Berufe in der Modewelt
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Berufe in der Modewelt
Juni 2014 | 38. Jahrgang | Heft 3 Studium Wohnen im Studium: Alles WG oder was? Arbeitsmarkt Recht beliebt: Arbeitsmarkt Juristen Berufsbild Was macht ein Location Coordinator? go abi.de Zwischen Handwerkskunst und Fashion: Berufe in der Modewelt abi.de studium Im Fokus Und wie wohnst du so? Berufe in der Modewelt In der WG oder alleine, im Wohnheim oder zu Hause bei den Eltern: Wir zeigen, welche Vor- und Nachteile die unterschiedlichen Wohnformen haben.���������������� 6 go abi.de Mehr als nur Haute Couture: In der Textil- und Bekleidungsindustrie gibt es neben Modedesign noch zahlreiche weitere Möglichkeiten. ���������������10 editorial Liebe Leserin, lieber Leser, e in gut geschnittenes Kleid steht jeder Frau“ – davon war Coco Chanel, Modedesignerin und Gründerin des gleichnamigen Labels, überzeugt. Kaum jemand hat die Modewelt so stark geprägt wie die Französin. Sie entwarf beispielsweise in den 1920er-Jahren das „kleine Schwarze“ und machte Geschäftsfrauen weltweit mit dem ChanelKostüm businesstauglich. Eines ihrer Parfums, Chanel No. 5, ist nach wie vor ein Klassiker. Und seit 1983 verhilft der extravagante Chefdesigner Karl Lagerfeld den Kollektionen des Modekonzerns zu weiterem Weltruhm. Viele angehende Modedesigner träumen von einer solchen Karriere. Doch wer von Mode fasziniert ist und gerne in dieser Branche arbeiten möchte, findet auch inter essante Optionen jenseits des Rampenlichts, in das es doch nur wenige schaffen: Ingenieure für Bekleidungstechnik etwa planen und überwachen die Herstellung von Hemden oder Hosen – vom Entwurf bis zur Endkontrolle. Textillaboranten bringen ihr Wissen in Chemie ein und prüfen zum Beispiel die Qualität von Textilien. Und Modejournalisten berichten über die neuesten Trends auf dem ‚Catwalk‘. Über Wege in die Modebranche berichtet in unserem Heftschwerpunkt unter anderen Fredericke Winkler (33), Mitbegründerin der Sales- und Beratungsagentur ‚Beyond Berlin‘. „Man sollte mit Kritik umgehen können“, weiß die Designerin, die übrigens auf dem Cover dieser abi>> Ausgabe zu sehen ist. Egal, ob Modedesign oder ein völlig anderes Fach: Mit der Immatrikulation an der Hochschule ändert sich meistens auch die Wohnsituation – und da gibt es viele Möglichkeiten: in einer WG wohnen, ins Wohnheim oder in die eigene Wohnung ziehen oder doch im „Hotel Mama“ bleiben? abi>> wägt Vor- und Nachteile ab. Viel Spaß beim Lesen wünscht die abi>> Redaktion 2 abi>> 3 | 2014 I n h a lt I orientieren I studium I ausbildung I beruf & karriere I interaktiv abi.de Arbeitsmarkt juristen W A S MA C HT EIN … ? Zwischen Gesetzbüchern Location Coordinator Juristen haben derzeit nach ihrem Examen gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt – auch jenseits von Gericht und Kanzlei. ��������������������������������������������� 22 Werden Büroräume nur selten genutzt, kommt der Location Coordinator Daniel Piater ins Spiel. Er plant deren Auslastung. ��������������������������������������� 26 studium Wer die Wahl hat, hat die Qual Alleine oder in der WG, im Wohnheim oder doch im „Hotel Mama“? Mit der Immatrikulation an einer Hochschule ändert sich oft auch der Wohnort. ������6 Kontrollieren, prüfen und bewerten Vom Garn bis zum fertigen Produkt begleitet Textillaborantin Lena N ebelung beim Strumpf-Experten Falke das Herstellungsverfahren. ����������������������16 Checkliste für den Umzug Aller Anfang ist schwer – das muss aber nicht zwangsläufig auch für die Wohnungssuche zu Studienbeginn gelten: abi>> gibt Tipps von Nebenkosten bis Nachsendeauftrag. ������������������������������9 Jenseits vom Catwalk Aika-Maresa Fischbeck lernt, wie man funktionelle Mode für M enschen mit B ehinderungen herstellt, etwa Bandagen, die die Wirbelsäule stabilisieren. ��������������������������������������18 im fokus Juwelen und Handwerk Als Schmuckdesigner braucht Lukas Grewenig nicht nur Kreativität, Fantasie und Vorstellungsvermögen, sondern auch handwerkliches Geschick. ��������20 „Eigentlich kann mich alles inspirieren” Im Interview spricht die österreichische Mode-Designerin Lena Hoschek (33), die sich selbst gerne als „Stofftrüffelschwein“ bezeichnet, über ihren Weg in die Modebranche. �����������������������������10 Dem Trend auf der Spur Mehr als nur Fashionshows: Hinter der Textil- und Bekleidungsindustrie als wichtigem Wirtschaftszweig verbergen sich zahlreiche interessante Berufe.��12 Flexible Juristen gefragt Prädikatsexamina, Flexibilität oder eine politische Denke? Personal verantwortliche berichten, welche Qualifikationen angehende Juristen mitbringen sollten, und worauf sie bei Bewerbungen besonders achten. ������25 Was macht ein …? Location Coordinator Wer flexible Arbeitsplätze sucht, ist bei Daniel Piater an der richtigen Stelle. Der Location Coordinator sorgt dafür, Büroräume optimal auszulasten. �������26 arbeitsmarkt weitere rubriken Alles, was Recht ist Nicht jeder Absolvent der Rechtswissenschaften kann Richterin oder Staatsanwalt werden. Doch es gibt gute Alternativen. abi>> wirft einen Blick auf den Arbeitsmarkt für Juristen. �����������22 Editorial�����������������������������������������������2 News����������������������������������������������������4 Gewinner „dein abi>>“���������������������27 Impressum����������������������������������������27 Leseraktion���������������������������������������28 Vorschau�������������������������������������������28 abi>> 3 | 2014 3 news Foto: Martina Striegl Foto: Martin Rehm News Stellensuche B i l d u n g s f i n a n z b e r i c h t 2 013 Persönliche Kontakte und das Internet Mehr Geld für Bildung Jobsuchende werden vor allem über den Bekanntenkreis und Online-Stellenanzeigen fündig. Zu diesem Ergebnis kommt das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW). Laut Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ist im vergangenen Jahr mehr in Bildung investiert worden. Rund 116,6 Milliarden Euro - acht Prozent mehr als 2012 haben Bund, Länder und Kommunen demnach für die Bildung ausgegeben. Rund 15 Prozent der Arbeitssuchenden haben demnach 2012 über das Internet ihre Arbeitsstelle gefunden. Dies sind fast doppelt so viele wie noch im Jahr 2004. Insbesondere 25- bis 35-Jährige nutzen das Medium zur Jobsuche. Anzeigen in den Printmedien spielen dagegen eine immer geringere Rolle, 2012 wurden lediglich acht Prozent der Stellen durch diese Medien vermittelt. Hochschulabsolventen orientieren sich den Angaben zufolge insgesamt eher am Online-Angebot, Berufserfahrene dagegen greifen eher zur Zeitung. Nützlicher als jedes Medium sind allerdings nach wie vor Kontakte: Rund 30 Prozent fanden über Freunde und Bekannte einen Job – unabhängig von Alter und Qualifikation. Personalserviceagenturen haben an der Stellenvermittlung nur einen geringen Anteil von ungefähr zwei Prozent. > >mehr infos: www.iwkoeln.de 4 Vor allem in die Hochschulbildung wurde investiert. Aus dem Bildungsfinanzbericht geht hervor, dass die Ausgaben in diesem Bereich mit 4,9 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr um 20 Prozent gestiegen sind. Bundesbildungsministerin Johanna Wanka bestätigt, dass Bildung einen immer höheren Stellenwert in der Gesellschaft genießt. Bildung sei laut Wanka „Grundlage für mehr Teilhabe, Integration und Chancengleichheit“. Grundsätzlich ist zwar die Zahl derer gesunken, die eine Bildungseinrichtung besuchen. Die Pro-Kopf-Bildungsausgabe für unter 30-Jährige ist seit 2005 jedoch um 45 Prozent gestiegen. >>mehr infos: www.bmbf.de/de/96.php abi>> 3 | 2014 Zulassungsbeschränkung Weniger Numerus Clausus im Osten Die aktuelle Studie „Der CHE Numerus Clausus-Check 2013/14“ des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) zeigt: Die Studiengänge an Hochschulen in den neuen Bundesländern sind vergleichsweise selten zulassungsbeschränkt. Wie der Studie zu entnehmen ist, sind insgesamt 45,5 Prozent und damit fast die Hälfte aller Studiengänge an deutschen Hochschulen mit einem Numerus Clausus belegt. Das betrifft etwa jeden zweiten Bachelorstudiengang und rund jeden dritten Masterstudiengang. Auffällig ist, dass die Studiengänge in den ostdeutschen Bundesländern vergleichsweise selten zulassungsbeschränkt sind: In Thüringen beispielsweise liegt ihr Anteil mit 26,2 Prozent unterhalb des Bundesdurchschnitts. Hingegen sind in den Stadtstaaten Berlin, Bremen und Hamburg rund zwei Drittel aller Studiengänge mit einem Numerus Clausus versehen. Mit Blick auf die Hochschultypen lässt sich feststellen, dass die Studien gänge an Fachhochschulen häufiger zulassungsbeschränkt sind (49,5 Prozent) als an Universitäten (43,7 Prozent). Unter den Fächergruppen zeichnen sich die Rechts-, Wirtschaftsund Sozialwissenschaften besonders häufig durch einen Numerus Clausus aus (53,7 Prozent). Die Studie „Der CHE Numerus Clausus-Check 2013/14“ basiert auf einer Auswertung der Daten des Hochschulkompass der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) mit Stand vom Juli 2013. > >mehr infos: www.che.de news V e r 17. b i s 19. O k t o b e r 2 014 , E r f u r t Mehr internationale Bildung Fraunhofer-Talent-School In den kommenden Jahren soll die inter nationale Bildungszusammenarbeit von der Europäischen Union verstärkt gefördert werden. Mit 14,7 Milliarden Euro, die bis 2020 für das neue Programm „Erasmus plus“ zur Verfügung stehen, sollen fast doppelt so viele Menschen wie bisher ein Stipendium für ein Auslandssemester erhalten. Technikbegeisterte und medieninteressierte Schüler der Jahrgangsstufen neun bis 13 können sich ab sofort für die Fraunhofer-Talent-School in Erfurt bewerben. 