Ganzen Artikel herunterladen

Transcrição

Ganzen Artikel herunterladen
With a song in my heart, Filderstadt: Kevin Tarte berührt mit viel Herz ...
1 von 1
Redaktion
Home
Musical-News
Musicals
Interviews
Berichte
CD / DVD-Kritiken
Theater
MT-Lexikon
Termin-Kalender
Totally Musical
Links
Jobs
Team
Kontakt
Impressum
Community
Awards
Forum
MT - Leserumfrage
Fragen & Antworten
Gästebuch
http://www.musical-total.com/index.php/component/content/article/22...
With a song in my heart, Filderstadt: Kevin Tarte berührt mit viel Herz und Charme
Dienstag, 15. Februar 2011
Der überaus erfolgreiche Start einer Veranstaltung, die nunmehr jährlich wiederholt werden soll, ist Kevin Tarte
am Samstag, den 12.02.2011 in der „Filharmonie Filderstadt“ (bei Stuttgart) gelungen. Vor so gut wie
ausverkauftem Haus unterhielt er seine Zuschauer drei Stunden lang mit einem anspruchsvollen und
abwechslungsreichen Programm, dass das ganze Repertoire des Künstlers eindrucksvoll zur Geltung brachte.
Dabei beschränkte sich Tarte nicht nur auf die Stilrichtung des Musicals, sondern brachte neben Pop- und
R&B-Songs auch klassischere Töne zu Gehör.
Eingeleitet durch „42nd Street“ erinnerte der Künstler an das gleichnamige Broadway-Musical, in dem er vor einigen
Jahren in Stuttgart die Hauptrolle des Julian Marsh verkörperte. Neben Stücken aus bereits von ihm gespielten
Musicals wie etwa „Die Schöne und das Biest“ oder „Tanz der Vampire“ hatte er jedoch auch Songs aus Produktionen
gewählt, die ihm ebenfalls besonders am Herzen zu liegen schienen. Mit „Stern“ und „Bring him home“ (beides aus
„Les Misérables“) belegte er mühelos, dass er auch als Javert oder Jean Valjean nicht fehlbesetzt wäre. Seinen
Wunsch, einmal das Phantom der Oper zu spielen, konnte er sich bis dato noch nicht erfüllen. Diese Tatsache hielt
ihn allerdings nicht davon ab, sich für die titelgebende Rolle zu empfehlen. Kristin Hölck gab im berühmten Duett
„Phantom der Oper“ gekonnt seine Christine, wonach der Künstler „Musik der Nacht“ sang. Einen letzten Musicalblock
gab es dann mit „Elisabeth“. Erfrischenderweise hatte sich Tarte nicht für das gewöhnlich gewählte Tod-Solo „Der
letzte Tanz“ entschieden, sondern für die langsame Soloversion von „Die Schatten werden länger“; oft auch als „Die kleinen Schatten“
bezeichnet. Mit Sascha Kurth stand danach ein junger Solist auf der Bühne, der den Zuschauern mit seiner in sich stimmigen
Interpretation von „Wenn ich dein Spiegel wär“ die problematische Mutter-Sohn Beziehung zwischen Kaiserin Sisi und Kronprinz Rudolf
näher brachte.
Überhaupt muss die gelungene Einbindung der beiden jungen Nachwuchskünstler Sascha Kurth und Annika Firley
erwähnt werden. Kurth hatte mit einem sehr gefühlvollen „Für Sarah“ seinen stärksten Moment; Annika Firley
hingegen blieb den Zuschauern wohl mit ihren beiden Auftritten als Belle (einmal mit „Hier zu Haus“ sowie im
Duett „Beauty & the Beast“) in bester Erinnerung. Neben diesen beiden vielversprechenden jungen Künstlern
standen Kevin Tarte mit Kristin Hölck und Maricel zwei gestandene Frauen der Musicalbranche zur Seite, die
ebenfalls durchweg überzeugten und den Solisten in Duetten wie „So in love“ (Tarte/Hölck) und „Totale
Finsternis“ (Tarte/Maricel) unterstützten. Die stärksten Solonummern der beiden Künstlerinnen waren aber ohne Zweifel „Ich hab
geträumt“ (Hölck) und „Mein Leben“ (Maricel).
Sehr positiv fiel insgesamt auf, dass Songs nicht nur unkommentiert aneinander gereiht wurden, sondern vor
jedem neuen thematischen Abschnitt eine kurze Hinführung erfolgte. Besonders erwähnenswert ist in diesem
Kontext der äußerst interessant gestaltete Block zum Thema „Umgang mit Emotionen“: Als Tarte das Intro des
