Diplomarbeit

Transcrição

Diplomarbeit
Zufrieden in den Ruhestand
Internationale Erfahrungen und Ideen zu
Prävention, Beratung und Ruhestand
Ira Kellert
Jürgen Mies
Irina Schmitt
Diplomarbeit des Fachbereichs Ergotherapie der Hogeschool Zuyd
Juni 2003
Zufrieden in den Ruhestand
Internationale Erfahrungen und Ideen zu
Prävention, Beratung und Ruhestand
Ira Kellert
Jürgen Mies
Irina Schmitt
Diplomarbeit des Fachbereichs Ergotherapie der Hogeschool Zuyd
Juni 2003
Betreuung: Marlou Poolmans
Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede
Verwertung ist ohne vorhergehende schriftliche Zustimmung der Hogeschool
Zuyd unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen,
die Speicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen, Mikroverfilmungen und Übersetzungen.
"In jedes Lebensalter treten wir als Neulinge und ermangeln
darin der Erfahrung"
FRANÇOIS DE LA ROCHEFOUCAULD
Vorwort
Wir danken allen, die irgendwie am Entstehen dieser Arbeit mitgewirkt haben!
Den Experten, ohne die diese Forschung nie möglich gewesen wäre!
Den Mitarbeitern der Landesverbände, ohne die wir "unsere" Experten natürlich nie
gefunden hätten!
Unseren Mitstudentinnen, von denen wir, trotz genug eigenen Stresses, immer
wieder Tipps zu nützlichen Artikeln und Veröffentlichungen erhalten haben!
Ganz besonders möchten wir aber auch unseren Freunden und Familien danken, die
uns bei dieser Arbeit mit Kritik, Anregungen und tatkräftiger Unterstützung zur
Seite standen und die in der anstrengendsten Phase der Untersuchung sehr viel
Verständnis und Geduld aufgebracht haben!
Und last but not least, Marlou, vielen Dank für Deine fachliche Unterstützung und
Begleitung. Deine offene und lustige Art hat uns die (harte) Arbeit erleichtert!
Außerdem danken wir Veroon Snater, für ihre allfreitagliche, stillschweigende
Inspiration!
Ira, Irina & Jürgen
Abstract
– Deutsch –
Diese Forschungsarbeit befasst sich mit internationalen Erfahrungen und Ideen zu
den Themen Prävention, Beratung und Übergang von der Erwerbstätigkeit in den
Ruhestand in der Ergotherapie. Der Anlass war, herauszufinden, ob präventive
Beratung durch Ergotherapeuten einen Beitrag zu einem erfolgreichen und
zufriedenstellenden Übergang von der Erwerbstätigkeit in den Ruhestand leisten
kann. Hierzu wurden Ergotherapeuten aus fünf verschiedenen Ländern befragt, mit
dem Ziel zu erfahren, inwieweit die Themen Prävention, Beratung und Übergang
von der Erwerbstätigkeit in den Ruhestand Teil der ergotherapeutischen Arbeit
ihres Landes sind und / oder als mögliches Arbeitsfeld für die Ergotherapie gesehen
werden.
– English –
This research looks into international experiences and ideas concerning prevention,
consultation and transition from employee to retiree in Occupational Therapy. The
reason for this research was to find out whether preventative consultation by an
occupational therapist might help people to have a successful and satisfactory
transition from employee to retiree. For this, occupational therapists from five
different countries were interviewed (via a questionnaire.) The goal was to find out
how far the contents of prevention, consultation and retirement are part of the work
force of occupational therapy in their countries and / or are seen as a possible task
for occupational therapy in general.
– Nederlands –
Dit onderzoek heeft betrekking op de internationale ervaringen en ideeën in de
ergotherapie met betrekking tot de onderwerpen preventie, geven van advies en
overgang van werknemer naar pensionering. De aanleiding hiervoor was om uit te
zoeken of preventief advies van ergotherapeuten een bijdrage kan leveren voor een
succesvolle en tevredenstellende overgang van arbeidsleven naar pensionering.
Hiervoor werden ergotherapeuten vanuit vijf verschillenden landen ondervraagd
om uit te zoeken in hoeverre de onderwerpen preventie, geven van advies en
overgang van werknemer naar pensionering deel uitmaken van de
ergotherapeutische arbeid in het desbetreffende land. Daarnaast ook of het en / of als
mogelijk werkgebied voor de ergotherapie gezien kan worden.
Zusammenfassung
In dieser Forschungsarbeit werden internationale Erfahrungen und Ideen zu
Prävention, Beratung und dem Übergang von der Erwerbstätigkeit in den Ruhestand
zusammengetragen.
Die Intention ist, herauszufinden, ob präventive Beratung eine mögliche
ergotherapeutische Intervention für Menschen darstellt, die sich im Übergang von
der Erwerbstätigkeit in den Ruhestand befinden. In der heutigen
Leistungsgesellschaft wird Arbeit und Leistung eine wichtige Bedeutung
beigemessen. Daher gilt der Berufsaustritt im allgemeinen als einschneidendes
Erlebnis.
Ziel dieser Arbeit ist es, einen Beitrag zu dem derzeit in Deutschland stark aufkommenden Präventionsgedanken zu leisten. Aufgrund der regelmäßigen Kürzungen in der Gesundheitsversorgung wird sich die Ergotherapie auch in Zukunft
profilieren müssen, um ihre Existenz weiter sichern zu können. In diesem Sinne
werden mögliche Kompetenzen der Ergotherapie in der präventiven Beratung
erforscht bzw. soll mit der vorliegenden Studie ein erster Schritt in diese Richtung
gemacht werden, um zu erfahren ob dies ein neues Aufgabengebiet für die deutsche
Ergotherapie ist.
In dieser Untersuchung werden Experten aus verschiedenen Ländern befragt, um
deren bereits vorhandene Erfahrungen und Ideen zu evtl. in Deutschland nutzen zu
können. Die teilnehmenden Experten sind an Hochschulen oder in der Forschung
tätig und haben daher eine Übersicht über das ergotherapeutische Geschehen in
ihrem Land.
Mittels eines qualitativen Fragebogens werden den Teilnehmern überwiegend offene Fragen gestellt, um so eine größtmögliche Einsicht in ihre Kenntnisse zu
erhalten.
In dieser Studie bestätigte sich, dass Ergotherapeuten durchaus die Kompetenz
haben, präventive Beratung durchzuführen. Auch in der Theoriediskussion stellt die
präventive Beratung für Klienten im Übergang von der Erwerbstätigkeit in den
Ruhestand eine vorstellbare Interventionsmaßnahme dar. Allerdings hat erst ein
Land praktische Erfahrung damit.
Schlussfolgernd lässt sich feststellen, dass Prävention und Beratung sich gut kombinieren lassen, da sie teilweise gleiche Ziele verfolgen. Aufgrund der bereits vorhandenen Grundlagen könnte die deutsche Ergotherapie in den Bereichen
Prävention und Beratung umfassendere Aufgaben übernehmen.
Fraglich ist allerdings, ob es deutschen Ergotherapeuten möglich sein wird, primärpräventive Beratung, also Beratung vor dem Auftreten einer Dysfunktion/
Erkrankung, anzubieten. Dass Ergotherapeuten zur Zeit nur nach Überweisung
eines Arztes intervenieren dürfen, bedingt die Schwierigkeit, sich als Profession im
primär-präventiven Bereich zu engagieren.
Inhaltsverzeichnis
V o r w o r t ..................................................................................................................5
Z u s a m m e n f a s s u n g...........................................................................................7
1. E i n l e i t u n g .................................................................................................11
1.1. Einführung in die Fragestellung ................................................................. 11
1.2. Ziele .......................................................................................................... 12
1.3. Thema / Fragestellung ................................................................................. 13
1.4. Erläuterung der Schlüsselbegriffe............................................................... 14
2. T h e o r e t i s c h e G r u n d l a g e n..............................................................15
2.1. Prävention.................................................................................................... 15
2.1.1. Prävention im Allgemeinen ............................................................ 15
2.1.2. Prävention im Alter......................................................................... 17
2.1.3. Prävention in Ergotherapie der ...................................................... 18
2.1.4. Zusammenfassung............................................................................ 19
2.2. Beratung ....................................................................................................... 20
2.2.1. Beratung im Allgemeinen ............................................................... 20
2.2.2. Beratung in der Ergotherapie.......................................................... 21
2.2.3. Zusammenfassung............................................................................ 25
2.3. Ruhestand..................................................................................................... 25
2.3.1. Ruhestand in der Soziologie............................................................ 25
2.3.2. Ruhestand in der Ergotherapie ....................................................... 27
2.3.3. Zusammenfassung............................................................................ 29
3. R e s e a r c h d e s i g n......................................................................................30
3.1. Methode ....................................................................................................... 30
3.2. Population .................................................................................................... 30
3.2.1. Auswahlkriterien ............................................................................. 30
3.2.2. Fehlerquellen ................................................................................... 31
3.3. Messinstrumente.......................................................................................... 31
3.3.1. Formale Gestaltung des Fragebogens.............................................. 31
3.3.2. Inhaltliche Gestaltung des Fragebogens......................................... 32
3.3.3. Versenden des Fragebogens ............................................................ 33
3.3.4. Fehlerquellen ................................................................................... 33
3.4. Messzeitpunkt .............................................................................................. 34
3.5. Datenanalyse ................................................................................................ 34
3.5.1. Kodierung......................................................................................... 34
3.5.2. Datenmaske...................................................................................... 34
3.5.3. Grundauswertung der Datenmaske ................................................ 34
3.5.4. Ausschlusskriterium ........................................................................ 34
4.
5.
6.
3.5.5. Quantitative Analyse der geschlossenen Fragen............................ 35
3.5.6. Qualitative Inhaltsanalyse und Interpretation der offenen
Fragen ............................................................................................... 35
D u r c h f ü h r u n g .........................................................................................36
4.1. Literaturrecherche....................................................................................... 36
4.2. Expertensuche.............................................................................................. 36
4.3. Pilotstudie .................................................................................................... 38
4.4. Messinstrument............................................................................................ 39
4.4.1. Gestaltung des Fragebogens ............................................................ 39
4.4.2. Versenden des Fragebogens ............................................................ 39
4.4.3. Validität............................................................................................ 39
4.4.4. Reliabilität ........................................................................................ 39
4.5. Datenanalyse ................................................................................................ 39
4.6. Rücklauf der Hauptstudie............................................................................ 39
H a u p t s t u d i e..............................................................................................40
5.1. Auswertung der Hauptstudie ...................................................................... 40
5.1.1. Ergebnisse der Hauptstudie............................................................. 40
I. PREVENTION / PRÄVENTION ........................................................ 40
II. CONSULTATION / BERATUNG ....................................................... 44
III. RETIREMENT / RUHESTAND .......................................................... 48
5.1.2. Zusammenfassung der Ergebnisse .................................................. 51
5.2. Schlussfolgerung .......................................................................................... 56
5.2.1. Zusammenfassung in Bezug auf die Ziele ...................................... 58
5.3. Kritische Beurteilung und Begrenzung der Studie .................................... 58
D i s k u s s i o n u n d A u s b l i c k................................................................60
A b k ü r z u n g s v e r z e i c h n i s ..........................................................................63
L i t e r a t u r v e r z e i c h n i s.................................................................................64
A n h a n g .................................................................................................................... I
I.
Glossar ........................................................................................................... II
II
Anschreiben Expertensuche ........................................................................ V
III Anschreiben und Fragebogen der Pilotstudie............................................VI
IV Anschreiben und Fragebogen der Hauptstudie ......................................... IX
V
Grundauswertung ...................................................................................XVIII
Kodierung................................................................................................XVIII
Datensatz / Prävention ..............................................................................XIX
Datensatz / Beratung................................................................................... XX
Datensatz / Ruhestand / Literatur .............................................................XXI
VI Text Gesundheitsförderung und Prävention.......................................... XXII
VII Beratung ..................................................................................................XXIV
VIII Von den Experten empfohlene Literatur ..............................................XXVI
Selected Aging References and Information Resources ..................... XXVII
Helpful General Aging Statistical and Demographic Trends
Resource Sites.............................................................................. XXIX
Aging Trends Articles............................................................................. XXIX
Older Adult Quality of Life and Well Being.......................................... XXX
Specific Life Course Planning Resources............................................... XXXI
Selected Older Adult Self Care, Self Management &
Resource Utilization Resources.................................................. XXXI
Role Development & Life Transitions Aging Resources .....................XXXII
Older Adult Home Health Intervention & Reimbursement
Policy Resources ...................................................................... XXXIII
Selected References for Falls and Fear of Falling............................... XXXIV
Older Adult Environmental and Technology
Interventions Resources ....................................................... XXXVIII
Life History and Life Review Resources............................................. XXXIX
Aging Theory References .......................................................................... XLI
Model of Human Occupation-Aging Bibliography ................................. XLI
Critical Gerontology & Social Model of Disability Resources ............. XLIII
Community Building & Social Action Change Resources.................... XLIV
Gerontology/Geriatric Instrument/Assessment Resources .................. XLIV
Specific Assessment References ...............................................................XLV
Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand
1. E i n l e i t u n g
Dieses Kapitel führt an die Thematik der Untersuchung heran. Hier werden die
Ziele und die Fragestellung vorgestellt und ein Eindruck über die Aktualität der
Thematik vermittelt.
Zum eindeutigen Verständnis für den weiteren Verlauf werden darüber hinaus
Schlüsselbegriffe erläutert.
1.1. Einführung in die Fragestellung
Sensibilisiert durch den zur Zeit stark aufkommenden Präventionsgedanken im
Gesundheitswesen und die Aufforderung des Bundesministeriums für Gesundheit an
die Gesundheitsberufe, sich der Prävention verstärkt anzunehmen (vgl. Kruse, 2002;
S. 193-205), fiel der Entschluss, mit dieser Studie die Möglichkeiten eines
ergotherapeutischen Beitrags zur Prävention zu erheben.
Verdeutlicht wird diese Entwicklung durch zahlreiche Aktivitäten und
Veröffentlichungen. So gibt es zur Zeit z.B. einen „Runden Tisch Gesundheit“, der
sich mit der Stärkung von Prävention befasst. Mitte März diesen Jahres legte der
Medizinische Dienst der Spitzenverbände (MDS) der Krankenkassen e.V. seinen
ersten bundesweiten Präventionsbericht vor. (MDS, www.g-k-v.com/media/GKV/
Download/Praeventionsbericht_2001.pdf)
Zusätzlich war es den Verfassern ein Anliegen, eine Thematik zu finden, die einen
Bezug zu ihren bisherigen praktischen Erfahrungen herstellt. Da alle drei Autoren
vor dem Studium bereits in der Geriatrie tätig waren, lag die Entscheidung nahe,
sich der Prävention im Alter anzunehmen.
Die momentane Bevölkerungsentwicklung bestätigt zudem die Aktualität dieses
Themas. Die neuesten Zahlen des Statistischen Bundesamtes belegen die sogenannte
„Vergreisung“ der deutschen Gesellschaft. Von 2000 auf 2001 war die Altersgruppe
der 65 (und mehr) Jährigen die am stärksten zunehmende Altersgruppe, wohingegen
die Gruppen der unter 6 und 6-15 jährigen abnahm. (vgl. Abb. 1)
11
Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand
Bevölkerung nach Altersgruppen
Gegenstand
Nachweisung
der
Einheit 1999
2000
Deutschland
nach Altersgruppen von ... bis unter ... Jahren
unter 6
6 – 15
15 – 25
25 – 45
45 – 65
65 und mehr
Insgesamt
1 000
1 000
1 000
1 000
1 000
1 000
1 000
4 730,4
8 166,6
9 159,5
25 524,9
21 230,8
13 351,3
82 163,5
4 717,6
8 059,7
9 256,7
25 255,1
21 276,5
13 694,0
82 259,5
2001
4 695,2
7 923,7
9 394,7
25 024,9
21 336,1
14 065,7
82 440,3
Aktualisiert am 16. Dezember 2002
(Abb.1) © Statistisches Bundesamt Deutschland 2002,
www.destatis.de/basis/d/bevoe/bevoetab5.htm, Mai 2003
Die Fragenach Prävention im Alter stellt ein sehr umfangreiches Gebiet dar, deshalb
wurde das Thema auf Menschen begrenzt, die sich im Übergang von
Erwerbstätigkeit in den Ruhestand befinden. Da die Lebenserwartung in den letzten
Jahren stetig zunimmt, verbringen Menschen heute ein Drittel ihres Lebens im
Ruhestand. (vgl. Schroeter & Prahl, 1999, S. 61) Aus diesem Grund ist es wichtig,
dass es den Betroffenen gelingt, sich mit dieser neuen Lebenssituation erfolgreich
auseinander zu setzen.
Es ergab sich die Überlegung, welchen Beitrag die Ergotherapie leisten könnte, um
diesen Menschen ein gesundes und zufriedenstellendes Leben im Ruhestand zu
ermöglichen und durch präventive Maßnahmen mögliche „Gefährdungen“ zu
erkennen und diesen entgegenzuwirken.
Hierbei müsste es sich um eine Intervention vor einer tatsächlichen Erkrankung
handeln, für die uns Beratung als eine angemessene und geeignete Methode
erscheint.
1.2. Ziele
Übergeordnetes Ziel der Untersuchung ist es, im Ausland vorhandenes
ergotherapeutisches Wissen zu sammeln, um es in Deutschland als Grundlage zur
(Weiter-) Entwicklung der Bereiche Prävention, Beratung und Ruhestand nutzen zu
können.
Die Ergebnisse der Studie sollen einen Hinweis darauf geben, ob eine weitere
Forschung zu dieser Thematik und vor allem zur anfangs entwickelten Fragestellung
überhaupt indiziert ist.
12
Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand
1.3. Thema / Fragestellung
Aus den oben genannten Überlegungen wurde zunächst folgende Fragestellung
entwickelt:
Können deutsche Ergotherapeuten durch präventive Beratung dazu
beitragen, Menschen einen erfolgreichen und zufriedenstellenden
Übergang von der Erwerbstätigkeit in den Ruhestand zu ermöglichen?
Die darauf folgende intensive Auseinandersetzung mit der Thematik zeigte
allerdings schnell, dass sich die deutsche Ergotherapie mit den Bereichen
Prävention, Beratung und Ruhestand noch kaum bzw. gar nicht auseinandergesetzt
hat.
Der deutschsprachigen (Ergotherapie-) Literatur waren zu Prävention und Beratung
wenig
Informationen
zu
entnehmen.
Zum
Ruhestandsprozess
aus
ergotherapeutischer Sicht konnten keinerlei Angaben gefunden werden. Auch der
DVE konnte zu den gesuchten Themen keine verwendbaren Hinweise bieten.
Aus diesen Gründen wurde die zuerst formulierte Fragestellung zurückgestellt und
beschlossen, sich zunächst einmal dem Ausland zuzuwenden und zu untersuchen,
ob es dort bereits Erfahrungen und Ideen zu den genannten Themen gibt.
Diese Überlegung führte zur eigentlichen Untersuchungsfrage:
Welche Erfahrungen und Ideen haben Ergotherapeuten im Ausland zu
Prävention, Beratung und Übergang in den Ruhestand?
Die sich dazu ergebenden Subfragen sind:
I. Sind Ergotherapeuten im Ausland präventiv tätig und wie gestaltet sich diese
Intervention?
II. Wie gestaltet sich die Rolle und Arbeit des Ergotherapeuten als Berater?
III. Stellen Menschen, die sich im Übergang von Erwerbstätigkeit in den
Ruhestand befinden, ein Klientel für die Ergotherapie dar?
IV. Könnte präventive Beratung dazu beitragen, Menschen einen erfolgreichen
und zufriedenstellenden Übergang von Erwerbstätigkeit in den Ruhestand
ermöglichen?
13
Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand
1.4. Erläuterung der Schlüsselbegriffe
Prävention
In den Theoretischen Grundlagen (vgl. 2.1.) werden alle drei Stadien der Prävention
erläutert. Im folgenden wird in dieser Untersuchung unter Prävention die primäre
und sekundäre Prävention verstanden.
Beratung
Da sich diese Untersuchung noch nicht mit der konkreten praktischen Gestaltung
von Beratung für Ruheständler befasst, wird der Begriff in einer sehr allgemeinen
Form genutzt.
Beratung beinhaltet hier grundsätzlich einen Prozess, bei dem ein Ergotherapeut
bestrebt ist, einem Klienten (Ruheständler) zu helfen, dessen Probleme bzw.
mögliche Probleme zu erkennen, zu verstehen und zu bewältigen. Ziel ist es,
gemeinsam Handlungsempfehlungen aus dem Bezug des Klienten abzuleiten.
Ruhestand
Ruhestand wird in dieser Untersuchung als Prozess des Austretens aus der
Erwerbstätigkeit und des Eintretens in den Ruhestand angesehen.
Es wird dabei von einem regulären Übergang in den Ruhestand, in Deutschland also
im Alter von 65 Jahren, ausgegangen.
Die besondere Form eines freiwilligen bzw. erzwungenen Vorruhestands findet
noch keine Berücksichtigung.
14
Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand
2. T h e o r e t i s c h e G r u n d l a g e n
Dieser Abschnitt beinhaltet die Ergebnisse der Literaturrecherche. Er vermittelt ein
Basiswissen über die drei Themen Prävention, Beratung und Ruhestand im
Allgemeinen und in der Ergotherapie.
Die Informationen werden im weiteren Verlauf zur Entwicklung des
Messinstruments genutzt; zudem fließen die Ergebnisse in die Schlussfolgerung mit
ein.
2.1. Prävention
Die Geschichte der Prävention geht bis ins 16. Jahrhundert zurück, als das
Mikroskop durch Biologen erfunden wurde. Diese Erfindung führte zur
Untersuchung von Krankheitserregern, gegen die im Anschluss geeignete
Medikamente gesucht werden konnten.
Die Entwicklung in der präventiven Medizin hatte ihren ersten Durchbruch,
nachdem Louis Pasteur im 19. Jahrhundert etliche Entdeckungen, u.a. der von
Cholera, machte und zur Erfindung der ersten Impfstoffe beitrug. (vgl. Mosey, 1996;
S. 335-336)
2.1.1. Prävention im Allgemeinen
Prävention wird heute in drei Stadien eingeteilt, Primäre, Sekundäre und Tertiäre
Prävention.
Die Unterscheidung wird im medizinischen Kontext erläutert:
Primäre Prävention:
„Die Verminderung von (Teil-)Ursachen bestimmter Erkrankungen oder von
Krankheit überhaupt. Das Ziel ist die Verminderung von Eintrittswahrscheinlichkeiten oder Inzidenzraten.“
Sekundärprävention:
„Die Entdeckung von biomedizinisch eindeutigen (auch symptomlosen) Frühstadien
einer Erkrankung und deren erfolgreiche Frühtherapie. In jüngster Zeit wird unter
Sekundärprävention auch die Verhinderung des Wiedereintritts eines
Krankheitsereignisses verstanden.“
15
Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand
Tertiäre Prävention:
„Die wirksame Verhütung bzw. Verzögerung der Verschlimmerung einer
manifesten Erkrankung als auch die Verhinderung bzw. Milderung bleibender,
insbesondere sozialer Funktionseinbußen. Gesundheitspolitisches Ziel von
Tertiärprävention im Sinne von Rehabilitation ist diesem Verständnis nach, die
Leistungsfähigkeit soweit wie möglich wiederherzustellen bzw. zu erhalten.“
(Apitz, Becker, Eberle et al., 2001; S. 5-6)
Laut des Instituts für Gerontologie der Universität Heidelberg beinhaltet Prävention
•
•
•
•
die Identifikation von Risikofaktoren,
die Aufrechterhaltung von Selbständigkeit und Selbstverantwortung,
die Aufrechterhaltung von körperlichen und kognitiven Fähigkeiten und den
Erhalt von Wohlbefinden.
(vgl. Kruse, Baden-Baden, 2002, S. 1-19)
Der eher krankheitsorientierte Begriff Prävention wird heute durch den
gesundheitsorientierten Begriff der Gesundheitsförderung ergänzt. Er umfasst als
Sammelbegriff alle Maßnahmen, die sich an einzelne sowie an die gesamte
Bevölkerung richten und darauf zielen, Einstellungen, Verhaltensweisen sowie
Lebens-, Arbeits- und Umweltbedingungen aktiv in Richtung einer gesunden
Lebensführung zu beeinflussen.
(Apitz, Becker, Eberle et al., 2001, S. 5-6)
In Bezug auf die Qualität von präventiven Maßnamen, insbesondere der primären
Prävention, bedeutet dies, dass Aktivitäten zur Prävention nicht ausschließlich auf
Krankheitsvermeidung abzielen, sondern auf Gesundheitsförderung ausgerichtet
sind. Das bedeutet zugleich, die individuellen und sozialen Ressourcen bzw.
Potenziale zu stärken, und dadurch ein höheres Maß an Selbstbestimmung über die
eigene Gesundheit zu ermöglichen.
(vgl. Arbeitsgemeinschaft der Spitzenverbände der Krankenkassen, 2003)
Gesundheitsförderung soll Menschen befähigen, größeren Einfluss auf die Erhaltung
und Verbesserung ihrer Gesundheit zu nehmen.
Dabei gelten die Prinzipien:
•
•
•
•
ein Verständnis für die ständigen Wechselwirkungen zwischen Mensch und
Umwelt zu erzielen,
den Blick auf die gesamte Bevölkerung und ihre alltäglichen Lebenszusammenhänge zu richten,
die Bedingungen und Ursachen von Gesundheit zu beeinflussen,
unterschiedliche, ergänzende Maßnahmen oder Ansätze (einschließlich
Information, Erziehung, Gesetzgebung, steuerliche Maßnahmen, organisato-
16
Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand
•
rische Regelungen, gemeindenahe Veränderungen oder spontane Maßnahmen bei Gesundheitsgefährdungen) zu verbinden sowie
die Gesundheitsförderung als primäre Aufgabe im Gesundheits- und
Sozialbereich anzusehen.“
(vgl. Droste, http://www.bvgesundheit.de/gesundheitsinformationen/
gesundheitsfoerderung/ [o.S.]).
Um dem Ziel einer gesunden bzw. gesunderen Gesellschaft näher zu kommen,
müssen vor allem primäre Präventionsangebote erweitert werden, so dass
Risikofaktoren für Gesundheit und Wohlbefinden frühzeitig erkannt werden und,
wenn nötig, interveniert werden kann. (vgl. Kruse, 2002; S. 206)
2.1.2. Prävention im Alter
Der Runde Tisch Gesundheit, eine Arbeitsgruppe des Bundesministeriums für
Gesundheit, hat einen Zwischenbericht zur Stärkung der Prävention herausgegeben.
Darin wird bestätigt, dass „es möglich ist, durch effektive und effiziente Prävention
und Gesundheitsförderung die Gesundheit, Lebensqualität, Mobilität und Leistungsfähigkeit der Bevölkerung nachhaltig zu verbessern und einen großen Teil ansonsten erforderlicher Gesundheitskosten zu vermeiden.“
(Apitz, Becker, Eberle et al.; 2001, S. 3)
Eines der in Zukunft anzugehenden Themen der Arbeitsgruppe ist „Prävention im
Alter“. Es wird davon ausgegangen, dass auch im höheren Lebensalter noch große
Präventionspotenziale vorhanden sind.
Durch geeignete Präventionsmaßnahmen können die kognitiven Leistungen, die
körperliche Leistungsfähigkeit und Koordination verbessert und Funktionseinbußen
vermieden werden.
(vgl. Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung, 2002)
Die gerontologische Forschung hat bereits die Bedeutung von Prävention in allen
Phasen des Lebenslaufs für die Vermeidung von Erkrankungen im Alter
nachgewiesen. (vgl. Kruse, Gaber, Heuft et. al., 2002)
An das Bundesgesundheitsministerium wurden 2002 „Empfehlungen zur Stärkung
der Prävention für ein gesundes Altern“ gerichtet.
Die formulierten Maßnahmen erstrecken sich über vier Ebenen
•
•
•
•
Gesellschaftliche Ebene
Versorgungsebene
Personenebene
Familienebene
(Kruse, 2002; S. 91)
17
Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand
Diese sollten in Zukunft umgesetzt werden, um ein gesundes Altern zu ermöglichen.
Auf Gesellschafts-, Versorgungs- und Familienebene beinhaltet dies Aufklärung
durch Beratungsstellen.
Auf Personenebene ist die Förderung von gesundheitsbewusstem Verhalten seitens
aller Gesundheitsberufe, also auch der Ergotherapie, beabsichtigt.
