Diplomarbeit
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Zufrieden in den Ruhestand Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand Ira Kellert Jürgen Mies Irina Schmitt Diplomarbeit des Fachbereichs Ergotherapie der Hogeschool Zuyd Juni 2003 Zufrieden in den Ruhestand Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand Ira Kellert Jürgen Mies Irina Schmitt Diplomarbeit des Fachbereichs Ergotherapie der Hogeschool Zuyd Juni 2003 Betreuung: Marlou Poolmans Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne vorhergehende schriftliche Zustimmung der Hogeschool Zuyd unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, die Speicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen, Mikroverfilmungen und Übersetzungen. "In jedes Lebensalter treten wir als Neulinge und ermangeln darin der Erfahrung" FRANÇOIS DE LA ROCHEFOUCAULD Vorwort Wir danken allen, die irgendwie am Entstehen dieser Arbeit mitgewirkt haben! Den Experten, ohne die diese Forschung nie möglich gewesen wäre! Den Mitarbeitern der Landesverbände, ohne die wir "unsere" Experten natürlich nie gefunden hätten! Unseren Mitstudentinnen, von denen wir, trotz genug eigenen Stresses, immer wieder Tipps zu nützlichen Artikeln und Veröffentlichungen erhalten haben! Ganz besonders möchten wir aber auch unseren Freunden und Familien danken, die uns bei dieser Arbeit mit Kritik, Anregungen und tatkräftiger Unterstützung zur Seite standen und die in der anstrengendsten Phase der Untersuchung sehr viel Verständnis und Geduld aufgebracht haben! Und last but not least, Marlou, vielen Dank für Deine fachliche Unterstützung und Begleitung. Deine offene und lustige Art hat uns die (harte) Arbeit erleichtert! Außerdem danken wir Veroon Snater, für ihre allfreitagliche, stillschweigende Inspiration! Ira, Irina & Jürgen Abstract – Deutsch – Diese Forschungsarbeit befasst sich mit internationalen Erfahrungen und Ideen zu den Themen Prävention, Beratung und Übergang von der Erwerbstätigkeit in den Ruhestand in der Ergotherapie. Der Anlass war, herauszufinden, ob präventive Beratung durch Ergotherapeuten einen Beitrag zu einem erfolgreichen und zufriedenstellenden Übergang von der Erwerbstätigkeit in den Ruhestand leisten kann. Hierzu wurden Ergotherapeuten aus fünf verschiedenen Ländern befragt, mit dem Ziel zu erfahren, inwieweit die Themen Prävention, Beratung und Übergang von der Erwerbstätigkeit in den Ruhestand Teil der ergotherapeutischen Arbeit ihres Landes sind und / oder als mögliches Arbeitsfeld für die Ergotherapie gesehen werden. – English – This research looks into international experiences and ideas concerning prevention, consultation and transition from employee to retiree in Occupational Therapy. The reason for this research was to find out whether preventative consultation by an occupational therapist might help people to have a successful and satisfactory transition from employee to retiree. For this, occupational therapists from five different countries were interviewed (via a questionnaire.) The goal was to find out how far the contents of prevention, consultation and retirement are part of the work force of occupational therapy in their countries and / or are seen as a possible task for occupational therapy in general. – Nederlands – Dit onderzoek heeft betrekking op de internationale ervaringen en ideeën in de ergotherapie met betrekking tot de onderwerpen preventie, geven van advies en overgang van werknemer naar pensionering. De aanleiding hiervoor was om uit te zoeken of preventief advies van ergotherapeuten een bijdrage kan leveren voor een succesvolle en tevredenstellende overgang van arbeidsleven naar pensionering. Hiervoor werden ergotherapeuten vanuit vijf verschillenden landen ondervraagd om uit te zoeken in hoeverre de onderwerpen preventie, geven van advies en overgang van werknemer naar pensionering deel uitmaken van de ergotherapeutische arbeid in het desbetreffende land. Daarnaast ook of het en / of als mogelijk werkgebied voor de ergotherapie gezien kan worden. Zusammenfassung In dieser Forschungsarbeit werden internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und dem Übergang von der Erwerbstätigkeit in den Ruhestand zusammengetragen. Die Intention ist, herauszufinden, ob präventive Beratung eine mögliche ergotherapeutische Intervention für Menschen darstellt, die sich im Übergang von der Erwerbstätigkeit in den Ruhestand befinden. In der heutigen Leistungsgesellschaft wird Arbeit und Leistung eine wichtige Bedeutung beigemessen. Daher gilt der Berufsaustritt im allgemeinen als einschneidendes Erlebnis. Ziel dieser Arbeit ist es, einen Beitrag zu dem derzeit in Deutschland stark aufkommenden Präventionsgedanken zu leisten. Aufgrund der regelmäßigen Kürzungen in der Gesundheitsversorgung wird sich die Ergotherapie auch in Zukunft profilieren müssen, um ihre Existenz weiter sichern zu können. In diesem Sinne werden mögliche Kompetenzen der Ergotherapie in der präventiven Beratung erforscht bzw. soll mit der vorliegenden Studie ein erster Schritt in diese Richtung gemacht werden, um zu erfahren ob dies ein neues Aufgabengebiet für die deutsche Ergotherapie ist. In dieser Untersuchung werden Experten aus verschiedenen Ländern befragt, um deren bereits vorhandene Erfahrungen und Ideen zu evtl. in Deutschland nutzen zu können. Die teilnehmenden Experten sind an Hochschulen oder in der Forschung tätig und haben daher eine Übersicht über das ergotherapeutische Geschehen in ihrem Land. Mittels eines qualitativen Fragebogens werden den Teilnehmern überwiegend offene Fragen gestellt, um so eine größtmögliche Einsicht in ihre Kenntnisse zu erhalten. In dieser Studie bestätigte sich, dass Ergotherapeuten durchaus die Kompetenz haben, präventive Beratung durchzuführen. Auch in der Theoriediskussion stellt die präventive Beratung für Klienten im Übergang von der Erwerbstätigkeit in den Ruhestand eine vorstellbare Interventionsmaßnahme dar. Allerdings hat erst ein Land praktische Erfahrung damit. Schlussfolgernd lässt sich feststellen, dass Prävention und Beratung sich gut kombinieren lassen, da sie teilweise gleiche Ziele verfolgen. Aufgrund der bereits vorhandenen Grundlagen könnte die deutsche Ergotherapie in den Bereichen Prävention und Beratung umfassendere Aufgaben übernehmen. Fraglich ist allerdings, ob es deutschen Ergotherapeuten möglich sein wird, primärpräventive Beratung, also Beratung vor dem Auftreten einer Dysfunktion/ Erkrankung, anzubieten. Dass Ergotherapeuten zur Zeit nur nach Überweisung eines Arztes intervenieren dürfen, bedingt die Schwierigkeit, sich als Profession im primär-präventiven Bereich zu engagieren. Inhaltsverzeichnis V o r w o r t ..................................................................................................................5 Z u s a m m e n f a s s u n g...........................................................................................7 1. E i n l e i t u n g .................................................................................................11 1.1. Einführung in die Fragestellung ................................................................. 11 1.2. Ziele .......................................................................................................... 12 1.3. Thema / Fragestellung ................................................................................. 13 1.4. Erläuterung der Schlüsselbegriffe............................................................... 14 2. T h e o r e t i s c h e G r u n d l a g e n..............................................................15 2.1. Prävention.................................................................................................... 15 2.1.1. Prävention im Allgemeinen ............................................................ 15 2.1.2. Prävention im Alter......................................................................... 17 2.1.3. Prävention in Ergotherapie der ...................................................... 18 2.1.4. Zusammenfassung............................................................................ 19 2.2. Beratung ....................................................................................................... 20 2.2.1. Beratung im Allgemeinen ............................................................... 20 2.2.2. Beratung in der Ergotherapie.......................................................... 21 2.2.3. Zusammenfassung............................................................................ 25 2.3. Ruhestand..................................................................................................... 25 2.3.1. Ruhestand in der Soziologie............................................................ 25 2.3.2. Ruhestand in der Ergotherapie ....................................................... 27 2.3.3. Zusammenfassung............................................................................ 29 3. R e s e a r c h d e s i g n......................................................................................30 3.1. Methode ....................................................................................................... 30 3.2. Population .................................................................................................... 30 3.2.1. Auswahlkriterien ............................................................................. 30 3.2.2. Fehlerquellen ................................................................................... 31 3.3. Messinstrumente.......................................................................................... 31 3.3.1. Formale Gestaltung des Fragebogens.............................................. 31 3.3.2. Inhaltliche Gestaltung des Fragebogens......................................... 32 3.3.3. Versenden des Fragebogens ............................................................ 33 3.3.4. Fehlerquellen ................................................................................... 33 3.4. Messzeitpunkt .............................................................................................. 34 3.5. Datenanalyse ................................................................................................ 34 3.5.1. Kodierung......................................................................................... 34 3.5.2. Datenmaske...................................................................................... 34 3.5.3. Grundauswertung der Datenmaske ................................................ 34 3.5.4. Ausschlusskriterium ........................................................................ 34 4. 5. 6. 3.5.5. Quantitative Analyse der geschlossenen Fragen............................ 35 3.5.6. Qualitative Inhaltsanalyse und Interpretation der offenen Fragen ............................................................................................... 35 D u r c h f ü h r u n g .........................................................................................36 4.1. Literaturrecherche....................................................................................... 36 4.2. Expertensuche.............................................................................................. 36 4.3. Pilotstudie .................................................................................................... 38 4.4. Messinstrument............................................................................................ 39 4.4.1. Gestaltung des Fragebogens ............................................................ 39 4.4.2. Versenden des Fragebogens ............................................................ 39 4.4.3. Validität............................................................................................ 39 4.4.4. Reliabilität ........................................................................................ 39 4.5. Datenanalyse ................................................................................................ 39 4.6. Rücklauf der Hauptstudie............................................................................ 39 H a u p t s t u d i e..............................................................................................40 5.1. Auswertung der Hauptstudie ...................................................................... 40 5.1.1. Ergebnisse der Hauptstudie............................................................. 40 I. PREVENTION / PRÄVENTION ........................................................ 40 II. CONSULTATION / BERATUNG ....................................................... 44 III. RETIREMENT / RUHESTAND .......................................................... 48 5.1.2. Zusammenfassung der Ergebnisse .................................................. 51 5.2. Schlussfolgerung .......................................................................................... 56 5.2.1. Zusammenfassung in Bezug auf die Ziele ...................................... 58 5.3. Kritische Beurteilung und Begrenzung der Studie .................................... 58 D i s k u s s i o n u n d A u s b l i c k................................................................60 A b k ü r z u n g s v e r z e i c h n i s ..........................................................................63 L i t e r a t u r v e r z e i c h n i s.................................................................................64 A n h a n g .................................................................................................................... I I. Glossar ........................................................................................................... II II Anschreiben Expertensuche ........................................................................ V III Anschreiben und Fragebogen der Pilotstudie............................................VI IV Anschreiben und Fragebogen der Hauptstudie ......................................... IX V Grundauswertung ...................................................................................XVIII Kodierung................................................................................................XVIII Datensatz / Prävention ..............................................................................XIX Datensatz / Beratung................................................................................... XX Datensatz / Ruhestand / Literatur .............................................................XXI VI Text Gesundheitsförderung und Prävention.......................................... XXII VII Beratung ..................................................................................................XXIV VIII Von den Experten empfohlene Literatur ..............................................XXVI Selected Aging References and Information Resources ..................... XXVII Helpful General Aging Statistical and Demographic Trends Resource Sites.............................................................................. XXIX Aging Trends Articles............................................................................. XXIX Older Adult Quality of Life and Well Being.......................................... XXX Specific Life Course Planning Resources............................................... XXXI Selected Older Adult Self Care, Self Management & Resource Utilization Resources.................................................. XXXI Role Development & Life Transitions Aging Resources .....................XXXII Older Adult Home Health Intervention & Reimbursement Policy Resources ...................................................................... XXXIII Selected References for Falls and Fear of Falling............................... XXXIV Older Adult Environmental and Technology Interventions Resources ....................................................... XXXVIII Life History and Life Review Resources............................................. XXXIX Aging Theory References .......................................................................... XLI Model of Human Occupation-Aging Bibliography ................................. XLI Critical Gerontology & Social Model of Disability Resources ............. XLIII Community Building & Social Action Change Resources.................... XLIV Gerontology/Geriatric Instrument/Assessment Resources .................. XLIV Specific Assessment References ...............................................................XLV Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand 1. E i n l e i t u n g Dieses Kapitel führt an die Thematik der Untersuchung heran. Hier werden die Ziele und die Fragestellung vorgestellt und ein Eindruck über die Aktualität der Thematik vermittelt. Zum eindeutigen Verständnis für den weiteren Verlauf werden darüber hinaus Schlüsselbegriffe erläutert. 1.1. Einführung in die Fragestellung Sensibilisiert durch den zur Zeit stark aufkommenden Präventionsgedanken im Gesundheitswesen und die Aufforderung des Bundesministeriums für Gesundheit an die Gesundheitsberufe, sich der Prävention verstärkt anzunehmen (vgl. Kruse, 2002; S. 193-205), fiel der Entschluss, mit dieser Studie die Möglichkeiten eines ergotherapeutischen Beitrags zur Prävention zu erheben. Verdeutlicht wird diese Entwicklung durch zahlreiche Aktivitäten und Veröffentlichungen. So gibt es zur Zeit z.B. einen „Runden Tisch Gesundheit“, der sich mit der Stärkung von Prävention befasst. Mitte März diesen Jahres legte der Medizinische Dienst der Spitzenverbände (MDS) der Krankenkassen e.V. seinen ersten bundesweiten Präventionsbericht vor. (MDS, www.g-k-v.com/media/GKV/ Download/Praeventionsbericht_2001.pdf) Zusätzlich war es den Verfassern ein Anliegen, eine Thematik zu finden, die einen Bezug zu ihren bisherigen praktischen Erfahrungen herstellt. Da alle drei Autoren vor dem Studium bereits in der Geriatrie tätig waren, lag die Entscheidung nahe, sich der Prävention im Alter anzunehmen. Die momentane Bevölkerungsentwicklung bestätigt zudem die Aktualität dieses Themas. Die neuesten Zahlen des Statistischen Bundesamtes belegen die sogenannte „Vergreisung“ der deutschen Gesellschaft. Von 2000 auf 2001 war die Altersgruppe der 65 (und mehr) Jährigen die am stärksten zunehmende Altersgruppe, wohingegen die Gruppen der unter 6 und 6-15 jährigen abnahm. (vgl. Abb. 1) 11 Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand Bevölkerung nach Altersgruppen Gegenstand Nachweisung der Einheit 1999 2000 Deutschland nach Altersgruppen von ... bis unter ... Jahren unter 6 6 – 15 15 – 25 25 – 45 45 – 65 65 und mehr Insgesamt 1 000 1 000 1 000 1 000 1 000 1 000 1 000 4 730,4 8 166,6 9 159,5 25 524,9 21 230,8 13 351,3 82 163,5 4 717,6 8 059,7 9 256,7 25 255,1 21 276,5 13 694,0 82 259,5 2001 4 695,2 7 923,7 9 394,7 25 024,9 21 336,1 14 065,7 82 440,3 Aktualisiert am 16. Dezember 2002 (Abb.1) © Statistisches Bundesamt Deutschland 2002, www.destatis.de/basis/d/bevoe/bevoetab5.htm, Mai 2003 Die Fragenach Prävention im Alter stellt ein sehr umfangreiches Gebiet dar, deshalb wurde das Thema auf Menschen begrenzt, die sich im Übergang von Erwerbstätigkeit in den Ruhestand befinden. Da die Lebenserwartung in den letzten Jahren stetig zunimmt, verbringen Menschen heute ein Drittel ihres Lebens im Ruhestand. (vgl. Schroeter & Prahl, 1999, S. 61) Aus diesem Grund ist es wichtig, dass es den Betroffenen gelingt, sich mit dieser neuen Lebenssituation erfolgreich auseinander zu setzen. Es ergab sich die Überlegung, welchen Beitrag die Ergotherapie leisten könnte, um diesen Menschen ein gesundes und zufriedenstellendes Leben im Ruhestand zu ermöglichen und durch präventive Maßnahmen mögliche „Gefährdungen“ zu erkennen und diesen entgegenzuwirken. Hierbei müsste es sich um eine Intervention vor einer tatsächlichen Erkrankung handeln, für die uns Beratung als eine angemessene und geeignete Methode erscheint. 