bekannten Madonna-Klassikers „Like a prayer“ anstimmte, gab es zunächst leicht irritierte Blicke. Das Ziel, die
Zuschauer dadurch in eine gewisse Grundstimmung zu bringen und Neugierde auf die folgenden Nummern zu
erwecken, wurde mit dieser interessanten Idee jedoch erreicht. Höhepunkte dieses Blocks waren zweifellos „For
always“ sowie „The Prayer“ (Tarte/Maricel), welches Maricel durch interessante Phrasierungen reizvoll zu
ergänzen wusste.
Es ist schwer, aus einem Abend voller Highlights Momente zu bestimmen, die besonders eindrucksvoll waren.
Gemessen an der Reaktion des Publikums gehörten aber auf jeden Fall „With a song in my heart“, „Bring him home“,
„Wie kann ich sie lieben“ und „Die unstillbare Gier“ dazu. Hat man sich am großen Krolock-Solo aus „Tanz der Vampire“
vielleicht auch schon satt gehört, so zeigte Tartes Version doch, dass er nicht zu Unrecht einst von Roman Polanski als
sein „idealer Graf von Krolock“ bezeichnet worden war. Mut zum Risiko bewies der Künstler auch mit der Aufnahme von
relativ unbekannten Songs in sein Programm. Die wenigsten Gäste in der Filharmonie werden mit Titeln wie „Eve, she
loves me“, „Rondine al Nido" oder „She wasn`t you“ vertraut gewesen sein, und doch verriet ihre Reaktion, dass sie ihr
Wohlgefallen fanden. Auch der R&B Klassiker „Don`t cry out loud“ (ursprünglich aus dem Jahr 1978) dürfte den
wenigsten bekannt gewesen sein, war jedoch mit eines der unumstrittenen und verdienten Highlights.
Kleinere Textpatzer sowie Unsicherheiten im Programmablauf fielen dabei nicht weiter ins Gewicht, sondern
sorgten vielmehr dafür, den Abend lebendig zu gestalten und ihm jene Steifheit zu nehmen, die bis ins kleinste
Detail durchgeplante Konzerte dieser Art oft ermüdend wirken lassen. Er habe natürlich auch einen
Perfektionsanspruch gehabt und im Verlauf der Proben für die Veranstaltung gleich viermal die Moderationstexte
gekippt und verändert, erzählte der Künstler frei heraus - mit der Folge, dass jetzt sämtliche Versionen in seinem
Kopf herumschwirrten und dort für Chaos sorgten. Gerade diese Authentizität war es, die dem Künstler die
Sympathien des Publikums einbrachten und für eine lockere und unbeschwerte Stimmung im Saal sorgten.
Ein Löwenanteil am guten Gelingen der Veranstaltung hatte auch das „One-Woman-Orchestra“ (O-Ton Tarte) in
Form von Marina Komissartchik, die die musikalische Leitung innehatte und Tarte am Klavier begleitete. Souverän
stellte sie ihre Virtuosität am Piano unter Beweis, so dass man nicht einmal andere Instrumente vermisste.
Dass „With a song in my heart“, ein Programm mit relativ vielen weniger bekannten
Nummern, einen solchen Erfolg hat, zeugt vor allem von Tartes Fähigkeit, seine
Begeisterung für eben diese Songs mit seiner leidenschaftlichen Interpretation zu
transportieren. Der rote Faden, der sich durch diesen Abend zog, hatte einen Namen:
Herzblut. Hier stand nicht jemand auf der Bühne, der ein Programm herunter spulte,
sondern jemand, der dieses Programm lebte. Und so nimmt der Zuschauer vor allem eines mit nach Hause: Die Erinnerung an einen
großartigen und unterhaltsamen Abend voller Herzblut und Emotion. (mil)
Verwandte Themen...
2009-11-11 - Ein Feuerwerk der guten Laune: Benefiz-Gala in Oberhausen ein voller Erfolg
2010-07-10 - Adventszauber 2010 mit bekannten Stars der Musical-Szene
2010-08-19 - „Aspects of Andrew Lloyd Webber“ am 13. März 2011 im Deutschen Theater München
2010-09-26 - Sound of Music Concerts zeigt 2011 weitere Konzert-Highlights der Musicalstars
2010-11-10 - Musicalgala Waltrop: Gemeinsam für den guten Zweck
2011-01-29 - Neues von Janet Chvatal und Marc Gremm: „Ludwig²“, Valentinsgala und mehr
2011-02-05 - Große Nachfrage – Zusatzkonzert der Musical-Gala im Ludwigsburger Forum
25.02.2011 17:28

Documentos relacionados