Eine der geforderten Maßnahmen ist, älteren Menschen die Möglichkeit zur
Thematisierung ihrer Lebenslage zu geben. Angehörige des Gesundheitswesens
sollen den Menschen beraten und bei der Auseinandersetzung mit
Entwicklungsaufgaben des mittleren und höheren Lebensalters unterstützen. (vgl.
Kruse, 2002; S. 191-212)
Der Übergang von Erwerbstätigkeit in den Ruhstand stellt eine dieser
Entwicklungsaufgaben im Alter dar.
2.1.3. Prävention in der Ergotherapie
Auch Ergotherapeuten werden präventiv tätig, allerdings spielen derzeit präventive
Interventionen hauptsächlich im Bereich Rehabilitation eine Rolle. Das heißt, wenn
bereits eine Erkrankung oder Störung vorliegt. Es handelt sich hierbei demnach um
Maßnahmen der sekundären und tertiären Prävention (vgl. 2.1.1.) wie z.B.
Gelenkschutz, Vorbeugung von Kontrakturen, größtmöglicher Erhalt der
Selbstständigkeit, Vermeidung von Hospitalismus im psychiatrischen Bereich etc.
In der Leistungsbeschreibung Ergotherapie des deutschen Indikationskatalogs
(Heilmittel-Richtlinie, die zur Verordnungssicherheit der Ärzte beitragen soll)
werden keine primär-präventiven Leistungen beschrieben.
Prävention ist Teil der neuen Ausbildungs- und Prüfungsverordnung vom Juli 2000.
Der Unterricht beinhaltet theoretische Grundlagen und deren praktische
Anwendung. Allerdings wird auch hier Prävention nur im Zusammenhang mit
Rehabilitation genannt.
(DVE, www.ergotherapie-dve.de/bildungswege/ausbildungsverordnung/index.php)
Es bleibt festzuhalten, dass primäre Prävention in der deutschen Ergotherapie keine
Anwendung findet. In zwei elementaren Dokumenten, Ausbildungsgesetz und
Leistungsbeschreibung, werden präventive Maßnahmen vor Eintritt einer Erkrankung nicht berücksichtigt.
In der deutschen und internationalen ergotherapeutischen Literatur ist nur wenig
über Prävention und insbesondere über primäre Prävention beschrieben.
Mosey stellt fest, dass die theoretische Basis von Prävention innerhalb der
Ergotherapie nicht gut kommuniziert wird.
Gemäß ihrer Darstellung wurde Prävention in den USA 1970 in die Therapie
eingeführt. Sie bemerkt aber, dass obwohl Prävention inzwischen Teil der ergo-
18
Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand
therapeutischen Arbeit ist, sich nur wenige Therapeuten auf diesem Gebiet
engagieren.
Einen Grund hierfür sieht Mosey in der Tatsache, dass zu diesem Thema bisher noch
kaum Forschungen durchgeführt wurden, welche die Effektivität von präventiver
Intervention nachweisen können.
Diesen Mangel an theoretischer Grundlage bezeichnet sie als Besorgnis erregend.
(vgl. Mosey 1996, S. 338-339)
Mosey selbst definiert Prävention als Prozess, der die Entwicklung von Fähigkeiten
in Gebieten ermöglicht, in denen möglicherweise Dysfunktionen auftreten können,
bzw. als Prozess, der die vorhandenen Fähigkeiten unterstützt. Prävention
bezeichnet ihrer Meinung nach sämtliche Interventionen, die vor einem Anzeichen
von Dysfunktion stattfinden. Prävention wird meist bei Personen eingesetzt, bei
denen davon auszugehen ist, dass sie sich in „Gefahr“ befinden, eine Dysfunktion zu
entwickeln.
(Mosey 1996, S. 10)
Mosey beschreibt präventive Programme, in die Ergotherapeuten eingebunden sind.
Eines dieser Programme geht auf die Planung des Ruhestands ein. Dabei werden
Menschen, die sich im Übergang von der Erwerbstätigkeit in den Ruhestand
befinden, von Ergotherapeuten unterstützt. Ziel ist es, neue Interessen und
Fähigkeiten zu entwickeln. Das Programm hebt hervor, dass eine regelmäßige
Interaktion mit anderen Menschen von zentraler Bedeutung ist.
(vgl. Mosey 1996, S. 340)
Abschließend betont Mosey die Wichtigkeit einer Zusammenarbeit mit
Gesetzgebern, Versicherern usw. und empfiehlt „[...] Prävention durch
Einflussnahme auf Gesetzgebung, Statute, Verordnungen und Kultur [...]“. (Mosey
1996, S. 338)
2.1.4. Zusammenfassung
Es bleibt abschließend festzuhalten, dass der Präventionsgedanke im
Gesundheitsbereich, also auch in der Ergotherapie, eine zunehmend wichtigere
Rolle spielt.
Die Bestrebungen führen allerdings weg vom Gedanken, das „Krank-Werden“ zu
verhindern, hin zu der Idee, das „Gesund-Bleiben“ zu fördern. (vgl. 2.1.1.)
Die primäre Prävention gewinnt an Bedeutung, wobei dieses Konzept in der
Ergotherapie erst am Anfang steht. (vgl. 2.1.3.)
Das Alter schließt Prävention weder als primäre, sekundäre noch tertiäre
Prävention aus. (vgl. 2.1.2.)
19
Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand
2.2. Beratung
Beratung bzw. Beratungsstellen gibt es in Deutschland seit Beginn des 20.
Jahrhunderts. Der Begriff „Beratung“ war schon zwischen 1900 und 1930 in den
Aufgabenkatalogen der Fürsorgeeinrichtungen zu finden.
Es gab bereits verschiedene Beratungsstellen, wie z.B. „Auswanderberatung (seit
1902), Rechtsberatung (seit 1904) und Berufsberatung (seit 1917 in Bayern).“ (vgl.
Woldrich, 1998; S. 4)
2.2.1. Beratung im Allgemeinen
Im Alltag wird das Wort „Beratung“ für zwei verschiedene Vorgänge genutzt.
Zum einen wird darunter verstanden, dass „[...] zwei oder mehrere Personen über
ein bestimmtes Thema sprechen, mit dem Ziel, zu einer gemeinsam akzeptierten
Entscheidung zu kommen oder sich einig zu werden [...]“ (Woldrich, 1998; S. 10).
Zum anderen wird der Begriff „Beratung“ gebraucht, „wenn eine Person einer
anderen einen unverbindlichen Handlungsvorschlag macht oder einen ‚Rat‘ gibt,
[...]“ (Woldrich, 1998; S. 10).
In dieser Untersuchung wird im folgenden der Terminus „Beratung“ im Sinne der
zweiten Auslegung gebraucht.
Definition von Beratung:
„Form zwischenmenschlicher Beziehung, in deren Verlauf der Berater bemüht ist,
dem Menschen zu helfen, dessen Probleme [...] zu verstehen und zu bewältigen. Sie
ist charakterisiert durch die Ableitung von Handlungsempfehlungen aus dem Bezug
des Hilfesuchenden.“ (Kasischke, www.blaues-kreuz.de, [o.S.])
Grundsätzlich gibt es zwei Formen professioneller Beratung, die Expertenberatung
und die Prozessberatung.
Die Expertenberatung erfolgt durch einen Fachmann, der von außen Ratschläge zu
einer Problemlösung erteilt, z.B. Berufsberatung oder Rechtsberatung.
Die Prozessberatung dagegen unterstützt den zu Beratenden darin, eigene
Problemlösungen zu finden. Es werden hier keine Ratschläge von außen erteilt.
In der Beratungspraxis fließen diese Bereiche oft ineinander (vgl. Woldrich, 1998;
S. 12)
Die obenstehende Definition macht deutlich, dass es in der Beratung drei
kennzeichnende Elemente gibt, die hier im theoretischen Idealfall beschrieben sind:
1. Den Ratsuchenden,
er erkennt seine Beratungsbedürftigkeit und sucht eigenständig den Berater auf.
2. Den Berater,
er ist dem Wohl des Ratsuchenden gegenüber verpflichtet und muss dessen
Entscheidungsfreiheit und Selbstverantwortlichkeit wahren.
3. Das Beratungsproblem und den Beratungsprozess,
das Problem ist zentrales Element der Beratung und soll innerhalb des Bera-
20
Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand
tungsvorgangs gelöst werden. Beim Beratungsprozess wird die Freiwilligkeit
vorausgesetzt und durch methodisches Vorgehen gekennzeichnet.
Zwei weitere wichtige Aspekte der Beratung sind der Beratungswunsch und der
Leidensdruck, d.h. es kann nur beraten werden, wer dies auch will und selbst ein
Problem oder eine Störung wahrnimmt.
Es gibt in der Beratung drei theoretische Ansätze.
Den umweltorientierten Ansatz, mit dem Beratungsziel, das individuelle Problem in
seiner „[...] Abweichung von den sozialen Normen genau zu erkennen und neu auf
diese Normen hin zu beziehen. (Hohenstein 1977)“ (Woldrich, 1998; S. 18)
Den subjektorientierten Ansatz, bei dem das Individuum und seine Bedürfnisse im
Mittelpunkt stehen, unabhängig von gesellschaftlichen Normen. Ziel ist es,
„[...] eigene Entscheidungen [...] und Verhaltensweisen zu finden, [...] durch
Einsicht und Klärung der persönlichen Lebensschwierigkeit.“
Und Beratungstheorien, die sich auf die gesamte Gesellschaft beziehen. Ein
einzelner Mensch wird beraten, Ziel ist aber eine Veränderung in der gesamten
Gesellschaft, z.B. bei staatlichen Aufklärungsprogrammen zum Thema Drogen.
Beratung kommt im allgemeinen erst zum Einsatz, wenn bereits ein Problem
vorhanden ist; deshalb formuliert Woldrich, in Anlehnung an Hohenstein,
Grundsätze für eine offensive Beratungspolitik, bei der die jeweils problemverursachende Situation, z.B. der Übergang in den Ruhestand, im Vordergrund steht.
„Probleme sollen nach ihren Ursachen und Wirkungen hinterfragt werden und die
Ergebnisse zum Gegenstand politischer Diskussion gemacht werden“ (Woldrich,
1998; S. 43)
2.2.2. Beratung in der Ergotherapie
Ergotherapeutische Beratung soll in der Regel eine Integration in das häusliche und
soziale Umfeld ermöglichen, wenn Fähigkeitsstörungen in Bezug auf die Selbstversorgung und Alltagsbewältigung vorliegen.
Ziel der Ergotherapie ist es, den Patienten durch Beratung zu befähigen, die
erarbeiteten Fähigkeiten in den Alltag zu transferieren, damit er die Grundbedürfnisse des täglichen Lebens eigenverantwortlich erfüllen kann. (DVE, Indikationskatalog)
In allen Fachbereichen, in denen deutsche Ergotherapeuten tätig sind, wird
Beratung als Interventionsmaßnahme eingesetzt. Beratung wird dort angewendet
zur:
•
Unterstützung und Einbeziehung von Angehörigen in die Therapie,
•
Anleitung beim Einsatz spezifischer Hilfsmittel und Versorgung dieser
Hilfsmittel,
•
Adaptation von Wohnraumanpassung und Arbeitsplatzanpassung,
21
Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand
•
•
Unterweisung in den Regeln des Gelenkschutzes, Rückenschule,
Wieder-/ Eingliederung in das Arbeitsleben
(DVE,
www.ergotherapie-dve.de/bildungswege/ausbildungsverordnung/
index.php)
Auf der Basis der o.g. Anwendungsgebiete ist festzustellen, dass präventive Beratung
(im Sinne von Primär-Prävention) in der deutschen Ergotherapie nicht stattfindet.
Es kann aber davon ausgegangen werden, dass sekundäre und tertiäre präventive
Beratung bereits stattfinden; dies lässt sich schon daran erkennen, dass Beratung und
Training in den Bereichen Gelenkschutz und Rückenschule eingesetzt wird.
Die Kenntnisse und Fertigkeiten, über die ein Berater verfügen soll, sind in der
deutschen Ergotherapie nicht klar definiert. Beratung findet in der ambulanten
Versorgung innerhalb einer „normalen“ Therapieeinheit statt, da der Indikationskatalog keine gesonderte Einheit für beratende Tätigkeiten vorsieht. In Deutschland ist
die Ergotherapie, und einbezogen darin die Beratung, ein von den Ärzten zu
verschreibendes Heilmittel. Ärzte sind somit als Auftraggeber zu betrachten.
Der DVE fordert in seiner Satzung und Ethik, dass Ergotherapeuten ihr berufliches
Urteil walten lassen sollten, wenn kommerzielle Produkte oder technische Geräte
bereitgestellt und/oder empfohlen werden. (DVE, www.ergotherapie-dve.de/
informationen/ueber_den_dve/satzung_und_ethik.php)
Da es jedoch keine ergotherapeutischen Beratungsstellen in Deutschland gibt und
der Beruf der Ergotherapie aufgrund der Heilmittelgesetze nicht frei auf dem Markt
auftreten darf, kann davon ausgegangen werden, dass eine berufliche Beurteilung
über Geräte/Produkte auf individueller Basis als freiwilliger Zusatz innerhalb einer
herkömmlichen Behandlungseinheit, zum Einsatz kommt.
Eine Beratung durch Ergotherapeuten ist in der deutschen Literatur nur selten
dargestellt. Da in den Niederlanden die Rolle des Beraters genau erläutert ist, liegt es
nahe, die dort beschriebene Berater-Rolle näher zu betrachten. Als Grundlage dient
hierzu das Buch „De ergotherapeut als adviseur – Methodiek en adviesvaardigheden“
von Heijsman et al., 1999.
Die Rolle des Ergotherapeuten wird in zwei Bereiche unterteilt: Behandeln und
Beraten.
Wie in Deutschland unterstützt der behandelnde Ergotherapeut die Handlungsfähigkeit des Klienten in seiner Umgebung. Der beratende Ergotherapeut kann mit
Hilfsmitteln die Umwelt so weit wie möglich an den Klienten anpassen.
„Der beratende Ergotherapeut trägt auf indirekte Art und Weise bei, die Einschränkungen und Handicaps des Klienten zu vermindern.“
(Heijsman et al., 1999, S. 75-76)
22
Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand
Die Berufsrolle des Beraters wird im Berufsprofil Ergotherapeut des NVE
(Niederländischer Berufsverband), 1999, wie folgt definiert:
„Beratung von Dritten ist in Bezug auf eine zu befolgende Handlungsweise einem
Prozess auf methodische Weise Form geben. Dies geschieht, indem einer Organisation, einem professionellen Anbieter und/oder einem Betreuer aus dem Umfeld des
Klienten („mantelzorgers“) Richtlinien oder Empfehlungen gegeben werden, die
sich auf adäquate Versorgung, Fürsorge oder Begleitung beziehen. Ziel ist es, das
Handeln der Klienten zu fördern.“
(Berufsprofil zitiert durch Heijsman et al., 1999, S. 14, Übersetzung der Verfasser)
Ein ergotherapeutischer Berater in den Niederlanden wird von der Regierung oder
anderen Instanzen (z.B. Organisationen) eingestellt, er geht ausschließlich einer
beratenden Tätigkeit nach.
Für die Rolle des Beraters wurde ein Beratungsmodell (nach Nathans & De Rooy;
Heijsman et al., 1999, S. 30) entwickelt. Es basiert auf den Kernelementen des
methodischen Handelns (gezielt, bewusst, prozesshaft, systematisch, Wiederholung
einzelner Schritte ist möglich). Der Berater ist für das Durchlaufen des Prozesses
und für das Ergebnis verantwortlich. Das Ergebnis kann eine adäquate Lösung des
Problems oder eine Antwort auf die Beratungsfrage sein.
Phasen des Beratungsmodells:
0.
1.
2.
3.
4.
5.
Problem, Beratungsfrage
Problemanalyse
Problemdefinition, Formulierung der Ziele
Erkennen und selektieren von Problemlösungen
Implementierung der Lösung
Evaluation
(Heijsman et al., 1999, S. 31)
Eine ausführliche Erläuterung der einzelnen Phasen ist im Anhang zu finden. (vgl.
Anhang, VI)
Ein weiteres Vorgehen in der Beratung ist die „Didaktische Methode“. Mit Hilfe von
Aufklärung, Kursen oder Schulungen wird bei dieser Methode der Kenntnisstand
des Hilfesuchenden erweitert. Durch Vermittlung eines umfangreichen Wissens
wird eine größere Einsicht erzielt, die oft zu einer höheren Bereitschaft von
Veränderungen der Handlungsweisen führt. Eine Tatsache, die auch beim Übergang
von Erwerbstätigkeit in den Ruhestand von Bedeutung ist (vgl. 2.3.).
Diese Methode ist für Berater wichtig, die beabsichtigen, den Wissensstand der
Hilfesuchenden auf einem bestimmten Gebiet zu erweitern. Dies geschieht durch
23
Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand
aufklärende Aktivitäten und (Verhaltens-) Veränderungsprozesse, es wird also
ähnlich wie bei präventiven Maßnahmen vorgegangen.
Eine ausführliche Erklärung dieser Methode ist im Anhang zu finden.
(vgl. Anhang, VI)
Die Beraterrolle kann in verschiedenen Institutionen ausgeübt werden. Je nach
Einrichtung unterscheidet sich die Aufgabe des Beraters und infolgedessen die
Anforderungen an den Wissensstand und die Fertigkeiten.
Wichtige Fertigkeiten und Kenntnisse, die im allgemeinen von jedem Berater
erwartet werden, sind:
Fertigkeiten:
•
Instrumentelle Fertigkeiten, z.B. Analyse der tatsächlichen Einschränkungen des Klienten, Selektieren eines bestimmten Produktes
•
Kommunikative Fertigkeiten, z.B. Verhandeln, Beraten des Hilfesuchenden
und seines Umfelds, Umgang mit Konflikten, Berichterstattung an Instanzen, Haltung von Respekt, Unparteilichkeit und Offenheit
•
Methodische Fertigkeiten, um den Beratungsprozess planmäßig und
zielgerichtet verlaufen zu lassen, d.h. konkret und gezielt arbeiten können,
Management des Beratungsprozesses
•
Therapeutische Fertigkeiten, z.B. klientenzentriert denken und arbeiten
können, d.h. gerichtet auf das Handeln des Klienten, Möglichkeiten und
Einschränkungen des Klienten in Bezug zu seiner Umgebung und seinen
Aufgaben bringen
Kenntnisse:
•
Fachkenntnis im Bereich der Gesetzgebung und der Arbeitsweise von
sozialen Instanzen
•
medizinisches Wissen, d.h. die Folgen einer Krankheit und deren Prognose
kennen und Möglichkeiten der Genesung bzw. Verminderung von Einschränkungen kennen
•
soziales Wissen, d.h. Einfluss der Einschränkung auf Lebens-, Wohn- und
Arbeitssituation des Klienten beziehen können
•
ergonomisches Wissen
•
technisches Wissen
(vgl. Heijsman et al., 1999)
24
Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand
2.2.3. Zusammenfassung
Die derzeitige Form von Beratung in der deutschen Ergotherapie stellt einen guten
Ansatz zur Weiterentwicklung dar.
Ein praktisches Vorbild für die Erweiterung der beratenden Rolle sind die
Niederlande. Für Menschen, die sich im Übergang vom Erwerbsleben in den
Ruhestand befinden, ließe sich z.B. das Modell der didaktischen Analyse als
präventive Maßnahme einsetzen.
Vorgehen und Komponenten des Beratungsprozesses in der Ergotherapie
unterscheiden sich in den Eckpunkten nicht von den im allgemeinen Teil
(vgl. 2.1.1.) beschriebenen. Die Beratung wird in der Regel, sowohl in der
Ergotherapie als auch allgemein, der jeweiligen Situation und dem Setting (z.B.
Drogenberatung in einer Beratungsstelle oder Hilfsmittelberatung in einer
Rehaklinik) angepasst. Der Beratungsanlass oder die Beratungsfrage bestimmen
daher das weitere Vorgehen.
2.3. Ruhestand
Der Ruhestand als finanziell gesicherte Lebensphase wurde in Deutschland 1889/91
mit der gesetzlichen Rentenversicherung im Rahmen der Bismarckschen Sozialpolitik eingeführt.
Das Konzept wurde seitdem durch mehrere Rentenreformen modifiziert, das
gesetzliche Rentenalter liegt heute bei 65 Jahren. Momentan wird im Bundestag
darüber diskutiert, es auf 67 Jahre anzuheben. (vgl. Backes & Clemens, 1998; S. 60)
2.3.1. Ruhestand in der Soziologie
Die Sozialwissenschaften sehen den Menschen als soziales Wesen, dessen
Persönlichkeit sich durch Sozialisation entwickelt.
Sozialisation wird definiert als lebenslanger Prozess der Vergesellschaftung des
Einzelnen. Sie umfasst die „Entstehung und Entwicklung der menschlichen
Persönlichkeit und vollzieht sich nur in Abhängigkeit von und Auseinandersetzung
mit den sozialen und materiellen Lebensbedingungen der jeweiligen Kultur“
(Schroeter & Prahl, 1999; S. 54-56)
Dem gegenüber steht die Desozialisation, sie bezeichnet die Ausgliederung aus einer
sozialen Gruppe und den Übergang in eine nächste Sozialisationsphase.
Dieser Übergang wird als Statuspassage oder Transition bezeichnet und verlangt
vom Individuum eine Anpassung an neue Anforderungen. Der Mensch muss sich
mit neuen Werten, Normen, Rechten und Pflichten auseinandersetzen.
Solche Übergänge erstrecken sich über den gesamten Lebenslauf einer Person und
haben verschiedene Ursachen.
25
Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand
Eine ist der Institutionalisierte Ausschluss aus einer Altersstufe, wie z.B. der
Schulabschluss oder der Eintritt in den Ruhestand.
(vgl. Schroeter & Prahl, 1999; S. 56-58)
Die Soziologie sieht den Übergang in den Ruhestand als kritisches Lebensereignis, es
verändert die Lebenssituation eines Menschen, unterbricht gewohnte Handlungsabläufe und verlangt neue Verhaltensmuster.
Diese neuen Anforderungen sind für die Person nicht immer klar zu erkennen und
definiert und können (vorübergehend) zu Verunsicherung und Desorientierung
führen. Sie bieten aber auch neue Chancen zur Weiterentwicklung.
(vgl. Schroeter & Prahl, 1999; S. 63)
Arbeit und Leistung haben in der heutigen Leistungsgesellschaft noch immer eine
starke Bedeutung.
Der Beruf sichert das Einkommen, er verleiht Kompetenzen, gibt dem Menschen die
Rolle des Berufstätigen, bietet soziale Kontakte, strukturiert den Tagesablauf und
vermittelt das Gefühl, etwas zu leisten. Zudem steht der ausgeübte Beruf in starkem
Zusammenhang mit dem Ansehen einer Person in der Gesellschaft, vor allem in
Berufen mit akademischer Ausbildung.
Der Berufsaustritt ist somit mit einigen einschneidenden Veränderungen verbunden, denen sich der Ruheständler stellen muss und die sein bisheriges Leben
verändern:
•
•
•
•
•
Verlust der Arbeitnehmerrolle
Veränderung der sozialen Kontakte, da man z.B. nicht mehr jeden Tag mit
Kollegen zusammentrifft und nun mehr Zeit zu Hause mit der Familie verbringt
Änderung des Tagesablaufs und Wegfall vom reglementierenden Strukturen,
da der Tages- und Wochenrhythmus nicht mehr von Arbeitszeiten bestimmt
wird, es wird einem nicht mehr vorgegeben wann man wie, was zu tun hat
Veränderungen von Werten, da Interessen, für die während des Erwerbslebens keine Zeit vorhanden war, ausgeübt und entwickelt werden können /
müssen. Interessen können sich je nach Ausprägung auch zu Werten entwickeln z.B. Hobbies, soziale Engagements ...
Finanzielle Einbußen durch Rente und Pension
(vgl. Schroeter & Prahl, 1999; S. 65-68)
Ruhestand heißt aber nicht nur Veränderung und Verlust, sondern verlangt von der
Person auch neue Rollen und Verhaltensweisen zu finden.
26
Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand
Wie ein Mensch den Übergang in den Ruhestand bewältigt hängt u.a. ab von
•
•
sozialen Faktoren (Familie, Partnerschaft, soziales Netzwerk, Wohnsituation
usw.)
persönlichen Faktoren (Erfahrungen, Kenntnisse, Fähigkeiten, Selbstbild,
Werte, Einstellungen usw.)
(vgl. Schroeter & Prahl, 1999; S. 65-68)
Als belastend kann der Austritt aus der Erwerbstätigkeit empfunden werden, wenn
die Person diese Veränderungen nicht bewältigen kann.
So z.B. weil der Ruheständler nicht (mehr) über Kompetenzen verfügt, seinen
Tagesablauf selbst zu strukturieren oder der nun häufige und enge Kontakt mit
Familie und Partner zu Konflikten führt.
Oder weil der ausgeübte Beruf einziger Lebensinhalt war und die Person kaum
außerberufliche Interessen und Kontakte hatte. Aufgrund fehlender Interessen,
Hobbys und Sozialkontakte ist sie jetzt nicht fähig, den Tag auszufüllen und die zur
Verfügung stehende Zeit sinnvoll und befriedigend zu nutzen.
Belastend kann zudem sein, wenn der Mensch das eigene Alter negativ bewertet
und ein Gefühl der Wertlosigkeit entsteht, z.B. weil er denkt, nichts mehr zu
leisten. (vgl. Schroeter & Prahl, 1999; S. 56-68)
2.3.2. Ruhestand in der Ergotherapie
Auch die Ergotherapie hat begonnen, den Übergang in den Ruhestand und seine
Auswirkungen genauer zu betrachten.
Im Vordergrund stehen der Ruhestandsprozess und seine Auswirkungen auf das
occupational life einer Person.
Der Wechsel von Arbeitnehmer zu Ruheständler wird als „major live event“
beschrieben. Ein Ereignis, bei dem man davon ausgehen kann, dass es das
occupational life (Betätigungsleben) eines Menschen verändern wird. (vgl.
Kielhofner, 2002; S. 155)
„Aus ergotherapeutischer Sicht wird der Ruhestand als Wechsel von einer
occupational form (vgl. Nelson, 1988; 1996), bezahlter Arbeit, welche über lange
Jahre und im hohen Maße Zeit und Raum der Person beansprucht hat, in eine neue,
Ruhestand, betrachtet.“ (Jonsson, 2000; S. 23)
Der Übergang in den Ruhestand wird als sehr individueller Prozess betrachtet.
(Jonsson, Kielhofner, & Borell, 1997; S. 51)
Die betroffene Person kann darin eine Chance sehen. Sie hat nun ausgiebig Zeit für
Aktivitäten, denen sie mehr Bedeutung zumisst als dem Beruf, wie z.B. Familie und
Hobbys.
27
Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand
Für andere kann es aber auch den Verlust von sozialen Kontakten und der
lebensbestimmenden Rolle des Arbeitnehmers bedeuten. Der Beruf als Quelle für
Selbstwert, Sinn und Bedeutung im Leben, entfällt.
Eine Untersuchung aus der Ergotherapie beschreibt, welche Erwartungen 32
Arbeitnehmer (Alter 63) mit dem Ruhestand verbinden:
•
•
•
10 erwarten eine Verbesserung der Lebensqualität
12 gehen davon aus, dass sich die Lebensqualität nicht verändern wird
10 rechnen mit einem Rückgang der Lebensqualität
(Jonsson, Kielhofner, & Borell, 1996; S. 51)
Die in der Ergotherapie im Zusammenhang mit dem Ruhestand beschriebenen
Veränderungen im occupational life sind vor allem
•
•
•
Rollenverlust (Arbeitnehmer, Kollege usw.)
der Verlust von durch das Arbeitsleben bestimmten persönlichen Werten
und Sinn-Zusammenhängen
und der Wegfall des Berufes als Zeit und Aktivitäten strukturierendes
Element.
Der Mensch steht nun vor der Herausforderung, die verlorenen Rollen, Werte und
Aktivitäten zu ersetzen. Für Personen, die nicht in der Lage sind, Rollen, Werte und
Aktivitäten zu verändern oder zu ersetzen, besteht die Gefahr, dass der Übergang in
den Ruhestand mit Erfahrungen wie Langeweile, Einsamkeit und Depression
verbunden ist. (vgl. Kielhofner, 1995; S. 150-151)
Ob dieser Übergang für den Ruheständler erfolgreich und zufriedenstellend, also
ohne die oben beschriebenen Auswirkungen verläuft, hängt hauptsächlich davon ab,
ob der Mensch eine engaging occupation hat. (vgl. Kielhofner, 2001, S. 156)
Engaging occupation wird definiert als mit Arbeit vergleichbare Betätigung.
