100. Jesus-Family-Fest, 18. Oktober 2015

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100. Jesus-Family-Fest, 18. Oktober 2015
Vineyard Hilden
100. Jesus-Family-Fest – 18. Oktober 2015
Sonntag 18.10.2015, 11:00h
Gute Nachricht:
Eine gute Nachricht zu Beginn – eine alte Bauernregel:
• Ist Sankt Lukas mild und warm, folgt ein Winter, dass Gott erbarm.
[Wer ist dieser Lukas?]
Heute ist der Tag des Evangelisten Lukas (bei Evangelen wie Katholen).
Lukas kenne wir als den mutmaßlichen Autor des Lukasevangeliums und
der Apostelgeschichte. Wann diese eigentlich verfasst wurden, ist
umstritten. Die einen sagen 60-65 n.Chr., evtl. während der Zeit, in der
er Paulus begleitete. Andere sagen eher 80-85 n.Chr. Letztere Exegeten
neigen auch zu der Aussage, dass der Autor Lukas nicht identisch mit
dem Begleiter des Paulus sei.
Lukas soll nach dem Tode Paulus nach Theben gegangen sein, 60 km
nordwestlich von Athen, von wo aus er bis zu seinem Tode im Jahre 80
in der Umgebung die Gute Nachricht von Jesus Christus weiter sagte.
Kann aber auch ganz woanders gewesen sein, es gibt wie so oft keine
klaren Belege.
Macht nix
Macht nix.
Ich bin kein Exeget, der versuchen muss, die „Wahrheit“ in der Bibel zu
finden und dann beim „Wahrheitsgehalt“ stecken bleibt: „Stimmt das
überhaupt?“ lautet dann meistens der Fragenansatz.
In meinem kurzen Text über Lukas sind z. B. diese Fragen offen:
1. Ist Autor = Begleiter Paulus?
2. Wert ist dann Lukas I bzw. II? Wo kommt er her, wie kam er zum Christlichen
Glauben?
3. Wurden die Schriften 60 oder 80 verfasst, oder wann?
4. Was machte Lukas nach dem Tode des Paulus (I und/oder II)? Wohin ging er,
wo starb er?
5. Was ist eigentlich seine Theologie?
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Die „Wahrheit“ der Bibel ist die Botschaft von der Erlösung, dass Gott,
unser himmlischer Vater, uns lieb hat:
Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzig geborenen
Sohn gab, damit die Welt gerettet wird (Joh 3, 16)
„Hat geliebt“ – grammatisches Perfekt = in der unbestimmten
Vergangenheit begonnen und bis jetzt fortlaufend. Er liebt uns immer
noch.
Lukas Theologie
Nun, für die letzte Frage 5. von oben gibt es einen Lösungsansatz.
Lukas letzter Satz in der Apostelgeschichte sagt über Paulus:
"Er predigte das Reich Gottes und lehrte von dem Herrn Jesus
Christus mit allem Freimut und ungehindert." (Apg 28, 31)
Das ist Lukas‘ Theologie: Für ihn sind die Existenz des Reiches Gottes
und die Erlösung durch Jesus Christus das Wichtigste.
Mir ist es wirklich Wurscht, wie viele Lukasse es gab oder welche
Weinsorte sie tranken. Oder ob Paulus eine Glatze hatte und wie viele
Kinder Petrus hatte. Das hilft doch keinem wirklich.
Das befriedigt vielleicht unsere angeborene Neugier, wie Lukas über die
Athener schreibt:
Apg 17, 21 Alle Athener aber und die Fremden, die sich da
aufhielten, brachten ihre Zeit mit nichts anderem zu, als etwas
Neues zu sagen und zu hören.
Sie hatten Tagesschau, N24, BBC Worldnews, Gallileo und die Sitten
Zootiere in Deutschland, Heute und CNN u.v.a.m.
Früher hörte man, dass in Peking ein Sack Reis umgefallen war. Heute
hat man 12 Minuten später ein Liveinterview mit der Sacknäherin dieses
Sackes über die Qualität der Nähnadeln. Mal ehrlich: Wird davon die
Welt besser?
Bitte versteht mich nicht falsch, wissen was los ist, ist nicht falsch. Wir
hatten neulich in der Familie eine Diskussion über die Frage, „Was ist
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Allgemeinwissen?“. Wo geht meine Neugier in Eitelkeit über? Ich weiß
MEHR!
Wie oft reagiere ich auf irgendeine Aussage ungefragt mit meinem
Besserwissen: „Ich hätte nicht…“, „Aber das kann auch…“, „Im
Fernsehen haben sie gesagt…“ u. dergl. mehr.
Wen will ich beeindrucken? Aber wem hilft das?
Micha 6, 8 Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der
Herr von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben
und demütig sein vor deinem Gott. LU
Die Einheitsübersetzung gibt dem Text eine andere Note:
Es ist dir gesagt worden, Mensch, was gut ist und was der Herr
von dir erwartet: Nichts anderes als dies: Recht tun, Güte und
Treue lieben, in Ehrfurcht den Weg gehen mit deinem Gott. EÜ
"…. als Recht zu üben und Güte zu lieben und bescheiden zu
gehen mit deinem Gott?" Elberfelder
Bescheiden, ein Wort das heute in der Zeit von „Geiz ist geil“ so fremd
klingt.
„Lieber Gott, ich komme so oft mit meinen Ich-Wills. Lehre mich zu
fragen nach dem Was-Du-Willst.“
Damit nähern wir uns dem Vaterunser an: „Dein Wille geschehe!“
Demütig sagt Luther, das sind daher nicht der eingezogene Kopf und
das Sich-Herumschubsen-Lassen. Demütig sein fängt mit dem
bescheidenem „Beati pauperes spiritu“ an:
Mt 5, 3 Gott segnet die, die erkennen, dass sie ihn brauchen,
denn ihnen wird das Himmelreich geschenkt. NL
Schluss
Was war jetzt die Gute Nachricht vom Anfang, die alte Bauernregel?
• Ist Sankt Lukas mild und warm, folgt ein Winter, dass Gott erbarm.
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Na, heute ist es nicht mild und warm. Hatte ich schon erzählt, dass ich
letzte Woche im Schnee war? Fragt mich nachher.
Lukas
Lukas schreibt das Evangelium speziell für Menschen ohne jüdische
Prägung und gibt uns in der Apostelgeschichte Einblicke in die
Entstehung der neutestamentlichen Kirche ohne Beschönigungen. Ohne
diese beiden Bücher würden uns wesentliche Informationen fehlen. Egal
wer Lukas nun wirklich war.
Demütige Bescheidenheit ist es vielleicht, dass wir über Lukas eigentlich
nichts Richtiges wissen. Weder woher er kam noch wohin er zog.
Aber er hat eine breite Segensspur hinterlassen, einen theologischen
Fußabdruck auf dieser Welt.
"Er predigte das Reich Gottes und lehrte von dem Herrn Jesus
Christus mit allem Freimut und ungehindert." (Apg 28, 31)
Herrnhuter Lehrtext des Tages: Der Gott der Hoffnung erfülle euch mit aller
Freude und Frieden im Glauben, dass ihr immer reicher werdet an Hoffnung durch
die Kraft des Heiligen Geistes. Römer 15,13
Amen
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