1.2. Ziele Übergeordnetes Ziel der Untersuchung ist es, im Ausland vorhandenes ergotherapeutisches Wissen zu sammeln, um es in Deutschland als Grundlage zur (Weiter-) Entwicklung der Bereiche Prävention, Beratung und Ruhestand nutzen zu können. Die Ergebnisse der Studie sollen einen Hinweis darauf geben, ob eine weitere Forschung zu dieser Thematik und vor allem zur anfangs entwickelten Fragestellung überhaupt indiziert ist. 12 Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand 1.3. Thema / Fragestellung Aus den oben genannten Überlegungen wurde zunächst folgende Fragestellung entwickelt: Können deutsche Ergotherapeuten durch präventive Beratung dazu beitragen, Menschen einen erfolgreichen und zufriedenstellenden Übergang von der Erwerbstätigkeit in den Ruhestand zu ermöglichen? Die darauf folgende intensive Auseinandersetzung mit der Thematik zeigte allerdings schnell, dass sich die deutsche Ergotherapie mit den Bereichen Prävention, Beratung und Ruhestand noch kaum bzw. gar nicht auseinandergesetzt hat. Der deutschsprachigen (Ergotherapie-) Literatur waren zu Prävention und Beratung wenig Informationen zu entnehmen. Zum Ruhestandsprozess aus ergotherapeutischer Sicht konnten keinerlei Angaben gefunden werden. Auch der DVE konnte zu den gesuchten Themen keine verwendbaren Hinweise bieten. Aus diesen Gründen wurde die zuerst formulierte Fragestellung zurückgestellt und beschlossen, sich zunächst einmal dem Ausland zuzuwenden und zu untersuchen, ob es dort bereits Erfahrungen und Ideen zu den genannten Themen gibt. Diese Überlegung führte zur eigentlichen Untersuchungsfrage: Welche Erfahrungen und Ideen haben Ergotherapeuten im Ausland zu Prävention, Beratung und Übergang in den Ruhestand? Die sich dazu ergebenden Subfragen sind: I. Sind Ergotherapeuten im Ausland präventiv tätig und wie gestaltet sich diese Intervention? II. Wie gestaltet sich die Rolle und Arbeit des Ergotherapeuten als Berater? III. Stellen Menschen, die sich im Übergang von Erwerbstätigkeit in den Ruhestand befinden, ein Klientel für die Ergotherapie dar? IV. Könnte präventive Beratung dazu beitragen, Menschen einen erfolgreichen und zufriedenstellenden Übergang von Erwerbstätigkeit in den Ruhestand ermöglichen? 13 Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand 1.4. Erläuterung der Schlüsselbegriffe Prävention In den Theoretischen Grundlagen (vgl. 2.1.) werden alle drei Stadien der Prävention erläutert. Im folgenden wird in dieser Untersuchung unter Prävention die primäre und sekundäre Prävention verstanden. Beratung Da sich diese Untersuchung noch nicht mit der konkreten praktischen Gestaltung von Beratung für Ruheständler befasst, wird der Begriff in einer sehr allgemeinen Form genutzt. Beratung beinhaltet hier grundsätzlich einen Prozess, bei dem ein Ergotherapeut bestrebt ist, einem Klienten (Ruheständler) zu helfen, dessen Probleme bzw. mögliche Probleme zu erkennen, zu verstehen und zu bewältigen. Ziel ist es, gemeinsam Handlungsempfehlungen aus dem Bezug des Klienten abzuleiten. Ruhestand Ruhestand wird in dieser Untersuchung als Prozess des Austretens aus der Erwerbstätigkeit und des Eintretens in den Ruhestand angesehen. Es wird dabei von einem regulären Übergang in den Ruhestand, in Deutschland also im Alter von 65 Jahren, ausgegangen. Die besondere Form eines freiwilligen bzw. erzwungenen Vorruhestands findet noch keine Berücksichtigung. 14 Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand 2. T h e o r e t i s c h e G r u n d l a g e n Dieser Abschnitt beinhaltet die Ergebnisse der Literaturrecherche. Er vermittelt ein Basiswissen über die drei Themen Prävention, Beratung und Ruhestand im Allgemeinen und in der Ergotherapie. Die Informationen werden im weiteren Verlauf zur Entwicklung des Messinstruments genutzt; zudem fließen die Ergebnisse in die Schlussfolgerung mit ein. 2.1. Prävention Die Geschichte der Prävention geht bis ins 16. Jahrhundert zurück, als das Mikroskop durch Biologen erfunden wurde. Diese Erfindung führte zur Untersuchung von Krankheitserregern, gegen die im Anschluss geeignete Medikamente gesucht werden konnten. Die Entwicklung in der präventiven Medizin hatte ihren ersten Durchbruch, nachdem Louis Pasteur im 19. Jahrhundert etliche Entdeckungen, u.a. der von Cholera, machte und zur Erfindung der ersten Impfstoffe beitrug. (vgl. Mosey, 1996; S. 335-336) 2.1.1. Prävention im Allgemeinen Prävention wird heute in drei Stadien eingeteilt, Primäre, Sekundäre und Tertiäre Prävention. Die Unterscheidung wird im medizinischen Kontext erläutert: Primäre Prävention: „Die Verminderung von (Teil-)Ursachen bestimmter Erkrankungen oder von Krankheit überhaupt. Das Ziel ist die Verminderung von Eintrittswahrscheinlichkeiten oder Inzidenzraten.“ Sekundärprävention: „Die Entdeckung von biomedizinisch eindeutigen (auch symptomlosen) Frühstadien einer Erkrankung und deren erfolgreiche Frühtherapie. In jüngster Zeit wird unter Sekundärprävention auch die Verhinderung des Wiedereintritts eines Krankheitsereignisses verstanden.“ 15 Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand Tertiäre Prävention: „Die wirksame Verhütung bzw. Verzögerung der Verschlimmerung einer manifesten Erkrankung als auch die Verhinderung bzw. Milderung bleibender, insbesondere sozialer Funktionseinbußen. Gesundheitspolitisches Ziel von Tertiärprävention im Sinne von Rehabilitation ist diesem Verständnis nach, die Leistungsfähigkeit soweit wie möglich wiederherzustellen bzw. zu erhalten.“ (Apitz, Becker, Eberle et al., 2001; S. 5-6) Laut des Instituts für Gerontologie der Universität Heidelberg beinhaltet Prävention • • • • die Identifikation von Risikofaktoren, die Aufrechterhaltung von Selbständigkeit und Selbstverantwortung, die Aufrechterhaltung von körperlichen und kognitiven Fähigkeiten und den Erhalt von Wohlbefinden. (vgl. Kruse, Baden-Baden, 2002, S. 1-19) Der eher krankheitsorientierte Begriff Prävention wird heute durch den gesundheitsorientierten Begriff der Gesundheitsförderung ergänzt. Er umfasst als Sammelbegriff alle Maßnahmen, die sich an einzelne sowie an die gesamte Bevölkerung richten und darauf zielen, Einstellungen, Verhaltensweisen sowie Lebens-, Arbeits- und Umweltbedingungen aktiv in Richtung einer gesunden Lebensführung zu beeinflussen. (Apitz, Becker, Eberle et al., 2001, S. 5-6) In Bezug auf die Qualität von präventiven Maßnamen, insbesondere der primären Prävention, bedeutet dies, dass Aktivitäten zur Prävention nicht ausschließlich auf Krankheitsvermeidung abzielen, sondern auf Gesundheitsförderung ausgerichtet sind. Das bedeutet zugleich, die individuellen und sozialen Ressourcen bzw. Potenziale zu stärken, und dadurch ein höheres Maß an Selbstbestimmung über die eigene Gesundheit zu ermöglichen. (vgl. Arbeitsgemeinschaft der Spitzenverbände der Krankenkassen, 2003) Gesundheitsförderung soll Menschen befähigen, größeren Einfluss auf die Erhaltung und Verbesserung ihrer Gesundheit zu nehmen. Dabei gelten die Prinzipien: • • • • ein Verständnis für die ständigen Wechselwirkungen zwischen Mensch und Umwelt zu erzielen, den Blick auf die gesamte Bevölkerung und ihre alltäglichen Lebenszusammenhänge zu richten, die Bedingungen und Ursachen von Gesundheit zu beeinflussen, unterschiedliche, ergänzende Maßnahmen oder Ansätze (einschließlich Information, Erziehung, Gesetzgebung, steuerliche Maßnahmen, organisato- 16 Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand • rische Regelungen, gemeindenahe Veränderungen oder spontane Maßnahmen bei Gesundheitsgefährdungen) zu verbinden sowie die Gesundheitsförderung als primäre Aufgabe im Gesundheits- und Sozialbereich anzusehen.“ (vgl. Droste, http://www.bvgesundheit.de/gesundheitsinformationen/ gesundheitsfoerderung/ [o.S.]). Um dem Ziel einer gesunden bzw. gesunderen Gesellschaft näher zu kommen, müssen vor allem primäre Präventionsangebote erweitert werden, so dass Risikofaktoren für Gesundheit und Wohlbefinden frühzeitig erkannt werden und, wenn nötig, interveniert werden kann. (vgl. Kruse, 2002; S. 206) 2.1.2. Prävention im Alter Der Runde Tisch Gesundheit, eine Arbeitsgruppe des Bundesministeriums für Gesundheit, hat einen Zwischenbericht zur Stärkung der Prävention herausgegeben. Darin wird bestätigt, dass „es möglich ist, durch effektive und effiziente Prävention und Gesundheitsförderung die Gesundheit, Lebensqualität, Mobilität und Leistungsfähigkeit der Bevölkerung nachhaltig zu verbessern und einen großen Teil ansonsten erforderlicher Gesundheitskosten zu vermeiden.“ (Apitz, Becker, Eberle et al.; 2001, S. 3) Eines der in Zukunft anzugehenden Themen der Arbeitsgruppe ist „Prävention im Alter“. Es wird davon ausgegangen, dass auch im höheren Lebensalter noch große Präventionspotenziale vorhanden sind. Durch geeignete Präventionsmaßnahmen können die kognitiven Leistungen, die körperliche Leistungsfähigkeit und Koordination verbessert und Funktionseinbußen vermieden werden. (vgl. Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung, 2002) Die gerontologische Forschung hat bereits die Bedeutung von Prävention in allen Phasen des Lebenslaufs für die Vermeidung von Erkrankungen im Alter nachgewiesen. (vgl. Kruse, Gaber, Heuft et. al., 2002) An das Bundesgesundheitsministerium wurden 2002 „Empfehlungen zur Stärkung der Prävention für ein gesundes Altern“ gerichtet. Die formulierten Maßnahmen erstrecken sich über vier Ebenen • • • • Gesellschaftliche Ebene Versorgungsebene Personenebene Familienebene (Kruse, 2002; S. 91) 17 Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand Diese sollten in Zukunft umgesetzt werden, um ein gesundes Altern zu ermöglichen. Auf Gesellschafts-, Versorgungs- und Familienebene beinhaltet dies Aufklärung durch Beratungsstellen. Auf Personenebene ist die Förderung von gesundheitsbewusstem Verhalten seitens aller Gesundheitsberufe, also auch der Ergotherapie, beabsichtigt. Eine der geforderten Maßnahmen ist, älteren Menschen die Möglichkeit zur Thematisierung ihrer Lebenslage zu geben. Angehörige des Gesundheitswesens sollen den Menschen beraten und bei der Auseinandersetzung mit Entwicklungsaufgaben des mittleren und höheren Lebensalters unterstützen. (vgl. Kruse, 2002; S. 191-212) Der Übergang von Erwerbstätigkeit in den Ruhstand stellt eine dieser Entwicklungsaufgaben im Alter dar. 2.1.3. Prävention in der Ergotherapie Auch Ergotherapeuten werden präventiv tätig, allerdings spielen derzeit präventive Interventionen hauptsächlich im Bereich Rehabilitation eine Rolle. Das heißt, wenn bereits eine Erkrankung oder Störung vorliegt. Es handelt sich hierbei demnach um Maßnahmen der sekundären und tertiären Prävention (vgl. 2.1.1.) wie z.B. Gelenkschutz, Vorbeugung von Kontrakturen, größtmöglicher Erhalt der Selbstständigkeit, Vermeidung von Hospitalismus im psychiatrischen Bereich etc. In der Leistungsbeschreibung Ergotherapie des deutschen Indikationskatalogs (Heilmittel-Richtlinie, die zur Verordnungssicherheit der Ärzte beitragen soll) werden keine primär-präventiven Leistungen beschrieben. Prävention ist Teil der neuen Ausbildungs- und Prüfungsverordnung vom Juli 2000. Der Unterricht beinhaltet theoretische Grundlagen und deren praktische Anwendung. Allerdings wird auch hier Prävention nur im Zusammenhang mit Rehabilitation genannt. (DVE, www.ergotherapie-dve.de/bildungswege/ausbildungsverordnung/index.php) Es bleibt festzuhalten, dass primäre Prävention in der deutschen Ergotherapie keine Anwendung findet. In zwei elementaren Dokumenten, Ausbildungsgesetz und Leistungsbeschreibung, werden präventive Maßnahmen vor Eintritt einer Erkrankung nicht berücksichtigt. In der deutschen und internationalen ergotherapeutischen Literatur ist nur wenig über Prävention und insbesondere über primäre Prävention beschrieben. Mosey stellt fest, dass die theoretische Basis von Prävention innerhalb der Ergotherapie nicht gut kommuniziert wird. Gemäß ihrer Darstellung wurde Prävention in den USA 1970 in die Therapie eingeführt. Sie bemerkt aber, dass obwohl Prävention inzwischen Teil der ergo- 18 Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand therapeutischen Arbeit ist, sich nur wenige Therapeuten auf diesem Gebiet engagieren. Einen Grund hierfür sieht Mosey in der Tatsache, dass zu diesem Thema bisher noch kaum Forschungen durchgeführt wurden, welche die Effektivität von präventiver Intervention nachweisen können. Diesen Mangel an theoretischer Grundlage bezeichnet sie als Besorgnis erregend. (vgl. Mosey 1996, S. 338-339) Mosey selbst definiert Prävention als Prozess, der die Entwicklung von Fähigkeiten in Gebieten ermöglicht, in denen möglicherweise Dysfunktionen auftreten können, bzw. als Prozess, der die vorhandenen Fähigkeiten unterstützt. Prävention bezeichnet ihrer Meinung nach sämtliche Interventionen, die vor einem Anzeichen von Dysfunktion stattfinden. Prävention wird meist bei Personen eingesetzt, bei denen davon auszugehen ist, dass sie sich in „Gefahr“ befinden, eine Dysfunktion zu entwickeln. (Mosey 1996, S. 10) Mosey beschreibt präventive Programme, in die Ergotherapeuten eingebunden sind. Eines dieser Programme geht auf die Planung des Ruhestands ein. Dabei werden Menschen, die sich im Übergang von der Erwerbstätigkeit in den Ruhestand befinden, von Ergotherapeuten unterstützt. Ziel ist es, neue Interessen und Fähigkeiten zu entwickeln. Das Programm hebt hervor, dass eine regelmäßige Interaktion mit anderen Menschen von zentraler Bedeutung ist. (vgl. Mosey 1996, S. 340) Abschließend betont Mosey die Wichtigkeit einer Zusammenarbeit mit Gesetzgebern, Versicherern usw. und empfiehlt „[...] Prävention durch Einflussnahme auf Gesetzgebung, Statute, Verordnungen und Kultur [...]“. (Mosey 1996, S. 338) 2.1.4. Zusammenfassung Es bleibt abschließend festzuhalten, dass der Präventionsgedanke im Gesundheitsbereich, also auch in der Ergotherapie, eine zunehmend wichtigere Rolle spielt. Die Bestrebungen führen allerdings weg vom Gedanken, das „Krank-Werden“ zu verhindern, hin zu der Idee, das „Gesund-Bleiben“ zu fördern. (vgl. 2.1.1.) Die primäre Prävention gewinnt an Bedeutung, wobei dieses Konzept in der Ergotherapie erst am Anfang steht. (vgl. 2.1.3.) Das Alter schließt Prävention weder als primäre, sekundäre noch tertiäre Prävention aus. (vgl. 2.1.2.) 19 Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand 2.2. Beratung Beratung bzw. Beratungsstellen gibt es in Deutschland seit Beginn des 20. Jahrhunderts. Der Begriff „Beratung“ war schon zwischen 1900 und 1930 in den Aufgabenkatalogen der Fürsorgeeinrichtungen zu finden. Es gab bereits verschiedene Beratungsstellen, wie z.B. „Auswanderberatung (seit 1902), Rechtsberatung (seit 1904) und Berufsberatung (seit 1917 in Bayern).“ (vgl. Woldrich, 1998; S. 4) 2.2.1. Beratung im Allgemeinen Im Alltag wird das Wort „Beratung“ für zwei verschiedene Vorgänge genutzt. Zum einen wird darunter verstanden, dass „[...] zwei oder mehrere Personen über ein bestimmtes Thema sprechen, mit dem Ziel, zu einer gemeinsam akzeptierten Entscheidung zu kommen oder sich einig zu werden [...]“ (Woldrich, 1998; S. 10). Zum anderen wird der Begriff „Beratung“ gebraucht, „wenn eine Person einer anderen einen unverbindlichen Handlungsvorschlag macht oder einen ‚Rat‘ gibt, [...]“ (Woldrich, 1998; S. 10). In dieser Untersuchung wird im folgenden der Terminus „Beratung“ im Sinne der zweiten Auslegung gebraucht. Definition von Beratung: „Form zwischenmenschlicher Beziehung, in deren Verlauf der Berater bemüht ist, dem Menschen zu helfen, dessen Probleme [...] zu verstehen und zu bewältigen. Sie ist charakterisiert durch die Ableitung von Handlungsempfehlungen aus dem Bezug des Hilfesuchenden.“ (Kasischke, www.blaues-kreuz.de, [o.S.]) Grundsätzlich gibt es zwei Formen professioneller Beratung, die Expertenberatung und die Prozessberatung. Die Expertenberatung erfolgt durch einen Fachmann, der von außen Ratschläge zu einer Problemlösung erteilt, z.B. Berufsberatung oder Rechtsberatung. Die Prozessberatung dagegen unterstützt den zu Beratenden darin, eigene Problemlösungen zu finden. Es werden hier keine Ratschläge von außen erteilt. In der Beratungspraxis fließen diese Bereiche oft ineinander (vgl. Woldrich, 1998; S. 12) Die obenstehende Definition macht deutlich, dass es in der Beratung drei kennzeichnende Elemente gibt, die hier im theoretischen Idealfall beschrieben sind: 1. Den Ratsuchenden, er erkennt seine Beratungsbedürftigkeit und sucht eigenständig den Berater auf. 2. Den Berater, er ist dem Wohl des Ratsuchenden gegenüber verpflichtet und muss dessen Entscheidungsfreiheit und Selbstverantwortlichkeit wahren. 3. Das Beratungsproblem und den Beratungsprozess, das Problem ist zentrales Element der Beratung und soll innerhalb des Bera- 20 Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand tungsvorgangs gelöst werden. Beim Beratungsprozess wird die Freiwilligkeit vorausgesetzt und durch methodisches Vorgehen gekennzeichnet. Zwei weitere wichtige Aspekte der Beratung sind der Beratungswunsch und der Leidensdruck, d.h. es kann nur beraten werden, wer dies auch will und selbst ein Problem oder eine Störung wahrnimmt. Es gibt in der Beratung drei theoretische Ansätze. Den umweltorientierten Ansatz, mit dem Beratungsziel, das individuelle Problem in seiner „[...] Abweichung von den sozialen Normen genau zu erkennen und neu auf diese Normen hin zu beziehen. (Hohenstein 1977)“ (Woldrich, 1998; S. 18) Den subjektorientierten Ansatz, bei dem das Individuum und seine Bedürfnisse im Mittelpunkt stehen, unabhängig von gesellschaftlichen Normen. Ziel ist es, „[...] eigene Entscheidungen [...] und Verhaltensweisen zu finden, [...] durch Einsicht und Klärung der persönlichen Lebensschwierigkeit.