Rechtsrock: nonkonforme Musik als

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Rechtsrock: nonkonforme Musik als
Rechtsrock: nonkonforme Musik
als
gesellschaftlicher
Tabubruch
Rechtsrockbands wie Sturmwehr, Sleipnir, Kraftschlag, die
Lunikoffverschwörung oder Frontalkraft waren Jahrzehntelang
nur rechten Insidern ein Begriff. Innerhalb der letzten 15
Jahre, seit das Internet mittels Breitbandverbindung zum
Alltag gehört, hat sich das jedoch schlagartig geändert.
Gerade über Youtube erreichen sogenannte patriotische
Rechtsrockbands zunehmend auch Bürger, welche vor einigen
Jahren teilweise nicht mal wussten, dass es diese Art der
Musik überhaupt gibt.
Jene Entwicklung scheint mitnichten verwunderlich, denn
während Patriotismus pauschal zum gesellschaftlichen Tabuthema
erklärt wurde, erschufen derweilen insbesondere altbekannte
Rechtsrockbands sowie Barden wie Frank Rennicke gänzlich neue
Stilrichtungen. Überdies verbesserten sie natürlich ihre
musikalischen Fähigkeiten, was zwei ehemalige Bands
eindrucksvoll verdeutlichten: Noie Werte und Odem. Noie Werte,
unter Rechtsanwalt Steffen Hammer (Sänger) aktiv von 1987 bis
2010,
zählte
zu
den
erfolgreichsten,
fähigsten
Rechtsrockbands. Einer ihrer letzten Lieder „Wir“, erreichte
etwa 60.000 Menschen bei Youtube.
Rechtsrockbands und der Grund
ihres Erfolges
Zweifelsohne kamen erste Erfolge durch thematische Vielfalt.
Viele Lieder behandeln inzwischen brisante Schwerpunkte,
beispielsweise
gegen
Kinderschänder,
BRD-Armut,
Hochfinanzeliten oder für wahre Liebe, Familienwerte. Als
Vorreiter diente Odem (1997 bis 2005), eine Band, die zum
damaligen Zeitpunkt keineswegs typische rechte Musik machte,
sondern moderne, gesellschaftliche Texte samt Spaßmusik
kombinierte. Odem veröffentlichte lediglich das Album „Aus dem
Nichts“,
welches allerdings richtungweisend gewesen sein
dürfte für etliche Szenefolgebands. Musikalisch betrachtet
bleibt Odem unerreichbar unter Szenebands, sie beherrschten
ihr Handwerk.
Auffälligerweise erfreuen sich Lieder gegen Kinderschänder
großer Beliebtheit. Faktor Widerstands „Wir hassen
Kinderschänder“ hörten via Youtube 1.228.398 Menschen, Odems
„Schlaflos“ erreichte 213.441, Nordfronts „Warum“ 468.559
Gehörgänge. Konträr dazu scheinen geschichtliche Lieder ebenso
erfolgreich, was ersichtlich anhand der 748.815 Youtubeklicks
des Sleipnir-Liedes „Opa wir vermissen Dich“. Barde Frank
Rennicke mit „Nun höret mein Lied“ kann immerhin 154.640
Klicks vorweisen.
Vom Rechtsrock
Sprechgesang
zum
nationalen
Mia Herm, gebürtige Berlinerin, Jahrgang 1982, vielen besser
bekannt unter dem Künstlername Dee Ex sorgt seit einiger Zeit
für Gesprächsstoff. Bereits einige andere nationale Musiker
versuchten ihr Glück betreffend patriotischen Rap, doch erst
Dee Ex schaffte es, unlängst vorhandene musikalische Ansätze
professionell auszuarbeiten. Ihr Lied „Skandal 2.0“ spricht
heimliche Sehnsüchte deutscher Bundesbürger direkt, ehrlich
aus.
Balladen
von
Sleipnir
und
Annette
dürften
dennoch
gesellschaftlich
betrachtet
Spritzenreiter
bleiben.
Insbesondere Sleipnir sein neuestes Werk „Hinter den Kulissen
der Macht“ greift Finanzthemen, wahre Werte beherzt auf.
Gesunde
Demokratie
–
offene,
vorurteilsfreie Auseinandersetzung
Seit Kriegsende versuchten Machteliten, patriotische Inhalte
stets zu zensieren. Warum? Patriotismus ermöglicht
ganzheitliche Völkerverständigung. Kein Volk möchte sämtliche
Wurzeln verlieren. Gleichgeschaltete Kulturen führen dazu,
dass Völker sich sehr leicht gegeneinander aufhetzen lassen,
weil friedlicher Kulturenaustausch stets vielfältige
Kulturenlandschaften beinhaltet. Ohne Patriotismus just
unmöglich. Entgegen mancher Behauptungen liegen Welten
zwischen Patriotismus und Fremdenfeindlichkeit. Genauso
differenziert sollten Bürger musikalische Einflüsse
betrachten. Patriotische Musik stillt Sehnsüchte vieler
Menschen, die am heimischen PC ihre innerlichen Wunden heilen,
Forderungen gefühlsmäßig Ausdruck verleihen, was ihnen indes
ansonsten verwehrt bleibt.
Fremdenfeindlichkeit, Faschismus gehören niemals mehr in
unsere Gesellschaft, doch wer Patriotismus verbietet, sät
totalitären Faschismus in Reinkultur! Rechtsrock hat gute wie
schlechte Seiten. Deswegen gilt: differenzieren, frei darüber
sprechen und keinesfalls alle in einen Topf werfen. Eine
gesunde, demokratische Gesellschaft kann mit allen Themen
offen umgehen, ohne Schaden zu nehmen. Tabus erlässt, wer
Angst davor, das seine heimliche implementierte Diktatur
zerfällt!
Ich schließe mit einem eigenen Zitat:
Ein Patriot liebt seine Heimat, achtet und schätzt andere
Kulturen. Nationalismus, Faschismus und Fremdenfeindlichkeit
hingegen beruhen auf puren Hass, einer Art Zerstörungswut,
zugunsten der Machteliten.
Ihr
Joachim Sondern