Sie findet regelmäßig (mehrmals in der Woche) statt. Sie hat für die Person
positiven Wert und Bedeutung und verleiht eine bleibende Identität, wie z.B. die
Rolle des Ehrenamtlichen oder des Gärtners.
Sie umfasst mehrere Aktivitäten und Aufgaben, wie z.B. Pflanzen kaufen, Beete
umgraben, eine Blumen-Ausstellung besuchen usw.
Engaging occupation geht über den bloßen Charakter von persönlichem Vergnügen
hinaus, d.h. es bestehen auch Pflichten. Der Garten muss auch gepflegt werden,
wenn man gerade keine Lust dazu hat.
In der Regel findet sie in einer Gemeinschaft, wie Familie, Freunde, Gemeinde usw.
statt, also z.B. in einem Kleingärtner-Verein. (vgl. Jonsson, 2001, S. 40-49)
28
Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand
2.3.3. Zusammenfassung
Abschließend kann gesagt werden, dass sowohl die Soziologie als auch die Ergotherapie den Übergang von Erwerbstätigkeit in den Ruhestand als einschneidendes,
das bisherige Leben veränderndes Ereignis beschreiben.
Beide stellen damit verbundene, ähnliche Veränderungen dar, wobei die Ergotherapie diese erstmals im Zusammenhang mit Betätigung und Aktivität sieht. Damit hat
sie einen konkreten, praktischen Bezug zum alltäglichen Leben eines Menschen
(vgl. 2.3.2.).
Der Ruhestand wird von beiden Wissenschaften als Chance für eine Neugestaltung,
aber auch als Belastung gesehen. Einigen Menschen gelingt es aus den oben
beschriebenen Gründen nicht, sich mit der neuen Situation erfolgreich und
zufriedenstellend auseinanderzusetzen, was zu Unzufriedenheit und Krankheit
führen kann.
Ein Unterschied zwischen der soziologischen und der ergotherapeutischen
Betrachtungsweise ist allerdings für mögliche Interventionen relevant: In der
Soziologie wird die Aufgabe des zukünftigen Ruheständlers darin gesehen, sich der
neuen Situation anzupassen. Das ermöglicht als Interventionen Aufklärung und
Sozialisation. In der Ergotherapie werden zwei Sichtweisen beschrieben: die
Anpassung des Menschen an eine neue Situation einerseits, die Anpassung der
Situation/Umwelt an den Menschen andererseits. Das ermöglicht als Intervention
neben der Aufklärung auch die beratende Hilfe bei der Anpassung der Umwelt an
die Bedürfnisse des Menschen. Beispielsweise kann ein Ergotherapeut seinem
Klienten empfehlen, einen Kleingärtnerverein zu gründen, falls es keinen vor Ort
gibt o.ä.
29
Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand
3. R e s e a r c h d e s i g n
Dieses Kapitel beschreibt den geplanten Aufbau und Verlauf der Untersuchung.
3.1. Methode
Diese Untersuchung ist eine qualitativ beschreibende Querschnittstudie. Es wird
einmalig gemessen, unter Verwendung eines qualitativen Fragebogens mit
vornehmlich offenen Fragen.
Die Wahl dieser Methode ergibt sich aus der Fragestellung, mittels qualitativer
Forschung sollen internationale Erfahrungen und Ideen gesammelt werden.
3.2. Population
Im Rahmen eines Schneeballsystems (vgl. Bailey & Jacksson 2003, S. 57) werden im
Ausland Ergotherapeuten als Experten gesucht.
Angestrebt werden 10 bis maximal 15 Experten, um einerseits ausreichend
Informationen zu erhalten und anderseits die Antworten im zeitlich sehr eng
gesteckt Rahmen dieser Untersuchung auch eingehend und genau auswerten zu
können.
An die auf der WFOT-Homepage aufgelisteten Landesverbände und an Hochschulen wird per Email eine Anfrage gerichtet.
Diese Anfrage enthält eine kurze Vorstellung der untersuchenden Studenten, eine
Vorstellung des Themas und die Bitte, sich als Experte zur Verfügung zu stellen oder
die Anfrage an mögliche Experten weiterzuleiten bzw. andere mögliche Experten zu
nennen, die für diese Studie angeschrieben werden können. (vgl. Anhang, II)
Zudem findet eine gezielte Suche (PubMed, Internetsuchmaschinen, Ergodatenbanken usw.) nach Artikeln und Büchern statt, die sich mit dem Thema der
Untersuchung befassen. Die so gefundenen Verfasser erhalten dann ebenfalls eine
Anfrage.
Da Landesverbände, Hochschulen und Verfasser über weitreichende Kontakte zu
zahlreichen Ergotherapeuten verfügen und somit am geeignetsten sind, potenzielle
Experten zu nennen, ermöglicht dieses Vorgehen in relativ kurzer Zeit eine
erfolgreiche Suche.
3.2.1. Auswahlkriterien
Ziel dieser Studie ist es, internationale Erfahrungen und Ideen der Ergotherapie zu
sammeln. Daraus folgt, dass die Teilnehmer Ergotherapeuten sein müssen und nicht
in Deutschland tätig sein dürfen.
Es werden Ergotherapeuten befragt, die an Schulen und Universitäten (Forschung)
tätig sind, da Grundlagen und keine Praxis-Erfahrungen erforscht werden sollen.
30
Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand
Zudem haben diese, aufgrund ihrer Tätigkeit in Ausbildung und Forschung, einen
umfassenderen Überblick über Grundlagen bzw. neue Entwicklungen in der
Ergotherapie ihres Landes. Sie sind somit geeignete Ansprechpartner, um Fragen zu
den drei verschiedenen und zum Teil neuen Themen Prävention, Beratung und
Ruhestand zu beantworten.
3.2.2. Fehlerquellen
Die Befragung wird aufgrund der sechs verschiedenen Nationalitäten in Englisch
durchgeführt. Es ist daher nicht auszuschließen, dass es zu Sprachproblemen beim
Verstehen und Beantworten der Fragen kommen kann. Dies erhöht die Gefahr, dass
einige Fragen unvollständig oder gar nicht ausgefüllt werden könnten und somit zu
nicht aussagekräftigen Ergebnisse führen würden.
Dieses Vorgehen ist jedoch die einzige Möglichkeit, Experten mit unterschiedlichen
Muttersprachen zu befragen.
3.3. Messinstrumente
Als Messinstrument zur Erfassung von Erfahrungen und Ideen in den Bereichen
Prävention, Beratung und Ruhestand wird ein qualitativer Fragebogen genutzt.
Dieser wird am Computer in Englisch erstellt und per Email an die Experten
verschickt.
Da die Teilnehmer aus verschiedenen Ländern stammen, und auch aufgrund des
begrenzten zeitlichen und finanziellen Rahmens der Untersuchung, stellt dieses
Vorgehen die unkomplizierteste, schnellste und kostengünstigste Möglichkeit dar,
zu den gewünschten Informationen zu gelangen.
3.3.1. Formale Gestaltung des Fragebogens
Der Fragebogen wird, aus oben genannten Gründen, in Englisch erstellt und per
Email verschickt.
Damit alle Teilnehmer den gleichen Bedingungen unterliegen, also ein identisches
Messinstrument erhalten und beantworten, wird der am Computer erstellte
Fragebogen mit der Funktion „Formular schützen“ versehen. Somit kann er nach
dem Versenden nicht mehr verändert werden. Die Befragten können nur die für die
Antworten vorgesehenen Textfelder ausfüllen.
Um den Teilnehmern die Möglichkeit zu geben, sich mit dem Thema und den
forschenden Studenten zu identifizieren und somit die Rücklaufquote zu erhöhen
(vgl. Steiner & Norman 1995, S. 195-199), wird dem Fragebogen ein Begleitschreiben vorangestellt. Es werden kurz das Thema, das Ziel der Untersuchung und
die forschenden Studenten vorgestellt.
31
Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand
Um technischen Schwierigkeiten vorzubeugen, beinhaltet das Anschreiben eine
Anleitung für das Beantworten und Rücksenden und zudem Hinweise über
Datenschutz und Sicherheit vor Viren.
Der Fragebogen besteht aus fünf Bereichen:
1. Hier wird erfragt, in welchem Land die Teilnehmer arbeiten und ihr Diplom
als Ergotherapeuten erhalten haben. Zudem, in welchem Gebiet der Ergotherapie sie tätig sind.
Ziel ist es, nochmals zu überprüfen, ob sie die Auswahlkriterien tatsächlich
erfüllen.
2.–4. Inhaltliche Fragen zu Prävention, Beratung und Ruhestand als Grundlage
der Untersuchung.
5. Abschließende Frage nach Literaturangaben, als Zusatz für evtl. weiterführende Untersuchungen.
Die Bereiche sind gegliedert in z.T. einleitende Definition, konkrete Fragen nach
Erfahrungen, Fragen über eigenen Ideen und Meinungen und abschließende
Anmerkungen.
Der Fragebogen beinhaltet Fragen der Kategorien:
•
•
•
Geschlossene Fragen, die mit JA / NEIN bzw. primäre / sekundäre Prävention
beantwortet werden können.
Geschlossene Filterfragen, um mögliche unterschiedliche Aspekte und
Hintergründe der verschiedenen Länder erfassen zu können.
Offene Fragen, die in Textfeldern beantwortet werden können, um Erfahrungen und Ideen zur Thematik zu eruieren.
3.3.2. Inhaltliche Gestaltung des Fragebogens
Um die Teilnehmer gezielt zu jedem einzelnen Bereich befragen zu können, ist der
Fragebogen inhaltlich in Prävention, Beratung und Ruhestand gegliedert.
Zu jedem Thema wird erfragt, ob und in wie weit es Teil der ergotherapeutischen
Arbeit des Landes ist.
Ziel ist es, sich ein Bild über die jeweilige Situation der Ergotherapie zu machen.
(Fragen 1., 5., 10.)
Auf dem Hintergrund des methodischen Handelns (gezielt, systematisch,
verfahrensmäßig, bewusst) wird dann eingehender nach Erfahrungen gefragt.
Welches Klientel wird behandelt, welche Methoden genutzt, welche Ziele verfolgt,
wer erteilt den Auftrag? Gibt es spezielle Programme usw. (Fragen 1.1., 2., 2.1., 5.1.,
5.2, 5.3., 10.1.)
32
Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand
Um auch Ideen jener Teilnehmer zu erhalten, bei denen der jeweilige Bereich
keinen Teil der Ergotherapie ihres Landes darstellt, wird erfragt, wie sie sich ein
solches Konzept vorstellen würden (Frage 6.).
Weitere Fragen haben das Ziel zu klären, ob die drei Bereiche, wie angenommen,
tatsächlich eine Aufgabe für die Ergotherapie darstellen, und warum dies nach
Meinung der Teilnehmer der Fall bzw. nicht der Fall ist (Fragen 3., 8., 9.).
Zu jedem Thema können Anmerkungen gemacht werden, um den Teilnehmern die
Möglichkeit zu geben, Aspekte einzubringen, die von den Fragen sonst nicht erfasst
würden. Dies kann zusätzliche Informationen liefern. (Fragen 4., 7., 12.)
Frage 11. verbindet die Teilbereiche und soll Auskunft darüber geben, ob nach
Meinung der Befragten präventive Beratung durch Ergotherapeuten eine
angemessene Intervention darstellt, um erfolgreich und zufriedenstellend in den
Ruhestand zu wechseln.
Sie gibt also Aufschluss darüber, ob mit dieser Untersuchung die richtige Richtung
eingeschlagen wird und weiterführende Forschung angezeigt und lohnenswert ist.
In Frage 13. wird um Literaturangaben gebeten, um das Wissen der Teilnehmer
auch für weitergehende Untersuchungen nutzen zu können.
3.3.3. Versenden des Fragebogens
Aus Datenschutzgründen und um die Anonymität der Teilnehmer zu wahren, wird
jeder Fragebogen und alle weiteren Erinnerungsmails einzeln an jeden Teilnehmer
versendet.
Um den Teilnehmern Sicherheit vor evtl. Viren zu gewährleisten, wird ein
automatischer Antivirus-Scan beim Versenden der Emails genutzt. Dieser updatet
sich jede Woche automatisch.
Alle Teilnehmer erhalten den Fragebogen am selben Tag und haben die gleiche Frist
zum Beantworten und Rücksenden. (vgl. 2.4.)
Um eine hohe Rücklaufquote zu gewährleisten, erhalten alle Teilnehmer zwei
Erinnerungsmails mit dem Hinweis, wie viel Zeit zum Beantworten der Fragebögen
noch verbleibt. (vgl. Steiner & Norman 1995, S. 195-199)
Vollständiger Fragebogen und Erinnerungsmails siehe Anhang IV
3.3.4. Fehlerquellen
Die Fragen werden offen gestaltet, um so viele Informationen wie möglich zu
erhalten und neue Aspekte nicht von vornherein auszuschließen.
Es besteht daher das Risiko, dass einige Fragen nicht mit der erwünschten
Genauigkeit beantwortet werden. Da kein direkter persönlicher Kontakt zu den
Teilnehmern besteht, kann eine schriftliche Befragung mittels Fragebogen den
33
Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand
Nachteil einer geringen Rücklaufquote haben. Die Anonymität wird durch das
Versenden per Email noch verstärkt. (vgl. Steiner & Norman 1995, S. 195-199)
Sollte eine Frage von mehr als einem Drittel der Experten nicht beantwortet
werden, wird sie, wie unter 3.5.4. Ausschlusskriterien beschrieben, aus der Studie
ausgeschlossen.
Aufgrund des begrenzten zeitlichen und finanziellen Rahmens stellt die Untersuchung mittels eines per Email versendeten Fragebogens, dennoch die geeignetste
Alternative da.
3.4. Messzeitpunkt
Der Fragebogen wird einmalig am 04.02.03 an alle Teilnehmer versendet. Alle
haben bis zum 24.02.03 zur Beantwortung und Rücksendung Zeit.
3.5. Datenanalyse
3.5.1. Kodierung
Alle Fragebögen und Fragen werden aus Übersichts- und Auswertungsgründen
kodiert. Es wird z.B. mit 1 für Angabe bzw. JA und 9 für keine Angabe kodiert.
(vgl. Anhang, V) (vgl. Kirchhoff et. al. 2001, S. 37-51)
3.5.2. Datenmaske
Im Anschluss wird eine Datenmaske erstellt, aus der zunächst hervorgeht, welche
Fragen aufgrund zu geringer Beantwortung aus der Studie herausgenommen werden
müssen.
Zudem informiert sie darüber, welche Antworten die geschlossenen quantitativen
Fragen liefern. (vgl. Kirchhoff et. al. 2001, S. 37-51)
3.5.3. Grundauswertung der Datenmaske
Die Grundauswertung anhand deskriptiver Statistik ergibt, welche Fragen aus der
Studie ausgeschlossen werden.
Da N aufgrund der Filterfragen unterschiedlich sein kann, muss der sich aus der
Kodierung ergebende Ausschlusswert für jede Frage berechnet werden. Dieser wird
dann mit dem tatsächlichen Wert verglichen. Ist dieser gleich oder höher, wird die
Frage aus der Untersuchung ausgeschlossen.
3.5.4. Ausschlusskriterium
Grundsätzlich ist festgelegt, dass Fragen, die von weniger als einem Drittel der
Teilnehmer beantwortet wurden, aus der Studie herausgenommen werden. Die
Festlegung dieser niedrigen Zahl ist möglich, da die Studie nicht das Ziel verfolgt,
allgemeingültige Aussagen zu machen, sondern Erfahrungen und Ideen zu sammeln.
Somit verfälschen Fragen mit einer geringen Beantwortung das Ergebnis nicht.
34
Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand
Einige Fragen (1.1. A-F, 2.1., 5.1. A-F, 5.2., 6. A-F, 10.1.) müssen aufgrund
vorgeschalteter Filterfragen nicht von allen Teilnehmern beantwortet werden. Hier
wird nicht die gesamte Population, sondern das Ergebnis der Filterfrage als
Ausgangszahl genutzt.
Zudem gibt es Fragen (1.1. G, 4., 5.1. G, 5.3., 6. G, 7., 8. B, 9, 11. B, 12., 13.), die
zusätzliche Angaben ermöglichen, diese werden immer gewertet.
3.5.5. Quantitative Analyse der geschlossenen Fragen
Fragen 1., 1.1. A, 2., 5., 8 B und 9 B. Die Anzahl der möglichen Angaben wird aus
der Datenmaske ermittelt und die nominalen Daten (z.B. JA / NEIN) anhand
deskriptiver Statistik in Diagramme mit Prozentangaben umgesetzt. (vgl. Kirchhoff
et. al. 2001, S. 37-51)
3.5.6. Qualitative Inhaltsanalyse und Interpretation der offenen Fragen
Die Analyse dieser Fragen erfolgt anhand des „theorizing“. Diese Methode basiert
auf den Ausführungen von Geotz & LeCompte 1985. (vgl. Royeen 1997, S. 197)
Es werden sechs Schritte durchlaufen:
1. WAHRNEHMEN
Es werden Einheiten identifiziert und die Gesamtheit der Daten geordnet.
2. VERGLEICHEN
Die identifizierten Einheiten werden auf Gemeinsamkeiten verglichen.
3. GEGENÜBERSTELLEN
Aus den identifizierten Einheiten werden Gegensätze erarbeitet.
4. ZUSAMMENFASSEN
Aus den Einheiten werden Gruppen, Kategorien gebildet, zentrale Aussagen
und Unterschiede herausgearbeitet.
5. ORDNEN
Das Zusammengefasste wird geordnet.
6. SPEKULIEREN
Es werden Rückschlüsse gezogen und diese mit den gesammelten Daten verglichen.
Hier werden auch Antworten miteinbezogen, die aufgrund der sehr offen formulierten Fragen evt. keinen direkten Bezug zur Fragestellung haben. Dies ist möglich, da
die Studie nicht das Ziel verfolgt, allgemeingültige Aussagen zu machen, sondern
Erfahrungen und Ideen zu sammeln. Die Ergebnisse werden dadurch nicht
verfälscht und es können zusätzliche Informationen gewonnen werden.
35
Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand
4. D u r c h f ü h r u n g
In diesem Abschnitt wird der tatsächliche Verlauf der Untersuchung beschrieben.
Es wird dargestellt, wie sich der im Researchdesign geplante Aufbau umsetzen ließ.
4.1. Literaturrecherche
Um eine Grundlage für die im Fragebogen formulierten Fragen zu schaffen, wird
zunächst eine Literaturrecherche in Bibliotheken und dem Internet durchgeführt.
Ziel dieser Recherche ist es, Informationen zu den zentralen Themen dieser
Untersuchung, also Prävention, Beratung und Ruhestand zu erhalten.
Es ist wichtig zu eruieren, in wie weit diese Bereiche in der Ergotherapie bereits
thematisiert, erforscht und angewandt werden, um den Charakter der Fragen zu
bestimmen. Ein neues Gebiet erfordert zunächst Fragen, die ein allgemeines
Verständnis, Ideen und Meinungen untersuchen, um eine Grundlage für weitergehende Untersuchungen zu schaffen.
Zudem müssen Definitionen gefunden werden, die den Befragten ein einheitliches
Verständnis der Thematik, z.B. Prävention, vermitteln. Es ist wichtig, dass alle
Teilnehmer unter primärer Prävention das Gleiche verstehen, um zu aussagekräftigen Antworten zu gelangen.
Außerdem wird in der Literatur nach Informationen zur formalen Gestaltung der
Untersuchung gesucht. Als Grundlage, um sich erstens für ein angemessenes
Messinstrument entscheiden zu können, in diesem Fall ein qualitativer Fragebogen,
und zweitens, um dieses dann zu erstellen. (vgl. 3.2.)
4.2. Expertensuche
Das Ergebnis der Suche sind acht Ergotherapeuten aus sechs verschiedenen Ländern,
die zustimmen, den Fragebogen zu beantworten. Jeweils einer aus Schweden, den
USA, Großbritannien, Dänemark und Lettland und drei aus den Niederlanden.
(vgl. Abb. 2)
Aufgrund der Kombination dreier Themen, war es leider nicht möglich, die
gewünschten 10-15 Experten zu finden.
Die Experten erhalten eine Woche vor dem Versenden des Fragebogens (Hauptstudie) nochmals eine Email mit dem Hinweis, wann ihnen der Fragebogen zugesendet
wird.
36
Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand
Ziel ist es, die Wahrscheinlichkeit einer guten Rücklaufquote zu erhöhen, indem
den Teilnehmern nochmals das Thema und ihre Zusage in Erinnerung gebracht
wird und sie sich auf den kommenden Fragebogen vorbereiten können. (vgl. Steiner
& Norman 1995, S. 195-199)
12,5%
Niederlande
37,5%
12,5%
USA
Großbritanien
Schw eden
12,5%
Dänem ark
Lettland
12,5%
12,5%
(Abb. 2) Herkunftsländer der Teilnehmer (N=6)
Alle Teilnehmer sind an Schulen und Universitäten (Forschung) tätig. Zwei
zusätzlich im Bereich Geriatrie bzw. Beratung. Einer nennt außerdem „verschiedene“. (vgl. Abb. 3)
Dieses, unter 3.2.1. Auswahlkriterien, festgelegte Merkmal wird zusätzlich durch die
Tatsache bestätigt, dass die angeschriebenen Landesverbände ausschließlich auf
Ergotherapeuten aus diesen Bereichen verweisen.
16,7%
16,7%
AUSBILDUNG
16,7%
83,3%
FORSCHUNG
GERIATRIE
BERATUNG
VERSCHIEDENE
50%
(Abb.3) Tätigkeitsbereiche der Teilnehmer (N=6)
Die letztendlich teilnehmenden Experten wurden mehrheitlich von Verbänden
empfohlen, d.h. der Experte wurde durch Dritte ausfindig gemacht.
Diese Art der Expertensuche entspricht dem sogenannten Schneeballsystem (vgl.
Bailey & Jackson 2003, S. 57).
37
Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand
4.3. Pilotstudie
Um so weit wie möglich die Reliabilität und Validität des Messinstruments zu
überprüfen, wird der Fragebogen unter drei Aspekten pilotet:
1. Mittels eines Pilotfragebogens wird die Verständlichkeit der Fragen, der
Inhalt, das äußere Erscheinungsbild, die benötigte Zeit und das Begleitschreiben hinterfragt.
Ziel ist es zu ermitteln, ob der Fragebogen formal und inhaltlich so gestaltet
ist, dass er aussagekräftige Antworten liefert.
Der Pilotfragebogen wird ausschließlich an Ergotherapeuten versendet.
2. Die ins Englisch übersetzten Fragen werden auf inhaltlich und grammatikalisch korrekte Formulierung überprüft, um die Verständlichkeit zu gewährleisten.
Diese Aufgabe wird von einer Ergotherapeutin und einer Psychologin übernommen, deren Muttersprache Englisch ist.
3. Es wird überprüft, ob der Fragebogen technisch so gestaltet ist, dass er sich
fehlerfrei und unkompliziert per Email versenden, ausfüllen und zurückschicken lässt.
Die zu überprüfenden Kriterien sind unverändertes Layout nach dem
Versenden, problemloses Herunterladen und Öffnen des angehängten
Fragebogens, Beantwortbarkeit am Computer, Erhalten der Antworten nach
dem Rücksenden.
Dazu wird der Fragebogen an Personen mit jeweils verschiedenen Betriebssystemen und Internetprovidern verschickt.
Ergebnisse:
Die Pilotstudie ergibt, dass der Fragebogen aussagekräftige Antworten liefert.
Für Fragen 1.1, 5.1., 6. werden allerdings für jede Unterfrage noch Textfelder
eingefügt, damit die Teilnehmer diese besser erfassen und beantworten können.
Zudem wird das Layout aus Übersichtsgründen etwas verändert und einige
grammatikalische Korrekturen vorgenommen.
Die technische Erprobung ergibt, dass hier keine Veränderungen nötig sind.
38
Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand
4.4. Messinstrument
4.4.1. Gestaltung des Fragebogens
Der Fragebogen wird in Bezug auf die in der Pilotstudie gewonnenen Erkenntnisse
(vgl. 4.4.) verändert.
4.4.2. Versenden des Fragebogens
Am 04.02.03. wird er an alle acht Teilnehmer per Email versendet.
Es treten keine Fehler auf. Die Experten erhalten zudem zwei Erinnerungsmails
(vgl. 3.3.3.).
Bis zum 24.02.03. gehen sechs beantwortete Fragebögen ein.
4.4.3. Validität
Um eine tatsächliche Aussage über die Validität des Messinstruments zu machen,
sind mehrere Pilot- bzw. Fragerunden notwendig. Dies lässt der Umfang der
Untersuchung nicht zu.
Die Pilotstudie ergibt allerdings, dass der Fragebogen aussagefähige Antworten
liefert.
4.4.4. Reliabilität
Aufgrund des Umfangs der Untersuchung kann der Fragebogen nur einer Pilotbzw. Fragerunde unterzogen werden. Um eine Aussage über die Reliabilität des
Messinstruments zu machen, sind mehrere Erprobungen notwendig. Deshalb kann
nicht beurteilt werden, ob der Fragebogen dauerhaft stabile Ergebnisse liefert.
4.5. Datenanalyse
Die Grundauswertung ergibt, dass keine der Fragen aus der Untersuchung
ausgeschlossen werden muss. (vgl. Kirchhoff et. al. 2001, S. 37-51)
Die Ergebnisse der quantitativen und qualitativen Analyse sind unter 5.1. Auswertung der Hauptstudie beschrieben.
4.6. Rücklauf der Hauptstudie
Von acht versendeten Fragebögen sind sechs beantwortet zurückgekommen.
Das ergibt eine Rücklaufquote von 75% (N=8).
Da zwei Fragebögen, jeweils einer aus Dänemark (ein Teilnehmer) und einer aus
den Niederlanden (drei Teilnehmer), nicht beantwortet wurden, muss Dänemark
ausgeschlossen werden.
Die Studie beinhaltet nunmehr sechs Teilnehmer aus fünf verschiedenen Ländern.
39
Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand
5. H a u p t s t u d i e
Dieses Kapitel umfasst die Auswertung und Ergebnisse der Untersuchung.
Zunächst wird jede Frage des Fragebogens einzeln dargestellt und im Anschluss
werden die Ergebnisse wertungsfrei in der Beantwortung der Subfragen zusammengefasst.
In der Schlussfolgerung findet eine Bewertung der Ergebnisse in Bezug auf die
Fragestellung und Ziele der Studie statt. Es werden Zusammenhänge mit den
Theoretischen Grundlagen hergestellt.
Anschließend wird die Untersuchung kritisch beurteilt und begrenzt. Das heißt, es
wird die Aussagekraft der Ergebnisse bewertet und dargelegt, welche Punkte des
Researchdesigns sich als geeignetes Vorgehen erwiesen haben und welche bei
nachfolgenden Untersuchungen verändert werden müssen.
Abschließend erfolgt eine Diskussion und ein Ausblick bezüglich der Weiterverwertung der Ergebnisse und möglicher, auf die Thematik aufbauender, Untersuchungen.
5.1. Auswertung der Hauptstudie
Die sechs eingegangenen Fragebogen werden wie unter 2.5. beschrieben ausgewertet.
5.1.1. Ergebnisse der Hauptstudie
I.
PREVENTION / PRÄVENTION
1. Are primary prevention and/or secondary prevention a part of occupational
therapy in your country?
Sind primäre und / oder sekundäre Prävention Bestandteil der Ergotherapie Ihres
Landes?
Prävention ist in allen teilnehmenden Ländern Bestandteil der Ergotherapie,
ausgenommen Lettland. (vgl. Abb. 4)
40
Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand
100%
83,3%
80%
60%
40%
16,7%
20%
0%
JA
NEIN
(Abb. 4) Prävention als Bestanteil der Ergotherapie, N=6
1.1.1. What is preventive therapy like?
Wie gestaltet sich die präventive Therapie?
•
In which stage(s) of prevention is occupational therapy involved?
In welchen Stadien der Prävention findet Ergotherapie statt?
Mehrheitlich (4 Teilnehmer) findet Ergotherapie sowohl im primären als
auch sekundären Stadium der Prävention statt. Von den USA wird angegeben, dass Ergotherapie dort ausschließlich im primären Stadium Anwendung
findet. (vgl. Abb. 5)
100%
80%
80%
60%
40%
20%
20%
0%
Primäre und sekundäre
Prävention
Primäre Prävention
(Abb. 5) Stadien der Prävention, N=5
•
Who are your clients (e.g. handicap / diagnosis)?
Wer sind Ihre Klienten (z.B. Handicap / Diagnose)?
Hauptsächlich werden Erkrankungen aus dem Bereich Orthopädie genannt.
