Die Bürsten-Freaks

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Die Bürsten-Freaks
Vor 50 Jahren stellten 200 Mitarbeiter bei Trisa 50000 Zahnbürsten her .
Die Bürsten-Freaks
Automation ist das Schreckgespenst der Arbeitsgesellschaft ­
doch ohne sie gäbe es wohl kaum noch eine europäi che Zahnbür ten-Produktion.
Die Schweizer Trisa AG zeigt, dass mit der Effizienz au h die Qualität
der Arbeit zunehmen kann.
Text: Gerhard Waldherr Foto: Thomas Eugster
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·.. heute schaffen viermal so viele Mitarbeiter zwanzigmal so viele Zahnbürsten
• Nehmen wir das Modell "Cool & Fresh" mit Allround-fresh­
Borsten und Zungenreiniger für lang anhaltenden frischen Atem.
Das Basiswissen dafür, sagt Pascal Lütolf, komme wie immer aus
dem Haus. Die Idee für das Design, erzählt Felix Fischbacher,
gehe zurück auf ein Poster im Zimmer des Kindes eines Mitar­
beiters, das einen kleinen, bunten, sehr giftigen Frosch am Ama­
zonas zeigt. Und für die Verpackung, ergänzt Christian Hilfiker,
habe man sich wieder einmal an Spielwaren, Süßigkeiten und
Medikamenten orientiert.
Da liegt sie nun auf dem Tisch, Ausführung ,,Medium", ein­
geschweißt in transparentes Plastik. Die Oberfläche des Schaftes
schuppig, unter rosaroter gummiartiger Beschichtung schimmern
zartrosa gewellte Linien und unförmige Punkte. Der Schaft ver­
jtingt sich zum schmalen, langen Hals, an dessen ovalem Kopf
Borsten in drei Farben montiert sind. Michael Emmenegger muss
gar nicht fragen, woran man denkt. "Reptilienmäßig, nicht wahr?"
Eine schöne Idee des Mitarbeiters, so Emmenegger, die auch noch
zur ökologischen Philosophie seines Arbeitgebers passe.
Vier Männer sitzen im Ausstellungsraum der Trisa Aktienge­
sellschaft. Ihr Ziel: Wie erkläre ich einem Laien die Entstehung
einer Zahnbürste? Und wer einen kurzen Vortrag über ein sim­
E:F.:At-j[i EI t-j:,; 09.--
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pIes Produkt erwartet, wundert sich. Pascal Lütolf, CFO der
Firma, könnte stundenlang referieren über kapitalintensive Pro­
duktion, Investitionsrisiken und Cash Flow. Felix Fischbacher,
Marketingleiter, spricht blumig von Kunststoffkomponenten,
Marktchancen und der Suche nach Trends. Christian Hilfiker,
Maschinen-Ingenieur und spezialisiert auf Patentrecht, könnte
sowieso mit allem Möglichen anfangen und nirgendwo aufhören.
Und Michael Emmenegger, Bereichsleiter Business Excellence ist
unter anderem zuständig für Umweltmanagement.
Von Aarau aus auf der Route 24 Richtung Luzern. Vorbei an
Schöftland, Staffelbach und Kirchleerau. Breites Tal zwischen dich­
ten Wäldern. Neben der Straße stehen Zäune, dahinter schwarz­
weiß gefleckte Kühe. Bauernhöfe, Misthaufen, Alpenidylle. Dann
Triengen, 4300 Einwohner, Postleitzahl 6234. Gleich hinter dem
Ortseingang die erste Halle, kantig und grau. Trisa Electro. Dann
die nächste. Trisa Accessoires. Rechts geht es zum Flugplatz und
zum neuen Werk 2 der Trisa AG, einem futuristisch anmutenden
Holzbau. Schließlich das alte Verwaltungsgebäude, Kantons­
straße 12, ein blau-weiß getünchter, schmuckloser Flachbau im
Schatten des Kirchturms, dahinter eine große Halle, gegenüber,
in einem Haus an der Straße, die Trisonic AG.
