04/2014 - Schweizerischer Verein für Schweisstechnik
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04/2014 - Schweizerischer Verein für Schweisstechnik
103. Jahrgang • 103ème année • 23. Juni 2014 04 / 2014 SCHWEISSTECHNIK SOUDURE OFFIZIELLES ORGAN DES SCHWEIZERISCHEN VEREINS FÜR SCHWEISSTECHNIK Inhalt / sommaire Aus der Industrie • • • • Innovationen Highlights Wirtschaftsdaten Produktneuheiten fachbeiträge • • • 100 Jahre ASME Fülldrahtschweissung DVS-Merkblatt Berichte 100 Jahre AsmE-Code – eine Erfolgsgeschichte Seite 12 fülldraht-schweissungen dvs-merkblatt 0916 Seite 20 Seite 14 • • • • • Neuer Röntgenbunker beim SVS Nacht des Fülldrahtes Was macht eigentlich E. Buess? Metallbau Steg investiert in CNC X-Man Rätsel mitteilungen • • • • SVS Kursprogramm Veranstaltungskalender Impressum Vorschau Heft 5 / 2014 T E C H N O L O G Y F O R T H E W E L D E R ’ S W O R L D . The perfect cut! ABICUT 25 / 45 / 75 – die neuen Plasmaschneidbrenner von ABICOR BINZEL. 30 Fachmärkte in der Schweiz. Séchy Schweisstechnik AG Telefon 0844 800 300, Fax 0844 800 301 [email protected], www.pangas.ch [email protected] • www.sechy.ch LISTEC Schweisstechnik AG Dietrichstrasse 1, 9424 Rheineck SG Tel. 071/888 46 66, www.listec.ch Bernstrasse 41 3175 Flamatt Hebutec AG Schweisstechnik Tel. +41 (0)31 744 66 44 Fax +41 (0)31 744 66 45 www.lwbweldtech.ch Gallusstrasse 16, 9501 Will SG Tel: 071/911 77 11, http://www.hebutec.ch Unbenannt-4 1 u . indd.indd 1 13.12.2010 12:49:22 13.12.2010 14:47:51 Unbenannt-1 1 B.Schmid Co AG Täfernstrasse 12, 5405 Baden-Dättwil Tel: 056 484 10 80, www.schmid-schweissen.ch AUTOGEN ENDRESS AG SCHWEISSTECHNIK PROPANTECHNIK Fälmisstrasse 20 8833 Samstagern www.autogen-endress.ch Unbenannt-4 1 13.12.2010 12:27:06 B.Schmid neu . indd.indd 1 Unbenannt-2 1 13.12.2010 16:28:22 16:27:01 Tel. +41 44 725 21 21 Fax +41 44 725 20 51 [email protected] 20.12.2011 15:2 IMHOF Schweisstechnik GmbH Faanweg 423, 5054 Kirchleerau Tel: 062 739 28 00, www.imhof-schweisstechnikk.ch 13.12.2010 11:54:13 Imhof neu.indd neu . indd.indd 1 Imhof 1 Alexander Binzel GmbH & Co. KG Schweisstechnik Grenchen Postfach 259 • Kapellstrasse 24–30 CH-2540 Grenchen Tel.: 032 644 34 45 Fax: 032 644 34 40 Email: [email protected] www.binzel-abicor.com 13.12.2010 13.12.2010 15:2 15:3 Wir machen Ihre Arbeit weniger schweisstreibend. Mit unseren ARCAL™-Schutzgasen schweissen Sie schneller, sicherer und emissionsärmer. Unsere Spezialisten beraten Sie zu umfassenden Lösungen und Dienstleistungen rund um Gasanwendungen. Rufen Sie uns an auf 031 950 50 50 oder erfahren Sie mehr unter www.carbagas.ch. Schweiss- & Schneidtechnik. In rund 30 Fachmärkten in der ganzen Schweiz. → Schweiss- und Schneidmaschinen → Arbeitschutz und Sicherheit → Brenner und Heizgeräte → Schweissschutzgase → Druckminderer und Schläuche → Schweisskurse → Schweiss- und Lötmaterial Top Angebot Schweissrauch-Absauggerät MFD 400 V, mit Flex-Arm HD, 3 m im PanGas-Fachmarkt Gas & More 3369.– statt 3963.– exkl. MwSt. 181.2002 Gültig bis 30.11.2014 Schweisskurs-Programm 2014. Dagmersellen/Winterthur. → Autogentechnik und Schutzgasschweissen → Schutzgasschweissen für Fortgeschrittene → Schweisskurse für Praktiker → Spezial-Schweisskurse PanGas-Katalog «Schweiss- & Schneidtechnik» Schweiss- & Schneidtechnik. Bau & Industrie. Schweisskurs-Programm 2014 → Laserschweissen → Weiterbildungskurse für Fortgeschrittene inkl. Schweisserprüfung → Schweisser- und Löterprüfung Kompetenzzentren Contact Center Fachmärkte und Lieferstellen Industriepark 10 CH-6252 Dagmersellen Auskünfte unter: Telefon 0844 800 300, Fax 0844 800 301 [email protected] Alle Adressen und Lagepläne finden Sie auf www.pangas.ch 2014 – 2015 Schweiss- & Schneidtechnik. Bau & Industrie. Rte du Bois 14 CH-1024 Ecublens Via Centro Sportivo 4 CH-6573 Magadino Industriestrasse 40 CH-8404 Winterthur Anerkannte Ausbildungsstätte des PanGas AG Hauptsitz, Industriepark 10, CH-6252 Dagmersellen Telefon 0844 800 300, Fax 0844 800 301, www.pangas.ch 099,9146.2014-10.V1.15 000.KA Rheinfelderstrasse 971 CH-4132 Muttenz PanGas AG Industriepark 10, CH-6252 Dagmersellen, Telefon 0844 800 300, Fax 0844 800 301, www.pangas.ch, www.gasandmore.ch Editorial Liebe Mitglieder Verehrte Leserinnen und Leser Wissen beansprucht einen immer schwergewichtigeren Stellenwert in unserer Gesellschaft. Nicht nur die permanente Verfügbarkeit von Wissen, manifestiert durch den Gebrauch der Smartphone in jeder Situation des täglichen Lebens, zeigt den wachsenden Bedarf an Informationen, auch für die gesellschaftliche und berufliche Position jedes Menschen ist das Umsetzen des verfügbaren Wissen entscheidend. Sowohl Grossunternehmen als auch KMU’s müssen sich mehr und mehr mit dem Management von Wissen beschäftigen. Gerade das Festlegen der Qualität und des Umfangs des betrieblichen Wissenspotentials ist sehr anspruchsvoll, auch die damit verbundene Speicherung und Verfügbarkeit des Wissens stellt hohe Anforderung an die zu beherrschenden Prozesse. Im Zuge dieser Entwicklungen rückt die Frage nach dem Management dieses «Wissenskapitals» in den Mittelpunkt. Im breiten und komplexen Feld der Schweisstechnik mit den unterschiedlichsten Fügetechnologien, den mehrstufigen Anwendungsbereichen: Konstruktion, Produktion, Montage, Maintenance, sowie eine stark reglementierte Prozesskette mit unterschiedlichsten Normen ist dieses Wissenspotential sehr breit gestreut. Explizites Wissen ist durch die aktuellen Informationstechnologien (IT) immer besser zu speichern, zu übertragen und zu verarbeiten. Externe und interne Datenbanken mit unterschiedlichsten Inhalten sowie umfangreiche IT-Tools für die Beherrschung komplexer Prozesse erleichtern dieses Wissen, das nicht an die Mitarbeiter gebunden ist, optimal anzuwenden. Herausfordernd wird die Lenkung von implizitem Wissen, das sich die Mitarbeiter mittels Erfahrung, durch Bewertungsmuster sowie subjektiven Einsichten angeeignet haben. Der unzureichende Zugriff auf das Know-How dieser Wissensträger verursacht erhebliche Ineffizienzen, deren unmittelbare wie auch die Folgekosten schwer abzuschätzen sind. Schweisstechnische Arbeitsplätze verlangen wegen der Heterogenität der Verfahren, der unterschiedlichen Werk- und Zusatzstoffe vom Fachpersonal umfassende Kompetenzen. Die geltenden Qualifizierungsrichtlinien zum Erwerb von Schweisszertifikaten zeugen von den hohen Anforderungen an die Beschäftigten. Zusätzlich erfordern moderne Organisationsstrukturen z.B. Projektteams den flexiblen Einsatz von Mitarbeitern; der Erfolg eines Projekts wird dabei in erheblichem Masse durch die Art und Verteilung des Wissens innerhalb einer Gruppe bestimmt. Um als Firma in der Schweisstechnik, auch unter betriebswirtschaftlichen Prämissen, ein erfolgreiches Wissensmanagement umsetzen zu können, sind Mitarbeiter als Wissensträger zu befähigen. Es ist somit ein Umfeld zu schaffen, in dem der Mitarbeiter eigene Kompetenzen aufbauen kann, andererseits muss die Basis geschaffen werden, das erworbene Know-how zu transferieren. Denn das transferierte Wissen kann Wissensempfänger befähigen, Aufgaben zu bewältigen, die sie vor dem Wissenstransfer gar nicht oder nur mit grösseren Schwierigkeiten hätten ausführen können. Als Personifizierung eines solchen kompetenten Wissensträgers in der Schweisstechnik stellt sich der Schweissfachingenieur (SFI) oder die Ingenieurin dar. Der SFI ist das Zentrum der schweisstechnischen Wissensgemeinschaft in der Unternehmung. Mit seiner Qualifikation erfüllt er weitgehend die Anforderung für die Umsetzung der arbeitstechnischen Prozesse, wie auch die Bedingungen für die fügetechnische Wissensstrategie der Unternehmung. Die abgeschlossene, universitäre Ausbildung, schwergewichtig als Maschinen- oder Bauingenieur, beinhaltet das wichtige naturwissenschaftliche Grundwissen, als Basis für die spätere schweisstechnologische Weiterbildung. Zusätzlich werden mit dem Ingenieurstudium die besten Voraussetzungen geschaffen, um Wissen in strukturellen Konnektivitätsmustern abspeichern zu können und qualitativ hochwertige Informationen, sprachlich wie schriftlich, kommunikativ bereitzustellen. Dies sind Kernfunktionen um das eigene implizite Wissen und das Know-how der Mitarbeiter im unternehmerischen Wissensmanagement umzusetzen. Die Weiterbildung zum SFI mit Diplom des International Institute of Welding (IIW) ist eines der wenigen international gültigen Zertifikate und damit ein gutes Karriere-Investment für junge Ingenieure die in einem technischen Sektor der Industrie erfolgreich tätig sein wollen. Die Ausbildung vermittelt in vier Module gegliedert (Schweissprozesse und -Ausrüstung, Werkstoffe, Konstruktion, Fertigung- und Anwendungstechnik), umfangreiches praxisrelevantes Wissen der Schweisstechnik. Dadurch werden Kernkompetenzen aufgebaut, welche dazu befähigen, zukünftig im nationalen wie auch im internationalen Umfeld Schweissarbeiten zu planen, zu überwachen und entsprechende Produktionsbetriebe eigenverantwortlich zu führen. Mit Personalführung direkt gekoppelt ist ein weiteres Tätigkeitsgebiet, die Schweissaufsicht bei Produktionsprozessen. Weitere Arbeitsfelder wie die Festlegung von Werkstoffen und Verfahren, die Beratung von Konstrukteuren bei Fügekonstruktionen, Vorbereitung und Nachbehandlung von Werkstücken und natürlich das umfangreiche Thema der Qualitätssicherung mit verschiedensten Prüfverfahren. Aus dieser nicht abschliessenden Auflistung aus dem Stellenbeschrieb eines SFI zeigt sich die Qualifikation eines zentralen Wissensträgers in einer schweisstechnischen Unternehmung deutlich. Für junge Ingenieure ist erfreulich, dass der steigende Bedarf an solchen spezialisierten Fachkräften diese Weiterbildung zu einem zukunftsweisenden Schritt bei der Sicherstellung der eigenen beruflichen Weiterentwicklung macht. Für Unternehmungen zeigt die Position des SFI unter dem Aspekt der Sicherstellung und unbegrenzter Nutzung von Know-how doch eine gewisse Herausforderung für das Wissensmanagement. Auch der virulent vorhandene Fachkräftemangel vergrössert leider das Risiko eines möglichen Wissensverlustes noch zusätzlich. Da wir uns in der Schweisstechnik aber gewohnt sind, unterschiedliche Teile zusammen zu fügen, wird am Ende auch diese Verbindung gelingen. Prof. Ernst Bünzli Vorstandsmitglied SVS i Aus der Industrie ABICOR-Innovationspreis 2014: Jetzt Ideen einreichen! Alle zwei Jahre vergeben die Alexander Binzel Schweisstechnik GmbH & Co. KG und der DVS – Deutscher Verband für Schweis sen und verwandte Verfahren e.V. den ABICOR-Innovationspreis vor allem an kreative Nachwuchskräfte aus Wissenschaft und Wirtschaft. Bis zum 9. Mai 2014 können alle Interessierten ihre Entwicklungen, die zur weiteren Mechanisierung und AutomatiABICOR-Statue des flämischen sierung des Lichtbogenschweis Künstlers Octave Landuyt sens und -schneidens beitragen, Quelle: Alexander Binzel Schweisstechnik GmbH & Co. KG einreichen. Die Ehrung der Sieger erfolgt im Rahmen des DVS Congress im September 2014 in Berlin. Der ABICOR-Innovationspreis ist insgesamt mit 10.000 Euro dotiert. Der Geldbetrag ist aufgeteilt in 5.000 Euro für den Sieger, 3.000 Euro für den Zweitplatzierten und 2.000 Euro für den dritten Platz. Dazu erhält der Gewinner die begehrte ABICOR-Statue, die der flämische Künstler Octave Landuyt kreiert hat. Der ABICOR-Innovationspreis wurde 1995 von der Alexander Binzel Schweisstechnik anlässlich ihres 50-jährigen Bestehens ins Leben gerufen und wird seit 1998 alle zwei Jahre verliehen. Zur nachhaltigen Förderung von Forschungs- und Entwicklungsarbeiten auf dem Gebiet des Lichtbogenschweissens und -schneidens – vor allem von Nachwuchskräften aus Wissenschaft und Wirtschaft – entschloss sich ABICOR BINZEL, diesen Preis als schweisstechnisches Highlight zu stiften. Eine unabhängige Jury, die sich aus namhaften Wissenschaftlern und Fachleuten der Industrie zusammensetzt, bewertet die eingereichten Arbeiten nach wissenschaftlichem und technischem Fortschritt, Qualitätssicherung, Wirtschaftlichkeit sowie Umweltschutz- und Arbeitssicherheitsaspekten. Natürlich werden auch die Umsetzungsaussichten und der zu erwartende Nutzen in die Bewertung einbezogen. Interessierte haben die Möglichkeit auf den Internetseiten der Alexander Binzel Schweisstechnik und des DVS weitere Informationen einzuholen. Die Teilnahmebedingungen können Sie auch direkt anfordern bei: DVS – Deutscher Verband für Schweissen und verwandte Verfahren e. V. / [email protected] Informationen im Internet unter: www.binzel-abicor.com (Menüpunkt: Das Unternehmen) www.die-verbindungs-spezialisten.de / abicor 2 Schweisstechnik / Soudure 04 / 2014 Weld Wizard App hilft bei der Schweiss parameter- und Kostenoptimierung Mit dem Smartphone bequem zur perfekten Schweissnaht Die Schweiss-App Weld Wizard von Fronius für Android-, iOSDevices und BlackBerry unterstützt Schweisser, Konstrukteure und Arbeitsplaner bei der Identifikation und Optimierung von Schweissparametern. Die Ergebnisse sind eins zu eins auf die Realität übertragbar. Eingebettete Hochgeschwindigkeitsvideos geben tiefe Einblicke in die inneren Prozessabläufe und erleichtern zusammen mit einer Beschreibung der Schweissprozesse die Wahl des für die Anwendung optimal geeigneten Schweissverfahrens. Funktionen zu Kostenberechnungen und ein Job-Manager für das Abspeichern von Schweissjobs runden den Funktionsumfang des Tools ab. Das Interesse an der neuen App ist entsprechend gross. Die in deutsch und englisch verfügbare, kostenlose Software wurde bereits über 10.500 Mal heruntergeladen. Von Praktikern für den Praktiker entwickelt, gibt der Weld Wizard wertvolle Hilfestellung bei der Ermittlung des optimalen Schweissprozesses und der Parameter für eine konkrete Schweissaufgabe. Mit der Software lassen sich mit wenigen Eingaben die Abschmelzleistung und die Streckenenergie auf Basis interpolierter Schweissparameter schnell und präzise berechnen. Dabei berücksichtigt die Software die zugrunde gelegte Schweissstromquelle bzw. verfügbaren Schweissprozesse und warnt den Anwender, wenn er die Spezifikationen der Stromquelle überschreitet. Ein Zugriff auf die Schweissstromquelle oder ein aufwändiges Herantasten an die richtigen Parameter ist für Anwender des Weld Wizard nicht mehr erforderlich. Die Berechnung des Drahtvorschubs, der Nahtfläche und der Abschmelzleistung erfolgt auf Basis der vom Anwender entsprechend der individuellen Schweissaufgabe angegebenen Parameter (Nahtart, Drahtdurchmesser, Schweissgeschwindigkeit, a-Mass, verwendeter Zusatzwerkstoff, etc.). In einem zweiten Schritt können mit dem Tool die Richtwerte für Strom und Spannung sowie die Streckenenergie nach Eingabe der Lichtbogenart bzw. des gewünschten Schweissprozesses sowie der Schweissposition errechnet werden. Der Anwender wird dabei von einer Grafik mit den verfügbaren Schweisspositionen und Videos unterstützt, die den Lichtbogen und die Tropfenablöse in extremer Zeitlupe zeigen. Parametersätze können mit Hilfe eines integrierten Job Managers gespeichert, verwaltet und mit anderen Anwendern ausgetauscht werden. Aus der Industrie Mit dem Weld Wizard lassen sich nicht nur die optimalen Schweissparameter bequem finden, sondern zusätzlich auch noch Wirtschaftlichkeitsberechnungen in der eigenen Landeswährung durchführen. Dazu sind alle Fronius-Schweisssysteme mit Bild und Eckdaten abrufbar. Auf Basis von Eingaben wie den veranschlagten Vorrichtungskosten, dem geplanten Abschreibungszeitraum, Investitions-, Material- und Lohnkosten sowie dem anfallenden Schweissaufwand (Nahtlänge pro Tag in Meter) kalkuliert die Software die sich ergebenden Gesamtkosten pro Jahr. Der Weld Wizard kann kostenlos über den Apple iTunes Store ( h tt p s : / / i t u n e s . a p p l e . c o m / d e / a p p / w e l d - w i z a r d / id692722859?mt=8) den Googles Play Store (https: // play. google.com / store / apps / details?id=com.fronius.weldwizard) und die BlackBerry Appworld (http: // appworld.blackberry. com / webstore / content / 49299626 / ?lang=de&countrycode=AT) bezogen werden. Wer braucht heute noch eine Steckdose, wenn er AccuPocket haben kann?! Die kleine Power-Stromquelle kommt ohne Netzanschluss aus und kann aufgrund seiner Leichtigkeit problemlos über längere Distanzen getragen werden – prädestiniert sozusagen für Einsatzorte, an denen das Schweissen bisher vor grossen Herausforderungen stand bzw. unmöglich war. Will bzw. kann jemand trotzdem nicht auf Stromnetz oder Generator verzichten, lässt sich die AccuPocket natürlich über das Ladegerät auch hier anschliessen. In diesem Fall sorgt die im Akku gespeicherte Energie für einen konstanten Lichtbogen, zudem werden die Belastung der Anschlüsse reduziert (2kVA anstelle von 8kVA) und auch die Kosten. Auch im Netzbetrieb wird durch die Akku-Pufferfunktion eingespart und das Auslösen des Leistungsschutzschalters auf Baustellen erübrigt sich. Der im Gerät eingebaute Lithium-Ionen-Akku ist durch eine hohe Energiedichte, eine lange Lebensdauer, geringe Selbstentladung und keinen Memory-Effekt gekennzeichnet. Das Zusammenspiel von Akku und Schweisselektronik ist somit perfekt und äussert sich in der AccuBoost-Technologie aufgrund spürbar besserer Zündeigenschaften, höherer Lichtbogenstabilität und -dynamik im Vergleich zu herkömmlicher Inverter-Technologie. Zum einen kann die Elektronik die höheren Ströme des Akkus nutzen, um ein Festkleben der Elektrode zu minimieren, zum anderen verhindert die höhere Ausgangsspannung des Akkus das Abreissen des Lichtbogens. Dass der Akku integraler Bestandteil der Stromquelle ist, hat obendrein noch Vorteile wie ein besseres Handling, die Anschaffung, den Transport und die Wartung von nur einem Gerät. Herausragend bei dem speziellen Akku ist auch die, mit einer halben Stunde, extrem kurze vollständige Ladezeit. Aufgrund des Erfolgs des Tools arbeiten die Fronius-Spezialisten bereits an einer Erweiterung des Funktionsumfangs, der dann auch Spezialprozesse wie TimeTwin einschliessen könnte. Zudem soll es die Software zukünftig auch als HTML-Version geben. ACCUPOCKET DAS NON-PLUS-ULTRA IM ELEKTRODENSCHWEISSEN Mit der AccuPocket bringt Fronius nun das erste MMA-Schweisssystem mit eingebautem Hochleistungs-Lithium-Ionen-Akku auf den Markt. Trotz seines starken Inhaltes bringt das Gerät lediglich 11 kg auf die Schulter und überzeugt mit Mobilität und Effizienz. Die zum E-Hand- und WIG-Schweissen konzipierte Stromquelle verspricht durch die AccuBoost-Technologie bessere Zündeigenschaften, Lichtbogenstabilität und -dynamik als herkömmliche Invertertechnik. Die Intelligenz der Elektronik macht es zudem möglich, dass alle Elektrodenarten verschweisst werden können und dafür auch spezielle Funktionen wie z.B. «Hotstart» für ein optimales Zündverhalten bei rutilen bzw. CEL Elektroden oder «Softstart» für basische Elektroden mit niedrigem Ausgangs-Schweissstrom, integriert sind. Die AccuPocket ist ab sofort verfügbar – Sichern Sie sich ein Stück mehr Unabhängigkeit. 