Der Schwerpunkt liegt auf Beeinträchtigungen des Bewegungsapparates
(Lumboischialgie, sämtliche Rückenbeschwerden und RSI) und Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis. Des weiteren werden altersbedingte / chronische Erkrankungen wie Herz-Kreislaufbeschwerden genannt.
41
Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand
Aus dem neurologischen Bereich Erkrankungen wie MS, Parkinson und Apoplex. Aus dem Bereich Psychiatrie / Psychosomatik Erkrankungen wie Depression, aspezifische Rücken- und Nackenbeschwerden und Burn-outSyndrom.
•
What are your therapy methods?
Was sind Ihre Therapiemethoden?
Aus den Antworten ergibt sich ein einheitliches Vorgehen. Die angewendeten Methoden sind Beratung, Schulung(-sprogramme), Adaptation/ Kompensation zur Tagesstrukturierung und aktiven Teilhabe/ Partizipation am persönlichen und gesellschaftlichen Leben.
Von Schweden wird zusätzlich die Arbeitsplatzanalyse angegeben.
•
Which assessments do you use?
Welche Assessments nutzen Sie?
Es werden das COPM, das Self Manager Role Repertoire Development Interview das SAFER-Tool und MOHO-Instrumente genannt. Aufgeführt werden
der AMPS, das OPHI, das WRI, und der WEIS.
•
What are the aims/goals of occupational therapy interventions in prevention?
Welche Ziele werden in der ergotherapeutischen Intervention im Bereich
Prävention verfolgt?
Es bestehen Ziele auf Handlungs- und Funktionsebene, wobei der Schwerpunkt auf der Handlungsebene liegt.
Ziele auf Handlungsebene sind:
Erhöhen der Lebensqualität und Lebenszufriedenheit,
Erhalt von Gesundheit und Wohlbefinden durch:
- Förderung von gesundheitsbewusstem Verhalten
- Förderung der Partizipation an gesellschaftlichen Strukturen
- Befähigung, Rollen auszufüllen und zu bewältigen,
- Stärkung des Zugehörigkeitsgefühls in Familie und Gesellschaft
Ergänzende Ziele auf Funktionsebene:
Vermeidung von Folgeschäden und Dysfunktionen durch
- Wiederherstellung
- Unterstützung
- Erlernen
von physiologischen Bewegungsabläufen.
42
Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand
2.
•
In which fields of occupational therapy takes prevention place?
In welchen Fachbereichen der Ergotherapie findet Prävention statt?
Die Antworten hierzu lassen sich nicht eindeutig den in Deutschland für die
Ergotherapie festgelegten Fachbereichen zuordnen. So werden Institutionen
wie Schulen, Altenheime und Krankenhäuser genannt. Ferner die Bereiche
ambulante Versorgung, Arbeitsplatzgestaltung, Ergonomie, Rehabilitation
und Arbeitsrehabilitation. Ebenso der Fachbereich Psychiatrie.
•
Who commissions occupational therapists to be involved in prevention?
(e.g. organizations, employers, hospitals)
Wer erteilt den Auftrag zur ergotherapeutischen Intervention im Bereich
Prävention?
Eine Auftragserteilung erfolgt durch Ärzte, Gemeinden, Versicherer, Arbeitgeber, Privatpersonen / Familie des Klienten, durch staatlich finanzierte Projekte (USA), außerdem können sich Ergotherapeuten auch eigenständig zu
einer Intervention entscheiden.
In your country, are there any ongoing or planned prevention-programs
where occupational therapists are involved?
Gibt es in Ihrem Land laufende oder geplante Präventionsprogramme, an
denen Ergotherapeuten beteiligt sind?
In der Mehrheit (5 Teilnehmer) der befragten Länder gibt es Präventionsprogramme. In einem, Lettland, gibt es weder laufende Programme, noch sind
welche in Planung (vgl. Abb. 6)
100%
83,3%
80%
60%
40%
16,7%
20%
0%
JA
NEIN
(Abb. 6) Präventionsprogramme, N=6
43
Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand
2.1.
What kind of programs and how are occupational therapists involved?
Was für Programme und wie sind Ergotherapeuten daran beteiligt?
Genannt werden die Bereiche Rückenschule, Gelenkschutz, Sturzprävention,
Prävention von RSI, Arbeitsrehabilitation und Programme von Gemeinden
(diese werden nicht näher ausgeführt).
Wie Ergotherapeuten in diese Programmen involviert sind, geht aus den
Antworten nicht hervor.
3.
What kind of competences/skills is occupational therapy able to bring into
prevention?
Welche Kompetenzen und Fertigkeiten kann Ergotherapie in den Bereich
Prävention einbringen?
Ergotherapie:
- Hat eine ganzheitliche Sicht auf den Klienten und die Fähigkeit, körperliche und mentale Zusammenhänge zu erkennen.
- Besitzt Wissen über den Einfluss von Partizipation, Betätigung und Aktivität auf Gesundheit und Wohlbefinden und die Notwendigkeit einer Balance zwischen den Betätigungsbereichen
- Hat die Fähigkeit den Patienten im Zusammenhang mit seiner Umwelt zu
betrachten und diese gezielt auf behindernde Faktoren zu analysieren
(Arbeitsplatzanalyse, ADL-Training). Hat Wissen über die Wichtigkeit
von Selbstwirksamkeit und Selbstbestimmung der Klienten
- Hat die Fertigkeit, methodisch (zielgerichtet, bewusst, systematisch) zu
handeln und Problemlösungsstrategien zu entwickeln.
4.
Any further comments about prevention?
Weitere Ausführungen über Prävention?
Hierzu werden keine Angaben gemacht.
II.
CONSULTATION / BERATUNG
5.
Is consultation a part of occupational therapy in your country?
Ist Beratung Bestandteil der Ergotherapie in Ihrem Land?
Ergotherapeuten sind in allen befragten Ländern beratend tätig. (vgl. Abb. 7)
44
Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand
100%
100%
80%
60%
40%
20%
0%
0%
JA
NEIN
(Abb. 7) Beratung als Bestanteil der Ergotherapie, N=6
5.1.
How is the role of an occupational therapist as a counselor described
according to the profession-outline* of occupational therapy in your country?
* framework / profile where the concept of profession (OT) is written down
Wie wird die Rolle der Ergotherapeuten als Berater im Berufsprofil* der Ergotherapie Ihres Landes beschrieben?
* Rahmen / Profil in dem das Konzept einer Profession (ET) festgehalten ist
•
Who are your clients (e.g. handicap/diagnosis)?
Wer sind Ihre Klienten (z.B. Handicap / Diagnose)?
Grundsätzlich können alle ergotherapeutischen Klienten bzw. deren Angehörige beraten werden.
In den USA werden ältere Klienten mit chronischen Erkrankungen genannt.
In Schweden Klienten im Bereich Arbeitsplatzgestaltung.
•
What are your therapy methods?
Was sind Ihre Therapiemethoden?
Auch hier ist wieder ein einheitliches Vorgehen zu erkennen.
Genannt wird das Erkennen, Definieren und Evaluieren von Problemen, das
Schulen und Informieren (Hilfsmittelberatung, Kompensations- und Adaptationsmaßnahmen). Zudem wird in den Niederlanden und in Schweden das
Analysieren von Aktivitäten und Unterweisen in alternativen Arbeitsmethoden genannt.
•
Which assessments do you use?
Welche Assessments nutzen Sie?
Diese, so die Angaben, sind abhängig von der Situation des Klienten. Im allgemeinen werden Interviews und Beobachtung genannt; spezifisch das
COPM und die MOHO-Instrumente (WRI, WEIS, OPHI, AMPS), das SAFER-Tool und das Self Manager Role Repertoire Development Interview.
45
Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand
•
What are the aims/goals of occupational therapy interventions in consultation?
Welche Ziele werden in der ergotherapeutischen Intervention im Bereich
Beratung verfolgt?
Aus den Antworten ergeben sich ausschließlich Ziele auf der Handlungsebene.
o Empowerment des Klienten bzw. Partizipation am Behandlungsprozess
o Verbesserung und Erhalt der Lebensqualität und –zufriedenheit durch:
- Förderung der Partizipation am alltäglichen und gesellschaftlichen
Leben
- Vermitteln von Informationen über adaptive Strategien in sämtlichen
Alltagsproblemen
- Vermitteln von Wissen über Ergonomie (Prävention)
- Stärkung des Zugehörigkeitsgefühls in Familie und Gesellschaft
•
In which field of occupational therapy takes consultation place?
In welchen Fachbereichen der Ergotherapie findet Beratung statt?
Beratung findet in allen Fachbereichen der Ergotherapie statt. Ein Teilnehmer nannte zwar explizit den institutionellen Bereich der ambulanten Rehabilitation, nicht aber den dazugehörigen Fachbereich.
•
Who commissions occupational therapists to be involved in consultation?
(e.g. organizations, employers, hospitals)
Wer erteilt den Auftrag zur ergotherapeutischen Intervention im Bereich
Beratung?
Eine Auftragserteilung erfolgt durch Ärzte, Gemeinden, Versicherer, Arbeitgeber, Privatpersonen / Familie des Klienten, durch staatlich finanzierte Projekte (USA), ebenso wie Organisationen. Außerdem können Ergotherapeuten
sich auch eigenständig zu einer Intervention entscheiden.
•
Further descriptions?
Weitere Anmerkungen?
Es gibt nur eine Angabe (Großbritannien):
Ein Berater (Ergotherapeut) kann aufgrund seiner Fachkenntnis in verschiedenen Situationen hinzugezogen werden, z.B. als Teilnehmer in Gremien, als
Prüfer/Beurteiler von Qualitätssicherheit in Krankenhäusern und in der Ausbildung.
46
Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand
5.2.
In practice, what kind of intervention methods, techniques, assessments and
OT-Models are used with consultation?
Welche Interventionsmethoden, Techniken, Assessment und Ergotherapiemodelle werden in der Praxis eingesetzt?
Es werden verschiedene Methoden, Techniken, Assessments und Modelle
genutzt, abhängig von der Situation der Klienten.
Allgemein wird klientenzentriertes Vorgehen betont, als Modelle werden das
MOHO, das CMOP und das Social Model of Disability genannt.
Einziges erwähntes Assessment ist das COPM.
5.3.
Is consultation used in ways not described in your profession-outline?
If so, how?
Wird Beratung in einer Weise eingesetzt, die nicht in Ihrem Berufsprofil
beschrieben ist? Wenn Ja, wie?
Hier werden zwei unterschiedliche Antworten gegeben:
In den USA besteht eine Form der Beratung, die aus Quellen außerhalb des
regulären Gesundheitswesens finanziert wird, z.B. durch Selbstzahler, Zuschüsse, Soziale Dienste.
In den Niederlanden gibt es den Berater als Indikationssteller bei häuslicher
Fürsorge / Wohnung, sozialer Sicherheit und Wohlbefinden.
6.
Consultation is not a part of occupational therapy in your country, how
would you visualize this concept?
Da Beratung kein Bestandteil der Ergotherapie ihres Landes ist, wie könnte
ein solches Konzept Ihrer Meinung nach aussehen?
Aufgrund der Filterfrage 5. muss diese Frage von keinem Experten beantwortet werden.
7.
Any further comments about consultation?
Weitere Anmerkungen über Beratung?
Hierzu werden keine Angaben gemacht
47
Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand
III.
RETIREMENT / RUHESTAND
8.
As described above the change from being a worker to a retiree has many
implications on a person’s daily life and routine.
Since occupational therapy has its focus on human occupation in productivity, self-care and leisure, do you think these implications concern occupational therapy? If so, how?
Wie oben beschrieben hat der Wechsel von Arbeitnehmer zu Ruheständler
viele Auswirkungen auf das alltägliche Leben (und Routine) einer Person.
Betreffen diese Auswirkungen die Ergotherapie mit ihrem Schwerpunkt auf
Betätigung in Produktivität, Selbstversorgung und Freizeit?
Wenn Ja, wie?
5 Teilnehmer geben an, dass die beschriebenen Auswirkungen die Ergotherapie betreffen. Die Antwort eines Teilnehmers wird als unklar gewertet, da
die Frage nicht mit einem eindeutigen JA beantwortet ist. (vgl. Abb. 8)
100%
83,3%
80%
60%
40%
16,7%
20%
0%
0%
JA
NEIN
UNKLARE AUSSAGE
(Abb. 8) Ruhestand als Bestandteil der Ergotherapie, N=6
In den Antworten zeigen sich zwei Aspekte:
Zum einen befassen sich Ergotherapeuten mit Rollen und Gewohnheiten von
Menschen im Bereich Produktivität. Rollen und Gewohnheiten eines Menschen verändern sich durch den Übergang in den Ruhestand, können aber
dennoch weiter bestehen, z.B. als ehrenamtliche Tätigkeit. Bei diesen Veränderungen benötigen einzelne Menschen Unterstützung.
Zudem geht Arbeit aus dem System Person, Aufgabe, Umwelt hervor.
Zum anderen ist Arbeit ein wichtiger Faktor in der Auffassung / Wahrnehmung von Gesundheit. Das Fehlen von Arbeit kann die Gesundheit negativ
beeinflussen bzw. zur „occupational dysfunction“ führen.
48
Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand
9.
Are there in your opinion any other possible implications that might concern
occupational therapy and its competence?
Gibt es Ihrer Meinung nach andere mögliche Auswirkungen, die in den
Kompetenzbereich der Ergotherapie fallen?
Die Antworten ergeben, dass die Betrachtung dieser Problematik aus der
Perspektive von Betätigung der Gesellschaft ein neues Verständnis im Umgang mit dem Übergang in den Ruhestand und seinen Auswirkungen aufzeigen kann.
Zudem könnte Ergotherapie eine präventive Rolle in der Vorbereitung und
Anpassung auf eine sich verändernde Lebenssituation einnehmen.
10.
Is the process of retirement and its implications on occupational life a topic in
occupational therapy in your country?
Ist der Ruhestandsprozess und seine Auswirkungen auf das “Occupational
life” ein Thema in der Ergotherapie Ihres Landes?
In den USA, Schweden und Großbritannien ist der Ruhestandsprozess bereits
ein Thema in der Ergotherapie. In den Niederlanden und Lettland noch
nicht. (vgl. Abb. 9)
100%
80%
60%
50%
50%
JA
NEIN
40%
20%
0%
(Abb. 9) Ruhestand als Thema in der Ergotherapie, N=6
10.1. To what extend, only in theoretical concepts or already in practice?
In welchem Maße, ausschließlich in theoretischen Konzepten oder bereits in
der Praxis?
In Schweden bestehen theoretische Konzepte im Bereich Forschung und
Implementierung der Ergebnisse in die gesellschaftliche Planung.
In der Praxis werden in Großbritannien selbstständige Ergotherapeuten
genannt, die als Berater in großen Firmen fungieren.
49
Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand
In den USA wird kritische Gerontologie, Prävention und das Social Model of
Disability genannt, wobei aus der Antwort nicht hervorgeht, ob diese nur in
der Theorie bestehen und/oder auch in der Praxis Anwendung finden.
11.
Do you think that having a consultation with an occupational therapist might
help people to make a satisfactory transition from being a worker to a retiree
and to deal successful with resulting changes in daily living? If so, why and
how?
Kann Ihrer Meinung nach Beratung durch einen Ergotherapeuten zu einem
zufriedenstellenden Übergang von Arbeitnehmer zum Ruheständler beitragen? Und helfen, erfolgreich mit den daraus resultierenden Veränderungen
im täglichen Leben umzugehen?
Wenn Ja, warum und wie?
Mehrheitlich besteht die Meinung, dass Ergotherapie hier hilfreich sein
kann. 5 Teilnehmer sind der Meinung, dass Beratung durch einen Ergotherapeuten zu einem zufriedenstellenden Übergang vom Arbeitnehmer zum Ruheständler beitragen kann. Keiner antwortet mit NEIN, ein Teilnehmer
macht keine Angabe. (vgl. Abb. 10)
100%
83,3%
80%
60%
40%
16,7%
20%
0%
0%
NEIN
UNKLARE AUSSAGE
0%
JA
KEINE ANGABE
(Abb. 10) Ergotherapie als Unterstützung im Ruhestandsprozess, N=6
Bezüglich des Wie und Warum besteht die Ansicht, dass dies bisher unbekanntes Gebiet mit wenig praktischer Erfahrung und sehr theoretischen Ansätzen sei und es fraglich ist, inwieweit es in Zukunft Teil des Gesundheitswesens werden kann.
Dennoch verfügt die Ergotherapie über Erkenntnisse, die Menschen helfen
können, Entscheidungen bezüglich ihres Lebens im Ruhestand zu treffen.
Besonders dann, wenn der Ruhestand als negatives Ereignis gesehen wird.
50
Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand
In den USA wird hierzu ein konzeptionelles Modell, Life course planning, an
der Universität von Chicago entwickelt. In diesem Modell geht es um aktive
Planung des Älter-Werdens. Eine Auseinandersetzung mit möglichen Behinderungsfaktoren aufgrund des Alterungsprozesses wird angestrebt.
12.
Any further comments about retirement?
Weitere Anmerkungen über Ruhestand?
Ergotherapie kann hier die Erkenntnis bringen, dass „engaging occupation“
ein wesentlicher Bestandteil eines zufriedenstellenden Ruhestands ist, im
Gegensatz zur dominierenden Sichtweise von ewiger Freizeit. Selbst heutzutage wird der perfekte Ruhestand als lebenslanger Urlaub gesehen.
Erfolgreiches Anpassen und Durchlaufen der Statuspassage Ruhestand betrifft
die Ergotherapie genauso wie jede andere Statuspassage, z.B. die Einschulung.
13.
Please write down any references (books, journals, internet sites) about
“prevention”, “consultation” and “retirement” in occupational therapy!
(all languages)
Bitte geben Sie Literaturhinweise (Bücher, Zeitschriften, Internetseiten) über
Prävention, Beratung und Ruhestand in der Ergotherapie an!
(Alle Sprachen)
Siehe Anhang VIII
5.1.2. Zusammenfassung der Ergebnisse
Da die Subfragen dazu dienen, die Hauptfrage nach internationalen Erfahrungen
und Ideen zu Prävention, Beratung und dem Übergang von der Erwerbstätigkeit in
den Ruhestand in die einzelnen Bereiche zu gliedern, wird durch die Subfragen
auch gleichzeitig die Hauptfrage beantwortet.
Beantwortung der Subfragen:
I. Sind Ergotherapeuten im Ausland präventiv tätig und wie gestaltet sich diese
Intervention?
Die primäre und / oder sekundäre Prävention wird im Ausland grundsätzlich
(83,3%) als Aufgabengebiet der Ergotherapie betrachtet.
Von den vier Länden, die Prävention als Teil der Ergotherapie betrachten, geben
80% an, dass beide Stadien der Prävention in ihrem Land berücksichtigt werden.
20% gehen nur von primärer Prävention aus.
51
Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand
Durch Beratung, Schulung und Analyse sollen Lebensqualität und Lebenszufriedenheit erhöht und Gesundheit und Wohlbefinden des Klienten erhalten
werden, mittels:
- Förderung von gesundheitsbewusstem Verhalten
- Förderung der Partizipation an gesellschaftlichen Strukturen
- Befähigung, Rollen auszufüllen und zu bewältigen
- Stärkung des Zugehörigkeitsgefühl in Familie und Gesellschaft.
Auf Funktionsebene werden physiologische Bewegungsabläufe unterstützt,
erlernt und wiederhergestellt, um Folgeschäden und Dysfunktionen zu vermeiden.
Die Klienten kommen aus den Bereichen Orthopädie, Neurologie bzw. Geriatrie
und Psychiatrie.
In welchen Fachbereichen der Ergotherapie Prävention zum Einsatz kommt,
lässt sich anhand der gegebenen Antworten nicht eindeutig feststellen. Es
werden Institutionen wie Schulen, Altenheime und Krankenhäuser genannt.
Ferner die Bereiche ambulante Versorgung, Arbeitsplatzgestaltung, Ergonomie,
Rehabilitation und Arbeitsrehabilitation. Ebenso der Fachbereich Psychiatrie.
Der Auftrag zur Intervention erfolgt durch Ärzte, Gemeinden, Versicherer,
Arbeitgeber, Privatpersonen / Familie des Klienten, durch staatlich finanzierte
Projekte (USA), ebenso durch Organisationen. Ergotherapeuten können sich
auch eigenständig zu einer solchen Intervention entscheiden.
Um Informationen über die Klienten zu erhalten, werden hauptsächlich MOHO-Instrumente (AMPS, OPHI, WRI, WEIS) das COPM, das SAFER-Tool und
das Self Manager Role Repertoire Development Interview genutzt.
Spezifische Kompetenzen und Fähigkeiten der Ergotherapie im Bereich Prävention sind:
-
-
-
Eine ganzheitliche Sicht auf den Klienten und die Fähigkeit, körperliche und
mentale Zusammenhänge zu erkennen.
Das Wissen über den Einfluss von Partizipation, Betätigung und Aktivität auf
Gesundheit und Wohlbefinden und die Notwendigkeit einer Balance zwischen den Betätigungsbereichen
Die Fähigkeit, den Patienten im Zusammenhang mit seiner Umwelt zu
betrachten und diese gezielt auf behindernde Faktoren zu analysieren (Arbeitsplatzanalyse, ADL-Training)
Das Wissen über die Wichtigkeit von Selbstwirksamkeit und Selbstbestimmung der Klienten
52
Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand
-
Die Fertigkeit, methodisch (zielgerichtet, bewusst, systematisch) zu handeln
und Problemlösungsstrategien zu entwickeln.
Präventionsprogramme, an denen Ergotherapeuten beteiligt sind, bestehen in
83,3% der befragten Länder. Sie beschäftigen sich mit Rückenschule, Gelenkschutz, Prävention von RSI und dem Bereich Arbeit. Wie Ergotherapeuten in
diese Programme involviert sind, geht aus den Antworten nicht hervor.
Grundlage für die Beantwortung dieser Subfrage sind die Ergebnisse der Fragen
1.-4. des Fragebogens. (vgl. 5.1.1.)
II. Wie gestaltet sich die Rolle und Arbeit des Ergotherapeuten als Berater?
In allen befragten Ländern (100%) ist Beratung eine Form der ergotherapeutischen Intervention.
Ziel ist zum einen das Empowerment des Klienten bzw., dessen Partizipation am
Behandlungsprozess zu unterstützen. Zum anderen wird die Verbesserung und
der Erhalt der Lebensqualität und Lebenszufriedenheit angestrebt durch:
- Förderung der Partizipation am alltäglichen und gesellschaftlichen Leben
- Vermitteln von Informationen über adaptive Strategien in sämtlichen
Alltagsproblemen
- Vermitteln von Wissen über Ergonomie (Prävention)
- Stärkung des Zugehörigkeitsgefühls in Familie und Gesellschaft
Beratung findet in allen Fachbereichen der Ergotherapie statt. Es können laut
Aussage der Experten alle ergotherapeutischen Klienten und deren Angehörige
beraten werden.
Aufgaben sind hierbei, Probleme zu erkennen, zu definieren und zu evaluieren,
um Schulungen und Informationen spezifisch erteilen zu können (z.B. Hilfsmittelberatung, Kompensations- und Adaptationsmaßnahmen).
Zudem wird in den Niederlanden und in Schweden das Analysieren von Aktivitäten und Unterweisen in alternativen Arbeitsmethoden genannt.
Die Vorgehensweise bei Beratung ist abhängig von der Situation der Klienten.
Grundsätzlich wird klientenzentriertes Vorgehen betont.
Informationen über den Klienten und seine Situation erhält der Berater im
allgemeinen durch Interviews und Beobachtung. Als spezifische Instrumente
werden das COPM und die MOHO-Instumente (WRI, WEIS, OPHI, AMPS), das
SAFER-Tool und das Self Manager Role Repertoire Development Interview
genannt.
53
Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand
Beauftragt wird der Ergotherapeut durch Ärzte, Gemeinden, Versicherer,
Arbeitgeber, Privatpersonen / Familie des Klienten, durch staatlich finanzierte
Projekte und soziale Dienste (USA), ebenso durch Organisationen. Ergotherapeuten können sich auch eigenständig zu einer solchen Intervention entscheiden.
Aufgrund ihrer Fachkenntnisse können Ergotherapeuten zusätzlich im Bereich
Qualitätssicherung (prüfen / beurteilen) z.B. in Krankenhäusern und Schulen
(Ausbildung) als Berater fungieren.
Grundlage für die Beantwortung dieser Subfrage sind die Ergebnisse der Fragen
5.-7. des Fragebogen. (vgl. 5.1.1.)
III. Stellen Menschen, die sich im Übergang von der Erwerbstätigkeit in den
Ruhestand befinden, ein Klientel für die Ergotherapie dar?
Der Ruhestandsprozess mit seinen beschriebenen Auswirkungen (vgl. 2.3.1.)
wird von 83,3% der Experten deutlich als die Ergotherapie betreffend angesehen.
Rollen und Gewohnheiten eines Menschen können sich durch den Übergang in
den Ruhestand verändern. Einige Menschen brauchen Unterstützung, um mit
diesen Veränderungen erfolgreich umgehen zu können. Da sich Ergotherapeuten mit Rollen und Gewohnheiten von Menschen z.B. im Bereich Produktivität
befassen, stellen Menschen beim Übergang in den Ruhestand aus diesem Grund
natürlich ein Klientel da.
Arbeit geht aus dem System Person, Aufgabe, Umwelt hervor und wird als ein
wichtiger Faktor in der Auffassung / Wahrnehmung von Gesundheit angesehen.
Das Fehlen von Arbeit kann die Gesundheit negativ beeinflussen bzw. zur
„occupational dysfunction“ führen. „Occupational dysfunction“ entgegenzuwirken, ist eine klare Aufgabe der Ergotherapie.
Das erfolgreiche Anpassen und Durchlaufen der Statuspassage Ruhestand betrifft
die Ergotherapie also genauso, wie jede andere Statuspassage.
Darüber hinaus kann die Ergotherapie der Gesellschaft die Möglichkeit eines
neuen / anderen Verständnisses im Umgang mit dieser Thematik bieten. Durch
die Betrachtung des Ruhestandsprozesses und seiner Auswirkungen aus dem
Blickwinkel von Betätigung ergeben sich vielfältige neue Ergebnisse.
So z.B. die Erkenntnis, dass „engaging occupation“ (vgl. 2.3.2) ein wesentlicher
Bestandteil eines zufriedenstellenden Ruhestands ist, im Gegensatz zur dominierenden Sichtweise von ewiger Freizeit.
54
Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand
Selbst heutzutage wird der perfekte Ruhestand als lebenslanger Urlaub gesehen,
dieser Annahme kann die Ergotherapie durch ihr eigenes Wissen entgegenwirken.
Sie kann eine präventive Rolle in der Vorbereitung auf eine sich verändernde
Lebenssituation einnehmen.
In den USA, Schweden und Großbritannien (50%) ist der Ruhestandsprozess
bereits ein Thema, mit dem sich die Ergotherapie befasst; bei den anderen 50%
ist dies noch nicht der Fall.
In Schweden haben Ergotherapeuten bereits zu diesem Thema geforscht. Es
bestehen theoretische Konzepte, die Ergebnisse sollen in die gesellschaftliche
Planung implementiert werden.
In Großbritannien gibt es selbständige Ergotherapeuten, die in großen Firmen
zu dieser Materie beraten.
In der amerikanischen Ergotherapie findet der Ruhestandsprozess als Bestandteil
der kritischen Gerontologie, Prävention und des „Social Model of Disability“
Berücksichtigung.
Grundlage für die Beantwortung dieser Subfrage sind die Ergebnisse der Fragen
8.-10. und 12 des Fragebogens. (vgl. 5.1.1.)
IV. Kann präventive Beratung dazu beitragen, Menschen einen erfolgreichen und
zufriedenstellenden Übergang von Erwerbstätigkeit in den Ruhestand zu
ermöglichen?
Mit 83,3% ist die Mehrheit der Befragten der Ansicht, dass eine solche ergotherapeutische Intervention zu einem erfolgreichen und zufriedenstellenden
Durchlaufen des Ruhestandsprozesses beitragen kann.
Die Ergotherapie verfügt über Erkenntnisse, um Menschen zu helfen, Entscheidungen bezüglich ihres Lebens im Ruhestand zu treffen. Besonders dann, wenn
der Ruhestand als negatives Ereignis gesehen wird.
In den USA wird hierzu ein konzeptionelles Modell, „Life course planning“, an
der Universität von Chicago entwickelt. In diesem Modell geht es um aktive
Planung des Älterwerdens. Es wird eine Auseinandersetzung mit möglichen
Behinderungsfaktoren aufgrund des Alterungsprozesses angestrebt.
55
Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand
Allerdings ist der Ruhestandsprozess bisher noch ein eher unbekanntes Gebiet.
