Jahresbericht 2003

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Jahresbericht 2003
2 0 03
JFF – Institut für Medienpädagogik
in Forschung und Praxis
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JAHRESBERICHT 2003
JFF – Institut für Medienpädagogik
in Forschung und Praxis
Prof. Dr. Bernd Schorb
Dr. Fred Schell
Dr. Helga Theunert
Herausgeber
Vorstand
Gf. Direktor
Wiss. Direktorin
INSTITUTSSTRUKTUR
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JFF – Institut für Medienpädagogik in
Fo r s c h u n g u n d P r a x i s
Institutsstruktur
Rechtsträger
JFF - Jugend Film Fernsehen e.V.
Vorstand
Prof. Dr. Bernd Schorb (Vorsitzender)
Prof. Dr. Rüdiger Funiok (stv. Vorsitzender)
Prof. Dr. Dr. h.c. Hans Schiefele (Ehrenvorsitzender)
Margrit Lenssen | Martina Liebe | Klaus Lutz | Prof. Dr. Ingrid Paus-Hasebrink |
Monika Schmidt | Prof. Dr. Dieter Spanhel - (Beisitzer/innen)
Dr. Wolfgang Brudny - (Ehrenvorstand)
87 Mitglieder
Beratende Einrichtung des JFF ist das Kuratorium:
Prof. Dr. Wolf-Dieter Ring (Vorsitz), Präsident der Bayerischen Landeszentrale
für neue Medien (BLM)
Dr. Ludwig Bauer, Mitglied im Vorstand der ProSiebenSat.1 Media AG (ab
2004: TV-Vorstand der VIVA Media AG)
Dr. Thomas Gruber, Intendant des Bayerischen Rundfunks
Helmut Markwort, Chefredakteur FOCUS
Markus Schächter, Intendant des ZDF
Fritz Schösser, MdB, Vorsitzender des DGB Bayern
Christian Ude, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt München
Pfälzer-Wald-Straße 64
81539 München
Telefon 089.689 890
Fax 089.689 89 111
email: [email protected]
http://www.jff.de
Institutsleitung
Prof. Dr. Bernd Schorb (Vorstand)
Dr. Fred Schell (Gf. Direktor)
Dr. Helga Theunert (Wiss. Direktorin)
Verwaltung
Kadir Ardahan, Gabriele Fella, Verena Höhme, Herbert Kettschau, Isa RieneckerIlling, Madina Alieva
Dokumentation | Service
Fernand Jung, Christina Kopp, Claudia Schmiderer
Medienpraxis
Leitung: Günther Anfang
Albert Batoukaev, Kathrin Demmler, Fabian Fiedler, Bettina Giersig, Sascha
Jochum (ab 3/03), Andreas Kirchhoff, Arthur Klein, Florian Schneider, Simone
Vosyka (3-12/03)
Medienstelle Augsburg (MSA)
Jo Graue, Kaj-Magdalena Molnar (ab 11/03)
Medienzentrum München (MZM)
Günther Anfang, Sabine Baginsky, Michael Bloech, Christiane Flieher (3-12/03),
Ilona Herbert, Elke Michaelis, Gerhard Nixdorf (bis 4/03), Martin Noweck, Florian Schneider, Elke Stolzenburg
Medienforschung
Leitung: Dr. Helga Theunert
Petra Buck (ab 6/03), Susanne Eggert, Gabriele Fella, Eva Fitzel (ab 1/03), Ronald Gaugler, Christa Gebel, Michael Gurt, Verena Hafner (ab 2/03), Nadine Kloos,
Silke Niemann (bis 5/03), Ulrike Wagner
INSTITUTSSTRUKTUR
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INHALT
5
INHALT
Vorwort
Forschung
Schwerpunkt der Forschung: Umgang Heranwachsender
mit Konvergenz im Medienensemble
Weitere Forschungsaktivitäten
Forschungsperspektiven
Forschung und Praxis - Gemeinsame Projekte
Bausteinsystem zur Medienerziehung in Familienbildungsstätten
VUZ – Virtuelles Umweltbildungszentrum
Mit Medien gegen Gewalt
Praxis
format – Medienarbeit für Toleranz
D-A-S-H - für Vernetzung | gegen Ausgrenzung
In eigener Regie
Bayerisches Jugendfilmfestival – KiFinale und JuFinale
Interaktiv 2003: Medien bilden – und wie
Free Sprit
BLM-Tagung zur Förderung der Medienkompetenz
Perspektiven
Medienzentrum München (MZM)
Multimediaprojekte zum Thema „Wasser“
Modellprojekte mit Kindern
Dezentrale Projekte
Zentrale Angebote des Medienzentrums
Umbau des Medienzentrums
Perspektiven
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10
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Medienstelle Augsburg (MSA)
MEDIENfabrik
Fotoausstellungen
Modellprojekt „Medienunterricht“
Change In - Jugend in Augsburg engagiert sich
Schwäbisches Jugendfilmfest - JuFinale
Fachberaterinnen und Fachberater für Medienpädagogik
Die Situation in den einzelnen Bezirken
Oberfranken
Schwaben
Oberpfalz
Oberbayern
Niederbayern
Unterfranken
Mittelfranken
Dokumentation | Service
Bibliothek und Archive
Publikationen
medien + erziehung | merz
flimmo
Spielfilmliste 2003 | Kurzfilmliste 2003
70
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101
108
108
Mitgliederversammlungen
109
Kuratorium
113
Anhang
115
Lehrtätigkeit
Mitarbeit in Gremien / Gutachter- und Jurytätigkeit
Veröffentlichungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 2002
JFF-pressemitteilungen
Adressen MZM, MSA und Fachberaterinnen und -berater
für Medienpädagogik
Kooperationspartner 2002
115
115
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120
Veranstaltungen - Kalendarium 2002
126
121
122
INHALT
6
VORWORT
7
Vorwort
Medien sind Mittler. Sie vermitteln uns das, was in der
umgebenen Welt passiert: das, was wir auch selbst sehen könnten, aber auch das, was wir ohne die Medien
nicht wissen und erfahren würden. Hierzu gehören auch
die grausamen Geschehnisse in der Welt, insbesondere
die Kriege. Das Jahr 2003 war durch eine kriegerische
Auseinandersetzung geprägt: den weltweit umstrittenen
Irakkrieg. Durch Untersuchungen belegt und von Eltern und professionell Erziehenden erfahrbar ist bei
solchen Geschehnissen immer wieder, dass Heranwach- Prof. Dr. Bernd Schorb
sende Probleme haben, die Tatsache und die Bilder von
der Vernichtung und Verletzung von Menschen zu fassen und zu verarbeiten.
Das JFF hat auch auf den Irakkrieg schnell reagiert: Über den FLIMMO, die
Programmberatung für Eltern, wurden unmittelbar medienpädagogische Hilfestellungen zur Bewältigung dieser Situation im (Fernseh)Alltag gegeben. In
Modellprojekten in Kinderhorten und in der Beratung von Kindergärten, Schulen
und Horten und in Tagungen für pädagogische Fachkräfte hat sich das JFF
ebenso wie seine Einrichtungen, das Medienzentrum München und die Medienstelle Augsburg, ebenfalls dieser Problematik angenommen.
Die digitalen Medien sind inzwischen in das Medienensemble und in die
Arbeit des JFF integriert. In Geltung bleibt auch in Bezug auf sie eines der
Prinzipien des JFF: Sich nicht nur um die von den Medien in die Welt gesetzten Probleme zu kümmern, sondern zugleich vorausschauend die Medienentwicklung zu erfassen und die Heranwachsenden auf die sich ständig ändernde Medienwelt vorzubereiten und ihnen die Mittel an die Hand zu geben, diese zu beherrschen. Unter dieser Maßgabe gewinnen die Verknüpfungen von Einzelmedien, also Medienkonvergenz, in der Arbeit des JFF zunehmend Gewicht. Ein Beispiel aus dem Forschungsbereich ist die Studie „Umgang Heranwachsender mit Konvergenz im Medienensemble“. In einem ersten Untersuchungsabschnitt wurden 2003 die Nutzungsstrukturen von Kindern und Jugendlichen in Bezug auf das Medienensemble und auf konvergente Angebote erhoben. Das Hauptinteresse richtet sich auf die Fragen, ob
und wie Heranwachsende mit den sich zunehmend verzahnenden Angeboten
des Medienmarktes umgehen und welche Bedeutung diese Angebote für ihre
Sozialisation haben. Auf der Ebene des Transfers von Forschungsergebnissen in die pädagogische Praxis integriert das vom JFF in Kooperation mit der
Aktion Jugendschutz, Landesarbeitsstelle Bayern, erstellte Materialpaket
„Aufwachsen in Actionwelten“ das Feld Medienkonvergenz und regt zu pädagogischem Handeln an. Das Materialpaket differenziert für Erziehende den
komplexen Medienmarkt, insbesondere den Computerspielesektor, und greift
die Verknüpfungen der Medien unter dem Aspekt der Mehrfachvermarktung
actionhaltiger Medienangebote auf. In der aktiven Medienarbeit mit Kindern
und Jugendlichen bieten Projekte wie „D-A-S-H“ und „In eigener Regie“
Heranwachsenden Räume und innovative Anstöße, um diese Verknüpfungen
von Einzelmedien produktiv und selbstbestimmt zu nutzen.
Ein weiterer Schritt, die Veränderung der Medienlandschaft mit zu vollziehen, war die Neufassung der eigenen Publikationen, sowohl der gedruckten
als auch der virtuellen. Im Jahre 2003 wurde die Zeitschrift merz – medien +
erziehung, die das JFF bereits im fünften Jahrzehnt herausgibt, einer Überarbeitung unterzogen. merz, nunmehr die einzige unabhängige und nicht interessengebundene medienpädagogische Zeitschrift in Deutschland, hat neben
einem neuen Layout auch neue Rubriken. Sie räumen den digitalen Medienangeboten mehr Platz ein und erweitern die Bandbreite und Vielfalt der Themen. Vor allem aber wurde ein Wunsch aus der wissenschaftlich orientierten
Medienpädagogik aufgegriffen und realisiert. Das im Herbst 2003 erstmals
erschienene merz-Wissenschaftsheft soll der medienpädagogischen Forschung
und der Theorieentwicklung eine Plattform bieten. Es wird sich künftig einmal
im Jahr einem ausgeschriebenen wissenschaftlichen Themenbereich widmen.
Die veröffentlichten Beiträge unterliegen der Begutachtung eines Fachkomitees, für das sich namhafte Vertreterinnen und Vertreter der Medienpädagogik zur Verfügung gestellt haben. Mit der Druckausgabe von merz wurde
zugleich auch der Onlineauftritt verändert, um den Leserinnen und Lesern
Nachschlagemöglichkeiten zu geben und auf wichtige Artikel und Inhalte
von merz hinzuweisen. Der Veränderungsprozess von merz ist sicherlich nicht
abgeschlossen. Eine medienpädagogische Zeitschrift muss kontinuierlich auf
Entwicklungen der Medienlandschaft und auf Veränderungsprozesse in der
Wahrnehmung und Nutzung von Medien reagieren, um den Leserinnen und
Lesern Orientierung und einen Diskussionsrahmen anzubieten.
Neugestaltet wurde 2003 auch der Internetauftritt des JFF. Wer etwas über
eine Institution wissen will, wer Themen recherchiert oder auf der Suche
nach neuen Anregungen ist, der geht heute zuerst mal ins Netz. Der Funktion
des Internet, Institutionen zu repräsentieren und Einblick in deren Arbeit zu
geben, wurde durch eine Neugestaltung des JFF-Internetauftrittes Rechnung
getragen. Er bietet komfortable Suchmöglichkeiten und Information zu den
Arbeitsfeldern des JFF in unterschiedlicher Tiefe. Die Konzeption des Internetauftrittes und die Realisierung fanden im Jahre 2003 statt, seit Anfang
2004 ist der neue Internetauftritt für alle sichtbar.
VORWORT
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VORWORT
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Erfreulich war 2003, dass die Medienstelle Augsburg (MSA) des JFF in das
von der Stadt Augsburg neu gegründete Bildungszentrum umziehen konnte.
Neben der Möglichkeit, hier mit der Volkshochschule und dem schulischen
Medienzentrum zu kooperieren und diese Effekte für die pädagogische Arbeit nutzbar zu machen, hat die Medienstelle auch neue Räume und mehr
Platz bekommen, um ihr vielfältiges Angebot besser darbieten und realisieren zu können. Gelungen ist auch ein weiterer Schritt in die Professionalisierung der Fachberatung, in Niederbayern gibt es nun dafür eine feste Stelle.
Aber es gibt sicher im sozialen Bereich derzeit keinen Jahresbericht, in dem
nicht finanzielle Kürzungen beklagt werden müssen. Die gefährliche politische Tendenz, auf soziale Errungenschaften, aber auch auf die Vorsorge für
die jungen Menschen zu verzichten und die faktische Finanznot von Bund,
Ländern und Kommunen trifft die Medienpädagogik und hat auch das Institut getroffen. Wenn Entscheidungen für Einsparungen fallen, geht man zuerst
an die so genannten freiwilligen Aufgaben und Medienpädagogik wird immer
noch als eine solche freiwillige Aufgabe gesehen. Die Stadt München, die
bislang gerade im präventiven Bereich ein Vorbild war, hat nun ebenfalls
diesen Weg beschritten: das Medienzentrum München des JFF wurde empfindlich gekürzt. Wie immer, wenn man Einrichtungen und Projekte kürzt,
werden die Folgen nicht sofort in ihrer ganzen Gewalt sichtbar. Denn die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter versuchen pädagogisch zu denken und zu
handeln und bemühen sich zunächst, die Streichungen nicht an ihren Adressaten auszulassen, sondern durch Mehrarbeit und Mehrengagement selbst
aufzufangen. Die Höhe der verhängten Kürzungen jedoch machen es unmöglich, die Probleme nicht an die Nutzerinnen und Nutzer des MZM weiterzugeben. So musste bereits eine zeitliche Einschränkung des Verleihs vorgenommen werden, 2004 steht die Einstellung von konkreten pädagogischen
Maßnahmen bevor und für 2005 zeichnen sich weitere Einschränkungen auch
im personalen Bereich ab. Leiden wird vor allen Dingen die aktive Medienarbeit von und mit Jugendlichen. Die Reduzierung oder der Wegfall dieser
Maßnahmen, die nicht allein dem Umgang mit den Medien dienen, sondern
gleichzeitig Effekte der Persönlichkeitsstärkung und Unterstützung gerade
im kreativen, aber auch im reflexiven Bereich für benachteiligte Jugendliche
bedeuten können, werden Folgen haben, die den humanen Grundstrukturen
unserer Gesellschaft sicher nicht förderlich sein werden. Die Vertiefung der
Kluft zwischen denen, die die Medien nutzbringend und selbstbestimmt für
sich verwerten können und denen, die sich in problematischen Vorgaben der
Medien verlieren, ist nur eine dieser Folgen.
Auch die Forschung hat es in diesem Jahr getroffen. Die innovative Konvergenzstudie war auf insgesamt drei Jahre konzipiert und hatte mit der Bayerischen
Landeszentrale für neue Medien, dem Zweiten Deutsches Fernsehen und dem
Bayerischen Rundfunk auch eine neuartige Allianz von Finanziers begründet, die mit Verantwortung an die Medienentwicklung herangehen. Von den
konzipierten drei Jahren ist bislang nur eine erste Phase von einem Jahr realisiert. BR und ZDF sind im Herbst Hals über Kopf mit Verweis auf die Gebührendiskussion ausgestiegen. Die Untersuchung ruht nun. Die Hoffnung
auf eine Weiterführung besteht, BLM und JFF bemühen sich gemeinsam um
neue Partner, aber je länger die Kolleginnen und Kollegen, die mit diesem
Projekt befasst sind, ohne Arbeit sind, desto geringer werden die Möglichkeiten, sie wieder neu zu engagieren.
Auch in den Bereichen, in denen es noch keine konkreten Kürzungen gegeben hat, ist die Situation unsicher. Mit Eingang eines jeden offiziellen Schreibens beginnt das Zittern um den Haushalt, denn die derzeitige Kürzungswelle scheint noch lange nicht zu Ende zu sein. Es ist kein Trost, dass das JFF
nicht alleine steht, sondern viele betroffen sind. Im Gegenteil: Eine medienpädagogische Einrichtung, die wie das JFF seit der Gründung der BRD die
Entwicklung der Medien und die gesellschaftliche Haltung dazu beobachten
konnte, weiß auch, was es bedeutet, wenn die Öffentlichkeit darauf verzichtet, sich darum zu kümmern, wie die heranwachsende Generation mit den
Offerten des Medienmarktes zurecht kommt, und wenn Standortvorteile und
Wachstum der Medienbranche höher gewertet werden als die Fürsorge für
Kinder und Jugendliche. Die Medien werden sich weiter entwickeln und die
Perspektive ist dabei nicht darauf gerichtet, ob Kinder und Jugendliche mit
dieser Weiterentwicklung umgehen können. Dort, wo die Politik und der Staat
Leerstellen schaffen und die Förderung von Medienkompetenz beschneiden,
werden die Medien an Einfluss gewinnen.
Das JFF wird seine Arbeit fortsetzten. Auch wenn es momentan nicht gerade
en Vogue ist, werden wir weiterhin und nachdrücklich darauf hinweisen, dass
die Öffentlichkeit und vor allen Dingen die staatlichen Stellen, aber auch die
Medienbranche selbst die Verpflichtung haben, sich um den Umgang der
Menschen mit den Medien zu kümmern. Die Mitglieder einer Mediengesellschaft haben einen Anspruch darauf, medienkompetent in dem Sinne zu sein
und zu werden, dass sie die Medien beherrschen und nicht umgekehrt die
Medien über sie herrschen. Das gilt für jedes Altersstadium, insbesondere
aber für das des Heranwachsens. Das JFF macht seit über einem halben Jahrhundert erfolgreich Medienpädagogik und seine äußerst engagierten und hoch
qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewährleisten, dass wir dies
auch in schwierigen Zeiten weiter tun werden.
Allen Förderern des JFF sei an dieser Stelle herzlich gedankt.
Prof. Dr. Bernd Schorb, 1. Vorsitzender
VORWORT
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MEDIENFORSCHUNG
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Forschung
Schwerpunkt der JFF-Forschung
Umgang Heranwachsender mit Konvergenz im
Medienensemble – Erster Untersuchungsabschnitt
Das Computerspiel zur Fernsehserie, die Zeitschrift zur Daily Soap, der Soundtrack zum Kinohit – der Medienmarkt offeriert eine breite Palette konvergenter Angebote. Die Verwertung von Geschichten und Figuren auf verschiedenartigen medialen Wegen, die Verzahnung und wechselseitige Bewerbung
der Angebote ist gewinnträchtig. Welche Rolle aber spielen die Angebote im
Medienalltag Heranwachsender? Werden sie wahrgenommen und ins individuelle Medienmenü integriert? Diesen Fragen widmet sich die Untersuchung
„Umgang Heranwachsender mit Konvergenz im Medienensemble“, die in
Kooperation mit dem Lehrstuhl für Medienpädagogik und Weiterbildung der
Universität Leipzig durchgeführt wird. 2003 wurde der erste Abschnitt der
insgesamt auf drei Jahre angelegten Untersuchung abgeschlossen. Im Mittelpunkt stand die Sondierung derjenigen Nutzungsstrukturen von Heranwachsenden, die sich über die Einzelmedien hinaus auf die Verknüpfungen und
Konvergenzen im Medienensemble erstrecken. In einer Face-to-Face-Befragung wurden 573 Heranwachsende zwischen 9 und 19 JahZiel der medienpädagogischen Forschung
ren aus Bayern und Sachsen indes JFF - Institut für Medienpädagogik in
terviewt. Die Untersuchung
Forschung und Praxis ist es, zu untersuchen,
wird von der Bayerischen Lanwie Heranwachsende mit den verschiedenen
deszentrale für neue Medien
Medien umgehen. Das Forschungsinteres(BLM) gefördert. Die sächsise richtet sich dabei in erster Linie auf die
sche Landesanstalt für privaten
Bedeutungen, die verschiedenen Medien
Rundfunk und neue Medien
und ihren Inhaltsbereichen zugemessen wer(SLM) finanziert das untersuden, auf die Intensität, mit der sie genutzt
chungsbegleitende Monitoring
werden, und auf die Einflüsse, die sie auf
(www.medienkonvergenzVerhalten und Handeln nehmen. Eng vermonitoring.de). An der Finanwoben in dieses auf Verstehen gerichtete
zierung des ersten UntersuForschungsinteresse ist das Anliegen, aus
den Ergebnissen auch Hinweise für pädagochungsabschnittes beteiligten
gisches Handeln zu gewinnen sowie entsprechende Praxismodelle zu entwickeln und zu
erproben.
„Einen Medienmarkt, der zunehmend auf Mehrfachvermarktung von Inhalten
und Verknüpfung von Trägermedien – also auf Konvergenz – setzt, kann man
nicht mehr allein als einen Haufen von Einzelmedien betrachten. V.a. wenn es
darum geht, seine Bedeutung für die Heranwachsenden abzuschätzen, sind die
Medienverknüpfungen und die medienübergreifenden Inhaltspräsentationen zu
untersuchen, die der Markt offeriert oder die sich Kinder und Jugendliche selbst
schaffen. Das zu tun, ist das Programm der Untersuchung [...]
Gesamtuntersuchung
1. Abschnitt
(1 Jahr)
Analyse aktueller empirischer Befunde
Face-to-face-Befragung (n=573)
2. Abschnitt
(2 Jahre)
Intensivinterviews (n=60)
technisch unterstützte
Prozessbeobachtung
(n=20)
begleitendes
Monitoring
Kontexte:
- Medienalltag
- soziale/individuelle
Lebensbedingungen
|
MEDIENFORSCHUNG
sich auch der Bayerische Rundfunk (BR) und das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF), beide Einrichtungen haben sich jedoch im Herbst 2003 mit Hinweis auf die ausgebliebene Gebührenerhöhung für den öffentlich-rechtlichen
Rundfunk aus dem Finanzierungskonsortium verabschiedet. Die BLM bemüht sich mit dem JFF und dem Lehrstuhl für Medienpädagogik seit Jahresende um weitere Mitfinanziers.
Zentrale Ergebnisse des ersten Untersuchungsabschnittes wurden am 23.10.03
auf den Medientagen München im Rahmen der 9.Fachtagung des Forums
Medienpädagogik der BLM vorgestellt. Nachstehend Auszüge aus dem Referat von Helga Theunert und Ulrike Wagner.
schwerpunkt
12
MEDIENFORSCHUNG
|
schwerpunkt
13
[...] Im Folgenden geht es um die Ergebnisse der Face-to-face-Befragung des 1.
Untersuchungsabschnitts. Sie hatte ihren Schwerpunkt auf folgenden Fragen:
● Wie nutzen und gewichten Heranwachsende die Einzelmedien und das verfügbare Medienensemble?
● Wie gehen sie mit den multifunktionalen Medien PC und Internet um?
● Welche Interessen tragen sie an das Medienensemble heran?
● Welchen Stellenwert haben konvergente Angebote?
● Wie werden favorisierte Angebote medienübergreifend verfolgt? [...]
Ergebnisblock 1:
Konvergenzträchtige Nutzungsstrukturen
Aus den vielfältigen Ergebnissen zur Nutzung einzelner Medien ergeben sich
drei Bereiche, die sich als konvergenzträchtig erweisen. [...]
1. Stellenwert von PC und Internet
[...] Es ist diese Multifunktionalität, die PC und Internet für die Frage nach konvergenzbezogener Nutzung des Medienensembles besonders interessant macht.
Stellenwert von PC und Internet
10
1.
9
8
7
6
55.
4
3
2
1
10.
0
9-10 Jahre
11-12 Jahre
Computer
13-14 Jahre
15-16 Jahre
17-19 Jahre
Internet
● In der Bewertung des Computers sind sich die Heranwachsenden – egal ob
9 oder 19 Jahre – einig. Er gehört von Beginn an zu den wichtigen Medien.
Neben Musik- und Hörmedien und dem Fernsehen rangiert er durchweg
zwischen Platz 2 und 4 in der Rangfolge von 10 abgefragten Einzelmedien.
● Eine ganz andere Stellung hat das Internet in den verschiedenen Altersgruppen:
❍ Für Kinder hat es noch keine Relevanz. Dementsprechend liegt es bei
den 9- bis 12-Jährigen auf dem letzten bzw. vorletzten Platz.
❍ Ab dem Alter von 13 Jahren – dem Beginn des Jugendalters – gewinnt es
2. Blick auf konvergente Angebote
[...] Diese konvergenten Angebote sind Heranwachsenden auf hohem Niveau
präsent, d.h. die Heranwachsenden kennen sie und haben sie im Blick, wenn sie
sich ins Medienensemble begeben.[...]
In welchem Ausmaß konvergente Angebote realisiert werden, wird am Beispiel
von Internetseiten zu verschiedenen anderen Medieninhalten besonders deutlich.
Nur 5% derjenigen, die das Internet nutzen, geben an, sich keinen Internetseiten
zu anderen medialen Angeboten zuzuwenden. Alle anderen realisieren solche
Seiten.
● An erster Stelle stehen Internetseiten zu Musikgruppen und -stars.: Drei Viertel aller Befragten nutzen derartige Seiten.
● Bereits an 2. Stelle stehen Internetseiten zu Fernsehsendungen oder -sendern,
die von 58% der Befragten realisiert werden.
● Internetseiten zu Kinofilmen stehen ebenfalls weit oben: Über die Hälfte nutzt
solche Angebote (55%).
● Dahinter folgen Websites zu Zeitschriften sowie Computerspielen, die jeweils
für 44% von Relevanz sind.
● Immerhin noch ein Drittel der Befragten realisiert Internetseiten zu Radiosendern oder -sendungen.
3. Ausmaß der Mediennutzung
Betrachtet man die Bandbreite, in der Heranwachsende das verfügbare Medienensemble nutzen, ergibt sich folgendes Bild:
● Über die Hälfte der Befragten (58%) nutzt 3 bis 5 Medien oft (Normalnutzende). Die weiblichen Befragten überwiegen in dieser Gruppe leicht.
● Zu den Schmalnutzenden zählt ein Fünftel der Befragten. Diese nutzen nur
bis zu 2 Medien häufig. Die Befragten dieser Gruppe sind zu fast zwei Dritteln Kinder bis 12 Jahre (65%).
● Am interessantesten in Bezug auf Konvergenz sind die Breitnutzenden: Etwas über ein Fünftel der Befragten ist dieser Gruppe zuzuordnen, die 6 bis 9
Medien häufig nutzt.
❍ Es sind vorrangig Heranwachsende im Jugendalter, die sich ein breites
Spektrum im Medienensemble erschließen: 61% der Breitnutzenden sind
zwischen 15 und 19 Jahren alt.
MEDIENFORSCHUNG
|
sprunghaft an Bedeutung und liegt auf Rang 5. Bei den 17- bis 19-Jährigen erobert es den 2. Rang und überholt damit sogar Computer und Fernsehen. [...]
schwerpunkt
14
❍ Sie haben zu fast zwei Drittel einen hohen Bildungshintergrund.
❍ Männliche und weibliche Heranwachende sind in dieser Gruppe annä-
hernd gleich stark vertreten, die männlichen Heranwachsenden sind leicht
in der Überzahl (54% zu 46%).
Am Beispiel der Breitnutzenden wird im Folgenden konkretisiert, welche Nutzungsstrukturen in konvergente Mediennutzung münden.
MEDIENFORSCHUNG
|
schwerpunkt
15
Beispiel:
Breitnutzende und ihre Wege zur konvergenzbezogenen Nutzung
(1) Um sich ins Medienensemble zu begeben, sind für die Breitnutzenden PC
und Internet die zentralen Medien
[...] Besonders deutlich werden die Unterschiede, wenn man diejenigen betrachtet, die den Computer und das Internet oft nutzen:
Oftnutzung von multifunktionalen Medien
100%
80%
84
80
60%
40%
35
31
20%
0%
Computer
Breitnutzende (n = 125)
Internet
andere (n = 448)
● Den Computer haben 80% der Breitnutzenden oft in Gebrauch, aber nur ein
knappes Drittel (31%) der anderen Heranwachsenden. Auch dem Internet wenden sich 84% der Breitnutzenden, aber nur ein gutes Drittel (35%) der anderen Befragten oft zu. [...]
Nutzungsprioritäten für multifunktionale Medien
37
R ezeptionsbezogen
29
22
26
Kom m unikationsbezogen
14
15
W issensbezogen
andere B efragte
13
10%
20%
30%
40%
B reitnutzende
● Besonders auffällig ist das bei den rezeptionsbezogenen Prioritäten, die über
ein Drittel der Breitnutzenden bevorzugen (37%) und bei den
kommunikationsbezogenen Nutzungsprioritäten, die über ein Viertel der
breitnutzenden Heranwachsenden favorisieren (26%).
❍ Stehen die rezeptionsbezogenen Nutzungsprioritäten bei den männlichen
Heranwachsenden bereits insgesamt im Vordergrund, so wird diese Priorität bei den männlichen Breitnutzenden noch in weitaus höherem Ausmaß sichtbar: Über die Hälfte setzt diese Priorität.
❍ Auffällig ist außerdem die kommunikationsbezogene Nutzung: Eigentlich favorisieren insgesamt die weiblichen Heranwachsenden mehr als
die männlichen Kommunikation via Email, Chats und Foren. Unter der
Bedingung einer breiten Mediennutzung nennen die männlichen Heranwachsenden diesen Nutzungsschwerpunkt mehr als die weiblichen.
(2) Die Breitnutzenden messen den Medien für ihre Interessen einen größeren Stellenwert zu
Die Medien spielen für die Breitnutzenden eine wesentlich größere Rolle als für
andere Befragte, wenn sie sich mit ihren wichtigen Interessen beschäftigen.
● Besonders deutlich wird dies beim Interesse an Wissensgebieten und Musik.
[...]
● Das Internet hat für die Breitnutzenden in Bezug auf ihre Interessen eine
besondere Bedeutung: Es ist für sie in nahezu allen Interessenskategorien wichtiger als für andere Befragte. [...]
MEDIENFORSCHUNG
16
Spielbezogen
0%
|
Auch bei den Nutzungsprioritäten für PC und Internet unterscheiden sich die
Breitnutzenden von anderen Befragten: Ihr Anteil liegt bei allen Prioritäten höher.
schwerpunkt
16
MEDIENFORSCHUNG
|
schwerpunkt
17
(3) Wer ein breites Spektrum an Medien nutzt, wendet sich auch konvergenten Angeboten in größerem Ausmaß zu
Die Breitnutzenden realisieren durchweg mehr konvergente Angebote als andere Befragte: Im Schnitt 10 von 22 abgefragten Angeboten, gegenüber 8 bei
anderen Befragten.
● Dabei werden konvergente Angebote aus den Segmenten Zeitschriften, Internet,
Musik- und Hörmedien und Film von den Breitnutzenden signifikant mehr
genutzt. [...]
● Vergleicht man die Breitnutzerinnen mit ihren Geschlechtsgenossinnen, so
wird deutlich, dass sie mehr Medienkombinationen realisieren. Wie bei den
Nutzungsprioritäten für PC und Internet holen also die weiblichen Heranwachsenden unter der Bedingung der breiten Nutzung des Medienensembles auch
hier auf und nehmen konvergente Angebote deutlicher in den Blick.
● Besonders auffällig sind die Unterschiede zwischen Breitnutzenden und anderen Befragten bei Internetseiten, die mit anderen Medieninhalten in Verbindung stehen:
❍ Fast 60% der Breitnutzenden realisieren von 6 abgefragten Internet-
seiten zu anderen Medieninhalten vier oder mehr derartiger Angebote, während dies nur für ein Drittel der anderen Internetnutzenden
zutrifft.
Es sind vor allem – so ist zusammenzufassen – die multifunktionalen Medien
PC und Internet, die das Medienensemble für Heranwachsende öffnen. Besonders
deutlich wird das an den weiblichen Heranwachsenden, die unter der Bedingung einer breiten Mediennutzung gegenüber männlichen Heranwachsenden aufholen und sich dem Medienensemble in größerem Ausmaß zuwenden als ihre
Geschlechtsgenossinnen.
Ergebnisblock 2:
Konvergenzträchtige Zugänge zum Medienensemble
Die 9- bis 19-Jährigen tragen ein breit gefächertes Spektrum von Interessen und
Vorlieben an das Medienensemble heran. [...]
Konvergenzträchtig sind
1. eine ganze Palette von Interessen, zu deren Befriedigung die Medien viel beitragen können, allen voran ist das Interesse an Musik für die untersuchte Altersgruppe besonders bedeutsam.
2. bestimmte medienübergreifende Vorlieben. Wiederum ist das insbesondere
Musikbegeisterung, aber auch eine Vorliebe, die im Kontext Heranwachsende
und Medien immer Fragen aufwirft, die Begeisterung für actionhaltige Medienangebote.
3. bestimmte mediale Tätigkeiten, ganz besonders die Begeisterung fürs Computerspielen.
[...] Wie sich solche konvergenzträchtigen Zugänge zum Medienensemble konkretisieren, wird an 2 Beispielen veranschaulicht: an der Gruppe der Actionfans
und an der Gruppe der Computerspielfans.
[...] Für die konvergenzbezogene Nutzung des Medienensembles sind diejenigen Kinder und Jugendlichen besonders interessant, die viel spielen [...] Von
allen computerspielenden Heranwachsenden ist ein gutes Drittel zu den Vielspielenden zu zählen. [...]
1. Wer sind die Vielspielenden?
● Vielspielen ist v.a. im Übergang zum Jugendalter angesagt, bei den 11- bis
14-Jährigen finden sich 48% Vielspielende.
● Die Jungs sind mit 70% eindeutig in der Überzahl.
● 62% haben einen niedrigen Bildungshintergrund.
Die favorisierten Spielemedien der Vielspielenden sind PC und Spielkonsole:
Favorisierte Spielemedien
80%
69
60%
53
38
40%
20
20%
0%
am Computer
an der Spielkonsole
im Internet /
Spieledownload
im Internet vernetzt
[...]
● Das Internet ist ebenfalls eine relevante Spielplattform: 38% spielen dort
oft oder laden sich Spiele herunter, und ein Fünftel widmet sich dort vernetzten Spielen. Das ist ein Spezifikum der Vielspielenden (siehe (2)).[...]
Bei den inhaltlichen Spielvorlieben der Vielspielenden fällt v.a. die hohe Favorisierung von Actionspielen auf.
● Die Hälfte bevorzugt actionhaltige Spiele. Bei den anderen Computerspielern sind es nur etwas mehr als ein Drittel. [...]
MEDIENFORSCHUNG
|
Beispiel:
Computerspielfans und ihre Pfade zur konvergenzbezogenen Nutzung
schwerpunkt
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2. Auf welchen Pfaden gelangen die Vielspielenden zur konvergenzbezogenen
Nutzung des Medienensembles?
Spektrum der Ergänzungsmedien
|
Spielk.**
Comp.**
MEDIENFORSCHUNG
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Internet
74
29
26
Zeitschr.**
29
14
32
Ferns.**
Bildm.**
13
4
6
Bücher
8
Kino*
Mu.-/Hör.
5
Radio
5
0%
60
35
10%
* signifikant mit p < 0,05 ; ** ... p <
20%
30%
40%
50%
andere Spielende (n = 219)
60%
70%
80%
Vielspielende (n = 174)
(1) Wenn sich die Vielspielenden im Zusammenhang mit ihren favorisierten
Spielen ins Medienensemble begeben, haben alle Spielemedien oberste
Priorität
[...] Die Unterschiede zwischen Vielspielenden und anderen sind v.a. bei PC
und Spielkonsole augenfällig:
❍ Für knapp zwei Drittel der Vielspielenden sind diese beiden Medien
nahezu gleich wichtig, wenn es um ihre bevorzugten Spiele geht.
❍ Die anderen Heranwachsenden hingegen steuern zu diesem Zweck deutlich häufiger den Computer an, ein Medium also, das zu mehr als zum
Spielen taugt. [...]
(2) Die Vielspielenden öffnen sich über das Internet weitere Spielmöglichkeiten
und verschaffen sich Mehrwert zu ihren bevorzugten Spielen
Das Internet wird von den Vielspielenden im Kontext ihrer Spielbegeisterung
zwar nur unwesentlich mehr genutzt als von anderen Computerspielern, aber die
Nutzung ist dominiert von klar spielbezogenen Aspekten.
● Deutlich wird das zum einen in Bezug auf die Spielplattform Internet:
❍ Bereits das Motiv, im Internet spielen zu können, ist den Vielspielenden
um einiges wichtiger als anderen Computerspielenden und
❍ sie tun es auch in großem Ausmaß: Über die Hälfte der Vielspielenden
geht ins Internet, um zu spielen oder um sich Spiele und Spielezubehör
downzuloaden. Bei anderen Computerspielenden sind es nur 30%.
❍ Beim vernetzten Spielen wird der Unterschied noch deutlicher: 42% der
Vielspielenden spielen im Netz, aber nur 10% der anderen Computerspielenden.
rade erwähnt – auch häufiger vornehmen als andere Spielenden, und
❍ den Austausch mit Gleichgesinnten. 36% der Vielspielenden chatten im
Internet oder beteiligen sich an Foren. Bei den anderen Spielenden trifft
das nur auf ein Viertel zu.
(3) Die Vielspielenden wenden sich – neben den Spielemedien selbst – vorwiegend und ausgiebiger als andere Spieler dem Segment des Medienensembles zu, das eng mit Computerspielen verwoben ist. Sie nutzen dazu außerdem mehr konvergente Angebote
[...]
● Mehr als doppelt so viele Vielspielende wie andere Spielende wenden sich
dabei Zeitungen/ Zeitschriften zu, wobei die Computerzeitschriften mit ihren
ausgiebigen Informationen ausschlaggebend sein dürften.
● Erheblich relevanter sind den Vielspielenden zudem die audiovisuellen Medien Fernsehen, Bildmedien und Kino. [...]. Dieses Segment des Medienensembles taugt v.a. dazu, die Geschichten und Helden der Computerspiele in
einer anderen Form, z.B. als Spielfilm oder Fernsehserie, weiter zu genießen.
[...]
● Insgesamt realisieren die Vielspielenden etwas mehr konvergente Angebote
als andere Computerspielende. Dabei stehen wiederum solche Angebote im
Vordergrund, die mit Computerspielen selbst zusammenhängen oder mit audiovisuellen und informativen Medien, die etwas zu Computerspielen zu bieten haben. Dazu 3 Beispiele:
❍ Vielspielende realisieren im Vergleich zu anderen Spielern vermehrt Internetseiten zu Computerspielen, und zwar 74% zu 36%.
❍ Das gleiche gilt für Computerspielzeitschriften (59% zu 26%) und Zeitschriften zu Computer und Internet (43% zu 21%).
❍ Und auch Filme, zu denen es ein Computerspiel gibt, stehen bei ihnen
höher im Kurs als bei anderen Spielenden (53% zu 36%).
