04/2014 - Schweizerischer Verein für Schweisstechnik

Transcrição

04/2014 - Schweizerischer Verein für Schweisstechnik
103. Jahrgang • 103ème année • 23. Juni 2014
04 / 2014
SCHWEISSTECHNIK
SOUDURE
OFFIZIELLES ORGAN DES SCHWEIZERISCHEN VEREINS FÜR SCHWEISSTECHNIK
Inhalt / sommaire
Aus der Industrie
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Innovationen
Highlights
Wirtschaftsdaten
Produktneuheiten
fachbeiträge
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100 Jahre ASME
Fülldrahtschweissung
DVS-Merkblatt
Berichte
100 Jahre AsmE-Code –
eine Erfolgsgeschichte Seite 12
fülldraht-schweissungen
dvs-merkblatt 0916
Seite 20
Seite 14
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Neuer Röntgenbunker beim SVS
Nacht des Fülldrahtes
Was macht eigentlich E. Buess?
Metallbau Steg investiert in CNC
X-Man Rätsel
mitteilungen
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SVS Kursprogramm
Veranstaltungskalender
Impressum
Vorschau Heft 5 / 2014
T E C H N O L O G Y
F O R
T H E
W E L D E R ’ S
W O R L D .
The perfect cut!
ABICUT 25 / 45 / 75 –
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Editorial
Liebe Mitglieder
Verehrte Leserinnen und Leser
Wissen beansprucht einen immer
schwergewichtigeren Stellenwert in
unserer Gesellschaft. Nicht nur die
permanente Verfügbarkeit von Wissen, manifestiert durch den Gebrauch
der Smartphone in jeder Situation
des täglichen Lebens, zeigt den wachsenden Bedarf an Informationen,
auch für die gesellschaftliche und berufliche Position jedes Menschen ist
das Umsetzen des verfügbaren Wissen entscheidend. Sowohl Grossunternehmen als auch KMU’s müssen sich mehr und mehr mit
dem Management von Wissen beschäftigen. Gerade das Festlegen der Qualität und des Umfangs des betrieblichen Wissenspotentials ist sehr anspruchsvoll, auch die damit verbundene
Speicherung und Verfügbarkeit des Wissens stellt hohe Anforderung an die zu beherrschenden Prozesse.
Im Zuge dieser Entwicklungen rückt die Frage nach dem Management dieses «Wissenskapitals» in den Mittelpunkt. Im
breiten und komplexen Feld der Schweisstechnik mit den unterschiedlichsten Fügetechnologien, den mehrstufigen Anwendungsbereichen: Konstruktion, Produktion, Montage, Maintenance, sowie eine stark reglementierte Prozesskette mit unterschiedlichsten Normen ist dieses Wissenspotential sehr breit
gestreut. Explizites Wissen ist durch die aktuellen Informationstechnologien (IT) immer besser zu speichern, zu übertragen und
zu verarbeiten. Externe und interne Datenbanken mit unterschiedlichsten Inhalten sowie umfangreiche IT-Tools für die Beherrschung komplexer Prozesse erleichtern dieses Wissen, das
nicht an die Mitarbeiter gebunden ist, optimal anzuwenden.
Herausfordernd wird die Lenkung von implizitem Wissen, das
sich die Mitarbeiter mittels Erfahrung, durch Bewertungsmuster sowie subjektiven Einsichten angeeignet haben. Der unzureichende Zugriff auf das Know-How dieser Wissensträger verursacht erhebliche Ineffizienzen, deren unmittelbare wie auch
die Folgekosten schwer abzuschätzen sind. Schweisstechnische
Arbeitsplätze verlangen wegen der Heterogenität der Verfahren,
der unterschiedlichen Werk- und Zusatzstoffe vom Fachpersonal umfassende Kompetenzen. Die geltenden Qualifizierungsrichtlinien zum Erwerb von Schweisszertifikaten zeugen von
den hohen Anforderungen an die Beschäftigten. Zusätzlich erfordern moderne Organisationsstrukturen z.B. Projektteams den
flexiblen Einsatz von Mitarbeitern; der Erfolg eines Projekts wird
dabei in erheblichem Masse durch die Art und Verteilung des
Wissens innerhalb einer Gruppe bestimmt.
Um als Firma in der Schweisstechnik, auch unter betriebswirtschaftlichen Prämissen, ein erfolgreiches Wissensmanagement
umsetzen zu können, sind Mitarbeiter als Wissensträger zu befähigen. Es ist somit ein Umfeld zu schaffen, in dem der Mitarbeiter eigene Kompetenzen aufbauen kann, andererseits muss
die Basis geschaffen werden, das erworbene Know-how zu
transferieren. Denn das transferierte Wissen kann Wissensempfänger befähigen, Aufgaben zu bewältigen, die sie vor dem
Wissenstransfer gar nicht oder nur mit grösseren Schwierigkeiten hätten ausführen können.
Als Personifizierung eines solchen kompetenten Wissensträgers in der Schweisstechnik stellt sich der Schweissfachingenieur (SFI) oder die Ingenieurin dar. Der SFI ist das Zentrum
der schweisstechnischen Wissensgemeinschaft in der Unternehmung. Mit seiner Qualifikation erfüllt er weitgehend die
Anforderung für die Umsetzung der arbeitstechnischen Prozesse, wie auch die Bedingungen für die fügetechnische Wissensstrategie der Unternehmung. Die abgeschlossene, universitäre Ausbildung, schwergewichtig als Maschinen- oder Bauingenieur, beinhaltet das wichtige naturwissenschaftliche
Grundwissen, als Basis für die spätere schweisstechnologische
Weiterbildung. Zusätzlich werden mit dem Ingenieurstudium
die besten Voraussetzungen geschaffen, um Wissen in strukturellen Konnektivitätsmustern abspeichern zu können und qualitativ hochwertige Informationen, sprachlich wie schriftlich,
kommunikativ bereitzustellen. Dies sind Kernfunktionen um das
eigene implizite Wissen und das Know-how der Mitarbeiter
im unternehmerischen Wissensmanagement umzusetzen. Die
Weiterbildung zum SFI mit Diplom des International Institute
of Welding (IIW) ist eines der wenigen international gültigen
Zertifikate und damit ein gutes Karriere-Investment für junge
Ingenieure die in einem technischen Sektor der Industrie erfolgreich tätig sein wollen. Die Ausbildung vermittelt in vier
Module gegliedert (Schweissprozesse und -Ausrüstung, Werkstoffe, Konstruktion, Fertigung- und Anwendungstechnik), umfangreiches praxisrelevantes Wissen der Schweisstechnik. Dadurch werden Kernkompetenzen aufgebaut, welche dazu befähigen, zukünftig im nationalen wie auch im internationalen
Umfeld Schweissarbeiten zu planen, zu überwachen und entsprechende Produktionsbetriebe eigenverantwortlich zu führen.
Mit Personalführung direkt gekoppelt ist ein weiteres Tätigkeitsgebiet, die Schweissaufsicht bei Produktionsprozessen. Weitere
Arbeitsfelder wie die Festlegung von Werkstoffen und Verfahren, die Beratung von Konstrukteuren bei Fügekonstruktionen,
Vorbereitung und Nachbehandlung von Werkstücken und natürlich das umfangreiche Thema der Qualitätssicherung mit verschiedensten Prüfverfahren. Aus dieser nicht abschliessenden
Auflistung aus dem Stellenbeschrieb eines SFI zeigt sich die
Qualifikation eines zentralen Wissensträgers in einer schweisstechnischen Unternehmung deutlich.
Für junge Ingenieure ist erfreulich, dass der steigende Bedarf
an solchen spezialisierten Fachkräften diese Weiterbildung zu
einem zukunftsweisenden Schritt bei der Sicherstellung der eigenen beruflichen Weiterentwicklung macht. Für Unternehmungen zeigt die Position des SFI unter dem Aspekt der Sicherstellung und unbegrenzter Nutzung von Know-how doch eine gewisse Herausforderung für das Wissensmanagement. Auch der
virulent vorhandene Fachkräftemangel vergrössert leider das
Risiko eines möglichen Wissensverlustes noch zusätzlich.
Da wir uns in der Schweisstechnik aber gewohnt sind, unterschiedliche Teile zusammen zu fügen, wird am Ende auch diese
Verbindung gelingen.
Prof. Ernst Bünzli
Vorstandsmitglied SVS
i
Aus der Industrie
ABICOR-Innovationspreis 2014:
Jetzt Ideen einreichen!
Alle zwei Jahre vergeben die Alexander Binzel Schweisstechnik
GmbH & Co. KG und der DVS –
Deutscher Verband für Schweis­
sen und verwandte Verfahren e.V.
den ABICOR-Innovationspreis
vor allem an kreative Nachwuchskräfte aus Wissenschaft und Wirtschaft. Bis zum 9. Mai 2014 können alle Interessierten ihre Entwicklungen, die zur weiteren
Mechanisierung und AutomatiABICOR-Statue des flämischen
sierung des Lichtbogenschweis­
Künstlers Octave Landuyt
sens und -schneidens beitragen,
Quelle: Alexander Binzel
Schweisstechnik GmbH & Co. KG einreichen. Die Ehrung der Sieger
erfolgt im Rahmen des DVS Congress im September 2014 in Berlin. Der ABICOR-Innovationspreis ist insgesamt mit 10.000 Euro dotiert. Der Geldbetrag ist
aufgeteilt in 5.000 Euro für den Sieger, 3.000 Euro für den
Zweitplatzierten und 2.000 Euro für den dritten Platz. Dazu erhält der Gewinner die begehrte ABICOR-Statue, die der flämische Künstler Octave Landuyt kreiert hat.
Der ABICOR-Innovationspreis wurde 1995 von der Alexander
Binzel Schweisstechnik anlässlich ihres 50-jährigen Bestehens
ins Leben gerufen und wird seit 1998 alle zwei Jahre verliehen.
Zur nachhaltigen Förderung von Forschungs- und Entwicklungsarbeiten auf dem Gebiet des Lichtbogenschweissens und
-schneidens – vor allem von Nachwuchskräften aus Wissenschaft und Wirtschaft – entschloss sich ABICOR BINZEL, diesen Preis als schweisstechnisches Highlight zu stiften. Eine
unabhängige Jury, die sich aus namhaften Wissenschaftlern und
Fachleuten der Industrie zusammensetzt, bewertet die eingereichten Arbeiten nach wissenschaftlichem und technischem
Fortschritt, Qualitätssicherung, Wirtschaftlichkeit sowie Umweltschutz- und Arbeitssicherheitsaspekten. Natürlich werden auch
die Umsetzungsaussichten und der zu erwartende Nutzen in
die Bewertung einbezogen.
Interessierte haben die Möglichkeit auf den Internetseiten der
Alexander Binzel Schweisstechnik und des DVS weitere Informationen einzuholen. Die Teilnahmebedingungen können Sie
auch direkt anfordern bei:
DVS – Deutscher Verband für Schweissen und verwandte Verfahren e. V. / [email protected]
Informationen im Internet unter:
www.binzel-abicor.com (Menüpunkt: Das Unternehmen)
www.die-verbindungs-spezialisten.de / abicor
2 Schweisstechnik / Soudure 04 / 2014
Weld Wizard App hilft bei der Schweiss­
parameter- und Kostenoptimierung
Mit dem Smartphone bequem zur perfekten
Schweissnaht
Die Schweiss-App Weld Wizard
von Fronius für Android-, iOSDevices und BlackBerry unterstützt Schweisser, Konstrukteure
und Arbeitsplaner bei der Identifikation und Optimierung von
Schweissparametern. Die Ergebnisse sind eins zu eins auf die
Realität übertragbar. Eingebettete Hochgeschwindigkeitsvideos geben tiefe Einblicke in die
inneren Prozessabläufe und erleichtern zusammen mit einer
Beschreibung der Schweissprozesse die Wahl des für die Anwendung optimal geeigneten
Schweissverfahrens. Funktionen zu Kostenberechnungen und
ein Job-Manager für das Abspeichern von Schweissjobs runden
den Funktionsumfang des Tools ab. Das Interesse an der neuen
App ist entsprechend gross. Die in deutsch und englisch verfügbare, kostenlose Software wurde bereits über 10.500 Mal
heruntergeladen.
Von Praktikern für den Praktiker entwickelt, gibt der Weld Wizard
wertvolle Hilfestellung bei der Ermittlung des optimalen Schweissprozesses und der Parameter für eine konkrete Schweissaufgabe.
Mit der Software lassen sich mit wenigen Eingaben die Abschmelzleistung und die Streckenenergie auf Basis interpolierter
Schweissparameter schnell und präzise berechnen. Dabei berücksichtigt die Software die zugrunde gelegte Schweissstromquelle bzw. verfügbaren Schweissprozesse und warnt den Anwender, wenn er die Spezifikationen der Stromquelle überschreitet. Ein Zugriff auf die Schweissstromquelle oder ein aufwändiges
Herantasten an die richtigen Parameter ist für Anwender des
Weld Wizard nicht mehr erforderlich.
Die Berechnung des Drahtvorschubs, der Nahtfläche und der
Abschmelzleistung erfolgt auf Basis der vom Anwender entsprechend der individuellen Schweissaufgabe angegebenen
Parameter (Nahtart, Drahtdurchmesser, Schweissgeschwindigkeit, a-Mass, verwendeter Zusatzwerkstoff, etc.). In einem zweiten Schritt können mit dem Tool die Richtwerte für Strom und
Spannung sowie die Streckenenergie nach Eingabe der Lichtbogenart bzw. des gewünschten Schweissprozesses sowie der
Schweissposition errechnet werden. Der Anwender wird dabei
von einer Grafik mit den verfügbaren Schweisspositionen und
Videos unterstützt, die den Lichtbogen und die Tropfenablöse
in extremer Zeitlupe zeigen.
Parametersätze können mit Hilfe eines integrierten Job Managers gespeichert, verwaltet und mit anderen Anwendern ausgetauscht werden.
Aus der Industrie
Mit dem Weld Wizard lassen sich nicht nur die optimalen
Schweissparameter bequem finden, sondern zusätzlich auch
noch Wirtschaftlichkeitsberechnungen in der eigenen Landeswährung durchführen. Dazu sind alle Fronius-Schweisssysteme
mit Bild und Eckdaten abrufbar. Auf Basis von Eingaben wie
den veranschlagten Vorrichtungskosten, dem geplanten Abschreibungszeitraum, Investitions-, Material- und Lohnkosten
sowie dem anfallenden Schweissaufwand (Nahtlänge pro Tag
in Meter) kalkuliert die Software die sich ergebenden Gesamtkosten pro Jahr.
Der Weld Wizard kann kostenlos über den Apple iTunes Store
( h tt p s : / / i t u n e s . a p p l e . c o m / d e / a p p / w e l d - ­w i z a r d
/ id692722859?mt=8) den Googles Play Store (https: // play.
google.com / store / apps / details?id=com.fronius.weldwizard)
und die BlackBerry Appworld (http: // appworld.blackberry.
com / webstore / content / 49299626 / ?lang=de&countrycode=AT)
bezogen werden.
Wer braucht heute noch eine Steckdose, wenn er AccuPocket
haben kann?! Die kleine Power-Stromquelle kommt ohne Netzanschluss aus und kann aufgrund seiner Leichtigkeit problemlos über längere Distanzen getragen werden – prädestiniert
sozusagen für Einsatzorte, an denen das Schweissen bisher
vor grossen Herausforderungen stand bzw. unmöglich war. Will
bzw. kann jemand trotzdem nicht auf Stromnetz oder Generator verzichten, lässt sich die AccuPocket natürlich über das Ladegerät auch hier anschliessen. In diesem Fall sorgt die im Akku
gespeicherte Energie für einen konstanten Lichtbogen, zudem
werden die Belastung der Anschlüsse reduziert (2kVA anstelle
von 8kVA) und auch die Kosten. Auch im Netzbetrieb wird durch
die Akku-Pufferfunktion eingespart und das Auslösen des Leistungsschutzschalters auf Baustellen erübrigt sich.
Der im Gerät eingebaute Lithium-Ionen-Akku ist durch eine
hohe Energiedichte, eine lange Lebensdauer, geringe Selbstentladung und keinen Memory-Effekt gekennzeichnet. Das Zusammenspiel von Akku und Schweisselektronik ist somit perfekt und äussert sich in der AccuBoost-Technologie aufgrund
spürbar besserer Zündeigenschaften, höherer Lichtbogenstabilität und -dynamik im Vergleich zu herkömmlicher Inverter-Technologie. Zum einen kann die Elektronik die höheren Ströme des
Akkus nutzen, um ein Festkleben der Elektrode zu minimieren,
zum anderen verhindert die höhere Ausgangsspannung des
Akkus das Abreissen des Lichtbogens. Dass der Akku integraler Bestandteil der Stromquelle ist, hat obendrein noch Vorteile
wie ein besseres Handling, die Anschaffung, den Transport und
die Wartung von nur einem Gerät. Herausragend bei dem speziellen Akku ist auch die, mit einer halben Stunde, extrem kurze
vollständige Ladezeit.
Aufgrund des Erfolgs des Tools arbeiten die Fronius-Spezialisten bereits an einer Erweiterung des Funktionsumfangs, der
dann auch Spezialprozesse wie TimeTwin einschliessen könnte.
Zudem soll es die Software zukünftig auch als HTML-Version
geben.
ACCUPOCKET
DAS NON-PLUS-ULTRA IM ELEKTRODENSCHWEISSEN
Mit der AccuPocket bringt Fronius nun das erste MMA-Schweisssystem mit eingebautem Hochleistungs-Lithium-Ionen-Akku auf
den Markt. Trotz seines starken Inhaltes bringt das Gerät lediglich 11 kg auf die Schulter und überzeugt mit Mobilität und Effizienz. Die zum E-Hand- und WIG-Schweissen konzipierte
Stromquelle verspricht durch die AccuBoost-Technologie bessere Zündeigenschaften, Lichtbogenstabilität und -dynamik als
herkömmliche Invertertechnik.
Die Intelligenz der Elektronik macht es zudem möglich, dass
alle Elektrodenarten verschweisst werden können und dafür
auch spezielle Funktionen wie z.B. «Hotstart» für ein optimales
Zündverhalten bei rutilen bzw. CEL Elektroden oder «Softstart»
für basische Elektroden mit niedrigem Ausgangs-Schweissstrom,
integriert sind.
Die AccuPocket ist ab sofort verfügbar – Sichern Sie sich ein
Stück mehr Unabhängigkeit.
04/ 2014 Schweisstechnik / Soudure 3
i
i
Aus der Industrie
WEnIgER unfällE dAnK dEm fussBAlltEst
dER suvA
Jedes Jahr registrieren die Unfallversicherungen rund 45 000
Fussballunfälle. Mit anderen Worten: Alle elf Minuten verletzt
sich in der Schweiz ein Fussballspieler. Die Suva schaut nicht
tatenlos zu und lancierte am 25. März 2014 eine neue Präventionskampagne. Im Zentrum steht der Fussballtest, der es jedem
Fussballer ermöglicht, sein Verletzungsrisiko zu bestimmen und
zu reduzieren. Alex Frei, Sportdirektor des FC Luzern und ehemaliger Nationalspieler, hat den Fussballtest der Suva als Erster
ausprobiert.
Auf den Schweizer Fussballplätzen kommt es nicht nur zu spektakulären Toren, emotionalen Begegnungen und spannenden
Zweikämpfen, sondern auch jährlich zu rund 45 000 Unfällen –
so viele wie in keiner anderen Sportart. Für die Betroffenen ist
dies vielfach mit Schmerzen und Untätigkeit verbunden, für die
Unternehmen mit einer halben Million Ausfalltage, für die Versicherungen mit Kosten von rund 160 Millionen Franken. Die
Suva arbeitet mit verschiedenen Partnern kontinuierlich daran,
das Risikobewusstsein der Fussballer zu fördern und somit
Unfälle zu verhindern. Hierzu lancierte der grösste Schweizer
Unfallversicherer am 25. März 2014 eine breitangelegte Fussballkampagne. «Im Zentrum steht der Fussballtest – ein Onlinetool, mit dem jeder Spieler sein Verletzungsrisiko im Fussball selber bestimmen und reduzieren kann», sagt Philippe
Gassmann, Kampagnenleiter bei der Suva.
Test ausfüllen und Verletzungsrisiko reduzieren
Und so funktioniert der Fussballtest der Suva: Die Spielerin oder
der Spieler beantwortet 50 Fragen zu verschiedenen Themen
wie Fairplay, Training, Lebensstil oder Ausrüstung. «Die insgesamt sieben Risikodimensionen sind einerseits aus Ergebnissen von wissenschaftlichen Untersuchungen entstanden, andererseits aus Expertenwissen verschiedener Institutionen wie
zum Beispiel dem Schweizerischen Fussballverband», sagt
Gassmann. Die Auswertung des Fragebogens zeigt auf, in welchen Bereichen der Spieler Verbesserungspotential hat und wie
er sein Verletzungsrisiko reduzieren kann. Die Ratschläge werden mit Kurzvideos attraktiv vermittelt. Zudem gibt es zu jeder
Dimension ein Factsheet mit Informationen und Tipps zur Verhütung von Unfällen. Weniger Unfälle im Fussball bedeuten
weniger Kosten. Dies wiederum kommt den Versicherten der
Suva in Form von tieferen Prämien zugute.
Alex Frei füllte den Fussballtest als Erster aus
Als Erster hat Alex Frei, Sportdirektor des FC Luzern und ehemaliger Nationalspieler, den Fussballtest der Suva ausgefüllt.
«Eine Verletzung kann weitreichende Konsequenzen haben –
ob als Profi- oder Amateurfussballer», sagt Frei. Umso wichtiger sei es, dass jeder Spieler sein Verletzungsrisiko kenne und
daran arbeite. Die Auswertung des Fussballtests von Frei hat
ergeben, dass der 34-Jährige in der Dimension Training noch
4 Schweisstechnik / Soudure 04 / 2014
Fussballunfälle in der Schweiz
5 pro Stunde
123 pro Tag
865 pro Woche
3750 pro Monat
160 Millionen Franken
Versicherungskosten jährlich
45 000
pro Jahr
Grafik: KEYSTONE, Quelle: SUVA
immer vorbildlich abschneidet. Er trainiert strukturiert und wärmt
sich auf – egal ob im Training oder vor einem Wettkampf. Ebenfalls sehr gute Resultate erzielte Frei in der Dimension Lebensstil, da er Fussballspielen und Alkoholtrinken auch als Seniorenfussballer strikt trennt. Bereits eine geringe Menge Alkohol im
Blut kann die Reaktionsfähigkeit vermindern und schränkt die
Koordinations- und Konzentrationsfähigkeit ein. Die Folge: Die
Unfallgefahr steigt. In der Dimension Fairplay kann der Rekordtorschütze der Schweizer Nationalmannschaft sein Verletzungsrisiko noch senken, indem er im Zweikampf künftig nicht mehr
für ein Tackling «zu Boden geht». Eine sogenannte Grätsche
erhöht nicht nur das Verletzungsrisiko des Gegenspielers, sondern auch das eigene. «Zwar lebt der Fussball von einer angemessenen Härte und Emotionen, doch leichtfertig Verletzungen
in Kauf nehmen möchten natürlich weder die Spieler noch der
Verein», betont Frei. Ziel der Suva ist es, mit dem Fussballtest
langfristig die Unfallzahlen zu senken. Damit künftig nicht mehr
jährlich 45 000 Fussballspieler zum Zuschauen gezwungen
werden!