“ Und Beratungstheorien, die sich auf die gesamte Gesellschaft beziehen. Ein einzelner Mensch wird beraten, Ziel ist aber eine Veränderung in der gesamten Gesellschaft, z.B. bei staatlichen Aufklärungsprogrammen zum Thema Drogen. Beratung kommt im allgemeinen erst zum Einsatz, wenn bereits ein Problem vorhanden ist; deshalb formuliert Woldrich, in Anlehnung an Hohenstein, Grundsätze für eine offensive Beratungspolitik, bei der die jeweils problemverursachende Situation, z.B. der Übergang in den Ruhestand, im Vordergrund steht. „Probleme sollen nach ihren Ursachen und Wirkungen hinterfragt werden und die Ergebnisse zum Gegenstand politischer Diskussion gemacht werden“ (Woldrich, 1998; S. 43) 2.2.2. Beratung in der Ergotherapie Ergotherapeutische Beratung soll in der Regel eine Integration in das häusliche und soziale Umfeld ermöglichen, wenn Fähigkeitsstörungen in Bezug auf die Selbstversorgung und Alltagsbewältigung vorliegen. Ziel der Ergotherapie ist es, den Patienten durch Beratung zu befähigen, die erarbeiteten Fähigkeiten in den Alltag zu transferieren, damit er die Grundbedürfnisse des täglichen Lebens eigenverantwortlich erfüllen kann. (DVE, Indikationskatalog) In allen Fachbereichen, in denen deutsche Ergotherapeuten tätig sind, wird Beratung als Interventionsmaßnahme eingesetzt. Beratung wird dort angewendet zur: • Unterstützung und Einbeziehung von Angehörigen in die Therapie, • Anleitung beim Einsatz spezifischer Hilfsmittel und Versorgung dieser Hilfsmittel, • Adaptation von Wohnraumanpassung und Arbeitsplatzanpassung, 21 Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand • • Unterweisung in den Regeln des Gelenkschutzes, Rückenschule, Wieder-/ Eingliederung in das Arbeitsleben (DVE, www.ergotherapie-dve.de/bildungswege/ausbildungsverordnung/ index.php) Auf der Basis der o.g. Anwendungsgebiete ist festzustellen, dass präventive Beratung (im Sinne von Primär-Prävention) in der deutschen Ergotherapie nicht stattfindet. Es kann aber davon ausgegangen werden, dass sekundäre und tertiäre präventive Beratung bereits stattfinden; dies lässt sich schon daran erkennen, dass Beratung und Training in den Bereichen Gelenkschutz und Rückenschule eingesetzt wird. Die Kenntnisse und Fertigkeiten, über die ein Berater verfügen soll, sind in der deutschen Ergotherapie nicht klar definiert. Beratung findet in der ambulanten Versorgung innerhalb einer „normalen“ Therapieeinheit statt, da der Indikationskatalog keine gesonderte Einheit für beratende Tätigkeiten vorsieht. In Deutschland ist die Ergotherapie, und einbezogen darin die Beratung, ein von den Ärzten zu verschreibendes Heilmittel. Ärzte sind somit als Auftraggeber zu betrachten. Der DVE fordert in seiner Satzung und Ethik, dass Ergotherapeuten ihr berufliches Urteil walten lassen sollten, wenn kommerzielle Produkte oder technische Geräte bereitgestellt und/oder empfohlen werden. (DVE, www.ergotherapie-dve.de/ informationen/ueber_den_dve/satzung_und_ethik.php) Da es jedoch keine ergotherapeutischen Beratungsstellen in Deutschland gibt und der Beruf der Ergotherapie aufgrund der Heilmittelgesetze nicht frei auf dem Markt auftreten darf, kann davon ausgegangen werden, dass eine berufliche Beurteilung über Geräte/Produkte auf individueller Basis als freiwilliger Zusatz innerhalb einer herkömmlichen Behandlungseinheit, zum Einsatz kommt. Eine Beratung durch Ergotherapeuten ist in der deutschen Literatur nur selten dargestellt. Da in den Niederlanden die Rolle des Beraters genau erläutert ist, liegt es nahe, die dort beschriebene Berater-Rolle näher zu betrachten. Als Grundlage dient hierzu das Buch „De ergotherapeut als adviseur – Methodiek en adviesvaardigheden“ von Heijsman et al., 1999. Die Rolle des Ergotherapeuten wird in zwei Bereiche unterteilt: Behandeln und Beraten. Wie in Deutschland unterstützt der behandelnde Ergotherapeut die Handlungsfähigkeit des Klienten in seiner Umgebung. Der beratende Ergotherapeut kann mit Hilfsmitteln die Umwelt so weit wie möglich an den Klienten anpassen. „Der beratende Ergotherapeut trägt auf indirekte Art und Weise bei, die Einschränkungen und Handicaps des Klienten zu vermindern.“ (Heijsman et al., 1999, S. 75-76) 22 Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand Die Berufsrolle des Beraters wird im Berufsprofil Ergotherapeut des NVE (Niederländischer Berufsverband), 1999, wie folgt definiert: „Beratung von Dritten ist in Bezug auf eine zu befolgende Handlungsweise einem Prozess auf methodische Weise Form geben. Dies geschieht, indem einer Organisation, einem professionellen Anbieter und/oder einem Betreuer aus dem Umfeld des Klienten („mantelzorgers“) Richtlinien oder Empfehlungen gegeben werden, die sich auf adäquate Versorgung, Fürsorge oder Begleitung beziehen. Ziel ist es, das Handeln der Klienten zu fördern.“ (Berufsprofil zitiert durch Heijsman et al., 1999, S. 14, Übersetzung der Verfasser) Ein ergotherapeutischer Berater in den Niederlanden wird von der Regierung oder anderen Instanzen (z.B. Organisationen) eingestellt, er geht ausschließlich einer beratenden Tätigkeit nach. Für die Rolle des Beraters wurde ein Beratungsmodell (nach Nathans & De Rooy; Heijsman et al., 1999, S. 30) entwickelt. Es basiert auf den Kernelementen des methodischen Handelns (gezielt, bewusst, prozesshaft, systematisch, Wiederholung einzelner Schritte ist möglich). Der Berater ist für das Durchlaufen des Prozesses und für das Ergebnis verantwortlich. Das Ergebnis kann eine adäquate Lösung des Problems oder eine Antwort auf die Beratungsfrage sein. Phasen des Beratungsmodells: 0. 1. 2. 3. 4. 5. Problem, Beratungsfrage Problemanalyse Problemdefinition, Formulierung der Ziele Erkennen und selektieren von Problemlösungen Implementierung der Lösung Evaluation (Heijsman et al., 1999, S. 31) Eine ausführliche Erläuterung der einzelnen Phasen ist im Anhang zu finden. (vgl. Anhang, VI) Ein weiteres Vorgehen in der Beratung ist die „Didaktische Methode“. Mit Hilfe von Aufklärung, Kursen oder Schulungen wird bei dieser Methode der Kenntnisstand des Hilfesuchenden erweitert. Durch Vermittlung eines umfangreichen Wissens wird eine größere Einsicht erzielt, die oft zu einer höheren Bereitschaft von Veränderungen der Handlungsweisen führt. Eine Tatsache, die auch beim Übergang von Erwerbstätigkeit in den Ruhestand von Bedeutung ist (vgl. 2.3.). Diese Methode ist für Berater wichtig, die beabsichtigen, den Wissensstand der Hilfesuchenden auf einem bestimmten Gebiet zu erweitern. Dies geschieht durch 23 Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand aufklärende Aktivitäten und (Verhaltens-) Veränderungsprozesse, es wird also ähnlich wie bei präventiven Maßnahmen vorgegangen. Eine ausführliche Erklärung dieser Methode ist im Anhang zu finden. (vgl. Anhang, VI) Die Beraterrolle kann in verschiedenen Institutionen ausgeübt werden. Je nach Einrichtung unterscheidet sich die Aufgabe des Beraters und infolgedessen die Anforderungen an den Wissensstand und die Fertigkeiten. Wichtige Fertigkeiten und Kenntnisse, die im allgemeinen von jedem Berater erwartet werden, sind: Fertigkeiten: • Instrumentelle Fertigkeiten, z.B. Analyse der tatsächlichen Einschränkungen des Klienten, Selektieren eines bestimmten Produktes • Kommunikative Fertigkeiten, z.B. Verhandeln, Beraten des Hilfesuchenden und seines Umfelds, Umgang mit Konflikten, Berichterstattung an Instanzen, Haltung von Respekt, Unparteilichkeit und Offenheit • Methodische Fertigkeiten, um den Beratungsprozess planmäßig und zielgerichtet verlaufen zu lassen, d.h. konkret und gezielt arbeiten können, Management des Beratungsprozesses • Therapeutische Fertigkeiten, z.B. klientenzentriert denken und arbeiten können, d.h. gerichtet auf das Handeln des Klienten, Möglichkeiten und Einschränkungen des Klienten in Bezug zu seiner Umgebung und seinen Aufgaben bringen Kenntnisse: • Fachkenntnis im Bereich der Gesetzgebung und der Arbeitsweise von sozialen Instanzen • medizinisches Wissen, d.h. die Folgen einer Krankheit und deren Prognose kennen und Möglichkeiten der Genesung bzw. Verminderung von Einschränkungen kennen • soziales Wissen, d.h. Einfluss der Einschränkung auf Lebens-, Wohn- und Arbeitssituation des Klienten beziehen können • ergonomisches Wissen • technisches Wissen (vgl. Heijsman et al., 1999) 24 Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand 2.2.3. Zusammenfassung Die derzeitige Form von Beratung in der deutschen Ergotherapie stellt einen guten Ansatz zur Weiterentwicklung dar. Ein praktisches Vorbild für die Erweiterung der beratenden Rolle sind die Niederlande. Für Menschen, die sich im Übergang vom Erwerbsleben in den Ruhestand befinden, ließe sich z.B. das Modell der didaktischen Analyse als präventive Maßnahme einsetzen. Vorgehen und Komponenten des Beratungsprozesses in der Ergotherapie unterscheiden sich in den Eckpunkten nicht von den im allgemeinen Teil (vgl. 2.1.1.) beschriebenen. Die Beratung wird in der Regel, sowohl in der Ergotherapie als auch allgemein, der jeweiligen Situation und dem Setting (z.B. Drogenberatung in einer Beratungsstelle oder Hilfsmittelberatung in einer Rehaklinik) angepasst. Der Beratungsanlass oder die Beratungsfrage bestimmen daher das weitere Vorgehen. 2.3. Ruhestand Der Ruhestand als finanziell gesicherte Lebensphase wurde in Deutschland 1889/91 mit der gesetzlichen Rentenversicherung im Rahmen der Bismarckschen Sozialpolitik eingeführt. Das Konzept wurde seitdem durch mehrere Rentenreformen modifiziert, das gesetzliche Rentenalter liegt heute bei 65 Jahren. Momentan wird im Bundestag darüber diskutiert, es auf 67 Jahre anzuheben. (vgl. Backes & Clemens, 1998; S. 60) 2.3.1. Ruhestand in der Soziologie Die Sozialwissenschaften sehen den Menschen als soziales Wesen, dessen Persönlichkeit sich durch Sozialisation entwickelt. Sozialisation wird definiert als lebenslanger Prozess der Vergesellschaftung des Einzelnen. Sie umfasst die „Entstehung und Entwicklung der menschlichen Persönlichkeit und vollzieht sich nur in Abhängigkeit von und Auseinandersetzung mit den sozialen und materiellen Lebensbedingungen der jeweiligen Kultur“ (Schroeter & Prahl, 1999; S. 54-56) Dem gegenüber steht die Desozialisation, sie bezeichnet die Ausgliederung aus einer sozialen Gruppe und den Übergang in eine nächste Sozialisationsphase. Dieser Übergang wird als Statuspassage oder Transition bezeichnet und verlangt vom Individuum eine Anpassung an neue Anforderungen. Der Mensch muss sich mit neuen Werten, Normen, Rechten und Pflichten auseinandersetzen. Solche Übergänge erstrecken sich über den gesamten Lebenslauf einer Person und haben verschiedene Ursachen. 25 Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand Eine ist der Institutionalisierte Ausschluss aus einer Altersstufe, wie z.B. der Schulabschluss oder der Eintritt in den Ruhestand. (vgl. Schroeter & Prahl, 1999; S. 56-58) Die Soziologie sieht den Übergang in den Ruhestand als kritisches Lebensereignis, es verändert die Lebenssituation eines Menschen, unterbricht gewohnte Handlungsabläufe und verlangt neue Verhaltensmuster. Diese neuen Anforderungen sind für die Person nicht immer klar zu erkennen und definiert und können (vorübergehend) zu Verunsicherung und Desorientierung führen. Sie bieten aber auch neue Chancen zur Weiterentwicklung. (vgl. Schroeter & Prahl, 1999; S. 63) Arbeit und Leistung haben in der heutigen Leistungsgesellschaft noch immer eine starke Bedeutung. Der Beruf sichert das Einkommen, er verleiht Kompetenzen, gibt dem Menschen die Rolle des Berufstätigen, bietet soziale Kontakte, strukturiert den Tagesablauf und vermittelt das Gefühl, etwas zu leisten. Zudem steht der ausgeübte Beruf in starkem Zusammenhang mit dem Ansehen einer Person in der Gesellschaft, vor allem in Berufen mit akademischer Ausbildung. Der Berufsaustritt ist somit mit einigen einschneidenden Veränderungen verbunden, denen sich der Ruheständler stellen muss und die sein bisheriges Leben verändern: • • • • • Verlust der Arbeitnehmerrolle Veränderung der sozialen Kontakte, da man z.B. nicht mehr jeden Tag mit Kollegen zusammentrifft und nun mehr Zeit zu Hause mit der Familie verbringt Änderung des Tagesablaufs und Wegfall vom reglementierenden Strukturen, da der Tages- und Wochenrhythmus nicht mehr von Arbeitszeiten bestimmt wird, es wird einem nicht mehr vorgegeben wann man wie, was zu tun hat Veränderungen von Werten, da Interessen, für die während des Erwerbslebens keine Zeit vorhanden war, ausgeübt und entwickelt werden können / müssen. Interessen können sich je nach Ausprägung auch zu Werten entwickeln z.B. Hobbies, soziale Engagements ... Finanzielle Einbußen durch Rente und Pension (vgl. Schroeter & Prahl, 1999; S. 65-68) Ruhestand heißt aber nicht nur Veränderung und Verlust, sondern verlangt von der Person auch neue Rollen und Verhaltensweisen zu finden. 26 Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand Wie ein Mensch den Übergang in den Ruhestand bewältigt hängt u.a. ab von • • sozialen Faktoren (Familie, Partnerschaft, soziales Netzwerk, Wohnsituation usw.) persönlichen Faktoren (Erfahrungen, Kenntnisse, Fähigkeiten, Selbstbild, Werte, Einstellungen usw.) (vgl. Schroeter & Prahl, 1999; S. 65-68) Als belastend kann der Austritt aus der Erwerbstätigkeit empfunden werden, wenn die Person diese Veränderungen nicht bewältigen kann. So z.B. weil der Ruheständler nicht (mehr) über Kompetenzen verfügt, seinen Tagesablauf selbst zu strukturieren oder der nun häufige und enge Kontakt mit Familie und Partner zu Konflikten führt. Oder weil der ausgeübte Beruf einziger Lebensinhalt war und die Person kaum außerberufliche Interessen und Kontakte hatte. Aufgrund fehlender Interessen, Hobbys und Sozialkontakte ist sie jetzt nicht fähig, den Tag auszufüllen und die zur Verfügung stehende Zeit sinnvoll und befriedigend zu nutzen. Belastend kann zudem sein, wenn der Mensch das eigene Alter negativ bewertet und ein Gefühl der Wertlosigkeit entsteht, z.B. weil er denkt, nichts mehr zu leisten. (vgl. Schroeter & Prahl, 1999; S. 56-68) 2.3.2. Ruhestand in der Ergotherapie Auch die Ergotherapie hat begonnen, den Übergang in den Ruhestand und seine Auswirkungen genauer zu betrachten. Im Vordergrund stehen der Ruhestandsprozess und seine Auswirkungen auf das occupational life einer Person. Der Wechsel von Arbeitnehmer zu Ruheständler wird als „major live event“ beschrieben. Ein Ereignis, bei dem man davon ausgehen kann, dass es das occupational life (Betätigungsleben) eines Menschen verändern wird. (vgl. Kielhofner, 2002; S. 155) „Aus ergotherapeutischer Sicht wird der Ruhestand als Wechsel von einer occupational form (vgl. Nelson, 1988; 1996), bezahlter Arbeit, welche über lange Jahre und im hohen Maße Zeit und Raum der Person beansprucht hat, in eine neue, Ruhestand, betrachtet.“ (Jonsson, 2000; S. 23) Der Übergang in den Ruhestand wird als sehr individueller Prozess betrachtet. (Jonsson, Kielhofner, & Borell, 1997; S. 51) Die betroffene Person kann darin eine Chance sehen. Sie hat nun ausgiebig Zeit für Aktivitäten, denen sie mehr Bedeutung zumisst als dem Beruf, wie z.B. Familie und Hobbys. 27 Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand Für andere kann es aber auch den Verlust von sozialen Kontakten und der lebensbestimmenden Rolle des Arbeitnehmers bedeuten. Der Beruf als Quelle für Selbstwert, Sinn und Bedeutung im Leben, entfällt. Eine Untersuchung aus der Ergotherapie beschreibt, welche Erwartungen 32 Arbeitnehmer (Alter 63) mit dem Ruhestand verbinden: • • • 10 erwarten eine Verbesserung der Lebensqualität 12 gehen davon aus, dass sich die Lebensqualität nicht verändern wird 10 rechnen mit einem Rückgang der Lebensqualität (Jonsson, Kielhofner, & Borell, 1996; S. 51) Die in der Ergotherapie im Zusammenhang mit dem Ruhestand beschriebenen Veränderungen im occupational life sind vor allem • • • Rollenverlust (Arbeitnehmer, Kollege usw.) der Verlust von durch das Arbeitsleben bestimmten persönlichen Werten und Sinn-Zusammenhängen und der Wegfall des Berufes als Zeit und Aktivitäten strukturierendes Element. Der Mensch steht nun vor der Herausforderung, die verlorenen Rollen, Werte und Aktivitäten zu ersetzen. Für Personen, die nicht in der Lage sind, Rollen, Werte und Aktivitäten zu verändern oder zu ersetzen, besteht die Gefahr, dass der Übergang in den Ruhestand mit Erfahrungen wie Langeweile, Einsamkeit und Depression verbunden ist. (vgl. Kielhofner, 1995; S. 150-151) Ob dieser Übergang für den Ruheständler erfolgreich und zufriedenstellend, also ohne die oben beschriebenen Auswirkungen verläuft, hängt hauptsächlich davon ab, ob der Mensch eine engaging occupation hat. (vgl. Kielhofner, 2001, S. 156) Engaging occupation wird definiert als mit Arbeit vergleichbare Betätigung. Sie findet regelmäßig (mehrmals in der Woche) statt. Sie hat für die Person positiven Wert und Bedeutung und verleiht eine bleibende Identität, wie z.B. die Rolle des Ehrenamtlichen oder des Gärtners. Sie umfasst mehrere Aktivitäten und Aufgaben, wie z.B. Pflanzen kaufen, Beete umgraben, eine Blumen-Ausstellung besuchen usw. Engaging occupation geht über den bloßen Charakter von persönlichem Vergnügen hinaus, d.h. es bestehen auch Pflichten. Der Garten muss auch gepflegt werden, wenn man gerade keine Lust dazu hat. In der Regel findet sie in einer Gemeinschaft, wie Familie, Freunde, Gemeinde usw. statt, also z.B. in einem Kleingärtner-Verein. (vgl. Jonsson, 2001, S. 40-49) 28 Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand 2.3.3. Zusammenfassung Abschließend kann gesagt werden, dass sowohl die Soziologie als auch die Ergotherapie den Übergang von Erwerbstätigkeit in den Ruhestand als einschneidendes, das bisherige Leben veränderndes Ereignis beschreiben. Beide stellen damit verbundene, ähnliche Veränderungen dar, wobei die Ergotherapie diese erstmals im Zusammenhang mit Betätigung und Aktivität sieht. Damit hat sie einen konkreten, praktischen Bezug zum alltäglichen Leben eines Menschen (vgl. 2.3.2.). Der Ruhestand wird von beiden Wissenschaften als Chance für eine Neugestaltung, aber auch als Belastung gesehen. Einigen Menschen gelingt es aus den oben beschriebenen Gründen nicht, sich mit der neuen Situation erfolgreich und zufriedenstellend auseinanderzusetzen, was zu Unzufriedenheit und Krankheit führen kann. Ein Unterschied zwischen der soziologischen und der ergotherapeutischen Betrachtungsweise ist allerdings für mögliche Interventionen relevant: In der Soziologie wird die Aufgabe des zukünftigen Ruheständlers darin gesehen, sich der neuen Situation anzupassen. Das ermöglicht als Interventionen Aufklärung und Sozialisation. In der Ergotherapie werden zwei Sichtweisen beschrieben: die Anpassung des Menschen an eine neue Situation einerseits, die Anpassung der Situation/Umwelt an den Menschen andererseits. Das ermöglicht als Intervention neben der Aufklärung auch die beratende Hilfe bei der Anpassung der Umwelt an die Bedürfnisse des Menschen. Beispielsweise kann ein Ergotherapeut seinem Klienten empfehlen, einen Kleingärtnerverein zu gründen, falls es keinen vor Ort gibt o.ä. 29 Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand 3. R e s e a r c h d e s i g n Dieses Kapitel beschreibt den geplanten Aufbau und Verlauf der Untersuchung. 3.1. Methode Diese Untersuchung ist eine qualitativ beschreibende Querschnittstudie. Es wird einmalig gemessen, unter Verwendung eines qualitativen Fragebogens mit vornehmlich offenen Fragen. Die Wahl dieser Methode ergibt sich aus der Fragestellung, mittels qualitativer Forschung sollen internationale Erfahrungen und Ideen gesammelt werden. 3.2. Population Im Rahmen eines Schneeballsystems (vgl. Bailey & Jacksson 2003, S. 57) werden im Ausland Ergotherapeuten als Experten gesucht. Angestrebt werden 10 bis maximal 15 Experten, um einerseits ausreichend Informationen zu erhalten und anderseits die Antworten im zeitlich sehr eng gesteckt Rahmen dieser Untersuchung auch eingehend und genau auswerten zu können. An die auf der WFOT-Homepage aufgelisteten Landesverbände und an Hochschulen wird per Email eine Anfrage gerichtet. Diese Anfrage enthält eine kurze Vorstellung der untersuchenden Studenten, eine Vorstellung des Themas und die Bitte, sich als Experte zur Verfügung zu stellen oder die Anfrage an mögliche Experten weiterzuleiten bzw. andere mögliche Experten zu nennen, die für diese Studie angeschrieben werden können. (vgl. Anhang, II) Zudem findet eine gezielte Suche (PubMed, Internetsuchmaschinen, Ergodatenbanken usw.) nach Artikeln und Büchern statt, die sich mit dem Thema der Untersuchung befassen. Die so gefundenen Verfasser erhalten dann ebenfalls eine Anfrage. Da Landesverbände, Hochschulen und Verfasser über weitreichende Kontakte zu zahlreichen Ergotherapeuten verfügen und somit am geeignetsten sind, potenzielle Experten zu nennen, ermöglicht dieses Vorgehen in relativ kurzer Zeit eine erfolgreiche Suche. 3.2.1. Auswahlkriterien Ziel dieser Studie ist es, internationale Erfahrungen und Ideen der Ergotherapie zu sammeln. Daraus folgt, dass die Teilnehmer Ergotherapeuten sein müssen und nicht in Deutschland tätig sein dürfen. Es werden Ergotherapeuten befragt, die an Schulen und Universitäten (Forschung) tätig sind, da Grundlagen und keine Praxis-Erfahrungen erforscht werden sollen. 30 Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand Zudem haben diese, aufgrund ihrer Tätigkeit in Ausbildung und Forschung, einen umfassenderen Überblick über Grundlagen bzw. neue Entwicklungen in der Ergotherapie ihres Landes. Sie sind somit geeignete Ansprechpartner, um Fragen zu den drei verschiedenen und zum Teil neuen Themen Prävention, Beratung und Ruhestand zu beantworten. 