48 Plätze bietet das Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie IDMT zusammen mit der Fachhochschule Erfurt an. In einem der vier Workshops können die Teilnehmer mit der Unterstützung von Fachleuten forschen, lernen und selbst Ideen einbringen: „Computerspiele als Forschungsthema“, „Musik und Apps“, „Humanoide Roboter – Analysiere und übertrage mensch liches Verhalten“ oder „Web-TV: Interaktive Konzepte für eine moderne Fernsehproduktion“. Für die Workshops sollten die Teilnehmer im Idealfall Vorkenntnisse mitbringen. Um welche es sich handelt, kann auf der Website recherchiert werden. Neben den Workshops gibt es für die Teilnehmer auch ein Freizeitprogramm mit Stadtrundfahrt durch Erfurt und einen Grillabend. Am Ende des Wochenendes werden die Ergebnisse vor allen Teilnehmern und Eltern präsentiert. Der dreitägige Workshop kostet 80 Euro. Darin enthalten sind zwei Übernachtungen, Verpflegung, Fahrten während der Veranstaltung, Rahmenprogramm und Betreuung. >>mehr infos: www.idmt.fraunhofer.de/fts2014 Die bereits bekannten Programme „Erasmus“ für Studierende, „Leonardo da Vinci“ für Auszubildende oder „Comenius“ für Schüler bleiben erhalten und werden in „Erasmus plus“ zusammen gefasst. Neu ist neben dem größeren Budget die Organisation und Durchführung der Programme durch vier nationale Agenturen. Für Studierende besonders interessant: Die Durchführung für den Hochschulbereich bleibt beim Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD). Ziel des Europäischen Parlaments und des Rats der Europäischen Union, die Ende 2013 den Weg für „Erasmus plus“ ebneten, war eine Entbürokratisierung und Vereinfachung des Bewerbungsverfahrens. Neu an „Erasmus plus“ ist eine Pilotphase für Studiendarlehen für Masterprogramme. Interessierte Studierende, die einen Master im europäischen Ausland absolvieren möchten, erhalten über das Programm zins günstige Darlehen. V o m 11 . b i s 15 . A u g u s t 2 014 i n D o r t m u n d SchnupperUni an der TU Dortmund Schülerinnen und Schüler der Oberstufe sind eingeladen, zwischen 11. und 15. August 2014 an der Technischen Universität Dortmund die sogenannte SchnupperUni zu besuchen. Teilnehmende Fakultäten sind: >> Mathematik >> Physik >> Chemie und Chemische Biologie >> Informatik >> Statistik >> Bio- und Chemieingenieurwesen >> Maschinenbau >> Elektrotechnik- und Informationstechnik >> Raumplanung >> Architektur und Bauingenieurwesen >>mehr infos: www.erasmusplus.de Von Paris bis Helsinki: „Erasmus plus“ will noch mehr Studierenden einen Auslandsaufenthalt ermöglichen. M ela nu Ma to: Fo Die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler lernen insbesondere naturwissenschaftlich-technische Fächer kennen, besuchen Vorlesungen und Experimente. Zusätzlich haben sie die Möglichkeit, mit Studierenden und Lehrenden in Kontakt zu treten. Die Teilnahme an der SchnupperUni ist kostenlos. Die Kosten für Anreise und Verpflegung tragen die Teilnehmer. Informationen zur Anmeldung sowie das Vorlesungsverzeichnis sind online zu finden. >>mehr infos: www.tu-dortmund.de/uni/Einstieg/schnupperuni/de/ startseite/index.html an s t a l t u n g e n Erasmus plus r eie abi>> 3 | 2014 5 Foto: Sonja Trabandt Studium Einsamkeit? Fehlanzeige! Wer sich für eine Wohngemeinschaft entscheidet, sollte es gerne gesellig mögen. Studentische Wohnformen Wer die Wahl hat, hat die Qual Auf geht’s zur Uni: Die Vorfreude ist groß, denn mit dem Studium fängt auch ein neuer Lebensabschnitt an. Die ersten Schritte in die Selbstständigkeit beginnen dabei schon mit der Suche nach der passenden Bleibe und der Frage: Welche Wohnform ist überhaupt die richtige für mich? Will ich alleine oder in einer Wohngemeinschaft leben, oder ist es gar sinnvoller, vom Elternhaus zur Hochschule zu pendeln? abi>> beschäftigt sich mit den Vor- und Nachteilen der jeweiligen Wohnmöglichkeiten. 6 abi>> 3 | 2014 Foto: Lisa Zirkelbach Studium Foto: Lisa Zirkelbach Hier wird der Geldbeutel geschont: Im „Hotel Mama“ muss man sich meist weder mit Nebenkosten noch mit Putzplänen auseinandersetzen. Viele Bewohner, ein Waschbecken: In Wohngemeinschaften teilt man sich Küche-, Wohn- und Badezimmer. Das weiß auch Detlef Rujanski, Geschäftsführer des Studentenwerks Siegen. „Wir erklären den angehenden Studierenden kurz die einzelnen Möglichkeiten mit den jeweiligen Vor- und Nachteilen und erstellen so gemeinsam ein individu elles Profil. Denn der junge Mensch soll sich ja in seiner Unterkunft vor allem wohlfühlen.“ Foto: Privat a uch das Deutsche Studenten werk in Berlin hat sich mit diesen Fragen auseinandergesetzt und dabei im Rahmen der 20. Sozialerhebung interessante Fakten herausgefunden. So leben 29 Prozent der Befragten und damit rund ein Drittel in einer Wohngemeinschaft. Mit 23 Prozent bleibt fast ein Viertel der Studierenden noch bei den Eltern wohnen, und rund 20 Prozent ziehen mit dem Partner zusammen. In einer eigenen Wohnung leben knapp 17 Prozent, gefolgt von zehn Prozent der Befragten, die sich in einem Wohnheim einmieten. Nur etwa ein Prozent wohnt zur Untermiete. Bei der Suche nach einem Dach über dem Kopf ist es weniger entscheidend, welche Wohnform gerade angesagt ist – viel wichtiger ist es herauszufinden, was genau zu einem passt. Die Wohngemeinschaft Die Vorzüge einer WG liegen für Detlef Rujanski dabei ebenso klar auf der Hand wie mögliche Konfliktpotenziale. „Man ist nie allein, und es ist immer etwas los. Das kann allerdings auch von Nachteil sein. Die gemeinsame Nutzung von Bad und Küche kann da schon zum Problem werden, denn oft gibt es unterschiedliche Vorstellungen von Hygiene.“ Oder wenn die Ruhe zum Lernen >> abi>> 3 | 2014 „Es ist wichtig, herauszufinden, welche Wohnform zu einem passt.“ Detlef Rujanski 7 Foto: Verena Westernacher Studium In Wohnheimen knüpft man schnell Kontakte zu anderen Studierenden, hat aber auch die Möglichkeit, sich in seine eigenen vier Wände zurückzuziehen. Foto: Privat fehlt. Dass das WG-Leben besonders die persönliche Entwicklung positiv beeinflussen kann, weiß Astrid Brandenburger, Abteilungsleiterin für Kommunikation und Studierendenservice des Studentenwerks Mannheim. „Im täglichen Mit einander einer WG kann man sicherlich ,Social Skills‘ erwerben und lernen, sich auf unterschiedliche Charaktere und Bedürfnisse einzustellen“, sagt sie. „Ein eigenes Apartment ist oft nicht so preisgünstig und auch häufig nicht möbliert.“ Astrid Brandenburger 8 Die eigene Bleibe Für diejenigen, die es etwas ruhiger mögen, bietet sich ein eigenes Apartment an. Aber auch diese Wohnform bringt Vor- und Nachteile mit sich, insbesondere für Studienanfänger. „Das Leben in der eigenen Wohnung kann auch dazu führen, dass man sich gerade als Neuankömmling in einer fremden Stadt schnell einsam fühlt“, erläutert Astrid Brandenburger. Daneben spielt natürlich auch der finanzielle Aspekt eine Rolle, weiß Detlef Rujanski. „Im Gegensatz zu anderen Wohnformen ist ein eigenes Apartment oft nicht so preisgünstig und aufgrund der individuellen Ausrichtung auch häufig nicht möbliert. Dafür abi>> 3 | 2014 kann man sich die Wohnung nach eigenen Vorstellungen gestalten und hat Küche und Bad für sich allein“, sagt er. Das Wohnheim Daneben besteht natürlich auch die Möglichkeit, ein Zimmer in einem Wohnheim zu mieten, wo man die Chance hat, beim Kochen in der Gemeinschaftsküche oder im Aufenthaltsraum neue Leute kennenzulernen, sich aber genauso in die eigenen Räumlichkeiten zurückziehen kann. Oft haben die Wohnheime auch einen Standortvorteil: „Durch die Campusnähe sind die Wege zur Hochschule meist nicht weit. Zudem sind die Zimmer kostengünstiger als Einzelapartments. Allerdings sind die Bewerberlisten oft sehr lang, was zu Wartezeiten führen kann“, erklärt Detlef Rujanski. Das Elternhaus Viele Studierende wohnen weiterhin zu Hause, was natürlich den Geldbeutel schont, denn für Miete, Nebenkosten und Essen kommen meis- Studium tens die Eltern auf. Allerdings muss man hierbei oft weite Wege zur Hochschule in Kauf nehmen, und die Möglichkeit, in der fremden Stadt schnell Anschluss zu finden, ist dementsprechend geringer als bei einem Umzug in eine WG oder in ein Wohnheim. Wer sich für einen Umzug entscheidet, egal ob in eine WG, in ein Wohnheim oder in die eigenen vier Wände, muss im Vorfeld manches berücksichtigen: Zunächst gilt es einmal, am Studien standort eine Bleibe zu finden. Für die Suche nach WGs und Wohnungen gibt es Informationsmöglichkeiten in den örtlichen Zeitungen, spezielle Portale im Internet und das klassische Schwarze Brett an den Hochschulen. Um ein Zimmer in einem Wohnheim zu mieten, ist es notwendig, sich mit dem jeweiligen Studentenwerk in Verbindung zu setzen, nach freiem Wohnraum zu fragen und sich auf die Warteliste setzen zu lassen. Ist ein Dach über dem Kopf gefunden, muss im Anschluss der Umzug organisiert werden – mit allem, was dazu gehört. Das bedeutet bei einem Wohnortwechsel sowohl die Anmeldung