Der Fussballtest der Suva ist unter www.suva.ch / fussballtest
aufgeschaltet. Ausserdem kann ab sofort auch die dazugehörige App Fussballtest kostenlos im App Store und im Google
Play Store bezogen werden.
Die seit 1918 tätige Suva beschäftigt am Hauptsitz in Luzern,
in den schweizweit 18 Agenturen und in den zwei Rehabilitationskliniken Bellikon und Sion rund 3200 Mitarbeitende. Als
selbständiges Unternehmen des öffentlichen Rechts mit 4,2
Mrd. Franken Prämienvolumen versichert sie rund 120 000 Unternehmen bzw. 1,9 Mio. Berufstätige gegen die Folgen von
Unfällen und Berufskrankheiten. Arbeitslose sind automatisch
bei der Suva versichert. Zudem führt sie im Auftrag des Bundes seit 2005 auch die Militärversicherung. Die Dienstleistungen der Suva umfassen Prävention, Versicherung und Rehabilitation. Sie arbeitet selbsttragend, ohne öffentliche Gelder und
gibt Gewinne in Form von tieferen Prämien an die Versicherten
zurück. Im Verwaltungsrat sind die Sozialpartner – Arbeitgeber
und Arbeitnehmer – und der Bund vertreten.
Aus der Industrie
Vielfältige Lösungen für optimale
Schweissergebnisse
Vom 3. bis 6. Juni 2014 findet mit der AUTOMATICA in München die führende Messe für Innovationen zur Automatisierung
von Produktionsprozessen statt. Hier finden Unternehmen aus
unterschiedlichen Industriebranchen das weltgrösste Angebot
an Robotik, Montageanlagen und industriellen Bildverarbeitungssystemen vor. In Halle B4, Stand 328 präsentiert die Carl Cloos
Schweisstechnik GmbH ihre vielfältigen Lösungen rund um das
automatisierte Schweissen. Zu den Highlights gehören eine
kompakte Roboteranlage mit weiterentwickeltem Tandem-Brenner und High-Tech-Sensorik sowie der automatische Verschleiss­
teilwechsler SpareMatic.
Die kompakte Roboterschweissanlage steht im Fokus des Messestandes. Ausgestattet mit neuester Technik aus dem Hause
Cloos, gewährleistet sie optimale Schweissergebnisse. Cloos
bietet eine umfangreiche Palette an kompakten Roboteranlagen
an, die wenig Platz benötigen und sich einfach in jede Fertigungsstrasse integrieren lassen.
Tandem Weld für leistungsstarkes Schweissen mal zwei
Zudem unterstreicht das Unternehmen seine Prozesskompetenz beim Schweissen verschiedener Materialien und Bauteile.
So präsentieren die Schweissspezialisten in der Kompaktanlage
die neue Generation des Tandem Weld, die prozesssicheres
sowie besonders schnelles und komfortables Schweissen gewährleistet. Bei Tandem Weld schmelzen zwei separate
Schweissdrähte in einem Schmelzbad ab. Eine hohe Abschmelzleistung und grosse Schweissgeschwindigkeit sowie niedrige
Streckenenergien sind die Vorteile des Verfahrens. Cloos ist seit
1996 Weltmarktführer bei Tandem Weld und entwickelt das Verfahren kontinuierlich weiter. Neue Prozesskombinationen bedienen die unterschiedlichsten Anforderungen im Dünn- und
Dickblechbereich. Der neue Tandem-Brenner ZMW 950 besitzt
eine besonders leistungsfähige, vollständig in den Brennerhals
integrierte Kühlung sowie eine integrierte Gasdüsensensorleitung. Neben der höheren Abschmelzleistung ergibt sich damit
auch eine weiter verbesserte Standzeit und vereinfachte Wartung des Brenners.
Sensorik sichert ausgezeichnete Qualität der
Schweissnähte
Die Roboteranlage ist überdies mit einem Lasersensor ausgestattet, der Toleranzen zwischen den programmierten Bahnen
und der realen Positionierung der Werkstücke ausgleicht. Dieser High-Tech-Sensor bietet maximale Flexibilität. Das Vermessen der Bearbeitungsstrecke erfolgt online während des Schweis­
sens – die Position des Brenners sowie verschiedene Prozessparameter werden kontinuierlich auf ein ideales Schweissergebnis
hin angepasst.
Abb. 1: Die kompakten Roboterschweissanlagen benötigen wenig Platz und
lassen sich einfach in jede Fertigungsstrasse integrieren.
Verschleissteile automatisch wechseln – Stillstände
vermeiden
Ein weiteres Highlight ist der neue vollautomatische Strom- und
Gasdüsenwechsler aus dem Hause Cloos, der durchgängiges
Schweissen mit funktionsfähigen Komponenten sicherstellt. So
können Roboterschweissanlagen mannlos im Dauerbetrieb arbeiten. Benötigt der Schweissroboter neue Düsen, kommt der
automatische Strom- und Gasdüsenwechsler ins Spiel. Er entnimmt prozesssicher die Verschleissteile des Brenners und ersetzt diese vollautomatisch gegen neue Teile. Eine Bedienperson ist hierzu nicht erforderlich. Die integrierte Brennerreinigung
und die Brennermesseinheit garantieren exzellente Schweissergebnisse bei noch kürzeren Produktionszeiten. Durch den
Wegfall von Rüstzeiten und reduzierte Nebenzeiten wird eine
optimale Anlagenauslastung sichergestellt. Der SpareMatic kann
dank seiner kompakten, modularen Bauweise problemlos in
jede vorhandene Anlage integriert werden.
Abb. 2: Der neue vollautomatische Strom- und Gasdüsenwechsler SpareMatic
gewährleistet durchgängiges Schweissen mit funktionsfähigen Komponenten.
Software unterstützt komplexe Automationslösungen
Um die zunehmende Vernetzung bei den komplexen Fertigungssystemen zu unterstützen, bietet Cloos vielfältige SoftwareLösungen. Von der Offline-Programmierung über die Daten- und
Prozessverwaltung bis hin zur automatisierten Erstellung von
Schweissanweisungen: Cloos-Software steigert die Performance
und Produktivität der Fertigungsanlagen zusätzlich.
04/ 2014 Schweisstechnik / Soudure 5
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Aus der Industrie
Der Schweizerische Verein für Schweisstechnik
(www.svsxass.ch) ist ein unabhängiger, innovativer und kundenorientierter Verein im Dienstleistungssektor. Als Schweizer Kompetenzzentrum für Schweissen, Fügen und Trennen,
mit Standorten in BS, ZH, TI und VD und ca. 55 Mitarbeiter­
Innen erbringen wir unsere Dienstleistungen rund um die
Schweisstechnik.
Der Schweizerische Verein für Schweisstechnik
(www.svsxass.ch) ist ein unabhängiger, innovativer und kundenorientierter Verein im Dienstleistungssektor. Als Schweizer Kompetenzzentrum für Schweissen, Fügen und Trennen,
mit Standorten in BS, ZH, TI und VD und ca. 50 Mitarbeiter­
Innen erbringen wir unsere Dienstleistungen rund um die
Fügetechnik.
Für die Werkstofftechnik an unserem Hauptsitz in Basel, suchen wir per sofort oder nach Absprache einen / eine
Für unsern Hauptsitz in Basel suchen wir per sofort oder
nach Vereinbarung eine / n
Mitarbeiter / in zerstörungsfreie
Materialprüfung (100%)
RT nach EN 473 / ISO 9712
IngenieurIn / SchweissfachingenieurIn 100%
Ihr neues Aufgabenspektrum:
• Selbständiges Durchführen von zerstörungsfreien
Materialprüfungen im Haus und beim Kunden
• Beurteilen und Protokollieren von Prüfergebnissen
Sie bringen mit:
• Abgeschlossene Berufslehre
• Zertifikat nach EN 473 Stufe 2 im Prüfverfahren RT
• Mind. 2 Jahre Erfahrung bei der Anwendung dieses
Verfahrens in der Schweisstechnik
• Prüfverfahren VT, MT, UT und PT sind von Vorteil
• Führerschein Kategorie B
• Teamfähigkeit, Flexibilität, Selbständigkeit und
Verantwortungsbewusstsein
• Keine Scheu vor Arbeitseinsätzen ausserhalb der normalen Arbeitszeit
Wir bieten:
•
•
•
•
Leistungsgerechte Anstellungsbedingungen
Zeitgemässe Sozialleistungen
Ein herausforderndes Arbeitsumfeld
Interessante Weiterbildungsmöglichkeiten
Wenn Sie zudem die gängigen PC-Programme sicher anwenden und es schätzen moderne Prüftechnologien anzuwenden wie Speicherfolie, Digitale Radiographie, Phased
Array, dann erfüllen Sie in idealer Weise die Anforderungen
an diese Stelle. BewerberInnen die sich angesprochen fühlen, laden wir herzlich ein, ihre vollständigen Unterlagen inkl.
Foto einzureichen:
Nadja Heikkinen
Schweizerischer Verein für Schweisstechnik
St. Alban-Rheinweg 222
4052 Basel
6 Schweisstechnik / Soudure 04 / 2014
Ihr neues Aufgabenspektrum:
• Auditieren von schweisstechnischen Betrieben nach
verschiedenen schweisstechnischen Normen
• Komplette Abwicklung von Auditaufträgen von der
Akquisition bis zum Zertifikat
• Mitarbeit bei der Weiterentwicklung der internen
Vorgaben
• Mitarbeit in nationalen und internationalen Gremien
Sie bringen mit:
• Technisches Studium im Bereich Ingenieurwissenschaften (Maschinenbau, Stahlbau, Werkstoffe, o.Ä.)
• Sehr gute Kenntnisse der Schweisstechnik
• gute Kenntnisse im Qualitätsmanagement (idealerweise Weiterbildung als Auditor nach EN ISO 19011)
• einige Jahre Berufspraxis in den oben erwähnten
Bereichen
• einen stilsicheren Ausdruck in Wort und Schrift
• Deutsch und Englisch in Wort und Schrift, weitere
Fremdsprachen von Vorteil
• Teamfähigkeit, Flexibilität, Selbständigkeit und
Verantwortungsbewusstsein
• den Willen zur ständigen Weiterentwicklung der
eigenen Fähigkeiten und Wissens
Wir bieten:
• Leistungsgerechte Anstellungsbedingungen
• Zeitgemässe Sozialleistungen
• ein herausforderndes, abwechslungsreiches
Arbeitsumfeld
• interessante Weiterbildungsmöglichkeiten
Wenn Sie die Office-Programme sicher anwenden, Freude
an Kundenkontakten haben und in Stresssituationen einen
kühlen Kopf bewahren, dann erfüllen Sie in idealerweise die
Anforderungen an diese Aufgabe.
BewerberInnen, die sich angesprochen fühlen, laden wir
herzlich ein, ihre vollständigen Unterlagen inkl. Foto an folgende Adresse einzureichen.
Nadja Heikkinen
Schweizerischer Verein für Schweisstechnik
St. Alban-Rheinweg 222, 4052 Basel
Aus der Industrie
Der Schweizerische Verein für Schweisstechnik
(www.svsxass.ch) ist ein unabhängiger, innovativer und kundenorientierter Verein im Dienstleistungssektor. Als Schweizer Kompetenzzentrum für Schweissen, Fügen und Trennen,
mit Standorten in BS, ZH, TI und VD und ca. 50 Mitarbeiter­
Innen erbringen wir unsere Dienstleistungen rund um die
Schweisstechnik.
Für den Bereich Arbeitssicherheit an unserem Hauptsitz in
Basel, suchen wir per sofort oder nach Absprache einen / eine
BereichsleiterIn Arbeitssicherheit (100%)
Mitglied der Geschäftsleitung
Ihr neues Aufgabenspektrum:
• Sie stellen eine nachhaltige und fachtechnisch hoch­
stehende Positionierung des SVS als Fachorganisation
hinsichtlich Unfallverhütung und Arbeitssicherheit in
den Technologien Fügen, Schneiden, sowie im Umgang mit technischen und medizinischen Gasen sicher.
• Sie stellen eine fachlich fundierte, wirtschaftliche und
unparteiische Leistungserbringung im Rahmen des
UVG-Mandates und der Kundenaufträge nach den
­vorgegebenen Termin-, Kosten-, und Sachzielen sicher.
• Sie leiten den Bereich in personeller, fachtechnischer
und administrativer Hinsicht.
• Sie planen und steuern den kostenoptimalen Einsatz
der personellen und materiellen Mittel.
• Sie vertreten den SVS in nationalen und internatio­
nalen Fachorganisationen.
Sie bringen mit:
• Ausbildung als Schweissfachingenieur und
Sicherheitsingenieur
• Deutsch, Französisch und Englisch in Wort und Schrift
• Didaktische und kommunikative Fähigkeiten
• Teamfähigkeit, Selbständigkeit und Verantwortungsbewusstsein
Wir bieten:
• Leistungsgerechte Anstellungsbedingungen
• Zeitgemässe Sozialleistungen
• Ein herausforderndes Arbeitsumfeld
• Interessante Weiterbildungsmöglichkeiten
Wenn Sie die Office-Programme sicher anwenden, Freude
am Umgang mit Menschen haben und in Stresssituationen
einen kühlen Kopf bewahren, dann erfüllen Sie in idealerweise die Anforderungen an diese Aufgabe.
BewerberInnen, die sich angesprochen fühlen, laden wir
herzlich ein, ihre vollständigen Unterlagen inkl. Foto an folgende Adresse einzureichen.
Nadja Heikkinen
Schweizerischer Verein für Schweisstechnik
St. Alban-Rheinweg 222
4052 Basel
Nach dem Kongress ist vor dem Kongress:
DVS Congress 2014 und DVS Congress mit DVS Expo
2015
Nach den erlebnisreichen Tagen auf der SCHWEISSEN &
SCHNEIDEN 2013 in Essen wird der DVS – Deutscher Verband
für Schweissen und verwandte Verfahren e. V. mit seinem jährlichen DVS Congress in diesem Jahr Berliner Luft schnuppern.
Am 15. und 16. September 2014 findet im Hotel Pullman Berlin
Schweizerhof der DVS Congress mit der Grossen Schweisstechnischen Tagung (GST) und dem DVS-Studentenkongress
statt. Doch bereits jetzt laufen auch schon die Planungen für
die weitaus grössere Veranstaltung des Verbandes: für den DVS
Congress mit der begleitenden DVS Expo 2015 in Nürnberg.
Das diesjährige Programm an den zwei Tagen in der Hauptstadt
ist vielfältig und anwendungsorientiert. Die Vorträge beschäftigen sich querbeet mit der Füge-, Trenn- und Beschichtungstechnik. So sind unter anderem die Themen «Anlagen-, Behälterund Rohrleitungsbau», «Fahrzeugbau», «Windenergieanlagenbau» und «Stahlbau» im Vortragsangebot des DVS Congress
2014 vertreten.
Eine besondere Vortragsreihe bietet der DVS-Studentenkongress
am 15. September. Angehende Ingenieure halten Vorträge zu
den Themenbereichen «Fügetechnik – Trends und Anwendung»
sowie «Forschung und Entwicklung». Höhepunkt des DVS-Studentenkongresses wird die Verleihung des Nachwuchs-Awards
sein, der für die beiden besten eingereichten Beiträge verliehen
wird. Eine Studentenkommission bewertet die Aktualität des
Themas, den wissenschaftlichen Gehalt des Beitrags sowie die
Darstellung im DVS-Vortragsband.
Für alle DVS-Mitglieder ist natürlich die 67. Jahresversammlung
des Verbandes ein weiterer Höhepunkt des DVS Congress.
Neben den obligatorischen Rechenschaftsberichten zum DVSJahr 2013 und den Ehrungen von Mitgliedern gibt es auch drei
Preisverleihungen. So werden der ABICOR-Innovationspreis
und der ZDH / DVS-Innovationspreis «Fügen im Handwerk»
vergeben.
Das ausführliche Programm mit allen Informationen zu den Vorträgen und den begleitenden Ausflügen steht online unter www.
dvs-congress.de / 2014 / zur Verfügung. Dort können ebenfalls
Hotelreservierungen vorgenommen werden.
Ihre Ansprechpartnerin im DVS:
E-Mail: [email protected]
04/ 2014 Schweisstechnik / Soudure 7
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Aus der Industrie
Berufsunfälle: Suva-Versicherte
verunfallen seltener
Sinkende Zahlen bei den Berufskrankheiten und den Berufsunfällen sowie ein Anstieg der Taggelder und Heilkosten: Das ergibt die Auswertung des Versicherungsjahrs 2013 der Suva. Insgesamt meldeten die 1,9 Millionen Versicherten 462 776 Unfälle
und Berufskrankheiten.
Statistisch passieren jede Stunde über 50 Unfälle. 2013 resultierten daraus 462 776 Unfälle, die die Versicherten der Suva
meldeten. Dabei blieb die Anzahl Berufs- und Nichtberufsunfälle
relativ stabil: Die registrierten Berufsunfälle (181 500) gingen
um 1,15 Prozent zurück, die Nichtberufsunfälle (263 021) stiegen um 0,78 Prozent an.
Taggelder und Heilkosten stiegen
Die Suva zahlte 2013 Taggelder in der Höhe von 1,27 Milliarden
Franken, das sind 3,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Die durchschnittliche Taggeldbezugsdauer stieg um 1,9 Prozent.
2013 kosteten die ärztlichen und therapeutischen Behandlungen der Versicherten 1,15 Milliarden Franken. Damit stiegen die
Heilkosten um 12,4 Prozent. Dieser Anstieg ist darauf zurückzuführen, dass bei den stationären Tarifen die geleisteten Kantonsbeiträge bis 2013 vollständig wegfielen. Ausserdem müssen sich die Unfallversicherer seit der Einführung des neuen
Fallpauschalensystems Swiss DRG im Jahr 2012 auch an der
Finanzierung der Immobilien und Mobilien in den Spitälern (Anlagenutzungskosten) beteiligen. Der starke Anstieg der stationären Heilkosten resultierte zudem aus einem Abrechnungsstau
bei den Spitälern. So erhielt die Suva die Rechnungen aus dem
Jahre 2012 so spät, dass 40 Prozent der Kosten erst im Jahre
2013 abgerechnet werden konnten.
Engagement gegen steigende Kosten
Die Suva engagiert sich stark, um die steigenden Heilkosten
im Griff zu behalten. So prüft sie jährlich manuell wie elektronisch rund 2 Millionen Rechnungen. Damit verhindert sie, dass
jedes Jahr rund 140 Millionen Franken fälschlicherweise ausbezahlt werden. Ausserdem prüft die Suva jährlich rund 300
Verdachtsfälle von Versicherungsmissbrauch. «Aus einem aufgeklärten Missbrauchsfall können Einsparungen bis zu einer
halben Million Franken resultieren», sagt Felix Weber, Mitglied
der Suva-Geschäftsleitung und verantwortlich für Versicherungsleistungen und Rehabilitation.
Höhere Rentenkosten
Insgesamt beziehen derzeit rund 100 000 Personen eine Rente
der Suva, davon sind gut drei Viertel Invalidenrenten und knapp
ein Viertel Hinterlassenenrenten. Monatlich fliessen so rund
123 Millionen Franken als Rentenzahlungen an die Anspruchsberechtigten. 2013 sprach die Suva 1776 neue Invalidenrenten,
im 2012 waren es 1584. Die Gesamtkosten der neuen Invalidenrenten sind 2013 von 438 auf 491 Millionen Franken ange8 Schweisstechnik / Soudure 04 / 2014
stiegen. «Wir müssen davon ausgehen, dass diese Kosten weiter ansteigen werden», sagt Felix Weber. Denn die für die Rentenkosten berücksichtigten Zinsen sind per 2014 gesunken, so
dass die Suva mehr Mittel benötigt, um die neuen Renten zu
kapitalisieren. Zudem steigt die Lebenserwartung der Rentnerinnen und Rentner.
[email protected]
ESAB STELLT EIN TRAGBARES, WIRTSCHAFTLICHES AUTOGEN / PLASMA-SCHNEIDSYSTEM VOR
ESAB Cutting Systems stellt CROSSBOW vor, ein kompaktes
Autogen / Plasma CNC Schneidsystem, das tragbar und wirtschaftlich ist. CROSSBOW ist die erste Maschine aus ESABs
neuer CNC Schneidmaschinen Value Serie, die einfache, kostengünstige Schneidsystemlösungen anbietet. Die Grösse und
das Gewicht der Maschine erleichtern den Transport, wenn die
Anwendung es erfordert. Automatisierte Funktionen und eine
benutzerfreundliche CNC ermöglichen eine leistungsstarke, vielseitige Bearbeitung mit Autogen oder Plasma in einem wertorientierten Paket. Die CROSSBOW ist ideal für Berufsschulen,
kleine Fertigungsabteilungen, Instandhaltungs- und Reparaturwerkstätten oder für den tragbaren Einsatz in grösseren Einrichtungen oder Produktionsstätten geeignet.
Die vollständig integrierte CNC der CROSSBOW erspart es dem
Benutzer, das System mit einer zusätzlichen Steuerung auszurüsten. Die einfache, menügesteuerte Oberfläche erleichtert
es, die Bedienung zu erlernen und anzuwenden. Eine Datenbank mit 24 häufig genutzten Konturen minimiert die Programmierung und Einrichtungszeit. Um individuelle Konturen zu erstellen, können Abmessungen ohne Programmierung einfach
eingegeben werden. Für eine individuelle Teileprogrammierung
nutzt die CNC die einfache M- und G-Code Programmierung.
Off-line programmierte NC Files können über einen Standard
USB Anschluss an die Maschine geschickt werden. Bediener
können leicht ein «Step-and-Repeat» Schema einrichten oder
über den USB Port eine Reihe von Geometrien hochladen.
Die vollständig integrierte CNC verfügt ausserdem über hoch-
Aus der Industrie
entwickelte Funktionen, die die Schneidanwendungen weiter
vereinfachen und beinhaltet eine automatische Ablaufsteuerung
der Prozesse, Arc Voltage Height Control, Schnittfugenkompensation und die automatische Überprüfung der Platte. Die Vorschubgeschwindigkeiten können zu jeder Zeit angepasst werden
und die Programmiermöglichkeiten schliessen verschachtelte
Schleifen und eine automatische Rückkehr zur Startposition ein.
Die CROSSBOW besitzt eine motorisierte Höhenverstellung, um
entweder Autogen- oder Plasmabrenner zu unterstützen. Arc
Voltage Height Control sorgt dafür, dass der Plasmabrenner automatisch eine konstante Schneidhöhe beibehält. Die Maschine
verfügt ausserdem über einen Ohm’schen Sensor für die Ersthöhenfindung, der die Plattenoberfläche abtastet und beim automatisierten Plasmaschneiden die Einstechhöhe bestimmt. Das
System erkennt ebenso Einstürze des Brenners, indem es die
Platte während des Schneidens abtastet und fährt dann das
Plasmasystem entsprechend herunter. Zusätzlich erlaubt ein Magnetventil für den Schneidsauerstoff das automatisierte Schneiden mit einem Autogenbrenner.