Die Begeisterung für Computerspiele – so die knappe Zusammenfassung – führt
v.a. dann zur konvergenzbezogenen Nutzung des Medienensembles, wenn sie intensiv ausgelebt wird. Die Vielspielenden erschließen sich das Medienensemble
mehr als andere Computerspielende, nicht zuletzt über die ausgiebigere Nutzung das Internet. Sie konzentrieren sich dabei allerdings auf ein spezifisches
Segment, nämlich auf alles, was direkt mit der Spielewelt verwoben ist.
|
außerdem 2 Motive, die dem Spielen eine Art Mehrwert hinzufügen:
❍ Den kostenlosen Download von Spielen und Zubehör, den sie – wie ge-
MEDIENFORSCHUNG
● Höher als andere Computerspielenden gewichten diejenigen, die viel spielen,
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MEDIENFORSCHUNG
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Beispiel: Actionfans und ihre Pfade durchs Medienensemble
[...] Die medienübergreifende Vorliebe für Action führt zu einer konvergenzbezogenen Nutzung des Medienensembles und unterscheidet sich damit von anderen medienübergreifenden Vorlieben. Denn z.B. zieht die Favorisierung von gefühlsbetonten Genres in Film und Fernsehen, oder die Begeisterung für Sport in
Film, Fernsehen und Computerspiel keine konvergenzbezogene Nutzung nach
sich. [...]
Von den befragten Kindern und Jugendlichen nannten 296, also etwas mehr als
die Hälfte, mindestens ein actionhaltiges Medienprodukt [...]
1. Wer sind die Actionfans?
● Das männliche Geschlecht hat erwartungsgemäß die Nase vorn: 203 männli-
che Heranwachsende (69%) stehen 93 weiblichen gegenüber.
● Es überwiegt ein niedriger Bildungsstand, allerdings nur leicht (56%).
● Das Alter spielt keine Rolle, Actionbegeisterte finden sich in allen Alters-
gruppen
● Zwei Drittel der Actionfans belassen es bei einem bevorzugten actionhaltigen
Medienprodukt. In dieser Gruppe sind die weiblichen Heranwachsenden mit
40% noch relativ stark vertreten.
Actionmedien
ein Actioninhalt (n = 190)
in Film
48
40
in Computerspiel
in Fernsehsendung
13
zwei Actioninhalte (n = 82)
68
in Film und Computerspiel
in Film und TV
in TV und Computerspiel
0%
17
15
20%
40%
60%
80%
❍ Film und Computerspiel sind in dieser Gruppe die Hauptactionme-
dien.
❍ Actionhaltige Fernsehsendungen sind nachrangig.
● Die Favorisierung von Film und Computerspiel zeigt sich auch bei denen, die
Actionhaltiges in 2 verschiedenen Medien bevorzugen.
❍ Hierzu zählt über ein Viertel der Actionfans.
❍ Die männlichen Heranwachsenden stellen vier Fünftel.
2. Welche Pfade führen die Actionfans zur konvergenzbezogenen Nutzung
des Medienensembles?
(1) Wenn die Actionfans ihre Vorliebe im Medienensemble verfolgen, dann
steuern sie primär die Medien an, die ihre favorisierten Medienprodukte
repräsentieren können:
● Actionfilmfans konzentrieren sich eindeutig auf Medien, die Zugang zu
Actionfilmen bieten: 72% auf Fernsehen, 65% auf Kino und 57% auf Bildmedien. Das Fernsehen übertrumpft dabei das Kino. [...] (siehe (3))
● Fans von Actioncomputerspielen konzentrieren sich auf faktische oder potenzielle Spielemedien: 67% auf den Computer, 48% auf die Spielkonsole,
und mit einigem Abstand 35% auf das Internet. [...]
● Fans actionhaltiger Fernsehsendungen sind voll auf ihr Primärmedium fixiert. Sie haben aber mit Bildmedien (32%), Internet (30%) und Kino (23%)
auf den Rängen 3 bis 5 die meisten potentiellen Zugänge zu audiovisuellen
Actionprodukten.
(2) Im Zuge ihrer Vorliebe wenden sich die Actionfans einer größeren Palette
verschiedener Medien in höherem Ausmaß zu als Befragte mit actionfreien
Medienvorlieben und sie realisieren mehr konvergente Angebote.
Bei den Fans von Actionfilmen zeigen sich in Bezug auf die Medien, die sie in
Zusammenhang mit ihrer Vorliebe nutzen, kaum relevante Unterschiede. Bei den
anderen Gruppen dafür umso mehr:
● Die Fans von Actioncomputerspielen ziehen 4 Medien im Kontext ihrer favorisierten Spiele signifikant häufiger heran als andere Computerspielende:
Internet, Zeitungen/Zeitschriften, Bildmedien und Kino. Hier zeigen sich
wiederum unverkennbar Nähen zu den Vielspielenden.
● Am deutlichsten sind die Unterschiede bei den Fans actionhaltiger Fernsehsendungen.
❍ Für 5 Medien zeigt sich hier eine signifikant höhere Nutzung im Kontext
der favorisierten Sendung als bei Fans anderer Fernsehsendungen.
❍ Das höchste Signifikanzniveau haben Bildmedien (32% zu 15%) und
Kino (23% zu 4%), also zwei Zugangsmedien zu Actionangeboten.
❍ Das Internet, multifunktional nutzbar, als Zugang zu Action – zur Information oder Kommunikation – wird ebenfalls signifikant häufiger genutzt. [...]
● Die Actionfans realisieren im Durchschnitt mehr konvergente Angebote als
andere Befragte (9 zu 7,5). [...]
❍ Alle konvergenten Angebote zu den beiden Medien, die Actionfans in
besonderem Maße anziehen – Film und Computerspiel –, haben für sie
|
Film, Fernsehen und Computerspiel jeweils Actionhaltiges.
❍ Mit 2 Ausnahmen sind das männliche Befragte
❍ Drei Viertel haben einen niedrigen Bildungsstand.
MEDIENFORSCHUNG
● 24 Befragte erweisen sich als eingefleischte Actionfans; sie bevorzugen bei
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MEDIENFORSCHUNG
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schwerpunkt
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signifikant mehr Relevanz als für Heranwachsende, die actionfreie Medieninhalte favorisieren. 3 Beispiele zeigen das:
Relevante konvergente Angebote
g
80%
60%
57
45
40%
37
22
30
19
20%
0%
Filme ansehen, zu Spiele spielen, zu
Spiele spielen, zu
denen es TV- denen es Kinofilme gibt denen es TVSendungen gibt
Sendungen gibt
Action
Non-Action
[...] Die Actionfans folgen hier zweifellos den Angeboten des Marktes, z.B. der
Mehrfachvermarktung von ‚Dragon Ball Z’ als Fernsehserie, Film und Computerspiel.
(3) Über das Internet öffnen sich die Actionfans primär einen weiteren Zugang und Beschaffungswege für Actionangebote
[...]
● Bei allen Actionfans, egal ob sie ihrer Vorliebe im Computerspiel, bei Film
oder Fernsehen nachgehen, zeigt sich eine höhere Zuwendung zu den
rezeptionsbezogenen Nutzungsschwerpunkten bei den multifunktionalen
Medien PC und Internet als bei anderen Befragten (25% zu 16%).
❍ Im Vordergrund steht dabei das Ansehen von Videodateien im Netz und
das Herunterladen dieser Dateien auf den heimischen Computer. Actionfans tun das zu 21%, andere Befragte hingegen nur zu 11%. [...]
Die Vorliebe für Actionhaltiges – so kann zusammengefasst werden – begünstigt
konvergenzbezogene Nutzung des Medienensembles insofern als die Actionfans
das Segment des Medienensembles nach ihrer Vorliebe absuchen, das potenziell
Action verspricht und zwar verbunden mit Bildreizen. Neben dem erweiterten
Zugang zu Actionangeboten ist ihnen das Internet dabei v.a. für das Sammeln
von Actionangeboten wichtig.
Die 3 Beispielgruppen – Breitnutzende, Actionfans und Vielspielende – begeben sich geleitet von ihren Interessen und Vorlieben jeweils von unterschiedlichen Ausgangspunkten ins Medienensemble und erschließen sich mehr oder
weniger große Segmente:
● Die Breitnutzenden haben ihren Startpunkt in den multifunktionalen Medien
PC und Internet. Von hier aus stromern sie im gesamten Medienensemble,
geleitet z.B. von ihren Interessen an Musik oder verschiedenen Wissensgebieten. Bei ihrer Suche bauen sie besonders aufs Internet. Mehr als andere nutzen
sie Websites zu verschiedenen Medienangeboten.
● Die Begeisterung für Actionhaltiges ist der Dreh- und Angelpunkt, von dem
aus die Actionfans das Medienensemble durchforsten, und zwar nur das Segment, das Action verbunden mit Bildreizen verspricht. Hier beachten sie alternative Zugänge zu den favorisierten Medienprodukten und zugehörige konvergente Angebote. Ihre Internetnutzung ist stark davon motiviert, sich mit
Actionvideodateien zu versorgen.
● Die Vielspielenden konzentrieren sich voll auf die Spielewelt. Priorität haben
die Spielemedien selbst. Darüber hinaus beachten sie Medien, die Informationen und Ergänzungsangebote zu Computerspielen offerieren. Über das Internet
realisieren sie Mehrwert in 2 Richtungen: Sie besorgen sich Spiele und Spielzubehör und sie vernetzen sich mit anderen Spielenden zum Spielen oder zum
Austausch über Spiele.
Ein zunehmend konvergierender Medienmarkt hat Kindern und Jugendlichen
einiges zu bieten. Die medienoffenen oder von bestimmten Angeboten begeisterten Heranwachsenden wenden sich den Offerten auf breiter Ebene zu. Das
konnte der erste Abschnitt der Untersuchung „Umgang Heranwachsender mit
|
[...] Die 3 Gruppen, an denen die konvergenzbezogene Nutzung beispielhaft
konkretisiert wurde, weisen als Gemeinsamkeit die durchgängige Präsenz und
hohe Gewichtung der Medien Computer und Internet auf. Als multifunktionale Medien dienen sie den Heranwachsenden dazu, sich die Bandbreite des
Medienensembles zu erschließen und ihren Vorlieben und Interessen medienübergreifend nachzugehen.
● Das Internet bietet dabei nicht nur einen weiteren Zugang, sondern – wie etwa
bei vernetzten Spielen – auch einen erweiterten Zugang.
● Es offeriert darüber hinaus vielfältigen Mehrwert in Form von Information
oder auch in Form von globaler Kommunikation mit Gleichgesinnten.
● Zusätzlich ist es eine kostenlose Quelle, um an favorisierte Medienangebote,
z.B. Filme und Spiele, heranzukommen. Am heimischen PC werden sie gesammelt und individuell verfügbar gehalten.
Für eine konvergenzbezogene Nutzung des Medienensembles können PC und
Internet in ihrer Kombination als zentrale Schaltstelle betrachtet werden. [...]
MEDIENFORSCHUNG
Zusammenfassung
schwerpunkt
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MEDIENFORSCHUNG
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weitere Projekte
25
Konvergenz im Medienensemble“ zeigen. In welchen Kontexten Konvergenz von
der heranwachsenden Generation gewinnbringend genutzt werden kann, und in
welchen sie eher den Horizont beschränkt, dazu zeigen die Ergebnisse erste Spuren:
● Wenn die Vielspielenden die Verknüpfungen auf dem Medienmarkt nutzen,
um sich ganz in ihre Spielewelt einzuspinnen – dann ist das sicher eines der
Risiken einer konvergierenden Medienwelt.
● Wenn sich die Actionfans im Medienensemble die Puzzleteile zusammen klauben, um sich eine einseitige Medienwelt zu basteln, in der das Recht des Stärkeren über allem steht – dann ist auch das ein Risiko von Konvergenz.
Inwieweit und in welcher Ausprägung sich solche Risiken realisieren, wird sich
im 2. Abschnitt der Untersuchung weisen. Wenn z.B. die Actionfans intensiv
befragt und beobachtet werden, wird erkennbar werden, worauf sich ihre Vorliebe richtet: auf den anregenden Nervenkitzel spannungsreicher Unterhaltung oder
auf den Kick des Schauderns angesichts fiktionaler Gruselmärchen oder auf
grenzwertige Angebote, die Gewalt abfeiern.
Die Veröffentlichung aller Ergebnisse des ersten Untersuchungsabschnitts ist für
Ende Januar 2004 in der BLM-Schriftenreihe geplant: Wagner, U., Theunert, H.,
Gebel, C., Lauber, A. (2004). Zwischen Vereinnahmung und Eigensinn – Konvergenz im Medienalltag Heranwachsender. München. (Verlag Reinhard Fischer)
Weitere Forschungsaktivitäten
Der Einfluss des Fernsehens auf das Ausländerbild von
Kindern und Jugendlichen
Im Frühjahr wurde die schon 2002 vom Lehrstuhl für Medienpädagogik und
Weiterbildung an der Universität Leipzig in Kooperation mit dem JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis durchgeführte Studie
abgeschlossen. Die von der Unabhängigen Landesanstalt für Rundfunk und
Neue Medien (ULR), der Bremischen Landesmedienanstalt und der Rundrundfunkzentrale Mecklenburg-Vorpommern (LRZ) beauftragte Studie untersuchte die Frage, welche Rolle das Fernsehen bei der Entwicklung und
Verfestigung von Ausländerbildern bei Kindern und Jugendlichen spielt. Die
Ergebnisse wurden im Juni 2003 als Band 22 der ULR-Schriftenreihe unter
dem Titel, „Was guckst du, was denkst du? Der Einfluss des Fernsehens auf
das Ausländerbild von Kindern und Jugendlichen“ veröffentlicht. Im Rahmen der Jahrestagung der ULR in Kiel wurden die wichtigsten Ergebnisse
Kompetenzförderliche und kompetenzhemmende
Faktoren in Computerspielen
Wie andere Spiele können auch Computerspiele Lernchancen bieten, die – je
nach Beschaffenheit der Spiele – der Entwicklung unterschiedlicher Kompetenzbereiche dienlich sein können. Mögliche Lerneffekte beziehen sich auf
verschiedene Inhalts- und Funktionsbereiche und erstrecken sich vom Erwerb und der Übung medienbezogener Kenntnisse und Fertigkeiten bis hin
zur Förderung sozialer, kognitiver und kreativer Fähigkeiten. Im Auftrag der
Arbeitsgemeinschaft Betriebliche Weiterbildungsforschung (ABWF) als Regiestelle des BMBF-Forschungs- und Entwicklungsprogramms „Lernkultur
Kompetenzentwicklung“ geht das JFF seit Juli 2003 in Kooperation mit dem
Lehrstuhl für Medienpädagogik und Weiterbildung an der Universität Leipzig den Fragen nach, welche Kompetenzbereiche durch Computerspiele gefördert werden können und wie sich kompetenzförderliche Faktoren in beliebten Computerspielen für die berufliche Aus- und Weiterbildung nutzbar
machen lassen. Grundlage hierfür ist eine Analyse populärer Computerspiele unterschiedlicher Genres. Erwartete Ergebnisse des Projekts sind
● eine Übersicht über gängige Computerspiele im Hinblick auf ihr kompetenzförderliches Potenzial,
● ein kompetenzbezogener Kriterienkatalog zur Beurteilung von Computerspielen und
● die Erörterung der möglichen Funktionen der Spiele in der beruflichen
Aus- und Weiterbildung sowie der hierfür notwendigen Voraussetzungen.
Im Jahr 2003 wurden die zu analysierenden Computerspiele ausgewählt und
ein Analyseraster für die Struktur-, Inhalts- und Handlungsebene der Spiele
entworfen und erprobt. Das Projekt läuft bis Mitte 2004.
|
MEDIENFORSCHUNG
vorgestellt. An die Präsentation schloss sich eine Diskussion darüber an, wie
die gewonnenen Einsichten in der praktischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen umgesetzt werden können. Daran waren neben Bernd Schorb von
der Universität Leipzig, Birgit Lawrenz, Referentin für Ausländerinnen und
Ausländer der Stadt Kiel, sowie Ulrich Ehlert-Weibrecht, ein Lehrer, an dessen
Schule das Projekt „Schule ohne Rassismus“ durchgeführt wird, beteiligt.
Die Studie fand sowohl von Seiten der Medien als auch von Seiten der Politik große Resonanz. Die Aktualität des Themas wird dadurch ebenso unterstrichen wie die Dringlichkeit, den Anteilen von Medien an der Herausbildung von Vorurteilsstrukturen bei Kindern und Jugendlichen weiter nachzugehen. So hat auch die ULR bereits Interesse an einer weiteren Auseinandersetzung mit dem Thema signalisiert.
weitere projekte
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MEDIENFORSCHUNG
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weitere projekte
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Aufwachsen in Actionwelten – Ein Materialpaket zu
gewalthaltigen Spielwelten und Medienverbünden
Unter diesem Titel wurde im ersten Halbjahr ein medienpädagogisches Materialpaket fertig gestellt. Es fasst zentrale Erkenntnisse zum Umgang von
Heranwachsenden mit medialer Gewalt zusammen, systematisiert unter diesem Fokus Informationen zu gewalthaltigen Computerspielen sowie zur
Mehrfachvermarktung von Actionangeboten auf dem Medien- und Konsummarkt und bietet Anregungen für die praktische Auseinandersetzung mit gewalthaltigen Medienwelten in der pädagogischen Arbeit mit Kindern und
Jugendlichen. Das Materialpaket umfasst vier thematische Module, die durch
eine CD-ROM ergänzt werden, sowie eine Elternbroschüre:
● Mediale und reale Gewalt – Grenzen und Übergänge (Gewaltmodul)
● Von Pokémon zum Ego-Shooter. Computerspiele als Spaßfaktor oder Ge-
walttraining? (Spielemodul)
● Multimedial und käuflich: Action auf dem Medien- und Konsummarkt
(Vermarktungsmodul)
● Regulative und Netze. Wo und wie greift der Jugendmedienschutz? (Ju-
gendschutzmodul)
● Die zugehörige CD-ROM beinhaltet Anschauungs- und Arbeitsmaterial
zu den vier Modulen.
● Die Elternbroschüre bietet einen kompakten Abriss über die Thematik
und enthält Tipps, wie Eltern der Faszination ihrer Kinder für gewalthaltige Spielwelten und Medienverbünde begegnen können.
Das Materialpaket „Aufwachsen in Actionwelten“ wurde vom JFF und der
Aktion Jugendschutz, Landesarbeitsstelle Bayern e.V. (aj) erarbeitet und vom
Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und
Sozialordnung, Familie und Frauen gefördert.
Im Rahmen einer Fachtagung wurde es am 7.
Oktober 2003 im Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und
Frauen präsentiert. Die positive Resonanz, die
es in der Öffentlichkeit und in Fachkreisen
fand, schlug sich in zwei weiteren Veranstaltungen nieder, die am Jahresende in Pfaffenhofen und Stamsried mit Elternvertretern und
Lehrkräften durchgeführt wurden.
Das Materialpaket ist zu beziehen über: Kopaed Verlags GmbH, (089/688 900 98,
www.kopaed.de) und Aktion Jugendschutz
(089/121 573 0, www.bayern.jugendschutz.de)
|
Als kontinuierliches, aktuelles
und zielgruppenadäquates Angebot zur Stärkung der Kompetenz Erwachsener in Sachen
Fernseherziehung ist FLIMMO
bundesweit nach wie vor einzigartig. Finanziell gefördert und
herausgegeben wird FLIMMO
vom Verein „Programmberatung
für Eltern e.V.“ Die Erscheinungsweise – die dreimal jährlich verbreitete Broschüre mit
einem Überblick über die regelmäßigen Fernsehsendungen und
Texten zum Komplex Kind und
Fernsehen und der im Zweiwochenrhythmus aktualisierte Online, der sich auf das gesamte
kinderrelevante Programm bezieht – hat sich bewährt und der
FLIMMO erntet breites Lob von
Eltern und Fachkreisen. Neben
zahlreichen Rückmeldungen bei Redaktion und Verein bestärkt auch die im
Sommer vom Verein beim Institut für Marktforschung GmbH Leipzig beauftragte Nutzerbefragung die vom FLIMMO eingeschlagene Richtung:
„Insgesamt fühlen sich ca. drei Viertel (74%) der Leser durch FLIMMO (sehr)
gut beraten. Der Anteil grundsätzlich negativer Einschätzungen [...] bezüglich der Beratungsqualität insgesamt ist mit 2% sehr gering.“
In den Titelthemen der drei Broschüren befasste sich der FLIMMO 2003 mit
folgenden Schwerpunkten:
● Unter dem Titel „Fernsehen am Abend – Kein Kinderspiel“ stand der Fernsehkonsum von Kindern zur Prime Time zur Debatte (1/2003).
● Mit dem Medienmarkt für Klein- und Vorschulkinder sowie mit Kriterien
für die Beurteilung der Angebote befasste sich das Titelthema „Mit Sesamstrasse, Maus, Teletubbies ... in den Medienmarkt“ (2/2003).
● Musiksender standen im Mittelpunkt des Themas „Von wegen nur Musik
... Was Musiksender noch anbieten“ (3/2003). Der Fokus lag dabei auf
der Rezeption der Magazine, Shows, Zeichentrickserien, Talkshows, mit
denen in den Sendern von Viva und MTV die Musikclips angereichert
werden.
MEDIENFORSCHUNG
FLIMMO – Fernsehen mit Kinderaugen
flimmo
28
MEDIENFORSCHUNG
|
flimmo
29
Dies was auch das Thema der
Kinderbefragung. Die Aussagen von 104 Kindern im Alter
von 8 bis 16 Jahren zeigten,
dass bereits Grundschulkinder
mit den Musiksendern in Berührung kommen, dabei aber
hauptsächlich Musikclips bzw.
Musikmagazine ansehen. Neben der ungebrochenen Vorliebe für Musik, Stars und Trends,
wenden sich die Kinder ab ca.
11 Jahren verstärkt Angeboten
wie „Southpark“, „Da Ali G.
Show“, „Jackass“ oder „DisMissed“ zu. Angebote wie diese sind aus pädagogischer Sicht
problematisch, da z.B. Risikoverhalten und Normverletzungen als ‚cooler Spaß’ dargestellt werden. Kinder suchen
jedoch auch hier nach Orientierung. Dessen sollten sich Eltern und Erziehende bewusst sein und Grenzen setzen.
2003 war der FLIMMO über die regulären Aktivitäten hinaus durch zwei
sehr unterschiedliche Umstände gefordert:
● Zum ersten forderte der Irak-Krieg und die Berichterstattung darüber den
FLIMMO: Im Online wurden die Eltern am ersten Tag nach Kriegsbeginn darauf hingewiesen, dass die Tatsache des Krieges sowie die zu erwartenden grausamen Bilder in der Fernsehberichterstattung Begleitung
der Kinder und Gespräche mit ihnen über das Geschehen erforderlich
machen. Während des ersten Kriegsmonats beobachtete FLIMMO stichprobenartig die Kriegsberichterstattung und machte die Eltern auf für
Kinder problematische Darstellungsweisen aufmerksam.
● Ende des Jahres wurde erstmals eine Spezialausgabe der FLIMMO-Broschüre (Titel: „Feste feiern, statt feste fernsehen – Wie man die „Fernsehfeiertage“ gut übersteht“) erstellt, in der alle relevanten Spielfilme und
andere einmalige Angebote des Programms der beiden Feiertagswochen
(Weihnachten/Silvester) besprochen wurden. In Anbetracht der Programmfülle, an Spannendem und Interessantem, aber auch an Ecken und Kanten und angesichts einiger „Härtefälle“ stellte dieses FLIMMO-Spezial
eine wichtige Orientierungshilfe durch den Programmdschungel der Fei-
zappen klicken surfen – Familien leben mit Medien
Ende 2003 wurde mit der vom Bundesministerium für Familie, Senioren,
Frauen und Jugend (BMFSFJ) in Auftrag gegebenen Aufbereitung und Erweiterung der Internet-Materialbörse „zappen klicken surfen – Familien leben mit Medien“ (www.jff.de/zappen-klicken-surfen) begonnen. Das ursprünglich für Kinderärzte konzipierte Angebot wird für die Zielgruppe Eltern und pädagogische Fachkräfte in Erziehungsfeldern sowie Eltern- und
Familienbildung ausgeweitet. Neben einer Aktualisierung der wissenschaftlichen Befunde im Bereich der Mediennutzung werden vor allem in den Bereichen Computerspiele und Mehrfachvermarktung/Medienmarkt Ergänzungen vorgenommen. Außerdem wird die didaktische Einbettung der Inhalte
der veränderten Zielgruppe angepasst. Die Aktualisierung und Erweiterung
der Materialbörse wird Ende Februar 2004 abgeschlossen. Über die Möglichkeit einer grundsätzlich wünschenswerten kontinuierlichen Aktualisierung der Materialbörse wird mit dem Ministerium im Frühjahr 2004 beraten.
Fachtagung:
Virtuelle Lebenswelten in Kindheit und Jugend
Ende Oktober fand im Rahmen von Inter@ktiv eine Fachtagung statt, die
vom JFF in Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für politische Bildung
(bpb) durchgeführt und von der JFF-Forschung inhaltlich gestaltet und organisiert wurde. Sie fungierte gleichzeitig als Herbstmitgliederversammlung
des JFF 2003 (zum Programm der Tagung siehe Bericht Mitgliederversammlungen). Ziel der Tagung war es, neuere wissenschaftliche Ergebnisse zu präsentieren und für die praktische medienpädagogische Arbeit mit Kindern und
Jugendlichen zu diskutieren. Acht Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler stellten dazu Ergebnisse zum Thema „Virtuelle Welten in Kindheit und
Jugend“ vor und zur Diskussion: Im Themenblock „Unterhaltungswelten“
standen die Computerspiele, ihre alltagsbezogene Nutzung sowie die LANParty-Szene im Mittelpunkt. Um virtuellen Austausch allgemein und am
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MEDIENFORSCHUNG
ertage dar. Das Titelthema dieser Sonderausgabe beschäftigt sich damit,
wie die „Fernsehfeiertage“ mit der ganzen Familie heil zu überstehen sind.
Dazu sowie zum Thema Mediengeschenke gab es Informationen und pädagogische Tipps von Expertinnen. Die Sonderausgabe wurde von der
Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM), von der Hessischen
Landesanstalt für privaten Rundfunk (LPR Hessen) sowie vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) finanziert.
weitere projekte
30
MEDIENFORSCHUNG
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perspektiven
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Beispiel einer Internetplattform
für Mädchen ging es im Block
„Kommunikationswelten“. Die
„Jugendkulturellen Welten“
widmeten sich den Bereichen
Musik und soziale Netzgemeinschaften. Die Tagung zeigte,
was für Heranwachsende an virtuellen Welten reizvoll sein
kann. Inwiefern allerdings Erfahrungen, die hier gemacht
werden, Alltagsbedeutung ha- Thomas Krüger, Präsident bpb
ben und was aus dem Netz ins
wirklich Leben mitgenommen wird, markiert ein weitgehend unberührtes Forschungsfeld.
merzWissenschaft: Virtuelle Lebenswelten
Demselben Themenfeld wie die Tagung widmete sich die erste Ausgabe des
2003 etablierten merz-Wissenschaftsheftes (siehe merz). Beide Aktivitäten
wurden miteinander verzahnt und die meisten Referentinnen und Referenten
der Tagung publizierten auch in merzWissenschaft, die pünktlich zur Tagung
vorlag. Die JFF-Forschung war in die Konzeption sowie in die Auswahl und
Abnahme der Beiträge stark involviert.
Forschungsperspektiven
Neben den kontinuierlichen Aktivitäten, zu denen neben FLIMMO künftig
auch die Mitarbeit an merzWissenschaft gehört, werden 2004 die laufenden
Forschungsprojekte bearbeitet bzw. die mögliche Weiterführung von Projekten wie „Der Einfluss des Fernsehens auf das Ausländerbild von Kindern und
Jugendlichen“ betrieben.
„Migration und Medien“ markiert einen Bereich, den die JFF-Forschung verfolgt und weiter ausbauen will. Für 2004 ist es gelungen, hierzu eine Tagung
in Kooperation mit der politischen Akademie Tutzing zu initiieren. Unter
dem Titel „Bilder vom Anderen – Die Rolle der Medien bei Integration und
Migration“ findet sie vom 3.-5. Mai in der Akademie statt. Weitere Aktivitäten und Anträge in diesem Bereich sind in Planung.
Das Stichwort „Jugendmedienschutz“ umreißt einen weiteren Handlungsbereich der JFF-Forschung. Hierzu wurden bereits 2003 Ideen und Konzepte
für Untersuchungen entwickelt und bei den einschlägigen Stellen eingereicht.
An der Einsicht in Forschungsnotwendigkeiten und auch an innovativen (d.h.
auch unüblichen) Ideen für ihre Umsetzung mangelt es im JFF nach wie vor
nicht. Die knappen Ressourcen in allen Bereichen, die Unzuverlässigkeit
öffentlicher Haushalte und anderer Investoren, vor allem aber ein gesellschaftliches Klima, in dem Standort- und Wachstumspolitik eindeutige Priorität
eingeräumt wird, lassen jedes Bemühen, gut begründete Überlegungen, ja
selbst offensichtliche Handlungsnotwendigkeiten zu realisieren (manchmal
auch nur zu diskutieren), zum Sisyphosakt verkommen: Unzählige Anrufe,
Emails, offizielle Postschreiben ... es dauert Monate und Halbjahre, bis Rückmeldung kommt. Manche Einrichtungen kaprizieren sich vorsichtshalber
gleich auf „Vogel-Strauss-Politik“ oder folgen dem Sprichwort „nichts sehen, nichts hören, nichts sagen“. Sehen, Hören und Sagen ist aber gerade das
Geschäft der Medienpädagogik. Jede Gesellschaft, in der die Medien so viel
Macht haben zu bestimmen, was gesagt, gehört und gesehen wird, tut gut
daran, auch zu untersuchen, was diejenigen, die sehen, hören und lesen, damit anfangen. Es gäbe eine adäquate Formel: So viel, wie die Produktion und
Distribution eines Medienprodukts kostet, sollte auch die Untersuchung der
Frage wert sein, was sein Konsum die Nutzerinnen und Nutzer kostet.
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MEDIENFORSCHUNG
Dabei geht es u.a. um die Frage, wie Familien die Kontrolle der Internetnutzung ihrer Kinder handhaben.
Selbstredend spielen auch die „traditionellen“ Schwerpunkte der JFF-Forschung, zu umreißen mit dem Stichwort: Heranwachsen mit Medien, 2004
eine zentrale Rolle. So wird die Medienexpertise zum 12. Kinder- und Jugendbericht der Bundesregierung innerhalb des JFF erstellt. Helga Theunert
wurde damit beauftragt. Weiterhin wurden 2003 auch zu diesem Themenkomplex eine Reihe von Exposés und Anträgen entwickelt und eingereicht.
Sie befassen sich mit verschiedenartigen Bereichen, z.B. mit neuen Fernsehformaten, der Frage, was Medienangebote als Familienunterhaltung qualifiziert, der medialen Mehrfachverwertung und mit Orientierungshilfen für Erziehende in Bezug auf den zunehmend unübersichtlicher werdenden Markt
der für Kinder und Jugendliche interessanten Medienangebote.
perspektiven
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FORSCHUNG UND PRAXIS
33
Forschung und Praxis –
Gemeinsame Projekte
Bausteinsystem zur Medienerziehung
in Familienbildungsstätten
Im Frühjahr 2003 wurde die Entwicklung der zwei vom Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen in Auftrag
gegebenen Bausteine für die Medienerziehung in Familienbildungsstätten
abgeschlossen. Es liegen damit Manuskripte zu zwei Materialpaketen vor,
die sich an pädagogische Fachkräfte richten: Tagesschau, taff., Brisant: Explosiv für Kinder? und Von Gameboy bis Internet: Spielen ohne Grenzen?
Die Materialpakete beinhalten jeweils ein in der Familienbildung erprobtes
Seminarkonzept mit ausgearbeiteten didaktischen Einheiten, inklusive Musterreferaten, Hintergrundtexten und Kopiervorlagen sowie Hinweisen auf
weiterführende Informationsquellen. Die Seminarkonzepte sehen parallele,
aufeinander bezogene Arbeitseinheiten für Eltern und deren Kinder im Alter
von 8 bis 12 Jahren vor, die am Ende des Seminars zusammengeführt werden. Die Konzepte lassen sich flexibel an unterschiedliche Rahmenbedingungen der Familienbildung anpassen und Teile davon können auch in anderen Praxisfeldern eingesetzt werden.
Im Dezember wurden die Materialpakete auf einer vom Bayerischen
Staatsministerium für Arbeit und SoEine Besonderheit des JFF ist die
zialordnung, Familie und Frauen und
Verzahnung von Forschung und
dem ifb – Institut für FamilienforPraxis. Sie gewährleistet eine theoschung an der Universität Bamberg
retische Fundierung von Praxisin München ausgerichteten FachtaAktivitäten ebenso wie eine auch an
gung zur Zukunft der Eltern- und Fapädagogischen Belangen ausgemilienbildung präsentiert. Dort wurrichtete Orientierung der Forschung. 2001 wurden drei Forden auch die Perspektiven einer Impschungs-Praxis Projekte weiterverlementierung der Seminarkonzepte
folgt, die auf unterschiedlichen
und der Materialien im pädagogischen
Ebenen wissenschaftliche und
Feld erörtert. Aufgrund der angespannpraktisch-pädagogische Kompetenz
ten Haushaltslage ist eine Förderung
verbinden.
für Implementierung und Verbreitung der Materialien derzeit allerdings nicht
absehbar.
VUZ – Virtuelles UmweltbildungsZentrum
Die Aufbauphase des VUZ ging 2003 ins zweite Jahr und nähert sich damit
schon fast wieder dem Ende. In dieser ersten Phase wurde eine Plattform
aufgebaut, die Kinder und Jugendliche zur Kommunikation und Information
über und kreativen Auseinandersetzung mit Umweltbelangen anregt. Zahlreiche Aktivitäten im realen und virtuellen Raum belegen das rege Interesse
von Kindern und Jugendlichen, aber auch von Multiplikatorinnen und Multiplikatoren und Lehrkräften. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt hat im Aufbauzeitraum 50% der Kosten übernommen. Einen weiteren Beitrag für das
Gelingen des Projekts leistete der Verein KoPäd e.V., der als neuer Projektpartner nicht nur fachliches Know-how, sondern auch beachtliche finanzielle Mittel eingebracht hat. Ende Mai 2004 ist die Aufbauphase des Projekts
beendet und die Finanzierung läuft aus. Es müssen neue Quellen erschlossen
werden, damit das VUZ fortbestehen kann.
Im Jahr 2003 konnte der Informationspool für das Eingangsthema „Wasser“
abgeschlossen werden und bedarf künftig nur noch der Aktualisierung. Hier
bewährte sich die Kooperation zwischen dem JFF, dem ZMK – Zentrum für
Medien und Kommunikation der Universität Leipzig und dem ifeu – Institut
für Energie und Umweltschutz in Heidelberg. In einem regelmäßigen Rhythmus wurden vom ifeu die fachlichen Informationen zur Verfügung gestellt,
die vom JFF strukturiert und medienpädagogisch aufbereitet und vom ZMK
gestaltet und in die Internetseiten eingebunden wurden. Neben den thematischen Informationen enthält das VUZ aktuelle Termine, Tipps und Experimente und zahlreiche annotierte Links sowie Anregungen für praktische Projekte. Dies alles findet sich auf der neu strukturierten und gestalteten Internetseite www.vuz-web.de. Zum Jahresabschluss erstellten das VUZ-Team und
die Leipziger Jugendredaktion gemeinsam ein Weihnachts-Special mit Tipps
für eine umweltbewusste winterliche Weihnachtszeit.
Die Jugendredaktion ist nun seit fast einem Jahr im VUZ aktiv. Viele aktuelle
Themen und neue Ideen stammen von den beteiligten Jugendlichen im Alter
von 13 bis 15 Jahren, die auch die Preisverleihung des Umwelt-MultimediaWettbewerbs „HaZweiOH“ dokumentierten.
Von Februar bis Juni 2003 war dieser VUZ-Auftaktwettbewerb ausgeschrieben. Kinder und Jugendliche aus ganz Deutschland beschäftigten sich mit
dem Thema „Wasser“ und setzten ihre Ideen um: Sie malten Bilder, produzierten Hörfunkbeiträge, drehten Videofilme, gestalteten Internetseiten, knipsten Fotos und schrieben Geschichten. Am 17. September war es dann so weit:
FORSCHUNG UND PRAXIS
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FORSCHUNG UND PRAXIS
35
Thomas Pyhel von der DBU
sprach in der Leipziger Kulturwerkstatt KAOS die Grußworte und Jörg Kachelmann,
der Schirmherr des VUZ, ehrte die Preisträgerinnen und
Preisträger. Nach dem offiziellen Programm konnten die
Kinder und Jugendlichen an
verschiedenen Ständen mit
Wasser experimentieren oder
ihr Umweltwissen unter BeJörg Kachelmann bei der Preisverleihung
weis stellen. Für den Wettbewerb spendeten zahlreiche
Firmen Preise, wofür Ihnen an dieser Stelle herzlich gedankt sei. Die Suche
nach Sponsoren für das Gesamtprojekt ist dagegen sehr viel schwieriger.
Im Verlauf des Jahres wurde das VUZ auf verschiedenen Veranstaltungen
vorgestellt: In München zählte ein eigener VUZ-Stand auf dem „Tag für das
Münchner Wasser“ und bei der Messe „Caravan, Boot, Reisen“ zu den Höhepunkten. Während die Heranwachsenden auf dem Marienplatz Experimente
aus dem VUZ ausprobieren oder als Umwelt-Radio-Reporter aktiv werden
konnten, waren auf der Messe Gemälde zum Thema Wasser gefragt. Des
Weiteren war das VUZ auf der Games Convention in Leipzig, dem Netzwerk-Kindergipfel in Erfurt, der Umweltmesse in Heidelberg und der Fachtagung „Bildung und Lernen online – Chancen nach „PISA“?“ in Josefstal
vertreten. Außerdem präsentierte auch die DBU das VUZ auf Veranstaltungen.
Zusätzlich wurden rund um das VUZ auch größere medienpraktische Projekte initiiert. Die „Wassermusik“ (Praxis/MZM/Multimediaprojekte zum
Thema Wasser) oder „ph-Wert der Leipziger Gewässer“ sind nur zwei Bei-
spiele für die vielen Möglichkeiten, das Thema Umwelt mit Kindern und
Jugendlichen aufzugreifen und mit Medien kreativ darzustellen.
Das VUZ soll fortgeführt werden, mit weiteren Themenbereichen und neuen
Akzentsetzungen. So ist zum Beispiel geplant, ein VUZ Umweltradio aufzubauen. Gleichzeitig dient das Ende der Aufbauphase der Reflexion. Die Basis dafür werden vor allem die im Projektverlauf durchgeführten Evaluationen sein, die eine ausführliche Inhalts- und Nutzungsanalyse umfassen. Zum
Abschluss der Aufbauphase wird im Herbst 2004 im Rahmen von Inter@ktiv
ein Symposium stattfinden, auf dem die Erfahrungen mit dem VUZ reflektiert und diskutiert werden.
Mit Medien gegen Gewalt
Im Rahmen eines bundesweiten Aktionsprogramms führte das JFF 2001 und
2002 Projekte mit Kindern und Jugendlichen durch, in denen versucht wurde, mit Hilfe aktiver Medienarbeit das Thema Gewalt aufzugreifen und zu
bearbeiten. Ziel war es, verschiedene Ansätze aktiver Medienarbeit für Toleranz und gegen Gewalt zu erproben und Modellprojekte zu entwickeln.