Es bestehen wenig praktische Erfahrung und theoretische Ansätze; daher ist es
laut eines Experten fraglich, inwieweit dies in Zukunft ein integraler Teil des
Gesundheitswesens werden wird.
Grundlage für die Beantwortung dieser Subfrage sind die Ergebnisse der Frage
11. des Fragebogens. (vgl. 5.1.1.)
5.2. Schlussfolgerung
Im Ergebnis wird Prävention von 83,3% der Befragten als ein Aufgabengebiet der
Ergotherapie angesehen. In diesen Ländern widmet sich die Ergotherapie auch
primärpräventiven Maßnahmen.
Ergotherapie besitzt spezielle Kompetenzen und Fertigkeiten im Bereich der
Prävention und sollte und kann daher auch in die präventive Arbeit miteinbezogen
werden.
Die von den Experten angegebenen Ziele von Prävention decken sich mit den in
Deutschland formulierten Forderungen und Zielen des „Runden Tisches Gesundheit“ und der Spitzenverbände der Krankenkassen in Bezug auf die Gesundheitsförderung (vgl. 2.1.1.).
Die Gesundheitsförderung ist eine Aufgabe des gesamten deutschen Gesundheitswesens und betrifft alle ärztlichen und nichtärztlichen Heilberufe, somit auch die
Ergotherapie.
Das heißt, dass auch die Ergotherapie im Sinne einer erfolgreichen und gemeinsamen Gesundheitspolitik verpflichtet ist, diese übergeordneten Ziele der Prävention
zu verfolgen.
Aufgrund dieser Übereinstimmung eignen sich die Ergebnisse dieser Studie als
Grundlage für die (Weiter-) Entwicklung von Prävention in der deutschen
Ergotherapie.
Die Ergebnisse des Unterpunktes Beratung unterscheiden sich weitestgehend nicht
von der Funktion des Beratens in der deutschen Ergotherapie.
Hervorzuheben ist allerdings, dass in den befragten Ländern nicht nur Ärzte als
Auftraggeber genannt werden, sondern auch Gemeinden, Versicherungen,
Arbeitgeber (Firmen) und Privatpersonen.
Eine eigenständige Beraterrolle in der Ergotherapie lässt sich anhand der Ergebnisse
allerdings nicht eindeutig belegen. Bezieht man aber Ergebnisse der Literaturrecherche mit ein, gibt es Belege dafür, dass in den Niederlanden einige Ergotherapeuten
ausschließlich als Berater tätig sind. (vgl. 2.2.2.)
Ergotherapeuten können demnach nicht nur behandelnd tätig sein, sondern
grundsätzlich auch als Berater z.B. in Gemeinden, Firmen etc. fungieren.
56
Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand
Da Ergotherapeuten in Deutschland bisher Beratung hauptsächlich als ergänzende
Maßnahme innerhalb einer Behandlung durchführen (vgl. 2.2.2.) und die
bestehende gesetzliche Situation eine ergotherapeutische Intervention erst nach
Auftrag eines Arztes zulässt, ist fraglich, in wie weit sich in Deutschland eine von
Ärzten unabhängige Beraterrolle umsetzen lässt.
Die Ergebnisse können aber als Anregungen zur Entwicklung neuer Ideen und
Erweiterung der Aufgabenbereiche der Ergotherapie in Deutschland genutzt
werden.
Den Ruhestandsprozess und seine Auswirkungen auf das Leben und den Alltag einer
Person betrachten 83,3% der Experten als mögliche Aufgabe der Ergotherapie. In
50% der befragten Länder setzt sich die Ergotherapie bereits mit dieser Thematik
auseinander.
Die Ergebnisse zeigen, dass es beim Durchlaufen der Statuspassage Ruhestand zu
„occupational dysfunction“ kommen kann und dass „engaging occupation“ ein
wesentlicher Bestandteil eines zufriedenstellenden Ruhestands ist. „Occupational
dysfunction“ entgegenzuwirken und „engaging occupation“ zu unterstützen, sind
klare Aufgaben der Ergotherapie, da menschliche Betätigung Kern der ergotherapeutischen Arbeit ist. Die Ergotherapie besitzt daher die notwendigen Fähigkeiten,
um sich mit dieser Klientel auseinanderzusetzen.
Betrachtet man zusätzlich die demographische Entwicklung der Gesellschaft (vgl.
1.1., Abb.1), kann davon ausgegangen werden, dass sich auch die deutsche Ergotherapie zukünftig mit dieser Materie auseinandersetzen muss, um der gesellschaftlichen Entwicklung gerecht zu werden.
Auf diesem Gebiet bestehen bisher jedoch nur sehr wenig praktische Erfahrungen
und vornehmlich theoretische Ansätze, wie z.B. Forschungen in Schweden. Daher
wird zunächst einmal die Aufgabe der Ergotherapie, auch in Deutschland, darin
bestehen, diese Erkenntnisse in die Praxis umzusetzen.
Die praxisnahe Idee von präventiver Beratung zur Unterstützung eines erfolgreichen
und zufriedenstellenden Übergangs von der Erwerbstätigkeit in den Ruhestand
findet bei 83,3% der befragten Teilnehmer Zustimmung.
Die Tatsache, dass die von den Experten angegebenen Ziele der Prävention und der
Beratung einander ergänzen bzw. miteinander übereinstimmen (Partizipation,
Lebensqualität, -zufriedenheit) zeigt außerdem, dass präventive Beratung eine
vorstellbare Intervention ist. Diese Annahme wird zusätzlich dadurch unterstützt,
dass die Experten bei präventiven Maßnahmen Beratung als eine der Vorgehensweisen nennen. (vgl. 5.1.1.)
57
Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand
5.2.1. Zusammenfassung in Bezug auf die Ziele
Im Ganzen werden also die angestrebten Ziele mit den Ergebnissen dieser
Untersuchung erreicht.
Die Aussagen bieten einen Einblick in die Ergotherapie der befragten Länder und
geben Informationen und Anregungen, die in Deutschland als Grundlage zur
(Weiter-)Entwicklung der Bereiche Prävention, Beratung und Ruhestand hilfreich
sind.
Eine weitere Forschung zu dieser Thematik kann nicht nur als möglich, sondern z.B.
aufgrund der demographischen Entwicklungen (vgl. Abb. 1.) als notwendig
betrachtet werden.
Ableiten lässt sich auch, dass eine weitere Untersuchung der anfänglichen
Fragestellung,
„Können dt. Ergotherapeuten durch präventive Beratung dazu beitragen, Menschen
einen erfolgreichen und zufriedenstellenden Übergang von der Erwerbstätigkeit in
den Ruhestand zu ermöglichen“,
angezeigt ist. Dies ergibt sich schon aus der Tatsache, dass die Mehrheit (83,3%) der
Experten eine solche Intervention als hierzu geeignet ansehen.
Allerdings wird auch deutlich, dass das ergotherapeutische Wissen, auch im
Ausland, noch vornehmlich aus theoretischen Überlegungen besteht. Dies bedeutet,
dass bis zu einer praktischen Umsetzung der oben formulierten Maßnahme noch ein
weiter Weg zu gehen ist (vgl. 5.4.)
5.3. Kritische Beurteilung und Begrenzung der Studie
In dieser Studie geht es darum, internationale Ideen und Erfahrungen zu sammeln.
Aufgrund des zeitlichen Rahmens, des Umfangs der Studie und der Schwierigkeit,
Experten im Ausland zu finden, die sich in der Lage sehen, einen Fragebogen zu drei
unterschiedlichen Themen zu beantworten, konnte eine ausgewogene Länderverteilung in der Population nicht berücksichtigt werden.
Aus dem gleichen Grund konnte auch nicht eingehend nach Experten aus Ländern
gesucht werden, die in der Literatur als richtungsweisend zu den Themen
Prävention, Beratung und Ruhestand gelten, was am ehesten garantieren würde, die
aktuellsten Entwicklungen zu erfassen.
Im nachhinein kann aufgrund der Suche nach dem Schneeballsystem gesagt werden,
dass es dennoch gelungen ist, Experten aus solchen Ländern z.B. Schweden,
Großbritannien und USA zu gewinnen.
Da nur jeweils ein bzw. zwei Experten aus jedem Land befragt wurden, kann keine
allgemeingültige Aussage über die tatsächliche Situation des jeweiligen Landes
gemacht werden. Um dem entgegenzuwirken, wurde beschlossen, Experten zu
suchen, die in Ausbildung und Forschung tätig sind. (vgl. 3.)
58
Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand
Aufgrund dieses Auswahlkriteriums ermöglichen die Ergebnisse trotz allem einen
guten Einblick in die Ergotherapie des jeweiligen befragten Landes.
Die Ergebnisse des Fragebogens zeigen, dass die Fragen die Subfragen beantworten.
Jedoch hätten die Fragen zum Teil noch differenzierter gestellt werden müssen.
So beinhaltet z.B. Frage 2.1. „Was für (präventive) Programme und wie sind
Ergotherapeuten daran beteiligt?“ eigentlich zwei Fragen.
Die Frage 2.1. wurde zwar von den Experten beantwortet, die Ergebnisse lassen aber
keinen Rückschluss darauf zu, wie Ergotherapeuten in die genannte Programme
einbezogen sind.
Hätte man zwei Fragen hierzu formuliert, also erstens „An welchen Programmen
sind Ergotherapeuten beteiligt?“ und zweitens “Wie sind Ergotherapeuten in diese
Programme einbezogen?“, wäre diese Ungenauigkeit in den Antworten zu
vermeiden gewesen.
Die (in 3.2. Fehlerquellen) geäußerte Befürchtung, es könnte aufgrund des in
Englisch verfassten Fragebogens zu sprachlichen Problemen kommen, wurde nicht
bestätigt.
Dies zeigt, dass es richtig war, den Fragebogen nicht nur inhaltlich, sondern
zusätzlich auf eine für Nicht-Muttersprachler verständliche englische Grammatik
und Ausdrucksweise hin zu überprüfen.
Obwohl diese Studie die drei Themen Prävention, Beratung und Ruhestand
unabhängig von einander betrachtet, werden die Bereiche in Frage 12. miteinander
in Zusammenhang gebracht:
„Kann Ihrer Meinung nach Beratung durch einen Ergotherapeuten zu einem
zufriedenstellenden Übergang von Arbeitnehmer zum Ruheständler beitragen? Und
helfen, erfolgreich mit den daraus resultierenden Veränderungen im täglichen
Leben umzugehen?
Wenn Ja, warum und wie?“
Dieser Schritt erwies sich als sehr geeignet, um Auskunft über weitere, die Themen
verbindende Untersuchungen zu bekommen und Aussagen über die anfangs
entwickelte Fragestellung zu treffen.
Allerdings kann eine einzige Frage die Thematik nur anreißen und lediglich
Aufschluss darüber geben, ob eine weitere Forschung in diesem Bereich angezeigt
ist; dies war nicht zuletzt eines der Ziele dieser Untersuchung.
Die Resultate dieser Untersuchung bieten, wie in den Zielen formuliert, einen
ersten Einblick in die Thematik und sollen Grundlage für weitere Forschungen in
diese Richtung darstellen.
59
Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand
6.
Diskussion und Ausblick
Schon im Verlauf der Untersuchung und vor der Auswertung der Fragebögen war
zu erkennen, dass dieses Thema als sehr reizvoll, aber auch neu einzustufen ist.
Viele der Antworten auf die Emailanfrage, im Rahmen der Expertensuche,
beinhalteten Aussagen, wie diese:
„Überhaupt weiß ich von keinen Ergos in der Schweiz die sich mit so was
beschäftigen [...] Ich denke aber auch, dass das sehr wohl ein Gebiet mit Zukunft für
uns sein könnte [...] Gratulation jedenfalls zu diesem hochinteressanten Thema!“
“It is some very interesting topics that you are working with […]”
“Then again maybe all occupational therapists should be experts in preventive
issues!”
Daraus lässt sich selbstverständlich keine wissenschaftlich begründete Aussage
ableiten, aber es machte schon im Voraus deutlich, dass auch Ergotherapeuten aus
anderen Ländern das Thema dieser Studie als interessant, umsetzbar und zukunftsweisend für die Ergotherapie ansehen.
Die Ergebnisse unterstreichen diese Annahme. Sie machen aber auch deutlich, dass
es bis zur tatsächlichen praktischen Umsetzung nötig sein wird, noch viele Aspekte
zu ändern, (weiter-)zu entwickeln und zu erforschen.
Bei der Betrachtung des Übergangs vom Erwerbsleben in den Ruhestand eröffnet
sich sehr schnell ein mögliches wachsendes Problemfeld der Industrienationen. Die
rasant wachsende Zahl älterer Menschen erschwert deren soziale Integration in
kleine Familien- und Freundeskreise, die sich durch eine Zuschreibung von
Aufgaben und Funktionen auszeichnen. Dies wird umso gravierender auf dem
Hintergrund der zunehmend sozial entkoppelten Lebensverhältnisse, die sich
dadurch auszeichnen, dass sich Familien und Nachbarschaften, Dorfgemeinschaften
etc. auseinanderleben. Sozialpsychologisch stellt sich die hier skizzierte Entwicklung
als ein gesellschaftliches Problem dar. Aber auch in der Sicht auf den einzelnen
Menschen ist diese Übergangsphase als bedeutsam anzusehen.
Oft wird der Ruhestand im Vorfeld als ewig währender Urlaub angesehen. Eine
solche Betrachtungsweise erweist sich aber in der Regel sehr schnell als Irrtum. Der
Mensch benötigt neben sozialen Rollen und Aufgaben auch Betätigung im Bereich
der Produktivität. Geht dieser Bereich im Übergang zum Ruhestand verloren,
empfinden Menschen dieses Fehlen als Mangel, der ihre Lebensqualität negativ
beeinflusst. Zudem fehlt häufig die Erfahrung, die Zeit des „Urlaubs“ selbstständig
zu strukturieren und zu gestalten.
60
Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand
Probleme entstehen oftmals durch den Wegfall der Arbeit als der gewohnten, das
ganze Leben strukturierenden und sinngebenden Betätigung. Das bedeutet, dass
Veränderungen auch genau in diesem Bereich ansetzen sollten, um das eigentliche
Problem zu beheben. Es müssen also mit dem jeweiligen Klienten Betätigungsfelder
erschlossen und erarbeitet werden, die es dem Menschen ermöglichen, die für sein
Leben notwendigen Strukturen und Sinn-Zusammenhänge aus diesen neuen oder
wieder gewonnenen Betätigungen zu ziehen. Aus diesem Grund erscheinen
Ergotherapeuten für diese Problematik hervorragend qualifiziert, da sie sich mehr
als Psychologen, (Sozial-) Pädagogen oder Sozialarbeiter mit der menschlichen
Betätigung und ihrer Bedeutung für das ganze Leben auseinandersetzen.
Auch aus Sicht der befragten internationalen Experten ist dieses Thema durchaus
ein Problemfeld, in dem Ergotherapeuten erfolgreich tätig werden können. Aber
auch in einigen der befragten Länder wird diese Thematik erst seit kurzem
eingehender betrachtet. Ausgearbeitete Programme oder Maßnahmen fehlen nicht
nur in Deutschland. Dennoch darf die momentane Auseinandersetzung mit dieser
Fragestellung in den anderen Ländern durchaus als „Stachel“ angesehen werden, der
geeignet ist, die Diskussion in Deutschland zu forcieren.
Offen bleibt, für wie viele Menschen in Deutschland der Übergangsprozess vom
Erwerbsleben in den Ruhestand ein Problem darstellt, und ob Erkrankungen im
Rentenalter in Zusammenhang mit einem nicht zufriedenstellendem Wechsel
gebracht werden können?
Die obenstehenden Erläuterungen zeigen eine Chance für neue Aufgabenbereiche in
der Ergotherapie auf. Die Ergebnisse des Bereiches Ruhestand verdeutlichen, dass
bereits theoretische Grundlagen durch „occupational science“ vorhanden sind. Die
Aufgabe ist jetzt, diese aufzugreifen, weiterzuentwickeln und für die Praxis nutzbar
zu machen.
Da beabsichtigt wird, Menschen, die sich an der Schwelle zum Ruhestand befinden,
vor dem Auftreten möglicher Schwierigkeiten zu erreichen, muss es sich um
ergotherapeutische Interventionen aus dem Bereich der Prävention handeln. Der
„Runde Tisch Gesundheit“ fordert eine Stärkung der Prävention im Gesundheitswesen und insbesondere für den Bereich des Alterns. Für die Ergotherapie sind bislang
allerdings kaum präventive Maßnahmen beschrieben. Im Indikationskatalog (ein
Berufsprofil wurde bisher nicht ausformuliert) sind lediglich präventive Einzelmaßnahmen aufgeführt wie Sturzschutz, Gelenkschutz u.ä.; diese können als Maßnahmen der sekundären Prävention angesehen werden.
61
Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand
Während in anderen Ländern Ergotherapeuten als eigenständige Berater eingestellt
oder beauftragt werden, ist dies in Deutschland bisher noch nicht möglich. Ein
Grund hierfür ist, dass Ergotherapie ein vom Arzt zu verschreibendes Heilmittel ist.
Ein Einsatz als eigenständiger Berater in einem Unternehmen wie in Großbritannien, Kanada (vgl. Townsend et al., 1997) ist rechtlich nicht möglich. Hierzu ist es
erst einmal notwendig, gesundheitspolitische Strukturen zu verändern. Zudem muss
die deutsche Ergotherapie zunächst eine klare eigenständige Beraterrolle bzw. ein
Berufsprofil entwickeln und definieren, um professionelle Fähigkeiten und Grenzen
allgemein bekannt zu machen, sozusagen als „Werbung“ in eigener Sache.
Auch in Deutschland gibt es Ergotherapeuten, die beispielsweise von Firmen als
Berater eingestellt werden; sie arbeiten aber ausschließlich aus den o.g. Gründen
unter dem Titel Berater und nicht als Ergotherapeuten (z.B. Berater bei Hilfsmittelkonstruktionen oder Berater bei Firmen zur Anpassung von Hilfsmitteln an
Klienten). Hierfür ist neben den gesetzlichen Bestimmungen auch das fehlende
Berufsprofil verantwortlich. Trotzdem stellt die Beratung als Methode ergotherapeutischer Intervention eine Ressource für die zukünftige Begleitung von Menschen
bei solchen „major live events“ dar. (vgl. 2.3.2)
Die vorliegenden Resultate dieser Forschungsarbeit bieten Grundlage und Ideen für
neue Wege in der deutschen Ergotherapie. Wird es deutschen Ergotherapeuten
möglich sein, eine primär-präventive Beratung, also Beratung vor dem Auftreten
einer Dysfunktion/Erkrankung, anzubieten?
Abhängig wäre dies von der z.Zt. gesetzlichen Regelung, nach der Ergotherapeuten
erst nach Überweisung eines Arztes intervenieren dürfen; hierbei könnte der
Berufsverband mit den Krankenkassen, Heilmittelverbänden und der Ärzteschaft
aushandeln, primär-präventive Beratung in den Indikationskatalog der Ergotherapie
aufzunehmen. Dies würde Ärzte befähigen, diese ergotherapeutische Beratung bei
Arbeitnehmern zu verordnen, die vor der Berentung bzw. Pensionierung stehen.
Die genannten Diskussionspunkte zeigen auf, dass noch Forschungsbedarf in dieser
Richtung besteht. Die zusätzlichen Literaturangaben der Experten (s. Anhang VII)
sollen den Einstieg für weitergehende Forschungen erleichtern.
62
Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand
Abkürzungsverzeichnis
Abb.
bzw.
d.h.
Ergo/Et/Ot
ET/OT
et al.
etc.
ggf.
Hrsg.
hrsg. v.
o. Autor
o.g.
o. J.
o. O.
o. S.
S.
s.o.
u.a.
usw.
vgl.
z.B./e.g.
Abbildung
beziehungsweise
das heißt
Ergotherapeut/Occupational Therapist
Ergotherapie/Occupational Therapy
et aliter, und andere
et cetera, und so weiter
gegebenenfalls
Herausgeber
herausgegeben von
ohne Autor
oben genannte(n)(r)
ohne Jahr
ohne Ort
ohne Seite
Seite
siehe oben
unter anderem
und so weiter
vergleiche
zum Beispiel/for example
63
Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand
Literaturverzeichnis
[O. AUTOR]: 09.05.2003, Prävention ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und
muss gemeinschaftlich finanziert werden [...], www.g-k-v.com/, Mai 2003.
ALTGELD, T.,: Präventiv diskutiert – Alle reden über Investitionen in Prävention und
Gesundheitsförderung – doch was wird getan? Dr. Med. Mabuse, Nr. 140,
November/Dezember 2002, S. 48-51.
APITZ ROSMARIE, BECKER SIBYLLE, EBERLE GUDRUN et al. (Hrsg.): Stärkung der
Prävention, Zwischenbericht (Kurzfassung) der Arbeitsgruppe 5 für den „Runden
Tisch“, Herausgeber Arbeitsgruppe 5 „Stärkung der Prävention“ des „Runden
Tisches“, September 2001.
ARBEITSGEMEINSCHAFT DER SPITZENVERBÄNDE DER KRANKENKASSEN: Dokumentation
2001 – Leistungen der Primärprävention und der betrieblichen Gesundheitsförderung gemäß § 20 Abs. 1 und 2 SGB, März 2003.
BACKES, GERTRUD M.; CLEMENS, WOLFGANG: Lebensphase Alter – Eine Einführung in
die Sozialwissenschaftliche Altersforschung, Juventa Verlag; Weinheim und
München; 1998.
BRASIC ROXEEN, CHARLOTTE: A Research Primer in Occupational and Physical
Therapy, American Occupational therapy Association, Inc., USA; 1997.
BUNDESMINISTERIUM FÜR GESUNDHEIT UND SOZIALE SICHERUNG: Gemeinsame
Erklärung zur Gründung des Deutschen Forums Prävention und Gesundheitsförderung, 2002.
COLLEGE OF OCCUPATIONAL THERAPISTS.: Core skills and a conceptual foundation for
practice: a position statement. London 1994.
DROSTE, SIGRID: Gesundheitsförderung und Prävention, hrsg. v. Bundesvereinigung
für Gesundheit e.V., http://www.bvgesundheit.de/gesundheitsinformationen/gesund
heitsfoerderung/, Stand: 12.04.2003 [bei einer erneuten Recherche am 13.05.2003
lag der zitierte Text nur noch in einer gekürzten Fassung vor; aus diesem Grund
wird der vollständige Text im Anhang wiedergegeben].
DVE (Hrsg.) (2000): Ergotherapeuten-Ausbildungs- und Prüfungsverordnung –
ErgThAPrV, www.ergotherapie-dve.de/bildungswege/ausbildungsverordnung/
index.php, Mai 2003.
64
Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand
DVE: Satzung und Ethik, www.ergotherapie-dve.de/informationen/ueber_den_dve
/satzung_und_ethik.php, Mai 2003.
Gesetz über den Beruf der Ergotherapeutin und des Ergotherapeuten und
Ausbildungs- und Prüfungsverordnung: (Kommentar), erl. Von Wolfgang Raps.
Remagen: Reha-Verlag 2001.
HEIJSMAN, ANKE, KUIPER, CHRIS, LEMETTE, MINJOU: De ergotherapeut als adviseur –
Methodiek en adviesvaardigheden, LEMMA BV Utrecht, 1999.
HOPKINS H., SMITH H.: Willard and Spackman’s Occupational therapy, Lippincott,
Philadelphia; 8th edition 1993.
Indikationskatalog Ambulante Ergotherapie, Die Darstellung des derzeitigen
Spektrums der Ergotherapie in der ambulanten Versorgung, hrsg. v. DVE, Idstein:
Schulz-Kirchner, 2001.
JONSSON, HANS: Anticipating, Experiencing and Valuing the transition from Worker
to Retiree – A Longitudinal Study of retirement as an Occupational transition,
Karolinska Institut, Stokholm; 2000.
JONSSON, HANS; KIELHOFNER, GARY; BORELL, LENA: Anticipating Retirement: The
Formation of Narratives Concerning an Occupational Transition; AJOT, January
1997 Volume 51; Number 1.
KASISCHKE, SIGURD: [Stichwort Beratung], www.blaues-kreuz.de, Mai 2003.
Kerndokument des Berufsprofils der Ergotherapie, Konzept der Hogeschool Zuyd;,
Mai 1998.
KIELHOFNER, GARY: Conceptual Foundations of Occupational Therapy; F. A. Davis
Company, Philadelphia; second Edition 1997.
KIELHOFNER, GARY: Model Of Human Occupation - Theory and Application;
Lippincott Williams & Wilkins; Baltimore, Philadelphia; 2002; Third Edition.
KIELHOFNER, GARY: Model Of Human Occupation – Theory and Application;
Lippincott Williams & Wilkins; Baltimore, Philadelphia; 1995; Second Edition.
KIRCHHOFF, SABINE ET AL: Der Fragebogen – Datenbasis, Konstruktion und
Auswertung, Leske + Budrich, Opladen; 2. Auflage 2001.
65
Internationale Erfahrungen und Ideen zu Prävention, Beratung und Ruhestand
KRUSE, ANDREAS, GABER, ELISABETH, HEUFT, GEREON et al.: Gesundheit im Alter - aus
der Reihe "Gesundheitsberichterstattung des Bundes", Heft 10, Herausgeber Robert
Koch-Institut, Oktober 2002.
KRUSE, ANDREAS: Gesund altern – Stand der Prävention und Entwicklung
ergänzender Präventionsstrategien, Band 146, Schriftenreihe des Bundesministeriums für Gesundheit, Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden; 2002.
KRUSE, ANDREAS: Gesund Altern, Stand der Prävention und Entwicklung ergänzender Präventionsstrategien, Bericht an die Bundesvereinigung für Gesundheit e.V.,
Institut für Gerontologie der Universität Heidelberg, Heidelberg, im Mai 2002.
MOSEY, ANNE C.: Psychosocial Components of Occupational Therapy, Lippincott
Williams & Wilkins, Philadelphia; 1996.
PLOCH, URTE; SCHIFFERMACHER, JUDITH: Statistikreader, Hogeschool Zuyd, Heerlen
(NL); 2002.
[Präventionsbericht], hrsg. vom Medizinischen Dienst der Spitzenverbände (MDS)
der Krankenkassen e.V., www.g-k-v.com/media/GKV/Download/Praeventions
bericht_2001.pdf, Mai 2003.
“Reformen für die Zukunft – Eckpunkte einer neuen Gesundheitspolitik“. Vorgelegt
zur Tagung der Friedrich-Ebert-Stiftung, Gesprächskreis Arbeit und Soziales, S. 10;
“Gesundheitssysteme im internationalen Vergleich“ am 11. April 2002 in Berlin.
SCHROETER, R. KLAUS; PRAHL, HANS-WERNER: Soziologisches Grundwissen für
Altenhilfeberufe – Ein Lehrbuch für die Fach(hoch)schule, Beltz Verlag, Weinheim
und Basel; 1999.
STREINER, DAVID L.; NORMAN, GEOFFRY R.: Health Measurement Scales – A Practical
Guide to Their Development and Use; 1995; Second Edition.
TOWNSEND, ELISABETH ET AL.: Enabling Occupation – An Occupational Therapy
Perspective, CAOT Publications ACE, Ottawa; 1997.
WOLDRICH, ANGELA: Beratung – Eine Begriffsbestimmung aus historischer,
fachspezifischer und gesellschaftlicher Perspektive unter besonderer Berücksichtigung der Behindertenberatung und der Abgrenzung zur Therapie, Diplomarbeit,
Leopold-Franzens-Universität; Innsbruk 1998.
66
Anhang
Anhang
I
Anhang
I
GLOSSAR
AMPS
Assessment of Motor and Process Skills; Assessment des Model of Human
Occupation (vgl. Kielhofner 1995, S.207)
COPM
Canadian Occupational Performance Measure; Assessment des Canadian Model of
Occupational Performance Client-centered assessment of occupational performance and
satisfaction.
Reference: Law, M., Baptiste, S., Carswell, A., McColl, M., Polatajko, H., & Pollock, N.
(1994). Canadian Occupational Performance Measure. CAOT Publications ACE. (also
available through the American Occupational Therapy Association).
Desozialisation
bezeichnet die Ausgliederung aus einer sozialen Gruppe und den Übergang in eine
nächste Sozialisationsphase (vgl. Schroeter & Prahl, 1999, S. 56-58)
kritisches Lebensereignis
Geschehnisse, die die soziale Lebenssituation eines Menschen verändern, gewohnte
Lebensabläufe unterbrechen und veränderte Verhaltensmuster verlangen (Schroeter
& Prahl, 1999, S. 63)
Messinstrument
Instrument, um (hier: Forschungs-) Daten zu messen (vgl. Ploch; Schifferman, 2001
S. 12ff).
Messzeitpunkt
Zeitpunkt, an dem das Messinstrument eingesetzt wird (vgl. Ploch; Schifferman,
2001 S. 2ff)
MOHO
Model of Human Occupation (Vgl. Kielhofner, 2002)
Occupational form
Konzept, das davon ausgeht, das Betätigung eine Form hat.
