Paragraphen auf Papier, sondern gelebt werden. Stolpersteine in der Umsetzung begegnen uns dann, wenn wir unser Fachwissen im Alltag verlieren, nicht mehr mit der nötigen Vorsicht und Reflexion wirken, unsere Arbeit nicht immer wieder hinterfragen und der aktuellen Gegebenheit anpassen. Seitenwechsel: Zugegebenermassen, nicht ganz freiwillig stand ich Ende 2014 plötzlich auf der anderen Seite der an Inklusion Interessierten, auf der Seite der Betroffenen. Ein Velounfall hat mich in meinen selbstbesorgenden Kompetenzen um Jahre zurückgeworfen. Wegen mehreren Brüchen an Arm, Hand und Becken war ich quasi blitzartig ausser Gefecht gesetzt. Auf einmal war es mir nicht mehr möglich, mich selbst anzuziehen oder mir z.B. selbst etwas zu Trinken einzugiessen. In der Anfangsphase konnte ich nicht mal selbst essen, geschweige denn aufstehen und gehen ohne Hilfe oder Hilfsmittel. Nach und nach erlernte ich der Situation angepasste Anwendungstechniken, mit denen ich dann, teilweise noch etwas unbeholfen aber doch erfolgreich, dies und jenes aus dem Alltag wieder bewältigen konnte. In dieser Phase habe ich einiges im Pflege- und Begleitungskontext erlebt, welches mich auch bezüglich Inklusion zum Nachdenken anregte. Zurück bleibt eine grosse Dankbarkeit für die erhaltene wertvolle Unterstützung, aber auch für die Erfahrung, dass von anderen abhängig sein, unangenehm ist. Und auch die Erkenntnis vom direkten Zusammenhang, wenn sich die begleitete Person vom Gegenüber nicht ernst genommen und/ oder gleichwertig behandelt fühlt. Dies kann sich dann ganz schnell stark auf das Wohlbefinden und damit auch auf die Gesundheit auswirken. Bezogen auf die alltägliche Begleitarbeit im Rosengarten, gibt es da Parallelen zwischen dem Pflegebereich und unserem Wirken? Natürlich verfügen auch die Pflegeberufe über Konzepte und Leitbilder. Vergleicht man nun das Leitbild der Pflege des Kantons St. Gallen mit dem Chupferhammer- Leitbild, lässt sich eine grosse Ähnlichkeit feststellen (vgl. Leitbild der Pflege, Gesundheitsdepartement des Kantons St. Gallen, 2007). Wir setzen in unserem Leitbild mit Inklusion als Begriff ein Zeichen dafür, dass wir betreute Personen als gleichwertig betrachten und sie als Teil der Gesellschaft sehen. Im Leitbild der Pflege steht der Grundsatz: „Im gesellschaftlichen Kontext pflegen“. Dieser zielt nicht primär auf die Gleichwertigkeit der Patienten/Patientinnen, sondern eher auf den Einbezug derer Anliegen in die Gesellschaft, schafft also genauso die Verbindung zwischen zu pflegenden und der Gesellschaft. Die im Chupferhammer-Leitbild angestrebte Vielfalt wird auch im Leitbild der Pflege als zentraler Punkt aufgeführt. Unter dem Titel „Menschen als Individuen respektvoll unterstützen“, wird betont dass; „individuelle Merkmale wie Alter, Geschlecht und soziokultureller Hintergrund von Pflegefachpersonen in ihr Handeln einbezogen werden“. Sie nehmen neben physischen und psychischen auch spirituelle und soziale Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten wahr und suchen Wege, diesen gerecht zu werden. Es geht also auch darum, Menschen mit ihrer eigenen Lebenswelt so zu unterstützen, dass ihre Individualität möglichst nicht verletzt wird. Analog zur Individualität muss natürlich auch ein hoher Stellenwert des Gegenübers bei Einbezügen in Entscheidungen gegeben sein. Während der Chupferhammer diesen mit dem Begriff der Partizipation auf den Punkt bringt, schreibt das Leitbild der Pflege von „Partnerschaftlich handeln“, welches genau zum gleichen Ziel führen soll; Den Mensch mit seinen Wünschen und Vorstellungen in die Arbeit miteinbeziehen und keine Fremdbestimmung erzwingen. Auch den Anspruch der Professionalität finden wir im Leitbild der Pflege als „kompetent pflegen“ wieder. Fachpersonen sollen sich mittels Bildung und Weiterbildungen Wissen über ihre Aufgaben aneignen und damit ihren Patienten kompetent und verantwortungsvoll zur Seite stehen können. Dies setzt laut Leitbild Fach-, Sozial- und Handlungskompetenzen aber auch die Dokumentation und Evaluation der Interventionen voraus. Am wenigsten deckungsgleich erscheinen auf den ersten Blick der Punkt der Menschenrechte im Chupferhammer-Leitbild und der Punkt des „Wirksam pflegen“ im Leitbild der Pflege. Bei genauerem Betrachten lässt sich jedoch auch hier eine deutliche Parallele erkennen. Während der Chupferhammer für gleiche Rechte für alle und damit auch für Menschen mit IV Rente plädiert, schreibt das Leitbild der Pflege vom Anspruch der Wirksamkeit der Interventionen zum Wohle der Patienten aus ethischen, rechtlichen und wirtschaftlichen Gründen. Rechtliche Gründe schliessen natürlich auch, die von der Schweiz anerkannten Menschenrechte mit ein. Nicht nur in unserem, sondern auch im Arbeitsalltag der Pflegeberufe (und natürlich hoffentlich auch in allen anderen Berufsfeldern), wird viel darüber nachgedacht, wie man seinem Gegenüber entgegentreten soll. Dabei sind sich die beiden Berufsgruppen der Pflege und der Betreuung nicht nur sehr ähnlich, sondern sie vermischen sich auch immer öfters (vor allem im Wohnbereich). Die Tatsache, dass sich die Leitbilder doch sehr ähnlich sind, gibt uns die Sicherheit, dass wir, unter Berücksichtigung unserer professionellen Grundhaltung, auch in der täglichen Pflege wertschätzend und inklusiv arbeiten können. Wir alle arbeiten mit Individuen und sind daher auch gefordert, unser Handeln immer wieder kritisch zu hinterfragen und zu überprüfen, damit wir nicht aus reiner Routine jemandem bewusst oder unbewusst seine Selbstbestimmung und Mitsprache verwehren. Wie schnell das passieren kann, ist mir in meiner Zeit der Abhängigkeit teilweise äusserst unangenehm bewusst geworden. Die vielen körperlichen Blessuren und die damit verbundenen Auswirkungen auf den Alltag, das „Loslassen und Aushalten“ von Vielem und sich einfach auf andere verlassen zu müssen, geht nicht spurlos vorbei. Man fühlt sich deutlich verletzlicher als sonst und hat umso mehr das Bedürfnis, seine Entscheidungsfreiheit(en) behalten zu können. Wie schnell kann da eine kommentarlos, schwungvoll um den Hals gebundene Serviette, ein leeres Glas mit einer geschlossenen Wasserflasche daneben (die nicht selber geöffnet werden kann) oder ein längeres, hilfloses Warten im Rollstuhl, weil das Abholen vergessen gegangen ist, dazu führen, dass man sich nicht ernst genommen oder nicht gut versorgt fühlt. Eine schroffe Antwort von Seiten Pflegepersonal kann dazu führen, dass die betroffene Person sich das nächste Mal nicht mehr getraut zu fragen und lieber still auf dem Rollstuhl sitzen bleibt, auch wenn sich dadurch die Schmerzen verstärken, nur damit niemand um Hilfe gebeten wer¬den muss. Natürlich sind wir alle einfach „nur“ Menschen, mit Stärken und Schwächen. Auch schleichen sich in der Hektik des Alltags immer wieder Dinge ein, welche fürs Gegenüber ungünstig, aber in keiner Art und Weise bös gemeint sind. Dies führt mich zu einem – in Bezug auf Inklusion - ganz wichtigen Punkt. Ein gutes Zusammenwirken, Inklusion im Speziellen, kann nicht funktionieren, wenn die ganze Verantwortung dafür nur beim Fachpersonal liegt. Es ist ganz wichtig, dass die Menschen, die Unterstützung/ Hilfe in Anspruch nehmen, selber auch für ihre Rechte (und Pflichten) einstehen und sich bei Ungerechtigkeiten oder Missständen zur Wehr setzen. Mir persönlich hat dieses, nicht nur Kraft kostende sondern eben auch wieder Kraft gebende Engagement in meiner Zeit der extremen Bedürftigkeit sehr viel gebracht. Ich habe mehrheitlich positive und dankbare Reaktionen auf meine „Einwände“ erhalten und damit dazu beitragen können, dass Abläufe kritisch angesehen worden sind, umgesetzte Veränderungen gute Inputs ins Pflegeteam brachten und der Umgang untereinander sich positiv verändert hat. Wichtigste Erkenntnis daraus: Inklusion und alle anderen Punkt der Leitbilder des Chupferhammers (der Pflege und allen anderen Bereichen) sind nur dann umzusetzen, wenn Professionelle und Betroffene sich gleichermassen damit befassen und diesem Ziel auch immer wieder ihre eigene Stimme geben - keine Rechte ohne Pflichten. Werkstatt im Rosengarten / Abteilung Polywerkstatt 25 Der Weg der kleinen Schritte von René Frischknecht Abteilungsleiter Polywerkstatt I mmer schneller, aber qualitätsbewusster. Leisten und Unzähliges in kurzer Zeit erledigen. Wohin führt das? Nun, so glaube ich, zu einer Überforderung. Wir spüren uns nicht mehr, wissen nicht, welche Prioritäten wir setzen sollen, können uns nicht mehr strukturieren und haben keinen Halt mehr. Alles Fähigkeiten, die wir für die Bewältigung unseres Leben brauchen, nutzen und im gesunden Zustand aus unseren Hirnlappen abrufen können. Was ist, wenn diese Fähigkeiten verkümmert, überstrapaziert, verborgen oder nicht entwickelt sind? Dann braucht es Begleitung im Alltag mit Verständnis, Einfühlungsvermögen und angemessenes Einfordern. Vor allem braucht es Rahmenbedingungen, die Sicherheit bieten und erfahren lassen, so wie ich bin werde ich angenommen und wenn ich mit Einschränkungen oder Hindernissen konfrontiert werde, bekomme ich die Unterstützung, die ich brauche. Ich lerne meine verkümmerten Fähigkeiten wieder zu nutzen und kann sie in den Alltag einbringen. Jeder Mensch will einbezogen werden, Aufgaben haben, in denen er etwas zu einem Gelingenden beitragen kann. Diese Aufgabenstellung sind Themen in der Begleitarbeit im Werkstattalltag. Wir unterstützen die Mitarbeitenden darin, einen Beitrag zu einem guten Wirken einbringen zu können. Dabei nehmen wir sie so, wie sie sind und unterstützten die Mitarbeitenden darin, ihr eigenes Wirken zu erfahren und sich zu spüren, sich als wertvollen Menschen kennen zu lernen. Das Ziel ist, den Menschen mit ihren sozialen, personellen oder geistigen Erschwernissen mit dem Arbeitsalltag einen Inhalt und einen Sinn zu geben. Wichtig in der Begleitarbeit ist, immer den Weg der kleinen Schritte im Blick zu haben. Dies möchte ich anhand eines Beispiels erklären: Ein kleines Kind nimmt auf dem Treppenweg in den oberen Stock auch behutsam einen Schritt nach dem anderen. Es geht sorgfältig die Treppe hoch, ruht sich aus, dreht sich um und schaut zurück, welchen Weg es bereits geschafft hat. Dies gibt ihm Bestärkung, es spürt und sieht, was es kann. Sorgfalt und Behutsamkeit sind wichtige Grundsätze für uns und unser Leben. Wir gehen behutsam vorwärts und achten sorgfältig auf das, was wir erreicht oder getan haben. Immer mit der nötigen Erholung und Entspannung. Den Bericht runde ich ganz in diesem Sinne mit einem Gedicht ab: Die Kunst der kleinen Schritte Antoine de Saint-Exupéry Ich bitte nicht um Wunder und Visionen, Herr, sondern um die Kraft für den Alltag. Lehre mich die Kunst der kleinen Schritte. Mach mich sicher in der rechten Zeiteinteilung. Schenk’ mir das Fingerspitzengefühl, um herauszufinden, was erstrangig und was zweitrangig ist. Schenk’ mir die nüchterne Erkenntnis, dass Schwierigkeiten, Niederlagen, Misserfolge, Rückschläge eine selbstverständliche Zugabe zum Leben sind, durch die wir wachsen und reifen. Erinn’re mich daran, dass das Herz oft gegen den Verstand streikt. Schick’ mir im rechten Augenblick jemanden, der den Mut hat, die Wahrheit in Liebe zu sagen. Du weißt, wie sehr wir der Freundschaft bedürfen. Gib dass ich diesem schönsten, schwierigsten, riskantesten und zartesten Geschenk des Lebens gewachsen bin. Verleihe mir die nötige Phantasie, im rechten Augenblick ein Päckchen Güte mit oder ohne Worte an der richtigen Stelle abzugeben. Bewahre mich vor der Angst, Ich könnte das Leben versäumen. Gib mir nicht, was ich mir wünsche, sondern das, was ich brauche. Lehre mich die Kunst der kleinen Schritte Betriebsausflug 2014 von Matthias Schläpfer A m Freitag, 19. September 2014 ging es endlich los. Um 8.00 Uhr versammelten wir uns in Ebnat-Kappel und bestiegen den komfortablen Reisecar. Nach einem Zwischenhalt in Wattwil waren nun sämtliche Teilnehmer an „Bord“ Richtung Zentralschweiz. Das Wetter war am Morgen noch bewölkt und für die Jahreszeit relativ frisch, aber zumindest trocken. Nach einem „Znüni“Halt in Uznach gab es von den Betreuern frischen Kaffee und feine Buttergipfel. Bei Ankunft vor den Toren des Verkehrshauses in Luzern haben sich die Wolken bereits etwas verzogen und die Temperatur war wieder am Steigen. Nachdem nun die gesamte Truppe sowie auch das Betreuerteam vollzählig waren (und auch diejenigen, die verschlafen hatten, anwesend waren), stand einem interessanten und abwechslungsreichen Tag nichts mehr im Wege! Das Verkehrshaus der Schweiz ist das vielseitigste Verkehrs-Museum in Europa und eines der am meisten besuchten Ausstellungen in der Schweiz. Ein Eldorado für alle Interessenten von Autos, Lokomotiven, Flugzeugen und Schiffen. Interessant und abwechslungsreich konnten wir die Entwicklung des Verkehrs und der Mobilität erkunden; gestern, heute und morgen – auf der Strasse, der Schiene und dem Wasser, aber auch in der Luft und im Weltall. Eindrücklich sind die technischen Errungenschaften, welche die Mobilität ermöglichen und aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken sind. Die geistige Beweglichkeit von Tüftlern, Erfindern und Entdeckern erst machte die Menschen so mobil, wie sie es heute sind. Die faszinierende Geschichte des Verkehrs und seiner Vehikel sowie deren gesellschaftspolitische Auswirkungen auf unsere Kultur sind die Kernthemen des Museums im Verkehrshaus. Mehr als 3000 Objekte auf über 20'000 Meter Ausstellungsfläche sind Zeugen einer im wahrsten Sinne des Wortes bewegten Geschichte oder weisen auf zukünftige Herausforderungen in Sachen Verkehr und Mobilität hin. Sehr eindrucksvoll war insbesondere die Sonderausstellung von „Alinghi“, mit dem originalen Siegerboot des America‘s Cup 2007. Die Jacht ist 25 Meter lang und 3,4 Meter breit. Augenfällig ist der 36 Meter hohe Masten. Betreten konnten wir die Hauptattraktion zwar nicht, aber dank zwei Galerien eines riesigen Gerüsts waren die Impressionen für schwindelfreie Besucher doch recht eindrucksvoll, inklusive die Aussicht über den Vierwaldstättersee und die Stadt Luzern. Die Mittagsverpflegung konnte im grosszügigen Selbstbedingungsrestaurant auf dem Campus des Verkehrshauses eingenommen werden. Danach war noch etwas Zeit zur freien Verfügung um noch mehr zu entdecken oder das Essen zu verdauen. Um 15.00 Uhr stand nun bereits die Rückfahrt mit Zwischenhalt am Ägerisee an. Das Restaurant Moorgarten ist fantastisch gelegen, direkt Seeufer. Doch leider sind nun dunkle Wolken aufgezogen und Regen hat eingesetzt. Trotzdem hat der „Zvieri“ mit Kaffee und Kuchen ausgezeichnet geschmeckt. Nun ging es direkt wieder zurück ins Toggenburg nach Wattwil resp. Ebnat-Kappel, wo ein eindrücklicher, gut organisierter und wunderschöner Betriebsausflug viel zu schnell geendet hat. 27 Ausflug 2014 – Reisebericht – Abteilung Montage / Mechanik von Manuel Niederöst / Ueli Raschle A Ausflug 2014 – Reisebericht – Abteilung Verpackung / Versand von Erika Müller / Sonja Haller D er Abteilungsausflug vom 16. Juni 2014 fing bereits mit einer Überraschung an. Als wir im Rosengarten angekommen sind, gab es bereits Kaffee mit Gipfeli. Danach sind wir gut gelaunt in den Bus gestiegen und Richtung Alt St. Johann losgefahren. Gespannt spazierten wir zur Klangschmiede, wo uns ein Musiker die Funktion eines Wassermühlrads erklärte. Anschliessend sind wir herzlich vom Klangschmied begrüsst worden. Er richtete an uns ein paar Worte zu seinem interessanten Beruf. Nebst Informationen zum Schmieden von Schellen, zeigte er uns die verschiedenen Schalen mit ihren individuellen Tonarten. Ausserdem lernten wir auch die Schwingungsformen kennen, die Klänge sowohl in Sand als auch in Wasser erzeugen können. Ebenfalls interessant ist die Unterscheidung zwischen sogenannten Rollen für Silversterkläuse und Glocken für den Alpaufzug. Zum Schluss haben wir auch das Talerschwingen ausprobiert und in einer improvisierten Klang-Session mit verschiedenen Instrumenten den Rhythmus zu einem Musikstück begleitet. Im Restaurant Gemsli in Teufen gab es einen feinen Fitnessteller zum Mittagessen. Danach ging die Ausfahrt weiter und wir besuchten den Heilkräuter-Garten des Naturheilkunden-Pioniers Albert Vogel. Der Heilkräuter-Schaugarten umfasst rund 120 verschiedene Heil- und Küchenkräuter. Auch alte Obstsorten wachsen im Erlebnisgarten auf rund 1000 Metern ü. M. – umgeben vom herrlichen Panorama des Alpsteins und eingebettet in die sanften grünen Hügel des Appenzellerlandes. Rund herum blühten die Blumen, Gräser und Pflanzen; es duftete ausgezeichnet. Auch haben wir Wissenswertes über die Naturheilkunde sowie deren Herstellungsprozess, u. a. das Stanzen von Tabletten, erfahren. Die hauseigene Drogerie bietet darüber hinaus einen umfassenden Einblick in das vielfältige Produktesortiment. m Donnerstag, 23. Oktober 2014 versammelten wir uns im Rosengarten zum gemütlichen Znüni. Mit einem Personenbus der Firma Hermann ging es nach Wattwil für eine Betriebsbesichtigung bei der Firma Högg Produktionstechnik AG, die bekannt ist u.a. für die Herstellung von Rollstuhl-Liften. Vor den Toren des neu erstellten Bearbeitungszentrums in Wattwil wurden wir vom Geschäftsführer Ivo Högg freundlich empfangen. Unter fachkundiger Führung wurde uns eindrücklich die verschiedenen ProduktionsSchritte sowie die Herstellung von Präzisionsteilen erklärt. Die Firma hat sich zu einem