Die Ergebnisse sind nun in einem Buch dokumentiert, das im Frühjahr 2003
im KoPaed Verlag erschienen ist. Durchgeführt wurden die Projekte mit Kooperationspartnern aus dem gesamten Bundesgebiet: Medienzentrum Parabol Nürnberg, Medienprojekt Wuppertal, Junger Arbeitskreis Film und Video e.V. Hamburg, Verein Blickwechsel e.V. Göttingen, Medienpädagogik
e.V. Leipzig und JFF Berlin Brandenburg. Alle durchgeführten Projekte der
Kooperationspartner und des JFF werden ausführlich im Buch vorgestellt
und auf einer beiliegenden CD-ROM präsentiert. Sie vermitteln nicht nur
einen Einblick in die vielfältigen Möglichkeiten von Medienarbeit gegen
Gewalt, sondern liefern auch Ideen und Konzepte für eigene Projekte, angefangen von Multimedia- über Video- bis hin zu Radioprojekten.
Das Buch kann über den KoPaed Verlag bezogen werden:
Günther Anfang (Hrsg.): Mit Medien gegen Gewalt. Beispiele, Anregungen
und Ideen aus der Praxis. Materialien zur Medienpädagogik (hrsg. vom JFF Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis, München) Band 3;
80 Seiten + CD-ROM.
FORSCHUNG UND PRAXIS
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MEDIENPRAXIS
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Praxis
Die Arbeit der Praxis hatte dieses Jahr mehrere Schwerpunkte. So wurden
bewährte Projekte wie die JuFinale, D-A-S-H, format und In eigener Regie
fortgesetzt und weiterentwickelt, Kooperationsprojekte wie Inter@ktiv stärker an das JFF angebunden und die hauptamtliche Medienfachberatung in
den Bezirken intensiviert. Einen neuen Schwerpunkt bildeten dieses Jahr
Medienprojekte mit Kindern. Sie wurden vor allem vom Medienzentrum
München und von der Medienstelle Augsburg als Modellprojekte in Kindergärten, Grundschulen und Horten durchgeführt. Die Ergebnisse dieser Arbeit finden sich in einem Praxisbuch wieder, das in Kooperation mit den
Kollegen des Medienzentrum Parabol erstellt wurde und im KoPäd-Verlag
unter dem Titel „Mit Kamera, Maus und Mikro. Medienarbeit mit Kindern“
erschienen ist. Neben diesen sehr erfreulichen Tendenzen im Jahr 2003 gibt
es leider auch Negatives zu berichten. So wurde aufgrund der Konsolidierungsmaßnahmen der Landeshauptstadt München Mitte 2003 das virtuelle
Jugendzentrum up2xTrakt eingestellt und der Haushalt des Medienzentrums
im Konsolidierungszeitraum bis 2006 um 80.000,- Euro gekürzt. Auch die
Medienstelle Augsburg geriet in arge Bedrängnis und konnte nur durch die
Initiative des Augsburger Bildungsreferenten Sieghard Schramm vor dem
Rotstift der Sparpolitik bewahrt werden. Positiv für die Medienstelle war jedoch der Umzug in die großzügigen Räume des neu gegründeten Bildungszentrums am Willy-Brandt-Platz. Hier ergeben sich für die Medienstelle neue
Perspektiven in der Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen
und Initiativen und hoffentlich
auch weniger Angriffspunkte in
Die Abteilung Praxis hat die Aufgabe,
Zeiten immer geringer werdender
medienpädagogische Aktivitäten in der
Jugendarbeit in Bayern zu initiieren und
Finanzmittel der Kommunen.
zu fördern. Dazu gehören die EntwickDie folgenden Berichte geben eilung und Erprobung von Modellen der
nen Überblick über die Arbeit der
Medienarbeit mit Kindern und JugendPraxis am JFF, im Medienzentrum
lichen, die Beratung und Unterstützung
München, in der Medienstelle
medienpädagogischer Vorhaben in InstiAugsburg und als Fachberatung
tutionen und Einrichtungen der pädagofür Medienpädagogik in den bayegischen Arbeit mit Kindern und Jugendrischen Regierungsbezirken.
lichen und die Fortbildung von MultiplikatorInnen der Jugendarbeit.
format – Medienarbeit für Toleranz ist ein Projekt des JFF im Rahmen des
Förderprogramms „Xenos – Leben und Arbeiten in Vielfalt“, das im November 2001 gestartet wurde und im Oktober 2004 seinen Abschluss finden wird.
format wird unterstützt durch die Europäische Union, die Bundesministerien
für Wirtschaft und Arbeit sowie für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
und durch das Bayerische Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung,
Familie und Frauen.
Zielgruppe des Projekts sind junge Auszubildende, Berufsschülerinnen und
-schüler und Beteiligte an beruflichen Bildungsmaßnahmen in Bayern. Ziel
von format ist es, mit Jugendlichen deren Alltagserfahrungen, Sichtweisen und
Standpunkte zum Thema Toleranz zu beleuchten und zu reflektieren. Im Sinne
der aktiven Medienarbeit werden den Seminarteilnehmerinnen und -teilnehmern grundlegende Kenntnisse in Mediennutzung und -produktion vermittelt,
so dass sie in der Lage sind, unter medienpädagogischer Begleitung Kurzfilme, Multimediaauftritte und Radiobeiträge rund um den Themenbereich Toleranz zu konzipieren und zu erstellen. Ein weiterer Fokus von format-Seminaren liegt auf dem gemeinsamen intensiven Arbeiten im Produktionsteam: die
Jugendlichen handeln in einer Seminarwoche Entscheidungen aus, setzen Prioritäten, übernehmen Rollen und Verantwortung, arbeiten an konstruktiven Konfliktlösungen und üben toleranten und respektvollen Umgang auch miteinander. Sie trainieren also wichtige soziale Fähigkeiten, die auch in ihrer
beruflichen Orientierung bzw. Laufbahn richtungsweisend sein können.
Projektteilnehmer/innen in Schwandorf
MEDIENPRAXIS
format – Medienarbeit für Toleranz
| format
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MEDIENPRAXIS
| format
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Das Medienprodukt ist das i-Tüpfelchen des Projekts. Die fertigen Produktionen werden in feierlicher Atmosphäre uraufgeführt. Besonders gelungene
Produktionen können auch im Fernsehen bzw. Radio gesendet bzw. unter
www.format.jff.de veröffentlicht werden.
Im Sinne der Nachhaltigkeit bildet format auch Pädagoginnen und Pädagogen bzw. in der beruflichen Ausbildung Tätige in aktiver Medienarbeit fort.
format 2003
Das Projekt format konnte im Jahr 2003 auf ein eingespieltes Referentinnenund Referententeam sowie auf einen breiten Erfahrungsschatz aus dem Vorjahr und ein Netzwerk aus Kooperationspartnern zurückgreifen. Schwerpunkt
war 2003 neben der Seminararbeit mit Jugendlichen die Fortbildung von Multiplikatorinnen und Multiplikatoren der berufsbezogenen Jugendhilfe.
Insgesamt konnte format im Jahr 2003
● sechs Seminarwochen mit insgesamt 128 Jugendlichen
● sechs Orientierungsseminare (dreitägig) mit insgesamt 104 Jugendlichen
und
● fünf zwei- bis viertägige Multiplikatorenseminare mit insgesamt 47 Pädagoginnen und Pädagogen
durchführen.
In medialen Produktionen, die dabei entstanden sind, ausgedrückt erbrachte
format im Jahr 2003 acht Multimediabeiträge, zwölf Radiodokumentationen
sowie 26 Kurzfilme, in denen sich Jugendliche mit „ihren“ Toleranzthemen
auseinandersetzen. Beispielhaft seien hier erwähnt:
● ein Radiobeitrag, in dem sich deutschstämmige jugendliche Einwanderer aus Russland mit ihren erfolgreichen oder zähen Versuchen der Integration in Deutschland befassen – aber auch mit ihren Vorurteilen, die sie
selbst deutschen Jugendlichen gegenüber haben,
● ein Kurzspielfilm, der die Situation einer jungen Niederbayerin nachzeichnet, die Eltern und soziales Umfeld mit ihrem Wunsch, einen Moslem zu heiraten, in Aufruhr bringt,
● ein Multimediabeitrag, in dem sich junge Menschen mit Autismus mit
unterschiedlichen Aspekten des Themas Toleranz auseinandersetzen.
format wurde im Jahr 2003 von einer wissenschaftlichen Mitarbeiterin des
JFF begleitet und evaluiert; die Ergebnisse werden ab Februar 2004 vorliegen. Außerdem untersuchte Michaela Schachtner, Fachberaterin für Medienpädagogik des JFF in Oberbayern, in ihrer Diplomarbeit das Projekt format
hinsichtlich seiner Bedeutung für das Toleranzverhalten Jugendlicher. Eine
zweite Diplomarbeit zum Thema „Multimediaseminare im Rahmen von for-
format – Medienarbeit für Toleranz stößt bei der Fachöffentlichkeit auf großes Interesse und konnte bei zahlreichen Foren, z.B. bei einem Treffen der
bayerischen „Xenos- Projekte“ erfolgreich vorgestellt werden.
Ausblick
Das Projekt format – Medienarbeit für Toleranz wird im Herbst 2004 enden.
Nach einer digitalen Aufbereitung aller Beiträge sollen vor allem Erkenntnisse aus Seminarpraxis und wissenschaftlicher Begleitung zu einer umfassenden Dokumentation des Projekts führen, die wertvolle Erkenntnisse und
Tipps speichert und einem möglichen Nachfolgeprojekt eine fundierte Basis
bereitet.
D-A-S-H – für Vernetzung | gegen Ausgrenzung
Die Internetplattform gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus, die das JFF in Kooperation mit dem Zentrum für Medien und Kommunikation der Universität Leipzig (ZMK) betreibt, hat sich auch in ihrem
dritten Jahr positiv weiterentwickelt und konnte erfolgreich auf Europa ausgeweitet werden. D-A-S-H wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Aktionsprogramms „Jugend für Toleranz und Demokratie - gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus“ (Entimon). D-A-S-H wird außerdem unterstützt durch das Programm JUGEND der europäischen Gemeinschaft.
Grundlegend für D-A-S-H sind nach wie vor die vier Säulen „Modellprojekte“, „Dossiers“, „Suchmaschine“ und „Unterstützung“. Sie wurden in der bewährten Form beibehalten, aber teilweise inhaltlich verändert.
Im Bereich „Modellprojekte“ wurden 9 Projekte mit unterschiedlichen Zielgruppen durchgeführt, die verschiedene Ansätze der Arbeit gegen Rassismus
und Fremdenfeindlichkeit aufzeigen. Die Ergebnisse können unter http://
www.d-a-s-h.org/projekte/modell2003/ abgerufen und eingesehen werden.
Neben der Arbeit mit bildungsbenachteiligten Jugendlichen reichte das Spektrum der Projekte von der Erstellung eines Nachschlagewerks zu rechter
Rockmusik bis hin zu einem antirassistischen Reiseführer.
Als D-A-S-H – Dossiers wurden drei monothematische Ausgaben erstellt.
Dossier 8 hatte das Thema: „Friedensbewegung 2003: Neue Koalitionen und
Feindbildkonstruktionen“, Dossier 9 beschäftigte sich mit illegaler Arbeit
MEDIENPRAXIS
mat – Medienarbeit für Toleranz“ von Max Halbinger soll im Frühjahr 2004
fertiggestellt werden.
Das Referentinnen- und Referententeam von format befasste sich in zwei
ganztägigen Teamschulungen mit den Themen Konfliktmanagement und
Gender Mainstreaming.
| d-a-s-h
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MEDIENPRAXIS
| d-a-s-h
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und Migration und Dossier 10 mit Konzepten zur Integration. Die Dossiers
stießen immer wieder auf großes Interesse und wurden von den verschiedensten Gruppierungen, angefangen von Kreisjugendringen bis hin zu Pfarrgemeinden, zur Veröffentlichung auf der eigenen Homepage angefragt. Dossiers, die für nicht deutschsprachige europäische Länder interessant sind,
wurden außerdem ins Englische übersetzt.
Die Dossiers wurden vom 14-tägigen Newsletter ergänzt, die über aktuelle
Veranstaltungen informierten. Die Nachfrage auf die eine oder andere Veröffentlichung in den Newslettern machte deutlich, dass diese nicht nur von den
700 Abonnentinnen und Abonnenten gelesen, sondern auch an andere weitergeleitet werden.
Sowohl die Dossiers als auch die Newsletter werden am Lehrstuhl Medienpädagogik und Weiterbildung (Universität Leipzig) erstellt.
Die Suchmaschine wird mittlerweile auch auf andere Sprachen ausgeweitet.
Sie wird mit 4000-5000 Zugriffen täglich sehr intensiv genutzt. Damit zeigt
die bisherige Entwicklung und Pflege der Suchmaschine eindeutig eine nachhaltige Wirkung.
Die Unterstützung aktiver Gruppen wurde erheblich erweitert, was auf die
Akzeptanz und Steigerung des Bekanntheitsgrades von D-A-S-H verweist:
ca. 200 Projekte erhielten Unterstützung entweder in einfacher Form als
Mailadresse oder mailinglist oder komplex, indem ganze Seiten teils auch
mit content management Systemen ins Netz gestellt wurden.
Auch die Internetworkshops für aktive Gruppen wurden weiterhin durchgeführt, allerdings in ihrer Organisationsstruktur umgestellt. Die Gruppen organisierten Räume und Computer selbst, die Inhalte legten sie in enger Zusammenarbeit mit den Referenten fest.
D-A-S-H Europa
Auf europäischer Ebene wurde die Arbeit des Projektes vertieft:
● Die Zusammenarbeit mit den Partnerländern wurde intensiviert und auf
andere europäische Länder, auch auf sog. Beitrittsländer, ausgeweitet;
● Zwei europaweite Workshops mit MultiplikatorInnen wurden durchge-
führt;
● Viele Projekte wurden unterstützt und beraten: Das Spektrum reicht von
der Unterstützung der italienischen Gruppe „Fai-Da-Te“, die mit Roma–
Jugendlichen und anderen halb-nomadisierenden Mädchen und Jungen
in Vororten verschiedener europäischer Städte (Amsterdam, Rom, Dublin) arbeitet http://www.inventati.org/kinetix/) bis hin zum Webhosting
Nach einer ersten Erprobung der europäischen D-A-S-H – Plattform wurden
die Anregungen von Gruppen aus vielen Ländern aufgegriffen und in einen
grundlegenden Relaunch der Seiten einbezogen. D-A-S-H hat für Ende Februar ein europäisches Zusammentreffen von Gruppen, die gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus aktiv sind, und von Netzexpertinnen und -experten angeregt. Neben den festen Partnerorganisationen in Österreich, Niederlande, Frankreich und Spanien konnten als Mitveranstalter gewonnen
werden:. Multitude e.V., die Bundeszentrale für politische Bildung, die Muffathalle München, das Kulturreferat der Stadt München und das Jugendnetzwerk der Rosa-Luxemburg-Siftung. Die Veranstaltung wird vom 27.-29. Februar 2004 in der Muffathalle stattfinden und verschiedene Einzelveranstaltungen umfassen. Bei der Eröffnungsveranstaltung wird die europäische DA-S-H – Plattform in Anwesenheit der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Renate Schmidt, und einem/einer Vertreter/in der
europäischen Kommission Jugend offiziell gestartet.
Insgesamt lässt sich feststellen, dass die Internetplattform D-A-S-H auf breiter Ebene, also sowohl von jungen aktiven Menschen als auch von Multiplikatorinnen und Multiplikatoren und anderen Interessierten, angenommen wird
und somit die angestrebten Zielsetzungen der Vernetzung, des Erfahrungsaustausches und der Anregung von Aktivitäten erreicht werden.
In eigener Regie
In eigener Regie ist ein Gemeinschaftsprojekt der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) und des JFF – Institut für Medienpädagogik in
Forschung und Praxis. Ziel des Projektes ist es, Jugendmediengruppen mit
fachkundiger Beratung, Sachkostenzuschüssen und Gerätebereitstellung zu
unterstützen. Das Förderprogramm gibt es seit 1991. In eigener Regie ist in
dieser Form einzigartig in Deutschland und eines der wenigen flächendeckenden medienpädagogischen Projekte, das Impulse für die Medienarbeit in
ganz Bayern setzt. Die Ergebnisse der Jugendmediengruppen werden jedes
Jahr im Rahmen einer Abschlusspräsentation vorgeführt und diskutiert.
MEDIENPRAXIS
für ein ukrainisches Netzwerk von jungen Menschen aus antirassistischen
Initiativen (http://mama.mi2.hr/).
● Die Zusammenarbeit mit und die Beratung von engagierten jungen Menschen erstreckte sich auch auf Osteuropa; Gruppen, die sich gegen Ausgrenzung und Diskriminierung wenden wollten und hierfür dringend nach
medienpädagogischer und kommunikationstechnischer Unterstützung
suchten, konnte geholfen werden.
| in eigener regie
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MEDIENPRAXIS
| in eigener regie
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Rund 170 Jugendliche waren
am 23. und 24. Februar 2003
zur Abschlussveranstaltung
des Förderzeitraums 2002
nach Kempten gereist, um in
den großen Kornhaussälen
insgesamt 33 Arbeiten aus
den Bereichen Audio, Video
und Multimedia zu präsentieren.
Auch dieses Jahr erwies sich
Audio als hervorragendes
Einstiegsmedium für JuIn eigener Regie – Mädchengruppe
gendliche, da die meisten
Beteiligten, die einen Radiooder Hörspielbeitrag gemacht hatten, zwischen 12
und 15 Jahre alt waren.
Insgesamt 14 Audio-Beiträge mit einer Gesamtlaufzeit
von knapp fünf Stunden wurden im Förderzeitraum 2002
von den Jugendlichen produziert. Jeder dieser Beiträge
erkundet auf ganz eigene
Weise die Möglichkeiten
In eigener Regie – Multimedia
und Grenzen des Mediums:
Während beispielsweise
Schüler des Blindenzentrums Nürnberg die Geschichte und die Entwicklung
des Mediums Radio selbst zum Thema ihres gebauten Beitrags machen, spielt
die Audiogruppe „Hör-q-nst“ mit den Rezeptionsgewohnheiten des Publikums. Mit ihrem interaktiven Science-Fiction-Hörspiel „Die M-Zone“ treten
die sieben jungen Radiomacher in den medialen Dialog mit ihrem Publikum,
indem sie es durch parallel im Internet zu lösende Aufgaben direkt in den
Gang der Geschichte mit einbeziehen.
Für das Medium Film bzw. Video hatten sich 15 Gruppen im Alter zwischen
14 und 26 Jahren entschieden. In Kempten präsentierten sie ihre Geschichten vor allem in Form von Kurzspielfilmen, die sich um Themen wie „Ausgrenzung“ oder den Sprung ins Erwachsen-Sein drehen.
Der Computer hat sich als universales Produktionswerkzeug auch im Audiound Videobereich längst etabliert, die Präsentation der geförderten Multimedia-Projekte, die nach einer Pilotphase 2001 nun erstmals integraler Bestand-
Die Schnittstellen und Übergänge zwischen den medialen Gattungen, aber
auch medienspezifische Gestaltungsmöglichkeiten beherrschten schließlich
auch die Werkstattgespräche: Neun Medienexpertinnen und –experten nahmen sich in Kempten viel Zeit, um mit dem Publikum und den Jugendlichen
Medienmacherinnen und -machern die Stärken und Schwächen ihrer Produktionen zu diskutieren und Entwicklungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Die
Abschlussveranstaltung wurde unterstützt durch die Stadt Kempten, den Radiosender RSA sowie den Fernsehsender TV Allgäu und die Allgäuer Zeitung. Eine ausführliche Dokumentation des Förderzeitraums 2002 ist beim
JFF erhältlich. Ein Überblick über die Ergebnisse des Förderzeitraums wurde im Juli 2003 im Rahmen des BLM-Forums Medienpädagogik präsentiert.
Auch im Förderzeitraum 2003, zu dem insgesamt 73 Förderanträge eingegangen waren, setzte das Auswahlgremium auf eine möglichst breite Streuung der Fördermittel: Aus regionaler Perspektive ist es gelungen, Projekte in
nahezu allen bayerischen Regierungsbezirken zu unterstützen. Medial verteilen sich die Förderungen auf sieben Multimedia-, neun Audio- und vierzehn Film- bzw. Videoproduktionen. Neben älteren Jugendlichen, die teilweise
auch berufliche Orientierungen mit ihren Projekten verknüpfen, wurden auch
Erstlingsprojekte von jungen Gruppen zur Förderung ausgewählt,
beispielsweise ein Kinderfilmprojekt eines Nürnberger Kinderhortes. Nach
dem Einführungsseminar für geförderte Gruppen, das im Frühjahr in der Ge-
MEDIENPRAXIS
teil der Abschlussveranstaltung waren, brachte jedoch
noch einen anderen Aspekt
von Medienkonvergenz in
den Fokus der Aufmerksamkeit, nämlich die Ergänzung
der auditiven und der visuellen durch eine rezeptive
Gestaltungsebene. Ob es
eine interaktive Fotostory
von fünf jungen Mädchen
aus Fürth war oder das Online-Spiel, das die 13- bis
In eigener Regie in Kochel
16-jährigen Mitglieder der
Gruppe „DigIt 5“ gestaltet hatten, die multimedialen Produktionen erschlossen sich nicht allein durch gebanntes Zusehen oder -hören; sie wollten entdeckt und erkundet, ausprobiert und entschlüsselt sein. Die dramaturgische
und technische Gestaltung solcher interaktiven Benutzerführungen bildete
denn auch den Schwerpunkt der meisten Projekte in diesem Bereich.
| in eigener regie
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MEDIENPRAXIS
| kifinale und jufinale
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org-von-Vollmar-Akademie in Kochel stattfand und an dem 62 Jugendliche
teilnahmen, dürfen wir nun auf die Ergebnisse des Förderzeitraums 2003
gespannt sein: Am 6. und 7. März 2004 präsentieren sich alle Gruppen mit
ihren Beiträgen in den Räumen der Volkshochschule Ingolstadt.
Im Bereich der Basisförderung, mit der medienpädagogische Maßnahmen
unterstützt werden, bei denen noch kein Medienprodukt als Ergebnis stehen
muss, konnten im laufenden Förderzeitraum dreizehn Seminare oder Workshops stattfinden, die Kindern und Jugendlichen einen Einstieg in den produktiven Umgang mit Medien ermöglichten.
Bayerisches Kinder- und Jugendfilmfestival
KiFinale und JuFinale
Im jeweils zweijährigen Veranstaltungszeitraum des gemeinsam mit dem Bayerischen Jugendring (BJR) getragenen
Bayerischen Kinder- und Jugendfilmfestivals KiFinale und
JuFinale standen in diesem
Jahr die Nominierungsfestivals
auf Bezirksebene auf dem
Plan. Parallel dazu gelang es,
mit der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) und dem Siemens-Forum der Siemens AG Erlangen
neue Hauptsponsoren für das Projekt zu finden.
Bereits im Frühjahr hatte das 15. mittelfränkische Jugendfilmfestival mit über
80 Einreichungen überaus erfolgreich stattgefunden. Die zweite Festivalstaffel folgte dann im Herbst 2003. In Unter- und Oberfranken, in Nieder- und
Oberbayern, in Schwaben, in der Oberpfalz und beim Münchner flimmern&rauschen fieberte der Filmnachwuchs den heimischen Festivals und
den dort vergebenen Jugendfilmpreisen entgegen. Aufgrund der gestiegenen
Zahl eingereichter Beiträge in allen Bezirken - insgesamt wurden mehr als
370 Filme eingereicht - entschieden sich die meisten Bezirksjugendringe, ihr
Festival in einem Kino zu veranstalten, eine Wahl, die sich durch reibungslose Abläufe, gute Besucherzahlen und „echte“ Festivalatmosphäre durchwegs
als goldrichtig erwies. Ausführliche Berichte zu den bezirksweiten JuFinalen finden sich in den Beiträgen der Fachberaterinnen und Fachberater für
Medienpädagogik aus den einzelnen Bezirken.
Interaktiv 2003: Medien bilden – und wie
Inter@ktiv ist ein Zusammenschluss vieler Partner aus der kommunalen Kinder- und Jugendkulturarbeit in München. Das Herbstevent bündelte im Jahr
2003 über 100 Veranstaltungen von 50 Partnern. Das JFF bot diverse Veranstaltungen, Workshops und Tagungen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
der Kinder- und Jugendarbeit, für Lehrkräfte und interessiertes Fachpublikum an. Den Schwerpunkt bildete eine wissenschaftliche Tagung zum Thema „Virtuelle Lebenswelten in Kindheit und Jugend“ (siehe Forschung und
Mitgliederversammlungen), die in Kooperation mit der Bundeszentrale für
politische Bildung durchgeführt wurde. Darüber hinaus gab es noch eine ganze
Reihe von Praxisworkshops zur aktiven Medienarbeit, die eine Fülle von Anregungen, Konzepten und Ideen
für die medienpädagogische Arbeit boten. In den Herbstferien
fand außerdem ein Workshop für
Jugendliche statt. Unter dem Titel „Wie entsteht ein Radiobeitrag?“ konnten erste journalistische Erfahrungen gesammelt und
eigene sendefähige Produktionen
erstellt werden. Das Interesse der
Jugendlichen an diesem Workshop
war so groß, dass der durch Umbaumaßnahmen im MZM eingeschränkte Platz nicht ausreichte
und ein Ausweichquartier gefunden werden musste. Dank der guten Zusammenarbeit der AG
Inter@ktiv konnten die jungen Radioreporterinnen und -reporter die
MEDIENPRAXIS
Obwohl mit dem 16. mittelfränkischen Jugendfilmfestival im März 2004 noch
ein Bezirksfestival aussteht (in Mittelfranken, Unterfranken und München
findet das Filmfest jährlich statt), konnten sich bereits 41 Jugendfilmgruppen für Ihre Teilnahme am landesweiten Wettbewerb nominieren. Dieser findet vom 17. bis 20. Juni 2004 im Kulturzentrum E-Werk in Erlangen statt. Im
Vorfeld der KiFinale konnten Ende 2003 mit finanzieller Unterstützung durch
das Bayer. Sozialministerium bereits einige Filmaktivitäten mit Kindern im
Raum Erlangen durchgeführt werden. Aktuelle Informationen zu JuFinale
und KiFinale f inden sich im Internet unter www.juf inale.de und
www.kifinale.de.
| inter@ktiv
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MEDIENPRAXIS
| free spirit
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von der Pädagogischen Aktion SPIELkultur initiierte Veranstaltung „artespace“ als Anlass für eine Reportage nutzen und hatten damit im Amazeum am Deutschen Museum ausreichend Platz zum Planen, Recherchieren
und Produzieren.
Neben den Veranstaltungen des JFF bot das Herbstevent Inter@ktiv 2003
selbstverständlich noch ein breites Spektrum an Themen und Aktionen. Von
der Eröffnung auf der Systems bis hin zur Abschlussveranstaltung in der
Muffathalle gab es fünf Wochen lang zum Motto der Veranstaltungsreihe „Medien bilden – und wie!?“ viel zu hören, zu sehen und zu erfahren.
Auch während des Jahres 2003 war Inter@ktiv wieder regelmäßig im Münchner Raum der Medienkultur präsent. Sieben Inter@ktiv-Salons mit so namhaften Referentinnen und Referenten wie der Kulturstaatsministerin Christina Weiss oder dem emeritierten Professor des MIT in Boston, Josef Weizenbaum, fanden regen Anklang bei einem breitgestreuten Fachpublikum. Außerdem war die AG Inter@ktiv auf zwei Exkursionen, um Anregungen und
Ideen für neue Projekte zu sammeln und Kontakte zu knüpfen. Im Frühjahr
führte die Exkursion nach Bonn und Köln, wo neben dem IJAB (Internationaler Jugendaustausch- und Besucherdienst e.V.) auch das JFC Medienzentrum Köln besucht wurde. Im September trat eine große Gruppe aus der AG
Inter@ktiv eine Reise nach Linz an, um auf der Ars Electronica den künstlerischen Umgang mit Medien kennen zu lernen und zu diskutieren.
Nachdem Inter@ktiv nun in das zehnte Jahr seines Bestehens geht und mit
Ende 2003 auch die ersten drei Jahren mit einer festen Finanzierung erfolgreich abgeschlossen sind, gibt die Pädagogische Aktion SPIELkultur
vereinbarungsgemäß die Organisationsstelle 2004 an einen anderen Partner
weiter. Aufgrund der Erfahrungen und des bisherigen Engagements werden
das MZM/JFF und das SIN – Studio im Netz e.V. gemeinsam diese Aufgabe
in Zukunft übernehmen. Während SIN sich um die Weiterentwicklung der
Inter@ktiv-Aktivitäten während des Jahres kümmert, wird das MZM/JFF das
Herbstevent organisieren. Einen ersten kleinen Einblick in dieses Aufgabenfeld konnte das MZM/JFF-Team bereits im vergangenen Jahr gewinnen, da
die Zusammenstellung des Herbstprogramms bereits übernommen worden
ist. Für das MZM/JFF ist Inter@ktiv damit zu einem neuen Aufgabenschwerpunkt geworden, dem dank der hervorragenden Vorarbeit durch die Pädagogische Aktion SPIELkultur mit viel Freude entgegengesehen werden kann.
Free Spirit
Die einstündige Jugendsendung von JFF - Institut für Medienpädagogik in
Forschung und Praxis und KJR Nürnberg-Stadt auf afk max in Nürnberg
wird an drei Tagen pro Woche ausgestrahlt. Jugendliche aus Nürnberg, Er-
BLM – Tagung zur Förderung der Medienkompetenz
Im Rahmen ihres medienpädagogischen Auftrags veranstaltete die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) bzw. dessen Forum Medienpädagogik auch dieses Jahr wieder in Zusammenarbeit mit dem JFF und dem
Medienzentrum Parabol eine Tagung für angehende Erzieherinnen und Erzieher der drei Augsburger Fachakademien für Erzieherinnen und Erzieher
sowie für heilpädagogische Berufe. Die Tagung, die theoretische und praktische Anregungen geben sollte, wie im späteren Berufsalltag in Kindergarten,
Hort und Einrichtungen für Kinder mit Behinderung Medienkompetenz vermittelt werden kann, fand vom 27. bis 28. November im Messezentrum Augsburg statt. Ingesamt 160 Studierende waren an der Fortbildungsveranstaltung beteiligt. In zwei Einführungsreferaten wurden den Studentinnen und
Studenten zunächst die Grundlagen des Jugendmedienschutzes vermittelt und
der Einfluss der Medien
auf Kinder skizziert. In
den anschließenden 13
Praxisworkshops konnten die Teilnehmerinnen
und Teilnehmer schließlich verschiedene Ansätze praktischer Medienarbeit mit Kindern kennen
lernen und selbst erproben. Dabei bewies sich
wieder einmal, dass das
Konzept der Fachtagung
sehr praxisnah und gut
MEDIENPRAXIS
Free-Spirit-Studio
langen und Umgebung gestalten
und produzieren die Sendung
unter Anleitung von 3, seit November 2003 von 2 Honorarkräften. Die Mädchen und Jungen
sind zwischen 12 und 19 Jahren
alt. Themen wie Freizeit, Schule, Freundschaft, aber auch Naturschutz und andere gesellschaftliche relevante Themen
sind den Jugendlichen wichtig
und werden in den Sendungen
aufgegriffen.
| blm-tagung
48
| perspektiven
auf die Bedürfnisse der Studentinnen und Studenten abgestimmt ist. Aufgrund der positiven Resonanz soll die Tagung im nächsten Jahr in einer weiteren bayerischen Stadt fortgesetzt werden.
MEDIENPRAXIS
49
Der Schwerpunkt der Arbeit der Praxis wird 2004 auf der Vorbereitung und
Durchführung der landesweiten JuFinale und KiFinale in Erlangen liegen.
Das Kinder- und Jugendfilmfest wird an vier Tagen vom 17. bis 20. Juni
2004 im Kulturzentrum E-Werk in Erlangen stattfinden. Sowohl die Fachberaterinnen und Fachberater für Medienpädagogik als auch das gesamte Team
der Praxis sind in diese Veranstaltung eingebunden. Die KiFinale, die an den
ersten beiden Tagen des Festivals durchgeführt wird, wird auch dieses Jahr
wieder mit Unterstützung des Parabols durch den Fachberater Klaus Lutz
koordiniert.
Ein neuer Aufgabenbereich wird durch den Übergang der Organisationsstelle Inter@ktiv von der PA/SPIELkultur auf das Medienzentrum und auf SINStudio im Netz auf die Praxis zukommen. Als Organisationsstelle für das
Herbstevent von Inter@ktiv wird das Medienzentrum sowie das gesamte JFF
verstärkt seine Kompetenzen im Bereich der Organisation von Großveranstaltungen unter Beweis stellen. Die Vorbereitung und Durchführung soll jedoch in der bewährten Kooperation mit allen Partner von Inter@ktiv erfolgen.
Perspektiven
Medienzentrum München
Im Mittelpunkt der Arbeit des Medienzentrum München standen 2003 vor
allem Medienprojekte mit Kindern. So wurden unter anderem Projekte im
Rahmen des virtuellen Umweltbildungszentrums VUZ zum Thema „Wasser“
in verschiedenen Horten und Grundschulen durchgeführt oder in Kooperation mit der Medienbeauftragten des Stadtjugendamts München ein Internetprojekt zu den Partnerstädten Münchens gestartet. Aber auch der Irakkrieg
spielte eine Rolle. Anlässlich der Medienberichterstattung über diesen Krieg
und der für Kinder schwer nachzuvollziehenden Bilderflut zum Thema Krieg
entschlossen sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Medienzentrums,
mit Kindern eines Hortes die Medienbilder zu thematisieren und den Kindern das aktuelle politische Geschehen verständlich zu machen. Alle Projekte des Medienzentrums mit Kindern sind unter www.mzm.jff.de/projekte zu
finden und einzusehen.
MEDIENZENTRUM MÜNCHEN
50
Das Medienzentrum München (MZM) steht allen MitarbeiterInnen der
Kinder- und Jugendarbeit sowie Jugendmediengruppen in München zur
Verfügung. Eingerichtet wurde es vom Stadtjugendamt München im Jahre
1982 und unterstützt seitdem Medienprojekte von Kindern und Jugendlichen.
Ziel der Arbeit des Medienzentrums München ist es, Kinder und Jugendliche
zum aktiven und kreativen Umgang mit den Medien anzuregen und die
Entwicklung von Medienkompetenz zu fördern. Zur Unterstützung von
Medienprojekten werden vor allem Angebote gemacht, die Modellcharakter
besitzen und Impulse für die praktische Medienarbeit mit Kindern und
Jugendlichen setzen. Schwerpunkte der Arbeit des Medienzentrums bilden
dabei folgende Aktivitäten:
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Seminare und Workshops zum praktischen Einsatz der verschiedenen
Medien in der Jugendarbeit
Verleih von Geräten
Betreuung bei der Produktion vor Ort
Betreuung im Videoschnitt- und Tonstudio des MZM
Veranstaltungen, wie „Flimmern & Rauschen“ u.v.m.
Durchführung von Medienprojekten
Fotolabor, Kino u.v.m.
Organisation des Münchner Kinderfilmforums
Fortbildungsveranstaltungen zu medienpädagogischen Fragestellungen,
Beratung, Informationsmaterial
Betreuung der Jugendsendungen maTz-TV und Störfunk
Kontakt: Medienzentrum München
Rupprechtstr. 25, 80636 München
Fon 089.12 66 53 0, Fax 089.12 66 53 24
e-mail: [email protected], www.mzm.jff.de
MZM
| multimediaprojekte
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Leider stand die Finanzlage und damit des Zukunft des Medienzentrums dieses Jahr auch unter einem schlechten Stern. So wurde Ende Juni 2003 im
Rahmen der allgemeinen städtischen Sparmaßnahmen zur Haushaltskonsolidierung das gemeinsam mit dem Kreisjugendring München-Stadt und SIN
– Studio im Netz betriebene virtuelle Jugendzentrum up2xTrakt eingestellt.
Für 2004 ist außerdem vom Stadtrat eine Kürzung der Mittel des Medienzentrums um 40.000,- EUR und für 2005 um weitere 40.000,- EUR beschlossen
worden. Dies hinterlässt tiefe Einschnitte im Etat des Medienzentrums und
wird die nächsten Jahre gravierende Auswirkungen auf die Arbeit in Form
von Einschränkungen des Angebots haben. Trotz dieser schwierigen Situation wird das Team des Medienzentrums versuchen, die Arbeit so gut wie
möglich fortzuführen und die Probleme zu meistern.
Auch 2003 wurden längerfristige Projekte des JFF in enger Verzahnung
mit dem Medienzentrum durchgeführt. So wurden im Rahmen der Projekte D-A-S-H, VUZ, In eigener Regie und format auch Maßnahmen in Einrichtungen der Münchner Kinder- und Jugendarbeit geplant und realisiert, die im
folgenden – neben vielen anderen Projekten – nur exemplarisch aufgeführt
werden.
Multimediaprojekte zum Thema „Wasser“
Im Rahmen des Projekts „NaTour“ beschäftigten sich Mädchen- und Jungengruppen aus Münchner Kinder- und Jugendtreffs sowie Kinder einer Grundschule mit dem Thema Wasser und bereiteten die Ergebnisse für das Internet
auf. Beteiligt waren zwei Mädchengruppen eines internationalen Jugendclubs,
zwei Gruppen eines Münchner Jugendtreffs, eine Mädchengruppe eines Berufsorientierungsprojekts und Kinder einer ersten Klasse Grundschule. Durchgeführt wurden die „Wasserprojekte“ im Zeitraum von Oktober 2002 bis März
2003 mit Mitteln des Stadtjugendamts zum Thema „Neue Medien“. Im folgenden ein Überblick über Verlauf und Ergebnisse der verschiedenen Projekte.
Auf den Spuren von Händels Wassermusik – Projekt in der Grundschule
Mit digitalen Fotokameras, Mikrofonen und Kassettenrekordern machten sich
26 Kinder der Grundschule an der Boschetsrieder Straße im Rahmen des Projektes „Auf den Spuren von Händels Wassermusik“ auf den Weg, um – ausgehend von Assoziationen zu Händels Werk – im Schulgebäude und an der nahe
gelegenen Isar geeignete Bilder und Geräusche von Wasser zu sammeln. Die
Bilder und Töne wurden in den Computer geladen und mit Hilfe einer Autorensoftware bearbeitet. Auf den gestalteten Webseiten sind jedem Bild neben
Händels Wassermusik ausgewählte Wassergeräusch zugeordnet. Interessant war
der geschlechtsspezifische Umgang mit dem Thema. Während die Jungen zielstrebig ‚actionorientierte’ Bilder und Töne wie eine Toilette mit tosendem Was-
Geräuscherätsel – Projekt im Jugendtreff
Ein weiteres Wasserprojekt fand in der Freizeitstätte „Moosquito“ des Kreisjugendrings München-Stadt mit einer Mädchengruppe statt. Die Mädchen
im Alter zwischen 11 und 17 Jahren, die bisher noch nie aktiv mit Medien
gearbeitet hatten, entschlossen sich, eine Internetseite mit einem Geräuscherätsel rund ums Wasser zu produzieren. Geeignete Bilder und Geräusche
wurden gesucht und mit Digitalkameras, Mikrofon und Minidisc-Recorder
festgehalten. Bei den Aufnahmen wechselten sich die Mädchen in den Teams
ab, so dass jede einmal jedes Gerät bedienen durfte. Anschließend wurden
die Aufnahmen ausgewertet und in den Computer eingespielt. Nach Entwicklung eines Gestaltungskonzepts für die Internetseiten setzten die Mädchen
ihr Rätsel technisch um: sie bearbeiteten die Tonfiles mit einem kleinen Audioprogramm, schnitten die gewünschten Bildausschnitte zurecht und lernten, wie die Größe der einzelnen Files die Schnelligkeit im Netz beeinflusst.