Die Maschine ist für die Ausrüstung mit einem optionalen ESAB
PowerCut® 900 (60 A), PowerCut® 1300 (70 A) oder ESP-101
(100 A) Plasmapaket bereit. Mit Plasma kann die CROSSBOW
Baustahl und Aluminium bis zu 20 mm (3 / 4 Inch) Dicke oder
Edelstahl bis zu 15 mm (5 / 8 Inch) Dicke schneiden. ESABs einfache und zuverlässige Luftplasmasysteme verfügen über eine
Technologie, die hochfrequentes Starten verhindert und einen
elektronisch gesteuerten Pilotlichtbogen für eine hohe
Zuverlässigkeit.
Ein Präzisions-Schienenführungssystem ermöglicht die stabile
Bewegung des Querträgers und sorgt für eine gute Abstützung
des Schneidbrenners für eine präzise, zuverlässige Leistung.
Präzise, lineare Schienen minimieren die Vibration während des
Schneidens, um akkurates Schneiden über den gesamten
Schneidprozess hinweg zu gewährleisten. Ein Kippschalter, der
den Antrieb auskuppelt, erlaubt schnelles und einfaches manuelles Positionieren.
Seit über 75 Jahren bietet ESAB Cutting Systems seinen Kunden in aller Welt schlüsselfertige, serienreife Schneidlösungen
an. ESAB Cutting Systems stellt Komplettlösungen und CNC
Konturschneidmaschinen in einer Vielzahl von Grössen zur Verfügung. Es kommt eine grosse Bandbreite an Schneidtechnologien zum Einsatz, die Werkzeuge für Plasma, Autogen, Laser
und für das Wasserstrahlschneiden einschliessen, darüber hinaus werden Programmier- und Schachtelsoftware sowie CNC
Steuerungen angeboten.
ESAB Welding & Cutting Products ist ein anerkannter Marktführer im Bereich Schweissen und Schneiden. Von bewährten
Schweiss- und Schneidprozessen bis hin zu revolutionären Technologien für das mechanisierte Schneiden und die Automation –
mit ESABs Schweisszusätzen, Ausrüstungen und Zubehör entstehen Produktlösungen für Kunden in aller Welt.
BEIJING ESSEN WELDING & CUTTING 2014
vom 10. – 13. Juni im New China International Center
Rund 800 Aussteller zeigen Neuheiten rund um das
Schweissen und Schneiden
Sie ist Asiens wichtigste Fachmesse der Schweiss- und Fügetechnikbranche: Die BEIJING ESSEN WELDING & CUTTING,
die vom 10. bis 13. Juni 2014 bereits zum 19. Mal stattfindet.
Rund 800 Aussteller aus rund 30 Nationen präsentieren auf
über 38.000 Quadratmetern netto im New China International
Center ihre Produkte und Dienstleistungen der Schlüsseltechnologien Fügen, Trennen und Beschichten. Das Angebot reicht
von kompletten Anlagen über Steuerungssysteme und Prüf­
geräte bis hin zur Arbeitsplatzausrüstung. Ein besonderer Fokus
liegt in diesem Jahr auf der Roboter- und Automatisierungstechnik.
Die BEIJING ESSEN WELDING & CUTTING steht direkt hinter
der Weltleitmesse SCHWEISSEN & SCHNEIDEN auf Platz zwei
der international führenden Fachmessen dieser Branche. Durch
die erfolgreiche Kooperation zwischen der Messe Essen, der
Chinese Mechanical Engineering Society, der China Welding
Association und dem DVS – Deutscher Verband für Schweissen
und verwandte Verfahren e. V. sowie durch die Unterstützung
weiterer internationaler Verbände hat sich die Messe als bedeutende Informations- und Orderplattform in einer der grössten Stahlnationen der Welt etabliert.
Internationale Gemeinschaftsbeteiligungen
Zahlreiche ausländische Unternehmen haben mit der BEIJING
ESSEN WELDING & CUTTING die Möglichkeit, sich im zukunftsstarken China zu präsentieren. Deutschland, Korea und die USA
stellen mit ihren Gemeinschaftsständen nach China die meisten Aussteller. Unternehmen aus der Bundesrepublik zeigen
ihre Produkte und Dienstleistungen in der Halle W1. Dort demonstrieren 30 Firmen auf rund 600 Quadratmetern High-TechQualitätsprodukte «Made in Germany». Gefördert wird der
deutsche Pavillon vom Bundesministerium für Wirtschaft und
Energie (BMWi).
Exzellentes Begleitprogramm
Die BEIJING ESSEN WELDING & CUTTING ist nicht nur Schaufenster für neue Produkte und Trends der Branche, sondern
bietet auch zahlreiche Gelegenheiten fürs Netzwerken und den
Wissensaustausch. Zwei Foren greifen aktuelle Brancheninhalte
auf: Zum einen beleuchtet das IFWT – International Forum on
Welding Technologies das Thema «High-Strenght Steel». Zum
anderen referieren Experten im China Welding Forum 2014 unter
dem Titel «Towards A New Era of Robot Welding».
www.beijing-essen-welding-cutting.com
www.esab-cutting.de / [email protected]
04/ 2014 Schweisstechnik / Soudure 9
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i
Aus der Industrie
MEM-Industrie auf Wachstumskurs
Die Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (MEMIndustrie) verzeichnet im ersten Quartal 2014 im Vergleich zum
Vorjahresquartal einen kräftigen Anstieg der Auftragseingänge
(+10,5%) und der Umsätze (+9,2%). Die Grundlage für dieses
Wachstum schufen sich die Unternehmen in den vergangenen
drei Jahren durch markante Effizienzsteigerungen und verstärkter Innovationstätigkeit. Zudem profitiert die MEM-Branche von
der verbesserten internationalen Konjunkturlage. Die positive
Entwicklung dürfte sich vorerst fortsetzen.
Die Mitte des vergangenen Jahres beginnende Erholung in der
Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (MEM-Industrie) setzt sich 2014 fort. Die Auftragseingänge nahmen im
ersten Quartal 2014 im Vergleich zur Vorjahresperiode um 10,5
Prozent zu. Auch die Umsätze entwickelten sich im ersten Quartal 2014 positiv. Sie stiegen im Vergleich zum ersten Quartal
2013 um 9,2 Prozent. Dieses Umsatzwachstum ist breit abgestützt. Allerdings wiesen die Grossfirmen (mit mehr als 250
Mitarbeitenden) gegenüber KMU eine dynamischere Umsatzentwicklung aus. Mit den anziehenden Aufträgen erhöhte sich
Pressegrafik in den ersten drei Monaten des Jahdie Kapazitätsauslastung
res auf
88,1 Prozent.pour
Die jüngste
Erhebung des KOF vom April
Graphique
la presse
2014 ergab zwar eine leicht geringere Auslastung (86,7%). Sie
Press diagram
lag damit aber noch immer über dem langjährigen Durchschnitt
von 86,1 Prozent.
Metalle (+5,1%) substanziell. Demgegenüber gingen die Exporte
von Präzisionsinstrumenten (-0,8%) sowie im Bereich der Elektrotechnik und Elektronik (-2,7%) leicht zurück. Die wichtigsten
Absatzmärkte entwickelten sich erfreulich. Mit einem Plus von
5,5 Prozent verzeichneten die Exporte nach Asien im Vergleich
zum Vorjahresquartal den stärksten Anstieg. Auch die Ausfuhren
in die EU (+2,8%) und in die USA (+4,0%) nahmen zu.
Zuversichtliche Geschäftserwartungen
Diese positive Entwicklung gründet auf enormen Anstrengungen der MEM-Betriebe. Während der letzten drei Jahre haben
sie konsequent auf Effizienzsteigerungen und Innovationen gesetzt, um die währungsbedingten Wettbewerbsnachteile zu
kompensieren und der zunehmenden Konkurrenz aus Asien zu
begegnen. Dieser Effort beginnt nun Früchte zu tragen. Zudem
profitiert die MEM-Industrie von einer zurzeit guten internationalen Konjunkturentwicklung. Swissmem rechnet damit, dass
sich der Wachstumskurs der MEM-Industrie vorerst fortsetzen
wird. Diese Haltung basiert auch auf der Einschätzung der MEMUnternehmen. Gemäss der Quartalsumfrage unter den Swissmem-Meldefirmen rechnen 50 Prozent der befragten Firmen
in den kommenden zwölf Monaten mit höheren Bestellungseingängen aus dem Ausland. Lediglich 7,5 Prozent befürchten
eine Verschlechterung der Auftragssituation. Insbesondere aus
Deutschland, China und Nordamerika erwarten die Unternehmen weitere Wachstumsimpulse. Dieser Optimismus ist breit
abgestützt. Im Schnitt schauen die Grossunternehmen allerdings etwas positiver in die Zukunft als KMU.
New Orders MEM industries
Auftragseingang der MEM-Industrie
(Base: 1st q. 2001 = 100)
(Basis: 1.Q. 2001 = 100)
Mit der Hitze steigt die Zeckengefahr
180
180
160
160
Experten-Interview:
Pro Jahr registriert die Suva rund 9000 Fälle von Zeckenstichen.
140
Vor allem in den Monaten Mai und Juni haben die kleinen Blut120
sauger Hochkonjunktur. Felix Ineichen, Arbeitsmediziner bei der
100
Suva,
weiss, wie sich der Mensch vor Zecken schützen kann
80
und was es mit der Hasenpest auf sich hat.
140
120
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80
60
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40
40
20
2008
Total
2009
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Ausland
2011
2012
2013
Inland
Steigende Exporte
Die MEM-Industrie exportierte im ersten Quartal 2014 Waren im
WertEntrée
von 16,1
Milliarden
Franken,industrie
was gegenüber
des
commandes
MEMder Vorjahres(Base:
1er Zunahme
trim. 2001von
= 100)
periode
einer
3,2 Prozent entspricht. Gemäss den
Zahlen der Eidgenössischen Zollverwaltung erhöhten sich die
Ausfuhren der Produktbereiche Maschinenbau (+10,6%) und
180
160
10 Schweisstechnik / Soudure
04 / 2014
140
120
Felix Ineichen, im Frühling sind Zecken besonders aktiv. Wie
20
kann man sich am besten vor Stichen schützen?
2009
2011
2012
2013Unterholz und
Felix 2008
Ineichen:
Nach 2010
dem Aufenthalt
im Wald,
auf Wiesen
sollteAbroad
die Haut nach
Zecken abgesucht werden. BeTotal
Domestic
sonders häufig stechen Zecken in die Kniekehlen, Leisten und
Achselhöhlen. Generell wird im Wald das Tragen von gut abschliessenden hellen Kleidern empfohlen. Auf hellem Hintergrund sind Zecken besser zu erkennen und können sofort entfernt werden, bevor sie auf die Haut gelangen. Ebenfalls von
Vorteil ist ein Zeckenschutzmittel für Haut und Kleider.
Wieso sind Zecken so gefährlich?
Durch Zeckenstiche werden Infektionskrankheiten auf den Menschen übertragen; in der Schweiz sind es hauptsächlich die von
Aus der Industrie
Wie viel bringt der sogenannte Zeckenschnelltest, mit dem
man eine Zecke auf Borrelien untersuchen lassen kann?
Nur etwa 5 bis 50 Prozent aller Zecken sind überhaupt Träger
von Borrelien, also der Bakterien, welche krank machen können. Und auch befallene Zecken übertragen Borrelien erst, wenn
sie nach dem Stich längere Zeit, wahrscheinlich mehr als 24
Stunden, am Saugen waren. In vielen Fällen ergibt also eine
solche Untersuchung von Zecken überhaupt keinen Sinn. Nicht
zu vergessen ist auch: Selbst wenn in einer Zecke keine Borrelien nachgewiesen werden können, ist eine Infektion durch
einen anderen, nicht bemerkten Zeckenstich sehr wohl noch
möglich. In diesem Sinn hat sich auch das Nationale Referenzzentrum für zeckenübertragene Krankheiten NRZK geäussert.
Zeckenschnelltests werden nicht empfohlen.
Viren ausgelöste Frühsommer-Meningoenzephalitis und die von
Bakterien verursachte Lyme-Borreliose. Die Vireninfektion kann
bei Menschen Hirnhautentzündungen und in seltenen Fällen
schwere Erkrankungen an Hirn und Rückenmark zur Folge haben.
Im Gegensatz zur Frühsommer-Meningoenzephalitis ist die
Lyme-Borreliose relativ häufig und verursacht Entzündungen
der Haut, Gelenke, Herz und / oder Nervensysteme. Eine weniger bekannte Krankheit, die ebenfalls von Zecken auf den Menschen übertragen werden kann, nennt sich Hasenpest.
Was muss man sich unter der Hasenpest vorstellen?
Wie der Name sagt, befällt diese Krankheit in erster Linie Hasen
sowie Mäuse und andere Nagetiere. In der Medizin ist die
Krankheit unter dem Namen Tularämie bekannt. Im Jahr 2013
wurden in der Schweiz etwas mehr als 20 Fälle bei Menschen
erfasst, im Jahr zuvor waren es noch 40. Die Betroffenen weisen vielfältige Symptome auf. Je nach Übertragungsweg und
betroffenen Organen gibt es Unterschiede. Zuerst kommt es
bei allen Formen zu grippeähnlichen Beschweren. Danach kann
im Falle einer Ansteckung durch eine Zecke an der Stelle des
Stichs ein Hautgeschwür entstehen und es treten Lymphknotenschwellungen auf.
Wann ist die Gefährdung von Hasenpest besonders hoch?
Die Erreger, Bakterien namens Francisella tularensis, gelangen
auch in den Körper, wenn man sie durch den Mund aufnimmt
oder einatmet. Somit sind Jäger und Wildhüter gefährdet, weil
sie direkten Kontakt mit Wildtieren haben. Aber auch Forstleute
können sich anstecken, etwa wenn bakterienhaltiger Staub aufgewirbelt wird. Solcher Staub kann vom Kot erkrankter Tiere
oder von Tierkadavern stammen. Also ist beim Arbeiten auf
Wiesen, an Böschungen und im Unterholz Vorsicht geboten.
Gerade wenn Freischneider oder Laubbläser zum Einsatz kommen, sind Ansteckungen möglich. In solchen Situationen bietet
eine Staubmaske Schutz.
Was gibt es neben dem Zeckenschnelltest sonst noch für
Schutzmassnahmen in der Schweiz?
Eine in der Schweizer Forstwirtschaft schon angewandte Schutzmassnahme stellt das Tragen von Schutzkleidung dar, die mit
einem zeckenabweisenden Mittel imprägniert ist. Der Wirkstoff
namens Permethrin wird seit längerem in vielen Bereichen eingesetzt; unter anderem ist er in Insektensprays enthalten. Er
kann durch die Haut aufgenommen werden, eine krebserzeugende Wirkung ist umstritten. Es gilt also, die Schutzwirkung
gegen Zeckenstiche abzuwägen gegenüber einer Belastung mit
dem Wirkstoff.
Unfall oder Krankheit – wer bezahlt bei einem
Zeckenstich?
Das Gesetz umschreibt den Unfallbegriff als plötzliche, nicht
beabsichtigte schädigende Einwirkung eines ungewöhnlichen
äusseren Faktors auf den menschlichen Körper. Ein Zeckenbiss
erfüllt die verlangten Kriterien und wird deshalb von den Unfallversicherern als Unfall eingestuft (Hautverletzung mit Infektionsrisiko). Die Kosten werden somit durch den Unfallversicherer getragen. Dies gilt auch bezüglich allfälliger, in Einzelfällen
möglicherweise auftretender Spätfolgen, sofern zwischen den
eingetretenen Gesundheitsstörungen und dem Zeckenbiss ein
überwiegend wahrscheinlicher Kausalzusammenhang bewiesen
ist.
Info.: [email protected]
04/ 2014 Schweisstechnik / Soudure 11
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f
ASME-Code
100 Jahre ASME-Code – eine Erfolgsgeschichte
Ein Bericht über die Entstehung und den Werdegang des Regelwerkes
Am 20. März 1905 hat in Brockton, Massachusetts – USA, ein
verheerender Unfall die Geburt des ersten Druckbehälter-Regelwerkes eingeläutet. Die Stadt, runde 50 Kilometer südlich
von Bosten, stand in der Blüte der Industrialisierung. Mit über
400 Fabriken hatte sie sich unter anderem in eine Metropole
der Schuhindustrie entwickelt. In der R.B. Groover & Co., mit
rund 450 Betriebsangestellten, hat eine Kesselexplosion an diesem Tag 58 Menschen in den Tod gerissen und 150 Schwerverletzte gefordert. 55 Kinder verloren ihre Eltern.
Roland Bütikofer – Alstom Power Schweiz
Erst weitere tragische Ereignisse dieser Art und ein Aufschrei
der Entrüstung hatten zur Folge, dass tiefgreifende Reformen
im Umgang mit dem Druckbehälter–Gefahrenpotential eingeführt wurden. Tausende von Dampfkessel waren bereits im
Einsatz und renommierte Institutionen wie die Hartford Steam
Boiler Inspection & Insurance Company, Babcock & Wilcox oder
die Amerikanische Gesellschaft der Maschineningenieure (ASME)
schauten auf ein noch junges Bestehen zurück. Gleichzeitig mit
alarmierend häufig werdenden Zwischenfällen traten diese Organisationen zusammen, um nach möglichen Verbesserungen
zu suchen. Die Beratung über technische Lösungen und deren
Verflechtung mit der Gesetzgebung sollte aber lange Zeit in Anspruch nehmen. Auch wenn die Industrie danach in eine neue
Epoche aufgebrochen war, hat dieser Prozess noch viele Menschenleben gefordert. Das Jahr 1937 ging mit dem «Verlust
einer Generation» durch eine Kesselexplosion in einer Schule
in Texas und dem Tod von 270 Kindern als besonders trauriges
Jahr in die Dampfgeschichte ein.
Um mit der Nachfrage Schritt zu halten, hatte die R.B. Groover
& Co. soeben ihre Kapazität ausgebaut und damit auch neue
Kessel in Betrieb genommen. Der alte Flammrohrkessel verblieb als Reserveaggregat im Gebäude. Am Morgen des 20.
März 1905 wurde dieser ein weiteres Mal gezündet und hat
Minuten später das Gelände mit einer vergleichbaren Gewalt
von 300 kg Dynamit in Schutt und Asche gelegt. Geberstete
Gas-Zufuhrleitungen führten unmittelbar zu einem schrecklichen
Grossbrand.
12 Schweisstechnik / Soudure 04 / 2014
Weniger als ein Jahr später erfolgte in Lynn, wieder in Massachusetts, der nächste Grossunfall. Es wurde bald klar, dass Sicherheit nur durch Zufall gewährleistet war. Dies hatte nun eine
Intervention der Bundesstaatsregierung zur Folge, was 1907
wiederum zur Inkraftsetzung der ersten Behörde für Kesselreglemente führte. Die Zusammensetzung der Kommission repräsentierte bereits ein Gleichgewicht der Interessen, wie sie
bei der Erarbeitung von bedeutenden Normenwerken künftig
Schule machte. Zusammen haben die fünf Vertreter, bestehend
aus dem neuen Bundesstaats-Kesselinspektorat, Betreiber-Kunden, Kesselführer, Herstellern und Versicherungen, das erste
Kesselreglement entworfen. Darin fanden sich Definitionen betreffend Herstellung, Betrieb, Reparatur und Unterhalt. Diese
Pionierarbeit stiess rasch auf reges Interesse in anderen Bundesstaaten und diente als Rahmenwerk für die jetzt emsig in
Fahrt gekommenen Verhandlungen.
Inmitten dieser zersplitterten Situation von Diskussionen zwischen Bundesstaaten und Interessensparteien und der Einsicht,
dass eine harmonisierte Problemlösung zwingend wurde,
wandte man sich bald an die auf nationaler Ebene bereits operierende ASME Institution.
In der Zeit, als Brockton seine Tragödie überstehen musste,
bestand die ASME Gesellschaft bereits seit 26 Jahren. Gegründet wurde sie von prominenten Industriellen und Erfindern des
Landes, einer Gruppe die schon damals über die Wichtigkeit
von Auslegerichtlinien und Standards debattierte. In einem Versuch, zur Verbesserung der Betriebssicherheit von Dampfanlagen beizutragen, veröffentlichte dieses Gremium 1884 den ersten Standard über die «Durchführung von Testversuchen an
Dampfkesseln». Bis 1906 wurden die Erfahrungen zusammengetragen, um den Gesetzgebern von Massachusetts den Entwurf eines Regelwerkes vorzulegen.
Während sich die Bundesstaaten mit der Notwendigkeit konfrontiert sahen, Sicherheitsanforderungen in Kraft zu setzen,
realisierten die Hersteller schnell, dass die Entwicklung eines
einzigen, landesweit geltenden Normenwerkes nur Vorteile
brachte. Die Einsetzung von entsprechenden Bundesstaats- / Kantonal Instanzen wäre unwirtschaftlich und sollte vermieden werden. Versicherungsgesellschaften wiederum versprachen sich
von einer Vereinheitlichung einen markanten Rückgang von folgeschweren Zwischenfällen und eine enorme Vereinfachung in
der Bearbeitung von Schadensforderungen. Bis 1911 gewann
das Konzept einer vereinheitlichten Normenentwicklung, unter
Mitwirkung einer ausgeglichenen Interessens-Vertreterschaft,
innerhalb der ASME Gesellschaft so viel Zustimmung, dass das
erste «ASME Boiler Code» Komitee gebildet wurde.
Während die erste 1884-Standardausgabe zwar half, vertragliche Kesselleistungs-Mangelrügen von Betreibern an Hersteller
zu klären, befand das neue Komitee der Herausgabe einer Vorschrift über die Auslegung, Fabrikation, Inspektion und Prüfung
von Kesselanlagen Priorität einzuräumen. So entstand 1914 die
erste Version der «Regeln für die Fabrikation von stationären
Dampfkesseln und deren zulässigen Betriebsdruck». Das Werk
ASME-Code
fand schnell übereinstimmende Akzeptanz und festigte ASME’s
Reputation als befähigte Organisation für die Gewährleistung
von Sicherheit und Problemlösungen.
Nachdem mit der besagten Publikation ein weiterer, wichtiger
Schritt getan war, stand deren praktische Durchsetzung aber
erst bevor. Im folgenden Jahr, 1915, etablierte ASME ein Zertifizierungsprogramm. Mit einer Inspektion durch eine unabhängige Dritt-Partei sollte die Einhaltung und Erfüllung der Anforderungen aus dem Regelwerk sichergestellt werden. Diese
Vorgehensweise bot nun der Rechtshoheit und den Versicherungsgesellschaften, welche den Betrieb von entsprechenden
Dampfanlagen nun regulierten, respektive versicherten, ein Mittel zur Prüfung der Konformität. Den Herstellerfirmen, welche
die entsprechenden Inspektionen (die heutige Auditierung) erfolgreich durchliefen, wurde ein nummerierter ASME-Symbol
Stempel überreicht. Damit kennzeichnete der Hersteller künftig,
nach erfolgter Abnahme durch die Dritt-Partei, das Typen- / Leistungsschild seines Produktes.
