Aussaat- und Pflege- und Pflanzanleitung für winterharte Hanfpalmen

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Aussaat- und Pflege- und Pflanzanleitung für winterharte Hanfpalmen
Aussaat- und Pflege- und Pflanzanleitung für winterharte Hanfpalmen
www.palmeo.de
Aussaatanleitung
Chinesische Hanfpalme (Trachycarpus fortunei / wagnerianus)
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1 Saatgut vorbereiten
Die Samen von noch eventuell anhaftenden losen Hülsenteilen befreien und in einem Wasserglas mit lauwarmen Wasser ca. 4 Stunden quellen lassen. Damit das Wasser nicht abkühlt am
besten auf der Heizung stehen lassen.
Die Samen dann nochmals von losen Teilen befreien. Wichtig dabei ist es mit sauberen Händen zu arbeiten (ggf. Handschuhe anziehen), damit keine Keime an das Saatgut gelangen.
Dieses könnte sonst in der Keimbox anfangen zu schimmeln.
2 Humus vorbereiten
Benötigt wird ein sauberer 10 Liter Eimer (eventuell mit heißem Wasser auswaschen) und
ca. 300 ml heißes Wasser. Den kompletten Humusblock in den Eimer legen und mit heißem
Wasser übergießen. Nach ca. 30 Minuten umrühren und prüfen ob der Block gleichmäßig
und komplett aufgequollen ist. Nicht zuviel Wasser nehmen, dies lässt sich nach dem Quellen
durch Auspressen des Humus mit der Hand überprüfen. Es sollten nur wenige Tropfen Wasser
herausquellen. Auch hier ist es wichtig mit sauberen Händen und Gerätschaften zu arbeiten
um eine spätere Schimmelbildung zu vermeiden.
3 Keimbox füllen
Die Keimbox mit heißem Wasser spülen (den Deckel nicht vergessen). Der feuchte Humus
wird dann gleichmäßig in der Keimbox verteilt und leicht angedrückt. Die Füllhöhe beträgt
ungefähr die halbe Höhe der Box.
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4 Aussaat
Das vorgequollene Saatgut wird jetzt im Abstand von ca. 3 cm nach
nebenstehendem Muster ca. 1 cm tief in den Humus gedrückt. Die
beiliegenden 24 Samen reichen für 4x6 Reihen. Die Löcher leicht zudrücken. Die Keimbox mit dem Deckel verschließen und an einen warmen Ort stellen. Die Temperatur sollte zwischen 25°C und 30°C liegen.
Idealerweise steht die Box im Heizungskeller, wo in der Regel gleichmäßig hohe Temperaturen herrschen. Auch ein Platz über der Heizung
ist möglich. Da Palmen keine Lichtkeimer sind, kann es ruhig dunkel
sein.
5 Keimung und weitere Pflege
Je nach Bedingungen keimen die Samen nach 4-16 Wochen. Die Keimrate liegt in der Regel
bei über 90 %. Bei ungünstigen Bedingungen kann sich die Keimung auch bis zu 4 Monate
hinziehen. Bis sich die Spitze Ihrer jungen Palme durch die Erde bohrt können nochmals 4
Wochen vergehen.
Wichtig dabei ist die Box während der Keimphase auf genügend Feuchtigkeit und Wärme zu
überprüfen. Falls das Substrat zu trocken wird, mit einem Wassersprüher etwas Wasser aufbringen, bis die Oberfläche wieder gleichmäßig feucht ist. Sollte sich leichter Schimmel bilden
ist dies nicht weiter schlimm. Wenn der Schimmel den kompletten Substratboden bedecken
sollte, könnte dieser auch das Saatgut angreifen. In diesem Fall hilft leider nur das Saatgut
herausnehmen, die Keimbox komplett desinfizieren und mit neuem Humus einen weiteren
Versuch starten.
Wenn die Spitzen Ihrer Keimling ca. 1 cm aus dem Boden ragen, ist es Zeit die empfindlichen
Jungpalmen an Licht zu gewöhnen. Achtung! Die Keimbox niemals in das direkte Sonnenlicht
stellen! Die Sonne würde die noch empfindlichen Keimlinge verbrennen, da die Keimbox bei
geschlossenem Deckel in voller Sonne Temperaturen von deutlich über 50°C erzeugt.