3.2.2. Fehlerquellen Die Befragung wird aufgrund der sechs verschiedenen Nationalitäten in Englisch durchgeführt. Es ist daher nicht auszuschließen, dass es zu Sprachproblemen beim Verstehen und Beantworten der Fragen kommen kann. Dies erhöht die Gefahr, dass einige Fragen unvollständig oder gar nicht ausgefüllt werden könnten und somit zu nicht aussagekräftigen Ergebnisse führen würden. Dieses Vorgehen ist jedoch die einzige Möglichkeit, Experten mit unterschiedlichen Muttersprachen zu befragen. 3.3. Messinstrumente Als Messinstrument zur Erfassung von Erfahrungen und Ideen in den Bereichen Prävention, Beratung und Ruhestand wird ein qualitativer Fragebogen genutzt. Dieser wird am Computer in Englisch erstellt und per Email an die Experten verschickt. Da die Teilnehmer aus verschiedenen Ländern stammen, und auch aufgrund des begrenzten zeitlichen und finanziellen Rahmens der Untersuchung, stellt dieses Vorgehen die unkomplizierteste, schnellste und kostengünstigste Möglichkeit dar, zu den gewünschten Informationen zu gelangen. 3.3.1. Formale Gestaltung des Fragebogens Der Fragebogen wird, aus oben genannten Gründen, in Englisch erstellt und per Email verschickt. Damit alle Teilnehmer den gleichen Bedingungen unterliegen, also ein identisches Messinstrument erhalten und beantworten, wird der am Computer erstellte Fragebogen mit der Funktion „Formular schützen“ versehen. Somit kann er nach dem Versenden nicht mehr verändert werden. Die Befragten können nur die für die Antworten vorgesehenen Textfelder ausfüllen. Um den Teilnehmern die Möglichkeit zu geben, sich mit dem Thema und den forschenden Studenten zu identifizieren und somit die Rücklaufquote zu erhöhen (vgl. Steiner & Norman 1995, S. 195-199), wird dem Fragebogen ein Begleitschreiben vorangestellt. Es werden kurz das Thema, das Ziel der Untersuchung und die forschenden Studenten vorgestellt. 31 Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand Um technischen Schwierigkeiten vorzubeugen, beinhaltet das Anschreiben eine Anleitung für das Beantworten und Rücksenden und zudem Hinweise über Datenschutz und Sicherheit vor Viren. Der Fragebogen besteht aus fünf Bereichen: 1. Hier wird erfragt, in welchem Land die Teilnehmer arbeiten und ihr Diplom als Ergotherapeuten erhalten haben. Zudem, in welchem Gebiet der Ergotherapie sie tätig sind. Ziel ist es, nochmals zu überprüfen, ob sie die Auswahlkriterien tatsächlich erfüllen. 2.–4. Inhaltliche Fragen zu Prävention, Beratung und Ruhestand als Grundlage der Untersuchung. 5. Abschließende Frage nach Literaturangaben, als Zusatz für evtl. weiterführende Untersuchungen. Die Bereiche sind gegliedert in z.T. einleitende Definition, konkrete Fragen nach Erfahrungen, Fragen über eigenen Ideen und Meinungen und abschließende Anmerkungen. Der Fragebogen beinhaltet Fragen der Kategorien: • • • Geschlossene Fragen, die mit JA / NEIN bzw. primäre / sekundäre Prävention beantwortet werden können. Geschlossene Filterfragen, um mögliche unterschiedliche Aspekte und Hintergründe der verschiedenen Länder erfassen zu können. Offene Fragen, die in Textfeldern beantwortet werden können, um Erfahrungen und Ideen zur Thematik zu eruieren. 3.3.2. Inhaltliche Gestaltung des Fragebogens Um die Teilnehmer gezielt zu jedem einzelnen Bereich befragen zu können, ist der Fragebogen inhaltlich in Prävention, Beratung und Ruhestand gegliedert. Zu jedem Thema wird erfragt, ob und in wie weit es Teil der ergotherapeutischen Arbeit des Landes ist. Ziel ist es, sich ein Bild über die jeweilige Situation der Ergotherapie zu machen. (Fragen 1., 5., 10.) Auf dem Hintergrund des methodischen Handelns (gezielt, systematisch, verfahrensmäßig, bewusst) wird dann eingehender nach Erfahrungen gefragt. Welches Klientel wird behandelt, welche Methoden genutzt, welche Ziele verfolgt, wer erteilt den Auftrag? Gibt es spezielle Programme usw. (Fragen 1.1., 2., 2.1., 5.1., 5.2, 5.3., 10.1.) 32 Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand Um auch Ideen jener Teilnehmer zu erhalten, bei denen der jeweilige Bereich keinen Teil der Ergotherapie ihres Landes darstellt, wird erfragt, wie sie sich ein solches Konzept vorstellen würden (Frage 6.). Weitere Fragen haben das Ziel zu klären, ob die drei Bereiche, wie angenommen, tatsächlich eine Aufgabe für die Ergotherapie darstellen, und warum dies nach Meinung der Teilnehmer der Fall bzw. nicht der Fall ist (Fragen 3., 8., 9.). Zu jedem Thema können Anmerkungen gemacht werden, um den Teilnehmern die Möglichkeit zu geben, Aspekte einzubringen, die von den Fragen sonst nicht erfasst würden. Dies kann zusätzliche Informationen liefern. (Fragen 4., 7., 12.) Frage 11. verbindet die Teilbereiche und soll Auskunft darüber geben, ob nach Meinung der Befragten präventive Beratung durch Ergotherapeuten eine angemessene Intervention darstellt, um erfolgreich und zufriedenstellend in den Ruhestand zu wechseln. Sie gibt also Aufschluss darüber, ob mit dieser Untersuchung die richtige Richtung eingeschlagen wird und weiterführende Forschung angezeigt und lohnenswert ist. In Frage 13. wird um Literaturangaben gebeten, um das Wissen der Teilnehmer auch für weitergehende Untersuchungen nutzen zu können. 3.3.3. Versenden des Fragebogens Aus Datenschutzgründen und um die Anonymität der Teilnehmer zu wahren, wird jeder Fragebogen und alle weiteren Erinnerungsmails einzeln an jeden Teilnehmer versendet. Um den Teilnehmern Sicherheit vor evtl. Viren zu gewährleisten, wird ein automatischer Antivirus-Scan beim Versenden der Emails genutzt. Dieser updatet sich jede Woche automatisch. Alle Teilnehmer erhalten den Fragebogen am selben Tag und haben die gleiche Frist zum Beantworten und Rücksenden. (vgl. 2.4.) Um eine hohe Rücklaufquote zu gewährleisten, erhalten alle Teilnehmer zwei Erinnerungsmails mit dem Hinweis, wie viel Zeit zum Beantworten der Fragebögen noch verbleibt. (vgl. Steiner & Norman 1995, S. 195-199) Vollständiger Fragebogen und Erinnerungsmails siehe Anhang IV 3.3.4. Fehlerquellen Die Fragen werden offen gestaltet, um so viele Informationen wie möglich zu erhalten und neue Aspekte nicht von vornherein auszuschließen. Es besteht daher das Risiko, dass einige Fragen nicht mit der erwünschten Genauigkeit beantwortet werden. Da kein direkter persönlicher Kontakt zu den Teilnehmern besteht, kann eine schriftliche Befragung mittels Fragebogen den 33 Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand Nachteil einer geringen Rücklaufquote haben. Die Anonymität wird durch das Versenden per Email noch verstärkt. (vgl. Steiner & Norman 1995, S. 195-199) Sollte eine Frage von mehr als einem Drittel der Experten nicht beantwortet werden, wird sie, wie unter 3.5.4. Ausschlusskriterien beschrieben, aus der Studie ausgeschlossen. Aufgrund des begrenzten zeitlichen und finanziellen Rahmens stellt die Untersuchung mittels eines per Email versendeten Fragebogens, dennoch die geeignetste Alternative da. 3.4. Messzeitpunkt Der Fragebogen wird einmalig am 04.02.03 an alle Teilnehmer versendet. Alle haben bis zum 24.02.03 zur Beantwortung und Rücksendung Zeit. 3.5. Datenanalyse 3.5.1. Kodierung Alle Fragebögen und Fragen werden aus Übersichts- und Auswertungsgründen kodiert. Es wird z.B. mit 1 für Angabe bzw. JA und 9 für keine Angabe kodiert. (vgl. Anhang, V) (vgl. Kirchhoff et. al. 2001, S. 37-51) 3.5.2. Datenmaske Im Anschluss wird eine Datenmaske erstellt, aus der zunächst hervorgeht, welche Fragen aufgrund zu geringer Beantwortung aus der Studie herausgenommen werden müssen. Zudem informiert sie darüber, welche Antworten die geschlossenen quantitativen Fragen liefern. (vgl. Kirchhoff et. al. 2001, S. 37-51) 3.5.3. Grundauswertung der Datenmaske Die Grundauswertung anhand deskriptiver Statistik ergibt, welche Fragen aus der Studie ausgeschlossen werden. Da N aufgrund der Filterfragen unterschiedlich sein kann, muss der sich aus der Kodierung ergebende Ausschlusswert für jede Frage berechnet werden. Dieser wird dann mit dem tatsächlichen Wert verglichen. Ist dieser gleich oder höher, wird die Frage aus der Untersuchung ausgeschlossen. 3.5.4. Ausschlusskriterium Grundsätzlich ist festgelegt, dass Fragen, die von weniger als einem Drittel der Teilnehmer beantwortet wurden, aus der Studie herausgenommen werden. Die Festlegung dieser niedrigen Zahl ist möglich, da die Studie nicht das Ziel verfolgt, allgemeingültige Aussagen zu machen, sondern Erfahrungen und Ideen zu sammeln. Somit verfälschen Fragen mit einer geringen Beantwortung das Ergebnis nicht. 34 Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand Einige Fragen (1.1. A-F, 2.1., 5.1. A-F, 5.2., 6. A-F, 10.1.) müssen aufgrund vorgeschalteter Filterfragen nicht von allen Teilnehmern beantwortet werden. Hier wird nicht die gesamte Population, sondern das Ergebnis der Filterfrage als Ausgangszahl genutzt. Zudem gibt es Fragen (1.1. G, 4., 5.1. G, 5.3., 6. G, 7., 8. B, 9, 11. B, 12., 13.), die zusätzliche Angaben ermöglichen, diese werden immer gewertet. 3.5.5. Quantitative Analyse der geschlossenen Fragen Fragen 1., 1.1. A, 2., 5., 8 B und 9 B. Die Anzahl der möglichen Angaben wird aus der Datenmaske ermittelt und die nominalen Daten (z.B. JA / NEIN) anhand deskriptiver Statistik in Diagramme mit Prozentangaben umgesetzt. (vgl. Kirchhoff et. al. 2001, S. 37-51) 3.5.6. Qualitative Inhaltsanalyse und Interpretation der offenen Fragen Die Analyse dieser Fragen erfolgt anhand des „theorizing“. Diese Methode basiert auf den Ausführungen von Geotz & LeCompte 1985. (vgl. Royeen 1997, S. 197) Es werden sechs Schritte durchlaufen: 1. WAHRNEHMEN Es werden Einheiten identifiziert und die Gesamtheit der Daten geordnet. 2. VERGLEICHEN Die identifizierten Einheiten werden auf Gemeinsamkeiten verglichen. 3. GEGENÜBERSTELLEN Aus den identifizierten Einheiten werden Gegensätze erarbeitet. 4. ZUSAMMENFASSEN Aus den Einheiten werden Gruppen, Kategorien gebildet, zentrale Aussagen und Unterschiede herausgearbeitet. 5. ORDNEN Das Zusammengefasste wird geordnet. 6. SPEKULIEREN Es werden Rückschlüsse gezogen und diese mit den gesammelten Daten verglichen. Hier werden auch Antworten miteinbezogen, die aufgrund der sehr offen formulierten Fragen evt. keinen direkten Bezug zur Fragestellung haben. Dies ist möglich, da die Studie nicht das Ziel verfolgt, allgemeingültige Aussagen zu machen, sondern Erfahrungen und Ideen zu sammeln. Die Ergebnisse werden dadurch nicht verfälscht und es können zusätzliche Informationen gewonnen werden. 35 Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand 4. D u r c h f ü h r u n g In diesem Abschnitt wird der tatsächliche Verlauf der Untersuchung beschrieben. Es wird dargestellt, wie sich der im Researchdesign geplante Aufbau umsetzen ließ. 4.1. Literaturrecherche Um eine Grundlage für die im Fragebogen formulierten Fragen zu schaffen, wird zunächst eine Literaturrecherche in Bibliotheken und dem Internet durchgeführt. Ziel dieser Recherche ist es, Informationen zu den zentralen Themen dieser Untersuchung, also Prävention, Beratung und Ruhestand zu erhalten. Es ist wichtig zu eruieren, in wie weit diese Bereiche in der Ergotherapie bereits thematisiert, erforscht und angewandt werden, um den Charakter der Fragen zu bestimmen. Ein neues Gebiet erfordert zunächst Fragen, die ein allgemeines Verständnis, Ideen und Meinungen untersuchen, um eine Grundlage für weitergehende Untersuchungen zu schaffen. Zudem müssen Definitionen gefunden werden, die den Befragten ein einheitliches Verständnis der Thematik, z.B. Prävention, vermitteln. Es ist wichtig, dass alle Teilnehmer unter primärer Prävention das Gleiche verstehen, um zu aussagekräftigen Antworten zu gelangen. Außerdem wird in der Literatur nach Informationen zur formalen Gestaltung der Untersuchung gesucht. Als Grundlage, um sich erstens für ein angemessenes Messinstrument entscheiden zu können, in diesem Fall ein qualitativer Fragebogen, und zweitens, um dieses dann zu erstellen. (vgl. 3.2.) 4.2. Expertensuche Das Ergebnis der Suche sind acht Ergotherapeuten aus sechs verschiedenen Ländern, die zustimmen, den Fragebogen zu beantworten. Jeweils einer aus Schweden, den USA, Großbritannien, Dänemark und Lettland und drei aus den Niederlanden. (vgl. Abb. 2) Aufgrund der Kombination dreier Themen, war es leider nicht möglich, die gewünschten 10-15 Experten zu finden. Die Experten erhalten eine Woche vor dem Versenden des Fragebogens (Hauptstudie) nochmals eine Email mit dem Hinweis, wann ihnen der Fragebogen zugesendet wird. 36 Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand Ziel ist es, die Wahrscheinlichkeit einer guten Rücklaufquote zu erhöhen, indem den Teilnehmern nochmals das Thema und ihre Zusage in Erinnerung gebracht wird und sie sich auf den kommenden Fragebogen vorbereiten können. (vgl. Steiner & Norman 1995, S. 195-199) 12,5% Niederlande 37,5% 12,5% USA Großbritanien Schw eden 12,5% Dänem ark Lettland 12,5% 12,5% (Abb. 2) Herkunftsländer der Teilnehmer (N=6) Alle Teilnehmer sind an Schulen und Universitäten (Forschung) tätig. Zwei zusätzlich im Bereich Geriatrie bzw. Beratung. Einer nennt außerdem „verschiedene“. (vgl. Abb. 3) Dieses, unter 3.2.1. Auswahlkriterien, festgelegte Merkmal wird zusätzlich durch die Tatsache bestätigt, dass die angeschriebenen Landesverbände ausschließlich auf Ergotherapeuten aus diesen Bereichen verweisen. 16,7% 16,7% AUSBILDUNG 16,7% 83,3% FORSCHUNG GERIATRIE BERATUNG VERSCHIEDENE 50% (Abb.3) Tätigkeitsbereiche der Teilnehmer (N=6) Die letztendlich teilnehmenden Experten wurden mehrheitlich von Verbänden empfohlen, d.h. der Experte wurde durch Dritte ausfindig gemacht. Diese Art der Expertensuche entspricht dem sogenannten Schneeballsystem (vgl. Bailey & Jackson 2003, S. 57). 37 Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand 4.3. Pilotstudie Um so weit wie möglich die Reliabilität und Validität des Messinstruments zu überprüfen, wird der Fragebogen unter drei Aspekten pilotet: 1. Mittels eines Pilotfragebogens wird die Verständlichkeit der Fragen, der Inhalt, das äußere Erscheinungsbild, die benötigte Zeit und das Begleitschreiben hinterfragt. Ziel ist es zu ermitteln, ob der Fragebogen formal und inhaltlich so gestaltet ist, dass er aussagekräftige Antworten liefert. Der Pilotfragebogen wird ausschließlich an Ergotherapeuten versendet. 2. Die ins Englisch übersetzten Fragen werden auf inhaltlich und grammatikalisch korrekte Formulierung überprüft, um die Verständlichkeit zu gewährleisten. Diese Aufgabe wird von einer Ergotherapeutin und einer Psychologin übernommen, deren Muttersprache Englisch ist. 3. Es wird überprüft, ob der Fragebogen technisch so gestaltet ist, dass er sich fehlerfrei und unkompliziert per Email versenden, ausfüllen und zurückschicken lässt. Die zu überprüfenden Kriterien sind unverändertes Layout nach dem Versenden, problemloses Herunterladen und Öffnen des angehängten Fragebogens, Beantwortbarkeit am Computer, Erhalten der Antworten nach dem Rücksenden. Dazu wird der Fragebogen an Personen mit jeweils verschiedenen Betriebssystemen und Internetprovidern verschickt. Ergebnisse: Die Pilotstudie ergibt, dass der Fragebogen aussagekräftige Antworten liefert. Für Fragen 1.1, 5.1., 6. werden allerdings für jede Unterfrage noch Textfelder eingefügt, damit die Teilnehmer diese besser erfassen und beantworten können. Zudem wird das Layout aus Übersichtsgründen etwas verändert und einige grammatikalische Korrekturen vorgenommen. Die technische Erprobung ergibt, dass hier keine Veränderungen nötig sind. 38 Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand 4.4. Messinstrument 4.4.1. Gestaltung des Fragebogens Der Fragebogen wird in Bezug auf die in der Pilotstudie gewonnenen Erkenntnisse (vgl. 4.4.) verändert. 4.4.2. Versenden des Fragebogens Am 04.02.03. wird er an alle acht Teilnehmer per Email versendet. Es treten keine Fehler auf. Die Experten erhalten zudem zwei Erinnerungsmails (vgl. 3.3.3.). Bis zum 24.02.03. gehen sechs beantwortete Fragebögen ein. 4.4.3. Validität Um eine tatsächliche Aussage über die Validität des Messinstruments zu machen, sind mehrere Pilot- bzw. Fragerunden notwendig. Dies lässt der Umfang der Untersuchung nicht zu. Die Pilotstudie ergibt allerdings, dass der Fragebogen aussagefähige Antworten liefert. 4.4.4. Reliabilität Aufgrund des Umfangs der Untersuchung kann der Fragebogen nur einer Pilotbzw. Fragerunde unterzogen werden. Um eine Aussage über die Reliabilität des Messinstruments zu machen, sind mehrere Erprobungen notwendig. Deshalb kann nicht beurteilt werden, ob der Fragebogen dauerhaft stabile Ergebnisse liefert. 4.5. Datenanalyse Die Grundauswertung ergibt, dass keine der Fragen aus der Untersuchung ausgeschlossen werden muss. (vgl. Kirchhoff et. al. 2001, S. 37-51) Die Ergebnisse der quantitativen und qualitativen Analyse sind unter 5.1. Auswertung der Hauptstudie beschrieben. 4.6. Rücklauf der Hauptstudie Von acht versendeten Fragebögen sind sechs beantwortet zurückgekommen. Das ergibt eine Rücklaufquote von 75% (N=8). Da zwei Fragebögen, jeweils einer aus Dänemark (ein Teilnehmer) und einer aus den Niederlanden (drei Teilnehmer), nicht beantwortet wurden, muss Dänemark ausgeschlossen werden. Die Studie beinhaltet nunmehr sechs Teilnehmer aus fünf verschiedenen Ländern. 39 Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand 5. H a u p t s t u d i e Dieses Kapitel umfasst die Auswertung und Ergebnisse der Untersuchung. Zunächst wird jede Frage des Fragebogens einzeln dargestellt und im Anschluss werden die Ergebnisse wertungsfrei in der Beantwortung der Subfragen zusammengefasst. In der Schlussfolgerung findet eine Bewertung der Ergebnisse in Bezug auf die Fragestellung und Ziele der Studie statt. Es werden Zusammenhänge mit den Theoretischen Grundlagen hergestellt. Anschließend wird die Untersuchung kritisch beurteilt und begrenzt. Das heißt, es wird die Aussagekraft der Ergebnisse bewertet und dargelegt, welche Punkte des Researchdesigns sich als geeignetes Vorgehen erwiesen haben und welche bei nachfolgenden Untersuchungen verändert werden müssen. Abschließend erfolgt eine Diskussion und ein Ausblick bezüglich der Weiterverwertung der Ergebnisse und möglicher, auf die Thematik aufbauender, Untersuchungen. 5.1. Auswertung der Hauptstudie Die sechs eingegangenen Fragebogen werden wie unter 2.5. beschrieben ausgewertet. 5.1.1. Ergebnisse der Hauptstudie I. PREVENTION / PRÄVENTION 1. Are primary prevention and/or secondary prevention a part of occupational therapy in your country? Sind primäre und / oder sekundäre Prävention Bestandteil der Ergotherapie Ihres Landes? Prävention ist in allen teilnehmenden Ländern Bestandteil der Ergotherapie, ausgenommen Lettland. (vgl. Abb. 4) 40 Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand 100% 83,3% 80% 60% 40% 16,7% 20% 0% JA NEIN (Abb. 4) Prävention als Bestanteil der Ergotherapie, N=6 1.1.1. What is preventive therapy like? Wie gestaltet sich die präventive Therapie? • In which stage(s) of prevention is occupational therapy involved? In welchen Stadien der Prävention findet Ergotherapie statt? Mehrheitlich (4 Teilnehmer) findet Ergotherapie sowohl im primären als auch sekundären Stadium der Prävention statt. Von den USA wird angegeben, dass Ergotherapie dort ausschließlich im primären Stadium Anwendung findet. (vgl. Abb. 5) 100% 80% 80% 60% 40% 20% 20% 0% Primäre und sekundäre Prävention Primäre Prävention (Abb. 5) Stadien der Prävention, N=5 • Who are your clients (e.g. handicap / diagnosis)? Wer sind Ihre Klienten (z.B. Handicap / Diagnose)? Hauptsächlich werden Erkrankungen aus dem Bereich Orthopädie genannt. Der Schwerpunkt liegt auf Beeinträchtigungen des Bewegungsapparates (Lumboischialgie, sämtliche Rückenbeschwerden und RSI) und Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis. Des weiteren werden altersbedingte / chronische Erkrankungen wie Herz-Kreislaufbeschwerden genannt. 