europaweit tätigen, spezialisierten Anbieter von anspruchsvoller mechanischer Fertigung, inklusive Engineering und Systemverantwortung entwickelt. Für die Kunden werden Prototypen, Einzelund Serienteile sowie komplette Systemkomponenten gefertigt. Ausserdem wird ein effizientes Produkt-Engineering betrieben, damit innovative Lösungen in Form von kostengünstigen Konstruktionen und Herstellverfahren sichergestellt werden. Ebenfalls seien stete Innovationskraft, Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit wich- tige Grundwerte des Unternehmens. Den familiären Bezug zur MetallverarbeitungsBranche und der Unternehmensentwicklung erklärt Herr Högg mit der Tätigkeit seines Grossvaters; er betrieb bereits eine Schmiede im Toggenburg. Augenfällig und vorbildlich für uns war die Betriebsorganisation, Produktionsprozesse, kombiniert mit modernster Bearbeitungstechnik. Weiter sind die ausgeprägte Disziplin, Ordnung und Sauberkeit des Betriebs bemerkenswert. Dank einer „Null-Fehler-Mentalität“ bei sämtlichen Dienstleistungen kann die Wirtschaftlichkeit und die Steigerung der Unternehmensleistung sichergestellt werden. Weiter erklärte uns der Geschäftsleiter Högg, dass eine laufend Verbesserung der Prozesse notwendig sei, um die Effizienz und Kundenzufriedenheit stetig zu verbessern. Somit können sogar Kleinserien nach individuellen Bedürfnissen der Kunden hergestellt werden.. Um 11.15 Uhr stand dann die Weiterfahrt Richtung Wil, resp. Rossrüti an, um im Restaurant Valentino das Mittagessen einzunehmen. Ob Grilladen oder Pizza – es hat ausgezeichnet geschmeckt und auch das Ambiente war hervorragend. Frisch gestärkt ging es danach zu Fuss Richtung Hofberg bzw. auf den Wiler Stadtberg mit seinem einzigartigen Aussichtsturm. Die Aussichtsplattform des 38 Meter hohen Turms ist über 189 Treppen erreichbar. Der Kern des Turmes besteht aus einer doppelten Wendeltreppe mit zwei voneinander unabhängigen Treppenläufen. Ausserdem wurde für die Konstruktion ausschliesslich Holz aus den umliegenden Wäldern verwendet. Ob es an der Höhe oder den vielen Stufen lag? Jedenfalls wagten nur gerade ein halbes Dutzend die Aus- und Rundsicht zu geniessen. Auf dem Rückweg haben wir einen Zwischenhalt im Restaurant Berghof zum „Zvieri“ eingelegt. Das Bergrestaurant liegt an idyllischer Hanglage, im Weiler Aewil zwischen Ganterschwil und Oberhelfenschwil. Mit einmaliger Aussicht auf den Talboden des Toggenburgs, gab es frischen Kaffee, Glace oder feine Kuchen. Um 17.00 Uhr waren wir wieder zurück im Rosengarten. Der diesjährige Abteilungsausflug war sehr interessant und abwechslungsreich. 29 Inklusion von Astrid Altenburger Sozialpädagogin in Ausbildung „Im Sinne der Inklusion stellen wir fest, dass alle Menschen unterschiedlich sind und in dieser Unterschiedlichkeit angenommen werden. Wir vermeiden Kategorien insbesondere diskriminierende Behinderungskategorien.“ aus dem Chupferhammer-Leitbild, 2014. Der Begriff Den Begriff der Inklusion/Dazugehören haben wir bewusst als Thema für den Begegnungstreff 2014 gewählt, uns Gedanken dazu gemacht und es sind auch Fragen dazu aufgetaucht. Zum Grundbegriff der Inklu sion haben wir festgestellt, dass Inclusio im lateinischen Einschluss, Einbezug und/oder Zugehörigkeit bedeutet. Es geht also um die Zugehörigkeit einer Person in Bezug auf die Gesellschaft und das System. Entgegen dem Grundge¬danken einer Integration, bei welcher ein Individuum in eine bestehende Gesellschaft mit Werten und Normen inte griert werden kann und auch integriert werden soll, befasst sich die Inklusion mit einer ganz anderen Grundhaltung. Sie betrachtet alle Menschen als gleichwertig. Das „an- ders sein“ wird „normal“ und „normal“ ist die Vielfalt. Keine Person wird also mehr dazu gedrängt, sich an unerreichbare ges e l l s c h a f t l i c he Normen anzupassen, sondern die Gesellschaft schafft Strukturen, in denen alle sich einbringen und auf ihre persönliche Art wertvolle Leistungen erbringen können. Gedanken zur Inklusion Schon Aristoteles hat erkannt, dass das Ganze mehr als die Summe seiner Einzelteile ist. Nehmen wir zur Veranschaulichung dieser Erkenntnis einmal Steine, z.B. in einem Bachbett, welche zufällig angeordnet irgendwie da liegen, quasi jeder für sich alleine. Mit den gleichen Teilen, lässt sich jedoch auch etwas „Ganzes“ schaffen wie z.B. einen Steinbogen (auf die Pfeile komme ich später zurück). Jedes Einzelteil hat nun eine wichtige Aufgabe für die Stabilität des „Ganzen“, und der Verlust jedes Steines hat zur Folge, dass das „Ganze“ in sich zusammenfällt, es kann nicht mehr in gleicher Art und Weise existieren. Betrachten wir nun den Gedanken der Inklusion noch einmal unter diesem Aspekt: Jedes Individuum, unabhängig von seinen Fähigkeiten, seiner Herkunft oder seinen Eigenschaften, trägt etwas Wertvolles zur Gesellschaft bei und ohne dieses Individuum wäre sie nicht mehr dieselbe. Insofern ist jedes Individuum gleichwertig und wichtig für die Gesellschaft, seine Teilhabe wird nicht mehr lediglich toleriert, sondern sie ist das Recht eines jeden Menschen und wichtig für das Ganze. Nun, wenn in unserer Gesellschaft tatsächlich ein Umdenken stattfindet und Inklusion erreicht wird, müssen wir uns dann nicht auch die Frage stellen, ob es in diesem Fall noch Sinn macht, dass Institutionen wie der Chupferhammer weiterhin existieren? Verliert unsere Arbeit mit der Inklusion nicht ihre Legitimation und wird überflüssig? Natürlich wäre es wünschenswert, wenn Betreuungspersonal künftig nicht mehr gebraucht werden würde, so hat doch bereits Herman Nohl (deutscher Pädagoge und Philosoph) anfangs des 20. Jahrhunderts in einem seiner Werke festgehalten, dass sozialpädagogische Angebote dem „Ziel sich selbst überflüssig zu machen“ unterliegen. Ein schöner Gedanke, jedoch sicherlich auch etwas utopisch. Inklusion bedeutet nicht, dass unsere Arbeit sich quasi selbst erledigt, sie verändert jedoch die Grundhaltung der Gesellschaft gegenüber Menschen, die anders sind und ermöglicht damit ganz neue Formen. Inklusion umsetzen Es geht also um Teilhabe und deren Ermöglichung. Die Gesellschaft schafft oder vernichtet Barrieren unterschiedlichster Art und Weise. Eine Barriere kann z.B. die Sprache sein. Der Chupferhammer setzt auch hier ein Zeichen, indem er das Leitbild in die sogenannte leichte Sprache übersetzt hat und sich ganz klar von „diskriminierenden Behinderungskategorien“ distanziert. In Zürich gibt es einen Verein von SelbstvertreterInnen, die sich unter anderem auch gegen diese Begrifflichkeiten wehren. Sie möchten nicht als „geistig behindert“ bezeichnet werden und haben an einem Symposium bereits 2008 den Begriff der „anders Begabten“ für sich ausgesucht. Doch geht es hier wirklich um Begrifflichkeiten? Jeder Begriff kann mit negativen Eigenschaften verbunden werden und damit stigmatisierend und diskriminierend werden. Als nachhaltiger Lösungsansatz für Inklusion in die Gesellschaft bietet sich daher wohl kaum die Einführung eines neuen und damit wertfreien Begriffs an. Hier stellt sich zudem die unausweichliche Frage, ob uns diese nicht irgendwann ausgehen werden. Viel wichtiger erscheint also die Haltung hinter den Begrifflichkeiten. Sie aufzudecken, offen zu legen und im Bedarfsfall zu verändern ist die Grundbedingung für eine gelingende Inklusion. Ernst Klee (deutscher Historiker, Journalist und Sozialarbeiter) stellte bereits im letzten Jahrhundert fest: „Wir haben den scheinbar Nichtbehinderten klarzumachen, dass ihre Unfähigkeit, Behinderte als Gleiche zu begreifen, ihre eigene Behinderung ist.“. Die Umsetzung der Inklusion kann also nicht von einer Gruppe in der Gesellschaft oder einer Institution alleine umgesetzt werden. Sie kann nur über einen langjährigen Prozess, aus welchem eine Veränderung der Werte- und Normvorstellungen der Gesellschaft resultiert und der im Idealfall dazu führt, dass die Gleichwertigkeit vom „anders sein“ nicht mehr betont werden muss, erreicht werden. Wir vom Chupferhammer können und wollen mit unseren Bemühungen inklusiv zu arbeiten diesen Prozess begünstigen und setzten mit dem veränderten Leitbild weitere Zeichen. Inklusive Ansätze lassen sich jedoch auch anderweitig bereits heute in der Gesellschaft finden. Ein schönes Beispiel hierfür findet sich in Deutschland, wo blinde Frauen als MTU, sogenannt medizinische Tastuntersucherinnen, bei der Früherkennung von Brustkrebs helfen. Dank ihres fein ausgeprägten Tastsinnes sollen sie bereits Tumore ertasten können, welche nur wenige Millimeter gross sind. Der Begründer der Idee Dr. Frank Hoffmann ist überzeugt davon, dass so für diese Frauen eine echte Chance geschaffen wird, von ihrem Handicap profitieren zu können und einen für die Gesellschaft wichtigen Beitrag leisten zu können. Obschon der Nutzen und die Effizienz dieser MTU’s nicht nur auf positives Feedback stösst und die medizinischen Erfolge noch zu belegen sind, ist dies sicher ein anschauliches Beispiel für den Inklusionsgedanken. Die Frauen werden nicht angestellt, weil sie blind sind und damit in die Gesellschaft integriert werden können, sie werden angestellt, weil sie (dank dem Handicap des Blindseins) über eine besondere Fähigkeit verfügen. Inklusion im Werkstatt-Alltag Den Grundgedanken der Inklusion leben wir in der Werkstatt schon seit einem Bericht von 1993. Wir quetschen unsere Mitarbeitenden nicht in feste Strukturen, sondern unser Bestreben ist, die Werkstattstrukturen flexibel zu gestalten, damit wir ganz unterschiedlichen Individuen die Möglichkeit anbieten können, bei uns ihre speziellen Fähigkeiten tagtäglich unter Beweis zu stellen. Wir sind uns aber auch bewusst, dass vollumfängliche Inklusion in die Gesellschaft für Menschen, welche auf stützende Strukturen angewiesen sind, einer Überforderung gleich kommen und damit wiederum zum Ausschluss aus der Gesellschaft, der Exklusion führen kann. Unsere Mitarbeitenden sind froh um Strukturen, Rahmenbedingungen und Sicherheiten, welche sie in der Werkstatt durch das Betreuungspersonal erhalten. In diesem Sinne sind wir auch mit dem Gedanken der In- klusion nach wie vor überzeugt, dass unsere Begleitarbeit wichtig bleibt und betrachten dies nicht als Widerspruch. Erinnern wir uns an den Steinbogen. Gewisse Steine würden von alleine aus der „Form springen“, weil sie dem Druck aufgrund der eigenen Beschaffenheit nicht standhalten würden. Sei dies nun ihre Oberfläche (zu glatt, zu rau,…) oder aufgrund ihrer Form, ihrer Grösse etc. Bei solchen Steinen kann mittels wenigen zusätzlich stabilisierenden Massnahmen nachgeholfen werden, quasi im System zu bleiben und ihren Beitrag weiterhin leisten zu können. Bei unseren Steinbögen für den Begegnungstreff im November 2014 haben wir hier mit einem speziellen Klebstoff etwas nachgeholfen. Wir Betreuende fungieren genau als ein solches „Bindemittel“ zwischen der Gesellschaft und unseren Mitarbeitenden und unterstützten sie darin, dazu zu gehören. Dabei kommt es, wie oben bereits erwähnt, weniger auf die von uns benutzten Begrifflichkeiten, als auf unsere Haltung(en) gegenüber den Menschen selbst und ihren Leistungen/Fähigkeiten an. Werkstatt im Rosengarten / Abteilung Holzwerkstatt 31 „Neue Personen und alte Zitate“ von Ruedi Bachmann, Abteilungsleiter Holzwerkstatt I n den Beiträgen der Holzwerkstatt berichten Personen, die noch nicht so lange in unserer Werkstatt arbeiten. „Aller Anfang ist schwer“, wird ja oft gesagt. Dabei ist unser Anliegen, dass Personen, die bei uns beginnen, sich möglichst niederschwellig einarbeiten und einleben können. Die fachliche Einarbeitung hängt mit der Ausbildung von vielen verschiedenen technisch- und handwerklichen Fer- tigkeiten zusammen. Neben der persönlichen Befähigung des Einzelnen ist auch der bereits vorhandene Erfahrungsschatz massgebend. Interessanterweise können viele Personen auf einzelne Erfahrungen in der Holzbearbeitung aus Schule oder privater Tätigkeit zurückgreifen. Niederschwellig bei uns die Arbeit beginnen können bedeutet, neben geeigneter fachlicher Einarbeitung, sich in persönlichen sozialen Belangen bald heimisch fühlen zu können. Letztlich gehört zum Anfang, nach einer ersten Begeisterung, auch eine zähe Durstphase, bei der es dann auch etwas durch zu beissen gilt. Schliesslich heisst es ja: „Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen“. Was uns in der Holzwerkstatt trotz zäher Einarbeitung zum Glück bleibt: „Holz isch heimelig!“. Meine paar Zeilen über den Rosengarten: Mein Anfang im Rosengarten Bereich Holzwerkstatt. von Sonja Capone von Urs Hofstetter A ls ich in die Holzwerkstatt Rosengarten kam, war für mich natürlich alles sehr neu und vor allem aufregend. Naja, ich hoffte dass ich mich sehr schnell einlebte und so kam es dann auch. Mir gefiel die Arbeit und nach etwa ein paar Monaten schätzte ich auch die Herausforderung. Mein Eindruck war sehr positiv. Wenn ich Hilfe brauchte, und nicht genau etwas erkannte, kommt das Personal sehr nett auf dich zu, und das gefällt mir, und macht die Sache einfacher. Ich arbeite jetzt schon seit dem 2. Oktober 2014 in der Holzwerkstatt und lasse mich jeden Tag neu überraschen. „Denn wie sagt man so schön? Mann lernt nie aus.“ Ach ja um nicht zu vergessen, diese beiden Hunde auf diesen Fotos heissen Spike und Bärli meine Lieblinge wenn ich das so nennen darf. Sie sind mein ganzer Stolz und in der Werkstatt läuft immer etwas um die beiden herum. Soviel zum Thema Rosengarten, und danke Allen für die freundliche Unterstützung. N ach einer mehrjährigen Pause fing ich im Rosengarten an in der Holzwerkstatt zu schnuppern. Die Umstellung von meinem unregelmäßigen Alltag fiel mir anfangs leicht, weil ich mich freute etwas Neues zu wagen. Doch nach ca. vier Wochen merkte ich wie schwierig es sein kann, leichteste Arbeiten auszuführen. Das Umfeld erlebte ich sehr freundschaftlich und die Mitarbeiter nahmen mich problemlos auf. Mittlerweile freue ich mich jeden Morgen auf neue Herausforderungen. Um nicht allzu unter Druck zu geraten arbeite ich zurzeit ca. 60 Prozent. Vielfach erlebe ich natürlich schon noch Wiederstände in mir, aber die fachliche Betreuung erlebe ich auch sehr unterstützend. Ausflug zum Flöten-Bau von Remo Bosshard N ach sammeln der Ideen haben wir entschieden in die Flöten Fabrik einen Ausflug zu machen. Ich steige um 8.00 Uhr in Ebnat-Kappel ein und die anderen auch. Wir fahren nach Wattwil der Rest holen. Wir haben in Kaltbrunn eine Kaffee und Gipfeli Pause gemacht. Danach sind wir weiter gefahren, wir hatten Spass bei der Fahrt! Nach eine Stunde Fahrt sind wir bei der Flöten Fabrik angekommen. Wir hatten eine kleine Ausführung über die Geschichte des Flöten-Baus. Es war sehr interessant. Nachdem haben wir ein Rundgang gemacht. Sie haben uns die verschieden Maschinen gezeigt. Wir dürften mal ausprobieren ein paar Löcher in die Flöten bohren. Später konnten wir verschiedene edle Hölzer mitnehmen. Die ganze Gruppe war Glücklich. Nach der Besichtigung sind wir zum Restaurant Frohe Aussicht essen gegangen. Das Menu hat allen sehr gut geschmeckt. Es war ein schöner Tag. Ein Danke an Holzwerkstatt Rosengarten. 33 Von Paris nach Ebnat-Kappel in die Werkstatt im Rosengarten Kalimbabau von Manuel Niederöst/ Frank Länzlinger Ich bewarb mich beim Verein Chupferhammer für die Lehrstelle als Fachmann Betreuung. Mir ist die offene Art und die positive Atmosphäre in der Werkstatt sofort aufgefallen und hat mir sehr gefallen. Ich fühlte mich schon beim ersten Kontakt mit den Mitarbeitenden und dem Team wohl. Ich wurde sofort akzeptiert und konnte mich selber sein. Ich fand es schön, die verschiedenen Persönlichkeiten kennen zu lernen. Die Gespräche mit den Mitarbeitenden fielen mir leicht. Mir gefällt die einfache und klare Kommunikation. von Stephano Salandra A m 21. November 1974 bin ich in Paris geboren und wuchs dort auf. Nach der Schulausbildung reiste ich, nach einem Aufenthalt in Mailand, nach Graz und absolvierte dort die Ausbildung als Sportartikelverkäufer. Im Jahr 2002 zog ich mit Freunden nach St. Gallen. In der Schweiz habe ich mich sofort sehr wohl gefühlt. Nach einer Weltreise zogen ich und meine Freundin zwei Jahre nach Südwestfrankreich, wo wir heirateten. Zurück in der Schweiz kam am 22. April 2013 unser Sohn Lion zur Welt. Nun war es der richtig Zeitpunkt für mich, mir meinen beruflichen Wunsch zur erfüllen. Zuerst war ich mit Remo. Wir bekamen den Auftrag, Hundespiele zu verleimen. Die Handarbeit mit dem Holz gefiel mir sehr und war mir vertraut. Ich liess Remo bewusst die Arbeit erklären, damit er mir seine Kenntnisse weiter geben konnte. Ich hatte den Eindruck, dass Remo stolz war, mir die einzelnen Arbeitsschritte vorzuzeigen. Wir arbeiteten gut zusammen. Ich hatte den Eindruck, dass er schnell abgelenkt war. Ich habe immer wieder versucht, ihn zur Arbeit zurück zu bringen. Er hat mit Erfolg mitgemacht und konnte sich schnell wieder auf die Arbeit konzentrieren. Das Mittagsessen war ein Erlebnis. Ich ging spontan mit den Mitarbeitenden in die Kantine essen. Ich fragte sie, ob ich mich zu ihnen setzen darf, was sie sofort bejahten. Antonio, den ich noch nicht kannte, sass neben mir. Er wirkte verschlossen, schüchtern und schwieg. Während dem Essen gab ich Gabi die Salatschüssel und sie bedankte sich mit: „Merci beaucoup!“ Ich antwortete: „De rien!“. Antonio blühte sofort auf und fragte mich mit grossen Augen: „Tu parles français?