Diese Form wird geprägt von der Person, dem genutzten Objekten, den Aktivitäten
und den sozialen Definition und Bedeutung welche den Aktivitäten und Betätigungen beigemessen wird. Alles im Bezug auf die jeweilige Kultur und Gesellschaft.
(Kielhofner, 1997, S. 101-104)
II
Anhang
OPHI
Occupational Performance History Interview; Assessment des Model of Human
Occupation. Reference: Kielhofner, G., Mallinson, T., Crawford, C., Nowak, M., Rigby, M.,
Henry, A., & Walens,D. (1998). Available through the American Occupational Therapy
Association at www.aota.org.
Pilotstudie
Vorstudie, um Messinstrument auf Schlüssigkeit, Verständlichkeit, Eindeutigkeit,
Suggestibilität und Kontinuität der Fragen zu überprüfen (vgl. Kirchhoff et. al.,
2001)
Qualitative Forschung
Systematische, subjektive Methode, um Lebenserfahrungen und Eindrücke zu
beschreiben und ihnen Bedeutung zu geben (vgl. Royeen 1997, S. 196)
Querschnittstudie
Studie mit nur einem Messzeitpunkt pro Individuum (vgl. Ploch; Schifferman, 2001,
S 17)
Reliabilität
Gütekriterium, beurteilt Zuverlässigkeit. Trifft Aussagen über Stabilität der
Ergebniswerte bei wiederholten Messungen (vgl. Ploch; Schifferman, 2001, S. 14)
Researchdesign
Aufbau der Forschung (vgl. Ploch; Schifferman, 2001, S.8)
RSI
Repetitive Strain Injury
SAFER-Tool
The Safety Assessment of Function and the Environment for Rehabilitation (SAFER)
Tool is an Occupational Therapy assessment for use with elderly and disabled people
living in the community. Assessment des Canadian Model of Occupational
Performance
Self Manager and Role Repertoire Development Interview
Assessment der UIC (University of Illinois at Chicago)
Sozialisation
lebenslanger Prozess der Vergesellschaftung des Einzelnen, umfasst Entstehung und
Entwicklung der menschlichen Persönlichkeit; vollzieht sich nur in Abhängigkeit
von und Auseinandersetzung mit den sozialen und materiellen Lebensbedingungen
der jeweiligen Kultur (vgl. Schroeter & Prahl, 1999, S. 54-56)
III
Anhang
Statuspassage oder Transition
Übergang von einer Phase des Lebenslaufs in eine andere zB. der Übergang von der
Erwerbstätigkeit in den Ruhestand (Schroeter & Prahl, 1999, S. 59)
Validität
Gütekriterium, beurteilt Gültigkeit. Stellt Frage, ob Messinstrument tatsächlich
misst, was es messen soll (vgl. Ploch; Schifferman, 2001, S. 14)
WEIS
Work Environment Impact Scale, Assessment des Model of Human Occupation,
(vgl. Kielhofner, 2002, S. 184)
WRI
Worker Role Interview; Assessment des Model of Human Occupation, (vgl.
Kielhofner, 2002, S. 184)
IV
Anhang
II ANSCHREIBEN EXPERTENSUCHE
Dear Madam, dear Sir,
We are 3 students of occupational therapy at the Hoogeschool Zuyd Heerlen/NL.
We already completed our 3 year education in Germany and are now attending an one year
studies at the Netherlands to get a bachelor in OT.
Now we are working on our dissertation for the diploma. So we are looking for information
and experts about “OT and preventive consultation” and “retirement, changing from worker
to retiree and its implications on occupational life” in other countries.
Since, this is an more or less unknown topic in Germany we want to find basic knowledge
about “prevention”, “consultation” and “retirement” in occupational therapy.
The aim of our study is to answer the questions whether people changing from worker to
retiree might have implications on their occupational life that would require occupational
therapy?
How does the role of an Ot as an counsellor look like?
Do Ot's work preventive?
Is there preventive consultation in OT?
And finally, is there preventive consultation for people changing from worker to retiree by
Ot's in?
We are planning to send an questionnaire to experts in “prevention” or “Ot as an counsellor”
or “Ot and retirement” and are now searching for experts who would agree to answer it. The
questionnaire would be send end of January/February.
Our question is whether you can offer us some information/answer the questionnaire or
know other Ot's/experts who can do so?
Thank you very much in advance and we are looking forward to hear from you!
Yours sincerely,
Irina Schmitt, Ira Kellert and Jürgen Mies
Irina Schmitt
Rudofstaße 12
D-52070 Aachen
Germany
0049(0)241-1605121
[email protected]
V
Anhang
III ANSCHREIBEN UND FRAGEBOGEN DER PILOTSTUDIE
Evaluation zum Fragebogen
Ira Kellert, Jürgen Mies, Irina Schmitt
Interview zur Pilotstudie des Fragebogens
Liebe (r) Teilnehmer (in) an unserer Pilotstudie!
Wir führen eine Forschungsarbeit zum Thema
“Ergotherapie und präventive Beratung” und “Pensionierung, der Übergang vom
Erwerbsleben in den Ruhestand und die damit verbundenen Folgen auf das Betätigungsleben (occupational life)” durch.
Wir möchten Dich darum bitten, in unserem Pilotstudienbewertungsbogen ruhig auch
sehr kritisch Stellung zu nehmen, da uns dies eine Hilfe bei seiner Verbesserung sein wird.
Im Voraus bedanken sich bei Dir Ira Kellert, Jürgen Mies und Irina Schmitt!
1.) ZEIT
Wie viel Zeit hast Du zum Ausfüllen des Fragebogens benötigt?
Minuten
Erschien Dir diese Zeit als angemessen / zu lang?
o angemessen o zu lang
Falls zu lang, wie lang hätte sie sein dürfen?
Minuten
2.) ÄUSSERES ERSCHEINUNGSBILD
Sprach Dich das Layout an?
Was hättest Du Dir wie anders gewünscht?
(z.B. Farbe, Schriftgröße, Anordnung)
VI
Anhang
Evaluation zum Fragebogen
Ira Kellert, Jürgen Mies, Irina Schmitt
3.) VERSTÄNDLICHKEIT
Welche Fragen fandest Du missverständlich? Nummer:
Falls ja:
a.) Was war missverständlich?
b.) Hast Du Verbesserungsvorschläge zur Formulierung?
Welche Anweisungen fandest Du missverständlich?
Falls ja:
a.) WAS war missverständlich?
b.) Hast Du Verbesserungsvorschläge zur Formulierung?
4.) INHALT
Fandest Du es lohnend, dieses Thema zu untersuchen?
o Ja
o Nein
Haben die Fragestellungen des Bogens Dein Interesse auf mögliche Antworten
geweckt?
o Ja o Nein
Waren die Fragen logisch aufeinander aufgebaut?
Gab es Fragen, deren Beantwortung Dir unangenehm war?
Welche Fragen hättest Du noch zu diesem Thema stellen wollen?
VII
Anhang
Evaluation zum Fragebogen
Ira Kellert, Jürgen Mies, Irina Schmitt
5.) BEGLEITSCHREIBENBEWERTUNG
Empfandest Du das Begleitschreiben als ansprechend?
a.) Optisch
b.) Inhaltlich
Gab es Verständnisschwierigkeiten darin?
Wenn ja, welche?
o Ja
o Nein
Hast Du Umformulierungsvorschläge?
6.) DEIN KOMMENTAR
Wie war Dein Gesamteindruck? Gibt es noch Anmerkungen von Deiner Seite?
HERZLICHEN DANK FÜR DEINE MÜHE!
Wir werden uns darum bemühen, Deine Verbesserungsvorschläge mit einfließen
zu lassen!
Ira Kellert, Jürgen Mies und Irina Schmitt
VIII
Anhang
IV ANSCHREIBEN UND FRAGEBOGEN DER HAUPTSTUDIE
Questionnaire about international experiences and ideas in prevention, consultation and retirement-process in OT
Fakultät Ergotherapie 3+1 2002/2003, Hogeshool Zuyd Heerlen, NL
Dear participant,
Some time ago you agreed to participate as an expert in our research about
„International experiences and ideas in prevention, consultation and
retirement - process in Occupational Therapy“
Again, we want shortly introduce ourselves.
All three of us are Germans and completed our three year education as Occupational
Therapists in Germany. We are now attending a one year studies in the Netherlands
to help establishing a more professional and educated profession of occupational
therapy in Germany.
This research now is our final project. After these studies we will graduate with the
Bachelor degree in Occupational Therapy.
Since the idea is to collect experiences and ideas about the three different subjects of
our study please answer all of them even if you do not concern yourself as an
“expert” in this area.
In order to have a successful research we kindly ask you to send this survey back by
24th of February!
All personal information will of course be treated confidential!
Naturally all data will be treated confidential. Only the name of the country you are
working in will be used in connection with your answers.
The results will be used for the final report and probably for some publications in
Germany. The report with its results will be protected by copyright of the
Hogeschool Zuyd, Heerlen/NL.
For security reasons we are using an Antivirus Scan which has the auto protect
mode when we are sending emails. It updates automatically every week.
Because of this you are able to open our attachment without any concern of a virus.
Here are some tips and directions concerning the questionnaire:
•
•
•
Open the file with a double-click
Save it as e.g. “questionnaire diploma” on your desktop
Open the File and answer the questionnaire
IX
Anhang
•
•
•
•
•
The answer boxes can be accessed by Tab-stop or mouse click
The answer boxes will expand automatically as you write
The small boxes can be crossed by a mouse-click
After finishing the survey, please save the document again
Send it back as an attachment via email
Please note: If you just open the attachment, answer the questions and return it to us
it will not have your answers
If you have any problems with downloading, saving or using the questionnaire
contact us: [email protected]; [email protected]; [email protected]
If you are not able to save this file on your computer or if you encounter any other
technical difficulties, please feel free to print it out and post it to us at:
Jürgen Mies
Roehfeldstrasse 65
D-53227 Bonn,
Germany
Again, thank you very much for answering our questionnaire and offering us your
time and effort!
We are looking forward to read your answers!
Please do not hesitate to contact us, if you have inquiries concerning our research
project or questionnaire.
With kind regards,
Jürgen Mies, Irina Schmitt and Ira Kellert
[email protected]; [email protected]; [email protected]
Occupational Therapists
Fakultät Ergotherapie, Studiengang 3+1
Hogeschool Zuyd, Heerlen
The Netherlands
X
Anhang
Questionnaire about international experiences and ideas in
prevention, consultation and retirement-process in occupational
therapy
Where (in which country) did you get your occupational therapy (OT) diploma?
In which country are you working as an occupational therapist?
In which field of occupational therapy are you working?
Voluntary information:
Name:
Address:
Email:
I. PREVENTION
Primary prevention:
All activities designed to reduce the instances of an illness, therapy mainly covers
information and health education
Secondary prevention:
All activities aimed at reducing the prevalence of an illness, therapy mainly concerns
identification and early screening
Tertiary prevention:
All activities aimed to reduce the functional consequences of an illness, therapies are all
interventions designed to assist the patient to return to educational, family, professional,
social and cultural life
(www.cplol.org/en/prevention.html2003)
XI
Anhang
1.
Are primary prevention and/or secondary prevention a part of occupational therapy
in your country?
yes
1.1
(continue with 2.)
In which stage(s) of prevention is occupational therapy involved?
primary prevention
secondary prevention
•
Who are your clients (e.g. handicap/diagnosis)?
•
What are your therapy methods?
•
Which assessments do you use?
•
What are the aims/goals of occupational therapy interventions in prevention?
•
In which fields of occupational therapy takes prevention place?
•
Who commissions occupational therapists to be involved in prevention?
(e.g. organizations, employers, hospitals)
In your country, are there any ongoing or planned prevention-programs where
occupational therapists are involved?
yes
2.1.
no
What is preventive therapy like?
•
2.
(continue with 1.1.)
(continue with 2.1.)
no
(continue with 3.)
What kind of programs and how are occupational therapists involved?
XII
Anhang
3.
What kind of competences/skills is occupational therapy able to bring into
prevention?
4.
Any further comments about prevention?
II. CONSULTATION
5.
Is consultation a part of occupational therapy in your country?
yes
5.1.
(continue with 5.1.)
no
(continue with 6.)
How is the role of an occupational therapist as a counselor described according to
the profession-outline* of occupational therapy in your country?
* framework / profile where the concept of profession (OT) is written down
•
Who are your clients (e.g. handicap/diagnosis)?
•
What are your therapy methods?
•
Which assessments do you use?
•
What are the aims/goals of occupational therapy interventions in consultation?
•
In which field of occupational therapy takes consultation place?
•
Who commissions occupational therapists to be involved in consultation?
(e.g. organizations, employers, hospitals)
•
Further descriptions?
XIII
Anhang
5.2.
In practice, what kind of intervention methods, techniques, assessments and
OT-Models are used with consultation?
5.3.
Is consultation used in ways not described in your profession-outline? If so, how?
(After answering this question continue with 7.)
6.
7.
Consultation is not a part of occupational therapy in your country, how would you
visualize this concept?
•
Who would be your clients (e.g. handicap/diagnosis)?
•
What would be your therapy methods?
•
Which assessments would you use?
•
What would be the aims/goals of occupational therapy intervention in consultation?
•
In which field of occupational therapy would consultation take place?
•
Who would commission occupational therapists to be involved in consultation?
(e.g. organizations, employers, hospitals)
•
Further ideas?
Any further comments about consultation?
XIV
Anhang
III. RETIREMENT
Retirement-process:
In sociology retirement is seen as a “critical life-event” which reshapes a person’s life and
requires new behavioral patterns and occupational forms. Implications are described in role
set, social contacts, organization of time, order of the day, social values, loss of regulating
structures and financial situation.
(Schroeter/Prahl, Weinheim 1999)
8.
As described above the change from being a worker to a retiree has many
implications on a person’s daily life and routine.
Since occupational therapy has its focus on human occupation in productivity, selfcare and leisure, do you think these implications concern occupational therapy? If
so, how?
9.
Are there in your opinion any other possible implications that might concern
occupational therapy and its competence?
10.
Is the process of retirement and its implications on occupational life a topic in
occupational therapy in your country?
yes
(continue with 10.1.)
no
(continue with 11.)
10.1.
To what extend, only in theoretical concepts or already in practice?
11.
Do you think that having a consultation with an occupational therapist might help
people to make a satisfactory transition from being a worker to a retiree and to deal
successful with resulting changes in daily living? If so, why and how?
12.
Any further comments about retirement?
XV
Anhang
13.
Please write down any references (books, journals, internet sites) about “prevention”, “consultation” and “retirement” in occupational therapy!
(all languages)
Thank you very much for offering us your time and effort!!
Save the document now and send this questionnaire back as an attachment to:
[email protected]; [email protected]; [email protected]
or post it to
Jürgen Mies
Roehfeldstrasse 65
D-53227 Bonn, Germany
XVI
Anhang
Erinnerungs-Emails
Subject: Reminder / questionnaire about prevention, consultation and retirementprocess
Dear participant,
Monday the 3rd of February we send you our questionnaire about prevention,
consultation and retirement-process.
We just wanted to remind you that in order to have an successful research we
kindly request you to send it back until 24th of February!
Thank you very much!
With kind regards
Jürgen Mies, Irina Schmitt & Ira Kellert
Subject: Reminder / questionnaire about prevention, consultation and retirementprocess
Dear participant,
This is a second reminder.
Monday the 3rd of February we send you our questionnaire about prevention,
consultation and retirement-process.
We just wanted to remind you that in order to have an successful research we
kindly request you to send it back until 10th of March , that is today.
Thank you very much!
With kind regards
Jürgen Mies, Irina Schmitt & Ira Kellert
XVII
Anhang
V GRUNDAUSWERTUNG
Kodierung
1.
1.1. A
1.1. B
1.1. C
1.1. D
1.1. E
1.1. F
1.1. G
2.
2.1.
3.
4.
5.
5.1. A
5.1. B
5.1. C
5.1. D
5.1. E
5.1. F
5.1. G
5.2.
5.3.
6. A
6. B
6. C
6. D
6. E
6. F
6. G
7.
8. A
8. B
9.
10.
10.1.
11. A
11. B
12.
13.
YES 1
PR2 1
N0 2
SEC3 2
YES 1
NO 2
YES 1
NO 2
YES 1
NO 2
YES 1
NO 2
YES 1
NO 2
BEIDE 0
ANG4 1
ANG 1
ANG 1
ANG 1
ANG 1
ANG 1
ANG 1
ANG 1
ANG 1
ANG 1
ANG 1
ANG 1
ANG 1
ANG 1
ANG 1
ANG 1
ANG 1
ANG 1
ANG 1
ANG 1
ANG 1
ANG 1
ANG 1
ANG 1
ANG 1
ANG 1
ANG 1
UNKLAR5 0
ANG 1
ANG 1
ANG 1
ANG 1
ANG 1
UNKLAR 0
∅1 9
∅9
∅9
∅9
∅9
∅9
∅9
∅9
∅9
∅9
∅9
∅9
∅9
∅9
∅9
∅9
∅9
∅9
∅9
∅9
∅9
∅9
∅9
∅9
∅9
∅9
∅9
∅9
∅9
∅9
∅9
∅9
∅9
∅9
∅9
∅9
∅9
∅9
∅9
1
keine Angaben
primary prevention
3 secondary prevention
4 Angaben, Frage wurde beantwortet
5 unklare Angabe
2
XVIII
Anhang
Datensatz / Prävention
1.
1Q4
2Q6
2Q1
4Q5
5Q3
6Q7
7Q
8Q
1
1
1
2
1
1
1.1.
A
0
1
0
9
0
0
WERT1
1/3WERT2
WERTUNG
7
36
ja
10
39
ja
1
2
1.1.
B
1
1
1
9
1
1
1.1.
C
1
1
9
9
1
1
1.1.
D
1
1
9
9
1
1
1.1.
E
1
1
1
9
1
1
1.1.
F
1
9
9
9
1
1
1.1.
G
1
1
1
9
1
1
2.
2.1. 3.
4.
1
1
1
2
1
1
1
1
1
9
1
1
1
1
1
1
1
1
9
9
9
9
9
9
14
39
ja
22
39
ja
22
39
ja
14
39
ja
30
39
ja
14
∅
ja
7
36
ja
14
39
ja
6
36
ja
54
∅
ja
Summe aller Werte einer Frage
führt bei gleichem bzw. höherem WERT zum Ausschluss der Frage
XIX
Anhang
Datensatz / Beratung
1Q4
2Q6
3Q1
4Q5
5Q3
6Q7
7Q
8Q
WERT1
1/3WERT2
WERTUNG
1Q4
2Q6
3Q1
4Q5
5Q3
6Q7
7Q
8Q
WERT1
1/3WERT2
WERTUNG
1
2
5.
1
1
1
1
1
1
5.1. A
1
1
9
1
1
1
5.1. B
1
1
9
1
1
1
5.1. C
1
1
9
1
1
1
5.1. D
1
1
9
1
1
1
5.1. E
1
9
9
1
1
1
5.1. F
1
1
9
1
1
1
5.1. G
9
9
9
9
1
9
5.2
1
1
9
1
1
9
6
36
ja
14
36
ja
14
36
ja
14
36
ja
14
36
ja
22
36
ja
14
36
ja
46
∅
ja
22
36
ja
5.3
9
1
1
9
1
1
6. A
9
9
9
9
9
9
6. B
9
9
9
9
9
9
6. C
9
9
9
9
9
9
6. D
9
9
9
9
9
9
6. E
9
9
9
9
9
9
6. F
9
9
9
9
9
9
6. G
9
9
9
9
9
9
7.
9
9
9
9
9
9
22
∅
ja
54
36
nein
54
36
nein
54
36
nein
54
36
nein
54
36
nein
54
36
nein
54
54
∅
∅
(nein) ja
Summe aller Werte einer Frage
führt bei gleichem bzw. höherem WERT zum Ausschluss der Frage
XX
Anhang
Datensatz / Ruhestand / Literatur
1Q4
2Q6
3Q1
4Q5
5Q3
6Q7
7Q
8Q
8. A
1
1
1
1
1
1
WERT1
6
2
1/3WERT
36
WERTUNG ja
1
2
8. B
1
1
1
0
1
1
9.
1
9
1
9
1
9
10
1
1
2
2
1
2
10.1
1
1
9
9
1
9
11. A
1
1
1
1
1
9
11. B
1
1
1
1
1
9
12.
1
9
9
9
1
9
13.
1
1
9
9
9
9
5
∅
ja
30
∅
ja
9
36
ja
30
45
ja
14
36
ja
14
∅
ja
38
∅
ja
38
∅
ja
Summe aller Werte einer Frage
führt bei gleichem bzw. höherem WERT zum Ausschluss der Frage
XXI
Anhang
VI TEXT GESUNDHEITSFÖRDERUNG UND PRÄVENTION
Im Sinne der obigen Beschreibung von Gesundheit müssen wir uns also in der Regel
aktiv um Gesundheit bemühen, müssen Gesundheit stets aufs neue erzeugen.
Gesundheitsförderung mit dem Ziel der Bewahrung von Gesundheit sowie der
Verbesserung und Steigerung von Gesundheitspotentialen umfasst alle vorbeugenden Aktivitäten und Maßnahmen, die die gesundheitsrelevanten Lebensbedingungen und Lebensweisen von Menschen zu beeinflussen suchen. Hierzu zählen
medizinische, hygienische, psychische, psychiatrische, kulturelle, soziale,
ökonomische und ökologische Ansätze.
Gesundheitsförderung soll die Menschen befähigen, größeren Einfluss auf die
Erhaltung und Verbesserung ihrer Gesundheit zu nehmen. Dabei gelten die
Prinzipien:
• ein Verständnis für die ständigen Wechselwirkungen zwischen Mensch und
Umwelt zu erzielen,
• den Blick auf die gesamte Bevölkerung und ihren alltäglichen Lebenszusammenhängen zu richten,
• die Bedingungen und Ursachen von Gesundheit zu beeinflussen,
• unterschiedliche, ergänzende Maßnahmen oder Ansätze (einschließlich
Information, Erziehung, Gesetzgebung, steuerliche Maßnahmen, organisatorische Regelungen, gemeindenahe Veränderungen oder spontane Maßnahmen bei Gesundheitsgefährdungen) zu verbinden sowie
• die Gesundheitsförderung als primäre Aufgabe im Gesundheits- und Sozialbereich anzusehen.
Meilensteine in der Gesundheitsförderung sind die Ottawa-Charta zur Gesundheitsförderung (1986) der Weltgesundheitsorganisation (WHO), einem Aktionsprogramm zur Erreichung des Ziels ”Gesundheit für Alle bis zum Jahr 2000”, die
Jakarta-Konferenz (1997) und das 1998 verabschiedeten Folgeprogramm ”Gesundheit 21 - die Politik ”Gesundheit für Alle” - 21 Ziele für das 21. Jahrhundert” (vgl.
http://www.who.dk/rc/rc48/doc/rc4809 g.pdf).
Dabei ist das konstante oberste Ziel, für alle das volle gesundheitliche Potential zu
erreichen. Unterschieden wird zwischen den Hauptzielen, die Gesundheit der
Bevölkerung während der gesamten Lebensspanne zu fördern und zu schützen
sowie die Entstehung der wichtigsten Krankheiten und Verletzungen zu reduzieren
und die auf Krankheiten durch Verletzungen zurückzuführenden Leiden zu
mindern. Diese Ziele erfolgen auf der ethischen Grundlage, dass Gesundheit als
fundamentales Menschenrecht zu betrachten ist, dass gesundheitliche Chancengleichheit und Solidarität im Handeln zwischen den Ländern und innerhalb der
Länder besteht und dass Partizipation und Rechenschaftspflicht des einzelnen wie
auch von Gruppen, Institutionen und Gemeinschaften in Hinsicht auf eine
kontinuierliche gesundheitliche Entwicklung erfolgt.
XXII
Anhang
Bei der Prävention dagegen zielen spezifische Maßnamen darauf ab, bestimmte
Krankheiten zu verhüten oder ihre weitere Verbreitung zu verhindern. Nach dem
Ziel der Prävention unterscheidet man zwischen primärer, sekundärer und tertiärer
Prävention.
• Die primäre Prävention ist auf die Ausschaltung von Krankheitsursachen
ausgerichtet. Zu ihr zählen z.B. Impfungen oder auch eine Trinkwasserfluoridierung oder die Beseitigung krebserregender Stoffe wie beispielsweise Asbest am Arbeitsplatz.
• Die sekundäre Prävention ist auf die möglichst frühzeitige Erkennung einer
Krankheit (bevor Beschwerden oder Krankheitssymptome auftreten) und die
nachfolgende Einleitung einer Behandlung ausgerichtet. Maßnahmen der
sekundären Prävention sind z.B. Früherkennungsuntersuchungen. In
Deutschland sind dies vor allem die Früherkennungsuntersuchungen für
Kinder bis zum 6. Lebensjahr (U1 bis U9) zur Früherkennung von Krankheiten, die die körperliche und geistige Entwicklung in nicht geringem Maße
gefährden, für Personen zwischen 12 und 20 Jahren einmal jährlich eine
zahnärztliche Untersuchung, für Personen ab dem 35. Lebensjahr zweijährlich eine Gesundheitsuntersuchung zur Früherkennung von Krankheiten,
insbesondere Herz-Kreislauf- und Nierenerkrankungen sowie der Zuckerkrankheit, für Frauen ab dem 20. Lebensjahr einmal jährlich eine Krebsfrüherkennungsuntersuchung, für Männer ab dem 45. Lebensjahr einmal jährlich
eine Krebsfrüherkennungsuntersuchung sowie weitere Untersuchungen für
Schwangere, Allergiker usw..
• Die tertiäre Prävention ist auf die Verhinderung von Folgeerkrankungen
bzw. die Verhütung von Rückfällen bei Menschen mit einer bereits manifesten Krankheit oder Störung. Die tertiäre Prävention wird häufig in der Rehabilitation durchgeführt und hängt eng mit dieser zusammen. Bundesvereinigung für Gesundheit e.V.,
Heilsbachstr. 30, 53123 Bonn, Tel. (0228) 9 87 27-0, Fax 6 42 00 24
Der Text war im April 2003 veröffentlicht unter der Internet-Adresse
www.bvgesundheit.de/Wegweiser/geskrank1.html. XXIII
Anhang
VII
BERATUNG
Phasen des niederländischen Beratungsmodells
(nach Nathans & De Rooy; Heijsman et al., 1999, S.24-33)
0) Problem, Beratungsfrage
Formulierte Frage/Problem wie sie der Klient oder Auftraggeber formuliert
1) Problemanalyse
Analyse vom Handeln des Klienten, sowie Analyse der Aufgabe und Umgebung worin das Handeln stattfindet.
Unterstützende Fragen sind: Was ist das Problem? Warum ist es ein Problem? Für wen ist es ein Problem? Wie groß ist das Problem? Was sind die
Ursachen des Problems? Welche Kräfte halten das Problem aufrecht?
Der Berater sollte innerhalb kurzer Zeit und auf systematische Weise die Beratungsfrage analysieren können.
2) Problemdefinition, Formulierung der Ziele
Hier kommt der Berater zu einem Ergebnis der Problemanalyse. Die gewünschte Veränderung wird schriftlich festgehalten. In dieser Phase muss
eine Übereinstimmung in den Zielen von Berater und Hilfesuchenden erreicht werden. Um die Lösung ausführen zu können, muss der Klient die Lösung akzeptieren
3) Erkennen und selektieren von Problemlösungen
In dieser Phase stehen dem ergotherapeutischen Berater verschiedene Problem lösende Methoden zur Verfügung. (Heijsman et al, 1999, S.33) Der Berater wendet sein Fachwissen an, um zu einer adäquaten Lösung der Beratungsfrage zu kommen (Heijsman et al, 1999, S.24)
Auf eine dieser Methoden wird im Anschluss näher eingegangen, da diese
besonders für die präventive Beratung geeignet ist, und daher für die Klientel
dieser Studie eruiert wird.