41 Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand Aus dem neurologischen Bereich Erkrankungen wie MS, Parkinson und Apoplex. Aus dem Bereich Psychiatrie / Psychosomatik Erkrankungen wie Depression, aspezifische Rücken- und Nackenbeschwerden und Burn-outSyndrom. • What are your therapy methods? Was sind Ihre Therapiemethoden? Aus den Antworten ergibt sich ein einheitliches Vorgehen. Die angewendeten Methoden sind Beratung, Schulung(-sprogramme), Adaptation/ Kompensation zur Tagesstrukturierung und aktiven Teilhabe/ Partizipation am persönlichen und gesellschaftlichen Leben. Von Schweden wird zusätzlich die Arbeitsplatzanalyse angegeben. • Which assessments do you use? Welche Assessments nutzen Sie? Es werden das COPM, das Self Manager Role Repertoire Development Interview das SAFER-Tool und MOHO-Instrumente genannt. Aufgeführt werden der AMPS, das OPHI, das WRI, und der WEIS. • What are the aims/goals of occupational therapy interventions in prevention? Welche Ziele werden in der ergotherapeutischen Intervention im Bereich Prävention verfolgt? Es bestehen Ziele auf Handlungs- und Funktionsebene, wobei der Schwerpunkt auf der Handlungsebene liegt. Ziele auf Handlungsebene sind: Erhöhen der Lebensqualität und Lebenszufriedenheit, Erhalt von Gesundheit und Wohlbefinden durch: - Förderung von gesundheitsbewusstem Verhalten - Förderung der Partizipation an gesellschaftlichen Strukturen - Befähigung, Rollen auszufüllen und zu bewältigen, - Stärkung des Zugehörigkeitsgefühls in Familie und Gesellschaft Ergänzende Ziele auf Funktionsebene: Vermeidung von Folgeschäden und Dysfunktionen durch - Wiederherstellung - Unterstützung - Erlernen von physiologischen Bewegungsabläufen. 42 Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand 2. • In which fields of occupational therapy takes prevention place? In welchen Fachbereichen der Ergotherapie findet Prävention statt? Die Antworten hierzu lassen sich nicht eindeutig den in Deutschland für die Ergotherapie festgelegten Fachbereichen zuordnen. So werden Institutionen wie Schulen, Altenheime und Krankenhäuser genannt. Ferner die Bereiche ambulante Versorgung, Arbeitsplatzgestaltung, Ergonomie, Rehabilitation und Arbeitsrehabilitation. Ebenso der Fachbereich Psychiatrie. • Who commissions occupational therapists to be involved in prevention? (e.g. organizations, employers, hospitals) Wer erteilt den Auftrag zur ergotherapeutischen Intervention im Bereich Prävention? Eine Auftragserteilung erfolgt durch Ärzte, Gemeinden, Versicherer, Arbeitgeber, Privatpersonen / Familie des Klienten, durch staatlich finanzierte Projekte (USA), außerdem können sich Ergotherapeuten auch eigenständig zu einer Intervention entscheiden. In your country, are there any ongoing or planned prevention-programs where occupational therapists are involved? Gibt es in Ihrem Land laufende oder geplante Präventionsprogramme, an denen Ergotherapeuten beteiligt sind? In der Mehrheit (5 Teilnehmer) der befragten Länder gibt es Präventionsprogramme. In einem, Lettland, gibt es weder laufende Programme, noch sind welche in Planung (vgl. Abb. 6) 100% 83,3% 80% 60% 40% 16,7% 20% 0% JA NEIN (Abb. 6) Präventionsprogramme, N=6 43 Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand 2.1. What kind of programs and how are occupational therapists involved? Was für Programme und wie sind Ergotherapeuten daran beteiligt? Genannt werden die Bereiche Rückenschule, Gelenkschutz, Sturzprävention, Prävention von RSI, Arbeitsrehabilitation und Programme von Gemeinden (diese werden nicht näher ausgeführt). Wie Ergotherapeuten in diese Programmen involviert sind, geht aus den Antworten nicht hervor. 3. What kind of competences/skills is occupational therapy able to bring into prevention? Welche Kompetenzen und Fertigkeiten kann Ergotherapie in den Bereich Prävention einbringen? Ergotherapie: - Hat eine ganzheitliche Sicht auf den Klienten und die Fähigkeit, körperliche und mentale Zusammenhänge zu erkennen. - Besitzt Wissen über den Einfluss von Partizipation, Betätigung und Aktivität auf Gesundheit und Wohlbefinden und die Notwendigkeit einer Balance zwischen den Betätigungsbereichen - Hat die Fähigkeit den Patienten im Zusammenhang mit seiner Umwelt zu betrachten und diese gezielt auf behindernde Faktoren zu analysieren (Arbeitsplatzanalyse, ADL-Training). Hat Wissen über die Wichtigkeit von Selbstwirksamkeit und Selbstbestimmung der Klienten - Hat die Fertigkeit, methodisch (zielgerichtet, bewusst, systematisch) zu handeln und Problemlösungsstrategien zu entwickeln. 4. Any further comments about prevention? Weitere Ausführungen über Prävention? Hierzu werden keine Angaben gemacht. II. CONSULTATION / BERATUNG 5. Is consultation a part of occupational therapy in your country? Ist Beratung Bestandteil der Ergotherapie in Ihrem Land? Ergotherapeuten sind in allen befragten Ländern beratend tätig. (vgl. Abb. 7) 44 Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand 100% 100% 80% 60% 40% 20% 0% 0% JA NEIN (Abb. 7) Beratung als Bestanteil der Ergotherapie, N=6 5.1. How is the role of an occupational therapist as a counselor described according to the profession-outline* of occupational therapy in your country? * framework / profile where the concept of profession (OT) is written down Wie wird die Rolle der Ergotherapeuten als Berater im Berufsprofil* der Ergotherapie Ihres Landes beschrieben? * Rahmen / Profil in dem das Konzept einer Profession (ET) festgehalten ist • Who are your clients (e.g. handicap/diagnosis)? Wer sind Ihre Klienten (z.B. Handicap / Diagnose)? Grundsätzlich können alle ergotherapeutischen Klienten bzw. deren Angehörige beraten werden. In den USA werden ältere Klienten mit chronischen Erkrankungen genannt. In Schweden Klienten im Bereich Arbeitsplatzgestaltung. • What are your therapy methods? Was sind Ihre Therapiemethoden? Auch hier ist wieder ein einheitliches Vorgehen zu erkennen. Genannt wird das Erkennen, Definieren und Evaluieren von Problemen, das Schulen und Informieren (Hilfsmittelberatung, Kompensations- und Adaptationsmaßnahmen). Zudem wird in den Niederlanden und in Schweden das Analysieren von Aktivitäten und Unterweisen in alternativen Arbeitsmethoden genannt. • Which assessments do you use? Welche Assessments nutzen Sie? Diese, so die Angaben, sind abhängig von der Situation des Klienten. Im allgemeinen werden Interviews und Beobachtung genannt; spezifisch das COPM und die MOHO-Instrumente (WRI, WEIS, OPHI, AMPS), das SAFER-Tool und das Self Manager Role Repertoire Development Interview. 45 Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand • What are the aims/goals of occupational therapy interventions in consultation? Welche Ziele werden in der ergotherapeutischen Intervention im Bereich Beratung verfolgt? Aus den Antworten ergeben sich ausschließlich Ziele auf der Handlungsebene. o Empowerment des Klienten bzw. Partizipation am Behandlungsprozess o Verbesserung und Erhalt der Lebensqualität und –zufriedenheit durch: - Förderung der Partizipation am alltäglichen und gesellschaftlichen Leben - Vermitteln von Informationen über adaptive Strategien in sämtlichen Alltagsproblemen - Vermitteln von Wissen über Ergonomie (Prävention) - Stärkung des Zugehörigkeitsgefühls in Familie und Gesellschaft • In which field of occupational therapy takes consultation place? In welchen Fachbereichen der Ergotherapie findet Beratung statt? Beratung findet in allen Fachbereichen der Ergotherapie statt. Ein Teilnehmer nannte zwar explizit den institutionellen Bereich der ambulanten Rehabilitation, nicht aber den dazugehörigen Fachbereich. • Who commissions occupational therapists to be involved in consultation? (e.g. organizations, employers, hospitals) Wer erteilt den Auftrag zur ergotherapeutischen Intervention im Bereich Beratung? Eine Auftragserteilung erfolgt durch Ärzte, Gemeinden, Versicherer, Arbeitgeber, Privatpersonen / Familie des Klienten, durch staatlich finanzierte Projekte (USA), ebenso wie Organisationen. Außerdem können Ergotherapeuten sich auch eigenständig zu einer Intervention entscheiden. • Further descriptions? Weitere Anmerkungen? Es gibt nur eine Angabe (Großbritannien): Ein Berater (Ergotherapeut) kann aufgrund seiner Fachkenntnis in verschiedenen Situationen hinzugezogen werden, z.B. als Teilnehmer in Gremien, als Prüfer/Beurteiler von Qualitätssicherheit in Krankenhäusern und in der Ausbildung. 46 Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand 5.2. In practice, what kind of intervention methods, techniques, assessments and OT-Models are used with consultation? Welche Interventionsmethoden, Techniken, Assessment und Ergotherapiemodelle werden in der Praxis eingesetzt? Es werden verschiedene Methoden, Techniken, Assessments und Modelle genutzt, abhängig von der Situation der Klienten. Allgemein wird klientenzentriertes Vorgehen betont, als Modelle werden das MOHO, das CMOP und das Social Model of Disability genannt. Einziges erwähntes Assessment ist das COPM. 5.3. Is consultation used in ways not described in your profession-outline? If so, how? Wird Beratung in einer Weise eingesetzt, die nicht in Ihrem Berufsprofil beschrieben ist? Wenn Ja, wie? Hier werden zwei unterschiedliche Antworten gegeben: In den USA besteht eine Form der Beratung, die aus Quellen außerhalb des regulären Gesundheitswesens finanziert wird, z.B. durch Selbstzahler, Zuschüsse, Soziale Dienste. In den Niederlanden gibt es den Berater als Indikationssteller bei häuslicher Fürsorge / Wohnung, sozialer Sicherheit und Wohlbefinden. 6. Consultation is not a part of occupational therapy in your country, how would you visualize this concept? Da Beratung kein Bestandteil der Ergotherapie ihres Landes ist, wie könnte ein solches Konzept Ihrer Meinung nach aussehen? Aufgrund der Filterfrage 5. muss diese Frage von keinem Experten beantwortet werden. 7. Any further comments about consultation? Weitere Anmerkungen über Beratung? Hierzu werden keine Angaben gemacht 47 Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand III. RETIREMENT / RUHESTAND 8. As described above the change from being a worker to a retiree has many implications on a person’s daily life and routine. Since occupational therapy has its focus on human occupation in productivity, self-care and leisure, do you think these implications concern occupational therapy? If so, how? Wie oben beschrieben hat der Wechsel von Arbeitnehmer zu Ruheständler viele Auswirkungen auf das alltägliche Leben (und Routine) einer Person. Betreffen diese Auswirkungen die Ergotherapie mit ihrem Schwerpunkt auf Betätigung in Produktivität, Selbstversorgung und Freizeit? Wenn Ja, wie? 5 Teilnehmer geben an, dass die beschriebenen Auswirkungen die Ergotherapie betreffen. Die Antwort eines Teilnehmers wird als unklar gewertet, da die Frage nicht mit einem eindeutigen JA beantwortet ist. (vgl. Abb. 8) 100% 83,3% 80% 60% 40% 16,7% 20% 0% 0% JA NEIN UNKLARE AUSSAGE (Abb. 8) Ruhestand als Bestandteil der Ergotherapie, N=6 In den Antworten zeigen sich zwei Aspekte: Zum einen befassen sich Ergotherapeuten mit Rollen und Gewohnheiten von Menschen im Bereich Produktivität. Rollen und Gewohnheiten eines Menschen verändern sich durch den Übergang in den Ruhestand, können aber dennoch weiter bestehen, z.B. als ehrenamtliche Tätigkeit. Bei diesen Veränderungen benötigen einzelne Menschen Unterstützung. Zudem geht Arbeit aus dem System Person, Aufgabe, Umwelt hervor. Zum anderen ist Arbeit ein wichtiger Faktor in der Auffassung / Wahrnehmung von Gesundheit. Das Fehlen von Arbeit kann die Gesundheit negativ beeinflussen bzw. zur „occupational dysfunction“ führen. 48 Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand 9. Are there in your opinion any other possible implications that might concern occupational therapy and its competence? Gibt es Ihrer Meinung nach andere mögliche Auswirkungen, die in den Kompetenzbereich der Ergotherapie fallen? Die Antworten ergeben, dass die Betrachtung dieser Problematik aus der Perspektive von Betätigung der Gesellschaft ein neues Verständnis im Umgang mit dem Übergang in den Ruhestand und seinen Auswirkungen aufzeigen kann. Zudem könnte Ergotherapie eine präventive Rolle in der Vorbereitung und Anpassung auf eine sich verändernde Lebenssituation einnehmen. 10. Is the process of retirement and its implications on occupational life a topic in occupational therapy in your country? Ist der Ruhestandsprozess und seine Auswirkungen auf das “Occupational life” ein Thema in der Ergotherapie Ihres Landes? In den USA, Schweden und Großbritannien ist der Ruhestandsprozess bereits ein Thema in der Ergotherapie. In den Niederlanden und Lettland noch nicht. (vgl. Abb. 9) 100% 80% 60% 50% 50% JA NEIN 40% 20% 0% (Abb. 9) Ruhestand als Thema in der Ergotherapie, N=6 10.1. To what extend, only in theoretical concepts or already in practice? In welchem Maße, ausschließlich in theoretischen Konzepten oder bereits in der Praxis? In Schweden bestehen theoretische Konzepte im Bereich Forschung und Implementierung der Ergebnisse in die gesellschaftliche Planung. In der Praxis werden in Großbritannien selbstständige Ergotherapeuten genannt, die als Berater in großen Firmen fungieren. 49 Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand In den USA wird kritische Gerontologie, Prävention und das Social Model of Disability genannt, wobei aus der Antwort nicht hervorgeht, ob diese nur in der Theorie bestehen und/oder auch in der Praxis Anwendung finden. 11. Do you think that having a consultation with an occupational therapist might help people to make a satisfactory transition from being a worker to a retiree and to deal successful with resulting changes in daily living? If so, why and how? Kann Ihrer Meinung nach Beratung durch einen Ergotherapeuten zu einem zufriedenstellenden Übergang von Arbeitnehmer zum Ruheständler beitragen? Und helfen, erfolgreich mit den daraus resultierenden Veränderungen im täglichen Leben umzugehen? Wenn Ja, warum und wie? Mehrheitlich besteht die Meinung, dass Ergotherapie hier hilfreich sein kann. 5 Teilnehmer sind der Meinung, dass Beratung durch einen Ergotherapeuten zu einem zufriedenstellenden Übergang vom Arbeitnehmer zum Ruheständler beitragen kann. Keiner antwortet mit NEIN, ein Teilnehmer macht keine Angabe. (vgl. Abb. 10) 100% 83,3% 80% 60% 40% 16,7% 20% 0% 0% NEIN UNKLARE AUSSAGE 0% JA KEINE ANGABE (Abb. 10) Ergotherapie als Unterstützung im Ruhestandsprozess, N=6 Bezüglich des Wie und Warum besteht die Ansicht, dass dies bisher unbekanntes Gebiet mit wenig praktischer Erfahrung und sehr theoretischen Ansätzen sei und es fraglich ist, inwieweit es in Zukunft Teil des Gesundheitswesens werden kann. Dennoch verfügt die Ergotherapie über Erkenntnisse, die Menschen helfen können, Entscheidungen bezüglich ihres Lebens im Ruhestand zu treffen. Besonders dann, wenn der Ruhestand als negatives Ereignis gesehen wird. 50 Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand In den USA wird hierzu ein konzeptionelles Modell, Life course planning, an der Universität von Chicago entwickelt. In diesem Modell geht es um aktive Planung des Älter-Werdens. Eine Auseinandersetzung mit möglichen Behinderungsfaktoren aufgrund des Alterungsprozesses wird angestrebt. 12. Any further comments about retirement? Weitere Anmerkungen über Ruhestand? Ergotherapie kann hier die Erkenntnis bringen, dass „engaging occupation“ ein wesentlicher Bestandteil eines zufriedenstellenden Ruhestands ist, im Gegensatz zur dominierenden Sichtweise von ewiger Freizeit. Selbst heutzutage wird der perfekte Ruhestand als lebenslanger Urlaub gesehen. Erfolgreiches Anpassen und Durchlaufen der Statuspassage Ruhestand betrifft die Ergotherapie genauso wie jede andere Statuspassage, z.B. die Einschulung. 13. Please write down any references (books, journals, internet sites) about “prevention”, “consultation” and “retirement” in occupational therapy! (all languages) Bitte geben Sie Literaturhinweise (Bücher, Zeitschriften, Internetseiten) über Prävention, Beratung und Ruhestand in der Ergotherapie an! (Alle Sprachen) Siehe Anhang VIII 5.1.2. Zusammenfassung der Ergebnisse Da die Subfragen dazu dienen, die Hauptfrage nach internationalen Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und dem Übergang von der Erwerbstätigkeit in den Ruhestand in die einzelnen Bereiche zu gliedern, wird durch die Subfragen auch gleichzeitig die Hauptfrage beantwortet. Beantwortung der Subfragen: I. Sind Ergotherapeuten im Ausland präventiv tätig und wie gestaltet sich diese Intervention? Die primäre und / oder sekundäre Prävention wird im Ausland grundsätzlich (83,3%) als Aufgabengebiet der Ergotherapie betrachtet. Von den vier Länden, die Prävention als Teil der Ergotherapie betrachten, geben 80% an, dass beide Stadien der Prävention in ihrem Land berücksichtigt werden. 20% gehen nur von primärer Prävention aus. 51 Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand Durch Beratung, Schulung und Analyse sollen Lebensqualität und Lebenszufriedenheit erhöht und Gesundheit und Wohlbefinden des Klienten erhalten werden, mittels: - Förderung von gesundheitsbewusstem Verhalten - Förderung der Partizipation an gesellschaftlichen Strukturen - Befähigung, Rollen auszufüllen und zu bewältigen - Stärkung des Zugehörigkeitsgefühl in Familie und Gesellschaft. Auf Funktionsebene werden physiologische Bewegungsabläufe unterstützt, erlernt und wiederhergestellt, um Folgeschäden und Dysfunktionen zu vermeiden. Die Klienten kommen aus den Bereichen Orthopädie, Neurologie bzw. Geriatrie und Psychiatrie. In welchen Fachbereichen der Ergotherapie Prävention zum Einsatz kommt, lässt sich anhand der gegebenen Antworten nicht eindeutig feststellen. Es werden Institutionen wie Schulen, Altenheime und Krankenhäuser genannt. Ferner die Bereiche ambulante Versorgung, Arbeitsplatzgestaltung, Ergonomie, Rehabilitation und Arbeitsrehabilitation. Ebenso der Fachbereich Psychiatrie. Der Auftrag zur Intervention erfolgt durch Ärzte, Gemeinden, Versicherer, Arbeitgeber, Privatpersonen / Familie des Klienten, durch staatlich finanzierte Projekte (USA), ebenso durch Organisationen. Ergotherapeuten können sich auch eigenständig zu einer solchen Intervention entscheiden. Um Informationen über die Klienten zu erhalten, werden hauptsächlich MOHO-Instrumente (AMPS, OPHI, WRI, WEIS) das COPM, das SAFER-Tool und das Self Manager Role Repertoire Development Interview genutzt. Spezifische Kompetenzen und Fähigkeiten der Ergotherapie im Bereich Prävention sind: - - - Eine ganzheitliche Sicht auf den Klienten und die Fähigkeit, körperliche und mentale Zusammenhänge zu erkennen. Das Wissen über den Einfluss von Partizipation, Betätigung und Aktivität auf Gesundheit und Wohlbefinden und die Notwendigkeit einer Balance zwischen den Betätigungsbereichen Die Fähigkeit, den Patienten im Zusammenhang mit seiner Umwelt zu betrachten und diese gezielt auf behindernde Faktoren zu analysieren (Arbeitsplatzanalyse, ADL-Training) Das Wissen über die Wichtigkeit von Selbstwirksamkeit und Selbstbestimmung der Klienten 52 Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand - Die Fertigkeit, methodisch (zielgerichtet, bewusst, systematisch) zu handeln und Problemlösungsstrategien zu entwickeln. Präventionsprogramme, an denen Ergotherapeuten beteiligt sind, bestehen in 83,3% der befragten Länder. Sie beschäftigen sich mit Rückenschule, Gelenkschutz, Prävention von RSI und dem Bereich Arbeit. Wie Ergotherapeuten in diese Programme involviert sind, geht aus den Antworten nicht hervor. Grundlage für die Beantwortung dieser Subfrage sind die Ergebnisse der Fragen 1.