OT-Vortrag über Südafrika - Textversion

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OT-Vortrag über Südafrika - Textversion
Südafrika
OT-Vortrag am 1. April 2008
von Armin Mathy
Was über Südafrika berichten?
Diavortrag angesichts der zahlreichen exzellenten
Dokumentarfilme m.E. nicht mehr zeitgemäß.
Stattdessen Vortrag über folgende Themen:
1. Geschichtliche Entwicklung Südafrikas
2. Südafrika heute
3. Die schönsten Reiserouten mit Karten
und Bildern
2
Warum ich so oft in Südafrika bin ...
•
Mein Schwager gründete 1966 in Johannesburg ein
Reiseunternehmen für Incentive-Reisen für europäische Firmen
•
Nach dem Boykott von SA aufgrund der Apartheid-Politik
musste er seine Kundschaft neu definieren und verkaufte SAReisen vor allem an europäische Reiseveranstalter (Ikarus,
Studiosus usw.)
•
Seit 1981 besuchte ich meine Schwester jedes 2. Jahr im
Winter für ca. 4 Wochen
•
In SA war ich mit Schwester und Schwager viel auf Reisen, die
für ihre Kunden Hotels, Tierparks usw. testen mussten. So
Lernte ich fast alle Landesteile kennen, wie z.B. Krügerpark,
private Game Reserves, Seebäder usw.
•
Heute war ich schon 17 mal in SA, verbrachte dort - zusammen
gerechnet - ca. 32 Monate (fast 3 Jahre!)
3
Was mir besonders an Südafrika gefällt ...
• Den Sommer zu genießen, wenn in Europa der
Winter herrscht
• Ein wunderschönes Land voller landschaftlicher
Gegensätze zu genießen:
• 2 Meere, davon ein warmes im Osten und ein kaltes im
Westen
• Fruchtbare Landschaften und Weingegenden sowie
zerklüfteten Gebirgslandschaften, Hochebenen und Wüsten
• Zahlreiche und große Tierparks (z.B. Krügerpark)
• Kapstadt, eine der schönsten Städte der Welt mit seiner fast
europäischen Kultur
• Südafrikaner: Sehr freundlich und hilfsbereit
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1. Geschichtliche Entwicklung
• Afrika als Wiege der Menschheit
• Erste menschliche Vorfahren vor ca. 6 Mill. Jahren
im Chad
• Australopithicus africanus in Südafrika vor 3 Mill.
Jahren
• Homo sapiens vor ca. 130 000 Jahren in Ostafrika
und im südlichen Afrika
• Ständiger Klimawandel, vor allem im Norden:
• Trockene Periode: 16 000 – 13 000 v. Chr.
• Feuchte Periode: 11 000 – 3 500 v. Chr.
• Sehr feuchte Periode: 9 000 – 6 000 v. Chr.
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Höhlenmalerei aus der Tassili-Region im Süden
von Algerien
• Vor tausenden von Jahren war die Sahara eine
savannenartige Graslandsteppe, umgeben von
Wäldern.
• Der Tschadsee hatte eine etwa 10fach so große
Ausdehnung wie heute und wurde von zahlreichen
Flüssen gespeist
• Diese Höhlenmalerei aus der heute trockenen und
lebensfeindlichen Tassili-Region im Süden Algeriens
zeigt prähistorische Menschen beim Viehhüten in der
Sahara
• Vor etwa 2 000 Jahren begann eine Trockenperiode
und die Sahara dehnte sich zunehmend aus
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Völkerwanderung der Bantu-Stämme
• Vor tausenden von Jahren war die Sahara eine
savannenartige Graslandsteppe, umgeben von
Wäldern.