Als bald eine bundesstaatliche Behörde / Rechtshoheit das nun
vorliegende ASME Regelwerk als gesetzlich verbindlich einführte, konnte für eine Kesselanlage, hergestellt im Bundestaat
A, im Bundestaat B eine Bau- und Betriebsbewilligung eingeholt werden.
Zusätzlich zur Verbesserung des Sicherheitsaspekts erlaubte
diese Harmonisierung den Herstellern eine beträchtliche Kostenreduktion, zumal staatenspezifische Anforderungen keine
Beachtung mehr fanden.
Diese Inkraftsetzung des Regelwerkes war ein historischer Meilenstein. Schritthalten und aktualisieren mit der Entwicklung der
Industrie aber bereits die nächste Herausforderung. Anbieter
kämpften mit der Einführung von neuen Fabrikationsprozessen
um technische Führungspositionen und Marktanteile. 1916 war
es deshalb an der Zeit, das «Regelwerkschreibende ASME Boiler Code Komitee» mit einem weiteren, dem «Kessel- und
Druckbehälter Konferenz-Komitee», zu ergänzen. Darin fanden
sich die bundesstaatlichen Behördenvertreter mit dem Auftrag
der Kommunikation von Regulationsbedarf.
Da die Verantwortung der Abnahmeinspektionen auf unabhängige Dritt-Parteien zurückfiel, zeigte sich mit der kontinuierlichen
Erweiterung der verbindlichen Anwendung des ASME Regelwerkes auf zusätzliche Bundesstaaten auch schon bald ein Bedarf für Einheitlichkeit im Inhalt und Umfang von Inspektionen.
Zur Durchsetzung von Qualifikationsprogrammen entstand daraus 1919 ein Kessel- und Druckbehälter Inspektorat, bekannt
als «National Board of Boiler and Pressure Vessel
Inspectors».
Damit ergibt sich in nachvollziehbarer Folge, dass nicht nur der
Hersteller einer ASME Zertifizierung unterliegt, sondern auch
die unabhängigen / privatisierten (oft Versicherungsgesellschaften) Abnahme-Drittparteien einer Anerkennung durch das Inspektorat (NB) bedürfen. Erst durch eine vertragliche Verpflichtung einer anerkannten Abnahmestelle ist es dem Hersteller
demnach möglich, sein Produkt auf den Markt zu bringen.
Erst die Verknüpfung dieser Programme führte zur Gewährleistung von Sicherheit im Umgang mit Dampfkessel- und Druckbehälter Anlagen.
1914 war der ASME-Code in seiner Erstausgabe ein 114 seitiges Buch. Heute umfasst er 12 Sektionen mit insgesamt 31
Kapiteln. Auf rund 17’000 Seiten gibt er Vorgaben unter anderem zu Nuklearkomponenten, Transportbehältern sowie Rohrleitungsbau im Energie-, Chemie- und Prozessbereich. Gesamthaft spezifiziert dieses Normenwerk Anforderungen betreffend
Herstellung und Verwendung von Grundmaterialien, Schweisszusatzwerkstoffen, Verfahrens- und Personalqualifikationen
sowie Prüfumfang und Methoden, um nur einige Hauptpunkte
zu nennen.
1972 fasste ASME den Beschluss, sein Akkreditierungsprogramm weltweit anzubieten. Seit 2010 bestehen international
mehr akkreditierte ASME Firmen als im Mutterland, den USA,
selbst. Bis heute hat sich der ASME-Code in seiner Anwendung
in über 100 Länder verbreitet, mit über 6800 registrierten
Herstellern.
Der seit 1914 unbeirrten Beharrlichkeit von Kommissionen in
grosser Zusammensetzung aus Behörde und Industrie verdanken wir die Tatsache, dass in der heutigen Zeit unsere Sicherheit kein Zufall mehr ist. Dennoch zeigt unser Alltag, wie wenig
es gleichzeitig eine Selbstverständlichkeit geworden ist. Wie
vehement müssen wir als Ingenieure, Schweisser, Aufsichtspersonen, Prüfer und Abnahmepersonal tagtäglich mit unserer
Verantwortung dafür einstehen, dass in einem Umfeld von globalen Schnittstellen dieses Vertrauen erhalten bleibt. Inbegriff
und Ursprung aller seither ins Leben gerufener und etablierten
Normen ist die «Gewährleistung von Sicherheit für die Öffentlichkeit bei der Benützung von Infrastruktur».
Der Entrüstung über so viele Tragödien folgte aus ärgster Not,
weitere Katastrophen zu verhindern, ein zunächst nationales,
und später international bekanntes Normenwerk, der ASMECode. Die einzelnen Sektionen unterliegen einem regelmässigen Revisionsintervall. Die Anwendung der Neuausgaben wird
6 Monate nach dessen Veröffentlichung allgemein verbindlich.
Damit ist auch gesagt, dass entsprechende Aenderungen bis
zu diesem Zeitpunkt in unsere Arbeitsprozesse einfliessen müssen. Eine konsequente Umsetzung erfordert die enge Zusammenarbeit aller beteiligten Disziplinen, angefangen bei der Auslegung und Planung, über die Fabrikation und Prüfung, bis zur
Endabnahme.
04/ 2014 Schweisstechnik / Soudure 13
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fülldraht-schweissung
fülldraht-schweissungen
Dr. Susanne Baumgartner, Dr. Ronald Schnitzer –
voestalpine Böhler Welding Austria GmbH, Kapfenberg
Prof. Dr. Norbert Enzinger, Monika Schuler, Claudia Ramskogler, Aleksander Saric –
Institut für Werkstoffkunde und Schweisstechnik, TU Graz
Edina Schmidtne-Kelity – voestalpine Giesserei Linz GmbH
Dr. Claus Lochbichler – voestalpine Giesserei Traisen GmbH
Dieser Beitrag wurde bereits vom Stahlinstitut VDEh im Tagungsband der
36. Vortragsveranstaltung der Arbeitsgemeinschaft für warmfeste Stähle
und Hochtemperaturwerkstoffe vom 22. November 2013 in Düsseldorf
veröffentlicht.
1. Die Fertigung von (hoch)warmfesten
Gusskomponenten
Die Giessereigruppe der voestalpine mit den österreichischen
Standorten in Linz und Traisen erzeugt schweren Stahlguss für
Dampf- und Gasturbinen, Kompressoren für die Öl- und Gasförderung sowie für die chemische Industrie, den Maschinenbau und für die Offshore-Technik. In der Gruppe kann ein Gewichtsbereich von 50 kg bis 200 Tonnen abgedeckt werden.
1.1. Typischer Prozessdurchlauf in der Stahlgiesserei
Abb.1 zeigt die wesentlichen Schritte im Fertigungsprozess von
Stahlgusstücken, wie zum Beispiel für den Kraftwerksbau.
Nach der Erstellung der Gusstechnik, dem Bau des Holzmodells
und dem Einformen beginnt die Existenz des Gussstückes mit
dem Schmelz- und Giessprozess. Nach der Erstarrung (2 bis 6
Wochen, je nach Wandstärke, Komplexität und Werkstoff) wird
das Gussstück aus der Form gezogen («ausgeschlagen»). Die
Qualitätswärmebehandlung ist neben der chemischen Zusammensetzung der wichtigste Schritt zur Einstellung des erwünschten Mikrogefüges und der geforderten Eigenschaften, je nach
Anforderung und Einsatzgebiet (warmfest, kaltzäh,
hochfest,…).
Nach dem Vorschruppen (mechanische Bearbeitung mit Bearbeitungszugaben zum Endmass) wird das Gussstück zerstörungsfrei geprüft. Alle Anzeigen, die nicht dem vorgeschriebenen Annahmestandard entsprechen sind auszumulden und zu
schweissen (Fertigungsschweissungen) und anschliessend
spannungsarm zu glühen. Zwischen den einzelnen Produktionszyklen werden immer wieder Masskontrollschritte durchgeführt.
Eine abschliessende zerstörungsfreie Prüfung ist der letzte Fertigungsschritt in der Giesserei, bevor das Gussstück zur Fertigbearbeitung gesandt wird. Damit das Endprodukt den Anforderungen entspricht, müssen alle Prozessschritte qualitativ hochwertig und miteinander abgestimmt gestaltet werden.
Abb. 1: Typischer Fertigung-Ablauf für schwere Stahlgussteile
Abb. 2: Flüssigstahl-Herstellung in der voestalpine Giesserei Linz
1.2. Flüssigstahlherstellung
Um die entsprechend hohe Qualität der Schmelze bezüglich
chemischer Zusammensetzung, Reinheit und Entgasung für
komplexe Werkstoffe (wie z.B. CB2) sicherzustellen, verfügen
die Giessereien über verschiedene (mit einander kombinierbaren) sekundärmetallurgische Möglichkeiten wie z.B. Pfannenofen, RH-Anlage zur Vakuumbehandlung für Schwergussschmelzen bis 150t Flüssigstahl, sowie eine VD-VOD und AOD
Anlage.
1.3. Schweissen
Das Schweissen stellt einen wesentlichen Fertigungsschritt bei
der Herstellung von Stahlgussteilen dar. Fertigungs-, Konstruktions- und Auftragsschweissungen für spezielle Oberflächenanforderungen werden im Schweissbetrieb der voestalpine Gies14 Schweisstechnik / Soudure 04 / 2014
Abb. 3: Positionierung für das Konstruktionsschweissen
Fülldraht-Schweissung
serei Linz und Traisen durchgeführt. Bei hochlegierten, warmfesten Werkstoffen, wie CB2 sind besondere Vorkehrungen bezüglich
Schweissparameter und Schweissposition notwendig [1].
2. Werkstoffe
2.1. Grundwerkstoff (GW)
Im Rahmen des europäischen Forschungsprogrammes COST
(European Cooperation in the Field of Scientific and Technical
Research) 501 wurden fünf Gruppen von 9-12% CrMoVNb Stählen mit unterschiedlichen Legierungsgehalten von W und Mo
sowie B und N untersucht [2].
Aus der Legierung B2, einer Weiterentwicklung des Stahles
P91 mit B-Zusatz, wurde die Co-legierte Gussvariante CB2
(siehe Tabelle 1) entwickelt, die sehr gute Ergebnisse bei Kriechversuchen in COST 501 Runde 3 und COST 522 erzielte [3].
C
Mn
Cr
Mo
Co
Ni
V
0,12
0,88
9,20
1,49
0,98
0,17
0,21
Nb
N
B
0,06 0,020 0,011
C
Mn
Cr
Mo
Co
Ni
V
0,1
0,9
9,2
1,5
1,0
0,2
0,2
Nb
N
B
0,05 0,02 0,006
Tabelle 3: Richtanalyse des reinen Schweissgutes in Gew.%
Rp0,2
Rm
A5
CVN@RT
610 MPa
780 MPa
20 %
30 J
Tabelle 4: Mechanische Eigenschaften des Fülldrahtschweissgutes bei Raumtemperatur – PWHT: 2x730°C / 12h
Zur Abschätzung der Zeitstandfestigkeit wurden Zeitstandversuche von Längs- und Querproben einer artgleich geschweissten Verbindung bei 625°C durchgeführt. Die Ergebnisse liegen
im Streuband des Grundwerkstoffes (siehe Bild 4), die Quer­
proben brachen im Grundwerkstoff bzw. in der Wärme­einflusszone.
Tabelle 1: Chemische Zusammensetzung des CB2 Grundwerkstoffes in
Gew.%[3]
Die Parameter der Wärmebehandlungen sowie die Auslagerungszeiten der Zeitstandproben sind Tabelle 2 zu entnehmen.
Da die Untersuchungen jeweils im Kopf der Kriechprobe durchgeführt wurden, hat der Spannungszustand der Kriechproben
keinen Einfluss auf das Ergebnis.
Probe
Austenitisieren
Anlasswärme-
Betrieb
behandlungen
CB2_01
625°C / 28 h
Abb. 4: Zeitstandversuche einer artgleichen Fülldrahtschweissverbindung
CB2_02
CB2_03
1100°C / 9 h
3 × 730°C / 12 h
625°C / 13.924 h
625°C / 53.124 h
Tabelle 2: Temperaturführung während der Fertigung und dem simulierten
Betrieb.
2.2. Fülldrahtschweissgut (SG)
Parallel zur Grundwerkstoffentwicklung wurde mit der Entwicklung von artgleichen Schweisszusätzen begonnen [4] und in
weiterer Folge auch ein artgleicher Fülldraht entwickelt. Die
chemische Zusammensetzung des reinen Schweissgutes orientiert sich am Grundwerkstoff. Da sich Bor aber negativ auf
die Zähigkeit und die Heissrissanfälligkeit auswirkt wurde der
B-Gehalt im Vergleich zum Grundwerkstoff reduziert [5].
2.3. Wärmeeinflusszone (WEZ)
Bei Untersuchungen des Einflusses von Schweissparametern
und des Lagenaufbaus auf die mechanischen Eigenschaften
stellten sich zwei unterschiedliche Schweisszyklen als günstig
zur Erreichung der geforderten Kerbschlagwerte heraus [6]. Im
Rahmen der Diplomarbeit «Charakterisierung von Mehrlagenschweissungen» [7] wurde die Wärmeeinflusszone (WEZ) beim
MAG-Schweissen des 9-10%-Chromstahles CB2 auf Basis dieser Schweisszyklen (siehe Tabelle 5) physikalisch und numerisch
simuliert und charakterisiert. Die Proben wurden in der Gleeble
3500 jeweils mit Doppelzyklen mit Spitzentemperaturen von
Tp1=1300°C und Tp2=1100°C belastet.
04/ 2014 Schweisstechnik / Soudure 15
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fülldraht-schweissung
t8 / 5 – Zeit
Zwischenlagentemperatur
Schweisszyklus 1 (SZ 1)
20 s
260°C
Schweisszyklus 2 (SZ 2)
12 s
150°C
die einen klassischen Mischbruch mit sowohl spröden als auch
duktilen Anteilen zeigt (der gemessene Kerbschlagwert lag bei
38 J bei Raumtemperatur).
Tabelle 5: Parameter der beiden Schweisszyklen
Anschliessend wurden die Proben mit 730°C / 8 h bzw. 24 h
wärmebehandelt, zu Kerbschlagbiegeproben bzw. Zugproben
weiterverarbeitet und geprüft.
3. Metallographie
3.1. Grundwerkstoff (GW)
Durch die Verwendung von zwei verschiedenen Ätzmitteln
• Pikrinsäure: 100ml C2H6O + 10g C6H3N3O7 + 3ml HCl;
• Lichtenegger und Bloch: 100ml destilliertes H2O + 0,90g
NH4HF2 + 0,75g K2S2O5)
ist es möglich, das angelassene martensitische Gussgefüge
sowie Seigerungsbereiche, Ausscheidungen im Korn, an den
ehemaligen Austenitkorngrenzen und an den Subkorngrenzen
darzustellen (siehe Abb. 5).
Abb. 6: a) Gefüge der simulierten WEZ, Lichtmikroskop, b) Bruchfläche der
Kerbschlagbiegeprobe im Rasterelektronenmikroskop, SE-Bild.
Auch Korngrössen- und Mikrohärtemessungen wurden durchgeführt. Abb. 7 zeigt eine halbe, zum Schliff verarbeitete Kerbschlagbiegeprobe. Die Messungen nach Vickers mit HV1 und
HV10 stimmen im Wesentlichen gut überein. Bei dieser Probe
fällt auf, dass die Härte der WEZ etwas höher ist als im Grundwerkstoff, daneben liegt die Erweichungszone, welche eine um
etwa 20 HV10 niedrigere Härte als im Grundwerkstoff hat.
Abb. 7: Mikrohärtemessung einer Kerbschlagprobe mit simuliertem SZ 2 und
WBH 730°C / 8 h mit HV1 (blau) und HV10 (rot / gelb)
Abb. 5: Probe CB2_03 53.124 h / 625°C; a) Lichtenegger Bloch Ätzung; b) Pikrinsäure Ätzung; c) Lichtenegger Bloch Ätzung; d) Lichtenegger Bloch Ätzung.
3.2. Physikalisch simulierte WEZ
Nach der Simulation der Wärmeeinflusszone an der Gleeble
und durchgeführten mechanischen Tests, wurden ausgewählte
Proben im Lichtmikroskop und Rasterelektronenmikroskop charakterisiert. In Abb. 6 a) fällt das relativ feinkörnige Gefüge der
Wärmeeinflusszone mit einer durchschnittlichen Korngrösse von
etwa 7,5 µm auf. An den Korngrenzen sind Ausscheidungen zu
sehen. Geätzt wurde mit Lichtenegger Bloch. In Abb. 6 b) ist
eine Bruchfläche aus dem Kerbschlagbiegeversuch dargestellt;
16 Schweisstechnik / Soudure 04 / 2014
3.3. Schweissgut (SG)
Das Schweissgut des rutilen CB2 Fülldrahtes wurde im geschweissten, im wärmebehandelten und im zeitstandgeprüften
Zustand untersucht. Die gebrochenen Zeitstandproben wurden
sowohl im Schaft- als auch Kopfbereich untersucht. In Abb. 8
ist das Gefüge des Kopfes einer Zeitstandprobe dargestellt, die
6.752 h bei 625°C thermisch belastet wurde. Abb. 8 a) zeigt
die Probe mit Lichtenegger-Bloch Ätzung. Zu sehen sind Martensitlatten, Ausscheidungen und Einschlüsse. In Abb. 8 b) ist
dieselbe Probe im Rasterelektronenmikroskop, im BSE Modus
dargestellt. Rückstreuelektronen geben Informationen über den
Materialkontrast – schwere Elemente werden als hellere und
leichte Elemente als dunklere Bereiche abgebildet. Mittels EDX
Fülldraht-Schweissung
Probe SG
Phasenanteil
mittlerer Radius
nach 6.752 h
0,95 %
240 nm
Tabelle 6: Ergebnisse zur Quantifizierung der Laves-Phase aus REM-Bildern
Wärmeeintrag
Analyse wurden die hellen Teilchen als Laves-Phase (Mo-reich)
und die dunklen teils als Einschlüsse (Oxide), teils als Poren
charakterisiert [8]. Weiters wurden Phasenanteile und Radien
der Laves-Phase mittels Bildauswertung ermittelt (Tabelle 6)
CB2-Grundwerk-
Wärmeeinflusszone
CB2-Schweissgut
stoff (GW)
(WEZ)
(SG)
Giessen
Giessen
Austenitisieren
Austenitisieren
2x Anlassen
Anlassen
Schweissen
Wärmebehandlung Wärmebehandlung
Betrieb
Betrieb
Schweissen
Wärmebehandlung
Betrieb
Tabelle 7: Raster für die Ausscheidungssimulationen der betrachteten
Werkstoffe
Abb. 8: Gefüge des Schweissgutes, Zeitstandprobe; a) Lichtmikroskopie; b)
REM Aufnahme im BSE (Rückstreuelektronen)-Modus
4. Numerische Simulation der Ausscheidungsentwicklung
Wärmebehandlungen, Schweisszyklen und Betriebsbedingungen beeinflussen die Mikrostruktur. Mit der Software MatCalc
[9] ist es möglich die Ausscheidungsentwicklung nach thermophysikalischen Gesetzen zu simulieren. Die benötigten Datenbanken basieren auf Calphad und werden ständig weiter entwickelt. Für die gegenständlichen Simulationen wurden Entwicklerversionen der Datenbanken verwendet [10]. In Abb. 9
ist die Temperaturführung der Produktion eines Gussbauteiles
dargestellt. Diese diente auch als Vorlage für die Wärmeführung
der numerischen Simulation (siehe Tabelle 7).
Bei den Simulationen des Grundwerkstoffes und der Wärmeeinflusszone wurden die Wärmeführungsdaten des realen Herstellungsprozesses verwendet. Zur Simulation des Schweissens
(WEZ und SG) kam der Doppelzyklus SZ 1 zum Einsatz. Die
Wärmebehandlung nach dem Schweissen wurde jeweils an die
realen Bedingungen der experimentell untersuchten Proben
angepasst, 730°C / 24 h bei SG und WEZ und 730°C / 12 h beim
Grundwerkstoff. Die Parameter für die Simulation der Einsatzbedingungen im Betrieb wurden für alle drei Werkstoffe gleich
mit 625°C / 100.000 h gewählt. Zusätzlich wurden Zwischenergebnisse ermittelt, bei den Zeiten, bei denen Zeitstandproben
gebrochen sind.
Abb. 9: Temperaturführung bei Produktion und Betrieb eines Gussbauteiles –
schematische Darstellung
5. Ergebnisse und Diskussion
5.1. Grundwerkstoff und Schweissgut
Für den Grundwerkstoff wurden Simulationen mit speziellem
Fokus auf Phasenanteil und Radius der Ausscheidungen durchgeführt. Die experimentell ermittelten Werte des Phasenanteils,
des mittlerem Radius und der Zusammensetzung der Ausscheidungen [11] stimmen mit den gerechneten Werten gut überein.
Abb. 10 a) zeigt beispielhaft den Phasenanteil über die Zeit der
simulierten Betriebsdauer von 100.000 h. Rot markiert ist der
gemessene Phasenanteil der Laves Phase in der untersuchten
Probe CB2_03 (53.124 h).
Abb. 10: Simulation Zeitstandverhalten a) Ausscheidungen des Grundwerkstoffes CB2, gemessener Wert bei 53.124 h b) Ausscheidungen des Schweissgutes, gemessener Wert bei 6.752 h.
Zur Ausscheidungsentwicklung des Schweissgutes wurde wie
in Tabelle 7 zu sehen, der Schweissprozess mit zwei Spitzentemperaturen, die Wärmebehandlung und eine Betriebsdauer
von 100.000 h simuliert. Die gemessenen Werte der LavesPhase (Phasenanteil und mittlerer Radius) stimmen mit den
gerechneten Werten ebenfalls sehr gut überein (Abb. 10 b).
Im direkten Vergleich von Abb. 10 a) und b) fällt auf, dass die
Laves-Phase im Schweissgut (in der WEZ verhält es sich ebenso)
wesentlich früher stabil wird als im Grundwerkstoff. Dies ist
vermutlich die Folge der unterschiedlichen «Phasensetups». Für
den Grundwerkstoff wurde die Bildung von primären Ausscheidungen berücksichtigt. Für das Schweissgut und die WEZ wurde
diese Annahme nicht getätigt, da nach der Theorie von ScheilGulliver und nach eigenen Berechnungen mit dem Scheil-Gulli04/ 2014 Schweisstechnik / Soudure 17
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Fülldraht-Schweissung
ver Algorithmus, bei sehr schnellen Abkühlraten nicht mit der
Bildung von primären Ausscheidungen zu rechnen ist.