-4. des Fragebogens. (vgl. 5.1.1.) II. Wie gestaltet sich die Rolle und Arbeit des Ergotherapeuten als Berater? In allen befragten Ländern (100%) ist Beratung eine Form der ergotherapeutischen Intervention. Ziel ist zum einen das Empowerment des Klienten bzw., dessen Partizipation am Behandlungsprozess zu unterstützen. Zum anderen wird die Verbesserung und der Erhalt der Lebensqualität und Lebenszufriedenheit angestrebt durch: - Förderung der Partizipation am alltäglichen und gesellschaftlichen Leben - Vermitteln von Informationen über adaptive Strategien in sämtlichen Alltagsproblemen - Vermitteln von Wissen über Ergonomie (Prävention) - Stärkung des Zugehörigkeitsgefühls in Familie und Gesellschaft Beratung findet in allen Fachbereichen der Ergotherapie statt. Es können laut Aussage der Experten alle ergotherapeutischen Klienten und deren Angehörige beraten werden. Aufgaben sind hierbei, Probleme zu erkennen, zu definieren und zu evaluieren, um Schulungen und Informationen spezifisch erteilen zu können (z.B. Hilfsmittelberatung, Kompensations- und Adaptationsmaßnahmen). Zudem wird in den Niederlanden und in Schweden das Analysieren von Aktivitäten und Unterweisen in alternativen Arbeitsmethoden genannt. Die Vorgehensweise bei Beratung ist abhängig von der Situation der Klienten. Grundsätzlich wird klientenzentriertes Vorgehen betont. Informationen über den Klienten und seine Situation erhält der Berater im allgemeinen durch Interviews und Beobachtung. Als spezifische Instrumente werden das COPM und die MOHO-Instumente (WRI, WEIS, OPHI, AMPS), das SAFER-Tool und das Self Manager Role Repertoire Development Interview genannt. 53 Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand Beauftragt wird der Ergotherapeut durch Ärzte, Gemeinden, Versicherer, Arbeitgeber, Privatpersonen / Familie des Klienten, durch staatlich finanzierte Projekte und soziale Dienste (USA), ebenso durch Organisationen. Ergotherapeuten können sich auch eigenständig zu einer solchen Intervention entscheiden. Aufgrund ihrer Fachkenntnisse können Ergotherapeuten zusätzlich im Bereich Qualitätssicherung (prüfen / beurteilen) z.B. in Krankenhäusern und Schulen (Ausbildung) als Berater fungieren. Grundlage für die Beantwortung dieser Subfrage sind die Ergebnisse der Fragen 5.-7. des Fragebogen. (vgl. 5.1.1.) III. Stellen Menschen, die sich im Übergang von der Erwerbstätigkeit in den Ruhestand befinden, ein Klientel für die Ergotherapie dar? Der Ruhestandsprozess mit seinen beschriebenen Auswirkungen (vgl. 2.3.1.) wird von 83,3% der Experten deutlich als die Ergotherapie betreffend angesehen. Rollen und Gewohnheiten eines Menschen können sich durch den Übergang in den Ruhestand verändern. Einige Menschen brauchen Unterstützung, um mit diesen Veränderungen erfolgreich umgehen zu können. Da sich Ergotherapeuten mit Rollen und Gewohnheiten von Menschen z.B. im Bereich Produktivität befassen, stellen Menschen beim Übergang in den Ruhestand aus diesem Grund natürlich ein Klientel da. Arbeit geht aus dem System Person, Aufgabe, Umwelt hervor und wird als ein wichtiger Faktor in der Auffassung / Wahrnehmung von Gesundheit angesehen. Das Fehlen von Arbeit kann die Gesundheit negativ beeinflussen bzw. zur „occupational dysfunction“ führen. „Occupational dysfunction“ entgegenzuwirken, ist eine klare Aufgabe der Ergotherapie. Das erfolgreiche Anpassen und Durchlaufen der Statuspassage Ruhestand betrifft die Ergotherapie also genauso, wie jede andere Statuspassage. Darüber hinaus kann die Ergotherapie der Gesellschaft die Möglichkeit eines neuen / anderen Verständnisses im Umgang mit dieser Thematik bieten. Durch die Betrachtung des Ruhestandsprozesses und seiner Auswirkungen aus dem Blickwinkel von Betätigung ergeben sich vielfältige neue Ergebnisse. So z.B. die Erkenntnis, dass „engaging occupation“ (vgl. 2.3.2) ein wesentlicher Bestandteil eines zufriedenstellenden Ruhestands ist, im Gegensatz zur dominierenden Sichtweise von ewiger Freizeit. 54 Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand Selbst heutzutage wird der perfekte Ruhestand als lebenslanger Urlaub gesehen, dieser Annahme kann die Ergotherapie durch ihr eigenes Wissen entgegenwirken. Sie kann eine präventive Rolle in der Vorbereitung auf eine sich verändernde Lebenssituation einnehmen. In den USA, Schweden und Großbritannien (50%) ist der Ruhestandsprozess bereits ein Thema, mit dem sich die Ergotherapie befasst; bei den anderen 50% ist dies noch nicht der Fall. In Schweden haben Ergotherapeuten bereits zu diesem Thema geforscht. Es bestehen theoretische Konzepte, die Ergebnisse sollen in die gesellschaftliche Planung implementiert werden. In Großbritannien gibt es selbständige Ergotherapeuten, die in großen Firmen zu dieser Materie beraten. In der amerikanischen Ergotherapie findet der Ruhestandsprozess als Bestandteil der kritischen Gerontologie, Prävention und des „Social Model of Disability“ Berücksichtigung. Grundlage für die Beantwortung dieser Subfrage sind die Ergebnisse der Fragen 8.-10. und 12 des Fragebogens. (vgl. 5.1.1.) IV. Kann präventive Beratung dazu beitragen, Menschen einen erfolgreichen und zufriedenstellenden Übergang von Erwerbstätigkeit in den Ruhestand zu ermöglichen? Mit 83,3% ist die Mehrheit der Befragten der Ansicht, dass eine solche ergotherapeutische Intervention zu einem erfolgreichen und zufriedenstellenden Durchlaufen des Ruhestandsprozesses beitragen kann. Die Ergotherapie verfügt über Erkenntnisse, um Menschen zu helfen, Entscheidungen bezüglich ihres Lebens im Ruhestand zu treffen. Besonders dann, wenn der Ruhestand als negatives Ereignis gesehen wird. In den USA wird hierzu ein konzeptionelles Modell, „Life course planning“, an der Universität von Chicago entwickelt. In diesem Modell geht es um aktive Planung des Älterwerdens. Es wird eine Auseinandersetzung mit möglichen Behinderungsfaktoren aufgrund des Alterungsprozesses angestrebt. 55 Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand Allerdings ist der Ruhestandsprozess bisher noch ein eher unbekanntes Gebiet. Es bestehen wenig praktische Erfahrung und theoretische Ansätze; daher ist es laut eines Experten fraglich, inwieweit dies in Zukunft ein integraler Teil des Gesundheitswesens werden wird. Grundlage für die Beantwortung dieser Subfrage sind die Ergebnisse der Frage 11. des Fragebogens. (vgl. 5.1.1.) 5.2. Schlussfolgerung Im Ergebnis wird Prävention von 83,3% der Befragten als ein Aufgabengebiet der Ergotherapie angesehen. In diesen Ländern widmet sich die Ergotherapie auch primärpräventiven Maßnahmen. Ergotherapie besitzt spezielle Kompetenzen und Fertigkeiten im Bereich der Prävention und sollte und kann daher auch in die präventive Arbeit miteinbezogen werden. Die von den Experten angegebenen Ziele von Prävention decken sich mit den in Deutschland formulierten Forderungen und Zielen des „Runden Tisches Gesundheit“ und der Spitzenverbände der Krankenkassen in Bezug auf die Gesundheitsförderung (vgl. 2.1.1.). Die Gesundheitsförderung ist eine Aufgabe des gesamten deutschen Gesundheitswesens und betrifft alle ärztlichen und nichtärztlichen Heilberufe, somit auch die Ergotherapie. Das heißt, dass auch die Ergotherapie im Sinne einer erfolgreichen und gemeinsamen Gesundheitspolitik verpflichtet ist, diese übergeordneten Ziele der Prävention zu verfolgen. Aufgrund dieser Übereinstimmung eignen sich die Ergebnisse dieser Studie als Grundlage für die (Weiter-) Entwicklung von Prävention in der deutschen Ergotherapie. Die Ergebnisse des Unterpunktes Beratung unterscheiden sich weitestgehend nicht von der Funktion des Beratens in der deutschen Ergotherapie. Hervorzuheben ist allerdings, dass in den befragten Ländern nicht nur Ärzte als Auftraggeber genannt werden, sondern auch Gemeinden, Versicherungen, Arbeitgeber (Firmen) und Privatpersonen. Eine eigenständige Beraterrolle in der Ergotherapie lässt sich anhand der Ergebnisse allerdings nicht eindeutig belegen. Bezieht man aber Ergebnisse der Literaturrecherche mit ein, gibt es Belege dafür, dass in den Niederlanden einige Ergotherapeuten ausschließlich als Berater tätig sind. (vgl. 2.2.2.) Ergotherapeuten können demnach nicht nur behandelnd tätig sein, sondern grundsätzlich auch als Berater z.B. in Gemeinden, Firmen etc. fungieren. 56 Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand Da Ergotherapeuten in Deutschland bisher Beratung hauptsächlich als ergänzende Maßnahme innerhalb einer Behandlung durchführen (vgl. 2.2.2.) und die bestehende gesetzliche Situation eine ergotherapeutische Intervention erst nach Auftrag eines Arztes zulässt, ist fraglich, in wie weit sich in Deutschland eine von Ärzten unabhängige Beraterrolle umsetzen lässt. Die Ergebnisse können aber als Anregungen zur Entwicklung neuer Ideen und Erweiterung der Aufgabenbereiche der Ergotherapie in Deutschland genutzt werden. Den Ruhestandsprozess und seine Auswirkungen auf das Leben und den Alltag einer Person betrachten 83,3% der Experten als mögliche Aufgabe der Ergotherapie. In 50% der befragten Länder setzt sich die Ergotherapie bereits mit dieser Thematik auseinander. Die Ergebnisse zeigen, dass es beim Durchlaufen der Statuspassage Ruhestand zu „occupational dysfunction“ kommen kann und dass „engaging occupation“ ein wesentlicher Bestandteil eines zufriedenstellenden Ruhestands ist. „Occupational dysfunction“ entgegenzuwirken und „engaging occupation“ zu unterstützen, sind klare Aufgaben der Ergotherapie, da menschliche Betätigung Kern der ergotherapeutischen Arbeit ist. Die Ergotherapie besitzt daher die notwendigen Fähigkeiten, um sich mit dieser Klientel auseinanderzusetzen. Betrachtet man zusätzlich die demographische Entwicklung der Gesellschaft (vgl. 1.1., Abb.1), kann davon ausgegangen werden, dass sich auch die deutsche Ergotherapie zukünftig mit dieser Materie auseinandersetzen muss, um der gesellschaftlichen Entwicklung gerecht zu werden. Auf diesem Gebiet bestehen bisher jedoch nur sehr wenig praktische Erfahrungen und vornehmlich theoretische Ansätze, wie z.B. Forschungen in Schweden. Daher wird zunächst einmal die Aufgabe der Ergotherapie, auch in Deutschland, darin bestehen, diese Erkenntnisse in die Praxis umzusetzen. Die praxisnahe Idee von präventiver Beratung zur Unterstützung eines erfolgreichen und zufriedenstellenden Übergangs von der Erwerbstätigkeit in den Ruhestand findet bei 83,3% der befragten Teilnehmer Zustimmung. Die Tatsache, dass die von den Experten angegebenen Ziele der Prävention und der Beratung einander ergänzen bzw. miteinander übereinstimmen (Partizipation, Lebensqualität, -zufriedenheit) zeigt außerdem, dass präventive Beratung eine vorstellbare Intervention ist. Diese Annahme wird zusätzlich dadurch unterstützt, dass die Experten bei präventiven Maßnahmen Beratung als eine der Vorgehensweisen nennen. (vgl. 5.1.1.) 57 Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand 5.2.1. Zusammenfassung in Bezug auf die Ziele Im Ganzen werden also die angestrebten Ziele mit den Ergebnissen dieser Untersuchung erreicht. Die Aussagen bieten einen Einblick in die Ergotherapie der befragten Länder und geben Informationen und Anregungen, die in Deutschland als Grundlage zur (Weiter-)Entwicklung der Bereiche Prävention, Beratung und Ruhestand hilfreich sind. Eine weitere Forschung zu dieser Thematik kann nicht nur als möglich, sondern z.B. aufgrund der demographischen Entwicklungen (vgl. Abb. 1.) als notwendig betrachtet werden. Ableiten lässt sich auch, dass eine weitere Untersuchung der anfänglichen Fragestellung, „Können dt. Ergotherapeuten durch präventive Beratung dazu beitragen, Menschen einen erfolgreichen und zufriedenstellenden Übergang von der Erwerbstätigkeit in den Ruhestand zu ermöglichen“, angezeigt ist. Dies ergibt sich schon aus der Tatsache, dass die Mehrheit (83,3%) der Experten eine solche Intervention als hierzu geeignet ansehen. Allerdings wird auch deutlich, dass das ergotherapeutische Wissen, auch im Ausland, noch vornehmlich aus theoretischen Überlegungen besteht. Dies bedeutet, dass bis zu einer praktischen Umsetzung der oben formulierten Maßnahme noch ein weiter Weg zu gehen ist (vgl. 5.4.) 5.3. Kritische Beurteilung und Begrenzung der Studie In dieser Studie geht es darum, internationale Ideen und Erfahrungen zu sammeln. Aufgrund des zeitlichen Rahmens, des Umfangs der Studie und der Schwierigkeit, Experten im Ausland zu finden, die sich in der Lage sehen, einen Fragebogen zu drei unterschiedlichen Themen zu beantworten, konnte eine ausgewogene Länderverteilung in der Population nicht berücksichtigt werden. Aus dem gleichen Grund konnte auch nicht eingehend nach Experten aus Ländern gesucht werden, die in der Literatur als richtungsweisend zu den Themen Prävention, Beratung und Ruhestand gelten, was am ehesten garantieren würde, die aktuellsten Entwicklungen zu erfassen. Im nachhinein kann aufgrund der Suche nach dem Schneeballsystem gesagt werden, dass es dennoch gelungen ist, Experten aus solchen Ländern z.B. Schweden, Großbritannien und USA zu gewinnen. Da nur jeweils ein bzw. zwei Experten aus jedem Land befragt wurden, kann keine allgemeingültige Aussage über die tatsächliche Situation des jeweiligen Landes gemacht werden. Um dem entgegenzuwirken, wurde beschlossen, Experten zu suchen, die in Ausbildung und Forschung tätig sind. (vgl. 3.) 58 Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand Aufgrund dieses Auswahlkriteriums ermöglichen die Ergebnisse trotz allem einen guten Einblick in die Ergotherapie des jeweiligen befragten Landes. Die Ergebnisse des Fragebogens zeigen, dass die Fragen die Subfragen beantworten. Jedoch hätten die Fragen zum Teil noch differenzierter gestellt werden müssen. So beinhaltet z.B. Frage 2.1. „Was für (präventive) Programme und wie sind Ergotherapeuten daran beteiligt?“ eigentlich zwei Fragen. Die Frage 2.1. wurde zwar von den Experten beantwortet, die Ergebnisse lassen aber keinen Rückschluss darauf zu, wie Ergotherapeuten in die genannte Programme einbezogen sind. Hätte man zwei Fragen hierzu formuliert, also erstens „An welchen Programmen sind Ergotherapeuten beteiligt?“ und zweitens “Wie sind Ergotherapeuten in diese Programme einbezogen?“, wäre diese Ungenauigkeit in den Antworten zu vermeiden gewesen. Die (in 3.2. Fehlerquellen) geäußerte Befürchtung, es könnte aufgrund des in Englisch verfassten Fragebogens zu sprachlichen Problemen kommen, wurde nicht bestätigt. Dies zeigt, dass es richtig war, den Fragebogen nicht nur inhaltlich, sondern zusätzlich auf eine für Nicht-Muttersprachler verständliche englische Grammatik und Ausdrucksweise hin zu überprüfen. Obwohl diese Studie die drei Themen Prävention, Beratung und Ruhestand unabhängig von einander betrachtet, werden die Bereiche in Frage 12. miteinander in Zusammenhang gebracht: „Kann Ihrer Meinung nach Beratung durch einen Ergotherapeuten zu einem zufriedenstellenden Übergang von Arbeitnehmer zum Ruheständler beitragen? Und helfen, erfolgreich mit den daraus resultierenden Veränderungen im täglichen Leben umzugehen? Wenn Ja, warum und wie?“ Dieser Schritt erwies sich als sehr geeignet, um Auskunft über weitere, die Themen verbindende Untersuchungen zu bekommen und Aussagen über die anfangs entwickelte Fragestellung zu treffen. Allerdings kann eine einzige Frage die Thematik nur anreißen und lediglich Aufschluss darüber geben, ob eine weitere Forschung in diesem Bereich angezeigt ist; dies war nicht zuletzt eines der Ziele dieser Untersuchung. Die Resultate dieser Untersuchung bieten, wie in den Zielen formuliert, einen ersten Einblick in die Thematik und sollen Grundlage für weitere Forschungen in diese Richtung darstellen. 59 Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand 6. Diskussion und Ausblick Schon im Verlauf der Untersuchung und vor der Auswertung der Fragebögen war zu erkennen, dass dieses Thema als sehr reizvoll, aber auch neu einzustufen ist. Viele der Antworten auf die Emailanfrage, im Rahmen der Expertensuche, beinhalteten Aussagen, wie diese: „Überhaupt weiß ich von keinen Ergos in der Schweiz die sich mit so was beschäftigen [...] Ich denke aber auch, dass das sehr wohl ein Gebiet mit Zukunft für uns sein könnte [...] Gratulation jedenfalls zu diesem hochinteressanten Thema!“ “It is some very interesting topics that you are working with […]” “Then again maybe all occupational therapists should be experts in preventive issues!” Daraus lässt sich selbstverständlich keine wissenschaftlich begründete Aussage ableiten, aber es machte schon im Voraus deutlich, dass auch Ergotherapeuten aus anderen Ländern das Thema dieser Studie als interessant, umsetzbar und zukunftsweisend für die Ergotherapie ansehen. Die Ergebnisse unterstreichen diese Annahme. Sie machen aber auch deutlich, dass es bis zur tatsächlichen praktischen Umsetzung nötig sein wird, noch viele Aspekte zu ändern, (weiter-)zu entwickeln und zu erforschen. Bei der Betrachtung des Übergangs vom Erwerbsleben in den Ruhestand eröffnet sich sehr schnell ein mögliches wachsendes Problemfeld der Industrienationen. Die rasant wachsende Zahl älterer Menschen erschwert deren soziale Integration in kleine Familien- und Freundeskreise, die sich durch eine Zuschreibung von Aufgaben und Funktionen auszeichnen. Dies wird umso gravierender auf dem Hintergrund der zunehmend sozial entkoppelten Lebensverhältnisse, die sich dadurch auszeichnen, dass sich Familien und Nachbarschaften, Dorfgemeinschaften etc. auseinanderleben. Sozialpsychologisch stellt sich die hier skizzierte Entwicklung als ein gesellschaftliches Problem dar. Aber auch in der Sicht auf den einzelnen Menschen ist diese Übergangsphase als bedeutsam anzusehen. Oft wird der Ruhestand im Vorfeld als ewig währender Urlaub angesehen. Eine solche Betrachtungsweise erweist sich aber in der Regel sehr schnell als Irrtum. Der Mensch benötigt neben sozialen Rollen und Aufgaben auch Betätigung im Bereich der Produktivität. Geht dieser Bereich im Übergang zum Ruhestand verloren, empfinden Menschen dieses Fehlen als Mangel, der ihre Lebensqualität negativ beeinflusst. Zudem fehlt häufig die Erfahrung, die Zeit des „Urlaubs“ selbstständig zu strukturieren und zu gestalten. 60 Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand Probleme entstehen oftmals durch den Wegfall der Arbeit als der gewohnten, das ganze Leben strukturierenden und sinngebenden Betätigung. Das bedeutet, dass Veränderungen auch genau in diesem Bereich ansetzen sollten, um das eigentliche Problem zu beheben. Es müssen also mit dem jeweiligen Klienten Betätigungsfelder erschlossen und erarbeitet werden, die es dem Menschen ermöglichen, die für sein Leben notwendigen Strukturen und Sinn-Zusammenhänge aus diesen neuen oder wieder gewonnenen Betätigungen zu ziehen. Aus diesem Grund erscheinen Ergotherapeuten für diese Problematik hervorragend qualifiziert, da sie sich mehr als Psychologen, (Sozial-) Pädagogen oder Sozialarbeiter mit der menschlichen Betätigung und ihrer Bedeutung für das ganze Leben auseinandersetzen. Auch aus Sicht der befragten internationalen Experten ist dieses Thema durchaus ein Problemfeld, in dem Ergotherapeuten erfolgreich tätig werden können. Aber auch in einigen der befragten Länder wird diese Thematik erst seit kurzem eingehender betrachtet. Ausgearbeitete Programme oder Maßnahmen fehlen nicht nur in Deutschland. Dennoch darf die momentane Auseinandersetzung mit dieser Fragestellung in den anderen Ländern durchaus als „Stachel“ angesehen werden, der geeignet ist, die Diskussion in Deutschland zu forcieren. Offen bleibt, für wie viele Menschen in Deutschland der Übergangsprozess vom Erwerbsleben in den Ruhestand ein Problem darstellt, und ob Erkrankungen im Rentenalter in Zusammenhang mit einem nicht zufriedenstellendem Wechsel gebracht werden können? Die obenstehenden Erläuterungen zeigen eine Chance für neue Aufgabenbereiche in der Ergotherapie auf. Die Ergebnisse des Bereiches Ruhestand verdeutlichen, dass bereits theoretische Grundlagen durch „occupational science“ vorhanden sind. Die Aufgabe ist jetzt, diese aufzugreifen, weiterzuentwickeln und für die Praxis nutzbar zu machen. Da beabsichtigt wird, Menschen, die sich an der Schwelle zum Ruhestand befinden, vor dem Auftreten möglicher Schwierigkeiten zu erreichen, muss es sich um ergotherapeutische Interventionen aus dem Bereich der Prävention handeln. Der „Runde Tisch Gesundheit“ fordert eine Stärkung der Prävention im Gesundheitswesen und insbesondere für den Bereich des Alterns. Für die Ergotherapie sind bislang allerdings kaum präventive Maßnahmen beschrieben. Im Indikationskatalog (ein Berufsprofil wurde bisher nicht ausformuliert) sind lediglich präventive Einzelmaßnahmen aufgeführt wie Sturzschutz, Gelenkschutz u.