Betriebskinderkrippe der MVV Energie AG Katharina Baker

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Betriebskinderkrippe der MVV Energie AG Katharina Baker
Betriebskinderkrippe der MVV Energie AG
Katharina Baker, Personalmanagerin bei der MVV Energie AG in Mannheim, und Elena de Graat,
Geschäftsführerin von work & life in Bonn, berichten über die Gründung der betriebsnahen
Kinderkrippe "Die kleinen Stromer".
Dossier zur betrieblichen Kinderbetreuung bei der MVV Energie AG
Die MVV Energie AG in Mannheim zeigt, wie familienbewusste
Personalpolitik im Detail funktioniert - und dass sie sich rechnet. Doch wie
genau wird betriebliche Kinderbetreuung zum Erfolg? Welche Punkte gilt es
im Vorfeld zu beachten? Welche Erfahrungen machen Unternehmen und
Beschäftigte? Unser Dossier liefert Zahlen und Fakten, Erfahrungsberichte
und ein Interview mit dem MVV-Personalvorstand.
Kinderbetreuung zahlt sich aus
Bei der MVV Energie AG in Mannheim ist die familienbewusste Personalpolitik für alle
Beteiligten ein voller Erfolg: Die Beschäftigten können Beruf und Familie leichter miteinander
vereinbaren und früher in den Job zurückkehren. Das Unternehmen profitiert, weil die
Einspareffekte die Investitionen deutlich übertreffen.
Als die Personalabteilung der MVV Energie AG zum Jahresende 2006 eine erste Zwischenbilanz
ihrer familienbewussten Personalpolitik zog, gab es nur zufriedene Gesichter. Zum einen bei den
jungen Eltern im Unternehmen, die eines der Angebote zur besseren Vereinbarkeit von Familie
und Beruf nutzen. Zum anderen bei der Unternehmensleitung, weil der Kassensturz das
gewünschte Ergebnis brachte: Jedem investierten Euro (inklusive Personalaufwand für die
Planung der Maßnahmen) stehen bei MVV Einsparungen von 2,50 Euro gegenüber. Denn die
Kosten für Überbrückung, Wiedereingliederung oder Neubesetzung von Stellen fallen nun
deutlich geringer aus. Hinzu kommt, dass sich die MVV über das Thema Beruf und Familie
zunehmend als attraktiver Arbeitgeber positioniert. Dadurch sinken sogar die Kosten für
Anzeigenwerbung, weil sich mittlerweile herumgesprochen hat, dass MVV Familien unterstützt.
Durchschnittliche Elternzeitdauer halbiert
Die gute wirtschaftliche Bilanz kommt vor allem dadurch zu Stande, dass sich die Dauer der
Elternzeit unter den MVV-Beschäftigten von 32 auf etwas über 15 Monate halbiert hat. Das liegt
insbesondere
am
betriebseigenen
Krippenangebot
in
Kombination
mit
anderen
familienorientierten Maßnahmen (Heimarbeitsplätze, Eltern-Kind-Arbeitszimmer, Tagesmütter-
Vermittlung und Betreuungsberatung). So steigen viele Beschäftigte bereits während der
Elternzeit wieder in den Beruf ein. „Eine Mutter ist bereits vier Monate nach der Geburt an ihren
Arbeitsplatz zurückgekehrt, weil sie ihr Kind gut versorgt wusste“, berichtet Katharina Baker, als
Personalmanager bei MVV zuständig für familienbewusste Personalpolitik.
Kinderkrippe schon mit zwei Gruppen
Die Erfolgsgeschichte begann im Sommer 2004. Damals reiften in der Personalabteilung der
MVV Energie AG erste Überlegungen, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu fördern. Denn
der börsennotierte Mannheimer Energiekonzern – 6.500 Beschäftigte, 2,3 Milliarden Euro
Jahresumsatz – musste sich im Kampf um die besten Köpfe stärker positionieren.