• Der Tschadsee hatte eine etwa 10fach so große
Ausdehnung wie heute und wurde von zahlreichen
Flüssen gespeist
• Diese Höhlenmalerei aus der heute trockenen und
lebensfeindlichen Tassili-Region im Süden Algeriens
zeigt prähistorische Menschen beim Viehhüten in der
Sahara
• Vor etwa 2 000 Jahren begann eine Trockenperiode
und die Sahara dehnte sich zunehmend aus
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Jagdausrüstung eines Khoikhoi
• Die Khoikhoi waren Sammler und Jäger,
hatten schon frühzeitig qualitativ hochwertige
Steinwerkzeuge für Äxte und Pfeilspitzen
entwickelte und waren hervorragende Jäger
• Mit ihren Waffen konnten sie auch Großtiere
wie z.B. Nashörner erlegen
• In Namibia und im Norden Südafrikas findet
man von den Khoikhoi viele tausende von
Jahren alte Höhlenmalereien
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Höhlenmalerei der Khoikhoi
(Grenze Namibia – Südafrika)
• Man weiß heute, dass die Mehrzahl der in der Mitte
und Süden Afrikas lebenden Buschmänner von den
Bantus umgebracht wurden – und zwar in einem viel
stärkerem Ausmaß als die Indios in Amerika
• Einer der Gründe war: Die Bushmänner erlegten
Tiere aus den Herden der Bantus und meinten, sie
hätten das Recht dazu
• Von den in Südafrika lebenden Buschmännern
konnten nur wenige überleben, indem sie durch
Flucht in die unwirtliche Namib-Wüste entkamen
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Erste Besiedlung Südafrikas durch Weiße
• 1652: Errichtung einer Versorgungsstation am Kap
der Guten Hoffnung durch Jan van Riebeeck – das
spätere Kapstadt
• 1680 – 1707: Anwerbung von Niederländern,
Deutschen und Hugenotten und Entstehung der KapKolonie
• Siedler (Buren) breiten sich in der Westregion aus
und verdrängen Khoikhoi (Hottentotten)
• Um 1770 Ausbreitung nach Osten, Beginn der
Kämpfe mit Bantus (Xhosas) wegen Weideland
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Briten gegen Buren
• 1814: England erhält auf dem Wiener Kongress die
Kap-Kolonie, damit diese strategisch wichtige Bastion
nicht den Franzosen (Napoleon) in die Hände fällt
• Viele englische Siedler wandern ein und verlangen
Anwendung des englischen Rechts
• 1833: Englisches Parlament beschließt Abschaffung
der Sklaverei. Damit verlieren viele Buren
(Afrikaaner) ihre Existenzgrundlage
• 1835-1841: Wanderung von 14.000 Buren nach
Nord-Osten (Voortrecker)
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Briten gegen Buren
• Gründung der Buren-Republiken
• Natal (1840)
• Transvaal (1852)
• Oranjefreistaat (1854)
• Schwere Kämpfe gegen Xhosas um Weideland
• 1843 wird Natal von England annektiert
• 1899 Beginn des Burenkriegs mit sehr harten
Kämpfen, auch gegen zivile Afrikaaner (KZs)
• 1902 Sieg über die Buren, Unterwerfung der
Republik Transvaal und des Oranjefreistaats
• Im Frieden von Vereeniging (1902) wurden die
beiden Burenrepubliken in das Britische Empire
eingegliedert
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Afrika 1877
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Afrika 1886
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Afrika 1912
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Geschichte Südafrikas im 20. Jahrh.
• Nach Entdeckung von Diamantenfeldern bei
Kimberley (1867) und großen Goldvorkommen
bei Johannesburg (1886)
• starkes Wirtschafts-Wachstum und
• Einwanderung vieler Europäer
• 1910 Gründung der Südafrikanischen Union als
britisches Dominion
• 1912 Gründung des South African Native
National Congress,
Congress später umbenannt in ANC
• 1914 besetzt Südafrika Deutsch Südwestafrika,
erhält später vom Völkerbund das Mandat
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Der Apartheid-Staat
• 1948 Wahlsieg der National Party mit dem
Ziel der Rassentrennung (Apartheid)
• Prinzip der getrennten Entwicklung von
Weißen, Farbigen und Schwarzen in jeder
Hinsicht:
• Schwarze müssen in gesonderten Gebieten
(Homelands) leben -> Keine Freizügigkeit
• Schulen und Hochschulen für Weiße und getrennt
für die übrige Bevölkerung
• Alles getrennt, sogar Busse und Parkbänke
• Schwarzes Hauspersonal darf nicht im selben
Haus wohnen wie seine Herrschaft
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Die Homelands im Apartheid-Staat
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Aus der Zeit der Apartheid
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Demonstrationen gegen Apartheid
• 1960: Bei einer Demonstration in Sharpeville
Tötung von 69 Schwarzen. ANC und andere
Oppositionsgruppen verboten
• 1963: Nelson Mandela zu lebenslänglichem
Gefängnis verurteilt