des neuen Wohnsitzes beim örtlichen Meldeamt als auch vertragliche Abschlüsse mit Strom- und Gasanbietern und die Einrichtung eines Internetund Telefonanschlusses. Hier empfiehlt es sich, Vergleichsportale im Internet zu nutzen, um so günstige Anbieter zu finden. Da einige Abiturienten bei Studienbeginn noch nicht volljährig sind, ist für die Unterzeichnung der Verträge oftmals eine Unterschrift der Eltern notwendig. << Starthilfe >>mehr info www.abi.de www.abi.de/ videos Der Schlüssel zur ersten eigenen Bleibe: Was es zu beachten gilt, findest du in der abi>> Checkliste. Checkliste für den Umzug Aller Anfang ist schwer, heißt es. Das muss aber nicht zwangsläufig auch für angehende Studierende auf Wohnungssuche gelten. Wenn man ein paar Hinweise beachtet, steht dem neuen Lebensabschnitt nichts mehr Sondiere den Wohnungsmarkt in der Stadt, in der du studieren möchtest. Das heißt: Wie hoch sind die durchschnittlichen Mietpreise? Gibt es viele Studierende und somit auch eine hohe WG-Dichte bzw. dementsprechend lange Wartelisten für einen Wohnheim platz? Checke dazu die lokale Presse bzw. Internetportale. Beginne früh mit der Suche und kontaktiere potenzielle Vermieter oder das Studentenwerk. Denn: Besonders die Zimmer in Wohnheimen sind heiß begehrt und werden oft nur über lange Wartezeiten vergeben. Hier empfiehlt sich eine Bewerbung schon weit vor Beginn des Studienantritts. Nach dem Umzug musst du deinen neuen Wohnsitz innerhalb einer bestimmten Frist beim örtlichen Meldeamt bestätigen, ansonsten drohen Bußgelder. Erkundige dich bei der Behörde nach der Frist. Wenn möglich, solltest du vor- ab klären, ob die neue Wohnung als Erst- oder Zweitwohnsitz angemeldet werden soll, denn einige Städte erheben eine Zweitwohnsitzsteuer. Wenn dies der Fall ist, schont es den Geldbeutel, die neue Bleibe als Hauptwohnsitz zu führen. C lmyC : Wil Foto ios Stud im Weg. Was es zu beachten gilt, zeigt dir abi>> in dieser Checkliste. Kümmere dich um einen Nachsende auftrag bei der Post, damit auch Briefe und Pakete an die neue Adresse geliefert werden können. Um die Nebenkosten möglichst gering zu halten, bieten sich Vergleichsportale im Internet an, wo man günstige Strom- und Gas anbieter finden kann. Darüber hinaus gibt es bei einigen Anbietern wie der Telekom AG auch sogenannte Sozialtarife als vergünstigte Angebote für Studierende. BAföG-Empfänger haben außerdem die Möglichkeit, sich von der Pflicht, Rundfunk beiträge zu bezahlen, befreien zu lassen. abi>> 3 | 2014 >>mehr info www.abi.de Adressen und Links rund um das Thema studentische Wohnformen 9 iM fOKUS >>interview „Eigentlich kann mich alles inspirieren“ Opulente Muster, klassische Schnitte und weibliche Formen: Lena Hoschek (33) hat der Damenmode der 60er-Jahre neuen Aufschwung gegeben. Im Interview mit abi>> spricht die österreichische Designerin, die sich selbst gerne als „Stofftrüffelschwein“ bezeichnet, über ihren Weg in die Modebranche. abi>> Wofür steht Ihre Mode? Lena Hoschek: Meine Mode steht für eine selbst bewusste Weiblichkeit, für das Besondere im Alltag, für Qualität und Liebe zum Detail. abi>> Wer sind Ihre Vorbilder? Lena Hoschek: Das mag sich im ersten Moment nicht passend anhören, aber ich verehre Ralph Lauren. Er hat seinen Weg vom Krawattenverkäufer zum weltbekannten Modedesigner erfolgreich bestritten und sich ein Imperium aufgebaut. Großartig! abi>> Was inspiriert Sie? Lena Hoschek: Als Designerin oder Kreative ist man sensibel für alles, was in der Umwelt passiert. Eigentlich kann mich alles zu einem neuen Entwurf oder einer neuen Kollektion inspirieren: eine Blume, ein Film, ein Satz oder Wort, eine Stimmung oder Person. abi>> Wann wussten Sie, dass Sie Modedesignerin werden wollten? Lena Hoschek: Ich wusste schon immer, dass ich etwas mit Mode und Kleidung machen werde. Es gibt Kinderzeichnungen von mir, auf denen ich erste Entwürfe gezeichnet habe. Ebenso früh war klar, dass ich selbstständig und mein eigener Chef sein möchte in meinem eigenen Unternehmen. abi>> Was fasziniert Sie beruflich am Thema Mode? Lena Hoschek: Die große Abwechslung. Durch den halbjährlichen Kollektionswechsel bleibt die Arbeit 10 kurzweilig, und ich darf mich mit Dingen in einem ästhetischen, künstlerischen Kontext beschäftigen und auch handwerklich tätig sein. Das ist toll. abi>> Wie sah Ihr beruflicher Weg aus und welche Schritte waren dabei entscheidend? Lena Hoschek: Nach dem Schulabschluss habe ich mein Diplom an der Modeschule in Graz gemacht. Dort hatte ich bereits eine Kollektion genau nach meinen Vorstellungen entwickelt. Im Anschluss trat ich ein sehr lehrreiches Praktikum bei Vivienne Westwood an. Das war in jedem Fall ein wichtiger Moment. Für mich sind Praktika ein sehr wichtiger Teil der Ausbildung. Die Abläufe in einem Unternehmen kennenzulernen und Teil des Ganzen sein zu können, rundet die theo retische Ausbildung ab und ermöglicht einem eine rea listische Sichtweise auf den Beruf. Ist das P raktikum gut strukturiert, bekommt man wichtige Einblicke in den Berufsalltag. abi>> Welche Eigenschaft hat Ihnen auf Ihrem Weg am meisten geholfen? Lena Hoschek: Definitiv Hartnäckigkeit. Durchhaltevermögen und ein hohes Maß an Stressstabilität sind genauso wichtig. Als Unternehmerin und Designerin muss man auch mal Rückschläge hinnehmen. Außerdem arbeitet man immer an diversen Themen gleichzeitig. Unwägbarkeiten müssen gelöst werden, und mein Team verlässt sich darauf, dass ich Entscheidungen treffe. Dafür benötigt man auch in Zeiten mit viel Arbeit einen klaren Kopf, sonst vertut man sich schnell. abi>> 3 | 2014 Foto: Peter Mayr iM fOKUS „Das Schöne an der Selbstständigkeit ist, dass ich mein eigener Chef bin und alles so gestalten kann, wie ich es mir wünsche. Das bedeutet aber auch, dass ich mich selbst disziplinieren muss.“ abi>> Wie sieht Ihr beruflicher Alltag aus? Lena Hoschek: Das Schöne an der Selbstständigkeit ist, dass ich mein eigener Chef bin und alles so gestalten kann, wie ich es mir wünsche. Natürlich bedeutet das aber auch, dass man sich selbst disziplinieren muss. Im Design vertiefe ich mich gerne in Themen und muss dann selbst auch wieder herausfinden. Mein Alltag ist intensiv, aber auch abwechslungsreich – ich gestalte ja nicht nur die Kollektion und das Produkt, sondern auch die ganze Marke „Lena Hoschek“. Ich bin in jeden Bereich des Unternehmens involviert, konzipiere zum Beispiel Katalogshootings und Grafiken, betreue den Verkauf und das Marketing. Unternehmerin und Designerin zu sein, macht mir jeden Tag große Freude und ist für mich die perfekte Aufgabe. Lena Hoschek In einem kleinen Atelier in Graz gründete Lena Hoschek nach ihrem Modestudium in Wien im Alter von 24 Jahren ihr eigenes Label. Mit ihrem ganz eigenen Stil – einer nostalgischen Rückkehr zur Mode der 1960er-Jahre – hat sie sich in der Modebranche etabliert; ihre Kollektionen waren 2014 bereits zum zehnten Mal auf der Berliner Fashion Week zu sehen. Die Mode der 33-jährigen Österreicherin ist von hochwertigen Materialien und historischen Verarbeitungstechniken geprägt. Ihre Stücke lässt sie in kleinen Betrieben in Europa produzieren. abi>> 3 | 2014 11 iM fOKUS Berufsfeld Modebranche Dem Trend auf der Spur Mode bedeutet weit mehr als Haute Couture und Fashionshows – schließlich braucht jeder Mensch etwas zum Anziehen. Hinter der Textil- und Bekleidungsindustrie als wichtigem Foto: Dan & Corina Lecca Wirtschaftszweig verbergen sich zahlreiche interessante Berufe. Neben dem populären Catwalk führen noch viele andere Wege in die Modebranche. 12 abi>> 3 | 2014 Nicht ohne Konkurrenz: Im Design-Bereich gibt es häufig mehr Bewerber als Stellen. Entspannter ist die Situation etwa in der Textilproduktion. n Jennifer Winters Job dreht sich alles um Mode: Die 28-Jährige ist Einkäuferin bei der Modekaufhauskette Peek & Cloppenburg (P&C), wo sie nach dem Abitur eine Ausbildung zur Handelsfachwirtin absolvierte. Derzeit arbeitet sie in der Unternehmenszentrale der Peek & Cloppenburg KG in Düsseldorf. „Meine Zuständigkeit umfasst den Damenartikel-Bereich, in dem vor allem Marken wie Tommy Hilfiger, Gerry Weber und die P&C-Marke Christian Berg relevant sind. Für diese und andere Marken er arbeite ich für ausgewählte Verkaufshäuser die passende Sortiment-Strategie, sodass unsere Kunden letztlich auch die Ware auf der Fläche finden, nach der sie suchen.“ Dabei ist auch Team work gefragt: „In meinem Bereich arbeiten jeweils ein ‚Buyer‘ (= Einkäufer) und ein ‚Merchandise Controller‘ (= Controller Warenwirtschaft) Hand in Hand. Nach der Festlegung des Budgets für die verschiedenen Verkaufshäuser sichte ich die Kollektionen der verschiedenen Labels und stelle ein individuelles Sortiment zusammen.“ Zu ihrem Berufsalltag gehören auch Lieferantengespräche, außerdem tauscht sie sich mit den verschiedenen Geschäftspartnern aus. „Ich bin ständig auf der Suche nach aktuellen Trends und analysiere die Sortimentsbewirtschaftung. So bleibt mein Job immer abwechslungsreich.