5.2. WEZ
Die Entwicklung der Ausscheidungen über die Zeit wurde in
insgesamt fünf Temperaturzyklen simuliert. Diese wurden unterteilt in Austenitisierungs-, Anlass-, und Schweissprozess,
sowie Wärmebehandlung und Betrieb. In Tabelle 8 ist der Ausscheidungszustand nach der Wärmebehandlung für beide
Schweisszyklen SZ 1 und SZ 2 (siehe Tabelle 5) sowie für die
beiden Wärmebehandlungen nach dem Schweissen, 730°C / 8
h und 730°C / 24 h, dargestellt. Gegenübergestellt werden die
Phasenanteile und der mittlere Radius der relevanten Ausscheidungsphasen. Hervorgehoben sind die Werte, welche mit den
Simulationen des Schweissgutes und des Grundwerkstoffes im
nächsten Kapitel verglichen werden.
Phasenanteil [%]
5.3. Vergleich der Mikrostrukturentwicklung von SG, GW
und WEZ
Den grössten Phasenanteil bilden die Karbide M23C6. Diese sind
nach der Simulationsrechnung am häufigsten im Schweissgut
gefolgt von der WEZ vorhanden (Abb. 11). Die Grösse der Ausscheidungen ist vergleichbar (Abb. 12). Ähnlich ist es bei der
Laves-Phase, wobei sich diese lt. Simulation in der WEZ geringfügig stärker ausscheidet.
Mittlerer Radius [nm]
WBH
SZ 1
8h
SZ 1
24h
SZ 2
8h
SZ 2
24h
SZ 1
8h
SZ 1
24h
SZ 2
8h
SZ 2
24h
Laves
0,00
0,00
0,00
0,00
1
1
1
1
M7C3
0,00
0,00
0,00
0,00
0
1
1
1
M23C6
3,06
2,89
3,11
3,03
195
194
161
199
1332
BN
0,11
0,11
0,11
0,11
141
1514
82
VN
0,06
0,13
0,00
0,07
16
25
0
28
NbC
0,06
0,07
0,05
0,07
91
94
141
153
Tabelle 8: Phasenanteile und mittlerer Radius der Ausscheidungen nach der
Wärmenachbehandlung (PWHT)
Änderungen der Schweissparameter zeigen in der Simulation
keinen starken Einfluss auf die Phasenanteile der Ausscheidungen nach der Wärmenachbehandlung. Bei den mittleren Radien
der Ausscheidungsphasen hingegen zeigt sich, dass die längere
Wärmebehandlungsdauer eine wesentliche Erhöhung vor allem
des BN Radius und eine leichte Vergröberung des M23C6 Radius
nach sich zieht. Auf die MX Radien hat die Wärmebehandlungsdauer geringen Einfluss. Im Hinblick auf die Schweisszyklen
mit unterschiedlicher Abkühlrate (t8 / 5-Zeit) und Zwischenlagentemperatur, sind leichte Unterschiede in den Radien von M23C6
und BN festzustellen. Bei den MX Teilchen insbesondere den
VN kommt es bei höherer Abkühlgeschwindigkeit und kurzer
Wärmebehandlung erst gar nicht zu deren Bildung – bei langer
Wärmenachbehandlung bilden sie sich zwar, treten aber gröber
auf als bei den Simulationen mit geringerer Abkühlgeschwindigkeit. Die M7C3 Ausscheidungen lösen sich während der Wärmebehandlung zugunsten der M23C6 Ausscheidungen auf.
Auch die Korngrösse hat einen Einfluss auf das Simulationsergebnis. In den durchgeführten Simulationen wurde sie aber in
einer Näherung als konstant angenommen. In der Realität liegt
die Korngrösse bei etwa 1500 µm im Grundwerkstoff und bei
etwa 20 µm in der WEZ. Die numerischen Modelle im Hintergrund bieten zurzeit noch nicht die Möglichkeit, diese Entwicklung in der Simulation zu berücksichtigen.
18 Schweisstechnik / Soudure 04 / 2014
Abb. 11: Vergleich der Simulationsergebnisse bei einer Auslagerungstemperatur
von 625°C: Phasenanteile in GW, WEZ und SG zum Zeitpunkt der gebrochenen
Zeitstandproben sowie nach 100.000 h
Die Berücksichtigung der primären Ausscheidungen, NbC und
BN im Grundwerkstoff führt zu einem vergleichsweise sehr
grossen Radius dieser Ausscheidungen. Abgesehen davon sind
die Radien der Karbide zwischen GW, SG und WEZ vergleichbar. Die Lavesphase und NbC vergröbern am stärksten im GW.
Dies könnte auf die Berücksichtigung der primären Ausscheidungen in der Simulation zurückzuführen sein, welche dann
auch alle anderen Ausscheidungen beeinflussen.
Neben den NbC bilden sich in der WEZ die VN als zweite MX
Ausscheidung. Im Grundwerkstoff und Schweissgut blieb diese
Ausscheidungsphase nicht stabil.
Abb. 12: Grösse von Ausscheidungen in GW, WEZ und SG in Abhängigkeit der
Auslagerungszeit (berechnet mit MatCalc)
fülldraht-schweissung
6. Schlussfolgerung
• Die lichtmikroskopischen Aufnahmen ermöglichen eine
sehr gute Darstellung der Gussstruktur (martensitische
Matrix), der Korngrenzen, Poren sowie der
Ausscheidungen.
• Aus den thermochemischen bzw. thermokinetischen Simulationen des Grundwerkstoffes ist zu erkennen, dass
die primären Ausscheidungen (BN und NbC) während der
gesamten Temperaturzyklen und dem Betrieb nahezu konstant bleiben.
• Die Karbide M23C6 weisen in allen betrachteten Simulationen den grössten Phasenanteil auf, welcher nach der
Wärmebehandlung über eine Betriebsdauer (100.000 h)
auf gleichem Niveau bleibt. Die Simulationen zeigen auch,
dass der mittlere Radius der M23C6 über die Betriebsdauer (100.000 h) wächst. Bei nahezu gleichbleibenden
Phasenanteil und wachsenden Radien ist von einer Vergröberung der Karbide auszugehen.
• Der Vergleich von gemessener Laves-Phase (Zusammensetzung, Phasenanteil und gemittelter Radius) mit den Simulationen zeigt eine sehr gute Übereinstimmung sowohl
im Grundwerkstoff als auch im Schweissgut.
• Die Entstehung der Z-Phase konnte in den Simulationen
als auch in den untersuchten Langzeitproben nicht nachgewiesen werden. In der Literatur gibt es ebenfalls keine
Hinweise auf die Detektion der Z-Phase in CB2 (Grundwerkstoff, Wärmeeinflusszone und Schweissgut).
Danksagung
Dieser Beitrag wurde aufbauend auf den Untersuchungen in
COST 501-536 im Rahmen des voestalpine Konzernprojektes
«KW50+ – Know-How- und Prozessentwicklung zur Herstellung
von Komponenten aus neuen Werkstoffen für CO2-arme Dampfkraftwerke» erstellt. Wir danken der voestalpine AG sowie der
österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) für
die finanzielle Unterstützung.
Literatur
[1] C. Lochbichler, E. Schmidtne-Kelity, S. Baumgartner, Latest Developments of Cast Materials and Welding Consumables for Coalfired Steam Turbines Com-ponents / Nickelbase Alloy A625 and CB2 Steel for the A-USC Technology,
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[2] E.U. Klotz, Mechanische Eigenschaften und Gefügestabilität von warmfesten 9–12% Chromstählen mit Mikroduplexstruktur, Diss. ETH Nr. 13270. (1999).
[3] M. Staubli, R. Hanus, T. Weber, Mayer K-H., Kern T-U., The
European efforts in development of new high temperature
casting materials, COST 536, Proceedings of the 8th Liège
Conference. European Commission, Université de Liège,
(Part II). Vol. 53 (2006) 855-870.
[4] E. Brauné, H. Cerjak, S. Caminada, C. Jochum, P. Mayr,
J. Pasternak, Weldability and Properties of new Creep Resistant Materials for use in Ultra Supercritical coal fired
Power Plants. Proceedings of the 8th Liège Conference:
Materials for Advanced Power Engineering. (2006) 871-891.
[5] S. Baumgartner, G. Posch, P. Mayr, Welding advanced martensitic creep-resistant steels with boron containing filler
metal, Weld. World. 56 (2012) 2–9.
[6] S. Baumgartner, A. Holy, M. Schuler, A. Saric, R. Schnitzer,
N. Enzinger, Properties of a creep resistant 9Cr15Mo1Co
cast steel joint welded with a matching flux cored wire,
IIW Doc IX-C-1028-13. (2013).
[7] A. Saric, Charakterisierung von Mehrlagenschweissungen,
TU-Graz, IWS, Diplomarbeit. (in Arbeit).
[8] M. Schuler, S. Baumgartner, R. Schnitzer, N. Enzinger, Creep
investigation of CB2 joints using similar rutile CB2-flux cored
wire, IIW Doc II-1850-13. (2013).
[9] E. Kozeschnik, http: // matcalc.tuwien.ac.at / Documentation
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[10] E. Povoden-Karadeniz, Thermodynamic and diffusion mobility databases mc_fe_v2.000.tdb and mc_fe_v2.000.ddb for
thermokinetic precipitation simulations using MatCalc. Vienna, Unpublished results. Personal Communication (2013).
[11] C. Ramskogler, KW50+ Untersuchungsbericht, 2. Forschungshalbjahr – Arbeitspakete, interne Untersuchungsdokumentation J1U1, Graz (2013).
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04/ 2014 Schweisstechnik / Soudure 19
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f
DVS-Merkblatt 0916
DVS-Merkblatt 0916 (04.2012) –
Ein praktisches Hilfsmittel zum Metall-Schutzgas-Schweissen von
Feinkornbaustählen
Unlegierte Baustähle stellen noch immer den grössten Anteil
metallischer Werkstoffe dar, die für verschiedenste Anwendungen im Maschinenbau, im Stahlbau und Metallbau verwendet
werden. Im Zuge der Schonung von Ressourcen und unter dem
heutigen Kostendruck besteht immer mehr die Tendenz, metallische Konstruktionen, betreffend Gewicht und Fertigungsaufwand, zu optimieren.
Ein gangbarer Weg ist die Verwendung höherfester Feinkornbaustähle. Die schweisstechnische Verarbeitung dieser Werkstoffe ist seit vielen Jahren bekannt und auch in den unterschiedlichsten Normen, wie z.B. in der EN 1011-2 und SEW 088
und in zahlreichen Fachbeiträgen beschrieben worden. Aufgrund
der Komplexität des Themas schrecken jedoch viele Schweisspraktiker immer noch davor zurück, solche Stähle zu verwenden. Um diese Hemmnisse zu beseitigen braucht es praktikable Hilfsmittel, die dem verantwortlichen Schweissfachmann
die Planung der Fertigungsschritte erleichtern. Diese Hilfsmittel
sollten auch dazu geeignet sein, die wesentlichen Besonderheiten aufzuzeigen, die der Schweisser bei der Verarbeitung zu
beachten hat.
Reinhard Smolin, voestalpine Böhler Welding Schweiz AG
Ein solches Hilfsmittel ist das o.g. Merkblatt DVS-0916 – MetallSchutzgas-Schweissen von Feinkornbaustählen.
Nach der erstmaligen Veröffentlichung vor etwa 20 Jahren erschien im April 2012 eine überarbeitete und erweiterte Version.
Da in den meisten Betrieben das Metall-Schutzgas-Schweissen
mit Mischgasen einen sehr hohen Stellenwert einnimmt und
sich dieses Merkblatt speziell an solche Fertigungsbetriebe richtet, soll in diesem Beitrag der Inhalt der aktuellen Ausgabe vorgestellt und die wesentlichen Punkte angesprochen werden.
Im Vorwort des Merkblattes heisst es: «Das Merkblatt ist unter
Mitwirkung der Anwender und Hersteller von Werkstoffen und
Schweisszusatzwerkstoffen entstanden. Es enthält praxisnahe
Anweisungen auf der Grundlage von der DIN EN 1011 Teil 1 und
2 sowie Stahl-Eisen-Werkstoffblatt (SEW) 088 zum MAGSchweis­sen von Stählen, die aufgrund ihrer metallurgischen
und mechanisch- technologischen Eigenschaften unter besonderer Wärmeführung zu schweissen sind, insbesondere
Feinkornbaustähle».
Es sei hier darauf hingewiesen, dass Verarbeiter, die diese Werkstoffe z.B. mittels Stabelektroden schweissen möchten, für die
Bestimmung der geeigneten Fertigungstechnologie jetzt in der
DIN EN 1011 Teil 2 weiterlesen sollten. Die Empfehlungen dieses DVS-Merkblatt sind ausschliesslich für das MAG-Schweissen
mittels Massivdrahtelektroden bzw. Fülldrahtelektroden
heranzuziehen.
Inhalt des Merkblattes.
In Kapitel 1 «Geltungsbereich» wird darauf hingewiesen, dass
dieses Merkblatt «ergänzende Verarbeitungshinweise zum MAG20 Schweisstechnik / Soudure 04 / 2014
Schweissen von Kehl- und Stumpfnähten anhand von Diagrammen» enthält.
Gerade diese Diagramme für:
• die Arbeitsbereiche für Strom und Spannung,
• die Streckenenergiebereiche in Abhängigkeit von der
Schweissgeschwindigkeit, und
• die Schweissbedingungen in Abhängigkeit von der
Blechdicke
sind der Zuckerguss auf dem Kuchen dieses DVS-Merkblattes
und sollen nachfolgend beschrieben werden.
Aufgrund der Vielzahl der praktischen Empfehlungen, die man
in der Unterlage findet, ist das genaue Studium dieses Merkblattes vor Schweissbeginn unbedingt zu empfehlen.
In Kapitel 2 «Grundwerkstoffe» geben die Autoren einen kurzen Überblick über die geschichtliche Entwicklung dieser Stahlgruppe und die heute, abhängig von Stahl-Herstellungstechnologie, vorhandenen Stahltypen.
Kapitel 3 «Schweisszusätze und Hilfsstoffe» gibt zahlreiche
Hinweise zu den anzuwendenden Grundwerkstoff-Schweisszusatz-Kombinationen und den empfohlenen Schutzgasen.
Abbildung 1 enthält einen Auszug aus der im Merkblatt vorhandenen Tabelle mit der Zuordnung von möglichen Schweisszusatz-Typen zu den jeweiligen Grundwerkstoffen. Dabei wurden
lediglich die Mindestfestigkeitsklassen von 460 bis 690 MPa
berücksichtigt. Weiterführende Angaben findet man in der Originaltabelle im DVS 0916-Merkblatt.
Für diesen Beitrag wurde die Originaltabelle um 2 Spalten ergänzt, in denen einige am Markt verfügbare Schweisszusätze
aufgeführt sind. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass solche
Tabellen immer nur einen eingeschränkten Blick auf die am
Markt vorhandenen Produkte geben können. Im Zweifelsfall
sind die jeweiligen Schweisszusatz-Hersteller zu kontaktieren.
Dabei empfiehlt es sich immer den jeweiligen Stahl mit den
Anforderungen an das zu schweissende Bauteil anzugeben.
Hierzu zählen die Mindest-Festigkeitswerte, Mindest-Zähigkeitsanforderungen bei der jeweiligen geforderten Betriebstemperatur und im Falle dickwandiger Konstruktionen auch die Angabe
der geforderten Wärmebehandlung nach dem Schweissen. Denn
gerade bei den höherfesten Stählen erfüllen die empfohlenen
Schweisszusätze zwar vielfach die Anforderungen im Zustand
«unbehandelt», aber nicht unbedingt auch im Zustand «spannungsarmgeglüht». Einen ersten Hinweis zur Eignung eines
Drahtes für eine nachfolgende Wärmebehandlung findet man
im jeweiligen technischen Datenblatt des Schweisszusatzes
bzw. in der TÜV-Zulassung für das jeweilige Produkt.
Bei den Überlegungen für die Bestimmung eines geeigneten
Schweisszusatzes sollte bedacht werden, dass die geforderten
Werte nicht nur in der Werkstatt sondern unbedingt auch unter
Baustellenbedingungen in allen geforderten Schweisspositio-
DVS-Merkblatt 0916
Grundwerkstoffe
S460N
Temperaturbeanspruchung
bis (°C)
-20°C
Massivdrahtelektroden (1)
G4Si1 oder
G2Mo
G3Ni1 oder
G2Ni2
G4Si1 oder
G2Mo
G3Ni1 oder
G2Ni2
G4Si1 oder
G2Mo
G3Ni1 oder
G2Ni2
G2Ni2
Möglicher SchweissZusatz
Fülldrahtelektroden (1)
Möglicher Schweiss-Zusatz
EMK 8
DMO-IG
T 46 4 PM oder
Ti 52-FD/Ti 52 T-FD
T 46 4 MM
HL 51-FD/HL 51 T-MC
S46NL
-50°C
T 46 6 1Ni PM oder
Ti 60-FD/Ti 60 T-FD SR
2,5 Ni-IG
T 46 6 1Ni MM
HL 53 T-MC
S460M
-20°C
EMK 8
T 46 4 PM oder
Ti 52-FD/Ti 52 T-FD
DMO-IG
T 46 4 MM
HL 51-FD/HL 51 T-MC
S46ML
-50°C
T 46 6 1Ni PM oder
Ti 60-FD/Ti 60 T-FD SR
2,5 Ni-IG
T 46 6 1Ni MM
HL 53 T-MC
S460Q
-20°C
EMK 8
T 46 4 PM oder
Ti 52-FD/Ti 52 T-FD
DMO-IG
T 46 4 MM
HL 51-FD/HL 51 T-MC
S460QL
-40°C
T 46 6 1Ni PM oder
Ti 60-FD/Ti 60 T-FD SR
2,5 Ni-IG
T 46 6 1Ni MM
HL 53 Z-MC
S460QL1
-60°C
2,5 Ni-IG
T 46 6 1Ni PM oder
Ti 60-FD/Ti 60 T-FD SR
T 46 6 1Ni MM
HL 53 T-MC
S500Q
-20°C
G MN3Ni1Mo
NiMo1-IG
T 55 4 1NiMo MM
HL 65 T-MC
T 55 4 1NiMo BM
Kb 65 T-FD
S500QL
-40°C
G MN3Ni1Mo
NiMo1-IG
T 55 4 1NiMo MM
HL 65 T-MC
T 55 4 1NiMo BM
Kb 65 T-FD
S500QL1
-60°C
G MN3Ni1Mo
NiMo1-IG
T 55 6 Mn1,5Ni MM
S620Q
-20°C
G Mn3Ni1CrMo X70-IG
T 69 4 Mn2NiCrMo MM
alform 700-MC
S620QL
-40°C
G Mn3Ni1CrMo X70-IG
T 69 4 Mn2NiCrMo MM
alform 700-MC
S620QL1
-60°C
G Mn3Ni1CrMo NiCrMo2,5-IG (2)
T 69 6 Mn2NiCrMo BM
Kb 85 T-FD
S690Q
-20°C
G Mn3Ni1CrMo X70-IG
T 69 4 Mn2NiCrMo MM
alform 700-MC
S690QL
-40°C
G Mn3Ni1CrMo X70-IG
T 69 4 Mn2NiCrMo MM
alform 700-MC
S690QL1
-60°C
G Mn3Ni1CrMo NiCrMo2,5-IG (2)
T 69 6 Mn2NiCrMo BM
Kb 85 T-FD
(1) Weiterführende Anmerkungen (Anmerkung 1 und 3 aus Originaltabelle) im Merkblatt DVS 0916 sind zu beachten
(2) Schweisszusatz höherlegiert als der im DVS-Merkblatt aufgeführte Legierungstyp; Im Zweifelsfall SZW-Lieferant konsultieren
nen erreicht werden müssen. Bei der Auswahl des Schweisszusatzes kann deshalb je nach zu schweissendem Bauteil die
Wahl eines Schweisszusatzes mit etwas mehr Festigkeits- und
Zähigkeitsreserven durchaus empfehlenswert sein.
Kapitel 4 «Einstellrichtwerte» enthält Abbildungen mit Einstellrichtwerten für Massivdrahtelektroden und Fülldrahtelektroden.
Diese Empfehlungen in Abhängigkeit von Kontaktrohrabstand,
Nahtart, Fugentiefe, Lagenaufbau und Massekabellänge können
etwas abweichen.
Abbildung 2 zeigt ein solches Diagramm für einen Massivdraht
mit einem Durchmesser von 1,2mm.
Kapitel 5 «Anforderungen an den Betrieb» enthält zahlreiche
Hinweise zur Schweissaufsicht, Qualifikation geeigneter Schweis­
ser sowie Hinweise zu geeigneten Schweissstromquellen, Einrichtungen zum Vorwärmen und Glühen, zur Temperaturmessung von Vorwärm- und Zwischenlagentemperaturen und zum
Arbeitsschutz.
Kapitel 6 «Schweissnahtvorbereitung» enthält Hinweise zur
Wahl geeigneter Fugenformen und zur Vorbehandlung der
Schweissnahtbereiche um Schweissfehler möglichst zu
vermeiden.
Kapitel 7 « Nahtaufbau» behandelt die Themen Heften, Schweis­
sen von Wurzellagen und Schweissen von Füll- und Decklagen.
Gerade zu den Wurzellagen findet der Schweisspraktiker und
der Konstrukteur einige interessante Hinweise, die bei der Fertigungsplanung durchaus in Erwägung zu ziehen sind.
Abb. 2: (Bild 3b aus DVS-Merkblatt 0916)
In Kapitel 8 «Wärmeführung» findet der interessierte Leser
den Zuckerguss auf dem Kuchen zur Verarbeitung höherfester
Feinkornbaustähle. Ausführlich behandelt werden die Themen
T8 / 5 sowie die Hintergründe zu dieser Kennzahl und warum
diese beim Schweissen höherfester Feinkornbaustähle solch
hohe Bedeutung hat. Danach wird aber auch gründlich eingegangen auf das Thema Vorwärmen sowie Bestimmung der geeigneten Vorwärmtemperatur und Ermittlung der notwendigen
minimalen und maximalen Streckenenergie, die einzuhalten ist.
Die zahlreichen Abbildungen sind es jedoch, die geeignet sind,
dem Praktiker diese Hintergründe in einer einfachen und verständlichen Weise zu vermitteln.
04 / 2014 Schweisstechnik / Soudure 21
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f
DVS-Merkblatt 0916
Abbildung 3: Bestimmung der Mindestvorwärmtemperatur.
Abbildung 4: Bestimmung der Mindest-Streckenenergie.
Abb. 5: Bestimmung der Maximal-Streckenenergie.
Abb. 6: Bestimmung des einzuhaltenden-Schweissgeschwindigkeitsbereiches
für die Parameterkurve 10,5m / min Drahtvorschub, 300A Schweissstrom, 29V
Schweissspannung in Abhängigkeit von der Mindest- und
Maximal-Streckenenergie.
In Kapitel 9 «Beispiel für die Festlegung von Schweissbedingungen» wird an Hand eines Beispiels das Prozedere sehr
anschaulich durchgespielt, wie vorzugehen ist, um die geeigneten Schweissparameter zu ermitteln.