Die Seiten wurden schließlich gestaltet und verlinkt. Erstaunlich war, wie
ausdauernd die Mädchen vor den Computern saßen und nur mit Mühe zu
Pausen überredet werden konnten.
Der Aralsee – Projekt im Internationalen Jugendclub
Der Internationale Jugendclub ist eine Anlaufstelle für Au pair Mädchen in
München, in der auch Freizeitaktivitäten angeboten werden. Das Angebot,
zwei Tage mit Medien das Thema Wasser zu bearbeiten, nahmen mehrere
MZM
serrauschen wählten,
setzten die Mädchen lieber auf Bilder von Tieren.
Ihr Argument: Das wichtigste am Wasser ist, dass
es Leben für Mensch und
Tier spendet. Im Umgang
mit der Technik erwiesen
sich Jungen und Mädchen allerdings gleichermaßen geschickt und sehr
schnell lernten die Erstklässler mit dem CompuKinder der GS Boschetsrieder Straße
terprogramm souverän
umzugehen. Am Schluss
waren die Kinder gespannt, ob auch ihre Eltern mit dem Programm so leicht
zurecht kommen. Beim Elternabend zeigte sich, dass nun die Kinder die Experten waren, die ihren Eltern nicht ohne Stolz ihre Produkte und ihr Können
im Umgang mit dem Programm demonstrierten.
| multimediaprojekte
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MZM
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Mädchen aus Polen, Russland und Kanada im Alter von 16 bis 20 Jahren an.
Die russischen Mädchen berichteten vom Rückgang des Wasserpegels im
Aralsee, von dem sie durch ihre Herkunft persönlich betroffen sind, und wählten dieses Thema für die weitere Bearbeitung. Sie luden entsprechende Bilder vom Internet und bearbeiteten sie am Computer. Ein Mädchen hatte einschlägige Informationen in Form eines Textes aus ihrer Heimat mitgebracht
und gemeinsam kürzten sie den Text und übersetzten ihn ins Deutsche, was
wegen der mangelnden Sprachkenntnisse viel Zeit in Anspruch nahm. Die
Gestaltung ihrer Seiten am Computer war für die Mädchen, die keine einschlägigen Vorkenntnisse hatten, eine große Herausforderung.
Die anderen Mädchen gingen der Frage nach, wo im täglichen Leben Wasser
vorkommt und wie unterschiedlich Wassergeräusche sein können. Mit einer
digitalen Fotokamera, die auch kurze Audiosequenzen aufnehmen kann, hielten sie ihre Rechercheergebnisse fest. Mit den Bildern und Tönen gestalteten
sie eine Internetseite, auf der ein kleines Geräuscherätsel als Hinführung zum
Thema zu lösen ist und auf zwei weiteren Seiten über die Notwendigkeit von
Wasser informiert wird. Sie freuten sich darüber, dass ihre Familien in weiter
Ferne ihre Produkte ansehen und anhören können, und wollten sie sofort verständigen, wo diese im Netz zu finden sind.
Videoclip – Projekt mit dem Euro Trainings Center
Das Euro-Trainings-Center (etc) ist eine berufsbildende Einrichtung, in der
Jugendliche mit oder ohne Schulabschluss ein weiterführendes Schuljahr absolvieren. Die Mädchen, die sich für das Wasserprojekt gemeldet hatten,
stammten aus einem Grundausbildungslehrgang für Realschulabgängerinnen
ohne Lehrstelle und einem Lehrgang für Hauptschülerinnen, die den qualifizierenden Hauptschulabschluss nachholen können. Die Mädchen beschlossen, die lebenswichtigen und positiven Seiten des Wassers darzustellen, diesen aber auch die bedrohlichen und zerstörerischen Aspekte des Wassers wie
Flutkatastrophen und Wasserverschmutzung, sowie den Mangel an Wasser
gegenüber zu stellen. Sie entwickelten hierzu ein Konzept für einen Videoclip und eine Internetseite. Ein Soundtrack für den Videoclip mit einem heiteren und einem eher traurigem Lied, beide getrennt durch Gewittergeräusche und teilweise unterlegt mit verschiedenen Wasserklängen wurde geschnitten. Währenddessen recherchierten andere Mädchen nach Bildern im Internet, die die genannten Aspekte des Wassers verdeutlichen sollten, luden diese auf den PC und fügten sie in einem Videoschnittprogramm im Takt der
Musik zusammen. Weitere Mädchen kümmerten sich um die Texte auf der
Internetseite, bearbeiteten die Bilder im Photoshop für den Internetauftritt,
erstellten eine kleine Animation und gestalteten die Seite, deren Ergebnisse
die Mädchen mit Stolz betrachteten.
Modellprojekte mit Kindern
Seit langem führt das Medienzentrum auch Medienprojekte mit Kindern
durch. Im Rahmen des neuen Münchner Kinderportals konnten im Jahr 2003
diese Aktivitäten ausgebaut werden.
Münchens Partnerstädte aus der Sicht von Kindern
Wie sieht der Alltag in Harare aus? Was müssen Kinder in Sapporo in der
Schule lernen? Welche Schuluniform trägt man in Edinburgh? Gibt es häufige Polizeieinsätze in Cincinnati? Diese und viele andere Fragen stellten
Münchner Kinder im Rahmen eines Internetprojekts des Medienzentrums zu
den Partnerstädten Münchens. Per Email konnten Sie mit Ansprechpartnern
in den Partnerstädten in Kontakt treten und all das fragen, was in keinem
Atlas steht. Das Projekt „Münchens Partnerstädte im Internet“ wurde von
September bis Dezember 2003 in fünf Münchner Schulen, Freizeitstätten und
Horten durchgeführt. Insgesamt 83 Kinder und Jugendliche zwischen 8 und
15 Jahren hatten die Gelegenheit, sich über die sieben Partnerstädte Münchens zu informieren. Neben Harare, Edinburgh, Bordeaux, Verona, Cincinnati, Sapporo und Kiew stand aber auch München selbst im Zentrum des
Interesses.
München erforschten die Kinder, ausgerüstet mit digitalem Fotoapparat und
Audiorekorder, vom Deutschen Museum bis hin zum Olympiastadion, zwei
Orte unter vielen, die Münchens Kinder Besuchern aus fernen Ländern zeigen würden. Damit sich auch Kinder in anderen Ländern ein Bild von München machen können, wurden die gesammelten Informationen auf einer Internetseite zusammengestellt.
MZM
Fazit
Die vom Medienzentrum München durchgeführten Wasserprojekte haben den
beteiligten Mädchen- und Jugendgruppen nicht nur viel Spaß gemacht, sondern sie auch angeregt, ihre Umwelt aktiv zu erkunden und mit Hilfe der
Medien Erkenntnisse zu gewinnen und festzuhalten. Kassettenrekorder, Mikrofon und Fotoapparat dienten als Rechercheinstrument, um den Spuren
des Wassers in der Realität nachzugehen. Der Computer wurde zur virtuellen
Recherche im Internet, zur Bearbeitung der Bilder, Texte und Töne und zur
Aufbereitung und Veröffentlichung der Ergebnisse genutzt. Neben der konzentrierten Auseinandersetzung mit einem Thema lernten die Heranwachsenden mit den Medien umzugehen und ihre erarbeiteten Informationen und
Positionen im Internet zu präsentieren. Die Ergebnisse des gesamten Projekts sind veröffentlicht unter www.vuz-web.de/muenchen. Darüber hinaus
berichteten der Radiosender Bayern 4 Klassik sowie der Fernsehsender TV
München ausführlich über das Projekt.
| modellprojekte mit kindern
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MZM
| modellprojekte mit kindern
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Die Partnerstädte zu entdecken war weniger einfach. Die Schwierigkeiten
begannen bei manchen Städten schon auf der Landkarte. Aber welcher Erwachsene findet schon auf Anhieb Cincinnati auf einer großen Weltkarte?
Sobald die Stadt gefunden und geografisch eingeordnet war, begann die Suche nach Informationen. Viele Antworten auf die Fragen der Kinder konnten
anhand von Reiseführern, Atlanten oder dem Internet geklärt werden. Bald
hatten aber alle Beteiligten Spezialfragen: „Gibt es dort auch ‚Superstars’?“,
„Welche Fächer lernen die Kinder in der Schule?“ oder „Sind die Lehrer
streng?“ u.v.m. Um diese Fragen zu beantworten, musste Kontakt zu Personen vor Ort aufgenommen werden. In allen Städten konnten Ansprechpartner gefunden werden, die die Fragen der Kinder und Jugendlichen per Email
beantworteten. In Bordeaux stand beispielsweise eine über das Goetheinstitut vermittelte Deutschklasse einer Schule Rede und Antwort. Besonders spannend war für die Kinder aber auch, Angestellte der Deutschen Vertretungen
in Kiew oder Cincinnati zu befragen. Aus allen Städten kamen ausführliche
Antworten, die die Neugier der Kinder auf diese Städte weckten.
Die gesammelten Informationen wurden anschließend für das Internet aufbereitet: Die Antworten wurden sortiert, Bilder eingescannt, im Internet nach
weiterem Material gesucht und viele Texte geschrieben. Zu einigen Informationen konnten keine Bilder gefunden werden. Doch das störte die Kinder
wenig, sie griffen einfach zu Stift und Papier und malten z.B. ein besonders
cooles Polizeiauto aus Cincinnati oder die Schule in Sapporo. Vier Tage dauerte die Beschäftigung mit jeder Partnerstadt, dann waren die Internetseiten
fertig und konnten präsentiert werden.
Kinder suchen Cincinnati auf der Landkarte
Bilder vom Krieg –
Hortkinder machen sich ein Bild vom Krieg im Irak
Der Krieg im Irak war wohl für alle, aber in erster Linie für Kinder ein schreckliches Ereignis. Leichen, Verwundete und brennende Häuser, mit diesen Bildern vom Krieg wurden (nicht nur) Kinder in den Nachrichten konfrontiert.
Angst und Unsicherheit
war bei ihnen die Folge.
Mit insgesamt 12 Kindern im Alter von 8 bis
10 Jahren im städtischen
Integrationshort an der
Malmedystraße wurde
deshalb Anfang April ein
Projekt durchgeführt.
Ziel war, durch die Thematisierung von Kriegsbildern deren Verarbeitung zu ermöglichen und
evtl. Ängste abzubauen
sowie Fragen der Kinder
zum Krieg zu klären.
Ausgangspunkt war das,
was die Kinder in den
Medien vom Irakkrieg gesehen hatten. In intensiven Gesprächen mit den Kindern wurden deren Eindrücke gesammelt und ihre Fragestellungen systematisiert und festgehalten. In kleinen Gruppen konnten die Kinder in Form von
Foto- und Toncollagen ihren Gefühlen Ausdruck geben. Mit Hilfe verschiedener Medien suchten sie dann Antworten auf ihre Fragen zu finden: „Wer ist
Saddam Hussein?“ „Wo liegt überhaupt der Irak?“, Warum wird da Krieg
geführt?“, „Warum machen die Amerikaner diesen Krieg?“, „Was denken die
Menschen in unserem Land über den Krieg?“ Die Kinder sammelten Informationen über den Krieg aus Zeitschriften, recherchierten im Internet und
stellten immer wieder Fragen an das Team. Außerdem interviewten sie mit
Hilfe der Videokamera Passanten auf der Straße zum Thema und nahmen
dies auf Video auf.
MZM
Das Projekt wurde finanziert durch die Mediengelder des Stadtjugendamts
München. Vorerst können die Ergebnisse auf den Internetseiten des Medienzentrums München (www.mzm.jff.de/projekte) besichtigt werden. Sobald das
neue Münchner Kinderportal online ist, werden die Partnerstädte Münchens
aus Kindersicht auch dort zu finden sein. Ein Bericht über das Projekt erschien Anfang Januar 2004 auf der Schülerseite der Süddeutschen Zeitung.
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MZM
| dezentrale Projekte
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Alle Informationen wurden schließlich zu einer multimedialen Anwendung
gebündelt und im Internet unter www.mzm.jff.de/projekte veröffentlicht. In
der Presse (Münchner Merkur und Abendzeitung) wurde ausführlich über
das Projekt berichtet und die Abendnachrichten des Fernsehsenders TV-München sendeten einen Beitrag darüber.
Dezentrale Projekte
Ein wichtiger Bereich der Arbeit des Medienzentrums sind neben den zentralen Fortbildungsangeboten und den Produktionsmöglichkeiten in den Studios die dezentralen Projekte. Den Schwerpunkt bildeten dieses Jahr Projekte mit Mädchen und jungen Frauen sowie Projekte mit Migrantinnen und
Migranten und mit Einrichtungen des Kreisjugendrings München-Stadt.
Multimediaprojekt mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen
Im August veranstaltete das MZM in Zusammenarbeit mit dem Katholischen
Jugendsozialwerk ein Multimediaprojekt mit minderjährigen Flüchtlingen,
die ohne Eltern in Deutschland sind. Die 16 Mädchen und Jungen waren zum
Zeitpunkt des Projekts 14 bis 17 Jahre alt, zwischen 3 Monaten und 2 Jahren
in Deutschland und stammten aus Vietnam, Kongo, Äthiopien, Algerien, Togo,
Angola, Afghanistan und Russland.
Ziel war es, mit Hilfe von Computer und Fotoapparat die Kommunikation
unter den Jugendlichen anzuregen. Dazu sollten sie Unterschiede zwischen
ihrem Heimatland und Deutschland medial herausarbeiten und das Verhalten
zwischen Mädchen und Jungen in diesen Ländern thematisieren.
Die Sprachkenntnisse der einzelnen waren unterschiedlich ausgeprägt. Während die einen sich schon sehr gut in deutscher Sprache ausdrücken konnten,
redeten die anderen in ihrer Heimatsprache und ließen übersetzen. Medienvorkenntnisse waren so gut wie nicht vorhanden. Im schriftlichen Ausdruck
waren alle auf die Hilfe der Pädagoginnen und Pädagogen angewiesen, die
ihre Äußerungen in Schriftform fassten. Einige saßen zum ersten Mal vor
einem Computer, so dass ein kurzer Computergrundkurs notwendig war. Auch
das Internet musste erst erklärt und erforscht werden, bevor sich die Gruppen
an die Arbeit machen konnten. Das Projekt mit der Gruppe war aus den genannten Gründen sehr personalintensiv, insgesamt betreuten 6 Personen die
Jugendlichen.
Nach der grundlegenden Einführung konnten sich die Jugendlichen für eine
von zwei Gruppen entscheiden, je nachdem, ob sie dokumentarisch arbeiten
oder eine Fotostory entwickeln wollten.
Die Dokumentationsgruppe bestand aus 5 Mädchen und wählte als Thema Unterschiede im täglichen Leben. Fotografiert wurde im Kaufhaus, im Super-
Bilder aus dem Produktionsprozess
Trotz des heißen Sommerwetters blieben alle Jugendlichen bis zum Schluss
bei der Sache. Besonders faszinierend fanden sie die Vorstellung, dass ihre
Eltern und Freunde ihr Produkt – zumindest theoretisch – auch in ihren Heimatländern ansehen können. Weitere Projekte mit den Jugendlichen sind geplant. Die Ergebnisse des Projektes sind unter http://up2xtrakt.jff.de/fotostory/ im Internet zu finden.
Radioprojekt mit Migrantinnen
Bereits 2002 begonnen und 2003 fortgesetzt wurde in Zusammenarbeit mit
dem Stadtjugendamt München ein Radioprojekt für Migrantinnen, dessen
MZM
markt und in der U-Bahn, alles Orte,
die ihnen zunächst fremd waren, als sie
nach Deutschland kamen. Um die
Unterschiede zu den Heimatländern
bildlich darstellen zu können, war zusätzlich eine Recherche im Internet
nach geeigneten Bildern notwendig.
Die fotografierten und gesammelten
Bilder wurden mit einem Fotoprogramm bearbeitet und anschließend für
das Internet aufbereitet. Zum Schluss
wurden Tonaufnahmen gemacht, mit
denen sich die Mädchen auf Deutsch
und in ihrer Heimatsprache auf der
Webseite vorstellen.
Die Fotostory-Gruppe, bestehend aus
4 Jungen und 4 Mädchen, wählte als
Thema, mit welcher Taktik Jungen
am besten Mädchen kennen lernen
können. Dazu sammelten sie erst getrennt nach Geschlechtern ihre Ideen
und Erfahrungen, bevor die Geschichte gemeinsam in einem Storybord erarbeitet wurde. Als Kulisse für die Fotos der Geschichte diente das Sommerfest im Olympiapark. Die Bilder
wurden mit einem Fotoprogramm bearbeitet und mit Sprechblasen versehen, um letztendlich auf der Internetseite auf einen farbigen Hintergrund
gelegt und verlinkt zu werden.
| dezentrale Projekte
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MZM
| dezentrale Projekte
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Ziel es war, die Medienkompetenz von 12 teilnehmenden Tunesierinnen im
Alter von 15 - 18 Jahren zu fördern und ihnen die Möglichkeit zu bieten, ihre
Anliegen medial aufzugreifen und zu bearbeiten. Die Mädchen nutzten das
Projekt, um sich mit Ihrer Identität und mit den Vorurteilen, denen sie immer
wieder begegnen, auseinander zu setzen. Als Einstieg ins Thema wählten die
Mädchen eine Umfrage in einer Moschee. Sie befragten muslimische Frauen, warum sie ein Kopftuch tragen, und nahmen auch selbst dazu Stellung.
Außerdem entwickelten sie einen Katalog an Fragen zu Glauben und Alltag,
die immer wieder an sie herangetragen werden. Die Antworten zum Kopftuch und zu den anderen Fragen bildeten die Grundlage für eine Radiosendung zum Thema Kopftuchtragen, die sie produzierten und die am 30.1.03
im Störfunk gesendet wurde.
15/03 – Ein Videoclipprojekt mit Mädchengruppen
Wovon träumen 15jährige Mädchen im Jahr 2003? Welche Wünsche und Probleme haben sie in ihrer aktuellen Lebenssituation? Wie stellen sie sich die
Zukunft vor?
Diese Fragen sind Ausgangspunkt eines Videoclip-Projektes, das das Medienzentrum zur Zeit in Zusammenarbeit mit dem Kreisjugendring MünchenStadt in fünf Einrichtungen des KJR mit verschiedenen Mädchengruppen
durchführt. Am Projekt beteiligt sind die Einrichtungen AKKU (Untergiesing), Aubinger Tenne, Come In (Neuperlach), Mooskito (Moosach) und das
Soundcafe (Schwabing).
Neben der inhaltlichen Auseinandersetzung mit dem Thema und der Überlegung, wie die Ergebnisse in einen kurzen Videoclip gefasst werden können,
eignen sich die Mädchen das technische Know-how an, um die Videoclips
selbst zu drehen und zu schneiden. So unterschiedlich wie die Mädchen sind
auch die Ideen für die fünfminütigen Clips. Da das Projekt noch bis März
2004 läuft, werden Verlauf und Ergebnisse im nächsten Jahresbericht ausführlich geschildert. Geplant ist außerdem, das Projekt 2004 mit 5 Jungengruppen fortzuführen.
Zeichentrick im Akku
Eigentlich wollte die Betreuerin des „AKKU“, eines Kinder- und Jugendtreffs des Kreisjugendrings München-Stadt, gerne etwas „Computeranimiertes“ mit den Kindern machen. Da die Kinder aber erst zwischen 4 und 10
Jahre alt waren, konnte sie überzeugt werden, dass sich für den Einstieg in
die Trickanimation Video besser eignet. Denn hier haben die Kinder die Möglichkeit, mit einfachen Zeichnungen und bewegten Figuren kleine Geschichten zu erzählen, was ihren Vorlieben entgegen kommt und ihren Fähigkeiten
gerecht wird. Durchgeführt wurde das Projekt Anfang Juli mit 4 Gruppen
von je 2 bis 3 Kindern. Jede Gruppe hatte sich bereits mit der Sozialpädago-
gin des AKKU eine Geschichte überlegt. Nun ging es nur noch darum, diese
in einzelne Szenen zu zerlegen und auf Papier zu malen. Mit Hilfe eines
Eisstiels wurden die gemalten Hauptfiguren über die Szenenhintergründe
bewegt. Dazu erzählten die Kinder ihre Geschichten und unterlegten sie mit
Geräuschen. Alle Zeichentrickgeschichten wurden von den Kindern mit der
„Casablanca“, einem einfachen Videoschnittgerät, nachbearbeitet und fertiggestellt. Im nächsten Jahr soll ein Computerprojekt folgen.
| zentrale Projekte
Zentrale Angebote des Medienzentrums
MZM
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Einen Bestandteil der Arbeit des Medienzentrums bilden zentrale, kontinuierliche Angebote. Im Folgenden werden einige exemplarische Maßnahmen
dargestellt
Kinderfilmaktivitäten
Schon seit der Gründung des Medienzentrums vor über 20 Jahren ist die
Kinderfilmarbeit ein fester Bestandteil der medienpädagogischen Aktivitäten. Im Jahr 2003 wurden in sieben Münchner Einrichtungen der Kinderund Jugendarbeit, wie schon in den Vorjahren, attraktive Filme für Kinder
zwischen 6 und 12 Jahren im Format 16 mm gezeigt. Seit Bestehen des
Spielstellenrings wurden damit an die 5000 Kinderfilmvorführungen in den
Münchner Stadtteilen koordiniert und realisiert. Mit Wehmut kann nun auf
diese Arbeit geblickt werden, denn mit der Vorführung des Films „Petterson
und Findus“ in sechs Einrichtungen ging eine Ära zu Ende: Da bereits ab
Mitte des Jahres die Finanzierung dieses Angebots durch den Kreisjugendring München-Stadt nicht mehr gewährleistet war, musste dieser Service
bedauerlicherweise eingestellt werden.
Bestehen bleiben wird jedoch das Angebot der Kinderfilmvideothek mit seinen rund 100 Verleihtiteln auf VHS und DVD. Sämtliche Filme besitzen selbstverständlich das Recht der nichtgewerblichen öffentlichen Vorführung. Anders
als Videos aus Videotheken, Kaufhäusern oder Bibliotheken, die ausschließlich privat genutzt werden dürfen, kann mit diesen Rechten für die Filmvorführung geworben werden und die Filme dürfen öffentlich in den Einrichtungen der Münchner Kinder- und Jugendarbeit vorgeführt werden. Allerdings
lässt es die Haushaltslage auch hier nicht zu, in nächster Zeit regelmäßig
neue Filme anzukaufen. Letzte Anschaffung in diesem Bereich ist die Arend
Agthe Edition mit vier Filmen auf DVD - sicher auch ein absolutes Highlight
der deutschen Kinderfilmproduktion. Es bleibt nur zu hoffen, dass über Verleiheinnahmen in Zukunft der eine oder andere aktuelle Titel besorgt werden
kann, damit die Attraktivität dieses Angebots erhalten bleibt.
MZM
| zentrale Projekte
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Kinder mit Textschnipseln
Im Rahmen der Spielstellenarbeit wurde wiederum in den Pfingstferien eine
Kinderfilmaktion durchgeführt. Kinder hatten im Kindertreff Bogenhausen
die Möglichkeit, selber einmal vor und hinter der Kamera zu stehen. Von der
Arbeit am Drehbuch über das Spielen und Aufnehmen bis hin zum Schnitt
realisierten die Kinder ihren Film in eigener Regie. So entstand, anknüpfend
an ihre Fernseherfahrungen, ein Videofilm im klassischen Stil englischer
Kinderkrimis. Alle Kinder arbeiteten gemeinsam an der Geschichte einer
Kindesentführung. Klar war dabei, dass alles ein gutes Ende nehmen musste
und die Kinder natürlich gerettet werden. Eine Herausforderung für die Filmarbeit war, dass laut Drehbuch ein echter Polizist mitspielen musste. Also
wurde kurzerhand der Kontaktbereichsbeamte des Stadtviertels in den Film
eingebaut. Glanzvoller Höhepunkt mit vielen applaudierenden Kindern und
Eltern war die Filmpremiere, bei der sich der Kindertreff Bogenhausen des
Kreisjugendrings München-Stadt in ein Stadtteilkino verwandelte. Dabei lernten die Kinder nicht nur die Grundzüge einer Filmproduktion kennen, sondern erhielten auch viele Denkanstöße für einen bewussten Umgang mit den
Medien Film und Fernsehen.
up2xTrakt – Einstellung zur Jahresmitte 2003
Ziel von up2xTrakt, dem virtuellen Jugendzentrum Münchens, das von MZM,
KJR München Stadt und SIN – Studio im Netz gemeinsam getragen wurde,
war einerseits, möglichst viele Münchner Jugendliche mit Informationen und
Angeboten für eigene Aktivitäten zu erreichen, andererseits aber auch, Jugendliche dafür zu gewinnen, die Plattform weitgehend eigenständig zu betreuen und anderen Jugendlichen als Expertinnen und Experten bei Fragen
rund um Online-Projekte zur Seite zu stehen. In den ersten beiden Jahren des
Eine möglichst eigenständige und selbstbestimmte Nutzung und Betreuung
der Plattform up2xTrakt durch Jugendliche setzt deren Qualifizierung voraus. Einen Schwerpunkt der Arbeit des MZM im Projekt bildete deshalb die
Einrichtung einer Online-Redaktion und die Ausbildung von Netz-Redakteurinnen und -Redakteuren.
In die neu gegründete Jugend-Online-Redaktion wurden die bereits bestehenden Redaktionen des Jugendradios Störfunk und des Jugendfernsehmagazins maTz-TV einbezogen. Die Online-Redaktion hat sich im ersten Halbjahr regelmäßig getroffen und unter Anleitung eines Medienpädagogen die
Plattform betreut, diverse Fortbildungsmaßnahmen durchgeführt und den
weiteren Betrieb von up2xTrakt konzipiert. Die Einstellung des Projekts führte
dazu, dass der Honorarvertrag mit dem Betreuer der Jugend-Online-Redaktion gekündigt und die Weiterarbeit gestoppt werden musste. Ein Versuch,
die Redaktion auch ohne Betreuung fortzuführen scheiterte, da Terminorganisation und technische Betreuung fehlten. Somit wurde das Projekt leider
gerade dann gestoppt, als es sich als jugendeigenes Angebot selbstständig
machen wollte.
Begonnen wurde auch damit, verschiedene in München vorhandene Jugendredaktionen in einer Arbeitsgemeinschaft zu bündeln und ihren Arbeiten eine
gemeinsame und damit öffentlichkeitswirksamere Plattform zu bieten. Rund
um das Projekt up2xTrakt konnten Jugendliche aus der Sportjugend, dem
Infofon, dem JIZ (Jugendinformationszentrum), von maTz und Störfunk und
weiteren Projekten für diese Idee gewonnen werden. Diese neue Arbeitsgemeinschaft „AG JOJo“ (Jugend-Online-Journalismus) wurde von JIZ und
MZM gemeinsam initiiert. Neben Fortbildungen und einem kontinuierlichen
Informationsaustausch wurde vereinbart, ein Redaktionssystem zu entwickeln,
über das einmal eingegebene Daten automatisch in die verschiedenen Münch-
MZM
Bestehens von up2xTrakt waren viele neue Ideen erprobt, Modellprojekte
konzipiert und Aktivitäten in Münchner Freizeitstätten durchgeführt worden.
2003 sollte up2xTrakt als Plattform von Jugendlichen für Jugendliche etabliert und ausgebaut werden. Leider wurden die Planungen seit Ende 2002
immer wieder in Frage gestellt, da schon zu diesem Zeitpunkt up2xTrakt als
noch nicht etabliertes Projekt von der Stadt ganz oben auf die Liste der einzusparenden Projekte gesetzt wurde. Nach ständigem Hin und Her hieß es
Ende 2002, dass das Projekt erst Ende 2003 eingestellt wird, was uns zu
Planungen für das gesamte Jahr 2003 veranlasst hat. Letztendlich wurden
die Mittel dann nur bis Mitte 2003 bewilligt und up2xTrakt musste Ende Juni
2003 beendet werden.
Die im Folgenden dargestellten durchgeführten und geplanten Aktivitäten
zeigen, dass mit diesem Projekt der Münchner Jugendarbeit ein wichtiger
Baustein der Arbeit mit Computer und Internet verloren geht.
| zentrale Projekte
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MZM
| zentrale Projekte
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ner Plattformen einfließen sollten. Dies hätte die Arbeit aller mit der Pflege
von Websites betrauten Jugendlichen in unterschiedlichen Institutionen und
Redaktionen erleichtert und up2xTrakt als zentrales Element in diesem Netzwerk etabliert. Mit Einstellung des Projekts fehlte hierfür die finanzielle Grundlage und die AG musste bereits nach zwei Treffen ihre Arbeit einstellen.
Angeboten und durchgeführt werden konnte im Frühjahr 2003 in Kooperation mit JIZ noch ein Workshop zum Thema „Online-Journalismus“ für Schüler und Schülerinnen Münchner Schulen, die sich für journalistische Arbeit
im Netz interessieren. Unter dem Motto „Ich hab’ was zu sagen“ konnten
sich 12 Jugendliche, die aus einer Vielzahl an Bewerbungen ausgewählt wurden, in einer Woche der Osterferien grundlegende Kenntnisse journalistischen Arbeitens im Netz aneignen. Das Spektrum reichte von journalistischen Grundlagen bis hin zum Publizieren von Texten, Bildern, Audio- und
Videoclips. Ein Redakteur von jetzt.de, eine Redakteurin der Süddeutschen
Zeitung und ein Profi aus dem Bereich Web-Design gaben den Jugendlichen
viele praktische Tipps, wie sie ihre Seiten effektiv und publikumswirksam
gestalten können. Einen großen Stellenwert nahm das Schreiben ein, die
Grundlage für jede journalistische Tätigkeit. Die Jugendlichen lernten verschiedene journalistische Formen kennen und verfassten eigene Texte zu aktuellen Themen, die sie in einer Redaktionskonferenz zur Diskussion stellten. Bei der anschließenden Aufbereitung dieser Texte für das Netz wurde
der Unterschied zu Texten für Printmedien deutlich: sie mussten gekürzt,
klarer gegliedert und mit einer kurzen Zusammenfassung versehen werden.
Die Jugendlichen lernten außerdem, ihre Artikel zu bebildern und die Bilder
fürs Internet aufzubereiten. Darüber hinaus konnten sie auch kleine Videoclips zur Illustration der Artikel nutzen und O-Töne aus Interviews auf dem
Streaming-Server des MZM ablegen. Am Ende des Workshops waren bereits
alle Beiträge online.
Ein Projekt, das ebenfalls im Rahmen des virtuellen Jugendzentrums
up2xTrakt gestartet werden sollte und leider in der geplanten Form nicht mehr
durchgeführt werden konnte, war der für die Sommerferien geplante Workshop „Digitale Weltreise“. Das Projekt hatte zum Ziel, Kindern das Internet
als Informations- und Kommunikationsmedium nahe zu bringen. Im Rahmen einer digitalen Weltreise sollten Kinder im Alter zwischen 8 und 10
Jahren während der Sommerferien Informationen über ihr Traumland sammeln oder eigene Urlaubserlebnisse darstellen. Um die Kinder nicht zu enttäuschen, wurde nach einer alternativen Finanzierung gesucht. In geänderter
Form konnte der Workshop dann als Teil eines Medienprojekts auf dem
Münchner Kinderportal zum Thema „Münchner Partnerstädte“ realisiert
werden (siehe eigener Bericht).
Ebenfalls geplant war 2003 die Fortsetzung der On-Tour-Projekte Loop in
Münchner Freizeitzentren. Aufgrund der fehlenden Mittel konnten und können diese jedoch nur noch durchgeführt werden, wenn die Einrichtungen selbst
die Honorarmittel dafür aufbringen. Die notwendige Technik wird weiterhin
kostenlos vom MZM zur Verfügung gestellt. In dieser Form konnte ein Projekt in Zusammenarbeit mit dem „Pfiffteen“, einem Jugendzentrum des Kreisjugendring München-Stadt, im Jahr 2003 durchgeführt werden.
| zentrale Projekte
Das MZM wird sich bemühen, Teile der im Rahmen von up2xTrakt begonnenen Arbeit fortzuführen. So können Jugendliche beispielsweise künftig ihre
Projekte auf den Seiten des MZM veröffentlichen. Die vielfältigen und spezifischen Angebote von up2xTrakt werden jedoch fehlen.
MZM
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maTz – Jugendliche machen Fernsehen
Die maTz-Jugendfernsehredaktion produzierte dieses Jahr acht einstündige
Sendungen, von denen vier im neuen Magazinformat mit folgenden Themen
gestaltet wurden:
● Wehrmachtsausstellung in München,
● Flimmern und Rauschen 2002,
● Nato-Sicherheitskonferenz 2003
● Der virtuelle Tod, Egoshooter
● Infofon, was ist das?
● Radio Feierwerk
● Nachgefragt bei Kurt Beck: Der Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz
zum Thema Jugend und Medien
● Auf den Spuren von Crosscurling
● Bericht Up & Coming Filmfest in Hannover und
● Vorberichterstattung zum Flimmern & Rauschen Filmfest 2003
Die restlichen Sendungen speisten sich hauptsächlich aus dem Filmfundus
des Flimmern & Rauschen Filmfests 2002. Hier war maTz mit einem eigenen Talkstudio vor Ort und konnte Gespräche mit den Filmemacherinnen
und –machern führen und aufzeichnen, die in die 2003 produzierten Sendungen integriert wurden.
Als feste Größe in der maTz-Redaktion etablierte sich dieses Jahr außerdem
der Livemitschnitt von Konzerten. Vier bis acht maTz-Redakteure zeichnen
dabei jeweils ein Konzert ihrer Wahl mit drei bis vier Kameras auf und mischen es live mit einem Bildmischer ab. Neben dem Spaß an der Aktion, die
extreme Teamarbeit von den Beteiligten fordert, gleichzeitig aber auch ein
schnelles Ergebnis bietet, bringt der Livemitschnitt der maTz-Redaktion einen guten Ruf in der nicht-kommerziellen Kulturlandschaft, die begeistert
MZM
| zentrale Projekte
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darüber ist, dass ihre Konzerte im Fernsehen ausgestrahlt werden. So war
die Redaktion 2003 bei folgenden Konzerten aktiv:
● Tahiti 80 & Nova International im Feierwerk
● Endausscheidung des KJR-Bandwettbewerbs im Spectaculum Mundi
● Sprungbrett-Bandwettbewerb im Orangehouse
● Rage against Abschiebung im Backstage
Ebenfalls im Band-Nachwuchsbereich angesiedelt war ein Videoclip-Wettbewerb, den die maTz-Redaktion im Frühjahr ausschrieb. Nachwuchsbands
konnten sich mit Demobändern bewerben, als Preis winkte die Produktion
eines Videoclips. Die Redaktion entschied sich für einen Song der Band „Naveed“, die als Hauptdarstellerin Sophie Rogall gewinnen konnten. Der Videoclip wurde so gut, dass er sogar den Weg auf die DVD des Films „Fickende
Fische“, die Anfang 2004 auf den Markt kommt, fand. Runtergeladen werden kann der Clip unter www.naveed.de.
Neu in diesem Jahr war das Angebot eines Schülerpraktikums im Rahmen
von maTz. Der als Probelauf gedachte Test, Gymnasiastinnen und Gymnasiasten während ihres Schülerpraktikums einen Einblick in die Fernsehberichterstattung zu geben, indem sie in der Praktikumswoche einen Beitrag recherchieren, drehen und schneiden, lief sehr gut und so wird das Angebot 2004
für maTz und Störfunk wiederholt und im Programmheft beworben.
maTz-Redakteure in Aktion
Störfunk auf afk m94.5
Die Jugendsendung Störfunk, ein Kooperations-Projekt von JFF/MZM, KJR
München-Stadt und Hochschule für Philosophie, wird täglich zwischen 17.00
und 19.00 Uhr auf m94.5 ausgestrahlt. Die Sendung besteht aus einem Magazinteil, der von Montag bis Samstag von 17.00 – 18.00 Uhr auf dem Programm steht und einem Musikteil, genannt Base Control, der Montag bis
Samstag von 18-19.00 Uhr und Sonntag von 17.00-19.00 Uhr gesendet wird.
Die Base Control beinhaltet nicht nur Musik, sondern auch Hintergrundinformationen zu den jeweiligen Musikrichtungen oder Interviews mit Bands.
Sie wird von den Jugendlichen regelmäßig eigenverantwortlich erstellt – wobei
die letztendliche Verantwortung selbstverständlich bei uns liegt. Damit ist
der Störfunk zu einer wichtigen medienpädagogischen Maßnahme geworden, die es jungen Leuten ermöglicht, ihre Interessen im Radio zu veröffentlichen, Kompetenz im Umgang mit Medien zu entwickeln und einen eventuellen Berufsweg zu erproben. Allerdings wollen nicht alle Jugendliche, die
die Störfunk-Base produzieren, professionelle Radiomacherinnen und -macher
werden. Die meisten fühlen sich mit ihrem Musikgeschmack im Mainstream
Radio nicht vertreten und entwickeln deshalb bei Störfunk Alternativen.
Flimmern & Rauschen
Mit über 60 Videos erwartete die Besucherinnen und Besucher des diesjährigen Jugendfilmfests Flimmern & Rauschen am 04. und 05. Dezember in der
Münchner Muffathalle ein 24stündiges Programm, das nicht nur für Abwechs-
MZM
Im Herbst erlebte die maTz-Redaktion einen enormen Ansturm von neuen Jugendlichen. Zeitgleich zu zwei Castings, bei denen sich insgesamt etwa 30
Jugendliche für maTz interessierten, kamen zur November-Redaktionssitzung
noch etwa 12 Jugendliche, die aus unterschiedlichen Quellen von maTz erfahren hatten. Die Castings waren inhaltlich auf Flimmern & Rauschen ausgerichtet, wo sowohl Moderatorinnen und Moderatoren gesucht waren als auch
Redakteure und Kameraleute, die die Veranstaltung dokumentieren sollten.
Während sich die Anwärterinnen und Anwärter für die Moderation auf der
Bühne erprobten, führte das maTz-Team die eher redaktionell interessierten
Jugendlichen in die Grundzüge der Kameraführung und Bildmischung ein,
was den Neuen sichtlich Spaß machte und einen großen Werbeeffekt für die
Redaktion hatte.