04/ 2014 Schweisstechnik / Soudure 3 i i Aus der Industrie WEnIgER unfällE dAnK dEm fussBAlltEst dER suvA Jedes Jahr registrieren die Unfallversicherungen rund 45 000 Fussballunfälle. Mit anderen Worten: Alle elf Minuten verletzt sich in der Schweiz ein Fussballspieler. Die Suva schaut nicht tatenlos zu und lancierte am 25. März 2014 eine neue Präventionskampagne. Im Zentrum steht der Fussballtest, der es jedem Fussballer ermöglicht, sein Verletzungsrisiko zu bestimmen und zu reduzieren. Alex Frei, Sportdirektor des FC Luzern und ehemaliger Nationalspieler, hat den Fussballtest der Suva als Erster ausprobiert. Auf den Schweizer Fussballplätzen kommt es nicht nur zu spektakulären Toren, emotionalen Begegnungen und spannenden Zweikämpfen, sondern auch jährlich zu rund 45 000 Unfällen – so viele wie in keiner anderen Sportart. Für die Betroffenen ist dies vielfach mit Schmerzen und Untätigkeit verbunden, für die Unternehmen mit einer halben Million Ausfalltage, für die Versicherungen mit Kosten von rund 160 Millionen Franken. Die Suva arbeitet mit verschiedenen Partnern kontinuierlich daran, das Risikobewusstsein der Fussballer zu fördern und somit Unfälle zu verhindern. Hierzu lancierte der grösste Schweizer Unfallversicherer am 25. März 2014 eine breitangelegte Fussballkampagne. «Im Zentrum steht der Fussballtest – ein Onlinetool, mit dem jeder Spieler sein Verletzungsrisiko im Fussball selber bestimmen und reduzieren kann», sagt Philippe Gassmann, Kampagnenleiter bei der Suva. Test ausfüllen und Verletzungsrisiko reduzieren Und so funktioniert der Fussballtest der Suva: Die Spielerin oder der Spieler beantwortet 50 Fragen zu verschiedenen Themen wie Fairplay, Training, Lebensstil oder Ausrüstung. «Die insgesamt sieben Risikodimensionen sind einerseits aus Ergebnissen von wissenschaftlichen Untersuchungen entstanden, andererseits aus Expertenwissen verschiedener Institutionen wie zum Beispiel dem Schweizerischen Fussballverband», sagt Gassmann. Die Auswertung des Fragebogens zeigt auf, in welchen Bereichen der Spieler Verbesserungspotential hat und wie er sein Verletzungsrisiko reduzieren kann. Die Ratschläge werden mit Kurzvideos attraktiv vermittelt. Zudem gibt es zu jeder Dimension ein Factsheet mit Informationen und Tipps zur Verhütung von Unfällen. Weniger Unfälle im Fussball bedeuten weniger Kosten. Dies wiederum kommt den Versicherten der Suva in Form von tieferen Prämien zugute. Alex Frei füllte den Fussballtest als Erster aus Als Erster hat Alex Frei, Sportdirektor des FC Luzern und ehemaliger Nationalspieler, den Fussballtest der Suva ausgefüllt. «Eine Verletzung kann weitreichende Konsequenzen haben – ob als Profi- oder Amateurfussballer», sagt Frei. Umso wichtiger sei es, dass jeder Spieler sein Verletzungsrisiko kenne und daran arbeite. Die Auswertung des Fussballtests von Frei hat ergeben, dass der 34-Jährige in der Dimension Training noch 4 Schweisstechnik / Soudure 04 / 2014 Fussballunfälle in der Schweiz 5 pro Stunde 123 pro Tag 865 pro Woche 3750 pro Monat 160 Millionen Franken Versicherungskosten jährlich 45 000 pro Jahr Grafik: KEYSTONE, Quelle: SUVA immer vorbildlich abschneidet. Er trainiert strukturiert und wärmt sich auf – egal ob im Training oder vor einem Wettkampf. Ebenfalls sehr gute Resultate erzielte Frei in der Dimension Lebensstil, da er Fussballspielen und Alkoholtrinken auch als Seniorenfussballer strikt trennt. Bereits eine geringe Menge Alkohol im Blut kann die Reaktionsfähigkeit vermindern und schränkt die Koordinations- und Konzentrationsfähigkeit ein. Die Folge: Die Unfallgefahr steigt. In der Dimension Fairplay kann der Rekordtorschütze der Schweizer Nationalmannschaft sein Verletzungsrisiko noch senken, indem er im Zweikampf künftig nicht mehr für ein Tackling «zu Boden geht». Eine sogenannte Grätsche erhöht nicht nur das Verletzungsrisiko des Gegenspielers, sondern auch das eigene. «Zwar lebt der Fussball von einer angemessenen Härte und Emotionen, doch leichtfertig Verletzungen in Kauf nehmen möchten natürlich weder die Spieler noch der Verein», betont Frei. Ziel der Suva ist es, mit dem Fussballtest langfristig die Unfallzahlen zu senken. Damit künftig nicht mehr jährlich 45 000 Fussballspieler zum Zuschauen gezwungen werden! Der Fussballtest der Suva ist unter www.suva.ch / fussballtest aufgeschaltet. Ausserdem kann ab sofort auch die dazugehörige App Fussballtest kostenlos im App Store und im Google Play Store bezogen werden. Die seit 1918 tätige Suva beschäftigt am Hauptsitz in Luzern, in den schweizweit 18 Agenturen und in den zwei Rehabilitationskliniken Bellikon und Sion rund 3200 Mitarbeitende. Als selbständiges Unternehmen des öffentlichen Rechts mit 4,2 Mrd. Franken Prämienvolumen versichert sie rund 120 000 Unternehmen bzw. 1,9 Mio. Berufstätige gegen die Folgen von Unfällen und Berufskrankheiten. Arbeitslose sind automatisch bei der Suva versichert. Zudem führt sie im Auftrag des Bundes seit 2005 auch die Militärversicherung. Die Dienstleistungen der Suva umfassen Prävention, Versicherung und Rehabilitation. Sie arbeitet selbsttragend, ohne öffentliche Gelder und gibt Gewinne in Form von tieferen Prämien an die Versicherten zurück. Im Verwaltungsrat sind die Sozialpartner – Arbeitgeber und Arbeitnehmer – und der Bund vertreten. Aus der Industrie Vielfältige Lösungen für optimale Schweissergebnisse Vom 3. bis 6. Juni 2014 findet mit der AUTOMATICA in München die führende Messe für Innovationen zur Automatisierung von Produktionsprozessen statt. Hier finden Unternehmen aus unterschiedlichen Industriebranchen das weltgrösste Angebot an Robotik, Montageanlagen und industriellen Bildverarbeitungssystemen vor. In Halle B4, Stand 328 präsentiert die Carl Cloos Schweisstechnik GmbH ihre vielfältigen Lösungen rund um das automatisierte Schweissen. Zu den Highlights gehören eine kompakte Roboteranlage mit weiterentwickeltem Tandem-Brenner und High-Tech-Sensorik sowie der automatische Verschleiss teilwechsler SpareMatic. Die kompakte Roboterschweissanlage steht im Fokus des Messestandes. Ausgestattet mit neuester Technik aus dem Hause Cloos, gewährleistet sie optimale Schweissergebnisse. Cloos bietet eine umfangreiche Palette an kompakten Roboteranlagen an, die wenig Platz benötigen und sich einfach in jede Fertigungsstrasse integrieren lassen. Tandem Weld für leistungsstarkes Schweissen mal zwei Zudem unterstreicht das Unternehmen seine Prozesskompetenz beim Schweissen verschiedener Materialien und Bauteile. So präsentieren die Schweissspezialisten in der Kompaktanlage die neue Generation des Tandem Weld, die prozesssicheres sowie besonders schnelles und komfortables Schweissen gewährleistet. Bei Tandem Weld schmelzen zwei separate Schweissdrähte in einem Schmelzbad ab. Eine hohe Abschmelzleistung und grosse Schweissgeschwindigkeit sowie niedrige Streckenenergien sind die Vorteile des Verfahrens. Cloos ist seit 1996 Weltmarktführer bei Tandem Weld und entwickelt das Verfahren kontinuierlich weiter. Neue Prozesskombinationen bedienen die unterschiedlichsten Anforderungen im Dünn- und Dickblechbereich. Der neue Tandem-Brenner ZMW 950 besitzt eine besonders leistungsfähige, vollständig in den Brennerhals integrierte Kühlung sowie eine integrierte Gasdüsensensorleitung. Neben der höheren Abschmelzleistung ergibt sich damit auch eine weiter verbesserte Standzeit und vereinfachte Wartung des Brenners. Sensorik sichert ausgezeichnete Qualität der Schweissnähte Die Roboteranlage ist überdies mit einem Lasersensor ausgestattet, der Toleranzen zwischen den programmierten Bahnen und der realen Positionierung der Werkstücke ausgleicht. Dieser High-Tech-Sensor bietet maximale Flexibilität. Das Vermessen der Bearbeitungsstrecke erfolgt online während des Schweis sens – die Position des Brenners sowie verschiedene Prozessparameter werden kontinuierlich auf ein ideales Schweissergebnis hin angepasst. Abb. 1: Die kompakten Roboterschweissanlagen benötigen wenig Platz und lassen sich einfach in jede Fertigungsstrasse integrieren. Verschleissteile automatisch wechseln – Stillstände vermeiden Ein weiteres Highlight ist der neue vollautomatische Strom- und Gasdüsenwechsler aus dem Hause Cloos, der durchgängiges Schweissen mit funktionsfähigen Komponenten sicherstellt. So können Roboterschweissanlagen mannlos im Dauerbetrieb arbeiten. Benötigt der Schweissroboter neue Düsen, kommt der automatische Strom- und Gasdüsenwechsler ins Spiel. Er entnimmt prozesssicher die Verschleissteile des Brenners und ersetzt diese vollautomatisch gegen neue Teile. Eine Bedienperson ist hierzu nicht erforderlich. Die integrierte Brennerreinigung und die Brennermesseinheit garantieren exzellente Schweissergebnisse bei noch kürzeren Produktionszeiten. Durch den Wegfall von Rüstzeiten und reduzierte Nebenzeiten wird eine optimale Anlagenauslastung sichergestellt. Der SpareMatic kann dank seiner kompakten, modularen Bauweise problemlos in jede vorhandene Anlage integriert werden. Abb. 2: Der neue vollautomatische Strom- und Gasdüsenwechsler SpareMatic gewährleistet durchgängiges Schweissen mit funktionsfähigen Komponenten. Software unterstützt komplexe Automationslösungen Um die zunehmende Vernetzung bei den komplexen Fertigungssystemen zu unterstützen, bietet Cloos vielfältige SoftwareLösungen. Von der Offline-Programmierung über die Daten- und Prozessverwaltung bis hin zur automatisierten Erstellung von Schweissanweisungen: Cloos-Software steigert die Performance und Produktivität der Fertigungsanlagen zusätzlich. 04/ 2014 Schweisstechnik / Soudure 5 i i Aus der Industrie Der Schweizerische Verein für Schweisstechnik (www.svsxass.ch) ist ein unabhängiger, innovativer und kundenorientierter Verein im Dienstleistungssektor. Als Schweizer Kompetenzzentrum für Schweissen, Fügen und Trennen, mit Standorten in BS, ZH, TI und VD und ca. 55 Mitarbeiter Innen erbringen wir unsere Dienstleistungen rund um die Schweisstechnik. Der Schweizerische Verein für Schweisstechnik (www.svsxass.ch) ist ein unabhängiger, innovativer und kundenorientierter Verein im Dienstleistungssektor. Als Schweizer Kompetenzzentrum für Schweissen, Fügen und Trennen, mit Standorten in BS, ZH, TI und VD und ca. 50 Mitarbeiter Innen erbringen wir unsere Dienstleistungen rund um die Fügetechnik. Für die Werkstofftechnik an unserem Hauptsitz in Basel, suchen wir per sofort oder nach Absprache einen / eine Für unsern Hauptsitz in Basel suchen wir per sofort oder nach Vereinbarung eine / n Mitarbeiter / in zerstörungsfreie Materialprüfung (100%) RT nach EN 473 / ISO 9712 IngenieurIn / SchweissfachingenieurIn 100% Ihr neues Aufgabenspektrum: • Selbständiges Durchführen von zerstörungsfreien Materialprüfungen im Haus und beim Kunden • Beurteilen und Protokollieren von Prüfergebnissen Sie bringen mit: • Abgeschlossene Berufslehre • Zertifikat nach EN 473 Stufe 2 im Prüfverfahren RT • Mind. 2 Jahre Erfahrung bei der Anwendung dieses Verfahrens in der Schweisstechnik • Prüfverfahren VT, MT, UT und PT sind von Vorteil • Führerschein Kategorie B • Teamfähigkeit, Flexibilität, Selbständigkeit und Verantwortungsbewusstsein • Keine Scheu vor Arbeitseinsätzen ausserhalb der normalen Arbeitszeit Wir bieten: • • • • Leistungsgerechte Anstellungsbedingungen Zeitgemässe Sozialleistungen Ein herausforderndes Arbeitsumfeld Interessante Weiterbildungsmöglichkeiten Wenn Sie zudem die gängigen PC-Programme sicher anwenden und es schätzen moderne Prüftechnologien anzuwenden wie Speicherfolie, Digitale Radiographie, Phased Array, dann erfüllen Sie in idealer Weise die Anforderungen an diese Stelle. BewerberInnen die sich angesprochen fühlen, laden wir herzlich ein, ihre vollständigen Unterlagen inkl. Foto einzureichen: Nadja Heikkinen Schweizerischer Verein für Schweisstechnik St. Alban-Rheinweg 222 4052 Basel 6 Schweisstechnik / Soudure 04 / 2014 Ihr neues Aufgabenspektrum: • Auditieren von schweisstechnischen Betrieben nach verschiedenen schweisstechnischen Normen • Komplette Abwicklung von Auditaufträgen von der Akquisition bis zum Zertifikat • Mitarbeit bei der Weiterentwicklung der internen Vorgaben • Mitarbeit in nationalen und internationalen Gremien Sie bringen mit: • Technisches Studium im Bereich Ingenieurwissenschaften (Maschinenbau, Stahlbau, Werkstoffe, o.Ä.) • Sehr gute Kenntnisse der Schweisstechnik • gute Kenntnisse im Qualitätsmanagement (idealerweise Weiterbildung als Auditor nach EN ISO 19011) • einige Jahre Berufspraxis in den oben erwähnten Bereichen • einen stilsicheren Ausdruck in Wort und Schrift • Deutsch und Englisch in Wort und Schrift, weitere Fremdsprachen von Vorteil • Teamfähigkeit, Flexibilität, Selbständigkeit und Verantwortungsbewusstsein • den Willen zur ständigen Weiterentwicklung der eigenen Fähigkeiten und Wissens Wir bieten: • Leistungsgerechte Anstellungsbedingungen • Zeitgemässe Sozialleistungen • ein herausforderndes, abwechslungsreiches Arbeitsumfeld • interessante Weiterbildungsmöglichkeiten Wenn Sie die Office-Programme sicher anwenden, Freude an Kundenkontakten haben und in Stresssituationen einen kühlen Kopf bewahren, dann erfüllen Sie in idealerweise die Anforderungen an diese Aufgabe. BewerberInnen, die sich angesprochen fühlen, laden wir herzlich ein, ihre vollständigen Unterlagen inkl. Foto an folgende Adresse einzureichen. Nadja Heikkinen Schweizerischer Verein für Schweisstechnik St. Alban-Rheinweg 222, 4052 Basel Aus der Industrie Der Schweizerische Verein für Schweisstechnik (www.svsxass.ch) ist ein unabhängiger, innovativer und kundenorientierter Verein im Dienstleistungssektor. Als Schweizer Kompetenzzentrum für Schweissen, Fügen und Trennen, mit Standorten in BS, ZH, TI und VD und ca. 50 Mitarbeiter Innen erbringen wir unsere Dienstleistungen rund um die Schweisstechnik. Für den Bereich Arbeitssicherheit an unserem Hauptsitz in Basel, suchen wir per sofort oder nach Absprache einen / eine BereichsleiterIn Arbeitssicherheit (100%) Mitglied der Geschäftsleitung Ihr neues Aufgabenspektrum: • Sie stellen eine nachhaltige und fachtechnisch hoch stehende Positionierung des SVS als Fachorganisation hinsichtlich Unfallverhütung und Arbeitssicherheit in den Technologien Fügen, Schneiden, sowie im Umgang mit technischen und medizinischen Gasen sicher. • Sie stellen eine fachlich fundierte, wirtschaftliche und unparteiische Leistungserbringung im Rahmen des UVG-Mandates und der Kundenaufträge nach den vorgegebenen Termin-, Kosten-, und Sachzielen sicher. • Sie leiten den Bereich in personeller, fachtechnischer und administrativer Hinsicht. • Sie planen und steuern den kostenoptimalen Einsatz der personellen und materiellen Mittel. • Sie vertreten den SVS in nationalen und internatio nalen Fachorganisationen. Sie bringen mit: • Ausbildung als Schweissfachingenieur und Sicherheitsingenieur • Deutsch, Französisch und Englisch in Wort und Schrift • Didaktische und kommunikative Fähigkeiten • Teamfähigkeit, Selbständigkeit und Verantwortungsbewusstsein Wir bieten: • Leistungsgerechte Anstellungsbedingungen • Zeitgemässe Sozialleistungen • Ein herausforderndes Arbeitsumfeld • Interessante Weiterbildungsmöglichkeiten Wenn Sie die Office-Programme sicher anwenden, Freude am Umgang mit Menschen haben und in Stresssituationen einen kühlen Kopf bewahren, dann erfüllen Sie in idealerweise die Anforderungen an diese Aufgabe. BewerberInnen, die sich angesprochen fühlen, laden wir herzlich ein, ihre vollständigen Unterlagen inkl. Foto an folgende Adresse einzureichen. Nadja Heikkinen Schweizerischer Verein für Schweisstechnik St. Alban-Rheinweg 222 4052 Basel Nach dem Kongress ist vor dem Kongress: DVS Congress 2014 und DVS Congress mit DVS Expo 2015 Nach den erlebnisreichen Tagen auf der SCHWEISSEN & SCHNEIDEN 2013 in Essen wird der DVS – Deutscher Verband für Schweissen und verwandte Verfahren e. V. mit seinem jährlichen DVS Congress in diesem Jahr Berliner Luft schnuppern. Am 15. und 16. September 2014 findet im Hotel Pullman Berlin Schweizerhof der DVS Congress mit der Grossen Schweisstechnischen Tagung (GST) und dem DVS-Studentenkongress statt. Doch bereits jetzt laufen auch schon die Planungen für die weitaus grössere Veranstaltung des Verbandes: für den DVS Congress mit der begleitenden DVS Expo 2015 in Nürnberg. Das diesjährige Programm an den zwei Tagen in der Hauptstadt ist vielfältig und anwendungsorientiert. Die Vorträge beschäftigen sich querbeet mit der Füge-, Trenn- und Beschichtungstechnik. So sind unter anderem die Themen «Anlagen-, Behälterund Rohrleitungsbau», «Fahrzeugbau», «Windenergieanlagenbau» und «Stahlbau» im Vortragsangebot des DVS Congress 2014 vertreten. Eine besondere Vortragsreihe bietet der DVS-Studentenkongress am 15. September. Angehende Ingenieure halten Vorträge zu den Themenbereichen «Fügetechnik – Trends und Anwendung» sowie «Forschung und Entwicklung». Höhepunkt des DVS-Studentenkongresses wird die Verleihung des Nachwuchs-Awards sein, der für die beiden besten eingereichten Beiträge verliehen wird. Eine Studentenkommission bewertet die Aktualität des Themas, den wissenschaftlichen Gehalt des Beitrags sowie die Darstellung im DVS-Vortragsband. Für alle DVS-Mitglieder ist natürlich die 67. Jahresversammlung des Verbandes ein weiterer Höhepunkt des DVS Congress. Neben den obligatorischen Rechenschaftsberichten zum DVSJahr 2013 und den Ehrungen von Mitgliedern gibt es auch drei Preisverleihungen. So werden der ABICOR-Innovationspreis und der ZDH / DVS-Innovationspreis «Fügen im Handwerk» vergeben. Das ausführliche Programm mit allen Informationen zu den Vorträgen und den begleitenden Ausflügen steht online unter www. dvs-congress.de / 2014 / zur Verfügung. Dort können ebenfalls Hotelreservierungen vorgenommen werden. Ihre Ansprechpartnerin im DVS: E-Mail: [email protected] 04/ 2014 Schweisstechnik / Soudure 7 i i Aus der Industrie Berufsunfälle: Suva-Versicherte verunfallen seltener Sinkende Zahlen bei den Berufskrankheiten und den Berufsunfällen sowie ein Anstieg der Taggelder und Heilkosten: Das ergibt die Auswertung des Versicherungsjahrs 2013 der Suva. Insgesamt meldeten die 1,9 Millionen Versicherten 462 776 Unfälle und Berufskrankheiten. Statistisch passieren jede Stunde über 50 Unfälle. 2013 resultierten daraus 462 776 Unfälle, die die Versicherten der Suva meldeten. Dabei blieb die Anzahl Berufs- und Nichtberufsunfälle relativ stabil: Die registrierten Berufsunfälle (181 500) gingen um 1,15 Prozent zurück, die Nichtberufsunfälle (263 021) stiegen um 0,78 Prozent an. Taggelder und Heilkosten stiegen Die Suva zahlte 2013 Taggelder in der Höhe von 1,27 Milliarden Franken, das sind 3,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Die durchschnittliche Taggeldbezugsdauer stieg um 1,9 Prozent. 2013 kosteten die ärztlichen und therapeutischen Behandlungen der Versicherten 1,15 Milliarden Franken. Damit stiegen die Heilkosten um 12,4 Prozent. Dieser Anstieg ist darauf zurückzuführen, dass bei den stationären Tarifen die geleisteten Kantonsbeiträge bis 2013 vollständig wegfielen. Ausserdem müssen sich die Unfallversicherer seit der Einführung des neuen Fallpauschalensystems Swiss DRG im Jahr 2012 auch an der Finanzierung der Immobilien und Mobilien in den Spitälern (Anlagenutzungskosten) beteiligen. Der starke Anstieg der stationären Heilkosten resultierte zudem aus einem Abrechnungsstau bei den Spitälern. So erhielt die Suva die Rechnungen aus dem Jahre 2012 so spät, dass 40 Prozent der Kosten erst im Jahre 2013 abgerechnet werden konnten. Engagement gegen steigende Kosten Die Suva engagiert sich stark, um die steigenden Heilkosten im Griff zu behalten. So prüft sie jährlich manuell wie elektronisch rund 2 Millionen Rechnungen. Damit verhindert sie, dass jedes Jahr rund 140 Millionen Franken fälschlicherweise ausbezahlt werden. Ausserdem prüft die Suva jährlich rund 300 Verdachtsfälle von Versicherungsmissbrauch. «Aus einem aufgeklärten Missbrauchsfall können Einsparungen bis zu einer halben Million Franken resultieren», sagt Felix Weber, Mitglied der Suva-Geschäftsleitung und verantwortlich für Versicherungsleistungen und Rehabilitation. Höhere Rentenkosten Insgesamt beziehen derzeit rund 100 000 Personen eine Rente der Suva, davon sind gut drei Viertel Invalidenrenten und knapp ein Viertel Hinterlassenenrenten. Monatlich fliessen so rund 123 Millionen Franken als Rentenzahlungen an die Anspruchsberechtigten. 