Behandelt wird das Schweissen einer V-Naht an einem S690QL
mit einer Wanddicke von 20mm und wie die im Merkblatt vorhandenen Diagramme zum Schweissen anzuwenden sind.
Die einzelnen Schritte sind:
• Bestimmung der notwendigen Vorwärmtemperatur, abhängig vom anzuwendenden CET des Grundwerkstoffes
und des Schweisszusatzes.
• Bestimmung der minimal- und maximal zulässigen Streckenenergie, abhängig von mindest- und maximal-T8 / 5-Zeit
und der jeweiligen Wanddicke.
• Bestimmung der Schweissgeschwindigkeit, die der
Schweisser für eine bestimmte Strom-Spannungs-Kurve
einhalten muss, abhängig vom zulässigen
Streckenenergiebereich
Gerade die in der Unterlage abgebildeten Diagramme machen
dieses DVS-Merkblatt äusserst praktisch für den verantwortlichen Schweissfachmann. Dieses Merkblatt ist genau das rich22 Schweisstechnik / Soudure 04 / 2014
tige Hilfsmittel, dem Schweisser die zu beachtenden Kriterien
an Hand eines Beispiels zu erklären.
Kapitel 10 «Schrifttum» enthält eine Aufzählung all der Regelwerke, die bei der Erstellung des Merkblattes berücksichtigt
wurden und im späteren Fertigungsprozess unter Umständen
noch als Hilfsmittel herangezogen werden können. Im gleichen
Kapitel sind auch noch 2 interessante Literaturstellen genannt.
Am Ende des Merkblattes sind unter «Mitarbeitende Fachleute
und Gremien» all diejenigen Personen erwähnt, die an der Erarbeitung des Merkblattes mitgewirkt haben.
Dieses DVS-Merkblatt ist ein nützliches Hilfsmittel und deshalb
kann jedem schweisstechnischen Fertigungsbetrieb von Komponenten aus Feinkornbaustählen das Studium des Inhaltes
und die Beachtung der Empfehlungen unbedingt empfohlen
werden.
Literatur:
DVS-Merkblatt 0916,
Feinkornbaustählen.
Metall-Schutzgasschweissen
von
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Erfahrungsaustausch für Schweissaufsichtspersonen
Thema: Refreshing zum schweissgerechten Konstruieren und Qualitätssicherung im Stahlbau
Datum:
Dienstag, 2. September 2014
Beginn:
09.00 Uhr
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b
Berichte
Durchstrahlungsprüfungen beim SVS
Nun im neu erbauten Röntgenbunker
Errichtung einer Durchstrahlungseinrichtung für technische Anwendungen
Der Schweizerische Verein für Schweisstechnik [SVS] ist ein
Kompetenzzentrum für die Fachgebiete Schweissen, Fügen und
Trennen. Dienstleister für Aus- und Weiterbildung, Zertifizierung,
Beratung und Prüfung sowie Inspektions- und Überwachungstätigkeiten.
Um die Dienstleistungen im Bereich «Werkstofftechnik», im
speziellen die Durchstrahlungsarbeiten ausbauen zu können,
wurde in einem bestehenden Gebäude, am SVS-Hauptsitz
Basel, ein neuer Strahlenschutzraum gebaut.
Der Grundriss des verfügbaren Raums ist 10 × 30 m und von
der Strasse ebenerdig zugänglich.
Die vorhandene Raumhöhe wird optimal genutzt, d. h. die lichte
Höhe des Eingangstors ist auch die Tor-Höhe des Bunkers. Vor
diesem Hintergrund waren die Konstruktion und die Ausführung
der Bunker-Decke die anspruchsvollsten Aufgaben. Aufgrund
einer Vorstudie zur generellen Kostenabschätzung wurde entschieden den Strahlenschutzraum aus Normalbeton und die
Decke aus Blei auszuführen.
Bei dieser Ausführung werden die entsprechenden Abschirmwerte gemäss Vorgaben der SUVA (Schweizerische Unfallversicherungsanstalt) berücksichtigt, so dass ein Arbeiten ausserhalb des Strahlenschutzraumes zu allen Seiten zulässig ist, ohne
beim Betrieb der 450 kV Röntgenanlage oder Isotopenbetrieb
Ir-192 und Se-75 einen Kontrollbereich abgrenzen zu müssen.
Der Röntgenraum ist, für die Einbringung von Material (Prüfstücke), durch ein elektrisch angetriebenes Haupttor und für den
Personenverkehr via Labyrinth Zugang mit einer Nebentür,
zugänglich
Die Projektierung, Realisierung und Bauleitung des Projekts
wurde durch den SVS durchgeführt. Zur Konzeption des Bunkers (Berechnung und Erstellen der Zeichnungen) wurden zur
Unterstützung entsprechende Fachfirmen herangezogen.
Grundlagen / Anforderungen
Die Positionierung des Röntgenstrahlers und des Isotopenarbeitsgerätes innerhalb des Strahlenschutzraumes ist variabel.
Mit Nutzstrahlung beaufschlagt werden der Boden, die Seitenwände und die Rückwand. Der Labyrinth Bereich und die Torwand werden ausschliesslich mit Gehäusedurchlassstrahlung / Streustrahlstrahlung beaufschlagt.
Ausserhalb des Strahlenschutzraumes entstehen keine Strahlenschutzbereiche, die Strahlenemission in diesen Bereichen
ist kleiner 1 mSv / a.
24 Schweisstechnik / Soudure 04/ 2014
Hinsichtlich des Deckenbereich gilt, dass oberhalb des Verbundes aus Strahlenschutzdecke und bestehender Stahlbetondecke
die Strahlenemission nicht grösser als die natürliche Untergrundstrahlung plus 10% ist.
Strahlenschutzberechnung
Zur Feststellung der natürlichen Untergrundstrahlung in Basel
wurde auf die Daten der NAZ (Nationale Alarmzentrale) zurückgegriffen. Die NAZ ist die Fachstelle des Bundes für ausserordentliche Ereignisse und ist ein Geschäftsbereich des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz (BABS). Zu den Aufgaben der
NAZ gehört das Management von Ereignissen in Zusammenhang mit Radioaktivität, grossen Chemieunfällen, Staudammbrüchen und bei Naturgefahren.
Gemäss den Radioaktivitätsmessungen die die NAZ mittels
Aeroradiometrie-Messflügen durchgeführt hat, gilt für Basel und
Umgebung eine Untergrundstrahlung von 0,15 µSv / h
Ausführung
Aufgrund der zu geringen vorhandenen zulässigen Bodennutzlast musste das Fundament verstärkt werden und an die bestehende Fundation der Gebäudehülle angehängt werden. Dazu
waren gewisse Abbrucharbeiten nötig. Im Anschluss daran
konnte das Bauunternehmen die Wände betonieren und die
Decke verlegen.
Berichte
Nebst dem eigentlichen Erstellen des Strahlenschutzbunkers
waren noch weitere Arbeiten auszuführen um die endgültige
Betriebsstätte einsatzbereit zu haben.
Betriebsstätte allgemein:
• Erstellen der Fassade inkl. Schiebetor
• Elektroinstallation inkl. Beleuchtung
• Sanitärinstallation
• Lüftung / Klima
• Hallenkran im Eingangsbereich
Im Strahlenschutzraum:
• Einbau 1t-Kran
• Einbau Manipulator für die Röntgenröhre
• Einbau Röntgenröhre
• Sicherheitsinstallation gem. StSv
Abb. 2: Abbrucharbeiten zur Fundamentverstärkung
Umfang und Vorgaben Abbrucharbeiten
• Im bestehenden Raum wurden auf der Schleusenbreite
und die beiden angrenzenden Betonwände (B = 3.10 m),
die vorhandene Bodenplatte, einschliesslich Isolation, auf
der ganzen Länge (L = 5,95 m) herausgeschnitten.
• Für das Strahlenschutztor wurde zwischen den vorhandenen Einzelfundamenten die Bodenplatte, einschliesslich
Isolation, herausgeschnitten.
• Zwischen den Einzelfundamenten wurde auf einer Breite
von 2,30 m der Boden 0,85 m ausgehoben.
• Die Einzelfundamente wurden, auf der Breite 2,30 m und
der ganzen Höhe, auf 20 cm die Armierung freigelegt.
• An der Flügelmauer wurde die Bodenplatte weggeschnitten.
Umfang und Vorgaben Betonarbeiten:
• Nach dem Betonieren durften keine Hohlräume, Nester
oder durchgehende Löcher oder dergleichen im gesamten
Beton des Strahlenschutzraumes (Wände, Decke etc.) vorhanden sein. Ausgenommen sind die planmässigen Hüllrohre (S-förmig) und Durchführungen.
• Für das Schweissen von Betonstahl müssen gültige
Schweis­ser- und Verfahrensprüfungen vorliegen.
Umfang und Vorgaben Stahlbau
Die Deckenkonstruktion wurde mit Stahlträgern ausgeführt.
Um eine maximal mögliche Ausnutzung der vorgegebenen
Raumhöhe zu erzielen, wurde die Ausführungsvariante «Bleidecke» gewählt.
Die Decke wurde in 3 Lagen à 30 mm dicken Bleiplatten gefertigt. Die Masse der Bleiplatten wurden mit 500 × 100 × 30 mm,
so gewählt, dass das Gewicht (ca. 17kg) für das Verlegen der
Einzelteile noch realisierbar war. Wichtig, um sicherzustellen,
dass ein möglicher Strahlengang unterbrochen wird, ist die Verzahnung der einzelnen Profile.
Zwischen den Stahlträgern und der ersten Lage Blei wurde
noch zusätzlich eine Stahlplatte (t=5mm) verlegt um eine vollflächige Auflage des Bleis zu haben um einer Verformung aufgrund der Fliesseigenschaft von Blei entgegenzuwirken.
Abb. 3: Zusätzliche Bewehrung zur Fundamentverstärkung
Abb. 4: Verlegen der Bewehrung in der Rückwand
04 / 2014 Schweisstechnik / Soudure 25
b
b
Berichte
Fassade
Die Stadtbildkommission gab die Auflage, dass die Fassade am
ganzen Gebäude gleich ausgeführt wird, mit Ausnahme der
beiden Schiebetore, die für eine industrielle Nutzung des Raumes unumgänglich sind. Das Gewicht der Fassade und der
Schiebetore verlangte ebenfalls die Erstellung eines Fundamentes, welches über die Länge der Fassade in einer Breite von
85 cm gemacht wurde.
Weitere Anforderungen an die Fassade ist der Wärmedurchgangskoeffizient von U=1.1 W / (K•m²). Dazu ist eine 3-fach-Verglasung nötig
Hallenkran
Unsere eigene Anforderung war auch hier, die maximal mögliche Raumhöhe auszunutzen und den Kran oder besser den
Kranhaken so hoch wie möglich bewegen zu können.
Grundsätzlich darf keine Last am bestehenden Gebäude angebracht werden, somit war für den Kran eine Stahlkonstruktion
zu erstellen.
Bauablauf
Die erste Bauphase bestand darin das Fundament in dem Bereich des Strahlenschutzraumes und des Schiebetors zu verstärken. Dazu wurde der bestehende Boden bis auf gewachsenes Erdreich abgetragen. Im Anschlussbereich wurde die
vorhandene Bewehrung freigespitzt und mit zusätzlichem Bewehrungsstahl verstärkt. Normative Vorgaben schreiben die
Verbindungsart vor. In unserem Fall wurden «Neu» und «Alt»
mit einem Überlappstoss wie die EN ISO 17660-1 vorschreibt,
verschweisst.
Die Schweissnähte wurden nach EN ISO 17660-1 ausgeführt
und bewertet.
Nach dem Erstellen der Fundation, wurden die Wände und die
Decke betoniert. Aufgrund der Wanddicke und der Anforderung
an einen «nahtlosen» Übergang der einzelnen Wände, war die
Festlegung der Betonieretappen wichtig.
Abb. 6: Untersicht IPE Träger Deckenkonstruktion
Abb. 7: Erste Bleielemente verlegt 3-lagig, Gesamtdicke 9 cm
Abb. 8: Fassadenfundament mit Bewehrung in Vorbereitung für das Betonieren
Abb. 5: Zum Ausbetonieren fertiger Bewehrungsstahl
26 Schweisstechnik / Soudure 04/ 2014
Bei diesen Wanddicken und -höhen entsteht ein hoher Schalungsdruck, der die Wahl der Schalungsart beschränkt.
Die hohe Menge an Bewehrung ist nicht aus statischen Gründen nötig, sondern auf Vorgabe «Rissfreiheit» der Wände zurück zu führen.
Berichte
Zusammenfassung
Der ganze Strahlenschutzbunker wurde in 5 Betonieretappen
erstellt.
Für die Fundamentverstärkung wurden die neuen Betonstähle
an die bestehenden angeschweisst. In der EN ISO 17660-1 gibt
es verschiedene Möglichkeiten für das Anschliessen von neuen
und bestehenden Bewehrungen. Um die Grösse der Aufgrabung möglichst klein zu halten hat sich der Statiker für die geschweisste Variante entschieden, da die Überlappungslänge der
Betonstähle dann geringer ist, als bei einer Kraftübertragung
über Reibung.
Abb. 9: Ansicht Strahlenschutzraum
Wie bereits erwähnt, wurde vor Beginn der Schweissarbeiten
Schweisser- und Arbeitsproben nach EN ISO 17660-1 erstellt
und ausgewertet. Die VT Prüfung an den Schweissnähten auf
der Baustelle wurden nach EN ISO 17637 geprüft und nach
EN ISO 5817, Zulässigkeitsklasse C, bewertet.
Das Verlegen der Bleidecke war für den Bauunternehmer die wahrscheinlich grösste Unbekannte. Aufgrund des geringen Abstands
zwischen der Oberkante der Wände und der bestehenden Gebäudedecke musste alle Bleielemente von Hand eingebracht werden.
Die Decke besteht aus 2552 Blei-Einzelstücken und wurde abschnittweise von der Wand zum Eingangsbereich, verlegt.
Im Anschluss an die Arbeiten des Bauunternehmers kam der
Torlieferant. Das Strahlenschutztor besteht aus einer Stahlhülle
die zweiteilig angeliefert wurde und vor Ort zusammengeschweisst wurde, um anschliessend mit Barytbeton ausgefüllt
zu werden. Um die nötige Abschirmleistung zu gewähren, ist
das Tor 60 cm dick.
An die Schnittstelle zum Strahlenschutztor wurde eine, für Betonarbeiten, hohe Toleranz an die Masshaltigkeit gestellt. Der
Boden im Fahrbereich des Tor darf nur + / – 1mm Unebenheit
aufweisen. Dies um zu verhindern, dass keine Streustrahlung
unterhalb des Tors austritt.
Zeitgleich wurde im Innenbereich der Kran montiert. Zu dessen
Fertigstellung war es nötig dass der Elektriker den definitiven
Stromanschluss legt. Bis zu diesem Zeitpunkt war auf der Baustelle nur der Baustromanschluss vorhanden.
Die Montage der Schiebetür für den Personenzugang erfolgte
ebenfalls im gleichen Zeitraum wie das Strahlenschutztor.
Um den Strahlenschutzraum einsatzfähig zu machen und die
Betriebsbewilligung der SUVA zu erhalten war noch das «Sicherungskonzept», d.h. das Erstellen des elektrischen Sicherheitskreises, nötig. Dieser Sicherheitskreis regelt die Sicherheitsstellungen von Tür und Tor, die Not-Aus-Stellung, sowie die
nötige Verriegelung während der Bestrahlung mittels Gammaoder Röntgenstrahlung.
Das Gesamtprojekt umfasste neben dem eigentlichen Bau des
Strahlenschutzraums noch den Einbau eines Krans und eine
Manipulationseinrichtung für die 450kV Röntgenröhre.
Abb. 10: Das Tor in der Endmontage und in Position
Abb. 11: Die Installationen sind abgeschlossen – bereit für Durchstrahlungen
Über die gesamte Hallenlänge wurde ein Hallenkran montiert.
Im Anschluss daran wurde die Fassade mit zwei Schiebetoren
fertig gestellt. Wie beschrieben, war aufgrund des Fassadengewichtes von 250 kg / lfm, eine Fundamentverstärkung nötig.
Der Einbau der Lüftung und Beleuchtung wurde nach Fertigstellung des Strahlenschutzraumes und der Montage des Hallenkranes realisiert.
Die Abnahme erfolgte durch die SUVA ohne weitere
Auflagen.
Daniela Grütter / SVS
04 / 2014 Schweisstechnik / Soudure 27
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Berichte
Erfolgreicher Performance Check von Cloos bei Rittal
Schweissanlage optimiert – Produktivität um 12 Prozent gesteigert
Die Rittal GmbH & Co. KG ist weltweit führender Systemanbieter für Schaltschränke, Stromverteilung, Klimatisierung, ITInfrastruktur sowie Software & Service. Für das Schweissen
der Schaltschrankrahmen sind am Standort Rittershausen mehrere Anlagen des Haigerer Schweissspezialisten Carl Cloos
Schweisstechnik GmbH im Einsatz. Kürzlich hat ein Projektteam
eine der Fertigungslinien optimiert, die von hoher Bedeutung
für die gesamte Fertigung ist. Die Produktivität der vollautomatisierten Anlage stieg damit um 12 Prozent.
Abb. 2: Die Schaltschrankrahmen können zwischen 400 mm B × 400 mm
T × 800 mm H und 1200 mm B × 800 mm T × 2200 mm H variieren.
Abb. 1: Die verkettete Anlage besteht aus insgesamt 15 Robotern und ist von
enormer Bedeutung für die gesamte Fertigung.
Am Standort Rittershausen produziert Rittal Schaltschränke für
die Industrie – beziehungsweise Racks für IT-Anwendungen –
in unterschiedlichen Ausführungen, welche die Basis für Systemlösungen darstellen. Insgesamt betreibt Rittal sechs
Schweissanlagen von Cloos, darunter zwei vollautomatisierte
Fertigungsanlagen. Diese bestehen jeweils aus 15 beziehungsweise 13 verketteten Robotern, etlichen Manipulatoren und
umfangreicher Steuerungstechnik, die die Fertigungsabläufe
koordiniert. Hier werden Schaltschrankrahmen verschweisst,
deren Länge, Breite und Höhe individuell stark variieren kann.
Die Werkzeuge verstellen sich automatisch gemäss Fertigungsplan auf die jeweils gewünschte Grösse, die aus über 1800
Schaltschrankmodellen gewählt wird. So verlassen pro Schicht
hunderte geschweisste Schaltschrankrahmen jede der beiden
Anlagen.
Kontinuierliche Verbesserung im Fokus
«Um unseren Kunden die Schaltschränke innerhalb von 24 Stunden zur Verfügung zu stellen, laufen die Fertigungslinien Tag
und Nacht durch und sind teils auch am Wochenende in Betrieb» erklärt Gerhard Puhl-Turian, Abteilungsleiter Rohfertigung
bei Rittal in Rittershausen. «Die Anlagen sind von höchster Bedeutung für die gesamte Schaltschrankfertigung, da hier sämtliche Serienschrankgerüste geschweisst werden. Wir legen
daher grossen Wert auf ein kontinuierliches Verbesserungsmanagement» betont Puhl-Turian.
28 Schweisstechnik / Soudure 04/ 2014
Ein Projektteam, bestehend aus Cloos- und Rittal-Mitarbeitern,
hat den komplexen Fertigungsablauf sowie die Verfahrenstechnik genau unter die Lupe genommen. An den komplexen Anlagen wurden umfangreiche Analysen in Form von Filmaufnahmen und Zeitmessungen einzelner Prozesse innerhalb des Fertigungsablaufs durchgeführt. Bei den Untersuchungen wurde
auf folgende Kriterien besonderes Augenmerk gelegt: Taktzeit,
Schweissnahtqualität, Prozesssicherheit und Nacharbeit. Hier
hat Cloos Rittal konkrete Werte zur Verbesserung vertraglich
zugesichert. Ausserdem sollten die Instandhaltungs- und Betriebsmittelkosten gesenkt werden.
Abb. 3: Damit die Türen der Schaltschränke gut verschliessen, ist eine besonders flache Schweissnaht erforderlich.
Ergebnis übertrifft Erwartungen deutlich
Durch den Einsatz neuester Cloos-Technologie und einen umfangreichen Umbau der Anlage konnten die genannten Kriterien
erheblich verbessert werden. Die permanenten Analysen des
Produktionsprozesses und die daraus abgeleiteten Optimierungsmassnahmen führten zu einer stetigen Stabilität und Verbesserung der Produktivität. Die Taktzeiten konnten erheblich
verbessert und die Störzeiten permanent verringert werden.
Insgesamt konnte Rittal die Produktivität der Fertigungslinie um
12 Prozent steigern. Dieses Ergebnis liegt deutlich über den
erwarteten 10,5 Prozent. Damit stellt Rittal eine noch höhere
Produktverfügbarkeit sicher und kann seine Kunden noch schneller bedienen.
Berichte
Auch die Aufwendungen für die Instandhaltung konnten durch
den Einsatz eines neuen MAG-Pulse-Schweissverfahrens deutlich reduziert werden. Eine besondere Herausforderung stellte
die erforderliche flache Schweissnaht dar, damit die Türen der
Schaltschränke gut schliessen. Bei der ursprünglichen Anlage
wurde das Plasma-Pulver-Schweissverfahren eingesetzt, das
wegen seiner hohen Oberflächenqualität gut für das Verschweis­
sen der Rahmen geeignet ist. Jedoch ist dieses Verfahren wartungsintensiver als das neue MAG-Pulse-Schweissverfahren
und die Instandhaltungskosten sind vergleichsweise höher.
Durch den Einsatz des verschleissarmen MAG-Pulse-Schweissverfahrens konnten diese Kosten bei gleichbleibender Schweissnahtqualität erheblich gesenkt werden.
Projektteam plant weitere Optimierungen
Der Anlagenumbau wurde detailliert geplant und reibungslos
umgesetzt. Das gesamte Projekt wurde schrittweise während
der Wochenenden und der produktionsfreien Zeit an Feiertagen
realisiert, um jeglichen Produktionsausfall zu vermeiden. «Die
Zusammenarbeit war sehr zielorientiert» hebt Puhl-Turian hervor. «Ein hohes Mass an Disziplin, Kreativität und Erfahrung
aller Beteiligten führten zu dem positiven Ergebnis, das unsere
Erwartungen übertroffen hat» so Puhl-Turian weiter. Er sieht
einen grossen Vorteil in der räumlichen Nähe zu Cloos, da Ersatzteile innerhalb einer halben Stunde geliefert werden
können.
SFM – Information
Die Herbsttagung findet am
Fr. 31. Okt. 2014 in
3414 Oberburg
bei Burgdorf BE statt.