Ein gutes Jahr später, im Dezember 2005, hatte die neue familienbewusste Personalpolitik
bereits ein Gesicht: Da eröffnete in der Jungbuschstraße, nur etwa 500 Meter von der MVVZentrale entfernt, die Kinderkrippe „Die kleinen Stromer“ mit einer ersten Gruppe für Kinder unter
drei Jahren; inzwischen ist bereits eine zweite Gruppe etabliert. 20 Kinder besuchen heute die
Einrichtung, die mit großem Einsatz der Eltern und finanzieller Unterstützung von MVV und Stadt
Mannheim entstanden ist. Die Verantwortung liegt jedoch ganz bewusst bei den Vätern und
Müttern: „Ohne das Engagement der Eltern wäre ein solcher Erfolg nicht zu erreichen gewesen“,
sagt MVV-Personalvorstand Hans-Jürgen Farrenkopf.
Eltern-Kind-Zimmer auch von Führungskräften genutzt
Unübersehbar nimmt die familienorientierte Personalpolitik mittlerweile auch Einfluss auf die
Unternehmenskultur. Kinder in der Firma sind zum Beispiel nichts Außergewöhnliches mehr: Wer
einmal keine Betreuungsmöglichkeit hat, bringt seine Kinder häufiger mit ins Unternehmen oder
zum Mittagessen in die Kantine. Und das Eltern-Kind-Arbeitszimmer „Bärenhöhle“ nutzen
zunehmend auch männliche Führungskräfte, während nebenan der Nachwuchs krabbelt, spielt
oder schläft; kürzlich erst gab es die erste Abteilungsversammlung in der Bärenhöhle. „Die
Reaktionen waren durchweg positiv“, sagt Katharina Baker.
Mehr als 150 Stunden wurde das Zimmer bereits in Anspruch genommen, seit es Anfang 2005
eingerichtet wurde – übrigens mit Hilfe der Belegschaft: Über 50 Beschäftigte haben Spielzeug,
Möbel oder Farbe gespendet, um das Zimmer angenehm und zweckmäßig zu gestalten; das
Unternehmen stellte den Arbeitsraum plus Nebenräume, das Mobiliar und die Büroausstattung
inklusive EDV zur Verfügung. Jetzt profitieren alle Beteiligten: Die Beschäftigten gewinnen
Flexibilität, und jedem von der MVV investierten Euro stehen fünf Euro an Einsparung gegenüber.
Positiv fällt auch die Bilanz des Sommerferien-Camps aus, das die MVV in Kooperation mit dem
TSV Mannheim anbietet: 2005 nutzten die Beschäftigten das Angebot zusammengerechnet 140
Tage, 2006 bereits 225 Tage.
Die familienorientierten Leistungen der MVV Energie AG im Überblick:
|
betriebsnahe Kinderkrippe „Die kleinen Stromer“
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Eltern-Kind-Arbeitszimmer „Die Bärenhöhle“ für Betreuungsengpässe
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Vermittlung von qualifizierten Tagesmüttern durch den Fachdienst
Kindertagespflege Jugendamt Mannheim
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mehrwöchiges Sommerferien-Camp für Kinder von 6 bis 12 Jahren
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Patenprogramm für Beschäftigte in Elternzeit
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Datenbank „Kinderbetreuungsmöglichkeiten in der Region Rhein-Neckar“ (Intranet)
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flexible Arbeitszeitmodelle
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Online-Suchmöglichkeit für alle Kinderbetreuungsangebote im Rhein-Neckar-Dreieck in
Zusammenarbeit mit der Initiative „Zukunft Rhein-Neckar-Dreieck“.
Mehr Info: www.mvv-energie.de
Die Chefetage überzeugen, die Beschäftigten beteiligen
Katharina Baker, Personalmanagerin bei der MVV Energie AG in Mannheim, hat die
familienbewusste Personalpolitik im Unternehmen maßgeblich mit angeschoben. Elena de
Graat, Geschäftsführerin von work & life in Bonn, hat das Unternehmen bei der Einführung
der Maßnahmen beraten. Ein gemeinsamer Erfahrungsbericht über die Gründung der
betriebsnahen Kinderkrippe "Die kleinen Stromer".