2013 sprach die Suva 1776 neue Invalidenrenten, im 2012 waren es 1584. Die Gesamtkosten der neuen Invalidenrenten sind 2013 von 438 auf 491 Millionen Franken ange8 Schweisstechnik / Soudure 04 / 2014 stiegen. «Wir müssen davon ausgehen, dass diese Kosten weiter ansteigen werden», sagt Felix Weber. Denn die für die Rentenkosten berücksichtigten Zinsen sind per 2014 gesunken, so dass die Suva mehr Mittel benötigt, um die neuen Renten zu kapitalisieren. Zudem steigt die Lebenserwartung der Rentnerinnen und Rentner. [email protected] ESAB STELLT EIN TRAGBARES, WIRTSCHAFTLICHES AUTOGEN / PLASMA-SCHNEIDSYSTEM VOR ESAB Cutting Systems stellt CROSSBOW vor, ein kompaktes Autogen / Plasma CNC Schneidsystem, das tragbar und wirtschaftlich ist. CROSSBOW ist die erste Maschine aus ESABs neuer CNC Schneidmaschinen Value Serie, die einfache, kostengünstige Schneidsystemlösungen anbietet. Die Grösse und das Gewicht der Maschine erleichtern den Transport, wenn die Anwendung es erfordert. Automatisierte Funktionen und eine benutzerfreundliche CNC ermöglichen eine leistungsstarke, vielseitige Bearbeitung mit Autogen oder Plasma in einem wertorientierten Paket. Die CROSSBOW ist ideal für Berufsschulen, kleine Fertigungsabteilungen, Instandhaltungs- und Reparaturwerkstätten oder für den tragbaren Einsatz in grösseren Einrichtungen oder Produktionsstätten geeignet. Die vollständig integrierte CNC der CROSSBOW erspart es dem Benutzer, das System mit einer zusätzlichen Steuerung auszurüsten. Die einfache, menügesteuerte Oberfläche erleichtert es, die Bedienung zu erlernen und anzuwenden. Eine Datenbank mit 24 häufig genutzten Konturen minimiert die Programmierung und Einrichtungszeit. Um individuelle Konturen zu erstellen, können Abmessungen ohne Programmierung einfach eingegeben werden. Für eine individuelle Teileprogrammierung nutzt die CNC die einfache M- und G-Code Programmierung. Off-line programmierte NC Files können über einen Standard USB Anschluss an die Maschine geschickt werden. Bediener können leicht ein «Step-and-Repeat» Schema einrichten oder über den USB Port eine Reihe von Geometrien hochladen. Die vollständig integrierte CNC verfügt ausserdem über hoch- Aus der Industrie entwickelte Funktionen, die die Schneidanwendungen weiter vereinfachen und beinhaltet eine automatische Ablaufsteuerung der Prozesse, Arc Voltage Height Control, Schnittfugenkompensation und die automatische Überprüfung der Platte. Die Vorschubgeschwindigkeiten können zu jeder Zeit angepasst werden und die Programmiermöglichkeiten schliessen verschachtelte Schleifen und eine automatische Rückkehr zur Startposition ein. Die CROSSBOW besitzt eine motorisierte Höhenverstellung, um entweder Autogen- oder Plasmabrenner zu unterstützen. Arc Voltage Height Control sorgt dafür, dass der Plasmabrenner automatisch eine konstante Schneidhöhe beibehält. Die Maschine verfügt ausserdem über einen Ohm’schen Sensor für die Ersthöhenfindung, der die Plattenoberfläche abtastet und beim automatisierten Plasmaschneiden die Einstechhöhe bestimmt. Das System erkennt ebenso Einstürze des Brenners, indem es die Platte während des Schneidens abtastet und fährt dann das Plasmasystem entsprechend herunter. Zusätzlich erlaubt ein Magnetventil für den Schneidsauerstoff das automatisierte Schneiden mit einem Autogenbrenner. Die Maschine ist für die Ausrüstung mit einem optionalen ESAB PowerCut® 900 (60 A), PowerCut® 1300 (70 A) oder ESP-101 (100 A) Plasmapaket bereit. Mit Plasma kann die CROSSBOW Baustahl und Aluminium bis zu 20 mm (3 / 4 Inch) Dicke oder Edelstahl bis zu 15 mm (5 / 8 Inch) Dicke schneiden. ESABs einfache und zuverlässige Luftplasmasysteme verfügen über eine Technologie, die hochfrequentes Starten verhindert und einen elektronisch gesteuerten Pilotlichtbogen für eine hohe Zuverlässigkeit. Ein Präzisions-Schienenführungssystem ermöglicht die stabile Bewegung des Querträgers und sorgt für eine gute Abstützung des Schneidbrenners für eine präzise, zuverlässige Leistung. Präzise, lineare Schienen minimieren die Vibration während des Schneidens, um akkurates Schneiden über den gesamten Schneidprozess hinweg zu gewährleisten. Ein Kippschalter, der den Antrieb auskuppelt, erlaubt schnelles und einfaches manuelles Positionieren. Seit über 75 Jahren bietet ESAB Cutting Systems seinen Kunden in aller Welt schlüsselfertige, serienreife Schneidlösungen an. ESAB Cutting Systems stellt Komplettlösungen und CNC Konturschneidmaschinen in einer Vielzahl von Grössen zur Verfügung. Es kommt eine grosse Bandbreite an Schneidtechnologien zum Einsatz, die Werkzeuge für Plasma, Autogen, Laser und für das Wasserstrahlschneiden einschliessen, darüber hinaus werden Programmier- und Schachtelsoftware sowie CNC Steuerungen angeboten. ESAB Welding & Cutting Products ist ein anerkannter Marktführer im Bereich Schweissen und Schneiden. Von bewährten Schweiss- und Schneidprozessen bis hin zu revolutionären Technologien für das mechanisierte Schneiden und die Automation – mit ESABs Schweisszusätzen, Ausrüstungen und Zubehör entstehen Produktlösungen für Kunden in aller Welt. BEIJING ESSEN WELDING & CUTTING 2014 vom 10. – 13. Juni im New China International Center Rund 800 Aussteller zeigen Neuheiten rund um das Schweissen und Schneiden Sie ist Asiens wichtigste Fachmesse der Schweiss- und Fügetechnikbranche: Die BEIJING ESSEN WELDING & CUTTING, die vom 10. bis 13. Juni 2014 bereits zum 19. Mal stattfindet. Rund 800 Aussteller aus rund 30 Nationen präsentieren auf über 38.000 Quadratmetern netto im New China International Center ihre Produkte und Dienstleistungen der Schlüsseltechnologien Fügen, Trennen und Beschichten. Das Angebot reicht von kompletten Anlagen über Steuerungssysteme und Prüf geräte bis hin zur Arbeitsplatzausrüstung. Ein besonderer Fokus liegt in diesem Jahr auf der Roboter- und Automatisierungstechnik. Die BEIJING ESSEN WELDING & CUTTING steht direkt hinter der Weltleitmesse SCHWEISSEN & SCHNEIDEN auf Platz zwei der international führenden Fachmessen dieser Branche. Durch die erfolgreiche Kooperation zwischen der Messe Essen, der Chinese Mechanical Engineering Society, der China Welding Association und dem DVS – Deutscher Verband für Schweissen und verwandte Verfahren e. V. sowie durch die Unterstützung weiterer internationaler Verbände hat sich die Messe als bedeutende Informations- und Orderplattform in einer der grössten Stahlnationen der Welt etabliert. Internationale Gemeinschaftsbeteiligungen Zahlreiche ausländische Unternehmen haben mit der BEIJING ESSEN WELDING & CUTTING die Möglichkeit, sich im zukunftsstarken China zu präsentieren. Deutschland, Korea und die USA stellen mit ihren Gemeinschaftsständen nach China die meisten Aussteller. Unternehmen aus der Bundesrepublik zeigen ihre Produkte und Dienstleistungen in der Halle W1. Dort demonstrieren 30 Firmen auf rund 600 Quadratmetern High-TechQualitätsprodukte «Made in Germany». Gefördert wird der deutsche Pavillon vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi). Exzellentes Begleitprogramm Die BEIJING ESSEN WELDING & CUTTING ist nicht nur Schaufenster für neue Produkte und Trends der Branche, sondern bietet auch zahlreiche Gelegenheiten fürs Netzwerken und den Wissensaustausch. Zwei Foren greifen aktuelle Brancheninhalte auf: Zum einen beleuchtet das IFWT – International Forum on Welding Technologies das Thema «High-Strenght Steel». Zum anderen referieren Experten im China Welding Forum 2014 unter dem Titel «Towards A New Era of Robot Welding». www.beijing-essen-welding-cutting.com www.esab-cutting.de / [email protected] 04/ 2014 Schweisstechnik / Soudure 9 i i Aus der Industrie MEM-Industrie auf Wachstumskurs Die Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (MEMIndustrie) verzeichnet im ersten Quartal 2014 im Vergleich zum Vorjahresquartal einen kräftigen Anstieg der Auftragseingänge (+10,5%) und der Umsätze (+9,2%). Die Grundlage für dieses Wachstum schufen sich die Unternehmen in den vergangenen drei Jahren durch markante Effizienzsteigerungen und verstärkter Innovationstätigkeit. Zudem profitiert die MEM-Branche von der verbesserten internationalen Konjunkturlage. Die positive Entwicklung dürfte sich vorerst fortsetzen. Die Mitte des vergangenen Jahres beginnende Erholung in der Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (MEM-Industrie) setzt sich 2014 fort. Die Auftragseingänge nahmen im ersten Quartal 2014 im Vergleich zur Vorjahresperiode um 10,5 Prozent zu. Auch die Umsätze entwickelten sich im ersten Quartal 2014 positiv. Sie stiegen im Vergleich zum ersten Quartal 2013 um 9,2 Prozent. Dieses Umsatzwachstum ist breit abgestützt. Allerdings wiesen die Grossfirmen (mit mehr als 250 Mitarbeitenden) gegenüber KMU eine dynamischere Umsatzentwicklung aus. Mit den anziehenden Aufträgen erhöhte sich Pressegrafik in den ersten drei Monaten des Jahdie Kapazitätsauslastung res auf 88,1 Prozent.pour Die jüngste Erhebung des KOF vom April Graphique la presse 2014 ergab zwar eine leicht geringere Auslastung (86,7%). Sie Press diagram lag damit aber noch immer über dem langjährigen Durchschnitt von 86,1 Prozent. Metalle (+5,1%) substanziell. Demgegenüber gingen die Exporte von Präzisionsinstrumenten (-0,8%) sowie im Bereich der Elektrotechnik und Elektronik (-2,7%) leicht zurück. Die wichtigsten Absatzmärkte entwickelten sich erfreulich. Mit einem Plus von 5,5 Prozent verzeichneten die Exporte nach Asien im Vergleich zum Vorjahresquartal den stärksten Anstieg. Auch die Ausfuhren in die EU (+2,8%) und in die USA (+4,0%) nahmen zu. Zuversichtliche Geschäftserwartungen Diese positive Entwicklung gründet auf enormen Anstrengungen der MEM-Betriebe. Während der letzten drei Jahre haben sie konsequent auf Effizienzsteigerungen und Innovationen gesetzt, um die währungsbedingten Wettbewerbsnachteile zu kompensieren und der zunehmenden Konkurrenz aus Asien zu begegnen. Dieser Effort beginnt nun Früchte zu tragen. Zudem profitiert die MEM-Industrie von einer zurzeit guten internationalen Konjunkturentwicklung. Swissmem rechnet damit, dass sich der Wachstumskurs der MEM-Industrie vorerst fortsetzen wird. Diese Haltung basiert auch auf der Einschätzung der MEMUnternehmen. Gemäss der Quartalsumfrage unter den Swissmem-Meldefirmen rechnen 50 Prozent der befragten Firmen in den kommenden zwölf Monaten mit höheren Bestellungseingängen aus dem Ausland. Lediglich 7,5 Prozent befürchten eine Verschlechterung der Auftragssituation. Insbesondere aus Deutschland, China und Nordamerika erwarten die Unternehmen weitere Wachstumsimpulse. Dieser Optimismus ist breit abgestützt. Im Schnitt schauen die Grossunternehmen allerdings etwas positiver in die Zukunft als KMU. New Orders MEM industries Auftragseingang der MEM-Industrie (Base: 1st q. 2001 = 100) (Basis: 1.Q. 2001 = 100) Mit der Hitze steigt die Zeckengefahr 180 180 160 160 Experten-Interview: Pro Jahr registriert die Suva rund 9000 Fälle von Zeckenstichen. 140 Vor allem in den Monaten Mai und Juni haben die kleinen Blut120 sauger Hochkonjunktur. Felix Ineichen, Arbeitsmediziner bei der 100 Suva, weiss, wie sich der Mensch vor Zecken schützen kann 80 und was es mit der Hasenpest auf sich hat. 140 120 100 80 60 60 40 40 20 2008 Total 2009 2010 Ausland 2011 2012 2013 Inland Steigende Exporte Die MEM-Industrie exportierte im ersten Quartal 2014 Waren im WertEntrée von 16,1 Milliarden Franken,industrie was gegenüber des commandes MEMder Vorjahres(Base: 1er Zunahme trim. 2001von = 100) periode einer 3,2 Prozent entspricht. Gemäss den Zahlen der Eidgenössischen Zollverwaltung erhöhten sich die Ausfuhren der Produktbereiche Maschinenbau (+10,6%) und 180 160 10 Schweisstechnik / Soudure 04 / 2014 140 120 Felix Ineichen, im Frühling sind Zecken besonders aktiv. Wie 20 kann man sich am besten vor Stichen schützen? 2009 2011 2012 2013Unterholz und Felix 2008 Ineichen: Nach 2010 dem Aufenthalt im Wald, auf Wiesen sollteAbroad die Haut nach Zecken abgesucht werden. BeTotal Domestic sonders häufig stechen Zecken in die Kniekehlen, Leisten und Achselhöhlen. Generell wird im Wald das Tragen von gut abschliessenden hellen Kleidern empfohlen. Auf hellem Hintergrund sind Zecken besser zu erkennen und können sofort entfernt werden, bevor sie auf die Haut gelangen. Ebenfalls von Vorteil ist ein Zeckenschutzmittel für Haut und Kleider. Wieso sind Zecken so gefährlich? Durch Zeckenstiche werden Infektionskrankheiten auf den Menschen übertragen; in der Schweiz sind es hauptsächlich die von Aus der Industrie Wie viel bringt der sogenannte Zeckenschnelltest, mit dem man eine Zecke auf Borrelien untersuchen lassen kann? Nur etwa 5 bis 50 Prozent aller Zecken sind überhaupt Träger von Borrelien, also der Bakterien, welche krank machen können. Und auch befallene Zecken übertragen Borrelien erst, wenn sie nach dem Stich längere Zeit, wahrscheinlich mehr als 24 Stunden, am Saugen waren. In vielen Fällen ergibt also eine solche Untersuchung von Zecken überhaupt keinen Sinn. Nicht zu vergessen ist auch: Selbst wenn in einer Zecke keine Borrelien nachgewiesen werden können, ist eine Infektion durch einen anderen, nicht bemerkten Zeckenstich sehr wohl noch möglich. In diesem Sinn hat sich auch das Nationale Referenzzentrum für zeckenübertragene Krankheiten NRZK geäussert. Zeckenschnelltests werden nicht empfohlen. Viren ausgelöste Frühsommer-Meningoenzephalitis und die von Bakterien verursachte Lyme-Borreliose. Die Vireninfektion kann bei Menschen Hirnhautentzündungen und in seltenen Fällen schwere Erkrankungen an Hirn und Rückenmark zur Folge haben. Im Gegensatz zur Frühsommer-Meningoenzephalitis ist die Lyme-Borreliose relativ häufig und verursacht Entzündungen der Haut, Gelenke, Herz und / oder Nervensysteme. Eine weniger bekannte Krankheit, die ebenfalls von Zecken auf den Menschen übertragen werden kann, nennt sich Hasenpest. Was muss man sich unter der Hasenpest vorstellen? Wie der Name sagt, befällt diese Krankheit in erster Linie Hasen sowie Mäuse und andere Nagetiere. In der Medizin ist die Krankheit unter dem Namen Tularämie bekannt. Im Jahr 2013 wurden in der Schweiz etwas mehr als 20 Fälle bei Menschen erfasst, im Jahr zuvor waren es noch 40. Die Betroffenen weisen vielfältige Symptome auf. Je nach Übertragungsweg und betroffenen Organen gibt es Unterschiede. Zuerst kommt es bei allen Formen zu grippeähnlichen Beschweren. Danach kann im Falle einer Ansteckung durch eine Zecke an der Stelle des Stichs ein Hautgeschwür entstehen und es treten Lymphknotenschwellungen auf. Wann ist die Gefährdung von Hasenpest besonders hoch? Die Erreger, Bakterien namens Francisella tularensis, gelangen auch in den Körper, wenn man sie durch den Mund aufnimmt oder einatmet. Somit sind Jäger und Wildhüter gefährdet, weil sie direkten Kontakt mit Wildtieren haben. Aber auch Forstleute können sich anstecken, etwa wenn bakterienhaltiger Staub aufgewirbelt wird. Solcher Staub kann vom Kot erkrankter Tiere oder von Tierkadavern stammen. Also ist beim Arbeiten auf Wiesen, an Böschungen und im Unterholz Vorsicht geboten. Gerade wenn Freischneider oder Laubbläser zum Einsatz kommen, sind Ansteckungen möglich. In solchen Situationen bietet eine Staubmaske Schutz. Was gibt es neben dem Zeckenschnelltest sonst noch für Schutzmassnahmen in der Schweiz? Eine in der Schweizer Forstwirtschaft schon angewandte Schutzmassnahme stellt das Tragen von Schutzkleidung dar, die mit einem zeckenabweisenden Mittel imprägniert ist. Der Wirkstoff namens Permethrin wird seit längerem in vielen Bereichen eingesetzt; unter anderem ist er in Insektensprays enthalten. Er kann durch die Haut aufgenommen werden, eine krebserzeugende Wirkung ist umstritten. Es gilt also, die Schutzwirkung gegen Zeckenstiche abzuwägen gegenüber einer Belastung mit dem Wirkstoff. Unfall oder Krankheit – wer bezahlt bei einem Zeckenstich? Das Gesetz umschreibt den Unfallbegriff als plötzliche, nicht beabsichtigte schädigende Einwirkung eines ungewöhnlichen äusseren Faktors auf den menschlichen Körper. Ein Zeckenbiss erfüllt die verlangten Kriterien und wird deshalb von den Unfallversicherern als Unfall eingestuft (Hautverletzung mit Infektionsrisiko). Die Kosten werden somit durch den Unfallversicherer getragen. Dies gilt auch bezüglich allfälliger, in Einzelfällen möglicherweise auftretender Spätfolgen, sofern zwischen den eingetretenen Gesundheitsstörungen und dem Zeckenbiss ein überwiegend wahrscheinlicher Kausalzusammenhang bewiesen ist. Info.: [email protected] 04/ 2014 Schweisstechnik / Soudure 11 i f ASME-Code 100 Jahre ASME-Code – eine Erfolgsgeschichte Ein Bericht über die Entstehung und den Werdegang des Regelwerkes Am 20. März 1905 hat in Brockton, Massachusetts – USA, ein verheerender Unfall die Geburt des ersten Druckbehälter-Regelwerkes eingeläutet. Die Stadt, runde 50 Kilometer südlich von Bosten, stand in der Blüte der Industrialisierung. Mit über 400 Fabriken hatte sie sich unter anderem in eine Metropole der Schuhindustrie entwickelt. In der R.B. Groover & Co., mit rund 450 Betriebsangestellten, hat eine Kesselexplosion an diesem Tag 58 Menschen in den Tod gerissen und 150 Schwerverletzte gefordert. 55 Kinder verloren ihre Eltern. Roland Bütikofer – Alstom Power Schweiz Erst weitere tragische Ereignisse dieser Art und ein Aufschrei der Entrüstung hatten zur Folge, dass tiefgreifende Reformen im Umgang mit dem Druckbehälter–Gefahrenpotential eingeführt wurden. Tausende von Dampfkessel waren bereits im Einsatz und renommierte Institutionen wie die Hartford Steam Boiler Inspection & Insurance Company, Babcock & Wilcox oder die Amerikanische Gesellschaft der Maschineningenieure (ASME) schauten auf ein noch junges Bestehen zurück. Gleichzeitig mit alarmierend häufig werdenden Zwischenfällen traten diese Organisationen zusammen, um nach möglichen Verbesserungen zu suchen. Die Beratung über technische Lösungen und deren Verflechtung mit der Gesetzgebung sollte aber lange Zeit in Anspruch nehmen. Auch wenn die Industrie danach in eine neue Epoche aufgebrochen war, hat dieser Prozess noch viele Menschenleben gefordert. Das Jahr 1937 ging mit dem «Verlust einer Generation» durch eine Kesselexplosion in einer Schule in Texas und dem Tod von 270 Kindern als besonders trauriges Jahr in die Dampfgeschichte ein. Um mit der Nachfrage Schritt zu halten, hatte die R.B. Groover & Co. soeben ihre Kapazität ausgebaut und damit auch neue Kessel in Betrieb genommen. Der alte Flammrohrkessel verblieb als Reserveaggregat im Gebäude. Am Morgen des 20. März 1905 wurde dieser ein weiteres Mal gezündet und hat Minuten später das Gelände mit einer vergleichbaren Gewalt von 300 kg Dynamit in Schutt und Asche gelegt. Geberstete Gas-Zufuhrleitungen führten unmittelbar zu einem schrecklichen Grossbrand. 