ä.; diese können als Maßnahmen der sekundären Prävention angesehen werden. 61 Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand Während in anderen Ländern Ergotherapeuten als eigenständige Berater eingestellt oder beauftragt werden, ist dies in Deutschland bisher noch nicht möglich. Ein Grund hierfür ist, dass Ergotherapie ein vom Arzt zu verschreibendes Heilmittel ist. Ein Einsatz als eigenständiger Berater in einem Unternehmen wie in Großbritannien, Kanada (vgl. Townsend et al., 1997) ist rechtlich nicht möglich. Hierzu ist es erst einmal notwendig, gesundheitspolitische Strukturen zu verändern. Zudem muss die deutsche Ergotherapie zunächst eine klare eigenständige Beraterrolle bzw. ein Berufsprofil entwickeln und definieren, um professionelle Fähigkeiten und Grenzen allgemein bekannt zu machen, sozusagen als „Werbung“ in eigener Sache. Auch in Deutschland gibt es Ergotherapeuten, die beispielsweise von Firmen als Berater eingestellt werden; sie arbeiten aber ausschließlich aus den o.g. Gründen unter dem Titel Berater und nicht als Ergotherapeuten (z.B. Berater bei Hilfsmittelkonstruktionen oder Berater bei Firmen zur Anpassung von Hilfsmitteln an Klienten). Hierfür ist neben den gesetzlichen Bestimmungen auch das fehlende Berufsprofil verantwortlich. Trotzdem stellt die Beratung als Methode ergotherapeutischer Intervention eine Ressource für die zukünftige Begleitung von Menschen bei solchen „major live events“ dar. (vgl. 2.3.2) Die vorliegenden Resultate dieser Forschungsarbeit bieten Grundlage und Ideen für neue Wege in der deutschen Ergotherapie. Wird es deutschen Ergotherapeuten möglich sein, eine primär-präventive Beratung, also Beratung vor dem Auftreten einer Dysfunktion/Erkrankung, anzubieten? Abhängig wäre dies von der z.Zt. gesetzlichen Regelung, nach der Ergotherapeuten erst nach Überweisung eines Arztes intervenieren dürfen; hierbei könnte der Berufsverband mit den Krankenkassen, Heilmittelverbänden und der Ärzteschaft aushandeln, primär-präventive Beratung in den Indikationskatalog der Ergotherapie aufzunehmen. Dies würde Ärzte befähigen, diese ergotherapeutische Beratung bei Arbeitnehmern zu verordnen, die vor der Berentung bzw. Pensionierung stehen. Die genannten Diskussionspunkte zeigen auf, dass noch Forschungsbedarf in dieser Richtung besteht. Die zusätzlichen Literaturangaben der Experten (s. Anhang VII) sollen den Einstieg für weitergehende Forschungen erleichtern. 62 Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand Abkürzungsverzeichnis Abb. bzw. d.h. Ergo/Et/Ot ET/OT et al. etc. ggf. Hrsg. hrsg. v. o. Autor o.g. o. J. o. O. o. S. S. s.o. u.a. usw. vgl. z.B./e.g. Abbildung beziehungsweise das heißt Ergotherapeut/Occupational Therapist Ergotherapie/Occupational Therapy et aliter, und andere et cetera, und so weiter gegebenenfalls Herausgeber herausgegeben von ohne Autor oben genannte(n)(r) ohne Jahr ohne Ort ohne Seite Seite siehe oben unter anderem und so weiter vergleiche zum Beispiel/for example 63 Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand Literaturverzeichnis [O. AUTOR]: 09.05.2003, Prävention ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und muss gemeinschaftlich finanziert werden [...], www.g-k-v.com/, Mai 2003. ALTGELD, T.,: Präventiv diskutiert – Alle reden über Investitionen in Prävention und Gesundheitsförderung – doch was wird getan? Dr. Med. Mabuse, Nr. 140, November/Dezember 2002, S. 48-51. APITZ ROSMARIE, BECKER SIBYLLE, EBERLE GUDRUN et al. 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Vorgelegt zur Tagung der Friedrich-Ebert-Stiftung, Gesprächskreis Arbeit und Soziales, S. 10; “Gesundheitssysteme im internationalen Vergleich“ am 11. April 2002 in Berlin. SCHROETER, R. KLAUS; PRAHL, HANS-WERNER: Soziologisches Grundwissen für Altenhilfeberufe – Ein Lehrbuch für die Fach(hoch)schule, Beltz Verlag, Weinheim und Basel; 1999. STREINER, DAVID L.; NORMAN, GEOFFRY R.: Health Measurement Scales – A Practical Guide to Their Development and Use; 1995; Second Edition. TOWNSEND, ELISABETH ET AL.: Enabling Occupation – An Occupational Therapy Perspective, CAOT Publications ACE, Ottawa; 1997. WOLDRICH, ANGELA: Beratung – Eine Begriffsbestimmung aus historischer, fachspezifischer und gesellschaftlicher Perspektive unter besonderer Berücksichtigung der Behindertenberatung und der Abgrenzung zur Therapie, Diplomarbeit, Leopold-Franzens-Universität; Innsbruk 1998. 66 Anhang Anhang I Anhang I GLOSSAR AMPS Assessment of Motor and Process Skills; Assessment des Model of Human Occupation (vgl. Kielhofner 1995, S.207) COPM Canadian Occupational Performance Measure; Assessment des Canadian Model of Occupational Performance Client-centered assessment of occupational performance and satisfaction. Reference: Law, M., Baptiste, S., Carswell, A., McColl, M., Polatajko, H., & Pollock, N. (1994). Canadian Occupational Performance Measure. CAOT Publications ACE. (also available through the American Occupational Therapy Association). Desozialisation bezeichnet die Ausgliederung aus einer sozialen Gruppe und den Übergang in eine nächste Sozialisationsphase (vgl. Schroeter & Prahl, 1999, S. 56-58) kritisches Lebensereignis Geschehnisse, die die soziale Lebenssituation eines Menschen verändern, gewohnte Lebensabläufe unterbrechen und veränderte Verhaltensmuster verlangen (Schroeter & Prahl, 1999, S. 63) Messinstrument Instrument, um (hier: Forschungs-) Daten zu messen (vgl. Ploch; Schifferman, 2001 S. 12ff). Messzeitpunkt Zeitpunkt, an dem das Messinstrument eingesetzt wird (vgl. Ploch; Schifferman, 2001 S. 2ff) MOHO Model of Human Occupation (Vgl. Kielhofner, 2002) Occupational form Konzept, das davon ausgeht, das Betätigung eine Form hat. Diese Form wird geprägt von der Person, dem genutzten Objekten, den Aktivitäten und den sozialen Definition und Bedeutung welche den Aktivitäten und Betätigungen beigemessen wird. Alles im Bezug auf die jeweilige Kultur und Gesellschaft. (Kielhofner, 1997, S. 101-104) II Anhang OPHI Occupational Performance History Interview; Assessment des Model of Human Occupation. Reference: Kielhofner, G., Mallinson, T., Crawford, C., Nowak, M., Rigby, M., Henry, A., & Walens,D. (1998). Available through the American Occupational Therapy Association at www.aota.org. Pilotstudie Vorstudie, um Messinstrument auf Schlüssigkeit, Verständlichkeit, Eindeutigkeit, Suggestibilität und Kontinuität der Fragen zu überprüfen (vgl. Kirchhoff et. al., 2001) Qualitative Forschung Systematische, subjektive Methode, um Lebenserfahrungen und Eindrücke zu beschreiben und ihnen Bedeutung zu geben (vgl. Royeen 1997, S. 196) Querschnittstudie Studie mit nur einem Messzeitpunkt pro Individuum (vgl. Ploch; Schifferman, 2001, S 17) Reliabilität Gütekriterium, beurteilt Zuverlässigkeit. Trifft Aussagen über Stabilität der Ergebniswerte bei wiederholten Messungen (vgl. Ploch; Schifferman, 2001, S. 14) Researchdesign Aufbau der Forschung (vgl. Ploch; Schifferman, 2001, S.8) RSI Repetitive Strain Injury SAFER-Tool The Safety Assessment of Function and the Environment for Rehabilitation (SAFER) Tool is an Occupational Therapy assessment for use with elderly and disabled people living in the community. Assessment des Canadian Model of Occupational Performance Self Manager and Role Repertoire Development Interview Assessment der UIC (University of Illinois at Chicago) Sozialisation lebenslanger Prozess der Vergesellschaftung des Einzelnen, umfasst Entstehung und Entwicklung der menschlichen Persönlichkeit; vollzieht sich nur in Abhängigkeit von und Auseinandersetzung mit den sozialen und materiellen Lebensbedingungen der jeweiligen Kultur (vgl. Schroeter & Prahl, 1999, S. 54-56) III Anhang Statuspassage oder Transition Übergang von einer Phase des Lebenslaufs in eine andere zB. der Übergang von der Erwerbstätigkeit in den Ruhestand (Schroeter & Prahl, 1999, S. 59) Validität Gütekriterium, beurteilt Gültigkeit. Stellt Frage, ob Messinstrument tatsächlich misst, was es messen soll (vgl. Ploch; Schifferman, 2001, S. 14) WEIS Work Environment Impact Scale, Assessment des Model of Human Occupation, (vgl. Kielhofner, 2002, S. 184) WRI Worker Role Interview; Assessment des Model of Human Occupation, (vgl. Kielhofner, 2002, S. 184) IV Anhang II ANSCHREIBEN EXPERTENSUCHE Dear Madam, dear Sir, We are 3 students of occupational therapy at the Hoogeschool Zuyd Heerlen/NL. We already completed our 3 year education in Germany and are now attending an one year studies at the Netherlands to get a bachelor in OT. Now we are working on our dissertation for the diploma. So we are looking for information and experts about “OT and preventive consultation” and “retirement, changing from worker to retiree and its implications on occupational life” in other countries. Since, this is an more or less unknown topic in Germany we want to find basic knowledge about “prevention”, “consultation” and “retirement” in occupational therapy. The aim of our study is to answer the questions whether people changing from worker to retiree might have implications on their occupational life that would require occupational therapy? How does the role of an Ot as an counsellor look like? Do Ot's work preventive? Is there preventive consultation in OT? And finally, is there preventive consultation for people changing from worker to retiree by Ot's in? We are planning to send an questionnaire to experts in “prevention” or “Ot as an counsellor” or “Ot and retirement” and are now searching for experts who would agree to answer it. The questionnaire would be send end of January/February. Our question is whether you can offer us some information/answer the questionnaire or know other Ot's/experts who can do so? Thank you very much in advance and we are looking forward to hear from you! Yours sincerely, Irina Schmitt, Ira Kellert and Jürgen Mies Irina Schmitt Rudofstaße 12 D-52070 Aachen Germany 0049(0)241-1605121 [email protected] V Anhang III ANSCHREIBEN UND FRAGEBOGEN DER PILOTSTUDIE Evaluation zum Fragebogen Ira Kellert, Jürgen Mies, Irina Schmitt Interview zur Pilotstudie des Fragebogens Liebe (r) Teilnehmer (in) an unserer Pilotstudie! Wir führen eine Forschungsarbeit zum Thema “Ergotherapie und präventive Beratung” und “Pensionierung, der Übergang vom Erwerbsleben in den Ruhestand und die damit verbundenen Folgen auf das Betätigungsleben (occupational life)” durch. Wir möchten Dich darum bitten, in unserem Pilotstudienbewertungsbogen ruhig auch sehr kritisch Stellung zu nehmen, da uns dies eine Hilfe bei seiner Verbesserung sein wird. Im Voraus bedanken sich bei Dir Ira Kellert, Jürgen Mies und Irina Schmitt! 1.) ZEIT Wie viel Zeit hast Du zum Ausfüllen des Fragebogens benötigt? Minuten Erschien Dir diese Zeit als angemessen / zu lang? o angemessen o zu lang Falls zu lang, wie lang hätte sie sein dürfen? Minuten 2.) ÄUSSERES ERSCHEINUNGSBILD Sprach Dich das Layout an? Was hättest Du Dir wie anders gewünscht? (z.B. Farbe, Schriftgröße, Anordnung) VI Anhang Evaluation zum Fragebogen Ira Kellert, Jürgen Mies, Irina Schmitt 3.) VERSTÄNDLICHKEIT Welche Fragen fandest Du missverständlich? Nummer: Falls ja: a.) Was war missverständlich? b.) Hast Du Verbesserungsvorschläge zur Formulierung? Welche Anweisungen fandest Du missverständlich? Falls ja: a.) WAS war missverständlich? b.) Hast Du Verbesserungsvorschläge zur Formulierung? 4.) INHALT Fandest Du es lohnend, dieses Thema zu untersuchen? o Ja o Nein Haben die Fragestellungen des Bogens Dein Interesse auf mögliche Antworten geweckt? o Ja o Nein Waren die Fragen logisch aufeinander aufgebaut? Gab es Fragen, deren Beantwortung Dir unangenehm war? Welche Fragen hättest Du noch zu diesem Thema stellen wollen? VII Anhang Evaluation zum Fragebogen Ira Kellert, Jürgen Mies, Irina Schmitt 5.) BEGLEITSCHREIBENBEWERTUNG Empfandest Du das Begleitschreiben als ansprechend? a.) Optisch b.) Inhaltlich Gab es Verständnisschwierigkeiten darin? Wenn ja, welche? o Ja o Nein Hast Du Umformulierungsvorschläge? 6.) DEIN KOMMENTAR Wie war Dein Gesamteindruck? Gibt es noch Anmerkungen von Deiner Seite? HERZLICHEN DANK FÜR DEINE MÜHE! Wir werden uns darum bemühen, Deine Verbesserungsvorschläge mit einfließen zu lassen! Ira Kellert, Jürgen Mies und Irina Schmitt VIII Anhang IV ANSCHREIBEN UND FRAGEBOGEN DER HAUPTSTUDIE Questionnaire about international experiences and ideas in prevention, consultation and retirement-process in OT Fakultät Ergotherapie 3+1 2002/2003, Hogeshool Zuyd Heerlen, NL Dear participant, Some time ago you agreed to participate as an expert in our research about „International experiences and ideas in prevention, consultation and retirement - process in Occupational Therapy“ Again, we want shortly introduce ourselves. All three of us are Germans and completed our three year education as Occupational Therapists in Germany. We are now attending a one year studies in the Netherlands to help establishing a more professional and educated profession of occupational therapy in Germany. This research now is our final project. After these studies we will graduate with the Bachelor degree in Occupational Therapy. Since the idea is to collect experiences and ideas about the three different subjects of our study please answer all of them even if you do not concern yourself as an “expert” in this area. In order to have a successful research we kindly ask you to send this survey back by 24th of February! All personal information will of course be treated confidential! Naturally all data will be treated confidential. Only the name of the country you are working in will be used in connection with your answers. The results will be used for the final report and probably for some publications in Germany. The report with its results will be protected by copyright of the Hogeschool Zuyd, Heerlen/NL. For security reasons we are using an Antivirus Scan which has the auto protect mode when we are sending emails. It updates automatically every week. Because of this you are able to open our attachment without any concern of a virus. Here are some tips and directions concerning the questionnaire: • • • Open the file with a double-click Save it as e.g. “questionnaire diploma” on your desktop Open the File and answer the questionnaire IX Anhang • • • • • The answer boxes can be accessed by Tab-stop or mouse click The answer boxes will expand automatically as you write The small boxes can be crossed by a mouse-click After finishing the survey, please save the document again Send it back as an attachment via email Please note: If you just open the attachment, answer the questions and return it to us it will not have your answers If you have any problems with downloading, saving or using the questionnaire contact us: [email protected]; [email protected]; [email protected] If you are not able to save this file on your computer or if you encounter any other technical difficulties, please feel free to print it out and post it to us at: Jürgen Mies Roehfeldstrasse 65 D-53227 Bonn, Germany Again, thank you very much for answering our questionnaire and offering us your time and effort! We are looking forward to read your answers! Please do not hesitate to contact us, if you have inquiries concerning our research project or questionnaire. With kind regards, Jürgen Mies, Irina Schmitt and Ira Kellert [email protected]; [email protected]; [email protected] Occupational Therapists Fakultät Ergotherapie, Studiengang 3+1 Hogeschool Zuyd, Heerlen The Netherlands X Anhang Questionnaire about international experiences and ideas in prevention, consultation and retirement-process in occupational therapy Where (in which country) did you get your occupational therapy (OT) diploma? In which country are you working as an occupational therapist? In which field of occupational therapy are you working? Voluntary information: Name: Address: Email: I. PREVENTION Primary prevention: All activities designed to reduce the instances of an illness, therapy mainly covers information and health education Secondary prevention: All activities aimed at reducing the prevalence of an illness, therapy mainly concerns identification and early screening Tertiary prevention: All activities aimed to reduce the functional consequences of an illness, therapies are all interventions designed to assist the patient to return to educational, family, professional, social and cultural life (www.cplol.org/en/prevention.html2003) XI Anhang 1. Are primary prevention and/or secondary prevention a part of occupational therapy in your country? yes 1.1 (continue with 2.) In which stage(s) of prevention is occupational therapy involved? primary prevention secondary prevention • Who are your clients (e.g. handicap/diagnosis)? • What are your therapy methods? • Which assessments do you use? • What are the aims/goals of occupational therapy interventions in prevention? • In which fields of occupational therapy takes prevention place? • Who commissions occupational therapists to be involved in prevention? (e.g. organizations, employers, hospitals) In your country, are there any ongoing or planned prevention-programs where occupational therapists are involved? yes 2.1. no What is preventive therapy like? • 2. (continue with 1.1.) (continue with 2.1.) no (continue with 3.) What kind of programs and how are occupational therapists involved? XII Anhang 3. What kind of competences/skills is occupational therapy able to bring into prevention? 4. Any further comments about prevention? II. CONSULTATION 5. Is consultation a part of occupational therapy in your country? yes 5.1. (continue with 5.1.) no (continue with 6.) How is the role of an occupational therapist as a counselor described according to the profession-outline* of occupational therapy in your country? * framework / profile where the concept of profession (OT) is written down • Who are your clients (e.g. handicap/diagnosis)? • What are your therapy methods? • Which assessments do you use? • What are the aims/goals of occupational therapy interventions in consultation? • In which field of occupational therapy takes consultation place? • Who commissions occupational therapists to be involved in consultation? (e.g. organizations, employers, hospitals) • Further descriptions? XIII Anhang 5.2. In practice, what kind of intervention methods, techniques, assessments and OT-Models are used with consultation? 5.3. Is consultation used in ways not described in your profession-outline? If so, how? (After answering this question continue with 7.) 6. 