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Leben für die Bürste: der Ingenieur Hilfiker, der Produktionsleiter Strähler und der Marketingleiter Fischbacher (v. 1.)
1887 gründeten sechs Bürger des Ortes eine Bürstenfabrik. Der
Name ergab sich aus Triengen und S.A. für Societe Anonyme.
Zunächst stellte Trisa Bürsten für die Landwirtschaft her, später
kamen Modelle für Haushalt und Körperpflege dazu, bereits 1921
wurden 39 verschiedene Zahnbürsten produziert. Der manuelle
Borsteneinzug wurde sukzessive durch Handstanzapparate er­
setzt, irgendwann kamen die ersten Bürstenstanzmaschinen zum
Einsatz. So weit, so normal. Trisa veränderte sich, blieb aber im
Kern ein Handwerksbetrieb alter Prägung. Der Chef herrschte
wie ein Patriarch über seine 300 Mitarbeiter, bezaWt wurde Ak­
kordlohn, neun von zehn Produkten wurden in der Schweiz ver­
kauft, der Umsatz lag bei fünf Millionen Schweizer Franken.
Wer weiß, ob es Trisa heute noch gäbe, wäre es so geblieben.
Dass es nicht so blieb, lag an Ernst Pfenniger. Der Vater der
beiden geschäftsführenden Inhaber erkannte, wie Lütolf es for­
muliert, "dass es mit dem Schweizer Markt alleine nicht mehr
weitergeht". Er schickte seine Vertreter durch Europa, um Kun­
denwünsche zu erfragen. Er bescWoss, zehn Millionen Franken
zu investieren, 90 Prozent davon geliehen. Vabanque. Die Pro­
duktionsstätten wurden ausgebaut, modernisiert. Und Pfenniger
spürte, er brauchte für diesen Kraftakt die Unterstützung seiner
Leute. So entstand in der Schweizer Provinz ein revolutionäres
Mitarbeitermodell. 1964 wurde zur bereits bestehenden Pensions­
kasse eine Erfolgsbeteiligung eingeführt und der Akkordlohn
abgeschafft. Seit 1972 gehören den Mitarbeitern etwa ein Drittel
der Aktien.
Heute hat die Trisa Holding - zu der neben den fünf Trien­
ger Firmen eine Dependance in Bulgarien und die Ebnat Bürsten­
fabrik in Ebnat-Kappel gehören - 1050 Mitarbeiter. Sie stellt
Hand- und Elektrozahnbürsten, Mundhygieneartikel, Haushalts­
bürsten, Elektrogeräte und Accessoires her und erwirtschaftet
damit 235 Millionen Schweizer Franken. Wobei Trisa zu etwa
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einem Dutzend Unternehmen weltweit gehört, die in der Ent­
wicklung und Massenfertigung von Zahnbürsten führend sind;
eine Million Stück werden im Schnitt täglich produziert. Die 15
hauseigenen Zahnbürstenmodelle gehen überwiegend in die EU,
nach Osteuropa, Nah- und Fernost sowie Nordafrika; daneben
entwickelt und produziert Trisa für Global Player wie Colgate
oder Unilever, aber auch für Drogerieketten wie dm, ScWecker
oder Rossmann. Es gab mal einen legendären Werbespot, den in
der Schweiz noch jeder kennt: ,,Mit der Tri-sa, mit der Tri-sa, mit
der Tri-sa, cha-cha-cha."
7,5 Milliarden Zahnbürsten werden weltweit jährlich verkauft.
Mindestens doppelt so viele, schätzen Experten, könnten es sein,
würden diese, wie von Zalmärzten empfohlen, alle drei bis vier
Monate ausgewechselt. Hinzu kommt die "hohe Erneuerungs­
frequenz" (Hilfiker) in der Branche. Fischbacher etwa sagt: "Man
sucht ständig nach Inspirationen, und sei es nur beim Design oder
beim Schriftzug." Hilfiker ergänzt: "Wir suchen immer und über­
all nach Fragestellungen: Wohin geht es mit der Zahnbürste?"