12 Schweisstechnik / Soudure 04 / 2014 Weniger als ein Jahr später erfolgte in Lynn, wieder in Massachusetts, der nächste Grossunfall. Es wurde bald klar, dass Sicherheit nur durch Zufall gewährleistet war. Dies hatte nun eine Intervention der Bundesstaatsregierung zur Folge, was 1907 wiederum zur Inkraftsetzung der ersten Behörde für Kesselreglemente führte. Die Zusammensetzung der Kommission repräsentierte bereits ein Gleichgewicht der Interessen, wie sie bei der Erarbeitung von bedeutenden Normenwerken künftig Schule machte. Zusammen haben die fünf Vertreter, bestehend aus dem neuen Bundesstaats-Kesselinspektorat, Betreiber-Kunden, Kesselführer, Herstellern und Versicherungen, das erste Kesselreglement entworfen. Darin fanden sich Definitionen betreffend Herstellung, Betrieb, Reparatur und Unterhalt. Diese Pionierarbeit stiess rasch auf reges Interesse in anderen Bundesstaaten und diente als Rahmenwerk für die jetzt emsig in Fahrt gekommenen Verhandlungen. Inmitten dieser zersplitterten Situation von Diskussionen zwischen Bundesstaaten und Interessensparteien und der Einsicht, dass eine harmonisierte Problemlösung zwingend wurde, wandte man sich bald an die auf nationaler Ebene bereits operierende ASME Institution. In der Zeit, als Brockton seine Tragödie überstehen musste, bestand die ASME Gesellschaft bereits seit 26 Jahren. Gegründet wurde sie von prominenten Industriellen und Erfindern des Landes, einer Gruppe die schon damals über die Wichtigkeit von Auslegerichtlinien und Standards debattierte. In einem Versuch, zur Verbesserung der Betriebssicherheit von Dampfanlagen beizutragen, veröffentlichte dieses Gremium 1884 den ersten Standard über die «Durchführung von Testversuchen an Dampfkesseln». Bis 1906 wurden die Erfahrungen zusammengetragen, um den Gesetzgebern von Massachusetts den Entwurf eines Regelwerkes vorzulegen. Während sich die Bundesstaaten mit der Notwendigkeit konfrontiert sahen, Sicherheitsanforderungen in Kraft zu setzen, realisierten die Hersteller schnell, dass die Entwicklung eines einzigen, landesweit geltenden Normenwerkes nur Vorteile brachte. Die Einsetzung von entsprechenden Bundesstaats- / Kantonal Instanzen wäre unwirtschaftlich und sollte vermieden werden. Versicherungsgesellschaften wiederum versprachen sich von einer Vereinheitlichung einen markanten Rückgang von folgeschweren Zwischenfällen und eine enorme Vereinfachung in der Bearbeitung von Schadensforderungen. Bis 1911 gewann das Konzept einer vereinheitlichten Normenentwicklung, unter Mitwirkung einer ausgeglichenen Interessens-Vertreterschaft, innerhalb der ASME Gesellschaft so viel Zustimmung, dass das erste «ASME Boiler Code» Komitee gebildet wurde. Während die erste 1884-Standardausgabe zwar half, vertragliche Kesselleistungs-Mangelrügen von Betreibern an Hersteller zu klären, befand das neue Komitee der Herausgabe einer Vorschrift über die Auslegung, Fabrikation, Inspektion und Prüfung von Kesselanlagen Priorität einzuräumen. So entstand 1914 die erste Version der «Regeln für die Fabrikation von stationären Dampfkesseln und deren zulässigen Betriebsdruck». Das Werk ASME-Code fand schnell übereinstimmende Akzeptanz und festigte ASME’s Reputation als befähigte Organisation für die Gewährleistung von Sicherheit und Problemlösungen. Nachdem mit der besagten Publikation ein weiterer, wichtiger Schritt getan war, stand deren praktische Durchsetzung aber erst bevor. Im folgenden Jahr, 1915, etablierte ASME ein Zertifizierungsprogramm. Mit einer Inspektion durch eine unabhängige Dritt-Partei sollte die Einhaltung und Erfüllung der Anforderungen aus dem Regelwerk sichergestellt werden. Diese Vorgehensweise bot nun der Rechtshoheit und den Versicherungsgesellschaften, welche den Betrieb von entsprechenden Dampfanlagen nun regulierten, respektive versicherten, ein Mittel zur Prüfung der Konformität. Den Herstellerfirmen, welche die entsprechenden Inspektionen (die heutige Auditierung) erfolgreich durchliefen, wurde ein nummerierter ASME-Symbol Stempel überreicht. Damit kennzeichnete der Hersteller künftig, nach erfolgter Abnahme durch die Dritt-Partei, das Typen- / Leistungsschild seines Produktes. Als bald eine bundesstaatliche Behörde / Rechtshoheit das nun vorliegende ASME Regelwerk als gesetzlich verbindlich einführte, konnte für eine Kesselanlage, hergestellt im Bundestaat A, im Bundestaat B eine Bau- und Betriebsbewilligung eingeholt werden. Zusätzlich zur Verbesserung des Sicherheitsaspekts erlaubte diese Harmonisierung den Herstellern eine beträchtliche Kostenreduktion, zumal staatenspezifische Anforderungen keine Beachtung mehr fanden. Diese Inkraftsetzung des Regelwerkes war ein historischer Meilenstein. Schritthalten und aktualisieren mit der Entwicklung der Industrie aber bereits die nächste Herausforderung. Anbieter kämpften mit der Einführung von neuen Fabrikationsprozessen um technische Führungspositionen und Marktanteile. 1916 war es deshalb an der Zeit, das «Regelwerkschreibende ASME Boiler Code Komitee» mit einem weiteren, dem «Kessel- und Druckbehälter Konferenz-Komitee», zu ergänzen. Darin fanden sich die bundesstaatlichen Behördenvertreter mit dem Auftrag der Kommunikation von Regulationsbedarf. Da die Verantwortung der Abnahmeinspektionen auf unabhängige Dritt-Parteien zurückfiel, zeigte sich mit der kontinuierlichen Erweiterung der verbindlichen Anwendung des ASME Regelwerkes auf zusätzliche Bundesstaaten auch schon bald ein Bedarf für Einheitlichkeit im Inhalt und Umfang von Inspektionen. Zur Durchsetzung von Qualifikationsprogrammen entstand daraus 1919 ein Kessel- und Druckbehälter Inspektorat, bekannt als «National Board of Boiler and Pressure Vessel Inspectors». Damit ergibt sich in nachvollziehbarer Folge, dass nicht nur der Hersteller einer ASME Zertifizierung unterliegt, sondern auch die unabhängigen / privatisierten (oft Versicherungsgesellschaften) Abnahme-Drittparteien einer Anerkennung durch das Inspektorat (NB) bedürfen. Erst durch eine vertragliche Verpflichtung einer anerkannten Abnahmestelle ist es dem Hersteller demnach möglich, sein Produkt auf den Markt zu bringen. Erst die Verknüpfung dieser Programme führte zur Gewährleistung von Sicherheit im Umgang mit Dampfkessel- und Druckbehälter Anlagen. 1914 war der ASME-Code in seiner Erstausgabe ein 114 seitiges Buch. Heute umfasst er 12 Sektionen mit insgesamt 31 Kapiteln. Auf rund 17’000 Seiten gibt er Vorgaben unter anderem zu Nuklearkomponenten, Transportbehältern sowie Rohrleitungsbau im Energie-, Chemie- und Prozessbereich. Gesamthaft spezifiziert dieses Normenwerk Anforderungen betreffend Herstellung und Verwendung von Grundmaterialien, Schweisszusatzwerkstoffen, Verfahrens- und Personalqualifikationen sowie Prüfumfang und Methoden, um nur einige Hauptpunkte zu nennen. 1972 fasste ASME den Beschluss, sein Akkreditierungsprogramm weltweit anzubieten. Seit 2010 bestehen international mehr akkreditierte ASME Firmen als im Mutterland, den USA, selbst. Bis heute hat sich der ASME-Code in seiner Anwendung in über 100 Länder verbreitet, mit über 6800 registrierten Herstellern. Der seit 1914 unbeirrten Beharrlichkeit von Kommissionen in grosser Zusammensetzung aus Behörde und Industrie verdanken wir die Tatsache, dass in der heutigen Zeit unsere Sicherheit kein Zufall mehr ist. Dennoch zeigt unser Alltag, wie wenig es gleichzeitig eine Selbstverständlichkeit geworden ist. Wie vehement müssen wir als Ingenieure, Schweisser, Aufsichtspersonen, Prüfer und Abnahmepersonal tagtäglich mit unserer Verantwortung dafür einstehen, dass in einem Umfeld von globalen Schnittstellen dieses Vertrauen erhalten bleibt. Inbegriff und Ursprung aller seither ins Leben gerufener und etablierten Normen ist die «Gewährleistung von Sicherheit für die Öffentlichkeit bei der Benützung von Infrastruktur». Der Entrüstung über so viele Tragödien folgte aus ärgster Not, weitere Katastrophen zu verhindern, ein zunächst nationales, und später international bekanntes Normenwerk, der ASMECode. Die einzelnen Sektionen unterliegen einem regelmässigen Revisionsintervall. Die Anwendung der Neuausgaben wird 6 Monate nach dessen Veröffentlichung allgemein verbindlich. Damit ist auch gesagt, dass entsprechende Aenderungen bis zu diesem Zeitpunkt in unsere Arbeitsprozesse einfliessen müssen. Eine konsequente Umsetzung erfordert die enge Zusammenarbeit aller beteiligten Disziplinen, angefangen bei der Auslegung und Planung, über die Fabrikation und Prüfung, bis zur Endabnahme. 04/ 2014 Schweisstechnik / Soudure 13 f f fülldraht-schweissung fülldraht-schweissungen Dr. Susanne Baumgartner, Dr. Ronald Schnitzer – voestalpine Böhler Welding Austria GmbH, Kapfenberg Prof. Dr. Norbert Enzinger, Monika Schuler, Claudia Ramskogler, Aleksander Saric – Institut für Werkstoffkunde und Schweisstechnik, TU Graz Edina Schmidtne-Kelity – voestalpine Giesserei Linz GmbH Dr. Claus Lochbichler – voestalpine Giesserei Traisen GmbH Dieser Beitrag wurde bereits vom Stahlinstitut VDEh im Tagungsband der 36. Vortragsveranstaltung der Arbeitsgemeinschaft für warmfeste Stähle und Hochtemperaturwerkstoffe vom 22. November 2013 in Düsseldorf veröffentlicht. 1. Die Fertigung von (hoch)warmfesten Gusskomponenten Die Giessereigruppe der voestalpine mit den österreichischen Standorten in Linz und Traisen erzeugt schweren Stahlguss für Dampf- und Gasturbinen, Kompressoren für die Öl- und Gasförderung sowie für die chemische Industrie, den Maschinenbau und für die Offshore-Technik. In der Gruppe kann ein Gewichtsbereich von 50 kg bis 200 Tonnen abgedeckt werden. 1.1. Typischer Prozessdurchlauf in der Stahlgiesserei Abb.1 zeigt die wesentlichen Schritte im Fertigungsprozess von Stahlgusstücken, wie zum Beispiel für den Kraftwerksbau. Nach der Erstellung der Gusstechnik, dem Bau des Holzmodells und dem Einformen beginnt die Existenz des Gussstückes mit dem Schmelz- und Giessprozess. Nach der Erstarrung (2 bis 6 Wochen, je nach Wandstärke, Komplexität und Werkstoff) wird das Gussstück aus der Form gezogen («ausgeschlagen»). Die Qualitätswärmebehandlung ist neben der chemischen Zusammensetzung der wichtigste Schritt zur Einstellung des erwünschten Mikrogefüges und der geforderten Eigenschaften, je nach Anforderung und Einsatzgebiet (warmfest, kaltzäh, hochfest,…). Nach dem Vorschruppen (mechanische Bearbeitung mit Bearbeitungszugaben zum Endmass) wird das Gussstück zerstörungsfrei geprüft. Alle Anzeigen, die nicht dem vorgeschriebenen Annahmestandard entsprechen sind auszumulden und zu schweissen (Fertigungsschweissungen) und anschliessend spannungsarm zu glühen. Zwischen den einzelnen Produktionszyklen werden immer wieder Masskontrollschritte durchgeführt. Eine abschliessende zerstörungsfreie Prüfung ist der letzte Fertigungsschritt in der Giesserei, bevor das Gussstück zur Fertigbearbeitung gesandt wird. Damit das Endprodukt den Anforderungen entspricht, müssen alle Prozessschritte qualitativ hochwertig und miteinander abgestimmt gestaltet werden. Abb. 1: Typischer Fertigung-Ablauf für schwere Stahlgussteile Abb. 2: Flüssigstahl-Herstellung in der voestalpine Giesserei Linz 1.2. Flüssigstahlherstellung Um die entsprechend hohe Qualität der Schmelze bezüglich chemischer Zusammensetzung, Reinheit und Entgasung für komplexe Werkstoffe (wie z.B. CB2) sicherzustellen, verfügen die Giessereien über verschiedene (mit einander kombinierbaren) sekundärmetallurgische Möglichkeiten wie z.B. Pfannenofen, RH-Anlage zur Vakuumbehandlung für Schwergussschmelzen bis 150t Flüssigstahl, sowie eine VD-VOD und AOD Anlage. 1.3. Schweissen Das Schweissen stellt einen wesentlichen Fertigungsschritt bei der Herstellung von Stahlgussteilen dar. Fertigungs-, Konstruktions- und Auftragsschweissungen für spezielle Oberflächenanforderungen werden im Schweissbetrieb der voestalpine Gies14 Schweisstechnik / Soudure 04 / 2014 Abb. 3: Positionierung für das Konstruktionsschweissen Fülldraht-Schweissung serei Linz und Traisen durchgeführt. Bei hochlegierten, warmfesten Werkstoffen, wie CB2 sind besondere Vorkehrungen bezüglich Schweissparameter und Schweissposition notwendig [1]. 2. Werkstoffe 2.1. Grundwerkstoff (GW) Im Rahmen des europäischen Forschungsprogrammes COST (European Cooperation in the Field of Scientific and Technical Research) 501 wurden fünf Gruppen von 9-12% CrMoVNb Stählen mit unterschiedlichen Legierungsgehalten von W und Mo sowie B und N untersucht [2]. Aus der Legierung B2, einer Weiterentwicklung des Stahles P91 mit B-Zusatz, wurde die Co-legierte Gussvariante CB2 (siehe Tabelle 1) entwickelt, die sehr gute Ergebnisse bei Kriechversuchen in COST 501 Runde 3 und COST 522 erzielte [3]. C Mn Cr Mo Co Ni V 0,12 0,88 9,20 1,49 0,98 0,17 0,21 Nb N B 0,06 0,020 0,011 C Mn Cr Mo Co Ni V 0,1 0,9 9,2 1,5 1,0 0,2 0,2 Nb N B 0,05 0,02 0,006 Tabelle 3: Richtanalyse des reinen Schweissgutes in Gew.% Rp0,2 Rm A5 CVN@RT 610 MPa 780 MPa 20 % 30 J Tabelle 4: Mechanische Eigenschaften des Fülldrahtschweissgutes bei Raumtemperatur – PWHT: 2x730°C / 12h Zur Abschätzung der Zeitstandfestigkeit wurden Zeitstandversuche von Längs- und Querproben einer artgleich geschweissten Verbindung bei 625°C durchgeführt. Die Ergebnisse liegen im Streuband des Grundwerkstoffes (siehe Bild 4), die Quer proben brachen im Grundwerkstoff bzw. in der Wärmeeinflusszone. Tabelle 1: Chemische Zusammensetzung des CB2 Grundwerkstoffes in Gew.%[3] Die Parameter der Wärmebehandlungen sowie die Auslagerungszeiten der Zeitstandproben sind Tabelle 2 zu entnehmen. Da die Untersuchungen jeweils im Kopf der Kriechprobe durchgeführt wurden, hat der Spannungszustand der Kriechproben keinen Einfluss auf das Ergebnis. Probe Austenitisieren Anlasswärme- Betrieb behandlungen CB2_01 625°C / 28 h Abb. 4: Zeitstandversuche einer artgleichen Fülldrahtschweissverbindung CB2_02 CB2_03 1100°C / 9 h 3 × 730°C / 12 h 625°C / 13.924 h 625°C / 53.124 h Tabelle 2: Temperaturführung während der Fertigung und dem simulierten Betrieb. 2.2. Fülldrahtschweissgut (SG) Parallel zur Grundwerkstoffentwicklung wurde mit der Entwicklung von artgleichen Schweisszusätzen begonnen [4] und in weiterer Folge auch ein artgleicher Fülldraht entwickelt. Die chemische Zusammensetzung des reinen Schweissgutes orientiert sich am Grundwerkstoff. Da sich Bor aber negativ auf die Zähigkeit und die Heissrissanfälligkeit auswirkt wurde der B-Gehalt im Vergleich zum Grundwerkstoff reduziert [5]. 2.3. Wärmeeinflusszone (WEZ) Bei Untersuchungen des Einflusses von Schweissparametern und des Lagenaufbaus auf die mechanischen Eigenschaften stellten sich zwei unterschiedliche Schweisszyklen als günstig zur Erreichung der geforderten Kerbschlagwerte heraus [6]. Im Rahmen der Diplomarbeit «Charakterisierung von Mehrlagenschweissungen» [7] wurde die Wärmeeinflusszone (WEZ) beim MAG-Schweissen des 9-10%-Chromstahles CB2 auf Basis dieser Schweisszyklen (siehe Tabelle 5) physikalisch und numerisch simuliert und charakterisiert. Die Proben wurden in der Gleeble 3500 jeweils mit Doppelzyklen mit Spitzentemperaturen von Tp1=1300°C und Tp2=1100°C belastet. 04/ 2014 Schweisstechnik / Soudure 15 f f fülldraht-schweissung t8 / 5 – Zeit Zwischenlagentemperatur Schweisszyklus 1 (SZ 1) 20 s 260°C Schweisszyklus 2 (SZ 2) 12 s 150°C die einen klassischen Mischbruch mit sowohl spröden als auch duktilen Anteilen zeigt (der gemessene Kerbschlagwert lag bei 38 J bei Raumtemperatur). Tabelle 5: Parameter der beiden Schweisszyklen Anschliessend wurden die Proben mit 730°C / 8 h bzw. 24 h wärmebehandelt, zu Kerbschlagbiegeproben bzw. Zugproben weiterverarbeitet und geprüft. 3. Metallographie 3.1. Grundwerkstoff (GW) Durch die Verwendung von zwei verschiedenen Ätzmitteln • Pikrinsäure: 100ml C2H6O + 10g C6H3N3O7 + 3ml HCl; • Lichtenegger und Bloch: 100ml destilliertes H2O + 0,90g NH4HF2 + 0,75g K2S2O5) ist es möglich, das angelassene martensitische Gussgefüge sowie Seigerungsbereiche, Ausscheidungen im Korn, an den ehemaligen Austenitkorngrenzen und an den Subkorngrenzen darzustellen (siehe Abb. 5). Abb. 6: a) Gefüge der simulierten WEZ, Lichtmikroskop, b) Bruchfläche der Kerbschlagbiegeprobe im Rasterelektronenmikroskop, SE-Bild. Auch Korngrössen- und Mikrohärtemessungen wurden durchgeführt. Abb. 7 zeigt eine halbe, zum Schliff verarbeitete Kerbschlagbiegeprobe. Die Messungen nach Vickers mit HV1 und HV10 stimmen im Wesentlichen gut überein. Bei dieser Probe fällt auf, dass die Härte der WEZ etwas höher ist als im Grundwerkstoff, daneben liegt die Erweichungszone, welche eine um etwa 20 HV10 niedrigere Härte als im Grundwerkstoff hat. Abb. 7: Mikrohärtemessung einer Kerbschlagprobe mit simuliertem SZ 2 und WBH 730°C / 8 h mit HV1 (blau) und HV10 (rot / gelb) Abb. 5: Probe CB2_03 53.124 h / 625°C; a) Lichtenegger Bloch Ätzung; b) Pikrinsäure Ätzung; c) Lichtenegger Bloch Ätzung; d) Lichtenegger Bloch Ätzung. 