Anlass: Die Personalabteilung der MVV Energie AG wollte ihre qualifizierten Beschäftigten - viele
von ihnen mit familiären Verpflichtungen - stärker an das Unternehmen binden. Deshalb startete
das Personalmanagement 2004 erste Überlegungen zu familienbewusster Personalpolitik,
insbesondere zur Einrichtung einer betriebsnahen Kinderkrippe für unter Dreijährige.
Beteiligte: Personalabteilung/-vorstand der MVV Energie AG, externe Beratung, engagierte
Eltern.
Prämissen: Der Vorstand hatte klargestellt, dass sich die vorgeschlagenen Maßnahmen rechnen
müssen. Es stand fest, dass die Mittel sehr gezielt eingesetzt werden sollten. Und schließlich war
es gewünscht, die Eltern stark in die Gründung und den laufenden Betrieb der Krippe
einzubinden.
Bedarfsanalyse,
Kosten-Nutzen-Analyse:
In
einem
ersten
Schritt
eruierte
die
Personalabteilung, wie viele MVV-Eltern überhaupt Bedarf an einem Krippenplatz haben, wie sich
die Kinderbetreuung auf Rückkehrquote und Dauer der Elternzeit auswirkt, wie sich Fehltage
durch Kinder-Ferienbetreuung und Eltern-Kind-Zimmer verringern lassen - und sogar, welche
Anzeigenkosten dadurch wegfallen würden, dass im redaktionellen Teil von Zeitungen positiv
über die familienorientierte MVV berichtet wird.
Dem gegenüber stand die Kalkulation, welche Kosten die möglichen Maßnahmen im
Unternehmen verursachen würden, also: wie hoch der interne Personalaufwand für die
Einführung der Kinderbetreuung wäre und welche einmaligen und laufenden Kosten (etwa
Sachkosten, Miet- und Personalkostenzuschüsse) auf die MVV zukommen. Berücksichtigt wurde,
welche
Kosten
dem
Unternehmen
ohne
familienbewusste
Personalpolitik
durch
die
Überbrückung, Wiedereingliederung oder Neubesetzung von Arbeitsplätzen entstehen würden.
Als Orientierung dienten hier Modellrechnungen der Prognos AG. Das Ergebnis: Die MVV würde
für jeden investierten Euro etwa zwei Euro einsparen - eine sehr realistische Kalkulation, wie sich
inzwischen herausgestellt hat.
Wichtig für die Bedarfsermittlung war, mit gesundem Menschenverstand an die Datenerhebung
zu gehen und sehr genau auf die Struktur des Bedarfs zu achten. Denn es war nicht von
vornherein klar, ob wirklich eine eigene Kinderbetreuungseinrichtung in Frage kommt oder ob
sich nicht andere Modelle besser rechnen.
Überzeugungsarbeit intern: Die Zusammenstellung der detaillierten Daten und Fakten erwies
sich als sehr sinnvoll, denn die Argumentation leuchtete nicht nur dem Vorstand ein, sondern
auch weiteren Führungskräften, die in die Kommunikation einbezogen waren. Hier gilt der
Grundsatz: Nur wenn die führenden Köpfe mehrheitlich von einem Projekt überzeugt sind, wird es
Erfolg haben. Und: Wenn die Tür erst einmal einen Spalt breit offen ist, lässt sie sich mit guten
Argumenten leicht weiter aufstoßen.
Zusammenarbeit mit den Behörden: Gemeinsam mit den zuständigen kommunalen Behörden in der Regel die Jugendämter - ist sicherzustellen, dass neben allen technischen
Voraussetzungen auch eine gute pädagogische Betreuung der Kinder gewährleistet ist. Die
Behörden informieren über alle Qualitätsstandards, auf die zu achten ist.