Anschließend wurden von den 15 Bewerbungen 7 Jugendliche ausgewählt,
die nach einem Moderationstraining zusammen mit zwei bewährten maTzRedakteurinnen bei Flimmern und Rauschen moderierten. Die redaktionell
interessierten Jugendlichen wurden nach einer Technikeinführung in die matzRedaktion integriert und konnten sich bei der Aufzeichnung der Fernsehsendung zu „Flimmern & Rauschen“ erstmals bewähren.
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MZM
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lung sorgte, sondern auch einen neuen Rekord aufstellte. Aus den zahlreichen Einsendungen wurde ein
Programm zusammengestellt, das
von Kurzgeschichten über engagierte Dokumentarfilme bis hin zu unterhaltsamen Trickfilmen ein vielfältiges Spektrum der jungen Filmszene aufzeigte. Veranstaltet wurde
Flimmern & Rauschen vom Medienzentrum in Zusammenarbeit mit dem Stadtjugendamt München, der Filmstadt München und dem Kulturreferat der Landeshauptstadt.
Eröffnet wurde das Filmfest mit dem Schulklassenprogramm am Donnerstag
Vormittag. Von 9.00 Uhr bis 10.30 Uhr gab es ein Angebot für Grundschulklassen, ab 10.30 Uhr richtete sich das Programm an Klassen der Sekundarstufe I. Bereits um 8.30 Uhr war die Muffathalle mit 400 Grundschülern
gefüllt, um 10.30 Uhr kamen dann noch einmal 350 Schüler von Münchner
Hauptschulen, Realschulen und Gymnasien. Insgesamt besuchten knapp 1500
Jugendliche das Filmfest an den beiden Tagen. Höhepunkt des Filmfests war
die Preisverleihung am Freitag Abend. Acht Preise und vier Anerkennungen
der Jury wurden dieses Jahr vergeben. Übergeben wurden die Preise vom
Leiter des Stadtjugendamts München, Dr. Hubertus Schröer und von Prof.
Dr. Bernd Schorb. Die Preise gingen an die Filme „Rette sich wer kann“ von
der Filmgruppe „Filmratz on tour“, an den Film „Von Angesicht zu Angesicht“ von Eric Andrae, an „Konrad“ von „mena - Film“, an „The Profashional“ von Florian Reichart und an „Tag für Tag im Untergrund - U-BahnFahrer“ vom AFK-Team. Den Preis für das Sonderthema erhielt dieses Jahr
der 24jährige Filmemacher Michael Netsch für seinen Film „Irgendwie anders
und doch ganz normal“. Der
Förderpreis der Bavaria Filmstadt ging an „heart trouble“
von Kai Sitter.
Ein Highlight des Festivals
war auch dieses Jahr der Publikumspreis, der von der
Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) gestiftet und
von Frau Wendt übergeben
wurde. Ausgezeichnet wurde
der Film „Lokalgeschichten
mit Ferdinand Schuster und
Toshio“ von Morgane Remter. Filmgruppe beim Interview
Theatron Open-Air-Kino
Jeden Samstag nach den Rockbands standen beim Theatron-Musiksommer
im Olympiapark auch dieses Jahr wieder junge Nachwuchsregisseure und regisseurinnen auf der Bühne. Ab 22.00 Uhr wurde eine Auswahl von Kurzfilmen auf Großleinwand gezeigt. Organisiert und zusammengestellt wurde
das Programm vom Medienzentrum. Partner der ARGE Theatron sind neben
dem Medienzentrum das Kultur- und Sozialreferat sowie Feierwerk und Rockhouse e.V. Das Programm umfasste dieses Jahr Preisträgerfilme des „Deutschen Jugendvideopreises“, die uns freundlicherweise vom Kinder- und Jugendfilmzentrum in Deutschland (KJF) zur Verfügung gestellt wurden. Außerdem wurden die besten Filme des Jugendfilmfests Flimmern & Rauschen
sowie des Medienförderprogramms In eigener Regie vorgeführt. Mit einem
eigenen Programmblock wartete dieses Jahr erstmals der afk-Fernsehverein
auf. Best of „AFK-TV“ versammelte Highlights aus dem Programm der AFKRedaktion in der Rosenheimer Straße. Rund 500 Zuschauer sahen jeden Samstag Abend das Kinoprogramm, das dieses Jahr auch aufgrund des heißen
Sommers eine willkommene Abwechslung am späten Abend kostenlos und
im Freien war. Dieses erfolgreiche Festival muss auch im nächsten Jahr fortgesetzt werden, auch wenn die Finanzierung weiterhin ungewiss ist.
Umbau des Medienzentrums
Nach den Sommerferien begannen die seit langem ersehnten und seit über
zwei Jahren geplanten Umbauarbeiten im Medienzentrum München. Dies
blieb allerdings nicht ohne Konsequenzen für den laufenden Betrieb. So
mussten der gesamte Studiobetrieb nahezu vollständig reduziert, der Verleih
eingeschränkt, Seminare ausgelagert, der Störfunk in eine Rumpelkammer
ausquartiert und das Kino geteilt und in ein Lager und einen provisorischen
Audio und Video- Schnittraum umgewandelt werden. Neben einer neuen struk-
MZM
Besonders erfreut war das Team des Medienzentrums über eine überraschende zusätzliche Förderung des Jugendfilmfests durch die Stadtsparkasse München. Frau Daxenbichler überreichte im Rahmen der Preisverleihung einen
Scheck in Höhe von 6.700,- EUR, als Anerkennung für die langjährige engagierte Arbeit des Medienzentrum München. Prof. Dr. Schorb dankte für diese Unterstützung und bat die Stadtsparkasse, kontinuierlicher Partner dieses
Festivals zu werden und damit die medienpädagogische Arbeit in München
zu fördern. Dies würde das Überleben des Münchner Jugendfilmfests sichern
helfen und die derzeitigen Etatprobleme des Medienzentrums reduzieren.
Im Anschluss an die Preisverleihung wurden die Siegerfilme noch einmal
vorgeführt und ausgelassen gefeiert.
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MZM
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turierten Verkabelung aller Räume, einer neuen Telefon- und Lüftungsanlage
und zusätzlicher Büroräume wird es im dritten Stock für das Jugendradio
Störfunk eine neue Sprecherkabine geben. Ganz besonders darf man auf die
Einweihung des Multimediastudios gespannt sein, das für Seminare, Weiterbildungen und medienpädagogische Veranstaltungen genutzt werden kann.
Von den Umbauarbeiten, die praktisch alle Räume des MZM betrafen, waren
neben den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor allem die Nutzerinnen und
Nutzer betroffen. So musste beispielsweise die Anzahl der Förderprojekte
gegenüber dem Vorjahr halbiert werden, weil die entsprechenden Kapazitäten für den Bild- und Tonschnitt nicht zur Verfügung standen. Dass überhaupt
einige Produktionen fertiggestellt oder Seminare stattfanden konnten, ist der
Flexibilität und Hilfsbereitschaft der Kolleginnen und Kollegen im Haus der
Jugendarbeit zu verdanken. Immer wieder konnte durch ihre Unterstützung
auf andere Räume und manchmal sogar auf Büros im Hause ausgewichen
werden. Und wenn ein Film ganz dringend fertig gestellt werden musste und
kein Raum zur Verfügung stand, wie dies bei einem Gewaltpräventionsprojekt der Streetworker des Jugendamts der Fall war, so wurde die Technik
auch mal unter Plastikplanen im Lagerbereich der Baustelle eingerichtet.
Die Beeinträchtigung und Mühen werden bald vergessen sein, wenn ab Ende
Januar 2004 der Betrieb im Medienzentrum unter wesentlich besseren Bedingungen wieder voll aufgenommen werden kann.
Perspektiven
Leider sind die Aussichten des Medienzentrums für 2004 und erst recht für
2005 nicht sehr rosig. Durch die Kürzung der Mittel um 80.000,— innerhalb dieser beiden Jahre sowie durch den Wegfall des Projektes up2xTrakt
können viele Angebote nicht mehr in der bisherigen Form aufrecht erhalten
werden. Komplett dem Rotstift zum Opfer gefallen ist neben up2xTrakt bereits
das Münchener Kinderfilmforum, das vom Medienzentrum über 20 Jahre
lang in den Stadtteilen in Kooperation mit dem Kreisjugendring MünchenStadt organisiert und durchgeführt wurde. Darüber hinaus muß 2004 der
Geräteverleih von bisher drei auf zwei Verleihtermine pro Woche heruntergefahren werden. Auch eine moderate Anhebung von Leih- und Teilnahmegebühren ist unumgänglich, wobei das Medienzentrum jedoch großen Wert
darauf legt, nach wie vor ermäßigte Tarife für Jugendliche anzubieten. Trotz
der erschwerten Rahmenbedingungen sollen die zentralen Angebote des MZM
aufrecht erhalten und damit auch weiterhin Kindern und Jugendlichen in
München die Möglichkeit geboten werden, eigene Medienprodukte zu erstellen. 2004 und noch mehr 2005 wird aber auch die bisher große Anzahl an
MZM
dezentralen Aktivitäten erheblich reduziert werden müssen. Weitere Einschränkungen in den Angeboten des MZM werden unausweichlich sein.
Dennoch wird das Medienzentrum alles tun, um den gegebenen Mitteln Kindern und Jugendlichen eine möglichst große Bandbreite an Möglichkeiten
zu bieten, Kompetenz im Umgang mit Medien zu erwerben. Denn auch in
Zeiten von Sparzwängen haben sie Anspruch darauf. Diesen Auftrag will das
Medienzentrum auch in Zukunft ernst nehmen, verbunden mit Hoffnung,
dass sich die kommunale Finanzsituation in absehbarer Zeit wieder verbessert und auch der medienpädagogischen Arbeit mehr Mittel zur Verfügung
gestellt werden.
| perspektiven
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MEDIENSTELLE AUGSBURG
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Medienstelle Augsburg (MSA)
Für die Arbeit der Medienstelle Augsburg ergab sich in diesem Jahr eine
entscheidende Veränderung – im positiven Sinn. Mitte September ist die MSA
in das neu eröffnete Bildungszentrum der Stadt Augsburg am Willy-BrandtPlatz 3 umgezogen. Unweit ihrer früheren Wirkungsstätte, der „Villa“ des
Stadtjugendrings Augsburg, in der sie 18 Jahre untergebracht war, stehen ihr
nun mehr Räumlichkeiten und verbesserte Arbeitsbedingungen zur Verfügung. Neben der MSA sind im Bildungszentrum die Volkshochschule Augsburg und das Medienzentrum für Schule und Bildung (ehemals Stadtbildstelle) untergebracht. Dies ermöglicht neue Kooperationsformen und erhebliche Synergieeffekte. Einen Vorgeschmack darauf bot der mit allen Bildungsträgern gestaltete Videoclip, den die MSA bei der Eröffnung des Hauses präsentierte. Mit weiteren gemeinsamen Angeboten, wie einem Fotoseminar mit
der VHS und einer Filmsichtveranstaltung mit dem Medienzentrum für Schule
und Bildung wurden noch in diesem Jahr die Möglichkeiten der Zusammenarbeit erprobt.
Die Kooperation mit dem Stadtjugendring Augsburg und seinen Einrichtungen wird damit jedoch nicht geschmälert. So unterstützt die MSA nach wie
vor mit ihrer Außenstelle MEDIENfabrik im Jugendhaus Lechhausen die
aktive Medienarbeit mit
Kindern und Jugendlichen
Die Medienstelle Augsburg des JFF - Institut für
im Stadtteil. Neben der
Medienpädagogik in Forschung und Praxis ist
Betreuung von VideobearAnsprechpartnerin für die Augsburger Jugendbeitungen geschah dies in
arbeit in medienpädagogischen, -praktischen
diesem Jahr vor allem bei
und -politischen Fragen. Ihre Angebote richten
Camera-Obscura-Aktionen
sich an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der
vor und im Jugendhaus.
verbandlichen und offenen Jugendarbeit, an ErWährend der vom Amt für
zieherInnen in Kindertagesstätten und an andeKinder, Jugend und Famire mit der Erziehung beauftragte Multiplikatorlie veranstalteten Aktivitäinnen und Multiplikatoren sowie an Kinder und
ten zum Weltkindertag war
Jugendliche selbst.
die begehbare LochkameDie Medienstelle Augsburg
ra eine der Attraktionen auf
- unterstützt und begleitet Medienprojekte
dem Augsburger Elias- berät in allen medienpädagogischen Fragen
Holl-Platz. Zur Zeit wird
- verleiht Geräte und bietet Schnittmöglichim Jugendhaus eine weitekeiten für Video
re 2x2x2 Meter große Ka- bietet Seminare und Veranstaltungen zur
mera gebaut.
-
Fortbildung an
veranstaltet innovative Medienprojekte
dokumentiert die pädagogischen Aktivitäten
Die bisherige Fotoarbeit mit Jugendlichen in der MEDIENfabrik wurde durch
eine Ausstellung von Lomo-Walls und 3D-Bildern in der Lechhausener Filiale der Augusta-Bank gewürdigt.
Zwei weitere Foto-Ausstellungen präsentierte die MSA zusammen mit dem
„tip“, der Jugendinfo & Servicestelle des Stadtjugendrings Augsburg in der
Treppenhausgalerie am Schwibbogenplatz.
Die Ausstellung „Fotofieber – 40 Jahre Jugendfotopreis“ lud zu einer Zeitreise durch vier Jahrzehnte Jugendfotoarbeit ein. Das Themenspektrum der
Bilder, die aus dem vom Kinder- und Jugendfilmzentrum (KJF) jährlich veranstalteten Wettbewerb „Deutscher Jugendfotopreis“ stammten, reichte von
flippigen Flowerpower-Zeiten und Studentenprotesten bis zur Auseinandersetzung mit Gefahren wie Überwachungsstaat oder Atomkraft, von der IchSuche bis zum digitalen Overkill, von der Wiedervereinigung bis zur AttacBewegung. Sieghard Schramm, Bildungsreferent der Stadt Augsburg und der
Vorsitzende des Stadtjugendrings, Linus Förster würdigten bei der Vernissage zusammen mit Jan Schmolling, Leiter des Deutschen Jugendfotopreises,
die Bedeutung des Mediums Fotografie in der Jugendbildungsarbeit.
„Die Dritte Dimension“ – eine weitere Fotoausstellung im „tip“ präsentierte
dreidimensionale Fotografien, die im Rahmen eines PICS03-Seminars der
MSA im Januar entstanden waren. In diesem Workshop wurden die Grundlagen verschiedener Verfahren der 3-D-Fotografie und des 3-D-Films vorgestellt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhielten die Möglichkeit, mit
Fotokamera und Computer eigene Stereobilder zu gestalten. In der Arbeit
mit einem einfachen Bildgestaltungsprogramm wurde die Stereofotografie
wiederentdeckt – nicht nur als optischer Gag, sondern auch als raffiniertes
fotografisches Ausdrucksmittel. Auch wenn es einigen sprichwörtlich „die
Augen verdrehte“, löste die Ausstellung bei vielen Faszination und Begeisterung aus.
Beide Ausstellungen und der Workshop fanden breites Interesse. Ermöglicht
wurden die Veranstaltungen durch die Unterstützung des KJF und der Stiftung Deutsche Jugendmarke.
In Kooperation mit dem Stadtjugendring, bei dem es in diesem Jahr einen
personellen Wechsel in den Führungspositionen gab, wird auch weiterhin
das Affenkino im PAVIAN durchgeführt. Das monatliche Videoforum der
MSA erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit bei jungen Medienmacherinnen und -machern und wird auch in Zukunft am Schwibbogenplatz
veranstaltet. Auch das Interesse an der Nutzung und Ausstattung des gemeinsamen Gerätepools besteht weiterhin. Beim Stadtjugendring hat in diesem
Jahr ein personeller Wechsel in den Führungspositionen stattgefunden. Sowohl der langjährige Vorsitzende Dr. Linus Förster als auch der noch längere
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MSA | projekte
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Zeit amtierende Geschäftsführer Mathias Garte haben ihr Amt abgegeben
und sich anderen Herausforderungen zugewendet. Beiden sei an dieser Stelle herzlich für ihr Engagement für die Medienarbeit und für die gute Zusammenarbeit mit der Medienstelle gedankt.
Mit der MEDIENfabrik und den neuen größeren Räumen im Bildungszentrum stehen jetzt auch mehr Arbeitsplätze für Mediengruppen aus ganz Augsburg zur Verfügung. Schon kurz nach der Eröffnung des Bildungszentrums
hat sich hier eine Initiative gegründet, die unter dem Namen „3dXchange“
ein Forum für alle sein will, die an dreidimensionalen Mediengestaltungen
interessiert sind. Nach monatlichen Treffen von Oktober bis Dezember will
der Arbeitskreis jetzt 14-tägig in der MSA zusammen kommen. Erste gemeinsame Produktionen sind geplant.
Die Möglichkeit, nun auf die im Medienzentrum für Schule und Bildung
vorhandene Medientechnik direkt zugreifen zu können, vereinfacht und befördert die Unterstützung von Medienprojekten im Schulbereich durch die
MSA, die in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen hat. Davon profitierte auch ein Projekt an einem Augsburger Gymnasium.
Im Rahmen des Wahlpflichtfaches „Mediengesellschaft“ der 9. Klassen am
Peutinger Gymnasium gab die MSA Schülerinnen und Schülern in sechs
Gruppen die Möglichkeit, ein selbst gestelltes Thema medial zu bearbeiten.
Auch das Medium konnte frei gewählt werden. Lerninhalte des Projekts waren:
● Aneignung von Handlungskompetenz: Wie kann ich mich selbst durch
Medien ausdrücken
● Schulung der Kritikfähigkeit: Auseinandersetzung mit Manipulationstechniken der Medien
● Förderung sozialer
Kompetenzen: Gemeinsame Erarbeitung
eines medialen Produkts in der Gruppe
So entstanden von Ende
April bis Anfang Juli zwei
Fotostories, zwei Videoclips und vier Lomo-Walls
zu Themen rund um Freizeit, Spaß und Alltagsdrogen, die im Rahmen eines
Schulfestes den Freunden
und Angehörigen präsen- Schulklasse bei der Projektbesprechung
tiert wurden. Das zusammen mit zwei Lehrerinnen des Gymnasiums entwickelte Konzept erlaubte eine andere Form des Unterrichts und Erfahrungen,
die über den gewohnten Schulalltag hinaus gingen.
Die Betreuung der einzelnen Gruppen übernahmen Studentinnen und Studenten sowie freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der MSA. Unterstützt
wurde das Projekt vom Amt für Kinder, Jugend und Familie der Stadt Augsburg.
Das zusammen mit dem Filmbüro Augsburg veranstaltete Modellprojekt
„Medienunterricht in der Schule“ fand dieses Jahr zum letzten Mal statt.
In der 3. Phase des Projektes konnten auch in diesem Jahr eine 4. Grundschulklasse und eine 6. Hauptschulklasse ihre Ideen filmisch umsetzen. Von
März bis Ende Juni bereiteten sie in Kleingruppen (Drehbuch, Schauspiel,
Technik, Musik, Organisation) die Dreharbeiten vor, die jeweils in einer Woche
im Juli stattfanden. Die beiden Produktionen – eine Fantasy-Geschichte der
6. Klasse und eine Detektivstory der 4. Klasse – hatten jeweils am Ende der
Projektwochen im Kino Premiere.
Da dem Filmbüro die städtischen Zuschüsse gekürzt wurden, konnte die Betreuung der Kinderjury-Klassen des diesjährigen Augsburger Kinderfilmfestes durch die MSA nicht mehr durchgeführt werden. Das seit 1997 bestehende Schulfilmprojekt sieht so einer ungewissen Zukunft entgegen.
Im Rahmen des diesjährigen Kinderfilmfestes wurden noch einmal alle entstandenen Produktionen der bisher beteiligten Klassen im Kino gezeigt. Zusätzlich luden MSA und Filmbüro zu einer Fortbildungsveranstaltung für
Lehrer ein mit Beispielen und Erfahrungsberichten aus dem Modellprojekt.
Nach wie vor bildet die Begleitung von Videoprojekten einen Schwerpunkt
der MSA-Arbeit. Immer mehr wird dies auch von Medienpädagogik-Studentinnen und -Studenten wahrgenommen, die sich im Rahmen von Projektarbeiten und Fortbildungen qualifiziert haben. Im Rahmen des Projektes
„Change In – Jugend in Augsburg engagiert sich“ gab die MSA Schülerinnen und Schülern Einblick in dokumentarisches Arbeiten mit dem Medium Film. Das als Teil des Bündnisses für Augsburg im Mai gestartete Projekt
will 14-/15-jährige Schülerinnen und Schüler motivieren, sich ehrenamtlich
zu engagieren. In Kindergärten, Seniorenheimen, Theater, Zoo und anderen
sozio-kulturellen Einrichtungen bekommen Jugendliche Einblicke in andere
„Lebensrealitäten“ und können viele neue Erfahrungen sammeln. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Angebot der MSA porträtierten in ihrem
Beitrag ihre Mitschüler in verschiedenen Einsatzbereichen. Der entstandene
Videoclip, der am Ende der ersten Projektphase allen Beteiligten präsentiert
wurde, kam gut an. Auch in der zweiten Phase des Projektes ist die MSA
wieder vertreten.
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Drehtag
In zwei weiteren Dokumentationen, die im Rahmen von
Projekten des Stadtjugendrings entstanden sind, setzten
sich die Teilnehmer mit jugendkulturellen Aspekten
auseinander. PUNK! ist ein
Zeitzeugenvideo. In vier
Stunden Interviews entsteht
die Augsburger Punk-Szene
der 70er-/80er-Jahre wieder.
In Graffiti bringen Augsburger und Münchner Sprayer
dem Zuschauer ihre Ausdrucksmöglichkeiten näher.
Eine weitere Projektbegleitung erfolgte bei der Selbstdarstellung einer Mädchengruppe der SOS-Jugendhilfen
Augsburg
Um die Kompetenz und Motivation für medienpädagogische Arbeit von Mitarbeiterinnen im Kindergarten zu erweitern, bot die MSA zusammen mit
der StadtAkademie eine Fortbildungsveranstaltung an, die leider wenig Beachtung fand. Nachdem sich nur zwei Teilnehmerinnen angemeldet hatten
und die Veranstaltung abgesagt werden musste, ging die MSA direkt auf die
Einrichtungen zu. In Teamgesprächen wurde deutlich, dass der Bedarf an
medienpädagogischer Arbeit im Kindergarten zwar gesehen wird, sich die
Mitarbeiterinnen aber wenig zutrauen. In Workshops zur aktiven Videoarbeit
und digitalen Fotografie konnten die Medienkompetenzen der Erzieherinnen
und Erzieher erweitert werden. Zusammen mit der MSA entstand das Konzept zu einem Fotoprojekt mit Vorschulkindern, das im nächsten Jahr in der
Einrichtung umgesetzt werden soll. Unterstützt wird das Projekt durch das
Kinder- und Jugendfilmzentrum (KJF).
Im Pädagogischen Forum im Bildungszentrum fand auch in diesem Jahr
wieder die traditionelle Fortbildung für 80 Berufspraktikantinnen und –praktikanten der Katholischen Fachakademie für Sozialpädagogik statt. Die Teilnehmenden erhielten eine Einführung in handlungsorientierte Medienpädagogik und konnten in Workshops praktische Erfahrungen im Umgang mit
Medien sammeln.
Darüber hinaus unterstützte die MSA angehende Erzieherinnen und Erzieher
bei der Durchführung von medienpädagogischen Projekten in ihren Praktikumseinrichtungen.
Im Rahmen ihres medienpädagogischen Auftrags bot die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) angehenden Erzieherinnen und Erzieher theoretische und praktische Anregungen an, wie im späteren Berufsalltag Medienkompetenz an Kinder und Jugendliche vermittelt werden kann.
An zwei Tagen konnten über 160 Studierende im zweiten Ausbildungsjahr an
den Augsburger Fachakademien für Sozialpädagogik und Heilpädagogik die
Praxis der aktiven Medienarbeit kennen lernen und in 13 von der BLM und
dem JFF organisierten und durchgeführten Workshops selbst erproben (siehe
eigener Bericht S. 47). Die MSA hat diese Tagung mit vorbereitet und sich
an der Durchführung beteiligt. Durch ihre Präsenz in Augsburg als Ansprechpartner für medienpädagogische Projekte kann sie die Erzieherinnen und
Erzieher weiter unterstützen und damit zur Nachhaltigkeit dieser Maßnahme
beitragen.
Neben zwei bereits klassischen Videoeinführungs-Seminaren in der Schwäbischen Jugendbildungs- und Begegnungsstätte Babenhausen führte die MSA
zusammen mit den Fachberaterinnen und -beratern für Medienpädagogik in
Schwaben einen Workshop zum dokumentarischen Arbeiten mit Film und
Video durch. Zu der vom Förderprogramm In eigener Regie im Rahmen der
Basis-Förderung unterstützten Veranstaltung konnte der Filmemacher und
Kameramann Stephan Krause als Referent gewonnen werden.
Den Höhepunkt für Projekte der aktiven Videoarbeit bietet das alle zwei Jahre stattfindende Schwäbische Jugendfilmfest – JuFinale. Zu dem vom Bezirksjugendring Schwaben und den Fachberatern für Medienpädagogik ausgeschriebenen Wettbewerb
für Jugendmediengruppen
gingen in diesem Jahr 37
Beiträge aus dem ganzen
Bezirk ein. Das Jugendfilmfest, das dieses Mal eigentlich im Allgäu stattfinden
sollte, war jedoch durch
Sparmaßnahmen gefährdet.
Letztendlich konnte es dann
doch mit Unterstützung der
MSA und des in der Nachbarschaft liegenden CineKamera-Workshop
maxX-Kinos in Augsburg
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durchgeführt werden. Diese Lösung erwies sich dann als sehr vorteilhaft.
Die Präsentation der Filme auf der großen Leinwand und die Kinoatmosphäre kamen bei den Filmgruppen gut an. Insgesamt 500 Besucher wurden am
Veranstaltungstag gezählt und der Kinosaal war immer gut gefüllt. Zwei der
Hauptpreise und ein Kinderfilmpreis gingen an Gruppen aus Augsburg.
Die Durchführung der vielen verschiedenen Projekte in diesem Jahr wäre
nicht möglich gewesen ohne den Einsatz von freien Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern, nicht zuletzt aus dem studentischen Umfeld, sowie den Praktikantinnen und Praktikanten. Ihnen sei an dieser Stelle recht herzlich gedankt.
Das gilt insbesondere auch für die Arbeitsgruppe, die sich in diesem Jahr mit
der Internetpräsentation der MSA auseinander setzte und die aktuelle Homepage der Medienstelle gestaltete, die unter www.medienstelle-augsburg.de
besucht werden kann.
Die Stadt Augsburg zeigte mit dem Ausbau des Bildungszentrums, dass für
sie auch die Bildung außerhalb von Schule eine hohen Stellenwert besitzt.
Die Vernetzung von Jugendbildungsarbeit, Elternarbeit, Schule und Erwachsenenbildung wird in der Arbeit und in den Angeboten der MSA in den nächsten Jahren eine noch größere Rolle spielen als bisher.
Fachberater und Fachberaterinnen
für Medienpädagogik
Seit fast 45 Jahren sind Fachberater und Fachberaterinnen für Medienpädagogik des JFF- Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Bezirksjugendringen in den einzelnen bayerischen Regierungsbezirken medienpädagogisch tätig. Sie unterstützen Medienprojekte Jugendlicher, führen medienpädagogische Weiterbildungsmaßnahmen für Multiplikatoren und Multiplikatorinnen der Jugendarbeit durch,
informieren über medienpädagogische Themen und realisieren Veranstaltungen wie z.B. die bezirksweiten Jugendfilmwettbewerbe, die JuFinalen. Bis
vor wenigen Jahren waren sie – mit Ausnahme einiger Modellprojekte in
einzelnen Regierungsbezirken in den 70er und 80er Jahren – ausschließlich
auf ehrenamtlicher Basis tätig. Die starke Nachfrage von Gruppen Jugendlicher nach medienpädagogischer Unterstützung, der große Erfolg der Modellprojekte hauptamtlicher Fachberatung (dokumentiert in mehreren Untersuchungsberichten) und die Bedeutung der Medienpädagogik in unserer
‚Medien’gesellschaft haben das JFF, den Bayerischen Jugendring und die
Bezirksjugendringe veranlasst, sich stets um die Professionalisierung der Medienfachberatung zu bemühen. Und diese Bemühungen blieben nicht ohne
Erfolg. Anfang 2001 konnte in Mittelfranken mit Unterstützung des Bezirks
der bisherige Fachberater für Medienpädagogik seine Arbeit hauptamtlich
aufnehmen. Nachdem auch der Verband der bayerischen Bezirke 2001 die
Empfehlung ausgesprochen hat, pro Bezirk eine Stelle für die hauptamtliche
Fachberatung zu installieren, haben sich alle Bezirke mit der Thematik befasst. Seit Anfang 2002 kann in der Oberpfalz die Fachberaterin professionell agieren und der Bezirk Niederbayern beschloss 2002 ebenfalls die Einrichtung einer hauptamtlichen Stelle. Dieser Beschluss wurde trotz der schwierigen Haushaltslage des Bezirks im Herbst 2003 realisiert. Seit Oktober ist
eine hauptamtliche Fachberaterin für Medienpädagogik aktiv. Ebenfalls 2003
wurden in Oberfranken Mittel bewilligt, so dass auch in diesem Bezirk ab
Anfang 2004 ein hauptamtlicher Fachberater tätig sein wird. Die bisherigen
Erfahrungen der hauptamtlich betriebenen Fachberatung bestätigen die Notwendigkeit und Effizienz dieser Einrichtung. Innerhalb kürzester Zeit nach
Antritt der hauptamtlichen Arbeit sind die jeweiligen Personen durch eine
Vielzahl von Nachfragen und Aufgaben mehr als ausgelastet. Durch die Professionalität und Kontinuität hauptamtlicher Fachberatung kann zudem eine
langfristig tragbare und damit nachhaltige Struktur medienpädagogischer
FACHBERATUNG
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FACHBERATUNG
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Fachberatung im Bezirk entwickelt werden, z.B. durch Aufbau und Schulung
eines ehrenamtlichen Teams. Damit wird gewährleistet, dass viele Medienprojekte Jugendlicher initiiert, unterstützt und veröffentlicht, aber auch die
vielfältigen Anforderungen nach Beratung, Weiterbildung u.ä. erfüllt werden
können.
Um die Arbeit der hauptamtlichen Fachkräfte und die Zusammenarbeit der
beteiligten Partner möglichst reibungslos zu gewährleisten, wurden in Mittelfranken und in der Oberpfalz Kooperationsverträge geschlossen, für Niederbayern und Oberfranken stehen sie demnächst an.
Auch 2003 hat das JFF zwei Fachberaterinnen- und Fachberatertagungen
durchgeführt, um den Erfahrungsaustausch und die notwendige Fortbildung
zu gewährleisten. Bei der Frühjahrstagung im Medienzentrum München standen v.a. die laufende Arbeit sowie die regionale Durchführung der Projekte
‚In eigener Regie’, ‚JuFinale’ und ‚format’ im Mittelpunkt. Thema der Tagung im Dezember in der Jugendbildungsstätte Waldmünchen waren Computerspiele, LAN-Parties und der pädagogische Umgang mit diesen bei Jugendlichen sehr beliebten Aktivitäten.
Um die Fachberater und Fachberaterinnen von Seiten des JFF noch effektiver
zu unterstützen und den Informationsfluss und -austausch zu erweitern, wurde vom JFF Ende des Jahres ein Newsletter gestartet, der kontinuierlich über
relevante Entwicklungen und Projekte im Jugendmedienbereich berichtet.
Außerdem wird die bestehende Internetplattform der Fachberater und Fachberaterinnen überarbeitet werden. Künftig sollen dort nicht nur die Ansprechpartner und -partnerinnen in den Bezirken zu finden sein, sondern auch einschlägige Anregungen und Informationen rund um medienpädagogische Fragen.
Die Situation in den einzelnen Bezirken
Im Regierungsbezirk Oberbayern hat Anfang 2003 die neue Fachberaterin
Daniela Berndl ihre Arbeit aufgenommen und ist seitdem im Team mit Michaela Schachtner und Achim Leser erfolgreich aktiv. Daniela Berndl konzentriert sich vor allem auf den Bereich Multimedia. Wegen eines Auslandsaufenthalts musste das Team 2003 fast ein dreiviertel Jahr auf Michaela
Schachtner verzichten. Seit Ende des Jahres ist sie jedoch wieder voll im
Einsatz und bemüht sich vor allem um Audioprojekte. Der Schwerpunkt von
Achim Leser liegt weiterhin im Bereich Video. Bedauerlicher Weise konnten die vom Bezirksjugendring Oberbayern zu Beginn des Jahres in Aussicht
gestellten finanziellen Mittel zur Durchführung von medienpädagogischen
Projekten auf Grund der knappen Haushaltslage doch nicht zur Verfügung
gestellt werden. Damit konnten die geplanten Maßnahmen zur Initiierung
und Durchführung neuer Film- und Radioprojekte mit Jugendlichen in ländlichen Regionen nicht durchgeführt werden. Es hat sich sehr deutlich gezeigt, dass der flächenmäßig riesige Bezirk Oberbayern medienpädagogisch
dringend einer hauptamtlichen Fachberatung bedarf, um auch hier die Chancen für Jugendliche zum Erwerb von Medienkompetenz zu sichern. Aus Sicht
des JFF ist es deshalb notwendig, 2004 auch in Oberbayern die Einrichtung
einer hauptamtlichen Stelle für Fachberatung voran zu bringen.
Wie sich die Professionalisierung der Fachberatung positiv für einen Bezirk
und die dortige Jugendmedienarbeit auswirken kann, ist in der Oberpfalz zu
beobachten. Hier hat sich die hauptamtliche Fachberaterin Alexandra Lins
sehr für den Aufbau eines Netzes von medienpädagogischen Referenten und
Referentinnen für die aktive Medienarbeit mit Film/Video und Audio engagiert. In Kooperation mit der Fachhochschule Regensburg, der Jugendbildungsstätte Waldmünchen und dem JFF werden Weiterbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen angeboten, um die Interessierten zu schulen und damit das Netzwerk funktionsfähig zu machen und perspektivisch eine flächendeckende medienpädagogische Betreuung sicher zu stellen. Inzwischen wurden die ersten Audio- und Videoprojekte in verschiedenen Regionen der
Oberpfalz von diesen ehrenamtlichen „Helferinnen“ und „Helfern“ unterstützt.
Erste Überlegungen, dieses Konzept auch auf den Bereich Multimedia auszuweiten, wurden getroffen.
Schon seit geraumer Zeit in der Diskussion, aber erst Ende des Jahres 2003,
wurde die Einrichtung einer hauptamtlichen Stelle für die Fachberatung in
Niederbayern zur Gewissheit. Angesiedelt beim Bezirksjugendring und in
enger Zusammenarbeit mit der Jugendbildungsstätte Windberg, der niederbayrischen Medienstelle, und dem JFF wird hier künftig Beate Heindl medienpädagogische Impulse setzen. Als ehemalige Leiterin von INNCA, eines
leider inzwischen geschlossenen medienpädagogischen Internetcafes für
Mädchen in Passau, bringt Beate Heindl einige Erfahrungen mit und hat die
Stelle mit Elan angetreten. Ihr Augenmerk liegt neben Multimedia und der in
Niederbayern traditionell stark verankerten Videoarbeit jetzt auf der Förderung von Audioprojekten. Die dafür erforderliche Technik steht mit Ende des
Jahres in der Medienstelle Windberg Jugendgruppen zur Verfügung.
Neuigkeiten gibt es auch aus Oberfranken zu berichten. Jürgen Vogel ist als
freier Mitarbeiter ausgeschieden, seine hauptberufliche Tätigkeit als Kameramann ließ ihm zu wenig Zeit für ein ehrenamtliches Engagement in der
Jugendarbeit. Für seine Arbeit in den letzten Jahren sei ihm an dieser Stelle
herzlich gedankt. Koordiniert wird die medienpädagogische Fachberatung in
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Oberfranken von Johnny Rieber, dem Michael Mirwald als freier Mitarbeiter
zu Verfügung steht. Die frühere Fachberaterin Barbara Günther hat inzwischen
ihren Lebensmittelpunkt von Oberfranken nach Mittelfranken verlegt, so dass
auch sie nicht mehr in Oberfranken unterstützen kann. Ende des Jahres kam
überraschend schnell die Nachricht, dass Mittel aus der Oberfranken-Stiftung bereitgestellt werden, um ab Anfang 2004 eine hauptamtliche Stelle zur
Medienfachberatung einzurichten. Johnny Rieber wird diese Aufgabe übernehmen.
Leider gibt es aus Schwaben in diesem Zusammenhang nicht viel Positives
zu berichten. Hier scheint eine hauptamtliche Stelle bis auf Weiteres auf Eis
zu liegen. Außerdem ist zu vermelden, dass Sabine Jenniches aus beruflichen Gründen ihre ehrenamtliche Tätigkeit als Fachberaterin niedergelegt
hat. Das JFF dankt ihr ganz herzlich für ihr jahrelanges Engagement. Bettina
Giersig und Markus Achatz müssen jedoch in Zukunft nicht ohne Unterstützung die Fachberatung in Schwaben leisten. Mit Karolina Böhm bekommen
sie eine engagierte Medienpädagogin an ihre Seite, die ein längeres Praktikum an der Medienstelle Augsburg absolvierte und schon intensiv an Projekten wie der JuFinale mitarbeitete. Die traditionell guten Kontakte und die
intensive Kooperation der Fachberaterinnen und des Fachberaters zur Medienstelle Augsburg und zur Jugendbildungsstelle Babenhausen sind sicher ein
Garant dafür, dass auch in Zukunft Medienprojekte in Schwaben qualifizierte Unterstützung erfahren. Allerdings bleibt trotz schlechter Haushaltslage
zu hoffen, dass auch in diesem Bezirk die Bestrebungen nach Professionalisierung zum Erfolg geführt werden können, damit die schwäbischen Jugendlichen ähnlich viele Angebote und Chancen zum sinnvollen Umgang mit Medien erhalten wie Jugendliche in anderen Bezirken.
Im dritten Jahr konnte die Medienfachberatung in Mittelfranken hauptamtlich durchgeführt werden. Sie ist am Medienzentrum Parabol angesiedelt,
das seit Jahren eng und fruchtbar mit dem JFF kooperiert und erfolgreich
medienpädagogische Maßnahmen in Nürnberg mit Fördermitteln der Stadt
und im gesamten Bezirk mit Förderung durch den Bezirk durchführt. Die
aktuelle Haushaltsmisere (nicht nur) der Stadt Nürnberg führte 2003 zu leichten Turbulenzen, was die Sicherung des städtischen Zuschusses anbelangt.
Positiv war jedoch die Unterstützung der Stadt bei der Suche nach neuen
Räumen und deren Ausstattung. Im August konnte das Medienzentrum Parabol umziehen und im September mit einer kleinen Feier die neuen und modern ausgestatteten Räumlichkeiten eröffnen. Damit hat auch die mittelfränkische Fachberatung beste Voraussetzungen für eine weitere erfolgreiche
Arbeit. Neben der Unterstützung zahlreicher medienpädagogischer Aktivitäten in verschiedenen Regionen des Bezirks wird 2004 ein Schwerpunkt bei
der Durchführung des Kinderfilmfests KiFinale in Erlangen im E-Werk liegen, die das Parabol und der Fachberater für Medienpädagogik als Kooperationspartner der Veranstalter JFF und BJR übernommen haben. Im Vorfeld
der KiFinale werden in Erlangen und im Landkreis Erlangen-Höchstadt einige medienpädagogische Modellprojekte in Kindertagesstätten und –horten
durchgeführt werden.