Ab einer Höhe von 3-5 cm erkennt man bereits einen ersten Blattansatz. Jetzt können Sie den
Deckel entfernen und die Pflanzen etwas heller stellen. Achtung! Durch die offene Keimbox
verdunstet jetzt sehr viel mehr Wasser, also regelmäßig auf genügend Feuchtigkeit achten!
Wenn die jungen Palmen über den Rand der Box ragen, ist es Zeit zum Umpflanzen. Jede Palme sollte in einen mindestens 10 cm tiefen Topf gepflanzt werden. Als Erde hat sich normale
Blumenerde mit Sand gemischt (1:1) gut bewährt. Beim Umpflanzen darauf achten, das die
Wurzeln nicht zu sehr beschädigt werden. Das Saatkorn sollte noch an der Pflanze bleiben, da
hieraus noch Nährstoffe gezogen werden. Dieses fällt in den nächsten Wochen von alleine ab.
Die umgepflanzten Palmen können dann ab Ende Mai auch ins Freiland gestellt werden Die
ersten Wochen möglichst schattig, dann nach und nach an die Sonne gewöhnen. An heißen
Tagen das Gießen nicht vergessen! Dünger brauchen die Palmen im ersten Jahr noch nicht.
Pflegeanleitung für Jungpalmen
Chinesische Hanfpalme (Trachycarpus fortunei / wagnerianus)
Die Jungpflanzen
Die Entwicklung der Jungpflanzen geht anfangs langsam voran, je nach Bedingungen werden im ersten Jahr nur wenige Blätter ausgebildet. Die jungen Palmen sollten langsam an
Sonnenlicht gewöhnt werden, um einen Sonnenbrand vorzubeugen. Idealerweise stehen die
jungen Palmen im Freien (erst ab Mitte Mai), an einem warmen und windgeschütztem Ort
der ca. einen halben Tag Sonne zu bieten hat (Ost oder Westseite). Im zweiten Jahr kann
angefangen werden leicht zu düngen (z.B. mit dem Palmeo Dünger für Jungpalmen) und
leichte Hormonzugaben fördern die Wurzelbildung (z.B. mit dem Palmeo Hormonpräparat).
Je nach Wurzelbildung ist es jetzt auch an der Zeit umzutopfen. Den nächsten Topf nicht zu
groß wählen (max. 16 cm Durchmesser).
Weitere Pflege
Hanfpalmen sind recht anspruchslos und verzeihen so manchen Fehler. Sie sind für eine
regelmäßige Düngung sehr dankbar und wachsen dann deutlich schneller. Achten Sie auf
regelmäßige Wassergaben, aber gießen Sie nicht zuviel. Zuviel stehendes Wasser im Untersetzer kann Wurzelfäule verursachen. Die Wedel verfärben sich braun und vertrocknen,
dadurch geht die Pflanze ein.
Pflanzanleitung
Alle Hanfpalmenarten (hier zum Beispiel Trachycarpus fortunei)
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Pflanzloch ausheben
Je nach Größe des Topfes wird ein mindestens doppelt so großes Loch ausgehoben wie der
Durchmesser des Topfes. Die Tiefe des Pflanzlochs ist abhängig von der Topfhöhe. Palmen
sollten nicht tiefer eingepflanzt werden als in Ihrem ursprünglichen Topf . Die Erde innerhalb des Loches wird aufgelockert und gegebenenfalls mit Blumenerde oder Sand verbessert
(je nach Bodenbeschaffenheit). Wenn Sie Ihrer Palme etwas Gutes tun möchten, mischen
Sie Hornspäne oder einen anderen Langzeitdünger mit in die Erde. Auf keinen Fall Mineraldünger wie Blaukorn benutzen, da dieser die Wurzeln bei direktem Kontakt stark schädigen
kann.
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Palme enttopfen
Jetzt kann die Palme vorsichtig aus Ihrem Topf entfernt werden. Je nach Qualität kann dies
durch eine starke Verwurzelung schwierig sein. Die Wurzeln nicht Auflockern oder womöglich schneiden! Anschließend die Palme testweise in das Pflanzloch setzen und die Höhe
überprüfen.