7. Consultation is not a part of occupational therapy in your country, how would you visualize this concept? • Who would be your clients (e.g. handicap/diagnosis)? • What would be your therapy methods? • Which assessments would you use? • What would be the aims/goals of occupational therapy intervention in consultation? • In which field of occupational therapy would consultation take place? • Who would commission occupational therapists to be involved in consultation? (e.g. organizations, employers, hospitals) • Further ideas? Any further comments about consultation? XIV Anhang III. RETIREMENT Retirement-process: In sociology retirement is seen as a “critical life-event” which reshapes a person’s life and requires new behavioral patterns and occupational forms. Implications are described in role set, social contacts, organization of time, order of the day, social values, loss of regulating structures and financial situation. (Schroeter/Prahl, Weinheim 1999) 8. As described above the change from being a worker to a retiree has many implications on a person’s daily life and routine. Since occupational therapy has its focus on human occupation in productivity, selfcare and leisure, do you think these implications concern occupational therapy? If so, how? 9. Are there in your opinion any other possible implications that might concern occupational therapy and its competence? 10. Is the process of retirement and its implications on occupational life a topic in occupational therapy in your country? yes (continue with 10.1.) no (continue with 11.) 10.1. To what extend, only in theoretical concepts or already in practice? 11. Do you think that having a consultation with an occupational therapist might help people to make a satisfactory transition from being a worker to a retiree and to deal successful with resulting changes in daily living? If so, why and how? 12. Any further comments about retirement? XV Anhang 13. Please write down any references (books, journals, internet sites) about “prevention”, “consultation” and “retirement” in occupational therapy! (all languages) Thank you very much for offering us your time and effort!! Save the document now and send this questionnaire back as an attachment to: [email protected]; [email protected]; [email protected] or post it to Jürgen Mies Roehfeldstrasse 65 D-53227 Bonn, Germany XVI Anhang Erinnerungs-Emails Subject: Reminder / questionnaire about prevention, consultation and retirementprocess Dear participant, Monday the 3rd of February we send you our questionnaire about prevention, consultation and retirement-process. We just wanted to remind you that in order to have an successful research we kindly request you to send it back until 24th of February! Thank you very much! With kind regards Jürgen Mies, Irina Schmitt & Ira Kellert Subject: Reminder / questionnaire about prevention, consultation and retirementprocess Dear participant, This is a second reminder. Monday the 3rd of February we send you our questionnaire about prevention, consultation and retirement-process. We just wanted to remind you that in order to have an successful research we kindly request you to send it back until 10th of March , that is today. Thank you very much! With kind regards Jürgen Mies, Irina Schmitt & Ira Kellert XVII Anhang V GRUNDAUSWERTUNG Kodierung 1. 1.1. A 1.1. B 1.1. C 1.1. D 1.1. E 1.1. F 1.1. G 2. 2.1. 3. 4. 5. 5.1. A 5.1. B 5.1. C 5.1. D 5.1. E 5.1. F 5.1. G 5.2. 5.3. 6. A 6. B 6. C 6. D 6. E 6. F 6. G 7. 8. A 8. B 9. 10. 10.1. 11. A 11. B 12. 13. YES 1 PR2 1 N0 2 SEC3 2 YES 1 NO 2 YES 1 NO 2 YES 1 NO 2 YES 1 NO 2 YES 1 NO 2 BEIDE 0 ANG4 1 ANG 1 ANG 1 ANG 1 ANG 1 ANG 1 ANG 1 ANG 1 ANG 1 ANG 1 ANG 1 ANG 1 ANG 1 ANG 1 ANG 1 ANG 1 ANG 1 ANG 1 ANG 1 ANG 1 ANG 1 ANG 1 ANG 1 ANG 1 ANG 1 ANG 1 ANG 1 UNKLAR5 0 ANG 1 ANG 1 ANG 1 ANG 1 ANG 1 UNKLAR 0 ∅1 9 ∅9 ∅9 ∅9 ∅9 ∅9 ∅9 ∅9 ∅9 ∅9 ∅9 ∅9 ∅9 ∅9 ∅9 ∅9 ∅9 ∅9 ∅9 ∅9 ∅9 ∅9 ∅9 ∅9 ∅9 ∅9 ∅9 ∅9 ∅9 ∅9 ∅9 ∅9 ∅9 ∅9 ∅9 ∅9 ∅9 ∅9 ∅9 1 keine Angaben primary prevention 3 secondary prevention 4 Angaben, Frage wurde beantwortet 5 unklare Angabe 2 XVIII Anhang Datensatz / Prävention 1. 1Q4 2Q6 2Q1 4Q5 5Q3 6Q7 7Q 8Q 1 1 1 2 1 1 1.1. A 0 1 0 9 0 0 WERT1 1/3WERT2 WERTUNG 7 36 ja 10 39 ja 1 2 1.1. B 1 1 1 9 1 1 1.1. C 1 1 9 9 1 1 1.1. D 1 1 9 9 1 1 1.1. E 1 1 1 9 1 1 1.1. F 1 9 9 9 1 1 1.1. G 1 1 1 9 1 1 2. 2.1. 3. 4. 1 1 1 2 1 1 1 1 1 9 1 1 1 1 1 1 1 1 9 9 9 9 9 9 14 39 ja 22 39 ja 22 39 ja 14 39 ja 30 39 ja 14 ∅ ja 7 36 ja 14 39 ja 6 36 ja 54 ∅ ja Summe aller Werte einer Frage führt bei gleichem bzw. höherem WERT zum Ausschluss der Frage XIX Anhang Datensatz / Beratung 1Q4 2Q6 3Q1 4Q5 5Q3 6Q7 7Q 8Q WERT1 1/3WERT2 WERTUNG 1Q4 2Q6 3Q1 4Q5 5Q3 6Q7 7Q 8Q WERT1 1/3WERT2 WERTUNG 1 2 5. 1 1 1 1 1 1 5.1. A 1 1 9 1 1 1 5.1. B 1 1 9 1 1 1 5.1. C 1 1 9 1 1 1 5.1. D 1 1 9 1 1 1 5.1. E 1 9 9 1 1 1 5.1. F 1 1 9 1 1 1 5.1. G 9 9 9 9 1 9 5.2 1 1 9 1 1 9 6 36 ja 14 36 ja 14 36 ja 14 36 ja 14 36 ja 22 36 ja 14 36 ja 46 ∅ ja 22 36 ja 5.3 9 1 1 9 1 1 6. A 9 9 9 9 9 9 6. B 9 9 9 9 9 9 6. C 9 9 9 9 9 9 6. D 9 9 9 9 9 9 6. E 9 9 9 9 9 9 6. F 9 9 9 9 9 9 6. G 9 9 9 9 9 9 7. 9 9 9 9 9 9 22 ∅ ja 54 36 nein 54 36 nein 54 36 nein 54 36 nein 54 36 nein 54 36 nein 54 54 ∅ ∅ (nein) ja Summe aller Werte einer Frage führt bei gleichem bzw. höherem WERT zum Ausschluss der Frage XX Anhang Datensatz / Ruhestand / Literatur 1Q4 2Q6 3Q1 4Q5 5Q3 6Q7 7Q 8Q 8. A 1 1 1 1 1 1 WERT1 6 2 1/3WERT 36 WERTUNG ja 1 2 8. B 1 1 1 0 1 1 9. 1 9 1 9 1 9 10 1 1 2 2 1 2 10.1 1 1 9 9 1 9 11. A 1 1 1 1 1 9 11. B 1 1 1 1 1 9 12. 1 9 9 9 1 9 13. 1 1 9 9 9 9 5 ∅ ja 30 ∅ ja 9 36 ja 30 45 ja 14 36 ja 14 ∅ ja 38 ∅ ja 38 ∅ ja Summe aller Werte einer Frage führt bei gleichem bzw. höherem WERT zum Ausschluss der Frage XXI Anhang VI TEXT GESUNDHEITSFÖRDERUNG UND PRÄVENTION Im Sinne der obigen Beschreibung von Gesundheit müssen wir uns also in der Regel aktiv um Gesundheit bemühen, müssen Gesundheit stets aufs neue erzeugen. Gesundheitsförderung mit dem Ziel der Bewahrung von Gesundheit sowie der Verbesserung und Steigerung von Gesundheitspotentialen umfasst alle vorbeugenden Aktivitäten und Maßnahmen, die die gesundheitsrelevanten Lebensbedingungen und Lebensweisen von Menschen zu beeinflussen suchen. Hierzu zählen medizinische, hygienische, psychische, psychiatrische, kulturelle, soziale, ökonomische und ökologische Ansätze. Gesundheitsförderung soll die Menschen befähigen, größeren Einfluss auf die Erhaltung und Verbesserung ihrer Gesundheit zu nehmen. Dabei gelten die Prinzipien: • ein Verständnis für die ständigen Wechselwirkungen zwischen Mensch und Umwelt zu erzielen, • den Blick auf die gesamte Bevölkerung und ihren alltäglichen Lebenszusammenhängen zu richten, • die Bedingungen und Ursachen von Gesundheit zu beeinflussen, • unterschiedliche, ergänzende Maßnahmen oder Ansätze (einschließlich Information, Erziehung, Gesetzgebung, steuerliche Maßnahmen, organisatorische Regelungen, gemeindenahe Veränderungen oder spontane Maßnahmen bei Gesundheitsgefährdungen) zu verbinden sowie • die Gesundheitsförderung als primäre Aufgabe im Gesundheits- und Sozialbereich anzusehen. Meilensteine in der Gesundheitsförderung sind die Ottawa-Charta zur Gesundheitsförderung (1986) der Weltgesundheitsorganisation (WHO), einem Aktionsprogramm zur Erreichung des Ziels ”Gesundheit für Alle bis zum Jahr 2000”, die Jakarta-Konferenz (1997) und das 1998 verabschiedeten Folgeprogramm ”Gesundheit 21 - die Politik ”Gesundheit für Alle” - 21 Ziele für das 21. Jahrhundert” (vgl. http://www.who.dk/rc/rc48/doc/rc4809 g.pdf). Dabei ist das konstante oberste Ziel, für alle das volle gesundheitliche Potential zu erreichen. Unterschieden wird zwischen den Hauptzielen, die Gesundheit der Bevölkerung während der gesamten Lebensspanne zu fördern und zu schützen sowie die Entstehung der wichtigsten Krankheiten und Verletzungen zu reduzieren und die auf Krankheiten durch Verletzungen zurückzuführenden Leiden zu mindern. Diese Ziele erfolgen auf der ethischen Grundlage, dass Gesundheit als fundamentales Menschenrecht zu betrachten ist, dass gesundheitliche Chancengleichheit und Solidarität im Handeln zwischen den Ländern und innerhalb der Länder besteht und dass Partizipation und Rechenschaftspflicht des einzelnen wie auch von Gruppen, Institutionen und Gemeinschaften in Hinsicht auf eine kontinuierliche gesundheitliche Entwicklung erfolgt. XXII Anhang Bei der Prävention dagegen zielen spezifische Maßnamen darauf ab, bestimmte Krankheiten zu verhüten oder ihre weitere Verbreitung zu verhindern. Nach dem Ziel der Prävention unterscheidet man zwischen primärer, sekundärer und tertiärer Prävention. • Die primäre Prävention ist auf die Ausschaltung von Krankheitsursachen ausgerichtet. Zu ihr zählen z.B. Impfungen oder auch eine Trinkwasserfluoridierung oder die Beseitigung krebserregender Stoffe wie beispielsweise Asbest am Arbeitsplatz. • Die sekundäre Prävention ist auf die möglichst frühzeitige Erkennung einer Krankheit (bevor Beschwerden oder Krankheitssymptome auftreten) und die nachfolgende Einleitung einer Behandlung ausgerichtet. Maßnahmen der sekundären Prävention sind z.B. Früherkennungsuntersuchungen. In Deutschland sind dies vor allem die Früherkennungsuntersuchungen für Kinder bis zum 6. Lebensjahr (U1 bis U9) zur Früherkennung von Krankheiten, die die körperliche und geistige Entwicklung in nicht geringem Maße gefährden, für Personen zwischen 12 und 20 Jahren einmal jährlich eine zahnärztliche Untersuchung, für Personen ab dem 35. Lebensjahr zweijährlich eine Gesundheitsuntersuchung zur Früherkennung von Krankheiten, insbesondere Herz-Kreislauf- und Nierenerkrankungen sowie der Zuckerkrankheit, für Frauen ab dem 20. Lebensjahr einmal jährlich eine Krebsfrüherkennungsuntersuchung, für Männer ab dem 45. Lebensjahr einmal jährlich eine Krebsfrüherkennungsuntersuchung sowie weitere Untersuchungen für Schwangere, Allergiker usw.. • Die tertiäre Prävention ist auf die Verhinderung von Folgeerkrankungen bzw. die Verhütung von Rückfällen bei Menschen mit einer bereits manifesten Krankheit oder Störung. Die tertiäre Prävention wird häufig in der Rehabilitation durchgeführt und hängt eng mit dieser zusammen. Bundesvereinigung für Gesundheit e.V., Heilsbachstr. 30, 53123 Bonn, Tel. (0228) 9 87 27-0, Fax 6 42 00 24 Der Text war im April 2003 veröffentlicht unter der Internet-Adresse www.bvgesundheit.de/Wegweiser/geskrank1.html. XXIII Anhang VII BERATUNG Phasen des niederländischen Beratungsmodells (nach Nathans & De Rooy; Heijsman et al., 1999, S.24-33) 0) Problem, Beratungsfrage Formulierte Frage/Problem wie sie der Klient oder Auftraggeber formuliert 1) Problemanalyse Analyse vom Handeln des Klienten, sowie Analyse der Aufgabe und Umgebung worin das Handeln stattfindet. Unterstützende Fragen sind: Was ist das Problem? Warum ist es ein Problem? Für wen ist es ein Problem? Wie groß ist das Problem? Was sind die Ursachen des Problems? Welche Kräfte halten das Problem aufrecht? Der Berater sollte innerhalb kurzer Zeit und auf systematische Weise die Beratungsfrage analysieren können. 2) Problemdefinition, Formulierung der Ziele Hier kommt der Berater zu einem Ergebnis der Problemanalyse. Die gewünschte Veränderung wird schriftlich festgehalten. In dieser Phase muss eine Übereinstimmung in den Zielen von Berater und Hilfesuchenden erreicht werden. Um die Lösung ausführen zu können, muss der Klient die Lösung akzeptieren 3) Erkennen und selektieren von Problemlösungen In dieser Phase stehen dem ergotherapeutischen Berater verschiedene Problem lösende Methoden zur Verfügung. (Heijsman et al, 1999, S.33) Der Berater wendet sein Fachwissen an, um zu einer adäquaten Lösung der Beratungsfrage zu kommen (Heijsman et al, 1999, S.24) Auf eine dieser Methoden wird im Anschluss näher eingegangen, da diese besonders für die präventive Beratung geeignet ist, und daher für die Klientel dieser Studie eruiert wird. 4) Implementierung der Lösung Ausführungs- und Aktionsphase, die Lösung wird in der Praxis ausgeführt 5) Evaluation Testen der Lösung und wenn nötig Umformulierung der Ziele XXIV Anhang „Didaktische Analyse“ zur Beratung Die „Didaktische Analyse“ von Gelder (Gelder, 1981 zitiert durch Heijsman et al., 1999, S. 41) umfasst folgende Komponenten: • • • • Was soll erreicht werden? (Zielsetzung) Wo muss begonnen werden? (Anfangssituation) Wie kann das Wissen vermittelt werden? (Unterrichtssituation) - Wie muss der Lehrstoff gewählt und sortiert werden? - Welche didaktischen Arbeitsformen sind dabei nützlich? - Welche Lernaktivitäten soll der Lernende anwenden? - Welche Unterrichts- und Lehrmittel sollen gebraucht werden? Mit welchem Ergebnis wurde das Wissen vermittelt? (Evaluation) Anfangssituation Zielsetzung Lehrstoff Didaktische Lern- Arbeitsformen aktivitäten Unterrichts- und Lehrmittel Bestimmung der Ergebnisse (Abb. 11), Modell der didaktischen Analyse (vgl. A. Heijsman et al., 1999, S. 41) XXV Anhang VIII VON DEN EXPERTEN EMPFOHLENE LITERATUR Gregory, M. D. (1983). Occupational behavior and life satisfaction among retirees. American Journal of Occupational Therapy, 37, 548-553. Marino-Schorn, J. A. (1986). Morale, work and leisure in retirement. Physical & Occupational Therapy in Geriatrics, 4, 49-59. Boderrick, T., & Glazer, B. (1983). Leisure participation and the retirement process. 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Journal of Occupational Science, 7, 5-13 XXVI Anhang Selected Aging References and Information Resources Contributed & compiled by: Joy Hammel, Deborah Walens, Elizabeth Walker Peterson, Cathy Lysack, & Trudy Mallinson This resource and additional aging and research resources can be accessed through the UIC Occupational Therapy Department home page at www.uic.edu/ahp/OT within the Center on Outcomes Research and Education link. Useful Web Sites on Aging Organization Description Web Address Administration on Aging Information designed for Older Americans and their families as well as those concerned about providing the opportunities and services to enrich the lives of older persons and support their independence. Nation's leading organization for people age 50 and older. Web site provides resources on aging, public policy, advocacy, and community services. AFAR helps scientists begin and further careers in aging research and geriatric medicine. www.aoa.dhhs.gov/ AARP-sponsored grant foundation dedicated to aging research Professional organization of health care providers dedicated to improving the health and well-being of all older adults. Organized to protect and promote personal and environmental health by exercising leadership in the development and dissemination of health policy Professional membership association in the field of aging www.andrus.org/ Mission is to support arthritis research and improve the quality of life of those affected by arthritis. Funded by the NIA to evaluate and disseminate theoretically grounded behavioral interventions designed to increase activity levels among older adults. www.arthritis.org Established by the NIA to encourage application of existing basic knowledge to important practical problems facing older adults. www.applied-gerontology.org Multidisciplinary organization dedicated to the scientific study of aging and to the translation/dissemination of research for practice and policy www.geron.org/ American Association of Retired Persons American Federation for Aging Research Andrus Foundation American Geriatric Society American Public Health Association American Society on Aging Arthritis Foundation The Boston University Roybal Center for the Enhancement of Late-Life Function The Edward R. Roybal Centers for Research on Applied Gerontology Gerontological Society of America www.aarp.org/ www.afar.org/ www.americangeriatrics.org/ www.apha.org www.asaging.org/ www.bu.edu/roybal XXVII Anhang National Assoc. of Professional Geriatric Care Providers. National Council on the Aging National Institute on Aging National Institute on Disability and Rehabilitation Research Retirement Research Foundation SeniorNet Gerontology Aging Resources A non-profit professional organization whose goal is the advancement of dignified care for the elderly and their families. www.caremanager.org Private, nonprofit association committed to promoting the dignity, self-determination, wellbeing, and contributions of older persons and to enhancing the field of aging through leadership and service, education, and advocacy One of the 25 institutes and centers of the National Institutes of Health, with a mission to improve the health and well-being of older Americans through research on aging processes, age-related diseases and special problems and needs of the aged. Within the U.S. Department of Education’s Office of Special Education and Rehabilitation Services (OSERS), NIDRR conducts comprehensive and coordinated programs of research and related activities to maximize the full inclusion, social integration, employment, and independent living of disabled individuals of all ages. Private foundation exclusively devoted to aging and retirement issues, research, service and education Provides older adults access to and education about computer technology and the Internet to enhance their lives and enable them to share their knowledge and wisdom Listing of multiple web sites. www.ncoa.org/ www.nih.gov/nia/ www.ed.gov/offices/OSERS/ NIDRR/ fdncenter.org/grantmaker/ rrf/index.html www.seniornet.com/ www.umdnj.edu/librweb/ gerontol.htm XXVIII Anhang Helpful General Aging Statistical and Demographic Trends Resource Sites Administration on Aging: http://www.aoa.dhhs.gov/ Access to Disability Data: http://www.infouse.com/disabilitydata/ Department of Health and Human Services Research: http://www.hhs.gov/policy/research.html DHHS – Office of Disability, Aging and Long Term Care Policy: http://aspe.os.dhhs.gov/daltcp/reports.htm Disability Statistics Center: University of California at San Francisco. http://128.218.183.95/UCSF/spl.taf?_from=default Home Health Care Chartbook (govt. statistics on home care): http://www.hcfa.gov/stats/stats.htm International Center for Disability Information: Disability Tables: http://www.icdi.wvu.edu/disability/tables.html National Aging Information Center: http://www.aoa.dhhs.gov/NAIC/Notes/trendsproject.html (this is a great place for linking to entire aging reports that are downloadable) National Association for Home Care Homepage: http://www.nahc.org/home.html National Center for the Dissimination of Disability Research: http://www.ncddr.org/ National Center for Health Statistics: http://www.cdc.gov/nchs/ NAHC Home Care Stats Page: http://www.nahc.org/Consumer/hcstats.html Profile of Older Americans: 1999: http://www.aoa.gov/aoa/stats/profile/default.htm US Census Bureau: http://www.census.gov/hhes/www/disable.html World Health Organization (2000). 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OARS: Older Americans Resources and Services Assessment: Assessment of older adult resources (social, physical assistance, economic, etc.) and impact on functional independence Reference: Fillenbaum, G.G. (1988). Multidimensional Functional Assesssment of Older Adults: The Duke Older Americans Resources and Services Procedures. Hillsdale, NJ: Lawrence Erlbaum Publishers. 9. Occupational Performance History Interview (OPHI-II) Reference: Kielhofner, G., Mallinson, T., Crawford, C., Nowak, M., Rigby, M., Henry, A., & Walens, D. (1998). A User's Manual for The Occupational Performance History Interview (Version 2.0) OPHI-II. Bethesda, MD: American Occupational Therapy Association, Inc. Available through the American Occupational Therapy Association at www.aota.org. 10. Perceived Control/ Multiple Levels of Empowerment Scale Reference: Israel, B., Checkoway, B., Schultz, A., & Zimmerman, M. (1994). 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