Scientology in der Schweiz - Aktion Bildungsinformation eV

ABI INFO
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9. Juni 2005
III / Dr.HL/se
Scientology in der Schweiz
Megastar Tom Cruise, seit vielen Jahren hochrangiger bekennender Scientologe, nützt zur Zeit
jede sich bietende Gelegenheit, um für Scientology und die angeblich in jeder Lebenssituation
hilfreichen "Techniken" des Scientology-Gründers L. Ron Hubbard zu werben.
Während Scientology dies begrüßt,
spricht die Presse bereits von
"Verhaltensauffälligkeiten"
des
Megastars. Nicht nur sein ständiges
Werben für Scientology, auch seine
peinlichen Liebesbeteuerungen für
Freundin Katie Holmes während
der Talkshow "Oprah Winfrey"
und seine Vorwürfe gegen die
Schauspielerin Brooke Shields, die
wegen
einer
postnatalen
Depression Medikamente einnahm,
haben Unmut erregt.
Die "Verhaltensauffälligkeiten" des
aus den Scientology-Webseiten http://scientology-volunteers.motime.com
Stars lassen erahnen, welche
Persönlichkeitsveränderungen die
jahrelange Anwendung der "Techniken" L. Ron Hubbards bewirken können.
Die Schweiz gehört seit vielen Jahren zu den Staaten, in denen Hubbards Vision einer
scientologischen Gesellschaft verwirklicht werden sollen. Als "Klären" ("clear") bezeichnen die
Scientologen diesen Weg. Ein "Clear Switzerland Committee" soll den Weg ebnen. Neben
diesem Komittee haben über 250 Einzelpersonen, Paare und Unternehmen aus der Schweiz
große Summen an die Internationale Scientologen-Vereinigung (International Association of
Scientologist - IAS) als Spende bezahlt und sind dafür von der IAS zu "Patrons" (nach Zahlung
von 40.000,-- US-$) oder "Patrons with Honors" (nach Zahlung von100.000,-- US-$),
"Patrons Meritorious" (nach Zahlung von 250.000,-- US-§) ernannt worden.
"Silver Meritorious" (Zahlung von 750.000 US-$ an die IAS) und "Gold Meritorious"
(Zahlung von 1.000.000,-- US-$) in der Schweiz sind der ABI bisher nicht bekannt. Weltweit
gibt es auch bei diesen enormen Summen eine Reihe von Spendern. So wurden in der im
Scientology-Magazin Impact 106 abgedruckten Liste der Patrons Tom Cruise als "Silver
Meritorious" und der IT-Unternehmer Craig Jensen und seine Frau Sally Jensen als "Gold
Meritorious" genannt. IAS-Gelder werden hauptsächlich für die Verbreitung von Scientology
eingesetzt.
Auch die Anzahl der Niederlassungen der Scientology-Organisation in der Schweiz ist
vergleichsweise hoch. So gibt es in der Schweiz
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fünf Scientology-"Kirchen" in Zürich, Basel, Bern, Genf und Lausanne,
vier Dianetik-Zentren oder "Missionen" in Luzern, Zürich-Glattbrugg, Lugano und
St. Margarethen,
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fünf Niederlassungen von Applied Scholastics und Ziel (Zentrum für individuelles
und effektives Lernen) in Zürich,
Malters,Vezia, Genf und Lausanne ( diese
Organisationen vermitteln L. Ron Hubbards Techniken als "Studiertechnologie" an
Kinder und Erwachsene),
vier "Charter Committees" des World Institute of Scientology Enterprises (WISE)
in Genf, Lausanne (Alain Bohren), Zürich (Felicitas Murk) und Sempach-Stadt,
zwei Narconon-Niederlassungen in Waldstadt und Vaud, die Hubbards Techniken bei
Drogenabhängigen als angebliches Rehabilitationsprogramm anwenden,
eine Niederlassung von Crimonon, die behauptet, Straftäter durch die Techniken L.
Ron Hubbards rehabilitieren zu können,
sechs Niederlassungen der Citizens Commission on Human Rights (CCHR), die sich
angeblich für Menschenrechte einsetzen und
ca. vierzig sogenannte "ehrenamtliche Geistliche", die in diversen als "Hilfsdienste"
getarnten Aktionen versuchen, Scientology insbesondere in Not geratenen Menschen
nahe zu bringen.
Einige der "ehrenamtlichen Geistlichen" der Scientologen sind gleichzeitig Inhaber oder
Mitarbeiter von scientologisch geführten Unternehmen. So besteht die Gefahr, daß diese
"Geistlichen", ähnlich wie Tom Cruise, ihre geschäftlichen Kontakte nutzen, um ahnungslose
Geschäftspartner zu missionieren.
So gehörte der "ehrenamtliche Geistliche" und CCHR-Ansprechpartner Felix Altorfer bis vor
wenigen Wochen zur Führungsspitze der Fa. ATS Informatik AG. Noch im Jahr 2002 hat
Altorfer seine Tätigkeit als "ehrenamtlicher Geistlicher" über die e-Mail-Adresse seines
Unternehmens abgewickelt. Im Mai 2005 wurde das Unternehmen liquidiert.
Felicitas Murk, die Vertreterin des Charter Committee Zürich, ist Geschäftsleiterin der
Dajoeri AG in Zürich, ihr Ehemann Joeri Murk, dessen Name ebenfalls immer wieder in
Veröffentlichungen der Scientology-Organisation auftaucht, ist Inhaber der Dajoeri
Panflötenschule. In der Panflötenschule unterrichteten auch Felix Kölla und Hanspeter
Tschupp. Tschupp ist bekennender Scientologe, der über sich selbst sagt, daß er die
"Technologie" l. Ron Hubbards seit 1975 in seiner Familie, in der Schule und in letzter Zeit
auch im Beruf anwende. Felix Kölla ist auch Ansprechpartner der Ziel-Schule, in der Kinder in
Hubbards Sinn erzogen und unterrichtet werden sollen.
Joeri Murk scheut sich nicht, in den Internetseiten der Dajöri-Unternehmen heute noch auf
seine Begegnung mit dem weltberühmten Panflötenspieler Gheorghe Zamfir hinzuweisen. Der
Musiker allerdings fühlt sich von Joeri Murk hintergangen. Murk habe, angeblich aus
Verehrung für Gheorghe Zamfir, eine Kopie seiner Panflöte mit seiner Unterschrift erbeten.
Später habe Murk dann die Panflöte als teuer verkaufte Massenware hergestellt.
Auszug aus der Biografie von Gheorghe Zamfir: Zamfir fühlt sich von dem Scientologen Joeri Murk hintergangen
ABI Info vom 9. Juni 2005
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ABI Dokumentation
ein Scientologe und sein Unternehmen
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Noch im Jahr 2002 erfolgte die Kontaktaufnahme zu dem
Scientology-“Geistlichen“ Felix Altorfer
über die Internet-Adresse der Firma ATS-Informatik:
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aus den Scientology – Webseiten
im Juni 2002
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aus den Webseiten der Fa. ATS- Informatik
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Juni 2005:
Die Mail-Adresse des Scientology-"Geistlichen" ist nunmehr
[email protected] .
Die Fa.
ATS-Informatik wurde im Handelsregister gelöscht.
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III / Dr.HL-se
Rechtliche Nachbemerkung
zur
ABI INFO
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zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergeben.
AKTION BILDUNGSINFORMATION e.V.
Dr. Helga Lerchenmüller
(Abteilungsleiterin Recht)