3 Palme einsetzen
Die Erdhöhe Gartenboden und Erdhöhe Palme sollten ungefähr identisch sein. Die Palme
einsetzen und die Ränder nach und nach mit lockerer Erde dreiviertel hoch füllen.
Vorsichtig feststampfen und mit ca. 10 Liter Wasser einschlämmen. Einige Minuten warten,
bis der Boden sich abgesetzt hat und anschließen das Pflanzloch komplett füllen. Rund um
die Palme einen Gießring in die Erde stampfen und langsam mit weiteren ca. 10 Liter Wasser
angießen.
4 Weitere Pflege
Am nächsten Tag die Erdhöhe überprüfen und gegenfalls noch etwas Erde aufschütten.
Dann mit reichlich Rindenmulch abdecken um ein Austrocken der Erde zu verhindern. Gerade in der Anwachsperiode muss regelmäßig gegossen werden, an heißen Tagen bis zu
20 Liter am Tag. In der Wachstumszeit von Mai bis September alle 2 Wochen mit einem
Volldünger düngen.
5 Nach dem Anwachsen
Je nach Vitalität und Alter der Palme beginnt nach 2-6 Wochen ein deutlich sichtbares
Wachstum. Bei guter Pflege schaffen es ältere Exemplare bis zu 15 Wedel und 20 cm Stammzuwachs pro Jahr hervorzubringen. Das Wachstum von jüngeren Exemplaren ist deutlich
geringer. Idealerweise wird gleich ein älteres Exemplar mit mindestens 30 cm Stammhöhe
gekauft. Solche Exemplare bekommen Sie bei uns bereits ab 50,00 €.
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Klimazonen in Deutschland
In Deutschland herrscht durch den Einfluss
des Golfstromes bereits ein recht mildes
Klima. Wir bilden den Übergang vom maritimen Klima in Westeuropa zum kontinentalen Klima in Osteuropa. Je nachdem wo
sich Ihr Wohnort befindet, ist es mehr oder
weniger möglich Palmen in Freilandkultur
zu halten. Der wärmste Bereich liegt im
äußersten Westen und Südwesten und an
den Küsten. Hier können alle winterharten
Palmen ohne großen Winterschutz bedenkenlos ausgepflanzt werden und auch die
nur frostharten Exemplare kommen mit einem mehr oder weniger großem Aufwand
an Winterschutz meist gut über die Runden.
Natürlich gibt es auch hier mal einen strengen Winter, aber das ist eher die Ausnahme.
Neben dem groben geographischen Standort ist aber auch das Mikroklima ein wichtiger Bestandteil, den man bei der Planung
von Palmenpflanzungen im Garten berücksichtigen muss. So ist es auch in der Mitte
und im Osten Deutschlands möglich in besonders günstigen Bereichen Palmen auszupflanzen. Geschützte Täler oder Hänge
mit Südlage gibt es auch in den kälteren
Regionen Deutschlands. Die Karte ist aufgeteilt in die Zonen 1 - 6, wobei Zone 1 ist
der wärmste und Zone 6 der kälteste Bereich ist. Alle Angaben sind ca. Werte und
basieren auf Daten von knapp 250 privaten
Wetterstationen.
Tiefsttemperatur
(Mittel der letzten 5 Jahre)
max. Tiefsttemperatur
(Innerhalb der letzten 5 Jahre)
Winterschutz Aufwand
1
2
3
4
5
6
Zone 1
Zone 2
Zone 3
Zone 4
Zone 5
Zone 6
-4,3 °C
- 7,2 °C
-12,4 °C
-14,8 °C
-16,9 °C
-21,9 °C
-8 °C
-10 °C
-19 °C
-21 °C
-24 °C
-28 °C
keiner gering
gering
gering mittel
mittel hoch
hoch
sehr hoch
Viele weitere Informationen über winterharte Palmen und andere Exoten
finden Sie im Internet unter www.palmeo.de.
Palmeo UG (haftungsbeschränkt) - Stadtweg 23 - 27308 Kirchlinteln - Tel.: 04237 / 34 299 15 - [email protected]
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