Keine schlechte Frage. Lütolf sagt, nach dem dramatischen Struk­
turwandel in den sechziger und siebziger Jahren sei Trisa in den
neunziger Jahren gezwungen gewesen, auf Innovation zu setzen.
"Man denkt, die Zalmbürste sei längst erfunden, dabei erreichen
wir bislang nur einen Wirkungsgrad von 65 Prozent, um Plaque
auf der Zahnoberfläche zu entfernen. Wir haben viel zu tun."
Pascal Lütolf ist ein freundlicher, ernsthafter Mann, der sehr
leidenschaftlich werden kann, wenn es um Zalmbürsten geht.
Hätte man ihm da \'01' 15 Jahren gesagt, hätte er darüber
geschmunzelt. Damal war er von Knutwil gleich hinter Triengen
aufgebrochen, um mind tens die Schweiz zu erobern, wenn nicht
die ganze Welt. Lürolf rudierte in St. Gallen, arbeitete in Zürich
und Luzern, wurde memehmensberater. Es war die Zeit von
Internetgründungen und • \V Economy. Doch dann traf Lütolf auf
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Philipp Pfenniger, einen der beiden geschäftsführenden Inhaber, mit dem er zur Schule
gegangen war. Pfenniger fragte, ob er sich Trisa einmal anschauen wolle. Lütolf schaute.
Lütolf sah. "Da geht es bodenständig zu, da gibt es Produkte, da ist alles real. Man kauft
Maschinen, man stellt Leute ein, man muss und karm führen, da ist nichts Abgehobenes,
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nichts zwanghaft Theoretisches." Lütolf sagt: "Das macht einfach Spaß."
Wer im Besucherraum der Trisa sitzt, merkt schnell, dass es bei Fischbacher, HilfIker
und Emmenegger nicht anders sein karm.Jeder hat seine Gescluchte.Jeder hat seine Lieb­
lingsepisode. Sie erzählen von Kompetenzteams, von den Treffen ihrer diversen Zirkel,
die im Dachstock der ehemaligen Gaststube "Eintracht" stattfmden, wo 1887 die ersten
Bürsten hergestellt wurden. Sie erzählen von Tüftlern im Unternehmen, die Boote ohne
Plan bauen können, von Hilfikers Großvater, der in seiner Garage Metallfräsen für Trisa
bastelte. Und sie erzählen natürlich von der hausinternen Frage des Monats, die inner­
halb der Zirkel traditionell debattiert wird. Einmal sucht man nach einer stabilen, ratio­
nell produzierbaren Verpackung für eine Reisezahnbürste von Colgate. Einmal nach einer
technischen Lösung für Trisas Schallzalmbürste "Sonicpower", weil sie nicht wissen, wie
man den Motor im Schaft unterbringen soll.
Bei Trisa, erzählt Lütolf, wolle man möglichst alle Mitarbeiter in die Innovation ein­
beziehen. "Das hat mit Vertrauen zu tun. Wir geben den Jungen gerne viel Kompetenz.
Unser Gewerbe hat zwar naturgemäß eine begrenzte Fehlertoleranz, aber wir wollen auch
keine Null-Fehler-Kultur." Fehler machen sei wichtig. Ohne Fehler keine Erkenntnis.
Manchmal hilft auch der Zufall. Die rettende Idee für die Verpackung der Reisezahnbürste
von Colgate kam einem Mitarbeiter zwei Tage vor dem Präsentationstermin, der Proto­
typ entstand in der Nacht davor. Auf den Platz für den Motor der "Sonicpower" kam
ein Mitarbeiter, als er aus Spielerei eine Hülse über eine Bleistiftmine steckte; die "Sonic­
power" ist dadurch kein Hochpreisprodukt mehr w1d karm nachgeladen werden wie ein
Mobiltelefon. Sie sagen bei Trisa gern, sie seien Bürsten-Freaks. HilfIker etwa kommt täg­
lich um sechs zur Arbeit; ein Abteilungsleiter hat eine Hängematte im Zimmer.