3.2. Physikalisch simulierte WEZ Nach der Simulation der Wärmeeinflusszone an der Gleeble und durchgeführten mechanischen Tests, wurden ausgewählte Proben im Lichtmikroskop und Rasterelektronenmikroskop charakterisiert. In Abb. 6 a) fällt das relativ feinkörnige Gefüge der Wärmeeinflusszone mit einer durchschnittlichen Korngrösse von etwa 7,5 µm auf. An den Korngrenzen sind Ausscheidungen zu sehen. Geätzt wurde mit Lichtenegger Bloch. In Abb. 6 b) ist eine Bruchfläche aus dem Kerbschlagbiegeversuch dargestellt; 16 Schweisstechnik / Soudure 04 / 2014 3.3. Schweissgut (SG) Das Schweissgut des rutilen CB2 Fülldrahtes wurde im geschweissten, im wärmebehandelten und im zeitstandgeprüften Zustand untersucht. Die gebrochenen Zeitstandproben wurden sowohl im Schaft- als auch Kopfbereich untersucht. In Abb. 8 ist das Gefüge des Kopfes einer Zeitstandprobe dargestellt, die 6.752 h bei 625°C thermisch belastet wurde. Abb. 8 a) zeigt die Probe mit Lichtenegger-Bloch Ätzung. Zu sehen sind Martensitlatten, Ausscheidungen und Einschlüsse. In Abb. 8 b) ist dieselbe Probe im Rasterelektronenmikroskop, im BSE Modus dargestellt. Rückstreuelektronen geben Informationen über den Materialkontrast – schwere Elemente werden als hellere und leichte Elemente als dunklere Bereiche abgebildet. Mittels EDX Fülldraht-Schweissung Probe SG Phasenanteil mittlerer Radius nach 6.752 h 0,95 % 240 nm Tabelle 6: Ergebnisse zur Quantifizierung der Laves-Phase aus REM-Bildern Wärmeeintrag Analyse wurden die hellen Teilchen als Laves-Phase (Mo-reich) und die dunklen teils als Einschlüsse (Oxide), teils als Poren charakterisiert [8]. Weiters wurden Phasenanteile und Radien der Laves-Phase mittels Bildauswertung ermittelt (Tabelle 6) CB2-Grundwerk- Wärmeeinflusszone CB2-Schweissgut stoff (GW) (WEZ) (SG) Giessen Giessen Austenitisieren Austenitisieren 2x Anlassen Anlassen Schweissen Wärmebehandlung Wärmebehandlung Betrieb Betrieb Schweissen Wärmebehandlung Betrieb Tabelle 7: Raster für die Ausscheidungssimulationen der betrachteten Werkstoffe Abb. 8: Gefüge des Schweissgutes, Zeitstandprobe; a) Lichtmikroskopie; b) REM Aufnahme im BSE (Rückstreuelektronen)-Modus 4. Numerische Simulation der Ausscheidungsentwicklung Wärmebehandlungen, Schweisszyklen und Betriebsbedingungen beeinflussen die Mikrostruktur. Mit der Software MatCalc [9] ist es möglich die Ausscheidungsentwicklung nach thermophysikalischen Gesetzen zu simulieren. Die benötigten Datenbanken basieren auf Calphad und werden ständig weiter entwickelt. Für die gegenständlichen Simulationen wurden Entwicklerversionen der Datenbanken verwendet [10]. In Abb. 9 ist die Temperaturführung der Produktion eines Gussbauteiles dargestellt. Diese diente auch als Vorlage für die Wärmeführung der numerischen Simulation (siehe Tabelle 7). Bei den Simulationen des Grundwerkstoffes und der Wärmeeinflusszone wurden die Wärmeführungsdaten des realen Herstellungsprozesses verwendet. Zur Simulation des Schweissens (WEZ und SG) kam der Doppelzyklus SZ 1 zum Einsatz. Die Wärmebehandlung nach dem Schweissen wurde jeweils an die realen Bedingungen der experimentell untersuchten Proben angepasst, 730°C / 24 h bei SG und WEZ und 730°C / 12 h beim Grundwerkstoff. Die Parameter für die Simulation der Einsatzbedingungen im Betrieb wurden für alle drei Werkstoffe gleich mit 625°C / 100.000 h gewählt. Zusätzlich wurden Zwischenergebnisse ermittelt, bei den Zeiten, bei denen Zeitstandproben gebrochen sind. Abb. 9: Temperaturführung bei Produktion und Betrieb eines Gussbauteiles – schematische Darstellung 5. Ergebnisse und Diskussion 5.1. Grundwerkstoff und Schweissgut Für den Grundwerkstoff wurden Simulationen mit speziellem Fokus auf Phasenanteil und Radius der Ausscheidungen durchgeführt. Die experimentell ermittelten Werte des Phasenanteils, des mittlerem Radius und der Zusammensetzung der Ausscheidungen [11] stimmen mit den gerechneten Werten gut überein. Abb. 10 a) zeigt beispielhaft den Phasenanteil über die Zeit der simulierten Betriebsdauer von 100.000 h. Rot markiert ist der gemessene Phasenanteil der Laves Phase in der untersuchten Probe CB2_03 (53.124 h). Abb. 10: Simulation Zeitstandverhalten a) Ausscheidungen des Grundwerkstoffes CB2, gemessener Wert bei 53.124 h b) Ausscheidungen des Schweissgutes, gemessener Wert bei 6.752 h. Zur Ausscheidungsentwicklung des Schweissgutes wurde wie in Tabelle 7 zu sehen, der Schweissprozess mit zwei Spitzentemperaturen, die Wärmebehandlung und eine Betriebsdauer von 100.000 h simuliert. Die gemessenen Werte der LavesPhase (Phasenanteil und mittlerer Radius) stimmen mit den gerechneten Werten ebenfalls sehr gut überein (Abb. 10 b). Im direkten Vergleich von Abb. 10 a) und b) fällt auf, dass die Laves-Phase im Schweissgut (in der WEZ verhält es sich ebenso) wesentlich früher stabil wird als im Grundwerkstoff. Dies ist vermutlich die Folge der unterschiedlichen «Phasensetups». Für den Grundwerkstoff wurde die Bildung von primären Ausscheidungen berücksichtigt. Für das Schweissgut und die WEZ wurde diese Annahme nicht getätigt, da nach der Theorie von ScheilGulliver und nach eigenen Berechnungen mit dem Scheil-Gulli04/ 2014 Schweisstechnik / Soudure 17 f f Fülldraht-Schweissung ver Algorithmus, bei sehr schnellen Abkühlraten nicht mit der Bildung von primären Ausscheidungen zu rechnen ist. 5.2. WEZ Die Entwicklung der Ausscheidungen über die Zeit wurde in insgesamt fünf Temperaturzyklen simuliert. Diese wurden unterteilt in Austenitisierungs-, Anlass-, und Schweissprozess, sowie Wärmebehandlung und Betrieb. In Tabelle 8 ist der Ausscheidungszustand nach der Wärmebehandlung für beide Schweisszyklen SZ 1 und SZ 2 (siehe Tabelle 5) sowie für die beiden Wärmebehandlungen nach dem Schweissen, 730°C / 8 h und 730°C / 24 h, dargestellt. Gegenübergestellt werden die Phasenanteile und der mittlere Radius der relevanten Ausscheidungsphasen. Hervorgehoben sind die Werte, welche mit den Simulationen des Schweissgutes und des Grundwerkstoffes im nächsten Kapitel verglichen werden. Phasenanteil [%] 5.3. Vergleich der Mikrostrukturentwicklung von SG, GW und WEZ Den grössten Phasenanteil bilden die Karbide M23C6. Diese sind nach der Simulationsrechnung am häufigsten im Schweissgut gefolgt von der WEZ vorhanden (Abb. 11). Die Grösse der Ausscheidungen ist vergleichbar (Abb. 12). Ähnlich ist es bei der Laves-Phase, wobei sich diese lt. Simulation in der WEZ geringfügig stärker ausscheidet. Mittlerer Radius [nm] WBH SZ 1 8h SZ 1 24h SZ 2 8h SZ 2 24h SZ 1 8h SZ 1 24h SZ 2 8h SZ 2 24h Laves 0,00 0,00 0,00 0,00 1 1 1 1 M7C3 0,00 0,00 0,00 0,00 0 1 1 1 M23C6 3,06 2,89 3,11 3,03 195 194 161 199 1332 BN 0,11 0,11 0,11 0,11 141 1514 82 VN 0,06 0,13 0,00 0,07 16 25 0 28 NbC 0,06 0,07 0,05 0,07 91 94 141 153 Tabelle 8: Phasenanteile und mittlerer Radius der Ausscheidungen nach der Wärmenachbehandlung (PWHT) Änderungen der Schweissparameter zeigen in der Simulation keinen starken Einfluss auf die Phasenanteile der Ausscheidungen nach der Wärmenachbehandlung. Bei den mittleren Radien der Ausscheidungsphasen hingegen zeigt sich, dass die längere Wärmebehandlungsdauer eine wesentliche Erhöhung vor allem des BN Radius und eine leichte Vergröberung des M23C6 Radius nach sich zieht. Auf die MX Radien hat die Wärmebehandlungsdauer geringen Einfluss. Im Hinblick auf die Schweisszyklen mit unterschiedlicher Abkühlrate (t8 / 5-Zeit) und Zwischenlagentemperatur, sind leichte Unterschiede in den Radien von M23C6 und BN festzustellen. Bei den MX Teilchen insbesondere den VN kommt es bei höherer Abkühlgeschwindigkeit und kurzer Wärmebehandlung erst gar nicht zu deren Bildung – bei langer Wärmenachbehandlung bilden sie sich zwar, treten aber gröber auf als bei den Simulationen mit geringerer Abkühlgeschwindigkeit. Die M7C3 Ausscheidungen lösen sich während der Wärmebehandlung zugunsten der M23C6 Ausscheidungen auf. Auch die Korngrösse hat einen Einfluss auf das Simulationsergebnis. In den durchgeführten Simulationen wurde sie aber in einer Näherung als konstant angenommen. In der Realität liegt die Korngrösse bei etwa 1500 µm im Grundwerkstoff und bei etwa 20 µm in der WEZ. Die numerischen Modelle im Hintergrund bieten zurzeit noch nicht die Möglichkeit, diese Entwicklung in der Simulation zu berücksichtigen. 18 Schweisstechnik / Soudure 04 / 2014 Abb. 11: Vergleich der Simulationsergebnisse bei einer Auslagerungstemperatur von 625°C: Phasenanteile in GW, WEZ und SG zum Zeitpunkt der gebrochenen Zeitstandproben sowie nach 100.000 h Die Berücksichtigung der primären Ausscheidungen, NbC und BN im Grundwerkstoff führt zu einem vergleichsweise sehr grossen Radius dieser Ausscheidungen. Abgesehen davon sind die Radien der Karbide zwischen GW, SG und WEZ vergleichbar. Die Lavesphase und NbC vergröbern am stärksten im GW. Dies könnte auf die Berücksichtigung der primären Ausscheidungen in der Simulation zurückzuführen sein, welche dann auch alle anderen Ausscheidungen beeinflussen. Neben den NbC bilden sich in der WEZ die VN als zweite MX Ausscheidung. Im Grundwerkstoff und Schweissgut blieb diese Ausscheidungsphase nicht stabil. Abb. 12: Grösse von Ausscheidungen in GW, WEZ und SG in Abhängigkeit der Auslagerungszeit (berechnet mit MatCalc) fülldraht-schweissung 6. Schlussfolgerung • Die lichtmikroskopischen Aufnahmen ermöglichen eine sehr gute Darstellung der Gussstruktur (martensitische Matrix), der Korngrenzen, Poren sowie der Ausscheidungen. • Aus den thermochemischen bzw. thermokinetischen Simulationen des Grundwerkstoffes ist zu erkennen, dass die primären Ausscheidungen (BN und NbC) während der gesamten Temperaturzyklen und dem Betrieb nahezu konstant bleiben. • Die Karbide M23C6 weisen in allen betrachteten Simulationen den grössten Phasenanteil auf, welcher nach der Wärmebehandlung über eine Betriebsdauer (100.000 h) auf gleichem Niveau bleibt. Die Simulationen zeigen auch, dass der mittlere Radius der M23C6 über die Betriebsdauer (100.000 h) wächst. Bei nahezu gleichbleibenden Phasenanteil und wachsenden Radien ist von einer Vergröberung der Karbide auszugehen. • Der Vergleich von gemessener Laves-Phase (Zusammensetzung, Phasenanteil und gemittelter Radius) mit den Simulationen zeigt eine sehr gute Übereinstimmung sowohl im Grundwerkstoff als auch im Schweissgut. • Die Entstehung der Z-Phase konnte in den Simulationen als auch in den untersuchten Langzeitproben nicht nachgewiesen werden. In der Literatur gibt es ebenfalls keine Hinweise auf die Detektion der Z-Phase in CB2 (Grundwerkstoff, Wärmeeinflusszone und Schweissgut). Danksagung Dieser Beitrag wurde aufbauend auf den Untersuchungen in COST 501-536 im Rahmen des voestalpine Konzernprojektes «KW50+ – Know-How- und Prozessentwicklung zur Herstellung von Komponenten aus neuen Werkstoffen für CO2-arme Dampfkraftwerke» erstellt. Wir danken der voestalpine AG sowie der österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) für die finanzielle Unterstützung. Literatur [1] C. Lochbichler, E. Schmidtne-Kelity, S. Baumgartner, Latest Developments of Cast Materials and Welding Consumables for Coalfired Steam Turbines Com-ponents / Nickelbase Alloy A625 and CB2 Steel for the A-USC Technology, Power Gen. (2013). [2] E.U. Klotz, Mechanische Eigenschaften und Gefügestabilität von warmfesten 9–12% Chromstählen mit Mikroduplexstruktur, Diss. ETH Nr. 13270. (1999). [3] M. Staubli, R. Hanus, T. Weber, Mayer K-H., Kern T-U., The European efforts in development of new high temperature casting materials, COST 536, Proceedings of the 8th Liège Conference. European Commission, Université de Liège, (Part II). Vol. 53 (2006) 855-870. [4] E. Brauné, H. Cerjak, S. Caminada, C. Jochum, P. Mayr, J. Pasternak, Weldability and Properties of new Creep Resistant Materials for use in Ultra Supercritical coal fired Power Plants. Proceedings of the 8th Liège Conference: Materials for Advanced Power Engineering. (2006) 871-891. [5] S. Baumgartner, G. Posch, P. 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Forschungshalbjahr – Arbeitspakete, interne Untersuchungsdokumentation J1U1, Graz (2013). Ihre Bernstrasse 41 3175 Flamatt Tel. +41 (0)31 744 66 44 Fax +41 (0)31 744 66 45 [email protected] www.lwbweldtech.ch kompetenten Partner in Sachen Absauganlagen für Schweissen, Löten und Schneiden in der Schweiz. 04/ 2014 Schweisstechnik / Soudure 19 f f DVS-Merkblatt 0916 DVS-Merkblatt 0916 (04.2012) – Ein praktisches Hilfsmittel zum Metall-Schutzgas-Schweissen von Feinkornbaustählen Unlegierte Baustähle stellen noch immer den grössten Anteil metallischer Werkstoffe dar, die für verschiedenste Anwendungen im Maschinenbau, im Stahlbau und Metallbau verwendet werden. Im Zuge der Schonung von Ressourcen und unter dem heutigen Kostendruck besteht immer mehr die Tendenz, metallische Konstruktionen, betreffend Gewicht und Fertigungsaufwand, zu optimieren. Ein gangbarer Weg ist die Verwendung höherfester Feinkornbaustähle. Die schweisstechnische Verarbeitung dieser Werkstoffe ist seit vielen Jahren bekannt und auch in den unterschiedlichsten Normen, wie z.B. in der EN 1011-2 und SEW 088 und in zahlreichen Fachbeiträgen beschrieben worden. Aufgrund der Komplexität des Themas schrecken jedoch viele Schweisspraktiker immer noch davor zurück, solche Stähle zu verwenden. Um diese Hemmnisse zu beseitigen braucht es praktikable Hilfsmittel, die dem verantwortlichen Schweissfachmann die Planung der Fertigungsschritte erleichtern. Diese Hilfsmittel sollten auch dazu geeignet sein, die wesentlichen Besonderheiten aufzuzeigen, die der Schweisser bei der Verarbeitung zu beachten hat. Reinhard Smolin, voestalpine Böhler Welding Schweiz AG Ein solches Hilfsmittel ist das o.g. Merkblatt DVS-0916 – MetallSchutzgas-Schweissen von Feinkornbaustählen. Nach der erstmaligen Veröffentlichung vor etwa 20 Jahren erschien im April 2012 eine überarbeitete und erweiterte Version. Da in den meisten Betrieben das Metall-Schutzgas-Schweissen mit Mischgasen einen sehr hohen Stellenwert einnimmt und sich dieses Merkblatt speziell an solche Fertigungsbetriebe richtet, soll in diesem Beitrag der Inhalt der aktuellen Ausgabe vorgestellt und die wesentlichen Punkte angesprochen werden. Im Vorwort des Merkblattes heisst es: «Das Merkblatt ist unter Mitwirkung der Anwender und Hersteller von Werkstoffen und Schweisszusatzwerkstoffen entstanden. Es enthält praxisnahe Anweisungen auf der Grundlage von der DIN EN 1011 Teil 1 und 2 sowie Stahl-Eisen-Werkstoffblatt (SEW) 088 zum MAGSchweissen von Stählen, die aufgrund ihrer metallurgischen und mechanisch- technologischen Eigenschaften unter besonderer Wärmeführung zu schweissen sind, insbesondere Feinkornbaustähle». Es sei hier darauf hingewiesen, dass Verarbeiter, die diese Werkstoffe z.B. mittels Stabelektroden schweissen möchten, für die Bestimmung der geeigneten Fertigungstechnologie jetzt in der DIN EN 1011 Teil 2 weiterlesen sollten. Die Empfehlungen dieses DVS-Merkblatt sind ausschliesslich für das MAG-Schweissen mittels Massivdrahtelektroden bzw. Fülldrahtelektroden heranzuziehen. Inhalt des Merkblattes. In Kapitel 1 «Geltungsbereich» wird darauf hingewiesen, dass dieses Merkblatt «ergänzende Verarbeitungshinweise zum MAG20 Schweisstechnik / Soudure 04 / 2014 Schweissen von Kehl- und Stumpfnähten anhand von Diagrammen» enthält. Gerade diese Diagramme für: • die Arbeitsbereiche für Strom und Spannung, • die Streckenenergiebereiche in Abhängigkeit von der Schweissgeschwindigkeit, und • die Schweissbedingungen in Abhängigkeit von der Blechdicke sind der Zuckerguss auf dem Kuchen dieses DVS-Merkblattes und sollen nachfolgend beschrieben werden. Aufgrund der Vielzahl der praktischen Empfehlungen, die man in der Unterlage findet, ist das genaue Studium dieses Merkblattes vor Schweissbeginn unbedingt zu empfehlen. In Kapitel 2 «Grundwerkstoffe» geben die Autoren einen kurzen Überblick über die geschichtliche Entwicklung dieser Stahlgruppe und die heute, abhängig von Stahl-Herstellungstechnologie, vorhandenen Stahltypen. Kapitel 3 «Schweisszusätze und Hilfsstoffe» gibt zahlreiche Hinweise zu den anzuwendenden Grundwerkstoff-Schweisszusatz-Kombinationen und den empfohlenen Schutzgasen. Abbildung 1 enthält einen Auszug aus der im Merkblatt vorhandenen Tabelle mit der Zuordnung von möglichen Schweisszusatz-Typen zu den jeweiligen Grundwerkstoffen. Dabei wurden lediglich die Mindestfestigkeitsklassen von 460 bis 690 MPa berücksichtigt. Weiterführende Angaben findet man in der Originaltabelle im DVS 0916-Merkblatt. Für diesen Beitrag wurde die Originaltabelle um 2 Spalten ergänzt, in denen einige am Markt verfügbare Schweisszusätze aufgeführt sind. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass solche Tabellen immer nur einen eingeschränkten Blick auf die am Markt vorhandenen Produkte geben können. Im Zweifelsfall sind die jeweiligen Schweisszusatz-Hersteller zu kontaktieren. Dabei empfiehlt es sich immer den jeweiligen Stahl mit den Anforderungen an das zu schweissende Bauteil anzugeben. Hierzu zählen die Mindest-Festigkeitswerte, Mindest-Zähigkeitsanforderungen bei der jeweiligen geforderten Betriebstemperatur und im Falle dickwandiger Konstruktionen auch die Angabe der geforderten Wärmebehandlung nach dem Schweissen. Denn gerade bei den höherfesten Stählen erfüllen die empfohlenen Schweisszusätze zwar vielfach die Anforderungen im Zustand «unbehandelt», aber nicht unbedingt auch im Zustand «spannungsarmgeglüht». Einen ersten Hinweis zur Eignung eines Drahtes für eine nachfolgende Wärmebehandlung findet man im jeweiligen technischen Datenblatt des Schweisszusatzes bzw. in der TÜV-Zulassung für das jeweilige Produkt. Bei den Überlegungen für die Bestimmung eines geeigneten Schweisszusatzes sollte bedacht werden, dass die geforderten Werte nicht nur in der Werkstatt sondern unbedingt auch unter Baustellenbedingungen in allen geforderten Schweisspositio- DVS-Merkblatt 0916 Grundwerkstoffe S460N Temperaturbeanspruchung bis (°C) -20°C Massivdrahtelektroden (1) G4Si1 oder G2Mo G3Ni1 oder G2Ni2 G4Si1 oder G2Mo G3Ni1 oder G2Ni2 G4Si1 oder G2Mo G3Ni1 oder G2Ni2 G2Ni2 Möglicher SchweissZusatz Fülldrahtelektroden (1) Möglicher Schweiss-Zusatz EMK 8 DMO-IG T 46 4 PM oder Ti 52-FD/Ti 52 T-FD T 46 4 MM HL 51-FD/HL 51 T-MC S46NL -50°C T 46 6 1Ni PM oder Ti 60-FD/Ti 60 T-FD SR 2,5 Ni-IG T 46 6 1Ni MM HL 53 T-MC S460M -20°C EMK 8 T 46 4 PM oder Ti 52-FD/Ti 52 T-FD DMO-IG T 46 4 MM HL 51-FD/HL 51 T-MC S46ML -50°C T 46 6 1Ni PM oder Ti 60-FD/Ti 60 T-FD SR 2,5 Ni-IG T 46 6 1Ni MM HL 53 T-MC S460Q -20°C EMK 8 T 46 4 PM oder Ti 52-FD/Ti 52 T-FD DMO-IG T 46 4 MM HL 51-FD/HL 51 T-MC S460QL -40°C T 46 6 1Ni PM oder Ti 60-FD/Ti 60 T-FD SR 2,5 Ni-IG T 46 6 1Ni MM HL 53 Z-MC S460QL1 -60°C 2,5 Ni-IG T 46 6 1Ni PM oder Ti 60-FD/Ti 60 T-FD SR T 46 6 1Ni MM HL 53 T-MC S500Q -20°C G MN3Ni1Mo NiMo1-IG T 55 4 1NiMo MM HL 65 T-MC T 55 4 1NiMo BM Kb 65 T-FD S500QL -40°C G MN3Ni1Mo NiMo1-IG T 55 4 1NiMo MM HL 65 T-MC T 55 4 1NiMo BM Kb 65 T-FD S500QL1 -60°C G MN3Ni1Mo NiMo1-IG T 55 6 Mn1,5Ni MM S620Q -20°C G Mn3Ni1CrMo X70-IG T 69 4 Mn2NiCrMo MM alform 700-MC S620QL -40°C G Mn3Ni1CrMo X70-IG T 69 4 Mn2NiCrMo MM alform 700-MC S620QL1 -60°C G Mn3Ni1CrMo NiCrMo2,5-IG (2) T 69 6 Mn2NiCrMo BM Kb 85 T-FD S690Q -20°C G Mn3Ni1CrMo X70-IG T 69 4 Mn2NiCrMo MM alform 700-MC S690QL -40°C G Mn3Ni1CrMo X70-IG T 69 4 Mn2NiCrMo MM alform 700-MC S690QL1 -60°C G Mn3Ni1CrMo NiCrMo2,5-IG (2) T 69 6 Mn2NiCrMo BM Kb 85 T-FD (1) Weiterführende Anmerkungen (Anmerkung 1 und 3 aus Originaltabelle) im Merkblatt DVS 0916 sind zu beachten (2) Schweisszusatz höherlegiert als der im DVS-Merkblatt aufgeführte Legierungstyp; Im Zweifelsfall SZW-Lieferant konsultieren nen erreicht werden müssen. Bei der Auswahl des Schweisszusatzes kann deshalb je nach zu schweissendem Bauteil die Wahl eines Schweisszusatzes mit etwas mehr Festigkeits- und Zähigkeitsreserven durchaus empfehlenswert sein. Kapitel 4 «Einstellrichtwerte» enthält Abbildungen mit Einstellrichtwerten für Massivdrahtelektroden und Fülldrahtelektroden. Diese Empfehlungen in Abhängigkeit von Kontaktrohrabstand, Nahtart, Fugentiefe, Lagenaufbau und Massekabellänge können etwas abweichen. Abbildung 2 zeigt ein solches Diagramm für einen Massivdraht mit einem Durchmesser von 1,2mm. Kapitel 5 «Anforderungen an den Betrieb» enthält zahlreiche Hinweise zur Schweissaufsicht, Qualifikation geeigneter Schweis ser sowie Hinweise zu geeigneten Schweissstromquellen, Einrichtungen zum Vorwärmen und Glühen, zur Temperaturmessung von Vorwärm- und Zwischenlagentemperaturen und zum Arbeitsschutz. Kapitel 6 «Schweissnahtvorbereitung» enthält Hinweise zur Wahl geeigneter Fugenformen und zur Vorbehandlung der Schweissnahtbereiche um Schweissfehler möglichst zu vermeiden. Kapitel 7 « Nahtaufbau» behandelt die Themen Heften, Schweis sen von Wurzellagen und Schweissen von Füll- und Decklagen. Gerade zu den Wurzellagen findet der Schweisspraktiker und der Konstrukteur einige interessante Hinweise, die bei der Fertigungsplanung durchaus in Erwägung zu ziehen sind. Abb. 2: (Bild 3b aus DVS-Merkblatt 0916) In Kapitel 8 «Wärmeführung» findet der interessierte Leser den Zuckerguss auf dem Kuchen zur Verarbeitung höherfester Feinkornbaustähle. Ausführlich behandelt werden die Themen T8 / 5 sowie die Hintergründe zu dieser Kennzahl und warum diese beim Schweissen höherfester Feinkornbaustähle solch hohe Bedeutung hat. Danach wird aber auch gründlich eingegangen auf das Thema Vorwärmen sowie Bestimmung der geeigneten Vorwärmtemperatur und Ermittlung der notwendigen minimalen und maximalen Streckenenergie, die einzuhalten ist. Die zahlreichen Abbildungen sind es jedoch, die geeignet sind, dem Praktiker diese Hintergründe in einer einfachen und verständlichen Weise zu vermitteln. 