Personelle Veränderungen gibt es aus Unterfranken zu vermelden. Die nach
dem Weggang von Helmut Schreiner im Jahr 2002 verwaiste ehrenamtliche
Position konnte 2003 mit Lambert Zumbrägel wieder besetzt werden. Er ist
als unterfränkischer Fachberater zusammen mit Jürgen Schultheis Ansprechpartner für Medienpädagogik. Lambert Zumbrägels Schwerpunkt liegt im
Bereich Multimedia, was nicht verwundert, da er als pädagogischer Mitarbeiter seit 2002 in Würzburg das (Internet-) Cafe Dom@in leitet. Das Cafe
Dom@in ist der Treffpunkt für multimediainteressierte Jugendliche und junge Erwachsene im kirchlichen Jugendhaus Kilianeum. Jürgen Schultheis hat
seine erfolgreiche Arbeit mit dem Schwerpunkt Video/Film fortgesetzt. Zwar
hatte sich Anfang 2003 angedeutet, dass im Zusammenhang mit dem Neubau der unterfränkischen Jugendbildungsstätte in Würzburg auch die Medienpädagogik mit einer hauptamtlichen Stelle auf eine bessere Basis gestellt
werden könnte, dies hat sich aber aufgrund der Haushaltslage des Bezirks
bisher nicht konkretisiert.
Allen Fachberaterinnen und Fachberatern sowie allen freien Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern und den Kolleginnen und Kollegen vom Medienzentrum
Parabol sei an dieser Stelle für ihr Engagement, ihre konstruktive Kritik, ihre
Kreativität und ihre produktive Mitarbeit ganz herzlich gedankt. Denn ohne
diese engagierten Personen hätten Projekte des JFF wie die „JuFinale“, „KiFinale“, „In eigener Regie“ oder das Xenos-Projekt „format“ nicht so erfolgreich verwirklicht werden können. Im folgenden vermitteln die Fachberaterinnen und Fachberater in einem kurzen Überblick, welche Arbeit konkret in
den einzelnen Regierungsbezirken geleistet wurde. Die Anschriften der Fachberaterinnen und Fachberater sowie der freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind im Anhang verzeichnet.
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Johnny Rieber
Fachberater für Medienpädagogik in Oberfranken
freier Mitarbeiter: Michael Mirwald
Das Jahr 2003 stand ganz im Zeichen der JuFinale 2003. Das oberfränkische
Jugendfilmfest fand, wie bereits beim letzten Mal, in einem Kino statt, weil
das Ambiente mit rampenförmig angeordneten Sitzreihen und großer Leinwand den feierlichen Charakter eines Jugendfilmfestivals sehr gut unterstreicht. Auf Wunsch des Bezirksjugendring-Vorstandes werden die JuFinalen jedes mal in einer anderen oberfränkischen Stadt ausgetragen. Die Wahl
fiel dieses Jahr auf Kronach, da es über ein neues und wirklich schönes Kino
verfügt. Der Vorführsaal hatte zudem mit 150 Sitzplätzen genau die richtige
Größe. Ausschlaggebend war jedoch letztlich die Offenheit der Kinobetreiber, sie waren schnell für die Idee des Jugendfilmfests zu begeistern und
unterstützten uns nach allen Kräften.
Zur JuFinale wurden insgesamt 17 Filme eingereicht, die von einer fachkundigen Jury begutachtet wurden. Zum Sonderthema „Voll normal!?!“ gab es
nur einen einzigen Beitrag. Die Genres waren bunt gemischt: Von der Mafiakomödie über verfilmte Musikeinlagen auf Pullmolldosen bis zu Trickanimationen war einiges geboten.
Auch das Spektrum der Filmgruppen war weit gestreut: es gab Einsendungen von neu formierten Teams motivierter Jugendlicher, die einfach Lust
hatten, einen Film nach ihren Ideen zu entwickeln, aber auch Beiträge von
alten Regiehasen, die schon bei einigen JuFinalen dabei waren, und auch
etliche Filme von Schulklassen oder Schul-AGs. Das Video zum Sonderthema kam von einem Förderzentrum für Gehörlose, das in Kooperation mit
einer dritten Klasse ein Kindergedicht in Legetricktechnik verfilmt hatte.
Um das Gedicht auch für Gehörlose erfahrbar zu machen, blendeten die
Macher eine Gebärdendolmetscherin per Bluebox-Effekt in das Videobild
ein.
Zu den Filmvorführungen kamen über 150 Personen, so dass der Kinosaal
immer gut gefüllt war. Auf Workshops wurde wegen Platzmangels verzichtet. Dafür gab es vor der Preisverleihung eine Improtheater-Vorführung. Für
die filmbegeisterten Gehörlosen wurde eine eigene Reihe reserviert, von der
aus sie sowohl die Leinwand, als auch ihre Gebärdendolmetscherin gut sehen
konnten, die alle Filme synchron übersetzte.
Bei der oberfränkischen Oscarverleihung war der Jubel der Gewinnergruppen natürlich groß. Die Preise für die besten Filme und der Sonderpreis wurden vom Vorsitzenden des Bezirksjugendrings, Martin Pietz, überreicht. Den
Publikumspreis, der von der Bayerischen Eisenbahngesellschaft BEG gestiftet wurde, überreichte Martin Noweck vom JFF. Im Anschluss gab es noch
Gelegenheit unter Gleichgesinnten zu fachsimpeln und sich dabei über das
Neben der JuFinale, die sicher das medienpädagogische Highlight des Jahres
war, gab es auch noch drei „In eigener Regie“ -Projekte. Das erste, ein Filmprojekt der Stadtjugend Münchberg, wurde von Michael Mirwald begleitet.
Heraus kam ein sehr witziger Film über eine Schulklasse, der durch Zufall
die Lösung der Matheprobe in die Hände fällt – ein Oscargewinner bei der
JuFinale!
Als zweites Projekt wurde im Rahmen einer Basisförderung eine Radiogruppe des Jugendkulturtreffs IMMER HIN in Bamberg in die Erstellung von
Radiobeiträgen eingeführt. Die Jugendlichen hatten dabei die Möglichkeit,
beim Sommerfest des Jugendtreffs Gäste zu interviewen, die Aufnahmen zu
schneiden und in einen sendefähigen Beitrag einzubetten.
Eine weitere Basisförderung führte Johannes Rieber für den BDKJ Würzburg durch. Im Vordergrund stand dabei die Produktion eines Radiobeitrag
über den Diözesanjugendtag „Apropos Startklar“. Nach einer kurzen theoretischen Einführung und einigen praktischen Übungen zur Durchführung eines Interviews besuchte die Radiogruppe die unterschiedlichen Workshops,
fing spontane Eindrücke ein und interviewte die Veranstalter. Anschließend
nutzten die Jugendlichen den Audioschnittplatz des Jugendkulturtreffs
IMMER HIN und schnitten unter fachkundiger Anleitung das Rohmaterial
zu einem gebauten Beitrag. Die beiden Basisförderungen wurden in Zusammenarbeit mit Radio Galaxy Bamberg durchgeführt, wo dann die von den
Jugendlichen produzierten Radiobeiträge gesendet wurden.
Das Interesse der Jugendlichen an Audiobeiträgen und ihre Bereitschaft, sich
in festen Redaktionsteams auch längerfristig zu engagieren, motiviert dazu,
im kommenden Jahr diesen Bereich der Medienfachberatung stärker auszubauen, zumal auch die Zusammenarbeit mit Radio Galaxy bisher gut funktioniert. Um dabei aber den Bereich Video nicht zu vernachlässigen sind Erweiterungen des Schnittplatzes geplant. So soll zum Beispiel ein DVD-Brenner angeschafft werden, um den Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, ihre
Eigenproduktionen preiswert auf DVD oder SVCD zu speichern.
Bettina Giersig, Sabine Jenniches, Markus Achatz
Fachberaterinnen und -berater für Medienpädagogik in Schwaben
Im Jahr 2003 konnten die Fachberaterinnen und der Fachberater in Schwaben vor allem Projekte in enger Kooperation mit dem JFF realisieren:
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opulente Büffet herzumachen, das der Jugend- und Kulturtreff Struwwelpeter aus Kronach zusammengestellt hatte.
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Im Rahmen des Förderprogramms „In eigener Regie“ wurde vom 10.-12.
Oktober 2003 ein Basisförderungs-Seminar mit dem Schwerpunkt „Dokumentarisches Arbeiten mit Video“ in Augsburg durchgeführt. Als Fachreferent war der Filmemacher Stefan Krause beteiligt, der durch seine internationalen Dokumentarfilmprojekte und seine Erfahrungen als Kameramann den
Workshop inhaltlich sehr interessant gestalten konnte. Eine weitere Seminareinheit zur Basisförderung – diesmal zum Bereich „Multimedia“ – wird im
Januar 2004 folgen.
Einen weiteren Schwerpunkt der Arbeit bildete am 22. November 2003 das
8. Schwäbische Jugendfilmfest. Austragungsort der JuFinale war diesmal das
Cinemaxx Augsburg. Zwischen 12 Uhr mittags und 22.30 Uhr liefen 35 Produktionen junger schwäbischer Film- und Videogruppen. Aus den eingesandten Filmen hatte eine Jury in einer ca. 13-stündigen Sitzung vorab drei Hauptpreise und zwei Preise für Kinderfilme ausgewählt. Rund 600 Filmfestgäste
hatten sich eingefunden – unter ihnen zahlreiche Filmgruppen aus ganz Schwaben – und nutzten das großartige Kinoambiente auch zu intensiven Gesprächen im Filmcafé. Dieses wurde organisiert und bewirtet vom Team des Jugendzentrums „Fabrik“ (Lechhausen) um Gregor Lang. Auch die gute Zusammenarbeit mit dem Geschäftsführer des Cinemaxx Roland Brückmann
und seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern trug zum Gelingen der JuFinale wesentlich bei. Das Filmprogramm bot eine sehr breite Palette verschie-
Gewinner der Jufinale Schwaben
Neben diesen Aktivitäten gibt es noch eine personelle Veränderung zu vermerken. Aus beruflichen Gründen musste Sabine Jenniches ihre langjährige
ehrenamtliche Tätigkeit als Medienfachberaterin in Schwaben niederlegen.
Neu ins schwäbische Team ist als freie Mitarbeiterin Karolina Böhm gerückt,
die im Jahr 2003 durch zahlreiche medienpädagogische Projekte und Aktivitäten in ganz Schwaben die Medienfachberatung mit viel Energie und Engagement unterstützt hat und die hoffentlich auch weiterhin aktiv sein wird.
Wesentlicher Grundstock für die erfolgreiche Arbeit der Medienfachberaterinnen und -berater und natürlich auch für ein gelungenes Filmfest in Schwaben ist die kontinuierliche und gute Kooperation mit Jo Graue von der Medienstelle Augsburg und Winfried Dumberger-Babiel vom Bezirksjugendring
Schwaben.
Alexandra Lins
Fachberaterin für Medienpädagogik in der Oberpfalz
JuFinale 2003 – das Jugendfilmfest der Rekorde
Das Oberpfälzer Jugendfilmfest am 29. November im LuLi-Kino in Sulzbach-Rosenberg wurde mit dem bezirksweiten Rekord an eingesandten Produktionen, seinen noch nie erreichten Besucherzahlen und der Höchstzahl
an Preisen und Auszeichnungen zum Filmfest der Superlative. Von den 38
eingesandten Produktionen wählte die Jury 27 Filme aus, die die über 200
Besucherinnen und Besucher auf der großen Kinoleinwand genießen konnten. Bei der abendlichen „Filmgala“ mit der Verleihung der Oberpfälzer Jugendfilmpreise knisterte es dann vor Spannung, wer die Auszeichnungen erhalten wird. Im Talkstudio waren die Filmemacherinnen und –macher im
Gespräch mit Filmprofis, u.a. Josef Rödl, erfolgreicher deutscher Regisseur
und Drehbuchautor und Kerstin König, Redakteurin der Tagesschau Hamburg. Die Oberpfälzer Jufinale 2003 war eine sehr schöne Veranstaltung, sicher nicht zuletzt aufgrund der Kinoatmosphäre, des hohen Engagements
aller beteiligten Veranstalter und der gut gelaunten jungen Filmemacherinnen
und -macher.
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denster Genres und Formate, was vom Publikum mit großer Aufmerksamkeit
und bester Stimmung im Kinosaal honoriert wurde. Den feierlichen Abschluss
bildete die Preisverleihung – musikalisch umrahmt von der jungen Augsburger Indie-Pop-Band „Mesqualito“. Sowohl das Publikum als auch die Veranstalter waren mit der JuFinale 2003 in Augsburg sehr zufrieden. Die Wahl
eines Kinos als Austragungsort hat sich als sehr positiv erwiesen.
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Die erfolgreiche Kooperation von Hochschule und Praxis
Die Fortbildungen „Praktische Radioarbeit mit Jugendlichen“ und „Aktive
Videoarbeit mit Jugendlichen“ in Kooperation mit Fachhochschule Regensburg (Fachbereich Soziale Arbeit), JFF, Bezirksjugendring Oberpfalz und
Jugendbildungsstätte Waldmünchen sind so begehrt, dass inzwischen Wartelisten existieren. Bereits zum vierten Mal in Folge nahmen erfolgreiche Absolventen der Fortbildungsreihen das Zertifikat zum Video- bzw. Radioreferenten entgegen. Viele der ausgebildeten Teilnehmer engagierten sich 2003
verstärkt im Medienreferententeam des Bezirksjugendrings und führten, zusätzlich zur Tätigkeit der Medienfachberaterin für den Bezirk Oberpfalz, im
vergangenen Jahr diverse Medienprojekte und Seminare mit Jugendlichen durch.
In Eigener Regie
In der Oberpfalz wurden zwei Videoprojekte, drei Audioprojekte, zwei Audio-Basisförderungen und ein Multimediaprojekt gefördert. Die in der ganzen Oberpfalz regional gestreuten Projekte und Basisförderungen waren
weitestgehend Erstlingsproduktionen und bedienten sich unterschiedlichster
Themen: Nach einer Multimedia-Basisförderung 2002 entwickelte sich ein
Neumarkter Computerclub 2003 vom reinen Konsumenten von Computerspielen hin zum Produzenten eines eigenen Online-Games. Kinder aus dem
Landkreis Amberg-Sulzbach stellten Erwachsenen im Radioprojekt „Kids On
Air“ Fragen zum Irak-Krieg. Eine junge Gruppe der katholischen jungen
Gemeinde Katzdorf begab sich mit ihrem Sciencefiction-Hörspiel „Wir schreiben das Jahr 3430“ in die apokalyptische Zukunft zu XTron, einem schrecklichen Herrscher. Pfadfinderinnen aus Weiden stellten sich im Beitrag „Kids
for Kanzler“ der Frage, wie es denn wäre, wenn ein Mädchen plötzlich Bundeskanzlerin wäre. Die Videogruppe „Garagenfernseh`n“ erzählt von Jugendlichen, die sich in schwierigen Situationen am liebsten wegträumen, und
eine Studentengruppe aus Regensburg von Marie Gold, die alles verliert, was
ihr wichtig war.
Kinder aus Amberg-Sulzberg bei der Audio-Produktion
Radio rockt in Regensburg
Nachdem in den letzten beiden Jahren hauptamtlicher Medienfachberatung
viele Einzelprojekte und –seminare gefördert wurden, wird es 2004 auch
darum gehen, noch mehr Foren und Präsentationsmöglichkeiten für die erstellten Medienprodukte zu schaffen: Mit dem 1. Regensburger Jugendradiofestival steht 2004 nicht nur die Planung einer großen Veranstaltung an,
sondern auch die Perspektive, Radioarbeit von Jugendlichen in Regensburg
zu einem festen Bestandteil werden zu lassen. Weiterhin wird ein zweimonatiges Videoforum in Kooperation mit dem Arbeitskreis Film in Regensburg
jungen Filmemacherinnen und –machern aus der Oberpfalz die Möglichkeit
geben, sich intensiver auszutauschen und ihre Videofilme zu präsentieren.
Dank
Ohne den wichtigen Kooperationspartner JFF könnte hauptamtliche Medienfachberatung sicherlich nicht in dieser Form stattfinden. Vielen Dank daher an die Kolleginnen und Kollegen des JFF für die tolle Unterstützung und
gute Zusammenarbeit!
Daniela Berndl, Michaela Schachtner, Achim Leser
Fachberaterinnen und -berater für Medienpädagogik in Oberbayern
Freier Mitarbeiter: Gerhard Hruby
Auch im Jahr 2003 lag der Schwerpunkt der Medienarbeit in Oberbayern auf
dem Bereich Video. Mit dem Einstand der neuen Fachberaterin Daniela Berndl
fiel jedoch außerdem der Startschuss für eine Ausweitung der Computerarbeit im Bezirk. Stellvertretend dafür steht das Fotostoryprojekt im Jugend-
FACHBERATUNG
Medienarbeit für Integration
Zugangschancen zu Medien erhöhen und besondere Zielgruppen intensiv zu
fördern war 2003 ein großes Ziel der medienpädagogischen Bemühungen.
Es konnten einige Projekte, Seminare und Workshops angeboten werden, die
unter dem Motto „Medienarbeit für Integration“ standen. Beispielsweise resümierten geistig behinderte junge Erwachsene stolz nach einem Modellseminar in der Jugendbildungsstätte Waldmünchen „Wir sind die Videochefs!“.
Das Medium Video entdeckten auch junge Aussiedlerinnen aus einem Übergangswohnheim für sich und präsentierten der versammelten Presse bei einer großen Premierenfeier stolz ihre Ergebnisse. Lern- und sprachbehinderte
Kinder erfüllten sich in einem Radioprojekt einen großen Traum: Endlich ins
Porsche-Zentrum gehen, Fragen stellen, die man immer schon stellen wollte
und dem geliebten Porsche ganz nah sein.
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zentrum „Bauwagen“. Der „Bauwagen“ ist eine von Jugendlichen selbst organisierte Einrichtung in Langwied. Unterstützung gibt es von einer Sozialpädagogin, die eine 25%-Stelle inne hat. Sie war es auch, die das erste Treffen organisierte. Danach lief aller Kontakt ausschließlich mit den sechs Jugendlichen. Das Interesse der Gruppe richtete sich auf den Umgang mit dem
Computer und auf digitale Fotografie, woraufhin wir uns für die Umsetzung
einer Fotostory entschieden. Die Fotos entstanden im Bauwagen und dessen
Umgebung, während die Bearbeitung im nahegelegenen Freizeitheim „Aubinger Tenne“ erfolgte. Alle Gruppenmitglieder waren äußerst interessiert
bei der Sache, und aufgrund vorhandener Kenntnisse im Umgang mit PC
und Software (Photoshop und Netscape Composer) kamen sie schnell voran.
Jugendliche in der „Tenne“, die nicht an der Fotostory beteiligt waren, zeigten reges Interesse an unserer Arbeit und fragten des öfteren nach vergleichbarer „Freeware“ aus dem Internet. Als die Fotostory fertig- und online gestellt wurde, luden alle anwesenden Jugendlichen der „Tenne“ das Fotobearbeitungsprogramm „Gimp“ auf die PCs der Einrichtung. Inzwischen hat die
„Tenne“ sich, aufgrund der großen Nachfrage durch die Jugendlichen, „Photoshop Suite“ gekauft, eine abgespeckte, billigere Version des professionellen Bildbearbeitungsprogramms Adobe Photoshop. Doch damit nicht genug,
das Fotostory-Projekt zog noch größere Kreise. Ein Mädchen aus unserer
Gruppe bot nun ihrerseits Jugendlichen, die sich noch nicht so gut mit der
neuen Software auskannten, eine Einführung an. Last but not least haben die
Jugendlichen des „Bauwagens“ sich inzwischen weiter mit Fotobearbeitung
und Webdesign beschäftigt und wollen im nächsten Jahr einen Antrag auf
Förderung bei „In eigener Regie“ einreichen.
2004 soll dann auch die Fortbildung von Multiplikatorinnen und Multiplikatoren der Jugendarbeit im Bereich Multimedia vorangetrieben werden. In
vielen Einrichtungen kennen sich die Jugendlichen bereits besser mit dem
Computer aus als die dort angestellten Fachkräfte und sind so meist auf sich
selbst angewiesen. Dabei wäre aufgrund der Vielfalt und der Inhalte, denen
Jugendliche online ausgesetzt sind, eine Unterstützung durch Pädagoginnen
und Pädagogen in diesem Medienbereich besonders wichtig.
Schwerpunkt der Fachberatungstätigkeit war die JuFinale, die, wie es sich
für eine Bischofsstadt anbietet, im katholischen Pfarrzentrum St. Georg in
Freising stattfand. Diese Lokalität bot nicht nur ausreichend Platz für die
Filmvorführungen, sondern auch für die parallele Durchführung von zwei
Workshops. Die Bereitstellung kulinarischer Genüsse im urigen „Kellerstüberl“ sorgte für die Aufrechterhaltung der Moral unter den Filmfreunden.
Denn bei einem Programm mit 37 Filmen waren Stärkungen in den Pausen
durchaus angebracht. Doch wer genügend Sitzfleisch bewies, wurde belohnt.
Ausblick
Im Jahr 2004 sollen im Bezirk Oberbayern in der Radioarbeit stärker Fuß
gefasst und die Multimediaarbeit weiter ausgebaut werden. Nach den personellen Veränderungen in den vergangenen Jahren steht zudem die Erstellung
eines neuen Flyers an, mit dessen Hilfe die Fachberaterinnen und –berater
sich und ihre Angebote vorstellen.
Jack G. Hruby
Aktivitäten im Berchtesgadener Land
Der Kurz-Spielfilm „Gotz sei Dank“ der Filmgruppe um Sebastian Prittwitz
(Berchtesgaden) und Andreas Tauchen (Piding) wurde im Januar 02 im Rahmen des Projekts „In eigener Regie“ fertiggestellt. Hervorzuheben ist die
von Sebastian Prittwitz eigenständig komponierte und eingespielte Filmmusik. Bei der diesjährigen 8. Oberbayerischen JuFinale in Freising wurde „Gotz
sei Dank“ preisgekrönt, verbunden mit einer Nominierung zur bayernweiten
Jufinale im Juni 2004 in Erlangen. Das Folgeprojekt der Gruppe um Pritt-
FACHBERATUNG
Spielfilm-, Dokumentations-, Animations- und Musik-Clip-Blöcke
wechselten sich ab und boten eine
bunte Mischung an Thematiken.
Highlight des Jugendfilmfestes war
für viele Filmgruppen neben der
Preisverleihung in diesem Jahr
wohl die Teilnahme an einem der
beiden von der Bavaria Film GmbH
veranstalteten Workshops. Hinter
den Titeln „Eine Idee nimmt Gestalt
Drehtag im Voralpenland
an: Drehbuch-Workshop“ und „Die
FBI-Zentrale im Wohnzimmer: sinnvolle Set- und Bildgestaltung“ verbargen
sich hilfreiche und praxisnahe Informationen, die den jungen Filmemacherinnen und –machern im Rahmen von zweistündigen Workshops mit Hilfe
von Fragerunden und Übungen vermittelt wurden. Ebenso euphorisch aufgenommen wurde der Filmpreis der Bavaria Film GmbH, der in diesem Jahr
zum ersten Mal ausgelobt wurde. Die Gewinnerinnen, vielversprechende
Nachwuchstalente, werden bei ihrem nächsten Filmprojekt Beratung und
Unterstützung durch die Bavaria GmbH erfahren und erhalten so die Möglichkeit, ihr vorhandenes filmerisches Potential weiterzuentwickeln. Aufgrund
der durchweg positiven Reaktionen auf die Angebote der „Bavaria“ ist eine
Wiederholung beim nächsten Filmfest anvisiert Vielleicht gelingt es im Jahr
2005 dann außerdem, ebenso wie in vielen anderen Bezirken, die JuFinale
im feierlichen Ambiente eines Kinos stattfinden zu lassen.
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witz / Tauchen konnte auch für das Jahr 2003 eine Filmförderung „In Eigener
Regie“ in Anspruch nehmen. Der Arbeitstitel des neuen Films ist „Stadt Land
See“. Für Drehbuch und Regie zeichnet wieder Sebastian Prittwitz, die Kamera führte Andreas Tauchen. Beteiligt war an den Dreharbeiten wieder eine
große Gruppe von ca. 15 Jugendlichen. Allerdings wurden für die Hauptrollen Darsteller aus ganz Deutschland verpflichtet. Gedreht wurde im Berchtesgadener Land und in München.
Ein weiteres Videoprojekt entstand in Kooperation mit einer Schule: die Theater-AG des Rottmayr Gymnasiums und die Videogruppe mit Jack G. Hruby
und Betreuungslehrer Florian Gerhaher zogen sich vom 27. bis 29. April in
die Bergwelt des Berchtesgadener Landes, ins Jugendgästehaus Malterlehen
bei Marktschellenberg zurück, um ungestört an ihren neuen Projekten zu
arbeiten. Die Videogruppe arbeitete an einem geplanten Kurz-Spielfilm, in
dem es um die Befreiung der Gartenzwerge geht. Die Wahl zwischen Freiheit oder Sicherheit stellt sich nicht nur für Gartenzwerge, sondern ist gerade in der heutigen Situation aktuell, wie die Veränderung der Bevölkerungsmeinung in dieser Frage bei Umfragen beweist. Unter Mithilfe des Betreuungslehrers wurde ein Storyboard ausgearbeitet. Als Teamübung entstanden
dann noch drei kurze Filme, darunter ein Trickfilm. Ideenfindung, Drehen
und Bearbeitung am Computerschnittplatz erledigten die angehenden Filmmacher großenteils selbständig.
Aktivitäten gab es aber auch im Bereich Multimedia. Mitte Juni fand im
Landratsamt BGL eine Informationsveranstaltung mit Diskussion für Jugendleiter, Lehrer und Eltern zur Mediennutzung statt. Unter dem Titel: „Cool –
die Welt ist ein Traum ! Echt?“ wurde zuerst auf die Welt der Computerspiele
eingegangen. Zwei Jugendliche aus dem Landkreis führten dabei zunächst
ins Reich der Computerspiele ein, die von Jugendlichen genutzt werden. Dabei
wurde recht schnell klar, dass die anwesenden erwachsenen Gäste dem hektischen Geschehen der bunten Computerbilder kaum folgen konnten. Daran
anschließend informierte Kathrin Demmler vom JFF - Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis über Chancen und Risiken der Internetnutzung durch Kinder und Jugendliche. Zum Abschluss gab Jack Hruby einen
Einblick in die aktive Medienarbeit mit Jugendlichen im Landkreis, wobei
vor allem auf die pädagogische Wirkung der sehr komplexen und konzentrierten Arbeit einer eigenverantwortlichen Filmproduktion durch Jugendliche hingewiesen wurde.
Den Jahresabschluss bildete Ende November ein Dokumentarfilm-Workshop für junge Filmemacher im Tagungshaus Hohebuchen. Veranstaltet wurde das Angebot vom Kreisjugendamt / Kommunale Jugendarbeit BGL. Die
Beate Heindl
Fachberaterin für Medienpädagogik in Niederbayern
Ausbildung neuer Video-Projektbetreuerinnen und -betreuer
Über das ganze Jahr 2003 zog sich die Ausbildung der neuen Video-Projektbetreuerinnen und –betreuer an der Medienstelle Windberg. In zwei zweitägigen und einem dreitägigem Seminar, sowie bei der Realisierung eines konkreten Filmprojekts von der Idee zum fertigen Film, wurden sowohl technische wie auch pädagogische Inhalte vermittelt. Rechtzeitig zum Herbst-Bezirksausschuss konnten so Zertifikate an 8 Jugendliche verliehen werden.
Sie werden im nächsten Jahr - zuerst zusammen mit einer bzw. einem erfahreneren Projektbetreuerin bzw. -betreuer, später auch alleine - Kinder und
Jugendliche beim Filmen pädagogisch begleiten.
Projekt Medienabenteuer „Praxis Tierfilm“
In Zusammenarbeit mit dem Natur- und Tierfilm e.V., der alljährlich das internationale Naturvision-Festival in Freyung und Neuschönau ausrichtet, und
mit tschechischen Partnern startete der Bezirksjugendring im Juni ein bilaterales Film-Seminar im tschechischen Nationalpark „Sumava“. Zusammen mit
zwei tschechischen Kameramännern und einer Projektbetreuerin des Bezirksjugendrings Niederbayern drehten vier deutsche und sechs tschechische Jugendliche zwei Filme, von denen einer bei der JuFinale mit dem niederbayerischen Filmpreis ausgezeichnet wurde.
JuFinale 2003
Beim Jugendfilmfest 2003 wurden diesmal 23 Filme eingereicht. Schon die
Workshops am Vormittag (Animation, Licht, Dramaturgie, Bildgestaltung und
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Dokumentarfilmerin Dr. Wilma Kiener erläuterte aus ihrer Praxis die Planung und Produktion von Dokumentarfilmen. Theorie und Filmbeispiele
wechselten sich in lebendiger Form ab. Besonders interessant war ihr 80 –
minütiger Dokumentarfilm „Ein Traum von Kabul“, in dem Wilma Kiener
das verlorene Paradies der „Blumenkinder“ der Hippiezeit besuchte. Was sie
dort in dem unter dem Talibanregime geführten Land fand, waren Soldaten,
Ruinen und Witwen. Doch nicht nur Filmbeispiele und Theorie bestimmten
das Wochenende, Klemens Brysch, Dozent an der Hochschule für Film und
Fernsehen Babelsberg, und Jack Hruby erklärten den angehenden Filmemachern, wie Szenen in der Praxis filmisch inszeniert werden. Schließlich drehten
die Jugendlichen noch drei Kurzfilme um ihre neu gewonnen Erkenntnisse
in die filmische Praxis umzusetzen.
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Schnitt) waren sehr gut besucht. Während der Filmpräsentation füllte sich
der große Kinosaal im Kinocenter Lichtspielberg in Vilsbiburg immer mehr.
Nach der feierlichen Verleihung der niederbayerischen Jugendfilmpreise „Der
Goldene Schenk“ klang die erfolgreiche Veranstaltung mit dem Improvisationstheater „Chamäleon“ aus Regensburg aus.
Hauptamtliche Medienfachberatung
Insgesamt stand das Jahr 2003 ganz im Zeichen des Kampfes um die Professionalisierung der Medienarbeit in Niederbayern. Nach langem Hin und Her wurde
schließlich am 15. Oktober 2003 Beate Heindl befristet für drei Jahre als hauptamtliche Medienfachberaterin des Bezirksjugendrings Niederbayern angestellt.
Die Mittel dafür stellt zu 100 % der Bezirk Niederbayern zur Verfügung.
Ausblick
Es gibt bereits eine sehr rege niederbayerische jugendliche Filmszene v. a.
um die Medienstelle der Jugendbildungsstätte Windberg. Neben der Unterstützung von Jugendfilmgruppen in ganz Niederbayern soll der Blick in nächster Zeit auch vermehrt in Richtung Videoprojekte mit Kindern gehen. Ziel ist
die erste niederbayerische KiFinale in zwei Jahren.
Da der Bereich Audio noch recht brach liegt, sollen im kommenden Jahr
verstärkt Projekte in diesem Bereich angeboten werden. Mit dem Erwerb
einer mobilen Audio-Ausrüstung mit Aufnahmegeräten, Mikrofonen, und
einem Laptop mit Audio-Schnitt-Software ist dazu bereits der Grundstein
gelegt worden.
Lambert Zumbrägel, Jürgen Schultheis
Fachberater für Medienpädagogik in Unterfranken
Aktivitäten im Film- und Videobereich
Gleich im Januar startete die „Lange Nacht der Selbstgedrehten“ im Rahmen
des Internationalen Filmwochenendes mit Magenschmerzen im Vorfeld. Da
wir im Vorjahr den größten Kinosaal Unterfrankens (650 Plätze) nicht ganz
füllen konnten, standen nun Fragen nach Konzeptänderung, Ausweichen in
einen kleineren Saal usw. im Raum. Wir beließen nach ausführlicher Diskussion alles beim Alten – ein überfüllter Saal und eine Superstimmung gaben
uns recht und lassen uns zuversichtlich die „Lange Nacht...2004“ angehen.
Auch der Medienwettbewerb die „Klappe“ (s. Jahresbericht 2002) ging in
eine neue Runde. Die dabei entstandenen knapp 30 Filme mit einer max.
Länge von fünf Minuten stellten eine Bereicherung der unterfränkischen Film-
In diesem Jahr nahmen wir erstmals bei „In eigener Regie“ die Basisförderung in Anspruch. In einem ersten Seminar mit dem Schwerpunkt „Dramaturgie & Drehbuch“ entstand in Bad Kissingen mit dem Drehbuchautor und
Schriftsteller Robert Hültner als Referenten ein Drehbuch, das in einem zweiten Seminar mit Kameramann Ludolph Weyer zum Schwerpunkt „Kamera &
Licht“ verfilmt wurde. Mit einem ausgewogenem Teilnehmerkreis aus Jugendlichen, Multiplikatoren und Lehrkräften aus unterschiedlichen Schularten glauben wir, Anschub für weitere Filmprojekte gegeben zu haben, und
werden 2004 in einem dritten Seminar (mit dem Schwerpunkt „Nachbearbeitung“) das entstandene Material zu einem präsentablen Film verarbeiten.
Für den schulischen Bereich wurden die FIBS (FilmInitiative Bayer. Schulen) gegründet und mit Unterstützung des Kultusministeriums und der Wirtschaft sog. Stützpunktschulen (bzw. Kompetenzzentren) für Filmarbeit installiert. In Würzburg taten sich zwei Gymnasien, eine Hauptschule und eine
Förderschule zu einem solchen Kompetenzzentrum zusammen. Die Anschaffung eines mobilen Klassenzimmers (zehn videoschnitttaugliche Notebooks)
der Fa. Apple wird in Zukunft sowohl mehr schulische Filmarbeit ermöglichen als auch die jugendkulturelle Filmarbeit bereichern.
Die 26. Filmtage der bayerischen Schulen fanden traditionell in Marktheidenfeld statt. Hier ist Jürgen Schultheis inzwischen fest eingebunden: Die
Erstellung von Sendebändern, die Veröffentlichung eines Siegersamplers und
die Workshopleitung werden von den Veranstaltern dankbar in Anspruch genommen. Das Bayerische Fernsehen brachte auch in diesem Jahr wieder einen halbstündigen Beitrag über die Veranstaltung.
Unsere JuFinale veranstalteten wir heuer erstmals in einem Kino. Die Burglichtspiele in Karlstadt boten einen Rahmen, dessen Atmosphäre Veranstalter wie Publikum gleichermaßen begeisterten. Ein großer Dank gilt auch hier
unseren Mitveranstaltern vor Ort, die uns bei der Vorbereitung und Durchführung tatkräftig und vorbildlich unterstützten. Rekordteilnahme an Beiträgen, an Publikum, sowie eine gleichzeitige Fortbildungsmaßnahme französischer Multiplikatorinnen und Multiplikatoren waren eine organisatorische
Herausforderung, die bis auf wirklich kleine Pannen souverän gestemmt
wurde. Unter den Preisträgern und für die Bayern-JuFinale Nominierten waren auch die beiden von „In eigener Regie“ geförderten Filme, worüber sich
nicht nur die Filmemacher, sondern auch die Fachberater freuten.
FACHBERATUNG
szene dar, einige gewannen Preise bei den Filmtagen der Bayer. Schulen, bei
unserer JuFinale, einer lief als Vorfilm bei der Sneak-Preview im Cineworld.
Die Fortführung des Wettbewerbs mit der „Klappe 04“ ist bereits angelaufen.
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FACHBERATUNG
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Aktivitäten im Bereich Multimedia
Seit April 2003 hat Lambert Zumbrägel als Fachberater für Medienpädagogik im Bereich Computer/Internet die Nachfolge von Helmut Schreiner angetreten. Neben Kontaktsuche, Vorstellung bei der Ausschusssitzung des
Bezirksjugendrings Unterfranken und Beratungsgesprächen lag ein Schwerpunkt in der Begleitung der Internet AG des BezJR. Hier gab es einen Internetfachabend für Verantwortliche der Jugendarbeit zum Thema Content Management und Redaktions-Systeme in der Jugendarbeit. Referenten war Frank
Gößmann, der ein solches CMS für den Internetauftritt des BDKJ in Bayern
mitentwickelt hat und die theoretischen und planerischen Hintergründe vermittelte. Ein Ergebnis des Treffens ist, dass die derzeitige Internetpräsenz
des BezJR mit Sicherheit in naher Zukunft auf ein CMS umgestellt wird, um
Informationen schneller und effizienter aufzuarbeiten und die Beteiligungsformen für die Jugendorganisationen an der Seite zu erhöhen.
Der im Frühjahr 2003 erstmalig vergebene Web Award – ein Wettbewerb zur
Förderung der Internetpräsenz der Jugendorganisationen des BezJR Unterfrankens – ist konzeptionell weiter entwickelt worden. Hier sollen nicht nur technische, kreative und optische Kriterien zum Tragen kommen, sondern auch die
Aufarbeitung jugendrelevanter oder politischer Themen oder die Nutzung des
Internets als politische Interessenvertretung in den Blick genommen werden.
Ein erneuter Wettbewerb ist aber für das nächste Jahr noch nicht geplant.
Es wurde auch eine kleine Arbeitshilfe zum Thema „Computermedienpädagogik in der Jugendarbeit“ erstellt, welche im Frühjahr 2004 veröffentlicht
werden soll. Diese befasst sich weniger mit großen Projekten, als vielmehr
mit computergestützten Methoden in der (medien-)pädagogischen Arbeit.
Außerdem wurde ein Multimedia-Projekt im Rahmen von „In eigener Regie“ im Jugendzentrum „Cafe Dom@in“ durchgeführt. Mit wechselnden
teilweise offenen Teilnehmergruppen sollten die Jugendlichen ihr Jugendzentrum in einer Multimediaproduktion darstellen. Die hohe Fluktuation der
Teilnehmerinnen und Teilnehmer verhinderte jedoch zunächst eine effiziente Arbeit. Erst zum Schluss konnte eine kontinuierlich agierende Gruppe gebildet werden. Wenn das Ergebnis auch nicht wie geplant eine fertige Produktion darstellte, so hat die Basisförderung doch die Etablierung der medienpädagogischen Arbeit im „Cafe Dom@in“ unterstützt.
Generell scheint es im Bezirk Unterfranken noch wenig organisierte Gruppen zu geben, die im Multimediabereich medienpädagogische Projekte durchführen oder diese dokumentieren. Lediglich im Aschaffenburger Raum existiert eine kleine aktive „Szene“. Hier gilt es eine Struktur und Austauschmöglichkeiten aufzubauen, um diese Arbeit zu fördern.
Klaus Lutz
Fachberater für Medienpädagogik im Bezirk Mittelfranken
Die Medienpädagogik nebst ihren methodischen Möglichkeiten ist auch immer
eng mit der technischen Entwicklung verbunden. Wie abhängig die Qualität
medienpädagogischer Arbeit auch von ausgereifter Software sein kann, war
eines der Schlüsselerlebnisse in meiner Arbeit als Fachberater im Jahr 2003.