Einführung: Die Einführung der Kinderkrippe - beginnend mit der Gründung des Vereins "Die
kleinen Stromer" - basiert ganz wesentlich auf dem Engagement der Eltern, die sich um das
pädagogische Konzept ebenso gekümmert haben wie um behördliche Genehmigungen,
Personalrekrutierung, Anmietung und Gestaltung der Räume. Daraufhin haben MVV und Stadt
Mannheim ihre finanzielle Unterstützung zugesagt. Entsprechend sind die "kleinen Stromer" eine
Public Private Partnership (PPP) zwischen MVV, Stadt Mannheim und den Eltern (über den
Trägerverein) - ein Modell, das gut funktioniert und sogar Elternbeiträge erlaubt, die etwas
niedriger als die kommunaler Einrichtungen sind.
Kommunikation: Die Erfahrung der Krippen-Gründung zeigt: Wer ein solches Projekt anstößt,
muss laufend mit denen kommunizieren, die das Projekt angeht - Vorstand, Führungskräfte,
Beschäftigte. Dabei geht es nicht um einmaliges Verkünden eines Projekts, sondern um das
ständige Informieren, Zuhören und Einholen von Meinungen. Das ist anstrengend, aber lohnend.
Dabei ist die Botschaft wichtig: Das Projekt ist gut und wird sich tragen, auch wenn es zunächst
Zeit und Geld kostet und sich nicht unmittelbar rechnet.
Wenn aus der Idee dann ein Projekt geworden ist, in dem alle mitarbeiten können, sind die
Beschäftigten die besten Kommunikatoren im Unternehmen. Sie werden Fürsprecher des
Projekts und bewirken so einen Bewusstseinswandel im Unternehmen, den Personalabteilung
und Vorstand alleine nicht bewerkstelligen könnten.
Was gut funktioniert hat: In erster Linie die Argumentation gegenüber Vorstand und
Führungskräften sowie die gelungene Einbindung und Motivation der Eltern. Generell gilt: Wer
sich so stark und persönlich engagiert wie die Eltern der "kleinen Stromer", hat gute Chancen, bei
allen Beteiligten Gehör zu finden.
Was noch besser werden sollte: Das Einzugsgebiet der MVV Energie AG liegt genau im
Dreiländereck Baden-Württemberg/Hessen/Rheinland-Pfalz. Entsprechend würden die "kleinen
Stromer" auch gerne Kinder aufnehmen, die nicht in Mannheim und teilweise sogar in einem
anderen Bundesland wohnen. Die Stadt kann den Stromern allerdings - wie jeder anderen
Elterninitiative auch - auf Grund gesetzlicher Vorgaben Personalkostenzuschüsse nur für die
Betreuung von Kindern geben, die in Mannheim wohnen. Hier sollen schrittweise lokale Hürden
überwunden werden.
Weitere Informationen zu MVV und zu Ansprechpartnern finden Sie hier.
"Eltern sollen Kinderbetreuung nicht nur nutzen - sondern mitgestalten"
Hans-Jürgen Farrenkopf, Personalvorstand der MVV Energie AG, über die
Philosophie des Unternehmens in der betrieblichen Kinderbetreuung.
Herr Farrenkopf, deutlich kürzere Elternzeit, deutlich höhere Einsparungen
als Aufwendungen - waren Sie überrascht, dass die Bilanz nach einem Jahr
betrieblicher Kinderbetreuung so positiv ausgefallen ist?
Bei der Ermittlung der Rendite auf das eingesetzte Kapital nicht. Wir haben im
Vorfeld eine Kosten-Nutzen-Analyse durchgeführt und wussten schon zu Beginn des Projekts,
dass unsere geplanten Maßnahmen einen positiven Effekt haben würden; die Evaluation hat das
ja auch bestätigt. Wir haben allerdings nicht damit gerechnet, dass sich die Elternzeitdauer in so
kurzer Zeit so stark verringern würde. Vor der Einführung der familienorientierten Personalpolitik
hatten wir eine durchschnittliche Elternzeitdauer von 32 Monaten, jetzt sind es nur noch 15,4
Monate. Dieser Rückgang um mehr als die Hälfte hat uns schon sehr überrascht - positiv,
versteht sich.