04 / 2014 Schweisstechnik / Soudure 21 f f DVS-Merkblatt 0916 Abbildung 3: Bestimmung der Mindestvorwärmtemperatur. Abbildung 4: Bestimmung der Mindest-Streckenenergie. Abb. 5: Bestimmung der Maximal-Streckenenergie. Abb. 6: Bestimmung des einzuhaltenden-Schweissgeschwindigkeitsbereiches für die Parameterkurve 10,5m / min Drahtvorschub, 300A Schweissstrom, 29V Schweissspannung in Abhängigkeit von der Mindest- und Maximal-Streckenenergie. In Kapitel 9 «Beispiel für die Festlegung von Schweissbedingungen» wird an Hand eines Beispiels das Prozedere sehr anschaulich durchgespielt, wie vorzugehen ist, um die geeigneten Schweissparameter zu ermitteln. Behandelt wird das Schweissen einer V-Naht an einem S690QL mit einer Wanddicke von 20mm und wie die im Merkblatt vorhandenen Diagramme zum Schweissen anzuwenden sind. Die einzelnen Schritte sind: • Bestimmung der notwendigen Vorwärmtemperatur, abhängig vom anzuwendenden CET des Grundwerkstoffes und des Schweisszusatzes. • Bestimmung der minimal- und maximal zulässigen Streckenenergie, abhängig von mindest- und maximal-T8 / 5-Zeit und der jeweiligen Wanddicke. • Bestimmung der Schweissgeschwindigkeit, die der Schweisser für eine bestimmte Strom-Spannungs-Kurve einhalten muss, abhängig vom zulässigen Streckenenergiebereich Gerade die in der Unterlage abgebildeten Diagramme machen dieses DVS-Merkblatt äusserst praktisch für den verantwortlichen Schweissfachmann. Dieses Merkblatt ist genau das rich22 Schweisstechnik / Soudure 04 / 2014 tige Hilfsmittel, dem Schweisser die zu beachtenden Kriterien an Hand eines Beispiels zu erklären. Kapitel 10 «Schrifttum» enthält eine Aufzählung all der Regelwerke, die bei der Erstellung des Merkblattes berücksichtigt wurden und im späteren Fertigungsprozess unter Umständen noch als Hilfsmittel herangezogen werden können. Im gleichen Kapitel sind auch noch 2 interessante Literaturstellen genannt. Am Ende des Merkblattes sind unter «Mitarbeitende Fachleute und Gremien» all diejenigen Personen erwähnt, die an der Erarbeitung des Merkblattes mitgewirkt haben. Dieses DVS-Merkblatt ist ein nützliches Hilfsmittel und deshalb kann jedem schweisstechnischen Fertigungsbetrieb von Komponenten aus Feinkornbaustählen das Studium des Inhaltes und die Beachtung der Empfehlungen unbedingt empfohlen werden. Literatur: DVS-Merkblatt 0916, Feinkornbaustählen. Metall-Schutzgasschweissen von Tagesseminar Erfahrungsaustausch für Schweissaufsichtspersonen Thema: Refreshing zum schweissgerechten Konstruieren und Qualitätssicherung im Stahlbau Datum: Dienstag, 2. September 2014 Beginn: 09.00 Uhr Ende: 16.15 Uhr mit Good-bye-Apéro Ort: Seminarzentrum Schweiz GmbH, Seminarinsel, Konradstrasse 30, 4600 Olten Programm: Symbolische Darstellung in Zeichnungen Zerstörungsfreie und zerstörende Werkstoffprüfung an Schweissverbindungen und Grundmaterial Qualifizierung von Schweissverfahren Anforderungen EN 1090-2 im Vergleich zu SIA 263 Praxisworkshop (Berechnung / Zeichnungen) Diskussion und Erfahrungsaustausch Tagungsgebühr: CHF 400.00 pro Person (Preis inkl. Dokumentation, Pausenverpflegung, Mittagessen) Zusa infol tztermin ge e Nach rhöhter frag e Anmeldeschluss: 20. August 2014 Rückfragen und Anmeldung unter: [email protected] … zum Beispiel die Sicherheit, exzellente Verbindungen zu fügen, nahezu ohne Spritzer zu arbeiten, die Wahl zwischen über 100 Schweissprogrammen – und dies mit einem bedienerfreundlichen Schweisssystem, das den Schweissstrom digital stabil regelt. Die CITOPULS II gehört zur Familie der innovativen und wirtschaftlich überzeugenden Schweisssysteme von OERLIKON. Höhere Effizienz, weniger Spannungsspitzen und hohe Wirkungsgrade zeichnen sie aus. Speziell dünne Bleche fügt der digitale Cold-Double-Pulse-Prozess mit Nahtoptiken wie beim WIG-Schweissen. Unsere Schweissexperten analysieren den Kundenbedarf, begleiten den Anwender, lösen die Aufgabe mit exzellentem Service. Dieses Versprechen gilt übergreifend für die Schweiss- und Schneidetechnik. So steht OERLIKON für Kompetenz im automatisierten und manuellen Schweissen und Schneiden. Geben Sie Ihrem Schweisser mehr … OERLIKON-Schweisstechnik AG – Mandachstrasse 54 – CH-8155 Niederhasli Tel. +41 (0)44 307 61 11 – Fax +41 (0)44 307 61 12 – E-Mail [email protected] OERLIKON-Soudure SA – En Chamard 47B – CH-1442 Montagny-près-Yverdon Tel. +41 (0)24 446 11 55 – Fax +41 (0)24 446 11 85 – E-Mail [email protected] www.oerlikon-schweisstechnik.ch b Berichte Durchstrahlungsprüfungen beim SVS Nun im neu erbauten Röntgenbunker Errichtung einer Durchstrahlungseinrichtung für technische Anwendungen Der Schweizerische Verein für Schweisstechnik [SVS] ist ein Kompetenzzentrum für die Fachgebiete Schweissen, Fügen und Trennen. Dienstleister für Aus- und Weiterbildung, Zertifizierung, Beratung und Prüfung sowie Inspektions- und Überwachungstätigkeiten. Um die Dienstleistungen im Bereich «Werkstofftechnik», im speziellen die Durchstrahlungsarbeiten ausbauen zu können, wurde in einem bestehenden Gebäude, am SVS-Hauptsitz Basel, ein neuer Strahlenschutzraum gebaut. Der Grundriss des verfügbaren Raums ist 10 × 30 m und von der Strasse ebenerdig zugänglich. Die vorhandene Raumhöhe wird optimal genutzt, d. h. die lichte Höhe des Eingangstors ist auch die Tor-Höhe des Bunkers. Vor diesem Hintergrund waren die Konstruktion und die Ausführung der Bunker-Decke die anspruchsvollsten Aufgaben. Aufgrund einer Vorstudie zur generellen Kostenabschätzung wurde entschieden den Strahlenschutzraum aus Normalbeton und die Decke aus Blei auszuführen. Bei dieser Ausführung werden die entsprechenden Abschirmwerte gemäss Vorgaben der SUVA (Schweizerische Unfallversicherungsanstalt) berücksichtigt, so dass ein Arbeiten ausserhalb des Strahlenschutzraumes zu allen Seiten zulässig ist, ohne beim Betrieb der 450 kV Röntgenanlage oder Isotopenbetrieb Ir-192 und Se-75 einen Kontrollbereich abgrenzen zu müssen. Der Röntgenraum ist, für die Einbringung von Material (Prüfstücke), durch ein elektrisch angetriebenes Haupttor und für den Personenverkehr via Labyrinth Zugang mit einer Nebentür, zugänglich Die Projektierung, Realisierung und Bauleitung des Projekts wurde durch den SVS durchgeführt. Zur Konzeption des Bunkers (Berechnung und Erstellen der Zeichnungen) wurden zur Unterstützung entsprechende Fachfirmen herangezogen. Grundlagen / Anforderungen Die Positionierung des Röntgenstrahlers und des Isotopenarbeitsgerätes innerhalb des Strahlenschutzraumes ist variabel. Mit Nutzstrahlung beaufschlagt werden der Boden, die Seitenwände und die Rückwand. Der Labyrinth Bereich und die Torwand werden ausschliesslich mit Gehäusedurchlassstrahlung / Streustrahlstrahlung beaufschlagt. Ausserhalb des Strahlenschutzraumes entstehen keine Strahlenschutzbereiche, die Strahlenemission in diesen Bereichen ist kleiner 1 mSv / a. 24 Schweisstechnik / Soudure 04/ 2014 Hinsichtlich des Deckenbereich gilt, dass oberhalb des Verbundes aus Strahlenschutzdecke und bestehender Stahlbetondecke die Strahlenemission nicht grösser als die natürliche Untergrundstrahlung plus 10% ist. Strahlenschutzberechnung Zur Feststellung der natürlichen Untergrundstrahlung in Basel wurde auf die Daten der NAZ (Nationale Alarmzentrale) zurückgegriffen. Die NAZ ist die Fachstelle des Bundes für ausserordentliche Ereignisse und ist ein Geschäftsbereich des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz (BABS). Zu den Aufgaben der NAZ gehört das Management von Ereignissen in Zusammenhang mit Radioaktivität, grossen Chemieunfällen, Staudammbrüchen und bei Naturgefahren. Gemäss den Radioaktivitätsmessungen die die NAZ mittels Aeroradiometrie-Messflügen durchgeführt hat, gilt für Basel und Umgebung eine Untergrundstrahlung von 0,15 µSv / h Ausführung Aufgrund der zu geringen vorhandenen zulässigen Bodennutzlast musste das Fundament verstärkt werden und an die bestehende Fundation der Gebäudehülle angehängt werden. Dazu waren gewisse Abbrucharbeiten nötig. Im Anschluss daran konnte das Bauunternehmen die Wände betonieren und die Decke verlegen. Berichte Nebst dem eigentlichen Erstellen des Strahlenschutzbunkers waren noch weitere Arbeiten auszuführen um die endgültige Betriebsstätte einsatzbereit zu haben. Betriebsstätte allgemein: • Erstellen der Fassade inkl. Schiebetor • Elektroinstallation inkl. Beleuchtung • Sanitärinstallation • Lüftung / Klima • Hallenkran im Eingangsbereich Im Strahlenschutzraum: • Einbau 1t-Kran • Einbau Manipulator für die Röntgenröhre • Einbau Röntgenröhre • Sicherheitsinstallation gem. StSv Abb. 2: Abbrucharbeiten zur Fundamentverstärkung Umfang und Vorgaben Abbrucharbeiten • Im bestehenden Raum wurden auf der Schleusenbreite und die beiden angrenzenden Betonwände (B = 3.10 m), die vorhandene Bodenplatte, einschliesslich Isolation, auf der ganzen Länge (L = 5,95 m) herausgeschnitten. • Für das Strahlenschutztor wurde zwischen den vorhandenen Einzelfundamenten die Bodenplatte, einschliesslich Isolation, herausgeschnitten. • Zwischen den Einzelfundamenten wurde auf einer Breite von 2,30 m der Boden 0,85 m ausgehoben. • Die Einzelfundamente wurden, auf der Breite 2,30 m und der ganzen Höhe, auf 20 cm die Armierung freigelegt. • An der Flügelmauer wurde die Bodenplatte weggeschnitten. Umfang und Vorgaben Betonarbeiten: • Nach dem Betonieren durften keine Hohlräume, Nester oder durchgehende Löcher oder dergleichen im gesamten Beton des Strahlenschutzraumes (Wände, Decke etc.) vorhanden sein. Ausgenommen sind die planmässigen Hüllrohre (S-förmig) und Durchführungen. • Für das Schweissen von Betonstahl müssen gültige Schweisser- und Verfahrensprüfungen vorliegen. Umfang und Vorgaben Stahlbau Die Deckenkonstruktion wurde mit Stahlträgern ausgeführt. Um eine maximal mögliche Ausnutzung der vorgegebenen Raumhöhe zu erzielen, wurde die Ausführungsvariante «Bleidecke» gewählt. Die Decke wurde in 3 Lagen à 30 mm dicken Bleiplatten gefertigt. Die Masse der Bleiplatten wurden mit 500 × 100 × 30 mm, so gewählt, dass das Gewicht (ca. 17kg) für das Verlegen der Einzelteile noch realisierbar war. Wichtig, um sicherzustellen, dass ein möglicher Strahlengang unterbrochen wird, ist die Verzahnung der einzelnen Profile. Zwischen den Stahlträgern und der ersten Lage Blei wurde noch zusätzlich eine Stahlplatte (t=5mm) verlegt um eine vollflächige Auflage des Bleis zu haben um einer Verformung aufgrund der Fliesseigenschaft von Blei entgegenzuwirken. Abb. 3: Zusätzliche Bewehrung zur Fundamentverstärkung Abb. 4: Verlegen der Bewehrung in der Rückwand 04 / 2014 Schweisstechnik / Soudure 25 b b Berichte Fassade Die Stadtbildkommission gab die Auflage, dass die Fassade am ganzen Gebäude gleich ausgeführt wird, mit Ausnahme der beiden Schiebetore, die für eine industrielle Nutzung des Raumes unumgänglich sind. Das Gewicht der Fassade und der Schiebetore verlangte ebenfalls die Erstellung eines Fundamentes, welches über die Länge der Fassade in einer Breite von 85 cm gemacht wurde. Weitere Anforderungen an die Fassade ist der Wärmedurchgangskoeffizient von U=1.1 W / (K•m²). Dazu ist eine 3-fach-Verglasung nötig Hallenkran Unsere eigene Anforderung war auch hier, die maximal mögliche Raumhöhe auszunutzen und den Kran oder besser den Kranhaken so hoch wie möglich bewegen zu können. Grundsätzlich darf keine Last am bestehenden Gebäude angebracht werden, somit war für den Kran eine Stahlkonstruktion zu erstellen. Bauablauf Die erste Bauphase bestand darin das Fundament in dem Bereich des Strahlenschutzraumes und des Schiebetors zu verstärken. Dazu wurde der bestehende Boden bis auf gewachsenes Erdreich abgetragen. Im Anschlussbereich wurde die vorhandene Bewehrung freigespitzt und mit zusätzlichem Bewehrungsstahl verstärkt. Normative Vorgaben schreiben die Verbindungsart vor. In unserem Fall wurden «Neu» und «Alt» mit einem Überlappstoss wie die EN ISO 17660-1 vorschreibt, verschweisst. Die Schweissnähte wurden nach EN ISO 17660-1 ausgeführt und bewertet. Nach dem Erstellen der Fundation, wurden die Wände und die Decke betoniert. Aufgrund der Wanddicke und der Anforderung an einen «nahtlosen» Übergang der einzelnen Wände, war die Festlegung der Betonieretappen wichtig. Abb. 6: Untersicht IPE Träger Deckenkonstruktion Abb. 7: Erste Bleielemente verlegt 3-lagig, Gesamtdicke 9 cm Abb. 8: Fassadenfundament mit Bewehrung in Vorbereitung für das Betonieren Abb. 5: Zum Ausbetonieren fertiger Bewehrungsstahl 26 Schweisstechnik / Soudure 04/ 2014 Bei diesen Wanddicken und -höhen entsteht ein hoher Schalungsdruck, der die Wahl der Schalungsart beschränkt. Die hohe Menge an Bewehrung ist nicht aus statischen Gründen nötig, sondern auf Vorgabe «Rissfreiheit» der Wände zurück zu führen. Berichte Zusammenfassung Der ganze Strahlenschutzbunker wurde in 5 Betonieretappen erstellt. Für die Fundamentverstärkung wurden die neuen Betonstähle an die bestehenden angeschweisst. In der EN ISO 17660-1 gibt es verschiedene Möglichkeiten für das Anschliessen von neuen und bestehenden Bewehrungen. Um die Grösse der Aufgrabung möglichst klein zu halten hat sich der Statiker für die geschweisste Variante entschieden, da die Überlappungslänge der Betonstähle dann geringer ist, als bei einer Kraftübertragung über Reibung. Abb. 9: Ansicht Strahlenschutzraum Wie bereits erwähnt, wurde vor Beginn der Schweissarbeiten Schweisser- und Arbeitsproben nach EN ISO 17660-1 erstellt und ausgewertet. Die VT Prüfung an den Schweissnähten auf der Baustelle wurden nach EN ISO 17637 geprüft und nach EN ISO 5817, Zulässigkeitsklasse C, bewertet. Das Verlegen der Bleidecke war für den Bauunternehmer die wahrscheinlich grösste Unbekannte. Aufgrund des geringen Abstands zwischen der Oberkante der Wände und der bestehenden Gebäudedecke musste alle Bleielemente von Hand eingebracht werden. Die Decke besteht aus 2552 Blei-Einzelstücken und wurde abschnittweise von der Wand zum Eingangsbereich, verlegt. Im Anschluss an die Arbeiten des Bauunternehmers kam der Torlieferant. Das Strahlenschutztor besteht aus einer Stahlhülle die zweiteilig angeliefert wurde und vor Ort zusammengeschweisst wurde, um anschliessend mit Barytbeton ausgefüllt zu werden. Um die nötige Abschirmleistung zu gewähren, ist das Tor 60 cm dick. An die Schnittstelle zum Strahlenschutztor wurde eine, für Betonarbeiten, hohe Toleranz an die Masshaltigkeit gestellt. Der Boden im Fahrbereich des Tor darf nur + / – 1mm Unebenheit aufweisen. Dies um zu verhindern, dass keine Streustrahlung unterhalb des Tors austritt. Zeitgleich wurde im Innenbereich der Kran montiert. Zu dessen Fertigstellung war es nötig dass der Elektriker den definitiven Stromanschluss legt. Bis zu diesem Zeitpunkt war auf der Baustelle nur der Baustromanschluss vorhanden. Die Montage der Schiebetür für den Personenzugang erfolgte ebenfalls im gleichen Zeitraum wie das Strahlenschutztor. Um den Strahlenschutzraum einsatzfähig zu machen und die Betriebsbewilligung der SUVA zu erhalten war noch das «Sicherungskonzept», d.h. das Erstellen des elektrischen Sicherheitskreises, nötig. Dieser Sicherheitskreis regelt die Sicherheitsstellungen von Tür und Tor, die Not-Aus-Stellung, sowie die nötige Verriegelung während der Bestrahlung mittels Gammaoder Röntgenstrahlung. Das Gesamtprojekt umfasste neben dem eigentlichen Bau des Strahlenschutzraums noch den Einbau eines Krans und eine Manipulationseinrichtung für die 450kV Röntgenröhre. Abb. 10: Das Tor in der Endmontage und in Position Abb. 11: Die Installationen sind abgeschlossen – bereit für Durchstrahlungen Über die gesamte Hallenlänge wurde ein Hallenkran montiert. Im Anschluss daran wurde die Fassade mit zwei Schiebetoren fertig gestellt. Wie beschrieben, war aufgrund des Fassadengewichtes von 250 kg / lfm, eine Fundamentverstärkung nötig. Der Einbau der Lüftung und Beleuchtung wurde nach Fertigstellung des Strahlenschutzraumes und der Montage des Hallenkranes realisiert. Die Abnahme erfolgte durch die SUVA ohne weitere Auflagen. Daniela Grütter / SVS 04 / 2014 Schweisstechnik / Soudure 27 b b Berichte Erfolgreicher Performance Check von Cloos bei Rittal Schweissanlage optimiert – Produktivität um 12 Prozent gesteigert Die Rittal GmbH & Co. KG ist weltweit führender Systemanbieter für Schaltschränke, Stromverteilung, Klimatisierung, ITInfrastruktur sowie Software & Service. Für das Schweissen der Schaltschrankrahmen sind am Standort Rittershausen mehrere Anlagen des Haigerer Schweissspezialisten Carl Cloos Schweisstechnik GmbH im Einsatz. Kürzlich hat ein Projektteam eine der Fertigungslinien optimiert, die von hoher Bedeutung für die gesamte Fertigung ist. Die Produktivität der vollautomatisierten Anlage stieg damit um 12 Prozent. Abb. 2: Die Schaltschrankrahmen können zwischen 400 mm B × 400 mm T × 800 mm H und 1200 mm B × 800 mm T × 2200 mm H variieren. Abb. 1: Die verkettete Anlage besteht aus insgesamt 15 Robotern und ist von enormer Bedeutung für die gesamte Fertigung. Am Standort Rittershausen produziert Rittal Schaltschränke für die Industrie – beziehungsweise Racks für IT-Anwendungen – in unterschiedlichen Ausführungen, welche die Basis für Systemlösungen darstellen. Insgesamt betreibt Rittal sechs Schweissanlagen von Cloos, darunter zwei vollautomatisierte Fertigungsanlagen. Diese bestehen jeweils aus 15 beziehungsweise 13 verketteten Robotern, etlichen Manipulatoren und umfangreicher Steuerungstechnik, die die Fertigungsabläufe koordiniert. Hier werden Schaltschrankrahmen verschweisst, deren Länge, Breite und Höhe individuell stark variieren kann. Die Werkzeuge verstellen sich automatisch gemäss Fertigungsplan auf die jeweils gewünschte Grösse, die aus über 1800 Schaltschrankmodellen gewählt wird. So verlassen pro Schicht hunderte geschweisste Schaltschrankrahmen jede der beiden Anlagen. Kontinuierliche Verbesserung im Fokus «Um unseren Kunden die Schaltschränke innerhalb von 24 Stunden zur Verfügung zu stellen, laufen die Fertigungslinien Tag und Nacht durch und sind teils auch am Wochenende in Betrieb» erklärt Gerhard Puhl-Turian, Abteilungsleiter Rohfertigung bei Rittal in Rittershausen. «Die Anlagen sind von höchster Bedeutung für die gesamte Schaltschrankfertigung, da hier sämtliche Serienschrankgerüste geschweisst werden. Wir legen daher grossen Wert auf ein kontinuierliches Verbesserungsmanagement» betont Puhl-Turian. 