“ Nachdem sie 2007 die Ausbildung zur Kauffrau im Einzelhandel abgeschlossen hatte, absolvierte sie berufsbegleitend ein Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Fernhochschule Riedlingen mit der Spezialisierung Retail und Distribution und erwarb so den Abschluss als Handelsfachwirtin. Anschließend war sie als Abteilungsleiterin in unterschiedlichen Verkaufshäusern des Unternehmens und als Einkäuferin im Einzelhandel bei P&C in Frankfurt tätig. „Am meisten motiviert mich der Gedanke, wie sich Kunden über den Kauf eines Teils freuen, das von mir ausgewählt wurde. Außerdem schätze ich die Zusammenarbeit mit meinem Team und den Kontakt mit der schönen Ware sehr“, sagt Jennifer Winter über ihre Arbeit. „Die Handelsbranche setzt einen gewissen Spaß an Mode und Lifestyle-Themen voraus. In meinem Arbeitsalltag sind außerdem innovatives Denken und Handeln, Entscheidungsfreude, Verhandlungsgeschick und Kreativität gefragt.“ Wege in die Modebranche Ob Ausbildung, Studium oder Quereinstieg: Es führen viele Wege in die Modebranche, die in Deutschland stark mittelständisch geprägt ist. „Das hängt damit zusammen, dass die Kollektionen zwar in Deutschland entworfen werden, konfektioniert werden die Produkte aber in der Regel im Ausland“, erklärt Dr. Hartmut Spiesecke, Pressesprecher des Gesamtverbands der deutschen Textil- und Modeindustrie. Große Produktionsstätten finden sich hierzulande nur wenige. „Wer Lust darauf hat, international zu arbeiten und viel zu reisen, dem bietet die Modebranche entsprechendes Potenzial. Die Materialien werden zu einem Großteil im Ausland eingekauft. Vor allem mittel- und hochpreisige Produkte aus Deutschland sind durchaus Exportschlager und genießen im Ausland einen guten Ruf.“ Die Vielfalt der Berufe und Tätigkeitsfelder macht die Bekleidungs- und Textilindustrie für viele interessant. Gerade im Designbereich gibt es aber häufig mehr Bewerber als Stellen. Ralf Beckmann vom Team Arbeitsmarktberichterstattung der Bundesagentur für Arbeit gibt einen Überblick über die derzeitige Beschäftigungslage: „Im textilen Modedesign arbeiten rund 5.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, ebenso viele in der kunsthandwerklichen Schmuckherstellung und Edelsteinbearbeitung. Deutlich höher ist die Beschäftigung in der Textilproduktion und der Textiltechnik: Hier wurden im Juni 2013 rund 41.000 Beschäftigte gezählt.“ Dazu gehören beispielsweise Ingenieure für Textil- und Bekleidungstechnik. In der Bekleidungsherstellung sind weitere 36.000 Personen zum Beispiel als Hutmacher – sogenannte Modisten – oder >> abi>> 3 | 2014 „Ich bin ständig auf der Suche nach aktuellen Trends und analysiere die Sortimentsbewirt schaftung. So bleibt mein Job immer abwechslungsreich.“ Jennifer Winter Foto: Privat i Foto: Privat Foto: Sarah Weik iM fOKUS Dr. Hartmut Spiesecke Pressesprecher des Gesamtverbands der deutschen Textil- und Modeindustrie 13 iM fOKUS betriebswirtschaftliche Studiengänge wie Modemanagement bis hin zu ingenieurwissenschaftlichen Studienangeboten wie Bekleidungstechnik oder Textiltechnologie. Bei Studiengängen im Bereich Design werden in der Regel Bewerbungsmappen verlangt, die das kreative Potenzial des Bewerbers belegen sollen. Angeboten werden diese Studiengänge nicht nur an staatlichen, sondern auch an Privathochschulen, die zum Teil hohe Studiengebühren verlangen. „Das können auch mehr als 600 Euro im Monat sein. Wichtig ist, im Vorfeld zu prüfen, ob man am Ende einen staatlich anerkannten Abschluss erhält“, so Beraterin Westermann. Auch an staatlichen Hochschulen muss man in der Regel mit zusätzlichen Kosten für Material und Werkzeuge rechnen. Es gibt auch duale Studiengänge, die in die Branche führen, etwa das duale Bachelor-Studium Textil-/Bekleidungstechnik an der Hochschule Niederrhein. Maßschneider tätig, 16.000 Beschäftigte arbeiten in der Lederund Pelzverarbeitung oder der Herstellung von Schuhen. „Drei von vier Beschäftigten in der Mode- und Textilindustrie verfügen über eine berufliche Ausbildung. Spezialisten und Experten mit Meister-, Techniker- oder Hochschulausbildung sind mit einem Anteil von elf Prozent unterdurchschnittlich vertreten“, fasst Ralf Beckmann zusammen. Berufsstart mit Ausbildung ... „Plätze für handwerkliche Ausbildungen wie Maßschneider oder Modenäher sind rar, noch seltener Ausbildungen etwa zum Modisten. Wer dennoch diese Berufe erlernen möchte, sollte sich beharrlich direkt an die Ausbildungsstätten wenden und sich auch auf eine Ausbildung eventuell weit entfernt vom Wohnort einstellen“, sagt Christina Westermann, Berufsberaterin für Abiturienten bei der Agentur für Arbeit Berlin Süd. Gefragter hingegen sind Kaufleute im Groß- und Einzelhandel. Diese Ausbildungen haben nicht zwingend etwas mit Mode zu tun – wer sich jedoch gezielt auf einen Ausbildungsplatz bei einem entsprechenden Unternehmen bewirbt, beispielsweise bei einem Modehaus, ist auch hier ganz nah dran an der Modewelt. An Berufsfachschulen werden Ausbildungen zum Designer mit Schwerpunkt Mode oder zum Mode- und Designmanager angeboten. Je nach Ausbildungsstätte wird auf Schulgebühren verzichtet bzw. es können mehrere hundert Euro anfallen. Manche Schulen erheben Kosten für Prüfungen oder Materialien. Durchsetzungsvermögen und Entscheidungsfreude … oder einem Studium? Foto: Sonja Trabandt Mit einem Studium in der Modewelt Fuß fassen: Die Bandbreite reicht hier von Studiengängen wie Modedesign, bei denen der künstlerische Anspruch im Vordergrund steht, über „Wer in der Modebranche arbeiten möchte, braucht Durchsetzungsvermögen, Entscheidungsfreude und Selbstvertrauen, da man sich andernfalls leicht durch Konkurrenzdruck oder den schwierigen Markt verunsichern lässt. Die meisten Karrierewege verlaufen hier nicht geradlinig, deshalb sollte man in der Lage sein, Chancen zu erkennen und zu ergreifen, wenn sie sich einem bieten“, sagt Christina Westermann. Vor allem Modedesigner machen sich häufig selbstständig. Im Berufsleben ist vor allem Flexibilität gefragt, viele Mode-Events finden am Abend oder am Wochenende statt, Überstunden sind keine Seltenheit. Auch regelmäßige Dienstreisen, oft ins Ausland, gehören in vielen Jobs dazu. „Ich empfehle jedem, sich vorab intensiv mit der Branche zu beschäftigen und sich zum Beispiel mit Hilfe von Dokumentationen, Fachzeitschriften oder Berufsverbänden zu informieren.“ Auch ein Praktikum, zum Beispiel bei einem Designer, in einer Moderedaktion oder bei einem Bekleidungshersteller bietet sich an, um einen ersten Eindruck von der Branche zu erhalten. Nachhaltigkeit und Menschenrechte Nachhaltigkeit in der Mode - auch ein großes Thema bei der Berliner Beratungsagentur „Beyond Berlin“. 14 Doch auch an einer ganz anderen Stelle entstehen berufliche Möglichkeiten mit Mode, Stichwort „Recommerce“: In rasantem Tempo werden neue Kollektionen auf den Markt gebracht, die das Prinzip des Wegwerfens und Neukaufens befeuern – mit teilweise dramatischen Folgen für die Produktion in Billiglohnländern wie Indien oder Bangladesh. Laut Angaben von „Greenpeace“ landen in Deutschland jährlich 1,5 Milliarden Kleidungsstücke im Müll. Dieser Entwicklung wollen viele entgegenwirken, es etabliert sich ein wachsender Markt für Secondhand-Mode. Auch online entstehen Unternehmen, die Mode und Accessoires mehrfach vermarkten, etwa das Hamburger Start-up-Portal www.rebelle.de. Ebenfalls einen anderen Weg geht das 2010 gegründete Unternehmen manomama (www.manomama.de) in Augsburg. Die junge Textilfirma machte auf sich aufmerksam, weil sie in Deutschland hochwertige, ökologische Textilien nicht nur entwirft, sondern auch produziert. Eine weitere Besonderheit: Beschäftigt werden bei manomama hauptsächlich Arbeitskräfte, die sich auf dem deutschen Arbeitsmarkt zuvor schwer taten. Das Unternehmen wurde für sein ehrgeiziges Geschäftsmodell unter anderem mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2011 ausgezeichnet. << abi>> 3 | 2014 iM fOKUS Foto: Nic Oswald >>interview „Man sollte mit Kritik umgehen können“ Fredericke Winkler (33) ist Diplom-Modedesignerin mit über 15 Jahren Berufserfahrung in der Branche. Sie ist Mitbegründerin von „Beyond Berlin“, einer Sales- und Beratungsagentur für grüne Mode und Lifestyle-Produkte, coacht junge Labels, erstellt Veranstaltungs- und Lehrkonzepte und unterrichtet an verschiedenen Modeschulen. Mit abi>> sprach sie über Wege in die Modebranche. abi>> Würden Sie Absolventen raten, sich direkt nach dem Studium selbstständig zu machen? Fredericke Winkler: Nur wenn man schon während des Studiums darauf hingearbeitet hat. Zur Selbstständigkeit gehört ein Business-Plan, man benötigt Kapital, außerdem sollte man sich noch vor Beginn der Selbstständigkeit einen guten Steuerberater und einen Anwalt suchen. Genauso wichtig ist eine gute Infrastruktur: Man braucht Kontakte zu Schnittmachern, Stoffhändlern und Produktionsstätten. Dann muss man sich überlegen, wie man seine Produkte verkaufen will – im eigenen Laden, im Online-Shop, auf Märkten und Messen oder über den Großhandel. abi>> Was hilft auf dem Weg zum Erfolg? Fredericke Winkler: Ich rate angehenden Modedesignern, sich schon während des Studiums eine Nische zu suchen. Eine Spezialisierung ist immer hilfreich, auch bei Bewerbungen. und Schwerpunkten her gut zu dem Unternehmen passt, wird man auch eingeladen. Wichtiger als Noten ist, wie aktiv der Bewerber bereits während des Studiums war, welche Nebenprojekte er gemacht und ob er zum Beispiel schon eine Auszeichnung erhalten hat. Ich empfehle allen Designstudierenden, sich möglichst früh an Wettbewerben zu