Die Entdeckung des Programms Mediator (ein Programm zur Erstellung von
Multimediapräsentationen) hat die medienpädagogische Praxis im Bereich
Multimedia entscheidend vorangebracht. Die Möglichkeit, Bilder, Videosequenzen, Töne und Schrift unkompliziert miteinander zu verknüpfen, eröffnete neue Möglichkeiten quer durch alle Zielgruppen: Mit Kindern konnte
ein interaktives Hörbuch verwirklicht werden, mit Jugendlichen wurden zu
Themen wie Toleranz oder Fremdenfeindlichkeit eigene Multimediapräsentationen mit interaktiven Anteilen entwickelt und außerdem eigene Computerspiele gestaltet, die in puncto Aufbau, Spielspaß und ästhetischer Qualität
den Vergleich mit kommerziellen Spielen nicht zu scheuen brauchen. Mediator ist ein an Schulen weit verbreitetes Programm und kann auch für Multimediaproduktionen vom JFF bezogen werden. Ich kann nur alle Kollegen
ermuntern, sich mit diesem Programm auseinander zu setzen: es lohnt sich!
Nachdem die Medienfachberatung im Bezirk Mittelfranken inzwischen ausreichend bekannt ist, lagen in diesem Jahr die Schwerpunkte auf der Vernetzung mit bereits vorhandenen Strukturen der Medienarbeit in Mittelfranken.
So ist die Medienfachberatung z.B. am neu gegründeten medienpädagogischen
Netz der Lernenden Region Nürnberg-Fürth-Erlangen beteiligt und engagiert
sich in verschiedenen Arbeitskreisen zum Thema Medien und Gewalt.
Ein Fokus im vergangenen Jahr lag auch auf dem Ausbau der Serviceangebote für die Stadt- und Kreisjugendringe. Unter anderem wurden Infoeinheiten zum Thema Jugendmedienschutz, Urheberrecht und Wirkungsweisen von
Computerspielen für die Frühjahrs- und Herbstvollversammlungen konzipiert
FACHBERATUNG
Perspektiven
Im Veranstaltungsprogramm 2004 des BezJR sind drei Veranstaltungen zu
computergestützten Methoden, Öffentlichkeitsarbeit mit dem PC und Open
Source Computerprogrammen als legale und kostengünstige Softwarealternative für die Jugendarbeit vorgesehen. Gleichzeitig gilt es mehr Kontakt
und Austausch unter den medienpädagogisch aktiven Gruppen zu schaffen.
Eine Plattform dafür könnte ein CMS für die Internetpräsenz des BezJR
Unterfranken sein.
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FACHBERATUNG
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und verschiedene medienpädagogische Einheiten im Rahmen der Ausbildung
zum Jugendleiter/Jugendleiterin erstellt. Beide Angebote fanden großen Anklang und stellten eine wichtige Positionierung der Medienfachberatung im
Rahmen der verbandlichen Jugendarbeit dar. Hierbei möchte ich ausdrücklich die gute Zusammenarbeit mit den Kollegen des JFF hervorheben, die
mir die Arbeit durch die Bereitstellung von Material (Powerpointpräsentationen, Materialpaket zum Thema Gewalt usw.) wesentlich erleichterten.
Besondere Projekte
Aus der Vielzahl von Projekten möchte ich in diesem Jahr ein Projekt
besonders hervorheben, da es einerseits einen weiteren Versuch darstellt,
Kinder im Vorschulalter in die aktive Medienarbeit einzubeziehen, und
andererseits sich mit dem neu definierten Bildungsauftrag der Kindertagesstätten auseinandersetzt. Das Projekt Parole - Deutsch spielend gelernt
hat den Versuch unternommen, Kinder mit Migrationshintergrund und Kinder aus sozial schwachen Familien mit Hilfe von Medien bei ihrem Spracherwerb zu unterstützen und zu fördern. Dabei kamen zum einen Sprachspiele für diese Altersgruppe (Kinder ab 5 Jahre) zum Einsatz; zum anderen wurde der Spracherwerb – und dabei vor allem der Spaß am Umgang
mit der Sprache – durch das Erstellen von eigenen Medienprodukten (Hörbücher und Reimspiele) gefördert. Das Projekt lief über einen Zeitraum
von einem halben Jahr und wurde in Zusammenarbeit mit dem JFF evaluiert. Dabei zeigte sich, dass der Einsatz von Medien durchaus zur Sprachförderung geeignet ist; vor allem die Projektarbeit wurde von den beteiligten Pädagogen und Pädagoginnen als sehr motivierend für die Beschäftigung mit Sprache eingestuft. Außerdem wurde von den Pädagoginnen und
Pädagogen angemerkt, dass nicht nur Sprache und Sprechen an sich gefördert wurden, sondern auch die soziale, emotionale, motorische und kognitive Entwicklung. Die Sprache stellt eine Schlüsselqualifikation für den
Erwerb von Bildung dar. Die Medienpädagogik kann dabei eine wichtige
Rolle einnehmen, indem sie Projekte entwickelt, die den Spaß am Umgang
mit Sprache wecken, Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen verbessern und die Fähigkeiten vermitteln, sich mitzuteilen sowie einen anderen Blick auf die Welt ermöglichen.
Fortbildungen und Infoabende
Die eintägige medienpädagogische Fachtagung für haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in der Jugendarbeit fand 2003 zum dritten Mal statt. Die Fachtagung Pädagogik digital - Formen der Jugendhilfe im
Internet in Ansbach beschäftigte sich vormittags mit der Frage, welche Angebote für Jugendliche aus medienpädagogischer Sicht sinnvoll sind und versuchte, der Problematik des neuen Urheberrechts ein Stück näher zu kom-
Anfragen nach einem Infoabend zum Thema Wie wirken Computerspiele auf
unsere Kinder und Jugendlichen sind auch in diesem Jahr wieder zahlreich
an die Medienfachberatung gestellt worden. Aufgrund des großen Interesses
waren leider nicht alle Wünsche zu erfüllen, aber ein Großteil der Nachfragen konnte dennoch befriedigt werden, wobei die Anfragen von außerhalb
Nürnbergs klare Präferenz hatten.
In Eigener Regie
In Mittelfranken wurden im letzten Jahr zwei Videoprojekte und ein Filmprojekt gefördert. Wie in den Jahren zuvor lagen aus Mittelfranken wieder
weit mehr Anträge für den Förderbereich Film/Video vor, als bewilligt werden konnten, so dass man sich um die Zukunft der Film- und Videoproduktionen keine Sorgen machen muss. Neu in diesem Jahr war, dass zum ersten
Mal eine Kinderfilmproduktion durch das Förderprogramm unterstützt wurde. Es bleibt abzuwarten, ob die Förderung von Kinderfilmarbeit im Rahmen von Eigener Regie zu einer festen Größe wird oder ob dafür nicht eigenständige Mittel aufgebracht werden müssen.
Das jüngste Kind – die Förderung von Multimediaproduktionen – ist auf
dem besten Weg, sich fest zu etablieren. In diesem Jahr wurden drei Projekte
und ein Basisseminar gefördert. Die aus meiner Sicht interessanteste, aber
auch aufwändigste Produktion war die Entwicklung eines Computerspiels
mit dem Programm Mediator durch eine fünfköpfige Mädchengruppe aus
Roth. Hier zeigte sich deutlich, dass guten Ideen leider zeitliche Grenzen
gesetzt sind. Die Entwicklung eines ansprechenden Computerspiels sprengt
den üblichen Zeitrahmen, der für die Betreuung zur Verfügung steht. Aber
FACHBERATUNG
men. Der Nachmittag
war in vier Workshops
– von Multimediapräsentationen selbst gemacht bis zu Videoschnitt am PC – der
praktischen Arbeit gewidmet. Die Teilnehmerzahl lag mit über
40 Anmeldungen wieder über meinen Erwartungen und auch
die Statements der
Fortbildung in Ansbach
Teilnehmenden in der
Abschlussrunde bestätigten das Bedürfnis der Pädagogen und Pädagoginnen
nach qualifizierter Fortbildung im Bereich der Medienpädagogik.
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auch die Gruppen selbst laufen bei derartigen Produktionen Gefahr, den Zeitaufwand für die Umsetzung ihrer Ideen stark zu unterschätzen.
Im Radiobereich wurden vier Projekte und eine Basisförderung bewilligt.
Davon wurden zwei Projekte mit behinderten Jugendlichen durchgeführt.
Hierbei zeigte sich wieder einmal, dass Radio ein hervorragendes Medium
für die Arbeit mit Menschen mit Behinderung darstellt.
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16. Mittelfränkisches Jugendfilmfestival
Auch in diesem Jahr konnten wir das hohe Niveau von über 80 Einsendungen wieder erreichen. Vom 12.-14. März 2004 werden ca. 60 Filme dem Publikum vorgeführt. Erstmals zeigte sich ganz deutlich, dass viele Jugendliche Zugriff auf einen Computer haben, der als Videoschnittplatz genutzt
werden kann, denn die Anzahl der eingereichten DVDs ist stark angestiegen.
Da es aber noch keinen einheitlichen Standard gibt, ist es nicht immer ganz
einfach, den Silberscheiben auch ihre bewegten Bilder zu entlocken. Die
Befürchtungen, die neue bunte Multimediawelt würde das „altmodische“ lineare Erzählen von Geschichten ablösen, haben sich nicht bewahrheitet. Die
Jugend hat den Spaß am Erzählen von Geschichten nicht verloren.
Veröffentlichungen
Auch im letzten Jahr hatte ich die Möglichkeit, an einigen Veröffentlichungen des JFF mitzuwirken. Zum einen brachte ich mit meinem Kollegen Günther Anfang und meiner Kollegin Kathrin Demmler das Buch Mit Kamera,
Maus und Mikro – Medienarbeit mit Kindern heraus, das im kopaed-Verlag
erschienen ist. Zum anderen konzipierte ich mit den beiden das merz (medien + erziehung)-Heft Medienpraxis – Konzepte und Perspektiven und verfasste einen Artikel Medienarbeit mit Behinderten für das merz-Heft Behinderte Menschen und Medien. Neben dem Spaß, den mir die Zusammenarbeit
mit meinen beiden Kollegen macht, ist es vor allem der Fortbildungsaspekt,
der diese Arbeit für mich so wertvoll macht. Zudem trägt es auch zur fachlichen Anerkennung der Fachberatung im Bezirk bei, was sich bei so mancher
inhaltlichen Auseinandersetzung über die Ausrichtung der Fachberatung als
sehr hilfreich erwiesen hat.
Akquisition von Finanzmitteln
In Zeiten zunehmend knapper Kassen wird auch von der Fachberatung erwartetet, sich um das Einwerben von finanziellen Mitteln zu bemühen. Dies
reicht von der Suche nach Sponsoren für die JuFinale bis hin zur Stellung
von Anträgen. Im letzten Jahr ist es in Kooperation mit dem Kreisjugendring
Nürnberg-Stadt gelungen, Mittel des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend für verschiedene Videoprojekte im Rahmen von
ENTIMON – Gemeinsam gegen Gewalt und Rechtsextremismus einzuwer-
Ausblick
Einen Schwerpunkt für das Jahr 2004 stellt die Durchführung des Bayerischen Jugendfilmfestivals JuFinale und des Bayerischen Kinderfilmfestivals KiFinale in Erlangen dar. Der Bezirk Mittelfranken freut sich, dass –
nach Roth im Jahr 2000 – nun zum zweiten Mal die Wahl auf eine Stadt in
Mittelfranken als Austragungsort gefallen ist.
Ein Thema, das die Diskussion mitbestimmen wird, ist die Frage, wie eine
Verbindung zwischen Jugendarbeit und Schule hergestellt und wie die aktive
Medienarbeit konstruktiv in die Bildungsdiskussion eingebunden werden
kann. Und sicherlich wird die Finanzdebatte in Zeiten leerer Kassen weiterhin
viel Zeit und Energie kosten.
FACHBERATUNG
ben. Für das online-Spiel Tatort Nürnberg ist es ebenfalls gelungen, finanzielle Mittel über den Fonds Soziokultur zu akquirieren.
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DOKUMENTATION | SERVICE
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Dokumentation | Service
Bibliothek und Archive
Mit einem jährlichen Zuwachs von ca. 250 neuen Buchtiteln aus den Bereichen Medienpädagogik, Medienforschung, praktische Medienarbeit, Lehren
und Lernen, Kommunikationswissenschaft, Sozialisationsforschung, Jugendkultur, Film und Fernsehen, Computer und Internet wird der Bestand der
Institutsbibliothek von Jahr zu Jahr kontinuierlich erweitert. Die Katalogisierung und Inventarisierung der Buchtitel wird über die angelegte Datenbank fortgeführt. Damit erfüllt die Bibliothek kontinuierlich eine wichtige
interne Funktion für die Arbeit des Instituts und seiner einzelnen Arbeitsbereiche und für Außenstehende als Präsenzbibliothek.
Nach wie vor können die seit Jahren archivierten Materialien im Textarchiv
wie Kritiken, Artikel zu Regisseuren und Schauspielern und die Fotografien
aus dem Bereich Film und Fernsehen auch von auswärtigen Besuchern eingesehen werden. Die Nachfrage ist jedoch weiterhin - wie bereits schon in
den letzten Jahren absehbar - im Zuge der vielfältigen digitalen Recherchemöglichkeiten und der Möglichkeiten des Downloads von Bildmaterial stark
zurückgegangen.
Die Sammlung an Lern- und Spielesoftware wird kontinuierlich erweitert.
Auch wenn sie innerhalb des schier unüberschaubaren Angebots auf dem
Markt nur eine kleine Auswahl beinhaltet, ist diese Sammlung hilfreich für
die laufende Arbeit, aber auch als Dokumentation von Entwicklungen, die
hier auch in der Zukunft nachgezeichnet
werden können.
Der Arbeitsbereich Dokumentation |
Weiterhin stark zurückgegangen sind die
Service beinhaltet die Herausgabe von
Anfragen von Lehrenden ebenso wie die
Publikationen, Dokumentationen und
von Studierenden und Schülerinnen bzw.
Pressediensten des Instituts und
Schülern nach Beratung zu verschiedenen
schließt die Bibliothek und die ArchiThemen. Diese Tatsache ist zum einen auf
ve des JFF ein. Die Präsenzbibliothek
die wachsende Nutzung des Internets zumit den über 25.000 Büchern und rund
rückzuführen, zum anderen aber auch auf
100 laufenden Zeitschriftentiteln aus
die Tatsache, dass das JFF nicht die finanden Bereichen Medien und Pädagogik
ziellen Mittel besitzt, den großen Fundus
bildet ein Fundament für die wissender Bibliothek systematisch für eine funschaftlichen und praktischen Arbeiten
des JFF. Der Arbeitsbereich ist auch
dierte Beratung zu erschließen.
Anlaufstelle für die Beratung und Beantwortung von medienpädagogischen
Fragen, die an das Institut gerichtet
werden.
Publikationen
Mit seinen Publikationen will das JFF die medienpädagogische Arbeit in
Erziehung, Bildung und Kultur fördern. Die in 2003 veröffentlichten Bücher
und Beiträge der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Büchern und Zeitschriften sind im Anhang aufgelistet.
Eine regelmäßige Publikation des JFF - Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis ist
merz – medien + erziehung
Die zweimonatliche Fachzeitschrift erscheint im kopaed Verlag, Pfälzer-WaldStr. 64, 81539 München, [email protected]
Parallel zur Entscheidung des Gemeinschaftswerks der Evangelischen Publizistik (GEP), das Erscheinen der medienpädagogischen Fachzeitschrift medien praktisch im Sommer 2003 einzustellen, haben sich Herausgeber und
Verlag von merz entschlossen, die Zeitschrift einem inhaltlichen und gestalterischen Relaunch zu unterziehen. Dabei wurden das Layout-Konzept neu
gestaltet und die Rubriken inhaltlich verändert. So hat neben dem Titelthementeil nun auch ein weiterer Thementeil mit der Überschrift „Spektrum“
Platz gefunden, der Einzelbeiträge aus der medienpädagogischen Forschung,
Medienpraxis, Medienanwendung in Schule und anderen pädagogischen Feldern, der Medienentwicklung, -technik, -politik usw. enthält.
Um der akademischen Disziplin Medienpädagogik eine Plattform zu geben,
wurde beschlossen, einmal jährlich ein Heft merz Wissenschaft herauszugeben. Damit soll die Theoriebildung innerhalb der Disziplin und ihre wissenschaftliche Akzeptanz – auch international – gefördert werden.
Neben Herausgebern und Redaktion hat merz seit diesem Jahr auch einen
Beirat, dem Prof. Dr. Stefan Aufenanger, Barbara Eppensteiner, Thomas Feibel und Prof. Dr. Hans-Dieter Kübler angehören.
Der Redaktion gehörten im Jahr 2003 an:
● Claudia Schmiderer als verantwortliche Redakteurin
● Günther Anfang, Pädagoge und Leiter des Medienzentrums München und
der Abteilung Praxis des JFF
● Susanne Eggert, Kommunikationswissenschaftlerin und Mitarbeiterin der
Abteilung Forschung des JFF
● Andreas Kirchhoff, Medienpädagoge und Referent in der Abteilung Medienpraxis des JFF
● Rudolf Maresch, Lehrer, freier Autor, Publizist und Kritiker
DOKUMENTATION | publikationen
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merz hat seit Sommer 2003 auch einen neuen Internetauftritt: www.merzzeitschrift.de
Neben einer Übersicht über den Inhalt des aktuellen Heftes sind rückwirkend die einzelnen Hefte nach Titelthemen aufgelistet. Daneben kann die
Suche auch nach Themen bzw. Schlagworten und nach Autoren erfolgen.
Unter Autoren sind bislang die merz-Autoren aufgelistet. Buchautoren können über die Volltextsuche gefunden werden. Grundsätzlich werden die Textbeiträge nicht vollständig online gestellt; doch gibt es zu jedem Artikel einen
Teaser. Die Besprechungen und Diskussionsbeiträge aus der Rubrik Medienreport sind in Archiven angelegt und können jeweils ab dem vorletzten Heft
auch als Volltext gelesen werden. Ein Serviceteil mit aktuellen Terminen,
Links zu medienpädagogischen Einrichtungen und Medien, merz-Adressen
und Bestellmöglichkeiten ergänzen den Auftritt.
merz-Themen 2003
(aus dem merz-Internetauftritt in gekürzter Form)
Heft 1: Actionwelten
Ohne „Action“ geht nichts mehr, weder real noch medial, ob in den künstlichen Freizeitwelten und Erlebnisparks, in der Erlebnisgastronomie oder auf
Eventreisen. In groß angelegten Parks locken die Tempel der Spaßgesellschaft, die sich vom Norden bis nach Süddeutschland erstrecken, Jahr für
Jahr mehr als 20 Millionen Besucher an. Die künstlichen Paradiese bieten
ein weites Spektrum an Vergnügungen: Achterbahnen mit atemberaubenden
Loopings und Abfahrten, Wildwasserbahnen, actiongeladenen Western-StuntShows. Hier kann man sich den „Kick“ ebenso
holen wie beim Bungee-Sprung, beim waghalsigen Free-Climbing oder Snowboarden im
Tiefschnee. Und die „Action“ aus Kriminalromanen ist für viele schon verstaubt, hat sie
doch in der filmischen Umsetzung weit mehr
an Attraktivität zu bieten.
Überhaupt hat sich die mediale „Action“, die
wir aus der Literatur, aus Film und Fernsehen kennen, inzwischen aufgemacht, uns interaktiv in Computer- oder Konsolenspielen
zu motivieren. Diese untersucht Jürgen Fritz
Actionwelten
in seinem einleitenden Beitrag, nach einer Bestandsaufnahme des Begriffes „Action“, auch
eingehender. Vor allem setzt er sich mit den
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medien
erziehung
47. Jahrgang / Nr. 1/ Februar 2003
kopaed
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Thesen des Amerikaners Dave Grossman auseinander, der vermutet, dass
sich beispielsweise aggressiver Umgang mit Waffen aus der virtuellen Welt
in die reale transferieren lässt. Einer der Forschungsschwerpunkte von Dieter Brinkmann ist das Lernen in Erlebniswelten. Ob und wie sie
möglicherweise herkömmliche Lernstrukturen beeinflussen, erfahren wir in
seinem Beitrag „Alles Action – oder was?“. Auf eine dringend anstehende
Auseinandersetzung mit den verschiedenen Formen der japanischen Animes
machen Ingrid Paus-Hasebrink und Claudia Lampert aufmerksam. Sie verweisen vor allem auf die Zumutbarkeit von Gewaltszenen für die unterschiedlichen Altersstufen. Gespräche am Rande der Games Convention in Leipzig
haben Hartmut Warkus und Thomas Jacob mit zwei Mitgliedern von Clans
geführt und für merz zusammengefasst. Den Thementeil schließt ein Einblick in das Studienfach Visualistik an der Universität Magdeburg ab. Maic
Masuch und Johannes Fromme schildern darin die Notwendigkeit, sich mit
der Entwicklung von Computerspielen auf universitärer und interdisziplinärer Ebene zu befassen, d.h. die Reflexion von Computerspielen nicht nur
unter technischen, sondern auch erziehungswissenschaftlichen, didaktischen
und kulturellen Aspekten zu begreifen.
Heft 2: On / Off – Raus aus dem Netz?
Vor einer Überschätzung des Internet warnt
der seit langem schon zum Computerkritiker gewandelte Informatiker Joseph Weizenbaum. „Das Internet ist wie ein riesiger MistOn/Off - Raus aus dem Netz?
haufen“, in dem man zwar einige Perlen finden könne, dies jedoch nur gelinge, wenn
man die richtigen, d.h. kritischen Fragen
stelle. Das merz-Thema zielt auf die Frage,
ob das Netz die Bildung bzw. den Alltag verbessert, und was denn alle, die mittlerweile
im Netz sind, dort machen. Und es filtert
zwei Sichtweisen heraus: einmal diejenige,
die davon ausgeht, dass es kein Umhin des
Netzes gibt - weder in der Freizeit, noch in
Schule, Ausbildung oder im Beruf. Und zum
anderen die Meinung derjenigen, die aufgrund ihrer Erfahrungen inzwischen
wieder aussteigen wollen und sich dem Netz verweigern.
Keine Umkehr meint Herbert Hrachovec, der die Möglichkeit noch nicht
verloren sieht, im Netz die Zukunft für elektronisch gestütztes Lehren und
Lernen zu sehen, auch wenn Widersprüche am Schnittpunkt von Medien und
Erziehung sichtbar sind. Viele Internetplattformen für Jugendliche wurden
in den letzten Jahren eingerichtet, waren „on“ und sind genauso schnell, wie
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medien
erziehung
47. Jahrgang | Nr. 2 | April 2003
€ 5,00
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sie eingerichtet wurden, auch wieder verschwunden. Kathrin Demmler und
Günther Anfang betrachten anhand von Beispielen, was ein informatives,
ansprechendes Webforum ausmacht. Seine Erfahrungen, die er im Umgang
mit Kindern und Internet „auf dem größten Spielplatz der Welt“ ständig und
immer wieder aufs Neue macht, hat Thomas Feibel in seinem Beitrag zusammengefasst. Und schließlich hat Rudi Peschke auf die Frage „Was passiert
nun, nachdem alle Schulen am Netz sind?“ einmal den Stand der Entwicklung und die Pädagogischen Effekte und Grenzen aufgezeigt.
Heft 3: Behinderte Menschen und Medien
Immer noch ist das Bild behinderter Menschen weitgehend von Klischees
bestimmt. Mitleid bestimmt häufig den Blick auf sie und Unsicherheit im
Umgang mit ihnen entsteht aus der Distanz zu ihnen. Dennoch ist gerade in
den letzten Jahren viel getan worden, um den Blick der Menschen ohne Behinderung auf diejenigen mit einem Handicap, auf die „unperfekten“ Menschen zu verändern, so dass auch der Begriff der Normalität seine scheinbare
Selbstverständlichkeit verloren hat. Und die Emanzipation der Menschen mit
Behinderungen findet an vielen Plätzen statt: In der Bildenden Kunst, auf
den Bühnen des Theaters, im Film und in der Musik, im Sport, in der Werbung und den Medien. Gerade in den Bereichen, die von der Vorgabe der
Schönheitsideale nach ästhetischen Maßgaben der Kosmetik leben, sind die
Beispiele ermutigend, wenn auch nicht unumstritten.
Von einigen der ermutigenden Ansätze zum Thema der Darstellung behinderter Menschen in den Medien schreibt Peter Radtke, wobei er gleichzeitig
auf die Defizite und immer noch vorhandenen, häufig unterbewusst begangenen Diskriminierungen aufmerksam macht. Erfahrungen aus ihrer praktischen medienpädagogischen Arbeit mit behinderten Menschen haben Klaus
Lutz und Bettina Giersig zusammengetragen. Jörg Auf dem Hövel beklagt
die Schwierigkeiten, die das ansonsten für die Selbständigkeit für Menschen
mit Behinderungen wertvolle Internet, (noch) mit sich bringt. Bert Geßler
und Friedbert Jochum berichten von der Entwicklung und Erprobung eines
computergestützten Lernspiels für geistig behinderte Kinder, und Arnd Münster stellt die Methode der Gestützten Kommunikation für Menschen vor, die
sich nicht oder nur sehr begrenzt lautsprachlich mitteilen können.
Abschließend stehen Gedanken des Medientheoretikers Frank Hartmann zum
Mängelwesen Mensch und zu den vom ihm geschaffenen symbolisierenden
Apparaten.
Heft 4: Medienpraxis – Konzepte und Perspektiven
Alltagspraxis ist Medienpraxis. Dass Medien unseren Alltag begleiten, ist
schon seit langem keine Neuigkeit mehr und genauso muss dieser Umstand
auch keine Schreckensvorstellungen auslösen. Vorausgesetzt, man hat sie im
Griff bzw. kann kompetent mit ihnen umgehen. Selbstverständlich nicht nur technisch,
sondern vor allem inhaltlich. Dies zu vermitteln hat sich die Medienpädagogik und in der
Praxis die Medienarbeit insbesondere mit Heranwachsenden zum Ziel gesetzt.
Auch wenn in den letzten Jahren zahlreiche
Anstrengungen unternommen wurden, um die
Arbeit mit den Medien als Pflichtfach im schulischen und außerschulischen Bereich zu etablieren, stehen auf der Soll-Seite noch einige
Vorhaben aus, und nicht zuletzt diejenigen, die
medienpädagogisch arbeiten, stellen sich die
Frage nach der Zukunft ihrer Disziplin.
Günther Anfang und Kathrin Demmler haben für dieses Heft eine kleine
Auswahl an medienpädagogischen Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten
getroffen, die zunächst einmal eine Übersicht über die Bandbreite der Angebote geben soll, ohne einen Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben. An
diesem Punkt des Heftes wird die Gegenwart verlassen: Barbara Eppensteiner und Franz Josef Röll wurden nach ihren Visionen für eine künftige Medienpädagogik befragt. Röll hat hierfür bereits konkrete Vorschläge, die er in
einer ‚Pädagogik der Navigation’ verankert sieht; Eppensteiner verweist auf
einen Blick zurück, um urteilen zu können, welche bisherigen Wege in einer
Sackgasse endeten und welche Konzepte durchaus weiterhin verfolgt werden
sollten.
Heft 5: merz-Wissenschaft „Virtuelle Lebenswelten“
Große Teile der jungen Generation tauchen heute in virtuelle Erlebnis- und
Kommunikationsräume ein, interagieren dort
spielerisch oder sind an ernsthaftem Austausch interessiert. Die Perfektion und Realitätsnähe, mit der Spielwelten und virtuelle
Räume gestaltet sind, erweitern die Formen
und Dimensionen des Medienhandelns. Zwar
können nur die Sinne in diese Sphären eintauchen, doch scheinen wir selbst in diesen
Welten zu handeln, scheinbar präsent in körperlichen Hüllen, die wir selbst steuern. Virtuelle Welten können uns die eigene Wirklichkeit vergessen lassen, für manchen sind sie
lohnender als der Alltag, einige halten sie für
die Wirklichkeit.
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Es ist die Frage nach den Folgen virtueller Welten für das menschliche Dasein und für das Alltagsleben der Menschen, insbesondere der heranwachsenden Generation, die eine Befassung aus sozialwissenschaftlicher und medienpädagogischer Perspektive primär motiviert.
Ziel dieser ersten Ausgabe von merz Wissenschaft ist es, den aktuellen Forschungsstand zum Thema „virtuelle Welten“ in der Medienpädagogik wie
auch in benachbarten Disziplinen darzustellen. Helga Theunert und Susanne
Eggert geben in ihrem Beitrag „Virtuelle Lebenswelten – Annäherung an
neue Dimensionen des Medienhandelns“ eine Einführung in das Thema. Dann
ergeben sich drei Themenblöcke: Zugang von Kindern und Jugendlichen,
virtuelle Spielwelten und Kommunikation in virtuellen Räumen.
Birgitte Holm Sørensen („If spare time didn’t exist – a future perspective on
children’s off-school virtual learning processes“) hat herausgefunden, dass sich
beim Spielen auch Lerneffekte ergeben. Dagmar Hoffmann und Thomas Münch
zeigen in ihrem Artikel „Mediale Aneignungsprozesse im Netz – Zum Gebrauchswert des Internet für jugendliche Intensivnutzer“, dass die ausgiebige
Nutzung des Internets bei Jugendlichen noch eine sehr spezialisierte Tätigkeit
ist. Computerspiele werden in der Regel „lebenstypisch“ gewählt, konstatieren
Tanja Witting und Heike Esser („Wie Spieler sich zu virtuellen Spielwelten in
Beziehung setzen“). Waldemar Vogelgesang setzt sich in „LAN-Partys: Jugendkulturelle Erlebnisräume zwischen Off- und Online“ mit einer spezifischen
Art des vernetzten Spielens auseinander. Tanja Schatz zeigt in „Die individuelle Funktion des Chattens bei Jugendlichen“, dass soziale Integration und soziale Kompetenz dabei entscheidende Kriterien sind. Harald Marburger („CMC
– Die digitale Identitätsdroge?“) geht der Frage nach, was es bedeutet, wenn es
Menschen nur im Internet, nicht aber in der Realität gelingt, adäquate GesprächspartnerInnen finden. In ihrem Beitrag „Wissenskommunikation in themenbezogenen Online-Chats“ stellen Nicola Döring und Sandra Pöschl eine
enge Verbindung von Realität und Virtualität fest. Sandra Winkel, Gunter Groen, Hans-Christian Waldmann und Franz Petermann kommen in „Suizidforen
im Internet – Bedeutung einer virtuellen Lebenswelt aus Sicht der Nutzer“ zu
dem Schluss, dass die Foren für die Nutzer eine virtuelle Welt darstellen, in der
sie sich ernst genommen und gut aufgehoben fühlen.
Heft 6: Kinder im Mediennetz
Ein Netz gesponnen aus Medien umgibt uns zu Beginn des 21. Jahrhunderts;
inwieweit wir darin gefangen sind, hängt von unserer jeweiligen Fähigkeit
ab, mit den uns von den Medien gebotenen Inhalten umzugehen. Und das
muss nicht heißen, dass insbesondere Erwachsene aufgrund ihrer Lebenserfahrung damit kompetenter verfahren als Jüngere.
Dennoch haben es natürlich die Kleinsten unter den Heranwachsenden am
schwersten, sich dem Zugriff der medialen Botschaften zu entziehen, bieten
sie doch viele schöne unterhaltsame Dinge
an, die die Zeit vertreiben. Und darin unterscheidet sich Kindheit heute fundamental von
Kindheit um die 1950er Jahre: Medien in der
heutigen Vielfalt gab es zum einen noch gar
nicht, und zum anderen war die Zielgruppe
Kind noch nicht geboren beziehungsweise
erfunden. Von einigen Aspekten dieser Entwicklung handelt der Thementeil dieses Heftes.
Andreas Lange beginnt mit einer soziologischen Skizze, in der er die gesellschaftlichen
Entwicklungen und die sich daraus ableitenden Veränderungen von Kindheit in den letzten fünfzig Jahren beleuchtet. Nicht auszuklammern sind dabei die Medien, denn zu den bevorzugten Konsumobjekten
gehören mittlerweile die Produkte des Medienverbundes. Speziell mit Angeboten für Klein- und Vorschulkinder hat sich Michael Gurt befasst. Er ist
einigen Fragen zu Sinn und Zweck solcher Angebote nachgegangen und gibt
einen einführenden Überblick, der sich als Orientierung anbietet. Zum Umgang Heranwachsender mit Konvergenz im Medienensemble wird derzeit eine
Studie durchgeführt, deren Ergebnisse des ersten Untersuchungsabschnitt nun
vorliegen. Dazu stellte Anne-Kathrin Kaelcke für merz Fragen an Ulrike Wagner, die an dieser Untersuchung mitarbeitet. Geldbeziehungen bestimmen
bis in die letzte Faser der Privatsphäre hinein unser Leben. Wie sehr und
anhand von Beispielen aus dem Fernseh- und Internetbereich zeigt Christine
Feil in ihrem Beitrag zur Kommerzialisierung von Kindheit. Nadine Kloos,
die sich in der Redaktion des FLIMMO mit dem gesamten Kindermedienmarkt beschäftigt, hat für dieses Heft kurze Statements von Kindern und
Medienmachern zur Frage „Was macht ein gutes, interessantes Produkt aus?“
eingeholt. Lose über den Thementeil verteilt sind jeweils die Antworten zu
den Bereichen Fernsehen, Film, Internet, Spiele, etc.
Geplante merz-Themen 2004:
Lernräume der Zukunft?
Musik im Leben Heranwachsender
Spielen und Lernen
Weltwissen – Medienwissen
Sozialisation in einer ökonomischen Welt
Bildungspolitik / Medienpolitik
●
●
●
●
●
●
DOKUMENTATION | merz
108
DOKUMENTATION | flimmo / filmlisten
109
Weitere regelmäßige Publikationen des JFF sind:
FLIMMO – fernsehen mit kinderaugen
Herausgegeben von Programmberatung für Eltern e.V., Broschüre erscheint
3×jährlich, Online-Angebot wird 14tägig aktualisiert.
Bezugsadresse / Vereinsorganisation / Redaktion Vereinsseite:
Programmberatung für Eltern e.V.
Postfach 801344, 81613 München, Fon 089.45066215, Fax 089.45066222,
www.flimmo.de/bestellung
Redaktion: JFF
(siehe Bericht S. 27–29)
Spielfilmliste 2004 / Kurzfilmliste 2004
Hg.: JFF und Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik (gep)
Verlag: kopaed verlagsgmbh, Pfälzer-Wald-Str. 64, 81539 München,
[email protected]
Im Dezember 2003 ist traditionsgemäß die neue Spielfilmliste erschienen,
die Empfehlungsliste für die Bildungs-, Jugend- und Kulturarbeit mit 1000
sehenswerten Filmen aus allen Themenbereichen und Genres. Die Auswahl
bietet einen Querschnitt durch die internationale Filmgeschichte mit Schwerpunkt auf dem zeitgenössischen Film und bietet einen Leitfaden durch die
Flut von neuen Filmtiteln. Umfangreiche Registerteile erschließen das Angebot. Die Filme werden mit konzentrierten Angaben zu Inhalt und Form
vorgestellt und sind mit genauen Standortnachweisen für alle Formate (35mm,
16mm, VHS und DVD) verzeichnet.
Der jährlich wechselnde Sonderteil ist in der Spielfilmliste 2004 dem Kinderfilm gewidmet, der in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewann. Das Special enthält die 200 wichtigsten Kinderfilme, die zur Zeit in
Deutschland verfügbar sind. Auch hier erleichtern Registerteile das Auffinden der Titel.
Wie die Spielfilmliste wird auch die im selben Turnus erscheinende Kurzfilmliste mit Filmen bis zu 60 Minuten Länge jedes Jahr in einem aufwändigen Verfahren, nach ausführlichen Diskussionen im Gutachterausschuss und
in Zusammenarbeit mit den Verleihern erstellt. Zusammen mit dem Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik (GEP) ist das JFF Herausgeber
beider Publikationen. Die redaktionelle Betreuung der Spielfilmliste liegt beim
JFF, die der Kurzfilmliste beim GEP.
Mitgliederversammlungen
Auch 2003 haben zwei Mitgliederversammlungen des JFF – e.V. stattgefunden. Bei der ordentlichen Mitgliederversammlung im Frühjahr standen Neuwahlen zum Vorstand an. Der komplette amtierende Vorstand hatte sich wieder
zur Kandidatur bereit erklärt und erhielt bei der Abstimmung einen eindrucksvollen Vertrauensbeweis (siehe Institutsstruktur). Daneben wurden die üblichen Formalien behandelt, die ein Verein jährlich in seiner Hauptversammlung erledigen muss. Über das Thema, mit dem sich die Mitglieder gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des JFF auseinandergesetzt
haben, wird unten ausführlich berichtet. Die Herbst-Mitgliederversammlung,
die traditionell ausschließlich thematisch ausgerichtet ist, wurde diesmal als
öffentliche Veranstaltung durchgeführt. Dies basiert auf einem Beschluss
der Mitglieder, wonach bei Themen, die über einen internen Diskussionsprozess hinaus von allgemeiner Bedeutung sind, die Mitgliederversammlung nach
außen geöffnet werden kann. Ein ausführlicher Bericht über diese Fachtagung, zu der als Mitveranstalter die Bundeszentrale für politische Bildung
gewonnen werden konnte und die im Rahmen von Inter@ktiv stattfand, würde den Rahmen des Jahresberichts sprengen. Um dennoch einen kleinen Einblick in das Themenspektrum zu geben, drucken wir hier das Programm der
Tagung ab. Im Berichtsteil Forschung ist ein Kurzbericht zur Veranstaltung
zu finden (siehe S. 29–30).
Die Mitgliederversammlung im Mai befasste sich mit dem Thema Migration und Medien.
Ausgehend von der orientierenden Bedeutung von Medien und der Annahme, dass auch Heranwachsende mit Migrationshintergrund die Medien heranziehen, um nach Anregungen für die Bewältigung von Alltagsanforderungen und Orientierungen für die Ausformung von Persönlichkeits-, Geschlechts- und Sozialkonzepten Ausschau zu halten, kommen die Medien als
Einflussfaktor für beides in Betracht: für die Sichtweisen auf andere Herkunftskulturen und für Prozesse der Integration in die aktuelle Lebenskultur
der Aufnahmegesellschaft. Die Forschungslage ist in diesem Feld allerdings
noch äußerst dürftig. Daneben sind Medien für Heranwachsende ausländischer Herkunft genauso wie für deutsche eine Möglichkeit, sich auszudrücken und ihre Erfahrungen und Sichtweisen anderen zu vermitteln. Inwie-
MITGLIEDERVERSAMMLUNGEN
110
MITGLIEDERVERSAMMLUNGEN
111
fern aktive Medienarbeit Kinder und Jugendliche aus anderen Herkunftskulturen in Integrationsprozessen unterstützen kann, ist eine Frage, die der weiteren Reflektion bedarf. Die im letzten Jahr begonnenen Bemühungen des
Instituts, den Komplex Migration und Medien zu thematisieren und in ersten
Aktivitäten anzugehen, sind in diesem Sinne als Sondierung eines noch recht
unkonturierten Feldes zu sehen. Die Mitgliederversammlung ergab Anregungen für die Ausrichtung weiterer Institutsaktivitäten auf diesem Gebiet.