28 Schweisstechnik / Soudure 04/ 2014 Ein Projektteam, bestehend aus Cloos- und Rittal-Mitarbeitern, hat den komplexen Fertigungsablauf sowie die Verfahrenstechnik genau unter die Lupe genommen. An den komplexen Anlagen wurden umfangreiche Analysen in Form von Filmaufnahmen und Zeitmessungen einzelner Prozesse innerhalb des Fertigungsablaufs durchgeführt. Bei den Untersuchungen wurde auf folgende Kriterien besonderes Augenmerk gelegt: Taktzeit, Schweissnahtqualität, Prozesssicherheit und Nacharbeit. Hier hat Cloos Rittal konkrete Werte zur Verbesserung vertraglich zugesichert. Ausserdem sollten die Instandhaltungs- und Betriebsmittelkosten gesenkt werden. Abb. 3: Damit die Türen der Schaltschränke gut verschliessen, ist eine besonders flache Schweissnaht erforderlich. Ergebnis übertrifft Erwartungen deutlich Durch den Einsatz neuester Cloos-Technologie und einen umfangreichen Umbau der Anlage konnten die genannten Kriterien erheblich verbessert werden. Die permanenten Analysen des Produktionsprozesses und die daraus abgeleiteten Optimierungsmassnahmen führten zu einer stetigen Stabilität und Verbesserung der Produktivität. Die Taktzeiten konnten erheblich verbessert und die Störzeiten permanent verringert werden. Insgesamt konnte Rittal die Produktivität der Fertigungslinie um 12 Prozent steigern. Dieses Ergebnis liegt deutlich über den erwarteten 10,5 Prozent. Damit stellt Rittal eine noch höhere Produktverfügbarkeit sicher und kann seine Kunden noch schneller bedienen. Berichte Auch die Aufwendungen für die Instandhaltung konnten durch den Einsatz eines neuen MAG-Pulse-Schweissverfahrens deutlich reduziert werden. Eine besondere Herausforderung stellte die erforderliche flache Schweissnaht dar, damit die Türen der Schaltschränke gut schliessen. Bei der ursprünglichen Anlage wurde das Plasma-Pulver-Schweissverfahren eingesetzt, das wegen seiner hohen Oberflächenqualität gut für das Verschweis sen der Rahmen geeignet ist. Jedoch ist dieses Verfahren wartungsintensiver als das neue MAG-Pulse-Schweissverfahren und die Instandhaltungskosten sind vergleichsweise höher. Durch den Einsatz des verschleissarmen MAG-Pulse-Schweissverfahrens konnten diese Kosten bei gleichbleibender Schweissnahtqualität erheblich gesenkt werden. Projektteam plant weitere Optimierungen Der Anlagenumbau wurde detailliert geplant und reibungslos umgesetzt. Das gesamte Projekt wurde schrittweise während der Wochenenden und der produktionsfreien Zeit an Feiertagen realisiert, um jeglichen Produktionsausfall zu vermeiden. «Die Zusammenarbeit war sehr zielorientiert» hebt Puhl-Turian hervor. «Ein hohes Mass an Disziplin, Kreativität und Erfahrung aller Beteiligten führten zu dem positiven Ergebnis, das unsere Erwartungen übertroffen hat» so Puhl-Turian weiter. Er sieht einen grossen Vorteil in der räumlichen Nähe zu Cloos, da Ersatzteile innerhalb einer halben Stunde geliefert werden können. SFM – Information Die Herbsttagung findet am Fr. 31. Okt. 2014 in 3414 Oberburg bei Burgdorf BE statt. Bild 4: Das Projektteam von Cloos und Rittal arbeitet auch in Zukunft an neuen Ideen, um die Anlage weiter zu verbessern (v.l.n.r): Markus Nietsch (Projektleiter Rittal), Manfred Baumann (Leiter mechanische Instandhaltung, Rittal), Benedikt Cleffmann (Bauleiter, Cloos), Julian Schüler (Assistent der Produktionsleitung, Rittal), Frank Zöllner (Key Account Manager, Cloos) Das Projektteam berät sich auch in Zukunft und arbeitet an neuen Ideen, um die Anlage weiter zu verbessern. Aufgrund des ausgezeichneten Ergebnisses des Performance Checks optimieren Rittal und Cloos derzeit die zweite Fertigungslinie im Werk Rittershausen. Beide Partner möchten die Zusammenarbeit künftig intensivieren und Anlagen an weiteren Standorten optimieren. Besichtigung. Fa. Jenni Energietechnik 04 / 2014 Schweisstechnik / Soudure 29 b b Berichte Die Nacht der Fülldrähte vom 28. März 2014 Ein gelungener Event – ein grosszügiger Gastgeber – in den Produktionshallen von Calorifer AG in Elgg Max Huber, Schweissfachmann bei der voestalpine Böhler Welding Group Schweiz AG hatte die Idee für eine «Nacht der Fülldrähte». So wie er im Vorfeld, seine «eigenen Leute» für die Unterstützung dieses Vorhabens überzeugte, so tat er dies anschliessend bei seinen Kunden, bei Freunden und Interessierten. 80 Personen hatten sich angemeldet. Der Vorteil eines solchen Events ist das praktische Erlebnis. Ein Bericht über Fülldrähte wie in der SVS-Zeitschrift 06 / 13 von Dr. Ing. E. Engideniz kann Inhaltlich und fachlich kaum getoppt werden. Den Statements zum Thema Fülldrähte von hervorragenden Persönlichkeiten in der M. Huber SVS Nr. 04 / 13 ist nicht zu widersprechen. Alles scheint klar zu sein. Wie kommt es, dass Max den riesigen Aufwand zur Organisation einer solchen Veranstaltung auf sich nimmt? Zum Thema Fülldrähte ist doch alles bekannt, die Vorteile, die Grenzen, Hemmnisse, Chancen, alles. Wer rechnen kann weiss doch ganz genau, ab wann sich der Einsatz von Fülldrähten lohnt? Klar gibt es versteckte wirtschaftliche Vorteile, die im internen Betrieb erstmal erklärt, argumentiert, vorgeführt, ja «verkauft» werden müssen, aber letztendlich ist ein «break even» abschätzbar, basta. Oder vielleicht doch nicht? Der Austausch unter den Teilnehmenden an diesem Event zeigte diesbezüglich differenzierte Feinheiten und Nuancen auf. Schweissarbeiten an speziellem Rohr-in-Rohr Fernwärme Tauscher Die Frage, ob die leeren Reihen mit interessierten Zuhörern gefüllt werden könne klärte sich rasch auf. 65 Personen haben sich letztendlich bei Calorifer eingefunden. 30 Schweisstechnik / Soudure 04/ 2014 Berichte Typische Calorifer Produkte Zwischenkühler für Turbo-Kompressoranlage in Südafrika Der Begrüssungsvortrag der Gastgeberfirma vermittelte Interessantes über die Calorifer AG und deren Zugehörigkeit zur Hofast AG Holding. Fertigungsmöglichkeiten an zwei Standorten in der Schweiz, in Deutschland, Serbien und China geben der Calorifer die notwendige Flexibilität in diesem hartumkämpften Geschäft. Grosse Flexibilität und weites Produktportfolio in der Schweiz bei gleichzeitiger Konzentration auf bestimmte Produkte im Ausland sind Konzept. Die Imagebroschüre unter www.calorifer.ch ist auf jeden Fall lesenswert. Ganz wichtig scheint mir das Zusammenspiel von Engineering und Produktion, eine Schlüsseldisziplin für den Werkplatz Schweiz. À propos, wer hat´s erfunden? Calorifer ist ja führend in «Heat Transfer», aber die Ingenieure haben anscheinend alles der Natur abgekupfert. Das Chamäleon kühlt durch Gähnen, die Pinguine lassen erst gar nicht zu, dass warmes Blut in die Füsse fliesst, die Elefanten tauschen Wärme über ihre grossen Ohren, und so weiter. Bei Calorifer scheinen die Ingenieure tatsächlich die Natur als deren Vorbild zu sehen! Da hatte es unser Schweissfachingenieur Reinhard Smolin schon schwieriger. Er hielt den technischen «Einstimmungsvortrag» mit all den eingangs erwähnten sowieso schon bekannten Aspekten, ... dachte ich. Doch: Erstens waren grundlegende Facts von Fülldrahtanwendungen längst nicht allen Teilnehmenden «sowieso schon bekannt», und zweitens wusste Reinhard einige mir «sowieso schon bekannte Aspekte» gehörig zu relativieren. Jedenfalls, bis jetzt war es ja wieder nur Therorie, es wurde Zeit, in die Praxis einzusteigen. Dazu bildeten sich 3 Gruppen. Als «neutraler Zuschauer» war ich echt verblüfft über die angeregten Diskussionen und Argumente. Fast keine Argumente waren falsch, sie wurden nur unterschiedlich gewichtet. Fernwärmestation für Zentrum «Puls 5» (3,3 MW Wärmeleistung) Positionsschweissungen an hochlegiertem Werkstoff-Rohr Kühlerbündel-Herstellung für Generator-Gas Kühler und Zwischenkühler für Kompressoren (Lamellenkühler, Platefin Technologie) Im o.g. Beispiel hatte der Drehtisch bereits Feierabend. Die Demonstration war «Schweissen in Position» mit dem Fülldraht Böhler EAS 4 PW FD Dia. 1,2 mm. Hier konnte der Fülldraht alle seine nachgesagten Vorteile voll ausspielen. Der Anwendungstechniker Sigi Pfleger vom Böhlerwerk in Kapfenberg gab natürlich zusätzliche Informationen, was durch die blosse Betrachtung durch den Schweisschild nicht ersichtlich war. 04 / 2014 Schweisstechnik / Soudure 31 b b Berichte Kritische Blicke von Fachleuten, hier waren Ergebnisse gefragt, keine Behauptungen! Und diese jungen Männer? Erstaunt vom Ergebnis? Na ja, völlig so wie erwartet war es wohl nicht, es war noch besser! Fachleute unter sich, lauter richtige Argumente. Welche wiegen am schwersten? Toni Pelosi von Calorifer relativiert vorschnelle Aussagen pro und contra Fülldraht Wie sich herausstellt ist der grosse Vorteil in dem geringeren Spannaufwand (Heften), und vor allem in der geringeren Richtzeit (weniger Wärmeeinbringung) zu suchen – und zu finden. Toni Pelosi von Calorifer erklärt es gelassen. Mutmassungen sind des Forschers Antrieb, es herauszufinden. Alle Arbeitsgänge inkl. der Vorspannwerte sind beim MIG-Schweissen eingespielt. Beim FD-Schweissen muss man sich an die optimalen (minimalen) Aufwände erst wieder herantasten. Erst dann sind definitive Aussagen über die Wirtschaftlichkeit möglich. Die Diskussionen waren vielschichtig, .... Ich erlaube mir ein Zitat von Rolf Moser aus der SVS 04 / 13. «Der Fülldraht kann seine Kostenvorteile nur ausspielen, wenn er in der richtigen Version am richtigen Objekt mit den richtigen Parametern eingesetzt wird». So wahr diese Aussage ist, so schwierig ist (manchmal) die Beurteilung der «richtigen Version» und des «richtigen Objekts». Eine weitere Anwendung am Drehtisch: Wohl kein Fall für Fülldraht? Der Brenner bleibt eingespannt in optimaler Position. Die Scheibe dreht sich. ... sie dauerten lange, die Diskussionen, bis in die Nacht hinein. Aber eben, ... es war ja auch «die Nacht der Fülldrähte». Hochlegierte Kehlnaht-Schweissung mit Fülldraht in Position PA. Eine Standardaufgabe. Fülldraht vs Massivdraht! Fact ist: Die reine Schweisszeit ist kürzer als bei Massivdraht. Verglichen mit dem Gesamtzeitaufwand: Aufspannen, Richten, etc. ist die Einsparung jedoch relativ gering. Weniger Spritzer? – OK! Moderne Pulsanlagen, wo sind da die Spritzer? 32 Schweisstechnik / Soudure 04/ 2014 Ein besonderer Dank geht an die Gastgeber, die wesentlich zum Gelingen dieses Anlasses beigetragen haben. Auch für die Bedienung von Speis und Trank gebührt ein herzliches Dankeschön an Franziska Mettlach und Christine Aeberli von Böhler Welding sowie Ursula Huber, Ehefrau von Max. Martin Imthurn, voestalpine Böhler Welding X-man-Rätsel Gewinne eine Reise - Men nach Amsterdam Antwort einsenden an: [email protected] Einsendeschluss: 28. August 2014 4 Auflösung in der nächsten Ausgabe = ? Rätsel X 2014 Ein Faustkeil könnte es sein, aber die Steinzeit ist ja schon vorbei (sie ging aber nicht mangels Steinen zu Ende). Etwas kleiner als die unten gezeigte Lösung ist das Teil vermutlich auch, nur, so perfekte Konturen findet man eher in der Kunst als im rauen Schweisseralltag, es sei denn wir haben die Schweisstechnik so verfeinert, dass es möglich wäre. Schon mal gesehen? Was ist es? Auf Ihre Einsendung freue ich mich! 3 Auflösung X = 2014 «Maman» die Mutter Konstruktion war vielleicht etwas weit hergeholt, aber sie stand im Museumspark Riehen und in ihrem Beutel befinden sich 26 Marmor-Eier respektabler Grösse. Eine Spinne, geschweisst aus rostfreiem Stahl und als Bronzeabguss in alle Welt gesandt, als da sind Paris, New York, Bilbao aber auch Bern, Genf und Zürich. Geschaffen wurde sie von Louise Bourgeois (1911 – 2010) und genannt «Maman» die Mutter. Bei einer Abmessung von 9,27 x 8,91 x 10,23 m und einem Gewicht von 8165 kg schon beeindruckend! Die Schweisstechnik macht’s möglich! Teilnahmebedingungen: In diesem Jahrgang erscheinen sieben Rätsel. Jede richtige Lösung kommt in die Verlosung, d. h. mit mehreren richtigen Lösungen vervielfachen sich die Chancen des Einsenders im Jahr bis zu 7-fach! Der Einsendeschluss wird bei jedem Rätsel bekannt gegeben. Zu gewinnen ist eine Reise nach Amsterdam inkl. Übernachtung und Taschengeld. Die Verlosung unter den korrekt eingegangenen Antworten findet jeweils anlässlich der Jahresversammlung statt. MitarbeiterInnen des SVS und der Redaktion sind von der Teilnahme ausgeschlossen. 04 / 2014 Schweisstechnik / Soudure 33 b Wir bieten Hand Die Qualitech AG ist der Spezialist für anspruchsvolle Schweissaufgaben in Bezug auf Werkstoffe, Geometrie und Anwendungszwecke. Produktion und Engineering vereint Fertigungskompetenzen in mechanischer Bearbeitung und Schweisstechnik mit dem zugehörigen Ingenieurswissen. Unsere Spezialisten bieten Support für die hauseigene Produktion sowie für Kundenaufträge. Verbindungstechnik • Schweissdienstleistungen • Komplettfertigung • Anspruchsvolle Schweissaufgaben Qualitech AG Almuesenacherstrasse 3 CH-5506 Mägenwil Tel. +41 (0)62 889 69 69 [email protected] www.qualitech.ch Qualitech Innotec Sulzer-Allee 25 CH-8404 Winterthur +41 (0)52 262 21 52 [email protected] FFotowettbewerb 2014 Wir suchen – senden Sie uns Ihre Bilder zum Thema: «Menschen Schweissen, Trennen oder Beschichten» Einsendeschluss: 31. Dezember 2014 Bildsendungen an: nadja.heikkinen @ svsxass.ch, Jury: Redaktionskommission Teilnahmebedingungen: Teilnehmen am Fotowettbewerb 2014 kann jeder, ausgeschlossen sind die Mitglieder der Jury des Fotowettbewerb, sowie die Mitarbeiter des SVS. Die Bilder müssen in digitaler Form mit einer Auflösung von min. 2304 x 3072 Pixel (7.1 MP) bei 18 x 24 cm, Hoch- oder Querformat inkl. einem Bildtitel, der Anschrift, einer E-Mail-Adresse und einer Telefonnummer eingeschickt werden. Jeder Teilnehmer darf bis zu drei Bilder einreichen. Am Jahresende wird eine Gesamtbeurteilung von der Jury durchgeführt, die 3 besten Bilder werden Prämiert. Bei genügenden Einsendungen werden die besten 12 Bilder in einem SVS-Kalender zusammengefasst. Die eingereichten Bilder dürfen nicht im Rahmen einer Marketing- bzw. PR-Kampagne verwendet worden sein bzw. bis zur Preisverleihung verwendet werden. Die besten Bilder werden prämiert 1. Preis: 2. Preis: 3. Preis: Gutschein im Wert von CHF 1’000.00 Gutschein im Wert von CHF 600.00 Gutschein im Wert von CHF 300.00 Urheberrechte und Rechtseinräumung Jeder Teilnehmer versichert, dass er die uneingeschränkten Rechte für alle Bilder besitzt und bei der Darstellung von Personen keine Persönlichkeitsrechte verletzt. Der Teilnehmer wird Vorstehendes auf Wunsch schriftlich versichern. Sollten dennoch Dritte Ansprüche wegen Verletzung ihrer Rechte geltend machen, so stellt der Teilnehmer die Veranstalter von allen Anspüchen frei. Jeder Teilnehmer räumt dazu dem SVS die Nutzungsrechte der Bilder für den Wettbewerb, die Berichterstattung sowie zur weiteren Verwendung ein. Der SVS übernimmt keine Haftung für den Verlust oder eventuelle Beschädigung der eingereichten Bilder. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. MitarbeiterInnen des SVS und der Redaktionskommission sind von der Teilnahme ausgeschlossen. b Berichte Was macht eigentlich … Ernst Buess? Zur Person Geboren am 30. 5. 1938 in Böckten (BL) und heute seit nunmehr 41 Jahren wohnhaft in Thürnen, d.h.in Sichtweite von Böckten. Als Familienvater von 4 Kindern und 5 Enkelkindern ist man privat bereits gefordert, was aber bei Weitem nicht das ganze Beschäftigungsspektrum abdeckt und abdeckte. Zehnkämpfer sind noch heute bewunderte Athleten und wenn man meherere Kränze vorweisen kann ist das sicher ein Leistungsausweis besonderer Art. Auch das Laufen (2 bis 3 × wöchentlich je 5 – 10 km) waren eine Herausforderung bis vor wenigen Jahren. Das Wahrnehmen von Körpersignalen, nicht Krankheit oder Verschleiss, führten zu einer ebenso befriedigenden Bewegungsart. Als Hündeler ist man folgerichtig und regelmässig an der Luft, und auch ein Irisher Setter will bewegt werden. Als Gegenpol zu diesen «mobile actions» steht das Pistolenschiessen in der Meisterschaftsklasse. Aus meiner Sicht ein eher statisches Hobby, bei hohem Konzentrationsaufwand ist hier eine ruhige Hand und ein gutes Auge Voraussetzung für den Erfolg. Der Leistungsausweis ist hinter Glas und gut sichtbar präsentiert. Begleitend und folgerichtig sind 35 Jahre im Vorstand und Funktionstätigkeiten im Verein, wobei E. Buess noch heute Kassier in 2 diesbezüglichen Institutionen ist. Nicht zu vergessen ist seit ca. 50 Jahren Aufzucht (und Verzehr?) der Küngel – hochdeutsch auch Kaninchen genannt. Ein Spiegelteleskop in der Ecke verweist auf manche durchwachte Nacht und auf hoffentlich erbauende Signale aus dem Weltraum. Ob Hund oder Katze – natürlich im eigens geflochtenen Korb fühlen sie sich wohl. 36 Schweisstechnik / Soudure 04/ 2014 Leistungsausweis einer ruhigen Hand und eines guten Auges – so mancher Schuss ging hierbei wohl in’s Schwarze Berufliche Tätigkeit • Als gelernter Maschinenmechaniker erfolgreiches Studium Maschinenbau in Luzern. • Als Maschinenbau-Ingenieur 15 Jahre bei Buss, Pratteln beschäftigt. Wovon 2 Jahre als Assistent des Betriebsleiters und 13 Jahre als Montageleiter für anspruchsvolle Schweisskonstruktionen wie Grosstankanlagen, Druckbehälter, Druckrohrleitungen und Panzerungen für Wasserkraftwerke. • Ein beruflicher Höhepunkt war sicher die Montageleitung des (BUSS)-Sicherheitsbehälters im KKW Gösgen, immerhin eine Kugel im Durchmesser von 52 m. • 1976 erfolgte das Studium der Schweisstechnik mit dem Abschluss als Schweiss-Fach-Ingenieur (SFI) an der «Schweisstechnischen Lehr- und Versuchsanstalt (SLV)» in Duisburg. • Im Herbst 1978 Eintritt beim «Schweizerischer Verein für Schweisstechnik, SVS» in Basel als Schweiss-Ingenieur. • Ab 1979 Bereichsleiter der Abteilung «Schweissen & Prüfen» bis zur ordentlichen Pensionierung im Jahr 2003. Ein Schwerpunkt seiner Tätigkeit lag sicher auf dem Auf- und Ausbau der «Zerstörenden Werkstoffprüfung», mit Fokus auf die Auswertung von Verfahrensprüfungen SVDB-pflichtiger Objekte. Ergänzend dazu kam die Ausbildung in der zerstörunsgfreien Prüfung u.a. bei der BAM. Dieses Leistungsspektrum befähigte E. Buess nicht nur zu SVSinternen Schulungen sondern auch zu Lehrtätigkeiten bei der Deutschen Gesellschaft für zerstörungsfreie Prüfungen im Bereich «Objektkunde und Durchstrahlungsprüfungen» an der «Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung BAM» in Berlin. Berichte Als weiterer beruflicher Höhepunkt gilt für E. Buess der Neubau des SVS Breiti, d.h. auch der Umzug von St. Alban-Vorstadt an den jetzigen Standort. Die Routine des Schweiss- und Prüf-Alltags wurde interessanterweise unterbrochen durch die Überwachung der Schweissund Prüfarbeiten an der Wettstein- und der Dreirosenbrücke in Basel. Was macht Ernst Buess heute? Konstruktionen besonderer Art, d.h. Korbflechten in schönster Schweizer Heimatwerk-Tradition. Die Initialzündung dazu kam, wie so oft bei kreativen Menschen, von der besten Ehefrau der Welt. Frau Buess als Leiterin der Werkstube im Altersheim Thürnen kam in dieser Funktion zur Technik des Flechtens. Folgerichtig kam dann in der häuslichen Diskussion das Thema zur Sprache nach dem Motto:«Du könntest doch ....»! Vom ersten Bodenkreuz bis zum fertigen Produkt – zahlreiche Arbeitsschritte Kein Stahl, kein Eisen sondern biologischer und gewachsener Werk- und Baustoff, das war schon eine Herausforderung. In früheren Zeiten füllten die Bauern die Wintertage mit Korbflechten aus, für den Eigenbedarf und als Zuverdienst. Nun, diese Zeiten sind in der modernen Bewirtschaftung vorbei, die Zeit wird anderweitig genutzt. Aber die Weiden stehen immer noch an Flussläufen und Bächen und wachsen still vor sich hin. E. Buess verarbeitet nur einheimische Weiden für seine Körbe, damit ist eine variantenreiche Farbpalette der ungeschälten Triebe vorgegeben. Das allseits bekannte Peddingrohr wird nur bei Ummantelungen für Henkel und anderen Verbindungen eingesetzt. Verwenbar, d.h. flechtbar sind aber nur einjährige Triebe. Wohnt man so viele Jahre im Gebiet, kennt man (fast) Jedermann, also auch Buure und / oder Baum-Besitzer und erhält dann – vielleicht nach einem guten Umdrunk – die Genehmigung zur Nutzung der Weiden. Die Weidstöcke müssen geschnitten werden, auf das im nächsten Jahr frische Triebe genommen werden können. Nun gilt es zu unterscheiden in Gelb, Grün, Dunkelbraun in den verschiedensten Farbnuancen. Die gelben Korbweiden eignen sich am besten für diese Zwecke. Auch die Abmessungen (Durchmesser) sind entscheidend, die dünneren (bis zu 6-7mm) werden direkt verarbeitet, die dickeren Durchmesser werden gespalten (hälftig oder gedrittelt) und anschliessend auf Mass gehobelt. 