beteiligen. abi>> Wie viel Kreativität kann man als angestellter Designer bei einem Unternehmen einbringen? Fredericke Winkler: Das ist ganz unterschiedlich. Je größer das Unternehmen, desto kleiner ist auch meist der Rahmen, in dem man kreativ sein kann. Für manche ist das frustrierend. Es sollte einem aber klar sein: Auch als selbstständiger Modedesigner beschäftigt man sich nur zu 20 Prozent mit dem Entwerfen, die restliche Zeit verbringt man mit Dingen wie Finanzen, Akquise und Buchhaltung. abi>> Was sollten junge Designer mitbringen? Fredericke Winkler: Wichtig sind Fremdsprachenkenntnisse und Reisebereitschaft, da die Branche sehr inter national ist. Man muss flexibel und kommunikativ sein und sollte auch mit Kritik umgehen können. Denn beim Designen kehrt man quasi sein Inneres nach außen – es ist keine angenehme Erfahrung, wenn das von den Kritikern und schlimmstenfalls den Kunden nicht gemocht wird. Außerdem steht man oft in Konkurrenz zu anderen. abi>> Wie findet man einen Job bei einem Mode unternehmen? Fredericke Winkler: Es gibt durchaus ausgeschriebene Stellen auf den gängigen Portalen und auf den Webseiten der Unternehmen selbst, aber auch Initiativbewerbungen können sich lohnen. Wenn man von den Qualifikationen abi>> 3 | 2014 Foto: Jens Oellermann & Martin Rehm abi>> Wie finden junge Designer einen Einstieg in die Modebranche? Fredericke Winkler: Der Weg führt häufig über ein Studium. Dabei kommt es vor allem darauf an, was man nebenbei macht: Modedesign-Studierende sollten sich in der Modewelt auskennen, sich für News wie zum Beispiel Designerwechsel bei großen Marken interessieren. Es ist wichtig, dass sie sich bereits während des Studiums als Teil der Modewelt sehen. 15 iM fOKUS Te x t i l l a b o r a n t i n Kontrollieren, prüfen und bewerten Als angehende Textillaborantin begleitet Lena Nebelung (20) bei dem sauerländischen Bekleidungsunternehmen Falke das Herstellungsverfahren von der Garneingangskontrolle bis zum fertigen Produkt. Ihre Hauptaufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass die Qualität der Foto: Martin Rehm Textilien einwandfrei ist und das Endprodukt alle Qualitätsstandards erfüllt. e Foto: Privat Textillaboranten prüfen nicht nur die Qualität von Textilien; sie müssen auch wissen, wie man diese färbt oder veredelt. Ein Strumpf erhält zum Beispiel eine Anti-Filz-Ausrüstung, damit ein Verfilzen beim Waschen verhindert wird. „Anhand von Farbechtheitsprüfungen stelle ich fest, ob der Farbstoff der Ware abfärbt oder beim Waschen möglicherweise ‚ausblutet‘.“ Lena Nebelung 16 ine der wichtigsten Aufgaben von Textillaboranten ist das Überprüfen der Produktionsware“, erklärt Lena Nebelung. Die 20-Jährige aus Warstein absolviert ihre Ausbildung bei Falke. Das Bekleidungsunternehmen mit Sitz im sauerländischen Schmallenberg ist vor allem für seine Strumpfund Strickwaren bekannt. In ihrer Ausbildung lernt sie ganz unterschiedliche Abteilungen kennen. In der Qualitätssicherung führt sie unter anderem Wareneingangs-, Produktions- und Endkontrollen durch. „Dazu gehören zum Beispiel Farbechtheitsprüfungen oder die Bestimmung von Garnparametern mit Hilfe eines Elastizitätstests, einer Reißprüfung und einer Garndrehungsprüfung.“ Die Benotungen vergibt die Auszubildende nicht allein, sondern wird dabei von erfahrenen Kollegen unterstützt. abi>> 3 | 2014 „Je nach Abteilung gehört auch das Färben von Labormustern zu meinen Aufgaben. Hierzu zählt unter anderem das Abmustern unter einem Lichtkasten bei Tageslicht. Das bedeutet, dass man zum Beispiel die gefärbte Socke mit der Vorlage vergleicht und gegebenenfalls das Rezept noch etwas umstellt, bis das Labormuster zur Vorlage passt.“ Zur Qualität beitragen Hierfür braucht die angehende Textillaborantin ein gutes Farbsehen, da sie auch kleinere Unterschiede wahrnehmen und erkennen muss, inwieweit das Muster von der Vorlage abweicht. „Am meisten Spaß macht mir, dass man wesentlich dazu beiträgt, die Qualität eines Produktes zu gewährleisten. Beim Färben ist es besonders spannend, dass eventuell die Socke, die man selbst iM fOKUS gefärbt hat, später als Vorlage für die Färbung der großen Partien genutzt wird. Möglicherweise sieht man dann genau die Socke später im Laden hängen, für die man die Laboreinstellung vorgenommen hat – ein tolles Gefühl.“ Bevor die Produkte im Verkauf landen, werden sie strengen Gebrauchstests unterzogen. „Durch Farbechtheitsprüfungen stelle ich zum Beispiel fest, ob der Farbstoff der Ware abfärbt oder beim Waschen ‚ausblutet‘“, erklärt Lena Nebelung. Beim „Pillingtest“ wird Reibung simuliert, wie sie beispielsweise während des Gehens zwischen Strumpf und Schuh stattfindet. So kann man erkennen, ob sich bei vermehrter Reibung kleine Knötchen, sogenannte „Pills“, auf der Ware bilden. Darüber hinaus lernt die Auszubildende, wie Textilien gefärbt und veredelt werden. „Veredeln bedeutet, dass ein Produkt durch Chemikalien bestimmte Eigenschaften bekommt. Ein Strumpf erhält zum Beispiel eine Anti-Filz-Ausrüstung, damit ein Verfilzen beim Waschvorgang verhindert wird.“ Sorgfältiges Arbeiten Gemeinsam mit Auszubildenden aus ganz Deutschland besucht Lena Nebelung die Staat liche Berufsschule für Textilberufe im ober fränkischen Münchberg. „Im Unterricht lernen wir unter anderem den Aufbau und die Eigenschaften von textilen Rohstoffen wie Natur- und Chemiefasern kennen.“ Auch die Herstellung von textilen Flächen und die Durchführung von Prüfverfahren und Qualitätskontrollen stehen auf dem Stundenplan. „In praktischen Stunden lernen wir Färben und Veredeln und führen auch qualitative Analysen wie zum Beispiel Mikro skopie, Faseranalyse oder die Bestimmung der Wasserhärte durch.“ Während des Blockunterrichts wohnt Lena Nebelung gemeinsam mit anderen Auszubildenden in einem Wohnheim der Arbeiterwohlfahrt in Münchberg, die Kosten für Fahrt und Unterkunft trägt Falke. Wer den Beruf des Textillaboranten für sich in Erwägung zieht, sollte nicht nur Interesse an Textilien mitbringen, sondern auch über gute Kenntnisse in Chemie, Physik und Mathematik verfügen. Ebenfalls sehr wichtig ist genaues und sauberes Arbeiten und ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein, vor allem im Umgang mit Chemikalien. Auch technische Geräte spielen eine wichtige Rolle. Als sich Lena Nebelung nach dem Abitur auf ihren Ausbildungsplatz bewarb, reizte sie besonders die Vielseitigkeit des Berufs: „Fasziniert hat mich, dass man damit in einem Bekleidungsunternehmen, einem reinen Prüf labor, in der Vliesherstellung, aber auch in der Forschung und sogar in der Automobilindustrie arbeiten kann“, sagt die 20-Jährige, die sich zurzeit im zweiten Ausbildungsjahr befindet. Insgesamt dauert die Ausbildung dreieinhalb Jahre. „Danach werde ich mich entweder zur Textiltechnikerin weiterbilden oder für ein Studium entscheiden. Besonders interessant finde ich die Studiengänge Textilingenieurwesen oder Bekleidungstechnik und -management.“ << „es ist toll, dass ich mit meiner ausbildung zur Textillaborantin in einem bekleidungsunternehmen, in einem Prüflabor, in der forschung oder vliesherstellung und sogar in der automobil industrie arbeiten kann.“ Von Glamour bis Feinripp Rund um das Thema Mode gibt es zahlreiche Studien- und Ausbildungsberufe. abi>> präsentiert eine Auswahl. Studienberufe: • Mode- und Designmanager/in • Modedesigner/in • Textildesigner/in • Ingenieur/in Bekleidungstechnik • Ingenieur/in Textiltechnik • Ingenieur/in Ledertechnik • Modejournalist/in Ausbildungsberufe: • Modist/in • Maßschneider/in Illustration: Claudia Costanza Übersicht Studien- und Ausbildungsberufe • Textillaborant/in • Designer/in (Berufsfachschule) • Modeschneider/in • Modenäher/in • Textilgestalter/in Weiterbildungsberufe: • Gestalter/in – Bekleidung, Mode • Produktentwickler/in (Mode) •Schnitt-, Entwurfs- und Fertigungsmodelleur/-directrice • Techniker/in Bekleidungstechnik • Industriemeister/in Textilwirtschaft abi>> 3 | 2014 17 iM fOKUS D u a l e s B a c h e l o r - S t u d i u m Te x t i l -/ B e k l e i d u n g s t e c h n i k Jenseits vom Catwalk Während sich Aika-Maresa Fischbeck an der Hochschule vor allem mit Textiltechnologie beschäftigt, wird sie in ihrem Ausbildungsbetrieb parallel zur Modenäherin ausgebildet. Foto: Sonja Trabandt Die 23-Jährige absolviert ein duales Studium an der Hochschule Niederrhein. Foto: Privat Zwischen Nähmaschine und Textiltechnologie: Aika-Maresa Fischbeck lernt an der Hochschule allerlei Technisches rund um das Thema Textilien und absolviert außerdem eine Ausbildung zur Modenäherin. „Ich habe nach etwas gesucht, das nicht so überlaufen wie die klassische Modebranche ist und bessere Jobchancen bietet.“ Aika-Maresa Fischbeck 18 d ie Bekleidung, die Aika-Maresa Fischbeck näht, findet man nicht auf Laufstegen oder in Fashion-Shows: Die 23-Jährige fertigt Bekleidungsstücke wie Mieder und Bandagen an, die von Menschen mit Behinderungen und körperlichen Einschränkungen getragen werden und zum Beispiel dabei helfen, die Wirbelsäule zu stabilisieren und zu entlasten. „Ursprünglich wollte ich Modedesign studieren, habe aber nicht auf Anhieb einen Studienplatz bekommen“, erzählt die duale Studentin. Parallel zu ihrem Studium der Bekleidungstechnik an der Hochschule Niederrhein absolviert sie nun eine Ausbildung zur Modenäherin bei dem mittelständischen Unternehmen Werkmeister GmbH & Co. KG, das Sanitäts- und Krankenhäuser beliefert. Mittlerweile ist sie froh, auf diesen spannenden Arbeitsabi>> 3 | 2014 bereich gestoßen zu sein. „Ich habe nach etwas gesucht, das nicht so überlaufen wie die klassische Modebranche ist und bessere Jobchancen bietet.