• 1976: Studenten- und Schülerproteste in
Soweto, 176 werden erschossen
• 1984: Überall in SA Proteste gegen Apartheid
• Internationaler Druck auf Apartheid-Regime
wächst, SA wird boykottiert
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Das Ende der Apartheid
• 1988: Willem de Klerk wird Präsident. Unter
dem Druck der internationalen Finanzwelt
leitet er die Abkehr von Apartheid-Politik ein
• 1990: Nelson Mandela wird nach 27 Jahren
Haft freigelassen, ANC wieder zugelassen
• 1991: Alle Apartheid-Gesetze werden
abgeschafft, Homelands aufgelöst
• 1993: Willem De Klerk und Nelson Mandela
erhalten Friedens-Nobelpreis
• 1994: Erste freie Wahlen (One man – one
vote), ANC mit Mandela gewinnt haushoch
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Buchempfehlungen zur Geschichte
1. Verheißene Erde (Roman)
von James A. Michener
Verlag: Droemer/Knaur
1.056 Seiten, Preis: 12,95 €
2. Der lange Weg zur Freiheit
Autobiographie von Nelson Mandela
Verlag: Spiegelverlag
832 Seiten, Preis: 9,90 €
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Südafrika im Überblick
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Südafrika - etwas Statistik
• Fläche: 1.220.000 km2 (Deutschland: 375.000 km2)
• Bevölkerung (2006): 48 Mill. Personen, davon
•
•
•
•
Afrikaner:
Farbige:
Inder/Asiaten:
Weiße:
80%
9%
2%
9%
• Pro-Kopf-Einkommen in 2006: 5.400 US$
• Arbeitslosenrate in 2007: 23%
• Jährlicher Preisanstieg von 1996 bis 2007: rd. 6%
• Wechselkurs Euro zu Rand:
• 1996: 18 €/100R
• 2001: 13,8 €/100R
1998: 15,6 €/100R
2008: 7,9 €/100R
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Die Entwicklung seit 1994
• 1994-1999: Nelson Mandela Präsident
• 1996-2003: Wahrheits- und VersöhnungsKommission unter Erzbischof Tutu legt 2003
Abschlussbericht vor
• 1999: Nelson Mandela tritt aus Altersgründen
zurück und Thabo Mbeki wird Präsident
• 2004: ANC erhält bei den Wahlen erstmals
Zweidrittelmehrheit, Mbeki als Präsident
bestätigt
• 2007: Jacob Zuma wird ANC-Chef
• 2009: Parlamentsneuwahlen ...
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Jacob Zuma und Thabo Mbeki
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Derzeitige Situation
• Schere zwischen arm und reich klafft immer
weiter auseinander
• ANC driftet nach links, verlangt schnellere
Reformen
• Umverteilung von Land: Vielen weißen
Landwirten droht Enteignung
• Nationales Umsiedlungsprogramm für
Schwarze, die noch in Squatter Camps leben
• Problem: Zunahme von Flüchtlingen aus
Simbabwe und vor allem Nigeria (Nigerianer
beherrschen in JNB den Rauschgiftmarkt)
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Derzeitige Situation
• Bevorzugung von Schwarzen bei der
Einstellungen mit der Folge, dass junge und
gut ausgebildete Weiße das Land verlassen
• 20 Jahre ohne notwendige Investitionen
aufgrund von Inkompetenz:
• Stromversorgung durch staatliche ESKOM bricht
immer häufiger zusammen
• Produktion in z.B. Bergwerken musste schon
zeitweise aus Strommangel eingestellt werden
• Nötigung von weißen Geschäftsleuten,
Firmenanteile an Schwarze zu
überschreiben, um z.B. Kredite zu erhalten
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Derzeitige Situation
• Kampf gegen Kriminalität nicht erfolgreich
• Im Jahr 2006:
• 18 500 Morde
• 55 000 Vergewaltigungen
• Zwei Ursachen:
• Zunehmende Kluft zwischen arm und reich
• Erfahrene weiße Polizisten entlassen (arbeiten
heute in privaten Sicherheitsdiensten), wurden
durch schwarze Polizisten ohne Fachwissen
ersetzt, sind z.T. bestechlich
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Verkehrsschild bei Pretoria ...
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Derzeitige Situation
Erzbischof Desmond Tutu:
"Die Europäer mit ihren zwei
Weltkriegen sollten nicht so
ungeduldig sein. Auch wenn nicht
alles akzeptiert werden darf, was
hier läuft - die Dinge brauchen
trotzdem ihre Zeit zur gedeihlichen
Entwicklung, gerade in Afrika."
Schon vor 27 Jahren, bei meiner ersten
Reise nach SA, traf ich Leute, die SA
verließen, weil das Land keine Zukunft
mehr habe...
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Südafrika - Natur und Klima
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Südafrika – die Wild Coast
35
Wildcoast
36
Wanderung entlang der Wild Coast
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Die Gardenroute
38
Die Gardenroute
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Umgebung von Kapstadt
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Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit!
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