Bild 4: Das Projektteam von Cloos und Rittal arbeitet auch in Zukunft an neuen
Ideen, um die Anlage weiter zu verbessern (v.l.n.r): Markus Nietsch (Projektleiter Rittal), Manfred Baumann (Leiter mechanische Instandhaltung, Rittal), Benedikt Cleffmann (Bauleiter, Cloos), Julian Schüler (Assistent der Produktionsleitung, Rittal), Frank Zöllner (Key Account Manager, Cloos)
Das Projektteam berät sich auch in Zukunft und arbeitet an
neuen Ideen, um die Anlage weiter zu verbessern. Aufgrund
des ausgezeichneten Ergebnisses des Performance Checks optimieren Rittal und Cloos derzeit die zweite Fertigungslinie im
Werk Rittershausen. Beide Partner möchten die Zusammenarbeit künftig intensivieren und Anlagen an weiteren Standorten
optimieren.
Besichtigung.
Fa. Jenni Energietechnik
04 / 2014 Schweisstechnik / Soudure 29
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Berichte
Die Nacht der Fülldrähte vom 28. März 2014
Ein gelungener Event – ein grosszügiger Gastgeber – in den Produktionshallen von Calorifer AG in Elgg
Max Huber, Schweissfachmann bei der
voestalpine Böhler Welding Group Schweiz
AG hatte die Idee für eine «Nacht der Fülldrähte». So wie er im Vorfeld, seine «eigenen Leute» für die Unterstützung dieses Vorhabens überzeugte, so tat er dies
anschliessend bei seinen Kunden, bei
Freunden und Interessierten. 80 Personen
hatten sich angemeldet.
Der Vorteil eines solchen Events ist das
praktische Erlebnis. Ein Bericht über Fülldrähte wie in der SVS-Zeitschrift 06 / 13
von Dr. Ing. E. Engideniz kann Inhaltlich
und fachlich kaum getoppt werden. Den
Statements zum Thema Fülldrähte von
hervorragenden Persönlichkeiten in der
M. Huber
SVS Nr. 04 / 13 ist nicht zu widersprechen.
Alles scheint klar zu sein.
Wie kommt es, dass Max den riesigen Aufwand zur Organisation einer solchen Veranstaltung auf sich nimmt? Zum Thema
Fülldrähte ist doch alles bekannt, die Vorteile, die Grenzen,
Hemmnisse, Chancen, alles. Wer rechnen kann weiss doch
ganz genau, ab wann sich der Einsatz von Fülldrähten lohnt?
Klar gibt es versteckte wirtschaftliche Vorteile, die im internen
Betrieb erstmal erklärt, argumentiert, vorgeführt, ja «verkauft»
werden müssen, aber letztendlich ist ein «break even» abschätzbar, basta. Oder vielleicht doch nicht?
Der Austausch unter den Teilnehmenden an diesem Event zeigte
diesbezüglich differenzierte Feinheiten und Nuancen auf.
Schweissarbeiten an speziellem Rohr-in-Rohr Fernwärme Tauscher
Die Frage, ob die leeren Reihen mit interessierten Zuhörern gefüllt werden könne klärte sich rasch auf. 65 Personen haben sich letztendlich bei Calorifer
eingefunden.
30 Schweisstechnik / Soudure 04/ 2014
Berichte
Typische Calorifer Produkte
Zwischenkühler für Turbo-Kompressoranlage in Südafrika
Der Begrüssungsvortrag der Gastgeberfirma vermittelte Interessantes über die Calorifer AG und deren Zugehörigkeit zur
Hofast AG Holding. Fertigungsmöglichkeiten an zwei Standorten in der Schweiz, in Deutschland, Serbien und China geben
der Calorifer die notwendige Flexibilität in diesem hartumkämpften Geschäft. Grosse Flexibilität und weites Produktportfolio in
der Schweiz bei gleichzeitiger Konzentration auf bestimmte
Produkte im Ausland sind Konzept. Die Imagebroschüre unter
www.calorifer.ch ist auf jeden Fall lesenswert. Ganz wichtig
scheint mir das Zusammenspiel von Engineering und Produktion, eine Schlüsseldisziplin für den Werkplatz Schweiz. À propos, wer hat´s erfunden? Calorifer ist ja führend in «Heat Transfer», aber die Ingenieure haben anscheinend alles der Natur
abgekupfert. Das Chamäleon kühlt durch Gähnen, die Pinguine
lassen erst gar nicht zu, dass warmes Blut in die Füsse fliesst,
die Elefanten tauschen Wärme über ihre grossen Ohren, und
so weiter. Bei Calorifer scheinen die Ingenieure tatsächlich die
Natur als deren Vorbild zu sehen!
Da hatte es unser Schweissfachingenieur Reinhard Smolin schon
schwieriger. Er hielt den technischen «Einstimmungsvortrag»
mit all den eingangs erwähnten sowieso schon bekannten Aspekten, ... dachte ich.
Doch: Erstens waren grundlegende Facts von Fülldrahtanwendungen längst nicht allen Teilnehmenden «sowieso schon bekannt», und zweitens wusste Reinhard einige mir «sowieso
schon bekannte Aspekte» gehörig zu relativieren.
Jedenfalls, bis jetzt war es ja wieder nur Therorie, es wurde
Zeit, in die Praxis einzusteigen. Dazu bildeten sich 3
Gruppen.
Als «neutraler Zuschauer» war ich echt verblüfft über die angeregten Diskussionen und Argumente. Fast keine Argumente
waren falsch, sie wurden nur unterschiedlich gewichtet.
Fernwärmestation für Zentrum «Puls 5» (3,3 MW Wärmeleistung)
Positionsschweissungen an hochlegiertem Werkstoff-Rohr
Kühlerbündel-Herstellung für Generator-Gas Kühler und Zwischenkühler für
Kompressoren (Lamellenkühler, Platefin Technologie)
Im o.g. Beispiel hatte der Drehtisch bereits Feierabend. Die
Demonstration war «Schweissen in Position» mit dem Fülldraht
Böhler EAS 4 PW FD Dia. 1,2 mm. Hier konnte der Fülldraht
alle seine nachgesagten Vorteile voll ausspielen. Der Anwendungstechniker Sigi Pfleger vom Böhlerwerk in Kapfenberg gab
natürlich zusätzliche Informationen, was durch die blosse Betrachtung durch den Schweisschild nicht ersichtlich war.
04 / 2014 Schweisstechnik / Soudure 31
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Berichte
Kritische Blicke von Fachleuten, hier waren Ergebnisse gefragt, keine
Behauptungen!
Und diese jungen Männer? Erstaunt vom Ergebnis?
Na ja, völlig so wie erwartet war es wohl nicht, es war noch
besser!
Fachleute unter sich, lauter richtige Argumente. Welche wiegen am
schwersten?
Toni Pelosi von Calorifer relativiert vorschnelle Aussagen pro und contra
Fülldraht
Wie sich herausstellt ist der grosse Vorteil in dem geringeren
Spannaufwand (Heften), und vor allem in der geringeren Richtzeit (weniger Wärmeeinbringung) zu suchen – und zu finden.
Toni Pelosi von Calorifer erklärt es gelassen. Mutmassungen
sind des Forschers Antrieb, es herauszufinden. Alle Arbeitsgänge inkl. der Vorspannwerte sind beim MIG-Schweissen eingespielt. Beim FD-Schweissen muss man sich an die optimalen
(minimalen) Aufwände erst wieder herantasten. Erst dann sind
definitive Aussagen über die Wirtschaftlichkeit möglich.
Die Diskussionen waren vielschichtig, ....
Ich erlaube mir ein Zitat von Rolf Moser aus der SVS 04 / 13.
«Der Fülldraht kann seine Kostenvorteile nur ausspielen, wenn
er in der richtigen Version am richtigen Objekt mit den richtigen
Parametern eingesetzt wird».
So wahr diese Aussage ist, so schwierig ist (manchmal) die
Beurteilung der «richtigen Version» und des «richtigen
Objekts».
Eine weitere Anwendung am Drehtisch: Wohl kein Fall für Fülldraht? Der Brenner bleibt eingespannt in optimaler Position.
Die Scheibe dreht sich.
... sie dauerten lange, die Diskussionen, bis in die Nacht hinein.
Aber eben, ... es war ja auch «die Nacht der Fülldrähte».
Hochlegierte Kehlnaht-Schweissung mit Fülldraht in Position PA. Eine Standardaufgabe. Fülldraht vs Massivdraht!
Fact ist: Die reine Schweisszeit ist kürzer als bei Massivdraht.
Verglichen mit dem Gesamtzeitaufwand: Aufspannen, Richten,
etc. ist die Einsparung jedoch relativ gering. Weniger Spritzer? –
OK! Moderne Pulsanlagen, wo sind da die Spritzer?
32 Schweisstechnik / Soudure 04/ 2014
Ein besonderer Dank geht an die Gastgeber, die wesentlich
zum Gelingen dieses Anlasses beigetragen haben.
Auch für die Bedienung von Speis und Trank gebührt ein herzliches Dankeschön an Franziska Mettlach und Christine Aeberli
von Böhler Welding sowie Ursula Huber, Ehefrau von Max.
Martin Imthurn, voestalpine Böhler Welding
X-man-Rätsel
Gewinne eine Reise
- Men
nach Amsterdam
Antwort einsenden an:
[email protected]
Einsendeschluss: 28. August 2014
4
Auflösung in der
nächsten Ausgabe
= ?
Rätsel X
2014
Ein Faustkeil könnte es sein, aber die Steinzeit ist ja
schon vorbei (sie ging aber nicht mangels Steinen zu
Ende). Etwas kleiner als die unten gezeigte Lösung ist
das Teil vermutlich auch, nur, so perfekte Konturen findet
man eher in der Kunst als im rauen Schweisseralltag, es
sei denn wir haben die Schweisstechnik so verfeinert,
dass es möglich wäre.
Schon mal gesehen? Was ist es?
Auf Ihre Einsendung freue ich mich!
3
Auflösung X =
2014
«Maman» die Mutter
Konstruktion war vielleicht etwas weit
hergeholt, aber sie stand im Museumspark
Riehen und in ihrem Beutel befinden sich
26 Marmor-Eier respektabler Grösse.
Eine Spinne, geschweisst aus rostfreiem
Stahl und als Bronzeabguss in alle Welt
gesandt, als da sind Paris, New York,
Bilbao aber auch Bern, Genf und Zürich.
Geschaffen wurde sie von Louise
Bourgeois (1911 – 2010) und genannt
«Maman» die Mutter.
Bei einer Abmessung von 9,27 x 8,91 x
10,23 m und einem Gewicht von 8165 kg
schon beeindruckend!
Die Schweisstechnik macht’s möglich!
Teilnahmebedingungen:
In diesem Jahrgang erscheinen sieben Rätsel. Jede richtige Lösung kommt in die Verlosung, d. h. mit mehreren
richtigen Lösungen vervielfachen sich die Chancen des Einsenders im Jahr bis zu 7-fach!
Der Einsendeschluss wird bei jedem Rätsel bekannt gegeben.
Zu gewinnen ist eine Reise nach Amsterdam inkl. Übernachtung und Taschengeld.
Die Verlosung unter den korrekt eingegangenen Antworten findet jeweils anlässlich der Jahresversammlung statt.
MitarbeiterInnen des SVS und der Redaktion sind von der Teilnahme ausgeschlossen.
04 / 2014 Schweisstechnik / Soudure 33
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Wir bieten Hand
Die Qualitech AG ist der Spezialist
für anspruchsvolle Schweissaufgaben in Bezug auf Werkstoffe,
Geometrie und Anwendungszwecke.
Produktion und Engineering vereint Fertigungskompetenzen in
mechanischer Bearbeitung und
Schweisstechnik mit dem zugehörigen Ingenieurswissen.
Unsere Spezialisten bieten Support für die hauseigene Produktion
sowie für Kundenaufträge.
Verbindungstechnik
• Schweissdienstleistungen
• Komplettfertigung
• Anspruchsvolle Schweissaufgaben
Qualitech AG
Almuesenacherstrasse 3
CH-5506 Mägenwil
Tel. +41 (0)62 889 69 69
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www.qualitech.ch
Qualitech Innotec
Sulzer-Allee 25
CH-8404 Winterthur
+41 (0)52 262 21 52
[email protected]
FFotowettbewerb 2014
Wir suchen – senden Sie uns Ihre Bilder zum Thema:
«Menschen Schweissen, Trennen oder Beschichten»
Einsendeschluss: 31. Dezember 2014
Bildsendungen an: nadja.heikkinen @ svsxass.ch, Jury: Redaktionskommission
Teilnahmebedingungen: Teilnehmen am Fotowettbewerb 2014 kann jeder, ausgeschlossen sind die Mitglieder
der Jury des Fotowettbewerb, sowie die Mitarbeiter des SVS. Die Bilder müssen in digitaler Form mit einer Auflösung
von min. 2304 x 3072 Pixel (7.1 MP) bei 18 x 24 cm, Hoch- oder Querformat inkl. einem Bildtitel, der Anschrift,
einer E-Mail-Adresse und einer Telefonnummer eingeschickt werden. Jeder Teilnehmer darf bis zu drei Bilder einreichen.
Am Jahresende wird eine Gesamtbeurteilung von der Jury durchgeführt, die 3 besten Bilder werden Prämiert. Bei
genügenden Einsendungen werden die besten 12 Bilder in einem SVS-Kalender zusammengefasst.
Die eingereichten Bilder dürfen nicht im Rahmen einer Marketing- bzw. PR-Kampagne verwendet worden sein bzw.
bis zur Preisverleihung verwendet werden.
Die besten Bilder werden prämiert
1. Preis:
2. Preis:
3. Preis:
Gutschein im Wert von CHF 1’000.00
Gutschein im Wert von CHF 600.00
Gutschein im Wert von CHF 300.00
Urheberrechte und Rechtseinräumung
Jeder Teilnehmer versichert, dass er die uneingeschränkten Rechte für alle Bilder besitzt und bei der Darstellung von
Personen keine Persönlichkeitsrechte verletzt. Der Teilnehmer wird Vorstehendes auf Wunsch schriftlich versichern.
Sollten dennoch Dritte Ansprüche wegen Verletzung ihrer Rechte geltend machen, so stellt der Teilnehmer die Veranstalter von allen Anspüchen frei. Jeder Teilnehmer räumt dazu dem SVS die Nutzungsrechte der Bilder für den
Wettbewerb, die Berichterstattung sowie zur weiteren Verwendung ein.
Der SVS übernimmt keine Haftung für den Verlust oder eventuelle Beschädigung der eingereichten Bilder.
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. MitarbeiterInnen des SVS und der Redaktionskommission sind von der Teilnahme
ausgeschlossen.
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Berichte
Was macht eigentlich … Ernst Buess?
Zur Person
Geboren am 30. 5. 1938 in Böckten (BL) und heute seit nunmehr
41 Jahren wohnhaft in Thürnen,
d.h.in Sichtweite von Böckten.
Als Familienvater von 4 Kindern
und 5 Enkelkindern ist man privat bereits gefordert, was aber
bei Weitem nicht das ganze Beschäftigungsspektrum abdeckt
und abdeckte.
Zehnkämpfer sind noch heute
bewunderte Athleten und wenn man meherere Kränze vorweisen kann ist das sicher ein Leistungsausweis besonderer Art.
Auch das Laufen (2 bis 3 × wöchentlich je 5 – 10 km) waren
eine Herausforderung bis vor wenigen Jahren. Das Wahrnehmen von Körpersignalen, nicht Krankheit oder Verschleiss, führten zu einer ebenso befriedigenden Bewegungsart. Als Hündeler ist man folgerichtig und regelmässig an der Luft, und auch
ein Irisher Setter will bewegt werden.
Als Gegenpol zu diesen «mobile actions» steht das Pistolenschiessen in der Meisterschaftsklasse. Aus meiner Sicht ein
eher statisches Hobby, bei hohem Konzentrationsaufwand ist
hier eine ruhige Hand und ein gutes Auge Voraussetzung für
den Erfolg. Der Leistungsausweis ist hinter Glas und gut sichtbar präsentiert. Begleitend und folgerichtig sind 35 Jahre im
Vorstand und Funktionstätigkeiten im Verein, wobei E. Buess
noch heute Kassier in 2 diesbezüglichen Institutionen ist.
Nicht zu vergessen ist seit ca. 50 Jahren Aufzucht (und Verzehr?) der Küngel – hochdeutsch auch Kaninchen genannt.
Ein Spiegelteleskop in der Ecke verweist auf manche durchwachte Nacht und auf hoffentlich erbauende Signale aus dem
Weltraum.
Ob Hund oder Katze – natürlich im eigens geflochtenen Korb fühlen sie sich
wohl.
36 Schweisstechnik / Soudure 04/ 2014
Leistungsausweis einer ruhigen Hand und eines guten Auges – so mancher
Schuss ging hierbei wohl in’s Schwarze
Berufliche Tätigkeit
• Als gelernter Maschinenmechaniker erfolgreiches Studium
Maschinenbau in Luzern.
• Als Maschinenbau-Ingenieur 15 Jahre bei Buss, Pratteln
beschäftigt. Wovon 2 Jahre als Assistent des Betriebsleiters und 13 Jahre als Montageleiter für anspruchsvolle
Schweisskonstruktionen wie Grosstankanlagen, Druckbehälter, Druckrohrleitungen und Panzerungen für
Wasserkraftwerke.
• Ein beruflicher Höhepunkt war sicher die Montageleitung
des (BUSS)-Sicherheitsbehälters im KKW Gösgen, immerhin eine Kugel im Durchmesser von 52 m.
• 1976 erfolgte das Studium der Schweisstechnik mit dem
Abschluss als Schweiss-Fach-Ingenieur (SFI) an der
«Schweisstechnischen Lehr- und Versuchsanstalt (SLV)» in
Duisburg.
• Im Herbst 1978 Eintritt beim «Schweizerischer Verein für
Schweisstechnik, SVS» in Basel als Schweiss-Ingenieur.
• Ab 1979 Bereichsleiter der Abteilung «Schweissen & Prüfen» bis zur ordentlichen Pensionierung im Jahr 2003.
Ein Schwerpunkt seiner Tätigkeit lag sicher auf dem Auf- und
Ausbau der «Zerstörenden Werkstoffprüfung», mit Fokus auf
die Auswertung von Verfahrensprüfungen SVDB-pflichtiger
Objekte.
Ergänzend dazu kam die Ausbildung in der zerstörunsgfreien
Prüfung u.a. bei der BAM.
Dieses Leistungsspektrum befähigte E. Buess nicht nur zu SVSinternen Schulungen sondern auch zu Lehrtätigkeiten bei der
Deutschen Gesellschaft für zerstörungsfreie Prüfungen im Bereich «Objektkunde und Durchstrahlungsprüfungen» an der
«Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung BAM» in
Berlin.
Berichte
Als weiterer beruflicher Höhepunkt gilt für E. Buess der Neubau des SVS Breiti, d.h. auch der Umzug von St. Alban-Vorstadt
an den jetzigen Standort.
Die Routine des Schweiss- und Prüf-Alltags wurde interessanterweise unterbrochen durch die Überwachung der Schweissund Prüfarbeiten an der Wettstein- und der Dreirosenbrücke in
Basel.
Was macht Ernst Buess heute?
Konstruktionen besonderer Art, d.h. Korbflechten in schönster
Schweizer Heimatwerk-Tradition. Die Initialzündung dazu kam,
wie so oft bei kreativen Menschen, von der besten Ehefrau der
Welt. Frau Buess als Leiterin der Werkstube im Altersheim Thürnen kam in dieser Funktion zur Technik des Flechtens. Folgerichtig kam dann in der häuslichen Diskussion das Thema zur
Sprache nach dem Motto:«Du könntest doch ....»!
Vom ersten Bodenkreuz bis zum fertigen Produkt – zahlreiche Arbeitsschritte
Kein Stahl, kein Eisen sondern biologischer und gewachsener
Werk- und Baustoff, das war schon eine Herausforderung.
In früheren Zeiten füllten die Bauern die Wintertage mit Korbflechten aus, für den Eigenbedarf und als Zuverdienst. Nun,
diese Zeiten sind in der modernen Bewirtschaftung vorbei, die
Zeit wird anderweitig genutzt.
Aber die Weiden stehen immer noch an Flussläufen und Bächen und wachsen still vor sich hin. E. Buess verarbeitet nur
einheimische Weiden für seine Körbe, damit ist eine variantenreiche Farbpalette der ungeschälten Triebe vorgegeben. Das
allseits bekannte Peddingrohr wird nur bei Ummantelungen für
Henkel und anderen Verbindungen eingesetzt.
Verwenbar, d.h. flechtbar sind aber nur einjährige Triebe.
Wohnt man so viele Jahre im Gebiet, kennt man (fast) Jedermann, also auch Buure und / oder Baum-Besitzer und erhält dann
– vielleicht nach einem guten Umdrunk – die Genehmigung zur
Nutzung der Weiden. Die Weidstöcke müssen geschnitten werden, auf das im nächsten Jahr frische Triebe genommen werden können. Nun gilt es zu unterscheiden in Gelb, Grün, Dunkelbraun in den verschiedensten Farbnuancen. Die gelben Korbweiden eignen sich am besten für diese Zwecke.
Auch die Abmessungen (Durchmesser) sind entscheidend, die
dünneren (bis zu 6-7mm) werden direkt verarbeitet, die dickeren Durchmesser werden gespalten (hälftig oder gedrittelt) und
anschliessend auf Mass gehobelt.
04 / 2014 Schweisstechnik / Soudure 37
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Berichte
..... Ernst Buess
Doch vor den Erfolg haben die Götter den Schweiss gesetzt.
So liefen die ersten Versuche in 3 Etappen ab:
1. kalter Vorgang – Weiden schneiden im Oktober bis März
2. warmer Vorgang – flechten und schwitzen so gut es geht
3. heisser Vorgang – Verbrennen der misslungenen Arbeit!
Aber Übung macht bekanntlich den Meister. Mit den Augen
stehlen bei Profiarbeiten, schlau machen in Fachliteratur, Begeisterung zum Thema und handwerkliches Geschick machten
sich auf die Dauer nicht nur bezahlt sondern auch fachkundig.
Denn der Bedarf für Flechtware ist vorhanden und immer nur
Kunststoff ist auf Dauer ja langweilig!
38 Schweisstechnik / Soudure 04/ 2014
Berichte
..... Ernst Buess
Das Flechten an sich
Grüne, d.h. frische geschnittene Ruten werden während der
Winterzeit verarbeitet, jedoch nicht in einem Arbeitsgang.
Zuvor wird der Korbboden, ähnlich einer Schweissarbeit, geflochten auf Mass und anschliessend gerichtet. Die Form «lebt»
ja noch in gewisser Weise und arbeitet, schwindet beim
Trocknen.
Die Zahl der sternförmig angeordneten Bodenrippen ergeben
zwangläufig die vierfache Anzahl der Steller – das sind die senkrechten «Stäbe» des Korbes. Als Maschinenmechaniker verlässt
... am «Oltiger Määrt»
man sich natürlich nicht nur auf’s Gefühl, sondern in einer quasi
Serienfertigung auf Abmasse (siehe Diagramm) und auf ein
harmonisches Bild des Ganzen.
Sind die Steller gesetzt beginnt das Flechten bis zu ca. 1 / 3 der
Korbhöhe. Danach folgt eine Trocknungsphase mit anschlies­
sendem Stauchen (klopfen) des Flechtwerks.