“. Dann begannen wir mit Freude auf Französisch ein paar Wörter auszutauschen. Gabi schlug vor, nach dem Essen zusammen einen Spaziergang zu machen. Plötzlich waren alle weg und jeder ging einen anderen Weg. Ich ging mit Corsin. Wir trafen die anderen unterwegs immer wieder. Es war für mich eine lustige Situation und ich liess mich gerne darauf ein. Dann arbeitete ich mit Janine. Ich fand es spannend, dass sie sich noch an mich erinnern konnte, als ich zum Vorstellungsgespräch schon einmal in der Werkstatt war. Das hat mich sehr berührt. Ich spürte am Anfang, dass sie etwas Abstand zu mir brauchte. Ich akzeptierte dies und arbeitete alleine weiter. Sie sass einfach an meiner Seite. Ich hatte mit ihr immer wieder Blickkontakt ohne etwas zu sagen. Plötzlich kam sie auf mich zu und arbeitete mit. Ich hatte während der Arbeit immer wieder Austausch mit den anderen Mitarbeitenden. Ich schätzte ihre offene Art und ihr Vertrauen sehr. Ich bin seit August 2014 als FABE in Ausbildung und es macht mir sehr viel Freude und Spass! Ich finde es sehr spannend und interessant die Menschen individuell zu begleiten und ihre Selbstständigkeit zu fördern. Als Betreuer ist es mir wichtig, dass sie sich wohl und sicher fühlen. E in Kalimba ist ein afrikanisches Fingerklavier. Wir, (Frank und Manuel) haben uns im letzten Jahr das Ziel gesteckt, gemeinsam ein Kalimba zu bauen. Dafür haben wir uns im Internet Anleitungen gesucht, wie wir das am besten machen könnten. Wir haben uns verschiedene Bilder und You-Tube-Filme dazu angeschaut und uns entschieden, eine einfache Variante als Prototyp zu realisieren. Als Unterlage haben wir Buchenholz gewählt, welches in der Holzwerkstatt zugeschnitten wurde. Nun mussten wir nur noch die Röhrchen, welche zur Befestigung der Klangzungen dienen, ablängen und Löcher hinein bohren um diese festzuschrauben. Die Klangzungen haben wir aus Metallsägeblättern gefertigt. Nun haben wir das Buchenholz gefast, fein geschliffen, geölt und die Röhrchen und Klangzungen darauf befestigt. Wir waren recht stolz auf unser Produkt und es war eine Freude, die ersten Töne auf dem Instrument klingen zu lassen. Da wir Spass hatten, dass es uns gelungen ist, ein Kalimba herzustellen, haben wir entschieden, dass wir noch eine andere Variante realisieren wollen. Wir haben uns überlegt, dass ein Kalimba mit Klangkörper bestimmt noch besser klingen würde und haben angefangen dies zu planen. Wir liessen in der Holzwerkstatt Eschen-Sperrholz zuschneiden und leimten unseren ersten Klangkörper zusammen. Alles andere war uns ja schon vom ersten Kalimba her bekannt. Verändert haben wir lediglich, dass wir anstelle von Metall nun Aluminiumröhrchen verwendeten, da diese einfacher zu bearbeiten waren und besser vor Korrosion geschützt sind. Bisher konnten wir zwei Kalimba`s verkaufen. Weitere Kalimba`s können bei uns im Werkstatt-Laden gekauft werden und selbstverständlich haben wir auch immer welche dabei, wenn wir mit unseren Produkten auf den Markt gehen. Kreative Kartenwerkstatt von Hanna Jucker A ufgrund der Nachfrage von unseren treuen Kunden, die aus unserem alljährlichen Kartenkatalog ihre Weihnachtskarten bestellen, haben wir uns entschieden einen Kartenkatalog für das ganze Jahr und für verschiedenste Anlässe zu entwickeln. Unter anderem bieten wir in unserem Kartenkatalog Geburts-, Dankes-, Hochzeits-, Geburtstags-, Tauf-, Abschiedsund Trauerkarten an. Gerne nehmen wir auch Aufträge mit Ihren individuellen Wünschen entgegen. Wichtig ist uns, dass die kreativen Ideen der Mitarbeitenden im Rosengarten einfliessen und umgesetzt werden, und das sie aktiv in Entscheidungen des Designs und der Produktion der Karten miteinbezogen werden. Zusätzlich zu unserem Kartenkatalog, erstellen wir verschiedene Karten-Unikate, die Sie sich in unserem „Rosengarten-Lädeli“ ansehen und gerne auch kaufen können. Werkstatt im Rosengarten / Abteilung WWG 35 Auf zu neuen Ufern von Urs Bischof, Abteilungsleiter WWG D as Jahr 2014 hat für die WWG mit einem Paukenschlag begonnen. Wir bekamen von der SOB die Kündigung unserer Büschelistelle am Bahnhof, das traf uns wie ein Kübel kaltes Wasser. Wir hatten 3 Monate Zeit, alles zu räumen und all unsere Bauten zu entfernen. Diese Nachricht löste bei einigen Mitarbeitenden gewisse Unsicherheit aus, es kamen Fragen auf: „Wie geht es weiter, wo „büschelen“ wir in Zukunft?“, Fragen, mit welchen wir uns konfrontiert sahen. Durch gezieltes Beruhigen der Situation wuchs aus den Ängsten und dem anfänglichen Schock neuer Optimismus und Vorfreude, etwas Neues aufbauen zu dürfen. Dennoch brauchte es zuerst einmal einige schlaflose Nächte und Sondereinsätze, bis wir uns einen Plan zurechtlegen konnten. Wohin mit dem vielen Holz, ca. 800 Büscheli und 25 Ster Holz mussten irgendwo gelagert werden. Einer unserer tollen Kunden, meine Mutter und meine beiden Onkel hatten uns zum Glück aus der Patsche geholfen und uns Lagerplatz zur Verfügung gestellt. Das war ein erster wichtiger Schritt, welcher uns etwas Luft verschaffte. Diesen Personen möchten wir hiermit ein riesengrosses Dankeschön aussprechen!!! Nebenbei musste ja auch noch das Tagesgeschäft weiterlaufen, was dank dem grossen Einsatz von den Mitarbeitenden und dem Personal der WWG auch gelungen ist. Auch hier einen speziellen Dank den Mitarbeitenden, welche sich nach dem ersten Schock nicht aus der Ruhe bringen liessen und zielbewusst und mit Elan alle anfallenden Aufgaben erledigten. Nun hatten wir einen Lagerplatz. Wo wir im nächsten Winter arbeiten können, wussten wir aber noch nicht. Die Suche nach einem geeigneten Platz stellte sich als relativ schwierig heraus. Wir fragten viele Leute und schalteten Inserate auf. Das alles hatte nichts eingebracht. Sport ist und tut einfach gut, man kann sich dabei entspannen, neue Pläne schmieden und so nebenbei an einem leerstehenden Platz vorbeifahren, ohne sich etwas dabei zu denken. Stop, halt, Platz!!!! So ist es mir beim Biken ergangen, auf einer Tour, welche ich schon unzählige Male gefahren bin. Da habe ich natürlich schnell einen „Schwarzen hingelegt“ und bin zu eben diesem Platz zurückgefahren. Als ich auf dem Platz stand, ihn mir so anschaute, war mir klar, das würde passen, die Grösse ist perfekt, die Zufahrt ist im Sommer und Winter problemlos möglich und es hat keine direkt anliegenden Wohnhäuser, welche sich am Lärm unserer Maschinen stören könnten. Als wir herausgefunden hatten, wem dieser Platz gehört, ist alles sehr schnell und unkompliziert vonstattengegangen. Bei einer ersten schüchternen Kontaktaufnahme, erzählten wir von unseren Plänen, Besitzer und Besitzerin des Platzes waren ob unserer Idee begeistert und haben uns spontan zugesagt. Da ist uns natürlich ein Riesenbrocken vom Herzen gefallen, und so konnten wir mit den nötigen Vorarbeiten beginnen, um im Winter die Holz- und Büscheliproduktion an neuer Stätte weiterzuführen, und somit ein wichtiges Standbein der WWG erhalten zu können. Der neue Holzbearbeitungsplatz ist für uns enorm wichtig, damit wir auch in Zukunft den Mitarbeitenden der WWG in Schlechtwetterperioden sowie auch in den Wintermonaten sinnvolle Arbeiten bereitstellen können. Wir bedanken uns von ganzem Herzen bei Jacqueline Egli und Andreas Alther für die unkomplizierte und angenehme Zusammenarbeit. Noch braucht es viel Aufbauarbeit. Fortsetzung folgt in der Chupferhammerzeitung 2016. Das WWG Jahr von Manuela Klauser W ie schnell doch die Zeit vergeht. Jetzt ist schon ein Jahr wo ich meinen letzten Zeitungsbericht geschrieben hatte. In dieser Zeit ist in der WWG einiges passiert. Vier Mitarbeiter verliessen auf Ende Jahr leider die WWG. Seit Anfang Jahr haben wir wieder einen netten neuen Mitarbeiter. Seit Anfang Jahr bauen wir in der WWG einen Pausenraum der bestimmt schön wird. Nicht zu vergessen in Krummenau bauen wir einen neuen Büscheliplatz WG Wald 37 Hurra wir werden selbständig von Sonya Keller D as ist der Titel meiner Diplomarbeit für die HF als Arbeitsagogin. Durch die gemeinsame GrossWG-Sitzung mit den Bewohnern und allen Betreuern kam schon mehr Selbstständigkeit auf die WG. Um ihnen noch mehr Selbstständigkeit zugestehen zu können, kam mir deshalb mit Chläus zusammen die Idee, dass sich die Bewohner im Atelier ihre Wochenarbeit selber geben. Was brauchen sie dazu? Als erstes musste das Lager der Fertigprodukte so eingerichtet werden, dass für die Bewohner ersichtlich ist, was vorhanden ist und was fehlt. Dies wurde mit dem kennzeichnen der Kisten mit Fotos der Produkte und deren Anzahl, einer Leer, die allen ermöglichte die Produkte zu zählen, aufgegleist. Während des Projektprozesses bemerkte ich durch die Aussagen der Bewohner – sie redeten immer von Sonya’s Projekt – dass sie noch nicht begriffen hatten, dass es um sie geht! Deshalb berief ich eine Sondersitzung ein, um ihnen noch mal genau zu erklären, um was es denn im Projekt ging. Diese Sitzung schaffte den Durchbruch. Jetzt waren alle voll begeistert und es floss nur so an Ideen von den Bewohnern, was man denn noch alles verändern könnte. Das Laminieren wurde gerne übernommen und selbständig gemacht. Das Aussuchen von Sujets, um die Anzahl zu unterstreichen, wurde im Internet gesucht. So kamen zum Beispiel 10 Bienen auf die 10er Zahl. Visuell leichter zu erkennen was die 10 ist. Um eine Bestimmung der Wochenarbeit vorzunehmen, fehlte noch ein Gefäss. Deshalb wurde neu eine Ateliersitzung Freitag um 16h einberufen. Für die Bewohner 2x willkommen, weil nun am Freitag die Arbeit früher zu Ende ging. An dieser Sitzung bestimmten die Bewohner, was in der nächsten Woche an Arbeiten von ihnen ausgeführt wird. Ein White Board wurde angeschafft, um alles was bestimmt worden ist, aufzuschreiben. So konnte man während der Woche immer wieder sehen, was schon erledigt wurde und was noch zu machen ist. Ein neues Traktandum kam in die Wochenstruktursitzung vom Montagmorgen rein, nämlich Atelier. Die Anfangsschwierigkeiten waren: Ein Bewohner sah den Sitzungen erst mal von Ferne zu, wurde dann nach der 4. Sitzungen so aktiv, dass er die Führung und das Aufschreiben selber übernehmen wollte. Diesbezüglich gab es dann auch eine Auseinandersetzung mit einer Bewohnerin, die dasselbe wollte wie er. Ein anderer Bewohner wollte nach der 2. Sitzung wieder zum Alltag zurück, das heisst, es wurde von den Betreuern bestimmt, weil er den Druck kaum aushalten konnte. Für uns Betreuer war die Herausforderung, uns immer wieder an der Nase zu nehmen, um nicht zu viel reinzureden! Eine grosse Herausforderung bestand in der Bestimmung der Anzahl der herzustellenden Produkte. Keiner der Bewohner konnte abschätzen, wieviel Zeit denn z.B. die Herstellung einer Weihnachtskarte brauchte oder die Herstellung eines Kerzen-Eis. Hier wurden wir Betreuer aktiv. Wenn sie sahen, dass auf dem Papier schon viel stand, wollten sie keine weiteren Arbeiten mehr notieren. Hier half es, wenn wir vorlasen, was denn da schon stand. Dies war dann eine Hilfe, um noch mal zu überlegen, ob sie noch was dazu aufschreiben wollten. Wir liessen sie bestimmen, selbst wenn wir davon überzeugt waren, es ist zu wenig oder es ist zu viel. Nur so konnten sie lernen, es selber abzuschätzen. Um den Druck zu reduzieren gab es immer die Möglichkeit, angefangene Arbeiten auf die nächste Woche zu übertragen. Heute, 8 Monate nach dem Beginn des Projektes, sind die Ateliersitzungen Bestandteil des Wochenplans. Jeder Bewohner weiss das und keiner möchte seine Kompetenz wieder abgeben. Das Klima im Atelier hat sich deutlich verbessert: weniger Aufforderungen: „Es ist Arbeitszeit“, unserseits. Fröhlicheres Arbeiten, weil sie ja selber bestimmen, was sie nun tun. Die Anzahl der Produkte wird ziemlich genau bestimmt. Kommt seltener vor, dass was nicht erledigt wird. Die Bewohner können mit dem Druck umgehen. Was sich bewies, als sie 150 Neujahrskarten in kurzer Zeit herstellen mussten. Alles in allem eine wunderbare Erfolgsgeschichte. ICH BIN NEU MIT DEM VELO UNTERWEGS von Pascal Neuhaus I FUSS UNTERWEGS, MIT EINEM HANDWAGEN. SEIT 2014 MACHE ICH DIE ABFALLTOUR MIT DEM VELO. ICH HABE EINE ANHÄNGERKUPPLUNG AM VELO. ICH LEERE DIE SÄCKE UND DANN FAHRE ICH WEITER ZUM NÄCHSTEN KÜBEL DEN ICH AUCH LEERE UND DANN WEITER ZUM CONTAINER, UM DIE SÄCKE ZU ENTSORGEN. DANN FAHRE ICH ZUM FEUERWEHRDEPOT. DORT KUPPLE ICH DEN ANHÄNGER AB UND FAHRE MIT DEM VELO IN DIE WG ZURÜCK. ICH FINDE ES COOL MIT DEM VELO. ES IST SEHR STRENG ABER MACHT VIEL SPASS. ICH GEHE BEI JEDEM WETTER AUF DIE ABFALLTOUR, IM WINTER ABER NICHT MIT DEM VELO WEIL ES RUTSCHIG IST. ICH FINDE ES GUT MIT DEM VELO UNTERWEGS ZU SEIN, ICH HABE VIEL FRISCHE LUFT UND SO MACHT ES MIR MEHR SPASS. ICH FREUE MICH AUF DEN FRÜHLING. CH HABE SEIT 2010 DIE AUFGABE, FÜR DIE GEMEINDE WALD AR EINE ABFALLTOUR ZU MACHEN. DABEI LEERE ICH DIE ROBIDOG KÜBEL UND DIE ÖFFENTLICHEN ABFALLEIMER. AM ANFANG WAR ICH ZU Neue Horizonte von Daniela Baumann unter Mitarbeit von Andrina Keller, Othmar Metzger, Pascal Neuhaus und Melanie Gebhart D ie letzten drei Jahre verbrachte die WG Wald ihre Ferien jeweils im Reka Feriendorf in Morschach. Die Idee, einmal ins Ausland in die Ferien zu fahren, kam immer mal wieder zur Sprache, wurde jedoch bis anhin nicht umgesetzt. Die Mehrheit der WG Bewohner/innen entschieden sich meist für das Altbewährte und Bekannte. Nicht so in diesem Jahr, es sollte nach Italien gehen. Ein Bewohner der WG Wald suchte mit Unterstützung durch eine Mitarbeiterin mehrere Vorschläge für ein geeignetes Feriendomizil heraus. Es war gar nicht so leicht, eine Wohnung oder ein Haus mit so vielen Zimmern zu finden, welches auch finanzierbar war. In Porto Santo Stefano in der Nähe von Grosseto (Toskana) wurden sie fündig. Das Haus „case anna“ hatte sieben Zimmer, einen Swimmingpool und der Strand war in 4km Entfernung auch gut erreichbar. Wegen der langen Autofahrt und der ganz neuen und fremden Umgebung fuhren wir in diesem Jahr für zwei Wochen in die Ferien. Dies war eine gute Entscheidung, so hatten wir genügend Zeit anzukommen und uns einzuleben. In der fremden Umgebung gelang es uns besonders schnell, den Alltag hinter uns zu lassen und die zwei Wochen waren im Nu vorbei, leider. Automatisch übernahmen wir ein Stück der italienischen Lebensweise und erfreuten uns an den Unterschieden. Einige sahen das erste Mal das Meer und bewegten sich auch zum ersten Mal in einem Land mit fremder Sprache. Horizonte konnten erweitert werden und viele neue Erfahrungen wurden gesammelt. Die Erinnerungen an die Ferien in Porto Santo Stefano sind vielfältig und zahlreich. Hier ein kleiner Auszug davon: Andrina Keller erinnert sich an die lange Autofahrt und dass wir morgens in der Früh im Dunkeln los fuhren. Während der Fahrt hat sie viel geschlafen, die vorbeiziehende Landschaft betrachtet oder sich auf mögliche Pausen an Raststätten gefreut. WG Stofel 39 Auf dem Kopf von Carsten Popp Das Jahr 2014 war für uns wie ein Neustart mit veränderten Bedingungen und wir starteten gemeinsam in den Sonnenaufgang mit grossem Elan. Es war zu merken, dass die Pionierzeit vom Stofel sich langsam in eine Entwicklungsphase veränderte. M Der Abendliche Ausgang ins Städtchen von Porto Santo Stefano hat ihr besonders gefallen, dabei liefen wir die Strasse hoch und runter, schleckten Gelati oder kauften uns kleine Ferienandenken in den Souvenierläden. Nach anfänglichen Überredungskünsten durch uns, entdeckte sie auch die Freude am Baden im Meer und an den Wellen. Beinahe mehr beeindruckten sie jedoch die vielen Verkäufer und Verkäuferinnen am Strand. Mit ihnen nahm sie immer gerne Kontakt auf und übte sich in der nonverbalen Kommunikation. Das Schreiben von Postkarten hat ihr auch sehr gut gefallen und sie verschickte viele davon. Andrina Keller erinnert sich gerne an die vielen jungen Kätzchen, die im Nebengebäude unseres Feriendomizils hausten und welche sie täglich besuchte. Eindruck machte ihr auch das gemeinsame Joggen von Melanie und Sonya rund ums Haus. Othmar Metzger kam sogleich der Tag in Rom in den Sinn. Gemeinsam mit mir fuhr er eines Morgens in der Früh mit dem Zug ins nahe gelegene Rom. Dort klapperten wir die Sehenswürdigkeiten ab und staun- ten über die reichlich vorhandene Geschichte und die gut erhaltenen antiken Bauten. Wir sahen das Kolosseum, den Petersdom, das Pantheon, den Trevi Brunnen und noch viele andere Zeitzeugen. Das Grosstadtleben mit den vollen Strassenbahnen und den Menschenmassen auf den Strassen beeindruckte uns aber mindestens genauso. So kosteten wir den Tag richtig aus und traten die Rückreise in unser Ferienhaus erst an, als es bereits dunkel wurde. Othmar Metzger genoss in Italien auch die Wärme des Südens und erfreute sich an der Natur. Die Palmen, Pinienbäume, Rhododendronbüsche, die braunrote Erde, das Meer, alles ganz anders wie zu Hause. Denkt Pascal Neuhaus an die Ferien zurück, erinnert er sich an die gute Aussicht und dass es schön warm war. Die lange Fahrt mit dem Auto hat ihm gefallen, besonders als wir den Zoll überquerten. Weniger schön ist seine Erinnerung an die vielen Mücken. Trotz Mückenspray und Räucherspirale wurde er nicht verschont und bald juckte es ihn überall. Italienisch findet er eine schöne Sprache, es ist für ihn jedoch schwer zu verstehen. Einige Worte italienisch sind ihm aber bis heute geblieben: buongiorno, mangiare, grazie, prego, uno, due und natürlich gelati. Melanie Gebhart erinnert sich gerne an das Sammeln von Muscheln am Strand, „lädäla“ in den vielen kleinen italienischen Geschäften und an die feinen Gelati. Auch fand sie es lustig, sich mit Händen und Füssen zu verständigen, was mit der Zeit auch immer besser klappte. an könnte meinen, alles über Jahre Gewohnte würde „auf den Kopf“ gestellt. Dabei waren es vor allem die Entwicklungsschritte, die die Bewohner gemacht haben. In Bezug auf Eigenverantwortung, Selbständigkeit, Mitwirken, Selbstbestimmung und Gemeinschaftssinn und Wertschätzung untereinander bewegte sich plötzlich sehr viel. Das Interesse am „Was gibt’s noch in der Welt?