Als Ausgangspunkt der Diskussion dienten Beispiele aus der Forschungsund Praxisarbeit des Instituts, die vorgestellt wurden:
Forschung
Präsentiert wurden Ergebnisse einer explorativen empirischen Untersuchung,
die der Lehrstuhl für Medienpädagogik und Weiterbildung der Universität
Leipzig in Kooperation mit dem JFF durchgeführt hat. Thema waren die stereotypen Ausländerbilder im Fernsehen und der Rezeption von Ausländerbildern durch Kinder und Jugendliche.
In der Studie wurden zum einen die Ausländerbilder in den Genres Daily
Talk, Gerichtsshow, Boulevardmagazin und Daily Soap untersucht, zum anderen wurden 40 Kinder und Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund im Alter von 9 bis 14 Jahren zu ihrer Wahrnehmung von „Ausländern“
im Fernsehen mittels leitfadengestützter Interviews befragt.
Praxis
Es wurden zwei von Jugendlichen mit Migrationshintergrund produzierte
Beiträge vorgestellt, die sich mit den Themen Migration, kulturelle Identität
und Integration befassen. Sie entstammen zwei Projekten zur aktiven Medienarbeit: In eigener Regie (Videobeitrag) und format – Medienarbeit für Toleranz (Audiobeitrag). Damit wurden zwei sehr unterschiedliche Projekte
gewählt, die die Spannbreite aktiver Medienarbeit zeigen.
Die anschließende Diskussion erbrachte viele Hinweise für die weiteren Aktivitäten des JFF zum Thema Migration und Medien.
Thema der Herbst-Mitgliederversammlung im Oktober, die als Fachtagung
im Literaturhaus München durchgeführt wurde, war Virtuelle Lebenswelten
in Kindheit und Jugend. Nachfolgend das Programm der Tagung:
Fachtagung
Virtuelle Lebenswelten in Kindheit und Jugend
Freitag, 31. Oktober 2003, 11.00 Uhr bis 16.30 Uhr
Literaturhaus, Salvatorplatz 1, 80333 München
veranstaltet vom
JFF – Institut für Medienpädagogik
in Forschung und Praxis
in Kooperation mit der
Bundeszentrale für politische Bildung (bpb)
im Rahmen von
Inter@ktiv
Virtuelle Lebenswelten in Kindheit und Jugend
Im Zentrum der Tagung steht die Bedeutung, die Kinder und Jugendliche virtuellen Welten zuschreiben. Es werden neue wissenschaftliche Ergebnisse präsentiert und für die medienpädagogische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen
reflektiert.
Folgende Fragen werden thematisiert: Was erwarten Heranwachsende von virtuellen Räumen und was bieten diese ihnen an? Welche Bedeutung hat der
Aufenthalt in den virtuellen Welten für die Denk- und Handlungsmuster von
Kindern und Jugendlichen? Welchen pädagogischen Maßstäben müssten virtuelle Welten genügen, die Kinder und Jugendliche angemessen ansprechen?
Die Veranstaltung richtet sich in erster Linie an Multiplikatorinnen und Multiplikatoren aus Bereichen (medien-)pädagogischer Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.
11.00 – 11.15Uhr
Eröffnung
Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für
politische Bildung (bpb)
11.15 – 11.35 Uhr
Einführung
Virtuelle Lebenswelten in Kindheit und Jugend
Wolfgang Zacharias, Organisationsstelle Inter@ktiv
Helga Theunert, wissenschaftliche Direktorin des JFF –
Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis
11.35 – 13.05 Uhr
Themenblock 1: Unterhaltungswelten
Input: „Computer, Spielkonsole, Internet. Die Nutzung
von Spielemedien im Medienensemble.“
Ulrike Wagner, JFF
„Wie Spieler sich zu virtuellen Spielwelten in Beziehung setzen“
Tanja Witting und Heike Esser, Fachhochschule Köln
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„LAN-Partys: Jugendkulturelle Erlebnisräume zwischen
Off- und Online“
Waldemar Vogelgesang, Universität Trier
Diskussion
13.05 – 14.00 Uhr
Themenblock 2: Kommunikationswelten
Input: „Chats, Foren, Email. Heranwachsende kommunizieren im Medienensemble.“
Ulrike Wagner, JFF
„Kommunikation und Gemeinschaftsbildung in virtuellen Mädchen- und Frauenräumen“
Christina Schachtner, Universität Klagenfurt, Andrea
Welger, Universität Marburg
Diskussion
14.00 – 14.30 Uhr
Pause
14.30 – 16.00 Uhr
Themenblock 3: Jugendkulturelle Welten
Input: „Musik, Freunde, Computer. Wie verfolgen Heranwachsende ihre Interessen im Medienensemble?“
Ulrike Wagner, JFF
„Musikalische Begegnungen im Internet“
Thomas Münch, Hochschule für Musik Würzburg
„Digitale Kultur – Pädagogische Handlungsspielräume
in der Gestaltung virtueller Welten“
Winfried Marotzki, Universität Magdeburg
Diskussion
16.00 – 16.20 Uhr
Tagungszusammenfassung und Konturierung der Handlungsperspektiven
Bernd Schorb, Universität Leipzig
gegen 16.30 Uhr
Ende der Veranstaltung
Tagungsleitung und Moderation: Susanne Eggert, Helga Theunert, JFF
114
Kuratorium
Prof. Dr. WolfDieter Ring
Seit 1997 begleiten die Kuratoren des JFF auf Initiative
und unter Vorsitz von Prof. Dr. Wolf-Dieter Ring nunmehr
die Geschicke des JFF mit großem Engagement. Die große Bereitschaft von Persönlichkeiten mit Rang und Namen, im Kuratorium mitzuwirken, ist für die Arbeit des
Instituts Anerkennung und Ansporn zugleich. Die verantwortlichen Positionen der Kuratoren machen es aber nicht
einfach, einen gemeinsamen Termin für eine Kuratoriumssitzung zu finden. Die ökonomische Krise und die Mittelknappheit für öffentliche Aufgaben erschweren eine
verlässliche Terminplanung noch mehr. So konnte 2003
trotz mehrfacher Versuche und terminlicher Fixierungen
keine Kuratoriumssitzung realisiert werden. Die nächste
Sitzung ist nun für Anfang 2004 vereinbart.
Dr. Ludwig Bauer
Auch wenn keine gemeinsame Sitzung der Kuratoren stattfand, gab es rege Kontakte zwischen Kuratoren und JFF.
In bilateralen Gesprächen wurden aktuelle Themen und
Probleme erörtert, Erfahrungen ausgetauscht und Aktivitäten durch Kuratoren angeregt.
Ein Thema war auch 2003 das vom Kuratorium angeregte
Vorhaben des JFF, die Stiftung „Groß werden mit Medien“ zu gründen, um den Prozess des Aufwachsens mit
Medien kontinuierlich erforschen zu können und damit sowohl zeitnahe wissenschaftlich fundierte Aussagen zu aktuellen Medienphänomenen als auch
fundierte Ergebnisse langfristiger
Medieneinflüsse zu gewinnen, auf
die Medienpolitik, MedienwirtProf. Dr. Wolf-Dieter Ring, Präsident der
Bayerischen Landeszentrale für neue Medischaft und Pädagogik gleicheren (BLM)
maßen zugreifen können. Ein
Dr. Ludwig Bauer, Mitglied im Vorstand der
Bündnis aus Medien, Politik und
ProSiebenSat.1 Media AG (ab 2004 TV-Vorstand der VIVA Media AG)
Wissenschaft sollte deshalb auch
Dr. Thomas Gruber, Intendant des Bayeridie Stiftung tragen. Ein möglicher
schen Rundfunks
Partner der Medienwirtschaft für
Helmut Markwort, Chefredakteur FOCUS
diese Stiftung, mit dem bereits
Markus Schächter, Intendant des ZDF
Gespräche geführt wurden, die
Fritz Schösser, MdB, Vorsitzender des DGB
ProSiebenSat.1 Media AG, ist mit
Bayern
Dr. Thomas Gruber
Christian Ude, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt München
KURATORIUM
115
Helmut Markwort
Markus Schächter
Fritz Schösser
Christian Ude
dem Zusammenbruch des Kirch-Konzern vorerst ausgefallen. In Gesprächen mit dem Freistaat Bayern wurde
zwar Interesse signalisiert, die finanzielle Situation hat
aber ein weiteres Verfolgen des Vorhabens zunächst verhindert. Die derzeit desolate Lage aller öffentlichen Haushalte, aber auch die momentan geringe Bereitschaft von
Unternehmen, sich finanziell an öffentlichen Aufgaben
zu beteiligen, hat die mit dem Vorhaben befassten Kuratoren und das JFF dazu veranlasst, die Absicht zur Gründung der Stiftung beizubehalten, aber vorerst nicht verstärkt zu verfolgen.
Ein weiteres Thema umfasste den Komplex Jugendmedienschutz. Mit dem erstmals geschlossenen Jugendmedienschutz-Staatsvertrag und dem neu gefassten Jugendschutzgesetz wurden die Zuständigkeiten für den Jugendmedienschutz neu geregelt. Für die Bereiche Rundfunk
und Onlinemedien wurde als Kontrollinstanz die Kommission Jugendmedienschutz (KJM) eingerichtet, deren
Vorsitz Prof. Dr. Ring übernommen hat. Mit ihm wurden
mehrfach Fragen erörtert, die für die künftige Gestaltung
des Jugendmedienschutzes von Bedeutung sind. Insbesondere ging es darum, welcher Regelungsbedarf aus der Sicht
der Medienpädagogik besteht und wo Regelungen noch
nicht getroffen werden können, weil eine wissenschaftliche Fundierung fehlt. Da der Jugendmedienschutz nicht
nur die Kontrollorgane betrifft, sondern auch eine Aufgabe für öffentlich-rechtliche und kommerzielle Anbieter ist,
wird sich mit diesem Thema in nächster Zeit das gesamte
Kuratorium befassen.
LEHRTÄTIGKEIT
Fachhochschule Regensburg, FB Sozialwesen (Bloech, Demmler)
Katholische Fachhochschule Nordrhein-Westfalen, Abt. Münster, FB Ästhetik und
Kommunikation (Kirchhoff)
Universität Augsburg, FB Medienpädagogik (Graue, Gurt)
Universität Leipzig, FB Kommunikations- und Medienwissenschaften (Eggert,
Schell, Stolzenburg, Theunert)
MITARBEIT IN GREMIEN / GUTACHTER- UND JURYTÄTIGKEIT
Die MitarbeiterInnen des Instituts waren als Sachverständige tätig in:
Aktion Jugendschutz, Landesarbeitsstelle Bayern e.V., Projektbeirat „Elterntalk“
(Schell)
Aus- und Fortbildungskanal (AFK)-Anbieterverein Fernsehen, München, Vorstand
(Anfang)
Aus- und Fortbildungskanal (AFK)-Anbieterverein Hörfunk, München, Vorstand
(Stolzenburg)
Aus- und Fortbildungskanal (AFK)-Anbieterverein Hörfunk, Nürnberg (Stolzenburg)
Bavaria Filmstadt, Jury „Filmendes Klassenzimmer“ (Anfang)
Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) / JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis, Auswahlausschuss zum Förderprogramm
„In eigener Regie“ (Anfang, Bloech, Demmler, Kirchhoff, Schell)
Bayerische Landeszentrale für neue Medien, Forum Medienpädagogik (Schell)
Bayerischer Jugendring, Arbeitsgruppe „Prävention gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen“ (Stolzenburg)
Bayerischer Jugendring, Arbeitskreis Medienpolitik (Schell, Theunert)
Bayerischer Jugendring, Hauptausschuss (Schell)
Bayerischer Jugendring, Beirat „bjr-online“ (Demmler)
Bayerischer Jugendring / JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und
Praxis, Beirat zum Projekt „JuFinale 03/04“ (Kirchhoff, Schell)
Bezirksjugendring Mittelfranken / Fachberater für Medienpädagogik des JFF, Jury
JuFinale Mittelfranken (Kirchhoff)
Bezirksjugendring Niederbayern / Fachberaterin für Medienpädagogik des JFF,
Jury JuFinale Niederbayern (Kirchhoff)
Bezirksjugendring Oberbayern / FachberaterInnnen für Medienpädagogik des JFF,
Jury JuFinale Oberbayern (Gaugler)
Bezirksjugendring Oberfranken / Fachberater für Medienpädagogik des JFF, Jury
JuFinale Oberfranken (Stolzenburg)
ANHANG
116
ANHANG
117
Bezirksjugendring Oberpfalz / Fachberaterin für Medienpädagogik des JFF (Giersig)
Bezirksjugendring Schwaben / FachberaterInnen für Medienpädagogik des JFF,
Jury JuFinale Schwaben (Kloos)
Bezirksjugendring Unterfranken / JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung
und Praxis, Jury JuFinale Unterfranken (Schell)
Bundesforum Familie (Stolzenburg)
Bundesforum Rassismus, Arbeitsgemeinschaft „Nationaler Aktionsplan“ (Lang,
Schell)
Deutsches Jugendherbergswerk (DJH), Landesverband Bayern e.V. Beirat „Umwelt und Kultur“ (Schell)
Filmstadt München e.V. (Anfang)
Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen, Kuratorium (Theunert)
Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK), Jury „Dieter-Baacke-Preis“ (Anfang)
Gutachterausschuss für die Kurzfilmliste (Jung)
Gutachterausschuss für die Spielfilmliste (Bloech, Jung)
JFF - Institut Jugend Film Fernsehen Berlin-Brandenburg e.V. (Stolzenburg, Theunert), Vorstand (Schell)
INTERAKTIV 2002, Organisationsgruppe (Anfang, Demmler)
Kind Jugend Gesellschaft Zeitschrift für Jugendschutz, Wissenschaftlicher Beirat
der Zeitschrift (Theunert)
Kommunaler Bildungsserver (kobis), München (Anfang, Demmler)
Koordinationsgremium der Medienstelle Augsburg (Anfang)
KoPäd – Kommunikation und Pädagogik e.V., München, Vorstand (Stolzenburg,
Theunert)
Kulturservice Bayern e.V. (Theunert)
Landeshauptstadt München, Arbeitskreis Münchner Kinderportal, (Demmler)
Landeshauptstadt München, ARGE Jugendhilfe (Anfang)
Landeshauptstadt München, Kinder- und Jugendhilfeausschuss (Anfang)
Medienpädagogik e.V., Leipzig, Vorstand (Schell)
Münchner Trichter - Zusammenschluss der nach § 75 anerkannten freien Träger
der Jugendhilfe (Anfang)
RTL2 Programmausschuss (Schell)
Schulen ans Netz e.V., Beirat Lizzy Net (Wagner)
SIN - Studio im Netz e.V., München (Anfang, Schell)
Staatsinstitut für Schulpädagogik und Bildungsforschung, Runder Tisch „Gemeinschaftsaufgabe Medienerziehung in Bayern“ (Schell) und Arbeitskreis „Medienerziehung in Wissenschaft und Bildungspraxis“ (Schorb)
Stadtjugendamt München, Fachforum Mädchenarbeit (Herbert)
Stadtjugendamt München und INPUT e.V., Netzwerk Jungenarbeit (Kirchhoff)
Stadtjugendamt München und MZM, Jury flimmern & rauschen - Das Filmfest
der jungen Szene (Giersig)
VERÖFFENTLICHUNGEN DER MITARBEITERINNEN UND
MITARBEITER 2003
Bücher
JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis, Aktion Jugendschutz,
LAG Bayern (Hrsg.): Aufwachsen in Actionwelten. Ein Materialpaket zu gewalthaltigen Spielwelten und Medienverbünden. München 2003. kopaed.
Günther Anfang (Hrsg.): Mit Medien gegen Gewalt. Beispiele, Anregungen und
Ideen aus der Praxis. Materialien zur Medienpädagogik Band 3 (herausgegeben vom JFF). München 2003. kopaed.
Günther Anfang, Kathrin Demmler, Klaus Lutz (Hrsg.): Mit Kamera, Maus und
Mikro. Medienarbeit mit Kindern. Materialien zur Medienpädagogik Band 4
(herausgegeben vom JFF). München 2003. kopaed
Günther Anfang, Fabian Fiedler, Bernd Kammerer, Klaus Lutz (Hrsg.): Aufwachsen in Medienwelten. Perspektiven der medienpädagogischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Nürnberg 2003. Emwe-Verlag
Buch- und Zeitschriftenbeiträge
Günther Anfang: Wenn die Bilder laufen lernen – Trickfilm-Videos erstellen mit
Kindern, in: Günther Anfang, Fabian Fiedler, Bernd Kammerer, Klaus Lutz
(Hrsg.), (siehe oben)
Günther Anfang, Kathrin Demmler: Medienpädagoge – (k)ein geschützter Begriff? Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten zum Medienpädagogen, in: medien + erziehung 04/2003
Günther Anfang, Kathrin Demmler, Ilona Herbert: NaTour. Wie kommt das Wasser ins Multimediaprojekt, in: Sonja Moser, Klaus Dreyer, Beate Emmer
(Hrsg.): Natürlich im Netz. Kinder- und Jugendprojekte rund ums Internet.
München 2003. kopaed
Michael Bloech: Mit Bildern erzählen, in: Günther Anfang, Kathrin Demmler,
Klaus Lutz (Hrsg.), (siehe oben)
Michael Bloech: Einführung in die Fotopraxis, in: Günther Anfang, Kathrin Demmler, Klaus Lutz (Hrsg.), (siehe oben)
Michael Bloech: Die Fotostory neu entdecken, in: Primar, Heft 33. Goethe Institut 2003
Kathrin Demmler, Günther Anfang: Jugend im pädagogischen Netz. Jugendplattformen im Test, in: medien + erziehung 02/2003
Kathrin Demmler: Vom Storyboard zur Fotostory, in: Günther Anfang, Fabian Fiedler, Bernd Kammerer, Klaus Lutz (Hrsg.), (siehe oben)
Kathrin Demmler: Händels Wassermusik, in: www.lehrer-online.de
ANHANG
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ANHANG
119
Susanne Eggert: Die Programmanalyse, in: Bernd Schorb u.a.: Was guckst du,
was denkst du? Der Einfluss des Fernsehens auf das Ausländerbild von Kindern und Jugendlichen. Kiel 2003. Unabhängige Landesanstalt für Rundfunk
und neue Medien
Susanne Eggert: Wenn Vorschulkinder fernsehen. „... die schneiden mit den Schneidefischen, mit Sägefischen“, in: Frühe Kindheit, die ersten sechs Jahre, Zeitschrift der Deutschen Liga für das Kind in Familie und Gesellschaft e.V. Berlin 2003
Bettina Giersig: Menschen mit Autismus als Reporter und Filmemacher, in: medien + erziehung 03/2003
Bettina Giersig: format – Medienarbeit für Toleranz, in: Günther Anfang, Fabian
Fiedler, Bernd Kammerer, Klaus Lutz (Hrsg.), (siehe oben)
Jo Graue: „East & West“ – Ein interkulturelles Videoprojekt mit Hauptschülern,
in: Günther Anfang (Hrsg.), (siehe oben)
Michael Gurt: „... dann tu ich’s ganz schnell weg“. Fernsehen zur Primetime –
Kein Kinderspiel, in: Kind Jugend Gesellschaft. Zeitschrift für Jugendschutz.
01/2003
Michael Gurt: Medienangebote für Klein- und Vorschulkinder – Ein Überblick,
in: medien + erziehung 06/2003
Andreas Kirchhoff: LOOP – Geräuschcollagen am PC herstellen, in: Günther Anfang, Fabian Fiedler, Bernd Kammerer, Klaus Lutz (Hrsg.), (siehe oben)
Andreas Kirchhoff: Mehr als eine virtuelle Bastelstunde. Anregungen zur aktiven
Multimedia-Arbeit mit Kindern, in: Günther Anfang, Kathrin Demmler, Klaus
Lutz (Hrsg.), (siehe oben)
Elke Michaelis: Gewalt unter Jugendlichen – Ein Radioprojekt mit jungen Frauen
einer sozialtherapeutischen Wohngruppe, in: Günther Anfang (Hrsg.), (siehe
oben)
Fred Schell: Aktive Medienarbeit zum Thema Gewalt: Prinzipien und Chancen
einer handlungsorientierten Medienarbeit, in: Günther Anfang (Hrsg.), (siehe
oben)
Fred Schell: MedienpädagogInnen in der Jugendarbeit, in: Norbert Neuß (Hrsg.):
Beruf Medienpädagoge. Selbstverständnis – Ausbildung – Arbeitsfelder. München 2003. kopaed
Elke Stolzenburg: „Ohne Jungs? Ich weiß ja nicht ...“ Geschlechtsspezifische Medienarbeit mit Mädchen, in: Günther Anfang, Fabian Fiedler, Bernd Kammerer, Klaus Lutz (Hrsg.), (siehe oben)
Helga Theunert, Susanne Eggert: Virtuelle Lebenswelten – Annäherung an neue
Dimensionen des Medienhandelns, in: medien + erziehung Wissenschaft 05/
2003
Helga Theunert: Wie nutzen Kinder und Jugendliche die Medien? Bedeutung und
Einfluss der Medien, in: Günther Anfang, Fabian Fiedler, Bernd Kammerer,
Klaus Lutz (Hrsg.), (siehe oben)
Helga Theunert: Medienumgang in der Kindheit, in: Günther Anfang, Kathrin
Demmler, Klaus Lutz (Hrsg.), (siehe oben)
Helga Theunert: Medien als Problem in der Informationsgesellschaft, in: Joachim
Faulde (Hrsg.): Kinder und Jugendliche verstehen – fördern – schützen. Weinheim und München 2003. Juventa Verlag
Helga Theunert: Wirkungsdimension Angst – relevant für über 12-Jährige?, in:
TV Diskurs Juli/2003
Helga Theunert: Aufwachsen in Actionwelten. Die Risiken der Medien- und Konsumwelten als Herausforderung für pädagogisches Handeln, in: DDS. Zeitschrift der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, Landesverband Bayern. 12/2003
Ulrike Wagner: Feiräume im Äther: Freie Radios und die Umsetzung von Public
Access, in: Medienjournal 3/2003
Rezensionen (Film, Fernsehen, Computer, Literatur)
Günther Anfang: Spieleklassiker, in: medien + erziehung 04/2003
Günther Anfang: Mathe macht Spaß. Der Zahlenteufel, in: medien + erziehung
04/2003
Michael Bloech: Videoschnitt: Alles ganz easy, oder?, in: medien + erziehung 06/
2003
Michael Bloech: „Science Fiction“ – Ein Horrorthriller für Kinder!, in: medien +
erziehung 06/2003
Michael Bloech: „Sein und Haben“ – Ein Film über die Schule und eine Erziehung, die man gerne gehabt hätte, in: medien + erziehung 03/2003
Kathrin Demmler: Neue Medien im Unterrichtsalltag, in: medien + erziehung 01/
2003
Kathrin Demmler: Vom Zeichenbrett zum Internet, in: medien + erziehung 02/
2003
Christa Gebel: Brutale Spiele – Brutale Spieler? Manuel Ladas: Brutale Spiele(r)?
Wirkung und Nutzung von Gewalt in Computerspielen, in: medien + erziehung 03/2003
Bettina Giersig: Brauchen Kinder Medien?, in: medien + erziehung 02/2003
Michael Gurt: RTL will Schule machen. Ein Tag bei RTL Aktuell, in: medien +
erziehung 01/2003
Fernand Jung: Schwergewichtig – Das Lexikon des Internationalen Films, in: medien + erziehung 06/2003
Claudia Schmiderer: Welt-Erlernen. Roberto Benignis’ „Pinocchio“, in: medien +
erziehung 01/2003
Ulrike Wagner: Autonom und kaufkräftig? Kinder und ihr Verhältnis zum Markt,
in: medien + erziehung 04/2003
ANHANG
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ANHANG
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JFF-pressemitteilungen
Für die Öffentlichkeitsarbeit wurden im Institut Pressemitteilungen erstellt, die
an Organisationen, Institute und Redaktionen versandt wurden.
Folgende Pressemitteilungen wurden 2003 verschickt:
30/01/2003
JFF mit neuem Kuratorium
31/03/2003
Mit Medien gegen Gewalt. Ergebnisse eines Aktionsprogramms als Buch und CDROM erschienen
14/04/2003
D-A-S-H Modellprojekte 2003
14/05/2003
Neuerscheinung: Mit Kamera, Maus und Mikro – Medienarbeit mit Kindern
Gesucht: Wasser-Werke fürs Internet. Umwelt-Multimedia-Wettbewerb „HaZweiOh“ für Kinder und Jugendliche
15/05/2003
JFF - Mitgliederversammlung bestätigt amtierenden Vorstand
26/06/2003
Machos am Nachmittag. Der Einfluss des Fernsehens auf das Ausländerbild von
Kindern und Jugendlichen
29/08/2003
merz reloaded – die neue merz ist da!
D-A-S-H it! – www.d-a-s-h.org Die Internet-Plattform D-A-S-H startet mit erweiterten Angeboten in das dritte Jahr
09/10/2003
Aufwachsen in Actionwelten. Ein Materialpaket zu gewalthaltigen Spielwelten
und Medienverbünden
Virtuelle Welten. Die erste Wissenschaftsausgabe von medien + erziehung und
die Fachtagung „Virtuelle Lebenswelten in Kindheit und Jugend“
Medien bilden – und wie. Interaktiv 2003: Workshops und Veranstaltungen des
JFF
MSA – Medienstelle Augsburg des JFF in neuen Räumen
24/11/2003
Flimmern & Rauschen. Das Festival der jungen Filmszene
16/12/2003
Kinder stellen Münchens Partnerstädte im Internet vor
ADRESSEN
Medienzentrum München
Rupprechtstr. 25, 80636 München, Tel. 089/1266530, Fax 089/12665324, Email:
[email protected]
Medienstelle Augsburg
Willy-Brandt-Platz 3, 86152 Augsburg, Tel. 0821/3242909, Email: msa.stadt
@augsburg.de
FACHBERATERINNEN UND -BERATER FÜR
MEDIENPÄDAGOGIK
UNTERFRANKEN
Jürgen Schultheis, Reibeltgasse 3a, 97070 Würzburg, Tel. 0931/3537982, Email:
[email protected]
Lambert Zumbrägel, Kilianeum, Ottostr. 1, 97070 Würzburg, Tel. 0931/38663091,
Email: [email protected]
MITTELFRANKEN
Klaus Lutz, Medienzentrum Parabol, Hermannstr. 33, 90439 Nürnberg, Tel. 0911/
8102630, Fax 0911/8102640, Email: [email protected]
OBERFRANKEN
Michael Mirwald, Gangolfsweg 7, 96050 Bamberg, Tel. 0951/2080952, Email:
[email protected] (freier Mitarbeiter)
Johnnes Rieber, Oberer Kapellberg 9, 96103 Hallstadt, Tel. 0951/71725, Fax 0951/
71725, Email: [email protected]
NIEDERBAYERN
Beate Heindl, BezJr Niederbayern, Aidenbacher Str. 16, 94471 Vilshofen, Tel.
08541/1310, Email: [email protected]
OBERBAYERN
Achim Leser, Ayinger Str. 3, 85653 Dürnhaar, Tel. 08102/999565, Email: achim
@jugendtreffdino.de
Michaela Schachtner, Josef-Fleichmannstr.3a, 85139 Wettstetten, Tel. 0841/38598,
Email: [email protected]
Jack Hruby, Färbergasse 1, 83410 Laufen, Tel./Fax 08682/7412, Email: jackhruby
@gmx.de (freier Mitarbeiter für den Berchtesgadener Raum)
Daniela Berndl, c/o MZM, Rupprechtstr. 25, 80636 München, Email:
[email protected]
ANHANG
122
ANHANG
123
OBERPFALZ
Alexandra Lins, Bezirksjugendring Oberpfalz, Von-der-Tann-Str. 13, 93047 Regensburg, Tel. 0941/5999733, Fax 0941/5999734, Email: [email protected]
SCHWABEN
Markus Achatz, Maistr. 55, 80337 München, Tel. 089/5389802 , Email:
[email protected]
Bettina Giersig, Ganghofer Str. 11, 80339 München, Tel. 089/55278717, Email:
[email protected]
Karolina Böhm, Rapsstr. 12, 86179 Augsburg, Email: [email protected] (freie
Mitarbeiterin)
KOOPERATIONSPARTNER 2003
A
FK – Aus- und FortbildungsGmbH für elektronische Medien,
München
Akademie der Bayerischen Presse e.V.,
München
Akademie für politische Bildung, Tutzing
Aktion Jugendschutz (aj), Landesarbeitsstelle Bayern e.V., München
Arbeitsamt München
Arbeitsgemeinschaft Betriebliche Weiterbildungsforschung e.V. (ABWF), Berlin
Arbeitsgemeinschaft der Landesmedienanstalten (ALM)
Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der BRD
(ARD)
Arbeitsgemeinschaft Friedenspädagogik
e.V., München
Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung e.V. (ANU), Hilpoltstein
Arbeit und Leben Bundesarbeitskreis,
Außenstelle Süd, München
B
asis Systeme Netzwerk (BSn),
München
Bayerische Akademie für Fernsehen
(BAF), München
Bayerische Eisenbahngesellschaft mbH
(BEG), München
Bayerischer Jugendring (BJR), München
Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM), München
Bayerischer Rundfunk (BR), Bayerisches
Fernsehen, BR-alpha, Bayern 3, München
Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus, München
Bayerisches Staatsministerium für Arbeit
und Sozialordnung, Familie und Frauen, München
Bezirk Mittelfranken
Bezirk Niederbayern
Bezirk Oberpfalz
Bezirk Unterfranken
Bezirksjugendringe Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz, Mittelfranken,
Oberfranken, Unterfranken, Schwaben
Bremische Landesmedienanstalt, Bremen
Bundesarbeitsgemeinschaft Kinder- und
Jugendschutz e.V. (BAJ), Bonn
Bundesforum Familie, Berlin
Bundesforum Rassismus, Arbeitsgemeinschaft „Nationaler Aktionsplan“, Berlin
Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung, Berlin
Bundesministerium für Familie, Senioren,
Frauen und Jugend, Berlin und Bonn
Bundesministerium für Bildung und Forschung, Berlin
Bundesverband Jugend- und Film e.V.,
Frankfurt
Bundeszentrale für politische Bildung
(bpb), Bonn
eutsche Bundesstiftung Umwelt,
Osnabrück
Deutscher Bundesjugendring (DBJR),
Berlin
Deutsches Forum für Kriminalprävention,
Bonn
Deutsches Jugendherbergswerk, Landesverband Bayern e.V., München
Deutsches Jugendinstitut (DJI), München
De Waag / Society for old and new Media, Amsterdam
Die ZEIT, Berlin
Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM)
cole supérieure de l’image, Angou
léme
Europäische Union, Europäischer Sozialfond, Kommission Jugend, Brüssel
eierwerk e.V., München
Filmbüro Augsburg
Filmstadt e.V., München
Förderverein Deutscher Kinderfilm e.V.,
Düsseldorf
Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen
(FSF), Berlin
Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK), Wiesbaden
eorg-von-Vollmar Akademie, Ko
chel
Gemeinschaftswerk der Evangelischen
Publizistik (GEP), Frankfurt
Gesellschaft für Medienpädagogik und
Kommunikationskultur (GMK), Bielefeld
Gesellschaft für soziale Unternehmensberatung (gsub), Berlin
D
É
F
G
Gemeinsame Stelle Jugendschutz und
Programm (GSJP), München
amburgische Anstalt für neue Medien (HAM), Hamburg
Hans-Bredow-Institut, Hamburg
Hessische Landesanstalt für privaten
Rundfunk (LPR Hessen), Kassel
Hochschule für Fernsehen und Film
(HFF), München
Hochschule für Philosophie München,
Institut für Kommunikationswissenschaft und Erwachsenenpädagogik
(IKE), München
feu – Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg GmbH
Internationales Zentralinstitut für das Jugend- und Bildungsfernsehen (IZI),
München
FF - Institut Jugend Film Fernsehen
Berlin-Brandenburg e.V., Berlin
Jugend im BUND für Umwelt- und Naturschutz Deutschland e.V., Berlin
Jugendbildungsstätten
Babenhausen,
Burg Hoheneck, Königsdorf und
Waldmünchen
Jugendinformationszentrum der Landeshauptstadt München (JIZ)
Jugendinformationszentrum Hamburg
Junger Arbeitskreis Film und Video e.V.,
Hamburg
ABEL1, Unterföhring
Karl-Kübel-Stiftung, Bensheim
Kinderkanal (KI.KA), Erfurt
Kinder- und Jugendfilmzentrum in
Deutschland (KJF), Remscheid
Kommission für Jugendmedienschutz
e.V., München
KoPäd - Kommunikation und Pädagogik
e.V., München
kopaed verlagsgmbh, München
Kreisjugendring Erlangen-Höchstadt
Kreisjugendring München-Stadt
Kreisjugendring Nürnberg-Stadt
Kultur & Spielraum e.V., München
H
i
J
K
ANHANG
124
ANHANG
125
L
andesanstalt für Kommunikation
Baden-Württemberg (LfK), Stuttgart
Landesanstalt für Medien NordrheinWestfalen (LfM), Düsseldorf
Landesmediendienste Bayern, München
Landeshauptstadt München, Kulturreferat
/ Schulreferat / Sozialreferat (Stadtjugendamt/Haus der Jugendarbeit)
Landesmedienanstalt Saarland (LMS),
Saarbrücken
Landesrundfunkzentrale MecklenburgVorpommern (LRZ), Schwerin
Landeszentrale für private Rundfunkveranstalter (LPR) Rheinland-Pfalz,
Ludwigshafen
Landkreis Erlangen-Höchstadt
Licht und Ton, München
edienanstalt
Sachsen-Anhalt
(MSA), Halle an der Saale
Medienpädagogische Beratungsstelle an
der NÖ Landesakademie, St. Pölten
Medienpädagogik e.V., Leipzig
Medienzentrum Wien
Museum d’Art Contemporani de Barcelona
iedersächsische Landesmedienan
stalt für privaten Rundfunk (NLM),
Hannover
arabol Medienzentrum, Nürnberg
Pädagogisches Institut der Landeshauptstadt München
Pädagogische Aktion Spielkultur e.V.,
München
ProSieben, Unterföhring
ProSiebenSat.1 Media AG, Unterföhring
Programmberatung für Eltern e.V., München
Public Netbase Media-Space, Institut für
neue Kulturtechnologien, Wien
TL Television, Köln
RTL2 Fernsehen GmbH & Co.KG,
Grünwald
AT.1, Berlin
Sächsische Landesanstalt für privaten
M
N
P
R
S
Rundfunk und neue Medien (SLM),
Dresden
Siemens AG, Erlangen
SIN - Studio im Netz e.V., München
spielen und lernen – Die Zeitschrift für
Eltern und Kinder, Seelze
Staatsinstitut für Schulpädagogik und Bildungsforschung (ISB), Abteilung Medien, München
Stadt Augsburg, Referat Bildung, Schulen / Referat Soziales, Jugend
Stadt Erlangen
Stadt Kempten
Stadt Nürnberg
Stadtjugendring Augsburg
Stadtjugendring Erlangen
Stadtjugendring Kempten
Stadtsparkasse München
Super RTL, Köln
hüringer
Landesmedienanstalt
(TLM), Arnstadt
nabhängige Landesanstalt für das
Rundfunkwesen (ULR) SchleswigHolstein, Kiel
Universität Augsburg, Professur für Medienpädagogik
Universität der Bundeswehr, Neubiberg
Universität Erlangen-Nürnberg, Lehrstuhl
Pädagogik II
Universität Leipzig, Lehrstuhl für Medienpädagogik und Weiterbildung / Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaften / Zentrum für
Medien und Kommunikation (ZMK)
Universität München, Institut für Kommunikationswissenschaft
olkshochschule (VHS), München
T
U
V
Z
weites Deutsches Fernsehen (ZDF),
Mainz
Finanziers und Spender
Der Haushalt des Instituts speist sich aus vielen Quellen und reicht von einer regelmäßigen institutionellen Förderung bis hin zu kleinen Spenden. Alle Beiträge zusammen
genommen ermöglichen dem Institut ein effektives Arbeiten. Um dem sehr unterschiedlichen Volumen der Beiträge gerecht zu werden, führen wir die Unterstützer der Arbeit
des JFF im Folgenden in drei Rubriken auf:
Folgende Förderer haben im Jahr 2003 einen erheblichen Beitrag durch Regelförderung oder Projektfinanzierung geleistet:
fond / AG Betriebliche WeiterbilAFK Aus- und Fortbildungs GmbH für
dungsforschung e.V. (ABWF), Berlin
elektronische Medien, München
Bayerische Landeszentrale für neue Me- Bundesministerium für Familie, Senioren,
Frauen und Jugend, Berlin und Bonn
dien (BLM), München
Bayerisches Staatsministerium für Unter- Bundesministerium für Wirtschaft und
Arbeit, Berlin
richt und Kultus, München
Bayerisches Staatsministerium für Arbeit Bundesstiftung Umwelt, Osnabrück
und Sozialordnung, Familie und Frau- Europäische Union, Kommission Jugend,
Brüssel
en, München
Bundesministerium für Bildung und For- Landeshauptstadt München
schung, Berlin / Europäischer Sozial- Stadt Augsburg
Verein für Programmberatung e.V., München
Folgende Förderer haben im Jahr 2003 mit einem größeren Betrag zur Finanzierung von Projekten beigetragen:
Arbeitsamt München
Bayerische Eisenbahngesellschaft mbH,
München
Bayerischer Rundfunk (BR), München
Bundeszentrale für politische Bildung,
Bonn
Filmstadt München e.V.
Siemens AG, Erlangen
Stadtsparkasse München
Zweites Deutsches Fernsehen (ZDF),
Mainz
Folgende Förderer haben die Institutsarbeit mit kleineren Geld- und Sachleistungen unterstützt:
Allgäu-Fernsehen GmbH, Kempten
Allgäuer Zeitung
Bavaria Filmstadt, Grünwald
Bayerischer Jugendring, München
Bundesamt für Zivildienst, Köln
DDU – Daten Dienst Umlauft, München
Deutsches Jugendherbergswerk, Landesverband Bayern, München
Druckerei Ulenspiegel GmbH, Andechs
KJF Kinder- und Jugendfilmzentrum,
Remscheid
Licht und Ton, München
Raiffeisenbank München
RSA Radio Der Allgäusender, Kempten
Darüber hinaus haben für den Wettbewerb
im Rahmen des Projekts Virtuelles UmweltbildungsZentrum (VUZ) viele Firmen
kleine Sachpreise zur Verfügung gestellt.
Allen, die das JFF regelmäßig oder einmalig, mit großen, mittleren oder
kleinen Geld- und Sachleistungen unterstützt haben, ist sehr herzlich gedankt.
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J F F - I n s t i t u t f ü r M e d i e n p ä d a g o g i k i n Fo r s c h u n g u n d P r a x i s
Pfälzer-Wald-Straße 64
81539 München
Fon 089.689890
Fax 089.68989111
email: [email protected]
http://www.jff.de