04 / 2014 Schweisstechnik / Soudure 37 b b Berichte ..... Ernst Buess Doch vor den Erfolg haben die Götter den Schweiss gesetzt. So liefen die ersten Versuche in 3 Etappen ab: 1. kalter Vorgang – Weiden schneiden im Oktober bis März 2. warmer Vorgang – flechten und schwitzen so gut es geht 3. heisser Vorgang – Verbrennen der misslungenen Arbeit! Aber Übung macht bekanntlich den Meister. Mit den Augen stehlen bei Profiarbeiten, schlau machen in Fachliteratur, Begeisterung zum Thema und handwerkliches Geschick machten sich auf die Dauer nicht nur bezahlt sondern auch fachkundig. Denn der Bedarf für Flechtware ist vorhanden und immer nur Kunststoff ist auf Dauer ja langweilig! 38 Schweisstechnik / Soudure 04/ 2014 Berichte ..... Ernst Buess Das Flechten an sich Grüne, d.h. frische geschnittene Ruten werden während der Winterzeit verarbeitet, jedoch nicht in einem Arbeitsgang. Zuvor wird der Korbboden, ähnlich einer Schweissarbeit, geflochten auf Mass und anschliessend gerichtet. Die Form «lebt» ja noch in gewisser Weise und arbeitet, schwindet beim Trocknen. Die Zahl der sternförmig angeordneten Bodenrippen ergeben zwangläufig die vierfache Anzahl der Steller – das sind die senkrechten «Stäbe» des Korbes. Als Maschinenmechaniker verlässt ... am «Oltiger Määrt» man sich natürlich nicht nur auf’s Gefühl, sondern in einer quasi Serienfertigung auf Abmasse (siehe Diagramm) und auf ein harmonisches Bild des Ganzen. Sind die Steller gesetzt beginnt das Flechten bis zu ca. 1 / 3 der Korbhöhe. Danach folgt eine Trocknungsphase mit anschlies sendem Stauchen (klopfen) des Flechtwerks. Ist die Korbhöhe erreicht und fachgerecht gestaucht wird der Rand geflochten und die Henkel eingebracht und gewickelt. Dürre, trockene Weiden müssen vor der Verarbeitung bis zu 2 Wochen gewässert werden. Die Zwischenzeiten zur Trocknung sind dann jedoch kürzer (2 Tage). Das Werkzeug Wichtigstes Werkzeug ist sicher die Hand und das kritische Auge. Darüberhinaus braucht es diverse Stichel und Schneidwerkzeuge. Ein Hobeleigenbau gestattet das Dickenhobeln, andere Einrichtungen werden je nach Bedarf selber erstellt. Das Handwerk der früheren Jahre war einfach und effizient, die Innovationen zweckgebunden. Das Marketing Den Formen sind praktisch keine Grenzen gesetzt, trotzdem bewegt sich das «Normalangebot» in einem festen Rahmen. In der Regel handelt es sich um Körbe / Zainen für die verschiedensten Anwendungen. Ein Stubenwagen für unsere Kleinsten ist sicher ein gern erhaltenes Geschenk. Hunde- oder Katzen- körbe erfreuen sich ebenfalls grosser Beliebtheit für die Lieblinge im Haus oder Vogelfutterhäuschen für die Gefiederten im Garten. Natürlich nimmt Ernst Buess gerne auch private Bestellungen entgegen, der «richtige» Markt ist jedoch der alljährlich stattfindende Oltinger Markt in einem Ort gleichen Namens, heuer am 17. / 18. Mai 2014 und leider schon vorbei, wenn diese Ausgabe erscheint. H. Moritz / SVS 04 / 2014 Schweisstechnik / Soudure 39 b b Berichte Eine Anlage für vielfältige Produktionsanforderungen Metallbau Steg im Wallis investiert in multifunktionales CNC-Schneidsystem Herstellung von Chemieapparaten, Bau und Montage von Telekommunikationsanlagen, sonstiger Anlagen- und Apparatebau: Das Tätigkeitsfeld der Metallbau Steg AG im schweizerischen Steg (Wallis) erfordert die technische Möglichkeit, eine ganze Reihe von Anforderungen zu erfüllen: Fasenschneiden, Bohren, Rohrschneiden sowie die Bearbeitung von Behälterböden – und dies alles mit der grösstmöglichen Präzision. Ruedi Seiler, Geschäftsführer der Metallbau Steg AG: «Wir wollen unser Kundenspektrum erweitern. Daher haben wir uns im vergangenen Jahr entschieden, in ein neues CNC-Schneidsystem zu investieren». Voraussetzung für die Gewinnung neuer Auftraggeber ist laut Seiler ein Höchstmass an Flexibilität. Die neue Anlage müsse extrem viele Anforderungen bei höchster Qualität bewältigen können. Daher habe man die Angebote verschiedener Hersteller genau verglichen und sich schlussendlich für ein multifunktionales CNC–Schneidsystem entschieden: Eine MG-Führungsmaschine aus dem Hause MicroStep. Im Entscheidungsprozess unterstützt wurde er vom Fachhändler LWB Weldtech AG, der ein Partner von MircoStep ist. Zusammen mit Stefan Seiler – Geschäftsführer der Metallbau Steg AG – wurden die konkreten Eckdaten der Anlage fixiert. Mit einer Gesamtfläche von 6.000 × 3.700 mm kann nahezu jedes gängige Blechtafelformat bearbeitet werden. Aufgrund der leistungsstarken Stromquelle HiFocus 360i von Kjellberg Finsterwalde sind auch Fasenschnitte bis zu einer Materialstärke von 40 mm im Baustahlbereich jederzeit realisierbar. Nicht nur Flachbleche, sondern auch geometrische Werkstücke wie Rohre, Profile sowie Behälterböden können mit V-, Y- und K-Fasen aber auch variablen Fasen, die für eine Vielzahl von Schweissverfahren notwendig sind, versehen werden. Das MicroStep Multifunktions-Schneidsystem der Baureihe MG mit R5 Fasenschneidkopf, automatischer Kalibriereinheit, einer RSV 700 Rohrschneidevorrichtung, 7,5 kW Bohrspindel sowie einem Spezialtisch zur Bearbeitung von Behälterböden. Fasenschneiden Für absolut präzise Fasenschnitte kommt das automatische MicroStep Kalibriersystem ACTG® zum Einsatz. Der gesamte Kalibrierprozess läuft automatisch ab und eliminiert Abweichungen im Hundertstel-Millimeter-Bereich. Durch die selbstständig nachspannende Brennerhalterung des Fasenschneidkopfs wird bereits gewährleistet, dass die Abweichung selbst nach einer Brennerkollision nicht grösser als 0,5 mm ist. Den Rest erledigt die Steuerung der Kalibrierstation: Dazu werden die genauen Endpunkte der Brennerspitze bei unterschiedlicher Rotation (X-, Y- und Z-Koordinaten) gemessen. Auf Basis der gemessenen Abweichungen errechnet die Steuerung alle erforderlichen Korrekturwerte, welche beim nächsten Schneidprozess automatisch angewendet werden. Dieses automatische Kalibriersystem sorgt für eine gänzlich neue Qualität in Bezug auf das Fasenschneiden. Es verbessert signifikant die Präzision und Masshaltigkeit des Schneidprozesses, macht langwierige mechanische Einstellarbeiten überflüssig und steigert erheblich die Produktivität der Anlage. Das Team der Metallbau Steg AG mit dem neuen Schneidsystem 40 Schweisstechnik / Soudure 04/ 2014 Berichte Rohr- und Profilbearbeitung Gleiches gilt selbstverständlich auch für Rohre, die ohne weiteres auch länger als 6.000 mm sein dürfen. Die Bearbeitung der Rund- oder Vielkantprofile erfolgt an dieser Anlage in einem eigens dafür vorgesehenen Rohrbearbeitungsschacht und ermöglicht den Zuschnitt von Rohren mit 30 bis 700 mm im Durchmesser (Rundrohre). Der Vorteil dieser Bauweise ist die Flexibilität, sowohl Rohre als auch Flachbleche bearbeiten zu können. Der in den Schneidtisch integrierte Rohrschacht lässt sich bei Bedarf mit Rahmenelementen abdecken und vollflächig als abgesaugter Schneidtisch nutzen. Zum Be- und Entladen von Rohren fährt das Maschinenportal in die Parkposition. So können Rohre sicher mit einem Kran auf die Auflageböcke gelegt und in das Backenfutter gespannt werden. Eines der Highlights der Anlage: Ein Spezialtisch, der die Bearbeitung von Behälterböden ermöglicht Behälterbodenbearbeitung Ein echtes Highlight und Alleinstellungsmerkmal ist die Ausstattung der Anlage mit einem Spezialtisch, der die Bearbeitung von Behälterböden bis 2.500 mm Durchmesser ermöglicht. Verhältnismässig hohe Abweichungen von einem Behälterboden zum anderen – selbst innerhalb einer Charge – sind nicht ungewöhnlich und erfordern ein intelligentes Schneidsystem, welches diesen Faktor einkalkuliert und kompensieren kann. Um alle Abweichungen in Wölbung und Form ermitteln zu können, führt das MicroStep®-Schneidsystem bei Programmstart automatisch eine Reihe von Messungen am Behälterboden durch. Die Steuerung verrechnet die individuellen Messdaten mit der allgemeinen geometrischen Formel des Behälterbodens und integriert diese in den aktuellen Schneidplan. Das System reagiert somit intelligent und autodidaktisch auf Abweichungen und sorgt sowohl bei einzelnen Sonderanfertigungen als auch bei Grossserien für höchste Präzision am fertigen Produkt. Selbst bei der alternativen Bearbeitung mit Robotern können Abweichungen nicht in diesem Masse kompensiert werden, da Roboter den angelernten Arbeitsablauf jedes Mal lediglich exakt wiederholen. Völlig abgesehen von manuellen Bearbeitungsverfahren, bei denen jeder Durchbruch zuerst errechnet, konstruiert, geschnitten und schliesslich mühsam nachbearbeitet werden muss. Bohren, Gewinden, Senken Bohren, Gewinden und auch Senken sind für die Metallbau Steg AG unverzichtbar. Das war auch die Meinung des Produktionsteams, das in die Entscheidung für das neue Schneidsystem mit einbezogen wurde. Die Bohrapplikation kann auch in stärkste Materialien bis 40 mm Ø bohren, Gewinde schneiden (bis M33) und senken. Selbstverständlich auch alles in einem Schneidprogramm vereint, so dass der Bediener das perfekt gebohrte und geschnittene Bauteil direkt vom Brennschneidtisch entnehmen kann. Die Vorteile: Kein zeitintensives Bauteilehandling zur nächsten Anlage, kein weiteres Spannen und auch keine erneute Programmierung des Bauteils am Bearbei- Ein komplexes Schnittmuster, für das die Maschine vollautomatisiert folgende Arbeitsschritte ausgeführt hat: Bohren, Senken, Gewinden, Markieren, Körnen, Löcher und Innenkonturen schneiden, Aussenkonturen und Fasen schneiden. Das Ergebnis beeindruckt: 12mm Plasmaloch bei 12mm starkem Baustahl. tungszentrum – die gesamte Bearbeitung findet an einer Anlage statt. Einschliesslich Gewindeschneiden und Senken. 04 / 2014 Schweisstechnik / Soudure 41 b b Berichte Metallbau Steg AG Seit 1970 ist die Firma Metallbau Steg AG an ihrem Firmensitz in Steg (Wallis) aktiv. Das Tätigkeitsfeld erstreckt sich von der Herstellung von Chemieapparaten, dem Bau und der Montage von Telekommunikationsanlagen über den allgemeinen Anlagenund Apparatebau bis hin zur mechanischen Herstellung von Bauteilen. Aktuell beschäftigt das Unternehmen 17 Mitarbeiter. www.metallbau-steg.ch Bestückt mit vollautomatisch rotierendem Schneidkopf (oben) und Rohrschneidvorrichtung (unten) Das 7,5 kW Bohraggregat ermöglicht präzise Bohrungen und Senkungen bis 40 mm Ø sowie Gewindeschnitte bis M33. Die Kalibriereinheit vermisst neben dem Plasmabrenner auch alle Bohrwerkzeuge auf Abnutzung und eventuelle Abweichungen. Für schnelle Prozess- und Werkzeugwechsel steht ein 8-faches Werkzeugmagazin zur Verfügung, in dem die Werkzeuge sicher vor Schneidstäuben und Beschädigung geschützt sind. Nach dem Bohren kann so beispielsweise automatisch auf ein Gewindeschneidwerkzeug oder Senkwerkzeug gewechselt werden. Nach abgeschlossener spanender Bearbeitung wechselt die Anlage auf den Plasmabrenner und schneidet alle ausstehenden Konturen (2D sowie 3D). Alle Schnittfugen werden für optimale Masshaltigkeit des fertigen Bauteils selbstverständlich automatisch ausgeglichen. Ruedi Seiler und sein Team sind stolz auf die Investition in das neue intelligente Multifunktionssystem. Mittlerweile wurde die Anlage in Betrieb genommen und pünktlich, wie in der Projektierungsphase besprochen, übergeben. 100% Produktivität – das war das gemeinsam angestrebte und ist das nun erreichte Ziel! 42 Schweisstechnik / Soudure 04/ 2014 MicroStep Europa GmbH MicroStep zählt zu den weltweit führenden Herstellern CNCgesteuerter Schneidsysteme. Das Unternehmen entwickelt und produziert Plasma-, Autogen-, Laser- und Wasserstrahl-Schneidsysteme – von kleinen CNC-Anlagen für Schulen und Werkstätten bis hin zu massgeschneiderten Fertigungsstrassen für Stahlcenter, Schiffswerften oder die Automobil- und Luftfahrtindustrie. Darüber hinaus bietet MicroStep Automatisierungssysteme und Softwareapplikationen für fast alle Bereiche der metallverarbeitenden Industrie und den Energiesektor. MicroStep Europa GmbH www.microstep-europa.de m mitteilungen Kursprogramm schweissen – E / g / mIg / mAg / tIg Kursprogramm Einführungskurse svs-mitglieder Andere Wolframschutzgasschweissen TIG 5 Tage 11.08. – 15.08.2014 Basel CHF 1200.– CHF 1400.– Wolframschutzgasschweissen TIG 5 Tage 24.11. – 28.11.2014 Basel CHF 1200.– CHF 1400.– Metallschutzgasschweissen MAG 5 Tage 03.11. – 07.11.2014 Basel CHF 1200.– CHF 1400.– Lichtbogenhandschweissen (E) auf Anfrage Gasschweissen (G) auf Anfrage Weiterbildungskurse als vorbereitung zur schweisserprüfung Wolframschutzgasschweissen TIG 9 Tage 18.08. – 28.08.2014 Basel CHF 2000.– CHF 2300.– Wolframschutzgasschweissen TIG 9 Tage 01.12. – 11.12.2014 Basel CHF 2000.– CHF 2300.– Metallschutzgasschweissen MAG 9 Tage 10.11. – 20.11.2014 Basel CHF 2000.– CHF 2300.– Aluminiumschweissen MIG 9 Tage 10.11. – 20.11.2014 Basel CHF 2250.– CHF 2650.– Aluminiumschweissen TIG 9 Tage 01.12. – 11.12.2014 Basel CHF 2250.– CHF 2650.– Lichtbogenhandschweissen (E) auf Anfrage Gasschweissen (G) auf Anfrage Firmenkurse Individuelle Schweisskurse oder Sonderkurse zur Aus- und Weiterbildung nach Ihren Wünschen, in Ihrem Hause oder beim SVS, offerieren wir gerne. Schweisserprüfungen 23.06. 21.07. 25.08. 44 Schweisstechnik / Soudure 04 / 2014 – – – 27.06.2014 25.07.2014 29.08.2014 Während dieser Daten kann ein beliebiger Tag für die Schweisserprüfung ausgewählt werden. mitteilungen spezial-Kurse schweissen, löten, spritzen, schweissfachmann, zfp, sichtprüfung spezialkurse Grundlagen im praktischen Schweissen 4 Tage 29.09. – 02.10.2014 Basel CHF 1450.– CHF 1700.– Einführung in die Schweisstechnik 3 Tage 04.08. – 06.08.2014 Basel CHF 1250.– CHF 1500.– Löten 2 Tage 15.09. – 16.09.2014 Basel CHF 800.– CHF 900.– Schweisspraktiker SVS Theoretische Ausbildung Theoretische Prüfung 10 Tage 1 / 2 Tag 11.08. – 22.08.2014 15.09.2014 Basel Basel CHF CHF 2500.– 450.– CHF 2500.– CHF 450.– Schweissfachmann (IWS) Grundlagenausbildung IWS 0 Eintrittstest Hauptkurs IWS I (Theorie) Zwischenprüfung Schweisstechnische Praxis IWS II Sonderverfahren Hauptkurs IWS III (Theorie) Schweissfachmannprüfung IWS 5 Tage 1 Tag 5 Tage 1 Tag 5 Tage 3 Tage 15 Tage 1 Tag 04.08. – 08.08.2014 11.08.2014 25.08. – 29.08.2014 01.09.2014 01.09. – 05.09.2014 08.09. – 10.09.2014 20.10. – 07.11.2014 15.12.2014 Basel Basel Basel Basel Basel Basel Basel Basel CHF 1200.– CHF 125.– CHF 1200.– CHF 125.– je Verfahren CHF 550.– CHF 3600.– CHF 1200.– CHF 1200.– CHF 125.– CHF 1200.– CHF 125.– CHF 350.– CHF 550.– CHF 3600.– CHF 1200.– 22.09. – 24.09.2014 25.09.2014 Basel Basel 01.09. – 03.09.2014 08.09.2014 Yverdon Yverdon 20.10. – 31.10.2014 25.11.2014 Basel Basel Visuelle Sichtprüfung VT 1&2 (WS) deutsch Ausbildung 3 Tage Prüfung 1 Tag Zertifizierung Visuelle Sichtprüfung VT 1&2 (WS) französisch Ausbildung 3 Tage Prüfung 1 Tag Zertifizierung Durchstrahlungsprüfung RT1 Ausbildung Prüfung Zertifizierung 10 Tage 1 Tag SGZP-Mitglieder CHF 1200.– CHF 550.– CHF 200.– SGZP-Mitglieder CHF 1200.– CHF 550.– CHF 200.– Nichtmitglieder CHF 1300.– CHF 850.– CHF 200.– Nichtmitglieder CHF 1300.– CHF 850.– CHF 200.– SGZP-Mitglieder CHF 3200.– CHF 550.– CHF 200.– Nichtmitglieder CHF 3500.– CHF 850.– CHF 200.– 04 / 2014 Schweisstechnik / Soudure 45 m m mitteilungen Kursprogramm Arbeitssicherheit Arbeitssicherheit / sécurité au travail / sicurezza sul lavoro Arbeitssicherheit: Gasflaschen im Brandfall AS-GB 15.10.2014 Basel CHF 210.– Arbeitssicherheit im Umgang mit med. Gasen AS-MG auf Anfrage Basel CHF 240.– Arbeitssicherheit beim Schweissen von Metallen AS-SM 01.09.2014 Basel CHF Arbeitssicherheit im Umgang mit Gasen AS-G 08.10.2014 Basel CHF 240.– 210.– Arbeitssicherheit im Umgang mit medizinischen Gasen im Gesundheitswesen – Sauerstoffstationen AS-MGS auf Anfrage Sécurité du travail los de l’utilisation des gas ST-G sur demande Yverdon CHF 240.– Sécurité du travail: bouteilles de gaz en cas d’incendie ST-GI sur demande Yverdon CHF Sécurité du travail los de l’utilisation de gaz médicaux ST-GM 17.09.2014 Yverdon CHF 240.– Sécurité du travail lors de l’utilisation de gaz médicaux dans les établissements de sante ST-GMS sur demande Sicurezza sul lavoro nei lavori di saldatura del metallo SL-SM 22.10.2014 Ticino CHF 240.– Sicurezza sul lavoro nell’impiego di gas medicinali nel settore della salute SL-GMS su richiesta 46 Schweisstechnik / Soudure 04 / 2014 210.– SCHWEIZERISCHER VEREIN FÜR SCHWEISSTECHNIK ASSOCIATION SUISSE POUR LA TECHNIQUE DU SOUDAGE ASSOCIAZIONE SVIZZERA PER LA TECNICA DELLA SALDATURA Schweissfachmann, der Beruf mit Zukunft Sichern Sie Ihre berufliche Zukunft und qualifizieren Sie sich in nur ca. 6 Wochen zum Schweissfachmann, der praxisorientierten Schweissaufsicht Wir bieten: Internationaler Schweissfachmann Kurs Grundlagenausbildung IWS 0 Eintrittstest 05. – 09. Mai oder 04. – 08. August 2014 12. Mai oder 11. August 2014 Hauptkurs IWS I Zwischenprüfung 25. – 29. August 2014 01. September 2014 Schweisstechnische Praxis IWS II 01. – 05. September 2014 (Handschweissverfahren) 08. – 10. September 2014 (Sonderverfahren) Hauptkurs IWS III 20. Oktober - 07. November 2014 Prüfung 15. Dezember 2014 Kursort: Basel Der Kurs wird in Vollzeit angeboten. Nach bestandener Prüfung wird ein International Welding Specialist- sowie ein European Welding Specialist – Diplom und auf Antrag ein eidgenössischer Fachausweis für Schweissfachleute (SBFI) ausgestellt. Wir freuen uns auf Ihre Anmeldung! Weitere Informationen unter: www.svsxass.ch/Dienstleistungen/Kurse Schweizerischer Verein für Schweisstechnik Basel – Oberhasli – Yverdon-les-Bains - Bellinzona St. Alban-Rheinweg 222 – 4052 Basel www.svsxass.ch – [email protected] International Institut of Welding IIW Akkreditiert als ANB (Authorised National Body) European Federation for Welding, Joining and Cutting EWF Akkreditiert als ANB (Authorised National Body) IMPRESSUM VERANSTALTUNGSKALENDER Datum / Zeit Ort Veranstaltung Herausgeber: Schweizerischer Verein für Schweisstechnik St. Alban-Rheinweg 222 CH-4052 Basel Tel: +41 61 317 84 84 Fax:+41 61 317 84 80 [email protected] 02.09.2014 Olten SAP Erfa Chefredaktor: Horst Moritz Bachtobelstrasse 9 CH-8106 Adlikon Tel. / Fax:+41 44 841 06 44 Mobil: +41 79 544 55 20 [email protected] St. Alban-Rheinweg 222, 4052 Basel, Tel. 061 317 84 84, Fax 061 317 84 80 09.09.2014 Basel TS-3 Thermisches Spritzen Dreiländereck Verschleissschutztagung 17. – 21.09.2014 Bern Schweizer Meisterschaft im Beruf Schweissen 21.10.2014 Basel TS-3 Thermisches Spritzen Dreiländereck Vergleich HVOF-HVAF-Cold Spray 23.10.2014 SFI Erfa Nebikon Auskunft: Schweizerischer Verein für Schweisstechnik Redaktionskommission: E. Brune R. Girardier M. Harzenmoser N. Heikkinen A. Riedel A. Schmelzer R. Smolin Anzeigen: Schweizerischer Verein für Schweisstechnik Nadja Heikkinen Tel. +41 61 317 84 17 Fax. +41 61 317 84 80 [email protected] Produktion: Gremper AG Güterstrasse 78 Postfach CH-4133 Pratteln Vorschau auf Ausgabe 05 / 2014: Aus der Industrie Innovationen, Highlights, Wirtschaftsdaten und Produktneuheiten Fachbeiträge Beiträge aus der Welt des Schweissens, Schneidens und Prüfens Forschungsberichte X-Man Story Berichte Praxis- und Kurzberichte X-Man Rätsel Auflage: Total 2000 Exemplare Abonnenten 1138 Mitteilungen Normen, Kursprogramm, Veranstaltungskalender Preise: Jahresabo CHF 63.– einschl. Versand Einzelbezug CHF 11.– zuzüglich Versand Die nächste Ausgabe erscheint am 1. September 2014 Haftungsausschluss Der SVS hat keine Kontrolle oder dergleichen über Ausführung oder Nichtausführung, Fehlinterpretationen, richtige oder falsche Anwendung jeglicher Informationen oder Empfehlungen, die in den Veröffentlichungen enthalten sind. Daher schliesst der SVS und seine Mitglieder jegliche Gewährleistung im Zusammenhang damit aus.