Mittelständisch und höchst innovativ: die ZahnbÜfstenbranche
Reto Strähler steht im Foyer des Verwaltungsgebäudes. Man könnte ilm jetzt fragen,
warm er zur Arbeit kommt, aber dass er seinen Job mag, sieht man auch so. Strähler
("Wir sind Bürsten-Freaks") ist Produktionsleiter, und wer ihm durch Spritzerei, Stan­
zerei und Packerei folgt, erlebt einen gut gelaw1ten Marm, der häufig lacht, während er
den Besucher in die Philosophie der Spritzgusstechnik einfülm. Oder in die Poesie der
Ankertechnologie im Bürstenkopfbereich. Strähler steht vor Meisterwerken der Inge­
nieurskunst, die durch Glasscheiben Einblick in ilir Innenleben gestatten. Da sind Drähte
und Schläuche, hin und her sausende Kisten, Kästen, Wägelchen. Sieben Tage die Wo­
che, 24 Stunden am Tag sind sie im Einsatz. Die Maschinen kommen von Engel oder
Netstal (Strähler: "Der Rolls Royce unter den Spritzgussmaschinen"), kosten eine Million
Euro und mehr; das Verfahren kommt ursprünglich aus der Autoindustrie. In Werk 2
etwa stehen Montageanlagen von Boucherie aus Belgien, die aussehen wie eine Mischung
aus Raumstation und Kleinbus, die montieren, sortieren, drucken und mit rotierenden
Köpfen jeden der 2000 Nylonfäden des Bürstenkopfes abrunden.
Vor 50 Jahren stellten 200 Mitarbeiter bei Trisa jährlich 50000 Zahnbürsten her;
heute sind es viermal so viele Mitarbeiter, aber zwanzigmal so viele Zahnbürsten. Auto­
matisierung ist das Schlüsselwort der Branche. Strähler spricht von der ,)1öchsten Com­
puterdichte des Kantons". Wenn nicht der ganzen Schweiz. Und logischerweise liest sich
Trisas jüngere Firmengeschichte wie eine Science-Fiction der Bürstenmacherei. In der
Januarausgabe der Hauszeitschrift wird daran erinnert, dass Trisa 1984 "mit der ~
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AKTUELLES
wurde ebenfalls 1887 gegründet, als
Rheydter Bürstenfabrik; Interbros ist seit
mehr als 180 Jahren in Schönau im
Schwarzwald ansässig. Ponzini S. p. A.
in Mailand entstand 1862, Jordan in
Oslo bereits 1837. Jordan übernahm
kürzlich Wisdom Toothbrushes, das
ursprünglich aus Whitechapel, London,
kommt und dessen Gründer William
Addis 1780 die moderne Zahnbürste
erfand. Doch Lütolf glaubt, dass gerade
darin das Geheimnis des Erfolges liegt:
Tradition aus Jahrhunderten plus tech­
nischem Know-how aus Jahrzehnten
plus Anpassung an zeitgemäße Trends
Erstaunlich einig: Finanzvorstand Lütolf und Umweltmanager Emmenegger
und globale Märkte ergeben "vier, fünf Jahre technischer Vor­
sprung gegenüber Herstellern in Billiglohnländern".
Das alles hat die Konkurrenz in China oder Pakistan nicht. Und
ersten CNC-gesteuerten Fräsmaschine einen Meilenstein" setzte;
heute wird die Verarbeitungskapazität dieser Technik um mehr
als das Zehnfache überboten. Oder: 1999 wurden CAD-Pro­
gramme eingeführt, damit Zahnbürstenkörper nicht mehr per
Hand, sondern virtuell am Computer dargestellt und dreidimen­
noch etwas kommt dazu. Im Jahresbericht 2008 schreibt Ernst
Pfenniger, Präsident des Verwaltungsrates der Trisa Holding: "Im
Weltkonzert bleiben weit größere Akzente zu setzen in puncto
Ökologie und Klimaerwärmung, Wasser, Luft, vor allem aber im
sional modelliert werden können. Oder: Seit 2002 können mit
der sogenannten AFT-Technologie gestanzte Borstenbündchen
menschlich sozialen Bereich, wo es überall mangelt, an Anstand,
Sicherheit und Menschenwürde, angefangen bei den täglichen
Grundbedürfnissen." Dieser Mann darf das sagen. Unter ihm wur­
ohne Anker im Bürstenkopf befestigt werden.