“ wuchs. Mit der Zeit suchte sich ein Teil der Bewohner neue eigene Ziele über den Stofel hinaus, und bis zum Jahresende verliessen drei Bewohner den Stofel, um einen anderen, selbstgewählten Weg zu gehen. War es vorher vor allem die Sicherheit der Gewohnheit und auch ein Stück Bequemlichkeit, so kam nach und nach das Interesse an der Erweiterung des Blickes für das, was sonst noch aussen passiert. Die Frage an mich: „ Wo kommst du eigentlich her? Wie ist es da, wo du herkommst?“, war der Anlass, die Ferien nicht mehr an dem jahrelang gewohnten Ort in der Toscana zu verbringen, sondern Bildungs- und Erholungsferien auf der Insel Rügen und in Dresden zu machen. So war das gewohnte „MEER“ vorhanden und durch das Wohnen in Jugendherbergen entstanden auch ganz andere Kontakte und die Beteiligung an den Veranstaltungen der anderen. Neben vielen Sehenswürdigkeiten war das“ Haus auf dem Kopf“, die Arbeit der Küstenfischer, das „Museum zum Anfassen“ und der Baumwipfelpfad in 42 m über dem Erdboden auf der Insel Rügen für alle ein lehrreiches Erlebnis. Auch Dresden war eine erlebnisreiche Zeit. Die weltbekannte Frauenkirche, Dresden bei Nacht, sächsische Spezialitäten (Eierschecke oder Schwarzbier) probieren und auch der Besuch bei Aschenbrödel im Moritzburger Schloss war Erweiterung des Erfahrungsschatzes für alle. Gerne erzählen die Bewohner von der Reise und wollen öfter die Fotos am gemeinsamen Abend anschauen Der Abschluss vom Jahr war der Erfolg der Bewohner, das erste Mal am Weihnachtsmarkt vom Johanneum eigens produzierte Sachen präsentieren und verkaufen zu können. 41 Grüezi von Monika Busch B evor ich hier im Stofel kurz vor Weihnachten am 15. Dezember 2014 einziehen durfte, war ich noch etwa eineinhalb Monate in der Psychiatrie. Nach einigen Vorbereitungsarbeiten mit meiner Beiständin und dem Assistenzarzt vom D2 durfte ich dann mit dem Begleitdienst von der Psychiatrie und dessen Lehrling das Ziel, worauf ich mich so freute, endlich anfahren. Das Mittagessen war schon aufgetischt. Ich habe eine gute Beziehung mit den Bewohnern und Betreuern. Hier wird man wirlich gut bedient. Alles was ich früher nicht konnte wird wahr: Ich kann es kaum glauben, dass ich sogar die Fähigkeit besitze, selbständig Gerichte zu kochen und zu backen für das ganze Haus. Leibwäsche und mein eigenes Zimmer mache ich immer tiptop und sehr genau. Mein Bad, dass zwar noch ein junger Mann benützt, mache ich jeden Tag säuberlich. Den Menuzettel schreibe ich manchmal ohne Hilfe. Ich geniesse den Samstag- und Sonntagbrunch. Die Auswahl ist gross. Hier oben ist alles tief verschneit und die Berge rundum auch. Viele Langläufer und ein Langläufer im Rollstuhl sind aus dem Küchenfenster zu beobachten. Die Schneeberge sehen malerisch aus, man könnte geradezu ein Foto machen. Wir machen auch oft Ausflüge. Zum Beispiel spazieren gehen mit Betreuers Hunden. Zweimal durfte ich sogar mit Carsten nach Buchs herunterfahren. Mit dem Gruppenleiter habe ich immer interessante Gespräche. Überall wo Not am Mann ist, ist er mir behilflich, z.B. korrekte Buchhaltung. Meine Befindlichkeit ist sehr schwankend. Ich kann eine ganz liebe, friedliche, gelöste und entspannte Frau sein und anderseits kann ich sehr angespannt und dann wütend sein. Das kommt wohl aus der Zukunftsangst. Ab und zu sehne ich mich nach Freiheit und Ruhe. Was ich natürlich nicht vergessen darf, dass ich jeweils am Morgen von 8.00 Uhr bis 12.00 Uhr in der Werkstatt im Rosengarten arbeite, und das seit März 2014. Ich war schon, als ich noch im Kreuzstift in Schänis war, hier in der Werkstatt. Die Arbeit in der Polywerkstatt macht mir Spass und zu den Chefs habe ich auch eine gute Beziehung. Alles Gute und auf Wiedersehen Bild von Athishan WG Mülibach 43 Die kleine Maus Lilli von Ursula Alder L illi, die kleine Maus wohnte seit Jahren im idyllischen Dörfchen Schalchen, im Haus am Mülibach. Als sie vom Einzug der neuen Bewohner auf September 2013 erfuhr, freute sie sich riesig. Das Alleinsein würde nun ein Ende haben und der Vorrat für den bevorstehenden Winter gesichert sein. Eine gute Ausgangslage für die kleine Maus. Lilli konnte kaum erwarten, bis das Haus endlich eingerichtet wurde. Sie tanzte fröhlich, als die ersten Möbel ins Haus getragen wurden. Langsam stellte sich eine wohlige Gemütlichkeit in Stube und Küche ein. Im Oktober zog die erste Bewohnerin ein. Ein unvergesslicher Tag für die kleine Maus. Sie freute sich riesig auf die neue Gesellschafterin. Die Einsamkeit war für Lilli nun vorbei. Sie konnte zwischen den Wandritzen die neue Mitbewohnerin beobachten und sich da und dort ein Chrümmeli Chrömli schnappen. Doch alles entwickelte sich etwas anders, als die kleine Maus es sich erträumt hatte. Zwar lagen Chrümmeli zuhauf auf dem Boden, die laute Musik die das alte Haus zum Zittern brachte, schüchterten Lilli sehr ein. Als dann die Bewohnerin begann, während vielen Nächten mit den Füssen gegen die Wände zu poltern, flüchtete sich Lilli an einen sicheren Ort, zurück in den Stall. Ach wie vermisste sie die warme Stube! Im Februar machten sich dann seltsame Veränderungen bemerkbar. Nebst dem, dass ein neuer Bewohner einzog, arbeiteten auch immer mehr Leute im Mülibach. Obschon immer mehr Menschen im Haus ein und aus gingen, wurde es selt- samerweise immer ruhiger und wohnlicher. Sie hörte immer mehr lachen und bemerkte, dass sich die Stimmung mehr und mehr verbesserte. Für die kleine Maus eine gute Gelegenheit, sich wieder ins Haus zurückzutrauen. Nun konnte sie wieder an der Hausgemeinschaft teilnehmen. Auf Frühling und Frühsommer zogen dann noch eine junge Frau und ein junger Mann ein. Jetzt war das Mülibach voll Leben. Noch immer tönte ab und zu laute Musik durchs Haus. Lilli hatte sich mittlerweile daran gewöhnt und lernte auch noch verschiedene Musikstile kennen, die ihr bis anhin noch nicht bekannt waren. Eine Flucht in den Stall war nun nicht mehr nötig. Chrömli Chrümmeli kann sie immer noch viele ergattern und die schmecken prima. Beim Belauschen der Bewohner hat Lilli aufgeschnappt, dass die Gemeinschaft erwägt nach Winterthur zu ziehen. Verunsichert über den drohenden Verlust der lieb gewonnenen MitbewohnerInnen, kaut Lilli traurig auf einem Chrümmeli herum. Es war doch sooo schön mit euch im Mülibach! Es grüsst euch Lilli die Maus. UNSER QUITTENGELÉE REZEPT Für ca. 10 Gläser brauchst du folgendes: • 3kg Quitten • ca 1,5kg Zucker Schneide die Quitten in Würfel Koche alles auf und lasse die Quitten ca. 30 min. zugedeckt auf kleiner Stufe köcheln Alles 12 Stunden zugedeckt ziehen lassen Quitten absieben, dann den aufgefangenen Saft nochmals durch ein Tuch absieben Saft abmessen, pro dl 70g Zucker abwägen Den Saft zusammen mit dem Zucker unter Rühren aufkochen, 15 min. kochen lassen Wenig Gelée auf einen Teller geben und auskühlen lassen, geliert der Saft, kann der Saft nun randvoll in die heiss ausgespülten Gläser gefüllt werden Der Gelée schmeckt ausgezeichnet auf dem Brot oder auch zum Süssen von Joghurth. Mir wünsched en Guete! Zlatko und Samuel WG Schlatt 45 Was wäre wenn? von Fraser Macdonald W as wäre, wenn der Chupferhammer eine Wohngemeinschaft mit pensionierten Menschen hätte? Die Arbeitsgruppe „Alter im Chupferhammer“, diskutiert offene Fragen und Ideen rund um die Pensionierung der Bewohnerinnen und Bewohner im Chupferhammer. Diese Diskussionen setzten interessanterweise ein, nachdem die ersten Chupferhammer-Mitarbeitenden in Rente gegangen sind. Die Arbeitsgruppe bildete sich aus Mitarbeitenden und Bewohnenden des Chupferhammers nach dem Chupfertag 2013 zum Thema Vision 2020. Irgendwann brauchen wir alle eine bisschen mehr Ruhe, möchten vielleicht am Morgen länger ausschlafen, werden schneller müde während der Arbeit oder haben ganz einfach weniger Kraft für die Bewältigung unseres Alltags. Das ist alles völlig normal und in Ordnung. Brauchen wir eine Alterswohngruppe im Chupferhammer? Woher kommt dieser Gedanke für eine Alterswohngemeinschaft im Chupferhammer? Bis jetzt leben und arbeiten die Chupferhammer Wohngemeinschaften ungefähr nach dem Motto: „Alle arbeiten so viel, wie es geht und beteiligen sich an der gewohnten und bekannten Alltagsstruktur soweit wie möglich.“ Wenn Mann und Frau älter werden, ändern sich vielfach unsere Fragestellungen und unsere Bedürfnisse. Manchmal ist heute etwas wichtig, woran wir gestern noch nicht gedacht hatten und mitten am Tag kommt einem plötzlich etwas in Sinn, was eine neue Priorität erhält. Wenn Menschen älter werden, brauchen sie mehr Zeit und möchten vielleicht ihren Lebensabend bewusst leben. Im Chupferhammer denken wir darüber nach, wie der Lebensabschnitt nach dem aktiven Arbeitsleben gewürdigt werden kann und wie Mann und Frau im Chupferhammer bleiben können, auch wenn sie älter werden. Neue Fragen tauchen auf: Wann geht Mann und Frau im Chupferhammer in Rente? Weiss das jemand? Es gibt Menschen, die denken, dass sie mit 50 im richtigen Alter sind, mit dem geregelten und durch Erwerbsarbeit strukturierten Alltag aufzuhören. Für andere wäre der Zeitpunkt sogar früher anzusetzen. Jeder Mensch ist anders, auch die zu bewältigende Erwerbsarbeit beeinflusst den Wunsch, sich früher oder später pensionieren zu lassen. Das Gesetz meint, dass mit 65 das richtige Alter für die Pensionierung sei. Männer und Frauen werden nach Schweizer Gesetz noch nicht mit dem gleichen Alter pensioniert. Im Chupferhammer gibt es andere Realitäten. In der Arbeitsgruppe des Chupferhammers, die diesen Fragen nachgeht, sehen wir das so: Wer immer öfters mehr Ruhe braucht, immer öfters mehr Zeit benötigt für die täglichen Abläufe und Arbeiten des Alltags, der und die können ans Pensionieren denken. Sich pensionieren lassen braucht Mut und verlangt den Respekt der anderen. Jede Pensionierung im Chupferhammer soll ein persönlicher Entscheid sein und geschieht nicht von einen Tag auf den anderen. Manchmal dauert dieser Prozess über einige Jahre. Sich als Bewohner und Bewohnerin des Chupferhammers pensionieren zu lassen braucht aber in erster Linie entsprechende Rahmenbedingungen. Wie diese Rahmenbedingungen im Chupferhammer aussehen können, daran arbeitet die Arbeitsgruppe „Alter im Chupferhammer“. Unterwegs … Interview mit de Monika von Cornelia Rach vom Simon Kugler I S ch und Mama sind mit dem Flugzeug nach England geflogen. Wir haben einen Ausflug gemacht. Wir haben Gutes im Restaurant gegessen. Ich habe das Tagebuch geschrieben. In England ist es sehr schön. it neuschtem dörf d’Monika Toplanaj a zwei Täg i dä Wuchä id’Landscheide (Schönengrund AR) go schaffä (Werkstatt Sunneschi) Do däzuä het dä Simon Kugler mit dä Monika Toplanaj es Interview gführt: Simon: Monika: Simon: Monika: Simon: Monika: Simon: Monika: „Freusch di uf d’Arbeit im Sunneschi?“ „jo Arbeit isch guät für mi, jetzt chan i au go schaffä wie di anderä“ „Es isch guät, wenn ich irgendwo andersch bin, als nur i dä WG“ „Zum Wohnä isch d’WG ganz guät“ „Wo bisch denn überall go schnupperä?“ „I dä Textilabteilig vo dä Landscheidi, gfallt mer nöd, Sunneschi isch besser“ „Was gfallt der denn besser im Sunneschi?“ „Alles eifach, d‘Lüt und d‘Arbeit“ „Häsch scho öppert nöchher känneglernt, oder scho vorher kennt?“ „De Valentine arbeitet döt , döt unä bi dä Türe, bim Lift, ich kenn ihn vo dä Oberstufä in Flawil, er isch sehr nett“ Simon: „Wie gosch den amigs go schaffä?“ Monika: „Mit em Auto, Auto fahrä isch guät, wiit wiit Auto fahrä isch sowieso guät, I fahr gern Auto überall“ Ich bin im Mai mit WG Schlatt ins Lager nach Figino mit der Bahn und Postauto gefahren. Wir haben Gutes im Restaurant gegessen. Wir sind mit dem Schiff gefahren. Wir haben in Italien die Stadt Milano geschaut. Ich habe mit Sajma mit einem Ball gespielt. Wir haben einen Spass gemacht. Wir sind zurück gekommen. „So jetzt häsch gnuäg gfröget, jetzt isch guät“ Und zu Hause… Ich habe selber die Wäsche gewaschen und aufgehängt und zusammen gelegt. Es ist gut so. Ich habe mit Gabriela in der Werkstatt gearbeitet. Ich habe eine Karte gemalt und gebastelt. Sie ist schön. Am Donnerstagabend haben Anna, David und Angelika geturnt. Ich bin im Schwimmbad geschwommen und geturnt. 47 Sommerferien in Figino von Simon Kugler A m Montagmorgen begaben wir uns (aufgeteilt in 2 Gruppen, Gruppe Auto und Gruppe Zug) auf den Weg ins hoffentlich sonnige Tessin. Die Autogruppe gelangte aber nur unwesentlich schneller ans Ziel, da sie anfangs den Lago Maggiore mit dem Lago di Lugano verwechselte. Schlussendlich sind aber alle heil und gesund in der Jugendherberge Ostello per la Gioventu Figino angekommen. Was sich schon schnell herausstellte und sich zum Glück für die ganze Ferienwoche bewahrheiten sollte, war das wunderbare Wetter. Ganz im Gegensatz zum Norden. Die Anlage der Jugendherberge ist schön am Fusse des Hügels Montagnola (italienisch für Hügel, am Hang) gelegen. Die Jugendherberge war zwar kein Komfortwunder, hatte aber alles, was man brauchte. Unter anderem eine Boccia-Bahn, eine Grillstelle, Basketballkörbe, einen „Töggelichaschtä“ und Fahrräder zum Gebrauch. Monika fand ihren Lieblingsplatz auf Anhieb. Im Eingangsbereich richtete Sie ihr „Büro“ mit Computer „Spielautomat“ ein. Von dort hatte sie einen guten Überblick über all die vielen Geschehnisse in der Herberge. Am zweiten Tag teilten wir uns, wie meistens wieder, in zwei Gruppen. Die eine fuhr mit dem Auto nach Locarno und wir, d.h. Conni, Anna, Angelika, Ueli, Sajma und ich, fuhren mit dem Zug nach Mailand. Dort angekommen, machten wir uns auf den Weg in Richtung Altstadt. Kurz vor Mittag, als uns schon der Hunger packte, setzten wir uns draussen vor einem kleinen Café nieder und bestellten für alle feine Sandwiches. Die Eingeklemmten (also die Brötchen) schmeckten ausgezeichnet, was auch die Einheimischen wussten, da ab Mittag kein einziger Platz mehr frei war. Auf der gegenüberliegenden Seite war die amerikanische Botschaft und es war lustig zuzusehen, wie ein italienisches Armeefahrzeug inmitten der Kreuzung anhielt und die Offiziere, mit den vor der amerikanischen Botschaft postierten Sicherheitsleuten, in typisch italienischem Stil kommunizierten. Nachdem wir schon eine Weile unterwegs waren, kamen wir an einen schönen schattigen Park, wo sich die Frauen zur Siesta hinlegten. Die beiden Männer besassen noch genug Kraft, um noch weiter ins Zentrum vorzustossen. Sorgen um das Wiederfinden unseres Treffpunktes machten wir uns keine. Wir waren ja beide bestens mit den neuesten Errungenschaften unserer Technik, den sogenannten Smartphones unterwegs und ich speicherte den Treffpunkt in meinem Handy. Ueli und ich schafften es dann tatsächlich bis zum wirklich sehenswerten Mailänder Dom. Kaum bei diesem Touristenmagneten angekommen, standen plötzlich mehrere dunkelhäutige Männer um uns herum und banden uns Armbändchen um unsere Arme. Gleichzeitig versicherten Sie mit treuherzigen Augen, dass wir dafür nichts bezahlen müssten, um 3 Wimpernschläge nachher die Hände für ein paar Münzen auszustrecken. Über diese Aktion war ich aber überhaupt nicht „amused“ und in meiner Erregung rutschte mir ein Schimpfwort über meine Lippen. Nun man könnte jetzt meinen, dass man in Mailand zum Glück kein Deutsch spricht. Dies nützt aber auch nichts, wenn es sich um ein italienisches Schimpfwort handelt. Natürlich waren die Männer darüber auch nicht so „amused“. Nachdem wir den Dom aus allen Perspektiven fotografiert hatten, wollte Ueli unbedingt noch etwas essen gehen. Da ich italienisches Essen schon immer liebte, bejahte ich seinen Wunsch natürlich. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich ja noch nicht, dass Ueli einen McDonald aufsuchen würde und ich meine damit nicht unseren Fraser. Nun machten wir uns aber auf den Weg zu unserem Treffpunkt, den ich ja in meinem smarten Handy eingegeben hatte. Leider rechneten wir nicht damit, dass beide keinen Handyempfang mehr hatten. Da mein Italienisch eher bescheiden ist und meine Übersetzungs-App natürlich auch nicht funktionierte, liefen wir gefühlte 5mal im Kreis herum, bis wir schlussendlich dann doch unser Ziel erleichtert erreichten. Natürlich, wie es sich für einen traditionellen Abend im italienisch sprachigem Raum gehört, war auch ein Pizzaabend in unserem Wochenprogramm integriert. Diesen verbrachten wir im wunderschönen, am Fusse des 822 Meter hohen Monte Arbòstora gelegenen Morcote am Luganersee. David, Monika, Anna, Susanne und Fraser begaben sich zu Fuß auf eine Wanderung in Richtung Montagnola. Irgendwo dort oben führt ein bequemes Feldsträsschen zur Zone Moja, wo sich auch das Haus befindet, indem der Schriftsteller und Nobelpreisträger Hermann Hesse einst gewohnt hat. Vom Aussichtspunkt Bosco della Vasina hat man einen wunderbaren Blick auf den Lago di Lugano. Apropos Lago di Lugano, eine kleine Seerundfahrt durfte natürlich auch nicht fehlen. Die letzte Haltestelle, bevor wir uns mit dem Schiff wieder in Richtung Lugano bewegten, hieß Gandria. Angelika erklärte uns, dass sie in diesem Ort schon einmal ein Sommerlager verbrachte und hier gerade die Grenze zu Italien sei. Am Ufer befindet sich auch das Zollmuseum Cantine di Gandria. Am Freitag hiess es leider Abschied nehmen und spätestens vor dem San Berardino oder San Gottardo wurde allen klar, dass wir uns zumindest in den nächsten paar Tagen wieder an Pullover und Jacke gewöhnen mussten. WG Stocken 49 Psychomotorik in Belgien von Madeleine Ringger Tee- und Küchenkräuterproduktion in der WG Stocken von A – Z A Anfang: jedem Anfang wohnt ein Zauber inne ... was beschert uns wohl das nächste Teekräuterjahr? Ob alle Kräuter die Winterruhe unter der meterhohen Schneedecke gut überstanden haben? Wir hoffen auf einen weniger verregneten Sommer als letztes Jahr!? Zum Glück sind die Launen der Natur weder vorherseh- noch beeinflussbar und so lassen wir uns jedes Mal wieder neu überraschen. B. Beete befreien. Gemeinsam tragen wir die grossen schweren Tannäste, welche als Winterschutz dienten, aus dem Garten. Sie werden klein zersägt und als Brennholz für sommerliche Grillfeuer getrocknet. Bodenpflege: beim Lockern, Hacken und Jäten der Kräuter-und Gewürzbeete wecken wir unsere Sinne für die Natur wieder auf. Die Erde riecht noch etwas nach feuchten Ästen, doch an den einen oder anderen Teekräutern erkennen wir schon die neuen Austriebe und mit den wärmenden Sonnenstrahlen erwachen auch die ersten Insekten. C.Chancenlos wären die Zitronensträucher bei Minustemperaturen im Garten. Deshalb haben wir sie im kühlen Treppenhaus sorgfältig überwintert. Sobald es keinen Frost mehr gibt, dürfen sie wieder ins Freie, zuerst noch nahe der schützenden Hauswand, später ins Gartenbeet. D.Durchgehend von Frühling bis Spätherbst sind wir mit der Pflege der diversen Teekräuter und Gewürze beschäftigt. Die Beete sollen möglichst unkrautfrei sein, was uns viele Stunden an Bodenarbeit beschert. J Bei Trockenheit wollen sie ge- tränkt sein, für total 28 Beete müssen also einige Spritzkannen hergetragen werden ... E. Estrich: durch eine niedere Schlupftüre gelangt man in unsere Trocknungsanlage direkt unter dem Dach. Auf beliebig stapelbaren Holzelementen, mit Spezialtüll bespannt, können die Triebe und Blätter ausgelegt werden. Ein Luftentfeuchter sorgt für schonende Trocknung. Durchschnittlich liegen die Kräuter einige Tage bis ca. zwei Wochen hier, je nach Beschaffenheit der Blätter und Stiele. F.Frühling bis September/Oktober ist die Zeit, fortlaufend die nachgewachsenen Jungtriebe von verschiedenen Minzensorten, Zitronenmelisse, Spitzwegerich und diversen Küchenkräutern zu schneiden. Die vielen verschiedenen Blüten für unsere Teemischungen müssen sorgfältig einzeln mit viel Fingerspitzengefühl gepflückt und in Salatsieben gesammelt werden. Ganz sanft trocknen anschliessend in der alten Küche in zwei Dörrapparaten die feinen Blüten, mehrstöckig übereinander. Je nach Blüte werden sie nach 2-4 Tagen Trockenzeit in die Sammelbehälter gefüllt und vor Licht geschützt aufbewahrt. G. Gartenarbeit ist eine unserer Hauptbeschäftigungen vom Frühling bis zum Spätherbst. Darum ist bei trockenem Wetter täglich ein Team im Garten am wirken. H.Herrlich duften die frischen Kräuter auch im Estrich, wo wir sie regelmässig kontrollieren, neue auslegen, trockene in die Vorratsbehälter füllen. Beim Luftentfeuchter muss täglich der Wasserbehälter entleert werden. I. Immer wieder... J. Jäten: für die einen hat dies meditativen Charakter, mit unglaublicher Ausdauer kann der eine oder andere Bewohner dabei sein. Für die meisten ist es jedoch nicht die Lieblingsbeschäftigung, da braucht es oft ein gerüttelt Mass an Motivationskunst seitens der Betreuer, damit am Ende der Arbeitszeit das erwartete Resultat sichtbar wird. K. Kamille, Kornblume, Königskerze, Calendula (Ringelblume) sorgen für die wunderschönen Farbtupfer zwischen den Küchenkräutern und Gemüsen im Garten. L. Lavendel verbreitet in der Sonne seinen Duft und zieht die Bienen an, fast schon fühlt man sich wie in der «Petit Provence» in Schönengrund ... M. Malvenblüten, Minzen (Erdbeer-, Krause-, englische, Stocken-), Melisse, Majoran: sie alle gehören ebenfalls zur Palette unserer Pfleglinge. N. Nach und nach füllt sich unser Kräuterlager, und wir holen immer mal wieder eine Portion zur Weiterverarbeitung in die Küche. Die getrockneten Blättchen müssen mit viel Ausdauer vorsichtig von den Stielen gezupft oder gestreift werden. Diese Arbeit verlangt Genauigkeit und Sorgfalt, damit die wertvollen Inhaltsstoffe der Tees und Kräuter nicht verloren gehen. O. Oregano gedeiht recht gut im Garten und ist auch immer ein beliebtes Gewürz für Pizza oder Tomatensauce. Wir verwenden ihn, neben anderen Kräutern, frisch in der Küche und trocknen ebenfalls davon für den Verkauf am Markt. P.Pflanzenpflege ist sehr zeitintensiv. Oft wächst vieles schneller als uns lieb ist! Unkraut zum Beispiel; eigentlich hat es ja bloss den Standort verfehlt, im Wald oder in der Wiese würden uns die vielen grünen Pflänzchen ja nicht stören... Q. Qualität: wir legen sehr grossen Wert darauf, indem wir jeden Arbeitsschritt sorgfältig von Hand ausführen. Wir gärtnern biologisch, Umweltschutz und Gesundheit von Mensch, Tier und Pflanze gehören letztlich zu unseren obersten Zielen. R. Regen: ist lebensnotwendig und entlastet unsere Giessarbeit, er macht sich aber schneller unbeliebt als sonniges Wetter! Wenn der Garten zu nass ist, widmen wir uns der Zupfarbeit, damit bis zum Herbst alle Blätter bereit sind für die Tee- und Kräutermischungen. S. Salbei, Sonnenhut (Echinacea), Spitzwegerich, Schafgarbe und Stevia (Süsskraut) ergänzen die breite Palette an Zutaten. T. «Teetrinken» weckt bei manchen Leuten die Assoziation zu «Kranksein». Diese Verbindung macht wohl Sinn, da jedes Teekraut für sich oder in bestimmten Mischungen eine heilende oder unterstützende Wirkung auf unseren Körper ausübt. Selbstverständlich können wir uns aber auch als Gesunde täglich an feinen Tees erfreuen, sei es als gesundes kühles oder warmes Getränk oder bei einer gemütlichen Runde Tee statt Kaffee. J U. «Uuufein» riecht es im ganzen Haus, wenn die verschiedenen Teekräuter gemischt und im richtigen Verhältnis zueinander abgewogen werden. V. Verpackt werden die Mischungen in Klarsichtbeutel, dann mit wiederverwendbaren Klammern verschlossen und mit einer hübschen Etikette versehen. W.Weihnachtsmarkt in Trogen: dies ist unser grosses Ziel, wo wir gemeinsam die beliebten Teemischungen und die anderen Produkte vom Hof verkaufen werden. X. «Xundheit» wünschen wir allen beim Genuss unserer Stocken-Tees! Y. Yin Yang findet sicherlich auch in unseren Teemischungen seine Bedeutung, obwohl wir nicht in chinesischer Sprache philosophieren können! Z. Zufrieden und in vorweihnachtlicher Stimmung kehren wir vom Trogener Markt nach Hause und gönnen uns eine Winterpause in der Teeproduktion. 51 Interview mit Nico Fahrni von Katja Kuhn N ico Fahrni wohnt seit November 2014 in der WG Stocken. Wir schätzen Ihn als hilfsbereiten jungen Mann. Es freut uns, ihn mit diesem Interview euch vorstellen zu dürfen: Kleiner Steckbrief: Vorname/Name: Nico Fahrni Wohnort der Eltern: Adetswil (Zürcher Oberland) Hobby`s: Spazieren, Musik hören, kochen, zeichnen Lieblingsfarben: Rot, Orange Nico, bevor du in die WG Stocken eingetreten bist, hast du hier geschnuppert. Wie hast du dich während der Schnupperzeit gefühlt? Ich hatte während der Schnupperzeit ein gutes Gefühl. Ich habe hier sympathische Menschen kennengelernt. Wie gefällt es dir hier in der WG Stocken? Mir gefällt es hier gut. Vor allem wegen den Schafen. Die Umgebung, die Berge und die frische Luft gefallen mir auch. Hast du dich hier gut eingelebt? Wenn ja, was hat dazu beigetragen? Ich habe mich gut eingelebt. Ich finde es toll, dass ich mit den anderen Bewohnern Spiele spielen kann. Fühlst du dich hier zu Hause? Ja, mehr oder weniger. Es ist schön hier, mir gefällt es. Manchmal vermisse ich meine Familie. Wo siehst du die grössten Unterschiede zwischen dem Zürcheroberland und dem Appenzellerland? Hier im Appenzellerland ist alles viel weiter weg als von dort, wo ich her komme. Damit meine ich zum Beispiel Einkaufscenter, grössere Bahnhöfe und Zürich. Was sagst du zum Tagesablauf in der Wohngruppe und im Arbeitsbereich? Bist du zufrieden damit? Mit dem Tagesablauf bin ich zufrieden. Ich bin froh, dass es einen klaren Ablauf gibt. Es ist für mich wichtig, sonst fühle ich mich unsicher. Wahrscheinlich müsste ich dann die ganze Zeit die Betreuer fragen, was ich machen soll. Was hast du in der WG Stocken bis jetzt gelernt? Wie man auf dem Hof arbeitet; Krippen putzen, Holzen und wie man mit den Tieren umgeht. Wie man Lämmer schöppelt habe ich auch gelernt. Ich glaube ich bin auch etwas erwachsener geworden. Was möchtest du noch lernen? Die Sachen, die noch nötig sind. Ich würde mich gerne selbständig um die Schafe kümmern können. Was würdest du hier verändern wollen? Ich will nichts verändern. Mir gefällt es so wie es ist. Bist du für etwas Bestimmtes verantwortlich auf dem Hof? Ja, ich arbeite vor allem bei den Schafen. Am Freitagmittag koche ich. Was musst du bei den Schafen alles machen? Ich putze die Krippen und wechsle das Was- ser aus. Mit den Betreuern zusammen gebe ich den Lämmern Kurzfutter, den Schafen muss man am Morgen noch Salz geben. Zurzeit haben wir ein Lamm, welches wir „schöppeln“ müssen. Was gefällt dir an deiner Arbeit besonders? Ich mag die Schafe gerne. Ich habe gerne Kontakt zu den Tieren. Hast du ein Lieblingstier auf dem Hof? Ja, die Schafe und die Katzen. Die Katzen kommen oft in mein Zimmer und schlafen dort. Das gefällt mir. Welches Tier auf dem Hof würdest du gerne sein? Wieso? Ich würde gerne ein Lamm sein. Die Lämmer gefallen mir, sie sind herzig und es macht mir Spass mit Ihnen zu arbeiten. Was würdest du tun, wenn du für einen Tag König wärst? Ich würde den Tag geniessen und einfach nichts tun, aber König sein ist eigentlich nichts für mich. Wo siehst du dich in 10 Jahren? Keine Ahnung, dass weiss ich nicht. Ich lasse mich überraschen, was auf mich zukommt. Im Moment ist mir das nicht wichtig. Vielleicht arbeite ich mal im Detailhandel. Was willst du sonst noch sagen? Ich fühle mich wohl hier. Ich freue mich, wenn ich einige Bewohner von anderen Gruppen vom Chupferhammer mal kennen lernen kann. Es grüsst euch Nico Larissa, Halskette, Fussband und Armband von Alice Bolle & Larissa Möhle A lice: Ich wundere mich immer wenn ich sehe, dass Larissa mit so feinen Perlen gut umgehen kann. Larissa hat durch ihre Behinderung sehr spastische Finger. Sie kann ihre Hände nicht sehr gut fühlen und kontrollieren. Sie hat Schwierigkeiten in der Feinmotorik. Larissa hat trotzdem eine Leidenschaft für Basteln und Zeichnen entwickelt. Eine Leidenschaft, welche für sie psychomotorisch nicht einfach war am Anfang. Larissa hat sicher sehr viel probiert und geübt, um die Perlen auffädeln zu können. Ich werde Ihnen mit Fotos und einem kleinen Interview Larissas Hobby vorstellen. Larissa: Ich mache seit langer Zeit Schmuck. Ich habe damit als Kind angefangen, mit ungefähr drei Jahren. Ich habe es mit meiner Oma und meinem Opa gemacht. Tanja, eine Betreuerin von der Gruppe sieben hat mir einmal die Rocailles-Perlen gekauft, weil ich sie schön gefunden habe. Die Gruppe sieben ist eine Wohngruppe des Friedheims Weinfelden, eine Institution für Kinder mit einer Behinderung. Ich bin dort im Alter von 8 bis 18 Jahren gewesen. Ich habe dann die kleinen Perlen ausprobiert. Es war sehr schwierig, aber ich habe es weiter probiert. Es geht jetzt ein bisschen besser, aber ich habe immer lieber die grossen Perlen. Den Anfang und das Ende vom Auffädeln macht eine Betreuungsperson. Ich mache den Rest alleine. Ich mag die grossen Perlen lieber, weil ich sie besser auffädeln kann. Die kleinen Perlen sind schwieriger, weil sie kleine Löcher haben. Ich habe schon viele Schmuckstücke gemacht und ich schenke sie meinen Betreuerinnen. Ich kann besser mit meiner rechten Hand mit den Perlen umgehen. Ich bin Rechtshänderin. Ich mache am liebsten Halsketten, sie sind einfacher, weil sie länger sind. Ich mache keinen Schmuck mit einer Mischung zwischen grossen und kleinen Perlen, weil ich dies nicht schön finde. Beide Schmucktücke, Ketten und Armbänder, gibt es dick oder dünn. Ich probiere auch, dass die Farbe von den Perlen sich immer abwechselt auf dem Faden. Ich mag es nicht, wenn es monoton ist. Ich habe lieber, wenn es unregelmässig und farbenfroh ist, das finde ich schöner. Ich mag die blauen Perlen sehr gern. Es kann von hell- bis dunkelblau gehen. Ich mag die grauen Perlen überhaupt nicht. Ich mag den gelben, grünen und hellblauen Faden sehr gerne. Diese Fäden sind sehr schön und sie sind auch stark. Sie sind stärker als mein weisser Faden. Dieser Faden ist ein bisschen zu dünn. Die Nadel-Sorten sind für mich egal. Ich kann stundenlang Schmuckperlen machen, bis die Ketten fertig werden. Ich mache diesen Schmuck am liebsten auf meinem Bett in meinem Zimmer. Ich mache es auch ab und zu in der Küche. Ich habe für den Moment ungefähr 100 Perlen. Ich habe nur noch die RocaillesPerlen und ich möchte gern grosse Perlen kaufen gehen. Man schenkt mir oft Perlen zum Geburtstag. 53 Skiferien von Bruno von Alice Bolle & Bruno Knechtle A lice: Bruno ist euch sicher bekannt und wenn nicht, werdet ihr ihn schnell kennen lernen. Man kann ihn nicht verpassen, erstens weil er ein echter Showman ist und zweitens muss er euch unbedingt grüssen wenn er euch sieht. Ihr habt ihn vielleicht an einem Fest getroffen oder seine Bilder gesehen. Er ist seit 15 Jahren in der WG Stocken und macht viel mit im Leben des Chupferhammers. Ich werde über einen anderen Teil seiner Persönlichkeit schreiben. Wisst ihr, dass Bruno gut Skifahren kann? Ich staune immer, wie er sich wohlfühlt auf den Skis. Er kann viel besser als ich selber Skifahren, aber ich bin vielleicht keine Referenz (drei Mal in meinem Leben auf Skis, oder besser gesagt daneben). Er geht jedes Jahr ins Skilager, und übt auch ab und zu im Winter mit dem Wohngemeinschaftsleiter Gion und seiner Pflegetochter Michelle. Er ist dieses Jahr, vom 25. bis 31. Januar 2015 ins Skilager gegangen. Ich werde jetzt Bruno den Platz lassen, damit er von seinen Skfierien erzählen kann. Bruno: Ich fahre jedes Jahr Ski. Ich gehe jedes Jahr ins Skilager. Ich mache viel Sport. Ich bin dieses Jahr in einem Dorf namens Säntis (richtig: Disentis) im Bündnerland gewesen. Wir waren eine kleine Gruppe von 15 Personen, 8 Skifahrerinnen und Skifahrer und 7 Betreuungspersonen. Wir waren in 3 Gruppen eingeteilt. Eine Gruppe ist für die langsamen Fahrer, eine Gruppe für die Mittelschnellen und eine Gruppe für die Schnellen. Ich bin in der schnellsten Gruppe gewesen. Der Tag ist so gelaufen. Am Morgen mussten wir um 7.30 Uhr aufstehen. Der Gruppenleiter ist mit dem Radio in unser Zimmer gekommen und hat uns mit Musik aufgeweckt. Wir haben zusammen zu Morgen gegessen. Um 8.30 Uhr mussten wir dem Ski Anzug vor der Türe stehen. Wir sind mit dem Postauto Richtung Skipisten gefahren. Wir waren auf den Pisten von 9.00 bis 13.00 Uhr. Wir haben im Skigebiet im Restaurant zu Mittag gegessen. Ich habe einmal Fleischkäse mit Pommes gekriegt. Ein anderes Mal, Nudeln mit Poulet und Salat. Ich habe auch Café getrunken mit einem kleinen Dessert. Um 14.30 Uhr sind wir von dem Skigebiet runter gegangen, um ins Lagerhaus zu gehen. Wir haben jedes Mal unsere Skis oben im Skigebiet-Restaurant gelassen. Um 16.00 Uhr hatten wir einen richtigen und guten Zvieri mit Apfel, Brot, Gutzli, Schokoladenstangen, Sirup, Wasser und Tee. Wir hatten Freizeit zwischen 16.00 Uhr bis am 22.00 Uhr. Um 22.00 Uhr ist es Nachtruhe gewesen. Ich bin jeden Morgen Skifahren gegangen und am Nachmittag bin ich drinnen geblieben. Ich habe viel Spass auf den Ski gehabt und viele Leute kennen gelernt. Ich bin langsam, mittelschnell und sehr schnell gefahren. Ich bin überall gewesen mit der Skileiterin, auch auf schwarzen Pisten. Im Haus habe ich mit den andern Leuten gespielt, geschlafen … und jeden Tag geduscht. Einmal haben wir eine Discoparty im Haus gemacht. Ich habe mit sehr schönen Frauen getanzt. Am letzten Abend sind wir in den Ausgang gegangen. Wir haben im Restaurant gegessen. Wir sind um 21.30 Uhr zurückgekommen und um 22.00 Uhr war wie immer Nachtruhe. Ich habe immer den Leitern zugehört und gemacht was sie sagten. Alles ist dann jeweils gut gegangen. Ich bin schon letztes Jahr mit einer Gruppe in Davos unterwegs gewesen. Ich möchte nächstes Jahr wieder nach Davos gehen. Проще говоря, трудно von Fabian Frey, Sozialpädagoge in Ausbildung V om Sommer bis Dezember 2014 absolvierte ich im Rahmen der Ausbildung zum Sozialpädagogen das zweite Praxismodul in der WG Stocken. Die Besonderheit dieses Praxismoduls liegt sicherlich darin, dass ich schon länger hier arbeite und auch das erste Praxismodul hier bereits absolviert habe. Ein Praxismodul beinhaltet Ausbildungsziele von der Schule, Ziele vom Verein Chupferhammer und drei persönliche Lernziele. In schulischer Sprache geschrieben sieht eines meiner formulierten Lernziele für die Sozialkompetenz wie folgt aus: Operationalisiertes Ziel (überprüfbare Ziele): Ich bin in der Lage, dass ich bis Ende meines Praktikums einem Teil der Wohnenden der Wohngemeinschaft Stocken das Leitbild des Vereins