Ist die Korbhöhe erreicht und fachgerecht gestaucht wird der
Rand geflochten und die Henkel eingebracht und gewickelt.
Dürre, trockene Weiden müssen vor der Verarbeitung bis zu 2
Wochen gewässert werden. Die Zwischenzeiten zur Trocknung
sind dann jedoch kürzer (2 Tage).
Das Werkzeug
Wichtigstes Werkzeug ist sicher die Hand und das kritische
Auge. Darüberhinaus braucht es diverse Stichel und Schneidwerkzeuge. Ein Hobeleigenbau gestattet das Dickenhobeln, andere Einrichtungen werden je nach Bedarf selber erstellt. Das
Handwerk der früheren Jahre war einfach und effizient, die Innovationen zweckgebunden.
Das Marketing
Den Formen sind praktisch keine Grenzen gesetzt, trotzdem
bewegt sich das «Normalangebot» in einem festen Rahmen.
In der Regel handelt es sich um Körbe / Zainen für die verschiedensten Anwendungen. Ein Stubenwagen für unsere Kleinsten
ist sicher ein gern erhaltenes Geschenk. Hunde- oder Katzen-
körbe erfreuen sich ebenfalls grosser Beliebtheit für die Lieblinge im Haus oder Vogelfutterhäuschen für die Gefiederten im
Garten.
Natürlich nimmt Ernst Buess gerne auch private Bestellungen
entgegen, der «richtige» Markt ist jedoch der alljährlich stattfindende Oltinger Markt in einem Ort gleichen Namens, heuer
am 17. / 18. Mai 2014 und leider schon vorbei, wenn diese Ausgabe erscheint.
H. Moritz / SVS
04 / 2014 Schweisstechnik / Soudure 39
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Berichte
Eine Anlage für vielfältige Produktionsanforderungen
Metallbau Steg im Wallis investiert in multifunktionales CNC-Schneidsystem
Herstellung von Chemieapparaten, Bau und Montage von Telekommunikationsanlagen, sonstiger Anlagen- und Apparatebau:
Das Tätigkeitsfeld der Metallbau Steg AG im schweizerischen
Steg (Wallis) erfordert die technische Möglichkeit, eine ganze
Reihe von Anforderungen zu erfüllen: Fasenschneiden, Bohren,
Rohrschneiden sowie die Bearbeitung von Behälterböden – und
dies alles mit der grösstmöglichen Präzision.
Ruedi Seiler, Geschäftsführer der Metallbau Steg AG: «Wir wollen unser Kundenspektrum erweitern. Daher haben wir uns im
vergangenen Jahr entschieden, in ein neues CNC-Schneidsystem zu investieren». Voraussetzung für die Gewinnung neuer
Auftraggeber ist laut Seiler ein Höchstmass an Flexibilität. Die
neue Anlage müsse extrem viele Anforderungen bei höchster
Qualität bewältigen können. Daher habe man die Angebote
verschiedener Hersteller genau verglichen und sich schlussendlich für ein multifunktionales CNC–Schneidsystem entschieden:
Eine MG-Führungsmaschine aus dem Hause MicroStep. Im
Entscheidungsprozess unterstützt wurde er vom Fachhändler
LWB Weldtech AG, der ein Partner von MircoStep ist.
Zusammen mit Stefan Seiler – Geschäftsführer der Metallbau
Steg AG – wurden die konkreten Eckdaten der Anlage fixiert.
Mit einer Gesamtfläche von 6.000 × 3.700 mm kann nahezu
jedes gängige Blechtafelformat bearbeitet werden. Aufgrund
der leistungsstarken Stromquelle HiFocus 360i von Kjellberg
Finsterwalde sind auch Fasenschnitte bis zu einer Materialstärke
von 40 mm im Baustahlbereich jederzeit realisierbar. Nicht nur
Flachbleche, sondern auch geometrische Werkstücke wie Rohre,
Profile sowie Behälterböden können mit V-, Y- und K-Fasen aber
auch variablen Fasen, die für eine Vielzahl von Schweissverfahren notwendig sind, versehen werden.
Das MicroStep Multifunktions-Schneidsystem der Baureihe MG mit R5 Fasenschneidkopf, automatischer Kalibriereinheit, einer RSV 700 Rohrschneidevorrichtung, 7,5 kW Bohrspindel sowie einem Spezialtisch zur Bearbeitung von
Behälterböden.
Fasenschneiden
Für absolut präzise Fasenschnitte kommt das automatische MicroStep Kalibriersystem ACTG® zum Einsatz. Der gesamte Kalibrierprozess läuft automatisch ab und eliminiert Abweichungen
im Hundertstel-Millimeter-Bereich. Durch die selbstständig nachspannende Brennerhalterung des Fasenschneidkopfs wird bereits gewährleistet, dass die Abweichung selbst nach einer
Brennerkollision nicht grösser als 0,5 mm ist. Den Rest erledigt
die Steuerung der Kalibrierstation: Dazu werden die genauen
Endpunkte der Brennerspitze bei unterschiedlicher Rotation (X-,
Y- und Z-Koordinaten) gemessen. Auf Basis der gemessenen
Abweichungen errechnet die Steuerung alle erforderlichen Korrekturwerte, welche beim nächsten Schneidprozess automatisch angewendet werden. Dieses automatische Kalibriersystem
sorgt für eine gänzlich neue Qualität in Bezug auf das Fasenschneiden. Es verbessert signifikant die Präzision und Masshaltigkeit des Schneidprozesses, macht langwierige mechanische Einstellarbeiten überflüssig und steigert erheblich die Produktivität der Anlage.
Das Team der Metallbau Steg AG mit dem neuen Schneidsystem
40 Schweisstechnik / Soudure 04/ 2014
Berichte
Rohr- und Profilbearbeitung
Gleiches gilt selbstverständlich auch für Rohre, die ohne weiteres auch länger als 6.000 mm sein dürfen. Die Bearbeitung
der Rund- oder Vielkantprofile erfolgt an dieser Anlage in einem
eigens dafür vorgesehenen Rohrbearbeitungsschacht und ermöglicht den Zuschnitt von Rohren mit 30 bis 700 mm im
Durchmesser (Rundrohre).
Der Vorteil dieser Bauweise ist die Flexibilität, sowohl Rohre
als auch Flachbleche bearbeiten zu können. Der in den Schneidtisch integrierte Rohrschacht lässt sich bei Bedarf mit Rahmenelementen abdecken und vollflächig als abgesaugter Schneidtisch nutzen. Zum Be- und Entladen von Rohren fährt das Maschinenportal in die Parkposition. So können Rohre sicher mit
einem Kran auf die Auflageböcke gelegt und in das Backenfutter
gespannt werden.
Eines der Highlights der Anlage: Ein Spezialtisch, der die Bearbeitung von
Behälterböden ermöglicht
Behälterbodenbearbeitung
Ein echtes Highlight und Alleinstellungsmerkmal ist die Ausstattung der Anlage mit einem Spezialtisch, der die Bearbeitung
von Behälterböden bis 2.500 mm Durchmesser ermöglicht.
Verhältnismässig hohe Abweichungen von einem Behälterboden zum anderen – selbst innerhalb einer Charge – sind nicht
ungewöhnlich und erfordern ein intelligentes Schneidsystem,
welches diesen Faktor einkalkuliert und kompensieren kann.
Um alle Abweichungen in Wölbung und Form ermitteln zu können, führt das MicroStep®-Schneidsystem bei Programmstart
automatisch eine Reihe von Messungen am Behälterboden
durch. Die Steuerung verrechnet die individuellen Messdaten
mit der allgemeinen geometrischen Formel des Behälterbodens
und integriert diese in den aktuellen Schneidplan.
Das System reagiert somit intelligent und autodidaktisch auf
Abweichungen und sorgt sowohl bei einzelnen Sonderanfertigungen als auch bei Grossserien für höchste Präzision am fertigen Produkt. Selbst bei der alternativen Bearbeitung mit Robotern können Abweichungen nicht in diesem Masse kompensiert werden, da Roboter den angelernten Arbeitsablauf jedes
Mal lediglich exakt wiederholen. Völlig abgesehen von manuellen Bearbeitungsverfahren, bei denen jeder Durchbruch zuerst
errechnet, konstruiert, geschnitten und schliesslich mühsam
nachbearbeitet werden muss.
Bohren, Gewinden, Senken
Bohren, Gewinden und auch Senken sind für die Metallbau
Steg AG unverzichtbar. Das war auch die Meinung des Produktionsteams, das in die Entscheidung für das neue Schneidsystem mit einbezogen wurde. Die Bohrapplikation kann auch in
stärkste Materialien bis 40 mm Ø bohren, Gewinde schneiden
(bis M33) und senken. Selbstverständlich auch alles in einem
Schneidprogramm vereint, so dass der Bediener das perfekt
gebohrte und geschnittene Bauteil direkt vom Brennschneidtisch entnehmen kann. Die Vorteile: Kein zeitintensives Bauteilehandling zur nächsten Anlage, kein weiteres Spannen und
auch keine erneute Programmierung des Bauteils am Bearbei-
Ein komplexes Schnittmuster, für das die Maschine vollautomatisiert folgende
Arbeitsschritte ausgeführt hat: Bohren, Senken, Gewinden, Markieren, Körnen,
Löcher und Innenkonturen schneiden, Aussenkonturen und Fasen schneiden.
Das Ergebnis beeindruckt: 12mm Plasmaloch bei 12mm starkem Baustahl.
tungszentrum – die gesamte Bearbeitung findet an einer Anlage
statt. Einschliesslich Gewindeschneiden und Senken.
04 / 2014 Schweisstechnik / Soudure 41
b
b
Berichte
Metallbau Steg AG
Seit 1970 ist die Firma Metallbau Steg AG an ihrem Firmensitz
in Steg (Wallis) aktiv. Das Tätigkeitsfeld erstreckt sich von der
Herstellung von Chemieapparaten, dem Bau und der Montage
von Telekommunikationsanlagen über den allgemeinen Anlagenund Apparatebau bis hin zur mechanischen Herstellung von Bauteilen. Aktuell beschäftigt das Unternehmen 17 Mitarbeiter.
www.metallbau-steg.ch
Bestückt mit vollautomatisch rotierendem Schneidkopf (oben) und Rohrschneidvorrichtung (unten)
Das 7,5 kW Bohraggregat ermöglicht präzise Bohrungen und Senkungen bis 40
mm Ø sowie Gewindeschnitte bis M33. Die Kalibriereinheit vermisst neben
dem Plasmabrenner auch alle Bohrwerkzeuge auf Abnutzung und eventuelle
Abweichungen.
Für schnelle Prozess- und Werkzeugwechsel steht ein 8-faches
Werkzeugmagazin zur Verfügung, in dem die Werkzeuge sicher
vor Schneidstäuben und Beschädigung geschützt sind. Nach
dem Bohren kann so beispielsweise automatisch auf ein Gewindeschneidwerkzeug oder Senkwerkzeug gewechselt werden. Nach abgeschlossener spanender Bearbeitung wechselt
die Anlage auf den Plasmabrenner und schneidet alle ausstehenden Konturen (2D sowie 3D). Alle Schnittfugen werden für
optimale Masshaltigkeit des fertigen Bauteils selbstverständlich
automatisch ausgeglichen.
Ruedi Seiler und sein Team sind stolz auf die Investition in das
neue intelligente Multifunktionssystem. Mittlerweile wurde die
Anlage in Betrieb genommen und pünktlich, wie in der Projektierungsphase besprochen, übergeben. 100% Produktivität –
das war das gemeinsam angestrebte und ist das nun erreichte
Ziel!
42 Schweisstechnik / Soudure 04/ 2014
MicroStep Europa GmbH
MicroStep zählt zu den weltweit führenden Herstellern CNCgesteuerter Schneidsysteme. Das Unternehmen entwickelt und
produziert Plasma-, Autogen-, Laser- und Wasserstrahl-Schneidsysteme – von kleinen CNC-Anlagen für Schulen und Werkstätten bis hin zu massgeschneiderten Fertigungsstrassen für Stahlcenter, Schiffswerften oder die Automobil- und Luftfahrtindustrie. Darüber hinaus bietet MicroStep Automatisierungssysteme
und Softwareapplikationen für fast alle Bereiche der metallverarbeitenden Industrie und den Energiesektor.
MicroStep Europa GmbH
www.microstep-europa.de
m
mitteilungen
Kursprogramm
schweissen – E / g / mIg / mAg / tIg
Kursprogramm
Einführungskurse
svs-mitglieder
Andere
Wolframschutzgasschweissen TIG
5 Tage
11.08. – 15.08.2014
Basel
CHF
1200.–
CHF 1400.–
Wolframschutzgasschweissen TIG
5 Tage
24.11. – 28.11.2014
Basel
CHF
1200.–
CHF 1400.–
Metallschutzgasschweissen MAG
5 Tage
03.11. – 07.11.2014
Basel
CHF
1200.–
CHF 1400.–
Lichtbogenhandschweissen (E)
auf Anfrage
Gasschweissen (G)
auf Anfrage
Weiterbildungskurse als vorbereitung zur schweisserprüfung
Wolframschutzgasschweissen TIG
9 Tage
18.08. – 28.08.2014
Basel
CHF 2000.–
CHF 2300.–
Wolframschutzgasschweissen TIG
9 Tage
01.12. – 11.12.2014
Basel
CHF 2000.–
CHF 2300.–
Metallschutzgasschweissen MAG
9 Tage
10.11. – 20.11.2014
Basel
CHF 2000.–
CHF 2300.–
Aluminiumschweissen MIG
9 Tage
10.11. – 20.11.2014
Basel
CHF
2250.–
CHF 2650.–
Aluminiumschweissen TIG
9 Tage
01.12. – 11.12.2014
Basel
CHF
2250.–
CHF 2650.–
Lichtbogenhandschweissen (E)
auf Anfrage
Gasschweissen (G)
auf Anfrage
Firmenkurse
Individuelle Schweisskurse oder Sonderkurse zur Aus- und Weiterbildung nach Ihren
Wünschen, in Ihrem Hause oder beim SVS, offerieren wir gerne.
Schweisserprüfungen
23.06.
21.07.
25.08.
44 Schweisstechnik / Soudure 04 / 2014
–
–
–
27.06.2014
25.07.2014
29.08.2014
Während dieser Daten kann ein beliebiger Tag
für die Schweisserprüfung ausgewählt werden.
mitteilungen
spezial-Kurse
schweissen, löten, spritzen,
schweissfachmann, zfp, sichtprüfung
spezialkurse
Grundlagen im praktischen Schweissen
4 Tage
29.09. – 02.10.2014
Basel
CHF
1450.–
CHF 1700.–
Einführung in die Schweisstechnik
3 Tage
04.08. – 06.08.2014
Basel
CHF
1250.–
CHF 1500.–
Löten
2 Tage
15.09. – 16.09.2014
Basel
CHF
800.–
CHF 900.–
Schweisspraktiker SVS
Theoretische Ausbildung
Theoretische Prüfung
10 Tage
1 / 2 Tag
11.08. – 22.08.2014
15.09.2014
Basel
Basel
CHF
CHF
2500.–
450.–
CHF 2500.–
CHF 450.–
Schweissfachmann (IWS)
Grundlagenausbildung IWS 0
Eintrittstest
Hauptkurs IWS I (Theorie)
Zwischenprüfung
Schweisstechnische Praxis IWS II
Sonderverfahren
Hauptkurs IWS III (Theorie)
Schweissfachmannprüfung IWS
5 Tage
1 Tag
5 Tage
1 Tag
5 Tage
3 Tage
15 Tage
1 Tag
04.08. – 08.08.2014
11.08.2014
25.08. – 29.08.2014
01.09.2014
01.09. – 05.09.2014
08.09. – 10.09.2014
20.10. – 07.11.2014
15.12.2014
Basel
Basel
Basel
Basel
Basel
Basel
Basel
Basel
CHF 1200.–
CHF
125.–
CHF 1200.–
CHF
125.–
je Verfahren
CHF
550.–
CHF 3600.–
CHF 1200.–
CHF 1200.–
CHF 125.–
CHF 1200.–
CHF 125.–
CHF 350.–
CHF 550.–
CHF 3600.–
CHF 1200.–
22.09. – 24.09.2014
25.09.2014
Basel
Basel
01.09. – 03.09.2014
08.09.2014
Yverdon
Yverdon
20.10. – 31.10.2014
25.11.2014
Basel
Basel
Visuelle Sichtprüfung VT 1&2 (WS) deutsch
Ausbildung
3 Tage
Prüfung
1 Tag
Zertifizierung
Visuelle Sichtprüfung VT 1&2 (WS) französisch
Ausbildung
3 Tage
Prüfung
1 Tag
Zertifizierung
Durchstrahlungsprüfung RT1
Ausbildung
Prüfung
Zertifizierung
10 Tage
1 Tag
SGZP-Mitglieder
CHF 1200.–
CHF
550.–
CHF
200.–
SGZP-Mitglieder
CHF 1200.–
CHF
550.–
CHF
200.–
Nichtmitglieder
CHF 1300.–
CHF 850.–
CHF 200.–
Nichtmitglieder
CHF 1300.–
CHF 850.–
CHF 200.–
SGZP-Mitglieder
CHF 3200.–
CHF
550.–
CHF
200.–
Nichtmitglieder
CHF 3500.–
CHF 850.–
CHF 200.–
04 / 2014 Schweisstechnik / Soudure 45
m
m
mitteilungen
Kursprogramm
Arbeitssicherheit
Arbeitssicherheit / sécurité au travail / sicurezza sul lavoro
Arbeitssicherheit: Gasflaschen im Brandfall AS-GB
15.10.2014
Basel
CHF
210.–
Arbeitssicherheit im Umgang mit med. Gasen AS-MG
auf Anfrage
Basel
CHF 240.–
Arbeitssicherheit beim Schweissen von Metallen AS-SM
01.09.2014
Basel
CHF
Arbeitssicherheit im Umgang mit Gasen AS-G
08.10.2014
Basel
CHF 240.–
210.–
Arbeitssicherheit im Umgang mit medizinischen Gasen
im Gesundheitswesen – Sauerstoffstationen AS-MGS
auf Anfrage
Sécurité du travail los de l’utilisation des gas ST-G
sur demande
Yverdon
CHF 240.–
Sécurité du travail: bouteilles de gaz en cas d’incendie ST-GI
sur demande
Yverdon
CHF
Sécurité du travail los de l’utilisation de gaz médicaux ST-GM
17.09.2014
Yverdon
CHF 240.–
Sécurité du travail lors de l’utilisation de gaz médicaux dans les
établissements de sante ST-GMS
sur demande
Sicurezza sul lavoro nei lavori di saldatura del metallo SL-SM
22.10.2014
Ticino
CHF 240.–
Sicurezza sul lavoro nell’impiego di gas medicinali
nel settore della salute SL-GMS
su richiesta
46 Schweisstechnik / Soudure 04 / 2014
210.–
SCHWEIZERISCHER VEREIN FÜR SCHWEISSTECHNIK
ASSOCIATION SUISSE POUR LA TECHNIQUE DU SOUDAGE
ASSOCIAZIONE SVIZZERA PER LA TECNICA DELLA SALDATURA
Schweissfachmann, der Beruf mit Zukunft
Sichern Sie Ihre berufliche Zukunft und qualifizieren
Sie sich in nur
ca. 6 Wochen zum Schweissfachmann,
der praxisorientierten Schweissaufsicht
Wir bieten:
Internationaler Schweissfachmann Kurs
Grundlagenausbildung IWS 0
Eintrittstest
05. – 09. Mai oder 04. – 08. August 2014
12. Mai oder 11. August 2014
Hauptkurs IWS I
Zwischenprüfung
25. – 29. August 2014
01. September 2014
Schweisstechnische Praxis IWS II
01. – 05. September 2014 (Handschweissverfahren)
08. – 10. September 2014 (Sonderverfahren)
Hauptkurs IWS III
20. Oktober - 07. November 2014
Prüfung
15. Dezember 2014
Kursort:
Basel
Der Kurs wird in Vollzeit angeboten.
Nach bestandener Prüfung wird ein International Welding Specialist- sowie ein European Welding Specialist – Diplom und auf Antrag ein eidgenössischer Fachausweis für Schweissfachleute (SBFI) ausgestellt.
Wir freuen uns auf Ihre Anmeldung!
Weitere Informationen unter: www.svsxass.ch/Dienstleistungen/Kurse
Schweizerischer Verein für Schweisstechnik
Basel – Oberhasli – Yverdon-les-Bains - Bellinzona
St. Alban-Rheinweg 222 – 4052 Basel
www.svsxass.ch – [email protected]
International Institut of Welding IIW
Akkreditiert als ANB (Authorised National Body)
European Federation for Welding, Joining and
Cutting EWF
Akkreditiert als ANB (Authorised National Body)
IMPRESSUM
VERANSTALTUNGSKALENDER
Datum / Zeit
Ort
Veranstaltung
Herausgeber:
Schweizerischer Verein
für Schweisstechnik
St. Alban-Rheinweg 222
CH-4052 Basel
Tel: +41 61 317 84 84
Fax:+41 61 317 84 80
[email protected]
02.09.2014
Olten
SAP Erfa
Chefredaktor:
Horst Moritz
Bachtobelstrasse 9
CH-8106 Adlikon
Tel. / Fax:+41 44 841 06 44
Mobil: +41 79 544 55 20
[email protected]
St. Alban-Rheinweg 222, 4052 Basel, Tel. 061 317 84 84, Fax 061 317 84 80
09.09.2014
Basel
TS-3 Thermisches Spritzen Dreiländereck
Verschleissschutztagung
17. – 21.09.2014 Bern
Schweizer Meisterschaft im Beruf Schweissen
21.10.2014
Basel
TS-3 Thermisches Spritzen Dreiländereck
Vergleich HVOF-HVAF-Cold Spray
23.10.2014
SFI Erfa
Nebikon
Auskunft: Schweizerischer Verein für Schweisstechnik
Redaktionskommission:
E. Brune
R. Girardier
M. Harzenmoser
N. Heikkinen
A. Riedel
A. Schmelzer
R. Smolin
Anzeigen:
Schweizerischer Verein
für Schweisstechnik
Nadja Heikkinen
Tel. +41 61 317 84 17
Fax. +41 61 317 84 80
[email protected]
Produktion:
Gremper AG
Güterstrasse 78
Postfach
CH-4133 Pratteln
Vorschau auf Ausgabe 05 / 2014:
Aus der Industrie
Innovationen, Highlights, Wirtschaftsdaten und Produktneuheiten
Fachbeiträge
Beiträge aus der Welt des Schweissens, Schneidens und Prüfens
Forschungsberichte
X-Man Story
Berichte
Praxis- und Kurzberichte
X-Man Rätsel
Auflage:
Total 2000 Exemplare
Abonnenten 1138
Mitteilungen
Normen, Kursprogramm, Veranstaltungskalender
Preise:
Jahresabo CHF 63.–
einschl. Versand
Einzelbezug CHF 11.–
zuzüglich Versand
Die nächste Ausgabe erscheint am 1. September 2014
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