Welches sind die Erfolgsfaktoren Ihres Unternehmens? Warum funktioniert das bei Ihnen so
gut?
Von Anfang an stand unsere familienorientierte Personalpolitik unter dem Motto "Eltern, werdet
initiativ - wir unterstützen euch". Für uns war klar: Wir nehmen unseren Eltern die
Kinderbetreuung nicht ab, wir unterstützen sie aber in jeder denkbaren Hinsicht. So ist die
Kinderkrippe "Die kleinen Stromer" eine Elterninitiative, deren Gründung von der MVV
angestoßen wurde. Auch unser Eltern-Kind-Arbeitszimmer, die "Bärenhöhle", ist von dem
Engagement unserer Beschäftigten geprägt. Und genau darin liegt auch der Erfolg begründet:
Wir haben nicht eine familienorientierte Personalpolitik für unsere Beschäftigten eingeführt - wir
haben sie mit ihnen eingeführt. Unsere Beschäftigten sind also nicht nur Nutzer der betrieblich
geförderten Kinderbetreuung, sie sind auch Gestalter und somit ein wichtiger Motor, den wir in
jeder Hinsicht unterstützen - finanziell, ideell sowie durch unseren persönlichen Einsatz.
Lassen sich diese Erfolgsfaktoren auf andere Unternehmen übertragen?
Ganz ohne Frage. Jedes Projekt, an dem Personen beteiligt sind, die davon profitieren, kann zu
einem Erfolg werden. Sobald die Beschäftigten gestalterisch an dem Projekt mitwirken,
mitentscheiden und mitarbeiten, entsteht eine Verbundenheit und der gemeinsame Wunsch, das
Projekt zum Erfolg zu bringen. Das hätten wir wahrscheinlich nicht erreicht, wenn wir in der
Personalabteilung abgeschottet ein Konzept erarbeitet und umgesetzt hätten. Somit kann ich nur
jedem Unternehmen raten, gerade bei diesem Thema die Beschäftigten einzubinden.
Hat sich die Unternehmenskultur durch das Kinderbetreuungsprojekt verändert? Gehen die
Beschäftigten heute anders miteinander um als vor einem Jahr?
Das Projekt hat in unserem Unternehmen viel bewegt. Nicht nur, dass wir mehr Kinder in der
Kantine beim Mittagessen sehen, unsere Beschäftigten also ihre Kinder bei Bedarf mit ins
Unternehmen bringen können. Auch habe ich in Gesprächen mit jungen Mitarbeiterinnen
festgestellt, dass sie die Sorge um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu einem großen Teil
abgelegt haben. Durch unsere familienorientierte Personalpolitik haben wir uns als Vorstand
intern, aber auch öffentlich zum Thema Familie bekannt. Es ist selbstverständlicher geworden,
Kinder im Unternehmen zu sehen, es ist selbstverständlich geworden, einer schwangeren
Mitarbeiterin eine sehr gute Perspektive zum Wiedereinstieg zu bieten, und es ist
selbstverständlich
geworden,
dass
auch
unsere
männlichen
Mitarbeiter
an
unseren
familienorientierten Maßnahmen teilnehmen.
Zusätzlich bieten Sie verschiedenste Teilzeitmodelle an. Welche Erfahrungen haben Sie damit
in Verbindung mit der betrieblichen Kinderbetreuung gemacht?
Mit den Teilzeitmodellen bieten wir unseren Beschäftigten die Chance, wieder früher in ihren
Beruf und an ihren bisherigen Arbeitsplatz zurückzukehren. Diese Flexibilität wird gerne genutzt.
Denn unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben längst erkannt, wie wichtig ihre
Employability, also ihre Beschäftigungsfähigkeit ist. Dabei unterstützen wir sie.