Chupferhammer übermitteln kann und ich eine neue Form der Kommunikation erhalte. Methode (Vorgehensweise): Mit den Regeln der leichten Sprache übersetze ich das Leitbild, komme mit den Bewohnerinnen und Bewohner in einen Austausch und lasse es von ihnen prüfen Indikator (Gradmesser): Das Ziel ist erfüllt, wenn die Bewohnerinnen und Bewohner den Text verstehen und als Prüfer, Prüferinnen gutheissen. Häufig begegnen wir Texten, bei denen wir sagen müssen, das ist mir zu „hoch gestochen“ oder diese Sprache kenne ich nicht. Wir fühlen uns dabei manchmal al- leine und sind auf Hilfe und Unterstützung (Assistenz) angewiesen. Das Leitbild des Vereins Chupferhammer wurde erst kürzlich neu verfasst. Für wen ist dieses Leitbild gedacht? Der Sprachgebrauch ist nicht für alle Menschen gleich verständlich. Oftmals werden die Hauptakteure dabei vergessen. Mit der Unterschreibung der UN-Behindertenrechtskonvention durch die Schweiz werden Forderungen unterstrichen, welche in den Menschenrechten bereits verankert sind, wie z.B. die Barrierefreiheit (ohne Hindernis), aber auch Zugang zu leicht verständlichen Informationen. Mit den Regeln der leichten Sprache will ich das Leitbild verständlich werden lassen. Für die leichte Sprache gibt es klare Regeln, welche zu beachten sind. Wichtig ist, dass nur kurze Sätze verwendet werden. In der leichten Sprache dürfen keine Fremdwörter oder Fachwörter vorkommen und schwierige Wörter müssen erklärt werden. Ich übersetzte das kürzlich erarbeitete Leitbild Satz für Satz, Absatz für Absatz in die leichte Sprache, mit dem Ziel, dass es sinngemäss das Gleiche bedeutet. Dies hört sich leichter an, als es in der Umsetzung ist. Wie der Titel auf Deutsch übersetzt heisst: Einfach gesagt, ist schwierig. Die zeitaufwändige Arbeit macht einem immer wieder bewusst, wie viele Hürden wir im Alltag nur mit der Sprache errichten. Praktische Anschauung zur leichten Sprache erhielt ich als Gast bei der Vereinsgründung „Mensch zuerst“ in Rorschach, welcher sich nun „Wir für Uns, Wir für Alle“ nennt. Dort konnte ich erleben, wie ein Gespräch in leichter Sprache sich anhört. Es bestehen in Deutschland kleine Wörterbücher, in welchen die gängigen Wörter übersetzt sind. Mit dem Übersetzen des Leitbildes ist die Arbeit noch lange nicht gemacht, dies ist nur als Vorarbeit für den wichtigsten Teil anzusehen. Nun kommt der Text in die Auseinandersetzung mit den Prüfungspersonen aus der WG Stocken. Unklarheiten wurden verständlich gemacht und dem Sprachgebrauch sowie dem Verständnis der Prüfungsperson angepasst, Satz für Satz. Die spannenden Gespräche auf Augenhöhe ergaben interessante Erkenntnisse für mich und mein Gegenüber. Erkenntnisse des simplen Umstands, dass einfache Sprache ein Zeichen der Wertschätzung ist. Auch gibt mir diese andere Sicht Anregungen für meine persönliche Haltung. Durch den Austausch mit den Bewohnerinnen und Bewohner wird mir immer neu bewusst, was es heisst in der WG Stocken bzw. Chupferhammer zu wohnen und zu arbeiten. Dabei versuche ich, wie im Leitbild vorgesehen, die Bewohnerinnen und Bewohner zu bestärken und zu ermutigen, dass sie sich mit ihren Bedürfnissen und Ideen einbringen können. Sich auf die leichte Sprache einzustellen braucht Zeit, es lohnt sich aber, diese zu nehmen. Nun liegt das durch die WG Stocken geprüfte Leitbild vor, um am 27. März 2015 von allen Bewohnerinnen und Bewohner der Wohn- und Lebensgemeinschaft sowie Mitarbeitenden der Werkstatt oder anderen Tagesstrukturangeboten an einer dazu für sie organisierten Veranstaltung geprüft zu werden. Das Leitbild in leichter Sprache, siehe folgende Seite. Chupferhammer Leitbild 55 Leitbild in leichter Sprache Übersetzt von Fabian Frey, WG Stocken, im November 2014 I m Leitbild steht, was wichtig ist. Das Leitbild sagt, wie die Menschen im Chupferhammer leben und arbeiten. Daran halten wir uns. Auf Deutsch heisst das: Vereinte Nationen oder Vereinte Länder. Den Vertrag unterschrieben viele Länder. Die Schweiz unterschrieb den Vertrag auch. In dem Vertrag steht, dass kein Mensch benachteiligt werden darf. Wer sind wir? Der Chupferhammer bietet eine Dienst-Leistung an. Eine Dienst-Leistung ist eine Hilfe. Diese Hilfe ist für Menschen mit einer IV-Rente. Menschen mit einer Beeinträchtigung oder man sagt auch Menschen mit Lernschwierigkeiten bekommen eine IV-Rente. Mit der Rente bezahlen Sie Wohnung und Essen. Diese IV-Rente bekommen Sie vom Staat. In einem Staat leben mehrere Menschen zusammen. Die Schweiz ist ein Staat. Oder anders gesagt ein Land. Im Vertrag steht zum Beispiel: Jeder Mensch darf sein Leben frei bestimmen. Jeder Mensch bestimmt, wie er wohnen möchte. Jeder Mensch darf sich überall frei bewegen. Jeder Mensch darf seine Sexualität leben. Jeder Mensch darf heiraten. Jeder Mensch darf eine Familie gründen. Jeder Mensch darf seine Meinung sagen. Jeder Mensch darf arbeiten. Jeder Mensch soll genug Geld zum Leben haben. Alle bestimmen selber, in welchem Beruf sie arbeiten. Jeder Mensch hat ein Recht auf freie Zeit und Ferien. Jeder Mensch hat das Recht auf Lernen. Jeder Mensch hat das Recht, sich Kunst und Kultur anzusehen. Zum Beispiel kann er ein Museum, einen Zirkus oder ein Konzert besuchen. Jeder Mensch darf auch selbst Kunst machen. Was ist dem Chupferhammer wichtig? Das sind Chupferhammer – Ziele (Inklusion) Alle Menschen sind unterschiedlich. Es gibt Menschen mit schwarzer Hautfarbe, mit weisser Hautfarbe, es gibt Frauen und Männer, es gibt Menschen mit grosser Beeinträchtigung, es gibt Menschen mit kleiner Beeinträchtigung, es gibt junge Menschen und alte Menschen, es gibt Menschen, die sprechen eine andere Sprache, zum Beispiel französisch, italienisch oder romanisch. Alle Menschen gehören dazu. Das nennt man in schwerer Sprache: Inklusion. Das heisst auch, alle Menschen werden gleich behandelt. Das finden wir im Chupferhammer richtig (Menschenrechte) Jeder Mensch hat die gleichen Rechte. Das steht in der UN-Behinderten-Rechts-Konvention. Eine Konvention ist ein Vertrag. UN ist die Abkürzung für die englischen Wörter: united nations. Verschiedene Möglichkeiten im Chupferhammer zu wohnen und arbeiten (Vielfalt) Im Chupferhammer kann man auf verschiedene Art wohnen und arbeiten. In 12 verschiedenen Wohn-Gemeinschaften leben Frauen und Männer. Jede Wohn-Gemeinschaft steht in einem kleinen oder grossen Ort. Jede Wohn-Gemeinschaft hat eine Nachbarschaft, eine Bäckerei, ein Restaurant, einen Bus oder Bahnhof für alle. Jede Wohngemeinschaft ist anders. Jede Wohn-Gemeinschaft ist anders eingerichtet (Eine hat ein rotes Sofa, die andere bequeme Polsterstühle). Das bestimmen die Frauen und Männer, die in der Gemeinschaft zusammen leben und arbeiten. In der Werkstatt gibt es viele Arbeitsmöglichkeiten. Jede Arbeitsmöglichkeit ist anders. Jeder Mensch ist anders. Jeder Mensch entscheidet zusammen mit der Gemeinschaft über das gute Zusammenleben. Das nennen wir Vielfalt. Jeder Mensch hat Begabungen. Jeder Mensch hat seine eigene Meinung. Jeder Mensch hat Stärken und Schwächen. Das nennen wir auch Vielfalt. Durch diese Vielfalt lernen wir voneinander. Gutes Leben ist uns wichtig. Gutes Arbeiten ist uns wichtig. Entscheiden gehört dazu (Partizipation) Jeder Mensch hat verschiedene Bedürfnisse. Das Angebot vom Chupferhammer geht auf diese Bedürfnisse ein. Das Angebot im Chupferhammer ist Wohnen und Arbeiten. Unsere Bedürfnisse und Wünsche sagen wir unseren Kollegen und Freunden beim Wohnen oder bei der Arbeit. Wir achten auf die Bedürfnisse der Anderen. Die Anderen sind unsere Mitmenschen, zum Beispiel: Wohn-Kollegen - oder Arbeits-Kollegen und -Kolleginnen, Familie, Freunde, Partner. Jeder Mensch weiss am besten, was für ihn selbst gut ist. Zusammen versuchen wir ein gutes Leben zu haben. Darum brauchen wir alle, um miteinander zu entscheiden. Wenn wir uns entscheiden, übernehmen wir auch Verantwortung. Zum Beispiel: die Wohngemeinschaft entscheidet sich für eine Katze. Für diese Katze muss die Wohngemeinschaft die Verantwortung übernehmen. Das heisst: sie füttern, zum Tierarzt gehen, Katzenklo reinigen. Das ist uns wichtig. Das schwere Wort dazu lautet: Partizipation. Wir alle haben Angehörige. Angehörige sind Eltern, Mutter und Vater, Schwester und Bruder, Grosseltern, Tante und andere. Auch Angehörige wollen etwas. Sie wollen zum Beispiel, dass es Ihnen gut geht. Wir achten auf diese Interessen. Wir wissen, dass Sie erwachsen sind. Ein erwachsener Mensch ist älter als 18 Jahre. Erwachsene Menschen wollen ein selbstbestimmtes Leben führen. Selbstbestimmt ist, wenn man für sich selbst entscheidet. Dazu gehört die Verantwortung für sich zu übernehmen Gute Begleitung und Betreuung (Professionalität) Als Begleitende auf der Wohn-Gemeinschaft oder bei der Arbeit helfen verschiedene Menschen mit speziellen Berufen mit. Berufe im Wohnen und in der Werkstatt sind zum Beispiel: Betreuer und Betreuerinnen Sozialpädagogen und Sozialpädagoginnen Praktikanten und Praktikantinnen Gruppen-Leiter und Gruppen-Leiterinnen Leitungspersonen für den ganzen Chupferhammer. Alle Betreuer und Betreuerinnen reden miteinander. Betreuer und Betreuerinnen reden über ihre Erfahrungen. Sie tauschen ihr Wissen und ihre Ideen aus. Sie lernen voneinander. Sie erkennen Grenzen. Sie nehmen an Weiter-Bildungen teil. In Weiter-Bildungen lernen sie neues Wissen. Wir wollen im Chupferhammer ein gutes Angebot für Alle. Sie überlegen, ob sie die Arbeit noch besser machen können. Die Wohnenden geben dem Betreuer oder der Betreuerin Aufgaben. Alle gehen wertschätzend miteinander um. Die Betreuenden nehmen die Bedürfnisse der Wohnenden und Mitarbeitenden ernst. Junge Menschen haben Bedürfnisse. (zum Beispiel in die Disco gehen, Ausgang in der Stadt, private Party, gute Gespräche, Filme schauen und Gamen). Alte Menschen haben andere Bedürfnisse. (zum Beispiel Ruhe, feines Essen, genügend Schlaf, Sonntagsausflüge, gute Gespräche, nette Gesellschaft) WG Steinenbach 57 Länger als manche Ehe Weinachtsgeschichte und Chai-Tee von Anna Murtomaa D ie vergangenen sieben Jahre in der WG Steinenbach sind für mich eine gute Zeit meines Lebens. Genauer gesagt, eine Zeit, in der ich ein Teil dieser lebendigen Gemeinschaft sein konnte. Durch gemeinsame Erfahrungen und Erlebnisse haben wir uns kennen gelernt. Unsere recht enge Beziehung hat länger gedauert als manche Ehe. Diese Erfahrungen, die wir teilten, sind mannigfaltig: spannende Momente beim Schneeschuhlaufen mit fast-in-den-Bach-fallen, gemütlicher Höck in der Alphütte und ein schneestürmischer Heimweg. Ausflüge auf weitere Berg- und Seelandschaften sowie jährliche planungsintensive und im Endef- von Kathrin Wehrli fekt entspannte Ferien, mal näher mal weiter weg von Ebnat-Kappel. Phasen, wo beinahe alles neu gelernt werden musste und wo die Unsicherheit Alltag war. Und dann Freude darüber, dass vieles wieder möglich wurde. Freude auch über den Ausbau der Selbstständigkeit und vermehrten Übernahme der Verantwortung. Gemeinsames Haushalten und sinnieren dabei. Auch singen, schäkern und streiten. Annahme von Hilfe, sowie Gespräche, die Trost und Zuversicht vermittelt haben. Diese Teilhabe ist keine Einbahnstrasse. Mir, wie allen anderen auch, ging es nicht gar immer blendend. Mit Feingefühl wurde dann gefragt: „Wie gohts?“ „Bisch trurig?“ Tröstende Worte und die Zusicherung des Gegenübers, „‘s wird scho wieder guet“, haben in solchen Momenten geholfen. Menschen zu begegnen, die Anteil am Leben anderer nehmen, ist sehr wertvoll. Das Wesentliche dieser Jahre besteht nicht aus den im Büro verbrachten Stunden. Das Wesentliche sind die Begegnungen, das Teilen unseres gemeinsamen Lebensabschnitts. Für mich geht die Zeit in dieser Form nun bald zu Ende, anderweitig begegnen werden wir uns bestimmt noch oft. In Gedanken und in natura. Ich bin gespannt auf die schöne kommende Zeit, sie soll uns allen, auch den Lesenden, wohl gesonnen sein! S eit einem guten halben Jahr arbeite ich in der WG-Steinenbach in Ebnat-Kappel. Die lieben Menschen und die herzliche Atmosphäre im Haus tragen dazu bei, dass ich mich an meinem Arbeitsplatz wohlfühle. Im Sommer 2014 beendete ich meine Ausbildung zur Fachfrau Betreuung in Romanshorn, wo ich vier Jahre gearbeitet hatte. Mit dem Umzug nach Lichtensteig hat für mich ein neuer Lebensabschnitt begonnen. Ich bin glücklich hier im schönen Toggenburg zu sein! Euch möchte ich berichten, wie ich in der Weihnachtszeit den sechs Wohnenden Karin, Joan, Stefan Peter, Mario, Roger und meiner Chefin Mariann die Weihnachtsgeschichte erzählen durfte. Es war am letzten Sonntag vor den Weihnachtsferien. Die Sonne schien und es hatte schon etwas Schnee auf den Bergen und Feldern, als wir uns mit einem Abkochkessel für Chai-Tee und selbst gebackenen Weihnachstsguezli im Gepäck auf den Weg machten. Wir fuhren mit dem Auto den Hüsliberg hinauf, parkierten unsere Autos und spazierten dann mit herrlicher Sicht auf die Churfirsten eine Stunde lang die Strasse aufwärts. Die Feuerstelle war gut im Schuss, wobei es Mariann keine Mühe bereitete, rasch ein warmes Feuer für uns zu entfachen. Das Wasser im Kessel erhitzte sich rasch, der Tee war für uns alle ein willkommener Wärmespender an diesem sonnigen, aber kalten Wintertag. So konnten wir alle beisammen im Kreis ums Feuer stehen. Ich empfand die Stimmung entspannt und fröhlich. Als der kalte Wind uns Rauch ins Gesicht pustete, war Ideenreichtum gefragt. Stefan legte sich ein Taschentuch über sein Gesicht und stand so bei uns am Feuer. Im ersten Moment war uns nicht klar, was Stefan mit diesem Taschentuch im Gesicht bezwecken wollte. Für ihn war es anscheinend ein Schutz gegen den beissenden Rauch. Er sorgte damit für Unterhaltung, worüber wir alle, auch Stefan, lachen konnten. Der Moment, um die Geschichte zu erzählen, kam näher und ich wurde innerlich langsam etwas aufgeregt. Sicherlich denken Sie jetzt; ich kenne ja alle diese Menschen. Das stimmt schon, doch sobald ich vor mehreren Personen stehe, ihre Blicke erwartungsvoll auf mich gerichtet sind, fängt meine Stimme von alleine an zu zittern. Meine Stimme hört sich dann für mich fremd und anders an. Ich nahm mir fest vor, dass mir das dieses Mal nicht passieren wird und redete mir innerlich gut zu. Die Geschichte hiess „der Weihnachtsstern“. Ich übersetzte die Geschichte aus dem Hochdeutschen in die Mundart. Erstaunlicherweise blieb meine Stimme fest, sie hörte sich für mich nicht fremd an. Ich begann mich allmählich immer wohler in meiner Erzählerrolle zu fühlen. Es gelang mir während des Erzählens, den Blick vom Blatt zu lösen und durch die Runde zu rollen. Alle hörten mir gespannt zu, was mich sehr freute. Zwischendurch musste ich räuspern und schlucken. Den Zuhörern kamen diese Pausen entgegen, sie hatten Zeit nachzudenken, um die Geschichte verstehen zu können. Dieser Sonntagnachmittag hatte ein gutes Gefühl hinterlassen, sowohl bei den Wohnenden, als auch bei mir. Ab und an wurde ich später von den Wohnenden gebeten, ihnen nochmals eine Geschichte zu erzählen, was mich natürlich freut und was ich gerne tun werde. Werk- und Heimstätte Idasonne 59 Hereinspaziert! Herzlich willkommen in unserem Jahresbericht! Machen Sie es sich gemütlich! Wir haben Interessantes für Sie. Gute Neuigkeiten und solche über Finanzen und unser Budget 2015! Reichhaltige Lektüre versprechen wir! Unterwegs mit dem Tandem logisch-dynamische Landwirtschaft und die liebevolle Bearbeitung der Erde. Wir achten dabei ganz stark auf die Bedürfnisse der Natur, soweit wir können. Bei diesen Gedanken war ich eigentlich ganz zufrieden. Wir waren mit dem Velo unterwegs und wir bearbeiten die Erde biologisch-dynamisch ... ja, das ist unsere Gegenleistung für den Reichtum der Natur! Das Ganze hatte natürlich eine Vorgeschichte: Bevor wir fahren konnten, musste Walter mit Rolf das Tandemfahren üben. Das war der Anfang der Geschichte. von Ali Avci W ir fuhren über schmale Landstrassen, teilweise auch befahrene Strassen, und durch Dörfer und Hügel mit Apfelblüten übersät. Es war Frühling, wir wollten in Sommeri essen gehen, das etwa zehn bis fünfzehn Kilometer von der „Idasonne“ entfernt liegt. Wir stiegen auf unsere Tandems und fuhren los, wir „Idasonneler“ waren wieder unterwegs. Die Landschaft mit blühenden Apfelbäumen, Birnbäumen und Kirschbäumen zog an uns vorbei, die Erde war bedeckt mit Gemüse, Blumen und fein duftendem Heu; es war einfach wunderschön. Dann kamen mir Gedanken, wie grosszügig die Natur uns beschenkt, wie sie uns für alle Sinne etwas bietet: Für die Augen schöne Formen und Farben, für die Nase feine Düfte von Blüten, Blumen und Heu aus der ganzen Umgebung. Die Natur überwältigt uns mit ihrer ganzen Pracht und Frische. Und was wäre unsere Gegenleistung, fragte ich mich? Mit dem Tandem waren wir ja ökologisch unterwegs. Und da ist unsere Arbeit, die bio- Ich, Rolf und Walter, waren die drei Steuermänner, Adrian, Mirjam und Samuel waren die Beifahrer, auch sie sehr aktiv. Adrian war so eifrig am Trampeln, dass sie immer schneller wurden und Walter musste immer wieder bremsen. Walter als Steuermann übte also mit Rolf, wie mit dem Tandem umzugehen war. Eine Probefahrt ging etwa so: Trampen, bremsen, anhalten und wieder anfahren. Sie übten, bis Walter es intus hatte. Tandem fahren braucht viel Übung, vor einer StoppStrasse muss er langsam abbremsen können. Beim Stoppen ist es schwierig das Fahrrad zu halten. Es braucht Konzentration, Koordination und viel Übung. Danach muss er wieder in einem tiefen Gang anfahren. Auch hier gilt: Übung macht den Meister! Mirjam und Samuel dagegen brauchten ab und zu einen Motivations-“Schupf“: „Hopp, hopp, Mirjam, fest trampen!