“ Kleidung für Menschen mit Behinderung Die meisten Stücke, die die 23-Jährige näht, sind Maßanfertigungen. Als angehende Modenäherin kennt sie sich mit den verschiedenen Nähstichtypen aus und hat gelernt, unterschiedliche Nähmaschinenmodelle zu bedienen. Natürlich könnte sie damit auch in einem Unternehmen arbeiten, das herkömmliche Bekleidung herstellt. Sie kann sich aber gut vorstellen, auch nach dem Studium in ihrem jetzigen Bereich zu bleiben und zum Beispiel sogenannte adaptive Bekleidung zu entwerfen. Damit ist Bekleidung für Menschen mit Behinderungen Foto: Martin Rehm iM fOKUS Am Computer lassen sich mit Hilfe von CAD-Programmen 3-D-Modelle von Entwürfen erstellen. gemeint, die sich dem physischen Zustand ihres Trägers anpasst. „In meinem Bereich näht man immer wieder für andere Menschen mit ganz unterschiedlichen Bedürfnissen. Daraus ergeben sich ganz andere Ansprüche an die Bekleidung. Im Gegensatz zu anderen Bekleidungsstücken, bei denen es hauptsächlich um die Optik geht, müssen unsere eine zusätzliche Funktion haben.“ Zudem ist es sehr wichtig, dass die Bekleidungsstücke am Ende ganz genau passen. Das ist oft Millimeterarbeit. Die Menschen, denen die Bekleidung der dualen Studentin hilft, leiden zum Beispiel unter einem Gewebebruch oder Skoliose, eine seitliche Krümmung der Wirbelsäule. Fächer und Schnittkonstruktion, aber auch Mathematik, Chemie und Physik sowie EDV, Betriebswirtschaftslehre, Volkswirtschaftslehre und Marketing. In Praktika an der Hochschule untersuchen die Studierenden beispielsweise Garne unter dem Mikroskop und führen Brennproben durch. Nach dem viersemestrigen Grundstudium wird es noch praktischer: „Dann nähen wir in Verarbeitungstechnik zum Beispiel ein Sakko.“ Später arbeiten sie auch mit CAD-Programmen, mit denen sich am Computer 3-D-Modelle erstellen lassen. Nach ihrem Studium hat Aika-Maresa Fischbeck die Möglichkeit, weiter in ihrem Ausbildungsbetrieb zu arbeiten. Vielleicht will sie aber auch einen Master anhängen. Zwischen Studium und Ausbildungsbetrieb Für mehr Nachhaltigkeit Drei Tage in der Woche verbringt sie im Unternehmen, zwei Tage an der Hochschule am Campus in Mönchengladbach. Da sich ihr Ausbildungs betrieb im hessischen Wanfried und somit rund 300 Kilometer von der Hochschule entfernt befindet, lebt die Studentin in zwei Wohnungen, zwischen denen sie mit Auto und Zug pendelt. Im Sommer schließt sie ihre zweijährige Ausbildung mit einer praktischen und einer theoretischen Prüfung vor der IHK ab, das Studium dauert insgesamt neun Semester. „Wir lernen im Studium alles, was mit textilen Werkstoffen zu tun hat. Zum Beispiel, welche Fasern, textile Flächen und Veredelungstech niken es gibt und wie diese die Eigenschaften von Bekleidung beeinflussen.“ Auf dem Stunden plan stehen vor allem textiltechnologische An der Hochschule werden auch ökologische und soziale Aspekte der Textilverarbeitung und ihre Auswirkungen auf die Umwelt thematisiert. „Ich wünsche mir, dass das Thema Nachhaltigkeit von der Industrie mehr beachtet wird. Bei einem ‚Nachhaltigkeitstag‘ an der Hochschule haben wir zwei Frauen aus Indien kennengelernt, die dort unter sehr harten Arbeitsbedingungen in einer Textilfabrik arbeiten.“ Aus erster Hand zu erfahren, wie es den Angestellten dort ergeht, hat sie betroffen gemacht. „Durch einzelne Skandale taucht das Thema immer wieder in den Medien auf, dennoch produzieren viele Unternehmen unter miserablen Bedingungen im Ausland. Deshalb finde ich es gut, dass wir – die nächste Genera tion, die es in der Hand haben wird – uns schon im Studium damit auseinandersetzen.“ << abi>> 3 | 2014 „In meinem Bereich näht man immer wieder für andere menschen mit ganz unterschiedlichen bedürfnissen.“ 19 iM fOKUS Schmuckdesigner Juwelen und Handwerk Als Schmuckdesigner braucht Lukas Grewenig nicht nur viel Kreativität, Fantasie und Vorstellungsvermögen. Er muss auch in der Lage sein, seine Entwürfe technisch und handwerklich umzusetzen. Der 27-Jährige arbeitet in einer Pforzheimer Schmuck- Foto: WillmyCC Studios manufaktur und hat sich nebenbei selbstständig gemacht. o Foto: Privat Schmuckdesigner müssen nicht nur kreativ sein, sondern ihre Ideen auch handwerklich umsetzen können. „Edelmetalle, Edelsteine und Perlen verlieren einfach nie ihre Faszination.“ Lukas Grewenig 20 b Mode oder Schmuck – jeder Designer hat seinen eigenen Stil, seine eigenen Vorlieben. „Ich würde mich am ehesten als Traditionalist bezeichnen“, sagt Lukas Grewenig. Der 27-jährige Schmuckdesigner verwendet gerne klare, klassische Formen. Seine Schmuckstücke wirken modern, gleichzeitig orientiert er sich bei seiner Arbeit an historischen Elementen. „Dabei weiche ich immer gerade so viel vom Vorbild ab, dass der Entwurf meine eigene Aussage transportiert.“ Drei Tage in der Woche arbeitet er festangestellt in der Design- und Modellabteilung einer Schmuckmanufaktur in Pforzheim. Zwar gehören dort auch handwerkliche Tätigkeiten zu seiner Arbeit, einen Großteil seiner Zeit verbringt er aller dings vor dem Computer, wo er mit Hilfe eines CAD-Programms zum Beispiel Ringe, Broschen, Colliers, Medaillons und Manschettenknöpfe entwirft. Aus einem Entwurf wird zunächst ein Proto abi>> 3 | 2014 typ gefertigt, anschließend entsteht daraus das fertige Schmuckstück, das der Designer per Hand montiert und bearbeitet. „Mir gefällt besonders, dass ich als Schmuckdesigner vom Entwurf bis zur fertigen Umsetzung alles selbst machen kann. In jeden Schritt der Produktion fließt so ein Stück von der eigenen Persönlichkeit mit ein. Dadurch hat man nachher einen ganz besonderen Bezug zum Produkt“, sagt Lukas Grewenig, der hauptsächlich Echtund Juwelenschmuck entwirft. „Und es ist schön, mit den Materialien umzugehen. Edelmetalle, Edelsteine und Perlen verlieren einfach nie ihre Faszination.“ Selbstständigkeit bewusst gewählt Neben seiner Festanstellung arbeitet er als selbstständiger Schmuckdesigner. Seine Stücke entwirft er in seiner kleinen Werkstatt bei sich zu Hause oder in der eines befreundeten Schmuck- Foto: Abina Abinger iM fOKUS Berufsfeld Modebranche Weitere Informationen designers. „Zur Grundausstattung gehören ein Werkbrett, verschiedene Feilen, Bohrer und Fräser und ein Mikromotor, in den man diese einspannen kann. Außerdem Schmirgelpapier, ein Weichlötgerät, Lötmittel, Poliermaterialien und eine Auswahl verschiedener Materialien wie Messing, Kupfer, Gold, Perlen und Edelsteine.“ Vieles davon hat er bereits während seines Studiums angeschafft. Die Begeisterung für Schmuckdesign liegt bei ihm in der Familie, seine Großeltern und seine Eltern sind Goldschmiede. Nach dem Abitur bewarb er sich für den Bachelor-Studiengang „Schmuck und Objekte der Alltagskultur“ an der Hochschule Pforzheim. Im Studium, das er 2013 abschloss, hat er das Gold- und Silberschmieden gelernt, sich mit der Veredelung von Oberflächen, Werkstoffkunde und der 3-D-Konstruktion befasst und bereits als Student viele seiner Arbeiten verkauft. Webshop in Planung Die Selbstständigkeit hat er ganz bewusst gewählt. „Viele meiner Projekte aus dem Studium wollte ich gerne weiterverfolgen.“ Dazu gehört neben dem Schmuckdesign auch eine eigene Kollektion aus Porzellangeschirr. Als selbstständiger Schmuckdesigner hat er ein Gewerbe angemeldet, zu seinem Job gehört neben dem Designen von Schmuck auch die Buchhaltung. Regelmäßig ist Lukas Grewenig mit seinem Schmuck auf Messen unterwegs und nimmt dort Kontakt zu Galerien, Geschäften und Käufern auf. Ein eigener Webshop für den Vertrieb seiner Stücke ist gerade in Planung. Während des Studiums hat er sich mit Vorlesungen zum Thema BWL und Recht auf die Selbstständigkeit vorbereitet und ein Existenzgründerseminar an der Hochschule besucht. Sowohl die Selbstständigkeit als auch die Festanstellung machen ihm viel Spaß. „Durch die Festanstellung ist der Druck bei meinen eigenen Projekten nicht ganz so groß, weil ich weiß, dass ich meine Miete immer bezahlen kann. Ich möchte beides nur ungern missen, allerdings wird irgendwann wahrscheinlich der Punkt kommen, an dem ich mich entscheiden muss.“ << studienwahl.de Infoportal der Bundesländer in Kooperation mit der Bundesagentur für Arbeit. Hier kannst du im „Finder“ nach Studiengängen in ganz Deutschland suchen. www.studienwahl.de JOBBÖRSE der Bundesagentur für Arbeit www.jobboerse.arbeitsagentur.de Netzwerk deutscher Mode- und Textildesigner e.V. (VDMD) www.vdmd.de Gesamtverband textil+mode e.V. www.textil-mode.de Verband Deutscher Industrie Designer e.V. www.vdid.de GermanFashion Modeverband Deutschland www.germanfashion.net TextilWirtschaft Fachmagazin und Stellenbörse www.textilwirtschaft.de Illustration: Claudia Costanza Neben der klassischen Skizze entstehen Entwürfe immer häufiger am PC. BERUFENET Das Netzwerk für Berufe der Bundesagentur für Arbeit mit über 3.000 aktuellen Berufsbeschreibungen in Text und Bild (Suchwort: Mode/Textil). www.berufenet.arbeitsagentur.de FashionUnited Branchenportal und Stellenmarkt www.fashionunited.de FashionJobs Stellenbörse http://de.fashionjobs.com Ausbildungsplattform der deutschen Textil- und Bekleidungsindustrie www.go-textile.de Lena Hoschek www.lenahoschek.com Schmuckdesigner Lukas Grewenig www.lukasgrewenig.com Sales- und Beratungsagentur Beyond Berlin www.beyondberlin.com abi>> 3 | 2014 21 arbeitsmarkt Arbeitsmarkt Juristen Alles, was Recht ist Die Aussichten auf dem Arbeitsmarkt der Juristen sind gut, die Arbeitslosenzahlen bewegen sich seit Jahren auf einem niedrigen Niveau. Trotzdem kann nicht jeder Absolvent der Foto: Axel Jusseit Rechtswissenschaften Richterin oder Staatsanwalt werden. Es gibt aber gute Alternativen. Berufseinsteiger sollten sich nicht unter Wert verkaufen. Bei Fragen hilft es, geeignete Anlaufstellen aufzusuchen. Foto: Privat w „Es gibt Städte, da ist der Markt einfach gesättigt.