4) Implementierung der Lösung
Ausführungs- und Aktionsphase, die Lösung wird in der Praxis ausgeführt
5) Evaluation
Testen der Lösung und wenn nötig Umformulierung der Ziele
XXIV
Anhang
„Didaktische Analyse“ zur Beratung
Die „Didaktische Analyse“ von Gelder (Gelder, 1981 zitiert durch Heijsman et al.,
1999, S. 41) umfasst folgende Komponenten:
•
•
•
•
Was soll erreicht werden? (Zielsetzung)
Wo muss begonnen werden? (Anfangssituation)
Wie kann das Wissen vermittelt werden? (Unterrichtssituation)
- Wie muss der Lehrstoff gewählt und sortiert werden?
- Welche didaktischen Arbeitsformen sind dabei nützlich?
- Welche Lernaktivitäten soll der Lernende anwenden?
- Welche Unterrichts- und Lehrmittel sollen gebraucht werden?
Mit welchem Ergebnis wurde das Wissen vermittelt? (Evaluation)
Anfangssituation
Zielsetzung
Lehrstoff
Didaktische
Lern-
Arbeitsformen
aktivitäten
Unterrichts- und Lehrmittel
Bestimmung der Ergebnisse
(Abb. 11), Modell der didaktischen Analyse (vgl. A. Heijsman et al., 1999, S. 41)
XXV
Anhang
VIII VON DEN EXPERTEN EMPFOHLENE LITERATUR
Gregory, M. D. (1983). Occupational behavior and life satisfaction among retirees.
American Journal of Occupational Therapy, 37, 548-553.
Marino-Schorn, J. A. (1986). Morale, work and leisure in retirement. Physical &
Occupational Therapy in Geriatrics, 4, 49-59.
Boderrick, T., & Glazer, B. (1983). Leisure participation and the retirement process.
American Journal of Occupational Therapy, 37, 15-22.
Cantor, S. (1981). Occupational therapists as members of pre-retirement resource
teams. American Journal of Occupational Therapy, 35, 638-643.
Kendall, A. (1996). Preparation for retirement: The occupational perspective.
Journal of Occupational Science: Australia, 3, 35-38.
Tincher, B. J. V. (1992). Retirement: Perspectives and theory. Physical & Occupational Therapy in Geriatrics, 11, 55-62.
Jonsson, H., Kielhofner, G., Borell, B. (1997), Anticipating Retirement: The
Formation of Narratives Concerning an Occupational Transition. American Journal
of Occupational Theraphy 51 (1), 49-56.
Jonsson H.(1993), The Retirement Process in an Occupational Perspective. A Review
of Literature and Theories. Physical & Occupational Therapy in Geriatrics 11 (4),
15-35.
Jonsson, H., Andersson, L. (1999) Attitudes to Work and Retirement - Generalization or Diversity? Scandinavian Journal of Occupational Therapy 6 (1), 29-35.
Jonsson, H., Josephsson, S., Kielhofner, G. (2001) Narratives and experience in an
occupational transition: A longitudinal study of the retirement process. American
Journal of Occupational Therapy, 55, 424-432.
Jonsson, H., Josephsson, S., Kielhofner, G. (2001) Evolving Narratives in the Course
of Retirment. American Journal of Occupational Therapy, 54, 463-476.
Jonsson, H. (2000). Anticipating, experiencing and valuing the transition from
worker to retiree: A longitudinal study of retirement as an occupational transition.
Doctoral dissertation, Department of clinical neuroscience, occupational therapy and
elderly care research, Division of occupational therapy, Karolinska Institutet,
Sweden.
Jonsson, H., Borell, L., Sadlo, G. (2000). Retirement: An occupational transition with
consequences on temporality, rhythm and balance. Journal of Occupational Science,
7, 5-13
XXVI
Anhang
Selected Aging References and Information Resources
Contributed & compiled by:
Joy Hammel, Deborah Walens, Elizabeth Walker Peterson, Cathy Lysack, & Trudy
Mallinson
This resource and additional aging and research resources can be accessed through the UIC
Occupational Therapy Department home page at www.uic.edu/ahp/OT within the Center
on Outcomes Research and Education link.
Useful Web Sites on Aging
Organization Description
Web Address
Administration
on Aging
Information designed for Older Americans and
their families as well as those concerned about
providing the opportunities and services to
enrich the lives of older persons and support
their independence.
Nation's leading organization for people age
50 and older. Web site provides resources on
aging, public policy, advocacy, and community
services.
AFAR helps scientists begin and further
careers in aging research and geriatric medicine.
www.aoa.dhhs.gov/
AARP-sponsored grant foundation dedicated
to aging research
Professional organization of health care providers dedicated to improving the health and
well-being of all older adults.
Organized to protect and promote personal
and environmental health by exercising
leadership in the development and dissemination of health policy
Professional membership association in the
field of aging
www.andrus.org/
Mission is to support arthritis research and
improve the quality of life of those affected by
arthritis.
Funded by the NIA to evaluate and disseminate theoretically grounded behavioral interventions designed to increase activity levels
among older adults.
www.arthritis.org
Established by the NIA to encourage application of existing basic knowledge to important
practical problems facing older adults.
www.applied-gerontology.org
Multidisciplinary organization dedicated to the
scientific study of aging and to the translation/dissemination of research for practice and
policy
www.geron.org/
American
Association
of Retired
Persons
American
Federation
for Aging
Research
Andrus
Foundation
American
Geriatric
Society
American
Public Health
Association
American
Society on
Aging
Arthritis
Foundation
The Boston
University
Roybal Center
for the
Enhancement
of Late-Life
Function
The Edward R.
Roybal
Centers for
Research on
Applied
Gerontology
Gerontological
Society of
America
www.aarp.org/
www.afar.org/
www.americangeriatrics.org/
www.apha.org
www.asaging.org/
www.bu.edu/roybal
XXVII
Anhang
National
Assoc. of
Professional
Geriatric Care
Providers.
National
Council on the
Aging
National
Institute on
Aging
National
Institute on
Disability and
Rehabilitation
Research
Retirement
Research
Foundation
SeniorNet
Gerontology
Aging
Resources
A non-profit professional organization whose
goal is the advancement of dignified care for
the elderly and their families.
www.caremanager.org
Private, nonprofit association committed to
promoting the dignity, self-determination, wellbeing, and contributions of older persons and
to enhancing the field of aging through leadership and service, education, and advocacy
One of the 25 institutes and centers of the
National Institutes of Health, with a mission to
improve the health and well-being of older
Americans through research on aging processes, age-related diseases and special problems and needs of the aged.
Within the U.S. Department of Education’s
Office of Special Education and Rehabilitation
Services (OSERS), NIDRR conducts comprehensive and coordinated programs of research
and related activities to maximize the full
inclusion, social integration, employment, and
independent living of disabled individuals of all
ages.
Private foundation exclusively devoted to
aging and retirement issues, research, service and education
Provides older adults access to and education
about computer technology and the Internet to
enhance their lives and enable them to share
their knowledge and wisdom
Listing of multiple web sites.
www.ncoa.org/
www.nih.gov/nia/
www.ed.gov/offices/OSERS/
NIDRR/
fdncenter.org/grantmaker/
rrf/index.html
www.seniornet.com/
www.umdnj.edu/librweb/
gerontol.htm
XXVIII
Anhang
Helpful General Aging Statistical and Demographic Trends Resource Sites
Administration on Aging: http://www.aoa.dhhs.gov/
Access to Disability Data: http://www.infouse.com/disabilitydata/
Department of Health and Human Services Research:
http://www.hhs.gov/policy/research.html
DHHS – Office of Disability, Aging and Long Term Care Policy:
http://aspe.os.dhhs.gov/daltcp/reports.htm
Disability Statistics Center: University of California at San Francisco.
http://128.218.183.95/UCSF/spl.taf?_from=default
Home Health Care Chartbook (govt. statistics on home care):
http://www.hcfa.gov/stats/stats.htm
International Center for Disability Information: Disability Tables:
http://www.icdi.wvu.edu/disability/tables.html
National Aging Information Center:
http://www.aoa.dhhs.gov/NAIC/Notes/trendsproject.html (this is a great place for
linking to entire aging reports that are downloadable)
National Association for Home Care Homepage: http://www.nahc.org/home.html
National Center for the Dissimination of Disability Research: http://www.ncddr.org/
National Center for Health Statistics: http://www.cdc.gov/nchs/
NAHC Home Care Stats Page: http://www.nahc.org/Consumer/hcstats.html
Profile of Older Americans: 1999: http://www.aoa.gov/aoa/stats/profile/default.htm
US Census Bureau: http://www.census.gov/hhes/www/disable.html
World Health Organization (2000). International classification of functioning and disability.
Geneva: Author. (current draft and information available at:
http://www.who.int/icidh/index.htm).
Aging Trends Articles
Fowles, R. (2000). Profile of older Americans: 1999. Washington, D.C.: Administration on
Aging, US Department of Health and Human Services.
Kaye, H. S., LaPlante, M., Carlson, D., & Wenger, B. (1997). Trends in disability rates in the
United States, 1970-1994. Disability Statistics Abstracts, 17. San Francisco, CA: Disability
Statistics RRTC.
Manton, K. G., Corder, L., & Stallard, E. (1993). Changes in the use of personal assistance
and special equipment from 1982 to 1989: Results form the 1982 and 1989 NLTCS. The
Gerontologist, 33(2), 168-174.
McNeal, J.M. (1997). Americans with disabilities: 1994-95. Current Population Reports
(pp.70-61).
XXIX
Anhang
Older Adult Quality of Life and Well Being
Andrews, F., & Withey, S. (1976). Social indicators of well-being: Americans’ perceptions of
life quality. New York: Plenum Press.
Baltes, P. (1993). The aging mind: Potential and limits. The Gerontologist, 33(5), 580-594.
Barusch, A. (1997). Self-concepts of lower-income older women: not old or poor, but
fortunate and blessed. International Journal of Aging and Human Development, 44(4),
269-282.
Bould, S., & Longino, C. (1997). Women survivors: The oldest old. In J. Coyle (ed.)
Handbook on women and aging. London: Greenwood Press.
Clark F. Azen SP. Zemke R. Jackson J. Carlson M. Mandel D. Hay J. Josephson K. Cherry B.
Hessel C., Palmer J. Lipson L. (1997). Occupational therapy for independent-living older
adults. A randomized controlled trial. JAMA. 278(16):1321-6.
Farquhar, M. (1995). Elderly people’s definitions of quality of life. Social Science and
Medicine, 41(10), 1439-1446.
Hadley, B. (1990). Response to hardiness, self-perceived health and activity among
independently functioning older adults. Scholarly Inquiry for Nursing Practice, 4(3),
185-188.
Hazzard, W. (1997). Ways to make “usual” and “successful” aging synonymous. Preventive
gerontology. Western Journal of Medicine, 167(4), 206-215.
Jackson J., Carlson M., Mandel D., Zemke R., Clark F. (1998). Occupation in lifestyle
redesign: the Well Elderly Study Occupational Therapy Program. American Journal of
Occupational Therapy. 52(5):326-36, 1998
Koenig, H.G., George, L.K., & Siegler, I.C. (1988a). The use of religion and other emotionregulating coping strategies among older adults. Gerontologist, 28, 303-310.
Koenig, H.G., Kvale, J., & Farrel, C. (1988b). Religion and well-being in later life.
Gerontologist, 28, 18-27.
Luborsky, M., & Rubinstein, R. (1987). Ethnicity and life lifetimes: Self concepts and
situational contexts of ethnic identity in late life. In D. Gelfand & C. Barresi (eds.)
Ethnic dimensions of aging. New York: Springer.
Magnani, L. (1990). Hardiness, self-perceived health, and activity among independently
functioning older adults. Scholarly Inquiry for Nursing Practice, 4(3), 171-188.
Rowe, J., & Kahn, R. (1997). Successful aging. The Gerontologist, 37(4), 433-440.
Shenk, D., Zablotsky, D., & Croom, M. (1998). Thriving older African American women:
Aging after Jim Crow. Journal of Women and Aging, 10(1), 75-95.
Torrez, D. (1997). The health of older women: A diverse experience. In J. Coyle (ed.)
Handbook on women and aging. London: Greenwood Press.
XXX
Anhang
Specific Life Course Planning Resources
City of Chicago (1999). Facing the millennium: Chicago elderly needs assessment. Chicago,
IL: City of Chicago Department on Aging & Metro Chicago Information Center.
City of Chicago (2000). Neighborhoods alive with seniors: Mayor Daley’s seniors initiative.
Chicago, IL: City of Chicago.
City of Chicago (2000). City of Chicago Senior Housing Survey Results. Chicago, IL: City of
Chicago & Arthur Andersen.
Joint Center for Housing Studies (2000). The State of the Nation’s Housing 1999. Boston,
M.A.: Joint Center for Housing Studies of Harvard University. AARP. (2000). Fixing to
stay: A national survey on housing and home
Kivnick, H. (1993). Everyday mental health: A guide to assessing life strengths. Generations,
17 (1), 13-20.
Lanspery, S. & Hyde, J. (Eds.), Staying Put: Adapting the Places Instead of the People.
Amityville, NY: Baywood Publishing Co., Inc.
Shafer, R. (2000). Housing America’s Seniors. Executive Summary. Cambridge, MA. Joint
Center for Housing Studies, Harvard University.
Unger, J.B., McAvay, G., Bruce, M.L., Berkman, L. & Seeman, T. (1999). Variation in the
impact of social network characteristics on physical functioning in elderly persons:
MacArthur studies of successful aging. Journal of Gerontology, 54(5), 245-251.
Selected Older Adult Self Care, Self Management & Resource Utilization
Resources
Berman, R.L., & Iris, M.A. (1998). Approaches to self-care in later life. Qualitative health
research, 8 (2), 224-236.
Binstock, R. (1997). Issues of resource allocation in an aging society. In In T. Hickey, M.
Speers, & T. Prohaska (Eds.). Public Health and Aging, pp. 53-72. Baltimore, MD: Johns
Hopkins Press.
Damron-Rodriguez, J., Wallace, S., Kington, R. (1994). Service utilization and minority
elderly: Appropriateness, Accessibility and Acceptability. Gerontology and Geriatrics
Education, 15, 45-63.
Gignac, M., & Cott, C. (1998). A conceptual model of independence and dependence in
chronic physical illness and disability. Social Science & Medicine, 47(6), 739-753.
Hickey, T., Speers, M., & Prohaska, T. (Eds.) (1997). Public health and aging. Baltimore,
MD: Johns Hopkins Press.
Kincade Norburn, J.E., Bernard, S.L., Konrad, T.R,, Woomert, A., DeFriese, G.H., Kalsbeek,
W.D., Koch, G.G., & Ory, M.G. (1995). Self care and assistance from others in coping
with functional status limitations among a national sample of older adults. Journal of
Gerontology, 50B(2), 101-109.
Newsome, J., & Schultz, R. (1996). Social support as a mediator in the relation between
functinoal status and quality of life in older adults. Psychology and Aging, 11, 34-44.
XXXI
Anhang
Olshansky, S.J., & Rudberg, M.A. (1997). Postponing disability: Identifying points of decline
and potential intervention. In T. Hickey, M.A. Speers, & T.R. Prohaska (Eds.), Public
Health and Aging (pp. 237-251). Baltimore, MD: Johns Hopkins University Press.
Ory, M., & DeFriese, G. (Eds.) (1998). Self-care in later life. New York, NY: Springer
Publishing.
Rudberg, M.A., Parzen, M.I., Leonard, L.A., Cassel, C.K. (1996). Functional limitation
pathways and transitions in community-dwelling older persons. The Gerontologist,
36(4), 430-440.
Role Development & Life Transitions Aging Resources
Adelman, P.K. (1994). Multiple roles and psychological well-being in a national sample of
older adults. Journal of Gerontology: Social Sciences, 49 (6), 277-285.
Bell, J. (1978). Disengagement versus engagement - A need for greater expectations. Journal
of the American Geriatrics Society, 26 (2), 89-95.
Collins, C., Stommel, M., Wang, S., & Given, C.W. (1994). Caregiving transitions: Changes
in depression among family caregivers of relatives with dementia. Nursing Research, 43,
220-225.
Elder, G. (1981). History and the life course. In Bertaux, D. (ed) Biography and society.
Beverly Hills, CA: Sage.
Elwell, F., & Maltbie-Crannell, A. D. (1981). The Impact of Role Less upon Coping
Resources and Life Satisfaction of the Elderly. Journal of Gerontology, 36 (2), 223-232.
George, L.K. (1993). Sociological perspectives on life transitions. Annual Review of
Sociology, 19, 353-73.
Hage, G., & Powers, C.H. (1999). Post-Industrial Lives: Roles & relationships in the
21st century. Newbury Park, NJ: Sage.
Hammel, J. (1999). The life rope: A transactional approach to exploring worker and life role
development. Work: A Journal of Prevention, Assessment and Rehabilitation, 12, 47-60
Hillman, A.M. & Chapparo, C.J. (1995). An investigation of occupational role performance
in men over sixty years of age, following a stroke. Journal of Occupational Science:
Australia, 2(3). 88-99.
Jackaway, I.S., Rogers, J.C., & Snow, T.L. (1987). The Role Change Assessment: An
interview for evaluating older adults. Occupational Therapy in Mental Health, 7(1), 1737.
Jonsson, H., Kielhofner, G., & Borell, L. (1997). Anticipating retirement: The formation of
narratives concerning an occupational transition. American Journal of Occupational
Therapy, 51 (1), 49-56.
Marks, S.R. (1977). Multiple roles and role strain: Some notes on human energy, time, and
commitment. American Sociological Review, 42, 921-936.
Menaghan, E.G. (1989). Role Changes and Psychological Well-being: Variations in Effects
by Gender and Role Repertoire. Social Forces, 67, 693-714.
XXXII
Anhang
Neugarten, B.L. (1977). Personality and aging. In J.E. Birren & K.W. Schaie (Eds.),
Handbook of the Psychology of Aging. New York: Van Nostrand Reinhold.
Rosow, I. (1976). Status and role change through the life span. In R.H. Binstock and E.
Shanas (Eds.), Handbook of Aging and the Social Sciences, pp. 457-480. New York: Van
Nostrand Reinhold.
Salamon, M. (1985). Sociocultural role theories in the elderly: A replication and extension.
Activities, Adaptation, & Aging, 7 (2), 11-123.
Schumacher, K.L. (1995). Family caregiver role acquisition: Role-making through situated
interaction. Scholarly Inquiry for Nursing Practice: An International Journal, 9(3), 211226.
Stoller, E. P. & Pugliesi, K. L. (1989). Other Roles of Caregivers: Competing Responsibilities
or Supportive Resources. Journal of Gerontology: Social Sciences, 44 (6), 231-238.
Stryker, S., & Statham, A. (1985). Symbolic interaction and role theory. In G. Lindzey & E.
Aronson (Eds.), Handbook of Social Psychology (3rd Ed., pp. 311-378). New York:
Random House.
Turner, R.H. (1990). Role change. Annual Review of Sociology, 16, 87-110.
Older Adult Home Health Intervention & Reimbursement Policy Resources
Fortinsky, R. H., & Madigan, E. A. (1997). Home care resource consumption and patient
outcomes: What are the relationships. Home Health Care Services Quaterly, 16(3), 5573.
Gladman, J. R., & Lincoln, N. B. (1994). Follow-up of a controlled trial of domicilliary stroke
rehabilitation (DOMINO study). Age and Aging, 23(1), 9-13.
Gladman, J., Forster, A., & Young, J. (1995). Hospital and home-based rehabilitation after
discharge from hospital for stroke patients: analysis of two trials. Age and Aging, 21(1),
49-53.
Glass, T. A., Matchar, D. B., Belyea, M., & Feussner, J. R. (1993). Impact of social support on
outcome in first stroke. Stroke, 24, 64-70.
Hansen, F. R., Poulsen, H., & Sorensen, K. H. (1995). A model of regular geriatric follow-up
by home visits to selected patients discharged from a geriatric ward - A randomized
controlled trial. Aging - Clinical and Experimental Research, 7(3), 202-206.
Hermans, E., Anten, H. W., Diederiks, J. P., & Philipsen, H. (1998). Use of care by homedwelling stroke patients during 3 years following hospital discharge. Scandinavian
Journal of Caring Sciences, 12(3), 186..
Holmqvist, L. W., Koch, L. v., Kostulas, V., Holm, M., Widsell, G., Tegler, H., Johanssen, K.,
Almazán, J., & Pedro-Cuesta, J. d. (1998). A randomized controlled trial of rehabilitation
at home after stroke in southwest Stockholm. Stroke, 29, 591-597.
Holtzman, J., Chen, Q., & Kane, R. (1998). The effect of HMO status on the outcomes of
home-care after hospitalization in a Medicare population. Journal of the American
Geriatric Society, 46, 629-634.
XXXIII
Anhang
Hughes, S. L., Ulasevich, A., Weaver, F. M., Henderson, W., Manheim, L., Kubal, J. D., &
Bonarigo, F. (1997). Impact of Home Care on Hospital Days: A Meta Analysis. Health
Services Research, 32(4), 415-432.
Jones, A., & Strahan, G. (1997). The National Home and Hospice Care Survey: 1994
Summary. Vital Health Statistics 13, 126, 1-124.
Kane, R. L., Finch, M., Blewett, L., Chen, Q., Burns, R., & Moskowitz, M. (1996). Use of
post-hospital care by Medicare patients. Journal of the American Geriatric Society, 44,
242-250.
Kane, R. (1999). Examining the efficiency of home care. Journal of Aging and Health, 11(3),
322-340.
Kane, R. L., Chen, Q., Blewett, L., & Sangl, J. (1996). Do rehabilitative nursing homes
improve the outcomes of care? Journal of the American Geriatric Society, 44, 545-554.
Kane, R. L., Chen, Q., Finch, M., Blewett, L., Burns, R., & Moskowitz, M. (1998). Functional
outcomes of posthospital care for stroke and hip fracture patients under Medicare.
Journal of the American Geriatric Society, 46, 1525-1533.
Logan, P. A., Ahern, J., Gladman, J. R., & Lincoln, N. B. (1997). A randomized controlled
trial of enhanced social service occupational therapy for stroke patients. Clinical
Rehabilitation, 11(2), 107-113.
Penrod, J. D., Kane, R. L., Finch, M. D., & Kane, R. A. (1998). Effects of post-hospital
Medicare home health and informal care on patient functional status. Health Services
Research, 33(3), 513-529.
Selected References for Falls and Fear of Falling
Arfken, C.L., Lach, H.W., Birge, S.J., & Miller, J.P. (1994). The prevalence and correlates of
fear of falling in elderly persons living in the community. American Journal of Public
Health, 84, 565-570,
Auerbach, H.P., Bandeen-Roche, K., Chee,E., & Fried,L.P. (1994, November). Fear of
Falling: Characteristics of fallers and non-fallers. Paper presented at the Gerontology
Society of America Annual Meeting, Atlanta, GA.
Baker, S.P., O'Neill, B., Ginsburg, M.J., Li, G. (1992). The Injury Fact Book (2nd ed.). New
York: Oxford University Press.
Buchner, D.M., Hornbrook, M.C., Kutner, N.G., Tinetti,M.E., Ory, M.G., Mulrow, C.D.,
Schechtman, K.B., Gerety, M.B., Fiararone, M.A., & Wolf, S.L. (1993). Development of
the common data base for the FICSIT trials. J Am Geriatr Soc, 41, 297-308.
Cameron, I., Stafford, B., Cumming, R., Birks, C., Kurrle, S., Lockwood, K., Quine, S.,
Finnegan, T. & Salkeld, G. (2000). Hip protectors improve falls self-efficacy. Age and
Aging, 29, 57-62.
Campbell, J.A., Robertson , M.C., Gardner, M.M., Norton, R.N., Tilyard, M.W., & Buchner,
D.M. (1997). Randomised controlled trial of a general practice programme for home
based exercise to prevent falls in elderly women. The British Medical Journal, 315, 10651069.
XXXIV
Anhang
Close, J., Ellis, M., Hooper, R., Glucksman, E., Jackson, S. & Swift, C. (1999). Prevention of
falls in the elderly trial (PROFET): A randomized controlled trial. The Lancet, 353, 9399.
Department of Human Services. (1990). Healthy People: National Health Promotion and
Disease Prevention Objectives (U.S. Government Printing Office). Washington, DC.
Ekman, A., Mallmin, H. Michaelson, K. & Ljunghall, S. (1997). External hip protectors to
prevent osteoporotic hip fractures. The Lancet, 350, 563-564.
Hinds K, Lauritzen JB. Behavioral attitude towards hip protectors in elderly orthopedic
patients. Osteoporosis Int. 8:119, 1998.
Hornbrook, M.C., Stevens, V.J., Wingfield, D.J., Hollis, J.F., Greenlick, M.R., & Ory, M.G.
(1994) Preventing falls among community-dwelling older persons: Results from a
randomized trial. The Gerontologist , 34, 16-23.
Hornbrook M.C., Wingfield, D.J., Stevens, V.J., Hollis, J.F. & Greenlick, M.R. (1991). Falls
among older persons: Antecedents and consequences. In R. Weindruch, EC Hadley &
MG Ory (Eds.), Reducing Frailty and Falls in Older Persons (pp 106-125). Springfield, IL:
C. Thomas.
Howland, J., Lachman, M.E., Peterson, E.W., Cote,J., Kasten, L., & Jette, A. (1998).
Covariates of fear of falling and associated activity curtailment. The Gerontologist, 38,
549-555.
Howland, J., Peterson, E.W., Levin, W., Fried, L., Pordon, D., & Bak, S. (1993). Fear of
falling among the community-dwelling elderly. Journal of Aging and Health, 5, 229-243.
Howland, J., Peterson, E., & Lachman, M. (2000). Falls among the elderly. In S. Levkoff &
Y.K. Chee (Eds.). Successful and Productive Aging: Trends and Challenges. Springer
Publishing.
Howland, J., Peterson, E., & Ohayon, H. (2000). Fear of falling: A primer for caregivers.
Stride, February/March, 4-6.
Kannus, P., Parkkari, J., Koskinen, S., Seppo, N., Mika, P., Markku, J. & Vuori, I. (1999).
Fall-induced injuries and deaths among older adults. JAMA, 281, 1895-1899.
Kannus, P., Parkkari, J., Niemi, S., Pasanen, M., Palvanen, M., Jarvinen, M. & Vuori, I.
(2000). Prevention of Hip Fracture in elderly people with use of a hip protector. NEJM,
343, 1506- 1513.
Lachman, M.E., Jette, A., Tennstedt, S., Howland, J., Harris, B.A., & Peterson, E.W. (1997).
A cognitive behavioral model for promoting physical exercise in older adults. Journal of
Psychology, Health, and Medicine, 2, 251-261.
Lachman,. M.E., Howland, J., Tennstedt, S., Jette, A., Assmann, S., & Peterson, E.W. (1998).
Fear of falling and activity restriction: The survey of activities and fear of falling in the
elderly. Journal of Gerontology: Psychological Sciences, 53B, 43-50.
Lauritzen JB, Petersen MM. Effect of external hip protectors on hip fractures. Lancet.
341:11-13, 1993.
Lauritzen JB, Hindso K. Prevention of hip fractures with hip protectors. Review.
Orthopeadics International Edition.5: 125-130, 1997.
XXXV
Anhang
Parker MJ, Gillespie LD, Gillespie WJ. Hip protectors for preventing hip fractures in the
elderly. Cochrane Review, In.The Cochrane Library. Oxford. May 1, 1999.
Lucht, U. (1971). Prospective study of accidental falls and resulting injuries in the homes of
elderly people. Acta Sociomedica Scand, 2, 105-120.
Naylor, R., & Rosin, A.J. (1970) Falling as a cause of admission to a geriatric unit.
Practitioner, 205, 327-330.
Nevitt, M.C. (1990). Falls in older persons: Risk factors and prevention. In: Institute of
Medicine (Ed.), The second fifty years: Promoting health and preventing disability.
Washington, DC: National Academy Press.
Nevitt, M.C., Cummings, S.R., Kidd, S., Black, D. (1989). Risk factors for recurrent
nonsynocopal falls: A prospective study. JAMA, 261, 2663-2668.
Peterson, E.,Howland, J., Kielhofner, G., Lachman, M.E., Assmann, S., Cote, J., & Jette, A.
(1999). Falls self-efficacy and occupational adaptation among elders. Physical and
Occupational Therapy in Geriatrics, 16, 1-16.
Peterson, E. (2000). Strides in fear of falling research. American Society on Aging
Maximizing Human Potential Quarterly Newsletter, 7, 4-5.
Peterson, E.W. (1996). Health education in occupational therapy. The Role of Occupational
Therapy with the Elderly. K. O. Larson, R.G. Stevens-Ratchford, L. Pedretti, J. Crabtree
(Eds). The American Occupational Therapy Association, Bethesda, MD.
Peterson, E.W. (1996). Changing attitudes and self-conceptions to reduce fear of falling.