“ ermutigten wir sie. Und zu Samuel: „ Samuel, komm, mithelfen, fest trampen!“ Adrian hingegen brauchte keine Ermutigung. Er trampelte so kräftig und schnell, dass Walter immer wieder bremsen musste. „Adrian, mach Pause“, aber es dauerte nicht lange, und er trampelte wieder wie ein Weltmeister an der Tour de Suisse. Nach etwa zwei Stunden waren wir im Restaurant, wir haben etwas Feines gegessen und getrunken und der Magen war wieder gefüllt und die Energie aufgeladen. Und jetzt ging der gleiche Weg wieder zurück Richtung „Idasonne“. Ein Rückblick in die Gründungszeit unserer Lebensgemeinschaft von Ruth Pfenninger S eit der Gründung der Werk- und Heimstätte IDASONNE in Dotnacht TG, im schönen Kemmental am Bodensee, im Jahre 1999, vor über 16 Jahren also, leben und arbeiten hier ganzjährig Menschen mit Hilfebedarf. Im ersten Jahr leisteten wir Ferien- und Wochenendbetreuung für einen wechselnden Personenkreis ungewöhnlicher Leute. Schon lange bestand unsere Idee, eine offene Lebensgemeinschaft entstehen zu lassen. Die individuellen Biographien der besonderen Menschen, die hier ihr zu Hause gefunden haben, können in der kleinen Gruppe sinnstiftend in einen normalen Alltag übertragen werden. Unsere Liegenschaft mit reichlich Pachtland in Seenähe, bei guter ÖV-Anbindung, sowie das gemütliche und neu renovierte Wohnhaus, erachteten wir zu Recht als geeignet für eine spezielle Einrichtung im Zusammenleben und -arbeiten mit Menschen mit ASS (Autismusspektrumstörungen). Mit seinen tageslichtdurchfluteten und Hülle gebenden Einzelzimmern, den speziell eingebauten Ahornmöbeln, Holzheizung mit Brennholz aus der eigenen Waldarbeit und toleranter Nachbarschaft, haben wir damals bis heute einen optimalen Ort für ein gutes Leben gefunden. Über viele Jahre hinweg gingen wir zu dem benachbarten Arabergestüt reiten. Die Nähe zur Natur, zum Wald, zu den Tieren, damit wir die Jahreszeiten und das Wetter spüren können, das ist es was wir brauchen. Das gibt uns wahre Verbindung und echte Orientierung in der Welt. Unsere Imkerei bereichert mit Fleiss und Blumenliebe der Bienen nicht nur unsere Nutz- und Ziergärten. Sie gibt uns gute Arbeit in einem sozialen Organismus von der Pflege bis zur Ernte unseres beliebten Honigs. Am Morgen weckt uns fröhlich der Gückel mit seiner bunten Zwerghühnerschar. Eine Erfolgsgeschichte: B. – ein Stück Lebensweg in Gemeinsamkeit von damals bis heute Im Rahmen unserer anfänglichen Wochenendbetreuung lernten wir eine sprachlose, 15-jährige Person („B.“) mit ASS kennen. In dem Sonderschulheim, in dem diese Person damals wohnte, und die Schule besuchte, galt sie auf der Wohngruppe als nicht mehr tragbar. Auf Anfrage boten wir B. bei uns einen neuen Lebensort an. Es gab die Vereinbarung, dass B. bis zum Ende der Schulzeit unverändert das vertraute Schulheim besucht. Für jeden Schultag wurde B. nun vom neuen zu Hause in der Werk- und Heimstätte IDASONNE abgeholt, und wieder dorthin zurück gebracht. Es begann eine lange Zeit tiefer Veränderungen für uns alle. Trotz zunächst unüberwindlich erscheinender Kommunikationsschwierigkeiten, zeigte B. uns durch Gesten oder veränderte Verhaltensweisen deutliches Einverständnis fortan in unserer Gemeinschaft leben zu wollen. Freudvolle Momente gaben uns die Kraft das gemeinsame Leben immer wieder neu miteinander zu wagen. Erste Voraussetzung, um uns überhaupt begegnen zu können, war der Abbau der allopathischen Medikamente. Schritt für Schritt wurde es möglich, die Medikamente durch ausgeprägtes sozialtherapeutisches Fachwissen, tragfähige Strukturen und kon- 61 sequente Haltung abzubauen. Das erfordert Mut und Geduld von allen Beteiligten. B. konnte jetzt immer öfter Blickkontakt zu uns aufnehmen. Durch die schmackhafte Vollwertküche und unsere strukturierte Tischsituation mit den entsprechenden Ritualen, baute sich das deutliche Übergewicht bei B. ganz von selbst ab. Die schwere und verschlossene seelische und physische Befindlichkeit im Zusammenhang mit der epileptischen Konstitution und der Stoffwechselproblematik, bekam eine Nuance Durchlässigkeit und Leichte. Erste bescheidene, selbstbesorgende Kompetenzen konnten behutsam erarbeitet werden. Es erwachten bei B. Interesse und Neugier am Leben und an der Natur. Die Tagesinkontinenz liess durch unsere rhythmusbetonte Lebensweise nach, bis B. es schaffte, tagsüber von Windeln befreit, ein Stückchen selbstbewusster zu leben. Gegenseitiges Vertrauen wuchs heran. Nie war es nötig B. am Bett festzubinden – so wie es früher Gewohnheit war. Die epileptischen Anfälle sind lebensbedrohlich, sie treten jedoch nur noch in grossen zeitlichen Abständen auf. Schwere Aggressionsphasen durchleben wir gemeinsam ebenso wie alles Schöne. Inzwischen ging die Schulzeit zu Ende. B. lebt seither ganzjährig in der Gemeinschaft. Schnell kamen drei weitere Erwachsene mit Betreuungsbedarf hinzu. Freundschaften sind entstanden. Und es gibt Mitarbeiter, die nicht im selben Haus wohnen. Die beiden Gründungs- und Leitungspersonen, die in den ersten Jahren unter einem Dach mit den anderen Menschen gelebt haben, bezogen ein Haus in der unmittelbaren Nachbarschaft. Mit der kantonalen Heimbewilligung wurden wir zu einer Gruppe in unserem „Trä- gerverein Chupferhammer“. Dieser Prozess war, parallel zu aufwändigen Betreuungssituationen, ein steiniger Weg, bis endlich alle Richtlinien, wie z. B.: feuerpolizeiliche Anpassungen, erfüllt waren. Die administrativen Verpflichtungen nehmen stetig zu. Computer wurden angeschafft und Drucker und Kabel – viele Kabel. Berichte werden geschrieben: Tagesberichte, Agogische Berichte, Beobachtungsberichte, auch Jahresberichte, Protokolle, Meldungen, Termin- und Dienstpläne. Leitbild- und Konzeptarbeit. Irgendwann wurde fachsprachlich von „Klienten“ gesprochen, und es entstand als Folge des Neuen Finanzausgleichs ein „Klienteninformationssystem“ (KISS) und „RedLine“ und „IBB Punkte“ werden gesammelt in „IBB Ratings“ als Nachweis für die Leistungen der Betreuungspersonen. Die Werk- und Heimstätte IDASONNE wurde zur erfolgreichen Ausbildungsstätte. Aus Praktikanten oder Zivildienstleistenden werden Arbeitsagogen, Fachleute Betreuung, Sozialpädagogen. In Zusammenarbeit mit entsprechenden Behörden setzen wir mit ausländischen Mitbürgern Projekte in die Tat um. Und B.? B. lernt! Wirkt gesund, befreit von langwierigen Erkältungen und – B. lacht oft! Das Gangbild veränderte sich, eine leise Willensbetonung oder Erdverbundenheit wurde sichtbar, Spitzgang hat abgenommen – B. zeigt sich in der Lage, an einer Tagesstruktur teilzuhaben. Am wohlsten fühlt B. sich unter freiem Himmel. Die Elemente: Feuer – Wasser – Erde – Luft – oder noch lieber Sturm und Schneeflocken und Sternenhimmel lassen B. hüpfend den starken Bewegungsdrang ausleben. Dramatische Situationen gehören zu dieser Persönlichkeit, von ihr wird Dramatik gesteuert und ausge- löst. Im Erlebnisraum der alltäglichen Naturgewalten findet emotionaler Ausdruck statt. B. kann gut schwimmen. Über einige Jahre bildete der Reitunterricht und die entstandene Beziehung zum Pferd einen Lebensmittelpunkt. B. vermag heute viele Äpfel aufzulesen für unseren hauseigenen Süssmost. Die sichere Handhabung einer Bügelsäge zur Brennholzgewinnung gehört zu einem erfüllten Arbeitsalltag. Misserfolge lösen Fassungslosigkeit aus. Mit Vorliebe trägt B. die Ernte oder Einkäufe nach Hause. Der Umgang mit der Handgetreidemühle ist möglich geworden. „Tisch abräumen“ nach jeder Mahlzeit ist das Ämtli von B., was übereifrigen Gästen manchmal gar nicht so leicht zu erklären ist. Niemand darf das Ämtli nehmen! Agogisch geht es darum, dem starken Bewegungsdrang mit den einhergehenden grossen und wunderbaren Energien der Menschen mit Betreuungsbedarf, sinnvoll nachzukommen. Zu Hause, in der Werk- und Heimstätte IDASONNE kann B. sich heute, unter bestimmten Bedingungen, weitgehend selbständig ankleiden. Wenn B. „Haare schneiden – der Coiffeur hat geöffnet“ hört – und B. hört ausgezeichnet – ist B. schnell ganz vorne. B. ist gerne schön, unsere tägliche Pflegeleistung ist ein wichtiges Stück Lebensqualität. Die räumliche Orientierung hier in der vertrauten Umgebung ist sicher – an fremden Orten ist Einzelbegleitung nötig. Emotionale Stimmungsschwankungen und deren gruppendynamische Folgen werden mit enger Unterstützung und Begleitung, phasenweise einzeln, aufgefangen. B. ist jetzt 31 Jahre alt. Die Freizeit in der Gruppe Der geneigten Leserin und dem geneigten Leser sei gesagt: Wir haben keinen Fernseher! Teilweise fehlt uns das Interesse daran (manche von uns schauen nicht hin) oder die Zeit. Manchmal gibt es einen ausgewählten Film vom Laptop. Theaterbesuche oder Konzerte interessieren uns mehr. Jemand hört gerne Radio in seinem Zimmer, jedoch fällt es ihm nicht leicht die belastenden Nachrichten zu verarbeiten. Sensible und differenzierte Betreuung ist auch hier nötig. Es gehören uns drei moderne „Flyertandem“, und wir treten alle gerne kräftig in die Pedale. Das haben wir gelernt. Das hält uns fit, flexibel und es ist unterhaltsam – freundliche Leute winken, oder sprechen während einem Picknick mit uns. Lenken und bremsen übernehmen zum Glück (und zur Sicherheit) die jeweiligen Betreuungspersonen: „Helme und Signaljacken nicht vergessen, Hose uffe litze“ – los geht’s. zu einem Geburtstag auf seinem Handörgeli ein Konzert. Gitarrenmusik, oder ein Spiel auf dem Hang, das erklingt fast jeden Tag. Mit Musik geht alles besser... In der Abendgestaltung hören wir mit Enthusiasmus vorgelesene Geschichten, oder es prasselt „Feuerlein“ draussen in unserem „Apachenofen“. Oder mal „Chicken-show“ = „höckele“ und den Hühnern zuschauen. Unsere künstlerischen Schöpfungen, wie zum Beispiel unsere Theaterproduktion anno 2008, sind immer das Highlight – weit über die Dorfgrenzen hinaus. Das geschätzte Publikum war begeistert und unsere Probenarbeit mit den Bühnenerfahrungen leben nicht nur in unseren Erinnerungen fort. Wir standen im Zentrum und spürten unsere eigene Wirkung, besonders beim Applaus! Die prächtige Bühne im ehemaligen Schulhaus in Engelswilen mit dem edlen, blauen Samtvorhang vermissen wir in der letzten Zeit manches Mal. Ohne Übertreibung dürfen wir festhalten, dass die Fragen und Herausforderungen, welche die Menschen hier an uns stellen, eine stetige Quelle der Auseinandersetzung und Suche nach neuen Wegen sind. Vielfältig sind die Anforderungen, die Bedürfnisse der Personen mit Betreuungsbedarf bei ASS zu verstehen und eine erwachsenengerechte Begleitung zu gestalten. Das anthroposophische Menschenbild ist auf dieser Reise Lebenshilfe, besonders in schweren Zeiten. Therapeutisch findet wöchentlich in Einzeltherapie Heileurythmie statt. Dazu kommt die Heileurythmistin zu uns ins Haus. Ein Kreis von Menschen die uns kennen, und unsere Aufgabe wirkungsvoll mittragen, hat sich gebildet. Es sind Freunde und Nachbarn, die Kirchengemeinde gehört dazu, und die Ärzte und Fachärzte, der Klavierlehrer und Therapeuten, nicht zuletzt die gesetzlichen Vertretungen und Menschen aus dem Verein Chupferhammer. Ihnen danken wir – für Gespräche und Begegnungen, für das Interesse an unserem Wohl und Weh, für kleine Geschenke oder Einladungen – dafür dass sie mit uns sind! Geblieben ist uns die künstlerische Arbeit mit Farbe und Pinsel, Linoldruck, oder unsere berühmten „Anfeuerzippli“ in der ansprechenden Verpackung. Freizeitgestalterisch sind die häufigen musikalischen Darbietungen beliebt. Da spielt schon mal ein Gast Unser Richtziel ist, die Personen mit Betreuungsbedarf gewissenhaft vor Missbrauch zu schützen, und sie gleichzeitig niveauvoll zu unterstützen und zu betreuen bei der Umsetzung ihrer eigenen Lebensqualität. Es ist ein kreativer Prozess mit kulturellen und sozialen Innovationen – es geht nicht um Standards. Gewachsen sind hier zuverlässige und haltgebende, authentische Beziehungsgeflechte durch ein hohes Mass an Kontinuität und gegenseitiges Vertrauen. Durch dauerhaftes „mitenand“ lernen wir uns kennen und wertschätzen. Es sind resilienzbetonte Energien entstanden. Neue Impulse werden von den Mitarbeitern hereingetragen. Von ihrem Engagement hängt so Vieles ab! B. lebt in der Werk- und Heimstätte IDASONNE weiter eine eigenwillige Biographie mit Unterstützungsbedarf aus dem ein Stück Autonomie erwachsen ist. Die Gegenwart – wie weiter mit den „kleinen“ Einrichtungen (jene unter 30 Plätzen) die als unrentabel bezeichnet werden, jedoch wertebewusst Grosses leisten? Als eine Folge des „Neuen Finanzausgleiches“ (NfA) ist unsere bisherige Personaldecke wiederholt krass geschrumpft. Unsere Arbeitsbedingungen haben sich verändert. Das eingeführte Punktesystem in den IBB Ratings geht von der Einschätzung eines Bedarfs durch die Institution aus, welcher sich anhand erbrachter Leistungen abzeichnet. Diese Betreuungsleistungen werden von uns im IBB Rating verdichtet dargestellt, auf der Grundlage unserer täglichen Angaben in den Tagesjournalen (RedLine) dokumentiert. 63 Im Jahre 2014 liess uns die Tatsache, dass unser behinderungsbedingter, und exakt nachgewiesener Mehraufwand (in Punkten ausgedrückt) nicht mehr umfassend finanziert wird, die Luft anhalten. Im aktuellen Budget 2015 klafft ein bedrohliches Loch. Betreuungsleistungen wurden auf ein Minimum gestuft: Das Tagesstrukturangebot verliert an Vielfalt. Die wertgeschätzte Waldarbeit zur Brennholzgewinnung, sowie unsere Teeund Würzkräuterei mussten wir bereits aufgeben. Die Ziele unserer Arbeit dürfen meiner Ansicht nach nicht weiter marginalisiert werden. Massive Budgetkürzungen sind das denkbar schlechteste Signal für alle kleinen, auf das Individuum bezogenen Einrichtungen. Menschen mit ASS haben immer noch keine Lobby. („B.“ – aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes haben wir ein Pseudonym verwendet.) Freies Integrales Hang. Interview mit Walter über „Freies Integrales Hang“. Ali: Walter, was für ein Instrument ist das Hang? Walter: Es ist ein Instrument, das ich noch nie gehört und gesehen habe, etwas ganz Neues. Ali: Wie sieht das Instrument aus? Walter: Es sieht aus wie ein Auge. Ali: Was hast du noch beobachtet? Walter: Das Hang ist aus Metall, es ist geklopft (geschmiedet). Es tönt sehr gut und man spürt den Klang mit dem Körper. Man muss es nicht stimmen und es hat keine Saiten. Andere Instrumente kratzen, wenn man sie nicht stimmt. Das hab ich nicht gern. Ali: Was kannst du sonst noch über das Instrument sagen? Walter: Im Haus haben wir Holzböden und man hört die Musik im ganzen Haus und es vibriert wie verrückt. Ali:Vibriert? Walter: Wenn du spielst, fängt alles an zu vibrieren – der Boden, die Luft…alles. Wenn ich oben im Zimmer bin und du zu spielen beginnst, spüre ich das sofort. Es ist nicht störend, es ist spannend die Musik mit dem Körper wahrzunehmen. Man hört mit den Ohren und fühlt mit dem Körper. Ali: Fällt dir sonst noch was ein, Walter? Walter: Das Hang tönt sehr unterschiedlich, je nachdem an welcher Stelle du das Hang schlägst, sind die Töne tiefer oder höher. Es erinnert mich ein wenig an eine Flöte. Ali: Danke für das Gespräch, Walter. I hnen, geschätzte Leserin und geschätzter Leser, danken wir nun für Ihren Besuch auf unseren Seiten. Auf Ihre Meinung in einer Rückmeldung sind wir gespannt, und wir treten gerne mit Ihnen in ein Gespräch – wenn Sie es wünschen. Auf Wiedersehen bis zum nächsten Jahr! WG Alpenhof 65 Rückschau 2014 von Susanne Guntli D as erste gemeinsame Jahr der WG Alpenhof mit der Familie Guntli ist vorüber und wir schauen zurück. Zurück auf viele schöne Erlebnisse, Ausflüge, Projekte und gegenseitiges Kennenlernen. Florian und die Briefmarke Im Rahmen der Special Olympics National Games 2014 in Bern wurde eine Sondermarke gedruckt. Darauf ist unser Mitbewohner Florian in Action bei einem Basketballmatch zu sehen. Doch damit nicht genug ... Aufgrund dieser Ehre wurde er sogar noch von Kurt Aeschbacher in dessen Sendung zu einem Interview eingeladen. Eine spezielle Autogrammstunde wurde von der procap Sarganserland-Werdenberg im Pizolcenter Mels organisiert. Special Olympics Bern im Mai Jasmin, Florian und Patrick sind unsere aktiven Basketballspieler bei der procap Sarganserland-Werdenberg. Ein grosses Ereignis für die drei war die Teilnahme an den Special Olympics in Bern. Was tönt im Schloss Sargans? Unsere ehemalige Mitarbeiterin Nicole hat im letzten Jahr die Ausbildung zur Kunstagogin abgeschlossen. Dazu hat sie das Projekt „Was tönt im Schloss Sargans?“ ins Leben gerufen. Zusammen mit dem Zivi Pascal hat sie mit den Bewohnerinnen und Bewohnern ein spannendes, heiteres und überraschendes Geräusche-Theater im Jazzkeller in Sargans aufgeführt. Die selbsterfundene Geschichte vom Schlossgespenst wurde von Beat Daxinger theatralisch erzählt, die Theatergruppe hat dazu die entsprechenden Geräusche mit selbstgebauten Instrumenten inszeniert. Es war ein absolut gelungener Auftritt vor einem begeisterten Publikum! Ferien im Elsass Mitte Juni Zur grossen Freude war die gesamte Wohngemeinschaft inklusive Hund Luna in den Ferien mit dabei. Ein wunderschönes grosses Haus mit gemütlichem Sitzplatz haben wir gefunden. Die Tage verbrachten wir mit Ausflügen in Tierpark, Affenpark, Schlössern und Storchenpark. Auch das shoppen, schlemmen und schlendern in den wunderschönen Altstadtgässchen von Riquewihr und Colmar kam nicht zu kurz. zu mehr Anstand erziehen oder vom lieben Güggel „Hermann“ Abschied nehmen. Wir schäumen noch immer über vor Ideen und Änderungsvorschlägen, doch wie eine Bewohnerin immer so schön sagt: „Immer eis nach em andere, wie z‘ Paris.