de bei Trisa schon 1968 auf kadrniumfreies Granulat umgestellt;
Man muss kein Fachmann sein, um zu verstehen, wo die
Herausforderung liegt. Ein Zahnbürstenmodell, so Strähler, habe
im Schnitt eine Lebensdauer von drei bis fünf Jahren. Danach
1989 von Nitro- auf Wasserlack; 1992 auf wiederverwertbares
Verpackungsmaterial. Für ihre 1998 gebaute Produktionshalle aus
muss die Anlage umgerüstet, für Elektrozahnbürsten sogar kom­
plett neu gebaut werden. Zahnbürsten bestehen inzwischen aus
bis zu sechs Kunststoffkomponenten. Es gibt Dutzende Bürsten­
köpfe mit tausend Details. Strähler: "Da muss man sich jede Inves­
tition gut überlegen, und dann kommt es bei der Produktion auf
Zehntelsekunden an, damit der Stückpreis stimmt."
Holz mit Fotovoltaikanlage bekamen sie zahlreiche Auszeichnun­
gen. Das 2008 entstandene Werk 2 ist mit Isolations- und Wärme­
rückgewinnungstechnik ausgestattet, luftig und hell, kaum ein
Pfeiler verstellt die Sicht. Strähler sagt: "Wenn Sie hier arbeiten,
fühlen Sie sich einfach wohler als in einer Betonhalle."
Zurück zu Pascal Lütolf. Die Herren Fischbacher, Emmen­
Richtig verdient wird ohnehin erst ab zwei Millionen Stück.
egger und HilfIker sind längst gegangen. Doch Lütolf sitzt noch
lange im Ausstellungsraum und fIndet kein Ende. Wenn ein
Und weil die Konkurrenz über die gleichen Maschinen verfügt,
machen Innovation und Effizienz den Unterschied. Zwei von drei
Bewerber zum Vorstellungsgespräch komme, erzähle er gern,
worum es bei Trisa geht, sagt Lütolf. Nicht primär um die
Arbeitsplätzen bei Trisa entfallen auf die Produktion, wobei nicht
mehr die angelernte Kraft an der Maschine den Unterschied
Gewinnbeteiligung, die aktuell 7,4 Prozent vom Grundgehalt
beträgt. Nicht um die positiven Schlagzeilen für die umwelt­
macht, sondern der qualifizierte bis hoch qualifizierte Mitarbeiter,
der Polimechaniker, Wartungsmechaniker, Werkzeugmacher, der
Elektroniker. Selbstverständlich bilden sie selbst aus, denn, so Pro­
freundliche Politik, etwa die ökologische Zahnbürste ,,My Planet",
duktionsleiter Strähler, "den Beruf des Zahnbürstenmachers gibt
es natürlich nicht".
Kurioses Gewerbe. Einerseits geprägt von computergesteuer­
bei der 72 Prozent Neumaterial eingespart werden. "Die Frage ist
nicht, ob sich das rechnet oder wie viel ProfIt sich damit machen
lässt", sagt er. "Die Frage ist, ob wir unserer Aufgabe als Vorbild
in der Region nachkommen, ob wir nicht nur Arbeit schaffen,
sondern auch Freude an der Arbeit vermitteln. Und die Frage ist,
ter Technik, Zehntelmillirneterarbeit. Andererseits dominiert von
Mittelständlern, die zurückgehen auf die Anfange der Industria­
lisierung. In Europa sind neben Trisa Firmen wie M+C Schiffer
soll es nicht liegen. Soweit es ihn betrifft, ärgert ihn an Trisa nur
und Interbros führend; M+C Schiffer ("Aus Tradition innovativ")
eines: "lch hätte schon viel früher hier sein sollen." ­
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ob es das Unternehmen langfristig geben wird." Es gibt Trisa seit
Generationen. Es soll Trisa noch Generationen geben. An Lütolf

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