MVV Energie AG
(Unterzeichner der "Gemeinsamen Erklärung Erfolgsfaktor Familie")
Unternehmenskategorie
Unternehmen/öffentliche Verwaltung/Hochschule/Einrichtung der freien Wohlfahrtspflege etc.
Stammsitz
Standort Mannheim
Luisenring 49
68159 Mannheim
Bundesland: Baden-Württemberg
Telefon: 0621-2900
Telefax: (0621) 290-2324
E-Mail: [email protected]
Internet: www.mvv.de
Gründungsdatum
1974 Ausgliederung des Eigenbetriebs „Stadtwerke Mannheim“ (SMA) aus der städtischen
Verwaltung; 1998 Umfirmierung in MVV Energie AG und Börsengang 1999
Branche
Energiewirtschaft
Produkte/Dienstleistungen
Strom,
Gas,
Wärme,
Wasser,
Energiedienstleistungen,
thermische
Restmüll-
Biomasseverwertung
Tätigkeitsbereich
Deutschland, Tschechien
Unternehmensleitung
Dr. Georg Müller (Vorstandsvorsitzender)
Personalleitung
Hans-Jürgen Farrenkopf (Vorstandsmitglied, Bereich Personal)
Beschäftigte
Im Geschäftsjahr 2006/2007 6.355 in der MVV-Energie-Gruppe, 1.559 bei MVV Energie AG
sowie
Produkte/Dienstleistungen
Strom,
Gas,
Wärme,
Wasser,
Energiedienstleistungen,
thermische
Restmüll-
sowie
Biomasseverwertung
Platz 7 im Ranking der deutschen Stromkonzerne (VDEW)
Deutschlandweit und europaweit Rang 5 bei der Wärmeabgabe
Unter den fünf größten Anbietern von Energiedienstleistungen deutschlandweit
Umfassendstes Produktportfolio in der Branche
Drittgrößter Betreiber thermischer Verwertungsanlagen in Deutschland
Familienfreundliche Maßnahmen
Es sind bereits folgende familienfreundliche Maßnahmen eingeführt worden:
Flexible Arbeitszeitregelungen
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Sehr flexible Gleitzeitregelung mit weitreichender Zeitsouveränität
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Individuelle Teilzeitmodelle
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Lebensarbeitszeitkonto mit der Möglichkeit von Freistellungen während dem Arbeitsleben und
Teilzeitfreistellungen
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Freistellungsmöglichkeiten zur Betreuung von erkrankten Kindern und Familienangehörigen
Familienfreundlicher Arbeitsort
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Flexible Möglichkeit in unterschiedlichem Umfang von zuhause zu arbeiten
|
Telearbeit
Informations- und Kommunikationspolitik
|
Informationsplattform zu allen Maßnahmen und Ansprechpartnern im Intranet
|
Link zur Kinderbetreuungsdatenbank der Metropolregion Rhein-Neckar
|
Individuelle Beratung und Broschüren für Mitarbeiter und Führungskräfte
Angebote für den Wiedereinstieg nach der Elternzeit
|
Patenprogramm für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in Elternzeit
Service für Familien
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Betreuungsmöglichkeit in der betriebsnahen Kinderkrippe „Die kleinen Stromer e. V.“
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Eltern-Kind-Arbeitszimmer „Bärenhöhle“ für Betreuungsnotfälle
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Vermittlung von qualifizierten Tagesmüttern
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Mehrwöchiges Sommerferiencamp für Kinder von 6-12 Jahren
|
Umfangreiches Informationsplattform zur Pflege von Angehörigen
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Notfallbetreuung für Kinder ab 6 Jahre am Arbeitsplatz oder zuhause
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Rückkehr-Coachings für Eltern- und Pflegezeitler
Vorteile der familienfreundlichen Maßnahmen
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Halten von Know-how-Trägern und Fachwissen
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Konstanz in Projekten und Kundenbeziehungen