“ Filip Siegert 22 as haben die Autorin Juli Zeh und Fernsehmoderator Claus Kleber gemeinsam? Beide haben Jura studiert. Dennoch werden die meisten Absolventen weder Schriftsteller noch landen sie vor der Kamera, das Gros arbeitet in einer Kanzlei. So wie Filip Siegert. Der 30-Jährige ist seit über zwei Jahren in der Kanzlei Dr. Häcker und Kollegen in Aschaffen burg angestellt, wo er Fälle im Versicherungs-, Verkehrs- und Strafrecht behandelt. Seine Examensnote hat bei seinem Einstieg eine unter geordnete Rolle gespielt: „Ich habe während meines Referendariats einen Nebenjob gesucht und mich in dieser Kanzlei beworben. Daraufhin abi>> 3 | 2014 ekam ich einen Fall und musste mich in der b Praxis bewähren.“ Er stellte sich gut an, blieb bis zum Zweiten Staatsexamen und konnte anschließend nahtlos in der Kanzlei weiter arbeiten. Seine Stelle sieht er als Glücksgriff: „Es gibt Kanzleien, die junge Anwälte zu schlechten Bedingungen einstellen. Man sollte sich als Berufseinsteiger aber nicht unter Wert verkaufen. Es gibt Städte, da ist der Markt einfach gesättigt. Aber wenn man örtlich flexibel ist, findet man attraktive Angebote.“ Für ihn sind die besten Anlaufstationen für Referendare beispielsweise die Stammtische des Forums Junge Anwaltschaft: „Hier finden sich junge Anwälte zusammen, und die kennen die Sorgen und Nöte der Berufseinsteiger sehr genau.“ Foto: Friso Gentsch arbeitsmarkt Hartes Brot: Bis zu 18 Punkte können Absolventen erreichen, doch nur um die 20 Prozent schaffen neun oder mehr. Alle in den Staatsdienst? Die Mehrheit der Studierenden sieht sich später als Richter, Staatsanwalt oder im öffentlichen Dienst. „Für den Justiz- und Staatsdienst wird aber ein Prädikatsexamen, also ein überdurchschnittlich guter Abschluss, verlangt. Großkanzleien haben noch höhere Ansprüche. Aber nur um die 20 Prozent eines Absolventenjahrgangs schaffen neun Punkte und mehr in den Staatsprüfungen“, sagt Rieke Detering vom Deutschen Anwaltverein. Insgesamt können Absolventen 18 Punkte erreichen, ab einem Schnitt von vier Punkten hat man bestanden, neun bedeuten ‚vollbefriedigend‘. Die Mehrheit der Absolventen muss sich also nach Alternativen umsehen. Rieke Detering weiß: „65 Prozent der Absolventen werden Anwalt, nur neun Prozent werden Richter oder besetzen Stellen im öffentlichen Dienst.“ Kristina Wiese, Referentin bei der Bundesrechtsanwaltskammer, ergänzt: „Top-Kanzleien, Ministerien und Konzerne mögen hohe Einstiegshürden haben. Wer das Zweite Staatsexamen geschafft hat, ist aber vielseitig einsetzbar, in Verwaltungen, bei Verbänden und Versicherungen, in großen Wirtschaftsunternehmen, etwa in der Personalabteilung, und natürlich in einer Anwaltskanzlei.“ Und Rieke Detering betont, dass auch andere Faktoren bei der Suche nach einem Arbeits platz eine Rolle spielen: „In der Anwaltschaft merken wir, dass sich mehr Kanzleien von der Fixierung auf Noten wegbewegen“, erzählt sie. „Zusatzqualifikationen, unternehmerisches enken, Spezialisierungen und Kommunikations D stärke werden immer wichtiger. Diese Fähigkeiten kann man vor allem in der Praxis unter Beweis stellen. Gerade hier sind die im Referendariat geknüpften Kontakte wahre Türöffner.“ Wertvolle Kontakte Diese Kontakte werden umso wertvoller, weil der Wettbewerb härter wird und mehr Nachwuchs auf den Markt drängt. Fast 161.000 Rechts anwälte sind laut der Bundesrechtsanwalts kammer derzeit zugelassen – das sind beinahe dreimal so viele wie 1990. „Mittlerweile existieren über 54.000 Anwaltskanzleien in Deutschland. Dadurch hat sich der Wettbewerb innerhalb der Anwaltschaft deutlich verschärft. Vor allem in Ballungsgebieten ist die Anwaltschaft (…) stark angewachsen“, heißt es in einer Zukunftsstudie des Deutschen Anwaltvereins. Laut Bundesagentur für Arbeit arbeiteten 2011 rund 40 Prozent der Juristen in Deutschland auf freiberuflicher Basis, ein Drittel als Angestellte in einer Anwaltskanzlei, in der Privatwirtschaft oder im öffentlichen Dienst. Ein Viertel ist als Beamte im Staatsdienst tätig. Rund 48.000 arbeiteten hier beispielsweise als Staatsanwälte, Richter oder im allgemeinen Verwaltungsdienst. Und an den Hochschulen steht bereits der Nachwuchs in den Start löchern: Waren 2009 knapp 90.000 Studierende in Rechtswissenschaften eingeschrieben, waren es 2012 bereits mehr als 103.000. >> abi>> 3 | 2014 „Nach dem Zweiten Staatsexamen gibt es viele Optionen.“ Kristina Wiese 23 Foto: Tilman Weishart arbeitsmarkt Je besser die Examina und die Zusatzqualifikationen sind, desto besser ist die Vergütung. >>mehr info www.abi.de Gib Folgendes in die Suche ein: CodeNAL 24 Steigender Bedarf an Juristen Trotz dieser Entwicklung beurteilt die StaufenbielStudie „JobTrends Deutschland 2013“ die Aussichten auf dem Arbeitsmarkt als „gut“. Bei den 249 Unternehmen und Kanzleien, die sich an der Erhebung beteiligt haben, rechnen sieben von zehn Kanzleien mit steigendem Bedarf an Jura-Absolventen in den nächsten fünf Jahren, bei den Unternehmen sind es immerhin 21 Prozent. Als wichtigstes Einstellungskriterium wird zwar nach wie vor die Examensnote genannt; in Unternehmen zählen aber auch Studienschwerpunkte und Praxiserfahrung immer mehr. „Insgesamt finden selbstverständlich auch Absolventen mit schlechteren Examina relativ problemlos Beschäftigung. Die Note definiert insofern eher das ‚Wie‘ als das ‚Ob‘ der Beschäftigung. Je besser die Examina und die Zusatz qualifikationen sind, desto besser ist die Vergütung. Kritisch ist allein die Situation für Absolventen am untersten Ende der Notenskala. Hier lässt sich feststellen, dass sie nicht mehr in dem starken Maße in den juristischen Arbeitsmarkt gehen, sondern in alternative Beschäftigungsfelder“, relativiert Dr. Matthias Kilian den Hype um die Examensnote. abi>> 3 | 2014 Er ist Direktor des Soldan Instituts, das Entwicklungen rund um die Anwaltschaft untersucht. Dass Juristen größtenteils unterkommen, belegen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit: „Die Lage am Arbeitsmarkt für Juristen hat sich 2013 etwas moderater entwickelt als in den Jahren zuvor. So stieg die Arbeitslosigkeit 2013 leicht an. Sie befindet sich aber alles in allem weiterhin auf einem geringen Niveau. Jahresdurchschnittlich waren 2013 rund 5.400 Juristen arbeitslos gemeldet – 100 Personen mehr als 2012, aber 100 beziehungsweise 600 weniger als 2011 oder 2010. Die etwas verhaltenere Situation spürt vor allem der juristische Nachwuchs, bei dem der Berufseinstieg nicht immer ohne Schwierig keiten verläuft“, sagt Judith Wüllerich vom Team Arbeitsmarktberichterstattung. Wer den Gang in die Selbstständigkeit anstrebt, sollte etwas Durchhaltevermögen mitbringen: „Es kann bis zu fünf Jahre dauern, bis die eigene Kanzlei Gewinn erwirtschaftet“, so Rieke Detering. Trotzdem sei der Anwaltsberuf ein großartiger Beruf, der mit großer Verantwortung verbunden ist. Denn Anwältinnen und Anwälte sind die Mittler des Rechts für den Bürger, sie setzen das Recht für den Bürger durch. << arbeitsmarkt Personalerstatements Flexible Juristen gefragt Welche Chancen haben Rechtswissenschaftler in Wirtschaftsunternehmen? Worauf legen Personalverantwortliche bei der Bewerbung besonderen Wert und welche aktuellen Trends gibt es auf dem Arbeitsmarkt? abi>> hat nachgefragt. Foto: Privat Thomas Jachnow, Pressesprecher Konzernkommunikation bei der Lufthansa Group „Die Lufthansa Group ist ein weltweit tätiger Luftverkehrskonzern, der sich in fünf Geschäftsfelder gliedert: Passage Airline Gruppe, Logistik, Technik, Catering und IT Services. Für Juristen bietet die Lufthansa Group vielfältige Einstiegsmöglichkeiten. Sie arbeiten beispielsweise in den Justiziariaten der einzelnen Gesellschaften und in einer Vielzahl der kaufmännischen Bereiche wie zum Beispiel Human Resources. Die Lufthansa Group bietet Referendariatsplätze sowie Direkteinstiegspositionen an. Darüber hinaus gibt es auch ein spezielles Traineeprogramm für Juristen, etwa mit Schwerpunkt Tarifpolitik. Alle Einstiegsmöglichkeiten finden Sie auf unserer KarriereHomepage www.Be-Lufthansa.com.“ Foto: Privat Dr. Dirk Pfenning, zuständig für „Sourcing & Hiring Germany“ bei der Bayer AG „Bayer ist sowohl an qualifizierten Berufsanfängern als auch an Juristen interessiert, die in Wirtschaft oder Anwaltschaft berufliche Erfahrungen erworben haben. Die Bewerber sollten Prädikatsexamina vorweisen. Vorteilhaft sind zudem eine Promotion oder ein Master of Laws sowie betriebswirtschaftliche Grundkenntnisse. Neben den fachlichen Kenntnissen erwartet Bayer Fähigkeiten auf den Gebieten Kommunikation, Teamarbeit und Flexibilität. Verhandlungssicheres Englisch ist ebenso Voraussetzung wie Durchsetzungsvermögen.