Maximizing Human Potential: The Quarterly Newsletter of the Aging Disability and
Rehabilitation Network of the American Society on Aging, Volume 4, No. 2, Fall, 1996.
Powell, E., & Meyers, A.M. (1995). The activities-specific balance confidence scale. Journal
of Gerontology: Medical Sciences, 50A, M128-M134.
Province, M.A., Hadley, E.C., Hornbrook, M.A., Lipsitz, L.A., Miller, J.P., Mulrow, C.D.,
Ory, M.G., Sattin, R.W., Tinetti, M.E., & Wolf, S.L. (1995). The effects of exercise on falls
in elderly patients: A pre-planned meta-analysis of the FICSIT trials. JAMA, 273, 13411347.
Ray, W.A., Griffin, M.R., Schaffner ,W., Baugh, D.K., & Melton, L.J., III. (1987).
Psychotropic drug use and risk of hip fracture. New England Journal of Medicine, 316,
363-369.
Reinsch, S., MacRae, P., Lachenbruch, P.A.,Tobis, J.S. (1992). Attempts to prevent falls and
injury: A prospective community study. The Gerontologist 32, 450-456.
Rubenstein, L. (2000). Hip protectors: A breakthrough in fracture prevention. NEJM, 343,
1562-1563.
Sattin, R.W. Falls among older persons: a public health perspective. (1992). Annu Rev
Public Health, 13, 489-508.
Stevens, J. A., Hasbrouck, L., Durant, T., Dellinger, A.M., Batabyal, P., Crosby, A., Valluru,
B., Kresnow, M. & Guerrero, J. (1999). Surveillance for injuries and violence among older
adults. MMWR, 48, 27-47.
XXXVI
Anhang
Tennstedt,S., Howland, J., Lachman, M.E., Peterson, E.,Kasten, L. & Jette, A. (1998). A
randomized, controlled trial of a group intervention to reduce fear of falling and
associated activity restriction in older adults. Journal of Gerontology: Psychological
Sciences,53B, 383-394.
Tennstedt, S., Peterson, E., Lachman, M., % Jette, A. (1998). A Matter of Balance: Facilitator
Training Manual. Boston University: Boston, MA.
Tennstedt, S., Lawrence, R., Kasten, L. (in press). An intervention to reduce fear of falling
and enhance activity: Who is most likely to benefit? Educational Gerontology.
Tideiksaar, R. (2001). Falls. In B. Bonder & M. Wagner (Eds.), Functional Performance in
Older Adults (2nd Ed.) . Philadelphia: F.A. Davis Company.
Tideiksaar, R. (1989). Falling in old age: Its prevention and treatment. New York: Springer
Publishing Company.
Tinetti, M.E., Baker, D.L., McAvay, G., Claus, E.B., Garrett, P., Gottschalk, M., Koch, M.L.,
Trainor, K., Horwitz, R.I. (1994). A multifactorial intervention to reduce the risk of
falling among elderly people living in the community. NEJM 331, 821-827.
Tinetti, M.E., Mendes de Leon, C.F., Doucette, J.T., Baker, D.I. (1994). Fear of falling and
falls-related efficacy in relationship to functioning among community-living elders.
Journal of Gerontology, Medical Sciences, 49, M140-M147.
Tinetti, M.E., Speechley, M., & Ginter, S.F. (1988). Risk factors for falls among elderly
persons living in the community. New England Journal of Medicine, 319, 1701-1707.
Tinetti, M.E., Doucette, J., Claus, E., & Marottoli, R. (1995). Risk factors for serious injury
during falls by older persons in the community. Journal of the American Geriatric
Society, 43, 1214-1221.
Tinetti, M.E., Richman, D., & Powell, L. (1990). Falls efficacy as a measure of fear of falling.
J Gerontol Psych Sci, 45, 239-243.
Tinetti, M.E., Baker, D.I., Garrett, P.A., Gottschalk, M., Kosch, M.L., & Horowitz, R.I.
(1993). Yale Ficsit: Risk Factor Abatement Strategy for fall prevention. JAGS , 41, 315320.
Velozo, C. & Peterson, E. (in press). Development of meaningful fear of falling measures for
community dwelling elderly. American Journal of Physical Medicine and Rehabilitation.
Walker, J.E., & Howland, J. (1992). Exploring dimensions of fear of falling: Use of focus
group interview. AOTA Geriatrics Special Interest Section Newsletter, 15, 1-3.
Walker, J.E., & Howland, J. (1991). Falls and fear of falling among elderly persons living in
the community: Occupational therapy interventions. The American Journal of Occupational Therapy, 45, 119-122.
Wild, D., Nayak, U.S.L., & Issacs, B. (1981) Prognosis of falls in old people at home.
J Epidemiol Community Health, 35, 200-204.
Wolf, S.L., Coogler, C.E., Green, R.C., & Xu, T. (1993). Novel interventions to prevent falls
in the elderly. In: H.M. Perry III, J.E. Morely & R.M. Coe (Eds.), Aging and Musculoskeletal Disorders. (pp.178-196). New York: Springer.
XXXVII
Anhang
Wolf, S.I., Barnhart, H.X., Kutner, N.G., McNeely, E., Coogler, C., Xu, T., and the Atlanta
FICSIT Group. (1996). Reducing frailty and falls in older persons: An investigation of
Tai Chi and computerized balance training. JAGS, 44, 489-497.
Older Adult Environmental and Technology Interventions Resources
Carter, S. Campbell, E., Sanson-Fisher, R., Redman, S., & Gillespie, W. (1997). Environmental hazards in the homes of older people. Age and Aging, 26, 195-202.
Gitlin, L. N., Corcoran, M., Winter, L., Boyce, A., & Hauck, W. (2000). A randomized
controlled trial of a home environmental intervention: Effect on caregiver efficacy and
upset on daily function of persons with dementia. The Gerontologist.
Gitlin, L., Corcoran, M., Winter, L., Boyce, A., & Marcus, S. (1999). Predicting participation
and adherence to a home environmental intervention among family caregivers of
persons with dementia. Special Issue, Innovation in Caregiver Research, Family Relations, 48, 363-372.
Gitlin, L. N., Miller, K. S., & Boyce, A. (1999). Bathroom modifications for frail elderly
renters: Outcomes of a community-based program. Technology & Disability, 10 (3), 141149.
Gitlin, LN, & Burgh, D. (1995). Issuing Assistive Devices to Older Patients in Rehabilitation:
An Exploratory Study. American Journal of Occupational Therapy, 49(10), 994-1000.
Gitlin LN, Corcoran MA. (1996). Managing dementia at home: the role of home
environmental modifications.Topics in Geriatric Rehabilitation. 12(2):28-39.
Gitlin, LN, Levine, RE, Geiger, C. (1993). Adaptive device use in the home by older adults
with mixed disabilities. Archives of Physical Medicine and Rehabilitation, 74, 149-52.
Gitlin, LN, Luborsky, MR, Schemm, RL. (1998). Emerging concerns of older stroke patients
about assistive device use. Gerontologist. 38(2):169-80.
Gitlin LN., Schemm RL., Landsberg L., & Burgh D.(1996). Factors predicting assistive device
use in the home by older people following rehabilitation. Journal of Aging & Health,
8(4), 554-75.
LaPlante, M., Hendershot, G., & Moss, A. (1992). Assistive technology devices and home
accessibiltiy features: Prevalence, payment, need and trends. Advance Data, 217,
Washington DC: U.S. Dept. of Health and Human Services.
Mann WC. Hurren MD Charvat BA Tomita MR (1996). Changes over one year in assistive
device use and home modifications by home-based older persons with Alzheimer's
disease. Topics in Geriatric Rehab.. 12(2):9-16.
Mann, W C, Hurren, D, Tomita, M, Bengali, M, & Steinfeld, E. (1994). Home environmental
problems in homes of elders with disabilities. Occupational Therapy Journal of Research, 14(3), 191-211.
Mann, W., Karuza, J., Hurren, M., & Tomita, M. (1993). Needs of home-based older persons
for assistive devices. Technology and Disability, 2(1), 1-11.
Mann, WC, Ottenbacher, KJ, Fraas, L, Tomita, M., & Granger, CV (1999). Effectiveness of
assistive technology and environmental interventions in maintaining independence and
XXXVIII
Anhang
reducing home care costs for the frail elderly: A randomized controlled trial. Archives of
Family Medicine, 8, 210-217.
Mann WC. Ottenbacher KJ. Hurren D. Tomita M. (1995). Relationship of severity of
physical disability to pain,functional status, and assistive device use of home-based
elderly clients. Journal of Home Health Care Practice. 8(1)75-84, 1995
Mendelson, L., Heller, T., & Factor, A. (1995). The transition from nursing homes to
community living for people with developmental disabilities: An assessment of the
assistive technology needs and usage. Technology and Disability, 4, 261-267.
Russell, JN, Hendershot, GE, LeClere, F, Howie, JH (1997). Trends and differential use of
assistive technology devices: United States, 1994. Advance Data, 292. Hyattsville, MD:
Center for Disease Control.
University of Southern California, Home Modification Action Project:
http://www.usc.edu/go/hmap/index.html
Life History and Life Review Resources
****highly recommend
Beechem MH, Anthony C, Kurtz J. (1998). A Life Review Interview Guide: A structured
Systems Approach to Information Gathering. International Journal of Aging and Human
Development, 46, 25-44.
****Birren JE and Deutchman DE. (1991). Guided Autobiography Groups for Older Adults:
Exploring the Fabric of Life. Baltimore, MD: Johns Hopkins University Press.
Burnside I and Haight BK. (1992). Reminiscence and Life Review: Analyzing Each Concept.
Journal of Advanced Nursing, 17, 855-62.
****Butler RN. (1995). Forward: The Life Review. The Art and Science of Reminiscing,
Washington DC: Taylor & Francis. xvii-xxi.
Butler RN. (1963). The Life Review: An Interpretation of Reminiscence in the Aged.
Psychiatry, 26, 65-76.
Davis B. (1995). Finding Meaning in Memories: The American Association of Retired
Persons’ Reminiscence Program. The Art and Science of Reminiscing, Washington DC:
Taylor & Francis. 265-72.
deVries B and Watt D. (1996). A Lifetime of Events: Age and Gender Variations in the Life
Story. International Journal of Aging and Human Development, 42, 81-102.
Ensel WM, Peek, MK, Lin N, and Lai, G. (1996). Stress in the Life Course. Journal of Aging
and Health, 8, 389-416.
Fry PS. (1995). A Conceptual Model of Socialization and Agentic Trait Factors That Mediate
the Development of Reminiscence Styles and Their Health Outcomes. The Art and
Science of Reminiscing, Washington DC: Taylor & Francis. 49-60.
Frank G. (1996). Life Histories in Occupational Therapy Clinical Practice. American Journal
of Occupational Therapy, 50, 251-9.
Georgemiller R and Maloney HN. (1984). Group Life Review and the Denial of Death.
Clinical Gerontologist, 2, 37-49
XXXIX
Anhang
Greene RR. (1983). The Life Review: A Technique for Clarifying Family Roles in
Adulthood. Clinical Gerontologist, 1, 59-67.
Haight BK, (1992) Long-term Effects of Structured Life Review Process. Journal of
Gerontology, 47, 312-15.
Haight BK and Hendrix S (1995). An Integrated View of Reminiscence. The Art and Science
of Reminiscing, Washington DC: Taylor & Francis. 3-22.
****Haight, BK & Webster, JD. (1995). The Art and Science of Reminiscing. Washington DC:
Taylor & Francis.
Havighurst RJ and Glasser R. (1972). An Exploratory Study of Reminiscence. Journal of
Gerontology, 27, 245,53.
Kovach C. (1993). Development and Testing of the Autobiographical Memory Coding Tool.
Journal of Advanced Nursing, 18, 669-74.
Lewis MI and Butler RN. (1974). Life Review Therapy: Putting Memories to Work in
Individual and Group Psychotherapy. Geriatrics, 29, 165-173.
Lieberman MA and Falk J. (1971). The Remembered Past as a Source of Data for Research
on the Life Cycle. Human Development, 14, 132-41.
McDougall GJ, Blixen CE, and Suen, L. (1997). The Process and Outcome of Life Review
Psychotherapy With Depressed Homebound Older Adults. Nursing Research, 46, 27783.
Meacham JA. (1995). Reminiscing as a Process of Social Construction. The Art and Science
of Reminiscing, Washington DC: Taylor & Francis. 37-43.
Mokuau N and Browne C. (1994). Life Themes of Native Hawaiian Female Elders: Resources
for Cultural Preservation. Social Work, 39, 43-49.
Steffen V. (1997). Life Stories and Shared Experience. Social Science and Medicine, 45, 99111.
Spencer J, Davidson H, and White, V. (1997). Helping Clients Develop Hopes for the Future.
American Journal of Occupational Therapy, 51, 191-8.
Stevens-Ratchford RG. (1993). The Effect of Life Review Reminiscence Activities on
Depression and Self-Esteem in Older Adults. American Journal of Occupational Therapy, 47, 413-9.
Watt LM and Cappeliez P. (1995). Reminiscence Interventions for the Treatment of
Depression in Older Adults. The Art and Science of Reminiscing, Washington DC:
Taylor & Francis. 221-32.
Webster JD and Haight BK. (1995). Memory Lane Milestones: Progress in Reminiscence
Definition and Classification. The Art and Science of Reminiscing, Washington DC:
Taylor & Francis. 273-86.
Wong PTP, and Watt LM. (1991), What Types of Reminiscence are Associated with
Successful Aging? Psychology and Aging, 6, 272-279.
XL
Anhang
Woods B and McKiernan F. (1995). Evaluating the Impact of Reminiscence on Older People
with Dementia. The Art and Science of Reminiscing, Washington DC: Taylor & Francis.
233-42.
Yang JA and Rehm LP. (1993). A Study of Autobiographical Memories in Depressed and
Nondepressed Elderly Individuals. International Journal of Aging and Human Development,36, 39-55.
Aging Theory References
Antonovsky, A.: Health Stress and Coping. Washington, Jossey-Bass Publishers, 1979.
Antonovsky, A.: Unraveling the Mystery of Health: How People Manage Stress and Stay
Well. San Francisco, Jossey-Bass Publishers, 1987.
Antonovsky, A.: Complexity, conflict, chaos, coherence, coercion and civility. Social
Science and Medicine, 37:969-981,1993.
Lawton, M. P. (1978). Competence, environmental press, and the adaptaion of older people.
In M.P. Lawton, P. G. Windley, & T. O. Byerts. (Eds.), Theory in Environment and
Aging. New York: Garland Publishing.
Lawton, M. P., & Brody, E. (1969). Assessment of older people: Self-maintaining and
instrumental activities of daily living. Gerontologist, 9, 179-186.
Lawton, M.P., & Nahemov, L.E. (1973). Ecology and the aging process. In C.Eisdorfer & M.
P. Lawton (Eds.), The psychology of adult development and aging, (pp. 619-674).
Washington DC: American Psychological Association.
Model of Human Occupation-Aging Bibliography
The following bibliography contains resources on aging and the Model of Human
Occupation; a comprehensive MOHO bibliography is available at
www.uic.edu/hsc/acad/cahp/OT/MOHOC/
Barris, R. (1986). Activity: The interface between person and environment. Physical and
Occupational Therapy in Geriatrics, 5(2), 39-49.
Borell, L., Gustavsson, A., Sandman, P. & Kielhofner, G. (1994). Occupational programming
in a day hospital for patients with dementia. Occupational Therapy Journal of Research,
14, 4.
Borell, L., Sandman, P., & Kielhofner, G. (1991). Clinical decision making in Alzheimer's
disease. Occupational Therapy in Mental Health, 11(4), 111-124.
Bränholm, I., & Fugl-Meyer, A.R. (1992). Occupational role preferences and life satisfaction.
Occupational Therapy Journal of Research, 12, 159-171.
Burton, J.E. (1989). The model of human occupation and occupational therapy practice with
elderly patients, Part 1: Characteristics of aging. British Journal of Occupational Therapy, 52, 215-218.
Burton, J.E. (1989). The model of human occupation and occupational therapy practice with
elderly patients, Part 2: Application. British Journal of Occupational Therapy, 52, 219221.
XLI
Anhang
Dickerson, A.E., & Oakely, F. (1995). Comparing the roles of community-living persons and
patient populations. American Journal of Occupational Therapy, 49 (3), 221-228.
Duellman, M.K., Barris, R., & Kielhofner, G. (1986). Organized activity and the adaptive
status of nursing home residents. American Journal of Occupational Therapy, 40, 618622.
Elliott, M., & Barris, R. (1987). Occupational role performance and life satisfaction in elderly
persons. Occupational Therapy Journal of Research, 7, 215-224.
Furst, G., Gerber, L., Smith, C., Fisher, S., & Shulman, B. (1987). A program for improving
energy conservation behaviors in adults with rheumatoid arthritis. American Journal of
Occupational Therapy, 41, 102-111.
Gerber, L., & Furst, G. (1992). Validation of the NIH Activity Record: A quantitative
measure of life activities. Arthritis Care and Research, 5, 81-86.
Gregory, M. (1983). Occupational behavior and life satisfaction among retirees. American
Journal of Occupational Therapy, 37, 548-553.
Jongbloed, L. (1994). Adaptation to a stroke: the experience of one couple. American Journal
of Occupational Therapy, 48(11), 1006-1013.
Jonsson, H. (1993). The retirement process in an occupational perspective a review of
literature and theories. Physical and Occupational Therapy in Geriatrics, 3, 1-20.
Jonsson, H., Kielhofner, G., Borell, B. (1997). Anticipating retirement: the formation of
narratives concerning an occupational transition. American Journal of Occupational
Therapy, 51 (1), 49-56.
Josephsson, S., Backman, L., Borell, L., Hygard, L., et al. (1995). Effectiveness of an intervention to improve occupational performance in dementia. Occupational Therapy
Journal of Research, 15, 36-49.
Josephsson, S., Bäckman, L., Borell, L., Bernspång, B., Nygård, L., & Rönnberg, L. (1993)
Supporting everyday activities in dementia: An intervention study. International
Journal of Geriatric Psychiatry, 8, 395-400.
Levine, R. (1984). The cultural aspects of home care delivery. American Journal of
Occupational Therapy, 38, 734-738.
Lycett, R. (1992). Evaluating the use of an occupational assessment with elderly rehabilitation patients. British Journal of Occupational Therapy, 55 (3), 343-346.
Mallinson, T., Kielhofner, G. & Mattingly, C. (1996). Metaphor and meaning in a clinical
interview. American Journal of Occupational Therapy, 50, 338-346.
Maynard, M. (1987). An experiential learning approach: Utilizing historical interview and
an occupational inventory. Physical & Occupational Therapy in Geriatrics, 5(2), 51-69.
Nygård, L., Bernspång, B., Fisher, A., & Kielhofner, G. (1994). Comparing motor and process
ability of persons with suspected dementia in home and clinic settings. American
Journal of Occupational Therapy, 39, 689-696.
Oakley, F. (1987). Clinical application of the model of human occupation in dementia of the
Alzheimer's type. Occupational Therapy in Mental Health, 7(4), 37-50.
XLII
Anhang
Olin, D. (1985). Assessing and assisting the person with dementia: An occupational behavior
perspective. Physical & Occupational Therapy in Geriatrics, 3(4), 25-32.
Shimp, S.L. (1990). Debunking the myths of aging. Occupational Therapy in Mental Health,
10 (3), 101-111.
Smith, H. (1987). Mastery and achievement: Guidelines using clinical problem solving with
depressed elderly clients. Physical & Occupational Therapy in Geriatrics, 5, 35-46.
Smith, N., Kielhofner, G., & Watts, J. (1986). The relationship between volition, activity
pattern and life satisfaction in the elderly. American Journal of Occupational Therapy,
40, 278-283.
Tatham, M. (1992). Leisure facilitator: The role of the occupational therapist in senior
housing. Journal of Housing for the Elderly, 10(2), 125-138.
Watts, J.H., Kielhofner, G., Bauer, D., Gregory, M., & Valentine, D. (1986). The Assessment
of Occupational Functioning: A screening tool for use in long-term care. AJOT, 40, 231240.
Zimmerer-Branum, S. & Nelson, D. Occupationally embedded exercise versus rote exercise:
a choice between occupational forms by elderly nursing home residents. American
Journal of Occupational Therapy, 49, 397-402.
Critical Gerontology & Social Model of Disability Resources
Charlton, J. (1998). Nothing about us without us. Berkeley, CA: University of California
Press.
Cohen, E. (1988). The elderly mystique: Constraints on the autonomy of the elderly with
disabilities. Gerontologist, 28, 24-31.
DeJong, G. (1979) Independent living: from social movement to analytic paradigm. Archives
of Physical Medicine and Rehabilitation, 60, 435-446.
Disability Studies Research Listserv & Home Page:
http://www.mailbase.ac.uk/lists/disability-research/
Gill, C. (1997). Four types of integration in disability identity development. Journal of
Vocational Rehabiliation, 9, 36-46.
Hahn, H. (1985). Disability policy and the problem of discrimination. American Behavioral
Scientist, 28(3), 293-318.
Kennedy, J., & Minkler, M. (1998). Disability thoery and public policy: Implications for
critical gerontology. International Journal of Health Services, 28(4), 757-776.
Longmore, P.K. (1995). The second phase: from disability rights to disability culture. The
Disability Rag and ReSource, 16, 4-11.
Minkler, M. (1990). Aging and disability: Behind and beyond the stereotypes. Journal of
Aging Studies, 4(3), 245-260.
Minkler, M. (1996). Critical perspectives on aging: New challenges for gerontology. Aging
and Society, 16, 467-487.
XLIII
Anhang
Oliver, M. (1996). The social model in context. Understanding Disability from Theory to
Practice. NY: St. Martin’s Press, pp. 30-42.
Sachs, G.A., Stocking C.B. Miles, S.H., (1992) Empowerment of the older patient: A
randomized, controlled trial to increase discussion and use of advance directives. Journal
of American Geriatric Society, 42,269-273.
Society for Disability Studies: http://www.uic.edu/orgs/sds/
Community Building & Social Action Change Resources
Alinsky, S.D. (1972). Rules for Radicals. New York, NY: Random House.
Freire, P. (1973). Education for Critical Consciousness. New York, NY: Seabury Press.
Freire, P. (1993). Pedagogy of the Oppressed. New York: Herder and Herder.
Krogh, K. (1998). A conceptual framework of community partnerships: Perspective of
people with disabilities on power, beliefs and values. Canadian Journal of Rehabilitation,
12(2), 123-134.
Minkler, M. & Cox, K. (1980). Creating critical consciousness in health: Application of
Freire’s philosophy and methods to the health care setting. International Journal of
Health Services, 10, 311-322.
Minkler, M. (Ed.) (1997). Community organizing & community building for health. New
Jersey: Rutgers University Press.
Wallerstein, N., & Bernstein, E., (1988) Empowerment education: Freire’s ideas adapted to
health education. Health Education Quarterly. 15: 379-394.
Gerontology/Geriatric Instrument/Assessment Resources
Asher, I. (1996). Occupational therapy assessment tools: An annotated index-Second
Edition. Bethesda, MD: AOTA.
Forer, M., MBA, Stephen. (1996). Outcome Management and Program Evaluation Made
Easy: A Toolkit For Occupational Therapy Practioners. Bethesda: MD: American
Occupational Therapy Association, Inc.
Fulmer, T., Gallo, J., Pavez, G., and Reichel, W. (1999). Handbook of Geriatric Assessment,
Third Edition. Gaithersburg, MD: Aspen Publication.
HCFA’S OASIS homepage: http://www.hcfa.gov/medicare/hsqb/oasis/oasishmp.htm
Lichtenberg, P. (Ed.) (1999). Handbook of Assessment in Clinical Gerontology (Wiley Series
on Adulthood and Aging). Somerset, NJ: John Wiley & Sons.
Rubenstein, L.Z., Wieland, D., & Bernabei, R. (1995). Geriatric Assessment Technology: The
State of the Art. New York, NY: Springer Publishing.
XLIV
Anhang
Specific Assessment References
1.
ALSARS: Instrument to assess the match between a person’s ability to perform or
manage everyday activities to availability of supportive resources to do so.
Reference: Williams, J.H., Drinka, T.J.K., Greenberg, J.R., Farrell-Holtan, J., Euhardy,
R., Schram, M. (1991) Development and testing of the Assessment of Living Skills and
Resources (ALSAR) in elderly community-dwelling veterans. The Gerontologist, 31(1)
84-91.
2.
Canadian Occupational Performance Measure (COPM): Client-centered assessment of
occupational performance and satisfaction.
Reference: Law, M., Baptiste, S., Carswell, A., McColl, M., Polatajko, H., & Pollock, N.
(1994). Canadian Occupational Performance Measure. CAOT Publications ACE. (also
available through the American Occupational Therapy Association).
3.
Craig Handicap Assessment Reporting Technique (CHART)
Reference: Whiteneck, G. G., Charlifue, S. W., Gerhart, K. A., Overholser, J. D., &
Richardson, G. N. (1992). Quantifying handicap: A new measure of long-term rehabilitative outcomes. Archives of Physical Medical Rehabilitation, 73(6), 519-526.
4.
Life-space Assessment
Reference: Stalvey, B. T., Owsley, C., Sloane, M. E., & Ball, K. (1999). The Life Space
Questionnaire: A measure of the extent of mobility of older adults. Journal of Applied
Gerontology, 18, 460-478.
5.
UIC Fear of Falling Measure
Reference: Velozo, C. & Peterson, E. (in press). Development of meaningful fear of
falling measures for community dwelling elderly. American Journal of Physical Medicine and Rehabilitation.
6.
Flanagan Quality of Life Scale: Assessment of QOL as related to housing, transportation,
living situation and other life issues.
References: Flanagan, J.C. (1982). Measurement of quality of life: current state of the
art. Archives of Physical Medicine and Rehabilitation, 63, 56-59.
Crist, P.A. (1999). Does quality of life vary with different types of housing among older
persons? A pilot study. Physical and Occupational Therapy in Geriatrics, 16(3/4), 101116.
XLV
Anhang
7.
Life Role Development & Resource Management Assessment (includes guided
interview, card sort, and rating scales): assessment of role and resource development
trajectories
Reference: Hammel, J. (1999). The Life Rope: A transactional approach to exploring
worker and life role repertoire development. Work: A Journal of Prevention, Assessment and Rehabilitation, 12, 47-60.
Authors: Joy Hammel and Deborah Walens. Instrument is currently under development; please contact authors at the address below for more information on how to
become involved in instrument validation testing with older adults in the community.
Contact Information: Joy Hammel and Deborah Walens, University of Illinois at
Chicago, Department of Occupational Therapy, 1919 W. Taylor Street, Rm. 311 M/C
811, Chicago, IL 60612; email: [email protected] and [email protected]
8.
OARS: Older Americans Resources and Services Assessment: Assessment of older adult
resources (social, physical assistance, economic, etc.) and impact on functional independence
Reference: Fillenbaum, G.G. (1988). Multidimensional Functional Assesssment of Older
Adults: The Duke Older Americans Resources and Services Procedures. Hillsdale, NJ:
Lawrence Erlbaum Publishers.
9.
Occupational Performance History Interview (OPHI-II)
Reference: Kielhofner, G., Mallinson, T., Crawford, C., Nowak, M., Rigby, M., Henry,
A., & Walens, D. (1998). A User's Manual for The Occupational Performance History
Interview (Version 2.0) OPHI-II. Bethesda, MD: American Occupational Therapy
Association, Inc. Available through the American Occupational Therapy Association at
www.aota.org.
10. Perceived Control/ Multiple Levels of Empowerment Scale
Reference: Israel, B., Checkoway, B., Schultz, A., & Zimmerman, M. (1994). Health
education and empowerment: conceptualizing and measuring perceptions of individual,
organizational and community control. Health Education Quarterly, 21 (2), 149-170.
(also in Minkler, 1997 book).
11. SAFE - Instrument to assess fear of falling.
Reference: Lachman, M.E., Howland, J., Tennstedt, S., Jette, A., Assmann, S., & Peterson, L. (1998). Fear of falling and activity restriction: The survey of activities and fear of
falling in the elderly (SAFE). Journal of Gerontology: Psychological Sciences, 53B, 1, 4350.
Contact: Liz Peterson, MPH, OTR/L, University of Illinois at Chicago.
Email: [email protected]
12. SAFER Tool - A safety assessment of function and the environment for rehabilitation.
Specifically assesses home safety and potential risk of safety. Available through: Community Occupational Therapists & Associates, 3101 Bathhurst St., Suite 200, Toronto,
Ontario M6A 2A6, 416-785-8797.
XLVI