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Sicherung der Investitionen in die Mitarbeiter
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Minimierung von Reibungsverlusten durch Ersatzkräfte
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Vermeidung erhöhter Fehlzeiten durch Betreuungsprobleme
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Bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf
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Durch früheren Wiedereinstieg in den Beruf Verhinderung von Karriereknicks
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Höhere Zufriedenheit und Motivation
Zeitpunkt der Einführung familienfreundlicher Maßnahmen
Betrieblich unterstützte Kinderbetreuung seit 2005
Vermarktung des Engagements beim Recruiting
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Ausführliche Informationsmöglichkeiten in eigener Rubrik auf unseren Karriereseiten
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Logo des audits berufundfamilie auf unseren externen Stellenanzeigen
Information über Maßnahmen der familienorientierten Personalpolitik im Vorstellungsgespräch
Audit berufundfamilie® der berufundfamilie gGmbH
Grundzertifikat
Preise/Auszeichnungen
Vom Familienministerium "Erfolgsbeispiele – familienfreundliche Unternehmen unter der Rubrik
"von
den
Wintershall AG
Besten
lernen"
neben
Commerzbank
AG,
Henkel
KGaG
und
Anteil von Eltern/Frauen in Führungspositionen
Der Frauenanteil beträgt 6 Prozent; viele unserer Führungskräfte nehmen Familienaufgaben wahr
Besonderheiten
Basis der betrieblich geförderten Kinderbetreuung durch die MVV Energie ist eine Befragung der
Beschäftigten aus dem Jahr 2004. Die rege Teilnahme der 20- bis 30-jährigen Beschäftigten ließ
das Interesse und den hohen Bedarf erkennen. Jeweils 62 Prozent der befragten Frauen und
Männer gaben an, Probleme bei der Kinderbetreuung zu haben. Als besonders problematisch
empfanden die MVV Energie-Beschäftigten die Öffnungszeiten der bestehenden Einrichtungen
sowie die großen Entfernungen zwischen Wohnung, Betreuungsstätte und Arbeitsplatz.
Entsprechend bestätigten 81 Prozent der Befragten, ein Angebot an betrieblich geförderter
Kinderbetreuung nutzen zu wollen. Und 60 Prozent erklärten sich grundsätzlich bereit, sich im
Rahmen einer Elterninitiative zu engagieren.
Von der neu ausgerichteten Personalpolitik der MVV Energie AG profitieren nicht nur
Unternehmen und Beschäftigte. Die Firma unterstützt durch ihr Engagement zur besseren
Vereinbarkeit von Beruf und Familie auch die Initiative „Metropolregion Rhein-Neckar“ (www.m-rn.de), die sich der Positionierung der Region im Standortwettbewerb widmet.
Zitate
„Durch eine familienorientierte Personalpolitik versprechen wir uns, das wertvolle Know-how
unserer Beschäftigten zu sichern, ihnen Unterstützung bei ihrer Aufgabe als Eltern zu bieten und
sie damit auch stärker an unser Unternehmen zu binden.“
MVV Energie-Personalvorstand Hans-Jürgen Farrenkopf
„Es liegt nicht im Interesse der MVV Energie, den Eltern die Kinderbetreuung abzunehmen. Aber
wir möchten den Eltern mit ihrer Beteiligung die Möglichkeit geben, Familie und Arbeit besser in
Einklang zu bringen.“
MVV Energie-Personalvorstand Hans-Jürgen Farrenkopf
Ein ausführliches Interview mit MVV Energie-Vorstandsmitglied Hans-Jürgen Farrenkopf zur
betrieblich unterstützten Kinderbetreuung finden Sie hier.
Weitere Informationen in Form eines Erfahrungsberichts finden Sie auf den Seiten des
Unternehmensnetzwerks hier.
Hauptansprechpartner
Katrin Hahn, Personalmanagerin
Competence-Center HR
Telefon: 0621-290-3234
Telefax: 0621-290-3047
E-Mail: [email protected]