“ Grosse Spende für individuelle Wunscherfüllung Aufgrund einer Kunstausstellung in Flums erreichte uns eine grosszügige Spende, welche die Bewohnerinnen und Bewohner für eine individuelle Wunscherfüllung einsetzten. Hier ein paar Stimmen dazu: Patrick: Schön gewesen am FC St. GallenMatch! War nicht schön, dass sie verloren haben. Heidi: Mir hats gefallen am Schlagerkonzert. Die feinen Stimmen und die Musik haben mir sehr gefallen. Florian: Konzert war super! Möchte am Liebesten gleich wieder gehen. Mein Wunsch ging in Erfüllung: Ich habe Beatrice Egli gesehen! Jasmin: Eishockey-Match war gut! Am besten gefallen haben mir die vielen Goals! Peter: Isch schön gsi am Konzert! Familie Guntli Es gäbe noch vieles mehr zu berichten, was für Begegnungen, Entwicklungen und Überraschungen ein WG-Jahr mit sich bringt. Unser erstes Jahr war spannend und von vielen glücklichen Momenten geprägt. Nun können wir sagen: „Wir wissen, wie „dr Charrä“ läuft.“ Besondere Herausforderungen waren für uns sicher die landwirtschaftlichen Arbeiten, welche aber auch sehr viel Freude bereiten: Geburtshilfe bei den Schafen, das Heu vor dem Regen einbringen, unseren Gänserich „Papa Moll“ Projektarbeit zum Thema Geld von Marius Fetz I m März trafen sich alle interessierten Chupferhammer Menschen um die Vision Chupferhammer 2020 zu diskutieren. Ein Punkt lautete dabei: „Alle Menschen die im Chupferhammer wohnen und arbeiten wissen, dass sie Geld bekommen für ihre Arbeit und ihr Leben. Sie wissen, was mit diesem Geld gemacht wird und können sagen, ob sie das gut finden.“ Als dabei ein Bewohner des Alpenhofes gefragt wurde, ob er dies denn wisse, antwortete er: „Im Restaurant laden mich die Mitarbeiter meistens ein, manchmal zahle ich auch mit dem Taschengeld, das ich vom WG Leiter bekomme, selber.“ So entstand die Idee, als Projektarbeit für meine Ausbildung, eine interne Schulung zum Thema Geld durchzuführen, um den BewohnerInnen aufzuzeigen, dass sie wie viele andere Menschen auch Geld vom Staat (IV, Kantonsbeitrag…) bekommen, um das zu bezahlen, was für ein gutes Leben nötig ist (Betreuung, Wohnen, Essen, Freizeit…). Ein weiteres Ziel war, aufzuzeigen, wo sie nicht mitreden können (Personalkosten und Miete), wo sie mitreden können (WG Einkäufe, Ausflüge ...) und vor allem wo sie alleine bestimmen (Taschengeld). Dazu gestaltete ich je ein Plakat mit Ausgaben und Einnahmen. Um die abstrakten Zahlen fassbar darzustellen wählte ich ein Balkendiagramm und für den Text suchte ich passende Fotos zur Darstellung. Anschliessend führte ich an zwei Nachmittagen eine interne Schulung durch, um das Ganze zu erklären. Da dieses Projekt allen BewohnerInnen gut gefallen hat und sie bei WG Einkäufen angefangen haben, wichtige Dinge aufzuschreiben, war es aus meiner Sicht erfolgreich. PS: Wer Interesse hat in der eigenen WG eine ähnliche Schulung durchzuführen, findet die gesamte Dokumentation auf dem Server unter S:\Gemeinsam Chupferhammer\Ausbildung\Projektarbeit\Marius Fetz oder kann sie bestellen unter: [email protected] Einnahmen pro Person und Tag Jahresrechnung 2014 722293 E 67 Chupferhammer Chupferhammer Geschäftsstelle Chupferhammer Geschäftsstelle Geschäftss Vereins-‐Bilanz Vereins-‐Bilanz per Vereins-‐Bilanz 31.12.2014per 3p1.12.2014 er 31.12.2014 Einkauf im Alpenhof ine Kostprobe, wie alle im Alpenhof mitdenken und die Einkaufsliste selbständig erstellen. Das ein oder andere Mal muss gerätselt werden, was gemeint wäre ... 722293 722293 Vereins-Bilanz per 31.12.2014 Bezeichnung Bezeichnung Bezeichnung Saldo Vorjahr Saldo AKTIVEN AKTIVEN AKTIVEN Flüssige Mittel, Mietzinskautionen Flüssige Flüssige Mittel, Mietzinskautionen Mittel, Mietzinskautionen 323'290.79 471'040.46 323'290.79 Forderungen Forderungen Forderungen 570'532.44 570'532.44 566'117.04 Vorräte VorräteVorräte 28'145.00 28'145.00 25'970.00 Aktive Rechnungsabgrenzung Aktive Rechnungsabgrenzung Aktive Rechnungsabgrenzung 1'317'443.91 1'317'443.91 1'095'443.00 Total Umlaufvermögen Total Umlaufvermögen Total Umlaufvermögen 2'239'412.14 2'239'412.14 2'158'570.50 Immobilien 3'412'000.00 3'412'000.00 3'544'000.00 Betriebseinrichtungen Betriebseinrichtungen Betriebseinrichtungen 153'875.00 153'875.00 151'975.00 Fahrzeuge 138'505.00 138'505.00 73'070.00 Immobilien Immobilien Fahrzeuge Fahrzeuge Informatik- und Kommunikationssyst InformatikInformatikund Kommunikationssyst und Kommunikationssyst Wertschriften und andere Wertschriften Finanzanlagen Wertschriften und andere und andere Finanzanlagen Finanzanlagen 0.00 0.00 0.00 179'700.00 179'700.00 200.00 Total Anlagevermögen Total Anlagevermögen Total Anlagevermögen 3'884'080.00 3'884'080.00 3'769'245.00 TOTAL AKTIVEN TOTALTOTAL AKTIVEN AKTIVEN 6'123'492.14 6'123'492.14 5'927'815.50 PASSIVEN PASSIVEN PASSIVEN Verbindlichkeiten Lief./Leistungen Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten Lief./Leistungen Lief./Leistungen -123'992.57 -123'992.57 -106'248.45 übrige Kreditoren -292'569.90 -292'569.90 -411'669.95 Bankschulden kurzfristig Bankschulden Bankschulden kurzfristig kurzfristig -256'933.03 -256'933.03 0.00 Passive Rechnungsabgrenzung PassivePassive Rechnungsabgrenzung Rechnungsabgrenzung -243'826.96 -243'826.96 -224'595.13 -4'566'300.00 -4'566'300.00 -4'641'700.00 -425'904.50 -425'904.50 -400'622.09 -5'909'526.96 -5'909'526.96 -5'784'835.62 -815'462.82 -815'462.82 -586'936.57 601'497.64 601'497.64 443'956.69 übrige Kreditoren übrige Kreditoren Darlehens- / Hypothekarschulden DarlehensDarlehens/ Hypothekarschulden / Hypothekarschulden Total Rückstellungen Fonds Total Rückstellungen zweckgebunden Total Rückstellungen Fonds zweckgebunden Fonds zweckgebunden Total Fremdkapital Total Fremdkapital Total Fremdkapital Total Organisationskapital Total Organisationskapital Total Organisationskapital Negative Schwankungsfonds Negative Kantone Negative Schwankungsfonds Schwankungsfonds Kantone Kantone Total Eigenkapital Total Eigenkapital Total Eigenkapital -213'965.18 -213'965.18 -142'979.88 TOTAL PASSIVEN TOTALTOTAL PASSIVEN PASSIVEN -6'123'492.14 -6'123'492.14 -5'927'815.50 722293 722293 Chupferhammer 722293 Geschäftsstelle Chupferhammer Geschäftsstelle Erfolgsrechnung 1.1.2014 -‐ 31.12.2014 Erfolgsrechnung 1.1.2014 – 31.12.2014 Bezeichnung BezeichnungSaldo WH Saldo Gesamt Vorjahr ERFOLGSRECHNUNG ERFOLGSRECHNUNG Erträge aus Leistungsabgelt. innerkantonal Erträge aus3'401'691.05 Leistungsabgelt. innerkantonal 965'162.42 4'366'853.47 4'164'687.35 Erträge aus Leistungsabgelt. ausserkantonal Erträge aus4'722'717.55 Leistungsabgelt. ausserkantonal 110'473.58 4'833'191.13 Erträge aus Leistungsabgeltung Erträge aus Leistungsabgeltung 8'124'408.60 1'075'636.00 9'200'044.60 Erträge aus anderen Leistungen Erträge aus anderen Leistungen 52'953.60 29'481.20 82'434.80 140'834.20 Erträge aus DL, Handel, Produktion Erträge aus DL, Handel, Produktion305'078.70 31'069.85 336'148.55 280'503.12 Erträge aus übrigen DL an Betreute Erträge aus übrigen DL an Betreute 1'700.00 174.10 1'874.10 4'083.25 Miet- und Kapitalzinsertrag Miet- und Kapitalzinsertrag 1'230.39 181.07 1'411.46 323.49 Erträge aus Nebenbetrieben Erträge aus Nebenbetrieben 0.00 785.10 785.10 1'651.25 Erträge Leist. an Personal und Dritte Erträge Leist.202'417.20 an Personal und Dritte63'897.30 266'314.50 268'098.65 übrige Erträge übrige Erträge 289'371.04 399'597.47 688'968.51 695'493.96 NETTOUMSATZ NETTOUMSATZ 8'413'779.64 1'475'233.47 9'889'013.11 9'035'274.49 Besoldungen Betreuung Besoldungen Betreuung -5'059'942.30 0.00 -5'059'942.30 -4'557'476.05 Besoldungen Leitung und Verwaltung Besoldungen-424'017.45 Leitung und Verwaltung -112'586.45 -536'603.90 -515'230.30 Besoldungen Werkstätten Besoldungen Werkstätten 0.00 -865'067.05 -865'067.05 -753'248.10 Sozialleistungen Sozialleistungen -918'169.25 -142'766.55 -1'060'935.80 -1'035'980.35 Personalnebenaufwand Personalnebenaufwand -73'475.91 -8'969.75 -82'445.66 -90'765.10 Honorare für Leistungen Dritter Honorare für Leistungen -880.00 Dritter 0.00 -880.00 -361.80 Total Personalaufwand Total Personalaufwand -6'476'484.91 -1'129'389.80 -7'605'874.71 -6'953'061.70 Medizinischer Bedarf Medizinischer Bedarf 0.00 -242.10 -242.10 -52.95 Lebensmittel und Getränke Lebensmittel-504'894.72 und Getränke -57'314.33 -562'209.05 -537'999.60 Haushalt Haushalt -3'977.90 -73'993.96 -81'417.76 Unterhalt/Reparaturen Sachanlagen Unterhalt/Reparaturen Sachanlagen-42'746.31 -148'119.54 -190'865.85 -228'999.99 Aufwand für Anlagennutzung Aufwand für -828'590.76 Anlagennutzung -114'468.84 -943'059.60 -886'894.12 Energie und Wasser Energie und -131'626.45 Wasser -24'154.65 -155'781.10 -134'170.85 Schulung, Ausbildung und Freizeit Schulung, Ausbildung und Freizeit -10'842.55 -86'910.39 -97'752.94 -119'745.44 Büro und Verwaltung Büro und Verwaltung -234'438.70 -22'414.44 -256'853.14 -271'962.61 Werkzeug/Materialaufwand Werkzeug/Materialaufwand -43'599.80 -66'724.56 -110'324.36 -120'836.55 Übriger Sachaufwand Übriger Sachaufwand -67'182.95 -16'929.35 -84'112.30 -73'305.85 Total Sachaufwand Total Sachaufwand -2'115'379.37 -359'815.03 -2'475'194.40 -2'455'385.72 ANRECHENBARER AUFWAND ANRECHENBARER AUFWAND-1'489'204.83 -8'591'864.28 -10'081'069.11 -9'408'447.42 BETRIEBSERGEBNIS INKL. A.O. ERTRAG BETRIEBSERGEBNIS ERTRAG -178'084.64INKL. A.O. -13'971.36 -192'056.00 -373'172.93 -70'016.06 Bezeichnung Bezeichnung Saldo WH Ergebnisnachweis Ergebnisnachweis 4'175'093.18 Betriebs-Erfolgsrechnung Betriebs-Erfolgsrechnung 175'405.04 8'339'780.53 Zuweisung Spenden zweckgebundene Fonds Zuweisung Spenden freie Fonds Zuweisung Spenden freie Fonds -49'812.30 ausserordentlicher/periodenfremder Aufwand ausserordentlicher/periodenfremder Aufwand -13'300.00 0.00 -13'300.00 -48'621.34 ausserordentlicher/periodenfremder Ertrag ausserordentlicher/periodenfremder Ertrag 144'612.90 542.68 145'155.58 229'603.49 Liegenschaften organisationsfremd Liegenschaften organisationsfremd 106'721.42 Vereinsrechnung Spenden Vereinsrechnung Spenden 91'616.75 Vereinsrechnung Mitgliederbeiträge Vereinsrechnung Mitgliederbeiträge 11'520.00 0.00 106'721.42 -26'293.25 8'192.70 99'809.45 82'449.16 0.00 11'520.00 12'240.00 Total Betriebs-/periodenfremder Aufw/Ertr. Total Betriebs-/periodenfremder Aufw/Ertr. 341'171.07 8'735.38 349'906.45 249'378.06 GESAMTERGEBNIS GESAMTERGEBNIS 163'086.43 157'850.45 -123'794.87 -5'235.98 Chupferhammer Geschäftsstelle Chup Erfolgsrechnung 1.1.2014 -‐ 31.12.2014 Erfolgsrechnung 1.1.2014 -‐ 31.12.2014 Erfolgsrechnung 1.1.2014 -‐ 31.12.2014 Saldo WS 69 722293 Saldo WS Saldo Gesamt Vorjahr 13'531.56 188'936.60 372'190.43 Zuweisung Spenden zweckgebundene -8'192.70 Fonds -41'804.45 -49'997.15 -40'785.71 -49'812.30 -41'663.45 0.00 Zuweisung Mitgliederbeiträge in Organisationskapital Zuweisung Mitgliederbeiträge in Organisationskapital -11'520.00 0.00 Ergebnis Liegenschaften an Organisationskapital Ergebnis Liegenschaften -106'721.42an Organisationskapital 0.00 Ergebnis periodenfremd an Organisationskapital Total Ergebnisnachweis -11'520.00 -12'240.00 -106'721.42 26'293.25 Ergebnis periodenfremd an Organisationskapital -128'633.30 -102.88 -128'736.18 -179'999.65 Total Ergebnisnachweis -163'086.43 -157'850.45 123'794.87 5'235.98 Der Ch upfer hamm Mitglie erderbe itrag Einzelmit gl Kollekt ieder Fr. 30.00 ivmitg lieder Fr. 60.0 0 Bit te kre uz den Einz en Sie auf dem bei ah bezahlte lungsschein an, liegeno Betrag a ls Mitglie b der einoder als derbeitra Spende g verbuch t werden soll. a D nkesc hön! Adressliste Verein Chupferhammer 71 ADRESSLISTE VEREIN CHUPFERHAMMER Vorname Vorstand Name Adresse Telefon/Fax-Nr./E-Mail Präsident Alois Bigger Dr. phil. Psychologe, Dozent HfH Meierhof / Landstrasse, 7324 Vilters Tel./Fax 081 302 46 57 E-Mail [email protected] Aktuar Ernst Buchhalter Postfach 124, 9642 Ebnat-Kappel Tel. E-Mail 071 990 02 37 [email protected] Doris Hoby Familienrichterin/ Mediatorin Riedernstr. 48, 9230 Flawil Tel. E-Mail 071 393 44 27 [email protected] Hansruedi Betriebstechniker obere Lettenstr. 11, 9220 Bischofszell Tel. E-Mail 071 422 10 65 [email protected] Roman Manser Lic. Phil., Behindertensoziologe, Dozent HfH Widenbüelstr. 21, 8617 Mönchaltorf Tel. E-Mail 044 948 15 03 [email protected] Sandra Schönenberger Dr. med. Fachärztin FMH für Anästhesie Floozstr., Postfach 363, 9620 Lichtensteig Tel. E-Mail 071 982 84 20(Geschäft/Privat) [email protected] Urs Dr. med. dent. Bahnhofstr. 50, 9470 Buchs Tel. E-Mail 081 750 07 00(Geschäft/Privat) [email protected] Tel. E-Mail 071 990 05 45 078 710 20 62 [email protected] Klingler Hofstetter Schönenberger Leitung/ Verwaltung Geschäftsführer Daniel Bruttin Bereichsleitung Wohnen Ursula Ehrler Stellvertretung GF Tel. E-Mail 071 990 05 45 079 626 14 78 [email protected] Bereichsleitung Werkstatt Rosmarie Altenburger Werkstatt im Rosengarten Ebnaterstr. 63, 9642 Ebnat-Kappel Tel. Fax E-Mail 071 993 39 30 071 993 39 03 [email protected] Geschäftsstelle Claudia Verena Santschi Geschäftsstelle Chupferhammer E-Mail [email protected] Vorname Vorname Gabathuler Sonneggstr. 28, Postfach 24 E-Mail [email protected] ADRESSLISTE VEREIN CHUPFERHAMMER 9642 Ebnat-Kappel Web www.chupferhammer.ch Name ADRESSLISTE Adresse VEREIN CHUPFERHAMMER Telefon/Fax-Nr./E-Mail Tel 071 990 05 45 Name Wohngemeinschaft Susanne und Markus Guntli-Schnider Verein Chupferhammer Alpenhof Wohngemeinschaft Susanne und Markus Guntli-Schnider Adressliste Alpenhof Wohngemeinschaft Corina Giger Wohngemeinschaft Corina Giger Centralstrasse Centralstrasse Wohngemeinschaft Leitungsteam Wohngemeinschaft Freiestrasse Esther Leitungsteam Eberhart Freiestrasse Helena Esther Löhrer Eberhart Roberto Helena Schmid Löhrer Roberto Schmid Adresse Alpenhof, Feldweg 9, 8881 Walenstadtberg Alpenhof, Feldweg 9, 8881 Walenstadtberg 20.04.2015 Centralstr. 2, Postfach 45, 9642 Ebnat-Kappel Centralstr. 2, Postfach 45, 9642 Ebnat-Kappel Freiestr. 6, 8570 Weinfelden Freiestr. 6, 8570 Weinfelden Fax Telefon/Fax-Nr./E-Mail 071 990 05 44 Tel. 081 735 11 48 E-MailTel. [email protected] 081 735 11 48Dok.-Nr. 001 Überprüft 04.15 1/2 E-Mail [email protected] Tel. 071 993 31 52 079 689 57 39 071 993 31 52 079 689 57 39 E-MailTel. [email protected] E-Mail [email protected] Tel. 071 622 31 81 Tel. 071 622 31 81071 622 46 39 Tel. Privat Tel. Privat 07182 6227646 39 Tel. Privat 071 672 Tel. Privat 07159 6723982 76 Tel. Privat 076 434 076 434 59 39 E-MailTel. Privat [email protected] E-Mail [email protected] Tel. /Fax 071 699 20 26 Tel. /Fax 071 699 20 26 Werk- und Heimstätte Ruth und Rolf Ruth und Rolf Idasonne Werk- und Heimstätte Idasonne Lebensgemeinschaft Caroline Caroline Mülibach Lebensgemeinschaft Mülibach Wohngemeinschaft Alex Alex Rumalu Wohngemeinschaft Rumalu Wohngemeinschaft Fraser Wohngemeinschaft Fraser Schlatt Schlatt Lebensgemeinschaft Gerlinde Lebensgemeinschaft Gerlinde Sitzberg Claudia Sitzberg Claudia Wohngemeinschaft Mariann Wohngemeinschaft Mariann Steinenbach Anna Steinenbach Anna Pfenninger E-Mail Pfenninger E-Mail Welti Borst Welti Borst Kemmenweg 7, 8566 Dotnacht Kemmenweg 7, 8566 Dotnacht [email protected] [email protected] Eschengasse 2, 8492 Wila ZH (Schalchen) Eschengasse 2, 8492 Wila ZH (Schalchen) Good Untergasse 27, 8888 Heiligkreuz (Mels) Untergasse 27, 8888 Heiligkreuz (Mels) Wohngemeinschaft Sonja Sonja Wohngemeinschaft Stocken Stocken Gion Battist Gion Battist Tobler Tobler Caspar Caspar Popp Popp StockenStocken 82, 9105 82,Schönengrund 9105 Schönengrund Tel. Tel. 071 352 5616 56 07116 352 E-MailE-Mail [email protected] [email protected] Hauptstrasse 1, 96571,Unterwasser Hauptstrasse 9657 Unterwasser Tel. Tel. 071 999 3716 37 07116 999 E-MailE-Mail [email protected] [email protected] Wohngemeinschaft Niklaus Niklaus Wohngemeinschaft Wald Daniela Daniela Wald Egli Egli Baumann Baumann Dorf 36,Dorf 9044 36,Wald 9044AR Wald AR Tel. Tel. 071 870 7401 74 07101 870 E-MailE-Mail [email protected] [email protected] WerkstattWerkstatt im Rosengarten im Rosengarten Bereichsleitung Bereichsleitung RosmarieRosmarie Leitung Holzwerkstatt Ruedi Ruedi Leitung Holzwerkstatt Leitung Polywerkstatt René Leitung Polywerkstatt René Leitung WWG Urs Urs Leitung WWG Altenburger Altenburger Bachmann Bachmann Frischknecht Frischknecht Bischof Bischof Wohngemeinschaft Carsten Carsten Wohngemeinschaft Stofel Stofel Verein Chupferhammer Verein Chupferhammer Adressliste Adressliste Good Macdonald-Hunziker Schlatt 757, 9052 Niederteufen Macdonald-Hunziker Schlatt 757, 9052 Niederteufen Witlatschil Sitzberg, 8495 Schmidrüti Witlatschil Sitzberg, 8495 Schmidrüti Klingler Klingler Huwiler Huwiler Steinenbachstr. 2, 96422,Ebnat-Kappel Steinenbachstr. 9642 Ebnat-Kappel Murtomaa Ammann Murtomaa Ammann Tel. 052 385 14 19 052 385 14 19 E-MailTel. 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Dok.-Nr. 001 001 Überprüft Überprüft 04.15 04.15 2/2 2/2 Der Verein Chupferhammer zeigt « Variété Varietà 2015 » der Scuola Teatro Dimitri Regie: Masha Dimitri und Dimitri Montag, 19. Oktober 2015, 20.00 Uhr Sternen Saal, 7323 Wangs SG Mehr Informationen ab September auf www.chupferhammer.ch