“ Foto: Privat Kai Baldow, Ausbildungsleiter höherer Dienst bei der Akademie Auswärtiger Dienst „Das Auswärtige Amt stellt für den höheren Dienst jährlich circa 45 Absolventen aller Fachrichtungen ein und sucht immer auch qualifizierte Juristen mit Erstem oder Zweitem Staatsexamen. Gute Examensergebnisse sind ein Plus, ausschlaggebend ist die Examensnote aber nicht. Vielmehr sucht das Auswärtige Amt vielseitig interessierte, politisch denkende Menschen mit hoher Leistungsfähigkeit, Belastbarkeit und großer sozialer und interkultureller Kompetenz. Bewerber sollten sich bei der Eröffnung eines Konzerts deutscher Musiker in Paris genauso wohlfühlen wie bei der Einweihung eines Brunnens in einem Slum in Lagos, Verhandlungen bei den Vereinten Nationen mit ebenso viel Engagement führen, wie sie den Staatsbesuch des Königs von Jordanien organisieren. Sie sollten ihr ganzes Berufsleben lang neugierig bleiben auf neue Orte und Aufgaben, sich gleichzeitig aber auch vorstellen können, in einer großen Behörde als Beamte tätig zu sein. Bewerbungsvoraussetzungen sind die deutsche Staatsangehörigkeit, ein Master oder vergleichbarer Studienabschluss und gute Sprachkenntnisse in einer Amtssprache der Vereinten Nationen.“ abi>> 3 | 2014 25 Foto: Sonja Trabandt was macht ein ...? Wer nur für eine bestimmte Zeit an einem Ort arbeitet und ein Büro benötigt, ist bei Location Coordinator Daniel Piater goldrichtig. L o c a t i o n - C o o r d i n a t o r/ G e n e r a l M a n a g e r „Man ist ein Generalist“ Als General Manager der Regus Group ist Daniel Piater (32) dafür zuständig, Büroräume optimal auszulasten. Zu seinen Kunden zählen unter anderem Projektingenieure, Versicherer, Berater oder Anwälte. Foto: Privat Helfen kann er all denen, die flexible Arbeitsplätze suchen. „Unsere Auftraggeber kommen aus der ganzen Welt.“ Daniel Piater >>mehr info www.abi.de Gib Folgendes in die Suche ein: CodeZUT 26 m Alles im Auge behalten it einem Team aus drei Mit arbeitern – die alle haupt sächlich aus dem Hotelfach und der Tourismusbranche stammen – kümmert sich Daniel Piater um die Wünsche seiner Kunden. „Wenn jemand beispielsweise Räume für ein zehnköpfiges Team braucht, in denen man Video konferenzen abhalten kann, sorgen wir dafür, dass er das auch bekommt“, erklärt er. Diese Form der Bürokonzeptionierung bietet sich ins besondere für diejenigen an, die nur für eine be stimmte Zeit an einem Ort arbeiten müssen. So beginnt der Morgen für Daniel Piater zu nächst mit einem Teammeeting, um den Tages ablauf zu planen. Wer zieht ein und wer zieht aus? Wie stellt sich der Kunde die Ausstattung des Büros vor? Müssen womöglich Konferenz räume vorbereitet werden? Muss ein Catering für den Tag bestellt werden? All das muss ge managt werden. Die Räume werden je nach den individuellen Bedürfnissen des Mieters eingerichtet, sodass dieser den Raum sofort nutzen kann. abi>> 3 | 2014 Der Reiz an dieser Tätigkeit liegt für Daniel P iater ganz klar in den täglichen Aufgaben: Verträge abschließen, mögliche Kooperationen planen, die Finanzen im Hinterkopf behalten – oder auch einfach mal helfen, einen Aktenschrank von der einen Ecke in die andere zu schieben. Auch das gehört zum Job. „Als General Manager ist man Generalist und muss alles im Auge behalten“, er klärt er zusammenfassend. Natürlich kommt ihm da auch sein betriebswirtschaftliches Studium an den Fachhochschulen in Amberg und Nürnberg zugute, wo neben Umweltmanagement einer seiner Schwerpunkte in der Logistik lag. Nicht nur Organisations- und Planungstalent sind wichtig für die Aufgaben eines „General Manager“, sondern ebenso der zwischenmensch liche Umgang. „Man braucht natürlich auch inter kulturelle Kompetenzen, denn unsere Auftrag geber kommen aus der ganzen Welt und aus völlig unterschiedlichen Branchen. Da ist manchmal auch Fingerspitzengefühl nötig, sobald es um die Verständigung geht. Das ist spannend, da sich je nach Kunde auch die Anforderungen verlagern und wir darauf reagieren müssen.“ << impressum „ Dein abi>>“ Die Gewinnerin steht fest! Herausgeber Bundesagentur für Arbeit Herausgeberbeirat Petra Beckmann, Wolfgang Biersack, Dr. Oliver Fischer, Heike Hessenauer, Yvonne Hollmann, Niels Kämpfer, Nicole Künzel, Stefanie Langen, Sabine Peters, Natascha Rediske, Katarina Stein, Judith Wüllerich In der Ausgabe 1/2014 haben wir euch aufgerufen, eurer Kreativität freien Lauf zu lassen und Bilder von euch mit dem abi>> Magazin zu machen. Eure Einsendungen haben uns begeistert, mit so vielen tollen Ideen hatten wir gar nicht gerechnet! Mittlerweile hat die abi>> Jury getagt und eine Gewinnerin gekürt: Redaktion/Verlag abi>> dein weg in studium und beruf Willmy Consult & Content GmbH Gutenstetter Straße 8d, 90449 Nürnberg Telefon: 0911 937739-0 Fax: 0911 937739-99 E-Mail: [email protected] Geschäftsführer: Rainer Möller Haute Couture in abi>>: Konstantina Pagoni vom Sozial wissenschaftlichen Gymnasium der Annemarie-Lindner-Schule in Nagold hat gewonnen. Sie bekommt 500 Euro für ihre Abizeitung! Redaktion Chefredakteur: Andreas Bund Chefin vom Dienst: Julia Grimminger Textchefin: Heike Reinhold Redaktion: Susanne Böhm, Maximilian Niemczyk, Alexander Reindl, Larissa Tau fer, Eva Wagner Redaktionsassistenz: Patricia Drechsel, Manuela Meier Herzlichen Glückwunsch! Foto: Privat Chiara Tapper von der Kooperativen Gesamtschule in Rastede Autoren Mascha Dinter, Moritz Grote, Katharina Vähning Außerdem haben wir uns entschlossen, Zusatzpreise an diejenigen zu vergeben, die uns die Wahl so schwer gemacht haben. Jeweils 20 abi>> Taschen gehen an: Gestaltung und Layout Art Direktor: Nero A. Kaiser Stellvertr. Art Direktorin: Viviane Schadde Layout: Claudia Costanza, Guido Naujoks, Nicole Weber Titelbild: Sonja Trabandt Foto: Privat Foto: Privat Annemarie Meyer von der IGS Willy Brandt in Magdeburg Sarah Jürgens vom Gymnasium Collegium Johanneum in Loburg Foto: Privat Foto: Privat Ljudmila Lichtner von der Gesamtschule 3 in Eisenhüttenstadt abi>> 3 | 2014 Druck Westermann, Braunschweig Copyright 2014 für alle Inhalte © Bundesagentur für Arbeit Alle Rechte vorbehalten. Der Nachdruck, auch auszugsweise, sowie jede Nutzung der Inhalte mit Ausnahme der Herstellung einzelner Vervielfältigungsstücke zum Un terrichtsgebrauch in Schulen bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. In jedem Fall ist eine genaue Quellenangabe erforderlich. Mit Namen gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Herausgebers wieder. Keine Gewähr für unverlangte Einsendungen und Besprechungsstücke. Gesamtauflage: 285.000 Erscheinungsweise 6 Ausgaben im Jahr Bestellungen www.ba-bestellservice.de Einzelexemplare sind im Berufsinformationszentrum (BiZ) der Agenturen für Arbeit erhältlich. 27 go abi.de abi>> Por tal Das nächste Heft Berufswahlfahrplan 2014 Medizin steht in der Liste der beliebtesten Studienfächer in Deutschland nach wie vor ziemlich weit oben. Wie genau ein Medizinstudium abläuft, wie und wo man sich bewerben muss, welche Zulassungsverfahren es gibt und mit welchen Modellund Reformstudiengängen manche Hochschulen aufwarten, erfährst du in der kommenden Ausgabe des abi>> Magazins, die am 18. September 2014 erscheint. Im Schwerpunkt dreht sich dann nämlich alles um das Thema Arzt werden. Das Abitur ist eine Zäsur im Leben vieler junger Menschen. Mit einem Schlag endet das durchorganisierte Schüler leben, man ist auf sich selbst gestellt und muss sich fragen: Was soll ich werden? Wie finde ich Berufe, die zu mir passen? Auf welchem Weg kann ich sie ergreifen? Wie du Antworten auf diese und weitere Fragen zur Studien- und Berufswahl findest, erklärt abi>> ab dem 30. Juni in einem Thema der Woche. Wie immer unter www.abi.de. Foto: Sebastian Kaulitzki Foto: Julien Fertl Vo r s c h au Wie bekomme ich einen Medizinstudienplatz? Und wo muss ich mich bewerben? Mehr dazu im nächsten abi>> Magazin. Was soll ich nur werden? Der Berufswahlfahrplan kann dir bei Fragen zur Studien- und Berufswahl helfen. Leseraktion Du bist Fußballexperte und weißt alles über die Spieler der WM? Die Spielzüge der Nationalmannschaft kennst du aus dem Effeff? Aber kannst du dir auch unter Zeitdruck merken, wo sich die wichtigsten Accessoires deines Lieblingssports befinden? Mach mit beim abi>> KickKlick auf der abi>> Facebook-Seite und gewinne! Unter allen Teilnehmern, die bis zum 17. Juli 2014 mehr als 3.000 Punkte er reichen, verlosen wir einen Gutschein im Wert von 150 Euro für eine Veranstaltung nach Wahl – ob für ein Fußballspiel im Stadion, Klassik-Konzert oder Festival. Außerdem gibt es einen Kugelgrill für gemütliche Grillabende sowie als dritten Preis ein Wurfzelt für Übernachtungen draußen zu gewinnen. Alle Teilnahme bedingungen findest du unter: http://bit.ly/ Teilnahmebedingungen_abi Teilnahme und Gewinnchance sind pro Teilnehmer nur einmalig möglich. Keine Barauszahlung des Gewinns. Mitarbeiter des Verlags und der Bundesagentur für Arbeit dürfen leider nicht teilnehmen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Geebhooek.czoum:/ fac abiportal